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fotomagazin_2021_04

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fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong> Geheimtipp L-System ● Software: Bildverwaltung ● Reportage: Blinde Fotografen ● Objektivschule: Superteles ● Photographica sammeln ● Extra-Heft: Bildpräsentation<br />

Österreich 8,20 €, Schweiz 12 sfr, Benelux 8,40 €, Italien 9,90 €, Spanien 9,90 €, Finnland 10,70 €, Tschechien 280 kc, Slowakische Republik 9,90 €, Slowenien 9,90 €, Dänemark 79,95 dkr<br />

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Das kann die neue<br />

Vlogger-Kamera<br />

BILDVERWALTUNG<br />

DIE BESTE SOFTWARE<br />

Endlich Ordnung im eigenen<br />

Fotoarchiv<br />

OBJEKTIVSCHULE<br />

SUPERTELES<br />

Features, Einsatzbereich<br />

und Wirkung<br />

PHOTOGRAPHICA<br />

KAMERAS SAMMELN<br />

Tipps für Schnäppchenjäger<br />

GEHEIMTIPP L-SYSTEM<br />

Was Leica, Panasonic und Sigma besser machen.<br />

Alle Kameras im Test. Plus: große Objektivübersicht<br />

Nr. 4 APRIL <strong>2021</strong> | € 7,50<br />

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EXTRA-HEFT<br />

BILD-<br />

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So wirken Ihre Fotos<br />

optimal an der Wand


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EDITORIAL<br />

KAMERAMARKT<br />

VOR DER WENDE?<br />

Wann haben Sie Ihre letzte Kamera gekauft? Rein statistisch könnte<br />

das schon eine Weile her sein, denn die Verkaufszahlen sind<br />

seit rund zehn Jahren rückläufig. Der Verband der japanischen<br />

Kameraindustrie (CIPA) führt seit 1999 penibel Buch. Den Einbruch 2011<br />

konnte man noch als Folge des Erdbebens in Japan und der Flut in Thailand<br />

sehen, unter denen neben Menschen auch die Produktion gelitten hat und<br />

Markteinführungen verschoben werden mussten. Dass sich der Markt 2012<br />

nicht erholt hat, zeigt, dass es andere Ursachen gibt. Neben den naheliegenden<br />

Smartphones ist dies vor allem die Tatsache, dass sich das Innovationstempo<br />

verlangsamt hat. Wäre da nicht der Umstieg von der Spiegelreflex zur<br />

spiegellosen Technik, der Neukäufe angeregt hat, würden die Verkaufszahlen<br />

sicher noch deutlich niedriger ausfallen. Wenig überraschend war 2020 ein<br />

weiterer kräftiger Rückgang zu verzeichnen (mehr als 40 % gegenüber dem<br />

Vorjahr, siehe Seite 66). Ausgefallene Reisen oder große Veranstaltungen<br />

reduzieren offensichtlich den Bedarf an neuem Kameraequipment.<br />

Aufgeschoben muss aber nicht aufgehoben sein und so zeigte sich gegen<br />

Ende 2020 bereits eine Annäherung an die Verkaufszahlen des Vorjahrs. Für<br />

<strong>2021</strong> erhofft sich die CIPA sogar erstmals seit über zehn Jahren ein Wachstum.<br />

Sollten wir die Pandemie im Laufe des Jahres überwinden, könnte die<br />

Hoffnung berechtigt sein. Für einen nachhaltigen Aufschwung müssten die<br />

Kamerahersteller wohl wieder mehr Innovationen bringen, die inhaltlich<br />

und preislich auch die breite Masse ansprechen. Die Zielgruppe, die sehnsüchtig<br />

auf 8K-Video oder Serienbilder mit 50 Megapixeln und 30 Bildern/s<br />

wartet und dafür bereit ist, deutlich über 4000 Euro auszugeben, dürfte<br />

jedenfalls eher klein sein. Bedarf an sinnvollen Innovationen gibt es durchaus,<br />

wie unsere Kameratests immer wieder zeigen. Eine echte Bremse ist aus<br />

meiner Sicht zurzeit die zu geringe Objektivauswahl für die neuen Systeme<br />

von Canon und Nikon. Auch das könnte sich <strong>2021</strong> ändern, falls Sigma und<br />

Tamron Objektive für RF und Z bringen. Vielleicht wird <strong>2021</strong> dann noch ein<br />

richtig gutes Kamerajahr!<br />

Andreas Jordan,<br />

Leitender Redakteur Ressort Test & Technik<br />

andreas.jordan@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

Unser Dankeschön für treue Leser!<br />

Monatlich verlosen wir an dieser Stelle<br />

einen aktuellen Bildband unter den<br />

Lesern, die fotoMAGAZIN seit mehr als<br />

zwei Jahren abonniert haben. Als kleine<br />

Geste, dass wir Ihre Treue zu schätzen<br />

wissen! Eckart P. aus Freiburg, unser<br />

Gewinner in diesem Heft, erhält von uns<br />

das Fotobuch „Out of Place“ von Bas<br />

Losekoot.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

3


BILD <br />

Galerie Shai Apeloig, Shaun Muramatsu;<br />

Azim Khan Ronnie; Peter Mager..................6<br />

Fotoszene Travel Photographer of the<br />

Year; RAY, Trumps Medaille & Zollners<br />

Zeilen............................................................... 12<br />

Reportage Blinde Fotografen. Wie Blinde<br />

in ihren Bildern die Welt visualisieren...... 18<br />

Interview Harry Borden über sein Projekt<br />

„Single Dads“................................................ 24<br />

Portfolio Paris aus der Luft: Spektakuläre<br />

Aerials von Jeffrey Milstein........................ 26<br />

Lesergalerie Ihre besten Tierportraits.... 32<br />

PRAXIS <br />

Praxisforum Tipps zu Aufnahmepraxis,<br />

Lightroom, Make-up, Immer wieder Sonntag,<br />

App des Monats, Termine, Buchtipp:<br />

Das Herz der Fotografie ............................ 34<br />

Bildbearbeitung Cross-Entwicklung am<br />

Rechner.......................................................... 38<br />

Aktfotografie Variantenreiche Bilder im<br />

Doppelzimmer.............................................. 40<br />

Fotorecht Der Model-Vertrag als<br />

Stolperfalle.................................................... 44<br />

Bildverwaltung So organisieren und<br />

sichern Sie Ihre digitalen Fotos................ 46<br />

Fotoschule Architektur. Profi-Tipps von<br />

HG Esch ......................................................... 52<br />

Objektivschule Die Superteles – Motive,<br />

Stärken, Schwächen, Ausstattung............ 60<br />

SERVICE<br />

Redaktionsanschrift<br />

fotoMAGAZIN<br />

Jürgen-Töpfer-Straße 48<br />

22763 Hamburg<br />

www.fotoMAGAZIN.de<br />

facebook.com/<strong>fotomagazin</strong><br />

Instagram: @<strong>fotomagazin</strong>_de<br />

INHALT<br />

APRIL <strong>2021</strong><br />

Test & Technik<br />

Telefon: <strong>04</strong>0/389 06-171<br />

technik@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

Praxis<br />

Telefon: <strong>04</strong>0/389 06-171<br />

praxis@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

TECHNIK <br />

Technikforum Jahreszahlen des Kameraund<br />

Objektivmarkts, Preis-Tracker, Warnkes<br />

Kolumne, Pro & Contra, Canon<br />

EOS M50 Mark II und PowerShot Pick,<br />

Nikon Z 6II Movie-Kit, Objektive von<br />

Leica, Laowa und Panasonic..................... 66<br />

Das L-System Test der neuen Leica SL2-S<br />

und Vergleich mit den Vollformat-Spiegellosen<br />

des Systems von Leica, Panasonic<br />

und Sigma. Plus: Objektivübersicht..........74<br />

Test Blitzgeräte Kräftige Systemblitzgeräte<br />

mit rundem Kopf von Godox,<br />

Jinbei und Profoto im Vergleich............... 84<br />

Photographica Die spannendsten<br />

Sammelgebiete und Tipps für den<br />

Aufbau der eigenen Sammlung................ 88<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial...........................................................3<br />

Bücher/Instagram......................................16<br />

Vorschau/Impressum..............................96<br />

f-Stop: Sarker Protick..............................98<br />

Bild & Fotoszene<br />

Telefon: <strong>04</strong>0/389 06-172<br />

bild@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

Leserbriefe<br />

leserbriefe@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

TITELFOTO<br />

Unser Titelmotiv hat Irene Becker<br />

fotografiert und dafür eine Würdigung<br />

der Jury in der Wettbewerbskategorie<br />

„Solitude“ bei den Travel<br />

Photographer of the Year-Awards<br />

2020 erhalten. Weitere herausragende<br />

TPOTY-Fotos finden Sie auf<br />

den Seiten 8/9 und 12/13.<br />

Heft im Heft<br />

Special Bildpräsentation<br />

So machen Sie mehr aus Ihren besten<br />

Bildern: In dieser Ausgabe finden<br />

Sie ein 32-seitiges Sonderheft<br />

mit fM-Wissen zu Prints, Passepartouts<br />

und der besten Präsentation<br />

Ihrer Fotos. Sollte es nicht vorhanden<br />

sein, wenden Sie sich bitte an<br />

die fotoMAGAZIN-Redaktion.<br />

FOTO: © IRENE BECKER/ TPOTY 2020<br />

Abo-Service & Einzelheftbestellung: Telefon: <strong>04</strong>0/389 06-880 • Fax: <strong>04</strong>0/389 06-885 • abo@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

4 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


BILD<br />

PARIS AUS<br />

DER LUFT<br />

So haben Sie Paris noch nie<br />

gesehen! Jeffrey Milstein<br />

fotografierte die Stadt aus<br />

dem Helikopter. Ab Seite 26<br />

FOTO: © LEICA<br />

FOTO: © JEFFREY MILSTEIN<br />

FOTO: © GETTY IMAGES<br />

PRAXIS<br />

BILD-<br />

VERWALTUNG<br />

Die richtige Strategie und<br />

die passende Software<br />

helfen dabei, das eigene<br />

Bildarchiv zu organisieren<br />

und zu sichern.<br />

Ab Seite 46<br />

KAMERATEST<br />

DAS L-SYSTEM<br />

Wie schlagen sich die Leica SL2 und SL2-S im<br />

Vergleich zu den anderen Vollformatkameras des<br />

L-Systems von Panasonic und Sigma?<br />

Plus: Objektivübersicht.<br />

Ab Seite 74<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

5


BILD GALERIE<br />

SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS<br />

KULTURLANDSCHAFT<br />

Landschaftsfotografie muss nicht immer gleichbedeutend<br />

mit Sonnenuntergangs-Romantik oder winterlichen<br />

Nebelschwaden-Impressionen sein. Innovative Bildermacher<br />

wie der Schwede Shai Apeloig und der Japaner<br />

Shaun Muramatsu produzieren beispielsweise innovative<br />

Kunstlandschaften voller Poesie und Symbolkraft.<br />

Beide belegen nun Top-Platzierungen bei der National<br />

Awards den Sony World Photography Awards <strong>2021</strong>.<br />

Weitere Siegerbilder der SWPA-National Awards finden<br />

Sie unter: www.worldphoto.org<br />

Shai Apeloig ist der Gewinner des National<br />

Awards in Schweden. Sein Siegerbild<br />

zeigt ein Composing aus mehreren<br />

Aufnahmen einer oxidierten Eisenkugel.<br />

FOTO: © SHAI APELOIG/ <strong>2021</strong> SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS<br />

6 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FOTO: © S. MURAMATSU/ <strong>2021</strong> SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS<br />

3. Platz in der Kategorie „National<br />

Award“ in Japan: Shaun Muramatsu.<br />

Sein Wolkenbild mit verschiedenen<br />

Landschaftstypen soll symbolhaft für<br />

„Fruchtbarkeit“ stehen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

7


BILD GALERIE<br />

AZIM KHAN RONNIE<br />

STUNDE DES<br />

GEBETS<br />

Die Bait-ul Mokarram-Moschee in Bangladeshs<br />

Haupstadt Dhaka ist eine der größten<br />

der Welt. Tausende gläubige Moslems<br />

versammeln sich hier auf mehreren Etagen<br />

zum Gebet. Azim Khan Ronnie arbeitet als<br />

Kameramann bei einem Nachrichtensender<br />

in Bangladesh. Sein geschulter Blick für<br />

eine ausgewogene Komposition war bei<br />

diesem Schnappschuss aus dem Inneren<br />

der Moschee hilfreich. Ronnie komponierte<br />

die Szene streng symmetrisch und gewann<br />

mit seiner Aufnahme jetzt die Kategorie<br />

„iTravelled“ beim Londoner Travel Photographer<br />

of the Year-Contest 2020.<br />

Weitere TPOTY-Wettbewerbsbilder<br />

finden Sie auf den Seiten 12/13.<br />

FOTO: © AZIM KHAN RONNIE/ TPOTY 2020<br />

8 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

9


BILD GALERIE<br />

Weitere Gewinnerbilder<br />

zum Leserwettbewerb auf<br />

Seite 32/33.<br />

FOTO: © PETER MAGER<br />

FLEXIBLE MAUS-TAKTIK<br />

Einfallsreich waren beide: die Maus und der Fotograf. Peter Mager<br />

zersägte einen toten Ast, fixierte an den Enden dünne Rohre und<br />

steckte sie im Schrebergarten in die Erde. Und zwar so, dass die<br />

Nager auf einer Seite hochkamen, auf der anderen, wo die Nuss lag,<br />

nicht. Eine Lichtschranke löste die Kamera aus, die der Elektriker mit<br />

Blitzen und extra Spannungsversorgung in einem selbst gebauten<br />

Kasten installiert hatte. Der Plan war, eine Maus nachts im Sprung zu<br />

erwischen. Dass sie es mit einem Spagat versuchte, war schlicht Fotografenglück.<br />

Mit dieser Aufnahme belegte Peter Mager den ersten<br />

Platz im Leserwettbewerb zum Thema „Hund, Katze, Maus ...“.<br />

10 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


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Windows 10 Professional 64 Bit<br />

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BILD FORUM<br />

FOTOS, ÜBER DIE MAN SPRICHT<br />

TRAVEL PHOTOGRAPHER<br />

OF THE YEAR 2020<br />

Reisefotografie in einem Jahr der Pandemie: Ist das<br />

möglich? Natürlich gab es 2020 keinen permanente<br />

Lockdown und so haben nicht nur die Professionals bei<br />

dem internationalen Travel Photographer of the Year-<br />

Contest erneut viele exzellente Beiträge eingereicht.<br />

fotoMAGAZIN war Ende 2020 wieder in der Wettbewerbsjury<br />

vertreten. Hier zeigen wir Ihnen unsere<br />

Favoriten. Weitere Siegerfotos unter: www.tpoty.com<br />

FOTO: © PETER WARMSLEY/ TPOTY 2020<br />

PETER WARMSLEY<br />

Gewinner der Kategorie<br />

„Colours of Life“ (Einzelbild)<br />

Der Brite Peter Warmsley machte<br />

diese Aufnahme eines Blumenmarktes<br />

in Bengaluru (Indien) aus<br />

dem Fenster eines Gebäudes.<br />

Von dort konnte er das hektische<br />

Marktgeschehen unter ihm in Ruhe<br />

beobachten. Neben der Farbenpracht<br />

dieser Aufnahme überzeugt<br />

hier die Gegenüberstellung der Bewegungsunschärfe<br />

der wuselnden<br />

Menschen und der auf Kundschaft<br />

wartenden Händler mit ihren Blumenkörben.<br />

MOUNEB TAIM<br />

Gewinner der Kategorie<br />

„People of the World“<br />

Der heute in der Türkei<br />

lebende Syrer wurde bereits<br />

als Teenager Fotojournalist<br />

und dokumentierte 2014-<br />

2020 den Alltag und das<br />

Elend in den heftig umkämpften<br />

Gebieten seiner<br />

Heimat. Seine Auszeichnung<br />

bei TPOTY erscheint<br />

besonders wichtig, da seine<br />

Bilder uns auf einen Teil der<br />

Welt aufmerksam machen, in<br />

der das Leben zum täglichen<br />

Überlebenskampf wird.<br />

FOTO: © MOUNEB TAIM/ TPOTY 2020<br />

12 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FOTO: © JOSHUA HOLKO/ TPOTY 2020<br />

JOSHUA HOLKO<br />

Besondere Erwähnung in der Kategorie<br />

„Nature, Sealife, Wildlife“.<br />

Furchtlos und sich völlig der Aufmerksamkeit des<br />

australischen Naturfotografen bewusst, beobachtet<br />

der Manul, (auch Pallaskatze genannt) in der<br />

mongolischen Steppe den australischen Fotografen.<br />

In seinem dicken Winterpelz wirkt das Tier<br />

kugelrund und wie die Figur aus einer märchenhaften<br />

Erzählung von Lewis Carroll.<br />

VLADIMIR ALEKSEEV<br />

Travel Photographer of<br />

the Year 2020<br />

Der Fotograf des Jahres<br />

stammt aus Russland und<br />

ist ein echtes Multitalent.<br />

Vladimir Alekseev arbeitet als<br />

Journalist, Verleger und Chefredakteur<br />

einer der großen<br />

Zeitschriften seiner Heimat.<br />

Er hat über 50 Fotoexpeditionen<br />

in die entlegendsten<br />

Winkel der Welt organisiert<br />

und seine Bilder international<br />

in einigen der besten<br />

Reisemagazine veröffentlicht.<br />

Seine Aufnahme (rechts)<br />

stammt von der russischen<br />

Yamal-Halbinsel und zeigt<br />

einen kindlichen Rentierschlitten-Lenker.<br />

FOTO: © VLADIMIR ALEKSEEV/ TPOTY 2020<br />

FOTO: ©ALESSANDRO CARBONI/ TPOTY 2020<br />

ALESSANDRO CARBONI<br />

Gewinner der Kategorie<br />

„Landscape & Earth<br />

Elements“<br />

Schneesturm auf Sardinien. Der<br />

Italiener Allessandro Carboni<br />

fotografiert, wie Schneeflocken<br />

durch die Olivenhaine und die<br />

Vegetation seiner Insel wirbeln<br />

und findet dabei Bilder, auf<br />

denen der Schnee wie pointilistisch<br />

in die Landschaft getupft<br />

erscheint. Wunderbare Winterimpressionen<br />

der Natur auf der<br />

Urlaubsinsel.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

13


BILD FORUM<br />

FESTIVAL<br />

IDEOLOGISCH<br />

BEI „RAY“<br />

Während die Corona-Pandemie zu<br />

Jahresbeginn Festivalplanungen in<br />

Deutschland noch immer auf wackelige<br />

Beine stellt, laufen die Vorbereitungen<br />

für RAY <strong>2021</strong>, die Internationale Triennale<br />

für künstlerische Fotografie und<br />

verwandte Medien mit Projekten im<br />

Raum Frankfurt/RheinMain bereits auf<br />

Hochtouren. Vom 3. Juni bis zum 12.<br />

September <strong>2021</strong> sollen unter dem Motto<br />

„Ideologien“ Kunstwerke im Mittelpunkt<br />

FOTO: © YVES SAMBU<br />

stehen, die uns Kontext und Entstehung<br />

hinterfragen lassen und an etwa einem<br />

Dutzend Ausstellungsorten zu einer kritischen<br />

Bildrezeption anregen.<br />

Bild von Yves Sambu<br />

aus der Ausstellung<br />

„Vanitas Project<br />

2010-2017 im Frankfurter<br />

Museum für<br />

angewandte Kunst.<br />

<br />

UP<br />

FOTOSCHATZ AUF DEM DACHBODEN<br />

Ein US-Anwalt hat im Dezember 2020 in<br />

einer versteckten, zugemauerten Kammer<br />

auf einem Dachboden in Genova (New York)<br />

einen Fotofund mit einem Schätzwert von<br />

100.000 Dollar gemacht. Unter den Fotos<br />

von James Ellery Hale befinden sich u. a.<br />

frühe Portraits amerikanischer Suffragetten.<br />

CLICKBAITING<br />

Ein neues Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes<br />

setzt dem sogenannten Clickbaiting<br />

Grenzen, bei dem mit Fotos Prominenter<br />

und irreführenden Begleittexten Aufmerksamkeit<br />

erheischt wird. Gegen den Bauer-Verlag<br />

hatte nach einem Facebook-Post der TV-Moderator<br />

Günter Jauch geklagt.<br />

DOWN<br />

<br />

KOLUMNE: ZOLLNERS ZEILEN<br />

ECHTE TYPEN<br />

Mitte Januar hat uns die Bildagentur<br />

Shutterstock mitgeteilt,<br />

„authentische Portraits“ seien laut<br />

einer Analyse von Bildsuchfragen<br />

auf ihrer Internetplattform einer der<br />

„Kreativtrends des Jahres“. Völlig<br />

überraschend kommt diese Sehnsucht<br />

nach echten Typen freilich<br />

nicht. Die digitale Welt produziert<br />

und pusht heute Fakes am laufenden<br />

Band. Gerade der Bilderkosmos von<br />

Instagram verführt Legionen egomaner<br />

Selbstinszenierer dazu, perfekte<br />

Lifestyle-Momente für die Kamera zu<br />

inszenieren und den hohlen Influencer-Alltag<br />

zu überhöhen. Wir werden<br />

berieselt mit einer Barbie-Bilderwelt<br />

voller Bodybuilding-Figuren, Traumlocations<br />

und einer Idee von täglich<br />

Speis und Trank, die Spitzenköche<br />

und Food-Stylisten voraussetzt. Je<br />

mehr dieser Fake-Fotos wir jedoch<br />

präsentiert bekommen, desto mehr<br />

wächst in uns der Wunsch nach<br />

authentischen Charakteren, die auf<br />

Dummschwätzerei<br />

und kindische Angeber-Posts<br />

verzichten.<br />

Ähnliche Entwicklungen<br />

sind bei Filmclips auf YouTube noch<br />

viel auffälliger. Mit müden Floskeln<br />

und stocksteifem Verhalten begeistert<br />

heute keiner mehr. Ob Model<br />

oder Moderator: Was heute zählt,<br />

sind echte, glaubwürdige Gesten,<br />

Menschen, die ihr Herz auf der<br />

Zunge tragen und glaubwürdig<br />

Emotionen zeigen. Schlechte Laune<br />

und freakige Flipperei wird dabei<br />

eher verziehen, als schizophrenes<br />

Sozialverhalten, das zwischen dem<br />

sonstigen Alltag und dem Benehmen<br />

vor der Kamera einen temporären<br />

Persönlichkeitswechsel verlangt.<br />

Tatsächlich kommt es allerdings zum<br />

Aufeinaderprallen zweier Trends:<br />

Der Drang nach einer Perfektionierung<br />

von individueller Schönheit<br />

und der Sehnsucht nach Menschen<br />

mit echtem Charisma.<br />

14 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FOTO: © JUSTIN QUINNELL<br />

»Ich bin sicher, dass viele sehr<br />

erbost darüber waren, dass ich<br />

die Medaille angenommen habe.<br />

Aber das ist mein Leben.«<br />

Der Fotograf Nick Ut nach der Verleihung der National Medal of Art in Newsweek<br />

AUSZEICHNUNG<br />

TRUMPS MADAILLE<br />

Nick Ut ist ohne Zweifel aller Ehren wert. Er hatte die in den USA renommierte<br />

National Medal of Arts seit Jahrzehnten verdient. Nun hat der international<br />

bekannte Fotojournalist diese Würdigung für sein fotografisches Lebenswerk am<br />

13. Januar, in den letzten Tagen von Donald Trumps Amtszeit vom scheidenden<br />

US-Präsidenten überreicht bekommen. Der Termin lag unmittelbar nach dem<br />

Kapitol-Sturm des Pöbels in Washington, weshalb sich der AP-Fotograf veranlasst<br />

sah, sich öffentlich zu rechtfertigen, warum er Trumps Medaille angenommen hat.<br />

Freunde hatten dem Mann, der die 1972 in Vietnam die Fotoikone des „Napalm<br />

Girls“ aufgenommen hat, geraten, die Auszeichnung abzulehnen. Erwartungsgemäß<br />

gab es nach der Preisverleihung gespaltene Reaktionen in den Medien. Der<br />

Trainer eines Football-Teams, der an diesem Tag ebenfalls geehrt werden sollte,<br />

hatte seinen Termin kurzfristig abgesagt.<br />

LOCHKAMERAS<br />

PINHOLE-PARADIES<br />

In der Vergangenheit bastelte er seine Lochkameras aus alten Bierdosen und konstruierte<br />

eine funktionierende Mini-Knipse, mit der er den Zahnarztbesuch aus<br />

dem Inneren seines Mundraumes fotografierte. Nun hat der Brite Justin Quinnell<br />

eine neue Website vorgestellt, die den Freunden der Pinhole-Fotografie bei ihren<br />

Recherchen seinen Erfahrungsschatz der letzten drei Jahrzehnte zur Verfügung<br />

stellt. Unter www.pinholephotography.org finden sich kostenlose Bauanleitungen für<br />

Lochkameras und Tipps für die Arbeit mit alten Aufnahmetechniken.<br />

„Prinz der zeitgenössischen<br />

Pinhole-<br />

Fotografie“: Justin<br />

Quinnell hat eine<br />

Website für alle<br />

aufgebaut, die<br />

Lochkameras selbst<br />

bauen möchten.<br />

KURZ BELICHTET <br />

TOD EINES SAMMLERS<br />

Der amerikanische Fotosammler und<br />

ehemalige Galerist Daniel Wolf ist<br />

am 25. Januar <strong>2021</strong> verstorben. Wolf<br />

hatte Mitte der 1970er-Jahre in New<br />

York eine Fotogalerie eröffnet und<br />

war Mitbegründer der AIPAD-Fotokunstmesse.<br />

Er hat entscheidend<br />

zum Aufbau einer Fotosammlung<br />

des Getty Museums in Los Angeles<br />

beigetragen – einer der bedeutendsten<br />

Fotokollektionen der Welt.<br />

NEUE APERTURE-DIREKTORIN<br />

Sarah Meister übernimmt die Leitung<br />

der New Yorker Aperture-Stiftung.<br />

Die 49-Jährige war zuletzt Foto-<br />

Kuratorin am New Yorker Museum of<br />

Modern Art. Bei der Nonprofit-Organisation<br />

ersetzt sie nun Chris Boot,<br />

den es zurück in seine britische<br />

Heimat zieht. Die Aperture Foundation<br />

widmet sich der Förderung<br />

der Fotokunst, verlegt Bücher und<br />

Zeitschriften und organisiert auch<br />

Ausstellungen.<br />

BERNIES FÄUSTLINGE<br />

Der Auftritt des ehemaligen US-<br />

Präsidentschaftskandidaten Bernie<br />

Sanders bei den Feierlichkeiten zu<br />

Joseph Bidens Amtsübernahme hat<br />

Kultstatus erlangt. Nachdem der<br />

Agence France Presse-Fotograf<br />

Brendan Smialowski den Politiker<br />

mit Woll-Fäustlingen im Publikum<br />

sitzend portraitierte, wurde sein<br />

Portait im Anti-Establishment-Look<br />

schnell zur trendigen Meme. Tausende<br />

Fotografen fügten Bernie in ihre<br />

Fotos als entspannten<br />

Zaungast ein und<br />

posteten ihre Composings<br />

im<br />

Web.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

15


BILD FORUM<br />

BÜCHER<br />

BILDBAND<br />

DES MONATS<br />

BAS LOSEKOOT<br />

Out of Place<br />

24 x 29 cm, 144 Seiten,<br />

59 farbige Abb.,<br />

Kehrer Verlag, 45 Euro<br />

<br />

Kurzzeit-Begegnungen in den Transitzonen<br />

der modernen Megacitys. Der<br />

niederländische Fotokünstler beleuchtet<br />

mit professioneller Studiotechnik wie an<br />

einem Filmset das hektische Alltagstreiben<br />

auf den Gehsteigen von New York,<br />

São Paulo, Seoul, Mumbai, Hongkong,<br />

London, Lagos, Istanbul und Mexiko Stadt.<br />

Seine Momentaufnahmen der Passanten<br />

erzählen uns mehr über einen alles verbindenden<br />

Drifterzustand dieser Großstadtbewohner<br />

als über nationale Unterschiede.<br />

„Meine Fotos sind eine Einladung, mit<br />

Fremden intim zu werden“, erzählte uns<br />

Bas Losekoot 2017 während der Vorbereitungen<br />

dieses empfehlenswerten Bildbandes.<br />

Auf der Bühne der Straße, neben<br />

den Bürotürmen des Turbo-Kapitalismus,<br />

schreiten diese Passanten schnellen Schrittes,<br />

mit oft völlig entleerten, abwesenden<br />

Blicken ihrem Ziel entgegen.<br />

Bei diesem von dem Designer Teun van<br />

der Heijden dicht und klug komponierten<br />

Bildband begeistert uns die beeindruckend<br />

komprimierte Langzeitstudie der Condition<br />

humaine auf den hektischen Laufpfaden<br />

dicht besiedelter globaler Zentren.<br />

Ein hyperreal fotografiertes Lehrstück über<br />

die Vereinzelung des Menschen inmitten<br />

der vermeintlich „kultivierten“ Masse!<br />

FOTO: © NACHLASS HELMAR LERSKI/MUSEUM FOLKWANG, ESSEN<br />

AUSSTELLUNG<br />

DIE MACHT DES GESICHTS<br />

Ausdruckstarke<br />

Studie aus Helmar<br />

Lerskis „Verwandlungen<br />

durch Licht“<br />

(1935-1936).<br />

Die Wiener Albertina zeigt bis zum 24. Mai <strong>2021</strong> deutsche Fotoportraits<br />

der Zwischenkriegszeit. In der Ausstellung „Faces. Die Macht des Gesichts“<br />

wird deutlich, welche prägende Innovationskraft von deutschen Bildermachern<br />

in den 1920er- und 1930er-Jahren ausgegangen ist. Das Museum zeigt,<br />

wie Fotografen wie Helmar Lerski, Germaine Krull, August Sander und ihre<br />

Zeitgenossen die Idee dessen, was in einem Portrait zum Ausdruck kommt<br />

(und wie dies ästhetisch umgesetzt wird) radikal verändert haben. Ein neues,<br />

oft emanzipiertes Verständnis des Individuums verbunden mit einer avantgardistschen<br />

Ausdrucksform!<br />

INSTAGRAM<br />

3 TIPPS FÜR<br />

BILDER-SURFER<br />

@henryleutwyler<br />

@danwintersphoto<br />

Besuchen Sie uns<br />

@<strong>fotomagazin</strong>_de<br />

@photoespana_<br />

FOTO: © BAS LOSEKOOT<br />

New Yorker Straßenszene aus dem Bildband<br />

„Out of Place“.<br />

9777 Beiträge<br />

33,4k Abonnenten<br />

1446 Abonniert<br />

Den gebürtigen Schweizer<br />

zog es über Paris nach<br />

New York. Von dort hat<br />

er fast alle Magazine von<br />

Rang und Namen beliefert.<br />

Seine Bilder bei Instagram<br />

zelebrieren die VIPs<br />

ebenso in nie kaputt retuschierter<br />

Eleganz wie die<br />

Ästhetik eines Produktes.<br />

835 Beiträge<br />

88k Abonnenten<br />

741 Abonniert<br />

Celebrity-Portraitfotografie<br />

auf höchstem Level. Der<br />

Amerikaner hat nach seiner<br />

Ausbildung als Dokumentarfilmer<br />

in München eine<br />

steile Karriere in New York<br />

als gefragter Fotograf und<br />

Künstler gemacht. Gute<br />

Einblicke in sein Können<br />

liefert er hier regelmäßig.<br />

2477 Beiträge<br />

88,5k Abonnenten<br />

730 Abonniert<br />

Der IG-Account des eindeutig<br />

besten Fotofestivals<br />

in Spanien. Entsprechend<br />

zu der herausragenden<br />

Fotografie, die bei den<br />

Ausstellungen in Madrid<br />

gezeigt werden, finden wir<br />

hier Fotokunst auf musealem<br />

Level – leider nur mit<br />

spanischen Begleittexten.<br />

16 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Micha Pawlitzki<br />

Profifotograf und CEWE Kunde<br />

Beeindruckend.<br />

Wenn sich großartige Momente begegnen, werden<br />

sie zu einer einzigartigen Geschichte. Und die können<br />

Sie immer wieder erleben. In Ihrem CEWE FOTOBUCH.<br />

„Best Photo Print<br />

Service Worldwide“<br />

Vierfacher Gewinner<br />

des TIPA-Awards<br />

2008 / 2018 / 2019/ 2020<br />

cewe.de


BILD REPORTAGE<br />

FOTO: © MARY HARTWIG / FOTOSTUDIO FÜR BLINDE FOTOGRAF*INNEN<br />

Mary Hartwigs Bild „Der Schrei“<br />

wurde von der Fotokünstlein im<br />

Berliner „Fotostudio für blinde<br />

Fotograf*innen“ inszeniert.<br />

18<br />

fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


BLINDE<br />

FOTOGRAFEN<br />

Wie sehen Bilder aus, die Blinde fotografieren? In Berlin<br />

gibt es heute ein Fotostudio für blinde Fotografen und eine<br />

Ausstellung mit wunderbaren Arbeiten von blinden Bildermachern.<br />

Zeit für eine genauere Betrachtung!<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

19


BILD REPORTAGE<br />

»WIE GROSS­<br />

ARTIG LICHT IST,<br />

VERSTEHST DU<br />

ERST, WENN DU<br />

ERBLINDET BIST.«<br />

SONIA SOBERATS<br />

FOTO: © 2017 EVGEN BAVČAR/WIKIPEDIA<br />

Selbstportrait von Evgen Bavčar. Er gilt als<br />

Wegbereiter blinder Fotokünstler.<br />

Im Alter von weit über 80 Jahren inszeniert die New Yorkerin<br />

Sonia Soberats ihre Bilder per Lightpainting.<br />

FOTO: © ELFI MIKESCH<br />

TEXT PETER MICHELS<br />

Viele Fotografen sind in irgendeiner<br />

Form von einer Sehschwäche<br />

betroffen. Die Kameratechnik<br />

hat uns jedoch früh Hilfsmittel bereitgestellt,<br />

um beispielsweise das Scharfstellen<br />

zu vereinfachen. Bis zur Erfindung des<br />

Autofokus war das Scharfstellen auf der<br />

Mattscheibe für weitsichtige Menschen<br />

noch extrem mühsam. Ihre Augen ermüden<br />

schnell und nicht selten zeigten die<br />

resultierenden Aufnahmen eine leichte<br />

Unschärfe. Unser Gehirn hat über die<br />

Jahre gelernt, fehlerhafte Signale zu korrigieren.<br />

Wir sehen nicht mit den Augen,<br />

sondern erst mit Hilfe der Datenverarbeitung<br />

unseres Gehirns. Eine Sehschwäche<br />

ist also kein Grund, nicht zu fotografieren.<br />

Albert Watson, einer der bekanntesten<br />

Modefotografen der Welt, ist seit seiner<br />

Geburt auf einem Auge blind. Wer heute<br />

20 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Bruce Halls<br />

Lebenselixier ist<br />

Wasser. Es findet<br />

sich auf fast allen<br />

Aufnahmen, egal<br />

ob er seine Kinder<br />

beim Planschen<br />

oder beim Tauchen<br />

fotografiert.<br />

FOTO: © FRANK AMANN<br />

FOTO: © FRANK AMANN<br />

»ICH BIN EIN VISUELLER<br />

MENSCH. ICH KANN BLOSS<br />

NICHT SEHEN.«<br />

PETE ECKERT<br />

als blind bezeichnet wird, ist Definitionssache.<br />

Je nach Land gilt jemand bereits<br />

als blind, wenn er noch 40 Prozent des<br />

„normalen“ Sehvermögens besitzt. Eine<br />

Abgrenzung von „total blind“ zu „sehbehindert“<br />

ist schwierig. Zu erblinden heißt<br />

nicht, dass man das Gesehene oder seine<br />

visuelle Vorstellungskraft verliert. Bilder<br />

entstehen und bleiben im Kopf.<br />

DIALOGISCHE ARBEITSWEISE<br />

Evgen Bavčar wurde 1946 im heutigen<br />

Slowenien geboren. Im Alter von elf<br />

Jahren spielte er mit dem Zünder einer<br />

Landmine aus dem Zweiten Weltkrieg und<br />

verunglückte dabei schwer.<br />

Fünf Jahre später fotografiert der<br />

vollkommen Erblindete seine Freundin.<br />

Sein Schnappschuss gelingt. Dieses Bild<br />

wird er nie sehen können – und dennoch<br />

knipst er weiter. 1975 schließt der<br />

gebildete junge Mann sein Studium der<br />

Philosophie in Paris ab. Die Fotografie<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung in<br />

seinem Leben. Wenn er fotografiert, dann<br />

erfühlt er sein Motiv mit den Händen, die<br />

bei seinen Langzeit- und Mehrfachbelichtungen<br />

oft in den Bildern auftauchen. In<br />

den Neunzigern lichtet der Slowene seine<br />

Modelle in absoluter Dunkelheit ab, während<br />

er deren Körper mit einer Lichtröhre<br />

beleuchtet. Lightpainting, das Modellieren<br />

mit Licht, bildet die Basis der meisten<br />

Arbeiten dieses Fotokünstlers. Bavčars<br />

analoge Filmstreifen werden im Fotolabor<br />

entwickelt, die dort angefertigten Kontaktabzüge<br />

lässt er sich detailliert beschreiben.<br />

Dieser intensive Kommunikationsprozess<br />

wird wiederholt, bis der Fotograf sicher<br />

ist, dass ihm ein gutes Bild vorliegt.<br />

Eine dialogische Arbeitsweise ist<br />

auch für viele andere blinde Fotografen<br />

die Ausgangsbasis ihres künstlerischen<br />

Schaffens. Der gelegentlich angebrachte<br />

Kritikpunkt, dass sie für ihre Bilder<br />

einen Dolmetscher benötigen, erscheint<br />

kleinlich und irreführend. Der Diskurs ist<br />

schließlich ein wichtiger Teil des kreativen<br />

Arbeitsprozesses der meisten Künstler.<br />

UNGESEHENE BILDER<br />

Der deutsche Filmproduzent und Kameramann<br />

Frank Amann ist 2011 bei Recherchen<br />

auf die Wanderausstellung „Sight<br />

Unseen“ des California Museum of Photography<br />

in Riverside gestoßen, bei der 15<br />

blinde Fotografen ihre Arbeiten präsentierten.<br />

Amann war derart fasziniert von<br />

deren Bildideen, dass er den Kontakt zu<br />

Pete Eckert aus San Francisco und Bruce<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

21


BILD REPORTAGE<br />

FOTO: © EVGEN BAVČAR<br />

Evgen Bavčars<br />

Bild „Narziss ohne<br />

Spiegel“ lädt zum<br />

Nachdenken über<br />

das eigene Selbstbildnis<br />

ein.<br />

Hall in Santa Anna suchte. Überzeugt von<br />

der Kreativität dieser Künstler, beschloss<br />

er, einen Film über blinde Fotografen zu<br />

drehen. Seine Dokumentation „Shot in<br />

the Dark“ wurde 2016 veröffentlicht. Der<br />

Film ist ein Lehrstück über das Sehen und<br />

Planen von Aufnahmen, in dem Amann<br />

die Arbeitsweisen dreier Fotokünstler<br />

dokumentiert. Neben Eckert und Hall ist<br />

auch die New Yorkerin Sonia Soberats<br />

vertreten. Die gebürtige Venezolanerin<br />

erblindete mit 57 Jahren. Erst danach<br />

begann sie zu fotografieren. Mit über 80<br />

Jahren skizziert sie heute ihre aufwendigen<br />

Szenarien, die sie dann in Langzeitbelichtungen<br />

mit Lightpainting umsetzt.<br />

Für Bruce Hall bringt die Fotografie<br />

einen neuen Zugang zur Welt. Er ist so<br />

kurzsichtig, dass seine Augen nur noch<br />

wenige Zentimeter scharf fokussieren<br />

können. Die Welt, das Leben sieht Hall<br />

durch den Sucher seiner Kamera.<br />

Pete Eckert ist ein visueller Mensch,<br />

der Architektur und Bildhauerei an der<br />

Yale University studierte, als bei ihm eine<br />

Netzhautablösung festgestellt wurde, die<br />

ihn langsam erblinden ließ. Jahre später<br />

findet er in einer Schublade im Haus<br />

seiner verstorbenen Schwiegermutter<br />

eine alte Kodak-Kamera. Dass diese eine<br />

Einstellung für Infrarotfotos hat, fasziniert<br />

ihn. Er überlegt. Was wäre, wenn er als<br />

Blinder unsichtbares Licht fotografieren<br />

würde? Eckert wendet sich wissbegierig<br />

an eine Fotohändlerin, die ihn berät und<br />

ihm schließlich eine alte Mamiya-Kamera<br />

schenkt. Er nutzt das ganze Spektrum von<br />

Orientierungsmöglichkeiten, tastet sich<br />

unterwegs mit dem Blindenstock voran.<br />

Mit Schnippen und Klatschen erfasst er<br />

die Größe eines Raumes. Wo ein Sehender<br />

den Zufall genießen würde, kalkuliert<br />

er bei Doppelbelichtungen die Lichtmenge<br />

sorgfältig. Denn auch für blinde<br />

Fotokünstler gilt natürlich: Zu viel Licht<br />

zerstört das Bild.<br />

DAS STUDIO DER BLINDEN<br />

Für den Berliner Essayisten Gerald Pirner<br />

ist der „blinde Blick“ die besondere<br />

persönliche Sichtweise. Im Alter von 28<br />

Jahren wurde bei ihm dieselbe Augenkrankheit<br />

wie bei Eckert diagnostiziert.<br />

Seine Liebe zur Kunst und zum Film<br />

erfährt eine große Zäsur. Trotzdem hat<br />

er weiter viele Bilder im Kopf. Motiviert<br />

durch Amanns Dokumentarfilm laden<br />

Pirner und Mary Hartwig die Fotografin<br />

Sonia Soberats zu einen Workshop nach<br />

Berlin ein. Hier lernen sie Tricks und<br />

Kniffe, um auf ganz besondere Art und<br />

Weise Bilder zu machen. Im Sommer<br />

2018 gründet Pirner mit Gleichgesinnten<br />

das gemeinnützige Fotostudio für blinde<br />

Fotografen*Innen – ein Fotoatelier, das<br />

speziell für Sehbehinderte eingerichtet<br />

ist. Unterstützt wird das Projekt durch die<br />

„Aktion Mensch“.<br />

Das Fotostudio bietet Künstlern die<br />

nötige blindengerechte Einrichtung, denn<br />

eines unterscheidet die meisten blinden<br />

Fotografen von anderen: Gearbeitet wird<br />

fast ausschließlich mit Langzeitbelichtungen<br />

und Lightpainting. Licht ist auch<br />

Wärme und hier können die anderen<br />

Sinne hilfreich die eigene Vision verwirklichen,<br />

Bilder quasi erspüren. Das<br />

Berliner Studio verfügt über ein Team von<br />

sehenden Assistenten, die auch als Bildbeschreiber<br />

geschult wurden. Wenn diese<br />

Assistenten auf Anweisung der Künstler<br />

den Kameraverschluss betätigen, führen<br />

diese das Licht nach ihrer Vorstellung.<br />

Dass das nicht immer auf Anhieb klappt,<br />

ist selbstverständlich. Das wäre auch<br />

bei einem sehenden Lightpainter nicht<br />

möglich. Eines zeigt sich jedoch hier wie<br />

bei anderen blinden Fotografen: Mit Hilfe<br />

des Mediums Fotografie werden bei ihrer<br />

Arbeit aus inneren Bildern faszinierende<br />

Seelenbilder, die uns eine sonst schwer zu<br />

visualisierende „Weltsicht“ vermitteln.<br />

DIE AUSSTELLUNG:<br />

„Blinde Fotograf*innen“<br />

im f³ – Freiraum für Fotografie,<br />

Waldemarstraße 17, 10179 Berlin<br />

Einen virtuellen Ausstellungsrundgang<br />

finden Sie hier: https://fhochdrei.org/360<br />

DER FILM: „Shot in the Dark“<br />

Eine DVD mit Begleitschrift können Sie<br />

über www.shotinthedark-film.com bestellen.<br />

22 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


»ICH WILL MEINEN<br />

BLINDEN BLICK<br />

REPRODUZIEREN.«<br />

GEROLD PIRNER<br />

FOTO: © SILJA KORN / FOTOSTUDIO FÜR BLINDE FOTOGRAF*INNEN<br />

FOTO: © GERALD PIRNER / FOTOSTUDIO FÜR BLINDE FOTOGRAF*INNEN<br />

Wenn Blinde innere Bilder in die sichtbare<br />

Realität übertragen, darf man<br />

durchaus von Seelenbildern sprechen.<br />

Durch lange Belichtungszeiten entstehen<br />

Aufnahmen, die sich sehr von der<br />

Bildwelt Sehender unterscheiden.<br />

FOTO: © SUSANNE EMMERMANN / FOTOSTUDIO FÜR BLINDE FOTOGRAF*INNEN<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

23


BILD INTERVIEW<br />

Der Fotograf: Harry Borden<br />

ist einer der großen britischen<br />

Portraitisten von heute. Über 100<br />

seiner Bilder befinden sich in der<br />

ständigen Sammlung der National<br />

Portrait Gallery in London.<br />

FOTO: © HARRY BORDEN<br />

24 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


SINGLE-VÄTER<br />

In seinem neuen Bildband „Single Dads“ portraitiert Harry Borden<br />

Beziehungsdynamik britischer Single-Väter und ihrer Kinder. Noch<br />

während der Arbeit an dem Projekt scheiterte auch seine Ehe.<br />

INTERVIEW TOM SEYMOUR<br />

Harry Borden ist heute einer der<br />

angesehensten Portraitfotografen<br />

Großbritanniens. In den vergangenen<br />

drei Jahrzehnten hat er einige der<br />

bekanntesten Aufnahmen von Persönlichkeiten<br />

wie Margaret Thatcher, Hillary<br />

Clinton, David Beckham, Boris Johnson<br />

und vielen anderer Berühmtheiten<br />

gemacht. Seit einiger Zeit widmet sich<br />

Borden öfter ganz persönlichen Langzeitprojekten.<br />

„Single Dad“, Bordens jüngstes<br />

Projekt, wurde Anfang März als Bildband<br />

bei Hoxton Mini Press veröffentlicht. Acht<br />

Jahre lang arbeitete der Brite an dieser<br />

Fotoserie, die Portraits von 48 Single-Vätern<br />

aus ganz Großbritannien vereint. Zu<br />

jedem Bild bat der Fotograf die Portraitierten,<br />

aufzuschreiben, wie sie zu Single-Vätern<br />

wurden und wie sie diese Erfahrung<br />

geprägt hat.<br />

Seit Kurzem ist auch Harry Borden ein<br />

ein Single-Dad. Sein Projekt wurde jedoch<br />

zunächst geprägt von den Erfahrungen<br />

mit seinem gefühlskalten Vater.<br />

fotoMAGAZIN: Können Sie uns ein<br />

wenig von Ihrer Beziehung zu Ihrem<br />

Vater und der eigenen Kindheit<br />

erzählen?<br />

HARRY BORDEN: „Single Dad“ ist ein<br />

Exkurs in die Kindheit und auch in meine<br />

Psyche. Mein Vater besaß keinerlei väterliche<br />

Instinkte. Meine Mutter hatte nur<br />

wenige emotionale Ressourcen und meine<br />

Geschwister und ich konkurrierten ständig<br />

zusammen mit meinem Vater um ihre<br />

Aufmerksamkeit. Sie kam aus der oberen<br />

Mittelschicht und wurde als Kind auf eine<br />

Privatschule geschickt – in ein Umfeld,<br />

dem es an Zuneigung mangelte. Mein<br />

Vater war meiner Meinung nach während<br />

unserer gesamten Kindheit depressiv. Er<br />

blieb sehr distanziert und wir mussten<br />

hart daran arbeiten, seine Aufmerksamkeit<br />

zu bekommen. Wenn er wirklich mal<br />

versuchte, etwas mit uns anzufangen,<br />

dann boxte er mit meinem Bruder und<br />

mir. Er konnte schon ein furchterregender<br />

und einschüchternder Typ sein.<br />

fotoMAGAZIN: Haben Sie das schon<br />

so als Kind gesehen?<br />

HARRY BORDEN: Familien neigen dazu,<br />

sich ihre eigene Mythologie aufzubauen.<br />

Ich war stolz auf meinen Vater, als ich<br />

aufwuchs. Ich fand es cool, dass ich einen<br />

Vater hatte, der wie Woody Allen klang<br />

und ein klugscheißender New Yorker war.<br />

Und ich war stolz darauf, dass er solch ein<br />

Norman Mailer-artiger Macho war. Doch<br />

er interssierte sich nicht im Geringsten für<br />

Kinder. Als junger Mann war er bei den<br />

Marines; ein Jude, der falsche Angaben<br />

zu seinem Alter machte, damit er gegen<br />

Hitler kämpfen konnte. Später arbeitete<br />

er als Art Director in der Werbung in<br />

New York und dann in London – als einer<br />

dieser „Mad Men“-Typen. Viele in der<br />

Werbeszene der 1950er-Jahre kamen aus<br />

der Armee; sie waren ein wenig verrückt<br />

und hatten dunkle Geheimnisse in dieser<br />

hypermaskulinen Welt. Danach erwarb er<br />

eine Schweinefarm in Devon und versuchte,<br />

drei Kinder auf eine sehr dysfunktionale<br />

Art aufzuziehen. Ich denke, er war<br />

ziemlich angeschlagen.<br />

fotoMAGAZIN: Wie hat sich das auf<br />

Ihre Sicht von Männlichkeit ausgewirkt?<br />

HARRY BORDEN: Ich dachte, so seien<br />

die Männer eben – oder so sollten sie sein.<br />

Klugscheißer. Gut im Sport. Sie betrachten<br />

das Leben als Excel-Tabelle und möchten<br />

sich stets in der Spalte mit den Gewinnern<br />

finden und nicht unter den Verlierern.<br />

Und das ist mir gut zu Gesicht gestanden,<br />

als es darum ging, in der Wettbewerbshierarchie<br />

der Fotografie aufzusteigen.<br />

Dieses Buch ermöglichte mir jedoch eine<br />

direkte Konfrontation mit dem Vatersein.<br />

Es geht hier darum, sich mit Männern<br />

auseinanderzusetzen, denen ihre Kinder<br />

wichtig sind. Mein Vater hat uns nicht<br />

wirklich gemocht. In „Single Dad“ präsentiere<br />

ich eine andere Idee von Maskulinität<br />

als die, die ich von ihm gelernt habe.<br />

fotoMAGAZIN: Haben Sie das Projekt<br />

begonnen, weil Sie wussten, dass es<br />

von Ihren eigenen Erfahrungen geprägt<br />

sein würde?<br />

HARRY BORDEN: Nein, doch ich erinnere<br />

mich, dass ich etwas zu Martin Usborne<br />

von Hoxton Mini Press gesagt habe,<br />

der das Buch veröffentlicht. Ich meinte:<br />

„Ich glaube nicht, dass mein Vater jemals<br />

Kinder wollte.“ Und von da an versuchte<br />

Martin immer wieder, mich dazu zu bringen,<br />

hier weiter in mich zu gehen.<br />

fotoMAGAZIN: Heute sind Sie selbst<br />

Vater von vier Kindern. Wie würden Sie<br />

Ihre Erfahrungen beschreiben?<br />

HARRY BORDEN: Wenn du Kinder hast,<br />

siehst du die Welt anders. Das Leben ist<br />

dadurch definiert, dass du jemand anderen<br />

über dich stellst. Man ist in diese bedingungslose<br />

Liebe eingebunden und das<br />

kann sehr schmerzhaft sein. Du bist dazu<br />

verdammt, dir für den Rest deines Lebens<br />

Sorgen um deine Kinder zu machen.<br />

Harry Bordens Bildband „Single Dad“ ist<br />

am 3. März <strong>2021</strong> in Großbritannien bei<br />

Hoxton Mini Press veröffentlicht worden.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

