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information & entwicklung<br />
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl:<br />
Kinder stark machen<br />
DAS LEBEN DER ELTERN IST DAS BUCH, IN DEM DIE KINDER LESEN<br />
(Augustinus Aurelius)<br />
Elisabeth Rechberger<br />
Unternehmensberaterin<br />
für pädag. Bildungseinrichtungen<br />
Business- und Personalcoach<br />
Elternbildnerin<br />
Elementarpädagogin<br />
www.zusammenwachsen.or.at<br />
Kinder stark zu machen bedeutet<br />
sie nicht nur körperlich stark zu<br />
machen, sondern ihr Selbstwertgefühl<br />
und ihr Selbstvertrauen<br />
zu stärken. Damit sie sich dadurch gut<br />
selbst steuern können und widerstandsfähiger<br />
werden.<br />
Wir wünschen uns, dass unsere Kinder<br />
dem Leben mit Mut begegnen, mit<br />
Misserfolgen, Rückschlägen und Schwierigkeiten<br />
umzugehen wissen. Dass sie<br />
sich unter anderem in ihrer Umgebung<br />
gut aufgehoben und geborgen fühlen,<br />
schöne Beziehungen zu und mit anderen<br />
Menschen gestalten, Freunde finden,<br />
mit den eigenen Gefühlen und Grenzen<br />
umgehen können, Konflikte zu lösen<br />
wissen.<br />
Das sind sehr viele Anforderungen an<br />
unsere Kinder und auch an uns Erwachsene.<br />
Wir Erwachsene sind dabei die<br />
Vorbilder für unsere Kinder. Und manchmal<br />
ist es gar nicht so einfach dieses<br />
gewünschte Vorbild zu leben. In unserer<br />
durch Wertepluralismus geprägten<br />
Welt sind wir mit einer schwankenden<br />
Wertung durch uns selbst und andere<br />
konfrontiert. Es entsteht in vielen Fällen<br />
das Gefühl sich selbst ständig damit abgleichen<br />
zu müssen und nicht gut genug<br />
zu sein. Es ist wichtig in die eigenen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten zu vertrauen,<br />
noch wichtiger ist es ein Kind in seinem<br />
Selbstgefühl und Selbstwert zu stärken.<br />
Hier an dieser Stelle möchte ich nun den<br />
Unterschied zwischen Selbstvertrauen<br />
und Selbstwertgefühl beschreiben.<br />
Unter Selbstvertrauen versteht man die<br />
Einschätzung der eigenen Kompetenzen.<br />
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten<br />
und Kräfte. Es geht um das eigene<br />
Tun, um das was wir können und die<br />
eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen.<br />
Es werden kleinere und größere Erfolge<br />
erzielt und das ist grundsätzlich auch<br />
sehr gut. Aber es lauern auch Gefahren,<br />
die das Selbstvertrauen mindern<br />
können. Durch die erreichten Erfolge<br />
werden unsere Ansprüche oft höher (an<br />
unsere Kinder, aber auch an uns selbst)<br />
und wir laufen Gefahr, dass nur noch<br />
hervorragende Leistungen gut genug<br />
sind. Das hat zufolge, dass die Kinder<br />
und auch Erwachsene trotz positiver<br />
Rückmeldungen, guter Noten – Bewertungen<br />
nicht mehr das Gefühl haben<br />
sich auf diese Fähigkeit verlassen zu<br />
können.<br />
Im Gegensatz dazu steht beim Selbstwertgefühl<br />
die Akzeptanz der eigenen<br />
Persönlichkeit im Vordergrund. Man<br />
versteht darunter auch seinen eigenen<br />
Wert zu kennen. Sich mit allen positiven<br />
und negativen Facetten seines Wesens<br />
anzunehmen, ohne sich deswegen<br />
selbst zu bewundern oder es von anderen<br />
zu erwarten. Das Selbstwertgefühl<br />
eines Kindes wird durch Erfahrungen<br />
im Austausch mit anderen Menschen<br />
geprägt.<br />
Um diesen positiven Selbstwert aufzubauen<br />
braucht das Kind Erwachsene,<br />
die ihm zuhören und ihm Zeit geben.<br />
Freunde, die es gernhaben und so akzeptieren,<br />
wie es ist. Menschen, die sich<br />
für das Kind interessieren und es ernst<br />
nehmen. Ein Kind, das ein ausgeprägtes<br />
12 | <strong>MÄRZ</strong> <strong>2021</strong>