MinD-Mag 141

Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa. Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.

10.03.2021 Aufrufe

April 2021 Großes Wahl-Special auf 18 Seiten ● Alle Vorstands- Kandidatinnen und -Kandidaten ● plus: Stimmzettel MAGAZIN 141 Der Eisenbahner Christian Rosenkranz testet Zug-Prototypen MinD-Spielepreis 2021 Vorgestellt: Die kurzen und die komplexen Neuheiten Mein Corona-Jahr Sieben Foto-Ms blicken zurück auf eine ganz besondere Zeit Hartmut Blessing Prismenfernglas: Zusammenwörter und alphabetische Prozessionen

April 2021<br />

Großes<br />

Wahl-Special<br />

auf 18 Seiten<br />

● Alle Vorstands-<br />

Kandidatinnen<br />

und -Kandidaten<br />

● plus: Stimmzettel<br />

MAGAZIN <strong>141</strong><br />

Der<br />

Eisenbahner<br />

Christian Rosenkranz testet<br />

Zug-Prototypen<br />

<strong>MinD</strong>-Spielepreis 2021<br />

Vorgestellt:<br />

Die kurzen und<br />

die komplexen<br />

Neuheiten<br />

Mein Corona-Jahr<br />

Sieben Foto-Ms<br />

blicken zurück<br />

auf eine ganz<br />

besondere Zeit<br />

Hartmut Blessing<br />

Prismenfernglas:<br />

Zusammenwörter<br />

und alphabetische<br />

Prozessionen


Anzeige<br />

Auf der Suche nach<br />

netten Overachievern<br />

Wo steht das<br />

Klavier, und<br />

was soll ich<br />

in die andere<br />

Hand nehmen?<br />

Nein, das ist jetzt nicht dieselbe<br />

Anzeige wie letztes Mal, auch<br />

wenn die Überschrift gleichgeblieben<br />

ist. Es war allerdings<br />

knapp. Fast wäre die letzte<br />

Anzeige, die wirklich nur einmal<br />

hier stehen durfte, weil die<br />

Einleitung sonst überhaupt keinen<br />

Sinn ergeben hätte, doch<br />

zum zweiten Mal aufgetaucht.<br />

Wer kann auch ahnen, dass<br />

aufgrund der MV das nächste<br />

Mind<strong>Mag</strong> nicht erst zwei Monate<br />

später kommt? Anyway, nun<br />

also doch noch kurz vor Redaktionsschluss<br />

ein neuer Text.<br />

Ich glaub, ich bin in Hollywood<br />

Vielleicht stimmt es ja, dass das<br />

Gehirn aufgrund der andauernden<br />

Isolation und wenigen<br />

Sozialkontakte kleiner wird.<br />

Vielleicht drängen sich auch<br />

die Erinnerungen aus einer als<br />

schöner empfundenen Zeit wieder<br />

in den Vordergrund. Vielleicht<br />

werde ich auch einfach<br />

nur senil. Warum auch immer,<br />

auf jeden Fall habe ich in letzter<br />

Zeit immer öfter das Gefühl, in<br />

alten Filmen mitzuspielen. Die<br />

Mind<strong>Mag</strong> Anzeigen-Deadline?<br />

Groundhog Day.<br />

Unser Team …<br />

… ist eine Mischung aus den<br />

Casts von Matrix und Enterprise,<br />

mit ein bisschen X-Men und<br />

einem Spritzer Suicide Squad.<br />

(Warum ich glaube, dass die<br />

Drehbuchschreiber dieser Filme<br />

oder Serien sicher auch zu<br />

Mensa gehören, können wir ja<br />

beim nächsten MBI Round Table<br />

in Hamburg nach dem Lockdown<br />

diskutieren.)<br />

Unsere Jobs …<br />

… sind nur etwas für Leute, die<br />

unter Zeitdruck für komplexe<br />

Fragestellungen internationaler<br />

Kunden, deren Anforderungen<br />

von netten, aber häufig komplett<br />

unverständlich Englisch<br />

sprechenden Menschen aus<br />

globalen Teams beschrieben<br />

werden, hochwertige Programme<br />

erstellen können. Die<br />

sowohl Web- als auch Datenbankprogrammierung<br />

im Schlaf<br />

beherrschen. Deren SPs genauso<br />

fehlerfrei, performant und<br />

elegant sind, wie ihr Klassendesign<br />

und ihr C#- oder Python-<br />

Code. Leute, die sich alleine<br />

durchbeißen können, aber auch<br />

wissen, wann es sinnvoll ist, mal<br />

einen Kollegen oder eine Kollegin<br />

um Rat zu fragen. Leute, die<br />

nicht nur verhandlungssicher<br />

Deutsch, C#, SQL, Englisch und<br />

JSON sprechen, sondern auch<br />

wissen, in welcher Situation<br />

welche Sprache sinnvollerweise<br />

eingesetzt wird. Leute, die das<br />

hohe Tempo der Innovation in<br />

der IT als Lebenselixier brauchen,<br />

die KI-, ML- und globale<br />

Cloud-Lösungen mitgestalten<br />

wollen und nicht als Bedrohung<br />

sehen. Leute, die verstehen,<br />

was „any damn fool can make<br />

it complex; it takes a genius to<br />

make it simple“ wirklich bedeutet.<br />

Und dabei auch unter gelegentlich<br />

hohem Stress noch<br />

über sich selbst und mit anderen<br />

lachen können.<br />

Klassische Stellenanzeigen …<br />

… für die Leute, die wir gerne im<br />

Team begrüßen würden, hätten<br />

jetzt wahrscheinlich Überschriften<br />

wie „Full-Stack-Programmer,<br />

Data Analyst und Junior<br />

Salesmanager (m/w/d)“. Ich<br />

sehe gerade eher Neo, Spock<br />

und Harley Quinn. But hey, maybe<br />

I’m just too old for this shit.<br />

Wenn Du jetzt denkst:<br />

„Yippie-ya-yeah,<br />

Schweinebacke. Wo steht …?“,<br />

dann guck auf unsere Webseite.<br />

Wenn Dich unsere Werte auch<br />

nicht abschrecken, dann sollten<br />

wir vielleicht mal reden.<br />

Wolfram Koller<br />

CEO Systrion AG<br />

www.systrion.com


EDITORIAL<br />

ERWIN KLEIN<br />

Keine Beschimpfung<br />

Über Dickköpfigkeit, neue Gesichter, Mitbestimmung und überdurchschnittliche<br />

Unterhaltungswerte. Es ist Wahlzeit!<br />

E<br />

igentlich sollte dieser Text ganz was<br />

Anderes werden. Nämlich eine ausgewachsene<br />

Publikumsbeschimpfung. Doch<br />

dann rieten mir Ms mit weitaus längerer<br />

Mitgliedschaft und Vereinserfahrung dringend<br />

davon ab und warnten vor übelsten,<br />

auch persönlichen Folgen.<br />

Okay, okay, man will ja nicht dickköpfig<br />

sein und muss auch nachgeben können.<br />

Aber worum ging es eigentlich?<br />

Um die anstehende Vorstandswahl, das<br />

große Vereinsthema der vergangenen und<br />

der kommenden Wochen.<br />

Und was regte mich dabei auf?<br />

Genau, die Wahlbeteiligung. Die dümpelt<br />

bei mensanischen Wahlen nämlich traditionell<br />

in blamablen Bereichen: Wenn die<br />

Prozentzahl zweistellig wird, wird das fast<br />

schon als Erfolg gewertet.<br />

Ich verstehe ja, dass nicht jedes M aktiv im<br />

Verein dabei ist, beziehungsweise das Treiben<br />

der Aktiven nicht im Detail verfolgt.<br />

Ich verstehe, dass es für viele ausreicht,<br />

ab und an den örtlichen Stammtisch zu besuchen<br />

und gelegentlich im neuen <strong>Mag</strong> zu<br />

blättern.<br />

Ich verstehe, dass nachgewiesene Hochbegabung<br />

und Mitgliedschaft sich positiv auf<br />

Selbstbewusstsein und Lebenslauf auswirken,<br />

und mehr gar nicht gewollt ist.<br />

Ich verstehe auch, dass jemand sagt: „Vorstandswahl?<br />

Ich kenne die alle nicht.“<br />

Alles nachvollziehbar, alles in Ordnung.<br />

Aber da ist auch noch was anderes.<br />

Bei dieser Vorstandswahl werden nicht<br />

nur ein paar Köpfe durch ein paar andere<br />

Köpfe ersetzt, sondern es werden wirklich<br />

Weichen gestellt.<br />

Vier der bisherigen fünf Vorstände treten<br />

nicht mehr an, <strong>MinD</strong> wird eine völlig neue<br />

Führung mit allen potenziellen Risiken und<br />

Nebenwirkungen bekommen.<br />

Es bewerben sich bekannte Gesichter,<br />

neue Gesichter und auch polarisierende Gesichter.<br />

So ist das in einer Demokratie, und<br />

Gott sei Dank gehört auch dazu, dass die<br />

Berechtigten ihre Kreuze machen und die<br />

Richtung bestimmen.<br />

Das kostet ein bisschen Zeit, ein bisschen<br />

Mühe und 80 Cent Porto – schneller und<br />

günstiger geht's online. Geboten werden<br />

Mitbestimmung und überdurchschnittlicher<br />

Unterhaltungswert. Mein Tipp: Lest<br />

euch die Antworten der Kandidatinnen und<br />

Kandidaten hier im Heft durch. Und vielleicht<br />

noch deren Bewerbungstexte in der<br />

Beilage. Prädikat: sehr erhellend.<br />

Und dann füllt bitteschön den Stimmzettel<br />

in der Heftmitte aus, schickt ihn gleich<br />

ab, oder erledigt das online. Wir sind alle<br />

hochbegabt, das sollte machbar sein.<br />

War das jetzt doch eine Beschimpfung?<br />

Sorry, falls jemand sich angegangen fühlen<br />

sollte: Ist nicht so gemeint.<br />

Ich denke ganz altmodisch,<br />

dass man sich<br />

auch mal beteiligen darf,<br />

wenn man schon dazugehört.<br />

Erwin ist Chefredakteur des <strong>MinD</strong>-<strong>Mag</strong>azins.<br />

.<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 3


INHALT<br />

MAGAZIN <strong>141</strong><br />

Editorial<br />

Keine Beschimpfung<br />

Über Dickköpfigkeit, neue Gesichter und Mitbestimmung.<br />

Es ist Wahlzeit! ............................................ 3<br />

Prismenfernglas<br />

Zusammenwörter und<br />

alphabetische Prozessionen<br />

Eine Ansammlung der Unübersichtlichkeitt ........... 21<br />

Schwarzes Brett<br />

Balance – der Mensa-Fotowettbewerb 2021 ........... 5<br />

Häkchen setzen! ............................................................ 5<br />

Terminkalender ............................................................... 5<br />

M-Dokumentation im ZDF ............................................ 6<br />

Juniors Camps ................................................................. 6<br />

Kontaktanzeigen ............................................................ 6<br />

Der M von nebenan<br />

Anrufe aus dem Nichts, Einfallsreichtum<br />

und gute Reflexe<br />

Aus dem Alltag eines Verkehrsingenieurs ................. 8<br />

Unprominente Prominente<br />

Galerie<br />

Mein Corona-Jahr<br />

Gesehen von professionellen Foto-Ms ...................22<br />

Filmkunst<br />

Auf der Kinoleinwand in die Ferne<br />

Die Kino-Kolumne mit Extra-Fakten für<br />

Besserwisser................................................................. 31<br />

Rätsel<br />

Suraromu<br />

Erfunden von dem Japaner Nikoli, der gefühlt jeden<br />

Monat neue Rätselarten hervorbringt .....................33<br />

20.000 Aufführungen pro Sekunde<br />

Francisco Tárrega, der Komponist<br />

des Nokia-Klingeltons ................................................. 14<br />

Organisation<br />

Wer weiß mehr?<br />

Organisatoren lokaler Treffen ....................................34<br />

<strong>MinD</strong>-Spielepreis 2021<br />

Kurzes und komplexes Spielen<br />

Von „Crystal Palace“ bis „Tuki“ .................................. 16<br />

Information ....................................................................36<br />

