Gsungen&Gspielt 02/2020
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MANNSBILD
DER VERSIERTE
MUSIG-MEDIENMANN
Franz Hermeter im Portrait
Text: Markus Jakob Laimer
Zum Aufspielen immer spontan zur Stelle: Franz Hermeter.
(Foto: Wangener Musikanten)
Plichtbewusst, verständig, stets sorgfältig
vorbereitet, gewandt in Wort und
Schrift, mit ganzem Herz bei der Sache.
Wer an Franz Hermeter aus Wangen
am Ritten denkt, kann mit ihm
schlichtweg nur positive, geradezu
vorbildliche Eigenschaften in Verbindung
bringen. Als langjähriger Hackbrettspieler
bei den Wangener Musikanten,
Volksmusik-Moderator bei Rai
Südtirol, stellvertretender Obmann im
Südtiroler Volksmusikkreis, Reporter
für die Tageszeitung „Dolomiten“ usw.
ist er sehr vielen im Land Tirol und darüber
hinaus bekannt und wird allseits
geschätzt.
Franz Hermeters Berufung als ehemaliger
langjähriger Grundschullehrer in
Oberinn am Ritten (und später in Wangen)
wurde ihm gewissermaßen auch
ein Auftrag in volksmusikalischen
Dingen. Und selbstverständlich bildete
er sich selbst in vielen Seminaren fort,
z. B. in der Alpenländischen Sing- und
Musizierwoche in Burgeis oder in der
Lehrerfortbildung „Volksmusik in der
Schule“. Vor allem die Abgrenzung zur
sogenannten volkstümlichen Musik
war dem Volksmusikpflege im Land in
den 1970er und 1980er Jahren ein großes
Anliegen. Ein ähnlicher Prozess
der musikalischen Orientierung fand
parallel dazu bei Rai Südtirol (vormals
Rai Sender Bozen) statt. Fachleute
wie Norbert Wallner (einst Leiter des
Tiroler Volksliedarchivs) oder Prof.
Gerlinde Haid (seinerzeit Assistentin
am Institut für Volksmusikforschung
in Wien) sollten quasi erzieherisch auf
die Mitarbeiter des Senders wie auf
Land und Leute wirken.
Von der Gitarre zum Hackbrett
Auf Betreiben von Volksmusikpfleger
Franz Xaver Kofler wurden die Wangener
Musikanten 1980 aus der Taufe
gehoben (ein Hoch auf das heurige
40-Jahr-Jubiläum!). Beliebtes und großes
Vorbild war die Tiroler Kirchtagmusig.
Franz Hermeter stieß ein Jahr
später zunächst mit der Gitarre dazu,
wechselte aber bald zum akustisch
stärkeren Osttiroler Hackbrett. Das Instrument
besorgte er sich in der Werkstatt
bei Peter Brugger in Schlaiten,
bei Lehrmeistern wie Florian Pedarnig
(Schlaiten) holte er sich das spielerische
Rüstzeug. „Und gleichzeitig fertigte
Franz Hermeter Tonaufnahmen
von lokalen Sing- und Musiziergruppen
an, die damals noch vielfach nicht
verfügbar waren“, unterstreicht Luisa
Jaeger aus Niederdorf, eine langjährige
Weggefährtin und Mitarbeiterin bei
Rai Südtirol.
Der Moderator
Fürs Radio begann er 1985 erste Volksmusik-Sendungen
zu gestalten. Neben
ihm beteiligten sich auch Maridl Springeth,
Christine Rier-Rabanser, Josef
Mulser und bald darauf Luisa Jaeger
im freien Moderatoren-Team. Betreut
wurde die Volksmusik-Redaktion von
Helga Wiedenhofer und Rudi Gamper,
der vor allen Dingen aber selbst als prägender
Volksmusik-Moderator in Erscheinung
trat. Besonders verbunden
ist die Stimme von Franz Hermeter bis
auf den heutigen Tag mit der sonntäglichen
Sendung „A Musig und a Liadl
für di“ und dem Feierabend-Hörer-
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI 2020