25


BILD PORTFOLIO<br />

Der Eiffelturm und das Champ de Mars<br />

„Der Eiffelturm repräsentiert für mich mehr als jedes<br />

andere Motiv Paris“, sagt Jeffrey Milstein, der eine<br />

seiner Aufnahmen des Pariser Wahrzeichens für das<br />

Cover seines Bildbandes „Paris from the Air“ ausgewählt<br />

hat. Die zum 100. Jubiläum der Französischen<br />

Revolution errichtete Eisenstruktur war der Aufreger<br />

der Pariser Weltausstellung 1889 und wurde schnell<br />

zum Publikumsmagneten. Milstein bewunderte bei<br />

seinem Blick auf die Metropole ganz besonders,<br />

dass hier dank stark restriktiver Bauvorschriften in<br />

großen Teilen der Innenstadt die klassische Architektur<br />

erhalten geblieben ist.<br />

FOTOS: © JEFFREY MILSTEIN<br />

PARIS AUS<br />

DER LUFT<br />

Der US-Fotokünstler Jeffrey Milstein hat 2019 eine seltene<br />

Sondergenehmigung erhalten: Er durfte die Innenstadt von<br />

Paris aus dem Helikopter ablichten. Nun ist aus seinem<br />

Großprojekt ein wunderbarer Bildband entstanden.<br />

Arc de Triomphe<br />

de l´Etoile<br />

Zwölf Straßen führen sternförmig<br />

zu dem 1836 fertiggestellten<br />

Denkmal. „In der Pariser Architektur<br />

überwiegt eine angenehme<br />

Uniformität“, sagt Jeffrey Milstein.<br />

„Die streng limitierte Bauhöhe<br />

ermöglicht es, dass hier in den<br />

Avenuen, die Plätze, Parks und<br />

öffentliche Gebäude verbinden,<br />

das Licht den Raum flutet.“<br />

26 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


BILD PORTFOLIO<br />

FOTOS: © JEFFREY MILSTEIN<br />

Hôtel des Invalides<br />

Von Ludwig XIV. als Militärkrankenhaus und Ruhesitz für Kriegsversehrte errichtet. Seit 1840 ist hier das Grabmal Napoleons.<br />

28 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Die Opéra de Paris im Palais Garnier<br />

Ein architektonisches Juwel im 9. Arrondissement aus dem Jahr 1875. Den Bauplatz legte der Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann fest.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

29


BILD PORTFOLIO<br />

TEXT MANFRED ZOLLNER<br />

Es kommt nicht alle Tage vor, dass<br />

ein Fotograf weit aus dem Helikopter<br />

gebeugt den Eiffelturm zu<br />

seinen Füßen ablichtet. Die Stadt Paris<br />

hat im Laufe des letzten Vierteljahrhunderts<br />

nur wenigen Bildermachern eine<br />

Ausnahmegenehmung für Exkursionen in<br />

den Luftraum über der Innenstadt erteilt.<br />

Jeffrey Milstein ist einer von ihnen. Der<br />

Amerikaner musste dafür 2019 erstmal<br />

die zuständige Behörde überzeugen,<br />

dass seine Aufnahmen „von öffentlichem<br />

Interesse“ sein werden. Dabei mag es<br />

sicher hilfreich gewesen sein, dass der<br />

Fotokünstler 2017 bereits den schönen<br />

Bildband „LANY“ (Thames & Hudson)<br />

mit Luftbildern von Los Angeles und New<br />

York veröffentlicht hat und seine Fineart-Prints<br />

heute in renommierten Fotogalerien<br />

verkauft werden. Letztlich hat<br />

diesem Überflieger mit der Lizenz zum<br />

Fotografieren dann sogar die Schlossverwaltung<br />

von Versailles vor den Toren der<br />

Stadt kurz vor dem Anflug die Festbeleuchtung<br />

im Hause angeknipst.<br />

DIE TEXTUR DER STADT<br />

In einer Flughöhe von etwa 330 Metern<br />

schwebte Jeffrey Milstein also an Bord<br />

eines Squirrel AS 355N-Hubschraubers für<br />

zweimal 45 Minuten über der Pariser Innenstadt<br />

und anschließend über Versailles.<br />

Fotografiert hat der Fotokünstler meist<br />

mit einer Phase One IQ4-Kamera (mit<br />

Kenyon Labs gyro-Kreiselstabilisator) und<br />

dem 3,5/45 mm-LS-Objektiv. Bei Versailles<br />

arbeitete er mit der Fujifilm GFX 100<br />

und einem GF 2,8/63 mm R WR.<br />

„Die GFX 100 kam zum Einsatz, weil<br />

sie einen eingebauten Bildstabilisator hat,<br />

der am Nachmittag im Licht der tiefstehenden<br />

Sonne hilfreich war. Vor seinen<br />

Flügen ließ der Bildermacher eine Tür des<br />

Helikopters aushängen. Er wollte sich mit<br />

Absicherung eines speziellen Gurtes etwas<br />

herauslehnen und frontal nach unten<br />

fotografieren, sobald sich der Squirell über<br />

einer vorab exakt festgelegten Location<br />

zur Seite neigte.<br />

Jardin du Luxembourg<br />

Einer der schönsten Parks der<br />

Stadt. In dem 1612 von Maria<br />

von Medici nach dem Vorbild<br />

des Florentiner Palazzo Pitti in<br />

Auftrag gegebenen Palais du<br />

Luxembourg sitzt heute der<br />

französische Senat.<br />

Eine berühmte Sehenswürdigkeit<br />

fehlt in Jeffrey Milsteins<br />

Paris-Bildband: Der Fotograf<br />

durfte die seit dem Großbrand<br />

im April 2019 eingerüstete<br />

Kathedrale Notre-Dame nicht<br />

ablichten.<br />

Schlosspark von<br />

Versailles<br />

Verspielt wie das Rankenmuster<br />

eines schmiedeeisernen<br />

Balkons: Der<br />

Jardin des Fleurs, den<br />

Ludwig XIV. 1670 als Garten<br />

der Sinne anlegen ließ.<br />

FOTOS: © JEFFREY MILSTEIN<br />

30 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


»Vor meinem<br />

Flug über Versailles<br />

schaltete die<br />

Schlossverwaltung<br />

für mich die<br />

Festbeleuchtung<br />

ein.«<br />

Milsteins Aufnahmen in seinem nun<br />

erscheinenden Bildband „Paris from the<br />

Air“ (Rizzoli) zeigen uns die französische<br />

Hauptstadt so, wie wir sie tatsächlich<br />

noch nie gesehen haben. Er legt die Textur<br />

dieser Stadt offen, zeigt uns ihre Schmuckstücke<br />

und ihre Narben. Seine Luftilder<br />

fixieren die Schönheit der Metropole mit<br />

der Präzision von Bauzeichnungen. Wir<br />

staunen, wie charmant sich hier uralte<br />

Gartenbautradition ins Konzept der<br />

revolutionären Pläne von Georges-Eugène<br />

Haussmann fügt. Dieser hatte im 19.<br />

Jahrhundert als Stadtplaner von Kaiser<br />

Napoleon III in Paris das Konzept der<br />

modernen Metropole mit neuen Parks,<br />

Plätzen und Boulevards ersonnen.<br />

Aus der Perspektive Jeffrey Milsteins<br />

erscheinen Haussmanns Winkelzüge des<br />

Städtebaus wie Konstruktionspläne des<br />

distinguierten Geistes des Savoir vivre –<br />

voller Juwelen der Baukultur, mit eingestreuten<br />

Verrücktheiten der zeitgenössischen<br />

Architektur. „Bei einem Projekt wie<br />

diesem bin ich wie in einem Tunnel, wenn<br />

ich fotografiere. Unterwegs zur nächsten<br />

Location blieb mir kurz Zeit, einen Blick<br />

auf die Stadt zu werfen“, erzählt Milstein.<br />

„Der Wind wehte durch die Türöffnung,<br />

die Sonne war kurz davor, am Horizont<br />

zu verschwinden und unter mir lag diese<br />

Stadt, über die ich jetzt wie ein Vogel fliegen<br />

durfte – es war wie in einem Traum!“<br />

DER BILDBAND<br />

Jeffrey Milstein: „Paris from the Air“<br />

208 Seiten, 200 farbige Abb., Rizzoli, 23,49<br />

Euro (amazon.de); ab 13. April <strong>2021</strong> im Handel.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

31


BILD WETTBEWERB<br />

LESERGALERIE<br />

HUND, KATZE, MAUS ...<br />

Anne Lindners Hasen kennen das schon. Der älteste ist heute 7,5 Jahre alt und<br />

wurde mit Leckerlis ans Modeln gewöhnt. Ein alter Hase also im Business. In ihrem<br />

Revier, dem Hasenzimmer, sind meist ein weißer Hintergrund abgerollt und zwei<br />

Lampen aufgestellt, sodass dort jederzeit ein schönes Foto entstehen kann.<br />

Wie etwa an dem Tag, als es geschneit hatte. Die Hobbyfotografin baute<br />

einen kleinen Schneemann, klaubte für Mund und Augen Rosinen<br />

aus dem Müsli, schnitt eine Karotte zurecht und trug den frostigen<br />

Gesellen zum Shooting ins Hasenzimmer. Schmelzgefahr bestand<br />

nicht, da die Tierfreundin nur kurze Sessions macht: „Ich ziehe<br />

das nicht in die Länge, es soll freiwillig sein und vom Tier kommen.“<br />

Für die Chemnitzerin war das Shooting mit ihren Hasen<br />

eine Art Schnupperkurs. Inzwischen verbringt sie jede freie<br />

Minute draußen, um Wildtiere zu fotografieren.<br />

Unseren Gewinner<br />

des Monats finden<br />

sie auf Seite 10.<br />

IHR BILD IM<br />

FOTOMAGAZIN-<br />

KALENDER 2022!<br />

Unter den besten Einsendungen<br />

der Lesergalerie wählen<br />

wir monatlich ein Motiv<br />

für den fM-Kalender<br />

2022 aus!<br />

2. Platz<br />

SANDRA ILGAZ<br />

Die Kraft von Katzenaugen:<br />

Sie stechen aus der zart pastellfarbigen<br />

Umgebung heraus.<br />

Kamera: Canon EOS 5D Mark III<br />

Objektiv: Canon EF 2/135 mm L USM<br />

Aufnahmedaten: f/3,5, 1/250 s, ISO 200<br />

DIE NÄCHSTEN THEMEN <br />

MAI: DIE WELT IN SCHWARZWEISS<br />

Voting: bis 8. März.<br />

JUNI: MAKRO<br />

Die Welt im Kleinen. Close-ups von Pflanzen,<br />

Insekten oder sonst verborgenen Strukturen.<br />

Upload: bis 12. März. Voting: 13. März bis 12. April.<br />

JULI: WOHNAMBIENTE<br />

Architektur und Interieur-Shots – Ihr Lebensumfeld<br />

vom Gelsenkirchener Barock bis zum Traum der<br />

Moderne. Upload: bis 9. April. Voting: 10. April bis<br />

10. Mai.<br />

AUGUST: EMOTION.<br />

Bilder mit Gefühl: Lachen, Freude, aber auch<br />

nachdenkliche Momente und Fotos von Liebe und<br />

Zuneigung bei Mensch und Tier. Upload: 9. März<br />

bis 10. Mai. Voting: 11. Mai bis 10. Juni.<br />

SO MACHEN SIE MIT<br />

FOTO: © ANNE LINDNER<br />

3. Platz<br />

ANNE LINDNER<br />

Männchen machen am<br />

Schneemann im heimischen<br />

„Hasenstudio“.<br />

Melden Sie sich unter www.<strong>fotomagazin</strong>.de/lesergalerie an und<br />

laden Sie zum jeweiligen Thema Ihr Foto hoch. Nach Ablauf der<br />

Upload-Frist wählt die fotoMAGAZIN-Fachjury aus allen Bildern<br />

die zehn besten Motive aus. Die ersten Plätze werden im Heft<br />

veröffentlicht und erhalten eine attraktive Monatsprämie von<br />

enjoyyour-camera.de. Zudem haben die Besucher unserer Website<br />

weiterhin die Gelegenheit, ihren persönlichen Favoriten zu wählen,<br />

der einen Sonderpreis erhält.<br />

www.<strong>fotomagazin</strong>.de/lesergalerie<br />

Kamera: Canon EOS 7D<br />

Mark II<br />

Objektiv: Tamron SP 2,8/24-70<br />

mm Di VC USD G2<br />

Aufnahmedaten: 70 mm, f/5,<br />

1/250 s, ISO 125<br />

32 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FOTO: © SANDRA ILGAZ<br />

FOTO: © MICHAEL WALCH<br />

4. Platz<br />

MICHAEL WALCH<br />

Widder vor Schäfchenwolken:<br />

Der Himmel<br />

macht die Weide zu<br />

einem dramatischen Ort.<br />

Kamera: Olympus OM-D<br />

E-M5 Mark II<br />

Objektiv: M.Zuiko Digital ED<br />

12-40 mm<br />

Aufnahmedaten: 34 mm,<br />

f/6,3, 1/230 s, ISO 200<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

33


PRAXIS FORUM<br />

SCREENSHOT: © SEBASTIAN SONNTAG<br />

Die ausgewählten Bereiche zur Helligkeitskorrektur<br />

können mit diesem Vorgehen leichter bearbeitet werden.<br />

PHOTOSHOP-TIPP<br />

LICHTER AUSWÄHLEN<br />

MIT EINEM KLICK<br />

Sie möchten die Lichter auf Ihrem Foto auswählen, um<br />

sie weiter aufzuhellen oder abzudunkeln? Dafür gibt<br />

es einen praktischen Shortcut: Ctrl+Alt+2 (Cmd+Opt+2<br />

bei Mac). Die beste Vorgehensweise: Erstellen Sie über die<br />

Einstellungsebenen eine Gradationskurve, entfernen Sie<br />

die Maske und drücken Sie dann den Shortcut. Fügen Sie<br />

nun durch Klicken des Vektormasken-Symbols unten am<br />

Ebenenfenster eine Maske hinzu. Nun können Sie über die<br />

Gradationskurve die Lichter anpassen. SEB<br />

Über Ebenen<br />

und Masken<br />

können Sie mit<br />

der Gradationskurve<br />

die<br />

Lichter verändern.<br />

FOTO: © GETTYIMAGES/ COKACOKA<br />

SUZAS MAKE-UP-TIPPS<br />

FÜR STRAHLENDE<br />

AUGEN<br />

Die Augen sind der Mittelpunkt der<br />

meisten Portraits. Leicht verfärbte<br />

Augäpfel oder Äderchen in den Augen<br />

können das Bildergebnis allerdings trüben.<br />

Kurzzeitige Optimierung ermöglichen<br />

hier Augentropfen. Es gibt spezielle<br />

Tropfen, die beispielsweise Kornblume<br />

oder Kamille enthalten und zudem bläulich<br />

gefärbt sind und so das Weiß im Auge<br />

stärker hervorheben. Vor dem Shooting<br />

ins Auge träufeln und schon strahlen die<br />

Augen in perfektem Weiß.<br />

Suzana Santalab ist eine<br />

der besten deutschen<br />

Hair- und Make-Up-Artisten.<br />

Ihre Bilder wurden in<br />

bekannten Magazinen wie<br />

Vogue, Elle und L‘Officiel veröffentlicht.<br />

Suzanasantalab.com<br />

PRÄSENTATION<br />

KNITTER-LOOK<br />

Drucken Sie Ihr fertiges Bild auf normalem A4-Papier aus, zerknüllen<br />

Sie das Papier und fotografieren Sie die zerknüllte Variante ab. Die<br />

besten Ergebnisse erzielen Sie mit einer seitlichen Ausleuchtung, die die<br />

Falten zusätzlich betont. Das hier gezeigte Bild wurde anschließend in<br />

einem Modemagazin veröffentlicht. Zerknüllter Look auf glattem Papier<br />

– der absolute Hingucker! SEB<br />

Streiflicht arbeitet die<br />

Dreidimensionalität<br />

des zerknüllten und<br />

wieder entfalteten<br />

Papierabzugs am<br />

besten heraus.<br />

FOTO: © SEBASTIAN SONNTAG<br />

34 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PRAXIS-TIPP<br />

FAHRSTUHL-<br />

PORTRAITS<br />

Vollverglaste Fahrstühle sind für<br />

jeden Portrait-Fotografen ein<br />

Traum! Fotografieren Sie von außerhalb,<br />

damit Sie sich nicht selbst im<br />

Spiegel sehen und testen Sie verschiedene<br />

Perspektiven. SEB<br />

FOTO: © SEBASTIAN SONNTAG<br />

Gläserne Fahrstühle<br />

laden zum<br />

Experimentieren<br />

ein undbieten eine<br />

Fülle von Effekten.<br />

APP<br />

DES MONATS<br />

FOTO: © FOTO PIP<br />

KOLUMNE: IMMER WIEDER SONNTAG<br />

FARBENZAUBER<br />

Ein Freund von mir ist Profi-Fotograf.<br />

Ein sehr guter sogar! Technisch<br />

versierter und präziser als ich und vor<br />

allem bei Stills und Architektur absolut<br />

unschlagbar. Wie vermutlich die<br />

Mehrheit aller Fotografen wagt er sich<br />

von Zeit zu Zeit auch an Portraits und<br />

Mode-Aufnahmen. Auch hier: Alles sehr<br />

gut arrangiert, perfekt ausgeleuchtet,<br />

ideale Schärfe. Dennoch, keines der Bilder<br />

konnte mich bislang von Grund auf<br />

berühren und auch der große öffentliche<br />

Erfolg in Form von Aufträgen aus der<br />

Modeindustrie und hochwertigen Magazinveröffentlichungen<br />

blieb bislang aus.<br />

Der Grund dafür liegt meines Erachtens<br />

in der Bildbearbeitung. Nicht in der<br />

Retusche, sondern in den Basiseinstellungen.<br />

Bei den kleinen Schiebereglern, die<br />

in Lightroom oder Capture One (das ich<br />

übrigens mittlerweile überteuert finde)<br />

Kontrast, Farben und Sättigung steuern.<br />

Ich bin der Meinung, dass<br />

die Bildbearbeitung etwa<br />

50 Prozent der Bildstimmung<br />

ausmacht – neben Ausdruck und Licht.<br />

Kleine Veränderungen können hier einen<br />

riesigen Unterschied machen. Ziehen Sie<br />

mal bei einer Aufnahme im Sonnenuntergang<br />

die Farbtemperatur von gelb auf<br />

blau und wieder zurück und Sie wissen,<br />

was ich meine. Emotion an, Emotion aus.<br />

Für jeden Fotografen emotionaler Fotos<br />

bedeutet das: Kalibrieren Sie Ihren Monitor<br />

und verwenden Sie mehr Zeit darauf,<br />

mit Kontrast, Farbe und Farbton Gefühle<br />

in Ihre Werke zu bringen! Zwacken Sie<br />

die dafür nötige Zeit bei der Retusche ab.<br />

Überperfekte Gesichter sind ebenfalls<br />

emotionslos und mittlerweile geht der<br />

Trend ja ohnehin zu natürlich. Ein Trend,<br />

den übrigens auch mein Freund für sich<br />

entdeckt hat. Jetzt müssen nur noch seine<br />

Farben passen.<br />

FOTO PIP<br />

Kleine Apps, mit denen man<br />

Smartphone-Fotos aufpeppen<br />

kann, sind immer eine nette Sache.<br />

Foto PIP (für Android) legt<br />

zusätzliche Vordergrund-Objekte<br />

auf Ihr Foto und lässt so<br />

spannende Bild-im-Bild-Effekte<br />

entstehen. Ist ganz einfach und<br />

sieht super aus! Sie können<br />

ein Wasserglas einblenden, ein<br />

abgeschraubtes Objektiv, ein<br />

Smartphone, einen halb aufgezogenen<br />

Vorhang und viele<br />

andere Dinge. Die Lichtbrechungen<br />

und Verschiebungen<br />

im Vordergrund-Objekt wirken<br />

realistisch, anschließend können<br />

Sie, natürlich, noch diverse<br />

Filter anwenden und bei Bedarf<br />

Vorder- und Hintergrundbild<br />

austauschen. Nur die Werbung<br />

nervt. Tipp: Nutzen Sie die App<br />

im Offline-Modus, das erspart<br />

die Werbe-Einblendungen. SEB<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

35


PRAXIS FORUM<br />

FOTO: © ANKE GROSSKLASS<br />

TERMINE IM SUCHER <br />

PHOTO+ADVENTURE INTERMEZZO<br />

19.-20.3.<strong>2021</strong><br />

Duisburg, NRW<br />

https://photoadventure.eu/<br />

23. WELTSICHTEN FESTIVAL<br />

21.-23.5.<strong>2021</strong><br />

Bad Blankenburg, Thüringen<br />

https://weltsichten-festival.de<br />

PHOTOSZENE UNITED*<br />

21.-30.5.<strong>2021</strong><br />

Köln, NRW<br />

https://festival.photoszene.de/<br />

UMWELTFOTOFESTIVAL<br />

HORIZONTE ZINGST<br />

Viel Platz und Luft: horizonte zingst<br />

hat große Realisierungs-Chancen.<br />

28.5.-6.6.<strong>2021</strong><br />

Zingst, Mecklenburg-Vorpommern<br />

www.erlebniswelt-fotografie-zingst.de<br />

FOTOFESTIVAL GESÄUSE<br />

28.5.-29.8.<strong>2021</strong><br />

Admont, Steiermark/Österreich<br />

www.fotofestival-gesaeuse.at<br />

4. TRIENNALE RAY FOTOGRAFIE-<br />

PROJEKTE FRANKFURT/RHEINMAIN<br />

3.6.-12.9.<strong>2021</strong><br />

Frankfurt/Darmstadt/Eschborn/Wiesbaden<br />

www.ray<strong>2021</strong>.de<br />

8. PHOTO+ADVENTURE<br />

MESSE-FESTIVAL<br />

12./13.6.<strong>2021</strong><br />

Duisburg, NRW<br />

https://photoadventure.eu/<br />

OUTDOOR-FOTOFESTIVAL<br />

LA GACILLY-BADEN PHOTO<br />

18.6.-17.10.<strong>2021</strong><br />

Baden bei Wien, Österreich<br />

http://festival-lagacilly-baden.photo/<br />

Alle Termine ohne Gewähr!<br />

FOTO: © DPUNKT.VERLAG<br />

LIGHTROOM<br />

ERKENNUNGSTAFEL<br />

EINRICHTEN<br />

In Lightroom Classic haben Sie die Möglichkeit, die Schrift in der oberen linken<br />

Ecke zu ändern. Standardmäßig steht hier Lightroom Classic. Über das Menü<br />

„Lightroom Classic > Einrichtung der Erkennungstafel“ können Sie dies aber<br />

ändern. Eine alternative Vorgabe ist die Adobe-ID, also der Name, mit dem Sie bei<br />

Adobe angemeldet sind. Sie können aber auch einen eigenen Text oder eine Grafik<br />

verwenden. Grafiken sollten eine Höhe von nicht mehr als 41 Pixeln (macOS) bzw.<br />

46 Pixeln (Windows) haben. Sinnvoll<br />

kann diese Individualisierung sein,<br />

wenn Sie beispielsweise Screenshots<br />

machen oder YouTube-Tutorials<br />

veröffentlichen wollen. AJ<br />

Die Erkennungstafel von<br />

Lightroom lässt sich<br />

individualisieren.<br />

BUCHTIPP<br />

ESSENZIELLE FRAGEN<br />

Fragen über Fragen – und wenig<br />

konkrete Antworten liefert das<br />

fototheoretische Buch „Das Herz<br />

der Fotografie“ von David duChemin.<br />

Doch das ist das Konzept dahinter: Der<br />

bekannte Autor und Fotograf („Sehen<br />

und Gestalten“, „Die Seele der Kamera“)<br />

will über Fragen zum Fotografieren und<br />

zu Fotografien den Leser anregen und<br />

sensibilisieren, die eigenen Wege zu<br />

hinterfragen. So lautet das Motto „Nur<br />

weniges ist für den kreativen Prozess<br />

wichtiger als gute Fragen“. Es ist also kein<br />

Rezeptbuch, sondern eher ein Möglichkeitenbuch.<br />

DuChemin regt an, sich<br />

schon vor dem Auslösen viele Gedanken<br />

zu machen, die weit über Blende<br />

und Verschlusszeit hinausgehen. Nicht<br />

zuletzt ist das Ziel, eine eigene Handschrift<br />

zu entwickeln, mit den individuellen<br />

Antworten auf „seine“ Fragen:<br />

Was tut das Licht? Welchen Beitrag<br />

leistet Farbe? Welche Energie vermittelt<br />

das Bild? Wohin führt uns das Auge? ...<br />

Dann wird der Fotograf auch die Frage<br />

beantworten können, was ein gutes<br />

Bild ist und zum starken, authentischen<br />

Bildstil finden, dem Herz der Fotografie.<br />

Das textlastige Buch mit Bildbeispielen<br />

ist keine leichtverdauliche Lektüre,<br />

sondern ein forderndes Werk, weil es<br />

ständig die Gedanken anstößt – und so<br />

seine Absicht erfüllt. Wer sich darauf<br />

einlässt, kann zum Herz der Fotografie<br />

finden. LAT<br />

David duChemin: Das Herz der<br />

Fotografie. dpunkt.verlag, 292<br />

Seiten, 2020, gebunden, ISBN<br />

978-3-86490-739-5, 29,90 Euro<br />

SCREENSHOT: © ANDREAS JORDAN<br />

36 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Mehrfacher Gewinner des TIPA-Awards 2013 | 2017 | 2020<br />

„Das beste Fotolabor der Welt“<br />

Ausgezeichnet von den Chefredakteuren 26 internationaler Fotografie-Magazine<br />

Alle Rechte, Änderungen und Irrtümer vorbehalten. WhiteWall Media GmbH, Europaallee 59, 50226 Frechen, Deutschland<br />

Suxing Zhang | WhiteWall Ambassador<br />

Ihre schönsten Momente in<br />

einzigartiger Galerie-Qualität.<br />

Hinter Acrylglas, gerahmt oder als großer Foto-Abzug. Made in Germany – von Menschen,<br />

die Fotografie lieben. Wir sind stolz auf mehr als 100 Testsiege und Empfehlungen!<br />

Einfach Foto hochladen und Ihr Wunschformat festlegen, sogar vom Smartphone.<br />

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PRAXIS PHOTOSHOP<br />

Das Ergebnis der Cross-Entwicklung.<br />

FOTO: © TOMASZ BUTTLER<br />

CROSS-ENTWICKLUNG<br />

In diesem Tutorial zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Hilfe<br />

eines Bildbearbeitungsprogramms die aus der analogen<br />

Fotografie bekannte Cross-Entwicklung simulieren.<br />

TEXT UND BILDER TOMASZ BUTTLER<br />

Cross-Entwicklung ist eine Technik aus der<br />

Zeit der analogen Fotografie, bei welcher<br />

der Negativfilm bewusst in Chemikalien für<br />

Diafilme (und umgekehrt) entwickelt wurde, um spezielle<br />

Farbverfremdungen zu erzielen. Diesen Effekt<br />

können Sie sowohl mit Adobe Lightroom/ACR als<br />

auch mit Photoshop umsetzen. Die größte Kontrolle<br />

haben Sie, wenn Sie mit Gradationskurven arbeiten.<br />

Je nach Geschmack können Sie die Einstellungen<br />

individuell anpassen. Denken Sie bitte daran: Die hier<br />

gezeigten Schritte beziehen sich wie immer auf die<br />

Ausgangsdatei, die Sie unter www.fotoMAGAZIN.de,<br />

Rubrik Praxis downloaden können. Bei Ihren eigenen<br />

Bildern müssen Sie die Werte entsprechend anpassen.<br />

1<br />

ANFANGSRETUSCHE IN ACR<br />

Zu Beginn schneiden Sie das Bild so zu,<br />

dass das Hauptmotiv besser zur Geltung<br />

kommt. Aktivieren Sie dazu in der rechten<br />

Werkzeugleiste das Zuschneiden-Werkzeug<br />

und wählen Sie einen passenden<br />

Bildausschnitt. Anschließend verstärken<br />

Sie die Farben, indem Sie die Regler für<br />

Dynamik und Sättigung leicht nach rechts<br />

verschieben. Zum Schluss klicken Sie auf<br />

„Öffnen“, um an Photoshop zu übergeben.<br />

38 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


2<br />

GRADATIONSKURVEN RGB<br />

Rufen Sie die Gradationskurven auf. Im Drop-<br />

Down-Menü können Sie entweder den Rot-,<br />

Grün- oder Blaukanal separat auswählen oder<br />

im RGB-Kanal bleiben, um auf alle Kanäle gleichzeitig<br />

Einfluss zu nehmen. Probieren Sie es zunächst<br />

mit den einzelnen Kanälen und schauen<br />

Sie, wie diese auf das Gesamtbild einwirken.<br />

3<br />

GRADATIONSKURVE ROT<br />

Gehen Sie zunächst in den Rotkanal.<br />

Hier haben Sie die Möglichkeit, die<br />

Kurve entweder nach oben zu ziehen,<br />

um Rot, oder nach unten, um Cyan<br />

hinzuzufügen. Im Beispiel haben wir<br />

die Kurve in eine S-Form gezogen, um<br />

den hellen Bildbereichen einen Rotton<br />

und den dunklen einen Cyanton zu<br />

verleihen.<br />

GRADATIONSKURVE GRÜN<br />

Wechseln Sie nun in den Grünkanal. Hier haben<br />

Sie die Wahl, die Kurve entweder nach oben zu<br />

ziehen, um Grün, oder nach unten, um Magenta<br />

hinzuzufügen. Geben Sie der Kurve hier ebenfalls<br />

einen S-förmigen Verlauf, um den hellen Bildbereichen<br />

einen leichten Grünstich und den Schatten<br />

ein kräftigeres Magenta zu verleihen.<br />

4<br />

5<br />

GRADATIONSKURVE BLAU<br />

Nun wählen Sie den Blaukanal aus. Hier ist es möglich, per Kurve<br />

entweder Blau oder Gelb zuzuweisen. In diesem Schritt wollen wir<br />

uns auf die hellsten und dunkelsten Bildbereiche konzentrieren.<br />

Heben Sie die Kurve zunächst auf der linken Seite leicht an, um den<br />

Schatten eine Blautönung zu geben. Anschließend senken Sie die<br />

Kurve rechts etwas ab, um den Lichtern einen Gelbton hinzuzufügen.<br />

6<br />

KONTRAST<br />

Zur Finalisierung der Cross-Entwicklung<br />

ist noch eine Kontrasterhöhung<br />

notwendig. Nutzen<br />

Sie für dessen Optimierung das<br />

bereits geöffnete Fenster mit<br />

der Einstellungsebene Gradationskurven.<br />

Wechseln Sie dazu<br />

in den RGB-Kanal und ziehen<br />

Sie die Kurve in eine S-Form. So<br />

werden die Lichter aufgehellt<br />

und die Schatten abgedunkelt.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

39


TEXT & FOTOS SACHA LEYENDECKER<br />

Die Serie „Twinroom“ entstand<br />

mit dem Pariser Model Rebecca<br />

Bagnol während eines meiner<br />

Foto-Events in Tarifa, Spanien. Wegen<br />

einer Absage habe ich kurzerhand die<br />

Gruppe aufgefüllt und mitfotografiert.<br />

DIE SZENERIE<br />

In den Gemäuern der Altstädte der<br />

Region Tarifa findet man liebevoll<br />

hergerichtete Häuser im andalusischen<br />

Stil. Im historischen Dorf Vejer de la<br />

Frontera miete ich meist eines dieser<br />

Häuser, um meinen Teilnehmern, neben<br />

der wunderschönen Altstadt für Portrait<br />

und Lifestyle-Aufnahmen, auch einen<br />

geschützten Bereich für Boudoir und<br />

Aktbilder zu bieten. Die Villa, in der<br />

dieses Shooting stattfand, hat einen<br />

wunderschönen Innenhof, von dem<br />

aus die verschiedenen Schlafzimmer<br />

und weiteren Räumlichkeiten auf zwei<br />

Ebenen zugänglich sind. Angetan hatte<br />

es mir ein sehr kleines, unscheinbares<br />

Doppelschlafzimmer. Dieses ist zwar das<br />

kleinste im gesamten Haus, bietet aber<br />

sehr interessante Lichtbedingungen. Das<br />

Fenster zeigt zur Straße, die direkt an<br />

einem Berghang liegt. Somit hat man<br />

freie Sicht auf das Tal, was bedeutet, dass<br />

das Himmelslicht gerade in den Raum<br />

hineinscheint und diesen hell erleuchtet.<br />

Auf der anderen Seite gibt es eine<br />

Doppeltür zum lichtdurchfluteten Flur.<br />

Hierdurch kommt ebenfalls Licht in den<br />

Raum, wodurch der Kontrast gemindert<br />

wird. Ebenfalls kontrastmindernd wirken<br />

die weißen Wände.<br />

BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG FÜR<br />

SCHWARZWEISS<br />

Bedingt durch diese milden Kontraste<br />

und wenigen Farben im Zimmer,<br />

entschloss ich mich, die Serie in<br />

Schwarzweiß zu fotografieren. Die<br />

40 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PRAXIS AKTFOTOGRAFIE<br />

AKT IM<br />

KLEINEN<br />

RAUM<br />

Für großartige Aktfotos sind nicht zwangsläufig<br />

aufwendige Sets nötig. Hier schildert Ihnen<br />

Sacha Leyendecker, wie er in einem einfachen<br />

Doppelzimmer kreative Aktbilder aufnahm.<br />

Rebecca verkörperte in dieser<br />

Szenerie eine wunderschöne<br />

nackte Frau, die allein in einem<br />

Doppelzimmer auf das leere<br />

Bett neben ihr blickt und auf<br />

ihren Liebsten wartet.<br />

Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/250 s, ISO 250<br />

Entscheidung, ob die Bilder farbig oder<br />

schwarzweiß werden, treffe ich immer<br />

bewusst vor dem eigentlichen Shooting.<br />

Während ich bei Farbbildern Mitteltöne<br />

bevorzuge, suche ich bei Schwarzweißbildern<br />

nach starken Hell-Dunkel-Kontrasten.<br />

Zwar bot das Zimmer eine fast<br />

ausschließlich helle Umgebung, aber<br />

Rebeccas leicht gebräunte Haut und ihre<br />

dunklen Haare ergeben einen angenehmen<br />

Kontrast. Um den Look und die<br />

Bildwirkung besser beurteilen zu können,<br />

stelle ich die Kamera beim Fotoshooting<br />

direkt auf Schwarzweiß. Da ich ausschließlich<br />

im Raw-Format fotografiere,<br />

Dieses Doppelschlafzimmer<br />

wurde für das<br />

Shooting genutzt.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

41


Ein intensiver,<br />

aber natürlicher<br />

Schwarzweißlook<br />

mit künstlich<br />

erzeugtem Korn<br />

passte gut zur<br />

Szenerie, in der<br />

das Shooting<br />

stattfand.<br />

Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/320 s,<br />

ISO 250<br />

hat das zwar keine Auswirkungen auf<br />

das Bild selbst, aber auf die Bildvorschau<br />

am Display der Kamera. Weil ich<br />

Schwarzweißbilder meist etwas heller fotografiere,<br />

hilft mir die Umstellung bei der<br />

Belichtung. Zudem korrigiere ich mit der<br />

Funktion Bildstil den Kontrast und nutze<br />

die Schwarzweiß-Umwandlungsmethode<br />

Grünfilter, um die Hauttöne dunkler zu<br />

machen und somit von der hellen Umgebung<br />

zu trennen.<br />

Diesen Look kann ich mit Adobe<br />

Lightroom später sehr schnell simulieren,<br />

indem ich einfach das Bild in<br />

Schwarzweiß wandle und etwas die<br />

Kontraste erhöhe. Dies ergibt eine analoge<br />

Anmutung, die ich in der Bildbearbeitung<br />

mit künstlichem Korn abrunde. Gerade<br />

bei Schwarzweißbildern mit analogem<br />

Look mag ich es gern so authentisch wie<br />

möglich. Deshalb habe ich mich später<br />

während der Bildbearbeitung dazu<br />

entschieden, kleine Störer, wie z. B. die<br />

Steckdosen, nicht zu retuschieren.<br />

KURZER ZEITRAHMEN<br />

Weil ich bei diesem Shooting zwar die<br />

Gruppe aufgefüllt habe, gleichzeitig aber<br />

dem anderen Teilnehmer nicht zu viel Zeit<br />

mit dem Model abknöpfen wollte, habe<br />

ich versucht, das Set möglichst schnell zu<br />

fotografieren. Glücklicherweise kannte<br />

ich Rebecca von vorherigen Zusammenarbeiten<br />

und gemeinsamen Workshops.<br />

Daher waren wir gut aufeinander eingestellt.<br />

Bereits in unserem ersten Shooting<br />

harmonierten wir wunderbar miteinander<br />

Durch den Wandspiegel ergaben sich noch<br />

weitere Blickwinkel in dem kleinen Raum.<br />

Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/200 s, ISO 250<br />

In der Nachbearbeitung stellte ich diese beiden Bilder<br />

gegenüber, sodass Rebecca mit ihrem Spiegelbild interagiert.<br />

Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/200 s, ISO 250<br />

42 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PRAXIS AKTFOTOGRAFIE<br />

Denken Sie bei Aktshootings<br />

an unterschiedliche Perspektiven<br />

und Blickwinkel,<br />

um Variation in Ihre Serie zu<br />

bringen.<br />

Links oben: Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/320 s, ISO 250<br />

Rechts oben: Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/320 s, ISO 250<br />

Unten: Digitales Vollformat,<br />

50 mm, f/2,5, 1/200 s, ISO 250<br />

und haben recht schnell in den „Flow“<br />

gefunden. Und auch dieses Mal ging<br />

es außergewöhnlich schnell. Dank der<br />

guten Harmonie und der einfachen<br />

Lichtbedingungen haben wir das Set in<br />

sage und schreibe 15 Minuten fotografiert.<br />

Obwohl ich meistens sehr zügig arbeite,<br />

stellt dieser Zeitrahmen für mich einen<br />

Rekord dar.<br />

DIE IDEE<br />

Da dies kein geplantes Shooting war<br />

und ich aufgrund meiner Tätigkeit als<br />

Event-Leiter keine Zeit hatte, das Shooting<br />

kurzfristig vorzubereiten, ließ ich den<br />

Dingen einfach ihren Lauf. Ich mag Rebecca<br />

für ihre starke und zugleich natürliche<br />

Körperspannung. Gepaart mit ihrem<br />

leicht melancholischen und sehnsuchtsvollen<br />

Ausdruck ergaben sich allein durch<br />

ihre Präsenz vor der Kamera interessante<br />

Bilder. Während des Fotografierens kam<br />

mir dann die Idee der atemberaubenden<br />

Schönheit, die allein und sehnsuchtsvoll<br />

im Doppelzimmer auf ihren Liebsten<br />

wartet. Eine Bildidee, die wie für Rebecca<br />

gemacht ist und in der sie sich voll und<br />

ganz ausleben konnte.<br />

DER MINI-SPIELPLATZ<br />

Wie zuvor erwähnt, war das Zimmer<br />

meiner Wahl sehr klein. Ein Umstellen der<br />

Möbel nach perspektivischen Gesichtspunkten<br />

war quasi nicht möglich. Auch<br />

hatte das gesamte Zimmer sehr gutes<br />

Licht, was ein Umräumen nicht nötig<br />

machte. Man hätte lediglich die beiden<br />

Betten zusammenschieben können, aber<br />

das hätte zu weniger perspektivischen<br />

Varianten geführt. Also haben wir das<br />

Zimmer so belassen, wie es war. Dank<br />

meines überaus kreativen Models<br />

stellte selbst dieses kleine Zimmer einen<br />

Mini-Spielplatz dar. Rebecca nutzte<br />

wirklich jeden Winkel für ihr Posing.<br />

Ich folgte ihr und versuchte, das Set mit<br />

perspektivischer Vielfalt interessanter<br />

zu gestalten. Dafür verwendete ich ein<br />

50-mm-Objektiv, um mehr Freiraum bei<br />

der Suche nach der optimalen Perspektive<br />

zu haben. Ein 85-mm-Objektiv hätte mich<br />

in diesem Zimmer zu stark eingeschränkt.<br />

Die 50-mm-Brennweite an einer Vollformatkamera<br />

ist für solche Sets ideal. Sie<br />

ermöglicht mir, das Model von jeder Seite<br />

oder aus verschiedenen Höhen bzw. sogar<br />

aus der Vogelperspektive zu fotografieren.<br />

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER<br />

WAND<br />

Im Zimmer befand sich ein Wandspiegel,<br />

ein gestalterisches Geschenk in diesem<br />

kleinen Raum, das ich dankend annahm.<br />

Spiegel erweitern den Gestaltungsspielraum<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum<br />

einen ergibt sich durch die Spiegelung der<br />

Hauptperson eine zusätzliche Ebene. Zum<br />

anderen erweitert das Arbeiten nur mit<br />

der Spiegelung den perspektivischen Spielraum<br />

enorm. Mir persönlich gefällt aber<br />

die Interaktion von Rebecca mit ihrem<br />

Spiegelbild am besten. In der Abbildung<br />

auf Seite 42 unten habe ich zwei Aufnahmen<br />

in einem Bild gegenübergestellt, bei<br />

denen Rebecca und ihr Spiegelbild sich<br />

„anschauen“. So konnte ich die Vielfalt der<br />

Bildserie noch vergrößern.<br />

DAS BUCH<br />

Dieser Beitrag stammt – mit<br />

freundlicher Genehmigung –<br />

aus dem Buch „Aktfotografie – Die<br />

große Fotoschule“, erschienen im<br />

Rheinwerk Verlag, 39,90 Euro (siehe<br />

Buchtipp fM 3/21). Hierin schildern<br />

auf über 300 Seiten<br />

fünf FotografInnen<br />

ihren kompletten<br />

Workflow<br />

für verschiedene<br />

Spielarten der<br />

Aktfotografie von<br />

A bis Z.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

43


PRAXIS FOTORECHT<br />

STOLPERFALLE<br />

MODEL RELEASE<br />

Nicht erst mit Inkrafttreten der DSGVO ist<br />

ein model release zwischen Fotograf und<br />

fotografierter Person wichtig. Rechtsanwalt<br />

Dr. Endress Wanckel erklärt Ihnen, worauf<br />

Sie bei Verträgen achten müssen.<br />

FOTO: © GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO/ LIGHTFIELDSTUDIOS<br />

Erst unterschreiben, dann fotografieren:<br />

Wenn beide Seiten<br />

wissen, um was es bei den Aufnahmen<br />

geht, ist die Situation<br />

entspannter.


