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Ausgabe <strong>04</strong> | <strong>2021</strong> • 9. März <strong>2021</strong><br />
Sonderthema<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT<br />
ZUM TRAUMHAUS<br />
Viele Tipps auf den Seiten 21–28<br />
Foto: Eiter<br />
Stefanie Pupeter und<br />
Bettina Krismer aus<br />
Arzl haben auch im<br />
Winter keine Scheu<br />
vor dem Wasser.<br />
Seite 5<br />
Unternehmen des Monats Seite 19<br />
Tradition und technischer Fortschritt in Kombination.<br />
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DAS GANZE JAHR<br />
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Der Seemann Harry hat die Welt gesehen<br />
Hartmann Stigger aus Haiming war 37 Jahre lang Koch auf schwedischen Schiffen<br />
„Neben Haiming, meinem geliebten<br />
Geburts- und Heimatort,<br />
ist für mich die Südseeinsel Rarotonga<br />
der schönste Platz auf<br />
dieser Erde!“ Das sagt einer, der<br />
in seinem Leben die Welt zirka<br />
50 Mal umrundet hat. Hartmann<br />
Stigger war auf allen Kontinenten.<br />
Die meiste Zeit davon<br />
auf den Weltmeeren. Genau 17<br />
Jahre lang verköstigte er Reisende<br />
auf einem Luxusschiff, 18<br />
Jahre lang war er für die Verpflegung<br />
der Matrosen auf Frachtschiffen<br />
zuständig. Heute noch<br />
telefoniert Harry mit Freunden<br />
in Englisch und Schwedisch.<br />
Medieninhaber, Verleger:<br />
Oberländer VerlagsGmbH<br />
6410 Telfs, Bahnhofstraße 24<br />
Tel. 05262/67491, Fax: -13<br />
www.<strong>impuls</strong>-magazin.at<br />
2 9. März <strong>2021</strong><br />
impressum<br />
Die Informationen zur Offenlegung gemäß<br />
§ 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/<br />
impressum.html abgerufen werden.<br />
Herausgeber:<br />
Günther Lechner, Wolfgang Weninger<br />
Redaktion:<br />
Friederike Bundschuh-Rieseneder (fb),<br />
Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado),<br />
Meinhard Eiter (me), Irmgard Nikolussi (irni),<br />
Christian Novak (novi),<br />
Anna Praxmarer (prax),<br />
Daniel Rundl, Nina Schrott (nisch),<br />
Johanna Tamerl (jota), Lisi Zangerl (lisi)<br />
e-mail: redaktion@<strong>impuls</strong>-magazin.at<br />
Anzeigen:<br />
Simone Amplatz, Tel. 0676 - 846 573 - 19<br />
e-mail: sa@<strong>impuls</strong>-magazin.at<br />
Cornelia Falkensteiner, Tel. 0676-846 573 - 28<br />
e-mail: cf@<strong>impuls</strong>-magazin.at<br />
Martina Witting, Tel. 0676-846 573 - 21<br />
e-mail: mw@<strong>impuls</strong>-magazin.at<br />
Druck: Walstead NP Druck GmbH<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 23. März <strong>2021</strong><br />
Hunderte Fotos, Prospekte von Schiffsreisen, Speisekarten, exotische Kunst -<br />
werke und andere Erinnerungen an seine Zeit als Seemann hütet Hartmann<br />
Stigger in seinem Haus in Haiming.<br />
Foto: Eiter<br />
„Ich hatte eine karge, aber wunderschöne<br />
Kindheit. Mein Vater<br />
Johann ist mit 49 Jahren gestorben,<br />
als ich elf Jahre alt war. Unsere<br />
Mama Erna stand mit fünf Kindern<br />
alleine da. Eine Zeit lang leitete<br />
sie unsere Tischlerei, die später<br />
mein Bruder Herbert übernommen<br />
hat. Ich habe dann schon als<br />
15-Jähriger als Tankwart Nachtschichten<br />
gemacht. Danach war<br />
ich einen Winter lang mit meinem<br />
Bruder Helmut, der in der<br />
Schweiz als Hotelportier arbeitete,<br />
als Brotauslieferer im Skiort Arosa.<br />
Danach habe ich im Feldkircher<br />
Zentralhotel Löwen Koch gelernt<br />
und im Anschluss noch bei einem<br />
Mövenpick-Restaurant in Luzern<br />
und auch in St. Gallen gearbeitet,<br />
ehe mich das Reisefieber gepackt<br />
hat“, erzählt Stigger.<br />
Über England aufs Schiff<br />
„Mein Kindheitstraum war es, in<br />
England zu arbeiten. Und so bin<br />
ich in Bournemouth, einer Stadt<br />
an der britischen Südküste, gelandet.<br />
Da habe ich in einem tschechischen<br />
Restaurant gearbeitet,<br />
das ein Cousin von unserem Altkanzler<br />
Bruno Kreisky geleitet hat.<br />
Ein Arbeitskollege hat mir dann<br />
erzählt, dass man als Schiffskoch<br />
gutes Geld verdienen kann. Mit<br />
22 Jahren habe ich dann als 3.<br />
Koch bei einem Luxusliner begonnen,<br />
der Gäste von Europa nach<br />
Amerika brachte. Insgesamt 480<br />
Beschäftigte haben sich dort um<br />
450 noble Passagiere gekümmert.<br />
Im Jahr 1977 wechselte ich dann<br />
auf Frachtschiffe. Dort war ich zuletzt<br />
als Stewart für die gesamte<br />
Verpflegung bis hin zu den Reinigungsmitteln<br />
zuständig. Ich musste<br />
Reisen planen, bei denen wir<br />
mehr als zwei Monate auf hoher<br />
See waren. So lange brauchst du<br />
zum Beispiel, wenn du Güter vom<br />
persischen Golf nach Japan transportierst“,<br />
fasst Hartmann sein<br />
Berufsleben kurz und knapp zusammen.<br />
Mehrmals in Seenot<br />
Mittlerweile ist Harry, der mit 59<br />
Jahren seinen verdienten Ruhestand<br />
angetreten hat, bereits seit<br />
20 Jahren in Pension. Er genießt<br />
das Leben in seinem Haus in Haiming,<br />
das er gemeinsam mit seinem<br />
älteren Bruder Herbert und<br />
seiner jüngeren Schwester Loni<br />
und deren Ehemann bewohnt.<br />
Hartmann ist eigentlich wortkarg.<br />
Aber wenn er einmal ins Reden<br />
kommt, erzählt er guten Freunden<br />
gerne von seiner Zeit auf hoher<br />
See. „In jungen Jahren haben wir<br />
bei unseren Hafenaufenthalten<br />
natürlich nichts ausgelassen. Am<br />
Ende meiner Laufbahn bin ich sogar<br />
bei unseren Ladestopps oft auf<br />
dem Schiff geblieben. Ich habe viel<br />
Schönes gesehen. Aber auch gefährliche<br />
Situationen erlebt. Einmal<br />
waren wir während des Krieges<br />
zwischen dem Irak und den<br />
Iran in den Golf gefahren. Vor der<br />
Küste von Kanada war das Meer<br />
einmal bei minus 44 Grad großteils<br />
eingefroren. Da musste uns<br />
mit Helikoptern die Hafenanfahrt<br />
frei gesprengt werden“, verrät Harry,<br />
der zahlreiche Unwetter überlebt<br />
hat, bei denen die Wellen des<br />
Atlantik und des Pazifik mehr als<br />
25 Meter hoch schlugen.<br />
Malerei als Ausgleich<br />
Auf Passagierschiffen arbeitete<br />
Hartmann neun Monate pro Jahr<br />
am Schiff und hatte drei Monate<br />
Heimaturlaub. Als Koch auf<br />
Frachtschiffen war er immer ein<br />
halbes Jahr auf See und sechs Monate<br />
zuhause. Über all die Jahre<br />
waren schwedische Werften sein<br />
Arbeitgeber, auch seine Pension<br />
bezieht Stigger aus Schweden. Um<br />
sich die Zeit zu vertreiben, begann<br />
Harry zu malen. Er verwandelte<br />
seine Kajüte in ein Atelier. Neben<br />
dutzenden Bildern von Frauen,<br />
Tieren und Landschaften ist Harry<br />
stolz auf das Ölbild, das er von seiner<br />
Mama Erna gemalt hat. Sein<br />
Wohnzimmer und andere Räume<br />
seines Hauses zieren aber auch viele<br />
Mitbringsel seiner Seereisen.<br />
Porzellanteller, Kunst aus Afrika,<br />
Asien und der Südsee. Dazu exotische<br />
Speisekarten und Prospekte<br />
von Reiserouten. Und natürlich<br />
hunderte Fotos. Hartmann, der<br />
bei seinen Heimataufenthalten als<br />
leidenschaftlicher Fasnachtler stets<br />
sehr traditionsverbunden war, hütet<br />
in seinem Haus Schätze, die einer<br />
kleinen Weltausstellung gleichen.<br />
Und auch wenn er selbst in<br />
seinem Leben einige Freundinnen<br />
und Lebensgefährtinnen hatte,<br />
war er nie verheiratet. Familie sind<br />
seine beiden noch lebenden Geschwister<br />
Herbert und Loni. Mit<br />
ihnen will er, so es die Gesundheit<br />
erlaubt, heuer am 1. August ganz<br />
im Stillen seinen 80. Geburtstag<br />
feiern. Ob er dabei auch selbst<br />
kocht, weiß er noch nicht. Aber<br />
ein bisschen was erzählen wird er<br />
schon…<br />
(me)
Rudolf Juens geschichtliche Spurensuche …<br />
Landecks Bezirkschronist hat über 160.000 Bilder archiviert<br />
Rudolf Juen aus Flirsch ist seit<br />
seiner Kindheit an historischen<br />
Besonderheiten interessiert.<br />
2002 übernahm er die Arbeit als<br />
Chronist in Flirsch, seit fast 15<br />
Jahren ist er als Bezirkschronist<br />
von Landeck tätig. In dieser Zeit<br />
hat er über 160.000 Bilder archiviert,<br />
bedeutende Ausstellungen<br />
organisiert oder in verschiedensten<br />
Gemeindechroniken recherchiert.<br />
Rudolf Juen recherchiert als Chronist besonders oft in alten Schriften.<br />
„Geschichte ist mein Steckenpferd“,<br />
davon ist Rudolf Juen, der<br />
derzeit an einem besonderen Projekt<br />
arbeitet, fasziniert. „Momentan<br />
übersetze ich eine alte Chronik<br />
von Dekan Johann Lorenz über<br />
Strengen!“ Dekan Lorenz lebte<br />
zwischen 1871 und 1946, war genauso<br />
wie Rudolf Juen ein gebürtiger<br />
Strenger und hat in einem<br />
ganzen handgeschriebenen Buch<br />
mit 540 Seiten eine Chronik über<br />
Strengen verfasst. „Es ist unglaublich,<br />
was alles drinnen steht. Vieles<br />
habe ich selber nicht gewusst“, ist<br />
Juen begeistert, der seit dem Sommer<br />
2020 an der Übersetzung von<br />
Kurrentschrift in lateinische<br />
Schrift arbeitet. „Mittlerweile bin<br />
ich auf Seite 449 angekommen,<br />
anfangs war es sehr schwierig, aber<br />
inzwischen läuft es sehr gut“, freut<br />
sich der engagierte Chronist.<br />
Juen ist mit dem Tiroler Bildungsforum<br />
in Kontakt, die Chronik<br />
werde nach der Fertigstellung mit<br />
einem eigenen Programm eingelesen<br />
und dann gedruckt. Eine Reha<br />
und die Ausgangsbeschränkungen<br />
durch Covid-19 veranlassten Juen,<br />
die Zeit zu nützen und diese spezielle<br />
Chronik für die Nachwelt<br />
lesbar zu machen. Die Chronik<br />
umfasst auch Sagen, Almen, Pläne<br />
einer Taja, eine Beschreibung der<br />
Flurnamen und Weilern. „Es sind<br />
sogar die Hausnamen, die in<br />
Strengen noch eine große Bedeutung<br />
haben, erklärt und die Herkunft<br />
wird beschrieben“, erklärt<br />
Rudolf Juen, der damit ein wichtiges<br />
Zeitdokument transkribiert.<br />
Auch fand der Beginn der Besiedlung<br />
von Strengen ganz oben am<br />
Berg statt. Sagen, aber auch die<br />
Geschichte von Heinrich Findelkind<br />
in St. Christoph oder Zweidrittelgericht<br />
sind darin enthalten<br />
und zeugen von der Bedeutsamkeit<br />
in der damaligen wie heutigen<br />
Zeit.<br />
Bedeutende Chronik<br />
„Johann Lorenz war Kooperator<br />
und Pfarrer, später Dekan in Matrei<br />
und 20 Jahre in Prutz, ehe er<br />
als Frühmesser in Silz seinen Lebensabend<br />
verbrachte. 1945 übergab<br />
Lorenz, der auch eine Chronik<br />
über Prutz und das Kaunertal verfasste,<br />
die Chronik an den Strenger<br />
Roman Köll, der sie in der Folge<br />
dem damaligen Ortschronisten<br />
und Gemeindeamtsleiter Johann<br />
Alois Auer übergab und seit dieser<br />
Zeit wird sie in Strengen aufbewahrt.“<br />
Rudolf Juen schreibt seine<br />
Übersetzung von einer CD herunter.<br />
„Chronist Roland Mair hat<br />
jede Seite fotografiert und ich<br />
schreibe das jetzt!“ Aber auch historisch<br />
Bedeutsames von Flirsch<br />
weiß Juen zu berichten. Bis 1814<br />
gab es Flirsch gar nicht, es gehörte<br />
zur damaligen Gemeinde Rallsberg<br />
(Strengen) und Pettneu.<br />
Auch gibt es Naturereignisse, wie<br />
Lawinenabgänge, die Flirsch sehr<br />
geprägt haben. „Im Kirchturm,<br />
der 1815 errichtet wurde, sind<br />
Zeitdokumente erhalten, wir haben<br />
bei der Renovierung wichtiges<br />
Zeitgeschehen dokumentiert und<br />
wieder in der Kugel verwahrt!“, so<br />
Juen, der noch über eine weitere<br />
Besonderheit berichten kann,<br />
nämlich, dass in der Kirchturmkugel<br />
ein Gewehreinschuss war.<br />
„Man weiß nicht, wie oder wann<br />
das passiert ist, die Kirchturmkugel<br />
wurde wieder gerichtet und gut<br />
verschlossen“, weiß Juen zu erzählen,<br />
der auch schon verschiedene<br />
Vorträge hielt.<br />
Überall Geschichtliches<br />
Juen lernte Elektriker bei der Tiwag<br />
in Zams, arbeitete nach der<br />
Gesellenprüfung im Paznaun und<br />
Pettneu, ehe er eine Stelle als Techniker,<br />
nach der Meisterprüfung<br />
ebenfalls bei der Tiwag, in Landeck<br />
antrat, die er bis zu seiner Pensionierung<br />
ausübte. Fotografieren<br />
ist ein weiteres Hobby des 73-Jährigen,<br />
der damit auch seine Chroniken<br />
ergänzt. „Geschichte kann<br />
man immer und überall kombinieren!“<br />
Vielseitig interessiert<br />
„Meine Frau Melitta und ich<br />
machten Kulturreisen mit dem Tiroler<br />
Bildungsforum auf den Spuren<br />
der Habsburger in die<br />
Foto: privat<br />
Schweiz, auf den Spuren der Fugger<br />
nach Deutschland und an die<br />
Front des Ersten Weltkrieges in die<br />
Dolomiten und an den Isonzo. In<br />
Zeiten wie diesen ist es aber derzeit<br />
nicht möglich!“, bedauert Juen,<br />
der sich mindestens ein Jahr auf<br />
seine Reisen – oft zu historisch bedeutenden<br />
Orten – vorbereitet.<br />
Rumänien, Siebenbürgen, dreimal<br />
Israel oder Indien zählen ebenfalls<br />
zu den Höhepunkten, die Juen<br />
mit seiner Frau erlebt hat. „Wenn<br />
man im Vorfeld gut recherchiert,<br />
sieht man viel“, ist Rudolf überzeugt,<br />
der auch 10 Jahre bei der<br />
Schützengilde Oberschützenmeister<br />
war. Seit vielen Jahren singt er<br />
auch im Kirchenchor und ist seit<br />
mehr als 48 Jahren bei der Bergrettung.<br />
12 Jahre lang war er auch bei<br />
der Volkstumsgruppe „Die lustigen<br />
Arlberger“ dabei. „Schifahren,<br />
Sport und Schießen, aber auch E-<br />
Biken gehören zu meinen weiteren<br />
Lieblingsbeschäftigungen“, freut<br />
sich Juen, der mit dem E-Bike gerne<br />
die Strecke Flirsch bis nach St.<br />
Anton, Verwall und retour zurücklegt.<br />
Seine Frau und er schätzen<br />
aber auch die gemeinsame Zeit<br />
mit ihren mittlerweile drei erwachsenen<br />
Söhnen Martin, Thomas<br />
und Stefan. (jota)<br />
9. März <strong>2021</strong> 3
In der Heimat ist es doch am schönsten<br />
Ferdl Nöbl aus St. Anton am Arlberg ist auch mit über 80 noch als Skilehrer aktiv<br />
Er lebt für den Skilehrerberuf: Ferdl Nöbl aus St. Anton am Arlberg. Foto: Zangerl Auch Barbra Streisand gab der Arlberger einst Skiunterricht. Foto: Ferdl Nöbl<br />
Er kennt durch seine jahrzehntelange<br />
Tätigkeit als Skilehrer Skigebiete<br />
rund um den Globus.<br />
Doch das schönste und beste unter<br />
all den Skigebieten bleibt für<br />
den nach wie vor aktiven Skilehrer<br />
Ferdl Nöbl noch immer der<br />
Arlberg. Seit 1957 übt er seine<br />
Passion aus, 18 Jahre davon sogar<br />
ganzjährig. Den Skisport näher<br />
gebracht hat der sympathische<br />
Arlberger unzähligen Menschen,<br />
darunter auch einer Reihe<br />
sehr prominenter Gäste ...<br />
Skilehrer vom Arlberg waren besonders<br />
in Zeiten, in denen Strukturen<br />
in Skigebieten auf anderen<br />
Kontinenten aufgebaut wurden,<br />
auf der ganzen Welt sehr gefragt,<br />
besonders auch in den USA. Während<br />
es den Großteil der Arlberger<br />
in den Osten verschlagen hat, entschied<br />
sich Ferdl Nöbl, der gebürtig<br />
aus Grins stammt, für den Westen<br />
der USA. Grund dafür waren<br />
die in Skigebieten der Ostküste<br />
vorherrschenden eisigen Temperaturen:<br />
„Bei minus 35 Grad Skifahren,<br />
das ist einfach zu kalt“, gesteht<br />
er heute schmunzelnd im Rahmen<br />
eines Rundganges in seinem Zuhause<br />
in St. Anton am Arlberg.<br />
Dieser Rundgang erfüllt nicht nur<br />
einen sehr informativen Zweck, er<br />
lässt auch staunen. Präsentiert werden<br />
im Eingangs- und Stiegenhausbereich<br />
zahlreiche eingerahmte<br />
Fotografien, vielfach wird Ferdl<br />
Nöbl, der eigentlich Ferdinand<br />
heißt, darauf beim Skifahren gezeigt.<br />
Aber nicht nur das. Unter die<br />
Bilder mischt sich eines von Barbra<br />
Streisand: „Mit ihr bin ich einst Ski<br />
gefahren“, erzählt Nöbl. Auch auf<br />
ein Bild eines Indianerhäuptlings<br />
aus Idaho, mit dem Nöbl einst Bekanntschaft<br />
geschlossen hat, stoßen<br />
wir – ebenso wie eine Aufnahme,<br />
die ihn als Wasserskilehrer in<br />
Italien zeigt. Schon im Hausgang<br />
des Gästehauses „Chesa Platina“<br />
stellen wir fest: Das wird eine spannende<br />
Lebensgeschichte, die Ferdl<br />
Nöbl zu erzählen hat. Aber, von<br />
Beginn an:<br />
18 Jahre fernab der Heimat<br />
1957 begann Ferdl Nöbl seine Karriere<br />
als Skilehrer. Ein Beruf war es<br />
für ihn eigentlich nie, viel mehr<br />
eine Berufung.1964 folgte die Prüfung<br />
zum staatlichen Skilehrer und<br />
-führer. Wie jeder, der neu in die<br />
Riege der Skilehrer kam, unterrichtete<br />
auch Nöbl zu Beginn Anfänger.<br />
Irgendwann traf er die Entscheidung,<br />
in die Ferne, in seinem<br />
Fall die USA zu gehen, zuerst ein<br />
Jahr ins kalifornische Sugar Bowle,<br />
in weiterer Folge nach Sun Valley,<br />
wo er 17 Jahre verbrachte. Im<br />
Winter zumindest, während der<br />
Sommermonate jettete er um die<br />
Welt, um in Südamerika und Australien<br />
als Skilehrer weiterzuarbeiten:<br />
„18 Jahre lang hab ich keinen<br />
Sommer gesehen“, erzählt Ferdl<br />
Nöbl über diese Zeit. An freien Tagen<br />
bestritt er in den USA Skirennen:<br />
„Durch die Preisgelder hab<br />
ich gut dazuverdient“, erinnert sich<br />
Nöbl an diesen Nebenverdienst.<br />
Während seiner Ära lehrte Ferdl<br />
Nöbl auch einer Reihe prominenter<br />
Persönlichkeiten das Skifahren,<br />