Vorstand, Impressum .................................................. 37<br />

Scheer Ware<br />

Frau Impostor und Herr Dunning-Kruger<br />

Wie man eine Hirnklemme<br />

unlösbar verschweißt .................................................38<br />

Titelfotos: Christof Rosenkranz<br />

Fotos Inhalt: Lars Nebenführ, wikimedia gemeinfrei<br />

4 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


<strong>MinD</strong>-<strong>Mag</strong><br />

im Netz lesen<br />

Auch dieses Heft stellen<br />

wir wieder auf die <strong>Mag</strong>azin-<br />

Plattform „Yumpu“ ein. Zu finden<br />

auf Yumpu.com, Suchbegriff:<br />

Mind-<strong>Mag</strong>azin.<br />

Außerdem weisen wir auf das<br />

<strong>Mag</strong> als pdf-Datei hin. Bestellbar<br />

(statt der Print-Version)<br />

auf mensa.de unter<br />

„Abonnements“.<br />

Häkchen setzen!<br />

Wir müssen die Daten<br />

der Mitglieder und<br />

unsere IT-Systeme vor<br />

Missbrauch schützen<br />

und deren Nutzung<br />

auf eine definierte und<br />

rechtssichere Basis stellen.<br />

Vor einigen Monaten<br />

haben wir entsprechende<br />

Nutzungsbedingungen<br />

veröffentlicht.<br />

Das reicht aber<br />

nicht: Wer die Systeme<br />

inklusive Mailinglisten<br />

weiter nutzen will und<br />

den Bedingungen noch<br />

nicht aktiv zugestimmt<br />

hat: Das geht per Mausklick<br />

unter https://<br />

db.mensa.de nach dem<br />

Login.<br />

Terminkalender<br />

Schwarzes Brett<br />

Balance –<br />

der Mensa-<br />

Fotowettbewerb<br />

2021<br />

Kein Wettbewerbs-<br />

Foto, sondern ein<br />

Agentur-Bild zum<br />

Thema Balance.<br />

Foto: pixabay<br />

Das „Intercontinental Project Convergence“<br />

(IPC) sucht den internationalen<br />

Mensa-Fotografen dieses Jahres.<br />

Bis zum 15. Juni 2021 können Aufnahmen<br />

zum Thema „Balance“ (Ausgeglichenheit)<br />

an fotowettbewerb@mensa.<br />

de eingereicht werden.<br />

Es dürfen bis zu drei Bilder eingesandt<br />

werden. Einzige Voraussetzung:<br />

zahlendes Mitglied in „good standing“<br />

bei <strong>MinD</strong>.<br />

Technisches: Wettbewerbsbeiträge<br />

sind digital per E-Mail-Attachement<br />

im jpg-Format einzureichen, mit einer<br />

maximalen Dateigröße von 5 MB pro<br />

Bild und einer minimalen Qualität von<br />

600 Pixeln Auflösung auf der längeren<br />

Seite. Dazu müssen Name und Mitgliedsnummer<br />

sowie der Titel jedes Fotos<br />

angegeben werden. Titel bitte möglichst<br />

in Deutsch und in Englisch. Die<br />

Regeln stehen im Detail unter: http://<br />

intfoto.mensa.de/Regeln_Mensa-Fotowettbewerb_2021.pdf.<br />

Vom 1. Juli bis 31. August 2021 wird<br />

eine Online-Abstimmung stattfinden.<br />

Im Anschluss leiten wir „unsere“ Sieger<br />

zum internationalen Wettbewerb<br />

weiter. Eine Jury wird dann die internationalen<br />

Sieger ermitteln.<br />

Jedes Foto muss alleiniges Werk des<br />

Einsenders sein. Weiterhin müssen<br />

die Inhalte in Einklang mit den gültigen<br />

Gesetzen für Veröffentlichungen<br />

stehen, insbesondere dürfen sie keine<br />

geschützten Marken, Gewaltverherrlichung,<br />

Diffamierung oder Pornografie<br />

enthalten.<br />

Datum Uhrzeit Titel Ort Veranstalter<br />

15.03.2021 19:30 bis 21:30 Triff die Vorstandskandidierenden online Yu Jin Son<br />

Weitere Online-Termine zur Vorstandswahl werden im Veranstaltungsverzeichnis aktuell angekündigt<br />

20.03.2021 18:00 bis 20:00 Sport kann auch Spaß machen: Schach online Christian Schlaile<br />

26.03.2021 18:30 bis 22:00 Philosophischer Abend online Stefan Goßlau<br />

05.04.2021 20:00 bis 23:59 Spieleabend online Susanne Severin<br />

13.05.2021 Motorrad-Wochenende Weserbergland Oedelsheim Iris Herrmann<br />

28.07. bis<br />

01.08.2021<br />

EMAG - Europäisches Jahrestreffen<br />

Brno,<br />

Tschechien<br />

Mensa CZ


Braumeisterin,<br />

Rennfahrerin,<br />

Pannenhelferin<br />

Eine M-Dokumentation im ZDF.<br />

Schwarzes Brett<br />

Antje Diller-Wolff (im Hintergrund) mit<br />

Formel-3-Fahrerin Sophia Flörsch und<br />

Kamerateam. <br />

Foto: ZDF<br />

Am 13. April sendet das ZDF<br />

in der Dokumentationsreihe<br />

„37 Grad“ eine Reportage von<br />

M Antje Diller-Wolff. „Weil<br />

sie's kann – Frauen erobern<br />

Männerdomänen“ heißt die<br />

halbstündige Dokumentation,<br />

die um 22.15 Uhr ausgestrahlt<br />

wird.<br />

Seit fast 30 Jahren arbeitet<br />

Antje Diller-Wolff als Dokumentarfilmerin<br />

für arte, Spiegel<br />

TV, NDR und ZDF. 2018<br />

wurde sie für den Deutsch-<br />

Französischen Journalistenpreis<br />

in der Kategorie Fernsehen<br />

nominiert.<br />

Seit 2015 ist Antje Diller-<br />

Wolff Mensanerin.<br />

In ihrem neuen Film stellt<br />

sie drei Frauen vor, die einen<br />

beruflichen Weg eingeschlagen<br />

haben, bei dem sie<br />

mehr Hindernisse überwinden<br />

mussten als männliche<br />

Kollegen.<br />

Sophia Flörsch ist die erfolgreichste<br />

deutsche Rennfahrerin.<br />

Sie fährt als einzige<br />

Frau in der Formel 3 und<br />

strebt jetzt, mit 20 Jahren,<br />

nach einem Startplatz in der<br />

Formel 1. Sie startete unter<br />

anderem bei den 24 Stunden<br />

von Le Mans als Teil des<br />

ersten reinen Frauenteams<br />

in der LMP2-Klasse. Flörsch<br />

nutzt ihre wachsende Prominenz,<br />

um lautstark zu einzufordern,<br />

dass Frauen auch im<br />

Rennsport die gleichen Rechte<br />

bekommen sollten wie die<br />

männlichen Kollegen.<br />

Doreen Gaumann aus Bremen<br />

ist gelernte Braumeisterin<br />

– in Deutschland eine<br />

Seltenheit. In ihrem Betrieb<br />

ist sie die einzige Frau. Sie<br />

berichtet davon, dass manche<br />

Männer auf dem Absatz<br />

kehrtmachen, wenn sie sehen,<br />

dass sie mit einer Expertin<br />

zu tun haben.<br />

Lisa Schwarz, die Gelbe<br />

ADAC-Engelin, kommt wenn<br />

der Motor streikt. Frauen<br />

freuen sich, Männer sehen ihr<br />

Ego in Gefahr, wenn sie mit<br />

dem Auto liegenbleiben und<br />

eine Mechanikerin weiterhilft.<br />

Weibliche Pannenhelfer<br />

sind eine Minderheit: Ganze<br />

zehn von bundesweit rund<br />

1700 Helfern sind Frauen.<br />

Schweren Herzens haben die<br />

KiJu-Verantwortlichen die geplanten<br />

Ostercamps,<br />

die vom 27. März bis<br />

3. April und vom 4.bis<br />

11. April in <strong>Mag</strong>deburg<br />

stattfinden sollten, abgesagt.<br />

Die Pandemie-Lage macht es<br />

zurzeit noch unmöglich, ein sicheres<br />

Camp zu veranstalten.<br />

Die Camps ab Pfingsten sollen<br />

(Stand 7. März) stattfinden, nähere<br />

Informationen dazu auf mensa.de/<br />

camps/termine.<br />

Hier die unvollständige Liste der<br />

nächsten geplanten Camps:<br />

Mensa Juniors Pfingstcamp 2021<br />

22.05. – 30.05. in Gröden<br />

Anmeldebeginn: 21. März 2021, 18:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 30. April 2021, 23:59 Uhr<br />

Zielgruppe: 12 – 17 Jahre<br />

Juniors<br />

M sucht M –<br />

Sportbegeistert – lebhaft – liebevoll!<br />

Ich (w/34/NR/Rhein-Main-Gebiet)<br />

suche Dich – meinen gleichgesinnten<br />

M zum Leben, Lieben und<br />

Lachen. Ich mag Nähe, Wärme, Familie<br />

und Empathie, Sport aktiv und<br />

passiv, Natur, Reisen, Nachhaltigkeit<br />

und Wandern, gesunde Ernährung,<br />

Literatur, Kreativität, Ehrenamt, Organisation<br />

und Kommunikation. Findest<br />

Du Dich darin wieder? Dann<br />

melde Dich: Die-kleinen-Dinge-im-<br />

Leben@web.de<br />

Tollpatschiger Lauch, 29, sucht<br />

(gern magische) Prinzessin. Du liest<br />

gern Bücher im Stil von Pratchett<br />

oder Douglas Adams? Schaust Anime<br />

und Abenteuerfilme; und baust


Ostercamps fallen aus<br />

1. Mensa Juniors Sommercamp 2021<br />

23.07. – 30.07. in Rottweil<br />

2. Mensa Juniors Sommercamp 2021<br />

31.07. – 07.08. in Rottweil<br />

3. Mensa Juniors Sommercamp 2021<br />

08.08. – 15.08. in Rottweil<br />

Anmeldebeginn: 18. April 2021, 18:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 30. Juni 2021, 23:59 Uhr<br />

Zielgruppe: 12 – 17 Jahre<br />

Anzeige<br />

Eine geniale Idee<br />

kann ganz einfach sein.<br />

Mensa Clever Children Camp Nord 2021<br />

25.07. – 01.08. in Bad Segeberg<br />

Mensa Clever Children Camp Süd 2021<br />

08.08. – 15.08. in Pforzheim<br />

Anmeldebeginn: 01. März 2021, 18:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 15. April 2021, 23:59 Uhr<br />

Zielgruppe: 9 – 12 Jahre ohne Eltern<br />

Mensa Juniors Sommerseminar 2021<br />

21.08. – 28.08. in Schopflohe<br />

Anmeldebeginn: 18. April 2021, 18:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 15. Juli 2021, 23:59 Uhr<br />

Zielgruppe: 14 – 19 Jahre<br />

Mensa Juniors Herbstseminar 2021<br />

15.10. – 19.10. in Bautzen<br />

Anmeldebeginn: 19. Juli 2021, 11:00 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 30. August 2021, 23:59 Uhr<br />

Zielgruppe: 14 – 19 Jahre<br />

neue Kontaktwünsche<br />

dann oft Zitate in normale Konversationen<br />

ein? Zudem hast du Interesse an Mythen,<br />

Wissenschaft und Geschichte?<br />

Dann melde dich gerne, und wir können<br />

uns gemeinsam in ein Abenteuer stürzen.<br />

miku@bakarina.de<br />

53jähriger Freigeist sucht Partnerin zum<br />

gemeinsamen Erkunden der Höhen und<br />

Tiefen des Lebens. Ich mag Menschen,<br />

die „viel“ sind und sich weder in einseitigem<br />

Positivismus verlieren noch in stickiger<br />

Enge verharren. Entschieden gemeinsam,<br />

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für sich durchs Leben gehen. Super wäre,<br />

wenn Du ab 38 Jahre alt wärst und nicht<br />

ganz weit weg von PLZ 53 lebtest. Ich bin<br />

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Wer ebenfalls im <strong>Mag</strong> auf Suche gehen<br />

