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Beiträge zur Sozialen Phantasie

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amerikanischen Großindustrie, ordneten sich :ihr unter und setzten ihre alte antinationale<br />

Politik fort. (...)<br />

So entstanden Verhältnisse, in denen neben monopolistisch organisierten Industrieregionen<br />

weite Gebiete existieren, die durch tiefe Depression und Rückständigkeit gezeichnet sind (die<br />

weiten Hügel- und Berggegenden, das Po-Delta und ganz allgemein der Mezzogiorno und die<br />

Inseln); immer mehr vergrößern sich die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Bevölkerungsschichten und zwischen den verschiedenen Regionen, es verstärken sich die<br />

traditionellen Ungleichgewichte in der Industrieproduktion; es wachsen die durch die<br />

Monopole verursachten Stockungen (d.h. die Schranken und die Verzerrungen, die die Macht<br />

und die Politik der Monopole der vollen und gleichmäßigen Entwicklung der Produktivkräfte<br />

entgegensetzen); die Massenarbeitslosigkeit wird eine Dauererscheinung unserer Wirtschaft;<br />

und es reproduzieren sich verschlimmert die traditionellen Verhältnisse des größten Problems<br />

unserer wirtschaftlichsozialen Struktur (die süditalienische Frage).<br />

Gleichwohl wäre es ein schwerwiegender Fehler, die Existenz dieser Tatsachen nur deshalb<br />

zu wiederholen, um von den neuen Elementen abzulenken - ein Vorgehen, das in den letzten<br />

Jahren nur allzu oft praktiziert worden ist. Es unterliegt keinem Zweifel, daß es v.a. seit 1951-<br />

52 dem italienischen Kapitalismus gelungen ist, die günstige internationale Konjunktur und<br />

den beachtlichen technologischen Fortschritt auszunützen. Dies resultierte in einer<br />

Expansionsphase (schnelles Wachstum der Produktion, Zunahme der Gewinne, schnelle<br />

Kapitalakkumulation bei hohem Anteil an fixem Kapital), die aber aufgrund der<br />

Monopolkontrolle auf die von ihnen beherrschten Gebiete beschränkt bleib und sogar zu einer<br />

Verschärfung der fundamentalen Ungleichgewichte in der italienischen Wirtschaft führte.<br />

Diese widersprüchliche Situation, die von weiten krisengeschüttelten und darniederliegenden<br />

Landstrichen geprägt ist, wird sich nicht verbessern sondern noch weiter verschlechtern; sei es<br />

durch einen möglichen Umschwung der internationalen Konjunktur, sei es durch einen<br />

wahrscheinlichen Anstieg der technologischen Arbeitslosigkeit, sei es durch die negativen<br />

Auswirkungen der EG, sei es schließlich aufgrund der Tatsache, daß der interne italienische<br />

Markt (seine Enge und Armut) keine angemessenen Absatzmöglichkeiten für die ausgereiften<br />

und noch weiter ausreifenden, technologischen Produktionskapazitäten <strong>zur</strong> Verfügung stellen<br />

kann.<br />

Eine Analyse dieser Art zielt weder auf eine bevorstehende katastrophische Endkrise des<br />

Kapitalismus ab, noch auch geht es ihr darum, eine solche Sichtweise aufzuwerten; im<br />

übrigen würde eine Polemik über irgendwelche Prophezeiungen lediglich die Aktion der<br />

Klassenbewegung hemmen und unfruchtbar machen. Einzig folgt aus dieser Analyse die<br />

Existenz bestimmter realer Bedingungen und die Anerkennung der darin implizierten<br />

Entwicklungstendenz; und es folgt daraus des weiteren, daß die Arbeiterbewegung im Kreis<br />

dieser Bedingungen und Tendenzen gezwungen ist sich zu bewegen.

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