darunter Schauspielerin und Sängerin<br />
Barbra Streisand zum Beispiel,<br />
dem Komponisten und Sänger<br />
Henry Mancini, Schauspielerin<br />
Janet Leigh, Schauspieler Kirk<br />
Douglas, der Familie des Filmproduzenten<br />
Ray Stark oder der Familie<br />
des Sängers und Schauspielers<br />
Bing Crosby, uvm. Am Arlberg ist<br />
er zudem mit Prinz Raimondo Orsini<br />
oder Henri, dem Großherzog<br />
von Luxemburg, dem ehemaligen<br />
französischen Präsidenten Valéry<br />
Giscard d’Estaing und vielen mehr<br />
Ski gefahren: „Mit Raimondo Orsini<br />
bin ich noch immer befreundet“,<br />
erzählt Ferdl Nöbl.<br />
„Lange kein Zuhause gehabt“<br />
Schließlich, 1982, kehrte Ferdl wieder<br />
zurück an den Arlberg, in die<br />
USA reiste er seither nie mehr, obwohl<br />
er zuvor immigriert war und<br />
eine Greencard besaß (die Greencard<br />
ist zeitlich begrenzt und verfällt,<br />
wenn längere Zeit kein Aufenthalt<br />
im Land stattfindet). „Lange<br />
Zeit hatte ich kein Zuhause und<br />
lebte aus meinen Koffern“, erinnert<br />
sich Nöbl über seine Entscheidung,<br />
heimzugehen. Am Arlberg angekommen,<br />
arbeitete er gleich wieder<br />
für die Skischule Arlberg, die damals<br />
unter der Leitung von Karl<br />
Schranz stand. Die Heimat hat er,<br />
wie er gesteht, immer vermisst, für<br />
ihn steht fest: „Ich war auf der ganzen<br />
Welt, aber der Arlberg ist für<br />
mich das beste Skigebiet auf der<br />
Welt“, erzählt er. Auch privat fand<br />
er in der Heimat sein Glück – er<br />
heiratete seine aus Thiersee stammende<br />
Hedi, auch sind die beiden<br />
Eltern einer Tochter (Katharina).<br />
Die Skier stehen zwar heuer Corona-bedingt<br />
im Eck (zumindest jene<br />
für die berufliche Nutzung),<br />
grundsätzlich aber ist Ferdl Nöbl<br />
auch mit über 80 Jahren noch immer<br />
als Skilehrer aktiv. (lisi)<br />
4 9. März <strong>2021</strong>
Schwimmen im eiskalten Gebirgswasser<br />
Stefanie Pupeter und Bettina Krismer aus Arzl trotzen geschlossenen Bädern<br />
ARZL<br />
„Dass die Sache den Kreislauf<br />
ankurbelt und das Immunsystem<br />
stärkt, mag eine angenehme<br />
Begleiterscheinung sein. Wir tun<br />
das aber einfach nur aus Liebe<br />
am Schwimmen. Und wenn öffentliche<br />
Badeanstalten geschlossen<br />
haben, dann kraulen<br />
wir halt in Seen und Bächen!“<br />
Das sagt die 41-jährige<br />
Schwimmlehrerin und zweifache<br />
Mutter Stefanie Pupeter aus<br />
Arzl. Ihre Freundin Bettina Krismer<br />
(40), Werbetexterin und<br />
ebenfalls Mama zweier Söhne,<br />
schwärmt vom gemeinsam entdeckten<br />
neuen Sportvergnügen:<br />
„Eisschwimmen macht ganz einfach<br />
glücklich!“<br />
Die Situation wirkt ein wenig bizarr.<br />
Während Wanderer, Jogger<br />
und Spaziergängerinnen in dicken<br />
Jacken und Mützen verhüllt auf<br />
der Bigerbrücke bei der Tarrenzer<br />
Knappenwelt ein wenig den Buckel<br />
aufstellen, entledigen sich<br />
Stefanie und Bettina ihrer Bekleidung<br />
und steigen im Badeanzug<br />
ins Wasser. Fast 15 Minuten<br />
schwimmen sie gegen den Strom.<br />
Und steigen danach, sichtlich froh<br />
gelaunt, aus dem Wasser, das zu<br />
diesem Zeitpunkt nur knapp über<br />
der 0-Grad-Grenze liegt. Abtrocknen,<br />
warm anziehen, einen<br />
Schluck Tee trinken, ins Auto einsteigen<br />
und ab nach Hause. „Das<br />
tun wir seit Oktober regelmäßig<br />
mehrmals pro Woche. Mittlerweile<br />
ist das fast wie eine Sucht“,<br />
lacht Bettina.<br />
Brille und Ohrenstöpsel<br />
„Man kennt das Eisschwimmen<br />
aus dem Fernsehen. In Russland<br />
oder in den nordischen Ländern<br />
sind das bekannte Rituale, speziell<br />
zu Silvester. Für uns ist das einfach<br />
nur Sport, den wir aus der Not geboren<br />
haben“, schmunzelt Stefanie,<br />
die betont: „Wir schauen aber<br />
schon auf unsere Gesundheit.<br />
Wichtig ist das Tragen von Ohrenstöpseln<br />
und auch der Schutz<br />
der Augen durch Brillen. Außerdem<br />
geht niemand von uns alleine<br />
ins Wasser!“ Die aus Bayern stammende<br />
ehemalige Sportschwimmerin<br />
ist mit ihrem Mann, einem<br />
Vermessungstechniker, vor 14 Jahren<br />
nach Arzl im Pitztal gezogen.<br />
Dort hat die gelernte Steuerfachangestellte<br />
nach einer Ausbildung<br />
zum Schwimmlehrwart neben<br />
Haushalt und Familie ihre<br />
Schwimmschule „Wellenbrecher“<br />
aufgebaut. Sie unterrichtet Kinder<br />
und Erwachsene und arbeitet intensiv<br />
mit Schulen zusammen.<br />
Mit 35 Kraulen gelernt<br />
Bettina ist mittlerweile eine der<br />
besten Freundinnen von Stefanie.<br />
Noch vor sechs Jahren war sie ihre<br />
Schülerin. „Ich war schon immer<br />
eine begeisterte Schwimmerin.<br />
Aber ich wollte auch die richtige<br />
Technik erlernen. Und so habe ich<br />
mir zu meinem 35. Geburtstag einen<br />
Kurs im Kraulen gewünscht.<br />
Heute muss ich sagen: Das war eines<br />
der schönsten Geschenke meines<br />
Lebens“, verrät die gebürtige<br />
Tarrenzerin, die gemeinsam mit<br />
Stefanie heuer im Winter schon<br />
im Piburger See, im Piller See, im<br />
Starkenberger See, im Schnadiger<br />
Weiher bei Landeck, im Bigerbach<br />
und in der Pitze schwimmen<br />
war. „Wir haben natürlich noch<br />
weitere Ziele. Vielleicht überqueren<br />
wir irgendwann den Inn oder<br />
hüpfen in den eiskalten Rifflsee<br />
im hinteren Pitztal“, blickt Stefanie<br />
in die Zukunft.<br />
Familienausflüge<br />
„Natürlich absolvieren wir nicht<br />
zig Kilometer, um dann nach 15<br />
Minuten eisigem Vergnügen wieder<br />
nach Hause zu fahren. Am<br />
Wochenende verbinden wir das<br />
nicht selten mit Wanderungen mit<br />
unseren Familien“, berichtet Bettina.<br />
Und Stefanie arbeitet noch daran,<br />
auch die Männer zu motivieren:<br />
„Mein Mann Christoph und<br />
Bettinas Mann Rene meinen, sie<br />
müssten die Sache langfristig angehen.<br />
Wir hoffen, dass sie im<br />
Schutzmaßnahmen sind wichtig. Stefanie<br />
und Bettina gehen nie alleine ins<br />
kalte Wasser. Die Ohren werden durch<br />
Stöpsel und die Augen durch Brillen<br />
geschützt. Die beiden machen auch<br />
regelmäßige Checks beim Arzt.<br />
Ein Abenteuer, das Überwindung<br />
braucht, aber letztlich Glück stiftet:<br />
Stefanie Pupeter und Bettina Krismer<br />
aus Arzl schwimmen regelmäßig im<br />
eiskalten Gebirgswasser.<br />
Fotos: Eiter<br />
nächsten Jahr den Sprung ins kalte<br />
Wasser wagen!“ Besser schaut es<br />
mit den Söhnen aus. Stefanies Xaver<br />
(16) und Bettinas Alexander<br />
(14) sind auch beim Wassersportverein<br />
Imst und haben Eisschwimmen<br />
schon probiert. Der 12-jährige<br />
Tim und der 11-jährige Matteo<br />
freilich ziehen sich statt den Badehosen<br />
lieber den Fußballdress der<br />
SPG Pitztal an. Stefanie und Bettina<br />
möchten übrigens auch andere<br />
Leute zum Eisschwimmen animieren.<br />
Infos und Kontaktdaten<br />
im Internet unter www.schwimmschule-wellenbrecher.jimdofree.com/<br />
(me)<br />
Seit 23 Jahren Ihr kompetenter Partner am Bau für<br />
Betonschneidearbeiten, Kernbohrungen, Seilsägen,<br />
Fugenschneiden sowie Asphaltschneiden.<br />
Wir bieten unseren Kunden auch den problemlosen Ausbau, den<br />
Abtransport sowie die Entsorgung der geschnittenen Betonteile an.<br />
9. März <strong>2021</strong> 5
ARZL<br />
Restaurierung der Pfarrkirche nach Ostern<br />
Arzler Gotteshaus wird für drei Monate gesperrt und der Innenraum restauriert<br />
Eigentlich ist die Arzler Kirche<br />
ein besonderes Schmuckstück:<br />
Der ursprünglich spätgotische<br />
Bau wurde Anfang des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts innen umfassend<br />
saniert und vom bekannten<br />
Tiroler Kirchenmaler Emanuel<br />
Raffeiner mit Fresken und Ornamentmalereien<br />
ausgestattet.<br />
Auch die Altäre und selbst die<br />
Orgel stammen aus dieser Zeit<br />
und sind bis heute im Originalzustand<br />
erhalten. Das einzige,<br />
was seit 100 Jahren am Innenraum<br />
der Kirche verändert wurde,<br />
sind jene „Bausünden“ der<br />
1960er- und 1970er-Jahre, die<br />
nun mit der dringend notwendigen<br />
Restaurierung so gut wie<br />
möglich rückgängig gemacht<br />
werden sollen. Trotz einiger Fördergelder<br />
wird die Kasse der<br />
Pfarrgemeinde mehr als gefordert<br />
werden, erklärt Pfarrkirchenrat<br />
Pepi Raggl. Nach der<br />
Ostermesse wird die Pforte der<br />
Kirche für drei Monate geschlossen,<br />
die Messe soll dann, sofern<br />
es Corona zulässt, im Pfarrsaal<br />
bzw. im Pflegeheim stattfinden.<br />
Ein Schmuckstück wie die Arzler<br />
Pfarrkirche in einem dermaßen<br />
desolaten Zustand zu sehen, ist<br />
nicht nur für eingefleischte Katholiken<br />
ein Trauerspiel: Der Putz<br />
blättert ab, die ehemals leuchtenden<br />
Fresken und Ornamente sind<br />
verblasst, die Wände, das Chorgewölbe<br />
sowie die damals neu errichtete<br />
Empore sind in den 1970er-<br />
Jahren dunkel übermalt worden<br />
und lassen den Innenraum noch<br />
düsterer erscheinen. Die Beleuchtung<br />
ist unvorteilhaft und entspricht<br />
nicht dem ansonsten<br />
durchgehenden Stil der Kirche<br />
und die Fliesen weisen vor allem<br />
im Eingangsbereich irreparable<br />
Schäden auf. Dass die Kirche dringend<br />
saniert werden muss, um die<br />
Schäden nicht noch zu verstärken,<br />
ist offensichtlich. Pfarrkirchenrat<br />
Pepi Raggl, der für die Pfarrgemeinde<br />
Arzl die Koordination der<br />
Restaurierung übernommen hat,<br />
wurde selbst vom Ausmaß der<br />
Schäden überrascht: „Erst wenn<br />
man alles im Detail anschaut, sieht<br />
man, wo es >hapert
ARZL<br />
9. März <strong>2021</strong> 7
ARZL<br />
Mit blauem Auge davongekommen<br />
Gemeinde Arzl kann heuer mit deutlich erhöhtem Budget arbeiten<br />
Ein durchaus respektables Budget kann der Arzler Bürgermeister Josef Knabl für heuer präsentieren. Die Volksschule und<br />
der Kindergarten Leins sollen heuer einen Vorbau erhalten.<br />
Fotos: Dorn<br />
Einen großen Schaden wie manche<br />
Tourismusgemeinden hat<br />
die erste Gemeinde des Pitztals<br />
durch die Coronakrise nicht erlitten.<br />
Im Gegenteil: Das Budget<br />
konnte deutlich erhöht werden<br />
und so können alle geplanten<br />
Projekte auch tatsächlich in Angriff<br />
genommen und alle bereits<br />
begonnenen abgeschlossen werden.<br />
Neben den Klassikern wie<br />
Kurse nach Anfrage:<br />
Kräuterwanderungen<br />
Kräuterkochkurse<br />
Kräuterseminare/<br />
Kräutervorträge<br />
Korbflechtkurse<br />
Steinhof 12 | 6471 Arzl im Pitztal | T 0699/15999475<br />
judith@schuchter. eu | www.schuchter.eu<br />
8 9. März <strong>2021</strong><br />
• Wellness- und Gesundheits produkte<br />
(Badezusätze, Duftsäckchen ...)<br />
• Tinkturen (Magenbitter, Kopf-frei-<br />
Tropfen, Schlaf-gut-Tropfen ...)<br />
• Tees • Süßes (Honig, Sirup,<br />
Marmeladen ...)<br />
• Schnäpse • Oxymel • Kräutersalze<br />
• Essig- und Öl-Auszüge<br />
• Balsam<br />
• Korbwaren<br />
Asphaltierungs- und Kanalarbeiten,<br />
Weiterführung der Umrüstung<br />
auf LED-Straßenbeleuchtung<br />
und Ausbau von Gasund<br />
Glasfasernetz sind heuer die<br />
Errichtung der PV-Anlage auf<br />
dem Gemeindehaus, die Fertigstellung<br />
des Tennisplatzes sowie<br />
die Sanierung und der Zubau<br />
der Volksschule Leins auf der Todo-Liste<br />
der Gemeinde.<br />
Judith’s Kräuterstube &<br />
Flechtstudio Tiroler Oberland<br />
Judith Schuchter<br />
„Wir sind mit einem blauen Auge<br />
davongekommen und können<br />
heuer mit einem Budget von 10<br />
Millionen Euro [im Vergleich hatte<br />
Arzl 2020 ein Budget von 7,6<br />
Millionen Euro zur Verfügung] arbeiten.<br />
Wir müssen deshalb auch<br />
keinen Bremser wegen Corona<br />
machen“, zeigt sich Bürgermeister<br />
Josef Knabl erleichtert über die<br />
gute finanzielle Lage seiner Gemeinde.<br />
Eines der großen Projekte<br />
für heuer wird die Sanierung von<br />
Kindergarten und Volksschule<br />
Leins sein. Die thermische Sanierung<br />
der Wände und der Fenster<br />
wurde bereits teilweise gemacht,<br />
nun soll das Dach folgen. Dringend<br />
ausgetauscht werden müssen<br />
indes die Wasserleitungen, deren<br />
wiederkehrende Schadstellen bisher<br />
jeweils notdürftig geflickt wurden.<br />
Auch beim Strom, der Beleuchtung<br />
und der WC-Anlage<br />
gibt es Sanierungsbedarf. Neben<br />
den Instandhaltungsmaßnahmen<br />
beim Altbau kommt außerdem ein<br />
Zubau dazu, der dem Gebäude einen<br />
neuen Eingangsbereich für<br />
den Kindergarten sowie zwei zusätzliche<br />
Räume und dem ersten<br />
Stock eine Freiklasse, sprich eine<br />
Terrasse, sowie ein neues Direktorzimmer<br />
bescheren wird.<br />
Straßen und Rohre<br />
Für das gesamte Ortsgebiet gilt<br />
mit Ausnahme der Pitztalstraße<br />
seit Mitte Februar eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
von 30km/h.<br />
Natürlich werde das auch über-<br />
Arzler Kräuterexpertin gibt ihr<br />
Wissen über Heilkräuter weiter<br />
Unendlich viel Schmackhaftes,<br />
Heilsames und Nützliches bietet<br />
Judith Schuchter aus Arzl im Pitztal<br />
in ihrem Kräuterladen in Steinhof<br />
12 an. Die diplomierte Kräuterpädagogin<br />
weiß, dass fast für alles<br />
„ein Kraut gewachsen“ ist und<br />
gibt ihr Wissen auch in Form von<br />
Kursen weiter. Bei Kräuterwanderungen,<br />
Kochkursen und Seminaren<br />
kann man auch als Laie in die<br />
wundersame Welt der Kräuterheilkunde<br />
und -küche abtauchen und<br />
sich bei Judith Schuchter Expertenwissen<br />
holen.<br />
Darüber hinaus ist die Arzlerin<br />
auch als Korbflechterin aktiv tätig.<br />
Das uralte Wissen rund um die<br />
Kunst des Korbflechtens wird in<br />
den Kinder- oder Erwachsenenkursen<br />
gerne weitergegeben.<br />
Im Internet unter www.schuchter.eu<br />
kann man sich näher über<br />
das Angebot informieren. ANZEIGE
Tischlerei Martin Pechtl: Der Komplettanbieter für Ihr Zuhause<br />
Die Tischlerei von Martin Pechtl in Arzl hat sich seit<br />
2007 vor allem als Komplettanbieter einen Namen<br />
gemacht.<br />
Martin Pechtl kümmert sich um die Belange des<br />
privaten Hausbauers ebenso wie um jene des<br />
kommunalen Baus. Weit über die Grenzen des<br />
Pitztals hinaus bekannt ist die Tischlerei für maßgeschneiderte<br />
Lösungen und beachtenswerte Altholzarbeiten.<br />
Das Portfolio reicht vom Bett über<br />
den Kasten bis hin zu Holztäfelungen. Bei den Küchen<br />
wird gerne auf Kombinationen von Traditionellem<br />
und Modernem abgezielt. Eine Raumgestaltung<br />
vom Profi und alles aus einer Hand, dafür ist<br />
die Tischlerei Martin Pechtl bekannt!<br />
ARZL<br />
Martin Pechtl<br />
6471 Arzl · Fiechtweg 7<br />
Mobil: 0664/4060899<br />
office@mp-tischler.at<br />
prüft, denn man wisse, dass die<br />
Bevölkerung in allen Ortsteilen<br />
über die Raser bisher geklagt hat,<br />
betont der Dorfchef. Auch das Radargerät<br />
mit inkludiertem Zählgerät<br />
der Gemeinde werde regelmäßig<br />
versetzt. Um außerdem den<br />
Verkehr auf der Untergasse im<br />
Weiler Wald abzubremsen, wird<br />
die Straße, die bereits asphaltiert<br />
wurde, nun mit Pflasterungen versehen,<br />
die an drei Stellen die Autos<br />
bremsen sollen. Wald soll heuer<br />
außerdem mit Leerrohren vollständig<br />
erschlossen werden. „Wir<br />
wollen mit dem Glasfaserkabel in<br />
jedes Haus rein. Das ist das Ziel“,<br />
zeigt sich Knabl ambitioniert.<br />
Auch an Gas gebe es Interesse und<br />
die Verlegung der Rohre über die<br />
Benni-Raich-Brücke soll heuer erfolgen.<br />
Um den LWL-Ausbau zu<br />
forcieren, ist bereits der Rückkauf<br />
des Pitztal-Net von den Stadtwerken<br />
Imst über die Bühne gebracht<br />
worden. Die Talgemeinden legten<br />
dafür rund 1,2 Millionen Euro auf<br />
den Tisch, bekommen aber im Gegenzug<br />
für den Ausbau jene Förderungen,<br />
die die Stadtwerke nicht<br />
beanspruchen könnten. „Wald ist<br />
in der Ausbaustufe Call 4 und soll<br />
in spätestens zwei Jahren fertig<br />
sein. Dafür bekommen wir eine<br />
75-prozentige Förderung von<br />
Bund und Land“, rechnet der<br />
Dorfchef vor.<br />
Arzler Dorfzentrum<br />
Im Dorfzentrum sind es vor allem<br />
drei große Projekte, die für heuer<br />
geplant sind: So wird im Frühjahr<br />
die PV-Anlage auf das Gemeindehaus<br />
der e5-Gemeinde kommen,<br />
die alle Einheiten des Hauses einschließlich<br />
der Raiffeisenbank und<br />
der Apotheke mit Strom versorgen<br />
wird. Die Sanierung des Tennisplatzes,<br />
die bereits begonnen wurde,<br />
soll im Frühjahr fertiggestellt<br />
werden. Außerdem muss das Kanalnetz<br />
bei der Feuerwehrhalle, das<br />
derzeit um ein Vielfaches überlastet<br />
ist, ausgebaut werden: So wird<br />
ein 80 Zentimeter dickes zusätzliches<br />
Rohr durchgepresst, das dann<br />
in ein bestehendes Rohr mündet.<br />
„Damit kann man bei Starkregenereignissen<br />
das ganze Wasser wegbringen.<br />
Zurzeit haben wir immer<br />
wieder einen See vor der Halle“,<br />
freut sich Knabl über die bald in<br />
Angriff genommene Lösung des<br />
Wasserproblems. (ado)<br />
In der Walder Untergasse sind die Leerrohre für Gas und Glasfaser bereits verlegt,<br />
nun sollen Pflasterungen den Verkehr bremsen.<br />
Wir erwecken Ihr Eigentum zum Leben!<br />
