Gsungen&Gspielt 02/2020
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INT´RESSANTERWEIS
Das renovierte Stoffelhäusl in St. Gertraudi. (Foto: privat)
Neumatzen, Lichtwehr und der Burg
Kropfsberg, unmittelbar an der Diözesangrenze
von Salzburg und Innsbruck
sowie bis zirka 1819 Freising.
Es war knapp 45 Jahre unbewohnt und
entsprechend ruinös. Vor 200 Jahren
befand sich in dem Haus die Krämerei
(Geschäft) meiner Vorfahren und
so hatte ich stets eine emotionale Bindung
zu dem Haus. Deshalb habe ich
schon vor zig Jahren der Besitzerin gesagt,
bevor sie es verkaufe, solle sie es
mir sagen. Sie ist schließlich hochbetagt
gestorben, aber ihr Neffe als Erbe
hat uns die „Bude” angeboten, denn
das „Nannei“, wie die Besitzerin hieß,
hatte ihm gesagt, falls er verkaufe,
solle er zuerst mich fragen. Eigentlich
wollte es der Pfarrkirchenrat kaufen
und abreißen lassen, um Bauparzellen
zu gewinnen. Wir haben es gerettet.
Schließlich ist es das älteste Haus im
Ort, älter sogar als die jetzige Kirche.
In den Jahren 2010/2011 haben wir
es mit viel Herzblut originalgetreu renoviert
und restauriert und zu neuem
Leben erweckt. Jetzt finden dort politische
und kulturelle Treffen, Malkurse
sowie Ausstellungen, Filmaufnahmen
usw. statt. Die Lieder vom ersten
Singheft „Sing ma a Tiroler Liad“
haben wir übrigens in der Stube vom
Stoffelhäusl aufgenommen.
Das Stoffelhäusl ist überdies das älteste
noch erhaltene Knappenhaus vom
Bergbau am Reither Kogel in St. Gertraudi.
Das 1483 erbaute, 1676 aufgestockte
und 1729 letztmals erweiterte
Holzhaus war in seiner 536-jährigen
Geschichte Faktorei, Krame, Bergschmiede,
Krämerladen und in den
1950er Jahren sogar Versammlungsort
der Zeugen Jehovas.
Das ist Glück,
Lebensglück.
Marketingleiter der Tiroler Versicherung,
Moderator im Fernse-
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 02 | JUNI 2020 13