Gsungen&Gspielt 02/2020

tirolervolksmusikverein
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10.03.2021 Aufrufe

MANNSBILDDER VERSIERTEMUSIG-MEDIENMANNFranz Hermeter im PortraitText: Markus Jakob LaimerZum Aufspielen immer spontan zur Stelle: Franz Hermeter.(Foto: Wangener Musikanten)Plichtbewusst, verständig, stets sorgfältigvorbereitet, gewandt in Wort undSchrift, mit ganzem Herz bei der Sache.Wer an Franz Hermeter aus Wangenam Ritten denkt, kann mit ihmschlichtweg nur positive, geradezuvorbildliche Eigenschaften in Verbindungbringen. Als langjähriger Hackbrettspielerbei den Wangener Musikanten,Volksmusik-Moderator bei RaiSüdtirol, stellvertretender Obmann imSüdtiroler Volksmusikkreis, Reporterfür die Tageszeitung „Dolomiten“ usw.ist er sehr vielen im Land Tirol und darüberhinaus bekannt und wird allseitsgeschätzt.Franz Hermeters Berufung als ehemaligerlangjähriger Grundschullehrer inOberinn am Ritten (und später in Wangen)wurde ihm gewissermaßen auchein Auftrag in volksmusikalischenDingen. Und selbstverständlich bildeteer sich selbst in vielen Seminaren fort,z. B. in der Alpenländischen Sing- undMusizierwoche in Burgeis oder in derLehrerfortbildung „Volksmusik in derSchule“. Vor allem die Abgrenzung zursogenannten volkstümlichen Musikwar dem Volksmusikpflege im Land inden 1970er und 1980er Jahren ein großesAnliegen. Ein ähnlicher Prozessder musikalischen Orientierung fandparallel dazu bei Rai Südtirol (vormalsRai Sender Bozen) statt. Fachleutewie Norbert Wallner (einst Leiter desTiroler Volksliedarchivs) oder Prof.Gerlinde Haid (seinerzeit Assistentinam Institut für Volksmusikforschungin Wien) sollten quasi erzieherisch aufdie Mitarbeiter des Senders wie aufLand und Leute wirken.Von der Gitarre zum HackbrettAuf Betreiben von VolksmusikpflegerFranz Xaver Kofler wurden die WangenerMusikanten 1980 aus der Taufegehoben (ein Hoch auf das heurige40-Jahr-Jubiläum!). Beliebtes und großesVorbild war die Tiroler Kirchtagmusig.Franz Hermeter stieß ein Jahrspäter zunächst mit der Gitarre dazu,wechselte aber bald zum akustischstärkeren Osttiroler Hackbrett. Das Instrumentbesorgte er sich in der Werkstattbei Peter Brugger in Schlaiten,bei Lehrmeistern wie Florian Pedarnig(Schlaiten) holte er sich das spielerischeRüstzeug. „Und gleichzeitig fertigteFranz Hermeter Tonaufnahmenvon lokalen Sing- und Musiziergruppenan, die damals noch vielfach nichtverfügbar waren“, unterstreicht LuisaJaeger aus Niederdorf, eine langjährigeWeggefährtin und Mitarbeiterin beiRai Südtirol.Der ModeratorFürs Radio begann er 1985 erste Volksmusik-Sendungenzu gestalten. Nebenihm beteiligten sich auch Maridl Springeth,Christine Rier-Rabanser, JosefMulser und bald darauf Luisa Jaegerim freien Moderatoren-Team. Betreutwurde die Volksmusik-Redaktion vonHelga Wiedenhofer und Rudi Gamper,der vor allen Dingen aber selbst als prägenderVolksmusik-Moderator in Erscheinungtrat. Besonders verbundenist die Stimme von Franz Hermeter bisauf den heutigen Tag mit der sonntäglichenSendung „A Musig und a Liadlfür di“ und dem Feierabend-Hörer-46G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI 2020