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Zeit – Vor allem auch in Zeiten von<br />
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Tempo-30-Begrenzung.<br />
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9. März <strong>2021</strong> 9
ARZL<br />
Oberländer Frischfleisch aus dem Automaten<br />
Das Pitztaler Ehepaar Simone und Thomas Leitner erfand „Hubi, den blechernen Metzger“<br />
In der Region. Mit der Region.<br />
Für die Region. Das ist das Leitmotto<br />
des 36-jährigen Thomas<br />
Leitner aus Arzl. Der junge<br />
Metzger startete über den Verein<br />
„Pitztal Regional“ in der<br />
Schlachtstelle Wenns ein nachhaltiges<br />
Projekt, das ausschließlich<br />
Fleisch heimischer Bauern<br />
verarbeitet. Inzwischen führt er<br />
mit seiner Frau Simone auch<br />
eine Metzgerei in der Leutasch.<br />
Die beiden verkaufen ihre Produkte<br />
auch Tag und Nacht über<br />
zwei Automaten in Arzl und am<br />
Eingang des Gaistales.<br />
Thomas Leitner ist auf einem Bauernhof<br />
mit Tieren aufgewachsen.<br />
Heute noch führt er mit Unterstützung<br />
seiner Eltern Hans und<br />
Olga selbst eine Landwirtschaft<br />
mit Schafen. Fünf Sommer lang<br />
betreuten seine Frau Simone und<br />
er auch die Tiere auf der Larcher<br />
Alm oberhalb von Wenns. Nebenbei<br />
baute er sich seinen Betrieb<br />
auf. Die direkte Kooperation mit<br />
den Bauern, artgerechte Tierhaltung<br />
und die respektvolle Schlachtung<br />
sind ihm dabei wichtige Anliegen.<br />
Sein Handwerk gelernt hat<br />
der gebürtige Arzler beim Fleischhof<br />
der Familie Falkner in Imst.<br />
Mut, Fleiß und Glück<br />
Der Mut, in der heutigen Zeit als<br />
Metzger den Kampf mit den Giganten<br />
der Lebensmittelbranche<br />
aufzunehmen, wuchs langsam.<br />
Erst machte Thomas die Arbeit im<br />
EU-Schlachthof in Wenns nebenberuflich.<br />
Seine ständig steigenden<br />
Mit ihren Fleischautomaten bieten Simone und Thomas Leitner in Arzl und in der Leutasch rund um die Uhr frische Waren<br />
an. Das Metzgerehepaar verarbeitet ausschließlich Fleisch heimischer Bauern.<br />
Fotos: Eiter<br />
guten Kontakte zu den heimischen<br />
Bauern animierten ihn<br />
dann, das unternehmerische Wagnis<br />
einzugehen. „Dazu braucht es<br />
nicht nur Können und Fleiß. Du<br />
brauchst auch ein bisschen Glück.<br />
Dazu gehört die Tatsache, wie ich<br />
meine Frau kennengelernt habe.<br />
Sie stammt aus Kassel in Deutschland<br />
und ist gelernte Fleischverkäuferin.<br />
Ich habe sie zufällig beim<br />
Skifahren am Lift kennen und lieben<br />
gelernt“, verrät Thomas.<br />
Von Schwein bis Lamm<br />
„Unsere Partner, die Bauern, stammen<br />
alle aus dem Oberland. Wir<br />
verarbeiten Schweine, Rinder,<br />
Kälber und Lämmer. Jedes Produkt<br />
ist gekennzeichnet. Und unsere<br />
Kunden wissen, aus welchem<br />
Stall das Fleisch kommt“, betont<br />
Leitner, der in seiner Metzgerei<br />
auch für Landwirte schlachtet, die<br />
ihr Fleisch selbst vermarkten. „Unsere<br />
Kunden sind die Gastronomie,<br />
aber auch viele Private. Und<br />
der Verkauf in unserem Laden im<br />
Leutascher Ortsteil Klamm läuft<br />
hervorragend an“, sagt Thomas,<br />
der als Pendler zwischen dem Pitztal<br />
und der Leutasch laufend seine<br />
Automaten mit Frischfleisch abfüllt.<br />
Dort erhalten Kunden sieben<br />
Tage und sieben Nächte die Woche<br />
vakuumverpackt und portioniert<br />
Pakete mit Fleisch und Würsten.<br />
„In der Grillsaison sogar<br />
schon gewürzt und mariniert“,<br />
verrät Simone.<br />
Jagdsitz als Metzgerei<br />
Dass die Pitztaler Jungunternehmer<br />
letztendlich in der Leutasch<br />
gelandet sind, war reiner Zufall.<br />
„Wir haben eine Betriebsstätte gesucht,<br />
die den strengen Hygienebestimmungen<br />
der EU entspricht.<br />
Und da sind wir bei der bäuerlichen<br />
Genossenschaft am Eingang<br />
des Gaistales gelandet, deren<br />
Schlachthof wir jetzt gepachtet haben.<br />
Das Haus hieß einst Gut Leutasch<br />
und war viele Jahre der Jagdsitz<br />
der Industriellenfamilie Swarovski“,<br />
erzählt Thomas, der an<br />
seinem neuen Standort gemeinsam<br />
mit Simone und der Verkäuferin<br />
Manuela Muser auch eine<br />
andere Tradition fortführt: „Wir<br />
kooperieren auch mit den Jägern<br />
der Region. Die Qualität des<br />
Wildfleisches ist hervorragend!“<br />
Infos rund um das innovative Unternehmen<br />
und „Hubi, den blechernen<br />
Metzger“ gibt es unter<br />
www.klamm80b.at (me)<br />
Schlachthaus Metzgerei Leutasch KG<br />
Geschäftsführer: Thomas Leitner<br />
Klamm 80b | 6105 Leutasch | T: 05214 20 368 | M: 0650 880 6589<br />
info@klamm80b.at | www.klamm80b.at<br />
Auch Simone packt in der Schlachterei mit an. Die Schweine auf diesem Bild<br />
stammen von einem Bauernhof in Mötz. Thomas ist selbst auch Schafbauer.<br />
10 9. März <strong>2021</strong>
Gut, wenn der Liftchef selbst Baumeister ist<br />
Seit 16 Jahren ist der Milser Bernhard Schöpf Geschäftsführer der Imster Bergbahnen<br />
Wenn ein Unternehmen nicht<br />
im Privatbesitz steht, sondern allen<br />
gehört, dann ist der Chef der<br />
Meinungsvielfalt unterworfen.<br />
„Da war es nie ein Schaden, dass<br />
ich in meinem Heimatort Mils<br />
selbst als Vizebürgermeister politisch<br />
aktiv bin“, schmunzelt<br />
der 49-jährige Bernhard Schöpf,<br />
der nach 16 Jahren als Chef der<br />
Imster Liftgesellschaft ziemlich<br />
fix auf einem einst vermeintlichen<br />
Schleudersitz seine Geschäfte<br />
führt. Schöpfs Patentrezept<br />
ist einfach: Erfolg! Und dass<br />
er im Zivilberuf eigentlich Baumeister<br />
ist, wird beim bevorstehenden<br />
Neubau von Liftanlagen<br />
auch kein Nachteil sein.<br />
Die Geschichte der Imster Bergbahnen<br />
ist mehr als nur die Historie<br />
eines Unternehmens. Ein kleines<br />
Skigebiet wie das in Imst ist<br />
mit hoch profitablen Aufstiegshilfen<br />
wie in Ischgl oder in Sölden<br />
nicht zu vergleichen. In Imst sind<br />
die Bergbahnen zwar auch eine<br />
touristische Einrichtung, in erster<br />
Linie aber ein Naherholungsgebiet<br />
für die Einheimischen. Gemeinde<br />
und Tourismusverband als Mehrheitseigentümer<br />
haben immer<br />
wieder öffentliches Geld zugeschossen,<br />
um den Betrieb am Leben<br />
zu halten. Die Geschichte begann<br />
1966 mit der Gründung, bei<br />
der auch zahlreiche Private ihr<br />
Geld in eine Zukunftsidee steckten.<br />
Seit dem Jahr 2003, als man<br />
in Imst mit dem Alpine Coaster<br />
die längste Alpenachterbahn der<br />
Welt in Betrieb nahm, bilanziert<br />
das Unternehmen positiv.<br />
20,5 Mio. Euro Investition<br />
Derzeit steht die Imster Bergbahnen<br />
GmbH & Co. KG vor einer<br />
Zeitenwende. Nach intensiven<br />
Diskussionen entschlossen sich die<br />
Stadtgemeinde und die Funktionäre<br />
des Tourismusverbandes,<br />
20,5 Millionen Euro in die Erneuerung<br />
der Aufstiegshilfen zu<br />
investieren. „Geplant ist der Bau<br />
von einer Umlaufseilbahn mit 10-<br />
er-Gondeln in beiden Sektionen.<br />
Dazu kommt eine Garage samt<br />
Werkstätte für unsere Maschinen<br />
und Fahrzeuge wie Pistengeräte<br />
usw. Das garantiert nicht nur moderne<br />
Betriebsmittel, sondern<br />
auch eine zeitgemäße Wartung“,<br />
freut sich Schöpf, der nach den anstehenden<br />
Behördenverfahren mit<br />
einem Baustart noch heuer im<br />
April und der Eröffnung noch vor<br />
Weihnachten rechnet.<br />
Ein Geburtstagsgeschenk!<br />
„Im März werde ich 50 Jahre alt.<br />
Da ist für mich als Baumeister die<br />
Eröffnung einer Baustelle natürlich<br />
das schönste Geburtstagsgeschenk.<br />
Dass wir jetzt in der Krise<br />
investieren, macht uns rechtzeitig<br />
fit für die Zeit danach“, lobt der<br />
Liftchef die Entscheidung der Verantwortungsträger<br />
und verspricht<br />
auch den vollen Einsatz seiner<br />
Truppe: „Mit meinem Betriebsleiter<br />
Stefan Kropf habe ich einen<br />
tollen Partner an meiner Seite. Stefan<br />
ist Kraftsportler und packt<br />
selbst an wie ein Bär. Ich selbst betrachte<br />
es als Glück, in der Früh<br />
aufstehen und in die Arbeit gehen<br />
zu können. Und ich denke, diese<br />
positive Grundstimmung übertragen<br />
wir beide auch an unsere je<br />
nach Saison 35 bis 45 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter!“<br />
Arbeiten mit der Natur<br />
Bernhard Schöpf prophezeit den<br />
Imster Bergbahnen eine positive<br />
Zukunft. „Wir haben zuletzt mit<br />
dem Coaster, aber auch mit dem<br />
Eine Mappe voller Baupläne. Ing. Bernhard Schöpf blickt als Chef der Imster<br />
Bergbahnen auf eine Erfolgsgeschichte zurück und noch viel mehr in eine positive<br />
Zukunft.<br />
Foto: Eiter<br />
Bau moderner Beschneiungsanlagen<br />
bereits absolute Meilensteine<br />
gesetzt. Wir dürfen uns mittlerweile<br />
über eine sechs Monate lang<br />
andauernde Sommersaison und<br />
eine drei Monate lange Wintersaison<br />
freuen. Mit einem Nettoumsatz<br />
von 2,8 Millionen Euro finanzieren<br />
wir den laufenden Betrieb<br />
selbst und können uns auch<br />
kleinere laufende Investitionen<br />
leisten. Wir bieten im Winter mit<br />
dem Skilaufen, dem Tourengehen,<br />
einer Loipe und zwei Toprodelbahnen<br />
alle Sportarten an. Und<br />
der Sommer ist stark im Kommen.<br />
Speziell das Radfahren wird in Zukunft<br />
noch mehr boomen. Mit<br />
den neuen Gondelbahnen sind wir<br />
dann auch barrierefrei, was Menschen<br />
mit Rollstühlen und Familien<br />
mit Kinderwägen das Bergerlebnis<br />
erschließt“, freut sich der<br />
Liftchef, der bei aller Technisierung<br />
stark darauf achten will, dass<br />
das Naturerlebnis im Mittelpunkt<br />
bleibt: „Wir brauchen keinen Ballermann.<br />
Unser großes Kapital ist<br />
und bleibt die Natur!“<br />
Juwel Übungswiese<br />
Das größte Erfolgsgeheimnis für<br />
den Betrieb in Hoch-Imst sieht<br />
Schöpf in der Tatsache, dass die<br />
Bevölkerung das Naherholungsgebiet<br />
annimmt. „Neben all den<br />
technischen Fahrbetriebsmitteln<br />
ist unser eigentliches Juwel die<br />
Übungswiese bei der Talstation.<br />
Dort tummeln sich Winter für<br />
Winter hunderte Mamas, Papas,<br />
Omas und Opas mit ihren Kindern<br />
und Enkeln. Und dort haben<br />
auch die meisten Imster seit mehr<br />
als 50 Jahren das Skifahren gelernt.<br />
So etwas prägt die Volksseele“, sagt<br />
der Milser Vater von zwei erwachsenen<br />
Söhnen, der neben seiner<br />
Tätigkeit als Manager und Kommunalpolitiker<br />
selbst in der Natur<br />
seinen Ausgleich sucht. „Ich tanke<br />
Kraft bei den Spaziergängen mit<br />
meinen beiden Labradorhunden“,<br />
verrät einer, der mit seinen Visionen<br />
noch nicht am Ende ist: „Vielleicht<br />
erleben wir ja noch, dass wir<br />
dereinst statt mit Autos mit Gondeln<br />
von der Stadt hinauf nach<br />
Hoch-Imst fahren!“<br />
(me)<br />
9. März <strong>2021</strong> 11
Viele Glücksmomente<br />
Das beliebte ***Hotel-Garni der Familie Kirschner<br />
In St. Leonhard im Pitztal ist heuer ein ganz besonderes Pflänzchen<br />
zu finden: Ein roter vierblättriger Glücksklee. Dass sich Gastgeberfamilie<br />
Kirschner dieses aussagekräftige Symbol für ihr ***Hotel-<br />
Garni Romantika gewählt hat, kommt nicht von ungefähr: Sie beschert<br />
den Gästen aus nah und fern Highlights und Glücksmomente<br />
der besonderen Art und heuer sollen es noch ein bisschen mehr werden,<br />
weil es Grund zum Feiern gibt: Das dreißigjährige Jubiläum<br />
steht an und das ist ein wunderbarer Grund, dankbar auf die erfolgreichen<br />
Zeiten zurückzublicken.<br />
Fotos: Archiv Hotel Garni Romantika<br />
Zu Beginn der 1990er Jahre kam<br />
der Tourismus im Pitztal immer<br />
besser in Schwung und Erika und<br />
Albert Kirschner entschlossen<br />
sich, eine eigene Existenz zu gründen.<br />
Im Herbst 1991 war es nach<br />
einjähriger Bauzeit so weit und bereits<br />
im Oktober konnten sie die<br />
ersten Gäste begrüßen. Das Angebot<br />
stimmte von Anfang an, die<br />
Urlauber fühlten sich hier wohl,<br />
viele Stammgäste stellten sich ein.<br />
So wurde das Haus im Laufe der<br />
Jahre ständig renoviert und neu<br />
gestaltet. Die Apart-Pension entwickelte<br />
sich zu einem repräsentativen<br />
***Hotel-Garni. Der erste<br />
Umbau erfolgte 2007 mit dem<br />
Ausbau der Suiten, der Rezeption<br />
und des Frühstückraumes, 2016<br />
wurde die Romantika-Wohlfühl -<br />
oase renoviert und auch 2019<br />
Eggenstall 151 | 6481 St. Leonhard im Pitztal | Tel. +43 5413 87219<br />
info@baeckerei-schranz.com | www.der-pitztaler-baecker.at<br />
12 9. März <strong>2021</strong>
Familie Albert und Erika Kirschner<br />
Piösmes 202<br />
6481 St. Leonhard im Pitztal<br />
Tel. +43 5413 87371<br />
info@romantika-pitztal.at<br />
www.romantika-pitztal.at<br />
sammeln im ***Hotel-Garni Romantika<br />
in St. Leonhard im Pitztal feiert heuer dreißigjähriges Jubiläum<br />
stand im Zeichen der Erweiterung<br />
des räumlichen Angebotes, unter<br />
anderem mit dem Einbau des Liftes.<br />
Bei der Unterkunft können die<br />
Gäste wählen zwischen komfortablen<br />
Traumzimmern, Romantika-Suiten<br />
und geräumigen Ferienwohnungen.<br />
Sympathischer Familienbetrieb<br />
Auch die Familie vergrößerte sich<br />
in diesen erlebnisreichen dreißig<br />
Jahren: 1995 und 1997 wurden<br />
die Töchter Helena und Antonia<br />
geboren, die mit zunehmendem<br />
Alter ihre Eltern fleißig unterstützten.<br />
Herz und Seele im Haus ist<br />
Erika Kirschner, die dafür sorgt,<br />
dass es sowohl den Gästen als auch<br />
der Familie gut geht. Albert<br />
Kirschner ist im Hauptberuf international<br />
tätiger Bergführer.<br />
„Uns war viel Glück beschert in<br />
diesen vergangenen dreißig Jahren“,<br />
ist sich die Familie einig. Vor<br />
allem hervorheben möchten die<br />
Kirschners die gute Zusammenarbeit<br />
mit verschiedenen Firmen, die<br />
sie zum Teil schon von Anfang an<br />
auf dem erfolgreichen Weg begleitet<br />
haben. „So sind aus Geschäftspartnerschaften<br />
schöne Freundschaften<br />
entstanden!“ Der Dank<br />
gilt vor allem auch den Gästen, die<br />
all die Jahre über treu geblieben<br />
sind und die heuer ganz besondere<br />
Glücksmomente im Romantika<br />
erwarten können, wobei jeder Tag<br />
im Romantika bereits mit einem<br />
Highlight beginnt: mit einem beglückenden,<br />
ausgiebigen Verwöhnfrühstück!<br />
Die Gastgeber freuen sich über<br />
Glückwünsche und sammeln diese<br />
auf ihrer Glückwunsch-Wall im<br />
***Hotel-Garni. Es werden gewiss<br />
viele zusammenkommen, genauso<br />
wie es im ***Hotel-Garni Romantika<br />
auch in Zukunft viele weitere<br />
Glücksmomente geben wird – sowohl<br />
für die Gäste als auch ihre<br />
Gastgeber!<br />
9. März <strong>2021</strong> 13
Man muss sich nicht alles gefallen lassen<br />
Künstlergruppe „INNSEKTE“ greift mit Humor auch gesellschaftspolitische Themen auf<br />
Seit einigen Jahren arbeiten die<br />
drei Künstler Christian Ladner<br />
aus Zirl, Hubert Patsch aus Ried<br />
und der Stamser Othmar Senn<br />
als Künstlergruppe „INNSEK-<br />
TE“ an gemeinsamen Werken.<br />
Mit einem kritischen Blick auf<br />
gesellschaftspolitische Themen<br />
liefern sie dabei oft humorvolle<br />
Antworten, die manchmal erst<br />
beim zweiten Hinschauen verstanden<br />
werden können. Ob sie<br />
auch die derzeitige Krise kritisch<br />
hinterfragen werden, bleibt abzuwarten.<br />
Aber zumindest eines<br />
ist den dreien bereits aufgefallen:<br />
Statt „Österreich impft“ gilt derzeit<br />
wohl eher „Österreich<br />
SCHimpft“.<br />
Immer wieder bereichert die<br />
„INNSEKTE“ mit ihrer Kunst<br />
den öffentlichen Raum: Ihr erstes<br />
Gemeinschaftswerk, die „am-Eisen“,<br />
ist vor rund acht Jahren beim<br />
Bildhauersymposium im schweizerischen<br />
Sur En entstanden und<br />
dort für zwei Jahre im Skulpturenpark<br />
geblieben. Nach der Übersiedelung<br />
nach Tirol ist die Installation<br />
der „am-Eisen“ zuerst am<br />
Bahnhofsgelände in Hochzirl,<br />
dann am Kreisverkehr in Stams für<br />
ein halbes Jahr aufgestellt worden<br />
und ziert nun den Vorplatz vor<br />
dem alten Gemeindeamt in Mötz.<br />
Auch bei der Kunststraße in Imst<br />
hat die Künstlergruppe immer<br />
wieder mit Beiträgen wie der<br />
Skulptur „Egoland“ im Ubuntuforum<br />
oder dem Kurzfilm „Freizeichnen“<br />
von sich reden gemacht.<br />
Als neuestes Gemeinschaftswerk<br />
14 9. März <strong>2021</strong><br />
der drei Oberländer Bildhauer findet<br />
sich nun eine rund zwei Meter<br />
große Herzschlag-Skulptur am<br />
SOS-Kinderdorf-Themenweg in<br />
Imst.<br />
Kritischer Blick<br />
Auch wenn die Zugänge der drei<br />
Bildhauer wohl unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten, ist das Ergebnis<br />
als größter gemeinsamer Nenner<br />
aller Teile doch rundum stimmig:<br />
„Gruppenarbeit ist ganz etwas<br />
anderes als Einzelarbeit. Das<br />
ist wie in der Demokratie: Manchmal<br />
funktioniert es besser, manchmal<br />
nicht so gut“, sieht der gelernte<br />
Schlosser Othmar Senn die Zusammenarbeit<br />
als positive Herausforderung.<br />
„Von der Idee bis zum<br />
Entschluss ist es wie Ton zu kneten.<br />
Manchmal ist es von Anfang<br />
Herzschlag heißt das neueste Werk der Künstlergruppe INNSEKTE.<br />
