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Gsungen&Gspielt 02/2020

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RÜCKSICHT

RUDI PIETSCH

Eine Volksmusikinstanz ist nicht mehr

Text: Irene Egger, Österreichisches Volksliedwerk

Am 29. Februar 2020 ist die Stiftskirche

von Göttweig bis auf den letzten

Stehplatz gefüllt. Die Besucherinnen

und Besucher, viele von weit angereist,

nehmen beim Gedenkgottesdienst

Abschied von Rudi Pietsch.

Nach längerer schwerer Krankheit ist

er am 5. Februar in Krems verstorben.

Als Musikant, Pädagoge und Forscher

hat er zahlreiche Menschen musikalisch

gefördert, bewegt und geprägt.

Familie, Freunde, SchülerInnen, KollegInnen

und MusikerInnen erweisen

ihm in dieser Zeremonie die letzte

Ehre. Rühmende und rührende Abschiedsworte

werden gesprochen, es

erklingen Stücke von Schubert, das

Fiakerlied „…Und kummt’s amoi zum

O’fahr’n, und wir i’ dann begrab’n, so

spannt ’s ma meine Rapp’n ein und

führt ’s mi’ über’n Grab’n“… 1 , ein

letzter Tanz verklingt und alle stimmen

ein in einen gemeinsamen Jodler.

Der Pädagoge

Dr. Rudolf Pietsch wurde am 17. Oktober

1951 in Wien geboren. Nach

seinem Lehramtsstudium an der Musikhochschule

Wien legte er 1978

die Lehramtsprüfung für Violine und

Blockflöte ab. Es folgten Unterrichtstätigkeit

am BG & BRG 21 in Wien

sowie an der Musikschule Perchtoldsdorf.

1991 schloss er ein Doktoratsstudium

der Musikwissenschaft mit

der Dissertation über die Musik bei

ausgewanderten Burgenländern in den

USA ab. Von 1981 – 2016 wirkte er als

Assistenzprofessor (Institutsleitungsstellvertreter)

am Institut für Volksmusikforschung

und Ethnomusikologie

an der Universität für Musik und darstellende

Kunst Wien.

Neben seiner Tätigkeit an der Universität

für Musik und darstellende

Kunst Wien (1981 – 2016) lehrte er bei

zahlreichen Seminaren und Musikantenwochen

das Geigen- und Ensemblespiel,

Singen und Jodeln. Unabhängig

von Motivation, vom Wissen und

Niveau der Musizierenden hat Rudi

Pietsch die Teilnehmenden abgeholt,

in bestehende Gruppen integriert und

vom Musizieren begeistert. Speziell

die Burgenländische Musikantenwo-

Rudi Pietsch (stehend 1. v. links) im Kreise seiner Tanzgeiger bei der „Mei liabste Weis“ im Schloss Raggendorf in Niederösterreich.

(Foto: Alfred Luger)

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI 2020

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