möchte: Mail an chefredakteur@mensa.de<br />

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EIN M VON NEBENAN<br />

CHRISTIAN ROSENKRANZ<br />

Anrufe aus dem Nichts,<br />

Einfallsreichtum und<br />

gute Reflexe<br />

Aus dem Alltag eines Verkehrsingenieurs.<br />

Christian Rosenkranz testet Zug-Prototypen. Als<br />

betrieblicher Versuchsleiter ist er auf Schienenverkehr<br />

spezialisiert – eigentlich ein klassischer<br />

Kleiner-Jungs-Traum. Im Folgenden berichtet er davon, was<br />

man bei einer Testfahrt erleben kann, warum<br />

die Klimaanlage in deutschen Zügen häufig streikt und<br />

was ihn jenseits der Gleise bewegt.<br />

Lieber Christian, wo treffe<br />

ich dich denn gerade an?<br />

Ich bin vor ein paar Minuten<br />

in meinem Hotelzimmer angekommen.<br />

Durch meinen Job bin<br />

ich oft unterwegs. In der derzeitigen<br />

Situation werde ich dafür<br />

manchmal sogar beneidet<br />

(lacht). Die letzten Wochen war<br />

es allerdings extrem, in den ersten<br />

drei Januarwochen war ich<br />

insgesamt nur 16 Stunden zu<br />

Hause in meiner Wohnung in<br />

München.<br />

Wow, das ist nicht viel. Kannst<br />

du uns davon erzählen,<br />

wie dein Arbeitsalltag als<br />

Verkehrsingenieur aussieht?<br />

Einen typischen Arbeitstag gibt<br />

es bei mir eigentlich nicht. Das<br />

hängt vom jeweiligen Projekt ab.<br />

Momentan bin ich als betrieblicher<br />

Versuchsleiter unterwegs –<br />

das ist ein feststehender Begriff<br />

im Eisenbahnwesen. Meine Aufgabe<br />

besteht darin, einen Versuchszug<br />

betrieblich vor Ort zu<br />

verantworten. Das sind Fahrzeuge,<br />

die noch keine Zulassung besitzen,<br />

weil sie noch nicht fertig<br />

entwickelt sind und die entsprechenden<br />

Abnahmen fehlen. In<br />

der Regel kommen wir ins Spiel,<br />

wenn es den ersten Prototyp für<br />

ein neues Zugmodell gibt und<br />

begleiten dann als Schnittstelle<br />

die weitere Entwicklung und<br />

das Verfahren bis zur Zulassung.<br />

Auf was testest du als<br />

betrieblicher Versuchsleiter<br />

Vor der ehemaligen<br />

Eisenbahn-Elbbrücke<br />

bei Dömitz.<br />

Copyright für alle Fotos: C. Rosenkranz<br />

die Fahrzeuge?<br />

Das sind insbesondere technisch-dynamische<br />

Eigenschaften,<br />

wie zum Beispiel das Thema<br />

„elektromagnetische Verträglichkeit“:<br />

Der Zug soll andere<br />

technische Geräte nicht durch<br />

ungewollte elektrische oder<br />

elektromagnetische Effekte stören.<br />

Aber ich achte natürlich<br />

auch auf Sicherheitsthemen, die<br />

Fahrdynamik und – soweit möglich<br />

– auch auf Verschleiß. Ich<br />

mache das aber natürlich nicht<br />

8 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


EIN M VON NEBENAN<br />

Christian als ganz<br />

normaler Fahrgast in<br />

der Wiener Tram.<br />

alleine. Bei den Testfahrten sind<br />

immer ein oder zwei Lokführer<br />

und Vertreter des Herstellers<br />

und des Prüfungsinstituts mit<br />

an Bord. Der Versuchsleiter ist<br />

aber der ranghöchste Mitarbeiter<br />

auf einem Versuchszug.<br />

Muss man sich das vorstellen<br />

wie bei Erlkönigen in der<br />

Automobilindustrie? Seid ihr bei<br />

den Testfahrten auf „geheimer<br />

Mission“ unterwegs?<br />

Ja, das ist schon vergleichbar.<br />

Eine Geheim-Mission ist es allerdings<br />

nicht: Wir fahren ganz<br />

normal tagsüber auf den regulären<br />

Strecken, und die Züge<br />

sind von außen auch nicht verfremdet.<br />

Man sieht ja von außen<br />

nur die Karosserie und die<br />

ersten Elemente der Lackierung.<br />

Anders als bei neuen Automobil-Modellen<br />

sind das bei Zug-<br />

Prototypen aber die unspektakulärsten<br />

Eigenschaften. Interessant<br />

ist hier die Technik, die<br />

drin steckt, und die ist auf einem<br />

im Vorbeifahren gemachten<br />

Foto ja nicht zu sehen.<br />

Kann so eine Testfahrt auch<br />

gefährlich werden?<br />

Mir persönlich ist noch nichts<br />

passiert. Eigentlich setzt das<br />

auch voraus, dass nicht nur ich,<br />

sondern auch meine Kollegen<br />

an der gleichen Stelle „schlafen“.<br />

Es gab aber natürlich durchaus<br />

auch schon tragische Unfälle,<br />

wie zum Beispiel das Unglück<br />

eines TGV bei Eckwersheim,<br />

nördlich von Straßburg. Dort ist<br />

ein Testzug im November 2015<br />

mit über 200 km/h entgleist<br />

und in einen Kanal gestürzt, leider<br />

auch mit Toten und Verletzten.<br />

Das war ein solcher Fall von<br />

menschlichem Versagen auf<br />

Seiten des Versuchsleiters.<br />

Wobei, jetzt wo du fragst: Neulich<br />

hatte ich eine Situation, die<br />

für mich persönlich kritisch war.<br />

Wir waren nachts mit einem<br />

Testzug unterwegs und hatten<br />

eine Störung an einem Bahnübergang.<br />

Als Verantwortlicher<br />

muss ich in solchen Situationen<br />

aussteigen und den Bahnübergang<br />

sichern.<br />

Eigentlich kein großes Thema,<br />

man muss lediglich in einem<br />

Schalthäuschen einen Schlüssel<br />

umdrehen, damit sich die<br />

Bahnschranken schließen und<br />

die Anlage zurückgesetzt wird.<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 9


EIN M VON NEBENAN<br />

Erinnerungsfoto eines Bahn-Profis:<br />

Vier verschiedene Züge nachts im Bahnhof<br />

Budapest-Keleti. Fotografiert bei der<br />

Anreise zum Mensa Youth Silvester 2019/2020.<br />

An besagtem Abend wäre mir<br />

allerdings die Corona-bedingte<br />

Maskenpflicht fast zum Verhängnis<br />

geworden. Als ich aus<br />

dem warmen Testzug gehüpft<br />

bin, sind mir meine Brillengläser<br />

sofort beschlagen. Und genau<br />

in dem Moment kommen<br />

drei weiße Lichter in Form eines<br />

„A“ auf mich zu: der Gegenzug!<br />

Ohne meine guten Reflexe<br />

wäre das unter Umständen nicht<br />

so glimpflich ausgegangen.<br />

Kannst du eine Frage<br />

beantworten, die sich viele<br />

Bahnreisenden schon oft gestellt<br />

haben: Warum funktionieren<br />

die Klimaanlagen in deutschen<br />

Zügen gefühlt nie?<br />

Das ist oft ein Wartungsthema,<br />

aber auch eine Frage der mangelnden<br />

Investitionsbereitschaft<br />

in neuere Technologie. In<br />

Deutschland sind Klimaanlagen<br />

in der Regel immer noch auf 36<br />

Grad Celsius Außentemperatur<br />

ausgelegt. Zudem sind bei älteren<br />

Zügen die Klima-Aggregate<br />

meistens unter dem Wagenboden<br />

installiert. Von dem in der<br />

Sonne aufgeheizten Gleisbett<br />

steigt aber schon mal 60 Grad<br />

warme Luft nach oben. Das Klima-Aggregat<br />

soll also den Wagen<br />

über sich herunterkühlen,<br />

bekommt aber von unten nur<br />

heiße Luft. Das ist schlichtweg<br />

unmöglich.<br />

Als ich aus dem warmen<br />

Testzug gehüpft bin, sind<br />

mir meine Brillengläser<br />

sofort beschlagen. Und<br />

genau in dem Moment<br />

kommen drei weiße Lichter<br />

in Form eines „A“ auf<br />

mich zu: der Gegenzug!<br />

Hier müsste man Geld in die<br />

Hand nehmen. Aber wenn man<br />

sich anschaut, welche Stückpreise<br />

hierzulande für neue<br />

Züge im Vergleich zu anderen<br />

Ländern wie zum Beispiel<br />

Russland oder der Türkei bezahlt<br />

werden, ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die Klimatechnik<br />

in deutschen Zügen nicht<br />

den höchsten Standards genügt.<br />

Leider ist es wohl so, dass Investitionen<br />

in diesem Bereich nicht<br />

durch ein gesteigertes Fahrgast-<br />

Aufkommen finanziert werden<br />

können.<br />

Gibt es ein Erlebnis aus<br />

deinem beruflichen Alltag,<br />

welches dir besonders in<br />

Erinnerung geblieben ist?<br />

Oh, da gibt es einige. Rückblickend<br />

waren das oft Situationen,<br />

in denen man einen Anruf<br />

aus dem Nichts bekommt und<br />

10 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


von jetzt auf gleich los muss,<br />

um bei einem Notfall auszuhelfen.<br />

Auch wenn man da im ersten<br />

Moment nicht in Begeisterung<br />

ausbricht, habe ich gerade<br />

bei diesen Gelegenheiten viel<br />

gelernt und es hat immer Spaß<br />

gemacht.<br />

Ich mag es aber auch, wenn<br />

nicht alles nach Plan läuft und<br />

der eigene Einfallsreichtum gefragt<br />

ist. Wir mussten zum Beispiel<br />

einmal in Bremerhaven an<br />

der Kai-Kante einen Zug zusammenschrauben,<br />

der in Einzelteilen<br />

aus Spanien angeliefert worden<br />

war. Es stellte sich heraus,<br />

dass man die Schrauben mit 750<br />

Nm anziehen muss, der passende<br />

Drehmoment-Schlüssel aber<br />

an der Verladestelle in Spanien<br />

liegen geblieben ist.<br />

Da schaut man dann erst mal<br />

dumm aus der Wäsche, so ein<br />

Drehmoment-Schlüssel hat<br />

drei (!) Meter Länge und liegt<br />

mal nicht eben so im Werkzeugkasten.<br />

Wir hatten aber den Zufall auf<br />

unserer Seite: Am Tag zuvor<br />

hatte ich im Hafengebiet einen<br />

Werkzeughändler aufgetrieben.<br />

Einen Anruf später war ich auf<br />

dem Weg dorthin, um den passenden<br />

Schlüssel für 1.100 Euro<br />

abzuholen.<br />

Mit Draisine auf der<br />

ehemaligen Bahnstrecke<br />

Uelzen–Dannenberg.<br />

Es muss lustig ausgesehen<br />

haben, wie wir dann wie Ruderer<br />

mit dem drei Meter langen<br />

Ding auf der Kai-Mauer saßen<br />

und stundenlang die Schrauben<br />

festgezogen haben. Solche<br />

Geschichten vergisst man halt<br />

nicht.<br />

Lass uns über das Thema<br />

Hochbegabung sprechen.<br />

Wann hast du davon erfahren<br />

und hat diese Erkenntnis<br />

etwas für dich verändert?<br />

Ich habe den Test relativ spät gemacht,<br />

das war während meiner<br />

EIN M VON NEBENAN<br />

Tätigkeit als Lehrstuhlassistent.<br />

Ich habe aber schon in der Schule<br />

festgestellt, dass ich flotter<br />

war als die anderen, ich war in<br />

einem der ersten Jahrgänge, die<br />

nach G8 unterrichtet wurden.<br />

Aber ich habe das nicht weiter<br />

hinterfragt.<br />

Meine Hochbegabung hat sich<br />

in dieser Zeit schon einen leisen<br />

Weg nach außen gebahnt, aber<br />

es war nicht so augenscheinlich,<br />

dass die Lehrer darauf aufmerksam<br />

geworden wären. Ich<br />

habe es einfach genossen, dass<br />

ich mit relativ wenig Aufwand<br />

gut durchgekommen bin. Das<br />

ist meiner grundsätzlichen Lebenseinstellung<br />

sehr entgegengekommen:<br />

Bei mir gibt es keine<br />

Extras, ich versuche immer,<br />

mit minimalem Aufwand das<br />

Geforderte abzuliefern.<br />

Zu Mensa bin ich letztendlich<br />

über einen guten Freund<br />

gekommen, der mich zu einem<br />

Braunschweiger Stammtisch<br />

mitgenommen hat. Mit meinem<br />

Testergebnis war das Thema<br />

Hochbegabung für mich dann<br />

aber eigentlich auch schon wieder<br />

erledigt.<br />

Wofür nutzt du Mensa?<br />

Während meiner Zeit in Braunschweig<br />

war Mensa für mich<br />

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EIN M VON NEBENAN<br />

eher ein Mikrokosmos. Das hat<br />

sich erst 2017 geändert, als ich<br />

nach München umgezogen bin.<br />

Dort habe ich das Mensa-Netzwerk<br />

intensiv genutzt, um mir<br />

einen neuen Freundeskreis aufzubauen.<br />

Hier habe ich auch<br />

immer mehr den überregionalen<br />

und internationalen Teil von<br />

Mensa für mich entdeckt.<br />

Bist du aktiv im Verein engagiert?<br />

Ich engagiere mich bei Mensa<br />

Youth, würde mich sogar als<br />

einen von drei Gründern von<br />

Mensa Youth München bezeichnen,<br />

auch wenn das damals<br />

noch nicht unter diesem Namen<br />

lief.<br />

Zufälligerweise hat genau zu<br />

dieser Zeit, also 2018, auch Mel<br />

Jäger das Thema auf nationaler<br />

Ebene so gepusht und hochgezogen,<br />

dass es letztendlich Sinn<br />

gemacht hat, unsere Münchner<br />

Struktur in die nationale Mensa<br />

Youth Organisation zu integrieren.<br />

Was hat dich dazu bewogen,<br />

dich hier zu engagieren?<br />

Mensa Youth gibt es auf internationaler<br />

Ebene schon sehr lange.<br />

Mensa Deutschland hingegen<br />

hatte viele Jahre kein spezielles<br />

Angebot für junge Mitglieder,<br />

die aus dem Mensa Kids<br />

und Junior Angebot herausgewachsen<br />

sind. Dort purzeln die<br />

Leute ja mehr oder weniger mit<br />

dem 18. Geburtstag heraus und<br />

finden sich dann erst mal in einer<br />

Art Vakuum. Dadurch verlor<br />

der Verein dann sehr viele Mitglieder.<br />

Das wollten wir 2018 angehen<br />

und eine Struktur schaffen,<br />

die diese Altersgruppe auffängt.<br />

Das Angebot hat guten Anklang<br />

gefunden. Man darf allerdings<br />

bei der ganzen Euphorie nicht<br />

aus den Augen verlieren, dass<br />

Mensa Youth International und<br />

Mensa Youth Deutschland nicht<br />

unbedingt vergleichbar sind.<br />

Inwiefern unterscheiden<br />

sich die beiden?<br />

Die Altersstruktur ist eine ganz<br />

andere. Bei uns bewegt sich der<br />

Großteil der Mitglieder zwischen<br />

18 und 25 Jahren und danach<br />

hört es ziemlich schnell<br />

auf. Bei Mensa Youth International<br />

fängt es hingegen ab 25<br />

Jahren gerade erst an und geht<br />

dann bis etwa 45 Jahre mit einem<br />

starken Schwerpunkt um<br />

die 30 Jahre rum.<br />

Wenn ich beispielsweise auf<br />

eine internationale Veranstaltung<br />

fahre, passe ich mit meinen<br />

31 Jahren perfekt rein, bei<br />

einem MY-Weekend in Deutschland<br />

wäre ich der „Opa“. Das<br />

sorgt auch schon mal für Diskussionsstoff.<br />

Warum?<br />

Na ja, wir hatten schon eine internationale<br />

Veranstaltung, wo<br />

unseren jungen Mitgliedern<br />

vorgeworfen wurde, dass sie nur<br />

unter sich geblieben sind. Das<br />

ist natürlich in der Tat nicht der<br />

Zweck einer solchen Veranstaltung.<br />

Man darf allerdings bei<br />

der ganzen Euphorie<br />

nicht aus den Augen<br />

verlieren, dass Mensa Youth<br />

International und Mensa<br />

Youth Deutschland nicht<br />

unbedingt vergleichbar sind.<br />

Aber man muss eben auch sehen,<br />

dass das Vernetzen leichter<br />

fällt, wenn man sich in der gleichen<br />

Altersklasse bewegt und<br />

ähnliche Lebensthemen hat.<br />

Faktisch gab es bei dieser Veranstaltung<br />

zwei Camps: die „Baby<br />

Germans“, wie sie von den anderen<br />

Teilnehmern genannt wurden,<br />

und den Rest.<br />

Das ist ein Thema, welches für<br />

die Zukunft auf jeden Fall angegangen<br />

werden muss. Bei 400<br />

Teilnehmern ist das natürlich<br />

schon aufgrund der Anzahl eine<br />

gewisse Herausforderung.<br />

Schwingen in der Diskussion<br />

vielleicht auch noch subtil<br />

andere Themen mit, wenn<br />

gerade die deutschen Teilnehmer<br />

unter sich bleiben wollen?<br />

Ja, das ist wirklich ein sensibles<br />

Thema. Es kamen dann durchaus<br />

auch Kommentare in Richtung<br />

„German Invasion“. Und da<br />

kommt man dann recht schnell<br />

in eine Verteidigungshaltung,<br />

die der Diskussion am Ende ja<br />

nichts nützt.<br />

Zudem bin ich der Meinung,<br />

dass man die Ursache nicht nur<br />

bei den jüngsten Teilnehmern<br />

suchen darf. Es ist ja im Grunde<br />

eine prima Sache, dass wir<br />

in Deutschland so viel Nachwuchs<br />

dabei haben. Da ist auf<br />

internationaler Ebene im Hinblick<br />

auf die Nachwuchsarbeit<br />

wohl noch Luft nach oben. Wie<br />

immer eben ein Thema, an dem<br />

alle Seiten am gleichen Strang<br />

ziehen müssen.<br />

Lieber Christian, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

Die Fragen stellte<br />

Natalie Lehmann<br />

12 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


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Coaching geht natürlich<br />

trotz Corona sehr gut, wie<br />

die Erfahrungen der letzten<br />

Monate zeigen.<br />

Haltet<br />

durch und<br />

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gesund!!!<br />

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spätestens im Herbst 2021wieder als Präsenz-Seminar angeboten.<br />