Die Kritik am „Egoland“, die Hubert Patsch, Otmar Senn und Christian Ladner bei der Imster Kunststraße äußerte, ist heute<br />
wieder aktuell.<br />
Foto: INNSEKTE<br />
Foto: Dorn<br />
an klar, was entstehen wird.<br />
Manchmal kommt was dazu oder<br />
weg. Im Grunde kommt man<br />
beim Tun oft darauf, was gescheiter<br />
ist“, sieht auch sein Künstlerkollege<br />
Christian Ladner die Zusammenarbeit<br />
als durchaus produktiv<br />
an. Gemeinsam ist den<br />
dreien auf jeden Fall der kritische<br />
Blick auf Politik und Gesellschaft.<br />
So teilen Hubert Patsch, der im<br />
Hauptberuf bei der Lebenshilfe<br />
Landeck beschäftigt ist, und Otmar<br />
Senn ihre Erfahrungen im<br />
Kampf zur Erhaltung intakter Lebensräume<br />
durch geplante Kraftwerke<br />
am Inn. „Wir können nicht<br />
so weitermachen wie bisher mit<br />
dem uneingeschränkten Bodenverbrauch.<br />
Ich frag mich, wo da<br />
die Weitsicht bleibt und wo das<br />
hinführen wird, wenn große Konzerne<br />
ständig Riesenbauten ins<br />
Inntal klotzen“, kritisiert Senn.<br />
Humoriger Zugang<br />
Dass man auch ernste Themen<br />
durchaus mit einem Augenzwinkern<br />
betrachten und aufgreifen<br />
kann, beweisen die drei immer<br />
wieder: Ob mit ihrem großen<br />
Brief an die Bundesignorierung<br />
bei den Kulturtagen Jenbach<br />
2019, der kurz vor Bekanntmachung<br />
des Ibiza-Skandals rückblickend<br />
wie eine Vorahnung wirkt,<br />
oder mit den verbalen Garnierungen<br />
der Kunst durch Ladner, der<br />
aus dem Vizekanzler Strache kurzerhand<br />
den Witzekanzler und aus<br />
dem Legoland den gesellschaftskritischen<br />
Begriff des Egolands<br />
formt. „Mit Humor geht manches<br />
leichter. Kritik ist wichtig, aber<br />
man muss dabei dem anderen in<br />
die Augen schauen. Humor kann<br />
da als eine Art Diplomatie funktionieren“,<br />
erklärt der Bildhauer<br />
seinen Zugang zur Kunst. Vorteilhaft<br />
ist für die Gruppe wohl auch,<br />
dass jeder seinen eigenen Teil zur<br />
Zusammenarbeit beiträgt: Senn,<br />
der als Bau- und Maschinenschlosser<br />
früher gern mit großen<br />
Teilen vom Schrottplatz und heute<br />
am liebsten mit Draht und Blech<br />
arbeitet. Ladner, der als gelernter<br />
Tischler und nach seiner Ausbildung<br />
an der Schnitzschule in Elbigenalb<br />
als Restaurator und seit 24<br />
Jahren als Bühnen-Maler und<br />
Bildhauer beim Landestheater am<br />
liebsten mit Holz arbeitet. Und als<br />
dritter im Bunde Patsch, der sich<br />
seit fast vierzig Jahren mit Malerei<br />
und Bildhauerei beschäftigt und<br />
neben den beiden Fischen als<br />
Sternzeichen Steinbock für die<br />
Feinheiten der Arbeiten zuständig<br />
ist. „Es geht um dieses Zwischenmenschliche.<br />
Um Freundschaften<br />
ohne Hintergedanken. Es geht um<br />
die Befreiung von diesen auferlegten<br />
Zwängen, die durch Geld,<br />
Macht und Gier hervorgerufen<br />
werden wie Dämonen“, fasst Ladner<br />
die Gemeinschaft der „INN-<br />
SEKTE“ zusammen. (ado)
Heinz Kurz gründet „Hoffnung für Flüchtlinge“<br />
Außerferner Aufforderung an den Nationalrat Flüchtlinge aufzunehmen<br />
„Wir haben Platz in Österreich“,<br />
darin sind sich Initiator Heinz<br />
Kurz, Regina Karlen, Paul Mascher<br />
und Luis Oberer einig. Das<br />
Team im Originalton: „In dieser<br />
Initiative engagieren sich Personen,<br />
die es nicht mehr stillschweigend<br />
hinnehmen wollen,<br />
dass die Republik Österreich sich<br />
ganz und gar einer weiteren Aufnahme<br />
und angemessenen Hilfe<br />
für Flüchtlinge verweigert.“<br />
Heinz Kurz, der Motor von „Hoffnung<br />
für Flüchtlinge – eine Initiative<br />
im Außerfern“ wurde 1937 in<br />
Reutte geboren. Er besuchte nach<br />
der Volksschule in Landeck die<br />
Unterstufe des Gymnasiums und<br />
dann die Handelsakademie in<br />
Innsbruck. Nach Heirat mit Helga<br />
und Rückkehr ins Außerfern führte<br />
der nunmehrige Familienvater<br />
mit vier Kindern das Modegeschäft<br />
„Kurz“ in Reutte und war<br />
später auch als Gemeinderat aktiv.<br />
„Meine Frau hat aber mehr als 50<br />
Prozent der anfallenden Arbeit geleistet“,<br />
ist ihm wichtig zu betonen.<br />
Nunmehr obliegen die Angelegenheiten<br />
in Sachen Mode seiner<br />
Tochter. Zu ihrer humanitären Berufung<br />
gesellt sich die Freude des<br />
Ehepaares am „Radln“ und Sommer-<br />
sowie Wintersport in den<br />
Bergen. Im weltoffenen Haus der<br />
Familie Kurz, das im Zentrum von<br />
Reutte gelegen ist, waren und sind<br />
Gäste stets willkommen. Man<br />
könnte wohl von einem internationalen<br />
Besucherkreis sprechen,<br />
auch was die Freunde der Kinder<br />
betrifft. Hier wurde die Idee des<br />
Weltbürgertums hochgehalten,<br />
die auch den Grundstein zur Initiative<br />
„Hoffnung für Flüchtlinge“<br />
legte.<br />
„Wir haben Platz in Österreich“, darin sind sich Luis Oberer, Regina Karlen, Initiator Heinz Kurz und Paul Mascher (vl) einig.<br />
Offen gesagt<br />
Heinz Kurz nimmt sich kein Blatt<br />
vor den Mund: „Wir sind in einem<br />
Alter, Flüchtlingsschicksale miterlebt<br />
zu haben. Dazu kommt, dass<br />
meine Frau ein Kriegs-Waisenkind<br />
ist, unser Engagement ist also ein<br />
inneres Anliegen, denn so geht es<br />
nicht weiter. Man stelle sich die<br />
Lage unbegleiteter Jugendlicher<br />
auch im Kontext mit Gewalt vor.<br />
Das klare Nein unseres Bundeskanzlers<br />
schlägt dem Fass den Boden<br />
aus.“<br />
Couragierte Gemeinden<br />
Die Gemeinderäte von Reutte und<br />
Biberwier sind bereit Flüchtlinge<br />
aufzunehmen. In Reutte einstimmig,<br />
in Biberwier mehrheitlich,<br />
wurden Grundsatzbeschlüsse zur<br />
Flüchtlingshilfe formuliert. So<br />
heißt es im Papier der „Außerfernmetropole“:<br />
Die EU-Kommission<br />
und die österreichische Bundesregierung<br />
werden aufgefordert, das<br />
Flüchtlingsdrama auf Lesbos endlich<br />
zu beenden und durch die<br />
Aufnahme von Flüchtlingen ein<br />
Zeichen positiver Menschlichkeit<br />
zu setzen …“<br />
Team Reutte ruft auf<br />
Heinz Kurz: „Jede Form von Hilfe<br />
ist ein Schritt weiter. Mit einer<br />
Unterschrift kann man Unterstützer<br />
dieser Initiative werden. Möglich<br />
ist diese Unterschrift auf einem<br />
Flyer – erhältlich mittels E-<br />
Mail an hhkurz@a1.net Wer sich<br />
finanziell an der Aufbringung der<br />
Mittel für die Aktivitäten der Initiative<br />
„Hoffnung für Flüchtlinge“<br />
beteiligen möchte, kann das mit<br />
einer einmaligen Spende oder mittels<br />
Dauerauftrag auf das Konto<br />
bei der Raiba Reutte – IBAN AT<br />
44 3699 0000 0901 8524 tun. Die<br />
Initiative gibt laufend Informationen<br />
und legt in regelmäßigen Zusammenkünften<br />
Rechenschaft<br />
über ihre Aktivitäten ab. Flyer liegen<br />
auch in allen Pfarrkirchen des<br />
Bezirkes auf. Mit der Teilnahme an<br />
einer Mahnwache kann auch ein<br />
Zeichen in Richtung Flüchtlingshilfe<br />
gesetzt werden. (pb)<br />
9. März <strong>2021</strong> 15<br />
Foto: Bundschuh
Mit „Herbie“ durch halb Europa<br />
Christian Wechner aus Flirsch ist von „Käfern“ fasziniert<br />
Es ist eine Leidenschaft, eine<br />
Ideologie, ein Kult: VW-Käfer.<br />
Diese haben es dem gebürtigen<br />
Landecker Christian Wechner<br />
angetan. Er restauriert alte Autos<br />
und fährt sie. „Sie dürfen ruhig<br />
Gebrauchsspuren haben“, ist der<br />
begeisterte Käfer-Fan überzeugt.<br />
Christian Wechner erlernte vor 40<br />
Jahren den Beruf eines Tischlers<br />
und ist seit 30 Jahren in der Tischlerei<br />
in der Lebenshilfe tätig. „Ich<br />
arbeite gerne mit Menschen mit<br />
Behinderung, es ist sehr bereichernd“,<br />
so Chris über seine Arbeit.<br />
Gleichzeitig engagiert sich<br />
Christian auch in der kirchlichen<br />
Kinder- und Jugendarbeit. „Früher<br />
habe ich das in Landeck getan,<br />
seit 2002 bin ich in Flirsch und<br />
mache es hier!“ Er ist im Pfarrkirchen-<br />
und Pfarrgemeinderat tätig<br />
und begleitet die Ministranten.<br />
Zwischen 1978 und 2008 war er<br />
auch als langjähriger Pfadfinder<br />
aktiv.<br />
VW-Käfer vermitteln ein besonderes Lebensgefühl. Chris Wechner genießt seit<br />
seiner Jugend die „Käferitis“.<br />
Foto: privat<br />
„Eigentlich wollte ich als erstes<br />
Auto einen BMW, aber mein Bruder<br />
Clemens, der Mechaniker<br />
lernte, fragte mich, warum ich mir<br />
keinen Käfer kaufen möchte. Ich<br />
war anfänglich entsetzt, entschloss<br />
mich aber dann einen gebrauchten<br />
Käfer, Baujahr 1976, zu erstehen!“,<br />
erzählt Christian über die<br />
Anfänge seiner langjährigen Leidenschaft.<br />
In Imst gab es damals<br />
bereits einen Käferclub und so<br />
fuhr er mit seinem Bruder, der<br />
auch heute noch ein Käfer-Cabrio<br />
besitzt, nach Imst. 1986 brach<br />
dann die „Käferitis“, so nennt es<br />
Chris, bei ihm und seinem Bruder<br />
aus. 1988 trat er dem Käferclub<br />
Oberland Tirol, übrigens der älteste<br />
Käferclub Österreichs, der 1982<br />
gegründet wurde, bei. „Ich bin<br />
stolz beim Club zu sein, wir haben<br />
eine sehr nette Gemeinschaft“, betont<br />
Wechner. Immer wieder restaurieren<br />
sie gemeinsam alte Käfer.<br />
Ein Gemeinschaftsprojekt habe<br />
seinen Reiz, erklärt Wechner.<br />
„Früher haben wir oft so genannte<br />
Garagen-Sessions gemacht. Da hat<br />
man geschaut, wer gerade was<br />
macht bzw. an welchem Auto bastelt<br />
und hat dann mitgeholfen.“<br />
Sein Faible für Käfer übertrug sich<br />
auch auf seine mittlerweile erwachsene<br />
Tochter Johanna. „Sie<br />
bekam bereits zu ihrem 15. Geburtstag<br />
einen Käfer mit „Herbie-<br />
Gesicht“. Seit sie den Führerschein<br />
hat, ist sie nur mit Herbie unterwegs“,<br />
freut sich der Vater. „Es ist<br />
halt ein kultiges Auto, das nicht jeder<br />
hat!“ Mit viel Aufwand und<br />
Liebe hatte er einen alten Käfer,<br />
Baujahr 1974, nach dem gleichnamigen<br />
Film hergerichtet und gestylt.<br />
Käfertreffen in halb Europa<br />
Chris Wechner tourte durch halb<br />
Europa, um bei diversen Käfer-<br />
Biomasse-Heizwerk St. Anton in Betrieb<br />
Rund zwei Mio. Liter Heizöl werden durch Hackschnitzel kompensiert!<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes ihre „Feuerprobe“<br />
bestanden hat die Nahwärme-Anlage<br />
der Gemeinde St. Anton a.A.. Rund<br />
zwei Millionen Liter Heizöl jährlich werden<br />
durch das nachhaltige und CO 2 -neutrale<br />
Hackschnitzel-Heizwerk eingespart.<br />
Den Abnehmern wird die Wärme über isolierte<br />
Fernleitungsrohre direkt ins Haus geliefert.<br />
Sie ersparen sich damit die Erhaltung<br />
und Wartung eines eigenen Heizkessels<br />
und profitieren dank einer guten Regelfähigkeit,<br />
einer einfachen Bedienung<br />
und einer hohen Preisstabilität von der<br />
sauberen und sicheren Nahwärme.<br />
Betreiber der Anlage ist die Nahwärme St.<br />
Anton am Arlberg GmbH, eine 100-prozentige<br />
Tochter der EWA, die im Eigentum<br />
der Gemeinde steht. Sie hat rechtzeitig<br />
vor dem Winter die Heizzentrale am alten<br />
Fußballplatz errichtet und etwa sechs<br />
Kilometer Leitungen verlegt. Die Investitionskosten<br />
dafür liegen bei etwa 10 Millionen<br />
Euro, die zu 35 % gefördert werden.<br />
Bisher haben bereits über 70 Kunden Lieferverträge<br />
abgeschlossen. Sie werden nach<br />
und nach an das Nahwärme-Netz angeschlossen.<br />
Weitere Infos unter www.nwsa.at<br />
Foto: Elmar Huter<br />
16 9. März <strong>2021</strong>
Treffen dabei zu sein. „Göppingen,<br />
Ostelsheim oder München<br />
sind nur ein paar Stationen für<br />
Käfer-Treffen, die wir immer wieder<br />
besucht haben“, so Wechner.<br />
Auch Holland, Schweiz oder verschiedene<br />
Orte in Österreich standen<br />
immer wieder auf dem Programm.<br />
Weitere Highlights waren<br />
Oldtimermärkte, u.a. in Mannheim.<br />
Weitere Ziele, die Chris unbedingt<br />
noch machen möchte,<br />
sind der Nürburgring bzw. Hockenheim.<br />
„Vor vier Jahren waren<br />
meine Tochter und ich gemeinsam<br />
beim Maikäfertreffen in Hannover<br />
und im gleichen Jahr beim<br />
Bustreffen aus Anlass 70 Jahre<br />
VW Bus in Wolfsburg“, erzählt<br />
Chris, der auch noch weitere Oldtimer<br />
besitzt. „Von der Prutzer<br />
Feuerwehr kaufte ich einen VW-<br />
Bus T1, Baujahr 1966, der original<br />
und unrestauriert noch fährt“,<br />
freut sich der 54-Jährige, der damit<br />
schon so manches Brautpaar<br />
bei der Hochzeit chauffiert hat.<br />
Sein zweiter Käfer, Baujahr 1973,<br />
ein VW 1303, sowie ein Porsche<br />
924 aus dem Jahr 1980 und ein<br />
uraltes Waffenrad von 1955 zählen<br />
weiters zu seinem Eigentum.<br />
„Herbie“ wird von seiner Tochter<br />
gefahren. „Ich habe viele Käfer gehabt,<br />
immer wieder verkauft, einmal<br />
hatte ich sogar einen Kübelwagen<br />
Typ 181 vom Militär, das<br />
war auch eine Besonderheit“,<br />
schwärmt der Autoliebhaber noch<br />
heute davon.<br />
„Hingucker“<br />
„Meine Autos sind alle fahrtüchtig,<br />
aber sie haben Gebrauchsspuren<br />
und sind nicht perfekt restauriert,<br />
weil ich sie so mag. Es sind<br />
für mich Hingucker“, erklärt<br />
Wechner, der als tägliches Auto einen<br />
mittlerweile 20 Jahre alten<br />
VW-Passat fährt. „Er darf rosten,<br />
sollte aber schon noch ein Weilchen<br />
funktionieren!“, schmunzelt<br />
Wechner. Für Sonntagsausflüge<br />
darf’s dann aber doch ein Oldtimer<br />
sein. „Mittlerweile besuchen<br />
wir überwiegend Oldtimertreffen<br />
in der näheren Umgebung, wie die<br />
Käferweihe in St. Johann in Tirol,<br />
Frastanz oder Strengen!“ Und<br />
wenn Chris nicht mit seinen Autos<br />
unterwegs ist, fasziniert ihn die<br />
heimische Bergwelt. Ein besonderer<br />
Höhepunkt war die Besteigung<br />
des Kilimandscharos. Im Februar<br />
2018 erreichte er gemeinsam mit<br />
seinem Bruder und einer Gruppe<br />
den Gipfel des höchsten Berges<br />
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Wenn es sein muss, werden die Käfer bis ins kleinste Detail zerlegt – für Chris<br />
Wechner, der seit seiner Jugend gerne alte Autos repariert, kein Problem. Foto: privat<br />
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9. März <strong>2021</strong> 17
Ein Lechtaler startet voll durch<br />
Stefan Wilhelm aus Häselgehr veröffentlicht dritte Single<br />
Er ist eigentlich ein gelernter Schlosser. Und<br />
privat ein absoluter Familienmensch. Doch<br />
bereits seit gut 15 Jahren macht der 38-jährige<br />
Stefan Wilhelm sein Hobby zum Beruf.<br />
„Stevy“, wie er sich mit Künstlernamen<br />
nennt, ist Vollblutmusiker. Zwölf Jahre war<br />
er Sänger und Gitarrist bei den Schürzenjägern.<br />
Mittlerweile ist er vorwiegend als Solist<br />
unterwegs. Als Liedermacher hat er jetzt bereits<br />
die dritte Eigenkomposition herausgebracht.<br />
Ein absoluter Renner war sein Corona-Lied<br />
„Auf Amol“, das an nur einem Tag<br />
240.000 Mal im Internet angehört wurde.<br />
Auch sein neuer Song „Freunde fürs Leben“<br />
klingt vielversprechend.<br />
„Meine Liebe zur Musik begann schon während<br />
meiner Kindheit. Meine Eltern erzählten<br />
mir, dass ich bereits mit drei Jahren auf meiner<br />
kleinen Ziehharmonika Lieder nachspielen<br />
konnte, die ich im Radio gehört habe. Zum Talent<br />
kam bald die Leidenschaft. Als Jugendlicher<br />
lernte ich an der Musikschule Reutte<br />
Trompete. In der Pubertät entdeckte ich dann<br />
die Liebe zur Gitarre und zum Singen. Bereits<br />
als 16-Jähriger spielte ich in meiner ersten<br />
Rockcover-Band“, erzählt Stefan, der nach<br />
Volks-, Hauptschule und Polytechnischem<br />
Lehrgang bei der Firma Multivac eine Lehre als<br />
Maschinenschlosser absolvierte und in diesem<br />
Unternehmen auch bis 20<strong>04</strong> als Facharbeiter<br />
tätig war.<br />
Musikprofi seit 2005<br />
Bereits mit 23 Jahren wagte Wilhelm dann den<br />
Sprung ins professionelle Musikgeschäft und<br />
gründete gleich zwei Duos. Mit „Inflagranti“<br />
spielte er akustische Rock- und Popmusik, mit<br />
dem Duo „Landjäger“ bot er mit einem Kollegen<br />
Party- und Zeltfestmusik an und trat bei<br />
Hochzeiten und Feiern auf Skipisten auf. „Ich<br />
hatte damals den Rock im Blut, fand aber bald<br />
auch Gefallen an der Schlager- und Volksmusik“,<br />
erinnert sich Stefan, der dann im Jahr<br />
2008 von den Zillertaler Schürzenjägern ein<br />
Angebot bekam. Unter Alfred Eberharter war<br />
er dann bis zum Jahr 2020 Mitglied der legendären<br />
Band, die er dann schweren Herzens,<br />
aber nach reiflicher Überlegung verließ, um<br />
eine Solokarriere als „Stevy“ zu starten.<br />
18 9. März <strong>2021</strong><br />
Ein Musiker mit Talent, Herz und Gefühl: Stefan Wilhelm<br />
aus Häselgehr war viele Jahre Mitglied der<br />
Schürzenjäger und startete jetzt eine Solokarriere.<br />
Ein Lied für Papa<br />
Wilhelms erste Eigenkomposition war ein Lied<br />
für seinen verstorbenen Vater Hermann. Die<br />
Single mit dem Titel „Du und I“ ist eine emotionale<br />
Erinnerung an seinen Vater, der als<br />
Holzbildhauer für Stefan stets ein kreatives<br />
Vorbild war. So richtig erfolgreich war dann der<br />
Corona-Hit „Auf Amol“, der sich im Netz wie<br />
ein Virus verbreitete. Der Lechtaler traf mit seinem<br />
Lied die Gefühlslage der Menschen im<br />
ersten Lockdown. Bestärkt durch diesen Erfolg,<br />