»Nicht vergessen werden<br />

darf der zwingend vorgeschriebene<br />

Hinweis auf das<br />

Widerrufsrecht.«<br />

TEXT DR. ENDRESS WANCKEL<br />

Der sicherste Weg, juristischen<br />

Ärger beim Umgang mit Personenfotos<br />

zu vermeiden, ist eine<br />

schriftliche Einwilligungserklärung des<br />

Abgebildeten, das „model release“. Wer im<br />

Netz zu diesem Begriff sucht, findet leicht<br />

unzählige Muster. Doch – wie immer –<br />

gilt auch hier: Was kostenlos ist, muss<br />

nicht auch gut sein. Zu warnen ist besonders<br />

vor älteren Vorlagen, die noch nicht<br />

auf die Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) abgestimmt sind. Noch immer<br />

ist nicht im Detail geklärt, in welchen Fällen<br />

die DSGVO auf die Personenfotografie<br />

anwendbar ist. Auf der sicheren Seite ist<br />

daher nur, wer sich an die strengen datenschutzrechtlichen<br />

Vorgaben hält. Eine<br />

Einwilligung ist genau genommen schon<br />

für die Herstellung und Speicherung des<br />

Fotos erforderlich, nicht erst für dessen<br />

Veröffentlichung. Die Bedingungen einer<br />

wirksamen Einwilligung ergeben sich<br />

aus Artikel 6 (1a) und 7 der DSGVO.<br />

Hiernach muss eine Einverständniserklärung<br />

für „einen oder mehrere bestimmte<br />

Zwecke“ erteilt werden. Allzu pauschale<br />

Einwilligungen (z. B. „für Nutzungen aller<br />

Art“) sind zwar bequem, finden aber vor<br />

Justitia im Zeitalter des Datenschutzrechts<br />

keine Gnade mehr. In die Einwilligung<br />

müssen auch die Kontaktdaten von Model<br />

und Fotograf aufgenommen werden, der<br />

dort als Verantwortlicher im Sinne des<br />

DSGVO bezeichnet werden soll.<br />

Das Medienrecht fordert eine hohe<br />

Transparenz: Nur wer konkret weiß, wo<br />

und wie sein Bildnis genutzt werden soll,<br />

kann sich seine Meinung dazu bilden, ob<br />

er einwilligen will oder nicht. Die Gerichte<br />

haben daher auch schon vor der DSGVO<br />

in vielen Fällen entschieden, dass nur<br />

solche Einwilligungserklärungen wirksam<br />

sind, die Zweck, Art und Umfang der Nutzung<br />

klar definieren. Wenn zum Beispiel<br />

ein Model auf einer Modenschau in Fotos<br />

einwilligt, bedeutet dies nicht automatisch,<br />

dass die Fotos auch in der Werbung<br />

für die dort präsentierten Kleider genutzt<br />

werden dürfen. Wer sich in seiner<br />

Luxusküche für eine Reportage eines<br />

Feinschmeckermagazins bei der Zubereitung<br />

einer Lammhaxe fotografieren lässt,<br />

muss erneut um eine Einwilligung ersucht<br />

werden, wenn der Küchenhersteller die<br />

Aufnahmen auf seiner Internetseite, in<br />

seinem Katalog oder auf einem Werbeplakat<br />

veröffentlichen will. Natürlich können<br />

solche Nutzungen schon in das erste<br />

model release aufgenommen werden –<br />

dies muss aber klar und deutlich erfolgen.<br />

Unklarheiten gehen dabei im Streitfall zulasten<br />

des Fotografen bzw. dessen, der das<br />

Foto veröffentlicht. Denn die Nachweispflicht<br />

des Bildnutzers bezieht sich nicht<br />

allein auf die Einwilligungserklärung an<br />

sich, sondern umfasst auch die Reichweite<br />

der erteilten Einwilligung.<br />

DIE VERWENDUNG ABKLÄREN<br />

Werbliche Nutzungen im weitesten Sinne,<br />

somit auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

(PR), sollten immer explizit<br />

in der Einwilligung genannt sein. Ebenso<br />

Veröffentlichungen in Zusammenhängen,<br />

mit denen der Abgebildete nicht typischerweise<br />

rechnen muss (zum Beispiel<br />

bei Kontextveränderungen). Kritisch sind<br />

Veröffentlichungen der Fotos in besonders<br />

sensiblen Bereichen, wie beispielsweise<br />

im Zusammenhang mit der Intimsphäre<br />

(z. B. Nutzung der Personenaufnahme im<br />

erotischen Zusammenhang) oder im politischen<br />

und religiösen Bereich (z. B.<br />

Veröffentlichung auf dem Social-Media-<br />

Kanal einer Partei oder Kirche). Sind<br />

derartige Nutzungen der Fotos geplant,<br />

müssen diese ausdrücklich in die Einwilligung<br />

aufgenommen werden. Auch das<br />

Recht, die Bilder zu bearbeiten und die<br />

Bearbeitungen zu veröffentlichen, sollte<br />

Erwähnung finden. Der Abgebildete muss<br />

auch darüber aufgeklärt werden, an wen<br />

die Bilder weitergegeben werden sollen<br />

und hierzu seine Einwilligung erteilen.<br />

Da die Rechtsprechung manchmal auch<br />

die dramaturgische Ausrichtung, mitunter<br />

sogar das Niveau eines Beitrags, bewertet,<br />

ist zu empfehlen, den Namen des konkreten<br />

Mediums, in dem die Veröffentlichung<br />

erfolgen soll, mit in die Einwilligungserklärung<br />

aufzunehmen (wann immer das<br />

möglich ist) und auch die inhaltliche Ausrichtung<br />

des geplanten Beitrags dort kurz,<br />

aber wahrheitsgemäß zu beschreiben.<br />

Nicht vergessen werden darf der zwingend<br />

vorgeschriebene Hinweis auf das<br />

Widerrufsrecht: Aufgrund von Art. 6 (3)<br />

DSGVO hat der Abgebildete das Recht,<br />

seine Einwilligung jederzeit für zukünftige<br />

Veröffentlichungen zu widerrufen. Dieses<br />

Widerrufsrecht ist unverzichtbar. Soll es<br />

ausgeschlossen werden, kann mit dem<br />

Model ein Darstellervertrag abgeschlossen<br />

werden, in dem die Nutzungsdauer gegen<br />

Zahlung eines Honorars fest vereinbart<br />

wird. Auch in einem solchen Vertrag muss<br />

die erlaubte Nutzung nach Art, Zweck und<br />

Umfang genau definiert werden.<br />

So komplex die Thematik auch seit der<br />

DSGVO geworden ist: Die Einwilligungserklärung<br />

muss in verständlicher Form<br />

mit einer klaren und einfachen Sprache<br />

formuliert sein. So fordert es ausdrücklich<br />

Art. 6 (2) DSGVO. Aus der Erklärung<br />

muss sich – so konkret wie möglich – eindeutig<br />

ergeben, wer welche Fotos wo und<br />

wofür nutzen darf. Daher ist ein optimales<br />

model release wie ein gutes Foto: keine<br />

austauschbare Massenware, sondern ein<br />

für den Einzelfall mit Liebe zum Detail<br />

sorgfältig erstelltes Unikat. Ein Aufwand,<br />

der sich lohnt.<br />

Unser Autor Dr. Endress Wanckel ist<br />

Rechtsanwalt in Hamburg (www.rafup.de)<br />

und Dozent für Medienrecht. Sein empfehlenswertes<br />

Fachbuch „Foto und Bildrecht“<br />

erscheint in 5. Auflage im Verlag C. H. Beck.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

45


PRAXIS BILDVERWALTUNG<br />

SICHER<br />

WIEDERFINDEN<br />

Das Sichern und Organisieren der Fotosammlung gehört für<br />

Kreative zu den lästigen Pflichten. Die richtige Planung und<br />

Software – am besten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz – erleichtern<br />

diese Aufgabe enorm. Wir zeigen, wie es am besten geht.<br />

TEXT ANDREAS JORDAN<br />

FOTO: © GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO, ASAFTA<br />

Aus Schaden wir man bekanntlich<br />

klug. Das gilt in besonderem Maße<br />

für den Datenverlust. Viele Fotografen<br />

fangen erst dann an, regelmäßige<br />

Back-ups zu machen, wenn sie das erste<br />

Mal wichtige Daten verloren haben – ob<br />

durch ein versehentliches Löschen oder<br />

einen Festplatten-Crash. Das muss nicht<br />

sein. Sowohl die Datensicherung als auch<br />

die Organisation sollte sich durch den<br />

gesamten fotografischen Workflow ziehen<br />

und schon beim Fotografieren beginnen.<br />

DATENVERLUSTE IN<br />

DER KAMERA VERMEIDEN<br />

Stellen Sie sich vor, Sie fotografieren eine<br />

Hochzeit und nach der Ringübergabe<br />

und dem Kuss meldet Ihre Speicherkarte<br />

einen Fehler. Noch haben Sie kein Back-up<br />

gemacht, es droht also der totale Datenverlust.<br />

Auch wenn das selten vorkommen<br />

mag, sollten Sie sich schon an dieser Stelle<br />

absichern. Profi- oder Semiprofikameras<br />

haben meist zwei Speicherkartenlaufwerke,<br />

die Sie zumindest bei besonders wichtigen<br />

und nicht wiederholbaren Shootings als<br />

Back-up-Medien nutzen können. Konfigurieren<br />

Sie die zweite Speicherkarte also<br />

nicht als Überlaufmedium (wenn die erste<br />

voll ist, kommt die zweite zum Einsatz),<br />

sondern für das redundante Speichern.<br />

Wenn Ihre Kamera nur ein Speicherkartenlaufwerk<br />

hat, sollten Sie sobald wie<br />

möglich Sicherungskopien beispielsweise<br />

auf einem Notebook anlegen. Spätestens<br />

nach der Fotosession empfiehlt es sich, so<br />

schnell wie möglich alle Bilder auf einen<br />

Computer oder ein anderes Back-up-Medium<br />

zu übertragen. Zur Sicherheit sollten<br />

Sie die Aufnahmen zumindest solange auf<br />

der Speicherkarte belassen, bis das Projekt<br />

abgeschlossen und die Daten auch auf dem<br />

Computer oder auf ein weiteres Medium<br />

gesichert sind. Achten Sie außerdem<br />

während des Shootings darauf, dass die<br />

Kamera und damit auch die Speichermedien<br />

vor Wasser, Hitze und Diebstahl<br />

geschützt sind.<br />

Beim versehentlichen Löschen einer<br />

Datei helfen meist Datenrettungsprogramme,<br />

die auch als Freeware erhältlich sind.<br />

Eine Datenrettung ist prinzipiell so lange<br />

möglich, wie der entsprechende Bereich<br />

auf dem Medium nicht mit neuen Daten<br />

überschrieben wurde. Sie sollten nach<br />

einem versehentlichen Löschen also nicht<br />

mit der gleichen Speicherkarte weiterfotografieren,<br />

sondern solange auf eine andere<br />

wechseln, bis die Daten wiederhergestellt<br />

wurden.<br />

ERSTE SCHRITTE BEI<br />

DER BILDVERWALTUNG<br />

Auch die Bildverwaltung kann bereits in<br />

der Kamera beginnen. Ein erster Schritt<br />

besteht darin, im Menü einen permanenten<br />

Copyright-Vermerk (Name des Fotografen)<br />

einzutragen, der mit den IPTC-Daten<br />

gespeichert und von allen gängigen<br />

Bildverwaltungsprogrammen ausgelesen<br />

wird – eine solche Funktion bieten immer<br />

mehr Kameras. Wenn Sie in Pausen oder<br />

auf dem Rückweg Zeit haben, können Sie<br />

außerdem in vielen Kameras Ihre Bilder<br />

mit Sternen bewerten, die bspw. von<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

47


Eine gute Bildverwaltung<br />

erleichtert das<br />

Wiederfinden enorm.<br />

FOTO: © GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO, ROSS HELEN<br />

»Die Bildverwaltung<br />

kann schon<br />

in der Kamera<br />

beginnen.«<br />

Lightroom ausgelesen werden. Somit sind<br />

die Aufnahmen für eine spätere Bearbeitung<br />

bereits vorsortiert. Bei der Weiterverarbeitung<br />

der Bilder am Computer<br />

empfehlen wir, zunächst Ordnerstrukturen<br />

anzulegen, die eine Grundordnung bereitstellen.<br />

Bewährt hat sich eine chronologische<br />

Gliederung. Am besten legen Sie<br />

Ordner für Jahre und Monate an, in die<br />

Sie dann für jedes Projekt wiederum einen<br />

Unterordner mit einem aussagekräftigen<br />

Namen erzeugen (bspw. „Hochzeit xy“<br />

oder „Urlaub yz“). Dieses System hat den<br />

Vorteil, dass Sie Bilder auch unabhängig<br />

vom verwendeten Verwaltungsprogramm<br />

wiederfinden können.<br />

Wer eine große Fotosammlung besitzt,<br />

kommt allerdings mit der Ordnerstruktur<br />

auf der Festplatte nicht allzu weit. Hier<br />

schlägt die Stunde der Bildverwaltungsprogramme,<br />

mit denen sich Schlagwörter vergeben<br />

lassen; neudeutsch spricht man auch<br />

von Tagging. Eine gute Verschlagwortung<br />

kann sehr aufwendig, zeitraubend und<br />

komplex sein, weshalb viele Fotografen vor<br />

ihr zurückschrecken. Die gute Nachricht<br />

lautet, dass inzwischen zumindest ein Teil<br />

der mühevollen Arbeit von Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) erledigt werden kann. Die<br />

entsprechenden Algorithmen erkennen<br />

beispielsweise Gesichter, aber auch Gegenstände,<br />

Tiere oder Szenen wie Landschaft<br />

oder Sonnenuntergänge. Sehr empfehlenswert<br />

ist für diesen Zweck die Software<br />

Excire von der Pattern Recognition Company<br />

aus Lübeck (siehe Seite 49). Je nach<br />

Anspruch kann aber auch sie ein manuelles<br />

Vorgehen nicht komplett ersetzen. So kann<br />

es weiter hilfreich sein, manuell Schlagwörter<br />

mit konkreten Personen- oder<br />

Gebäudenamen zu vergeben, wobei die KI<br />

durch das Erkennen ähnlicher Bilder hilft.<br />

Manuell sollte natürlich auch die Bewertung<br />

der Bilder mit Sternen erfolgen. Zwar<br />

bieten manche Programme (bspw. Photoshop<br />

Elements) eine qualitative Bewertung<br />

an, die Ergebnisse sind bisher aber<br />

kaum brauchbar. Darüber hinaus ist es<br />

vermutlich auch nicht wünschenswert, die<br />

Bewertung und Auswahl von Fotos einer<br />

Maschine zu überlassen, die bestenfalls<br />

nach formalen Kriterien wie Schärfe oder<br />

Bildaufbau vorgeht.<br />

Wenn Sie manuell verschlagworten,<br />

empfiehlt es sich in jedem Fall, vorher<br />

gründliche Überlegungen zu den verwendeten<br />

Tags und deren Hierarchie<br />

anzustellen. Grundsätzlich sollten Sie mit<br />

möglichst allgemeinen Begriffen beginnen<br />

und sich dann bei Bedarf zu den detaillierteren<br />

runterarbeiten. Für manche Motive<br />

genügen vielleicht Schlagwörter wie Hunde<br />

oder Vögel (die eventuell schon treffsicher<br />

von der KI vergeben werden). Wer sich<br />

aber auf das Fotografieren von Vögeln<br />

spezialisiert hat, möchte wahrscheinlich<br />

weitere Hierarchieebenen einführen, beispielsweise<br />

Singvögel oder Greifvögel und<br />

dann als nächste Unterkategorien Adler,<br />

Geier oder Habichte. Achten Sie dabei<br />

auch auf die Schreibweise, zum Beispiel die<br />

Einheitlichkeit in Bezug auf Singular oder<br />

Plural (Vögel oder Vogel).<br />

LIGHTROOM UND CO.<br />

Die meisten Fotografen nutzen Adobes<br />

Lightroom für die Bildverwaltung und<br />

-bearbeitung. Auf den ersten Blick ist die<br />

Software ideal für Fotografen geeignet, da<br />

sie alle Schritte im fotografischen Prozess<br />

unterstützt: vom Import, über Organisation,<br />

Verschlagwortung und Raw-Bearbei-<br />

48 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PRAXIS BILDVERWALTUNG<br />

FOTOS: © ANDREAS JORDAN<br />

Ein Copyright und eine<br />

Sterne-Bewertung lassen sich<br />

häufig bereits in der Kamera<br />

eintragen.<br />

tung bis hin zur Ausgabe für Print oder<br />

Online. Bei genauerem Hinsehen wirkt<br />

Lightroom aber nicht mehr ganz so rund.<br />

Das liegt vor allem daran, dass Adobe<br />

mehrere Versionen mit unterschiedlichen<br />

Funktionen anbietet, die nicht optimal<br />

zusammenarbeiten. Die meisten Fotografen<br />

dürften Lightroom Classic nutzen,<br />

also das traditionelle Programm, das<br />

lokal gespeicherte Bilder in einem Katalog<br />

verwaltet. Daneben gibt es das neuere<br />

Lightroom (ohne Classic), das alle Bilder<br />

in der Adobe-Cloud speichert, wodurch<br />

sie überall und auf verschiedenen Geräten<br />

zur Verfügung stehen. Lightroom hat eine<br />

etwas übersichtlichere Oberfläche, aber<br />

einen geringeren Funktionsumfang. So<br />

fehlen beispielsweise Filter für Metadaten,<br />

Smart-Sammlungen, Importautomatiken<br />

(Einfügen von Copyright, Wasserzeichen<br />

etc.) und die Module Buch, Karte und Web.<br />

Dafür nutzt die Cloud-Variante Adobes<br />

KI-Technologie Sensei, um Inhalte in<br />

Fotos automatisch zu identifizieren. Von<br />

grundsätzlichen Bedenken gegenüber<br />

Cloud-Diensten einmal abgesehen, dürfte<br />

es zurzeit für die meisten Fotografen keine<br />

realistische Option sein, alle Bilder in der<br />

Cloud zu speichern und zu verwalten.<br />

Dafür dauert die Übertragung der Dateien<br />

einfach zu lange und je nach Größe des ge-<br />

FOTO: © ANDREAS JORDAN<br />

KURZCHECK<br />

EXCIRE<br />

Excire gibt es als Plug-in für<br />

Lightroom Classic (Excire Search)<br />

oder als Stand-alone-Anwendung (Excire<br />

Foto). Der Vorteil der Plug-in-Version<br />

ist natürlich die Integration in<br />

Lightroom. So wird der vorhandene<br />

Lightroom-Katalog initialisiert und die<br />

gefundenen Bilder können bspw. in<br />

Sammlungen organisiert und einfach<br />

weiterverarbeitet werden. Nachteil:<br />

Das Plug-in ist unter Bibliothek/Bibliotheks-Filter/Zusatzmoduloptionen<br />

versteckt und damit nicht nahtlos<br />

in das Host-Programm integriert.<br />

Die Standalone-Variante von Excire<br />

ist dagegen übersichtlicher aufgebaut<br />

und arbeitet auch mit anderen<br />

Raw-Konvertern wie Capture One,<br />

DxO PhotoLab, Affinity Photo der<br />

Skylum Luminar zusammen – hierzu<br />

wird einfach die entsprechende Anwendung<br />

aus Excire Foto gestartet.<br />

Während Excire Search automatisch<br />

auf den Lightroom-Katalog zugreift,<br />

können Sie in Excire Foto beliebige<br />

Order importieren. In unserem Test<br />

wurden alle Raw-Dateien aus zahlreichen<br />

Kameras erkannt; der Hersteller<br />

selber weist darauf hin, dass einige<br />

komprimierte Raw-Varianten nicht<br />

unterstützt werden. Die Analyse<br />

der Aufnahmen kann einige Zeit in<br />

Anspruch nehmen; im Zweifelsfall<br />

lässt man den Rechner eine Nacht<br />

durchlaufen. Das Ergebnis ist eine<br />

überraschend detaillierte Stichwortsammlung<br />

mit vielen Unterkategorien.<br />

Im Test vergab das Programm<br />

sogar treffsicher und fehlerfrei das<br />

Stichwort „Sushi“; beim Tag Eiffelturm<br />

schummelten sich allerdings einige<br />

ähnliche Türme in die Liste. Die Gesichtssuche<br />

geht über die Funktion<br />

von Lightroom hinaus. So kann man<br />

beispielsweise gezielt nach zwei oder<br />

mehr Gesichtern, Alter, Geschlecht<br />

oder Gesichtsausdruck suchen. Weitere<br />

Funktionen von Excire Foto sind<br />

die Vergabe von Sternen und Farben,<br />

ein IPTC-Editor und die Möglichkeit,<br />

Bilder in der Cloud zu speichern<br />

(Dropbox oder Google). Die in Excire<br />

vergebenen Stichwörter werden in<br />

eine XMP-Datei gespeichert und stehen<br />

damit auch in anderen Programmen<br />

zur Verfügung. In einer zukünftigen<br />

Version von Excire Foto will der<br />

Hersteller übrigens einfache Bildbearbeitungsfunktionen<br />

integrieren.<br />

Excire Search 2.0 und<br />

Excire Foto 2020 1.4.1<br />

Hersteller: Pattern Recognition<br />

Company<br />

Preise: jeweils 69 Euro,<br />

Bundle: 99 Euro<br />

Plattform: macOS, Windows<br />

Highlights: sehr detaillierte KI-Verschlagwortung,<br />

Ähnlichkeitssuche,<br />

IPTC-Editor, gut strukturiertes Interface<br />

(Excire Foto)<br />

Schwachpunkte: Plug-in-Version<br />

etwas unübersichtlich<br />

<br />

SUPER<br />

Excire Foto nutzt künstliche Intelligenz, um Bilder zu verschlagworten und ist dabei<br />

erstaunlich präzise. Hier hat das Programm treffsicher Fotos mit Pinguinen gefunden.<br />

4/21<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

49


PRAXIS BILDVERWALTUNG<br />

BILDVERWALTUNG BEI ADOBE<br />

Lightroom Classic Lightroom Photoshop Elements<br />

Preis<br />

im Foto-Abo mit<br />

Lightroom, Photoshop<br />

(auch für iPad) und<br />

20 GB Cloudspeicher:<br />

11,89 Euro/Monat,<br />

mit 1 TB: 23,79 Euro<br />

im Foto-Abo ohne<br />

Photoshop und<br />

LR Classic mit 1 TB<br />

Cloud-Speicher:<br />

11,89 Euro/Monat<br />

ca. 100 Euro (kein Abo)<br />

KI-Verschlagwortung<br />

Smart-<br />

Sammlungen<br />

Raw-Konverter<br />

Bildbearbeitung<br />

mit Ebenen<br />

nur Gesichtserkennung ja ja<br />

ja nein ja (gespeicherte Suche)<br />

voller<br />

Funktionsumfang<br />

voller<br />

Funktionsumfang<br />

über Photoshop nein (aber Masken) ja<br />

reduzierter Funktionsumfang<br />

(erweiterbar<br />

mit CameraXXL)<br />

Datensicherung nur Katalog in der Cloud Katalog und Bilder<br />

nutzten Speichers fallen zusätzliche Kosten<br />

an. Lightroom ist daher unseres Erachtens<br />

kein ernsthafter Ersatz für Lightroom Classic,<br />

sondern eine Ergänzung, um auf ein<br />

aktuelles Projekt beispielsweise unterwegs<br />

oder beim Kunden zuzugreifen. Hierfür<br />

synchronisieren sich die Sammlungen<br />

von Lightroom Classic mit Lightroom,<br />

Lightroom Web und den Lightroom-Apps<br />

für Android und iOS. Ein Schwachpunkt:<br />

Die Stichwörter werden nicht mitsynchronisiert<br />

– weder die manuell vergebenen<br />

noch die KI-Tags. Die Bildverwaltung und<br />

Verschlagwortung sollte also in Lightroom<br />

Classic erfolgen, das leider kein vollständiges<br />

KI-Tagging beherrscht. Lediglich<br />

eine automatische Gesichtserkennung<br />

ist an Bord. Wer auf eine umfangreiche<br />

KI-Verschlagwortung nicht verzichten will,<br />

muss daher zum Excire-Search-Plug-in<br />

greifen oder seine Bilder gleich komplett<br />

mit einem anderen Programm verwalten.<br />

Neben Excire Foto könnte dies auch<br />

Photoshop Elements sein, das nicht Teil<br />

des CC-Foto-Abo ist, also zusätzlich (oder<br />

ausschließlich) gekauft werden müsste<br />

(Preis: knapp 100 Euro). Elements besitzt<br />

mit dem Organizer ein hervorragendes<br />

Verwaltungsprogramm mit komfortabler<br />

Drag-and-Drop-Verschlagwortung.<br />

Das KI-Tagging ist hier ebenfalls besser<br />

gelungen als in Lightroom. Wenn Sie in der<br />

Suchleiste einen Begriff eingeben, zeigt Elements<br />

– anders als Lightroom – alle automatisch<br />

generierten „Smart Tags“ als Liste<br />

an und Sie können eins der Schlagworte<br />

auswählen. Ausschließlich Photoshop<br />

Eine sehr gute KI-Verschlagwortung<br />

bringt<br />

der Organizer von<br />

Photoshop-Elements<br />

mit. Die vergebenen<br />

Smart-Tags werden<br />

hier übersichtlich<br />

dargestellt.<br />

Elements zur Bildverwaltung und -bearbeitung<br />

zu nutzen, ist aber nur bedingt<br />

empfehlenswert, denn der Raw-Konverter<br />

hat gegenüber Lightroom bzw. Adobe<br />

Camera Raw (ACR) im großen Photoshop<br />

nur eine eingeschränkte Funktionalität<br />

(z. B. keine Kamera-Korrekturprofile). Abhilfe<br />

kann das Plug-in CameraXXL von der<br />

Plugin Site schaffen, das viele Funktionen<br />

nachrüstet.<br />

Die meisten Lightroom-Nutzer verzichten<br />

aktuell wohl ganz auf eine KI-Verschlagwortung<br />

und organisieren ihre<br />

Bilder in Sammlungen und mit manuell<br />

vergebenen Schlagworten. Zumindest<br />

die Sammlungen sind eine Stärke von<br />

Lightroom Classic. Hier können Sie Bilder<br />

zusammenfassen, ohne sie auf der Festplatte<br />

zu verschieben oder zu duplizieren<br />

– die Sammlung enthält lediglich einen<br />

Verweis auf den Speicherort. So können Sie<br />

beispielsweise Sammlungen mit den besten<br />

Bildern zu bestimmten Themen anlegen<br />

oder eine Auswahl für einen Wettbewerb,<br />

einen Kalender, ein Fotobuch oder ein<br />

anderes Projekt. Besonders leistungsfähig<br />

sind Smart-Sammlungen. Hier legen<br />

Sie bestimmte Kriterien fest, nach denen<br />

Lightroom Bilder automatisch gruppiert.<br />

Dies können neben selbst vergebenen<br />

Stichwörtern oder Sternchen-Bewertungen<br />

auch Metadaten wie Kameramodell,<br />

Brennweite oder ISO sein.<br />

DATENSICHERUNG<br />

Auch beim Thema Datensicherung haben<br />

die Adobe-Produkte Funktionsunterschiede.<br />

So kann Photoshop Elements nicht nur<br />

den Katalog, sondern auch alle Bilder auf<br />

ein Back-up-Medium sichern. Lightroom<br />

FOTOS: © ANDREAS JORDAN<br />

50 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


In der Cloud-Version von Lightroom<br />

sorgt Adobes KI-Technologie Sensei für<br />

eine automatische Bildanalyse. Leider<br />

erhält der Anwender keine Schlagwortliste<br />

und kann die Tags nicht mit<br />

Lightroom Classic synchronisieren.<br />

Lightroom Classic bringt keine eigene<br />

KI-Verschlagwortung mit. Eine Stärke sind<br />

die Smart-Sammlungen, die automatisch<br />

aktualisiert werden, wenn ein Bild den<br />

vergebenen Kriterien entspricht.<br />

legt dagegen lediglich ein Back-up des<br />

Kataloges an, sodass Schlagwörter, Sammlungen<br />

und Bearbeitungsschritte gesichert<br />

sind. Das hilft allerdings nichts, wenn die<br />

Festplatte crashed und die Bilddateien weg<br />

sind. Für die Datensicherung müssen Sie<br />

hier also zu einer anderen Lösung greifen.<br />

In der Praxis ist das aber kein relevanter<br />

Nachteil, denn vermutlich benötigen Sie<br />

sowieso eine eigene Back-up-Software, die<br />

auch andere Dateien als Bilder oder Videos<br />

sichert. Prinzipiell gelingt dies schon mit<br />

Betriebssystem-Bordmitteln, wobei der<br />

Mac mit Time Machine unseres Erachtens<br />

die deutlich bessere Lösung mitbringt. Die<br />

Windows-Datensicherung ist recht undurchsichtig<br />

und hat in unserem Fall schon<br />

einmal ohne Fehlermeldung versagt, sodass<br />

unbemerkt über einen längeren Zeitraum<br />

keine Back-ups erstellt wurden. Alternativ<br />

gibt es für Windows einige Programme,<br />

die für Privatanwender kostenlos sind. Der<br />

Autor dieser Zeilen nutzt beispielsweise<br />

AOMEI Backuper für die inkrementelle<br />

Datensicherung. Back-ups erfolgen in der<br />

Regel auf einer externen Festplatte, die<br />

es inzwischen für um die 100 Euro mit<br />

Kapazitäten von vielen Terabyte gibt. Eine<br />

perfekte Datensicherung setzt zusätzlich<br />

auf eine dezentrale Lagerung der Daten,<br />

um sie auch gegen einen Einbruch oder<br />

einen Brandschaden abzusichern. Ob dieser<br />

Aufwand gerechtfertigt ist, muss jeder Fotograf<br />

für sich entscheiden. Kaum jemand<br />

dürfte jeden Tag ein frisches Zweit-Back-up<br />

an einem anderen Ort lagern. In größeren<br />

Abständen ist dies aber schon empfehlenswert.<br />

Eine reale Gefahr stellen außerdem<br />

Schad-Programme dar, beispielsweise die<br />

berüchtigte Ransomware, die Dateien verschlüsselt<br />

und für die Freigabe ein Lösegeld<br />

fordert. Ist die Backup-Festplatte permanent<br />

mit dem Computer verbunden, so<br />

wird auch die Datensicherung gekidnappt.<br />

Da kann schon ein Zweit-Back-up im Regal<br />

helfen, auch wenn dieses nicht die allerneusten<br />

Bilder enthält.<br />

Bleibt noch die Möglichkeit der Datensicherung<br />

in der Cloud. Eine größere<br />

Fotosammlung, die schnell mehrere Terabyte<br />

umfassen kann, komplett in der Cloud<br />

zu sichern, dürfte nur bei sehr schnellen<br />

FAZIT<br />

Internet-Verbindungen in Frage kommen<br />

und ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.<br />

Praktikabler ist es, nur das aktuelle Projekt<br />

oder ein „Best-of “ der eigenen Bilder<br />

online zu speichern. So hat man nicht nur<br />

eine zusätzliche Sicherung für den Notfall,<br />

sondern kann auch überall auf das eigene<br />

Portfolio zugreifen und dieses präsentieren.<br />

Für Adobe-CC-Kunden bietet sich zu diesem<br />

Zweck natürlich Lightroom an. Aber<br />

auch viele Kamera-Hersteller bieten eigene<br />

Cloud-Dienste an, hinzu kommen Anbieter<br />

wie Flickr oder die Angebote der IT-Riesen<br />

Amazon, Google, Apple oder Microsoft, die<br />

zumindest teilweise kostenlos sind.<br />

»Es fehlt nach wie vor eine Rundum-Lösung<br />

für den fotografischen<br />

Workflow mit KI-Verschlagwortung.«<br />

Andreas Jordan, leitender Redakteur Test & Technik<br />

Wer auf eine umfangreiche KI-Verschlagwortung verzichten kann, findet mit<br />

Programmen wie Lightroom Classic, Capture One oder ACDSee leistungsstarke<br />

Angebote für den fotografischen Workflow, die auch eine gute Bildverwaltung<br />

mitbringen. Wer sich dagegen einen großen Teil der Verschlagwortung<br />

von Künstlicher Intelligenz abnehmen lassen möchte, wird bei Excire oder<br />

Photoshop Elements fündig, welche Lightroom aber nur zum Teil ersetzen<br />

können. Es fehlt also nach wie vor eine unkomplizierte Rundum-Lösung aus<br />

einer Hand. Adobe oder der KI-Spezialist Skylum (Luminar) hätten eigentlich<br />

die besten Voraussetzungen für eine solche Software. Wir sind gespannt, wer<br />

als erster mit einem entsprechenden Angebot in den Startlöchern steht.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

51


PRAXIS FOTOSCHULE<br />

FORMEN UND<br />

MUSTER FINDEN<br />

Bei Architekturaufnahmen kommt es<br />

oft auf den Blick für lohnenswerte<br />

Motive und den richtigen Standpunkt<br />

an. Diese Aufnahme lebt von<br />

ihrem grafischen Zusammenspiel<br />

aus schwarzen Straßenlaternen im<br />

Vordergrund, die nur als Silhouetten<br />

erkennbar sind, und dem Muster der<br />

Gerüstverkleidung an den Kreuzbauten<br />

in Bonn. Besonders interessant<br />

wird das eigentlich fast monochrome<br />

Motiv durch die roten Bau-Elemente,<br />

passend zur Drittelregel links<br />

im Bild platziert. Die kaputte Stelle<br />

im Gerüstnetz (rechts der Bildmitte)<br />

wirkt wie eine Disharmonie in einem<br />

musikalischen Werk, die hilft, die<br />

Harmonien zu unterstreichen. Auch<br />

hier wird die Struktur des Bildes<br />

durch den kleinen Bruch nochmals<br />

intensiviert.<br />

Kamera: Sinar P2<br />

Objektiv: 90 mm xl<br />

Einstellungen: f/16, 1/8 s<br />

Film: Kodak EPP 100<br />

52<br />

fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


ARCHITEKTUR<br />

Hochwertige Architekturfotografie deckt ein breites Spektrum<br />

ab und verlangt technische Präzision. Hans Georg Esch ist<br />

einer der besten Architekturfotografen der Welt. Hier gibt er<br />

Tipps für Ihre Aufnahmen von Gebäuden und Interieurs.<br />

FOTO: © HG ESCH<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

53


ALLE FOTOS: © HG ESCH<br />

MENSCHEN EINBINDEN<br />

Das KAPSARC Forschungszentrum in Riad<br />

beeindruckt von außen wie innen. Die Zentralperspektive<br />

bei dieser Aufnahme der Moschee<br />

unterstreicht die bewusst leicht gebrochene Symmetrie.<br />

Ein weiterer Faktor sind die Personen in<br />

diesem Bild. Menschen am Geschehen im Raum<br />

teilhaben zu lassen, ist immer eine Herausforderung.<br />

Hier zeigen die Männer – zentral ebenfalls<br />

die Symmetrie unterstreichend – die schiere Größe<br />

des Raums, die durch das diagonal aus dem<br />

Bild laufende Dach noch unterstrichen wird.<br />

Kamera: Canon EOS 5DS R<br />

Objektiv: Canon TS-E 4/17 mm L<br />

Einstellungen: f/16, 1,3 s, ISO 100<br />

TEXT UND FOTOS HANS GEORG ESCH<br />

Wenn ich mich mit einem Objekt befasse,<br />

erkunde ich es zunächst ohne Kamera.<br />

Manchmal mit dem Architekten an der<br />

Seite, oft auf mich allein gestellt. Ich lasse das Gebäude<br />

auf mich wirken, die Umgebung, den Kontext,<br />

die Idee dahinter; auch die Stadtentwicklung und die<br />

Kultur spielen eine Rolle. Und ich kehre zu unterschiedlichen<br />

Tageszeiten dorthin zurück. Ich setze<br />

mich mit den Räumen auseinander, mit den Facetten<br />

des Tageslichts. Dann fotografiere ich. So, wie ich das<br />

Objekt wahrnehme. Was am Ende bisweilen dazu<br />

führt, dass die Architekten meine Fotos als Idee und<br />

Vorlage für ihre zukünftigen Projekte verwenden. So<br />

spannend kann Architektur-Fotografie sein! Lassen<br />

auch Sie sich inspirieren.<br />

DAS EQUIPMENT<br />

Wer gute Architektur-Fotos machen möchte, kommt an einigen<br />

kleineren Investitionen nicht vorbei, die sich aber mittel- und<br />

langfristig absolut auszahlen. Wichtig sind – neben einer Kamera mit<br />

möglichst großem Sensor – vor allem die Objektive und das Stativ.<br />

Das Dreibein sollte stabil, aber noch gut transportabel sein. Nichts ist<br />

schlimmer als ein Stativ, das man nur widerwillig bewegt – schließlich<br />

kommt es bei Architekturaufnahmen häufig auf den zentimetergenauen<br />

Standpunkt an. Als Kopf eignet sich ein Getriebeneiger<br />

optimal. Ich muss meinen im Profieinsatz zwar von Zeit zu Zeit<br />

austauschen, dafür bietet er maximal präzise Einstellmöglichkeiten.<br />

Bei den Objektiven sind Shift-Optiken Pflicht. Nur so haben Sie eine<br />

maximale Motivkontrolle vor Ort. Weitere Vorteile: Sie müssen das<br />

Bild nicht hinterher nach dem Geraderichten zuschneiden, können<br />

die Optik seitlich shiften und so, ohne den Standort zu wechseln, ein<br />

Panorama aus mehreren Aufnahmen zusammenbauen. Für Amateur-Fotografen<br />

bietet es sich an, auf dem Gebrauchtmarkt nach<br />

einer passenden Optik Ausschau zu halten.<br />

54 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PRAXIS FOTOSCHULE<br />

GEBÄUDE AUS<br />

DER MASSE LÖSEN<br />

Gebäude im Kontext zu zeigen ist eine<br />

Herausforderung und für Architektur-Fotografen<br />

ein absolutes Muss. Soll dabei<br />

ein bestimmtes Gebäude im Fokus<br />

stehen – in diesem Fall das Hudson<br />

Commons in der Bildmitte – besteht die<br />

Schwierigkeit darin, dieses optisch aus<br />

der Masse zu lösen, ohne digital nachzuhelfen.<br />

Dafür ist der richtige Standpunkt<br />

absolut entscheidend, auch die Brennweite<br />

und der Sonnenstand können eine<br />

Rolle spielen. Generell ist das Licht bei<br />

Cityscapes ein entscheidender Punkt.<br />

Mit dem Licht fotografiert entstehen<br />

harte Lichter und Schatten sowie Reflexionen<br />

in den Scheiben, gegenlichtig<br />

werden vor allem die Konturen der Gebäude<br />

betont. Auf diesem Bild steht die<br />

Sonne tief hinter dem rechten Bildrand.<br />

Kamera: DJI Zenmuse X7<br />

Brennweite: 16 mm<br />

Einstellungen: f/8, 1/80 s, ISO 100<br />

NEUE PERSPEKTIVEN<br />

ENTDECKEN<br />

Emporen und Galerien bieten oft die Möglichkeit,<br />

nach unten in den Raum zu blicken: eine völlig<br />

neue Betrachtungsweise mit der Chance zur<br />

Neuorientierung. Aus dieser Perspektive sind<br />

vor allem Details interessant, gerne im Anschnitt.<br />

Dadurch wirkt das Bild abstrakter und wird spannender.<br />

Bei dieser Aufnahme im Art Collectors<br />

House Basel macht der grafische Licht-Schatten-<br />

Wurf auf dem strukturierten Boden das Motiv noch<br />

interessanter. Auf der Meta-Ebene trifft Material<br />

auf Dematerialisierung: Das Sofa steht und fliegt<br />

optisch zugleich. Achtung: Bei solchen Aufnahmen<br />

mit hoch stehender Sonne am Mittag gibt es<br />

einen sehr großen Dynamikumfang. Fotografieren<br />

Sie unbedingt im Raw-Format und achten Sie auf<br />

eine korrekte Belichtung.<br />

Kamera: Canon EOS 5D Mark III<br />

Objektiv: Canon TS-E 2,8/50 mm L Macro<br />

Einstellungen: f/9, 1/200 s, ISO 200<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

55


PRAXIS FOTOSCHULE<br />

AUF DETAILS REDUZIEREN<br />

Oft liegt die Kunst eines guten Architektur-Fotos darin, sich<br />

auf das Wesentliche zu konzentrieren und dem Betrachter<br />

genügend Interpretations-Spielraum zu lassen. Am besten<br />

funktioniert das, indem Sie sich auf besonders charakteristische<br />

Merkmale eines Gebäudes konzentrieren und<br />

diese als Detail fotografieren. Das Hans-Sachs-Haus in<br />

Gelsenkirchen wartet mit spannenden Farben und Formen<br />

auf, die diese Aufnahme in Blau, Rot, Weiß und Schwarz<br />

wie ein abstraktes Gemälde wirken lassen. Testen Sie bei<br />

solchen Detailaufnahmen sowohl unterschiedliche Standpunkte<br />

wie auch Brennweiten. Probieren Sie außerdem<br />

verschiedene Bildausschnitte und Formate aus. Häufig<br />

sind auch quadratische oder hochformatige Versionen<br />

interessant.<br />

Kamera: Canon EOS 5D Mark III<br />

Objektiv: Canon EF 2,8/100 mm L Macro IS USM<br />

Einstellungen: f/11, 1/25 s, ISO 100<br />

MIT BLICK NACH OBEN<br />

FOTOGRAFIEREN<br />

Moderne Gebäude wirken häufig besonders interessant,<br />

wenn sie nach oben fotografiert werden. Der Himmel spiegelt<br />

sich in den großen Fensterfronten, die Weite wird von<br />

der starren Struktur der Fassade gebrochen. So lebt dieses<br />

Bild besonders vom Gegensatz hart/weich, die besondere<br />

Form des Zalando-Gebäudes in Berlin erlaubt es zudem,<br />

den flüchtigen Himmel monumental einzuklammern.<br />

Kamera: Canon EOS 5DS R<br />

Objektiv: Canon TS-E 4/17 mm L<br />

Einstellungen: f/11, 1/160 s, ISO 320<br />

Ein weiteres Beispiel für spannende<br />

Blickwinkel nach oben<br />

ist diese Aufnahme des CITIC<br />

Tower in Beijing. Die Frontalperspektive<br />

lässt den Turm<br />

besonders imposant erscheinen<br />

und hebt die geschwungene<br />

Form noch stärker hervor. Alle<br />

fünf Gebäude führen den Blick<br />

des Betrachters zur Spitze des<br />

Turms, an dem sich das Licht<br />

bricht. Solche starken Frontalmotive<br />

müssen perfekt ausgerichtet<br />

sein. Suchen Sie mit<br />

Stativ den richtigen Standpunkt.<br />

Kamera: Canon EOS 5DS R<br />

Objektiv: Canon TS-E 4/17 mm L<br />

Einstellungen: f/16, 1/160 s, ISO 100<br />

56 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


ALLE FOTOS: © HG ESCH<br />

VOGELPERSPEKTIVE NUTZEN<br />

Eine senkrecht nach unten gerichtete Kamera fängt eine<br />

völlig neue Perspektive eines Gebäudes ein. Dieses Bild bei<br />

Zalando in Berlin wurde mit einer Drohne umgesetzt. Für eine<br />

perfekte Umsetzung ist es wichtig, zu zweit zu arbeiten. Der<br />

Pilot steuert die Drohne, der Fotograf die Kamera. Nur so hat<br />

man die volle Konzentration aufs Motiv. Aber auch ohne Drohnen<br />

lassen sich ähnliche Perspektiven erzielen, beispielsweise<br />

an Geländern oder Aussichtsplattformen. Unbedingt immer<br />

mit Kameragurt und nach Möglichkeit einer zweiten Person,<br />

die Sie von hinten hält. Riskieren Sie nichts! Aktivieren Sie<br />

den Live-View und versuchen Sie, möglichst senkrecht nach<br />

unten zu fotografieren. Ein Stativ mit klappbarer Mittelsäule<br />

kann hier sehr hilfreich sein. Da man es ohne Drohne fast nie<br />

mittig über das Motiv schafft, sollten Sie am besten mit etwas<br />

größerem Bildausschnitt arbeiten. So können Sie senkrecht<br />

nach unten fotografieren und anschließend den überflüssigen<br />

Bildbereich abschneiden. Besonders interessant wird diese<br />

Perspektive, wenn Menschen mit im Bild sind. So bekommt<br />

der Betrachter ein besseres Gefühl für die Größenverhältnisse<br />

und die Aufnahme wird lebendig.<br />

Kamera: DJI Zenmuse X7 (Gimbal-Kamera)<br />

Objektiv: 12 mm<br />

Einstellungen: f/5,6, 1/160 s, ISO 200<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Hans Georg Esch wurde 1964 in Neuwied geboren. Nach seiner<br />