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Der Pessimist klagt über den Wind, der Optimist hofft, dass er dreht und der Realist<br />

richtet die Segel aus!<br />

Sir William Ward


UNPROMINENTE PROMINENTE<br />

LARS-HENDRIK SCHILLING<br />

20.000 Aufführungen<br />

pro Sekunde<br />

Francisco Tárrega, der Komponist<br />

des Nokia-Klingeltons.<br />

Name: Francisco de Asís Tárrega<br />

y Eixea<br />

Lebensdaten: 21. November<br />

1852 in Villarreal bis 15. Dezember<br />

1909 in Barcelona<br />

In aller Kürze: Das Werk mancher<br />

Künstler gerät ungerecht<br />

schnell in Vergessenheit. Francisco<br />

Tárrega war ein Komponist<br />

und gilt als einer der Väter der<br />

klassischen Gitarren-Musik und<br />

einer der besten klassischen Gitarristen<br />

aller Zeiten. Die meisten<br />

von uns kennen kein einziges<br />

seiner Lieder. Mit einer Ausnahme:<br />

Von Tárrega stammt der<br />

Nokia-Klingelton, welcher ihn<br />

zu einem der meistgespielten<br />

Komponisten der letzten Jahrzehnte<br />

macht.<br />

Im Detail: Francisco Tárrega<br />

wurde 1852 in eine sehr musikalische<br />

Familie geboren – sein<br />

Vater war begeisterter Gitarrenspieler,<br />

wenn auch bloß in seiner<br />

Freizeit. Eigentlich war er<br />

Wachmann.<br />

Als Francisco dann als Kleinkind<br />

in einen Bewässerungsgraben<br />

stürzte und sich dabei beide<br />

Augen verletzte, ging der Vater<br />

mit seiner Familie nach Castellón<br />

de la Plana. Der Junge sollte<br />

als Musiker ausgebildet werden,<br />

damit er auch einen Brot-<br />

Erwerb hätte, sollte er komplett<br />

erblinden. Passenderweise waren<br />

Tárregas erste beide Musiklehrer<br />

blind.<br />

Begabt, aber<br />

ziemlich wild<br />

Chaotische Jugend, genialer<br />

Musiker: Francisco Tárrega.<br />

Foto: Wikipedia commons<br />

Der junge Schüler stellte sich<br />

als sehr begabt heraus. 1862<br />

hörte der angesehene Gitarrist<br />

Julián Arcas ihn spielen und erkannte<br />

sein Talent. Er wollte den<br />

Zehnjährigen als seinen Schüler<br />

mit nach Barcelona nehmen.<br />

Sein Vater willigte ein, aber unter<br />

der Bedingung, dass Francisco<br />

auch Klavier lernen sollte.<br />

Ob der Vater seinem Sohn<br />

mehr Möglichkeiten für seinen<br />

Lebensweg geben wollte oder<br />

ob er eine Absicherung suchte,<br />

falls das Ganze schiefgehen sollte,<br />

scheint niemand zu wissen.<br />

Sollte letzteres der Fall gewesen<br />

sein, hätte Tárregas Vater<br />

überraschende Voraussicht be-<br />

14 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


UNPROMINENTE PROMINENTE<br />

wiesen, denn die nächsten Jahre<br />

im Leben des Jungen waren<br />

ziemlich wild. Als Arcas kurz<br />

nach Beginn der Ausbildung auf<br />

Tournee ging, lief Tárrega davon<br />

– im zarten Alter von zehn Jahren<br />

versuchte er, sich in Barcelona<br />

durch Auftritte in Gaststätten<br />

über Wasser zu halten. Er<br />

wurde rasch zu seinem Vater zurückgebracht.<br />

Drei Jahre später lief er wieder<br />

weg und schloss sich fahrendem<br />

Volk an. Er wurde wieder<br />

zurückgebracht und lief wieder<br />

weg. Man kann sich das Leben<br />

des jungen Franciscos also als<br />

sehr chaotisch vorstellen.<br />

Dabei blieb die Musik stets im<br />

Vordergrund. 1869 erwarb Tárrega<br />

eine Gitarre des etablierten<br />

Gitarrenbauers Antonio de Torres,<br />

welche besonders laut und<br />

klangvoll war und Franciscos<br />

Liebe zur Gitarrenmusik besonders<br />

entfachte.<br />

Stabilität erlangte er erst 1874,<br />

als er einen reichen Händler als<br />

Förderer gewann, der ihn an die<br />

Musikschule in Madrid schickte.<br />

Dort spezialisierte er sich auf<br />

Kompositionen für Gitarre. Er<br />

begann auch zu unterrichten<br />

und Konzerte zu geben.<br />

Tárrega wurde in Spanien<br />

und auch im Ausland berühmt,<br />

spielte in London und Paris. Seine<br />

Stücke waren sehr erfolgreich<br />

und werden bis heute von<br />

Liebhabern der klassischen Gitarrenmusik<br />

gespielt. Er heiratete,<br />

wurde 57 Jahre alt. Er lebte<br />

sein Leben.<br />

All das ist heute praktisch in<br />

Vergessenheit geraten. Um ein<br />

Haar wäre der begabte Komponist<br />

nur der speziellen Gruppe<br />

der Liebhaber der klassischen<br />

Akustikgitarre bekannt geblieben.<br />

Erst vergessen,<br />

dann kam Nokia<br />

Doch dann kam der finnische<br />

Konzern Nokia daher und übernahm<br />

(unter Änderung einer<br />

Note) eine Passage aus Tárregas<br />

Gran Vals als seinen Standardklingelton.<br />

Seit 1994 hatte jedes<br />

Mobiltelefon dieser Marke<br />

das Motiv als Anrufton voreingestellt.<br />

Wir reden hier von einem<br />

Konzern, der zeitweise der<br />

erfolgreichste Handyhersteller<br />

der Welt war.<br />

Und so wurde aus einem weithin<br />

unbekannten spanischen<br />

Gitarren-Komponisten einer<br />

der meist gespielten Komponisten<br />

unserer Zeit: Im Jahre 2009<br />

soll der Nokia-Klingelton circa<br />

1,8 Milliarden Mal am Tag<br />

(≈ 20.000 Mal in der Sekunde)<br />

gespielt worden sein. Da können<br />

sich Beethoven oder Mozart<br />

warm anziehen.<br />

Manchmal bleibt das Werk einer<br />

Person durch seltsame Zufälle<br />

in Erinnerung, auch wenn<br />

sich an die Person selbst kaum<br />

jemand erinnert.<br />

Und für alle, die zu jung für<br />

ein Nokia-Handy sind (Smartphones<br />

gab es in der Mobil-<br />

Steinzeit noch nicht), genauso<br />

wie für die, die den Ton fast<br />

schon wieder vergessen haben,<br />

gibt es hier den Link zum Wiedererkennen:<br />

http://mind-mag.<br />

de/link/Klingelton.<br />

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Hochbegabung ist, was DU daraus machst!<br />