nützte Wilhelm die Ruhe der letzten Monate,<br />
um sich mit neuen Texten und Kompositionen<br />
zu beschäftigen. Mit „Freunde fürs Leben“ hat<br />
er jetzt einen typischen Lagerfeuer-Song herausgebracht,<br />
der an alte amerikanische Hits<br />
aus den 60er-Jahren erinnert.<br />
Videos aus dem Lechtal<br />
Auch wenn „Stevy“ als Musiker das Flair der<br />
großen weiten Welt versprüht, ist er im tiefsten<br />
seines Inneren ein heimatverbundener Mensch.<br />
Das zeigen auch seine sehr perfekt inszenierten<br />
Begleitvideos zu seinen Songs, die die einzigartige<br />
Landschaft des Lechtals zeigen. Im beschaulichen<br />
Dorf Häselgehr genießt Stefan<br />
auch mit seiner Frau Melanie und den beiden<br />
Söhnen Nico und Moritz die wunderbare Natur.<br />
Auch wenn Wilhelm sehr diszipliniert seiner<br />
Arbeit als Musiker nachgeht und viele<br />
Stunden im eigenen kleinen Tonstudio verbringt,<br />
hält er sich beim Skifahren, Schwimmen<br />
und Motorradfahren fit.<br />
Das Natürliche bewahren!<br />
Wichtig ist „Stevy“, sich seine Natürlichkeit zu<br />
bewahren. „Mein Papa war nicht nur Holzbildhauer<br />
und ein authentisch lebender Mensch,<br />
den sie im Lechtal liebevoll Kaiser nannten. Er<br />
war auch ein Naturtalent als Musiker. Ich denke,<br />
er hat mir ein Geschenk vererbt. Musik ist<br />
gut für die Seele und den Körper. So wie Familie<br />
und Freunde unerlässlich für ein erfülltes<br />
Leben sind. Und eben diese Botschaft will ich<br />
mit meinen Liedern weitergeben“, verrät der<br />
Vollblutmusiker, der sein Leben und Werk<br />
auch auf seiner Homepage www.stevy.at hochprofessionell<br />
präsentiert.<br />
(me)<br />
Foto: Monja Lettenbichler<br />
Vom Keller bis<br />
„Gema Holzbau“ aus Tannheim<br />
Tradition und technischer Fortschritt sind<br />
keine Widersprüche, zumindest nicht bei<br />
Gema Holzbau. Das innovative Tannheimer<br />
Unternehmen verbindet die alte Kultur der<br />
Holzbauweise mit den hohen Wohnansprüchen<br />
der heutigen Zeit und übernimmt dabei<br />
sowohl die Baumeister- als auch die Zimmermannsarbeiten.<br />
Die beiden Firmeninhaber Ewald Mariacher<br />
und Markus Gehring – ihrer Zunft gemäß<br />
astreine Zimmermänner – haben sich mit ihrem<br />
Team auf die Massivholzbauweise speziali-
UNTERNEHMEN DES MONATS<br />
zum Dach aus richtigem Holz gezimmert<br />
plant und errichtet schöne Massivholzhäuser<br />
siert, denn diese bringt viele Vorteile.<br />
Die Baufamilien schätzen vor<br />
allem die schnelle Bauzeit durch<br />
den hohen Vorfertigungsgrad, die<br />
vielen Möglichkeiten, Eigenleistungen<br />
zu erbringen, das gemütliche<br />
Ambiente und das perfekte<br />
Wohnklima.<br />
Solide Handwerksarbeit<br />
Vor allem die hochwertig gedämmten<br />
Häuser helfen Heizkosten<br />
zu sparen und schonen auf<br />
nachhaltige Weise die Umwelt,<br />
weshalb Ewald Mariacher die Ausbildung<br />
zum zertifizierten Passivhaushandwerker<br />
und zum zertifizierten<br />
Energieberater bei Energie<br />
Tirol absolvierte, um die Kunden<br />
optimal über die Wärmeschutzleistungen<br />
des modernen Holzhauses<br />
informieren und diese auch in die<br />
Praxis umsetzen zu können.<br />
Solide Handwerksarbeit im Umgang<br />
mit Holz ist die Grundlage<br />
für den Erfolg der Firma, die (wie<br />
etliche erfolgreiche Unternehmen)<br />
in einer Garage ihre Anfänge<br />
nahm: „Bei unserer Firmengründung<br />
im Jahr 2008 beschäftigten<br />
wir uns hauptsächlich mit Sanierungen,<br />
wir hatten noch kein Lager,<br />
Dachstühle wurden vor Ort<br />
auf der Baustelle gezimmert.“ Arbeitserleichterung<br />
brachte der erste<br />
Kastenwagen und dann ging es stetig<br />
voran, bis das Angebot immer<br />
größer wurde und auch die Auftragslage<br />
so umfangreich war, dass<br />
es 2017 zur Gründung von „Gema<br />
Baumeister“ kam, damit verbunden<br />
war auch ein neues Erscheinungsbild<br />
der Firma nach außen.<br />
Alles aus einer Hand<br />
Mit einem Team, das je nach Saison<br />
bis zu zwanzig Mitarbeiter<br />
umfasst, werden Wohnträume<br />
vom Keller bis zum Dach realisiert,<br />
von der detaillierten Planung<br />
bis zum fertigen Haus inklusive<br />
Fassade, Fenster und Türen. Dabei<br />
entstehen hauptsächlich Einfamilienhäuser<br />
aus Holz und Stein,<br />
aber „Gema Holzbau“ kümmert<br />
sich auch um Balkone, Dachstühle,<br />
thermische Sanierungen und<br />
Innenausbauten.<br />
„Das Wichtigste für unsere Kunden<br />
ist die Verlässlichkeit und dass<br />
alles aus einer Hand kommt, damit<br />
sie sich nicht zwischen vielen<br />
Ansprechpartnern zermürben<br />
müssen“, bestätigen die beiden<br />
Firmeninhaber. Wenn die Kunden<br />
dann ins qualitativ hochwertige<br />
Haus einziehen, ist deren Freude<br />
die schönste Bestätigung, dass<br />
sie mit Ewald Mariacher und Markus<br />
Gehring die richtigen Anbieter<br />
und Ansprechpartner für ihr<br />
Bauprojekt gewählt haben.<br />
Tradition und technischer Fortschritt in Kombination.<br />
Holzbau GEMA OG GEMA Baumeister OG<br />
Fotos: Gema<br />
Gewerbegebiet 7a | 6675 Tannheim | Tel. +43 5675 20711<br />
info@holzbau-gema.at | www.holzbau-gema.at<br />
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Gerold Huter<br />
Unterhöfen 25 | 6675 Tannheim<br />
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www.tannheimer-autohaus.at<br />
9. März <strong>2021</strong> 19
Schlossherr aus Leidenschaft<br />
Martin Laurent führt mit seiner Familie das Schloss Naudersberg<br />
Ein Leben im Schloss. Für viele<br />
ein Traum. Das Schloss Naudersberg<br />
ist nicht nur das in Privatbesitz<br />
befindliche Wahrzeichen<br />
von Nauders, es ist auch<br />
überaus reich an Geschichte.<br />
Unendlich viel spielte sich hinter<br />
diesen eintausend Jahre alten<br />
Gemäuern ab: Hexenverbrennungen,<br />
Belagerungen, auch<br />
diente das Schloss einst als Gefängnis-<br />
und Gerichtsstätte. Seit<br />
2011 besitzt und führt dieses<br />
historische Schmuckstück bestehend<br />
aus Museum, Cafe und Ferienwohnungen<br />
die Nauderer<br />
Familie Laurent.<br />
„Es spukt nicht wirklich bei uns.<br />
Aber – wenn irgendwo ein Quietschen<br />
oder Knarren zu hören ist,<br />
sagen wir immer, dass das der Florian<br />
ist, unser Schlossgeist“, erzählt<br />
der Schlossbesitzer Martin<br />
Laurent, der auf den ersten Blick<br />
nicht dem Bild eines klassischen<br />
Schlossherrn entspricht. Die Familie<br />
von Martin und Karin Laurent<br />
ist jung, modern, motiviert,<br />
voller Tatendrang und Ideen. Sehr<br />
passend ist auch der Doppelname<br />
der Gattin, nämlich Graf-Laurent,<br />
wobei „Graf“ der Mädchenname<br />
der gebürtigen Schweizerin ist.<br />
Martin Laurent selbst hat eine tiefe,<br />
persönliche Verbindung zum<br />
Schloss Naudersberg, schließlich<br />
hat er auf dem Schloss, das einst<br />
die Großeltern besaßen, bis zum<br />
Alter von sechs Jahren gewohnt.<br />
Die Großeltern, Anna und Josef<br />
Köllemann, haben dieses<br />
Ylenia und Martin im „Bergfried-Turm“.<br />
Schmuckstück als Ruine im Jahr<br />
1980 vom Land Tirol erworben.<br />
Von 2006 bis 2010 gehörte es der<br />
Tante des jetzigen Besitzers, 2011<br />
hat Martin Laurent es wiederum<br />
von seiner Tante gekauft.<br />
Das Schloss Naudersberg befindet sich im Privatbesitz der Familie Laurent.<br />
„Abenteuerspielplatz“<br />
In dieses Schloss steckt Martin<br />
Laurent viel Herzblut: „Mein ganzes<br />
Leben war ich schon im<br />
Schloss. Früher war das so etwas<br />
wie mein Abenteuerspielplatz, ich<br />
kenne hier jeden Winkel. In meiner<br />
Kindheit war ich hier ständig<br />
mit meinem Opa“ und: „Das ist so<br />
etwas wie ein Familienprojekt,<br />
auch Freunde und selbst mein<br />
Chef werden ab und zu zum Helfen<br />
eingespannt“, erklärt der 35-<br />
jährige Schlossherr. Das Schloss<br />
selbst kann auf eine sehr lange Geschichte<br />
zurückblicken, wie Martin<br />
Laurent erklärt: „Erstmals urkundlich<br />
erwähnt wurde es im 12.<br />
Jahrhundert. Wahrscheinlich<br />
stammt es allerdings schon aus<br />
dem 10. oder 11. Jahrhundert.“<br />
Der „Pest-Gott“.<br />
Fotos: Zangerl<br />
Dass das Schloss Naudersberg in<br />
„fremde Hände“ gerät, wäre für<br />
Martin Laurent undenkbar gewesen:<br />
„Reiche Investoren hätten daraus<br />
ein Luxushotel gemacht. Das<br />
wollte ich keinesfalls. Für mich ist<br />
es nun Lebensaufgabe und Hobby<br />
zugleich.“ Auch gelang es dem<br />
Schlossherrn, seine Gattin Karin<br />
für diese alten und geschichts -<br />
trächtigen Gemäuer zu begeistern,<br />
ebenso die achtjährige Tochter<br />
Ylenia, die stolz ist, „in einem<br />
Schloss leben zu dürfen.“<br />
Museum & Privatwohnung<br />
Im Schloss finden sich neben einem<br />
Museum auch Ferienwohnungen<br />
und ein Cafe, ebenso lebt<br />
die Familie im Schloss. Darüber<br />
hinaus ist die Werkstatt des gelernten<br />
Tischlers dort untergebracht:<br />
„In der Werkstatt kann ich sämtliche<br />
Arbeiten im und für das<br />
Schloss selbst machen – hier gibt’s<br />
immer was zu tun“, erklärt er<br />
schmunzelnd. Im Sommer arbeitet<br />
der Schlossherr zudem als<br />
Holzarbeiter. Das Museum wurde<br />
früher vom Museumsverein geführt,<br />
mittlerweile von der Familie<br />
selbst. Die Oma des Schlossherrn,<br />
Anna Köllemann, hat bis vor zwei<br />
Jahren selbst noch Schlossführungen<br />
gegeben. Im Schloss finden<br />
sich historische Schätze aller Art,<br />
teils Leihgaben, teils aus dem Familiennachlass<br />
– von der Ritterrüstung<br />
über weltliche und kirchliche<br />
Kunstwerke bis hin zu Foltergeräten,<br />
historischen Möbeln diverser<br />
Epochen und vieles mehr.<br />
Zu sehen ist auch das ursprüngliche<br />
Gefängnis. Das einstige Blutund<br />
Hochgericht von Nauders<br />
und selbst Hexenverbrennungen<br />
wurden hier im Mittelalter durchgeführt.<br />
Während sämtlicher Kriege<br />
haben hier auch Belagerungen<br />
stattgefunden. Aktuell befindet<br />
sich neben dem Museum, dem<br />
Cafe, den Ferien- sowie der Privatwohnung<br />
noch das Standesamt<br />
von Nauders auf Schloss Naudersberg.<br />
Den besten Blick erhascht<br />
man vom „Bergfried-Turm“.<br />
Die Öffnungszeiten des Schlosses<br />
sind (sofern Corona-bedingt eine<br />
Museumsöffnung wieder erlaubt<br />
ist) im Winter jeweils am Freitag<br />
von 16-20 Uhr, im Sommer von<br />
Montag bis Freitag von 14.30-<br />
17.30 Uhr sowie am Mittwoch zusätzlich<br />
von 10-12 Uhr.<br />
(lisi)<br />
20 9. März <strong>2021</strong>
GUT BAUEN<br />
Sonderthema<br />
SCHÖNER WOHNEN<br />
BESSER LEBEN<br />
Viele Schritte sind von der ersten Idee bis zur<br />
Realisierung des eigenen Wohntraums notwendig. Da ist<br />
es gut, wenn man auf verlässliche Partner setzen kann.<br />
<strong>impuls</strong> hat sich auf die Suche nach kompetenten<br />
Unternehmen für die Bereiche Bauen, Wohnen und<br />
Einrichten gemacht, die die Verwirklichung des<br />
Traumhauses Schritt für Schritt umsetzen.<br />
Schön soll es sein, modern, funktional,<br />
energiesparend und natürlich<br />
bezahlbar – das Einfamilienhaus<br />
auf der grünen Wiese.<br />
Gerade in Zeiten der Pandemie<br />
sehnen sich die Menschen verstärkt<br />
nach eigenen vier Wänden.<br />
Doch ein Einfamilienhaus ist<br />
mehr als Wohnraum – es ist ein<br />
Lebens(t)raum, den sich sehr viele<br />
Menschen erfüllen möchten.<br />
Für dieses Heim, das einem bis<br />
an das Lebensende Geborgenheit<br />
und Sicherheit vermitteln soll,<br />
wird lange gespart und geplant.<br />
Umso wichtiger ist es, bei der<br />
Ausführung auf verlässliche und<br />
kompetente Partner zu setzen.<br />
Die Firmen auf diesen Sonderseiten<br />
verhelfen Ihnen Schritt für<br />
Schritt zum Traumhaus.<br />
Lockdown, „Social distancing“,<br />
Home-Office: Die sozialen und<br />
gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie<br />
lassen die Bürger<br />
nach einer aktuellen Untersuchung<br />
von Wüstenrot verstärkt<br />
über ihre individuelle Wohnsituation<br />
nachdenken. Für die meisten<br />
Hauseigentümer ist ihr Wohneigentum<br />
in Corona-Zeiten beruhigend,<br />
nahezu 100 Prozent würden<br />
sich heute erneut für Eigentum<br />
entscheiden. Zugleich spielt während<br />
der Pandemie mehr als jeder<br />
fünfte Mieter verstärkt mit dem<br />
Gedanken, Eigentum zu erwerben.<br />
Eines der Ergebnisse der Untersuchung<br />
ist, dass Menschen, die derzeit<br />
über einen Eigentumserwerb<br />
nachdenken, sich überwiegend<br />
eine Immobilie im ländlichen<br />
Umfeld vorstellen. Hier spiegelt<br />
sich der Wunsch wider, sich genügend<br />
Raum für Wohnen und Freizeit<br />
zu schaffen und auch leisten<br />
zu können, was im (groß-)städtischen<br />
Umfeld für viele Interessenten<br />
heutzutage unerschwinglich<br />
geworden ist. So ist für viele der<br />
Befragten der Aspekt „Ich brauche<br />
Platz um mich herum“ bei der<br />
Standortwahl besonders wichtig.<br />
Eine geringere Rolle spielen aktuell<br />
hingegen Aspekte wie eine gute<br />
Anbindung an den öffentlichen<br />
Verkehr oder die Nähe zu Bäckern<br />
und Supermärkten.<br />
Foto: Syda Productions - stock.adobe.com<br />
Bezeichnend ist auch, dass man es<br />
in Zeiten der Corona-Pandemie<br />
besonders schätzt, einen eigenen<br />
Garten am Haus zu haben, wobei<br />
die ideale Grundstücksgröße mit<br />
beachtlichen 500 bis 1.000 Quadratmetern<br />
ermittelt wurde.<br />
Trends beim Bauen<br />
Wer sich schließlich für die Errichtung<br />
eines eigenen Hauses entschieden<br />
hat, ist mit einer Reihe<br />
von Trends konfrontiert, die es<br />
erstmal zu sortieren gilt. Neben<br />
ständig neuen Strömungen in der<br />
Architektur müssen Innovationen<br />
bei der Technik und den Materialien,<br />
mögliche Förderungen, wirtschaftliche<br />
Zwänge und natürlich<br />
baurechtliche Vorgaben beachtet<br />
werden. Auch hier leisten die<br />
Fachfirmen aus der Region durch<br />
qualifizierte Beratung und langjährige<br />
Erfahrung einen wertvollen<br />
Beitrag.<br />
Grundsätzlich sind Einfamilienhäuser<br />
von heute kleiner als noch<br />
vor 20 Jahren. Gründe für diesen<br />
Trend sind abgesehen vom finanziellen<br />
Aspekt ein gewisser Zeitmangel<br />
(weniger Wohnfläche bedeutet<br />
weniger Reinigungsfläche<br />
und Instandhaltungsaufwand)<br />
und die Tatsache, dass etwaige<br />
Kinder früher ausziehen, um sich<br />
den eigenen Wohntraum zu erfüllen.<br />
Auch die Betriebskosten sinken,<br />
je kleiner die Wohnfläche ist.<br />
Manche Bauherren verzichten zudem<br />
auf einen Keller, ein Obergeschoss<br />
oder auf den Dachboden -<br />
letzterer ist bei modernen Flachund<br />
Pultdachbauten ohnehin<br />
nicht vorhanden.<br />
Geschickte Aufteilung<br />
Das Haus kleiner zu halten bedeutet<br />
jedoch nicht, auf große Räume<br />
verzichten zu müssen. Zu diesem<br />
Zweck werden multifunktionale<br />
Räume mit großen Flächen konzipiert,<br />
die auf unnütze Trennwände<br />
verzichten. Dabei entstehen helle<br />
und weitläufige Wohnräume, die<br />
den Bewohnern ein Gefühl von<br />
Freiheit vermitteln. Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit sind große<br />
Themen im Bauen schlechthin.<br />
Vielen Menschen ist es ein Anliegen,<br />
die Umwelt zu schonen.<br />
9. März <strong>2021</strong> 21
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
ARCHITEKTUR<br />
Höchste Wohnqualität und anspruchsvolles Design. Wer beim Hausbau<br />
an mehr denkt als nur an die eigenen „vier Wände“, sollte einen<br />
Architekten beiziehen. Aufgrund seiner Ausbildung und oft lang -<br />
jährigen Erfahrung eröffnet der Architekt den Blick auf neue und<br />
durchdachte Lösungen. Dabei müssen diese gar nicht teuer sein…<br />
ARCHITEKT · INGENIEUR · BAUMEISTER<br />
JOHANN POHL<br />
BAHNHOFSTRASSE 22 | 6430 ÖTZTAL | 0 52 66 / 87105 | 0664 / 54<strong>04</strong>370<br />
VERMESSUNG<br />
Die Feststellung des genauen Grenzverlaufes steht am Beginn<br />
jeder Bautätigkeit. Grundstücksvermessung ist Urkundentätigkeit.<br />
Wenn der Ziviltechniker eine Grenze fixiert hat, gibt das dem<br />
Eigentümer Rechtssicherheit<br />
FINANZIERUNG<br />
Wer<br />
ein Haus bauen oder eine Immobilie kaufen will, steht vor einer der wichtigsten<br />
Entscheidungen seines Lebens. Dabei ist auch die sorgfältige Planung des finanziellen<br />
Teils wesentlich. Tirols Raiffeisenbanken unterstützen ihre Kunden auf diesem<br />
Weg mit der geeigneten Finanzierung, damit sie ihren Traum verwirklichen können.<br />
22 9. März <strong>2021</strong>
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
ENTSORGUNG<br />
Bei Abriss- oder Umbauarbeiten ist eine fachgerechte Entsorgung<br />
von Bauabfällen, Bauschutt und Sperrmüll notwendig.<br />
Die Energie AG Umwelt Service und der Containerdienst stehen in allen<br />
Fragen rund um Containergrößen und Abfallarten zur Verfügung.<br />
ERDBEWEGUNG<br />
Abbruch- und Aushubarbeiten sind die Domäne des Erdbauers, der mit<br />
unterschiedlichen Geräten für alle Aufgaben gerüstet ist. Auch Steinschlichtungen<br />
und Steinmauern liegen in der modernen Außengestaltung<br />
voll im Trend und werden von den erfahrenen Spezialisten gestaltet.<br />
Wir suchen Verstärkung!<br />
Baggerfahrer und<br />
LKW-Fahrer mit Praxis<br />