Fotografenausbildung war er einige Zeit als Modefotograf tätig,<br />

bevor er sich 1989 der Architektur zuwandte. Mittlerweile gilt er als<br />

einer der bedeutendsten Fotografen von moderner Architektur und<br />

Avantgarde-Design weltweit. Neben seinen Auftragsarbeiten wendet<br />

er sich regelmäßig freien künstlerischen Projekten zu und veröffentlicht<br />

die Bilder in großen Buch- und Bilderreihen. Auch Panoramen<br />

und Filmaufnahmen gehören zu Eschs Spektrum. Heute lebt Hans<br />

Georg Esch in Hennef im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

57


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PRAXIS OBJEKTIVSCHULE<br />

DIE<br />

SERIE:<br />

OBJEKTIV-<br />

SCHULE<br />

Teil 7<br />

SUPERTELES<br />

Die brennweitenstarken Objektive ab 300 Millimeter sind vor<br />

allem bei Natur- und Sportfotografen beliebt. Wir erklären ihre<br />

bildliche Wirkung, ihre typischen Eigenschaften und werfen einen<br />

Blick auf ihre Stärken und Schwächen.<br />

Ein typisches Einsatzgebiet für Superteles<br />

ist die Fotosafari: Mit langer<br />

Brennweite bleiben Tier und Mensch<br />

auf sicherem Abstand.<br />

Objektiv: Sigma EX DG 2,8/120-300 mm DG OS<br />

HSM mit 2x-Konverter<br />

Einstellungen: 600 mm, f/5,6, 1/800 s, -1 EV,<br />

ISO 400, Bohnensack<br />

Kamera: Nikon D800<br />

60 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


TEXT LARS THEISS<br />

Wer keines hat, träumt bestimmt<br />

davon: Ein Superteleobjektiv<br />

wünscht sich fast jeder Fotograf,<br />

denn es verbindet die Wirkung eines<br />

Fernglases mit einer Kamera. Mit Superteles<br />

meinen wir Objektive, die Brenn weiten<br />

ab 300 Millimeter besitzen oder abdecken.<br />

In den Erläuterungen beziehen wir uns<br />

immer auf Kameras mit Vollformatsensoren<br />

bzw. die kleinbildäquivalente Brennweite,<br />

deshalb kann auch ein APS-C-Objektiv<br />

mit APS-Crop-Faktor 1,5 oder 1,6<br />

oder ein Objektiv für Micro Four Thirds<br />

(MFT-Crop-Faktor 2) darunter fallen.<br />

Die diagonalen Bildwinkel betragen bei<br />

diesen Brennweiten 8 Grad oder weniger.<br />

Konkret reichen also auch Zooms wie ein<br />

100-500 mm oder ein 150-600 mm in den<br />

Supertelebereich hinein.<br />

FOTO: © LARS THEISS<br />

MOTIVE UND BILDWIRKUNG<br />

Vieles von dem, was wir in Teil drei unserer<br />

Serie über die klassischen Teleobjektive<br />

bis 300 mm geschrieben haben (fM<br />

8/2020), trifft auch auf die Superteles zu –<br />

nur noch ausgeprägter. Wenn man einmal<br />

von Hallen-Events absieht, sind die Superteles<br />

Outdoor-Objektive. Sie überbrücken<br />

große Distanzen und bringen Entferntes<br />

groß auf den Sensor, sei es ein Berggipfel<br />

auf der anderen Talseite, ein Fußballer in<br />

der gegenüberliegenden Spielhälfte oder<br />

den scheuen Fuchs hinten am Waldrand.<br />

Das bedeutet auch, dass Superteles zum<br />

Einsatz kommen, wenn Sie nicht näher an<br />

Ihr Motiv herangehen dürfen oder möchten:<br />

sei es das große Sport-Event oder die<br />

Fluchtdistanz der Stadtparkente.<br />

Da mit zunehmender Brennweite die<br />

Schärfentiefe abnimmt, fällt es mit 500 mm<br />

Brennweite leicht, ein Tier vom Vorderund<br />

Hintergrund zu lösen. Deshalb können<br />

Sie mit der selektiven Schärfe gewissermaßen<br />

durch Büsche oder Baumäste<br />

hindurchfotografieren: Der Vordergrund<br />

zeichnet zwar die Bildschärfe und den Gesamteindruck<br />

weich, doch der Vogel auf<br />

dem Ast ist als solcher klar erkennbar.<br />

Telebrennweiten haben jedoch auch<br />

eine verdichtende Wirkung, sie raffen im<br />

Bild zusammen, was in der Realität weit<br />

auseinanderliegt: Bergrücken, Tiere einer<br />

Herde, auf den Fotografen zurasende<br />

Rennwagen auf der Geraden. Während<br />

also bei Weitwinkelobjektiven selbst auf<br />

dem Papierabzug der Eindruck einer<br />

gewissen Dreidimensionalität erzielbar ist,<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

61


PRAXIS OBJEKTIVSCHULE<br />

verstärken Superteles die „Flachheit“ eines<br />

Bildes. Deshalb vermeiden Profis allzu<br />

lange Brennweiten bei Portraits, sonst<br />

werden die Gesichter „platt“. Der Effekt<br />

lässt sich wiederum bei Landschafts- oder<br />

Architekturaufnahmen kreativ nutzen.<br />

Die zunehmend beeindruckenden kurzen<br />

Nahgrenzen mit teilweise Makro-ähnlichen<br />

Vergrößerungsmaßstäben erlauben<br />

auch bildfüllende Aufnahmen von kleinen<br />

Tieren oder Blüten und abstrahierende<br />

Fotos von Details.<br />

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN<br />

Mit zunehmender Brennweite werden die<br />

Teles größer, mit zunehmender Lichtstärke<br />

schwerer (und teurer). Damit muss<br />

sich ein Supertele-Fotograf arrangieren,<br />

wobei es schon Exemplare für dreistellige<br />

Eurobeträge gibt. Das oben erwähnte<br />

Freistellungspotenzial der „langen Tüten“<br />

bedingt eine akkurate Fokussierung, Fehler<br />

werden sofort offensichtlich. Unschärfe<br />

entsteht aber auch schnell durch eigenes<br />

Verwackeln, das durch den sehr engen<br />

Bildwinkel, das Eigengewicht und eine<br />

gewisse Windanfälligkeit droht. Insofern<br />

sind ein stabiles Stativ und ein integrierter<br />

Bildstabilisator vorrangig einzusetzen.<br />

Für eher mobiles Arbeiten eignen sich<br />

Einbeinstative, die zudem die Kraft des<br />

Fotografen schonen. Bei Aufnahmen vom<br />

Dreibein empfiehlt sich das Fotografieren<br />

mit Live-View und/oder Spiegelvoraus­<br />

lösung. Am besten behalten Sie immer die<br />

Verschlusszeit im Auge: Drehen Sie die<br />

ISO-Einstellung so hoch, dass Sie aus der<br />

freien Hand (und ohne Bildstabilisator)<br />

mit einer Belichtungszeit fotografieren, die<br />

dem Kehrwert der doppelten Brennweite<br />

in mm entspricht. Beispiel: mit 500 mm<br />

(mal zwei) bei 1/1000 s oder kürzer.<br />

BAUWEISE<br />

SPIEGELLINSENOBJEKTIV<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Objektiven, in denen ausschließlich<br />

Linsen verbaut werden, kommen in<br />

Spiegellinsenobjektiven auch Spiegel<br />

zum Einsatz, daher auch der Name<br />

Katadiopter. Die einfallenden Lichtstrahlen<br />

werden von einem ringförmigen<br />

Hauptspiegel im hinteren Teil<br />

auf einen kleinen Fangspiegel im<br />

vorderen Teil geworfen. Deshalb haben<br />

Spiegelteles immer eine Art Knopf auf<br />

oder unter der Frontlinse. Mit diesem<br />

Bautrick kann die Objektivlänge erheblich<br />

kürzer als die effektive Brennweite<br />

gestaltet und zusätzlich Gewicht<br />

gespart werden. Katadiopter haben fast<br />

nie einen Autofokus, aber fast immer<br />

eine feste Brennweite und Blende und<br />

sind eher lichtschwach, die Belichtung<br />

So attraktiv die langen Brennweiten<br />

sind, um Entferntes heranzuholen: Dunst<br />

und Hitzeflimmern können die Bildqualität<br />

zunichte machen. Das passiert nicht<br />

nur in der Savanne auf Fotosafari, sondern<br />

auch in Stadtlandschaften oder über<br />

Gewässern, wenn Sie eine Yacht ablichten<br />

möchten. Wenn möglich, verlegen Sie<br />

kann dann nur über ISO, Verschlusszeit<br />

und/oder Filter gesteuert werden.<br />

Aufnahmen mit Spiegelteles zeigen die<br />

charakteristischen Unschärferinge von<br />

Lichtreflexen im Vorder- und Hintergrund.<br />

Das Tokina<br />

8/400 mm ist<br />

ein neueres<br />

Spiegeltele für<br />

verschiedene<br />

Anschlüsse.<br />

FOTO: © TOKINA<br />

TYPISCHE VERTRETER DES BRENNWEITENBEREICHS AB 300 mm<br />

Canon RF 4,5-7,1/100-500 mm L IS USM<br />

Das Telezoom für Canons Spiegellose<br />

liefert (mit Abstrichen bei 500 mm) sehr<br />

hohe optische Leistungen und eine<br />

L-typische Profiausstattung.<br />

Fujifilm Fujinon XF 4,5-5,6/100-400 mm<br />

R LM OIS WR<br />

Top Leistungen zeigt das längste Fujinon-Zoom<br />

in Optik und Mechanik und<br />

bietet dabei kleinbild-äquivalente 600 mm.<br />

Nikon AF-S Nikkor 5,6/200-500 mm ED VR<br />

Ausgezeichnete Auflösung auf einem<br />

schmalen Blenden-Grat (eine Strufe abblenden!)<br />

und tadellose Mechanik machen<br />

das SLR-Nikkor zur guten Wahl.<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 3020/ 3020 Euro<br />

Optik: 89 %<br />

Mechanik: 96 %<br />

Note: Super (Test in fM 3/21)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 1900/ 1700 Euro<br />

Optik: 91 %<br />

Mechanik: 93 %<br />

Note: Super (Test in fM 7/16)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 1500/ 1250 Euro<br />

Optik: 87 %<br />

Mechanik: 92 %<br />

Note: Super (Test in fM 12/15 und 9/19)<br />

62 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


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SUPERTELES BESITZEN?<br />

Insbesondere die höherpreisigen Superteles<br />

sind mit einer Vielzahl an Details<br />

ausgestattet. Schließlich wollen Sport- und<br />

Naturprofis ein robustes Werkzeug, das<br />

sowohl Rempler als auch einen Regenschauer<br />

locker übersteht. Also finden<br />

sich Abdichtungen an allen gefährdeten<br />

Stellen, Gummierungen an der Frontlinse<br />

und Streulichtblende sowie natürlich auch<br />

Materialien, die entweder widerstandsfähig<br />

sind oder nachgiebig. Auch ein Zoom-<br />

Lock oder eine justierbare Rutschbremse<br />

schützen das Zoom, das nicht unerwartet<br />

ausfährt und irgendwo anstößt. Zooms<br />

ohne Auszugsverlängerung sind prinzipiell<br />

im Vorteil. Bei der Streulichtblende<br />

kann es komfortabel sein, einen Klemmmechanismus<br />

anstelle einer Bajonettverriegelung<br />

zu haben; die Klemmschraube<br />

positionieren Sie dann an beliebiger Stelle.<br />

Die raffende Wirkung der langen Telebrennweiten<br />

können Sie einsetzen, um zum Beispiel<br />

den Mond vergleichsweise groß mit einem<br />

Gebäude in Szene zu setzen.<br />

Objektiv: Nikon AF-S Nikkor 5,6/200-500 mm E ED VR<br />

Einstellungen: 440 mm, f/5,6, 1/8 s, -3 EV, ISO 800, Stativ<br />

Kamera: Nikon D850<br />

FOTO: © LARS THEISS<br />

Olympus M.Zuiko Digital<br />

5-6,3/100-400 mm ED IS<br />

Das Consumer-Zoom von Olympus liefert<br />

ein sehr ausgewogenes und erschwingliches<br />

Leistungspaket, es ist ohne Verluste<br />

bei Offenblende einsetzbar.<br />

Panasonic Leica DG Elmarit 2,8/200 mm<br />

Power O.I.S. (inkl. 1,4x)<br />

Bereits bei Offenblende schafft das<br />

MFT-400er (entsprechend Kleinbild) eine<br />

hervorragende Auflösung, die bei f/4 noch<br />

anzieht. Mitgeliefert wird der 1,4x-Telekonverter.<br />

Panasonic Lumix G Vario<br />

4-5,6/100-300 mm II O.I.S.<br />

Bis zu 600 mm (kleinbild-äquivalent) an<br />

MFT-Sensoren bietet das kostengünstige<br />

Panasonic-Zoom mit Bildstabilisator der<br />

zweiten Generation.<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 1300/ 1300 Euro<br />

Optik: 84 %<br />

Mechanik: 92 %<br />

Note: Super (Test in fM 9/20)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 3120/ 2600 Euro<br />

Optik: 92 %<br />

Mechanik: 92 %<br />

Note: Super (Test in fM 3/18)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 630/ 525 Euro<br />

(kein Test)<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

63


PRAXIS OBJEKTIVSCHULE<br />

Je enger der Bildwinkel, desto größer<br />

die Verwacklungsgefahr: Daher sollten Sie<br />

sehr großen Wert auf einen eingebauten<br />

Bildstabilisator legen, denn er wirkt effektiver<br />

als der kamerainterne Stabilisator.<br />

Dass Sie bei den typischerweise bewegten<br />

Motiven einen Autofokus einsetzen sollten,<br />

ist heute nahezu selbstverständlich.<br />

FOTO: © LARS THEISS<br />

Mit manueller Scharfeinstellung werden<br />

Sie weit häufiger zu spät kommen oder<br />

fehlfokussieren. Das schnelle und präzise<br />

Scharfstellen unterstützen – nicht selten<br />

selber programmierbare – Fokushaltetasten.<br />

Besonders bei Spiegelreflexobjektiven<br />

(Sigma, Tamron) können eine AF-Feinjustierung,<br />

Individualisierung und Firmware-Updates<br />

via USB-Dock nützlich sein.<br />

Auch ein Fokussierbereichsbegrenzer ist<br />

sehr hilfreich: Er erspart Ihnen unnötige<br />

Fokussierwege, wenn Sie eine längere Zeit<br />

Motive in größerer Entfernung oder sehr<br />

nah fotografieren. Deshalb ist auch eine<br />

Beschränkung auf den Nahbereich sehr<br />

sinnvoll.<br />

Für einen Bajonett-schonenden<br />

Transport besitzen die Schwergewichte<br />

Ösen für einen Tragegurt. Darüberhinaus<br />

werden auch die Stativfüße an den<br />

Stativschellen zunehmend bequemer für<br />

die Hand gestaltet. Achten Sie auf abnehmbare<br />

Füße, einerseits für leichteren<br />

Transport, andererseits gibt es für manche<br />

Objektive ausgeklügeltere Modelle als<br />

Zubehör – mit Arca-Swiss-kompatibler<br />

Form (erspart die Schnellkupplungsplatte)<br />

oder verschieden großen Stativgewinden.<br />

Eine rastende Stativschelle erleichtert den<br />

Wechsel zwischen Quer- und Hochformat.<br />

Auch Superteles können oft noch<br />

mit Telekonvertern verlängert werden:<br />

Große Tiere im Detail, kleine Tiere in groß:<br />

Superteles holen besonders die scheue Tierwelt<br />

nah an den Betrachter.<br />

Objektiv: Panasonic Leica DG Elmarit 2,8/200 mm Power<br />

O.I.S. mit 1,4x-Konverter<br />

Einstellungen: 560 mm, f/5,6, 1/1600 s, ISO 400<br />

Kamera: Panasonic Lumix G9<br />

TYPISCHE VERTRETER DES BRENNWEITENBEREICHS AB 300 mm<br />

Pentax smc 4/300 mm DA* ED IF SDM<br />

Die Pentax-Festbrennweite mit Stativschelle<br />

passt an die APS-C-Kameras<br />

und entspricht im Kleinbildformat einem<br />

450-mm-Objektiv.<br />

Sigma DG 5-6,3/100-400 mm<br />

OS HSM Contemporary<br />

Die preiswerte Spiegelreflex-Variante ist<br />

offenblendtauglich. Für Spiegellose ist es<br />

als DG DN für 1000/ 990 Euro erhältlich<br />

(77 %/ 88 % in fM 10/20).<br />

Sigma DG 5-6,3/150-600 mm<br />

OS HSM Sports<br />

Die höherpreisige und leistungsstärkere<br />

Sports-Variante des Sigma-Zooms bietet<br />

ein tolles Gesamtpaket für den teleorientierten<br />

SLR-Fotografen.<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 1300/ 1300 Euro<br />

(kein Test)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 900/ 740 Euro<br />

Optik: 75 %<br />

Mechanik: 93 %<br />

Note: Sehr gut (Test in fM 8/17)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 2100/ 1570 Euro<br />

Optik: 80 %<br />

Mechanik: 96 %<br />

Note: Super (Test in fM 3/15, 12/16 und 9/19)<br />

64 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Werfen Sie einen Blick in die Anleitung,<br />

ob dann noch der Autofokus funktioniert.<br />

Es gibt sogar drei Zooms (Canon, Nikon,<br />

Olympus) mit eingebautem Konverter! Je<br />

größer die Frontlinse, desto wahrscheinlicher<br />

fehlt ein Filtergewinde. Stattdessen<br />

gibt es Schubladen in Bajonettnähe für<br />

kleinere Schraub- oder Folienfilter.<br />

Sportaufnahmen aus Distanzen, die genügend<br />

Abstand von den Sportlern halten, sind eine<br />

Domäne der Superteles. Manchmal darf der<br />

Fotograf aber auch nicht näher herankommen.<br />

Objektiv: Sony FE 2,8/400 mm GM OSS mit 1,4x-Konverter<br />

Einstellungen: 560 mm, f/4, 1/500 s, ISO 800, Einbeinstativ<br />

Kamera: Sony Alpha 9<br />

AUSRÜSTUNG<br />

DAS AUSSERGEWÖHNLICHE OBJEKTIV<br />

Einen einzigartigen Weg schlug Canon bei der Entwicklung<br />

der beiden Superteles RF 11/600 mm und 11/800 mm IS<br />

STM ein. Das Ziel waren leichte, kompakte und kostengünstige<br />

Festbrennweiten für das neue spiegellose Vollformatsystem.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Teleobjektiven verzichteten<br />

die Ingenieure auf eine hohe Lichtstärke und installierten<br />

eine unverstellbare Blende mit Lichtstärke<br />

1:11. Das führt zu Einsparungen bei der<br />

Blendensteuerung und einem geringeren<br />

Objektivdurchmesser, was wiederum Volumen<br />

und Gewicht reduziert. Zudem konnte<br />

durch den optischen Aufbau der Auszug<br />

eines Tubus bajonettseitig realisiert werden. In der Parkposition<br />

spart er jeweils satte sieben Zentimeter Länge ein. Auf<br />

diese Weise ist das 800 mm beim Transport nur 28,2 cm lang<br />

und wiegt 1260 g. Das 600 mm kostet rund 780 Euro, das 800<br />

mm etwa 1020 Euro. Den Test der beiden Außergewöhnlichen<br />

lesen Sie in fM 1/<strong>2021</strong>.<br />

Ausgefahren<br />

ist das RF<br />

11/800 mm<br />

35,2 cm<br />

lang.<br />

FOTO: © CANON FOTO: © LARS THEISS<br />

Sony FE 5,6-6,3/200-600 mm G OSS<br />

Starke Leistungen bei Optik und Mechanik<br />

machen das weiße FE-Telezoom mit<br />

Bildstabilisator für Sony-Fotografen sehr<br />

attraktiv.<br />

Tamron 3,5-6,3/18-400 mm Di II VC HLD<br />

Das Rekordzoom in Sachen Brennweitenspanne<br />

schafft an Canon- bzw. Nikon-<br />

Reflexen 640/600 mm entsprechend Kleinbild<br />

– aber startet im Weitwinkel!<br />

Tamron SP 5-6,3/150-600 mm<br />

Di VC USD (G2)<br />

Sehr gute Werte liefert die zweite Generation<br />

des Tamron-Zooms für Spiegelreflexen<br />

besonders am APS-C-Sensor und in der<br />

Mechanik ab.<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 2100/ 1700 Euro<br />

Optik: 85 %<br />

Mechanik: 94 %<br />

Note: Super (Test in fM 9/19)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 890/ 520 Euro<br />

Optik: 73 %<br />

Mechanik: 84 %<br />

Note: Sehr gut (Test in fM 8/17)<br />

Ca.-Preis Liste/Straße: 2000/ 960 Euro<br />

Optik: 77 %<br />

Mechanik: 95 %<br />

Note: Super (Test in fM 12/16 und 9/19)<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

65


TECHNIK FORUM<br />

ZAHL VERKAUFTER DIGITALKAMERAS (GESAMT)<br />

ZAHL VERKAUFTER DIGITALKAMERAS MIT<br />

WECHSELOBJEKTIVEN<br />

(1000 STÜCK)<br />

2000<br />

(1000 STÜCK)<br />

1200<br />

1500<br />

1000<br />

800<br />

1000<br />

600<br />

500<br />

400<br />

200<br />

0<br />

JAN. FEB. MRZ. APR. MAI. JUN. JUL. AUG. SEP. OKT. NOV. DEZ.<br />

0<br />

JAN. FEB. MRZ. APR. MAI. JUN. JUL. AUG. SEP. OKT. NOV. DEZ.<br />

ZAHL VERKAUFTER DIGITALKAMERAS MIT<br />

EINGEBAUTEM OBJEKTIV (KOMPAKTKAMERAS)<br />

ZAHL VERKAUFTER WECHSELOBJEKTIVE<br />

(1000 STÜCK)<br />

1000<br />

(1000 STÜCK)<br />

1800<br />

1600<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

JAN. FEB. MRZ. APR. MAI. JUN. JUL. AUG. SEP. OKT. NOV. DEZ.<br />

0<br />

JAN. FEB. MRZ. APR. MAI. JUN. JUL. AUG. SEP. OKT. NOV. DEZ.<br />

2018 2019 2020<br />

Die CIPA weist die Anzahl der von ihren Mitgliedern (japanische Hersteller und Carl Zeiss) verkauften<br />

Kameras und Wechselobjektiven pro Monat aus – hier für die letzten drei Jahre.<br />

KAMERA- UND OBJEKTIVMARKT<br />

TALSOHLE DURCHSCHRITTEN?<br />

Seit 2011 werden von Jahr zu Jahr weniger Kameras verkauft. 2020 sorgte die<br />

Pandemie im Mai für einen neuen Tiefpunkt. Seitdem geht es langsam bergauf.<br />

Anfang Februar hat der Zusammenschluss<br />

der japanischen<br />

Fotoindustrie (CIPA) die Verkaufszahlen<br />

für das Jahr 2020 vorgelegt.<br />

Danach standen vor allem die Monate<br />

März bis Mai des letzten Jahres im Zeichen<br />

der Pandemie. Der Tiefpunkt war<br />

im Mai erreicht: In diesem Monat wurden<br />

weltweit nur noch knapp 370.000 Kameras<br />

verkauft, 40,8 % des Vorjahresmonats. Die<br />

meisten Kameras gingen 2020 im Oktober<br />

über die Ladentheke, seitdem geht es<br />

wieder leicht bergab, allerdings weniger<br />

stark als in 2018 und 2019. Daher nähern<br />

sich die Kurven der letzten drei Jahre im<br />

Dezember wieder deutlich an.<br />

Insgesamt wurden 2020 rund 8,9<br />

Millionen Kameras verkauft (58,8 % des<br />

Vorjahres), davon ca. 60 % Wechselobjektivkameras.<br />

Bei diesen dominieren wiederum<br />

die spiegellosen Modelle mit rund<br />

60 %. Die Tatsache, dass im vergangenen<br />

Jahr pro Wechselobjektivkamera rund<br />

1,7 Objektive verkauft wurden, wertet die<br />

CIPA als Zeichen dafür, dass Fotografen<br />

nach wie vor ihr System ausbauen und in<br />

ihr Hobby investieren.<br />

Für <strong>2021</strong> hofft die CIPA auf einen positiven<br />

Trend. Laut Vorhersage sollen 9,5<br />

Millionen Kameras verkauft werden, 107 %<br />

des Vorjahres, wobei die Prognose besagt,<br />

dass der Kompaktkameramarkt weiter<br />

leicht schrumpft. ANDREAS JORDAN<br />

66 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PREIS-TRACKER<br />

Platz<br />

Kamera<br />

Bildqualität<br />

(60%)<br />

Geschwindigkeit<br />

(20%)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20%)<br />

Gesamt<br />

1 Canon EOS 90D 82% 92% 98% 87% Sehr gut<br />

2 Nikon D500 77% 96% 94% 84% Sehr gut<br />

2 Nikon D7500 77% 93% 94% 84% Sehr gut<br />

4 Canon EOS 80D 78% 90% 93% 83% Sehr gut<br />

KAMERABESTENLISTEN<br />

www.fotoMAGAZIN.de/technik/kamerabestenliste<br />

Note<br />

QUELLE: © WWW.IDEALO.DE, INFOGRAFIK: © ILLUTEAM43 FÜR fotoMAGAZIN<br />

DIE BESTEN APS-C-SLRS<br />

MIT OPTISCHEN SUCHERN<br />

S<br />

piegelreflexkameras<br />

mit Sensoren in APS-C-Größe<br />

waren einmal das Nonplusultra. Heute sind sie<br />

zwar immer noch weit verbreitet, doch viele Interessenten<br />

liebäugeln mittlerweile mit Vollformatkameras<br />

– ohne Spiegel. Deshalb schrumpfte auch die Zahl der<br />

Anbieter auf drei: Canon, Nikon und Ricoh Pentax sind<br />

die letzten aktiven Anbieter. Welche Kameramodelle<br />

führen unsere aktuelle Bestenliste an und wie haben<br />

sich deren Straßenpreise im vergangenen halben Jahr<br />

entwickelt?<br />

Den ersten Platz belegt mit deutlichem Vorsprung<br />

die Canon EOS 90D. Ihr Gehäusepreis pendelte um<br />

rund 50 Euro nach oben und unten rund um die 1200<br />

Euro. Genau dort lag sie auch am letzten Tag unserer<br />

Erhebung. Rang zwei teilen sich zwei Nikon-Modelle:<br />

Während die D7500 ab Anfang August von etwa 750<br />

auf 900 Euro kletterte, machte die D500 sogar einen<br />

großen Sprung um fast 300 Euro nach oben auf rund<br />

1470 Euro. Dabei täuscht allerdings bei beiden Kameras<br />

der niedrige Startpreis am Ausgangspunkt. Zu<br />

diesem Zeitpunkt gab es sehr attraktive Preisaktionen<br />

und mittlerweile liegen sie wieder halbwegs auf ihrem<br />

normalen Preisniveau.<br />

Bleibt die Canon EOS 80D auf Platz vier. Interessanterweise<br />

wurde auch sie im Laufe der Zeit nicht<br />

billiger, sondern legte zu. Am Stichtag kostete sie<br />

rund 50 Euro mehr als die ca. 780 Euro beim Start des<br />

Preisvergleichs.<br />

KOLUMNE: WINFRIED WARNKE<br />

DER PROFI-TRAUM<br />

Profi sein, das impliziert Fachwissen,<br />

exzellentes Handwerkszeug und<br />

überzeugende Ergebnisse. Wer möchte<br />

da nicht Profi sein?! Den Smartphone-<br />

Knipser haben die Kamerahersteller als<br />

Zielgruppe abgeschrieben und den Semi-Profi<br />

als profitables Objekt entdeckt.<br />

Profi schafft Profit, Profi-like sells.<br />

Die Tendenz ist eindeutig: Die<br />

Hersteller setzen bei Neuheiten auf<br />

hochwertige und -preisige Kameras.<br />

Auch die Anzeigen der Firmen sprechen<br />

eine eindeutige Sprache, alles ist profimäßig.<br />

Der Professionelle ist natürlich<br />

Image-Träger, Canons weiße Superteles<br />

am Rande von Sport-Events sind prägnante<br />

Symbole. Klar, der spezialisierte<br />

Profi, ob nun Sport- oder Tierfotograf,<br />

braucht passendes, hochpreisiges<br />

Equipment; Service ist oft wichtiger als<br />

technische Details. Aber es<br />

gibt eben auch die Typen, die<br />

gerne Profi wären und kiloschwer<br />

bepackt durch die Gegend ziehen; als<br />

wären sie auf einem Fitnesspfad und<br />

nicht auf einem Fototrip. Diese Möchte-gern-Profis<br />

zerbrechen sich permanent<br />

den Kopf, ihre Ausrüstung zu<br />

optimieren – echte Profis sind da viel<br />

relaxter.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

67


TECHNIK FORUM<br />

CANON EOS M50 MARK II<br />

FÜR DIE GENERATIONEN XYZ<br />

Mit der EOS M50 Mark II stellt Canon eine für YouTube,<br />

Videokonferenzen und Vlogger optimierte Version seiner<br />

spiegellosen Systemkamera vor.<br />

Die EOS M50 Mark II hat die<br />

gleichen Eckwerte wie die knapp<br />

zweieinhalb Jahre alte Ursprungskamera.<br />

So kommt nach wie vor ein APS-<br />

C-Sensor mit effektiven 24,1 Megapixeln<br />

zum Einsatz, der 3,0-Zoll-Touch-Monitor<br />

(1,<strong>04</strong> Mio. Punkte) lässt sich für Selbstaufnahmen<br />

zur Seite ausklappen und die<br />

Kamera kann Serien mit bis zu 10 Bilder/s<br />

aufnehmen. Die meisten Verbesserungen<br />

betreffen den Movie-Modus. So lässt sich<br />

das Video nun ohne Einblendungen per<br />

HDMI ausgeben („Clean HDMI“) und<br />

die Kamera kann für Videokonferenzen<br />

und für YouTube-Live-Streams via image.<br />

canon genutzt werden. Letzteres muss<br />

einmalig eingerichtet werden. Voraussetzung<br />

ist eine Upload-Geschwindigkeit von<br />

6 MBit/s und ein YouTube-Channel mit<br />

mindestens 1000 Abonnenten.<br />

Für Videokonferenzen kann die Kamera<br />

per USB an den Computer angeschlossen<br />

werden, auf dem die EOS Webcam<br />

Utility installiert ist. Übertragen wird ein<br />

Bild mit 1024 Pixel Breite, der Ton muss<br />

separat zugeführt werden. Anders als bei<br />

der PowerShot G7 X Mark III erfolgt die<br />

Stromversorgung nicht per USB. Eine höhere<br />

Auflösung und eine Tonübertragung<br />

lässt sich mit Hilfe eines HDMI-Grabbers<br />

realisieren. Canon bietet hierfür ein spezielles<br />

Bundle an (siehe unten).<br />

Die EOS M50<br />

Mark II – hier mit dem<br />

Kitobjektiv 3,5-6,3/15-<br />

45 mm IS STM – ist<br />

kompakt und leicht.<br />

MIT 4K-VIDEO<br />

Wie gehabt liegt die maximale Videoauflösung<br />

bei 4K/25p, allerdings mit<br />

1,56x-Crop. Bei Einsatz des digitalen<br />

Bildstabilisators verstärkt sich der Beschnitt<br />

auf 1,75x bis 2,2x. Während der<br />

4K-Aufnahme lassen sich Einzelbilder<br />

speichern und auch 4K-Zeitrafferaufnahmen<br />

sind möglich. Anders als bei der<br />

EOS M50 funktioniert bei der Mark II der<br />

Augen-AF mit Servo-Tracking auch im<br />

Videomodus. In 4K ist der AF aber nach<br />

wie vor auf eine Kontrasterkennung<br />

beschränkt; der Dual-Pixel-CMOS-AF<br />

funktioniert bei Foto und Full-HD-<br />

Video. Weitere Movie-Updates sind eine<br />

Videoaufnahme-Taste auf dem Touchscreen,<br />

ein Video-Selbstauslöser, das<br />

Speichern von Information zur Filmausrichtung,<br />

die Benachrichtigung über<br />

den Aufnahmestopp, das Transkodieren<br />

von Filmen bei der Übertragung über<br />

WLAN, ein Video-Digitalzoom und ein<br />

Video-Schnappschuss-Modus.<br />

Auch für Fotografen gibt es einige<br />

Neuerungen. So reicht die AF-Emp-<br />

FOTOS: © CANON<br />

Der Monitor der EOS M50<br />

Mark II lässt sich zur Seite<br />

ausklappen. Der Autofokus<br />

verfolgt jetzt auch im Video<br />

die Augen.<br />

68 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Mit entsprechendem Zubehör (hier u. a. das<br />

Griffstativ HG100TBR mit Auslöser BR-E1<br />

und einem Mikro) wird die EOS M50 Mark II<br />

zur Vlogger-Kamera.<br />

FOTO: © CANON<br />

findlichkeit nun bis -4 EV statt -2 EV<br />

(mit einem Objektiv mit Lichtstärke<br />

1:1,4). Beim Blitzen erfolgt die Messung<br />

nun mit Gesichtspriorität und mit dem<br />

Profi-Speedlite EL-1 lässt sich die Blitzleistung<br />

auf 1/8192 reduzieren. Neu sind der<br />

Szenenmodus Nachtportrait, das Darstellen<br />

von Alben, die Wiedergabe von Hintergrundmusik<br />

und der Flugzeug-Modus.<br />

Bluetooth wurde von Version 4.1 auf 4.2<br />

aktualisiert. Der Sucher löst nach wie vor<br />

2,36 Mio. Punkte auf, er hat nun aber auch<br />

im Energiesparmodus eine Wiederholrate<br />

von 60 fps.<br />

Die EOS M50 Mark II ist in Schwarz<br />

und Weiß für ca. 610 Euro bzw. 730 Euro<br />

mit dem EF-M 15-45 mm erhältlich. Daneben<br />

bietet Canon ein „Vlogger Kit“ mit<br />

Gorillapod und Rode-Mikrofon sowie ein<br />

„Premium Live Stream Kit“ zusätzlich mit<br />

dem HDMI-Konverter Atomos Connect<br />

und einen DC-Kuppler für die Stromversorgung<br />

an. Die Preise für die Kits standen<br />

bei Redaktionsschluss noch nicht fest. AJ<br />

CANON POWERSHOT PICK<br />

DER AUTOMATISCHE FOTOGRAF<br />

In Japan hat Canon eine Crowdfunding-<br />

Kampagne für die selbsttätig fotografierende<br />

Kamera PowerShot Pick gestartet. Die<br />

Kampagne läuft über die japanische Plattform<br />

Makuake und hat bereits ausreichend Geld eingespielt.<br />

Unterstützer sollen die Kamera im Juli<br />

für 40.900 Yen (aktuell rund 320 Euro) erhalten.<br />

Die PowerShot Pick sieht aus wie eine Überwachungskamera,<br />

was sie in gewissem Sinne<br />

auch ist. Wenn Sie beispielsweise auf einem<br />

Tisch steht, dreht sich die Kamera auf ihrer<br />

Plattform und sucht nach Gesichtern, die dann<br />

automatisch als Foto oder Video festgehalten<br />

werden. Bei Bewegungen der Personen dreht<br />

sich die Pick mit. Auch eine Sprachsteuerung ist<br />

vorgesehen (in deutscher Übersetzung: „Mach<br />

ein Foto“, „Mach ein Video“, „Beende das Video“,<br />

„Mach eine Pause“). Die KB-äquivalente Brennweite<br />

beträgt 19-57 mm, der 1/2,3-Zoll-Sensor<br />

löst 12 Megapixel auf.<br />

Die fertigen Aufnahmen landen natürlich<br />

über eine passende App auf dem Smartphone<br />

und können von dort aus geteilt werden. AJ<br />

Kleiner Foto-und Videoroboter: Die<br />

PowerShot Pick kommt zunächst in<br />

Japan auf den Markt.<br />

FOTO: © CANON<br />

NIKON<br />

FIRMWARE-UPDATES<br />

UND MOVIE-KIT<br />

Das seit dem 25. Februar erhältliche<br />

Firmware-Update zur Z 6II und<br />

Z 7II (Version 1.10) verbessert den<br />

Augen-AF (funktioniert auch wenn die<br />

Augen nur sehr klein im Bild sind) und<br />

die Videofunktionen. So steht nun 4K/<br />

UHD mit 60p für Videoaufnahmen mit<br />

der Z 6II zur Verfügung. Voraussetzung<br />

ist, dass die Raw-Videoausgabe aktiviert<br />

wurde, was kostenpflichtig beim Nikon-<br />

Service erfolgt. Weiterhin erhalten die<br />

Z 6II und Z 7II die Möglichkeit, Raw-Videos<br />

auch mit externen HDMI-Rekordern<br />

von Blackmagic Design aufzuzeichnen.<br />

Nach Installation des Updates können<br />

Filme sowohl im Blackmagic-Raw- als<br />

auch im ProRes-Raw-Format aufgezeichnet<br />

werden.<br />

Ebenfalls seit Ende Februar ist das<br />

Z 6II Essential Movie Kit erhältlich (ca.<br />

3200 Euro). Es enthält neben der Kamera<br />

mit aktivierter Raw-Ausgabefunktion den<br />

HDMI-Rekorder Atomos Ninja V, den<br />

Bajonettadapter FTZ, einen SmallRig-<br />

Kameraträger mit Schnellverschluss und<br />

Zubehör wie Akkus. AJ<br />

Das Movie-Kit zur<br />

Z 6II wird mit<br />

HDMI-Rekorder<br />

und Rig geliefert.<br />

FOTO: © NIKON<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

69


TECHNIK FORUM<br />

Auch das Laowa<br />

2,8/25 mm Ultra Macro<br />

2,5-5x zeichnet das<br />

Vollformat aus und<br />

kann bis zu einem<br />

Maßstab von 5:1<br />

vergrößern.<br />

Das Laowa 14/24 mm<br />

2X Macro Probe ist<br />

440 mm lang und<br />

erreicht einen<br />

Abbildungsmaßstab<br />

von 2:1.<br />

Für APS-C-Sensoren<br />

gerechnet ist das<br />

2,8/4 mm<br />

Circular Fisheye.<br />

Das 4,5/15 mm Zero-D Shift für Vollformat<br />

kann stürzende Linien ausgleichen.<br />

Einen Bildwinkel von 113 Grad deckt<br />

das 2,8/9 mm Zero-D für APS-C ab.<br />

LAOWA<br />

FÜNF FÜR L-BAJONETT<br />

Fünf ungewöhnliche, weitwinkelige und manuell fokussierende<br />

Objektive bietet Laowa nun auch für das L-Bajonett an.<br />

Die Objektive sind bereits für zahlreiche<br />

andere Anschlüsse verfügbar. Seit Anfang<br />

März bietet B.I.G. Brenner Import und<br />

Handels GmbH sie in Deutschland auch für das<br />

L-Bajonett, also für entsprechende Kameras von<br />

Leica, Panasonic und Sigma an. Das 2,8/4 mm Circular<br />

Fisheye für APS-C (auch für MFT erhältlich)<br />

erzeugt kreisrunde Fotos. Es stellt einen Bildwinkel<br />

von 210 Grad dar und ermöglicht so 360<br />

Grad-Aufnahmen aus zwei Bildern. Das geringe<br />

Gewicht und die kompakte Bauweise sollen es auch<br />

für den Einsatz mit Drohnen tauglich machen.<br />

Preis: ca. 280 Euro. Ebenfalls für APS-C gerechnet<br />

ist das 2,8/9 mm Zero-D, das einen Bildwinkel<br />

von 113 Grad erfasst. Einschraubfilter mit 49 mm<br />

Durchmesser lassen sich laut Hersteller vignettierungsfrei<br />

einsetzen. Zwei asphärische Linsen und<br />

drei Linsen mit extrem geringer Dispersion sollen<br />

sowohl die chromatische Aberration als auch optische<br />

Verzeichnungen auf ein absolutes Minimum<br />

reduzieren. Preis: ca. 620 Euro.<br />

Das 4,5/15 mm Zero-D Shift ist für das Vollformat<br />

gerechnet. Der erfasste Bildwinkel liegt hier<br />

bei 110 Grad, laut Laowa ist dies der stärkste Weitwinkel<br />

bei einem Shift-Objektiv. Dank einer maximalen<br />

Verschiebung von ±11 mm ist es für den<br />

Ausgleich stürzender Linien in der Architekturfotografie<br />

geeignet. Die eingebaute Rotationsfunktion<br />

ermöglicht es, die Änderung der Shift-Verschieberichtung<br />

ins Hochformat schnell vorzunehmen.<br />

Der Mechanismus steht für die kompletten 360<br />

Grad zur Verfügung, wobei das Objektiv alle 15<br />

Grad einrastet. Neben der Scharfstellung erfolgt<br />

auch die Blendeneinstellung manuell. Laowa<br />

verspricht Bildergebnisse mit geraden Linien ohne<br />

Verzeichnungen. Für eine hohe Abbildungsleistung<br />

kommen 17 Elementen in elf Gruppen mit zwei<br />

asphärischen Elementen zum Einsatz. Eine neue<br />

Linsenbeschichtung soll eine signifikante Verringerung<br />

chromatischer Aberration erreichen. Die<br />

Naheinstellgrenze von 20 cm erlaubt ungewöhnliche<br />

Nahaufnahmen. Preis: ca. 1400 Euro.<br />

Das eigenwillige und wasserfeste 14/24 mm<br />

2X Macro Probe mit Schnorcheloptik ermöglicht<br />

Aufnahmen aus Positionen, die herkömmlichen<br />

Objektiven verwährt bleiben (siehe Praxistest in fM<br />

2/19). Am Vollformat ist es ein Weitwinkel-Makro<br />

mit einem Abbildungsmaßstab von maximal 2:1<br />

FOTOS: © LAOWA<br />

70 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


und großer Schärfentiefe. Zur Beleuchtung<br />

und Scharfeinstellung ist an der<br />

Spitze ein LED-Ringlicht eingebaut. Als<br />

Stromquelle für das eingebaute LED-Ringlicht<br />

lässt sich eine Powerbank oder ein<br />

USB-Netzteil verwenden. Preis: ca. 1800<br />

Euro.<br />

Das zweite Makroobjektiv ist das<br />

2,8/25 mm Ultra Macro 2,5-5x. Es kann<br />

nur im Makrobereich fokussiert werden.<br />

Dank des erweiterten Aufnahme-Abstands<br />

(40 mm beim Abbildungsmaßstab<br />

5x) lässt sich das abgebildete Objekt gut<br />

ausleuchten. Die Konstruktion, bestehend<br />

aus acht Elementen in sechs Gruppen und<br />

einem Element mit geringer Dispersion,<br />

soll eine herausragende Schärfe bei den<br />

unterschiedlichen Abbildungsmaßstäben<br />

garantieren und die chromatische Aberration<br />

auf ein Minimum reduzieren. Preis:<br />

ca. 500 Euro. AJ<br />

LUMIX S 4,5-5,6/70-300 mm MACRO O.I.S.<br />

WETTERFESTES TELEZOOM<br />

Mit dem Lumix S 4,5-5,6/70-300 mm Macro<br />

O.I.S. erweitert Panasonic das Angebot für<br />

sein spiegelloses Vollformatsystem.<br />

Das neue Telezoom soll sich unter<br />

anderem durch sein harmonisches<br />

Bokeh ohne „Zwiebelringe“<br />

auszeichnen. Um dies zu erreichen,<br />

hat Panasonic die asphärischen Linsen<br />

weggelassen. Chromatische Aberrationen<br />

sollen stattdessen durch den Einsatz von<br />

konvexen und konkaven Linsen reduziert<br />

worden sein. Insgesamt kommen<br />

17 Elemente in elf Gruppen zum Einsatz.<br />

Besonders gut soll außerdem die Makro-<br />

Fähigkeit sein. Panasonic spricht von<br />

einem Halb-Makro, also einer Vergrößerung<br />

von 0,5x (Naheinstellgrenze: 74 cm<br />

bei 300 mm).<br />

Das Lumix 70-30 mm wiegt 790 Gramm und<br />

hat eine Baulänge von 148 mm. Der Filterdurchmesser<br />

beträgt 77 mm.<br />

Effektiv fällt auch die<br />

Stabilisierungsleistung aus:<br />

In Kombination mit dem<br />

IBIS in den Panasonic-S-<br />

Kameras kompensiert das 70-300<br />

mm gemessen nach CIPA-Standard<br />

5,5 Blendenstufen. Für den Videoeinsatz<br />

hat Panasonic das Focus-Breathing reduziert.<br />

Mit einem Gewicht von 790 Gramm<br />

und einer Länge von 148 mm ist das<br />

Objektiv relativ kompakt und leicht. Es ist<br />

gegen Staub und Spritzwasser geschützt<br />

und bis -10 Grad Celsius einsatzfähig. Am<br />

Tubus befinden sich vier Schalter: neben<br />

dem O.I.S.-Switch, ein AF-/MF-Umschalter,<br />

ein Zoom-Lock und ein Fokus-Limiter<br />

(auf 3 m bis unendlich). Das Lumix<br />

S 4,5-5,6/70-300 mm Macro O.I.S. soll<br />

Anfang April für ca. 1350 Euro erhältlich<br />

sein. AJ<br />

FOTO: © PANASONIC<br />

LEICA APO-SUMMICRON-SL 2/28 mm ASPH.<br />

WEITWINKEL FÜR L<br />

Mit dem Apo-Summicron-SL 2/28<br />

mm Asph. stellt Leica das fünfte<br />

Objektiv der Serie mit 2,0er<br />

Lichtstärke und 67 mm Filterdurchmesser<br />

vor (siehe Seite 81). Nach 35 mm, 50 mm,<br />

75 mm und 90 mm ist es das erste starke<br />

Weitwinkel und unter anderem für die<br />

Architekturfotografie prädestiniert. Zum<br />

Einsatz kommen 13 Linsen, davon drei<br />

mit beidseitig asphärischer Oberfläche.<br />

Leica verspricht eine optimale Abbildungsleistung<br />

schon bei Offenblende. Für die<br />

Korrektur chromatischer Aberration weisen<br />

die meisten Linsenelemente eine anormale<br />

Teildispersion auf. Einen besonderen<br />

Augenmerk hat Leica auf die Vermeidung<br />

von Streulicht und Reflexen gelegt. Den<br />

schnellen Autofokus sollen Schrittmotoren<br />

mit Dual Synchro Drive (DSD) garantieren.<br />

Für das präzise und schnelle manuelle<br />

Fokussieren kommt ein Ringmagnet zum<br />

Einsatz. Das gegen Staub- und Spritzwasser<br />

geschützte Objektiv ist ab sofort für 4600<br />

Euro erhältlich. AJ<br />

FOTO: © LEICA<br />

Das 28-mm-Summicron hat das gleiche<br />

Filtergewinde wie die Schwesterobjektive<br />

mit 35 mm, 50 mm, 75 mm<br />

und 90 mm.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

71


TECHNIK FORUM<br />

TECHNIK-TICKER <br />

LIVE-STREAMING MIT DER ZV-1<br />

Von Sony kommt ein Firmware-<br />

Update für die Vlogger-Kamera<br />

ZV-1, welches das Live-Streaming<br />

von Video und Audio unterstützt.<br />

Hierfür wird die Kamera per USB<br />

an den Computer angeschlossen.<br />

Es ist aber auch möglich, über<br />

aktuelle Xperia-Smartphones zu<br />

streamen.<br />

PRO UND CONTRA<br />

FOTO-SOFTWARE<br />

IM ABO?<br />

In den letzten Jahren bieten immer mehr<br />

Hersteller ihre Foto-Software im Abo an.<br />

Ein zeitgemäßer Schritt oder unnötiger Zwang?<br />

LEICA: FIRMWARE-UPDATE ZUR<br />

PERSPEKTIVKORREKTUR<br />

Leica bietet neue Firmware für die<br />

Modelle M10-P, M10-R und M10<br />

Monochrom an. Diese ergänzt die<br />

Funktion Perspektivkorrektur, die<br />

erkennt, ob die Kamera bei der<br />

Aufnahme nach oben oder unten<br />

geneigt wurde und diese Informationen<br />

nutzt, um stürzende Linien<br />

in der Architekturfotografie zu<br />

korrigieren.<br />

PAINTER ESSENTIALS 8<br />

Version 8 des Mal-Programms<br />

von Corel (ca. 40 Euro) bringt<br />

unter anderem 23 neue Pinsel,<br />

Farbharmonie-Einstellungen und<br />

KI-Stile für natürlichere Ergebnisse<br />

beim Malen mit. Weitere Verbesserungen<br />

betreffen den Mac (Unterstützung<br />

des iPads als Zweitbildschirm,<br />

malen mit dem Apple<br />

Pencil). Wer nicht selber malen<br />

will, kann auch einfach per Mausklick<br />

Fotos in Gemälde wandeln.<br />

Markus Linden,<br />

freier Autor und<br />

Software-Experte<br />

PRO<br />

Abo-Modelle ermöglichen es<br />

den Entwicklern, die Sicherheit<br />

bei den Umsätzen als<br />

Kostenvorteil an uns Kunden weiter zu<br />

geben. Beispiel gefällig? Bei Adobe gibt<br />

es Lightroom und Photoshop für 142<br />

Euro im Jahr – inkl. Smartphone-Synchronisation.<br />

Früher habe ich für die<br />

beiden Programme nur dann (auf das<br />

Jahr umgerechnet) weniger bezahlt,<br />

wenn ich mehrere Jahre nicht upgedatet<br />

habe – das Arbeiten mit veralteter<br />

Software ist aber in heutigen Zeiten,<br />

in denen Erpressungs-Trojaner & Co.<br />

um sich greifen, kaum noch zu verantworten.<br />

Außerdem schätze ich die<br />

Bequemlichkeit: Meine neue Kamera<br />

wird unterstützt, ich muss mir nie Gedanken<br />

über (kostenpflichtige) Updates<br />

machen. Und: Wenn ich nach einem<br />

Jahr merke, dass ich die neue Software<br />

doch nicht nutze: kündigen, erledigt.<br />

Verschwendete Geldsumme: Gering.<br />

Andreas Jordan,<br />

leitender Redakteur<br />

Test & Technik<br />

CONTRA<br />

Eigentlich habe ich nichts gegen<br />

Abos. Fairerweise sollte der<br />

Kunde aber die Wahl haben, ob er<br />

Software einmalig kauft oder abonniert.<br />

Ein solches Angebot machen ja<br />

auch viele Hersteller – leider nicht alle.<br />

Gerade bei Lightroom Classic ist das<br />

ärgerlich. Andere ähnlich gelagerte<br />

Programme kosten einmalig 100 bis<br />

200 Euro, diese Summen kommen bei<br />

Adobes Foto-Abo schon nach 9 bis<br />

17 Monaten zusammen. Klar, Adobe<br />

liefert Photoshop gleich mit, was aber<br />

nur Sinn macht, wenn man es braucht.<br />

Vielen Fotografen würde vermutlich<br />

Lightroom Classic reichen – das gibt<br />

es aber weder zum Einmalkauf, noch<br />

ohne Photoshop. Und mit dem Kündigen<br />

ist es auch nicht so einfach – aus<br />

dem Jahresabo kommt man nicht vor<br />

Ablauf des Jahres heraus; und auch<br />

das nur, wenn man rechtzeitig an des<br />

Kündigen denkt.<br />

FOTO: © COREL<br />

ONLINE-VOTING<br />

In der ersten Februarhälfte haben<br />

wir auch eine Online-Umfrage zum<br />

Thema Software-Abos gemacht.<br />

Das Ergebnis war recht eindeutig.<br />

Rund 85 Prozent der Teilnehmer<br />

bevorzugen den Einmalkauf gegenüber<br />

dem Abo.<br />

Immer mehr Bildbearbeitungsprogramme<br />

sind im Abo mit monatlichen<br />

Gebühren erhältlich. Was<br />

halten Sie davon?<br />

Finde ich gut, so bleibe ich auf dem<br />

aktuellen Stand.<br />

Finde ich nicht gut. Ich kaufe lieber<br />

einmalig und entscheide dann von<br />

Fall zu Fall, ob ich ein kostenpflichtiges<br />

Update benötige.<br />

72 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong><br />

15 %<br />

85 %


Lumix DC-S5 + Sigma 24-70mm f2,8<br />

Vollformat-Systemkamera-Set<br />

Bridgekamera<br />

DMC-FZ2000<br />

zu den<br />

Produkten<br />

• 24,2 Megapixel-Vollformat-Sensor<br />

• 20fach-Zoom Leica 2,8-4,5/24-480mm<br />

• Doppelte Bildstabilisierung<br />

• 1-Zoll-Sensor / 20 Megapixel<br />

• Webcam-Funktion für Live-Streaming<br />

• OLED-Sucher mit 2,4 Mio. BP<br />

oder Videokonferenzen<br />

• schwenkbarer Touch-LCD-Monitor (3 Zoll)<br />

• Staub- und spritzwassergeschütztes Gehäuse<br />

• inkl. Sigma 24-70mm f2,8 DG DN (A)<br />

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4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