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MIND-SPIELEPREIS 2021<br />

TINA ZEJEWSKI, MARTIN BRÜNING, JOCHEN TIERBACH<br />

Kurzes und<br />

komplexes Spielen<br />

Ihr habt die Wahl – aus insgesamt zwanzig Spielen<br />

in drei Kategorien beim <strong>MinD</strong>-Spielepreis 2021.<br />

Nicht nur Vorstand, Fotos und<br />

Ausweismotive werden bei Mensa gewählt:<br />

Nachdem in <strong>Mag</strong> 140 die Zwei-Personen-<br />

Spiele vorgeprescht sind, die nicht in<br />

Verlockung führen, große Spielerunden zu<br />

veranstalten, stellen wir die Nominierten der<br />

Kategorien „komplexe Spiele“ und „kurze<br />

Dauer“ vor, auf dass wir sie schon jetzt im<br />

Familienkreis und ganz bald wieder an<br />

größeren Spieletischen ausprobieren können.<br />

Komplexe Spiele<br />

In der Königsdisziplin des <strong>MinD</strong>-Spielepreises<br />

wenden sich im Doppeljahrgang 2020/2021 ausnahmsweise<br />

acht Titel mit hohem Anspruch<br />

und herausforderndem Mechanismus an bis zu<br />

vier, manchmal auch fünf Spielbegeisterte für<br />

ein meist abendfüllendes Erlebnis. Da das gleiche<br />

Spiel, das Martin in neunzig Minuten durchziehen<br />

würde, mit Tina auch vier Stunden dauern<br />

kann, wird in den Kurzvorstellungen der komplexen<br />

Spiele auf eine detailliertere Einschätzung der<br />

Spieldauer verzichtet. Ungefähre Werte und weitere<br />

Details findet ihr ohnehin auf der Seite des<br />

Spielepreises unter spielepreis.mensa.de/nominierte-komplex.html,<br />

wo ihr die Spiele – natürlich<br />

bitte erst nach dem Spielen, zum Beispiel auf einem<br />

Spieleseminar oder der lokalen Vorstellungsrunde!<br />

– auch bewerten könnt.<br />

Crystal Palace<br />

W<br />

er bei „Crystal Palace“ an einen Premier-<br />

League-Fußballclub denkt, liegt höchstens<br />

halbrichtig. Das gleichnamige Gebäude ist nicht<br />

nur Namensgeber des neuesten Feuerland-Strategiespiels,<br />

sondern verrät dem Kenner auch das<br />

Thema: Es geht um die allererste Weltausstellung<br />

1851 in London, als deren Wahrzeichen der Palace<br />

im viktorianischen Stil errichtet wurde.<br />

In fünf Spielrunden, die die zweieinhalb Jahre<br />

Vorbereitung der Ausstellung in verschiedenen<br />

Nationen simulieren, werden Würfel in acht verschiedenen<br />

Bereichen eingesetzt (natürlich gelegt,<br />

nicht geworfen!), um vielversprechende Patente<br />

für technische Prototypen und das zugehörige<br />

Equipment zu erwerben, berühmte Persönlichkeiten<br />

als Fürsprecher oder einfach nur Aufmerksamkeit<br />

in der Presse zu gewinnen.<br />

Aber aufgepasst, der Würfelwert bestimmt nicht<br />

nur die Zugreihenfolge, sondern auch die Kosten –<br />

und nicht nur das Geld ist äußerst knapp und die<br />

Zinsen für Kredite kosten mächtig Punkte, sondern<br />

auch die übrigen Ressourcen sollten sparsam<br />

und sinnvoll eingesetzt werden, um damit<br />

die eigene Nation zum erfolgreichsten Aussteller<br />

zu machen.<br />

Maracaibo<br />

D<br />

as neueste Pfister-Opus beim dlp-Verlag entführt<br />

uns ins Goldene Zeitalter der Abenteurer<br />

und Freibeuter der Karibik vor etwa vierhun-<br />

16 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


MIND-SPIELEPREIS 2021<br />

Das sieht nicht nur komplex aus,<br />

das ist komplex: Maracaibo,<br />

das Spiel über Freibeuter in der Karibik.<br />

Foto: Zejewski<br />

dert Jahren. So versuchen die Schiffskapitäne<br />

in vier Segelrunden im karibischen Raum nicht<br />

nur ihre Reichtümer und Aktionsmöglichkeiten<br />

durch Schatzsuche oder Handel zu mehren, sondern<br />

auch durch Seekämpfe im Ansehen von England,<br />

Frankreich oder Spanien aufzusteigen.<br />

Liebhaber von Pfister-Spielen wie „Mombasa“,<br />

„Great Western Trail“ oder „Blackout Hong Kong“<br />

erkennen Mechanismen wieder und bekommen<br />

das erwartet atmosphärische Spielerlebnis, das<br />

sich in einer festen Spielrunde auch als Kampagne<br />

immer weiter spielen lässt. Das Spiel ist kartengetrieben,<br />

wobei die Karten nicht nur für ihre<br />

eigentliche Funktion gekauft, sondern auch als<br />

Geld oder Ressource eingesetzt werden können.<br />

Dadurch, dass die meisten Karten mehrfach<br />

vorhanden sind, relativiert sich der Glücksfaktor<br />

durchs Nachziehen. Am Ende zählt, wer den meisten<br />

Ruhm erlangt hat, weshalb man das Treiben<br />

der Konkurrenz immer im Auge behalten sollte.<br />

On Mars!!<br />

D<br />

er nächste Versuch, den Mars zu besiedeln.<br />

Beim Strategieschwergewicht von Vital Lacerda,<br />

hierzulande vertrieben von Skellig Games,<br />

fällt einem sofort das optisch wie haptisch schöne<br />

Spielmaterial ins Auge. Doch die von Lacerda<br />

gewohnte feine Verknüpfung der Spielmechanismen<br />

verlangt Durchblick, Weitblick und ein gutes<br />

Timing der Aktionen; das alles zu meistern wird<br />

wohl ein paar Partien benötigen.<br />

Der Ausbau der Marskolonie wird entweder im<br />

Orbit beim Erwerb von Nachschub, mit Bauplänen<br />

oder dem Ausbau von Technologien vorangetrieben<br />

oder am Boden durch Bau oder Aufwertung<br />

von verschiedenen Gebäuden. Wer nicht im Zyklus<br />

des (kostenlosen) Shuttles reisen will, muss<br />

selbst in Raumschiffe investieren, immer in der<br />

Zwickmühle, für hintere Plätze in der Spielreihenfolge<br />

kostbare Boni einzustreichen oder doch besser<br />

den anderen mit einer gewinnbringenden Aktion<br />

zuvorzukommen oder eine vorteilhafte Wertung<br />

selbst auszulösen.<br />

Gepunktet werden kann auf viele Weisen, und<br />

auch das Spielende wird erst ausgelöst, wenn die<br />

Kolonie in mehreren Stufen gleichmäßig ausgebaut<br />

wurde oder spezifischere Spielziele erfüllt<br />

wurden.<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 17


MIND-SPIELEPREIS 2021<br />

Smartphone Inc.<br />

D<br />

igitalisierung und smarte Endgeräte haben<br />

heute den ganzen Globus im Griff. In diesem<br />

Wirtschaftsspiel von Cosmodrome Games begeben<br />

wir uns zurück ins vorletzte Jahrzehnt, um<br />

als CEO die ganze Welt mit Smartphones des eigenen<br />

Konzerns zu überschwemmen. Das Grundspiel<br />

ist schnell erlernt und eine Partie ist schneller<br />

gespielt als die übrigen hier vorgestellten komplexen<br />

Spiele – die Komplexität des Spiels ergibt<br />

sich aus der Interaktion.<br />

Zu Beginn jeder der fünf Runden werden zwei<br />

Tableaus mit verschiedenen Spielsymbolen von<br />

jedem verdeckt kombiniert, womit man seine Aktionen<br />

für die weiteren Phasen festlegt. Die nach<br />

und nach erschlossenen Märkte sind umkämpft,<br />

sodass der niedrigste Preis oder speziell entwickelte<br />

Technologien den Absatz regeln. Am Ende<br />

wird abgerechnet und es gewinnt, wer am meisten<br />

Umsatz erzielt hat.<br />

Trismegistus<br />

D<br />

ieses Spiel von Giant Roc versetzt uns in die<br />

Welt der Alchemie. Im eigenen Labor haben<br />

wir Rohmaterialien wie Blei, Kupfer, Eisen<br />

oder Quecksilber, die wir mithilfe von Essenzen<br />

in andere Materialien, vorzugsweise später auch<br />

in Gold, transmutieren können. Mit fortgeschrittenerer<br />

Erfahrung auf den Meisterleisten können<br />

auf der Jagd nach dem Stein der Weisen umfangreichere<br />

Experimente mit größeren Belohnungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Zu Beginn jeder der drei Runden wird eine Fülle<br />

an Würfeln geworfen, von denen nach und nach<br />

nur drei pro Runde von den Alchemisten für ihre<br />

Aktionen aus der Mitte entnommen werden. Die<br />

Anzahl der Würfel legen ihre „Potenz“, das heißt<br />

die Wirkmächtigkeit und den Aktionsumfang fest.<br />

Glücklicherweise gibt es aber auch Kopiermarker,<br />

bei denen man mithilfe von Passivaktionen<br />

die Würfel der anderen mitnutzen kann – so lohnt<br />

es sich also, die Züge der anderen im Auge zu behalten,<br />

um am Ende auch mit Punkten aus Publikationen<br />

zum größten Alchemisten aller Zeiten<br />

gekürt zu werden.<br />

Underwater Cities<br />

B<br />

ei „Underwater Cities“ von Delicious Games<br />

geht es um die Kolonisierung der Unterwasserwelt.<br />

In zehn Runden, eingeteilt in drei Zeitalter,<br />

baut man Kuppel um Kuppel, verbunden über<br />

Tunnel, versorgt mit Algen, Entsalzungsanlagen<br />

und Laboren.<br />

Mit den Karten, die teils Sofort-, teils Dauer-Effekte<br />

oder auch Einmal-Aktionen beinhalten,<br />

wird die eigene Unterwasserwelt durch Projekte<br />

weiterentwickelt. Dadurch, dass das Handkarten-Limit<br />

auf drei festgelegt ist und im Laufe des<br />

Spiels auch teure Schlusswertungs-Karten erworben<br />

werden können, ist man immer wieder zu<br />

Entscheidungen gezwungen und auch ein wenig<br />

vom Kartenglück und der eingeschlagenen Strategie<br />

abhängig, um am Ende die Nase vorn zu haben.<br />

Zoocracy<br />

Z<br />

oocracy fällt nicht nur dadurch aus der Reihe,<br />

dass wir uns in die Welt der Tiere begeben,<br />

sondern auch durch die Konzeption als politisches<br />

Verhandlungs- und Mehrheitenspiel von<br />

Haas Games. Es läuft über fünf bis acht Runden in<br />

verschiedenen Phasen ab.<br />

Dabei geht es darum, bei zehn verschiedenen<br />

Tierarten Futtermarker möglichst geschickt einzusetzen,<br />

um damit Mehrheiten im Parlament der<br />

Tiere zu erhalten.<br />

Nach dessen Zusammentreten wird in Verhandlungsrunden<br />

um Mehrheiten und mächtige Posten<br />

geschachert, vor allem aber darum, wer am<br />

Ende seine politische Agenda durchbringen kann.<br />

Gezieltes Ausspielen von Aktionskarten oder<br />

zufälligen Ereignissen können die Planungen dabei<br />

nochmals gehörig durcheinander wirbeln.<br />

Alma mater<br />

U<br />

m einen Mindeststandard zu gewähren, wird<br />

eine Kurzvorstellung von diesem Akademiker-Placement-Spiel,<br />

das in detailverliebtem Design<br />

und mit einem Haufen bunter Bücher daherkommt,<br />

nachgereicht, sobald der Jury ein Rezensionsexemplar<br />

vorliegt und die Rezension auf der<br />

Erfahrung aus mehr als einer Spielerunde basiert.<br />

18 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


Kurze Spiele<br />

Ebenso wie die Zwei-Personen-Spiele könnt ihr<br />

die kurzen Spiele auf der Mind-Akademie probespielen<br />

oder sie euch als Paket nach einer netten<br />

Anfrage an spielepreis@mensa.de nach Hause bestellen.<br />

Auch zu den kurzen Spielen gibt es Zahlen,<br />

Fakten und Erklärvideos sowie das Abstimmungsformular<br />

unter spielepreis.mensa.de/nominiertekurz.html.<br />

Blue Banana<br />

F<br />

rösche sind rot, Erdbeeren pink und Bananen<br />

blau. Oder etwa nicht? Newcomer Wolfgang<br />

Warsch hat in den letzten fünf Jahren einen rasanten<br />

Aufstieg als Spieleautor hingelegt. „The Mind“,<br />

„Die Quacksalber von Quedlinburg“ und „Die Tavernen<br />

im Tiefen Thal“ sind seine Erfolgstitel und<br />

weisen eine große Bandbreite auf. Bei „Blue Banana“<br />

zwingt er die bis zu fünf Spielenden dazu,<br />

schnell zu assoziieren, welche Farbe zu den Gegenständen<br />

auf den beiden Aufgabenkarten wirklich<br />

passt beziehungsweise welcher Gegenstand<br />

zur Farbe, und dann geeignete ausliegende Karten<br />

zu sammeln.<br />

Mit dem Griff zur namensgebenden blauen Plastikbanane<br />

endet die Runde und es wird gewertet.<br />

Die Lösung steht praktischerweise auf der Kartenrückseite<br />

und nach acht Runden und etwa zwanzig<br />

Minuten endet eine Partie. Es gewinnt, wer die<br />

meisten richtigen Karten gesammelt hat.<br />

Letter Jam<br />

A<br />

lte Rechtschreibung? Neue Rechtschreibung?<br />

Egal, Hauptsache korrekt geschriebene<br />

Wörter. Alle Spielenden im kooperativen Wortspiel<br />

„Letter Jam“, einer Mischung aus „Scrabble“<br />

und „Hanabi“, bilden ein Team und sehen die<br />

Buchstaben der anderen, aber nicht ihre eigenen.<br />

Durch Hinweise mit möglichst langen und<br />

aussagekräftigen Wörtern unter Einbindung vieler<br />

sichtbarer Buchstaben sollen alle ihre eigenen<br />

Buchstaben in einer vorgegebenen Anzahl von<br />

Runden erraten.<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 19<br />

Meine Kernkompetenz und Antwort auf den Null-Zins: Der gut gemanagte<br />

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MIND-SPIELEPREIS 2021<br />

Nova Luna<br />

N<br />

ormalerweise wird bei Uwe Rosenberg Landwirtschaft<br />

betrieben und am Ende jeder Runde<br />

müssen die Leute ernährt werden. Doch bei<br />

„Nova Luna“, das auf Ideen von Corné van Moorsel<br />

basiert, geht es in einer guten halben Stunde darum,<br />

Karten aus einer Auslage einzusammeln und<br />

die am Anfang erhaltenen Scheiben schneller als<br />

die anderen bis zu drei Personen loszuwerden. Die<br />

erworbenen Karten kommen in vier Farben daher<br />

und werden in einem Raster ausgelegt. Auf den<br />

Karten ist angegeben, was sie für Farbwünsche an<br />

ihre Nachbarschaft haben. Und wenn sich im Laufe<br />

des Spiels ein solcher Wunsch erfüllt, markiert<br />

man das mit einer der Scheiben – bis die erste Person<br />

keine mehr hat.<br />

Pictures<br />

B<br />

ei „Pictures“ von Daniela und Christian Stöhr<br />

liegen sechzehn (aus knapp hundert möglichen)<br />

Fotos, wie man sie in jedem Fotoalbum und<br />

auf jedem Smartphone findet, auf dem Tisch. Jeder<br />

der bis zu fünf Spielenden bekommt geheim<br />

ein Foto zugelost, das mit den jeweils zur Verfügung<br />

stehenden, jede Runde wechselnden Hilfsmitteln<br />

stilisiert dargestellt werden soll. Und zwar<br />

so gut, dass die anderen das Original wiedererkennen.<br />

Das Problem sind die Hilfsmittel: Zur Verfügung<br />

stehen entweder neunzehn Symbolkarten, Bauklötze,<br />

Stöcke und Steine, kleine Farbwürfelchen<br />

in einem Drei-mal-drei-Raster oder zwei Schnürsenkel.<br />

Nach fünf Runden haben alle ein Foto mit<br />

jedem dieser Hilfsmittel nachgestellt, und wer die<br />

meisten Fotos der anderen erkannt hat, gewinnt.<br />

Trapwords<br />

Z<br />

u jedem Mensa-Brettspiel-Wochenende gehört<br />

„Tabu“ . Begriffe erklären und von seinem<br />

Team raten lassen – unter Vermeidung vorgegebener<br />

Wörter. Das Ganze in ein Fantasy-Setting<br />

versetzt (und auf Wunsch mit entsprechenden<br />

Suchbegriffen) ist „Trap Words“, nur dass hier<br />

das gegnerische Team die verbotenen Wörter definiert<br />

und der Erklärer sie nicht kennt! Zwei Teams<br />

sind damit eine halbe Stunde lang beschäftigt.<br />

Tuki<br />

S<br />

pieleautor Grzegorz Rejchtman hat mit seinen<br />

„Ubongo“-Varianten bereits eine Vergangenheit<br />

beim <strong>MinD</strong>-Spielepreis. Auch bei „Tuki“<br />

(in der Sprache der Inuit ein Gegenstand, der eine<br />

bestimmte Bedeutung hat) wird wieder gestapelt.<br />

Und zwar auf Tempo und im Kampf gegen die<br />

Schwerkraft. Eine Karte wird aufgedeckt und bis<br />

zu drei Personen versuchen gleichzeitig, die abgebildete<br />

Vorgabe unter Zuhilfenahme von unsichtbaren<br />

Schneeblöcken zu bauen, ohne dass die<br />

Konstruktion zusammenbricht. Die langsamste<br />

bekommt eine Tukilik-Karte. Das Spiel endet, sobald<br />

jemand fünf davon gesammelt hat.<br />

Was ist der <strong>MinD</strong>-Spielepreis?<br />

Seit dem Jahr 2009 zeichnet<br />

<strong>MinD</strong> jährlich Autorinnen<br />

und Autoren für<br />

ein aktuelles Brett- oder<br />

Kartenspiel aus, das sich<br />

im Kreise der spielbegeisterten Ms großer Beliebtheit<br />

erfreut. Die Kriterien dabei: Intellektueller<br />

Anspruch, Anforderung an strategischem und<br />

kombinatorischem Denken und schneller Auffassungsgabe<br />

sowie ein hoher Unterhaltungswert.<br />

Spiele-Autorinnen und -Autoren sollen auf diese<br />

Weise ermutigt werden, sich mehr solche Spiele<br />

auszudenken. Nachdem Spiele in den ersten<br />

Jahren mit dem „<strong>MinD</strong>-Spielepreis“ oder „<strong>MinD</strong>-<br />