• Erdbau<br />
• Abbruch<br />
• Transporte<br />
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LADNER - SEE<br />
Erdbau & Transporte<br />
Fridolin Ladner Ges.m.b.H. & Co. KG<br />
Au 189, 6553 See, Tel. 05441 8501<br />
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HOLZHAUS<br />
SEHEN – SPÜREN – FÜHLEN<br />
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Musterhauspark in Innsbruck (Ausfahrt DEZ) und erleben Sie<br />
Wohngefühl NEU! TERMINVEREINBARUNG ERBETEN.<br />
9. März <strong>2021</strong> 23
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
ENERGIE<br />
Beim Bau oder der Anschaffung eines Eigenheims müssen viele<br />
Entscheidungen getroffen werden. Eine wichtige Rolle spielt<br />
die Wahl des richtigen Energieträgers. Erdgas ist komfortabel,<br />
günstig und umweltschonend!<br />
MASSIVHAUS<br />
Hausbauen ohne Stress mit der Erfahrung von 33.000 Häusern.<br />
Regionale Tiroler Firmen bauen Ihr Massivhaus zum Fixpreis!<br />
Wir suchen auch das passende Grundstück für Ihr Traumhaus.<br />
Mehr als 40 attraktive Massivhaus-Typen<br />
mit unzähligen Variationen stehen zur Auswahl<br />
BKS Massivhaus GmbH Town & Country Lizenz-Partner · T 0512 296920 · www.bks-massivhaus.at<br />
HOLZBAU<br />
Der Zimmermann setzt dem Haus die „Krone" auf. Aber nicht nur der<br />
Dachstuhl, auch Balkone, Wintergärten oder Carports sind Produkte,<br />
bei denen der Holzbauer seine Erfahrung einbringt.<br />
Auch das Fertighaus aus massivem Holz liegt voll im Trend.<br />
24 9. März <strong>2021</strong>
KÜCHE<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
Kochen, genießen, leben – die Küche kann rein funktionalen<br />
Charakter haben, aber auch in den Wohnbereich integriert sein.<br />
Entsprechend wichtig ist eine professionelle Planung, um alle<br />
Arbeits- und Wohnabläufe optimal aufeinander abzustimmen.<br />
ALLES - AUSSER GEWÖHNLICH<br />
SPENGLER<br />
Spengler werden auf jedem Dach benötigt. Der Spengler montiert<br />
Dachrinnen, stellt Blechdächer her oder baut Lüftungen.<br />
Kreativität und Erfahrung sind die Punkte, die einen<br />
guten Spengler auszeichnen.<br />
»Machen Sie mehr aus Ihrem Haus«<br />
kreative Lösungen - professionelle Verarbeitung<br />
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Tel. 0664 10 44 001<br />
0664 10 44 002<br />
e-mail: spenglerei@hassel.at<br />
BADGESTALTUNG<br />
Den Tag komfortabel beginnen oder entspannt ausklingen lassen –<br />
in einem perfekt eingerichteten Badezimmer ist das möglich.<br />
Dank perfekter Beratung wird auch Ihr Traumbad Realität.<br />
9. März <strong>2021</strong> 25
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
INSTALLATEUR<br />
Heizung und Warmwasser, Bad und Wellness, Küche und Haushalt.<br />
Die Lei(s)tungen des Installateurs ziehen sich quer durchs Haus.<br />
Vor allem im Haustechnikbereich kommt es auf kompetente Beratung<br />
und professionelle Ausführung der Arbeiten an.<br />
Ihr Partner für:<br />
Heizung Sanitär<br />
Lüftung Klima<br />
Fa. Stolz in<br />
A- 6600 Reutte<br />
FLIESEN<br />
Hochwertige Materialien, ansprechendes Design und exzellente<br />
Verarbeitung zeichnen die Kollektionen bei Reca-Fliesen in Imst aus.<br />
Das Unternehmen ist die erste Adresse in Sachen Fliesen und Öfen.<br />
www.reca.at<br />
RAUMGESTALTUNG<br />
Die Wahl des Bodens hat entscheidenden Einfluss auf die Raumwirkung. Nicht nur die<br />
Farbe, auch die Verlegerichtung müssen beachtet werden. Die modernen Bodenbeläge<br />
bieten für jeden Geschmack eine passende Lösung. Egal ob Laminat, Parkett, Teppich<br />
oder Vinylböden – Bauherrn eröffnen sich unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Landhausdiele Haro<br />
Eiche Alabama<br />
strukturiert geölt<br />
Sonderpreis statt € 54,95 € 37,90<br />
Abholpreis inkl. MWSt. Aktionszeitraum März <strong>2021</strong> 6522 Prutz | T 0664 2661622<br />
26 9. März <strong>2021</strong>
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
KACHELOFEN<br />
Ein Kachelofen bietet nicht nur angenehme Wärme, sondern bringt die besondere<br />
Atmosphäre des Feuers unmittelbar in den zentralen Wohnbereich der Familie.<br />
Damit von der Planung bis hin zum fertigen Ofen alles reibungslos abläuft, ist es<br />
wichtig, sich rechtzeitig an den Hafnermeister zu wenden. Er berät zur richtigen Ofenart,<br />
erarbeitet individuelle Lösungen und klärt die technischen Voraussetzungen.<br />
KOMPLETTAUSSTATTER<br />
Egal ob Neubau, Umbau oder Sanierung – das kompetente Krismer-<br />
Team steht Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite. Als Komplettausstatter<br />
in Sachen Bauen & Wohnen bieten wir Ihnen hochwertige<br />
Fenster, Haustüren, Innentüren, Küchen sowie Möbel.<br />
MALEREI<br />
Längst ist es beim Hausbau mit dem „Weißeln“ nicht getan:<br />
Moderne Architektur und der Wunsch nach außergewöhnlichen<br />
Gestaltungselementen verlangen vom Malerbetrieb Kreativität und<br />
individuelle Lösungen für den Innen- und Außenbereich.<br />
9. März <strong>2021</strong> 27
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMHAUS<br />
BODENLEGER<br />
Aufgrund ihrer großen Fläche haben Böden einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Raumgestaltung. Ganz egal ob Holzparkett,<br />
Teppichboden oder Vinyl – der Boden belag prägt den Charakter des<br />
Raumes maßgeblich. Fachliche Beratung beim Fachhändler bewahrt<br />
vor falschen Entscheidungen.<br />
n Malerarbeiten<br />
n Bodenlegearbeiten<br />
Wohnart Jais. 6460 Imst, Langgasse 24a<br />
GARTENGESTALTUNG<br />
Egal, welche Vorstellung Sie von Ihrem grünen Paradies haben – es<br />
macht Sinn, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Im Gespräch<br />
mit dem Kunden entstehen tausende Ideen für den „Wohnraum Garten“.<br />
Mo-Fr von 8:30-12:00 & 14:00-18:00 Uhr<br />
Sa 8:30-12:00 Uhr<br />
Telefon: 05472 28097<br />
SONNEN- / WETTERSCHUTZ<br />
Bei einem Neu- oder Umbau sollte ein geeigneter Sonnenschutz bereits<br />
bei der Planung berücksichtigt werden. Vor allem Rollläden können dadurch<br />
optimal in die Fassade integriert werden. Ein optimaler Sonnenschutz<br />
hilft auch beim Energiesparen und dient als Wetterschutz.<br />
ROLLLÄDEN, JALOUSIEN,<br />
MARKISEN<br />
Emanuel Schuster, Verkauf<br />
T 0660 2778464<br />
28 9. März <strong>2021</strong>
NACHHILFE<br />
Gratis-Lernbegleitung, um Defizite auszugleichen<br />
Über 4.000 Lernplätze für Kinder und Jugendliche in Tirol ab Ostern<br />
Über 4.000 Lernplätze für Kinder<br />
und Jugendliche in Tirol<br />
sind das Ergebnis der Initiative<br />
„Land Tirol–AK–BFI Lernbegleitung“.<br />
Das Angebot umfasst<br />
ab Ostern eine Lernbegleitung<br />
für SchülerInnen ab der fünften<br />
Schulstufe. Im Sommer sollen<br />
dann auch Kinder der Volksschule<br />
davon profitieren. Darüber<br />
hinaus stehen zahlreiche private<br />
Nachhilfeinstitute bereit,<br />
um den Buben und Mädchen zu<br />
einem besseren Schulerfolg zu<br />
verhelfen.<br />
Das Schuljahr 2020/21: Weniger<br />
Schultage mit Präsenzunterricht –<br />
mehr Stunden vor Bildschirmen<br />
und in den eigenen vier Wänden<br />
im Zuge von Distance Learning<br />
und Home Schooling. Die Coronakrise<br />
ist für SchülerInnen, PädagogInnen<br />
und Eltern gleichermaßen<br />
eine besondere Herausforderung.<br />
Foto: fotolia<br />
Kostenloses Angebot<br />
„Trotz des vorbildhaften Einsatzes<br />
der Lehrerinnen und Lehrer wie<br />
auch der Eltern kommt es immer<br />
wieder zu einer Überforderung<br />
von Schülerinnen und Schüler<br />
und auch deren Erziehungsberechtigten.<br />
Weil der Unterricht zu<br />
Hause für viele Eltern eine psychische<br />
Belastung darstellt, ihre<br />
Kinder im erforderlichen Ausmaß<br />
schulisch zu unterstützen und den<br />
Anforderungen gerecht zu werden,<br />
haben wir uns als Land gemeinsam<br />
mit der Arbeiterkammer Tirol und<br />
dem BFI Tirol dazu entschlossen,<br />
mit Beginn der Osterferien bis<br />
zum Ende der Sommerferien eine<br />
kostenlose und qualitativ hochwertige<br />
Lernbegleitung zu initiieren“,<br />
betont LH Günther Platter.<br />
Die Initiative wurde auf Antrag<br />
von Bildungslandesrätin Beate<br />
Palfrader Anfang März beschlossen.<br />
Die Kosten in Höhe von rund<br />
1,6 Millionen Euro werden von<br />
Land Tirol und der Arbeiterkammer<br />
Tirol getragen. Der Landesanteil<br />
beträgt knapp 776.000 Euro.<br />
Insgesamt werden mit der Initiative<br />
über 4.000 Lernplätze geschaffen.<br />
Für LRin Palfrader ein wichtiger<br />
Schritt, um bereits vorliegende<br />
Lerndefizite aufzuholen: „Es<br />
wird eine Zeit nach der Coronakrise<br />
geben, in welcher auch der<br />
Schulbetrieb vollständig regulär<br />
verlaufen kann. Jetzt entstehende<br />
Lerndefizite müssen bis dahin unbedingt<br />
aufgeholt werden.“<br />
Oster-Intensiv-Woche<br />
Starten wird die Lernbegleitung ab<br />
29. März mit einer Oster-Intensiv-<br />
Lernwoche. Anmeldungen sind ab<br />
sofort unter 0512 59 6 60 bzw.<br />
info@bfi.at möglich. In Kleingruppen<br />
können SchülerInnen ab<br />
der fünften Schulstufe Wissenslücken<br />
in Mathematik, Deutsch,<br />
Englisch (weitere Fächer auf Anfrage)<br />
schließen und Gelerntes<br />
durch individuell begleitetes Üben<br />
festigen. Bis zum Sommer wird es<br />
dann eine regelmäßige Lernbegleitung<br />
geben, mit Ende des Schuljahres<br />
startet die „Sommerschule<br />
Plus“ (für SchülerInnen bereits ab<br />
der ersten Schulstufe), die ab August<br />
von einer intensiven Lernbegleitung<br />
für den erfolgreichen<br />
Schulbeginn ergänzt wird (für<br />
SchülerInnen ab der fünften<br />
Schulstufe). Stattfinden wird die<br />
Lernbegleitung jeweils am BFI in<br />
Innsbruck sowie an den BFI-Bezirksaußenstellen.<br />
Dahingehend betont der Präsident<br />
der Arbeiterkammer Tirol Erwin<br />
Zangerl: „Bildung darf nicht vom<br />
Einkommen der Eltern abhängen.<br />
Die Arbeiterkammer Tirol bietet<br />
seit Jahren ein umfangreiches Bildungsangebot,<br />
bei dem auch großer<br />
Wert auf effektive Nachhilfe<br />
gelegt wird. In diesem Sinne ist<br />
auch unsere Initiative ‚Land Tirol–<br />
AK–BFI–Lernbegleitung‘ zu verstehen,<br />
die vom Land Tirol dankenswerterweise<br />
unterstützt wird.<br />
Gemeinsam wurde dadurch eine<br />
durchgehende kostenlose Lernbegleitung<br />
geschaffen, die von den<br />
Osterferien bis zum Ende der<br />
Sommerferien Schülerinnen und<br />
Schülern die Möglichkeit gibt,<br />
Wissenslücken zu schließen und<br />
Neues spielerisch zu lernen.“<br />
Nähere Informationen gibt es unter<br />
Tel. 0512/59660 bzw.<br />
info@bfi-tirol.at.<br />
Private Anbieter<br />
All jene, die keine Möglichkeit haben<br />
die Kurse in den BFI-Stellen<br />
zu besuchen, können auf ein professionelles<br />
und bewährtes Angebot<br />
privater Anbieter zurückgreifen.<br />
Diese Institute bieten auch<br />
Online-Kurse an, wodurch der<br />
Zugang erleichtert wird. Per Video-Chat<br />
können die SchülerInnen<br />
bequem und flexibel von zuhause<br />
aus lernen. Intensivkurse<br />
stellen eine ideale Vorbereitung<br />
auf die Zentralmatura dar und<br />
sind sehr günstig.<br />
9. März <strong>2021</strong> 29
NACHHILFE<br />
30 9. März <strong>2021</strong>
NACHHILFE<br />
9. März <strong>2021</strong> 31
Oberlandler Hip-Hop lässt aufhorchen<br />
„Da Kessl“ beliefert Fans des Mundartraps mit neuen Beats und originellen Zeilen<br />
Was kommt heraus, wenn man<br />
drei musikbegeisterte Freunde,<br />
Kreativität und ein paar Turn -<br />
tables in einen Topf wirft und<br />
einmal ganz kräftig umrührt?<br />
Richtig, ein Hip-Hop-Kollektiv<br />
wie „Da Kessl“. Hinter dem Namen,<br />
der ganz klar auf die Herkunft<br />
der Musiker anspielt, den<br />
Landecker Talkessel, verbergen<br />
sich Klaus Run (aka Andi Nimmervoll),<br />
Mo Cess (aka Moritz<br />
Zangerl) und Pirmin (aka Dominik<br />
Wille). Schon seit über<br />
sieben Jahren machen die drei<br />
Mittzwanziger gemeinsam Musik,<br />
im Dezember konnten sich<br />
Fans über neuen Stoff freuen.<br />
„Entstanden sind die ersten Raps<br />
ganz beschaulich daheim im Zimmer<br />
von einem von uns“, erinnert<br />
sich Mo Cess zurück. „Pirmin und<br />
ich haben uns schon länger gekannt,<br />
immerhin sind wir beide<br />
Zammer, Klaus Run ist dann später<br />
aus Landeck zu uns gestoßen.“<br />
Als sich Pirmin Turntables zulegte,<br />
eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten<br />
für Klänge und Beats.<br />
Beim sogenannten Scratchen auf<br />
den Turntables entstehen durch<br />
das Unterbrechen und rhythmisches<br />
Eingreifen in laufende<br />
Raiffeisenbank Pitztal: Neuer Vorstand<br />
Der 35-jährige Mag. (FH) Manuel<br />
Nigg (M.) wurde Anfang des Jahres in<br />
den Vorstand der Raiffeisenbank Pitztal<br />
eGen bestellt und wird ab August<br />
gemeinsam mit Dir. Andreas Eiter (l.)<br />
das Vorstandsduo bilden. Damit wurde<br />
die Nachfolge von Mag. Gallus<br />
Reinstadler (r.) professionell und zeitnah<br />
geregelt, da dieser aus eigenem<br />
Wunsch ab Mitte des Jahres aus dem<br />
Vorstand ausscheiden wird. Nigg ist<br />
Auf Konzerten, wie hier im Alten Kino Landeck, geben „Da Kessl“ ihre selbstgeschriebenen<br />
Tracks zum Besten und ernten von Fans viel Applaus und Zuspruch.<br />
Schallplatten neue Klangmuster,<br />
die besonders gut zur Hip-Hopund<br />
Rap-Musik passen.<br />
bereits seit 2007 bei Raiffeisen. Vorher<br />
machte er nach der Matura (2003)<br />
seine ersten und sehr nützlichen Berufserfahrungen<br />
im Bau- und Tourismusgewerbe.<br />
Neben den Tätigkeiten<br />
in verschiedensten Abteilungen der<br />
Raiffeisenbank absolvierte der aus<br />
Kauns stammende Neo-Vorstand von<br />
2008 – 2012 berufsbegleitend das Diplomstudium<br />
‚Wirtschaft & Management‘<br />
am MCI Innsbruck. Foto: Raiffeisen<br />
Auf einmal wurde es ernst<br />
„Damals haben wir einfach in der<br />
Freizeit ein bisschen aus Spaß gefreestyled,<br />
neue Techniken ausprobiert,<br />
aber nichts Ernsthaftes produziert<br />
oder veröffentlicht“, erzählt<br />
Pirmin. 2014 sei ganz unerwartet<br />
der Rapper Yo!Zepp, Federführender<br />
bei der Mundart-Rapgruppe<br />
„Von Seiten der Gemeinde“<br />
(VSDG), mit dem Auftrag zu<br />
ihnen gekommen, bei ihrem ersten<br />
Auftritt als Vorband zu spielen.<br />
„Er hat uns gar nicht wirklich die<br />
Wahl gelassen. Heute sind wir aber<br />
froh darum“, erklärt Mo Cess<br />
amüsiert. In den Anfängen war<br />
auch Rapper Hecka Schar (aka<br />
Mario Praxmarer) noch dabei,<br />
welcher die Gruppe aber 2017 verlassen<br />
hat.<br />
Dialekt vom Feinsten<br />
Der markante Dialekt des Tiroler<br />
Oberlands mit all seinen harten Ks<br />
und CHs gehört genauso zur Dreiergruppe<br />
wie die erfrischend kreativen<br />
Textpassagen. „Authentizität<br />
ist im Hip-Hop echt wichtig. Alle<br />
reden immer von der „keep it real“-<br />
Mentalität. Wir können nur glaubwürdig<br />
bleiben, wenn wir die Sprache<br />
unseres Herzens verwenden<br />
und auf Dialekt rappen“, sind sie<br />
sich einig. Laut Mo Cess ergeben<br />
sich ganz andere Stimmungen,<br />
wenn die Tiroler Mundart zum<br />
Einsatz kommt. Er fände es fatal,<br />
auf Standarddeutsch zu rappen.<br />
„Das würde nicht zu uns passen“,<br />
ist sich auch Klaus Run sicher.<br />
Neues aus der Pfadi Au<br />
Auch die neueste Platte, die ein<br />
Kollaborationsprojekt der Jungs<br />
von „Von Seiten der Gemeinde“<br />
und „Da Kessl“ ist, versorgt die<br />
Fans mit gerapptem Oberland-<br />
Slang. Klaus Run erinnert sich gerne<br />
an den Entstehungsprozess der<br />
besonderen Tracks: „Im Sommer<br />
haben wir uns für ein paar Tage in<br />
der Pfadi Au einquartiert. Wir haben<br />
uns so gefreut, uns alle wieder<br />
zu sehen und sich in Mitten eines<br />
sonst nicht so tollen Jahres auf die<br />
Musik zu konzentrieren.“ Pirmin<br />
fügt hinzu: „Es hat ständig geregnet<br />
und wir waren richtig produktiv.“<br />
In einem Raum entstanden<br />
neue Beats, im anderen Raum<br />
schrieben die Rapper die dazugehörigen<br />
Texte. Anschließend wurde<br />
alles auch gleich aufgenommen.<br />
So entstand die EP mit dem Namen<br />
„Pfau“, eine Hommage an<br />
das Pfadfinderlager Pfadi Au in<br />
Landeck und Sophie Scholl, welcher<br />
das dortige Gebäude gewidmet<br />
ist, die Mitte Dezember auf<br />
allen gängigen Streamingplattformen<br />
erschien.<br />
Sieben Mal Da Kessl<br />
Bereits mit ihrem Debütalbum<br />
„Größenwahn“ aus dem Jahr 2017<br />
ließ „Da Kessl“ die Austro-Hip-<br />
Hop-Szene aufhorchen, „Pfau“<br />
schafft dies einmal mehr. Auf sieben<br />
Tracks, die Titel wie „Jå voll“,<br />
„Überleba“ und „Rap oder wia“<br />
tragen, präsentieren die sechs Musiker,<br />
was in ein paar Tagen Fokus<br />
entstehen kann. „Die Platte ist von<br />
dem her besonders, dass wir nicht<br />
lange überlegt, sondern einfach<br />
gemacht haben“, fasst Pirmin zusammen.<br />
Doch so reibungslos<br />
auch die Musikproduktion funktioniert<br />
hat, so schwierig war es,<br />
einen Pfau für das Musikvideo zu<br />
„Be Prepared“, welches von Thomas<br />
Hofer gefilmt wurde, zu finden.<br />
„Das war eine witzige Geschichte.<br />
Wir wollten unbedingt<br />
einen echten Pfau dabeihaben,<br />
hatten aber keine Ahnung, wo wir<br />