Foto Erhardt GmbH · Gartenkamp 101 · 49492 Westerkappeln · info@foto-erhardt.de · www.foto-erhardt.de · Tel.: 0 54 <strong>04</strong> / 96 33 - 96<br />

73


TECHNIK TEST<br />

VIDEO ONLINE<br />

Youtube.com/<br />

fotoMAGAZIN<br />

Deutschland<br />

DAS L-SYSTEM<br />

DREI FÜR<br />

LEICA<br />

(BAJONETT)<br />

Neben Micro Four Thirds ist das L-System das einzige,<br />

das von mehreren Kameraherstellern unterstützt wird.<br />

Außer dem Namensgeber Leica sind auch Panasonic und<br />

Sigma mit Kameras und Objektiven an Bord. Wir testen die<br />

neue Leica SL2-S und vergleichen sie mit den anderen<br />

Vollformat kameras des Systems.<br />

74<br />

fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Die Leica SL2-S ist sehr robust und –<br />

wie alle L-System-Kameras – gegen<br />

Spritzwasser geschützt.<br />

FOTO: © LEICA<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

75


TECHNIK TEST<br />

Höhe: 85,1 mm<br />

FOTOS: © LEICA<br />

Das erste Drücken der Menütaste<br />

führt bei der SL2-S in das<br />

Schnell-Menü, das sich per Touch<br />

bedienen lässt. Beim Umschalten<br />

in den Videomodus stehen nur<br />

die hierfür relevanten Einstellungen<br />

zur Verfügung, was die<br />

Bedienung übersichtlicher macht.<br />

Tiefe: 59 mm<br />

Das Gehäuse der Leica SL2-S ist<br />

äußerst robust und macht einen<br />

aufgeräumten Eindruck. Das Info-<br />

Display auf der Oberseite zeigt<br />

die wichtigsten Einstelllungen.<br />

Breite: 146 mm<br />

TEXT UND PRAXISTEST ANDREAS JORDAN<br />

LABORMESSUNGEN ANDERS USCHOLD<br />

Bereits im April 2014 hatte Leica mit<br />

der spiegellosen APS-C-Kamera<br />

T (Typ 701) den Grundstein für<br />

das L-System gelegt. Gut anderthalb Jahre<br />

später folgte mit der SL (Typ 601) die erste<br />

Vollformatkamera. Mit einem Durchmesser<br />

von 51,6 mm liegt das L-Bajonett<br />

zwischen dem recht kleinen Sony-E-Bajonett<br />

(46,1 mm), das anfangs ebenfalls nur<br />

in APS-C-Kameras zum Einsatz kam, und<br />

den großen und vergleichsweise neuen<br />

(seit 2018) Vollformat-Anschlüssen von<br />

Canon und Nikon (54 und 55 mm). Einen<br />

großen Schritt machte das L-System auf<br />

der photokina 2018, als Panasonic und<br />

Sigma ihre Unterstützung ankündigten.<br />

Seitdem ist kameraseitig vor allem Panasonic<br />

fleißig gewesen und bietet nun bereits<br />

vier Vollformatkameras mit L-Bajonett<br />

an. Bei Leica wurde die SL Ende 2019<br />

von der SL2 abgelöst. Seit Kurzem ist nun<br />

das niedriger auflösende Schwestermodell<br />

SL2-S auf dem Markt. Sigma hat mit<br />

der fp seit Herbst 2019 eine sehr kleine<br />

L-Mount-Vollformatkamera im Angebot,<br />

legt den Schwerpunkt aber auf die Entwicklung<br />

von Objektiven. Im Folgenden<br />

stellen wir alle Vollformat-Kameras mit<br />

L-Bajonett vor, der Schwerpunkt liegt auf<br />

der neuen Leica SL2-S und deren Schwestermodell<br />

SL2.<br />

LEICA SL2 UND SL2-S<br />

Die SL2-S ist seit Ende 2020/Anfang <strong>2021</strong><br />

im Handel. Uns erreichte Ende Januar ein<br />

Testgerät. Äußerlich ist die 24-MP-Ka-<br />

76 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Der Bildstabilisator<br />

ermöglicht scharfe<br />

Aufnahmen aus der<br />

Hand mit 0,5 s bei<br />

50 mm. Die Belichtungszeit<br />

reicht,<br />

um die einfahrende<br />

U-Bahn zu verwischen.<br />

Kamera: Leica SL2-S mit<br />

APO-Summicron 2/50 mm<br />

Asph.<br />

Einstellungen: f/5,6, 0,5 s,<br />

ISO 320<br />

FOTO: © ANDREAS JORDAN<br />

mera praktisch identisch mit der SL2, die<br />

47 MP auflöst. Einziger Unterschied: Der<br />

Leica-Schriftzug und die Produktbezeichnung<br />

am Blitzschuh sind bei der SL2-S<br />

schwarz, statt weiß abgehoben. Beide<br />

Kameras sind recht groß und schwer und<br />

machen einen äußerst robusten Eindruck.<br />

Das bestätigen auch die Spezifikationen,<br />

die einen Staub- und Wasserschutz nach<br />

der Industrienorm IP54 attestieren. Mit<br />

ihrem großen Griff liegen die SLs gut in<br />

der Hand. Ansonsten sind sie Leicatypisch<br />

puristisch designt. Statt – wie die<br />

meisten Kameras – mit Tasten und Einstellrädern<br />

übersät zu sein, hat Leica lediglich<br />

drei individualisierbare Funktionstasten,<br />

zwei Einstellräder, einen Joystick,<br />

eine Menü- und eine Play-Taste integriert.<br />

Wenn man sich an das Konzept gewöhnt<br />

hat, gelingt die Bedienung erstaunlich<br />

gut. Die Funktionstasten rufen beim<br />

kurzen Drücken eine definierte Funktion<br />

auf, drückt man länger, kann man diese<br />

schnell ändern. Über die Menü-Taste<br />

gelangt der Fotograf zunächst in ein<br />

Schnell-Menü, das sich auch per Touch<br />

bedienen lässt. Das nochmalige Drücken<br />

führt ins Hauptmenü, in dem der Fotograf<br />

über die Menütaste oder das vordere<br />

Einstellrad von Karteireiter zu Karteireiter<br />

springt. Vertikal scrollt man mit dem<br />

Daumeneinstellrad oder dem Joystick, die<br />

beide einen Druckpunkt zum Auswählen<br />

eines Menüeintrags mitbringen.<br />

Wie es sich für Highend-Kameras gehört,<br />

bringen die SL-Modelle ein Info-Display<br />

auf der Oberseite mit. Der Monitor<br />

hat mit einer Diagonale von 3,2 Zoll und<br />

einer Auflösung von 2,1 Millionen Punkten<br />

ebenfalls eine für diese Preis- und<br />

Leistungsklasse angemessene Größe und<br />

Auflösung. Er ist außerdem durch Gorillaglas<br />

gegen Verkratzen geschützt, aber –<br />

anders als bei Panasonic – nicht beweglich<br />

gelagert. Ein echtes Highlight ist der<br />

elektronische Sucher. Er löst – wie bei den<br />

Spitzenmodellen von Panasonic – 5,76<br />

Millionen Punkte auf und hat eine Vergrößerung<br />

von 0,78x. Damit ist er zwar nicht<br />

riesig, erreicht aber einen sehr natürlichen<br />

Bildeindruck. Für eine besonders flüssige<br />

Darstellung lässt er sich von 60 auf 120 fps<br />

umschalten.<br />

Hinter den Gehäuseklappen verbergen<br />

sich rechts zwei SD-Kartenlaufwerke,<br />

die den schnellen UHS-II-Standard<br />

unterstützen, links gibt es Anschlüsse für<br />

USB-C, HDMI (die große Typ-A-Buchse)<br />

sowie Kopfhörer und Mikrofon (3,5 mm<br />

Klinke), die beide auch als Fernauslöserbuchsen<br />

dienen. Natürlich gelingt die<br />

Fernsteuerung mit Live-View auch über<br />

Leicas „Fotos“-App per Wi-Fi.<br />

INNERE WERTE<br />

Auch die Ausstattung der beiden SLs<br />

kann sich sehen lassen. So gibt es einen<br />

fünfachsigen Bildstabilisator im Gehäuse<br />

(IBIS), der gemessen nach CIPA-Standard<br />

5,5 Blendenstufen kompensiert. In<br />

unserem Test gelangen mit der SL2-S<br />

und dem Apo-Summicron 2/50 mm<br />

scharfe Aufnahmen aus der Hand mit<br />

Belichtungszeiten zwischen 0,2 s und<br />

0,8 s. Anders als bei manchen anderen<br />

Herstellern unterstützt die Kamera keine<br />

Kombination aus IBIS und Bildstabilisator<br />

im Objektiv – bei Panasonic verbessert<br />

sich die Stabilisierungsleistung auf diese<br />

Weise um eine halbe bis eine auf 6 bis 6,5<br />

Blendenstufen. Leica selber bietet keine<br />

stabilisierten SL-Objektive an.<br />

Der beweglich gelagerte Bildsensor<br />

lässt sich nicht nur zur Bildstabilisierung<br />

einsetzen, sondern auch für den Multishot-Modus.<br />

Hierbei macht die SL2-S<br />

bis zu acht Bilder mit elektronischem<br />

Verschluss, zwischen denen der Sensor<br />

in Halbpixel-Schritten verschoben wird.<br />

Anschließend werden die Aufnahmen<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

77


TECHNIK TEST<br />

FOTOS: © ANDREAS JORDAN<br />

ISO 400<br />

ISO 800<br />

ISO 1600<br />

ISO 3200<br />

Die Leica SL2-S hat einen eher zurückhaltenden Rauschfilter, der viele Details erhält.<br />

Das Rauschen fällt in den hohen ISO-Stufen etwas stärker aus als bei Panasonic. Am<br />

Monitor ist es übrigens deutlicher sichtbar als hier, da das Druckraster die störenden<br />

Pixel schluckt, deshalb haben wir die Ausschnitte rechts auf 200 % vergrößert.<br />

Kamera: Leica SL2-S mit Panasonic Lumix S Pro 4/16-35 mm<br />

Einstellungen: f/5,6 vom Stativ<br />

in der Kamera zu einem DNG-Raw mit<br />

96 Megapixeln verrechnet (187 MP bei<br />

der SL2). Die Kamera muss während der<br />

Aufnahme auf einem stabilen Stativ oder<br />

einem anderen festen Untergrund stehen<br />

(ist das nicht der Fall, verweigert sie die<br />

Aufnahme). Auch das Motiv sollte statisch<br />

sein, sonst können Unschärfen durch den<br />

Versatz zwischen den Aufnahmen entstehen.<br />

In unserem Test war der Gewinn<br />

bei Auflösung und Schärfe eher gering.<br />

Wichtiger erscheint uns, dass Moirés<br />

eliminiert werden, da pro Pixel die vollen<br />

Farbinformationen zur Verfügung stehen<br />

und nicht aus Nachbarpixeln interpoliert<br />

werden müssen.<br />

Der mechanische Verschluss der SLs<br />

schafft 1/8000 s. Beim lautlosen E-Verschluss<br />

sind kürzere Zeiten möglich:<br />

1/16.000 s bei der SL2-S und 1/40.000 s<br />

bei der SL2. Wie üblich erlaubt der E-Verschluss<br />

kein Blitzen. Für die automatische<br />

Fokussierung nutzt Leica ein kontrastbasiertes<br />

Verfahren, das um Tiefen-Informationen<br />

ergänzt wird. Ähnlich wie<br />

bei Panasonics DFD-Technologie (Depth<br />

from Defocus) werden dabei Objektivinformationen<br />

ausgewertet und zwei<br />

Aufnahmen miteinander verglichen. Der<br />

Leica-AF erkennt menschliche Körper<br />

und verfolgt diese mit einem dynamischen<br />

gelben Rahmen. Ist nur der Oberkörper<br />

im Bild, so springt der Rahmen auf das<br />

Gesicht. Eine Augenerkennung ist laut<br />

Leica zwar implementiert, aber zum Testzeitpunkt<br />

wurden Augen nicht vom AF<br />

markiert. Das soll sich mit einem Firmware-Update<br />

im Laufe des Frühjahrs ändern.<br />

Ein weiteres Merkmal, das wir vermisst<br />

78 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


ISO 12.500<br />

»Die Leica SL2-S ist nicht<br />

nur eine sehr gute Fotokamera,<br />

sondern bringt<br />

auch herausragende Videofunktionen<br />

mit.«<br />

ISO 25.000<br />

ISO 50.000<br />

ISO 100.000<br />

haben und das heute eigentlich zur<br />

Grundausstattung gehört, ist eine automatische<br />

Sensorreinigung. An fotografischen<br />

Spezialfunktionen ist noch ein Intervallmodus<br />

an Bord. Im Vergleich dazu<br />

bringen die Panasonic-Modelle zahlreiche<br />

weitere Ausstattungsmerkmale mit, über<br />

deren Notwendigkeit man sich streiten<br />

kann: zum Beispiel eine USB-Dauerstromversorgung,<br />

6K-Foto-Modi, Mehrfachbelichtungen,<br />

integrierte Raw-Konverter<br />

und eine Live-Composite-Funktion<br />

für Langzeitbelichtungen in der Lumix S5.<br />

VIDEOMODUS<br />

Sehr gut ausgestattet ist die SL2-S im<br />

Videobereich. So nimmt sie sowohl<br />

Cinema-4K (4096 x 2160 Pixel) als auch<br />

16:9-4K (3840 x 2160 Pixel) auf. Die<br />

maximale Bildwiederholrate liegt bei<br />

60p, dann allerdings mit APS-C-Crop.<br />

Bei der Aufzeichnung auf einem externen<br />

HDMI-Rekorder stehen bei allen<br />

Frequenzen eine Farbtiefe von 10 Bit<br />

und eine Farbunterabtastung von 4:2:2<br />

zur Verfügung. Intern auf SD-Karte ist<br />

zurzeit 10 Bit/4:2:2 nur bei 30p, 25p<br />

und 24p möglich, höhere Frequenzen<br />

werden mit 8 Bit/4:2:0 aufgezeichnet.<br />

Allerdings soll es ein Firmware-Update<br />

geben, das 4K/60p mit 10 Bit auch auf<br />

SD-Karte ermöglicht, wobei statt H.264<br />

die effektivere H.265-Komprimierung<br />

zum Einsatz kommt. 30p hat den weiteren<br />

Vorteil, dass ohne horizontalen Beschnitt<br />

aufgenommen werden kann, bei<br />

Bedarf auch im schnittfreundlichen All-<br />

I-Format. In Full-HD sind für Zeitlupen<br />

sogar 180p ohne Crop möglich. Erfreulich<br />

ist, dass die Aufnahmezeit nicht<br />

begrenzt ist. Uns gelangen 4K/60p-Aufnahmen<br />

auf einer 64-GB-Karte, bis<br />

diese gefüllt war (knapp eine Stunde).<br />

Ebenfalls vorhanden ist eine flache logarithmische<br />

Gamma-Kurve (L-Log), die<br />

sich für eine kontrastreiche Vorschau<br />

mit Viewing-LUTs kombinieren lässt.<br />

Auch Hybrid-Log-Gamma (HLG) für<br />

HDR-Video wird unterstützt. Die höher<br />

auflösende SL2 beherrscht zusätzlich 5K<br />

im 4:3-Format (4992 x 3744 Pixel) mit<br />

bis zu 30p und Crop. Cinema-4K/60p<br />

ist hier auch ohne Beschnitt möglich.<br />

GESCHWINDIGKEIT<br />

Da uns Leica zunächst nur die Festbrennweite<br />

Apo-Summicron 2/50 mm<br />

Asph. zur Verfügung stellen konnte,<br />

haben wir die Auslöseverzögerung mit<br />

Einzel-AF im Labor anders als sonst<br />

üblich nicht mit einem Zoom gemessen.<br />

Mit unter 0,1 s ist sie extrem kurz. Sehr<br />

viel komplexer gestaltete sich der Test<br />

der Serienbildgeschwindigkeit. Mit elektronischem<br />

Verschluss schafft die SL2-S<br />

25 Bilder/s (50 in Folge), mit mechanischem<br />

Verschluss haben wir 8 Bilder/s<br />

gemessen (JPEG: unendlich, Raw: 87 in<br />

Folge). In beiden schnellen Modi führt<br />

die Kamera AF, Belichtung und Weißabgleich<br />

nicht nach, was den Nutzen stark<br />

einschränkt. Die volle Nachführung gibt<br />

es erst im Modus M. Hier trat im Test<br />

ein merkwürdiges Phänomen auf. Mit<br />

dem Leica-Objektiv Apo-Summicron<br />

2/50 mm Asph. schaffte die Kamera im<br />

AF-C-Modus nur 3,4 Bilder/s, mit Panasonic-Objektiven<br />

war sie dagegen deutlich<br />

schneller (5,1 Bilder/s). Dasselbe<br />

Phänomen zeigt sich auch bei der SL2.<br />

Kurz vor Redaktionsschluss errichte<br />

uns dann noch das Leica Vario-Elmarit<br />

2,8-4/24-90 mm Asph., mit dem wie<br />

mit den Panasonic-Zooms 5,1 Bilder/s<br />

möglich waren. Möglicherweise könnte<br />

dem 2/50 mm das für das Frühjahr<br />

angekündigte Firmware-Update auf die<br />

Sprünge helfen.<br />

BILDQUALITÄT<br />

Die Bildqualität haben wir im Labor mit<br />

dem Referenzobjektiv Apo-Summicron<br />

2/50 mm im JPEG-Modus getestet. Die<br />

SL2-S liegt dabei auf einem ähnlichen<br />

Niveau wie die 24-MP-Konkurrenzmodelle<br />

von Panasonic (Lumix S1 und S5).<br />

Bei ISO 100 erreicht die Kamera einen<br />

sehr hohen Wirkungsgrad von fast 92 %.<br />

Dieser sinkt dann zwar leicht, bleibt<br />

aber bis ISO 6400 mit über 84 % erfreulich<br />

hoch. Unter 80 % sinkt er erst in der<br />

höchsten ISO-Stufe 100.000. Offensichtlich<br />

setzt Leica den Rauschfilter eher<br />

zurückhaltend ein, sodass wenig Details<br />

verloren gehen. Das bestätigt sich auch<br />

bei den Rauschwerten, die ab ISO 800<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

79


TECHNIK TEST<br />

Die neuste Kamera von Panasonic ist die<br />

Lumix S5. Sie ist deutlich leichter und<br />

kompakter als die S1er-Modelle und hat<br />

estmals einen seitlich ausschwenkbaren<br />

Monitor.<br />

Höhe: 81,9<br />

Breite: 132,6 mm<br />

»Die SL2-S hat einen<br />

zurückhaltenden<br />

Rauschfilter<br />

und ein sehr natürliches<br />

Rauschverhalten.«<br />

etwas höher ausfallen als bei Panasonic.<br />

Das Rauschen hat allerdings einen sehr<br />

natürlichen und bis ISO 6400 wenig<br />

störenden Charakter. Erst ab ISO 12.500<br />

macht es sich dann doch deutlich negativ<br />

bemerkbar. Der JPEG-Dynamikumfang<br />

ist mit 8,9 Blendenstufen bis ISO<br />

1600 durchschnittlich, die Raws bieten<br />

wie beim Vollformat üblich einen großen<br />

Spielraum zur Erweiterung des Belichtungsumfangs.<br />

Unter dem Strich liefert<br />

die SL2-S bis ISO 6400 eine sehr gute<br />

Bildqualität, höhere Werte sind für große<br />

Bilder mit Vorsicht einzusetzen.<br />

Die SL2 schneidet wegen ihrer höheren<br />

Auflösung insgesamt deutlich besser<br />

ab. Allerdings fällt der Wirkungsgrad<br />

hier schon bei ISO 12.500 unter 80 %<br />

und das Rauschen überschreitet bereits<br />

bei ISO 3200 die kritische Marke von<br />

4. Beim Rauschverhalten schneidet die<br />

47-MP-Konkurrentin Lumix S1R von<br />

Panasonic deutlich besser ab.<br />

PANASONIC: VIER KAMERAS<br />

Panasonic hat mit vier Kameras das<br />

breiteste Angebot für das L-System. Den<br />

Anfang machten im März 2019 die recht<br />

großen und schweren Schwestermodelle<br />

S1 (24 MP) und S1R (47 MP). Die S1R ist<br />

unsere Testsiegerin und gehört mit der<br />

Ausnahmenote „Super“ zu den Top-Fünf<br />

unserer Bestenliste. Wie alle Panasonic-Vollformatkameras<br />

bringt sie einen<br />

sehr guten Videomodus mit 4K/60p mit,<br />

anders als bei Leica ohne Crop, dafür aber<br />

nur mit einer maximalen Länge von 15<br />

Minuten pro Clip. Nach einem Firmware-<br />

Update sind wie bei der Leica SL2 sogar<br />

5K-Aufnahmen möglich. Die S1 und die<br />

S5 nehmen 4K/60p dagegen mit APS-C-<br />

Crop, allerdings mit einer Länge von bis<br />

zu 30 Minuten pro Clip auf.<br />

Die Lumix S5 ist die neuste und<br />

preiswerteste Panasonic-Kamera (seit<br />

September 2020) und deutlich kleiner und<br />

leichter als die Modelle S1 und S1R. Ein<br />

weiterer Vorteil gegenüber diesen besteht<br />

darin, dass sich der Monitor für Selbstaufnahmen<br />

auch zur Seite ausschwenken und<br />

nicht nur nach oben und unten kippen<br />

lässt. Ein Schwachpunkt gegenüber der<br />

S1er-Serie ist der niedriger auflösende<br />

Sucher (2,36 statt 5,76 Mio. Punkte).<br />

Eine Sonderstellung nimmt die S1H<br />

ein. Sie dürfte wohl primär bei professionellen<br />

Filmern zum Einsatz kommen und<br />

bietet sogar 6K ohne Crop sowie diverse<br />

Profifunktionen, die ihr eine Netflix-Zertifizierung<br />

eingebracht haben. Auffallend<br />

im Test der Fotobildqualität ist die niedrigere<br />

Auflösung, was daran liegt, dass sie<br />

als einzige L-Mount-Kamera mit einem<br />

Tiefpassfilter ausgestattet ist, das Moirés<br />

reduziert – für Filmer eine wichtige Funktion,<br />

da sich Moirés beim Video schlechter<br />

retuschieren lassen als beim Foto.<br />

Eine Besonderheit aller Panasonic-<br />

Modelle sind die 4K/6K-Fotomodi, in<br />

denen kurze Videosequenzen aufgenommen<br />

werden, aus denen sich nachträglich<br />

Einzelbilder extrahieren lassen. Besonders<br />

spannend ist der Post-Focus-Modus.<br />

Hierbei macht die Kamera eine Fokusfahrt<br />

über das Motiv und der Fotograf kann<br />

hinterher aus dem Clip die gewünschte<br />

Schärfeebene auswählen. Wer will, kann<br />

die verschiedenen Schärfeebenen im<br />

Wiedergabemodus zu einer Aufnahme<br />

mit maximaler Schärfentiefe verrechnen<br />

(Focus Stacking). Vorteile gegenüber Leica<br />

hat Panasonic wie schon erwähnt auch bei<br />

der kombinierten Bildstabilisierung aus<br />

IBIS und O.I.S. (aktuell vier Objektive).<br />

Multishot-Hires-Modi bringen neben<br />

Leica auch alle Panasonic-Kameras mit.<br />

Sowohl Leica als auch Panasonic<br />

nutzen einen Kontrast-Autofokus, der<br />

um Tiefeninformationen ergänzt wird.<br />

Mit der S5 und Firmware-Updates für die<br />

anderen S-Modelle wurden die Algorithmen<br />

beispielsweise für die Gesichtserkennung<br />

verbessert. Mehr als 6 Bilder/s mit<br />

AF-Nachführung schafft aber keine S-Kamera,<br />

was den Einsatz in der Sport- und<br />

Wildlife-Fotografie einschränkt. Hier sind<br />

praktisch alle Vollformat-Konkurrenten<br />

(Canon, Nikon, Sony) schneller, die auf<br />

Hybrid-AF-Systeme und Phasen-Detektionspixel<br />

setzen.<br />

80 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


OBJEKTIVE FÜR DAS L-SYSTEM<br />

Zusammen mit Sonys FE-System ist das L-System<br />

das am besten ausgebaute spiegellose Vollformat-System.<br />

Neben den rechts gelisteten Objektiven<br />

von Leica, Panasonic und Sigma sind auch einige<br />

Fremdhersteller mit Manuellfokus-Objektiven auf<br />

den Zug aufgesprungen: 7Artisans, Meyer Optik<br />

Görlitz und zuletzt Laowa (siehe Seite 70/71).<br />

Gewohnt hochpreisig fallen die Objektive von<br />

Leica aus – selbst nicht allzu lichtstarke Festbrennweiten<br />

wie das 2/50 mm kosten deutlich über 4000<br />

Euro. Grundsätzlich setzt Leica – mit Ausnahme<br />

des 1,4/50 mm – nicht auf sehr hohe Lichtstärke.<br />

Stattdessen sind eher ungewöhnliche Brennweiten<br />

wie das 2,8-4/24-90 mm und das 2,8-4/90-280 mm<br />

dabei. Neben den vorhandenen fünf Festbrennweiten<br />

und drei Zooms, dürfte demnächst das 2/28 mm auf<br />

den Markt kommen, von dem bei Redaktionsschluss<br />

schon Bilder geleakt waren.<br />

Panasonic hat neun Objektive im Angebot<br />

und eine Roadmap für vier weitere veröffentlicht,<br />

darunter auch das erste echte Makro (2,8/100 mm).<br />

Vergleichbare Objektive kosten hier rund die Hälfte<br />

der Leica-Pendants. Mit dem 1,8/85 mm und dem<br />

3,5-5,6/20-60 mm sind auch zwei recht günstige<br />

Optiken dabei. Außerdem hat Panasonic bei vier<br />

Objektiven einen Bildstabilisator eingebaut.<br />

Am umfangreichsten und preiswertesten ist<br />

das Angebot von Sigma, das sich teilweise mit dem<br />

Panasonic-Angebot doppelt – und das bei nochmal<br />

deutlich niedrigerem Preis. So kostet das 2,8/24-<br />

70 mm bei Sigma nur die Hälfte, das 1,4/50 mm nur<br />

ein Drittel (und weniger als ein Sechstel des entsprechenden<br />

Leica-Objektivs). Nur Sigma bietet mit<br />

dem DG DN OS Contemporary 5-6,3/100-400 mm<br />

ein Supertelezoom an – als einziges Objektiv dieses<br />

Herstellers für L-Bajonett mit Bildstabilisator. Sigma<br />

könnte sicher mit weiteren preiswerten Alternativen<br />

zu Panasonic und Leica punkten, beispielsweise<br />

einem 2,8/70-200 mm, das es ja für andere Anschlüsse<br />

bereits gibt. Lücken im L-System gibt es noch bei<br />

lichtstarken Supertele-Festbrennweiten oder Spezialobjektiven<br />

wie Tilt-and-Shift.<br />

Auf der photokina 2018 haben sich<br />

Leica, Panasonic und Sigma zur<br />

L-Mount-Allianz zusammengeschlossen.<br />

OBJEKTIVE FÜR L-BAJONETT VON LEICA,<br />

PANASONIC UND SIGMA (VOLLFORMAT)<br />

Name Preis (Liste) Test<br />

in<br />

fM<br />

Leistungsprofil<br />

Optik/<br />

Mechanik<br />

Testurteil<br />

Leica<br />

APO-Summicron-SL 2/28 mm Asph. k. A. (Roadmap) – – –<br />

APO-Summicron-SL 2/35 mm Asph. ca. 4400 Euro – – –<br />

Summilux-SL 1,4/50 mm Asph. ca. 4900 Euro – – –<br />

APO-Summicron-SL 2/50 mm Asph. ca. 4400 Euro – – –<br />

APO Summicron-SL 2/75 mm Asph. ca. 4600 Euro – – –<br />

APO Summicron-SL 2/90 mm Asph. ca. 4800 Euro – – –<br />

Super-Vario-Elmar-SL 3,4-5,6/16-35 mm Asph. ca. 5300 Euro – – –<br />

Vario-Elmarit-SL 2,8-4/24-90 mm Asph. ca. 4600 Euro 3/16 92%/91% Super<br />

APO-Vario-Elmarit-SL 2,8-4/90-280 mm ca. 6100 Euro – – –<br />

Panasonic<br />

Lumix 1,8/24 mm k. A. (Roadmap) – – –<br />

Lumix 1,8/35 mm k. A. (Roadmap) – – –<br />

Lumix S Pro 1,4/50 mm ca. 2500 Euro 5/19 92%/89% Super<br />

Lumix 1,8/50 mm k. A. (Roadmap) – – –<br />

Lumix S 1,8/85 mm ca. 650 Euro – – –<br />

Lumix Makro 2,8/100 mm k. A. (Roadmap) – – –<br />

Lumix S Pro 4/16-35 mm ca. 1600 Euro 7/20 82%/86% Sehr gut<br />

Lumix S 3,5-5,6/20-60 mm ca. 670 Euro – – –<br />

Lumix S Pro 2,8/24-70 mm ca. 2500 Euro 7/20 83%/87% Sehr gut<br />

Lumix S Macro O.I.S. 4/24-105 mm ca. 1400 Euro 5/19 90%/84% Super<br />

Lumix S Pro O.I.S. 2,8/70-200 mm ca. 2800 Euro 7/20 87%/94% Super<br />

Lumix S Pro O.I.S. 4/70-200 mm ca. 1900 Euro 5/19 92%/90% Super<br />

Lumix S 4,5-5,6/70-300 mm Macro O.I.S. s. Seite 70/71 – – –<br />

Sigma<br />

DG HSM Art 1,8/14 mm ca. 1590 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/20 mm ca. 930 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/24 mm ca. 800 Euro – – –<br />

DG DN Contemporary 3,5/24 mm ca. 540 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/28 mm ca. 1190 Euro – – –<br />

DG DN Art 1,2/35 mm ca. 1530 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/35 mm ca. 860 Euro – – –<br />

DG DN Contemporary 2/35 mm ca. 620 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/40 mm ca. 1170 Euro – – –<br />

DG DN Contemporary 2,8/45 mm ca. 570 Euro 12/19 80%/93% Super<br />

DG HSM Art 1,4/50 mm ca. 790 Euro – – –<br />

DG DN Contemporary 2/65 mm ca. 700 Euro – – –<br />

DG Macro Art 2,8/70 mm ca. 530 Euro – – –<br />

DG DN Art 1,4/85 mm ca. 1100 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/85 mm ca. 1170 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,4/105 mm ca. 1400 Euro – – –<br />

DG DN Macro Art 2,8/105 mm ca. 750 Euro – – –<br />

DG HSM Art 1,8/135 mm ca. 1400 Euro – – –<br />

DG DN Art 2,8/14-24 mm ca. 1530 Euro – – –<br />

DG DN Art 2,8/24-70 mm ca. 1200 Euro – – –<br />

DG DN OS Contemporary 5-6,3/100-400 mm ca. 1000 Euro – – –<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

81


TECHNIK TEST<br />

SIGMA FP<br />

Sigma ist eher für seine Objektive bekannt und<br />

sucht sich bei Kameras Nischen. Die fp bewarb<br />

der Hersteller bei der Vorstellung im Juli 2019<br />

als „kleinste und leichteste Vollformatkamera“.<br />

Im Gegenzug muss der Käufer auf Sucher,<br />

Griff und Blitzschuh verzichten, die sich aber<br />

nachrüsten lassen (der Sucher in Form einer<br />

Monitorlupe). Wer die Kamera mit einer Drohne<br />

kombinieren oder in ein Video-Rig einbauen<br />

will, profitiert von der leichten Bauweise, Fotografen<br />

werden aber zumindest den Griff nachrüsten<br />

wollen, da die Kamera sonst schlecht in<br />

der Hand liegt.<br />

Auch sonst hat die fp einige Eigenheiten. So<br />

bringt sie keinen mechanischen Verschluss mit,<br />

was vor allem die Blitzfähigkeiten einschränkt<br />

(Blitzsynchronzeit mit E-Verschluss 1/30 s).<br />

Auch die sonstige Ausstattung fällt eher mager<br />

aus: kein Bildstabilisator, keine Sensorreinigung,<br />

kein WLAN, kurze Akkulaufzeit. Der reine<br />

Kontrast-Autofokus kann im Serienmodus nur<br />

mit 1,8 Bildern/s die Schärfe nachführen. Unter<br />

dem Strich scheint uns die fp eher für Filmer<br />

geeignet. Hier fällt vor allem der ungewöhnliche<br />

Raw-Modus auf: Die Kamera nimmt 4K-Videos<br />

tatsächlich wie in einem Serienbildmodus als<br />

30 DNG-Dateien pro Sekunde auf. Gerüchte<br />

besagen übrigens, dass demnächst eine neue<br />

fp-Kamera vorgestellt werden könnte.<br />

FAZIT<br />

»Das große<br />

Objektivangebot<br />

ist eine der<br />

Stärken des<br />

L-Systems.«<br />

Andreas Jordan, leitender<br />

Redakteur Test & Technik<br />

Nach Sony FE ist das L-System das am<br />

besten ausgebaute spiegellose Vollformatsystem.<br />

Das liegt vor allem daran,<br />

dass drei Hersteller mitarbeiten. Bei den<br />

Kameras hat Panasonic das Angebot mit<br />

dem besten Preis-Leistungsverhältnis, Leica<br />

(vor allem wegen der Preise) und Sigma<br />

bedienen eher Nischen. Beim Autofokus<br />

muss aber auch Panasonic nacharbeiten,<br />

wenn die Kameras im Bereich der Sportoder<br />

Action-Fotografie mit der Konkurrenz<br />

mithalten sollen. Der große Pluspunkt des<br />

L-Systems ist das Objektivangebot, was<br />

vor allem das Verdienst von Sigma ist.<br />

L-MOUNT<br />

KAMERAS<br />

Kamera Leica SL2 Leica SL2-S<br />

Preis (Liste/ Straße) ca. 6000 Euro/ ca. 5800 Euro ca. 4500 Euro/ ca. 4500 Euro<br />

Sensor: Art/ Abmessungen/<br />

Auflösung/ Pixelpitch<br />

CMOS ohne Tiefpassfilter/<br />

36 x 24 mm/ 47,3 MP/ 4,3 µm<br />

Bildqualität (60 %)<br />

Geschwindigkeit (20 %)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

GESAMT<br />

0 20 40 60 80 100<br />

86%<br />

85%<br />

83%<br />

85%<br />

BSI-CMOS ohne Tiefpassfilter/<br />

36 x 24 mm/ 24,6 MP/ 5,9 µm<br />

Bajonett/ Crop-Faktor L/ 1 L/ 1<br />

Autofokus<br />

Kontrast mit Tiefen-Mapping,<br />

Kontrast mit Tiefen-Mapping,<br />

225 Messfelder<br />

225 Messfelder<br />

IBIS/ Pixelshift/ Sensorreinigung/<br />

GPS/ WLAN<br />

Blitz<br />

ja/ ja/ nein/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit:<br />

1/250 s/ Synchronbuchse<br />

Belichtungszeiten 1/40.000 (1/8000 mechanisch) -<br />

30 s, Bulb<br />

Empfindlichkeit ISO 100 - 50.000<br />

(erweiterbar auf 50)<br />

Video: max. Auflösung/<br />

max. Bildrate/<br />

Codec/ Tonspur<br />

Sucher<br />

Monitor: Diagonale/ Auflösung<br />

4992 x 3744/30p,<br />

4096 x 2160/ 60p,<br />

1920 x 2160/180pp/ H.264/ stereo<br />

elektronisch (5,76 Mio. Punkte)/<br />

Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 0,78x<br />

8,1 cm/ 2,1 Mio. Punkte,<br />

Touchscreen<br />

ja/ ja/ nein/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit:<br />

1/250 s/ Synchronbuchse<br />

1/16.000 (1/8000 mechanisch) -<br />

30 s, Bulb<br />

ISO 100 - 100.000<br />

(erweiterbar auf 50)<br />

4096 x 2160/ 60p,<br />

1920 x 1080/180p H.264/ stereo<br />

elektronisch (5,76 Mio. Punkte)/<br />

Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 0,78x<br />

8,1 cm/ 2,1 Mio. Punkte,<br />

Touchscreen<br />

Speicher 2 x SD(HC/XC), UHS-II 2 x SD(HC/XC), UHS-II<br />

Akkuleistung nach CIPA 370 Aufnahmen 510 Aufnahmen<br />

Schnittstellen<br />

Abmessungen (B x H x T)/<br />

Gewicht (mit Akku)<br />

USB 3.1 (Typ C), HDMI (Typ A),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

146 x 107 x 79 mm/<br />

931 g<br />

Geschwindigkeit Serienbilder mit Panasonic 4/16-35<br />

mm, Sony UHS-II (300 MB/s)<br />

Serienbilder pro Sekunde Ohne AF/AE-Nachführung: 24 (E-Verschluss),<br />

9,6 (mech. Verschluss),<br />

mit AF/AE-Nachführung: 5,8<br />

Serienbilder in Folge 24 B/s: JPEG: 39/ Raw: 22;<br />

9,6 B/s: JPEG: 48/ Raw: 25;<br />

5,8 B/s: JPEG: unendlich/ Raw: 32<br />

USB 3.1 (Typ C), HDMI (Typ A),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

146 x 107 x 79 mm/<br />

931 g<br />

Serienbilder mit Panasonic 4/16-<br />

35 mm, Sony UHS-II (300 MB/s)<br />

Ohne AF/AE-Nachführung: 25 (E-Verschluss),<br />

8,0 (mech. Verschluss),<br />

mit AF/AE-Nachführung: 5,1<br />

25 B/s: 50;<br />

8 B/s: JPEG: unendlich/ Raw: 87;<br />

5,1 B/s: JPEG: unendlich/ Raw: 125<br />

Auslöseverzögerung (inkl. AF-Zeit) 0,08 s (mit Leica 2/50 mm) 0,07 s (mit Leica 2/50 mm)<br />

Bildqualität (JPEG) –<br />

mit Apo-Summicron 2/50 mm mit Apo-Summicron 2/50 mm<br />

Referenzobjektiv<br />

Auflösung (ISO 100/ 200/ 400/ 40,6/ 40,9/ 40,9/<br />

800/ 1600/ 3200/ 6400) 1 40,2/ 36,8/ 32,7/ 30,8 effektive MP<br />

Bildrauschen (ISO 100/ 200/ 400/ 1,7/ 2,0/ 2,7/<br />

800/ 1600/ 3200/ 6400) 3 2,9/ 3,6/ 4,6/ 6,6 Rauschintensität<br />

Belichtungsumfang (Eingangs- 8,9/ 8,9/ 8,8/<br />

dynamik: ISO 100/ 200/ 400/ 8,8/ 8,7/ 8,0/ 8,0 Blendenstufen<br />

800/ 1600/ 3200/ 6400) 1<br />

Artefaktnote/<br />

4,0/<br />

Scharfzeichnungsnote 2 2,6<br />

Bildqualität (JPEG) –<br />

– –<br />

Kitobjektiv/Zoom 4<br />

Auflösung (beste Blende, Weitwinkel/<br />

mittlere Brennweite/ Tele)<br />

– –<br />

20,3/ 18,7/ 18,8/<br />

18,8/ 18,5/ 17,9/ 17,1 effektive MP<br />

1,7/ 1,8/ 2,1/<br />

2,6/ 3,2/ 3,5/ 4,0 Rauschintensität<br />

8,9/ 8,9/ 8,9/<br />

8,9/ 8,9/ 8,7/ 8,2 Blendenstufen<br />

4,5/<br />

2,3<br />

Bildqualität (60 %)<br />

Geschwindigkeit (20 %)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

GESAMT<br />

0 20 40 60 80 100<br />

1<br />

Höhere Werte sind besser<br />

4/21<br />

4/21<br />

2<br />

Schulnoten von 1 bis 6<br />

3<br />

Niedrigere Werte sind besser<br />

4<br />

Fließt nicht in die Wertung ein<br />

<br />

SEHR GUT<br />

<br />

SEHR GUT<br />

82%<br />

89%<br />

84%<br />

84%<br />

82 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Panasonic Lumix S1 Panasonic Lumix S1H Panasonic Lumix S1R Panasonic Lumix S5 Sigma fp<br />

ca. 2300 Euro/ ca. 2150 Euro ca. 4000 Euro/ ca. 3700 Euro ca. 3500 Euro/ ca. 3250 Euro ca 2000 Euro/ ca. 1950 Euro ca. 2000 Euro/ ca. 2000 Euro<br />

CMOS ohne Tiefpassfilter/<br />

35,6 x 23,8 mm/ 24,2 MP/ 4,3 µm<br />

CMOS/ 35,6 x 23,8 mm/<br />

24,2 MP/ 4,3 µm<br />

CMOS ohne Tiefpassfiter/<br />

36,0 x 24,0 mm/ 47,3 MP/ 4,3 µm<br />

CMOS ohne Tiefpassfilter/<br />

35,6 x 23,8 mm/ 24,2 MP/ 4,3 µm<br />

BSI-CMOS ohne Tiefpassfilter/<br />

35,9 x 23,9 mm/ 24,6 MP/ 5,9 µm<br />

L/ 1 L/ 1 L/ 1 L/ 1 L/ 1<br />

Kontrast mit DFD,<br />

Kontrast mit DFD,<br />

Kontrast mit DFD,<br />

Kontrast mit DFD,<br />

Kontrast: 49 Messfelder<br />

225 Messfelder<br />

225 Messfelder<br />

225 Messfelder<br />

225 Messfelder<br />

ja/ ja/ ja/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit:<br />

1/250 s/ Synchronbuchse<br />

1/8000 - 60 s,<br />

Bulb (30 min)<br />

ISO 100 - 51.200,<br />

erweiterbar bis 50 und 2<strong>04</strong>.800<br />

3840 x 2160/ 60p;<br />

1920 x 1080/ 180p,<br />

H.264 und H.265/ stereo<br />

OLED (5,76 Mio. Punkte)/ Bildfeld:<br />

100 %/ Vergrößerung: 0,78x<br />

8,0 cm/ 2,1 Mio. Punkte, in drei<br />

Richtungen kippbar, Touchscreen<br />

ja/ ja/ ja/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit:<br />

1/250 s/ Synchronbuchse<br />

1/8000 - 60 s,<br />

Bulb (30 min)<br />

ISO 100 - 51.200,<br />

erweiterbar bis 50 und 2<strong>04</strong>.800<br />

5952 x 3968/ 24p; 5888 x 3312/ 30p,<br />

4092 x 2160/ 60p, 1920 x 1080/ 180p,<br />

H.264 und H.265/ stereo<br />

OLED (5,76 Mio. Punkte)/<br />

Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 0,78x<br />

8,0 cm/ 2,333 Mio. Punkte, dreh- und<br />

seitlich ausklappbar, Touchscreen<br />

ja/ ja/ ja/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/ Synchronzeit:<br />