MANNSBILDNach vier Jahrzehnten mehr denn je ein harmonisches Bild: die Wangener Musikanten mit Franz Hermeter (Foto: Wangener M.)wunschprogramm „A Tanzl, a Weis“.Darüber hinaus hat er sich in zahllosenweiteren Radioformaten eingebracht,vorwiegend im volkskundlich-volksmusikalischenBereich, bis hin zu einzelnenFernseh-Höhepunkten von „ATanzl, a Weis“. Immer wieder hat erHörfunk-Aufzeichnungen von Volksmusikantentreffenim Land vermittelt,organisiert oder selbst auf der Bühnepräsentiert.Umtriebig für die VolksmusikÜberaus verdienstvoll war er in derDigitalisierung des Volksmusik-Archivsvon Rai Südtirol tätig, hat hierhinter den Kulissen ganze Berge vonArbeit bewältigt. Und selbstverständlichhatte er bei passender Gelegenheitseine Gitarre oder sein Hackbrett mitim Gepäck (so z. B. zum Spiel der„Herzlmusig“ in der alljährlichen Silvester-Spezialausgabevon „A Tanzl, aWeis“).Bei alledem darf sein jahrzehntelangesehrenamtliches Engagement fürden Südtiroler Volksmusikkreis imBezirk Bozen und auf Landesebenenicht vergessen werden. Nicht zuletztbrachte er sich in der Nachfolge vonVolker Klotz in der Schriftleitung von„G‘sungen & G‘spielt“ auf SüdtirolerSeite ein. Oder er zog beispielsweisedie organisatorischen Fäden für dieWeihnachts-CD „Båld isch’s so weit“.Damit nicht genug, wirkt er bis aufden heutigen Tag auch in der RittnerKlarinettenmusig und im Kirchenchorsowie in der Musikkapelle seines HeimatortesWangen mit.Zu seinen vorzüglichsten Tugendenaber zählt seine Bescheidenheit. So istes längst überfällig, ihn einmal selbstaufs Podest zu heben, ihm für seine unschätzbarenund vielfältigen Verdienstein besonderer Weise zu danken: LieberFranz, ein aufrichtiges und überausherzliches Vergelt’s Gott dafür!Foto: Rai SüdtirolZUM AUTORMarkus Laimerwohnhaft in Meran-Gratsch,15 Jahre (von2004 bis 2019) Leiterder Redaktion AlpenländischeVolksmusik beiRai Südtirol. Seit Herbst2019 als Lehrer für literarische Fächer an derOberschule tätig; Flügelhornist, ehemaligesMitglied der Musikkapelle Gratsch, von 2005-2013 Kapellmeistertätigkeit bei der MusikkapelleGoldrain-Morter und der BürgerkapelleObermais.G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI 2020 47

MANNSBILD

Nach vier Jahrzehnten mehr denn je ein harmonisches Bild: die Wangener Musikanten mit Franz Hermeter (Foto: Wangener M.)

wunschprogramm „A Tanzl, a Weis“.

Darüber hinaus hat er sich in zahllosen

weiteren Radioformaten eingebracht,

vorwiegend im volkskundlich-volksmusikalischen

Bereich, bis hin zu einzelnen

Fernseh-Höhepunkten von „A

Tanzl, a Weis“. Immer wieder hat er

Hörfunk-Aufzeichnungen von Volksmusikantentreffen

im Land vermittelt,

organisiert oder selbst auf der Bühne

präsentiert.

Umtriebig für die Volksmusik

Überaus verdienstvoll war er in der

Digitalisierung des Volksmusik-Archivs

von Rai Südtirol tätig, hat hier

hinter den Kulissen ganze Berge von

Arbeit bewältigt. Und selbstverständlich

hatte er bei passender Gelegenheit

seine Gitarre oder sein Hackbrett mit

im Gepäck (so z. B. zum Spiel der

„Herzlmusig“ in der alljährlichen Silvester-Spezialausgabe

von „A Tanzl, a

Weis“).

Bei alledem darf sein jahrzehntelanges

ehrenamtliches Engagement für

den Südtiroler Volksmusikkreis im

Bezirk Bozen und auf Landesebene

nicht vergessen werden. Nicht zuletzt

brachte er sich in der Nachfolge von

Volker Klotz in der Schriftleitung von

„G‘sungen & G‘spielt“ auf Südtiroler

Seite ein. Oder er zog beispielsweise

die organisatorischen Fäden für die

Weihnachts-CD „Båld isch’s so weit“.

Damit nicht genug, wirkt er bis auf

den heutigen Tag auch in der Rittner

Klarinettenmusig und im Kirchenchor

sowie in der Musikkapelle seines Heimatortes

Wangen mit.

Zu seinen vorzüglichsten Tugenden

aber zählt seine Bescheidenheit. So ist

es längst überfällig, ihn einmal selbst

aufs Podest zu heben, ihm für seine unschätzbaren

und vielfältigen Verdienste

in besonderer Weise zu danken: Lieber

Franz, ein aufrichtiges und überaus

herzliches Vergelt’s Gott dafür!

Foto: Rai Südtirol

ZUM AUTOR

Markus Laimer

wohnhaft in Meran-Gratsch,

15 Jahre (von

2004 bis 2019) Leiter

der Redaktion Alpenländische

Volksmusik bei

Rai Südtirol. Seit Herbst

2019 als Lehrer für literarische Fächer an der

Oberschule tätig; Flügelhornist, ehemaliges

Mitglied der Musikkapelle Gratsch, von 2005-

2013 Kapellmeistertätigkeit bei der Musikkapelle

Goldrain-Morter und der Bürgerkapelle

Obermais.

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