diesen herzaubern sollten. In Tarrenz<br />
sind wir dann fündig geworden<br />
und durften bei einem Gasthof<br />
den Pfau filmen, komische<br />
Blicke von Spaziergängern inklusive“,<br />
erinnern sie sich. Im März<br />
dürfen sich Fans vom Dialekt-<br />
Hip-Hop auf neue Musik von Testa<br />
(VSDG) und Mo Cess, sowie<br />
ein bisschen später über ein Projekt<br />
von Pirmin und Kinetical, einem<br />
Rapper aus Linz, freuen.<br />
„Und natürlich hoffen wir darauf,<br />
unsere Titel von „Pfau“ auch endlich<br />
mal live präsentieren zu können.<br />
Wir blieben positiv!“, meint<br />
Mo Cess.<br />
(nisch)<br />
32 9. März <strong>2021</strong>
Ein Herz für Kinder- und Jugendhilfsprojekte<br />
Der Nauderer Verein „Heartbeat“ hilft unbürokratisch bei Schicksalsschlägen<br />
„…sich ein Herz fassen, damit<br />
ein anderes wieder höher<br />
schlägt“, ist das Credo des gemeinnützigen<br />
Nauderer Vereins<br />
„Heartbeat“, der sich Kindern<br />
und Familien in Notsituationen<br />
verschreibt. Selbst in den vergangenen<br />
Monaten fanden die<br />
aktive Vereinsspitze und stille<br />
Helfer im Hintergrund Mittel<br />
und Wege, Spendeneinnahmen<br />
zu lukrieren und dort zu helfen,<br />
wo Hilfe dringend gebraucht<br />
wird.<br />
„Ein großes Herz“ haben die Vereinsmitglieder<br />
des Sozialvereins<br />
„Heatbeat“ definitiv. Geholfen<br />
wird ehrenamtlich, transparent,<br />
schnell und unbürokratisch. Die<br />
Obfrau, Monika Habicher, erklärt:<br />
„Der gemeinnützige Verein<br />
Heartbeat wurde im Jänner 2017<br />
gegründet. Dies geschah nach einem<br />
persönlichen Schicksalsschlag<br />
in unserer Familie – unser heutiges<br />
Ehrenmitglied Silvia Schreiber<br />
hatte zusammen mit Kristina Baldauf<br />
die Idee, etwas zu tun, um<br />
schnell helfen zu können.“ Schnell<br />
entstand dann eine begeisterte Dynamik,<br />
sodass die Obfrau zusammen<br />
mit ihrer Stellvertreterin Stefanie<br />
Noggler und vielen lieben<br />
Freunden den Grundstein gelegt<br />
hat. Sehr bald schon wurde das<br />
erste große Projekt durchgeführt,<br />
„Music for Heartbeat“: „Wir hätten<br />
uns nie erträumen lassen, dass<br />
dieses Event am 22. April 2017 in<br />
Nauders eine Spendensumme in<br />
Höhe von 31.700 Euro zugunsten<br />
des Forschungsvereins der Herzkinder<br />
Österreich einbringt“, erzählt<br />
die Obfrau freudig.<br />
Motiviert, weiterzumachen<br />
Nach dieser gelungenen Premiere<br />
war die Motivation der Vereinsspitze<br />
groß, weiterzumachen.<br />
„Weitermachen“ heißt im Falle des<br />
Vereins „Heartbeat“, weitere Spenden<br />
zu sammeln, in erster Linie für<br />
Kinder- und Jugendhilfsprojekte<br />
sowie Familien aus der Region, die<br />
sich in unterschiedlichsten Notsituationen<br />
befanden. Der Vereinsname<br />
„Heartbeat – sich ein Herz<br />
fassen, damit ein anderes wieder<br />
höher schlägt“ ist so etwas wie ein<br />
Die Vereinsspitze, im Bild von links: Natascha Rudigier (Kassierin), Carmen Mathoy<br />
(Schriftführerin), Monika Habicher (Obfrau), Stefanie Noggler (Obfrau-Stellvertreterin),<br />
Andreas Habicher (Kassier-Stv.), Christoph Moritz (Schriftführer-<br />
Stv.) und Ehrenmitglied Silvia Schreiber.<br />
Foto: Christian Berthold<br />
Leitsatz, dem sich der Verein in<br />
sämtlichen Belangen verschreibt.<br />
Gemeinsam und vor allem ehrenamtlich<br />
engagieren sich die insgesamt<br />
22 aktiven Mitglieder im<br />
Sinne der guten Sache. Neben der<br />
Obfrau Monika Habicher und ihrer<br />
Stellvertreterin Stefanie Noggler<br />
zählen zur Vereinsspitze noch<br />
Natascha Rudigier, Andreas Habicher,<br />
Carmen Mathoy, Christoph<br />
Moritz und Ehrenmitglied Silvia<br />
Schreiber.<br />
Von Yoga bis „Herzbrot“<br />
Eine Vielzahl an Projekten hat der<br />
Verein in den vergangenen Monaten/Jahren<br />
durchgeführt, teils von<br />
Privatpersonen, aber auch von<br />
größeren Organisationen unterstützt.<br />
Nach dem Startevent „Music<br />
for Heartbeat“ ging es weiter<br />
über Charity Yoga, Kunstausstellungen<br />
bis hin zur Idee eines<br />
„Herzbrotes“, in die Tat umgesetzt<br />
von der Bäckerei Habicher. Bei der<br />
Berggala in Fiss durfte der Verein<br />
ebenso einen Spendenscheck entgegennehmen<br />
wie von der Firma<br />
Elektro Müller in Nauders, deren<br />
Belegschaft auf Weihnachtsgeschenke<br />
zugunsten des Vereins<br />
verzichtet hat. „Wir sind immer<br />
wieder überwältigt von der Kreativität<br />
und dem Engagement aller“,<br />
freut sich Obfrau Monika Habicher.<br />
So haben unter anderem die<br />
örtlichen Bäurinnen Mund-Nasenschutz-Masken<br />
zugunsten des<br />
Vereins verkauft, die Firma Pro-<br />
Win lukrierte mittels Online-Partys<br />
und Verkaufsaktionen Spenden.<br />
Schicksalsschläge<br />
Nachgefragt, wo und wie der Verein<br />
„Heartbeat“ konkret hilft, erklärt<br />
die Obfrau: „Wir helfen immer<br />
dort, wo schnell und unbürokratisch<br />
Hilfe benötigt wird – etwa<br />
durch den plötzlichen Tod eines<br />
Familienmitglieds, bei Schicksalsschlägen,<br />
schweren Erkrankungen<br />
oder natürlich auch immer dort,<br />
wo gerade finanzielle Hilfe benötigt<br />
wird, wie etwa bei der Anschaffung<br />
teurer Therapiegeräte /<br />
Therapieeinheiten, Zuschüssen zu<br />
kostspieligen Operationen uvm.“<br />
Der Fokus liegt ganz klar im Bereich<br />
der Kinder- und Jugendhilfe.<br />
Der Verein finanziert sich auch<br />
durch seine Mitgliedsbeiträge. Seit<br />
dem Jahr 2019 besteht die Möglichkeit<br />
einer passiven Mitgliedschaft<br />
(Jahresbeitrag von 15,-<br />
Euro).<br />
Infos und die Anmeldung zur passiven<br />
Mitgliedschaft können über<br />
die Vereinshomepage erfolgen, siehe:<br />
www.heartbeat-nauders.com<br />
Spenden an den Verein sind unter<br />
folgender Bankverbindung möglich:<br />
Heartbeat Spendenkonto:<br />
IBAN: AT42 3628 3001 0002 0511,<br />
BIC: RZTIAT22283 (lisi)<br />
9. März <strong>2021</strong> 33
Menschlichkeit als Ziel definieren<br />
Fabian Moser und Thomas Payr: „Gegen Abschiebung zu sein ist nicht linksextrem“<br />
Für den siebzehnjährigen Mötzer<br />
Fabian Moser und den sechzehnjährigen<br />
Flaurlinger Thomas<br />
Payr ist es eine Selbstverständlichkeit<br />
sich gesellschaftspolitisch<br />
zu bilden und die eigene<br />
Meinung auch auf der Straße<br />
zu vertreten. Im Rahmen der<br />
jüngsten Demonstration gegen<br />
Abschiebungen in Innsbruck<br />
mussten die beiden Oberländer<br />
Schüler jedoch hautnah miterleben,<br />
wie die Polizei mit drakonischen<br />
Mitteln gegen jugendliche<br />
Demonstranten zu Felde zog.<br />
Pessimistisch in die Zukunft sehen<br />
die beiden Rockmusiker<br />
trotz allem nicht. So wollen sie<br />
auch weiterhin gegen Rassismus<br />
und für mehr Klimaschutz<br />
kämpfen.<br />
Schon als Kind habe er sich für die<br />
Flüchtlingsproblematik interessiert,<br />
erzählt Fabian Moser von der<br />
Oberländer Rockband „Headless<br />
stickhorse“ und auch sein Bandkollege<br />
Thomas Payr kann bereits<br />
auf einige Erfahrung als politisch<br />
Aktiver zurückblicken: „Bei den<br />
Friday for Future Demos war zum<br />
Teil die halbe Klasse von mir dabei“,<br />
erzählt der ehemalige Stamser<br />
Gymnasiast und nunmehrige<br />
Schüler der Zillertaler Tourismusschule<br />
mit einigem Stolz. Musikalisch<br />
verbindet die beiden ihre Liebe<br />
zur Rockmusik, die bekanntlich<br />
eher der Generation ihrer Eltern<br />
wie der ihren zuzurechnen ist:<br />
„Alles, was heute produziert wird,<br />
ist langweilig und unpolitisch“,<br />
sind sich die beiden einig. Musikalisch<br />
beeinflusst sind die beiden<br />
indes von weit mehr als von Hardrock:<br />
Bassist, Gitarrist und Sänger<br />
Moser, der auf zahlreiche Auftritte<br />
im Rahmen des Telfer Do-Re-Mi-<br />
Chors und der Wiltener Sängerknaben<br />
zurückblicken kann, wurde<br />
schon als Zwölfjähriger vom<br />
Deutschpunk geprägt und Drummer<br />
Payr, der als Teil der Musikkapelle<br />
Flaurling früh Erfahrungen<br />
mit Blasmusik gemacht hat, ist<br />
auch klassischer Musik alles andere<br />
als abgeneigt.<br />
Mit dem dritten Bandmitglied Elias Latta bilden Fabian Moser und Thomas Payr<br />
(v.l.) die Band „Headless stickhorse“.<br />
Foto: Moser<br />
Politisch interessiert<br />
So breit gefächert wie ihr musikalisches<br />
Interesse ist auch ihr beider<br />
Interesse am politischen Geschehen.<br />
Parteipolitik liegt ihnen dabei<br />
fern: „Ich komm aus einer eher<br />
konservativen, christlich geprägten<br />
Familie. Aber was ich gelernt<br />
habe, ist, dass man der Umwelt<br />
nicht schaden soll und dass Hass<br />
nicht gut ist“, betont Payr und<br />
stellt klar: „Ich bin politisch links.“<br />
Wie er will auch Moser nicht ins<br />
radikale Eck gedrängt werden: „Es<br />
ist nicht linksextrem gegen Abschiebungen<br />
zu sein. Die Menschen<br />
müssen wieder sozialer und<br />
menschlicher werden. Wir sollten<br />
anfangen internationaler zu denken.“<br />
Gerade die Demonstrationen<br />
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
seien von jungen<br />
Menschen besucht, geben sich die<br />
beiden hoffnungsvoll. Nach ihrer<br />
jüngsten Erfahrung bei der von<br />
der sozialistischen Jugend organisierten<br />
Demo „Grenzen Töten“<br />
haben sie indes einen Teil ihres<br />
Vertrauens in den Staatsapparat<br />
verloren: Dort wurden jugendliche<br />
Demonstranten von der Polizei<br />
eingekesselt, mit Pfefferspray<br />
attackiert und teilweise inhaftiert.<br />
Das repressive Vorgehen der Exekutive<br />
hat nun auch zu parlamentarischen<br />
Anfragen an den Innenminister<br />
geführt.<br />
Auf einem Auge blind<br />
Auch die beiden Oberländer<br />
Schüler zeigen sich schockiert über<br />
das brutale Vorgehen der Polizei:<br />
„Viele der Jugendlichen haben danach<br />
gesagt, sie hätten Angst wieder<br />
auf eine Demo zu gehen. Das<br />
ist nicht mehr demokratisch und<br />
so verliert man das Vertrauen in<br />
die Polizei“, so Moser. Und Payr<br />
ergänzt: „Der einzige rechtswidrige<br />
Akt, der während der Demo<br />
passiert ist, war das Zünden von<br />
einem bengalischen Feuer und das<br />
einzige, was von unserer Seite geworfen<br />
wurde, waren Beleidigungen.<br />
Die Demonstranten haben<br />
auch die Abstandspflicht eingehalten,<br />
bis die Polizei ohne Grund angefangen<br />
hat uns einzukesseln.“<br />
Dass dagegen unangemeldete Demonstrationen<br />
gegen die Corona-<br />
Maßnahmen von der Exekutive<br />
sogar begleitet würden, verstehen<br />
die beiden gar nicht. Die Demo<br />
gegen Abschiebungen sei da ein<br />
kompletter Gegenpol gewesen<br />
und es sei schade, dass aufgrund<br />
der Eskalation das eigentliche<br />
Thema total untergegangen sei. Es<br />
brauche ein stärkeres Kontrollorgan<br />
für die Polizei, zeigen sich die<br />
beiden überzeugt und kritisieren,<br />
dass unter dem ehemaligen Innenminister<br />
Herbert Kickl die Anforderungen<br />
an die Auszubildenden<br />
herabgesetzt wurden. „Eigentlich<br />
ist der Job eines Polizisten ein sehr<br />
schwieriger“, gibt Moser zu bedenken.<br />
Alle Exekutivbeamten in einen<br />
Topf zu werfen, liege ihm aber<br />
fern, betont der Gymnasiast:<br />
„Zwischen einem Polizisten bei<br />
uns am Land und einem Stadtpolizisten<br />
ist ein riesiger Unterschied.“<br />
Wünsche für die Zukunft<br />
Konkrete Wünsche an die jetzige<br />
Politik haben sie auf jeden Fall<br />
eine Menge, drei davon fallen ihnen<br />
sofort ein: So sollten Grenzen<br />
wie jene der europäischen Union<br />
nicht mehr als Todeszone und das<br />
Mittelmeer nicht mehr als Massengrab<br />
funktionieren. Gesellschaftspolitisch<br />
würden sie sich<br />
außerdem die Einführung eines<br />
bedingungslosen Grundeinkommens<br />
wünschen. „Dann hätten die<br />
Menschen Zeit die Arbeit zu finden,<br />
die ihnen gefällt. Die meisten<br />
wollen etwas beitragen zur Gesellschaft“,<br />
argumentiert Moser. Und<br />
als drittes würden die beiden eine<br />
Reform des Schulsystems befürworten,<br />
das die Individualität des<br />
einzelnen Schülers mehr fördert.<br />
Über ihre persönliche berufliche<br />
Zukunft haben sie übrigens ein<br />
klares Bild: So möchte Moser nach<br />
der Matura am Meinhardinum<br />
eine Ausbildung zum Instrumentenbauer<br />
beginnen, Payr nach dem<br />
Abschluss der Tourismusschule als<br />
Koch durchstarten. Politisch aktiv<br />
werden die beiden sicher weiter<br />
bleiben und dabei auch den Dialog<br />
nicht scheuen. Denn: „Diskutieren<br />
kann man nur mit Andersdenkenden.<br />
Alles andere ist Meinungsaustausch.“<br />
(ado)<br />
9. März <strong>2021</strong> 35
Nauders hat neues<br />
Gemeindehaus<br />
Das größte Bauvorhaben der letzten Jahre in der Gemeinde Nauders wurde vollendet:<br />
der Neubau des Gemeindehauses und dessen Vorplatzes. Das Gemeindegebäude wurde<br />
in den 1950er-Jahren errichtet und erhielt über Jahrzehnte hinweg keine Adaptierung.<br />
Daher war es nicht länger zeitgemäß und ein Neubau wurde angedacht. Nach<br />
vielen Diskussionen und zahlreichen Gemeinderatssitzungen wurde der Neubau eines<br />
barrierefreien Amtsgebäudes schließlich beschlossen – und nun auch realisiert.<br />
Im Juli 2019 begann das großangelegte<br />
Projekt mit den aufwendigen<br />
Abbrucharbeiten des Altbestandes.<br />
Nach Abschluss dieser ersten Bauphase<br />
startete im April 2020 das eigentliche<br />
Bauvorhaben zur Schaffung<br />
einer der modernsten Gemeindestuben<br />
ganz Tirols. Wäh-<br />
Wir danken für die stets gute Zusammenarbeit<br />
Gstrein Martin Peintner Peter<br />
0676/58 76 531 0650/65 31 222<br />
office@tirolerschlosser.at www.tirolerschlosser.at<br />
6543 Nauders 328 | T +43 5473 87655 | www.erdbau-oberland.at<br />
CONSULTING ENGENEERING<br />
PROJEKTSTEUERUNG<br />
ÖRTLICHE BAUAUFSICHT<br />
STECON bedankt sich für das<br />
entgegengebrachte Vertrauen und<br />
gratuliert zum gelungenen Projekt!<br />
36 9. März <strong>2021</strong>
end der Bauarbeiten war das Gemeindeamt<br />
in den Räumlichkeiten<br />
der alten Post untergebracht. Heute<br />
erfreuen sich die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Gemeinde Nauders<br />
über den gänzlich erneuerten<br />
Arbeitsplatz, der sich dank modernen<br />
Sichtbetons, klarer Linien außen<br />
wie innen und edler Einrichtung<br />
aus Eiche durchaus sehen lassen<br />
kann.<br />
Bürgermeister und Amtsleiter Helmut<br />
Spöttl erinnert sich an den<br />
Startschuss: „Im Prinzip schob die<br />
Gemeinde Nauders das Projekt bereits<br />
jahrelang hinaus. Als wir als<br />
neuer Gemeinderat in die Amtsperiode<br />
starteten, waren wir uns einig,<br />
dass wir das Vorhaben ‚Gemeindehaus<br />
NEU‘ endgültig realisieren<br />
wollten.“ So wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung<br />
Dorferneuerung des Landes Tirol<br />
ein Architektenwettbewerb zur<br />
Neugestaltung der Gemeinde Nauders<br />
ausgeschrieben. Auf ganzer<br />
Linie überzeugt hat das Gesamtkonzept<br />
der Architekten von<br />
Gritsch-Haslwanter aus Stams. Die<br />
Gesamtinvestition von ca. 5 Mio.<br />
Euro trägt die Gemeinde Nauders<br />
zusammen mit der Bedarfs- ‰<br />
6543 Nauders • T 05473 86216<br />
Spenglerei: M 0664 1555305<br />
Installationen: M 0664 9224494<br />
www.pedrolini.com<br />
Gartengestaltung - Gartenplanung<br />
Pflasterungen - Wasser im Garten<br />
Karin Grasberger GmbH, Fliesserau 393, 6500 Landeck<br />
T: 05442 62710 E: office@grasberger.at<br />
www.GRASBERGER.at<br />
9. März <strong>2021</strong> 37
zuweisung des Landes Tirol. Für die Bauaufsicht<br />
verantwortlich war die Firma Stecon GmbH aus<br />
Nauders.<br />
Den Großteil des Projekts an Firmen aus der Region<br />
zu vergeben, war der Gemeinde Nauders ein<br />
besonderes Anliegen – eines, das jedoch auch<br />
mit Hürden verbunden war: „Leider ist es durch<br />
das Bundesvergabegesetz nicht immer möglich,<br />
sämtliche Arbeiten an ortsansässige Firmen zu<br />
vergeben“, schildert der Bürgermeister rückblickend.<br />
Die größte Herausforderung jedoch war<br />
der Abbruch des Altbestands: „Das alte Gebäude<br />
war unterkellert, die Gebäude in der Nachbarschaft<br />
nicht. Das erforderte eine großangelegte<br />
Baugrubensicherung mit Spritzbeton und Ankern.<br />
Das war für mich definitiv jener Bauabschnitt,<br />
der mir am meisten Kopfschmerzen bereitete“,<br />
erzählt Helmut Spöttl weiter.<br />
Doch der Aufwand hat sich gelohnt und sämtliche<br />
Arbeiten wurden zur vollsten Zufriedenheit<br />
der Gemeinde Nauders erledigt. Der helle Eingangsbereich<br />
heißt Besucherinnen und Besucher<br />
freundlich willkommen – und auch die übrigen<br />
Räume erfreuen die Gemüter. Eine WC-Anlage<br />
im Erdgeschoss sowie ein Personenlift sorgen<br />
für Barrierefreiheit im gesamten Gebäude.<br />
Zwei Info-Screens, jeweils im Außenbereich und<br />
im Innenbereich, informieren die Bürgerinnen<br />
und Bürger sowie Gäste über aktuelle Gemeindeangelegenheiten.<br />
Das neue Amtsgebäude beinhaltet neben den<br />
Büroräumlichkeiten für den Bürgermeister und<br />
Amtsleiter auch die Finanzverwaltung, das Meldeamt,<br />
das Standesamt, einen Gemeinschaftsraum,<br />
einen Besprechungsraum für die Ausschüsse,<br />
das Büro für den örtlichen Waldaufse-<br />