1/250 s/ Synchronbuchse<br />

1/8000 - 60 s,<br />

Bulb (30 min)<br />

ISO 100 - 25.600,<br />

erweiterbar bis 50 und 51.200<br />

4992 x 3744 Pixel/30p;<br />

3840 x 2160/ 60p;<br />

1920 x 1080/ 180p, H.264/ stereo<br />

OLED (5,76 Mio. Punkte)/<br />

Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 0,78x<br />

8,0 cm/ 2,1 Mio. Punkte, in drei<br />

Richtungen kippbar, Touchscreen<br />

ja/ ja/ ja/<br />

nein/ ja<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/<br />

Synchronzeit: 1/250 s<br />

1/8000 - 60 s,<br />

Bulb (30 min)<br />

ISO 100 - 51.200,<br />

erweiterbar bis 50 und 2<strong>04</strong>.800<br />

3840 x 2160/ 60p;<br />

1920 x 1080/ 180p,<br />

H.264 und H.265/ stereo<br />

OLED (2,36 Mio. Punkte)/<br />

Bildfeld: 100 %/ Vergrößerung: 0,74x<br />

7,5 cm/ 1,84 Mio. Punkte, dreh- und<br />

seitlich ausklappbar, Touchscreen<br />

nein/ nein/ nein/<br />

nein/ nein<br />

kein Gehäuseblitz/ Blitzschuh/<br />

Synchronzeit: 1/30 s<br />

1/8000 - 30 s,<br />

Bulb<br />

ISO 100 - 25.600,<br />

erweiterbar bis 6 bzw. 102.400<br />

3840 x 2160 Pixel/ 30p/<br />

H.264/ stereo<br />

nein (Monitoraufsatz als optionales<br />

Zubehör)<br />

8,0 cm/ 2,1 Mio. Punkte, Touchscreen<br />

SD(HC/XC), UHS-II, XQD/CFexpress 2 x SD(HC/XC), UHS-II SD(HC/XC), UHS-II, XQD/CFexpress 2 x SD(HC/XC), 1 x UHS-II, 1x UHS-I SD(HC/XC), UHS-II, externe SSD<br />

400 Aufnahmen (Monitor),<br />

400 Aufnahmen (Monitor),<br />

380 Aufnahmen (Monitor),<br />

470 Aufnahmen (Monitor),<br />

280 Aufnahmen<br />

380 Aufnahmen (Sucher)<br />

380 Aufnahmen (Sucher)<br />

360 Aufnahmen (Sucher)<br />

440 Aufnahmen (Sucher)<br />

USB 3.1 (Typ C), HDMI (Typ A),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

148,9 x 110,0 x 96,7 mm/<br />

1020 g<br />

Lumix S Pro 4/24-105 mm Macro<br />

O.I.S., Lexar XQD (440 MB/s)<br />

9,0,<br />

mit AF-Nachführung: 6,0<br />

JPEG: 999/<br />

Raw: 177<br />

USB 3.1 (Typ C), HDMI (Typ A),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

151 x 114,2 x 110,4 mm/<br />

1164 g<br />

Lumix S Pro 4/24-105 mm Macro<br />

O.I.S., Sony UHS-II (300 MB/s)<br />

9,5 (E-Verschluss),<br />

8,5 (mech. Verschluss),<br />

mit AF-Nachführung: 5,7<br />

JPEG: >999/<br />

Raw: 95<br />

USB 3.1 (Typ C), HDMI (Typ A),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

148,9 x 110,0 x 96,7 mm/<br />

1020 g<br />

Lumix S Pro 4/24-105 mm Macro<br />

O.I.S., Lexar XQD (440 MB/s)<br />

9,0,<br />

mit AF-Nachführung: 6,0<br />

JPEG: 56/<br />

Raw: 40<br />

USB 3.1 (Typ C), Micro-HDMI (Typ D),<br />

Mikrofon, Kopfhörer<br />

132,6 x 81,9 x 97,1 x mm/<br />

714 g<br />

mit S 3,5-5,6/20-60 mm,<br />

Sony UHS-II (300 MB/s)<br />

7,<br />

mit AF-Nachführung: 5,0<br />

JPEG: >999/<br />

Raw: 48<br />

USB 3,1/Typ C, HDMI, Mikrofon<br />

112,6 x 69,9 x 45,3 mm/<br />

422 g<br />

mit 2,8/45 mm DG DN,<br />

Sony UHS-II (300 MB/s)<br />

18,<br />

mit AF-Nachführung: 1,8<br />

JPEG: 21/<br />

Raw-12-Bit: 17<br />

Raw-14-Bit: 14<br />

Weitwinkel: 0,13 s/ Tele: 0,12 s Weitwinkel: 0,12 s/ Tele: 0,16 s Weitwinkel und Tele: 0,12 s Weitwinkel: 0,2 s/ Tele: 0,22 s 0,41 s<br />

mit Lumix S Pro 1,4/50 mm mit Lumix S Pro 1,4/50 mm mit Lumix S Pro 1,4/50 mm mit Lumix S Pro 1,4/50 mm mit 1,2/35 mm DG DN<br />

21,5/ 19,9/ 19,7/<br />

19,7/ 20,9/ 19,6/ 18,6 effektive MP<br />

1,8/ 2,0/ 2,1/<br />

2,3/ 2,8/ 3,1/ 3,2 Rauschintensität<br />

9,0/ 9,0/ 8,9/<br />

8,8/ 8,7/ 8,9/ 8,8 Blendenstufen<br />

16,5/ 15,7/ 15,6/<br />

15,4/ 15,4/ 14,6/ 13,6 effektive MP<br />

1,8/ 1,9/ 2,0/<br />

2,3/ 2,8/ 3,2/ 3,4 Rauschintensität<br />

9,1/ 9,0/ 8,9/<br />

8,8/ 8,7/ 8,6/ 8,6 Blendenstufen<br />

41,8/ 37,7/ 38,3/<br />

38,3/ 33,9/ 30,8/ 30,8 effektive MP<br />

1,9/ 2,3/ 2,2/<br />

2,5/ 2,7/ 2,9/ 3,6 Rauschintensität<br />

9,0/ 8,9/ 8,8/<br />

8,9/ 8,9/ 8,8/ 8,7 Blendenstufen<br />

19,4/ 18,9/ 18,6/<br />

18,4/ 16,6/ 15,8/ 16,4 effektive MP<br />

1,7/ 1,9/ 2,0/<br />

2,4/ 2,8/ 3,2/ 3,4 Rauschintensität<br />

9,1/ 8,9/ 8,9/<br />

8,8/ 8,9/ 8,8/ 8,7 Blendenstufen<br />

22,0/ 22,9/ 22,5/<br />

20,1/ 19,0/ 18,9/ 19,6 effektive MP<br />

1,7/ 2,4/ 2,4/<br />

2,7/ 2,9/ 3,5/ 4,1 Rauschintensität<br />

9,0/ 8,6/ 8,4/<br />

8,3/ 8,2/ 7,9/ 7,8 Blendenstufen<br />

5,0/<br />

2,9<br />

mit Lumix S Pro 4/24-105 mm<br />

Macro O.I.S.<br />

16,4 (f/5,6)/ 17,9 (f/8)/ 17,1 (f/11)<br />

effektive MP<br />

3,5/<br />

2,4<br />

mit Lumix S Pro 4/24-105 mm<br />

Macro O.I.S.<br />

12,5 (f/5,6)/ 13,7 (f/8)/ 10,4 (f/8)<br />

effektive MP<br />

4,5/<br />

2,6<br />

mit Lumix S Pro 4/24-105 mm<br />

Macro O.I.S.<br />

35,5 (f/5,6)/ 28,1 (f/5,6)/ 24,0 (f/8)<br />

effektive MP<br />

4,5/<br />

2,3<br />

mit S 3,5-5,6/20-60 mm<br />

11,7 (f/10)/ 15,0 (f/9)/ 13,8 (f/11)<br />

effektive MP<br />

5,0/<br />

4,0<br />

mit 2,8/45 mm DG DN<br />

19,5 (f/5,6)<br />

effektive MP<br />

Bildqualität (60 %) Bildqualität (60 %)<br />

Bildqualität (60 %)<br />

Bildqualität (60 %)<br />

Bildqualität (60 %)<br />

Geschwindigkeit (20 %) Geschwindigkeit (20 %) Geschwindigkeit (20 %)<br />

Geschwindigkeit (20 %)<br />

Geschwindigkeit (20 %)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

82% 81% 88%<br />

82%<br />

81%<br />

93% 91% 88%<br />

87%<br />

67%<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

<br />

SUPER<br />

TEST-<br />

SIEGER<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

Ausstattung und<br />

Bedienung (20 %)<br />

95% 95% 95%<br />

91%<br />

63%<br />

GESAMT GESAMT GESAMT<br />

GESAMT<br />

GESAMT<br />

87% 87% 90%<br />

85%<br />

75%<br />

0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100<br />

2/21<br />

4/21 4/21<br />

4/21<br />

4/21<br />

4/21<br />

<br />

SEHR GUT<br />

<br />

SEHR GUT<br />

<br />

SEHR GUT<br />

PREIS-<br />

TIPP<br />

<br />

GUT<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

83


FOTO: © MARKUS LINDEN<br />

84 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong><br />

PROFOTO A10<br />

Mit keinem der anderen<br />

Blitze ist entfesseltes<br />

Blitzen so einfach: A10<br />

hinstellen, Fernsteuerung<br />

auf „TTL“ drehen<br />

und auslösen.


TECHNIK TEST<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

<br />

SEHR GUT<br />

4/21<br />

Godox V1:<br />

Perfekt in das<br />

Godox-System<br />

eingebunden.<br />

<br />

SEHR GUT<br />

4/21<br />

Jinbei HD-2 Pro:<br />

Touch-Bedienung,<br />

universell<br />

einsetzbar.<br />

<br />

SUPER<br />

4/21<br />

Profo A10:<br />

Blitzt sogar mit<br />

einem Smartphone.<br />

BLITZGERÄTE<br />

RUNDE SACHE(N)<br />

Kräftige Systemblitzgeräte mit rundem Blitzkopf liegen im<br />

Trend. Wir haben drei Vertreter getestet und zeigen, wann sich<br />

die Investition in die starken Rundköpfe lohnt.<br />

TEXT UND BEISPIELFOTOS MARKUS LINDEN<br />

Der schwedische Hersteller von Studioblitzgeräten<br />

hatte den Anfang<br />

gemacht: Seinen 2017 eingeführten<br />

A1 bewarb Profoto als „kleinsten<br />

Studioblitz der Welt“ – dabei handelt es<br />

sich um einen kompakten Aufsteckblitz,<br />

der sich durch ausreichend Leistung (76<br />

Ws) und eben einen runden Blitzkopf auszeichnet.<br />

Interessant war schon damals die<br />

magnetische Halterung für diverse Lichtformer<br />

– die es auch bei dem im Herbst<br />

2020 vorgestellten A10 gibt. Neu an ihm<br />

ist vor allem seine Bluetooth-Schnittstelle.<br />

Dazu weiter unten mehr.<br />

Ebenfalls im Test haben wir den V1<br />

von Godox und den HD-2 Pro von Jinbei.<br />

Beide haben ebenfalls einen runden<br />

Blitzkopf und können wie der A10 sowohl<br />

als Aufsteckblitz im Blitzschuh arbeiten,<br />

aber auch per Funk ausgelöst werden. In<br />

beiden Betriebsarten unterstützen alle drei<br />

Blitze sowohl manuelle Einstellungen als<br />

auch TTL.<br />

Ein großer Unterschied: Den HD-2<br />

Pro von Jinbei gibt es als Universalgerät,<br />

das mit allen wichtigen Kamerasystemen<br />

(Canon, Nikon, Sony, Fujifilm, OM-D/<br />

Panasonic, Pentax) mit seinem mehrfach<br />

bestückten Blitzfuß zusammen arbeitet.<br />

Bei Godox und Profoto benötigt man<br />

jeweils ein auf das Kamerasystem zugeschnittenes<br />

Modell. Während Godox je<br />

eine Variante für alle erwähnten Systeme<br />

anbietet, fehlt es bei Profoto derzeit an<br />

Modellen für OM-D/Panasonic und für<br />

Pentax. Leica wird von keinem der Hersteller<br />

unterstützt.<br />

Alle drei Blitzgeräte beherrschen die<br />

drahtlose Kommunikation. Dabei arbeiten<br />

sie sowohl als Empfänger wie auch als<br />

Sender. Gemeinsam haben sie auch, dass<br />

sie in das jeweilige Funksystem des Herstellers<br />

eingebunden sind. In der Praxis<br />

bedeutet das, dass sie neben den beiden<br />

erwähnten Betriebsarten „Aufsteckblitz<br />

(Speedlite)“ und „funkgesteuert (Slave)“<br />

auch als „Sender (Master)“ für andere<br />

Geräte desselben Herstellers arbeiten. Die<br />

Blitze können als Master selbst mitblitzen<br />

oder „still“ geschaltet werden, alle<br />

drei arbeiten auch mit den (aktuellen!)<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

85


TECHNIK TEST<br />

Studioblitzen der Hersteller zusammen.<br />

In letzterem Fall funktioniert TTL aber<br />

nur dann, wenn auch der Studioblitz<br />

dies beherrscht. Bei Profoto sind dies die<br />

Air-TTL-Blitze (z. B. D2), bei Jinbei die<br />

HD-Reihe und bei Godox sind es die neueren<br />

Witstro-AD-Blitze mit Akku. Andere<br />

Systemblitzgeräte desselben Herstellers<br />

können in jedem Fall angesteuert werden.<br />

Während bei Jinbei die Geräte nicht Kamera-spezifisch<br />

sind, spielt das System bei<br />

Profoto und Godox für den Funk ebenfalls<br />

keine Rolle: Mit einer Nikon-Kamera und<br />

einem Nikon-Master-Blitz oder -Funksender<br />

können auch Canon-kompatible Blitze<br />

per Funk – und auch mit TTL – gesteuert<br />

und ausgelöst werden. Gleiches gilt auch<br />

umgekehrt und auch für andere Systeme.<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

Die reduzierte Oberfläche<br />

des A10 zeigt<br />

alle wesentlichen<br />

Infos übersichtlich an.<br />

Wie ein klassischer<br />

Systemblitz<br />

wird der V1 über<br />

Buttons bedient.<br />

PROFOTO A10<br />

Sowohl bei den Produkten selbst als auch<br />

bei den Interfaces für die Steuerung hat<br />

Profoto eine eigenständige, reduzierte<br />

Designsprache gefunden. Die Buttons sind<br />

unbeschriftet, ihnen wird durch das Display<br />

die Funktion zugewiesen. Mit cleveren<br />

Details macht Profoto das Handling auf der<br />

Kamera einfach: Es gibt einen mechanischen<br />

Umschalter zwischen TTL und manueller<br />

Blitzleistung, und einen Drehring<br />

am Kopf, der ähnlich wie ein Zoomring<br />

am Objektiv den Winkel der Ausleuchtung<br />

verstellt. Im Display wird der Ausleuchtwinkel<br />

durch ein kleines Symbol visualisiert.<br />

Diese unkomplizierten, manuellen<br />

Eingriffsmöglichkeiten in die Automatik<br />

sind in der Praxis sehr nützlich. Gesteuert<br />

wird der Blitz über Profotos AirTT-Protokoll<br />

von einem anderen Blitz aus oder vom<br />

optionalen Sender Profoto Connect. Der<br />

winzige Sender hat anders als die Modelle<br />

der Konkurrenz kein Display und nur drei<br />

Schaltstufen, die einfach durch Drehen des<br />

runden Senders verändert werden: Off,<br />

manuell, Auto (TTL).<br />

Der HD-2 Pro wird weitgehend<br />

per Touch bedient.<br />

Jinbei hat die Oberfläche<br />

übersichtlich gestaltet.<br />

Weitere Veränderungen (z. B. der<br />

Blitzleistung) müssen am entfesselten<br />

Blitzkopf oder aber über das Smartphone<br />

eingestellt werden. Dieses kann per Bluetooth<br />

mit dem A10 verbunden werden.<br />

Eine App von Profoto ermöglicht die Steuerung<br />

des Blitzes und kann für Firmware-Updates<br />

des Blitzes eingesetzt werden.<br />

Alles funktioniert im Test problemlos<br />

– auch der Einsatz des A10 als Blitz für<br />

die Smartphone-Kamera. Diese am Markt<br />

einzigartige Funktion steht derzeit nur für<br />

iPhones und einige Samsung-Geräte zur<br />

Verfügung. Kurz vor Redaktionsschluss<br />

hat Profoto noch eine Automatik-Funktion<br />

für die Smartphone-App nachgereicht:<br />

Das Blitzen mit dem Smartphone funktioniert<br />

jetzt sogar mit einer Art TTL-Messung.<br />

Allerdings verzögern die starken<br />

Vorblitze das Auslösen deutlich. Schneller<br />

ist das Blitzen im manuellen Modus.<br />

JINBEI HD-2 PRO<br />

Der Chinesische Hersteller Jinbei ist vor<br />

allem durch seine günstigen Studioblitze<br />

und LED-Leuchten bekannt, von denen<br />

eine ganze Reihe aktueller Modelle per<br />

Funk fernsteuerbar ist. Aber Achtung:<br />

Jinbei hat das Übertragungsprotokoll im<br />

Jahr 2020 geändert (Kennzeichnung in<br />

der Firmware von alt „NOR“(mal) auf neu<br />

„BOOST“). Der HD-2 Pro läuft nur mit<br />

dem neuen Protokoll, einige ältere Studioblitze<br />

können per Firmware-Upgrade<br />

umgestellt werden, der aktuelle Fernauslöser<br />

TR-Q7 wird in den Einstellungen<br />

RUNDKOPF-SYSTEMBLITZE<br />

Name Hersteller Arbeitsmodi Zoom Leistung<br />

Ladezeit<br />

(max.)<br />

Synchronisation<br />

Kompatibilität**<br />

Gwicht<br />

(inkl. Akku)<br />

Fernsteuerung<br />

Preis Blitzkopf<br />

Preis Fernsteuerung<br />

A10<br />

Profoto<br />

Aufsteckblitz/<br />

Master/Slave<br />

28-105 mm<br />

(automatisch/manuell)<br />

76 Ws 1 s<br />

1. und 2. Vorhang,<br />

HSS<br />

C/N/S/F<br />

560 g<br />

ProFoto<br />

Connect<br />

1075 Euro ca. 100 Euro*<br />

HD-2 Pro<br />

Jinbei<br />

Aufsteckblitz/<br />

Master/Slave<br />

28-105 mm<br />

(automatisch/manuell)<br />

80 Ws 1,2 s<br />

1. und 2. Vorhang,<br />

HSS<br />

C/N/S/F/O/P<br />

550 g<br />

TR-Q7, TR-Q6,<br />

TR-V6, TRS-V<br />

222 Euro ca. 100 Euro<br />

V1<br />

Godox<br />

Aufsteckblitz/<br />

Master/Slave<br />

28-105 mm<br />

(automatisch/manuell)<br />

76 Ws 1,5 s<br />

1. und 2. Vorhang,<br />

HSS<br />

C/N/S/F/O/P 530 g X-Pro 279 Euro ca. 75 Euro<br />

*Nur im Set mit Blitz, sonst 289 Euro. **C(anon), N(ikon), S(ony), F(ujifilm), O(lympus), P(anasonic)<br />

86 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


GODOX V1<br />

Der V1 ist perfekt in das Godox-System<br />

integriert. Hier als<br />

Hauptlicht. Ein kleiner TT350<br />

kam zum Aufhellen von der anderen<br />

Seite zum Einsatz; ausgelöst<br />

mit der Fernsteuerung X-Pro.<br />

Hier der HD-2 Pro im Einsatz als<br />

Aufsteckblitz: Der kleine Reflektor<br />

als Aufheller beim Blitzen an<br />

die Decke wird mitgeliefert.<br />

FOTOS: MARKUS LINDEN<br />

JINBEI HD-2 PRO<br />

zwischen NOR und BOOST angepasst.<br />

Auf der deutschen Jinbei-Website gibt es<br />

ein Support-Dokument zu diesem Thema.<br />

Jinbei setzt auf die Steuerung durch ein<br />

Touch-Display. Es ist intuitiv zu bedienen,<br />

auch wenn einige Buttons für große Finger<br />

etwas klein geraten sind. Da der Blitz mit<br />

allen Systemen zusammen arbeitet, muss<br />

man in den Einstellungen im Betrieb als<br />

Master- bzw. Aufsteckblitz das passende<br />

Kamerasystem wählen, damit auch TTL<br />

funktioniert. Die Einstellung als Slave/<br />

Empfänger ist auch abhängig vom eingesetzten<br />

Funksender – hier hilft ein Blick in<br />

das knappe, mitgelieferte Handbuch (englisch,<br />

online auch in deutsch verfügbar).<br />

GODOX V1<br />

Der V1 von Godox hat zwar den runden<br />

Kopf wie die beiden Konkurrenten, wird<br />

aber ebenso wie die kleineren Systemblitze<br />

von Godox bedient – und damit auch sehr<br />

ähnlich wie die Systemblitze von Canon,<br />

Nikon & Co. Einerseits kommt man so<br />

schnell klar, wenn man sich mit Systemblitzen<br />

auskennt – so elegant wie bei<br />

Profoto oder so klar wie bei Jinbei ist das<br />

Konzept aber nicht.<br />

Der V1 arbeitete im Test als Master,<br />

Slave und auch als Aufsteckblitz problemlos<br />

mit anderen Godox-Blitzen zusammen.<br />

Mehr noch: Das System ist kompatibel<br />

zu den CuLight-Blitzen von Cullmann<br />

(die ja auch Distributor für Godox in<br />

Deutschland sind).<br />

Als Fernsteuerung haben wir andere<br />

Godox-Blitze, aber auch die Fernsteuerung<br />

XPro eingesetzt. Alle Kombinationen<br />

FAZIT<br />

arbeiten problemlos. Godox und Jinbei<br />

verwenden übrigens eine sehr ähnliche<br />

magnetische Halterung für (optionale)<br />

kleine Lichtformer. Die recht günstigen<br />

Sets für den Godox V1 passen auch an<br />

den Jinbei HD-2 Pro.<br />

»Der Profoto A10 ist eindeutig<br />

besser als seine beiden<br />

Konkurrenten. Aber der<br />

Preis für den Blitz tut weh.«<br />

Markus Linden, freier Autor<br />

Zwar können alle drei Blitze im Prinzip dasselbe (auch wenn nur der A10 die<br />

Synchronisation mit einer Smartphone-Kamera erlaubt). Die Unterschiede<br />

liegen aber im Detail. Der A10 von Profoto ist ein durchdachtes Stück Technik,<br />

das perfekt auf die Bedürfnisse von Profifotografen zugeschnitten ist: Unkomplizierter<br />

Einsatz der Automatiken mit schnell umsetzbarem manuellen Eingriff.<br />

Auch funktioniert die Anbindung an das Smartphone perfekt. Das hat seinen<br />

Preis: Blitz und Connect Steuerung kosten im Set zusammen über 1000 Euro.<br />

Deutlich günstiger ist der in das Godox-System integrierte V1. Er arbeitet im<br />

Test unauffällig, mit etwas Einarbeitung ist er leicht steuerbar. Wer mobile Blitze<br />

unterschiedlicher Leistungsstufen braucht, ist bei Godox gut aufgehoben.<br />

Der Jinbei besticht durch seinen günstigen Preis und eine durchdachte Bedienung<br />

per Touch. Gut ist seine systemübergreifende Verwendbarkeit: Wechselt<br />

man die Kameramarke, so kann man den Blitz dennoch weiter nutzen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

87


TECHNIK PHOTOGRAPHICA<br />

JÄGER UND<br />

SAMMLER<br />

Dem Reiz ausgesuchter alter Kameras kann sich kaum<br />

ein Fotoliebhaber entziehen – vermutlich schlummern<br />

bereits einige im Schrank. Wir machen Vorschläge für<br />

Sammelgebiete und geben Tipps für den Einstieg.<br />

TEXT WINFRIED WARNKE<br />

Über die Motive, auf einer Auktion<br />

des Wiener Auktionshauses<br />

WestLicht im Mai 2012 für gut<br />

zwei Millionen Euro eine Leica der 0-Serie<br />

zu ersteigern, ist nichts bekannt. Lang<br />

ersehnter Sammlertraum oder schnödes<br />

Spekulationsobjekt, Leidenschaft oder<br />

Kapitalanlage, das ist die Bandbreite der<br />

Beweggründe, derartige seltene Objekte<br />

zu erwerben.<br />

Die große Masse der Photographica-Sammler<br />

kann schon aus finanzieller<br />

Sicht derartige Raritäten gar nicht erwerben,<br />

die Motivationslage zum Sammeln<br />

ist eine andere. Nicht der materielle Wert<br />

steht im Vordergrund, sondern meistens<br />

sind es emotionale Bezüge. Damit aus<br />

Sammeln nicht unnützes Horten wird,<br />

ist es notwendig, sich zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt Ziele zu setzen und eine<br />

gewisse Struktur in die Sammlung zu<br />

bringen. Finanzieller Rahmen und Platzangebot<br />

bilden Vorgaben, die bindend<br />

sind, soll das Ganze sich nicht chaotisch<br />

entwickeln. Orientierungswissen erhält<br />

man im Austausch mit anderen Begeisterten<br />

auf Börsen und in Fotoforen,<br />

natürlich auch in Fachliteratur. Sammeln<br />

ist auch Geschichtsunterricht, Photographica<br />

sind eingebettet in historische und<br />

gesellschaftliche Zusammenhänge.<br />

Die „Vollständigkeit“ kann das<br />

Sammlungsziel sein, das die Richtung<br />

vorgibt und Orientierung schafft, bevor<br />

Beliebigkeit zu Frust und Raumnot<br />

führt. Realistisch ist dieses Ziel eher<br />

nicht. Bei aller selbstauferlegter Sammlungsstruktur,<br />

Offenheit für spontane<br />

Lustkäufe und Flexibilität in der Sammlungsausrichtung<br />

müssen möglich sein.<br />

Es wäre eigentlich niederschmetternd,<br />

wenn man zu seiner Sammlungsidee<br />

wirklich alles zusammengerafft hat.<br />

Das Sammeln fotografischer Gegenstände<br />

hat fast ausschließlich analoge<br />

Gebiete zum Inhalt. Scheinbar wollen<br />

Sammler das Analog-mechanische. Da<br />

surrt noch der Verschluss, Elektronik<br />

scheint hier zu wenig Emotion zu haben.<br />

Reparaturprobleme und Schwierigkeiten<br />

mit der Energieversorgung schrecken<br />

ab. Digital ist anwenderbezogen, analog<br />

etwas für Freaks. Durch die schier<br />

unendlichen Möglichkeiten der Adaption<br />

analoger Spitzenobjektive an die<br />

Digitalen können auch für den Sammler<br />

Brücken zwischen alt und neu geschlagen<br />

werden, da können Linsen mit<br />

Exakta-Bajonett an Sony FE montiert<br />

und Pentax-110-Objektive an Olympus<br />

MFT genutzt werden. Die große Nachfrage<br />

nach älteren, analogen Qualitätsfestbrennweiten<br />

im Secondhand-Bereich<br />

kann nicht nur aus Sammlerbegehren<br />

stammen. Kamerageschichte ist nach wie<br />

vor die große Erzählung einst analoger<br />

Marken.<br />

Spätestens nach dem Lustkauf einiger<br />

alter Kameras oder Objektive sollte man<br />

sich zur Sammelleidenschaft bekennen<br />

und versuchen, Struktur in seine Ansammlung<br />

zu bringen, Eingrenzungen<br />

vorzunehmen. Wir geben Ihnen einige<br />

Ideen, die sich von der kleinen zur großen<br />

Sammlung orientieren.<br />

88 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Rolleiflex 2,8(F) – ab 1960 – das<br />

Spitzenprodukt der legendären<br />

Zweiäugigen-Serie, Mechanik<br />

pur.<br />

FOTO: © WINFRIED WARNKE<br />

Voigtländer Bergheil:<br />

edle Plattenkamera-<br />

Baureihe mit erstklassigen<br />

Objektiven, wie<br />

zum Beispiel das Heliar –<br />

fast 100 Jahre alt.<br />

HÖHEPUNKTE DER<br />

KAMERAENTWICKLUNG<br />

Jetzt wird es richtig teuer. Höhepunkte der Kamerageschichte<br />

stammen aus der Riege der Spitzentypen<br />

einzelner Firmen. Das sind genau die Modelle,<br />

die auch der Anlegermarkt sucht. Nicht in großen<br />

Stückzahlen hergestellt, sind diese Raritäten die<br />

Preistreiber auf dem Gebrauchtmarkt. Eine leicht<br />

andere Akzentuierung stellen Sammlungen dar,<br />

welche die letzten hochwertigen Analogen zum<br />

Inhalt haben. Leica M7, Nikon F6, Minolta Dynax 9,<br />

Canon EOS-1 V. Oder bei den analogen Edelkompakten:<br />

Leica Minilux, Contax T2(3), Nikon 35 Ti –<br />

alles technische Spitzenprodukte am Ende<br />

einer Ära.<br />

TIPPS FÜR DEN START<br />

FOTO: © ROLLEI<br />

Suchen Sie sich Ihre emotional<br />

aufgeladene Startkamera (eigene<br />

Biografie).<br />

Bauen Sie um wenige, ausgesuchte<br />

Objekte herum ein System<br />

bewusst auf.<br />

Haben Sie Geduld – kein Angebot<br />

ist einmalig.<br />

Kalkulieren Sie Platzbedarf ein<br />

(Kameras in Kisten begeistern<br />

nicht).<br />

Bemühen Sie sich um eine<br />

ansprechende Präsentation.<br />

Setzen Sie sich einen klaren<br />

finanziellen Rahmen.<br />

Der Zustand der Dinge ist ein<br />

wichtiger Kaufaspekt.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

89


TECHNIK PHOTOGRAPHICA<br />

Pentax<br />

Kameras: In den<br />

1960-/70-er-Jahren<br />

der Maßstab<br />

für Kompaktheit<br />

und höchste<br />

mechanische<br />

Qualität.<br />

FOTO: © WINFRIED WARNKE<br />

DIE PERSÖNLICHE<br />

KAMERA-GESCHICHTE<br />

FOTOS: © LEICA<br />

EINE KAMERA<br />

EINGEBETTET IN EINE<br />

KAMERA-BAUREIHE<br />

Wer Leica sagt,<br />

meint die klassische<br />

M-Serie,<br />

fortgeführt auch ins<br />

digitale Zeitalter.<br />

Ob nun klassische Volkskamera-Baureihen der 50erund<br />

60er-Jahre des letzten Jahrhunderts (Agfa/Kodak/<br />

Voigtländer/Zeiss/Ikon) oder mechanische Profi-Boliden<br />

(Nikon F-Typen) – sie haben Kamerageschichte geschrieben.<br />

Technikentwicklung ist die zentrale Idee. Etwas<br />

für Detailfreunde, die sich auch für minimale Unterschiede<br />

bei Kameratypen begeistern können. Auch hier<br />

gibt es Kameralinien für kleine und große Geldbeutel.<br />

Sehr individuell und auf die eigene Biografie fixiert sind<br />

Sammlungen, die den eigenen fotografischen Werdegang<br />

dokumentieren. Oft zeigen sie den technischen Aufstieg.<br />

Bei den „alten Hasen“ könnte der analoge Aufstiegsprozess<br />

von einer Kodak Retina über SLRs wie Praktica Nova oder<br />

Pentax ME zur Nikon FE oder F3 geführt haben, bevor nach<br />

einigem Zögern die Reihe digital über die Nikon D2 und<br />

dann D700 fortgeführt wurde, folgend mit der Nikon D750<br />

und vorläufigem Endpunkt Z7. Dieser Aufstiegsweg ist natürlich<br />

auch für andere Marken denkbar. Markentreue wird<br />

hier oft dokumentiert.<br />

Die „jungen Hasen“ haben bei den Eltern vielleicht noch<br />

analoge Luft geschnuppert und durften sich im Rahmen<br />

von Erziehungsbemühungen die wertvolle Analoge einmal<br />

ausleihen und haben hier Appetit bekommen, um dann über<br />

eine Canon EOS 300D qualifiziert in das Hobby Fotografie<br />

einzusteigen. Da ist man dann oft nicht stehengeblieben<br />

und hat sich über eine EOS 20D oder 5D (I/II/III) vielleicht<br />

zur Canon EOS R hochgearbeitet.<br />

In diese Kategorie dürfen auch entsprechende Objektive in<br />

der Sammlungserweiterung aufgenommen werden, die den<br />

persönlichen Weg begleitet haben. Wenn man das Ganze<br />

nicht so eng sieht, kann die Sammlung auch um Kameras<br />

und Objektive erweitert werden, die der Sammler gerne<br />

besessen hätte, sich aber nicht leisten konnte (Nikon F2-Typen/<br />

Canon F1/ Nikon D3/ Canon EOS-1D-Modelle).<br />

90 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


DIE KAMERA MIT<br />

SÄMTLICHEM ZUBEHÖR<br />

Ausgangspunkt der Sammlung kann eine Kamera aus<br />

vorheriger Gruppe sein. Zentral für die Sammel-Motivation<br />

ist eine hohe emotionale Bindung zur Start-Kamera. Ein<br />

überschaubares Sammelgebiet, kleiner oder größer je<br />

nach Kamerawahl, etwas für Feinarbeiter und Liebhaber<br />

des Details. Neben gängigem Zubehör, wie passenden<br />

Objektiven, kommt bisweilen skurriles Kleinzeug dazu: Filter,<br />

Blenden, Sucher, Motoransätze, Werbematerial, Anleitungen.<br />

Ein gründliches Einarbeiten mit Hilfe von Literatur<br />

und Netz-Informationen legt die Basis, man wird zwangsläufig<br />

zum Spezialisten, Kontakte zu Gleichgesinnten lassen<br />

den Sammler nicht vereinsamen. Auch das Aufstöbern<br />

kleiner Funde erfreut den Sammler. Die Kosten sind sehr<br />

unterschiedlich; zwischen einer Voigtländer Vito und einer<br />

Leica M3 liegen finanziell schon Welten. Kennzeichnend<br />

für diesen Sammelansatz ist ein hoher dekorativer Charakter,<br />

vielseitig und filigran. Hat sich dieses Sammelgebiet<br />

erschöpft, lässt es sich um das folgende erweitern.<br />

Silberne Handschmeichler mit großem System –<br />

Minox-Kameras nicht nur für Spione.<br />

FOTO: © WINFRIED WARNKE<br />

DESIGN-HIGHLIGHTS<br />

FOTO: © GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO<br />

Polaroid SX70 (1972),<br />

faszinierende Sofortbildkamera<br />

mit Bildern, die<br />

schon eine Kunstform<br />

darstellen.<br />

Einem gänzlich anderen Sammelansatz folgen<br />

Liebhaber, die sich am Kamera-Design orientieren.<br />

Während Photographica-Sammler in der<br />

Regel technisches Interesse in den Vordergrund<br />

stellen, erfreut sich der Design-Freund am Äußeren.<br />

Nicht Funktion ist zentral, sondern<br />

Form. Etwas für den Ästheten, der<br />

die Kamera nicht als Maschine<br />

betrachtet. Bis in die Mitte des<br />

20. Jahrhunderts spielte Design<br />

im Kamerabau, wenn überhaupt,<br />

nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Von Hersteller zu Hersteller<br />

sahen Kameras eines<br />

Filmformats nahezu<br />

identisch aus. Hunderte<br />

von Plattenkameras<br />

verschiedener<br />

Produzenten<br />

sind kaum zu<br />

unterscheiden.<br />

Erst im<br />

Laufe der Zeit bemerkte man, dass Haptik und<br />

Design in einem Zusammenhang stehen und sich<br />

die Produkte durch ein ästhetisches Äußeres vom<br />

Konkurrenten durchaus abheben konnten. Eine<br />

M-Leica ist in ihrem Gewand einmalig, eine Rollei<br />

35 schon von der Form her ein Markenzeichen,<br />

die Minox-Silberlinge sind glatte, schnörkellose<br />

Handschmeichler und die Olympus OM-1 ist ein<br />

Schönling.<br />

Kamera-Design ist mit seinen Höhepunkten ein<br />

Teil der Design-Geschichte. Luigi Colani hat mit<br />

seiner spezifischen Formgebung maßgeblich<br />

die Canon T90 beeinflusst und danach ganze<br />

Kameragenerationen. Die analogen Contax-Spiegelreflexen,<br />

Contax RTS und Nachfolger, wurden<br />

äußerlich von Porsche Design entworfen und<br />

verbanden grandios Wertigkeit mit Schönheit.<br />

Polaroids SX-70-Typen sind von der Gestaltung<br />

einmalig und unverwechselbar.<br />

Der Sammler mit Blick aufs Design schätzt den<br />

hohen dekorativen Charakter. Ihm geht es nicht<br />

vorrangig um den materiellen Wert. Es sind sowohl<br />

recht teure Exemplare wie die Contax RTS III<br />

als auch preiswerte Stücke – wie die futuristische<br />

Konica Aiborg und Canon epoca – zu finden.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

91


TECHNIK PHOTOGRAPHICA<br />

FOTO: © WINFRIED WARNKE<br />

(LIEBLINGS-)KAMERA<br />

MIT DEN HIGHLIGHTS<br />

EINER FIRMA<br />

Die Begrenzung auf einen Hersteller kennzeichnet<br />

auch dieses Sammelfeld. Bei Traditionsfirmen<br />

werden hier leicht Zeiträume beschrieben, die viele<br />

Jahrzehnte umfassen. Voigtländer z. B. konnte in<br />

Braunschweig eine über hundertjährige Firmengeschichte<br />

aufweisen; da gibt es schon viel zu<br />

sammeln. Um sich nicht zu verzetteln, sollte der<br />

Sammler von einem konkreten Modell ausgehen<br />

und dann dieses in eine abgegrenzte Firmen-Historie<br />

einbetten. Die Wahl der Firma kann durchaus<br />

regional begründet sein, Dresden oder Jena stellen<br />

ergiebige Ausgangspunkte dar. Dabei sind die<br />

Modelle von herausragender Bedeutung, die allgemein<br />

Kamerageschichte geschrieben haben. Viele<br />

Firmen hatten ihre zentralen Technik-Höhepunkte<br />

in konkreten Modellen, die wegweisende Umbrüche<br />

auslösten: Leica M3/ Nikon F/ Canon EOS-1/<br />

Rolleiflex zweiäugig/ Contax RTS.<br />

Belichtungsmesser<br />

– lange<br />

Zeit unverzichtbares<br />

externes<br />

Zubehör.<br />

Deutsche Kamera-Tradition<br />

pur – Voigtländer Kameras für<br />

jeden Geldbeutel, Symbol des<br />

Wirtschaftswunders.<br />

RANDGEBIETE<br />

FOTO: © WINFRIED WARNKE<br />

Von vielen „normalen“ Sammlern belächelt, stellen die Liebhaber außergewöhnlicher Gerätschaften<br />

schon einen besonderen Typ dar. Wer sich allein für Belichtungsmesser, Unterwasserkameras,<br />

Werbematerial oder gar Spielzeugkameras interessiert, wirkt schon etwas<br />

spleenig. Derartigen Marotten wird dann oft Ernsthaftigkeit abgesprochen. Dabei haben<br />

gerade die Toys einen hohen dekorativen Wert und werden auch von Fotouninteressierten<br />

als unterhaltsam empfunden. Die Materie Belichtungsmesser ist etwas für Technik-Experten<br />

und Minimalisten. Werbematerial besitzt als Sammlungsgegenstand einen hohen Unterhaltungswert<br />

und kann laufend aktualisiert werden.<br />

92 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


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FOTO: © STERN<br />

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IMPRESSUM<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Alexandra Jahr<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Manfred Zollner<br />

REDAKTION<br />

Andreas Jordan (Technik, verantw.),<br />

Lars Theiß, DGPh (Praxis),<br />

Lea Spraul (Volontärin),<br />

Ricarda Szola (Assistenz &<br />

redaktionelle Mitarbeit)<br />

INTERNET<br />

www.<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

MARKETING/KOOPERATION<br />

Kathrin Stapelfeld<br />

Tel: <strong>04</strong>0 38906-269,<br />

kathrin.stapelfeld@jahr-media.de<br />

PRODUKTIONSMANAGEMENT<br />

Hauke Rieffel (Ltg.),<br />

Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />

Andreas Meyer<br />

LITHOGRAPHIE UND GRAFIK:<br />

Alphabeta, Hamburg<br />

DRUCK: Walstead Central Europe,<br />

ul. Obr. Modlina 11, 30-733 Kraków<br />

ANZEIGENLEITUNG/<br />

ONLINEVERMARKTUNG<br />

Emily Fitzgerald,<br />

Tel: <strong>04</strong>0 38906-297,<br />

emily.fitzgerald@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

ANZEIGENPREISLISTE:<br />

Nr. 57 vom 1. Januar <strong>2021</strong><br />

ANZEIGENVERTRETUNGEN<br />

NIELSEN II, IIIa: Ralf Vogel<br />

Tel: <strong>04</strong>0 38906-151,<br />

ralf.vogel@jahr-media.de<br />

NIELSEN IV: MAV Media Anzeigen-Verkaufs<br />

GmbH, Tel: 089 7450830,<br />

E-Mail: info@mav-muenchen.com<br />

PREISE<br />

ABONNENTENPREIS: 12 Hefte,<br />

Inland: 88,80 € inkl. Versandgebühr,<br />

Österreich: 98,40 €,<br />

Schweiz: 130,00 sFr,<br />

übriges europäisches Ausland (Landweg):<br />

102,00 €, übriges europäisches<br />

Ausland (Luftweg): 138,00 €,<br />

außereuropäisches Ausland: 164,00 €.<br />

Bestellung von Einzelheften:<br />

Nur gegen Bank- oder Kreditkarten-<br />

Abbuchung, (Gesamtpreis: Anzahl<br />

der Hefte mal Heftpreis von 7,50 €<br />

zuzüglich Versandkosten) beim<br />

fotoMAGAZIN-Aboservice oder<br />

E-Mail: abo@<strong>fotomagazin</strong>.de,<br />

Internet: www.<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

BANKVERBINDUNGEN<br />

Hamburger Sparkasse<br />

BIC HASPDEHHXXX<br />

Konto für Vertrieb:<br />

IBAN DE24 2005 0550 1002 1279 40<br />

Konto für Anzeigen:<br />

IBAN DE50 2005 0550 1002 1279 57<br />

VERTRIEB<br />

EINZELVERKAUF: DMV<br />

Der Medienvertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Meßberg 1, 20086 Hamburg,<br />

www.dermedienvertrieb.de<br />

ABONNEMENT: DPV Deutscher<br />

Pressevertrieb GmbH,<br />

Postf. 57 <strong>04</strong> 02, 22773 Hamburg,<br />

www.dpv.de<br />

VERKAUFSPREIS EINZELHEFT: 7,50 €<br />

RECHTE<br />

© fotoMAGAZIN soweit nicht anders<br />

angegeben. Keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Bilder,<br />

Dateien und Datenträger. Kürzung und<br />

Bearbeitung von Beiträgen und Leserbriefen<br />

bleiben vorbehalten. Zuschriften<br />

und Bilder können ohne ausdrücklichen<br />

Vorbehalt veröffentlicht werden.<br />

DIE<br />

SCHÖNSTEN<br />

SEITEN<br />

DES LEBENS.<br />

aktuell<br />

TECHNIK<br />

OBJEKTIVTEST<br />

Klein, aber oho? Diese Frage stellen wir drei<br />

kompakten Standardzooms für das spiegellose<br />

Vollformat: Nikon Z Nikkor 4-6,3/24-50<br />

mm, Panasonic Lumix S 3,5-5,6/20-60 mm<br />

und Sony FE 4-5,6/28-60 mm.<br />

Garantiert zu erhalten in<br />

folgenden Geschäften:<br />

Presse-<br />

Einzelhändler<br />

Bahnhöfe und<br />

Flughäfen oder<br />

im Abonnement<br />

V 02<br />

www.eisa-awards.org<br />

fotoMAGAZIN ist deutscher Vertreter<br />

in der Expert Imaging and Sound<br />

Association (EISA)<br />

ISSN 0340-6660<br />

LESERSERVICE: <strong>04</strong>0 - 389 06-880<br />

Abo/Heftbestellung<br />

Abo-Service, 20080 Hamburg,<br />

GERMANY, Tel: <strong>04</strong>0 38906-880<br />

E-Mail: abo@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

Fragen zur Digital-Ausgabe<br />

www.<strong>fotomagazin</strong>.de/digital<br />

E-Mail: info@united-kiosk.de<br />

Tel: 0721 9638-880<br />

Fragen an die Redaktion<br />

Redaktion fotoMAGAZIN,<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48,<br />

22763 Hamburg<br />

Tel: <strong>04</strong>0 38906-171<br />

E-Mail:<br />

redaktion@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

www.jahr-tsv.de


F-STOP<br />

BILDER FÜR EINE BESSERE<br />

WELT<br />

In Zeiten des menschengemachten Klimawandels und verheerender<br />

Umweltzerstörungen setzen sich heute viele Künstler in ihrer<br />

filmischen und fotografischen Arbeit für den Schutz der Natur und<br />

des Klimas ein. Die Wiener Gruppenausstellung „Nach uns die<br />

Sintflut“ stellt derzeit 21 Arbeiten vor, die sich mit den negativen Auswirkungen<br />

des ungehemmt wachstumsorientierten Wirtschaftens<br />

beschäftigen. Sarker Protick aus Bangladesch zeigt hier seine Arbeit<br />

„Of River And Lost Lands“ (Foto oben) über die massiven Erosionsprozesse<br />

im Delta des Ganges-Brahmaputra, die viele dort lebende<br />

Menschen zur Migration zwingen.<br />

FOTO: © SARKER PROTICK<br />

DIE AUSSTELLUNG: „Nach uns die Sintflut“, noch bis zum 5. April<br />

<strong>2021</strong> im Kunst Haus Wien.<br />

98 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


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Das kompakte Tele-Zoom<br />

der neusten Generation<br />

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Erhältlich für Sony E-Mount<br />

Di III: Für spiegellose Systemkameras (DSLM)