Spieletipp“ ausgezeichnet wurden, gibt es den<br />

<strong>MinD</strong>-Spielepreis seit dem Jahrgang 2015 in zwei,<br />

zu besonderen Anlässen auch drei Kategorien.<br />

Stimmberechtigt bei der Wahl zum <strong>MinD</strong>-Spielepreis<br />

sind alle Mitglieder von <strong>MinD</strong> und des Mind-<br />

Hochschul-Netzwerks. Die Abstimmung ist online<br />

unter spielepreis.mensa.de und analog auf<br />

Wahlzettelchen bei Spiele-Präsentations-Veranstaltungen<br />

möglich.<br />

Der <strong>MinD</strong>-Spielepreis hat sich im Laufe der Jahre<br />

einen Namen gemacht, findet Beachtung in<br />

Fachzeitschriften und sein Logo wird gerne als<br />

Auszeichnung auf den Kartons abgedruckt. Gerüchteweise<br />

hören wir, dass auch schon Spiele unbesehen<br />

von Kunden gekauft wurden, die gezielt<br />

nach „etwas mit dem Mensa-Logo“ gefragt hatten.<br />

20 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


PRISMENFERNGLAS<br />

HARTMUT BLESSING<br />

Zusammenwörter und<br />

alphabetische Prozessionen<br />

Eine Ansammlung der Unübersichtlichkeit.<br />

M indesthaltbarkeitsdatum.<br />

Das ist für uns ein<br />

gewöhnliches Wort, dabei ist es<br />

24 Zeichen lang. Wie in kaum<br />

einer anderen indoeuropäischen<br />

Sprache sind im Deutschen<br />

sogenannte Komposita<br />

verbreitet. Ein chinesischer<br />

Gaststudent nannte im SPIE-<br />

GEL-Interview diese Gebilde<br />

„Zusammenwörter“. In seinem<br />

ausgezeichneten Essay „The<br />

Awful German Language“ („Die<br />

schreckliche deutsche Sprache“)<br />

nannte der Deutschland-<br />

Kenner Mark Twain solche Wörter<br />

„alphabetische Prozessionen“.<br />

Twain erwähnt die Wörter<br />

„Generalstaatsverordnetenversammlungen“,<br />

„Kinderbewahrungsanstalten“<br />

und „Waffenstillstandsverhandlungen“.<br />

Diese<br />

Wörter sind 37, 25 und 30 Zeichen<br />

lang.<br />

Meiner Meinung nach sollte<br />

ein „Zusammenwort“ mindestens<br />

20 Zeichen lang sein. Die<br />

„Sendung mit der Maus“ suchte<br />

gemeinsam mit einem Sprachinstitut<br />

einmal „das längste,<br />

nicht aus mehreren Wörtern zusammengesetzte<br />

deutsche Wort“<br />

und fand das Wort „Unkameradschaftlichkeit“,<br />

immerhin 23<br />

Zeichen lang, also auch ein Zusammenwort.<br />

PRISMENFERNGLAS<br />

Warum Prismenfernglas?<br />

Prismenfernglas steht für die<br />

Buntheit des Lebens, vor allem der<br />

Sprache — das Fernglas steht für den<br />

Blick über den Tellerrand.<br />

Unter dieser Rubrik erscheinen<br />

regelmäßig Beiträge zu Sprachspielen<br />

und Etymologie.<br />

Lustiger sind natürlich die<br />

Komposita, darunter solche Ungetüme<br />

wie „Reihensechszylinderwirbelkammervierventilturbodieselmotor“<br />

(57 Zeichen)<br />

oder „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“<br />

(63 Zeichen) oder<br />

„Luftlandefernmeldebataillonskasernenheeresflugplatzkommandantur“<br />

(63 Zeichen).<br />

Einige Leser meiner Artikel<br />

haben mich reichlich mit solchen<br />

Zusammenwörtern versorgt<br />

(in Klammer die Anzahl<br />

der Buchstaben): „Regelstudienzeitüberschreitungsgebühr“<br />

(37), „Altkleiderspendensammelcontainer“<br />

(32), „Deponieoberflächenabdichtungen“<br />

(30),<br />

„Grammatikalisierungsstatus“<br />

(26), „Naturwissenschaftsfachkonferenzvorsitzendendienstbesprechung“<br />

(60), „Silbentrennungsvoreinstellungen“<br />

(31),<br />

„Wirtschaftsstrukturförderungsgesetz“<br />

(35), „Vermögensrechtsänderungsgesetz“<br />

(30).<br />

Mein Dank geht an Astrid, Rüdiger,<br />

Mechthild, Birgit, Sabse,<br />

Jan, Oliver und natürlich an<br />

meinen Lektor, der diese Ungetüme<br />

trennen muss. Wenn wir<br />

schon bei Namen sind, darf einer<br />

nicht fehlen: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.<br />

Damit<br />

konnte man einst einige<br />

Datenbanken killen. Allein der<br />

Nachname ist, mit Bindestrich,<br />

27 Zeichen lang.<br />

Betrachtet man zweisprachige<br />

Bücher, etwa vom Klett-Verlag,<br />

wo auf der linken Seite das englische<br />

Original und auf der rechten<br />

Seite die deutsche Übersetzung<br />

zu sehen ist, fällt auf, dass<br />

links mehr Platz ist. In der Regel<br />

sind englische Wörter kürzer<br />

und die englische Sprache hat<br />

viele Einsilber. Es gibt jedoch<br />

auch Ausnahmen von dieser<br />

Regel, bei denen das deutsche<br />

Wort kürzer als seine englische<br />

Entsprechung ist, etwa das Wort<br />

„Tatort“ („scene of crime“), das<br />

Wort „Bild“ („picture“, „image“)<br />

oder das kaum mehr gebräuchliche<br />

„feil“ („for sale“), das vielen<br />

nur noch aus „etwas feil bieten“<br />

geläufig ist.<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 21


GALERIE<br />

Mein Corona-Jahr<br />

Gesehen von professionellen Foto-Ms.<br />

S<br />

eit einem guten Jahr bestimmt<br />

der Umgang mit<br />

dem Virus unser Leben. Macht<br />

Angst, schränkt ein, nervt, will<br />

einfach nicht verschwinden.<br />

Täglich wird darüber geschrieben,<br />

geredet, gestritten, gesendet.<br />

Dem können wir kaum Erhellendes<br />

hinzufügen – und wir<br />

sind auch, ehrlich gesagt, ziemlich<br />

erschöpft von dem Thema.<br />

Aber vielleicht gibt es noch eine<br />

andere, nämlich künstlerische<br />

Sichtweise.<br />

Wir haben die Ms, die als Berufsbezeichnung<br />

„Fotograf“<br />

oder „Fotografin“ angegeben<br />

haben, angeschrieben und um<br />

ihre Sicht des vergangenen Jahres<br />

gebeten.<br />

Die Motiv-Wahl war völlig frei.<br />

Es geht nicht unbedingt um<br />

Lockdown-Bilder, sondern um<br />

das subjektive Erleben dieses<br />

sehr besonderen Jahres (wobei<br />

nichts gegen Lockdown-Bilder<br />

spricht). Also möglichst keine<br />

lustigen Selfies, sondern im besten<br />

Sinne Foto-Kunst.<br />

Am Ende machten sechs Foto-<br />

Profis und mit Lars Nebenführ<br />

ein ambitionierter Amateur mit.<br />

Wir drucken die eingesandten<br />

Fotos auf den folgenden Seiten<br />

kommentarlos und nur mit den<br />

Namen der Urheber. Die Fotos<br />

interpretieren oder einfach nur<br />

schön, banal, langweilig, spannend<br />

oder wie auch immer finden,<br />

das darf jede und jeder für<br />

sich. Nur ein auffälliger Eindruck:<br />

In Zeiten der Einschränkung<br />

und des Zu-Hause-Bleibens<br />

spielt die Sehnsucht nach<br />

Natur und Harmonie anscheinend<br />

wieder ein große Rolle.<br />

Teilt uns unter mindmag@<br />

mensa.de gern mit, wie ihr die<br />

Bilder seht, und ob wir im <strong>Mag</strong><br />

öfter solche rein optischen Themen<br />

bringen sollten.<br />

ek<br />

Copyright:<br />

Oliver Mann Fotografie,<br />

Berlin,<br />

www.oliver-mann.de<br />

22 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


GALERIE<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 23


GALERIE<br />

Copyright: Martin Wagner, Sonnenbühl, www.martin-wagner.org<br />

24 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


GALERIE<br />

Copyright:<br />

Elke Glatzer, Köln,<br />

www.fotografie-glatzer.de<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 25


GALERIE<br />

Copyright: Kristine Hennig, Dresden<br />

26 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


GALERIE<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 27


GALERIE<br />

Copyright: Susanne von Hugo, Wismar, www.lensmade.com<br />

28 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


GALERIE<br />

Copyright: Lars Nebenführ, Leonberg<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 29


GALERIE<br />

Copyright: Ulrich Riebe, Konstanz, www.riebe.de<br />

30 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


FILMKUNST<br />

KARIN POLZ<br />

Auf der Kinoleinwand<br />

in die Ferne<br />

Die Kino-Kolumne mit Extra-Fakten für Besserwisser.<br />

Kino, Konzerte, Reisen –<br />

die Pandemie hat viele<br />

schöne Dinge lange<br />

unmöglich gemacht. Wie<br />

soll man dieses Defizit an<br />

(Kultur-)Genuss jemals<br />

wieder aufholen? Am<br />

besten, indem man mehrere<br />

Dinge verbindet. Kino<br />

und Reisen passen zum<br />

Beispiel sehr gut<br />

zusammen.<br />

I<br />

n meiner ganzen cineastischen<br />

Laufbahn habe ich insgesamt<br />

nur zwei Dokumentarfilme<br />

im Kino angeschaut. Doch<br />

Corona verändert ja vieles. Die<br />

meisten Blockbuster sind aus<br />

den Spielplänen für 2021 gestrichen<br />

worden – übrig geblieben<br />

sind jede Menge kleine Produktionen<br />

und eben auch Dokumentarfilme.<br />

Ob diese von<br />

der fehlenden Konkurrenz auf<br />

der Leinwand profitieren? Bei<br />

diesen dreien könnte ich es mir<br />

vorstellen, denn mit ihnen lässt<br />

sich das Fernweh stillen (oder<br />

noch mehr anfachen).<br />

„Verplant – Wie zwei<br />

Typen versuchen,<br />

mit dem Rad nach<br />

Vietnam zu fahren“<br />

(ab 13. Mai)<br />

W<br />

er kommt auf die Idee,<br />

ohne Training und ohne<br />

Vorbereitung mit dem Rad von<br />

Deutschland nach Vietnam zu<br />

fahren? Niemand, würde man<br />

glauben. Doch Otti und Keule<br />

wagen es – im Sommer 2018<br />

starten die beiden Männer ihre<br />

Reise, die sie in zehn Monaten<br />

13.000 Kilometer weit führt.<br />

Die beiden bezwingen Wüsten<br />

und Berge, schreiben Briefe<br />

an den Präsidenten von Turkmenistan,<br />

um an Transitvisa<br />

zu kommen, und erfahren, wie<br />

es sich anfühlt, wenn man bei<br />

minus 30 Grad aufs Außen-<br />

Plumpsklo muss. In China haben<br />

sie in der Provinz Xinjiang<br />

mit der Polizei sowie den nicht<br />

weniger extremen Wetterbedingungen<br />

zu kämpfen und müssen<br />

umplanen.<br />

Dass die beiden trotz allem gut<br />

in Vietnam ankommen, ist vermutlich<br />

ihrer lockeren und sympathischen<br />

Art zu verdanken –<br />

und einer großen Portion Galgenhumor.<br />

Wer sich jetzt fragt,<br />

wie man überhaupt auf so eine<br />

Idee kommt – das beantworten<br />

die beiden Radfahrer gerne:<br />

„Wir sind einfach nur zwei Typen,<br />

die gerne die eigenen Grenzen<br />

infrage stellen und neugierig<br />

sind, wie die Dinge in anderen<br />

Teilen der Welt so laufen.“<br />

The Longest Wave<br />

(ab 22. April)<br />

S<br />

trand, Meer, Wellen – wer<br />

an Urlaub denkt, hat diese<br />

Bilder vor Augen. Und wer<br />

Robby Naish kennt, der hat dazu<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 31