FOTOS BESSER PRÄSENTIEREN!<br />

Seiten<br />

EXTRA<br />

WISSEN<br />

WELCHER<br />

RAHMEN PASST<br />

AM BESTEN?<br />

Das perfekte Umfeld<br />

für perfekte Prints<br />

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So wirken Ihre Fotos<br />

optimal an der Wand<br />

GERAHMTE FOTOS<br />

AUS DEM LABOR<br />

TESTÜBERSICHT: DIE BESTEN ONLINE-DIENSTE FÜR SIE


©Michael Taterka<br />

Hahnemühle Photo<br />

The Quality Choice For Everyday Printing<br />

www.hahnemuehle.com


EDITORIAL<br />

DER PERFEKTE<br />

RAHMEN<br />

Fotografen sind Jäger und Sammler, ihre Bilder die Beute<br />

ihrer Jagdausflüge, die Trophäen individuellen Könnens.<br />

Wir investieren oft viel Zeit und Geld in unser Hobby, das<br />

uns ein Stück Vergangenheit und eine Menge Erinnerungen für<br />

die Zukunft bewahrt. Die besten dieser Aufnahmen, die wir alle<br />

im Laufe eines Jahres nach Hause bringen, haben mehr verdient<br />

als ein digitales Resterampendasein auf dem Datenspeicher des<br />

heimischen Computers. Die Mona Lisa verstaubt schließlich<br />

auch nicht im Archiv des Louvres. Sie lächelt den Besuchern fein<br />

gerahmt von den Wänden des Pariser Museums entgegen.<br />

Geben auch Sie Ihren Lieblingsbildern den passenden Raum,<br />

um ihre volle Wirkung zu entfalten! Überlegen Sie, welches<br />

Papier, welches Passepartout und welcher Rahmen dafür am<br />

besten geeignet sind und an welcher Wand sie bei Ihnen zuhause<br />

perfekt zur Geltung kommen. Lassen Sie die Bilder und Rahmen<br />

an den Wänden miteinander kommunizieren und verschaffen Sie<br />

dadurch ein neues, individualisiertes Wohnambiente.<br />

Dieses Sonderheft der fotoMAGAZIN-Redaktion liefert<br />

Ihnen das nötige Wissen, das Ihre Bilder zu gerahmten Schmuckstücken<br />

mit Galeriequalität macht. Der Weg zur Fotografie<br />

mit Fine-Art-Qualität ist nicht weit und im Vergleich zu dem<br />

Investment in Ihre Kameraausrüstung übrigens auch mehr als<br />

erschwinglich. Sie werden schnell entdecken: Auf mattem Aquarellpapier<br />

oder mit einem metallischen Hochglanz bekommen<br />

manche Ihrer Werke nun plötzlich eine ganz neue Bildanmutung.<br />

Experimentieren Sie, bieten Sie Ihren Fotos den Raum zur Entfaltung<br />

– und Sie und Ihre Familie werden viel Freude daran haben.<br />

Gute Bilder sollten nicht versteckt werden!<br />

Manfred Zollner,<br />

Chefredakteur<br />

manfred.zollner@<strong>fotomagazin</strong>.de<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

JAHR MEDIA GMBH & CO. KG<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48, 22763 Hamburg<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Alexandra Jahr<br />

CHEFREDAKTION<br />

Manfred Zollner<br />

GRAFIK<br />

Alphabeta, Hamburg<br />

MITARBEITER<br />

Markus Linden, Peter Michels<br />

ANZEIGEN<br />

Emily Fitzgerald (verantwortlich)<br />

PRODUKTION<br />

Hauke Rieffel (verantwortlich)<br />

DRUCK<br />

Walstead Central Europe, Krakau<br />

RECHTE<br />

© fotoMAGAZIN, soweit nicht anders<br />

angegeben.<br />

FOTO: © WHITEWALL<br />

TITELFOTO<br />

Unser Cover zeigt<br />

den Fotokünstler<br />

und WhiteWall-<br />

Ambassador Erik<br />

Chmil vor seinen<br />

gerahmten Werken.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

3


MAGAZIN<br />

FOTO-IDEEN<br />

Es gibt viele Arten, Fotos zu veredeln. Wir<br />

stellen Techniken und Lösungen zwischen<br />

Bromöldruck und Magnetstickern vor.<br />

FOTO: © CEWE<br />

FOTO: © ANTHONY CHRÉTIEN<br />

SECHSECKE<br />

Die „Hexxas“ von Cewe sind<br />

frei konfigurierbare Fotokacheln.<br />

Cewe stellt ein<br />

Online-Tool für die Gestaltung<br />

bereit und liefert alles für die<br />

Montage mit. Ab 14,99 Euro.<br />

www.cewe.de<br />

DAS<br />

DÜNNSTE<br />

PAPIER<br />

Blackprint in Zürich,<br />

bedruckt mit Piezography-Tinten,<br />

alle Papiere<br />

auf höchstem SW-Niveau<br />

– auch das japanische<br />

ultradünne Hidakawashi.<br />

Handgefertigt mit 1,6 g/m 2 !<br />

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BUCHTIPP:<br />

BROMÖLDRUCK<br />

Jörg Pfäffinger gilt als<br />

führender Bromöldruck-Experte<br />

und ist ein<br />

Praktiker, der weiß, wo<br />

die Fehlerquellen bei<br />

diesem spannenden<br />

Edeldruckverfahren<br />

liegen. 2. Auflage 2020,<br />

Preis: 24,80 Euro.<br />

www.lindemanns.de<br />

FOTO: © LINDEMANNS<br />

Rahmen Passepartouts Zubehör<br />

Individuelle Lösungen für Ihre perfekte Präsentation.<br />

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Neuer Passepartout-Generator<br />

www.passepartout-versand.de


FOTO: © DATACOLOR<br />

DIY-PAPIER<br />

Mit dieser Emulsion macht<br />

man aus fast allen (Künstler)-Papieren<br />

seine eigenen<br />

Inkjet-Papiere. Einfach auftragen,<br />

trocknen, bedrucken.<br />

Blend A erhält mehr von der<br />

Papier-Textur als Blend B.<br />

Mischen ist möglich. Preis je<br />

Liter zwischen 69<br />

und 89 Euro.<br />

www.ilford.com<br />

FOTO: © THOMAS ADORFF<br />

DRUCKER<br />

KALIBRIEREN<br />

Zuverlässiger Fine-Art-<br />

Druck mit allen Papieren<br />

und jeder Tinte: Mit dem<br />

SpyderPRINT kalibrieren Sie alle<br />

Fotodrucker. Preis: ca. 345 Euro.<br />

www.datacolor.eu<br />

RAHMEN-LEUCHTE<br />

Tommy heißt die batteriebetriebene<br />

Rahmenleuchte, die (gerahmte)<br />

Fotos auch abends in Szene setzt. Sie<br />

strahlt breit über 120 Grad und benötigt<br />

drei AA-Batterien.<br />

Preis ca. 49 Euro.<br />

www.lampenwelt.de<br />

FOTO: © LAMPENWELT.DE<br />

FOTO: © POSTERXXL<br />

NEUN MAL MAGNETISCH<br />

Neun magnetische Fotokacheln im Rahmen bietet<br />

Poster XXL für knapp 30 Euro an. Die Kacheln lassen<br />

sich einfach anordnen und wechseln. Nachschub kann<br />

im 9er-Set ebenfalls bestellt werden.<br />

www.PosterXXL.de<br />

EINDRUCKSVOLL SCHNELL EINRAHMEN<br />

MIT MAGNETRAHMEN VON HALBE<br />

Dank des einzigartigen Magnetrahmenprinzips von HALBE rahmen<br />

Sie Ihre Bilder – anders als bei anderen Bilderrahmen – einfach und<br />

schnell von der sichtbaren Vorderseite ein, ohne Wenden, Klammern<br />

oder Werkzeug.<br />

Jetzt online nach Maß konfigurieren unter: www.halbe.de<br />

www.halbe.de


BILD UND RAHMEN<br />

FERTIG AN DIE<br />

WAND GEBRACHT<br />

Fertig gerahmte Wandbilder der eigenen Fotos gibt es mittlerweile<br />

bei immer mehr Anbietern. Wir haben die Angebote<br />

getestet und zeigen, wo sich eine Bestellung lohnt.<br />

MEINFOTO<br />

MYPOSTER<br />

WHITEWALL<br />

POSTER XXL<br />

CEWE<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

Unsere Testrahmen (außer<br />

Pixelnet) im originalen Größenverhätnis.<br />

PIXUM<br />

PIXOPRINT<br />

PIXELNET<br />

Ein Sonderfall im Test: Pixelnet<br />

vetreibt mit dem „Framenator“<br />

Ensembles von Bildern<br />

inklusive einer Schablone zur<br />

Montage an der eigenen Wand.<br />

Erst gerahmt kommt ein Foto richtig zur<br />

Geltung. Wir haben uns die Angebote<br />

von acht Online-Dienstleistern angesehen<br />

und geprüft: Wer liefert welche Qualität bei<br />

den Fotos im (Passepartout-)Rahmen? Dabei<br />

unterscheiden sich die Anbieter bei den angebotenen<br />

Drucktechniken, den Rahmen, den<br />

Größen, Passepartouts und bei den Gläsern. Die<br />

Bandbreite bei Passepartout-Rahmen ist groß,<br />

ein direkter Vergleich kaum möglich. Umso<br />

spannender ist die Vielfalt der angebotenen<br />

Produkte.<br />

Wir zeigen Ihnen auf den nächsten Seiten,<br />

was Sie und wie Sie bei den Dienstleistern konfigurieren<br />

können, welche Qualität Sie erwarten<br />

dürfen und welches Angebot sich für Ihre<br />

Bilder eignet.<br />

6 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


CEWE<br />

ANGEBOT<br />

Bei Cewe bestellen Sie Wandbilder im Rahmen<br />

online über die Website oder über die<br />

Firmen-Software. „Foto im Rahmen“ heißt das<br />

Angebot. Zur Auswahl stehen verschiedene<br />

Holzrahmen mit unterschiedlichen Leisten, Alurahmen<br />

und – ohne Passepartout – auch Kunststoffrahmen.<br />

Die Größen und Seitenverhältnisse<br />

sind vorgegeben. Mit im Sortiment sind zwei Panoramaformate,<br />

die auch hochformatig angelegt<br />

und gehängt werden können. Leider können Sie<br />

das Passepartout nicht weiter beeinflussen – es<br />

steht nur weißer Passepartout-Karton zur Verfügung.<br />

Seine Breite ist abhängig von der bestellten<br />

Rahmengröße. Die Auswahl bei den Papieren ist<br />

groß: Es stehen mehrere Fotopapiere, Digitaldruck<br />

und ein Fine-Art-Druck zur Verfügung.<br />

Letzterer allerdings in der Größe beschränkt.<br />

Sowohl in der Software als auch online wird<br />

es kompliziert, wenn Sie das Papier oder den<br />

Rahmen neu konfigurieren möchten: Denn nicht<br />

jedes Papier und nicht jeder Rahmentyp stehen<br />

in jeder Größe zur Verfügung. Da verschluckt<br />

sich die Konfiguration manchmal. Die Voransicht<br />

mit dem eigenen Foto ist groß, realistisch und in<br />

der Software werden die Maße von Rahmen, Bild<br />

und Passepartout eingeblendet.<br />

Das Glas lässt sich<br />

ebenfalls nicht beeinflussen<br />

– man kann alternativ zum<br />

Einsatz von Glas das Foto<br />

kaschieren und rahmen<br />

lassen. Dann ohne Glas und<br />

Passepartout und es stehen<br />

auch andere Rahmentypen<br />

zur Verfügung.<br />

ERGEBNIS<br />

Zum Einsatz kommt ein<br />

Wechselrahmen aus hochwertigen<br />

Echtholz-Leisten.<br />

Sie sind sauber verarbeitet<br />

und haben auf der Rückseite eine stabile Aufhängung<br />

sowie unten die erforderlichen Abstandshalter,<br />

damit der Rahmen in jedem Fall senkrecht<br />

hängt. Das Passepartout ist relativ steil, aber<br />

sauber geschnitten.<br />

Beim Glas handelt es sich um Acryl ohne<br />

Entspiegelung. Wir hatten eine Belichtung mit<br />

Seidenraster gewählt, die das Portrait gut wirken<br />

lässt und mit dem leicht spiegelnden Acrylglas<br />

gut zurecht kommt. Der Abzug wurde etwas<br />

knapp belichtet, ist aber sonst tadellos.<br />

Ganz oben: Der<br />

Echtholz-Rahmen<br />

von Cewe ist sorgfältig<br />

verarbeitet<br />

und wirkt hochwertig.<br />

Oben: Die Eck-Aufhänger<br />

ermöglichen<br />

eine problemlose<br />

Montage. Es bleibt<br />

aber ein Spalt zur<br />

Wand.<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

FOTO: © MARKUS LINDEN<br />

Die Konfiguration<br />

der Papiere und<br />

Leisten ist gut gelöst.<br />

Leider gibt es<br />

bei den Passepartouts<br />

und dem Glas<br />

keine Alternativen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

7


BILD UND RAHMEN<br />

Die Rückwand des<br />

Rahmens ist mit der<br />

Leiste verklebt. Der<br />

Heißpistolen-Klebstoff<br />

lässt sich – mit etwas<br />

Mühe – lösen.<br />

MEINFOTO<br />

Kunststoff-Rahmen<br />

in Holzoptik: An der<br />

Wand fällt das nicht<br />

mehr auf.<br />

ANGEBOT<br />

Meinfoto bietet Bilder gerahmt mit Passepartout an und sogenannte<br />

„Fotoboards“, bei denen scheinbar die gleichen Rahmen<br />

zum Einsatz kommen. Hier werden allerdings die Fotos vollflächig<br />

aufkaschiert und es wird kein Glas vorgesetzt.<br />

Nach Hochladen eines Fotos startet der Konfigurator. Der<br />

Anwender kann zwischen Quadraten und Rechteckformaten bis<br />

zu einer Rahmengröße von 80 mal 60 cm wählen. Bei den Rahmen<br />

stehen fünf Farben/Holzarten zur Verfügung. Allerdings steht<br />

schon im Konfigurator „Walnuss-Optik“, sodass dem Anwender<br />

klar sein sollte, dass es sich um Kunststoffrahmen handelt. Passepartout<br />

(weiß) und Glas können nicht beeinflusst werden.<br />

FOTO: © MARKUS LINDEN<br />

ERGEBNIS<br />

Der Rahmen ist aus Kunststoff, die Holzoptik wirkt an der Wand<br />

aber überzeugend. Er wird eigentlich ohne Hängesystem ausgeliefert<br />

– wir hatten aber das Befestigungsset für drei Euro dazu<br />

bestellt. Es muss vom Anwender selbst oben am Rahmen (Zweipunkt)<br />

verschraubt werden; dabei entsteht etwas Abstand zur<br />

Wand. Die Rückwand ist verklebt. Das Wechseln des Bildes ist nur<br />

mit Aufwand möglich. Das cremeweiße Passepartout ist sauber gearbeitet.<br />

Das Acrylglas ist unbehandelt. Der Print hat einen leichten<br />

Rotstich. Dennoch: Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her gut.<br />

MYPOSTER<br />

Mit mehreren<br />

Rahmentypen,<br />

zwei Druckverfahren<br />

und<br />

konfigurierbarem<br />

Passepartout<br />

überzeugt der<br />

MyPoster-Konfigurator.<br />

ANGEBOT<br />

Bei MyPoster lassen sich neben Prints auch Kaschierungen<br />

und Leinwandbilder rahmen. Zudem haben Sie neben „Poster“<br />

auch die Wahl, einen Hahnemühle-Print zu wählen –<br />

was wir getan haben. Bevor der Konfigurator startet, hat der<br />

Nutzer die Wahl zwischen vorgegebenen Formaten – kann<br />

aber auch eigene Werte zentimetergenau angeben. Der Konfigurator<br />

springt gern zu einer Empfehlung und dann direkt<br />

zum Warenkorb – dann verpasst man aber das Beste: Denn<br />

unter „Optionen“ lassen sich verschiedene Kunststoff-, Aluund<br />

Holzrahmen auswählen. Bei den Passepartouts gibt es<br />

die Wahl zwischen Weiß, Creme und Schwarz (mit weißem<br />

Kern). Die Breite kann in den Stufen 3, 6, 9, 12 und 15<br />

cm eingestellt werden. Beim Glas gibt es lediglich „Museums-Acryl“.<br />

Alle Parameter werden sofort in der Vorschau<br />

sichtbar.<br />

8 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

Im Konfigurator wählt man<br />

eine Schablone aus und<br />

zieht die einzelnen Fotos<br />

auf die Rahmen. Zur Wahl<br />

stehen Schwarz, Weiß und<br />

gemischt.<br />

Mitgeliefert wird eine Schablone in Echtgröße des<br />

Ensembles zum Bohren oder Nageln.<br />

PIXELNET<br />

Bei den Pixelnet-Rahmen<br />

handelt es sich<br />

um günstige<br />

Hama-Kunststofffertigungen.<br />

Überraschung:<br />

Innen liegt<br />

ein Passepartout<br />

versteckt. Das Befestigungsmaterial<br />

(oben)<br />

lag mit im Paket.<br />

Der Wechselrahmen mit Ein-Punkt-Hängung ist nicht ganz perfekt<br />

verklebt, was aus etwas Entfernung aber nicht mehr auffällt.<br />

ERGEBNIS<br />

Das erwähnte Museums-Acrylglas unterscheidet sich nicht<br />

von üblichem Acrylglas. Der Rahmen ist tatsächlich aus<br />

Holz, aber der von uns bestellte Wurzelholzanteil ist nur<br />

aufgebracht. Die Ränder sind schwarz lackiert. Sieht trotzdem<br />

gut aus. An den Ecken sind kleine Ungenauigkeiten in<br />

der Verleimung, die aber an der Wand nicht mehr auffallen.<br />

Der Print ist sehr gut ausgeführt. Die Ein-Punkt-Halterung<br />

befindet sich an der Rückwand, sodass das Bild ohne Abstand<br />

zur Wand hängt. Ein nicht perfektes, aber trotzdem<br />

an der Wand gut wirkendes Produkt.<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

ANGEBOT<br />

Anders als die anderen Anbieter hat Pixelnet –<br />

eine Tochter von Orwo – keine einzeln gerahmten<br />

Bilder im Angebot. Stattdessen gibt es ein<br />

interessantes Produkt zum Zusammenstellen eines<br />

Ensembles an der Wand. „Framenator“ nennt<br />

Pixelnet das Ganze. Mit dem Online-Tool (das<br />

mit ähnlicher Funktionalität auch in die Pixelnet-Software<br />

integriert ist) lassen sich Ensembles<br />

von Rahmen in den Größen 40 x 30 cm, 30 x<br />

21 cm und 13 x 18 cm (Bildgröße) als „Gesamtkunstwerk“<br />

konfigurieren. Der Kunde kann vier,<br />

sieben oder zehn Rahmen als Ausgangskonfiguration<br />

wählen und diese jeweils in unterschiedlichen<br />

Hängungsarten miteinander kombinieren.<br />

Dabei werden die Regeln zum Gestalten einer<br />

Wand eingehalten – man wählt einfach das, was<br />

in der Vorschau passend erscheint.<br />

Pixelnet gibt die Gesamtgröße des Ensembles<br />

an, macht aber keine Angaben, bei welcher<br />

Vorlage welche Bildgrößen und Formate zum<br />

Einsatz kommen – das sehen Sie dann erst in der<br />

Vorschau. Die eigenen Fotos werden einfach auf<br />

die leeren Rahmen der Vorschau gezogen – fertig.<br />

Passepartouts gibt es nicht, es stehen nur die<br />

Farben Schwarz und Weiß für die Kunststoffrahmen<br />

zur Verfügung.<br />

ERGEBNIS<br />

Im Paket befinden sich die gerahmten Fotos,<br />

Befestigungsmaterial und eine Schablone. Diese<br />

wird an die Wand gepinnt. An den gezeichneten<br />

Stellen bohren Sie Löcher oder schlagen Nägel<br />

ein. Einfacher geht es kaum.<br />

Die Rahmen sind von Hama. Es sind einfache<br />

Wechselrahmen mit Acrylglas. Die Verarbeitung<br />

ist gut, aber nicht wirklich hochwertig. Überraschung:<br />

In den Rahmen hinter den Fotos sind<br />

Passepartouts versteckt. Wer also neue Fotos<br />

rahmen will, kann diese nutzen und muss dann<br />

kleinere Prints wählen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

9


BILD UND RAHMEN<br />

Ein etwas sperriger<br />

Konfigurator,<br />

aber es sind viele<br />

Rahmenleisten<br />

wählbar. Die Größe<br />

kann der Kunde<br />

zentimetergenau<br />

angeben.<br />

PIXOPRINT<br />

ANGEBOT<br />

PixoPrint hat neben gerahmten Fine-Art-Drucken auch<br />

gerahmte Kaschierungen auf Alu Dibond oder hinter<br />

Acryl im Angebot. Auch Leinwandbilder können inklusive<br />

Rahmung bestellt werden. Neben normalen Rahmungen<br />

bietet PixoPrint auch für die erwähnten Produktgruppen<br />

Schattenfugenrahmen an.<br />

Wir haben uns für einen Fine-Art-Print im Rahmen entschieden. Da<br />

alle vier Komponenten (Rahmen, Bild, Passepartout und Glas) inhouse<br />

gefertigt bzw. zugeschnitten werden, kann der Kunde die Größe zentimetergenau<br />

selbst festlegen. Bei den Rahmen gibt es insgesamt 25 Wahlmöglichkeiten,<br />

wobei sich einige der Alu- und Holzrahmen nur in der Farbe<br />

oder Breite unterscheiden. Bei den Passepartouts stehen zwei Weißtöne,<br />

Schwarz und einige Farben zur Verfügung. Schwarz und Farben haben<br />

einen weißen Kern, der im Schrägschnitt sichtbar wird. Die Breite kann<br />

in Stufen von 3, 5, 7, 10 und 15 cm gewählt werden. Es stehen Museums-Echtglas<br />

und Acrylglas (glänzend) zur Verfügung. Zum Testzeitpunkt<br />

war das Museums-Glas allerdings nicht lieferbar. Gedruckt wird mit<br />

Inkjet auf einem Bauwollpapier von Innova.<br />

ERGEBNIS<br />

Der hochwertig verarbeitete Holzrahmen ist zwar hinten mit Papier zum<br />

Schutz vor Staub verklebt, kann aber als Wechselrahmen geöffnet werden.<br />

Der Print ist makellos und kommt auf dem mattem Papier mit dem glänzenden<br />

Acrylglas gut zur Geltung. Was die reine Bildqualität angeht, kann<br />

nur Whitewall mithalten. Mit einem mattierten Echtglas wäre der Rahmen<br />

perfekt gewesen. Trotzdem: Auch mit Acrylglas ein sehr gutes Produkt.<br />

Ein sehr hochwertiger<br />

Holzrahmen,<br />

gut<br />

verarbeitet. Die<br />

Zwei-Punkt-<br />

Hängung an<br />

der Leiste führt<br />

zu Abstand zur<br />

Wand, Distanzstücke<br />

sind<br />

verklebt.<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

PIXUM<br />

ANGEBOT<br />

Pixum hat zwar eine eigene Online-Anwendung<br />

zur Konfiguration der Rahmen, lässt aber bei<br />

Cewe produzieren. Auch mit der Pixum-Software<br />

können Kunden die gerahmten Bilder konfigurieren.<br />

Die Software ist jedoch weitgehend<br />

deckungsgleich mit der Cewe-Variante. Pixum<br />

ordnet sowohl online als auch in der Software<br />

die Rahmentypen anders als Cewe – so werden<br />

die Materialien nicht ganz klar – und auch hier<br />

kommt es wie bei Cewe zu Inkonsistenzen, wenn<br />

man die Größe später ändern will.<br />

Eine große Einschränkung im Vergleich zur<br />

Direktbestellung gibt es: Es steht keine weitere<br />

Auswahl bei der Papiersorte zur Verfügung –<br />

es wird nur „Bilderdruckpapier matt“ für die<br />

Rahmung inklusive Passepartout angeboten. Wie<br />

bei Cewe steht nur ein Passepartout in Weiß zur<br />

Auswahl.<br />

ERGEBNIS<br />

Wir haben den großen Panorama-Rahmen<br />

(90 x 30 cm) in „Aluminium Natur“ inklusive<br />

Passepartout bestellt. Der Rahmen ist präzise<br />

gearbeitet. Seine Kanten sind etwas scharf, aber<br />

10 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


POSTER XXL<br />

Bei PosterXXL<br />

gibt es wenige<br />

Rahmenleisten zur<br />

Auswahl, Passeparouts<br />

können nihct<br />

verändert werden.<br />

Aber: So große<br />

Rahmen bekommt<br />

man selten – vor<br />

allem nicht zu dem<br />

Preis.<br />

FOTO: ©MARKUS LINDEN<br />

ANGEBOT<br />

Auch bei PosterXXL gibt es unter „Im Rahmen“ fertig konfektionierte<br />

Rahmen mit Foto und Passepartout. „Poster<br />

im Rahmen“ heißt das Angebot. Es gibt aber auch noch<br />

die Möglichkeit, Leinwände rahmen zu lassen sowie auch<br />

kaschierte Fotos. Sowohl Drucke hinter Acryl als auch Kaschierungen<br />

auf Alu-Dibond und Forex sind im Angebot.<br />

Sie können mit schmalen Rahmen eingefasst werden.<br />

Wählt man „Poster im Rahmen“ und lädt das eigene<br />

Foto hoch, so öffnet sich ein Konfigurator, in dem Bildgröße,<br />

Rahmenart Passepartout und Glas eingestellt werden<br />

können. Es stehen vier Holzrahmen und ein Kunststoffrahmen<br />

zur Verfügung, wobei sich drei der Holzrahmen nur<br />

in der Farbe unterscheiden. Insgesamt stehen die Farben<br />

Schwarz, Weiß und Braun zur Auswahl.<br />

Unter „Passepartout“ lässt sich das Passepartout nur<br />

an- und abwählen – die Breite des Randes wird zwar angegeben,<br />

ist aber nicht einstellbar. Es steht nur ein Karton in<br />

Weiß zur Verfügung, auch beim Glas gibt es keine weitere<br />

Auswahlmöglichkeit. Immerhin ist das einzig bereitstehende<br />

Acrylglas entspiegelt.<br />

Etwas verwirrend ist, dass ab einer bestimmten Größe<br />

kein Passepartout mehr angefertigt werden kann – das<br />

merkt man aber erst in der Vorschau, wenn es kommentarlos<br />

entfernt wird. Bis zu einer Bildgröße von 75 x 50 cm<br />

Der Holzrahmen ist einfach, abergut verarbeitet. Trotz der Größe<br />

ist er leicht genug für eine Ein-Punkt-Aufhängung.<br />

(der Rahmen ist dann allerdings 86 x 61 cm groß) können<br />

Passepartouts mitbestellt werden. Das sollte in den meisten<br />

Fällen reichen.<br />

ERGEBNIS<br />

Der matt lackierte Holzrahmen ist nicht so stabil wie zum<br />

Beispiel bei Cewe oder WhiteWall, aber gut verarbeitet.<br />

Er ist ein Wechselrahmen mit einem Einpunkt-Aufhänger<br />

an der Rückwand. So lässt sich der (eher leichte Rahmen)<br />

ohne Abstand zur Wand befestigen. Der Digitaldruck-Print<br />

ist gut ausgearbeitet, das Passepartout gut geschnitten. Das<br />

mattierte Acrylglas mindert die Reflexionen, aber auch die<br />

Schärfe des Bildes – das liegt einfach am Material. In den<br />

vielen Wohnungen dürfte aber mattiertes Acrylglas die bessere<br />

Wahl gegenüber einem unbearbeiteten Acryl sein.<br />

korrekt verarbeitet. Es handelt sich zwar nicht<br />

um einen echten Wechselrahmen, aber dieser<br />

Rahmen lässt sich mit einem Schraubendreher<br />

auseinandernehmen, falls Sie das Bild<br />

wechseln möchten. Er kann sowohl quer als<br />

auch hoch mit den mitgelieferten, stabilen<br />

Einloch-Ösen gehängt werden. Abstandshalter<br />

sind ebenfalls montiert.<br />

Beim Glas handelt es sich um Acryl.<br />

Das Passepartout ist gut geschnitten und<br />

entspricht dem Karton, den wir auch von<br />

Cewe bekommen haben. Der Digitaldruck ist<br />

erstaunlich detailreich und zeigt leuchtende<br />

Farben – insgesamt wirkt der Rahmen mit<br />

dem Bild sehr schön und zudem sehr hochwertig<br />

an der Wand.<br />

Ein hochwertiger<br />

Aluminiumrahmen,<br />

der nicht nur gut<br />

aussieht, sondern<br />

stabil verschraubt<br />

ist und sich notfalls<br />

auch öffnen lässt.<br />

Pixum ordnet<br />

die Leisten<br />

anders an und<br />

benennt sie<br />

auch anders,<br />

hat aber das<br />

selbe Rahmenangebot<br />

wie<br />

Cewe.<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

11


BILD UND RAHMEN<br />

WHITEWALL<br />

Bei Whitewall<br />

bekommt man<br />

das größte<br />

Angebot an<br />

Papieren,<br />

Passepartouts,<br />

Gläsern und<br />

auch viele Rahmen,<br />

die sich<br />

zentimetergenau<br />

anpassen<br />

lassen.<br />

ANGEBOT<br />

Bei WhiteWall wird – mit Ausnahme der Fotobücher –<br />

alles über die Website konfiguriert. Unter „Mit Rahmen“<br />

gibt es eine sehr breite Auswahl von Optionen: Neben den<br />

Fotos im Rahmen mit Passepartout gibt es Schattenfugenrahmen,<br />

Vitrinenrahmungen mit speziellem Tiefeneffekt,<br />

bunte, schmale „Pop-Art-Rahmen“ und die „ArtBox“: eine<br />

schmale Einfassung für kaschierte Fotos. Und es besteht<br />

die Möglichkeit, die kaschierten Fotos (auf Alu-Dibond<br />

oder Forex gesondert in Holz und auch mit Schattenfuge<br />

rahmen zu lassen.<br />

Nach Auswahl einer Gruppe (wir haben uns für den<br />

„Rahmen mit Passepartout“ entschieden) startet ein<br />

Konfigurator, der umfassende Einstellungen erlaubt. Es<br />

gibt 17 verschiedene Papiere zur Auswahl, davon allein<br />

fünf Hahnemühle Fine-Art-Papiere und drei SW-Papiere,<br />

darunter ein Baryt-Papier. Der Rest sind Belichtungen auf<br />

Fuji- oder Kodak-Papieren. So eine Auswahl gibt es sonst<br />

nirgendwo. Bei den Rahmen gibt es in dieser Kategorie<br />

sieben Holzrahmen, die sich fast alle noch nach Breite<br />

und Holzart/Lackierung weiter konfigurieren lassen. Das<br />

ergibt bereits ein breites Angebot. Darüber hinaus können Sie<br />

auch die Rahmenleiste flexibel an das Motiv und die Größe<br />

anpassen. Auch beim Passepartout wählt der Kunde zwischen<br />

drei Breiten (siehe unten). Es stehen verschiedene Weißtöne,<br />

Schwarz, Grautöne und drei Leinenoberflächen zur Verfügung.<br />

Etwas versteckt hat WhiteWall einen „Advanced“-<br />

Button unter „Passepartout“: Hier lässt sich die Breite und darüber<br />

auch die Position des Passepartout-Randes millimetergenau<br />

einstellen. Klasse! Perfekt wäre noch die automatische<br />

Einrichtung der optischen Mitte per Mausklick gewesen. So<br />

muss man diese entweder selbst berechnen oder anhand der<br />

Vorschau die optisch perfekte Mitte definieren.<br />

Beim Glas hat WhiteWall ebenfalls das breiteste Angebot<br />

im Test: Neben einem normalen Floatglas gibt es eine<br />

reflektionsarme, mattierte Variante, Acrylglas und auch das<br />

Museumsglas Mirogard von Schott. Es filtert nicht nur UV-<br />

Licht, sondern ist auch weitgehend reflexionsfrei und mindert<br />

dennoch kaum die Schärfe.<br />

Anbieter Cewe Meinfoto MyPoster Pixelnet<br />

Testprodukt<br />

Seidenraster mit Rahmen<br />

Sento Goldgrün<br />

Foto mit Passepartout im<br />

Dekorrahmen<br />

Holzrahmen Wurzelholz/<br />

Hahnemühle<br />

Framenator 7<br />

Größe Rahmen 43,4 x 63,5 cm 60,1 x 80,2 cm 43,8 x 37 cm 7 Rahmen insgesamt 94 x 72 cm<br />

Größe Bildausschnitt 28 x 47,5 cm 46,1 x 66 cm 34,3 x 27,3 cm 1 à 39,2 x 29,1 cm, 2 à 29,2 x 19,1 cm,<br />

4 à 17,1 x 12,2 cm<br />

Foto Belichtung auf Seidenraster Digitaldruck Inkjet auf Photo Rag Digitaldruck<br />

Rahmenmaterial Holz Kunststoff Holz (Wurzelholz funiert) Kunststoff<br />

Passepartouts Weiß Cremeweiß Cremweiß kein (siehe Text)<br />

Glas Acryl Acryl Acryl Glas<br />

Varianten<br />

Rahmenmaterial Holz, Alu 5 Kunststofftypen Verschiedene Varianten von Holz, Kunststoff, drei Farben<br />

Kunststoff, Alu<br />

Passepartouts Weiß Cremeweiß Weiß, Cremeweiß, Schwarz keine (siehe Text)<br />

Gläser Acryl Acryl Acryl Glas<br />

Maximalformat 53 x 78 cm 60 x 80 cm 100 x 75 cm 94 x 72 cm<br />

Bestellung<br />

Laufzeit (Werktage) 6 Tage 4 Tage 3 Tage 7 Tage<br />

Preis 95,98 Euro 64,80 Euro 74,97 Euro 75,94 Euro<br />

Info www.cewe.de www.meinfoto.de www.myposter.de www.pixelnet.de<br />

Wertung<br />

Bestellung/Angebot Gut Befriedigend Sehr gut Gut<br />

Qualität Druck Sehr gut Gut Sehr gut Gut<br />

Qualität Rahmen/Glas Sehr gut Gut Gut Befriedigend<br />

<br />

SEHR GUT<br />

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GUT<br />

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PREIS-<br />

TIPP<br />

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12 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


FAZIT<br />

»Die teuersten Rahmen<br />

sind die besten. Aber<br />

auch die günstigen<br />

machen sich gut.«<br />

Markus Linden, freier Autor<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

Ein guter Holzrahmen,<br />

perfekt verarbeitet.<br />

Die Zwei-Punkt-Hängung<br />

erlaubt das<br />

Hängen ohne Abstand<br />

zur Wand.<br />

ERGEBNIS<br />

Wir haben uns für ein Produkt aus der mittleren<br />

Qualitätsklasse entschieden: der schlichte Holzrahmen<br />

„Hamburg“ mit schmalem Karton-Passepartout in Elfenbein.<br />

Außerdem wollten wir wissen, ob das entspiegelte<br />

Floatglas qualitativ ausreicht.<br />

Das Foto ist ein Abzug auf Fuji Crystal Archive in<br />

glänzend – das sollte mit dem entspiegelten Glas harmonieren.<br />

Das tut es auch. Die Entspiegelung des Glases<br />

ist gut, der Schärfeeindruck wird kaum gemindert. Wer<br />

keine besonderen Anforderungen hat, kann auf das<br />

teure Mirogard-Glas verzichten. Der Rahmen ist ein<br />

Wechselrahmen mit perfekt verarbeiteten Leisten. Die<br />

Zweipunkt-Hängung ist auf dem Rückkarton angebracht,<br />

sodass der Rahmen ohne Abstand zur Wand montiert<br />

werden kann. Unser einziger Kritikpunkt ist, dass die<br />

Metallclips zur Rückwandhalterung etwas dünn sind:<br />

Das mehrfache Öffnen des Wechselrahmens könnte dazu<br />

führen, dass sie vorzeitig abbrechen. Der Abzug ist sehr<br />

gut ausgeführt. ml<br />

Die beiden teuersten Rahmen sind auch die besten:<br />

Alleine schon mit dem Angebot von WhiteWall kann<br />

kein anderer Testteilnehmer mithalten. Dann die<br />

perfekte Verarbeitung aller Komponenten: Das ist der<br />

Testsieg. Aber teuer. Wer einen hochwertigen Print im<br />

Holzrahmen mit entspiegeltem Glas selbst zusammensetzt,<br />

kommt jedoch nicht unbedingt billiger<br />

davon. Ganz gut gefallen hat uns auch die Arbeit von<br />

PixoPrint. Hochwertige Rahmen, perfekter Print. Und<br />

die Preise sind durchaus auch „im Rahmen“. Sehr gut<br />

an der Wand macht sich der Panorama-Rahmen von<br />

Pixum, trotz einfachem Druckverfahren. Denselben<br />

gibt es auch bei Cewe, sogar noch mit anderem<br />

Papier. Den Cewe-Holzrahmen würden wir wegen<br />

seiner guten Qualität auch empfehlen. Sowohl bei Pixum<br />

als auch bei Cewe hätten wir uns mehr Auswahl<br />

bei den Passepartouts gewünscht. Bei MyPoster gibt<br />

es Fine-Art-Prints in ausgefallenen Rahmen. MeinFoto<br />

und PosterXXL bieten beide einfachere, aber gute<br />

Produkte an. Hier können Sie bedenkenlos zuschlagen,<br />

wenn Sie weniger Geld ausgeben wollen und<br />

bei dem etwas schmalen Angebot an Rahmenleisten<br />

das passende finden. Eine Sonderstellung nimmt der<br />

Pixelnet-Framenator ein: Er stellt die Wand in den<br />

Mittelpunkt. Eine tolle Idee für kleinere Wände.<br />

PixoPrint Pixum PosterXXL WhiteWall<br />

Fine-Art-Print Schwarz-Barock Fotoposter Panorama Alu-Silber Holzrahmen klassisch braun Foto im Passepartoutrahmen,<br />

Fuji Crystal in Erle<br />

81,8 x 62,1 cm 90,5 x 30,5 cm 69,7 x 49,7 cm 69,5 x 49,5 cm<br />

59,8 x 39,6 cm 80,6 x 20,8 cm 59,1 x 39,1 cm 59,6 x 39,4 cm<br />

Inkjet auf Innova Soft Cotton Digitaldruck Digitaldruck Belichtung<br />

Holz Aluminium Holz Holz<br />

Natur (Cremeweiß) Weiß Weiß Cremeweiß mit weißem Kern<br />

Acryl Acryl Acryl (mattiert) Glas matt<br />

Holz und Alu in vielen Ausführungen Holz, Kunststoff, Alu 4 Holz, 1 Kunstoffrahmen Mehrere Holzrahmen in verschiedenen Farben,<br />

Alu- und Kunststoffrahmen ohne Passepartout<br />

Weiß, Cremeweiß, Schwarz und<br />

Farben mit weißem Kern<br />

Weiß Weiß Drei Weißtöne, Schwarz und Grautöne,<br />

drei Leinenfarben<br />

Acryl (Echtglas derz. nicht lieferbar) Acryl Acryl (mattiert) Acryl, Glas, Glas mattiert, Museumsglas<br />

100 x 130 cm 50 x 75 cm 180 x 120 cm 105 x 70 cm<br />

10 Tage 6 Tage 7 Tage 6 Tage<br />

118,16 Euro 80,93 Euro 84,98 Euro 157,9 Euro<br />

www.pixoprint.de www.pixum.de www.posterxxl.de www.whitewall.de<br />

Sehr gut<br />

Gut Befriedigend Super<br />

Super Sehr gut Gut Sehr gut<br />

Sehr gut Sehr gut Gut Super<br />

<br />

SEHR GUT<br />

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SEHR GUT<br />

4/21<br />

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GUT<br />

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SUPER<br />

4/21<br />

TEST-<br />

SIEGER<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

13


RAHMENTYPEN<br />

FOTO: © HALBE<br />

Motiv und Rahmenleiste<br />

sollten miteinander<br />

harmonieren.<br />

Am einfachsten<br />

setzen Sie das um,<br />

indem Sie eine Farbe<br />

oder ein Material in<br />

Foto und Rahmen<br />

wiederholen.<br />

PERFEKTE RAHMEN<br />

FÜR IHRE FOTOS<br />

Der Rahmen trennt das Foto von der Welt – und hält es sicher an<br />

seinem Platz. Über Farben und Material können Sie den Rahmen<br />

auch optisch mit Ihrem Foto verbinden.<br />

Der Rahmen ist eine Trennlinie zwischen<br />

Ihrem Foto und der Wand. Er hält physikalisch,<br />

aber auch optisch das Bild an<br />

seinem Platz und trennt es vom Rest der Welt.<br />

Ästhetisch gesehen gehört der Rahmen zu zwei<br />

Welten: Zur Welt des Fotos und zur realen Welt,<br />

dem Ausstellungsraum. Während Hallen in Museen<br />

in der Regel möbellos sind und nichts das<br />

Foto stört, sieht es im heimischen Wohnzimmer<br />

anders aus: Hier geben Tapeten, Möbel und Einrichtungsgegenstände<br />

Linien, Farben und Materialien<br />

vor. Bei der Wahl des Rahmens muss also<br />

immer auf die Außenwelt geachtet werden. Dabei<br />

erweisen sich Rahmen im nackten Aluminium<br />

oft als universell verwendbar. Ebenso schwarze<br />

oder weiße Rahmen. Unlackiertes Echtholz passt<br />

nur in bestimmte Umgebungen, ebenso farbige<br />

Rahmenleisten oder solche mit Schmuck oder im<br />

Barockdesign.<br />

INNENWIRKUNG<br />

Der Rahmen wirkt aber auch zurück auf das<br />

Foto: Auch wenn reines Aluminium erstaunlich<br />

oft mit Portraits harmoniert: Warm und freundlich<br />

wirkt es nie. Ein schwarzer Rahmen lässt<br />

Bilder heller wirken und farbkräftiger – kann<br />

aber schnell dominant werden. Weiße Rahmen<br />

wirken am besten bei farbkräftigen Fotos. Und<br />

bunte Rahmen sollten am besten eine Farbe des<br />

Bildes aufnehmen – oder aber eine seiner Komplementärfarben.<br />

Einen Teil der „Rahmenwirkung“<br />

können Sie mit Einsatz von Passepartouts<br />

abfangen oder mildern.<br />

Sparen Sie nicht zu sehr bei den Rahmen.<br />

Hochwertig verarbeitete Leisten aus guten Materialien<br />

wirken positiv zurück auf das Bild. Und<br />

gut konzipierte und stabile Rahmen erleichtern<br />

Ihnen das Hängen genauso wie auch das Wechseln<br />

der Fotos. Denn gute Rahmen werden an<br />

14 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Ein guter Wechselrahmen<br />

muss nicht<br />

teuer sein. Drehbare<br />

Clips wie auf der<br />

Rückseite (wie bei<br />

diesem Nielsen-<br />

Rahmen) erleichtern<br />

die Montage und<br />

halten viele Wechsel<br />

aus. Ein-Punkt-<br />

Hängungen sind<br />

viel einfacher zu<br />

montieren als Zwei-<br />

Punkt-Aufhänger.<br />

FOTO: © CEWE<br />

Die Farbe Ihres Rahmens<br />

hängt auch vom Motiv ab:<br />

Idealerweise nehmen Sie<br />

eine Farbe auf, wie bei<br />

den drei Rahmentypen<br />

links.<br />

Schwarzweiß-Motive<br />

wirken mit Aluminium<br />

immer gut – können aber<br />

je nach Einrichtung auch<br />

Holz vertragen. Oder<br />

sogar einen farbigen<br />

Rahmen als Gegenpol.<br />

Die Magnet-Wechselrahmen von Halbe sind eine Art „Mercedes“ unter<br />

den Rahmen: Stabil, präzise gefertigt, mit großer Auswahl an Rahmenleisten,<br />

Gläsern sowie Größen und Formaten. Sie werden vorn durch<br />

einfaches Abziehen geöffnet – häufiges Wechseln ist kein Problem.<br />

FOTO: © HALBE FOTO: © NIELSEN<br />

ihrem Platz bleiben, auch wenn Sie den Inhalt<br />

gelegentlich tauschen wollen. Für alle, die öfters<br />

die Fotos wechseln, sind Magnetrahmen von<br />

Halbe die richtige Wahl. Nirgendwo sonst ist es<br />

so einfach, Foto und/oder Passepartout zu tauschen.<br />

Und die Auswahl an Rahmengrößen und<br />

Gläsern ist riesig. Auch bei Nielsen bekommt<br />

man hochwertige Rahmen, die nicht ganz so aufwendig<br />

konstruiert, aber dafür meist günstiger<br />

sind. Wichtig: Sparen Sie nicht beim Glas! (siehe<br />

Seite 28). Natürlich können Sie auch mal eine<br />

Rahmensammlung für die Küche bei Ikea kaufen<br />

und so viel Geld sparen. Aber die besten Fotos<br />

sollten den ihnen angemessen Rahmen finden. ml<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