FILMKUNST<br />

Fotos: © Ascot Elite Entertainment / 24 Bilder<br />

furiose Action vor Augen. Der<br />

Amerikaner ist eine Surflegende,<br />

er war in den bisher mehr als<br />

40 Jahren seiner Sportlerkarriere<br />

unter anderem 24 Mal Windsurf-Weltmeister.<br />

Die Dokumentation gibt tiefe<br />

Einblicke in Robby Naishs Leben,<br />

weit über sein Sportlerdasein<br />

hinaus. Natürlich geht es<br />

auch ums Surfen an den wohl<br />

wunderbarsten Stränden der<br />

Welt, darüber hinaus jedoch<br />

auch um Konkurrenz, um Motivation,<br />

um Risikobereitschaft,<br />

um Leidenschaft, ums Älterwerden.<br />

Fünf Jahre haben sich Robby<br />

Naish und Regisseur Joe Berlinger<br />

Zeit genommen, um den<br />

Film zu entwickeln – diese Intensität<br />

spürt man.<br />

Reizvoll und ungewöhnlich<br />

für eine Sport-Dokumentation<br />

ist der Wechsel zwischen Ruhe<br />

und Action, zwischen tiefschürfenden<br />

Interview-Sequenzen<br />

und adrenalingetränkten Surf-<br />

Szenen. Sicher ist: Ob privat<br />

oder auf dem Surfbrett – dieser<br />

Mann beeindruckt das Kinopublikum<br />

durch die Art, wie er sich<br />

Herausforderungen stellt.<br />

Himmel über<br />

dem Camino<br />

(ab 27. Mai)<br />

F<br />

ragt man beliebige Menschen,<br />

welche besondere<br />

Reise sie gerne machen würden,<br />

so bekommt man sicher<br />

mindestens einmal die Antwort<br />

„den Jakobsweg gehen“. Wer ihn<br />

gegangen ist, erzählt von einem<br />

überwältigenden Erlebnis – und<br />

so ist der Weg nach Santiago de<br />

Compostela längst ein Mythos<br />

und ein durchaus beliebtes Thema<br />

für Filme und Bücher.<br />

„Himmel über dem Camino“ ist<br />

nicht die erste Dokumentation<br />

über den Jakobsweg – aber eine<br />

mit einem besonderen Blickwinkel.<br />

Denn begleitet werden<br />

in dieser neuseeländischen Produktion<br />

sechs Pilger aus Neuseeland<br />

und Australien. Ohne<br />

Scheu berichten sie von ihren<br />

Verlusten, die sie zur Pilgerreise<br />

bewogen haben, und entziehen<br />

sich auch in ihren schwächsten,<br />

mutlosesten Momenten nicht<br />

der Kamera.<br />

Diese Offenheit, diese Verletzlichkeit<br />

berührt und inspiriert.<br />

So nah kommt man fremden<br />

Menschen nur selten. Leider<br />

verwackeln durch die Handkamera<br />

oft die Landschaftsaufnahmen<br />

etwas – doch der Intensität<br />

des Films tut das keinen Abbruch.<br />

Extra-Fakten:<br />

Dokumentarfilm-<br />

Rekorde<br />

D<br />

er finanziell erfolgreichste<br />

Dokumentarfilm aller<br />

Zeiten ist Michael Moores Film<br />

„Fahrenheit 9/11“. 2004 schaffte<br />

er es sogar als erster Dokumentarfilm<br />

überhaupt an die Spitze<br />

der US-Kinocharts. 2003 hatte<br />

Michael Moore zusammen mit<br />

Michael Donovan bereits mit einem<br />

anderen Dokumentarfilm<br />

Maßstäbe gesetzt: „Bowling for<br />

Columbine“ gewann den Oscar.<br />

Der erfolgreichste deutsche Dokumentarfilm<br />

ist „Deutschland.<br />

Ein Sommermärchen“ von Regisseur<br />

Sönke Wortmann über<br />

die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

von 2006. Er lockte knapp vier<br />

Millionen Menschen ins Kino.<br />

32 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


RÄTSEL<br />

Die Rätselart Suraromu<br />

wurde von dem Japaner<br />

Nikoli erfunden,<br />

der gefühlt jeden Monat<br />

mehr neue Rätselarten<br />

hervorbringt als wir<br />

deutschen Rätselautoren<br />

alle zusammen innerhalb<br />

eines Jahres ...<br />

Ich würde damit gerne<br />

Henrik grüßen, der die<br />

Rätselart genauso gerne<br />

mag wie ich. :)<br />

Suraromu<br />

Anleitung: Zeichnen<br />

Sie durch einige der leeren<br />

Felder einen (gerichteten)<br />

Rundweg ein,<br />

der bei X beginnt und<br />

endet, und waagerecht<br />

und senkrecht von Feldmittelpunkt<br />

zu Feldmittelpunkt<br />

geht. Schwarze<br />

Felder werden nicht<br />

vom Rundweg betreten.<br />

Durch jedes mit gestrichelten<br />

Linien gezeichnete<br />

Tor geht der Weg<br />

genau einmal geradeaus<br />

hindurch. Zahlen<br />

geben an, als wievieltes<br />

das Tor passiert wird.<br />

<br />

Silke Berendes<br />

Auflösungen<br />

Ausgabe 140<br />

Auflösungen im nächsten Heft<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 33