15


FOTO: © CANON<br />

SELBST­<br />

GEDRUCKT<br />

Der ImagePROGRAF Pro-300 von Canon<br />

ist ein Fine-Art-tauglicher Pigmentdrucker.<br />

Er kann bis zum Überformat<br />

DIN A3+ drucken, aber auch Panoramen.<br />

Nur der eigene Drucker ermöglicht die volle Kontrolle über Ihre Prints.<br />

Die Auswahl bei den Druckern ist für Fotografen nicht besonders groß<br />

– auf diese Kriterien sollten Sie achten.<br />

In dem für Fotoamateure und -profis interessanten<br />

Bereich gibt es nur noch zwei Player<br />

am Markt: Canon und Epson. Nur diese<br />

beiden Hersteller bieten dedizierte Fotodrucker<br />

zu Preisen zwischen 500 und 1500 Euro an – die<br />

sonst von diesen und anderen Herstellern erhältlichen<br />

Multifunktionsdrucker eignen sich für<br />

einen gelegentlichen Farbausdruck, aber nicht<br />

für qualitativ hochwertige Fotodrucke.<br />

EINE FRAGE DER GRÖSSE<br />

Zwei zentrale Kriterien sollten vor dem Kauf<br />

eines Fotodruckers in Ihre Entscheidung einfließen:<br />

Die Frage nach der benötigten Druckgröße<br />

und die Art der Tinte. Fotodrucker gibt es in<br />

den Größen DIN A3 und DIN A2. In beiden<br />

Größenkategorien können die meisten Geräte<br />

ein Überformat (meist DIN A3+ und DIN A2+<br />

genannt) bedrucken. Bei einigen Geräten definieren<br />

die DIN-Formate auch nur die maximale<br />

Druckbreite: Kann (wie bei manchen Epson-Geräten)<br />

alternativ eine Rolle zum Einsatz kommen,<br />

lassen sich auch große Panoramen drucken. Die<br />

neuesten Canon-Drucker drucken zwar nicht<br />

von der Rolle, können aber Bögen im Panoramaformat<br />

verarbeiten. Am einfachsten erhält man<br />

solche Panoramabögen, indem man sie von einer<br />

Papierrolle selbst zuschneidet.<br />

16 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


DRUCKER<br />

A2-Drucker sind teurer als ihre kleineren Geschwister<br />

und nehmen mehr Stellfläche ein. Es<br />

kann daher eine Option sein, für alle „normalen“<br />

Drucke den eigenen Drucker einzusetzen und<br />

wenn es mal DIN A2 oder mehr sein soll, doch<br />

einen Dienstleister zu beauftragen.<br />

DYE- UND PIGMENT-DRUCKER<br />

Derzeit sind zwei Arten von Tinten auf dem<br />

Markt – und jeder Drucker ist ausschließlich auf<br />

eine dieser Tintentypen ausgerichtet: Farbstoffbasierte<br />

bzw. Dye-Tinte auf der einen, Feststoff-<br />

bzw. Pigmenttinte auf der anderen Seite.<br />

Es lässt sich nicht sagen, dass eine der beiden<br />

Tintentypen generell besser ist als der andere.<br />

Es kommt eher auf den Einsatzzweck an: Mit<br />

Dye-Tinte erzielt man eine starke Sättigung,<br />

vor allem auf Glossy-Papieren. Und es lässt sich<br />

eine höhere Druckgeschwindigkeit umsetzen als<br />

mit der Pigment-Tinte. Letztere wiederum wird<br />

nicht vom Papier aufgesogen, ist daher gut für<br />

Fine-Art-Medien geeignet und zudem über viele<br />

Jahre hinweg farbstabil. Damit die Pigment-Tinten<br />

auch auf glänzenden Papieren (annähernd)<br />

so glatt wie die Dye-Tinten wirken, gibt es als<br />

gesonderte Patrone bei einigen Geräten „Chroma-Optimizer“<br />

– eine Art Klartinte, die die<br />

Oberfläche einheitlich macht. Als Faustformel<br />

kann man festhalten: Wer eher klassische Fotopapiere<br />

bedruckt, ist mit Dye-Tinte besser bedient.<br />

Wer häufig Fine-Art-Papiere bedruckt und Wert<br />

auf jahrelange Farbstabilität legt, sollte sich für<br />

einen Drucker mit Pigment-Tinte entscheiden.<br />

Fremdtinte einzusetzen ist in der Regel keine<br />

Option. Denn jede Drucker-Tinte-Papier-Kombination<br />

muss gesondert mit einem Spektralphotometer<br />

vermessen und als Farbprofil hinterlegt<br />

werden, um farbtreue Ergebnisse zu erhalten.<br />

Das kann man machen (Spektralphotometer zur<br />

Druckerkalibrierung gibt es von Datacolor und<br />

X-Rite), aber es ist deutlich einfacher, die Profile<br />

einer Kombination aus dem Internet herunter zu<br />

laden. Canon und Epson liefern die Farbprofile<br />

mit, die Papierhersteller vermessen ihre Papiere<br />

mit den Druckern und den Originaltinten und<br />

stellen die Profile ebenfalls online zur Verfügung.<br />

FINE-ART-PRINTING<br />

Die hier vorgestellten Drucker sind allesamt<br />

Fine-Art-tauglich. Das heißt: Sie ziehen die<br />

dickeren Papiere (meist über ein gesondertes<br />

Fach) ein und stimmen den Druckprozess auf<br />

die saugfähigeren Papiere ab. In der Regel gibt<br />

es neben dem Foto-Schwarz bei den Druckern<br />

auch ein Matt-Schwarz, welches vor allem<br />

bei Fine-Art-Drucken zum Einsatz kommt.<br />

Zwei Entwicklungen bei der neuesten Drucker-Generation<br />

sind erfreulich: Das bei älteren<br />

Epson-Druckern erforderliche manuelle Umschalten<br />

zwischen den beiden schwarzen Farbpatronen<br />

ist mittlerweile möglich, ohne dass Tinte<br />

vergeudet wird. Und die neuen Canon-Drucker<br />

bedrucken jetzt auch Fine-Art-Medien randlos.<br />

Das war früher nur mit Tricks möglich.<br />

KOSTEN<br />

Die Kosten für den Selbstdruck setzen sich aus<br />

dem Anschaffungspreis des Druckers, dem<br />

Tintenpreis und dem des Papiers zusammen.<br />

Wer viel druckt, wird schnell feststellen, dass der<br />

Anschaffungspreis den kleinsten Teil der Kosten<br />

ausmacht. Den größten Posten macht die Tinte<br />

aus. Wenn Sie deren Preise vergleichen wollen, so<br />

nehmen Sie am besten den Literpreis als Maßstab<br />

(wenngleich der Verbrauch pro Blatt nicht<br />

einheitlich ist). Große und teure Drucker haben<br />

einen Literpreis von 700 bis 800 Euro, kleinere<br />

und günstigere Geräte bis etwa 1500 Euro. Unsere<br />

Empfehlung für jeden Vieldrucker: Kaufen Sie<br />

sich eines der teuren Spitzenmodelle, auch wenn<br />

Sie meist keine DIN A2+-Drucke benötigen.<br />

Denn auf Dauer sind Sie beim häufigen Drucken<br />

mit den großen Geräten günstiger unterwegs.<br />

Markus Linden<br />

Der Canon Pixma Pro-<br />

200 (oben links) arbeitet<br />

mit acht Dye-Tinten<br />

und ist sonst fast<br />

baugleich zum Modell<br />

Pro-300.<br />

Der ImagePROGRAF<br />

Pro-1000 (oben rechts)<br />

ist das Flaggschiff von<br />

Canon mit elf Tinten<br />

plus Chroma-Optimizer.<br />

Er bedruckt bis<br />

DIN A2+.<br />

Der Epson SC-P700<br />

(unten links, DIN A3+)<br />

und der SC-P900 (unten<br />

rechts, DIN A2+)<br />

arbeiten mit denselben<br />

zehn Pigment-Tinten.<br />

Beide können auch<br />

von der Rolle drucken.<br />

FOTOS: © CANON, EPSON<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

17


PASST<br />

IMMER<br />

FOTO: © PASSEPARTOUT-WERKSTATT<br />

Das Passepartout ist ein oft übersehenes<br />

Element der Bildpräsentation. Wir<br />

geben Ihnen Tipps für die Wahl von<br />

Material, Farbe und Ausschnitt.<br />

FOTO: © PASSEPARTOUT-WERKSTATT<br />

Bei Farben, Größen<br />

und Formen der<br />

Ausschnitte sind<br />

kaum Grenzen gesetzt.<br />

Zu verspielt<br />

sollte das Passepartout<br />

aber nicht sein.<br />

Ein Kerbschnitt im<br />

Passepartout kann<br />

das Foto besonders<br />

betonen.<br />

Natürlich lassen sich Bilder auch in einem<br />

Rahmen ohne Passepartout hängen. Das<br />

funktioniert vor allem mit schlichten<br />

Rahmen an schlichten Wänden: Ein schwarzer<br />

Alurahmen an einer weißen Wand kann schon<br />

ausreichen, als optische Trennung des Bildes von<br />

der Wand. In den meisten Fällen jedoch trägt das<br />

Passepartout zur Bildwirkung bei. Es separiert<br />

das Bild vom Rahmen, verstärkt dessen Trennung<br />

vom Hintergrund (der wie auch immer<br />

strukturierten Wand) und kann mit seinen<br />

Eigenschaften die Farben eines Bildes, seine<br />

Tiefe oder auch die Linien im Foto besser wirken<br />

lassen.<br />

MATERIAL<br />

Ein Passepartout wird aus Karton geschnitten.<br />

Das Material ist in der Regel zwischen ein und<br />

zwei Millimeter stark, für besondere<br />

Anforderungen gibt es auch dickere<br />

Passepartouts – oder Sie legen zwei<br />

übereinander. Aber schon ein einfaches<br />

Passepartout mit 1 bis 1,5 mm<br />

Stärke reicht aus, um das Foto vom<br />

Glas des Rahmens fern zu halten –<br />

wichtig, damit die Oberfläche des<br />

Fotos keinen Schaden nimmt. Eine<br />

Gefahr, die immer droht, wenn ohne<br />

Passepartout gehängt wird. Guter<br />

Passepartout-Karton ist säurefrei. Wer wertvolle<br />

Prints hängt, achtet auf Museumsqualität. Oder<br />

greift zu einem Passpartout-Material aus Baumwolle<br />

(of mit dem Zusatz „Rag“ bezeichnet), dass<br />

ebenfalls sehr hochwertig ist. Die Oberfläche<br />

der Passepartouts ist in der Regel fast glatt, es<br />

gibt aber auch Leinenoberflächen, die mit ihrer<br />

Struktur bei manchen Motiven gut wirken.<br />

FARBE<br />

Die Farbe des Passepartouts können Sie bei<br />

den meisten Anbietern aus einer großen Palette<br />

wählen. Für welche Sie sich entscheiden, hängt<br />

vom Motiv, vom Rahmen, der Farbe der Wand<br />

und von Ihrem Geschmack ab. Tendenziell<br />

gilt: Reines Weiß verstärkt die Farbe des Fotos,<br />

benötigt aber einen Kontrast zu Rahmen oder<br />

Wand. Gedeckte Weißtöne (Champanger, Creme<br />

etc. ) funktionieren gut mit Portraits und Naturholzrahmen,<br />

schwarzer Passepartout-Karton<br />

verstärkt die Helligkeitswerte. Welche Farbe mit<br />

Ihrem Bild gut wirkt, können Sie in den Tools<br />

der Passepartout-Anbieter ausprobieren.<br />

Geschnitten wird fast immer im Schrägschnitt.<br />

Das erhöht die Tiefenwirkung. Ist der<br />

Karton nicht durchgefärbt, so entsteht ein weißer<br />

Rand. Gerade bei dunklen Passepartouts ist der<br />

Effekt stark – und meist gut. Bei einigen Passepartout-Anbietern<br />

können Sie den Schrägschnitt<br />

18 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


RATGEBER PASSEPARTOUTS<br />

FOTOS: © MARKUS LINDEN<br />

Mehrfachauschnitte<br />

sind eine interessante<br />

Alternative<br />

zum großen Bild.<br />

Achten Sie darauf,<br />

die Kanten zum<br />

Rahmenrand einheitlich<br />

anzulegen!<br />

auch in Gold oder Silber färben lassen. Wollen<br />

Sie keine helle Schnittkante, so sollten Sie durchgefärbten<br />

Karton als Ausgangsmaterial wählen.<br />

AUSSCHNITT<br />

Der Ausschnitt ist natürlich etwas kleiner als<br />

Ihr Foto. So liegt der Rand des Passpartouts<br />

überall auf und sie können das Foto hinten am<br />

Passpartout befestigen. Dazu gibt es verschiedene<br />

Strategien oder auch spezielle Passpartouts<br />

zum Einschieben des Fotos. Am einfachsten ist<br />

die Befestigung mit Klebeband – auch hier ist<br />

bei wertvollen Prints darauf zu achten, dass der<br />

Klebstoff konservatorisch unbedenklich ist. Beim<br />

Standard-Ausschnitt ist der Rand überall gleich<br />

groß. Wählen Sie den Rand nicht zu klein – meist<br />

sind 5 cm ein guter Ausgangspunkt. Ein Teil geht<br />

durch den Schrägschnitt (optisch) verloren, ein<br />

anderer Teil verschwindet hinter dem Rahmen.<br />

Und: Gerade kleine Bildformate wirken in einem<br />

breiten Passepartout gut!<br />

POSITION<br />

Während das Passepartout von der Stange fast<br />

immer gleich starke Ränder um den Ausschnitt<br />

hat (nur so ist es im Quer- und Hochformat<br />

gleichermaßen zu gebrauchen), sollten individuell<br />

geschnittene Passepartouts die sogenannte<br />

„optische Mitte“ berücksichtigen. Hierbei ist der<br />

Ausschnitt leicht nach oben versetzt. Das hat<br />

damit zu tun, dass der untere Rand uns immer<br />

etwas schmaler erscheint als der obere – dieser<br />

störende Effekt wird durch den leicht nach oben<br />

gesetzten Ausschnitt ausgeglichen.<br />

Sie können natürlich auch andere Ausschnitte<br />

wählen. Ein quadratisches Foto kann auch gut<br />

in einem Hochformat-Rahmen mit einem nach<br />

oben gesetzten Ausschnitt präsentiert werden.<br />

Oder sie lassen sich ein Passepartout mit<br />

Mehrfach-Ausschnitten erstellen. So können sie<br />

mehrere kleine Fotoformate gemeinsam in einem<br />

Rahmen präsentieren. Das erfordert etwas Vorplanung<br />

– am besten legen Sie sich zunächst die<br />

Bilder in der Form auf dem Tisch zurecht, in der<br />

sie später platziert werden sollen. Dann legen Sie<br />

FOTO: © MARKUS LINDEN<br />

die Ausschnitte fest – am einfachsten geht das in<br />

einem Passepartout-Konfigurator, wie dem der<br />

Passepartout-Werkstatt. Bedenken Sie dabei: Anders<br />

als bei einer freien Gestaltung an der Wand<br />

bekommen diese Bilder einen gemeinsamen<br />

Rahmen. Daher ist es fast immer gut, wenn diese<br />

gleichmäßig an den Rändern ausgerichtet werden.<br />

Und als Richtlinie kann gelten: Der Abstand<br />

der Ausschnitte zum Rahmen sollte mindestens<br />

genauso groß sein wie der Abstand der Ausschnitte<br />

zueinander. Auch hier muss noch der<br />

Teil hinzugerechnet werden, der (optisch) unter<br />

dem Rahmen verschwindet.<br />

Egal, wie Sie vorgehen: Mit einem Passepartout<br />

werten Sie Ihr Bild fast immer auf. ML<br />

TIPP<br />

Sie können Passepartouts mit etwas<br />

Übung auch selbst aus Karton schneiden.<br />

Allerdings sind geschnittene Passepartouts<br />

nicht teuer. Haben Sie einen Rahmenservice<br />

in Ihrer Stadt, so können Sie dort auf<br />

Bestellung zuschneiden lassen und sich das<br />

Material vor Ort anschauen. Bei Online-Anbietern<br />

gibt es Konfiguratoren, die Ihnen<br />

die Arbeit abnehmen oder erleichtern. Hier<br />

können Sie Ihr Bild hochladen und in einer<br />

Simulation mit Passepartout begutachten.<br />

Bei Online-Anbietern<br />

wie der Passepartout-Werkstatt<br />

(www.passepartout-versand.de)<br />

können Sie Ihre<br />

Passepartouts völlig<br />

frei konfigurieren<br />

und bestellen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

19


FOTOGRUNDLAGE<br />

Echtfotoabzug oder Fine-Art-Print? Es gibt viele Möglichkeiten,<br />

ein Bild für die Wand zu produzieren. Lesen Sie,<br />

welche Papiere sich für Ihre Motive eignen.<br />

Grundsätzlich gibt es drei Typen von<br />

Papieren, mit denen man als Fotograf<br />

in Berührung kommt: Fotopapiere,<br />

Inkjetpapiere und Papiere für den Digitaldruck.<br />

Welches Papier am besten ist, hängt ganz von<br />

Ihren Ansprüchen ab.<br />

BELICHTET: FOTOPAPIER<br />

Klassische Fotopapiere werden nicht bedruckt,<br />

sondern belichtet. Das Papier besteht aus einer<br />

(Schwarzweiß-Papier) oder drei (Farbpapier)<br />

lichtempfindlichen Schichten auf einem Trägerpapier.<br />

Früher wurden diese Papiere über einen<br />

Vergrößerer mit dem durch das Negativ geleitete<br />

Licht belichtet – heutzutage übernehmen das<br />

Laserbelichter auf Basis der digitalen Daten der<br />

Fotos. Das Papier ist immer noch das gleiche wie<br />

zu analogen Zeiten – aber im Detail weiterentwickelt.<br />

In der Regel erhält man bei Bestellungen<br />

von Abzügen Papiere von Fujifilm, selten noch<br />

von Kodak. Grundsätzlich gibt es die Fotopapiere<br />

in den Varianten glänzend und matt – wobei<br />

glänzend immer schärfer wirkt und mehr Tiefe<br />

simuliert. Der Nachteil: Glänzendes Papier<br />

reflektiert das Licht. Wenn Sie das Bild später<br />

rahmen, kann das vor dem Bild befindliche Glas<br />

die Spiegelung noch verstärken. Fotopapiere<br />

gibt es auch mit Effekten: von Fujifilm<br />

und Kodak als Metallic-Variante, bei der die<br />

hellen Bildbereiche einen metallischen Glanz erhalten<br />

(für Architektur, Autos, spezielle Portraits)<br />

oder als Velvet mit einer samtigen, sehr matten<br />

Oberfläche, die sich gut für Mode- und Portrait<br />

eignet.<br />

Schwarzweiß-Papiere lassen sich ebenfalls bei<br />

einigen Dienstleistern bestellen. Gelegentlich<br />

z. B. bei Whitewall) bekommt man sogar<br />

Barytpapier, das mit seinem tiefen Schwarz und<br />

langer Haltbarkeit punktet. Für solche besonderen<br />

Papiere müssen Sie etwas mehr bezahlen<br />

– aber in der Regel ist eine Belichtung günstig bei<br />

gleichzeitig hoher Bildqualität.<br />

20 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


PAPIER<br />

FOTO: © HAHNEMÜHLE<br />

Die größte Bandbreite<br />

an Papier gibt es für den<br />

Inkjetdruck. Neben den<br />

üblichen glänzenden oder<br />

matten Papieren (Mitte) gibt<br />

es viele mit Struktur – wie<br />

Leinwand (links) oder das<br />

Fibre mit sanfter Textur<br />

(rechts).<br />

FOTO: © WHITEWALL<br />

KLEINE TROPFEN: INKJET<br />

Inkjet-Papiere sind speziell beschichtete Papiere,<br />

welche die Tinten der Inkjet-Drucker aufnehmen.<br />

Letztlich ist der Inkjet-Druck die einfachste<br />

Möglichkeit, zuhause hochwertige Fotos zu<br />

produzieren. Aber auch bei den Dienstleistern<br />

erhalten Sie hochwertige Inkjet-Prints. Bei diesen<br />

Papieren lassen sich zwei Gruppen unterscheiden:<br />

Inkjet-Fotopapier und Fine-Art-Papier. Die<br />

Inkjet-Fotopapiere gibt es ebenfalls in glänzend<br />

und matt, aber auch in Abstufungen (seidenmatt/Luster).<br />

Die Unterschiede zwischen einem<br />

belichteten Fotopapier und einem (guten) per<br />

Inkjet bedruckten Papier sind marginal. Wenn<br />

Sie jedoch selbst drucken, behalten Sie die volle<br />

Kontrolle über den Prozess und können jedes<br />

Detail herausarbeiten. Auch hier gilt: Nehmen<br />

Sie im Zweifel für gerahmte Bilder eher ein (seiden-)mattes<br />

Papier, wenn Sie keine hochwertig<br />

entspiegelten Gläser in Ihrem Rahmen haben.<br />

Wenn die Inkjet-Fotopapiere lange halten sollen,<br />

dann müssen sie säure- und ligninfrei sein – wie<br />

etwa die Photo-Medien von Hahnemühle.<br />

FINE-ART-PAPIERE<br />

Fine-Art-Papiere sind ebenfalls für Inkjet<br />

beschichtet, aber lassen die Eigenschaften des<br />

Papiers durchscheinen. Die Drucke sind daher<br />

nicht so scharf wie bei Fotopapieren, aber überzeugen<br />

mit einzigartigen Oberflächen. Die Fülle<br />

an Fine-Art-Papieren ist riesig – von Klassikern<br />

wie dem Hahnemühle Photo Rag über Baryt-<br />

und Büttenpapiere mit aquarellartiger<br />

Struktur ist alles dabei.<br />

Neben Hahnemühle gibt es weitere<br />

Hersteller wie Ilford, Tecco oder Canson.<br />

Für Selbstdrucker ist die Bandbreite riesig – bei<br />

den Dienstleistern bekommt man oft Hahnemühle-Papiere,<br />

die zumeist auf Epson-Geräten<br />

(gelegentlich auch Canon) bedruckt werden. Bei<br />

Fine-Art-Papieren entscheidet das Motiv über<br />

die Papierauswahl: Während ein glattes Baumwoll-Papier<br />

wie das Photo Rag für viele Motive<br />

funktioniert, ist ein Aquarellpapier eher für<br />

Portraits sinnvoll, strukturiertes Texturpapier für<br />

Landschaften etc. Alle Anbieter haben Mustersets,<br />

die man sich am besten zuhause in Ruhe<br />

anschaut.<br />

DIGITALDRUCK<br />

Bei einigen Online-Anbietern bekommt man<br />

„Poster“, oft im Digitaldruck. Mit diesen Druckmaschinen<br />

können nahezu beliebige Papiere<br />

bedruckt werden. Sie werden vor allem für<br />

Werbung eingesetzt, kommen aber auch für den<br />

Fotodruck zum Einsatz. Die Technik hat sich<br />

in den letzten Jahren weiter entwickelt. Zwar<br />

kommt die Bildqualität noch immer nicht an<br />

Inkjet- oder an die Belichtung heran, aber an der<br />

Wand fällt das kaum auf. Allerdings wird meist<br />

nur glänzend oder matt angeboten – weshalb es<br />

in den meisten Fällen besser ist, etwas mehr Geld<br />

für eine individuelle Belichtung auf Fotopapier<br />

oder einen Druck auf Inkjet-Medien auszugeben.<br />

Ein hochglänzender<br />

Print auf Fuji-Crystal-Ultra-Fotopapier<br />

mit Whitewalls<br />

HD-Verfahren.<br />

Ganz links: Barytpapiere<br />

können auch<br />

via Laserbelichter<br />

aus digitalen Fotos<br />

belichtet werden.<br />

Links: Eine „einfache“<br />

Belichtung auf<br />

Fuji Crystal-Papier<br />

ist bereits detailreich<br />

und weist<br />

große Tiefe aus.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

21


WORKSHOPS FÜR ALTE<br />

PRINTTECHNIKEN <br />

CYANOTYPIE<br />

Die Technik wird vielerorts in Volkshochschulen<br />

oder Fotomuseen vermittelt.<br />

Sehera Nawaz in Berlin glüht förmlich für<br />

dieses Medium.<br />

www.solarlamp.de<br />

Der Fotokünstler Ueli Alder gibt gerne<br />

Einblicke in sein Wissen.<br />

www.fotomuseum.ch<br />

Empfehlenswertes Handbuch: „Blaue Wunder“<br />

von Marlis Maehrle (Haupt Verlag).<br />

EDLE<br />

DRUCKE<br />

SALZDRUCK / ALBUMINABZUG<br />

Der Berliner Fotokünstler Christian Klant<br />

gibt Kurse zu Salz- und Albumindrucken<br />

von Nassplatten-Negativen.<br />

www.ballenbergkurse.ch<br />

Der in Krems ansässige Verein fördert<br />

verschiedene Drucktechniken so auch<br />

Salzdruckverfahren.<br />

www.kreart.at<br />

www.christianklant.de<br />

Die Schweizer Stiftung Ballenberg bewahrt<br />

historische Handwerkstechniken so auch<br />

einige Edeldrucktechniken.<br />

Historische Druckverfahren erleben heute ein<br />

Revival in der Fine-Art-Fotografie. Peter Michels<br />

stellt hier einige dieser Edeldrucktechniken für<br />

kunstvolle Unikate vor.<br />

GUMMIDRUCK / BROMÖLDRUCK<br />

FOTO: © FOTOKULTUR.CH<br />

In Bern weiht Sie Tom Blaess in die Herstellung<br />

von Gummidrucken ein.<br />

www.tomblaess.com<br />

Die Kurse der Lette-Akademie in Berlin sind<br />

allemal eine Reise nach Berlin wert.<br />

www.lette-akademie.de<br />

PIGMENT-/CARBONDRUCK<br />

Es lohnt sich, seinen Namen auf die Workshop-Warteliste<br />

von Calvin Grier in Sevilla /<br />

Spanien zu setzen!<br />

www.thewetprint.com<br />

PLATINDRUCK<br />

Das Hamburger Labor für Platindruck wird<br />

von Oliver Rolf geleitet, der auf Wunsch<br />

auch Einzelcoachings macht.<br />

www.oliverrolf.de<br />

Platindruck-Workshops werden auch von<br />

JOBO in Gummersbach angeboten.<br />

www.joboartisan.com<br />

Cyanotypie-Bilder können direkt im Sonnenlicht entwickelt werden.<br />

CYANOTYPIE<br />

Kinderleicht und ungiftig kommt der einfachste Edeldruckprozess daher.<br />

In Startersets bekommen Sie bereits fertige Papiere oder Stoffe von Jacquard,<br />

die Sie dann direkt als Fotogramme im Sonnenlicht belichten. Im<br />

Fachhandel gibt es darüber hinaus Cyanotypie-Kits, mit denen Sie Papiere<br />

selbst beschichten können. Aquarellpapier wird in einem von direktem<br />

Sonnenlicht geschützten Raum mit der lichtempfindlichen Lösung bestrichen,<br />

mit einem Negativ in einen Entwicklungsrahmen gespannt und für<br />

einige Minuten im Sonnenlicht belichtet, bis das Bild deutlich erkennbar<br />

ist. Da es sich um einen Auskopierprozess handelt, muss das Bild nur<br />

noch in klarem Wasser gespült werden.<br />

FOTO: © FOTOKULTUR.CH<br />

22 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


DRUCKVERFAHREN<br />

SALTPRINT/ALBUMINABZUG<br />

Etwas komplizierter sind die Saltprintund<br />

Albuminpapiere. Hier wird Aquarellpapier<br />

entweder mit einer Salzlösung<br />

oder Eiweiß-Salzsuspension beschichtet.<br />

In der Dunkelkammer werden die<br />

Papiere dann mit der lichtempfindlichen<br />

Silberlösung beschichtet. Auch hier<br />

können die Bilder im Kopierrahmen<br />

im Sonnenlicht oder mit einem UV-Belichter<br />

auskopiert werden. Auskopieren<br />

heißt das Bild solange zu belichten, bis<br />

es deutlich erkennbar ist. Die braunvioletten<br />

Abzüge können mit Goldchlorid<br />

oder Rotwein getont werden.<br />

GUMMIDRUCK / BROMOIL / PIGMENTDRUCK<br />

Diese tollen, aber aufwendigen Drucktechniken<br />

kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf.<br />

Die drei Techniken basieren darauf, dass ein mit einer<br />

Chromsalz-Gelatine-Lösung beschichtetes Trägermaterial<br />

im UV-Licht aushärtet. Dieses Trägermaterial<br />

wird zunächst belichtet und je nach Druckvariante<br />

direkt oder indirekt auf das Papier übertragen.<br />

Beim Pigmentdruck wird Farbpulver der Gelatine<br />

beigemischt und man erhält ein reliefartiges Abbild,<br />

das auf das Papier übertragen wird. Beim Gummiund<br />

Bromoildruck wird das beschichtete Papier direkt<br />

belichtet und in einem zweiten Schritt mit Ölfarbe<br />

aufgerollt, bzw. mit einem Pinsel auf das Gelatinebild<br />

aufgetupft. Dabei entstehen sehr weiche Bilder.<br />

Mit Pigmentdruck<br />

wurden die ersten<br />

farbigen Fotoabzüge<br />

seriell produziert.<br />

FOTO: © ATELIER FRESSON<br />

FOTO: © ©PASCAL KEHL<br />

Salzdrucke wie dieser<br />

haben einen sehr speziellen<br />

Charakter. Albuminpapiere<br />

glänzen mehr.<br />

DER PLATINDRUCK<br />

Teuer und luxuriös kommen die Platindrucke daher.<br />

Egal ob Irving Penn, Albert Watson oder Peter Beard:<br />

Für ihre Meisterprints setzten sie auf die tollen Grauwerte<br />

des Platindrucks. Die Handgriffe sind fast so<br />

einfach wie bei der Cyanotypie, mit dem Unterschied,<br />

dass die Platinlösung einen Entwickler braucht. Doch<br />

der Preis eines Abzuges ist hoch: Obwohl nur wenige<br />

Milligramm Platinsalz verbraucht werden, ist ein<br />

Fehldruck unbezahlbar frustrierend. Deshalb setzen<br />

Künstler auf Fachleute um ihre Prints zu belichten.<br />

Platindrucke sind teuer,<br />

andere Drucktechniken liefern<br />

keine vergleichbar guten Graustufenwerte.<br />

FOTO: © JÜRGEN FRIEMEL / FRANALOG


WANDDESIGN<br />

FOTO: © WHITEWALL/ ©JAVIINDY/PHOTOCASE.DE<br />

RASTERHÄNGUNG<br />

Die Rasterhängung folgt einer strengen Ordnung – und wirkt daher<br />

sehr formal. Alle Linien laufen durch das Ensemble. Die Abstände aller<br />

Rahmen sollten zueinander gleich sein. Eine Rasterhängung funktioniert<br />

am besten mit viel Einheitlichkeit: gleiche Rahmen, gleiche Passepartoutfarbe,<br />

eventuell sogar die gleiche Farbanmutung – oder eben komplett in<br />

Schwarzweiß. Sie können die Wirkung noch verstärken, indem Sie Bilder<br />

monothematisch auswählen oder eine Bildserie hängen.<br />

24 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


EINE FRAGE DER<br />

ORDNUNG<br />

Gerahmte Bilder wirken an der Wand am besten, wenn sie<br />

nach ein paar einfachen Regeln platziert werden. Worauf Sie<br />

bei der Platzierung der Fotos achten sollten, lesen Sie hier.<br />

Betrachten Sie die Wand Ihres Zimmers<br />

wie eine Leinwand, die Sie gestalten wollen:<br />

Wenn Sie ein paar Schritte zurücktreten,<br />

dann zeigt sich eine rechteckige Fläche, die<br />

von Boden und Decke und von angrenzenden<br />

Wänden begrenzt wird. Auf dieser Fläche stehen<br />

bereits Elemente: Türen und Fenster, aber auch<br />

Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Erst<br />

wenn die Fotos diese vorgegebene Fläche optimal<br />

ergänzen, kommen sie am besten zur Geltung.<br />

LINIEN UND HÖHE<br />

Bei der Gestaltung einer Wand gelten dieselben<br />

Regeln wie bei der Gestaltung von Fotos:<br />

Übereinstimmende bzw. fortgeführte Linien<br />

werden als angenehm empfunden, die Regel des<br />

Goldenen Schnitts gilt auch hier. Nehmen Sie die<br />

Linien von Fensterrahmen und/oder Möbeln auf<br />

und hängen Sie Bilder entlang dieser gedachten<br />

Linie. Bei der Höhe sollten Sie dennoch nicht<br />

allzu sehr von der Regel „Bildmitte in Augenhöhe<br />

hängen“ abweichen. In der Tendenz eher etwas<br />

tiefer bleiben.<br />

Über einem Sofa oder einer Kommode<br />

können sie sehr gut zentral ausgerichtet hängen.<br />

Dabei gilt: Das Ensemble aus Rahmen bleibt<br />

immer deutlich schmaler als das Möbelstück.<br />

Überfrachten Sie die Wand nicht: Große Räume<br />

können eines oder mehrere große Formate<br />

vertragen, in kleinen Räumen hängen Sie besser<br />

mehrere kleine als ein großes Bild.<br />

Bei der Planung einer komplexeren Hängung<br />

hilft es, sich zunächst eine Skizze zu machen<br />

und dann erst die Rahmen zu bestellen oder zu<br />

bestücken. Vor dem Bohren legt man die Rahmen<br />

erst einmal auf dem Boden passend aus. Bei<br />

Galerieschienen bleiben Sie flexibler und können<br />

jederzeit die Positionen korrigieren.<br />

GEOMETRISCHE<br />

FORMEN BILDEN<br />

Das funktioniert fast immer, vor allem<br />

mit Rahmen in Standardgrößen: Bilden<br />

Sie eine größere geometrische Einheit<br />

(z. B. Rechteck, Quadrat). Anders als<br />

bei einer Rasterhängung unterscheiden<br />

sich die Rahmen in Größe und<br />

Format und bilden nur als Gesamtansicht<br />

eine größere Einheit. Inhaltlich<br />

bleiben Sie flexibel – dennoch ist eine<br />

thematische Klammer ratsam. Also<br />

zum Beispiel nur Familien- oder nur<br />

Naturfotos präsentieren.<br />

FOTO: © MYPOSTER<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

25


WANDDESIGN<br />

SOLISTEN HÄNGEN<br />

Die Einzelhängung ist anspruchsvoller als eine Gruppenhängung:<br />

Der sogenannte „Solist“ ist meist ein ganz besonderes<br />

Bild und muss seine Wirkung entfalten können.<br />

Dazu muss das Bild mit den Möbeln und den Rahmen<br />

von Tür oder Fenster harmonieren. Inhaltlich, aber auch<br />

passend zur Rahmenleiste, sollten die Farben mit denen<br />

des Raumes korrespondieren. Das Bild kann, muss aber<br />

nicht groß sein. Wichtig ist allein der ihm zugewiesene<br />

Platz im Raum.<br />

FOTO: © HALBE<br />

DIE KANTEN-<br />

HÄNGUNG<br />

FOTO: © WHITEWALL<br />

Eine recht einfache Art der Hängung,<br />

die eine Vielfalt von Rahmengrößen,<br />

-typen und auch inhaltlich Vielfalt<br />

ermöglicht. Ziehen Sie oben eine<br />

gedachte Linie und hängen Sie die<br />

Fotos sozusagen daran auf – oder<br />

stellen Sie sie alternativ auf eine Linie<br />

unten. Die Abstände der Rahmen<br />

zueinander sollten gleich sein.<br />

An der unteren Kante können Sie<br />

auch mit einer Bilderleiste ausrichten,<br />

auf welche die Rahmen einfach<br />

gestellt werden. Dann spielen auch<br />

Abstände der Rahmen zueinander<br />

keine Rolle.<br />

PETERSBURGER<br />

HÄNGUNG<br />

Ein „Durcheinander“ von Rahmentypen, -größen und<br />

-abständen heißt Petersburger Hängung, weil dort in<br />

der Eremitage die Wände dicht mit Gemälden bedeckt<br />

sind. Scheinbar ohne Ordnung. Es ist aber ratsam, ein<br />

paar Linien übereinstimmen zu lassen – auch wenn<br />

sie nicht ganz durch das Ensemble laufen.<br />

Auch die inhaltliche Konzentration auf ein Thema oder<br />

eine Farbwelt kann etwas Ordnung in das scheinbare<br />

Chaos bringen – und eine wilde<br />

Konzeption beruhigen.<br />

FOTO: © WHITEWALL<br />

26 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


EINE ZENTRALE<br />

ACHSE ANLEGEN<br />

Anders als eine Kantenhängung<br />

benötigt die Orientierung an einer<br />

zentralen Achse mehrere gleiche<br />

Rahmengrößen und -formate. Andernfalls<br />

besteht die Gefahr, dass die<br />

Achse nicht mehr deutlich erkennbar<br />

bleibt. Es ist auf jeden Fall von Vorteil,<br />

wenn immer der gleiche Rahmentyp<br />

zum Einsatz kommt. Eine derartige<br />

Hängung ist jedoch eine Herausforderung,<br />

da einzelne Motive bedeutsamer<br />

wirken als andere.<br />

FOTO: © WHITEWALL/ ©JAVIINDY/PHOTOCASE.DE<br />

INTERVIEW<br />

Jan-Ole Schmidt<br />

Produktmanager<br />

bei WhiteWall<br />

fotoMAGAZIN: Wir haben bei der<br />

Fotografie einige Jahre lang einen Trend<br />

hin zum rahmenlosen Bild beobachtet.<br />

Stichwort Kaschierung auf Alu Dibond oder<br />

das Foto hinter Acryl. Ist der Rahmen out?<br />

JAN-OLE SCHMIDT: Im Gegenteil. Wir<br />

sehen einen deutlichen Trend wieder hin<br />

zum Bild im Rahmen. Das kann man bei den<br />

Bestellungen bei WhiteWall schon länger<br />

beobachten, und der Verkauf von gerahmten<br />

Bildern hat in 2020 noch mal zugenommen.<br />

fotoMAGAZIN: Sie sprechen gerade von<br />

Passepartout-Rahmen?<br />

JAN-OLE SCHMIDT: Auch. Wir haben<br />

mittlerweile 14 Papiere für Passepartout-Rahmen<br />

im Angebot und die Kunden können den<br />

Rahmen und das Passepartout detailliert und<br />

zentimetergenau konfigurieren. Das ist stark<br />

gefragt. Aber auch kaschierte Fotos werden<br />

zunehmend gerahmt bestellt. Wir haben bei<br />

WhiteWall zum Beispiel Slimline-Einfassungen<br />

für die Acryl-Bilder im Angebot. Das sind<br />

ganz feine Rahmenleisten aus Aluminium.<br />

Oder auch die Artboxen, die ebenfalls kaschierte<br />

Fotos einrahmen und auch in Holz erhältlich<br />

sind. Einen tollen Effekt bieten unsere<br />

Schattenfugen-Rahmen mit der 7 Millimeter<br />

starken Schattenfuge. Die Bilder scheinen im<br />

Rahmen zu schweben. Das sind alles Produkte,<br />

die von Kunden stark angefragt werden.<br />

fotoMAGAZIN: Welche Rolle spielt aus Ihrer<br />

Sicht der Rahmen für das Foto?<br />

JAN-OLE SCHMIDT: Der Rahmen grenzt<br />

das Foto von der Wand ab – muss aber immer<br />

zusammen mit dem Bild als Gesamtwerk betrachtet<br />

werden. Deshalb ist es so wichtig, dass<br />

Foto und Rahmen perfekt zusammen passen.<br />

fotoMAGAZIN: Und woher weiß der Kunde,<br />

ob der Rahmen zu seinem Foto passt?<br />

JAN-OLE SCHMIDT: Das kann man bei<br />

WhiteWall online überprüfen. Wenn Sie ein<br />

Bild im Rahmen konfigurieren, bekommen<br />

Sie eine hochwertige Vorschau Ihres Fotos im<br />

von Ihnen gewählten Rahmen angezeigt. Sie<br />

können sich sogar eine 3D-Ansicht ihres Werkes<br />

anschauen. Selbst die gewählte Glassorte<br />

können wir mit Ihrem Foto simulieren. Oder<br />

Sie besuchen einen unserer Stores: Dort haben<br />

wir in der Regel die Rahmen vorrätig – und<br />

dort können Sie sich auch von den fachlich<br />

versierten Mitarbeitern beraten lassen.<br />

4/<strong>2021</strong> fotoMAGAZIN<br />

27


LICHT UND GLAS<br />

FOTO: © HALBE<br />

Von links nach<br />

rechts: Normalglas<br />

glänzend,<br />

Weißglas<br />

einseitig matt,<br />

Museumsglas<br />

entspiegelt<br />

DURCHBLICK<br />

Eines der wichtigsten Elemente des Rahmens ist das Glas.<br />

Es schützt und erlaubt den freien Durchblick auf das Kunstwerk –<br />

wenn es nicht zu sehr spiegelt oder gar Farbstiche verursacht.<br />

Dem Glas kommt eine zentrale Rolle zu:<br />

Es muss vor den Rahmen, um das Foto<br />

vor Staub, Feuchtigkeit und UV-Licht<br />

zu schützen – letzteres ist vor allem für Prints<br />

wichtig, die sich nicht einfach durch einen Neudruck<br />

ersetzen lassen. Einen hohen UV-Schutz<br />

bieten die teureren „Museumsgläser“ – aber auch<br />

das billige Acrylglas. Normalglas dagegen lässt<br />

UV-Strahlung weitgehend durch.<br />

Wenn Anbieter von „Floatglas“ sprechen,<br />

heißt das erst einmal „Normalglas.“ Denn<br />

„Floatglas“ bezieht sich nur auf den mittlerweile<br />

üblichen Produktionsprozess von Flachglas.<br />

FARBE UND REFLEXION<br />

Wichtiger sind Eigenschaften wie die Farbgüte<br />

und Reflexionseigenschaften: Weißglas ist auf jeden<br />

Fall farbstichfrei (auch wenn gutes Normal-<br />

glas ebenfalls oft keine Farbstiche zeigt). Wichtiger<br />

ist die Entspiegelung: Wenn keine Reflexionen<br />

der Fenster oder Lampen sichtbar sind,<br />

bleibt der Blick auf das Bild ungestört. Die<br />

Gesetze der Optik überlisten kann man jedoch<br />

nicht: Mattierte Gläser vermindern die Brillanz<br />

der Fotos. „Museumsglas“ ist die beste Option:<br />

Hier wird eine Schicht für die Entspiegelung<br />

aufgetragen. Wenig Reflexion, viel Brillanz, kein<br />

UV-Licht. Aber Museumsglas ist teuer und treibt<br />

den Preis eines Rahmens enorm.<br />

Die günstigste Variante – und bei vielen<br />

preiswerten Rahmen Standard – ist Acrylglas. Es<br />

spiegelt etwa wie Normalglas. Wird es mattiert,<br />

so geht noch mehr Brillanz verloren als bei Echtglas.<br />

Aber: Auch bei Acryl gibt es mittlerweile<br />

„Museumsacryl“. Mit ähnlichen Eigenschaften<br />

wie Museumsglas. Leicht, aber auch noch teurer.<br />

Normalglas links,<br />

Weißglas rechts.<br />

Den Unterschied<br />

erkennt man sofort<br />

an den Kanten.<br />

FOTO: © HALBE<br />

Bei Normalglas kann man davon ausgehen,<br />

dass etwa acht Prozent der Lichtstrahlen<br />

reflektiert werden.<br />

Bei Museumsglas kann die Reflexion<br />

der Lichtstrahlen unter ein Prozent<br />

gedrückt werden.<br />

GRAFIKEN: © HALBE<br />

28 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


Mehrfacher Gewinner des TIPA-Awards 2013 | 2017 | 2020<br />

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HÄNGESYSTEME<br />

HÄNGEPARTIE<br />

FOTO: © HALBE<br />

Gerahmte Fotos an der Wand zu befestigen, kann mühsam sein.<br />

Wir zeigen die wichtigsten Hängesysteme und ihre Vor- und Nachteile.<br />

Grundsätzlich gibt es für gerahmte Fotos<br />

drei Möglichkeiten der Wandbefestigung:<br />

schrauben, nageln oder das Hängen<br />

an einer Galerieschiene. Die Frage, ob Sie zu<br />

Hammer und Nagel oder zur Bohrmaschine<br />

und den Dübeln greifen, klärt die Beschaffenheit<br />

der Wand und das Gewicht Ihres Rahmens. Bei<br />

größeren Rahmen landet man dann doch oft bei<br />

der Bohrmaschine – das ist sicherer.<br />

Hat der Rahmen eine Ein-Punkt-Hängevorrichtung,<br />

so sind bohren und hängen nahezu<br />

problemlos. Bei Zwei-Punkt-Hängesystemen<br />

muss sehr sorgfältig gemessen und gearbeitet<br />

werden. Schief gesetzte Bohrlöcher sind ärgerlich,<br />

vor allem bei Rahmen, die keinen Ausgleich<br />

ermöglichen (siehe unten).<br />

Perfekt für alle, die gerne immer wieder neu<br />

hängen, sind Galerieschienen (siehe oben). Sie<br />

werden an der Kante zur Decke verschraubt und<br />

sind dort unauffällig. Die Hänger in den Schienen<br />

können einfach nach links und rechts verschoben<br />

werden, die Höhe wird durch die Länge<br />

der Seile bestimmt. Drahtseile bleiben dabei<br />

sichtbar, Nylonseile fallen weniger auf. ml<br />

FOTO: © CEWE, MARKUS LINDEN<br />

Eckhalter werden teilweise<br />

bei Holzrahmen verwendet.<br />

Vorteil: Trotz Zwei-Punkt-Hängung<br />

kann eine leicht schiefe<br />

Bohrung ausgeglichen werden.<br />

Solche Rückwandhalter haben<br />

den Vorteil, dass der Rahmen<br />

ohne Abstand zur Wand hängt.<br />

Sind die Bohrlöcher nicht exakt,<br />

hängt der Rahmen schief.<br />

Bei Alurahmen gibt es verschiedene<br />

Systeme. Da diese<br />

recht stabil sind, kann man oft<br />

mit nur einer Schraube hängen.<br />

Das erleichtert einiges.<br />

Eigentlich veraltet, aber immer<br />

noch eine der flexibelsten Halterungen:<br />

Der Rückwanddraht.<br />

Das Bild kann in alle Richtungen<br />

leicht justiert werden.<br />

30 fotoMAGAZIN 4/<strong>2021</strong>


EISA FOTO-MAESTRO<br />

WETTBEWERB <strong>2021</strong><br />

Thema:<br />

Gesichter<br />

1. PREIS: 1500 €<br />

und EISA Pokal<br />

2. PREIS: 1000 €<br />

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3. PREIS: 750 €<br />

und EISA Pokal<br />

SHUTTERSTOCK.COM/NICKOLAY STANEV<br />

SO MACHEN SIE MIT<br />

Senden Sie uns 5 bis 8 Fotos zum<br />

Thema „Gesichter“. Alle Einsendungen<br />

müssen im digitalen Format (Kamera<br />

oder gescannte Vorlagen) eingereicht<br />

und von Ihnen für diesen Wettbewerb<br />

aufgenommen werden. (Keine<br />

Archivbilder).<br />

Alle nationalen Maestro-Gewinner werden<br />

Ende Juni auch auf Facebook veröffentlicht.<br />

Dort wird der EISA-Publikumsliebling<br />

gewählt. Dieser erhält 1000 Euro.<br />

EINSENDESCHLUSS NATIONAL:<br />

1. MAI <strong>2021</strong><br />

Alle Beiträge müssen bis zu diesem<br />

Datum eingegangen sein. Der erste,<br />

zweite und dritte Preisträger wird von<br />

der fotoMAGAZIN-Redaktion ermittelt<br />

und in der Juli-Ausgabe von<br />

fotoMAGAZIN veröffentlicht.<br />

Zu gewinnen: 1. Preis: 250 Euro, 2.<br />

Preis: 150 Euro, 3. Preis: 100 Euro.<br />

ENDRUNDE INTERNATIONAL:<br />

JUNI <strong>2021</strong><br />

Alle nationalen Erstplatzierten der 16<br />

teilnehmenden EISA-Mitgliedsstaaten<br />

treten im Finale zur internationalen<br />

Jurierung bei der Hauptversammlung<br />

der EISA im Juni <strong>2021</strong> an.<br />

Die Sieger der Finalrunde werden am<br />

3. September <strong>2021</strong> bei der EISA-<br />

Awards-Gala vorgestellt (sofern die<br />

Umstände dies zulassen).<br />

Die Gewinnerfotos werden in den September- oder Oktober-Ausgaben aller 16 EISA-Fotomagazine<br />

und -Websites veröffentlicht. Wenn es die Umstände erlauben, werden die Gewinner zur<br />

EISA-Preisverleihung am 3. September <strong>2021</strong> in Berlin eingeladen.<br />

Weitere Teilnahmebedingungen unter: www.eisa.eu/maestro und www.<strong>fotomagazin</strong>.de


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