ORGANISATION<br />

Wer weiß mehr?<br />

Organisatoren lokaler Treffen.<br />

PLZ Wohnort / Name / Telefonnummer<br />

01… Dresden / SAMIR KÖCKRITZ / 01520 – 7 070 090<br />

04… Leipzig / MARIO STOLL / 0341 – 3 038 020<br />

06… Halle / MARCUS HILLMANN / 0162 – 4 968 254<br />

07… Jena / WOLFGANG KLINGHAMMER / 0176 - 39 649 614<br />

Chemnitz / STEFANIE WEBER / 01525 – 3 442 810<br />

09…<br />

Annaberg / ALMUT NITZSCHE / 03733 – 289 418<br />

10…<br />

Berlin / MATTHIAS KRIBBEN / 0172 – 5 656 004<br />

Brandenburg / PETER OEHLKE / 030 – 41 999 861<br />

19… Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern /<br />

KARSTA LINKE / 03883 – 723 338<br />

20… Hamburg / HENNING SCHRAMM / 0171 – 3 411 543<br />

Hamburg-Harburg / HEIKE HARNACK /<br />

21… 0162-4 291 482<br />

Lüneburg / JÜRGEN REIMERS / 04131 – 37 887<br />

22… Ahrensburg / BORIS GEORGIEV / 04102 – 888 868<br />

23… Lübeck / MARISA HAUFE / 0173 – 6 019 490<br />

Kiel / SIGRID UND UDO SCHULTZ / 0431 – 521 269<br />

Flensburg / GERD BORCHERS / 0461 – 79 501 322<br />

24…<br />

Bad Bramstedt / ULRIKE SANDER-HOYER /<br />

0170 – 6 053 874<br />

Pinneberg / ANDREA BAHRENFUSS / 04123 – 929 934<br />

25…<br />

Heide/Husum / LARS MEYER / 0162 – 5 273 363<br />

26… Oldenburg / DIRK BOSHOVEN / 0151 – 15 311 785<br />

27… Bremerhaven / KLAUS GEBHARDT / 0172 – 4 524 773<br />

28… Bremen / NICOLE RETAT / 0176 – 56 799 944<br />

30… Hannover / RAINER NEUSÜSS / 05108 – 9 217 686<br />

32… Minden / CHRISTOPHER KRAUS / 0571 – 3 851 868<br />

Paderborn / DANIEL KEYHANI / 0173 – 6 955 510<br />

33… Ostwestfalen/Lippe / ANNETTE FRANZ /<br />

0521 – 42 826 586<br />

34… Kassel / NORBERT FAULSTICH / 0160 – 4 281 179<br />

Marburg / BETTINA BAGUNK / 06421 – 51 403<br />

35… Gießen / FRANK BRANDT / 0 64 03 – 926 543<br />

Wetzlar / MARKUS MATTZICK / 06441 – 446 970<br />

36… Fulda / KARSTEN ASSMANN / 0661 – 9 600 083<br />

37… Göttingen / NORBERT FAULSTICH / 0160 – 4 281 179<br />

Braunschweig / TIMO WEIL / 0177 – 4 131 826<br />

38… Clausthal-Zellerfeld / GUNNAR KAESTLE /<br />

05323 – 997 724<br />

39… <strong>Mag</strong>deburg / GUNNAR HENDRICH / 01 76 – 42 095 828<br />

PLZ Wohnort / Name / Telefonnummer<br />

40… Düsseldorf / MARC-ANDRÉ KAISER / 0211 – 2 393 676<br />

41… Mönchengladbach / BODO SCHNELL / 02433 – 525505<br />

42… Wuppertal / ACHIM WAGENKNECHT / 0179 – 4 517 387<br />

44…<br />

45…<br />

Dortmund / ANNA ASLANIDOU / 0163 – 5 604 546<br />

Dortmund / PIA PHILIE LEHMANN / 0151 – 56 041 525<br />

Bochum / SOPHIA FALKE / 0176 – 24 293 954<br />

Essen / SANDRA BAUMANN-TRAMPE / 0201 – 782 983<br />

Mülheim/Ruhr / JENS HELLBING / 01575 – 5 786 932<br />

Marl / ROBERT KLOSE / 0173 – 7 144 636<br />

46… Wesel / BURKHARD HOCHSTRASS / 0163 - 90 69 570<br />

47…<br />

48…<br />

Duisburg / INA PAULS / 0203 – 593 214<br />

Kevelaer / ROLF EGGING / 02832 – 4 557<br />

Kleve / HANS-GERD THEUNISSEN / 0 28 21 – 29 404<br />

Münster / MELANIE JÄGER / 0171 – 2 190 967<br />

Münster / SIMON SIEBERS / 0151 – 22 602 621<br />

49… Osnabrück / BIRGIT WIPPERMANN / 01 77 – 2 608 004<br />

Köln / KLAUS BAUMHAUER / 0157 – 73 808 128<br />

50…<br />

Köln / FRAUKE RIEKEN / 0221 – 8 231 808<br />

52… Aachen / LUKAS FISCHER-WULF / 0241 – 18 991 357<br />

53… Bonn / SVETLA KNÖSCHKE / 0160-7082153<br />

55… Mainz / KAI GEHRETH / 01577 – 3 969 315<br />

56… Koblenz / MARTIN SCHULZE / 0261 – 309 382<br />

57… Siegen / SABINE SCHIRM-SPRINGOB / 02761 – 7 039 911<br />

58… Hagen / ANDREA SCHÖNEBERG / 0172 – 9 367 921<br />

59… Soest / DIETER PIPER / 02381 – 948 666<br />

60… Frankfurt / ANDREAS THURM / 0151 – 41 467 503<br />

61… Bad Homburg / JESSICA JOHN<br />

63… Aschaffenburg / JAN ZBIKOWSKI / 06021 – 5 822 646<br />

64… Darmstadt / BEHROUZ CHAGHERI / 0173 – 3 103 633<br />

65… Wiesbaden / SILKE HANSEN / 069 – 1 553 676<br />

66… Saarbrücken / PETER MOOG / 0171 – 3 787 722<br />

67…<br />

68…<br />

69…<br />

Kaiserslautern und Pfalz / CRISTINA KRAUSS / 0162 –<br />

2 701 102 / MARC HILLER / 0176 – 81 687 948<br />

Mannheim / KATJA WALDORF UND MARTIN VITEK /<br />

06221 – 3016 66<br />

Heidelberg / KATJA WALDORF UND MARTIN VITEK /<br />

06221 – 3016 66<br />

70… Stuttgart / MARTIN JÄKLE / 0176 – 32 509 161<br />

72… Tübingen / JÜRGEN SCHAICH / 0176 – 96 358 274<br />

34 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


ORGANISATION<br />

PLZ Wohnort / Name / Telefonnummer<br />

76…<br />

Karlsruhe / SVEN MANIAS / 0721 – 699 556<br />

Karlsruhe / JULIANE SCHNEIDER / 07243 – 728 774<br />

Landau / STEFAN JAMIN / 06321 – 899 045<br />

75… Pforzheim / GABRIELE WALTER / 0176 – 61 048 332<br />

77…<br />

Lahr/Schwarzwald / MARTIN KATZNER /<br />

07821 – 37 679<br />

78… Bodensee / MARTIN ROSCHER / 07541 – 836 739<br />

79…<br />

80…<br />

81…<br />

Freiburg im Breisgau / HENDRIK FREYTAG /<br />

0177 – 7 607 919<br />

München / BRIGITTE BRECHT / 089 – 8 644 939<br />

München / THOMAS DOUBRAWA / 089 – 95 422 002<br />

München-Pasing / MAX VOIGTMANN /<br />

089 – 30 004 913<br />

83… Holzkirchen / HEIKE WEBER / 08024 – 476 626<br />

84…<br />

85…<br />

Altötting (Südost/Oberbayern) / BIRGIT SCHOLZ /<br />

08671 – 85 591<br />

Landshut-Freising / WERNER KELNHOFER /<br />

08762 – 2 189<br />

Ingolstadt / BRIGITTE MAIER / 0841 – 97 052 179<br />

Alpenland/Region / HANS GEORG MICHNA /<br />

0179 – 3 217 777<br />

86… Augsburg / THOMAS KRAUSS / 08232 – 77 782<br />

87… Memmingen / TINA ACHAM / 08331 – 8 339 744<br />

88… Wangen im Allgäu / BRIGITTE GÖSER / 07561 – 7 715<br />

89… Ulm/Neu Ulm / INGRID RENZ / 0174 – 3 337 549<br />

89… Heidenheim / HEIKE VOGLER / 01577 – 3 237 078<br />

90… Nürnberg / CHRISTOPH RUGE / 09131 – 9 752 945<br />

91… Erlangen / CHRISTOPH RUGE / 09131 – 9 752 945<br />

93… Regensburg / LUDWIG KOLB / 0941 – 5 987 095<br />

94…<br />

Passau / KARIN POLZ / 08502 – 915 840<br />

Philippsreut / CHRISTIAN KOCH / 08557 – 729<br />

95… Bayreuth / STEFAN WLADARSCH / 0921 – 5 167 420<br />

96… Bamberg / CHRISTOPH RUGE / 09131 – 9 752 945<br />

96… Coburg / FRANK EISENWIENER / 09561 – 6 209 400<br />

97… Würzburg / ANNETTE KUNZ / 0931 – 980 880<br />

99… Erfurt / LINDA SOLCHER / 0162 - 4162631<br />

Termine<br />

& Treffen<br />

Eine Übersicht mit aktuellen<br />

Treffen und Terminen gibt<br />

es im Internet unter:<br />

ř db.mensa.de/events<br />

Die E-Mailadressen der<br />

lokalen Ansprechpersonen<br />

findet ihr unter:<br />

ř db.mensa.de/kontakt.htm<br />

Adressänderungen<br />

Da Postvertriebsstücke von der<br />

Post nicht nachgesandt werden,<br />

kommen <strong>MinD</strong>-<strong>Mag</strong>azine<br />

trotz Nachsendeauftrag als unzustellbar<br />

an die Geschäftsstelle<br />

zurück. Änderungen von Adressen<br />

oder Daten bitte an die<br />

Geschäftsstelle oder selbst im<br />

eMVZ unter „Meine Daten“ eingeben!<br />

ř office@mensa.de<br />

Änderungswünsche an<br />

der Tabelle bitte an:<br />

ř mindmag@mensa.de<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 35


INFORMATION<br />

Internet<br />

Ì www.mensa.de<br />

Ì www.mensa.de/social-media<br />

eMVZ<br />

Ì https://db.mensa.de<br />

Boggs<br />

Ì snews://news.mensa.de<br />

Ì https://newsportal.mensa.de<br />

Schlichter<br />

Christiane Schmetzer<br />

¼ 07822 / 780 027<br />

ì schmetzer@kabelbw.de<br />

Michael Robert Biber<br />

¼ 0175 / 1 649 242<br />

ì biber@newdirection.de<br />

Monika Maria Sommer<br />

ì monika@msommer.de<br />

Kinder- und Jugendbereich<br />

Susanne Severin<br />

Annette Schlüter<br />

¼ 0179 / 6 758 335<br />

ì kiju-koordinator@mensa.de<br />

Spenden an Mensa<br />

<strong>MinD</strong>-Stiftung gGmbH<br />

IBAN<br />

DE29 5109 1700 0042 4200 42<br />

BIC VRBUDE51<br />

SIGHT<br />

Couchsurfen und mehr im smarten<br />

Umfeld. Deutsche SIGHT-Co:<br />

Andrea Schwelm<br />

ì sight@mensa.de<br />

Präventionsbeauftragte<br />

Harro Eder<br />

¼ 0178 / 8 121 595<br />

Janina Enning<br />

¼ 0151 / 28 763 161<br />

ì praevention@mensa.de<br />

Sozialfonds<br />

Birgit Scholz<br />

Georgenstraße 6, 84503 Altötting<br />

¼ 08671 / 85 591<br />

(nur abends und Wochenende)<br />

ì mind_sozialfonds@web.de<br />

IBAN:<br />

DE49 4306 0967 1074 9648 00<br />

BIC: GENODEM1GLS<br />

Sozialprojekt zum JT<br />

Jörg Büttner<br />

Sebastianstraße 21 a<br />

10179 Berlin<br />

¼ 030 / 33 878 731<br />

ì mann-le@web.de<br />

IBAN:<br />

DE74 1007 7777 0480 4738 00<br />

BIC: NORSDE51XXX<br />

Vereinskonto<br />

ì kasse@mensa.de<br />

IBAN:<br />

DE22 5109 1700 0042 4242 42<br />

BIC: VRBUDE51<br />

Mitgliedsbeitrag: 55 Euro im Jahr<br />

Leitender Psychologe (NSP)<br />

Kai Bestmann Dipl.-Psychologe<br />

Dahl 28a, 25497 Prisdorf<br />

¼ 04101 / 842 107<br />

ì testbetrieb@mensa.de<br />

Intelligenztest<br />

Termine und Anmeldemöglichkeit<br />

gibt es auf unseren Webseiten.<br />

Ì www.mensa.de<br />

Verwaltung<br />

Geschäftsführung<br />

Martin Jäkle<br />

gf@mensa.de<br />

Geschäftsstelle<br />

Cirsten Novellino<br />

Wandlhamerstraße 2<br />

82166 Gräfelfing<br />

¼ 089 / 86 466 251<br />

Fax: 089 / 86 466 252<br />

ì office@mensa.de<br />

Geschäftszeiten<br />

Dienstag und Donnerstag<br />

8:30 bis 16:30 Uhr<br />

International/<br />

Deutschsprachige<br />

Nachbarn<br />

International Office<br />

Michael Freenan<br />

Executive Director Mensa<br />

International Ltd.<br />

Slate Barn, Church Lane,<br />

Caythorpe<br />

Lincolshire NG 32 3EL<br />

United Kingdom<br />

¼ 0044 / 1 400 272 675<br />

Fax: 0044 / 1 400 272 675<br />

ì mensainternational@<br />

mensa.org<br />

Ì www.mensa.org<br />

Chairman<br />

Björn Liljeqvist<br />

ì chairman-mil@mensa.org<br />

NatReps<br />

Peter Fröhler<br />

Proxy für die Vorsitzende<br />

Tina Acham<br />

Jens Wiechers<br />

Koodinator für Internationales<br />

Mensa Österreich<br />

Gerald Schmidt<br />

Paulasgasse 17/3/26<br />

A-1110 Wien<br />

ì vorsitz@mensa.at<br />

Ì www.mensa.at<br />

Mensa Schweiz<br />

Mark Dettinger<br />

Wiesenstraße 12<br />

CH-4600 Olten<br />

ì office@mensa.ch<br />

Ì www.mensa.ch<br />

36 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


IMPRESSUM<br />

Vorstand<br />

Hermann Meier<br />

Organisation,<br />

Finanzen,<br />

Recht&Compliance<br />

Horstmannsmühle 1a<br />

42781 Haan<br />

¼ 02129 / 3 792 871<br />

ì hermann.meier@mensa.de<br />

Jens Wiechers<br />

Internationales,<br />

Wissenschaft&Forschung,<br />

Kooperationen, Presse<br />

Kölner Strasse 28<br />

51491 Overath<br />

¼ 0151 / 54 745 621<br />

ì jens.wiechers@mensa.de<br />

Martin Weiß<br />

Regionale Struktur,<br />

Testbetrieb,<br />

IT, Ortsblätter<br />

Am Mooskissen 26<br />

14532 Kleinmachnow<br />

¼ 033203 / 884 551<br />

ì martin.weiss@mensa.de<br />

Tina Acham<br />

Vorsitz, Kids&Juniors,<br />

Großveranstaltungen,<br />

Übrige Vereinsmedien<br />

Strigelstraße 20<br />

87700 Memmingen<br />

¼ 08331 / 8 339 744<br />

ì tina.acham@mensa.de<br />

Yu Jin Son<br />

Mitgliederbetreuung,<br />

Bildung,<br />

Marketing<br />

Vogelsangstraße 50<br />

70197 Stuttgart<br />

¼ 0173 / 6 138 452<br />

ì yu-jin.son@mensa.de<br />

Impressum<br />

<strong>MinD</strong> <strong>Mag</strong>azin<br />

Die offizielle Zeitschrift<br />

von Mensa in Deutschland e.V.<br />

ISSN 1866-9867<br />

Redaktionsanschrift<br />

ì mindmag@mensa.de<br />

Herausgeber<br />

Mensa in Deutschland e.V.<br />

Rodinger Straße 19<br />

93413 Cham<br />

Registergericht: Köln, VR 8190<br />

Kontakt<br />

Wandlhamerstraße 2<br />

82166 Gräfelfing<br />

Zuständig im Vorstand<br />

und V.i.S.d.P.:<br />

Tina Acham<br />

Chefredakteur<br />

Erwin Klein<br />

Bäckerklint 12<br />

38100 Braunschweig<br />

Redaktion<br />

Andreas Klik<br />

Babette Mairoth-Voigtmann<br />

Cornelia Capito<br />

Jan Zbikowski<br />

Julian Lemburg<br />

Kathrin Viergutz<br />

Katrin Sluka<br />

Martin Sluka<br />

Monika Besselmann<br />

Natalie Lehmann<br />

Ralf Müller<br />

Sören Köser<br />

Swen Neumann<br />

Ulrike Dürnfeld<br />

Layout<br />

BT Media<br />

Celler Straße 1<br />

38518 Gifhorn<br />

Anzeigen<br />

BT Media<br />

mindmag-anzeigen@mensa.de<br />

¼ 0 53 71 / 9 414 150<br />

Druck<br />

Passavia GmbH & Co. KG<br />

Medienstraße 5b<br />

94036 Passau<br />

Ì www.passavia.de<br />

Auflage<br />

15.300<br />

Abo für Nichtmitglieder<br />

Jährlich einschließlich Zustellung<br />

und 7 Prozent USt im Inland 18,50<br />

Euro, im Ausland 21,50 Euro<br />

Die mit dem Namen des Verfassers<br />

oder seinen Initialen gekennzeichneten<br />

Beiträge geben die Meinung<br />

des Autors wieder. Nachdruck nur<br />

mit schriftlicher Zustimmung und<br />

mit Quellenangabe. Die Redaktion<br />

behält sich vor, Leserbriefe und<br />

eingeschickte Artikel gekürzt zu<br />

veröffentlichen.<br />

Redaktionsschluss<br />

Ausgabe 142: 15. April 2021<br />

Ausgabe 143: 15. Juni 2021<br />

Ausgabe 144: 15. August 2021<br />

mind magazin <strong>141</strong>/april 2021 | 37


SCHEER WARE<br />

HEINZ-DETLEF SCHEER<br />

Frau Impostor und<br />

Herr Dunning-Kruger<br />

Wie man eine Hirnklemme unlösbar verschweißt.<br />

J<br />

etzt war es rausgekommen!<br />

Da wäre sie selbst nie drauf<br />

gekommen! Sie hatte zwar immer<br />

gern gelernt und sich immer<br />

wieder neue Themen gesucht,<br />

aber das fand sie eigentlich<br />

völlig normal. Obwohl ihre<br />

Eltern damit schon überfordert<br />

waren. Ihr – wie sie meinte<br />

– überkandidelter Freund hatte<br />

ihr einen Gutschein für einen<br />

Mensa-Test geschenkt.<br />

Sie machte den schließlich in<br />

diesem Klassenzimmer einer<br />

Grundschule in Wüsterstedingen.<br />

„Eine unter vielen, die der<br />

Welt beweisen wollen, wie klug<br />

sie angeblich sind“, dachte sie.<br />

Eigentlich war sie sich sicher<br />

gewesen, dass sie „durchfallen“<br />

würde. Aber sie hatte wohl<br />

Glück gehabt.<br />

Sie konnte nach Physik- und<br />

Chemiestudium schon lange<br />

diese Kollegen in der Firma<br />

nicht ausstehen, die außer Biertischgeschichten<br />

nichts zu erzählen<br />

hatten, aber jedes Jahr in<br />

dem von oben aufgezwungenen<br />

Teamentwicklungsworkshop<br />

glänzten.<br />

Sie hasste diese Smalltalk-<br />

Events. Sie konnte oft die Aktionen<br />

ihrer Kollegen, ja sogar<br />

deren Äußerungen vorhersagen.<br />

Wären da nur nicht diese<br />

nagenden Zweifel an sich selbst.<br />

Vermutlich überschätzte sie sich<br />

genauso wie die Kollegen.<br />

Die beherrschten gerade mal<br />

ihre Arbeit, ohne zu viele Fehler<br />

zu machen, hielten sich<br />

aber für Hochleister, und wollten<br />

vermutlich gar nichts dazulernen.<br />

Immer wieder hatte sie<br />

selbst schnelle, einfache und<br />

gute Lösungen parat, schaffte<br />

es aber kaum, auf echtes Interesse<br />

zu stoßen. Sie wollte Führungskraft<br />

werden, um mehr<br />

Einfluss zu bekommen. Aber sie<br />

hatte Angst, schließlich würde<br />

jemand bemerken, dass sie eigentlich<br />

gar nicht qualifiziert<br />

genug war für solch einen Job.<br />

Sie war ja immer schon von<br />

Menschen umgeben, die sich<br />

selbst gnadenlos überschätzten.<br />

Die anderen bekamen die Führungspositionen<br />

und sie hatte<br />

dann darunter zu leiden: Sie<br />

konnte die spannendsten Themen<br />

nicht mit der nötigen Unterstützung<br />

verfolgen.<br />

Sie hatte gelesen, das nannte<br />

sich Dunning-Kruger-Syndrom:<br />

Inkompetente Menschen überschätzten<br />

sich! Sie selbst wollte<br />

viel mehr im Beruf, aber nicht<br />

auffallen.<br />

Sie schaffte es einfach nicht,<br />

sich auf eine Leitungsstelle zu<br />

bewerben. Denn dann käme<br />

man ihr womöglich darauf, dass<br />

sie nur eine Hochstaplerin war,<br />

was ihre Mutter und ihr Bruder<br />

sofort bestätigen würden. Die<br />

beiden hatten ihr bereits früher<br />

vorgeworfen, sich selbst zu<br />

überschätzen.<br />

Jetzt war sie eine Fachfrau, die<br />

vermutlich nur durch Glück diesen<br />

Job ergattert hatte und in einer<br />

Position, die keinen Einfluss<br />

hatte! Und der Test, dessen Ergebnis<br />

ihr Freund gerne zitierte,<br />

was sagte der schon aus?<br />

Sie steckte in einer perfekten<br />

Selbst-Bild-Klemme.<br />

Und ihre Kollegen hatten immer<br />

wieder das Thema dieser<br />

„hochqualifizierten“ aber „seltsam<br />

einsamen“ Kollegin, deren<br />

Reserviertheit sie sich nicht erklären<br />

konnten. Ein Kollege<br />

meinte neulich, ob das wohl das<br />

Impostor-Syndrom wäre?<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Diplom-Psychologe Heinz-Detlef<br />

Scheer arbeitet als Trainer, Coach,<br />

Autor und Konzeptentwickler<br />

38 | mind magazin <strong>141</strong>/april 2021


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