Fotos: Agentur CN12 Novak<br />
Stuben 438 · 6542 Pfunds · info@transporte-fuchs.at<br />
38 9. März <strong>2021</strong>
her sowie im Obergeschoss den<br />
multifunktionellen Sitzungssaal für<br />
die 13 Gemeinderätinnen und -räte<br />
mit Panoramablick auf das Schloss<br />
Naudersberg. „Mit dem Neubau<br />
sind nun auch das Ärztehaus mit<br />
den zwei Ordinationen von Dr. Öttl<br />
und Dr. Mangweth von den Amtsräumen<br />
getrennt“, fügt Amtsleiter<br />
Helmut Spöttl hinzu.<br />
Sowohl das neue Gemeindegebäude<br />
als auch das Ärztehaus werden<br />
über eine Hackschnitzelheizung versorgt.<br />
Die Holzhackschnitzel kommen<br />
von der Gemeindegutsagrargemeinschaft.<br />
Ein zusätzlicher<br />
Mehrwert sei entstanden, da durch<br />
den Neubau auch die gesamte EDV-<br />
Anlage auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht wurde, erläutert<br />
Spöttl. Zudem ist das neue Gebäude<br />
tiefer gelegen als das alte. Insgesamt<br />
20 Tiefgaragenplätze sind entstanden,<br />
die heute dauervermietet<br />
werden. „Was ich weiters erwähnen<br />
möchte, ist, dass im Zuge der Bauarbeiten<br />
auch ein Büro für den Sozialsprengel<br />
errichtet wurde. Weiters<br />
wurde die Rot-Kreuz-Stelle Nauders<br />
um zwei Zimmer erweitert “, erklärt<br />
Helmut Spöttl abschließend und bedankt<br />
sich bei allen mitwirkenden<br />
Firmen, den Gemeindearbeiterinnen<br />
und -arbeitern sowie allen Bürger -<br />
innen und Bürgern von Nauders.<br />
(CN12 Team Novi)<br />
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!<br />
6543 Nauders 246<br />
Hasliweg 4e<br />
6500 Landeck/Tirol<br />
Marcel Bock<br />
Tel. 05442 / 61 222<br />
Fax:05442 / 61 222-15<br />
Handy: 0664 / 81 88 758<br />
Mail: info@fliesenbock.at<br />
9. März <strong>2021</strong> 39
ISCHGL<br />
„Einen ´Haubentouch´ nach Hause bringen“<br />
Der Haubenkoch Benjamin Parth brachte kürzlich sein erstes Kochbuch heraus<br />
„Stillstand“ mag er nicht. Und<br />
wenn der Gast während der Corona-Pandemie<br />
nicht ins hauseigene<br />
Haubenlokal kommen<br />
kann, muss eben die Haubenküche<br />
zum Gast kommen. Das war<br />
der Ansatz. Entstanden ist die<br />
erste Publikation des Ischgler<br />
Haubenkochs Benjamin Parth,<br />
der seit Jahren in der oberen<br />
Liga der internationalen Kochszene<br />
mitspielt.<br />
Benjamin Parth ist so etwas wie<br />
der „Shooting-Star der Küchenszene“.<br />
Der 32-jährige Ischgler ist<br />
weltoffen, ehrgeizig, hat höchste<br />
Ansprüche an sich selbst und seine<br />
Arbeit und gern einen lustigen<br />
Schmäh parat. Auch ist er äußerst<br />
penibel, wenn´s um Sauberkeit in<br />
der Küche geht. Der Erfolg des<br />
ehemals jüngsten Haubenkochs<br />
kann sich nach wie vor – 13 Jahre<br />
nach dieser besonderen Auszeichnung<br />
– mehr als sehen lassen: Aktuell<br />
ist das Gourmetrestaurant<br />
Stüva im Gourmetführer<br />
„Gault&Millau“ (gültig für <strong>2021</strong>)<br />
als bestbewertetes Restaurant Tirols<br />
gereiht, Küchenchef Benjamin<br />
Parth selbst ist der momentan<br />
höchstbewertete Haubenkoch im<br />
Lande mit vier Hauben (18,5<br />
Punkte) im Gault&Millau 2020,<br />
zudem mit fünf Sternen (97 Punkte)<br />
im Guide A la Carte 2020 und<br />
vier Gabeln im aktuellen Falstaff<br />
Restaurantguide. Im September<br />
2018 wurde er zudem vom<br />
Gault&Millau mit dem Titel<br />
„Koch des Jahres 2019“ ausgezeichnet.<br />
„Wollte Fußballer werden“<br />
Wie so viele Jungs, verfolgte Benjamin<br />
Parth in Kindertagen einen<br />
anderen Berufswunsch: „Ich wollte<br />
Fußballer werden. Der Wunsch,<br />
Koch zu werden, reifte in mir erst<br />
im Alter von elf, zwölf Jahren,<br />
nicht zuletzt durch Jamie Oliver,<br />
der zu dieser Zeit so etwas wie der<br />
erste Popstar der Kochszene war“,<br />
erinnert sich Benjamin Parth, der<br />
schmunzelnd anmerkt: „Andere<br />
Kinder musste man vom Fernsehen<br />
wegbringen, mich aus der Küche.<br />
Wenn ich nicht brav war, hab<br />
ich Küchenverbot bekommen.“<br />
40 9. März <strong>2021</strong><br />
Immer einen lockeren Schmäh parat: Spitzenkoch Benjamin Parth.<br />
Der im Hotel der Eltern, dem Hotel<br />
Yscla, aufgewachsene junge<br />
Mann wollte schon früh die Lehrjahre<br />
bei einem der besten Köche<br />
absolvieren. Die Wahl ist auf<br />
Heinz Winkler gefallen. Nach den<br />
Lehrjahren im Chiemgau folgten<br />
einige Auslandsaufenthalte, unter<br />
anderem in Spanien, Dänemark<br />
oder Frankreich. Parth wollte, wie<br />
er betont, Erfahrungen sammeln<br />
und dies auch auf internationaler<br />
Ebene. Recht schnell war für den<br />
erfolgreichen Koch klar, dass der<br />
Ehrgeiz bzw. Sportgedanke im<br />
Vordergrund stehen. Etwas einfach<br />
nur machen, war nie sein<br />
Ding: „Wenn ich etwas mache,<br />
möchte ich etwas besonderes daraus<br />
machen“, gesteht Benjamin<br />
Parth, der wie erwähnt bereits im<br />
Alter von 19 Jahren mit der ersten<br />
Haube ausgezeichnet wurde.<br />
„Man hört jede Nadel fallen“<br />
Angesprochen, was dem Haubenkoch<br />
besonders wichtig ist,<br />
kommt die Antwort wie aus der<br />
Pistole geschossen: „Pünktlichkeit<br />
und Sauberkeit. Bei mir in der Küche<br />
schaut es aus wie in einem OP-<br />
Saal. Wenn es um Sauberkeit geht,<br />
bin ich sehr penibel. Ein Kontrolleur<br />
hat einst gesagt, dass er noch<br />
nie eine solch saubere Küche gesehen<br />
hat“, verrät Benjamin Parth<br />
und ergänzt: „Auch leise muss es<br />
sein. Bei uns hört man jede Nadel<br />
fallen.“ Fachlich gesehen, sieht<br />
Parth seine Stärke in der Zubereitung<br />
von Fisch und Meeresfrüchten<br />
sowie in der „leichten Küche“.<br />
Der Ischgler Koch misst sich jedenfalls<br />
mit den Besten der Besten:<br />
„Wir bewegen uns auf einem<br />
guten Niveau, vielleicht bewegen<br />
sich europaweit hundert oder<br />
zweihundert Restaurants auf diesem<br />
Niveau“, erklärt Parth. Das<br />
Gourmetrestaurant Stüva ist eines<br />
der wenigen Mitglieder der exklusiven<br />
Restaurantvereinigung „Les<br />
Grandes Tables du Monde“. Zudem<br />
ist der Küchenchef Benjamin<br />
Parth im Rahmen der Veröffentlichung<br />
der La Liste 2020 mit dem<br />
„Young Chef Award“ ausgezeichnet<br />
worden – eine Auszeichnung,<br />
die jedes Jahr nur einer Handvoll<br />
Köchen zuteil wird.<br />
Anleitung zum Angeben<br />
Während und vielleicht auch wegen<br />
der Corona-Pandemie ist<br />
Parths erstes, 200 Seiten starkes<br />
Buch unter dem Titel „Angeberküche<br />
für Jedermann“ erschienen.<br />
Darin sind extravagante Gerichte<br />
einfach erklärt, einzelne Arbeitsschritte<br />
zudem bildlich dargestellt.<br />
Kurz und knapp bietet das Kochbuch<br />
„eine Prise Haubenküche für<br />
zuhause“. „Wichtig war mir, dass<br />
die Rezepte einfach umzusetzen<br />
sind und dass die Zutaten zu 95 %<br />
beim Nahversorger erhältlich sind.<br />
Zumindest in einer Stadt sind alle<br />
Zutaten erhältlich“, versichert<br />
Parth. Noch ein klarer Vorteil: Nahezu<br />
alle Rezepte sind in 30 bis 40<br />
Minuten zubereitet und: „Auch<br />
mit hausfrauenüblichen Geräten“,<br />
Foto: Target Group/Jan Hetfleisch<br />
ergänzt Benjamin Parth und: „Alle<br />
Lebensmittel kommen zwei- bis<br />
dreimal vor. Was macht man auch<br />
mit einer halben Avocado?“, zeigt<br />
der Haubenkoch auf. „Es geht darum,<br />
einen ´Haubentouch´ nach<br />
Hause zu bringen“, erklärt Parth.<br />
Erhältlich ist das Werk, das im<br />
Oktober 2020 über den Target<br />
Group Verlag erschienen ist, um<br />
24,90 Euro auf Amazon, im Buchhandel,<br />
in jeder M-Preis-Filiale sowie<br />
über den Yscla-Shop (www.yscla.at/shop).<br />
Vieles wird sich verändern<br />
In Anbetracht an die Corona-Pandemie<br />
sieht Benjamin Parth große<br />
Veränderungen im Anmarsch:<br />
„Vieles wird komplett anders. Es<br />
wird neu. In Europa wird es ein<br />
neues Hotel- und Restaurantleben<br />
geben“, ist er überzeugt. Neu sein<br />
wird auch die Organisation: „Mit<br />
Vorreservierungen wird vieles<br />
komplizierter. Die Hauptaufgabe<br />
wird sein, dass wir Überlegungen<br />
anstreben müssen, dass es nicht zu<br />
kompliziert für den Gast wird.“<br />
Auch für den gewünschten<br />
„Wohlfühlfaktor für den Gast“ sei<br />
zu sorgen, von einer Sache ist Benjamin<br />
Parth des Weiteren überzeugt:<br />
„Qualität wird weiterhin gefragt<br />
sein“ und: „Große Angebote,<br />
um dem Alltag zu entfliehen, wird<br />
es nicht mehr geben. Vielleicht bedeutet<br />
dies einen Aufschwung für<br />
die Restaurants, wenn es die Gegebenheiten<br />
zulassen.“ (lisi)<br />
Der 32-jährige Ischgler Haubenkoch<br />
Benjamin Parth brachte kürzlich sein<br />
erstes Kochbuch heraus. Foto: Zangerl
Mit Herzblut seit 1972 bei der Feuerwehr<br />
Der langjährige Ischgler Feuerwehrkommandant Herbert Jehle erzählt<br />
„Wenn man was gern macht, ist<br />
es keine Arbeit“, sagt Herbert<br />
Jehle, der langjährige Feuerwehrkommandant<br />
der Paznauner<br />
Gemeinde Ischgl. 35 Jahre<br />
lang hatte er diese Funktion inne<br />
– mit dem <strong>impuls</strong> Magazin<br />
spricht der Träger des Verdienstkreuzes<br />
des Landes sowie der Ehrenringträger<br />
seiner Heimatgemeinde<br />
über schöne Ereignisse<br />
und Katastrophen, die Ischgler<br />
und den Stellenwert der Blaulichtorganisation.<br />
Er selbst bezeichnet sich als „Ureinwohner<br />
Ischgls“. Diese Aussage<br />
trifft wohl auf Herbert Jehle, der<br />
bereits in Ischgl geboren wurde<br />
und sein ganzes Leben hier verbracht<br />
hat, voll und ganz zu. Und,<br />
er hat im Ort sehr viel bewirkt und<br />
war und ist nach wie vor vielseitig<br />
engagiert. Fast sein ganzes Leben<br />
lang ist Herbert Jehle auch Kamerad<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Ischgl. 1972 ist der mittlerweile<br />
65-jährige Florianijünger der<br />
Blaulichtorganisation beigetreten.<br />
„Als wir junge Buben waren, haben<br />
wir gesehen, dass man bei diesem<br />
Verein an Bewerben teilnehmen<br />
darf und viel Technik dahintersteckt,<br />
das hat uns einfach interessiert“,<br />
erinnert sich Jehle. Die<br />
Gemeinschaft und Kameradschaft<br />
waren natürlich auch immer vordergründig.<br />
Von 1983 bis 2017<br />
war der mittlerweile pensionierte<br />
Bankdirektor auch der Kommandant<br />
der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Ischgl, ab 2002 auch Abschnittskommandant<br />
im Paznaun. Dass er<br />
diese Funktionen nicht mehr innehat,<br />
liegt nicht im Entscheidungsbereich<br />
von Herbert Jehle.<br />
Im Feuerwehrgesetz ist verankert,<br />
dass Florianijünger ab 65 Jahren<br />
zu den „Feuerwehrmitgliedern der<br />
Reserve“ übergehen müssen. Dass<br />
er diese Funktion jedoch so lange<br />
Zeit ausgeübt hat, verdankt er zwei<br />
Menschen, wie er erzählt: „Dem<br />
früheren Abschnittskommandanten<br />
Franz Tanzer und dem früheren<br />
Kommandanten Pepi Salner –<br />
diese beiden haben mich damals<br />
animiert, Funktionen im Verein<br />
zu übernehmen.“ Der besondere<br />
Dank gilt zudem den Kameraden:<br />
Herbert Jehle war 35 Jahre lang der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Ischgl.<br />
Fotos: Elisabeth Zangerl<br />
„Ich habe das Glück gehabt, dass<br />
die Mannschaft und ganz besonders<br />
engagierte und langjährige<br />
Ausschussmitglieder hinter mir<br />
gestanden sind. Eine große Bereicherung<br />
war und viel Erfahrung<br />
sammeln konnte ich durch die<br />
Teilnahme an einer Ausbildungswoche<br />
bei der Berufsfeuerwehr<br />
München“, zeigt sich Jehle dankbar.<br />
Schönes & Katastrophen<br />
Besonders gern erinnert sich Herbert<br />
Jehle an schöne Momente in<br />
seiner „Feuerwehr-Ära“, die natürlich<br />
als Feuerwehrmitglied der Reserve<br />
nach wie vor anhält, zurück:<br />
Beispielsweise im Mai 1983 die<br />
Segnung der Feuerwehrhalle am<br />
neuen Standort oder 1987 die<br />
Austragung des Bezirksnassleistungsbewerbs.<br />
Herbert Jehle ist so<br />
etwas wie ein lebendes Feuerwehr-<br />
Geschichtsbuch, er fährt fort: „Im<br />
Juni 1989 fand in Ischgl ein großes<br />
Ereignis statt – der Landesfeuerwehrbewerb<br />
mit 3.000 Teilnehmern.<br />
In diesem Zuge wurde unser<br />
neuer Tankwagen gesegnet.“<br />
Dass ein solcher dringend notwendig<br />
war, zeigten größere Brände<br />
auf. Im Jahr 1987 etwa gab es einen<br />
Großbrand mitten im Dorf:<br />
„Das war einer der größten Brände.<br />
Die Ursache wurde bis heute<br />
nicht geklärt“, erinnert sich Jehle.<br />
Weitere Brandserien gab es 1989<br />
und 1991 – der Brandstifter dieser<br />
Brände konnte nach Hinweisen<br />
ausfindig gemacht werden. In Anbetracht<br />
an das 1989 gesegnete<br />
Fahrzeug, fällt Herbert Jehle gleich<br />
eine Anekdote ein: „Unser Tankwagen<br />
war über der Norm von förderbaren<br />
Fahrzeugen, in Anbetracht<br />
an die Größe und das Gewicht“<br />
und: „Das haben wir lange<br />
ISCHGL<br />
gehört, da haben sie uns alle lange<br />
geplagt“, erinnert sich Jehle.<br />
Etliche Naturereignisse<br />
Auch bei Naturkatastrophen waren<br />
die ehrenamtlichen Florianijünger<br />
stets im Einsatz. Davon gab<br />
es viele in den vergangenen Jahrzehnten.<br />
Die Lawinenkatastrophe<br />
1999 zum Beispiel: „Hier war die<br />
Feuerwehr jedoch hauptsächlich<br />
für den Gütertransport zuständig“,<br />
stellt Jehle klar. Beim Muren/Hochwasserereignis<br />
2005 war<br />
die Feuerwehr Ischgl im Dauereinsatz,<br />
geholfen wurde oftmals auch<br />
in anderen Gemeinden (zB. 2015<br />
in See, 2016 in Grins/Gurnau).<br />
Dankbar zeigt sich Herbert Jehle<br />
noch heute über die Hilfen anderer<br />
Feuerwehren bei der Naturkatastrophe<br />
2005: „Feuerwehrkatastrophenzüge<br />
aus Südtirol, Osttirol<br />
und Niederösterreich haben<br />
uns unterstützt – diese sind besser<br />
ausgerüstet, versiert und organisiert.<br />
Auch das Bundesheer hat uns<br />
damals sehr unterstützt. Besonders<br />
spürbar war der Zusammenhalt in<br />
der Gemeinde“, des Weiteren bekräftig<br />
Jehle: „Wenn es darauf ankommt,<br />
helfen die Ischgler immer<br />
zusammen.“ Den Stellenwert einer<br />
Freiwilligen Feuerwehr in den<br />
einzelnen Gemeinden stuft Herbert<br />
Jehle als „sehr hoch“ ein:<br />
„Nachbarfeuerwehren haben längere<br />
Anfahrtswege, auch sind<br />
Ortskenntnisse von großem Vorteil.<br />
Besonders im Winter kann es<br />
zudem zu Straßensperren kommen.“<br />
Ein wesentlicher Meilenstein<br />
für die FF Ischgl war natürlich<br />
auch der Umzug ins neue<br />
H.E.L.P. Zentrum im Jahr 2018.<br />
Auch wenn Herbert Jehle bei mehreren<br />
Vereinen aktiv ist, hatte die<br />
Freiwillige Feuerwehr immer Priorität:<br />
„Eines ist besonders wichtig:<br />
Die Familie muss dahinterstehen<br />
und einem den Rücken freihalten.<br />
Sonst funktioniert das nicht“, ist<br />
Jehle, der mit Gattin Emma verheiratet<br />
ist und Vater eines Sohnes<br />
und einer Tochter ist, überzeugt.<br />
Auch Großvater ist Herbert Jehle<br />
– seine beiden Enkel, ein Junge<br />
und ein Mädchen, sind beide<br />
ebenfalls bei der Feuerwehr, erzählt<br />
er stolz …<br />
(lisi)<br />
9. März <strong>2021</strong> 41
ISCHGL<br />
Adaptierung des ehemaligen Gemeindeamts und<br />
Das ehemalige Gemeindeamt in<br />
Ischgl, in dem neben dem Kindergarten<br />
und der Kinderkrippe<br />
auch Wohnungen untergebracht<br />
sind, wird in diesem Jahr umfangreich<br />
adaptiert und um<br />
Gruppenräume bzw. einen Turn-<br />
Veranstaltungssaal sowie einen<br />
Freibereich erweitert. Ein weiteres<br />
größeres Vorhaben fällt mit<br />
der Adaptierung des Recyclinghofs<br />
in den abfallwirtschaftlichen<br />
Bereich.<br />
Seit 2010 ist Werner Kurz Bürgermeister<br />
der Gemeinde Ischgl. Besonders<br />
die letzten Monate waren<br />
sehr herausfordernd und kräfteraubend<br />
für die 1.600-Seelen-Gemeinde.<br />
Aber neben all dem Shitstorm,<br />
der Ischgl erreicht hat, gibt’s<br />
auch etliche positive Dinge zu resümieren:<br />
„Es ist uns dank Rücklagen<br />
gelungen, ein ausgeglichenes<br />
Budget für das Jahr <strong>2021</strong> zu erstellen“,<br />
informiert Bürgermeister<br />
Werner Kurz über das rund 9-Millionen-Budget.<br />
Wie alle anderen<br />
Tourismusgemeinden muss auch<br />
Ischgl erhebliche Einnahmenausfälle<br />
hinnehmen, Bgm. Kurz<br />
bringt einen interessanten Vergleich<br />
zur Sprache: „Im Dezember<br />
2019 betrugen die Kommunalsteuereinnahmen<br />
rund 250.000<br />
Euro, im Dezember 2020 nur<br />
42 9. März <strong>2021</strong><br />
mehr 50.000 Euro.“ Dennoch<br />
können die zwei für heuer geplanten<br />
Projekte durchgeführt werden.<br />
Eines der beiden Großprojekte ist<br />
der Umbau des früheren Gemeindeamtes,<br />
in dem mittlerweile der<br />
Kindergarten, die Kinderkrippe<br />
und Mietwohnungen untergebracht<br />
sind. Neben einer thermischen<br />
Sanierung wird das Gebäude<br />
aus dem Jahre 1984 auch barrierefrei<br />
(unter anderem durch einen<br />
Aufzug) ausgestattet, auch<br />
wird der Kindergarten um Gruppenräume<br />
und WC-Anlagen erweitert,<br />
hinzu kommt ein Turnsaal,<br />
der auch als Veranstaltungssaal<br />
genutzt werden kann. In diesem<br />
Rahmen wird auch eine Freifläche<br />
vor dem Gebäude neu gestaltet.<br />
Recyclinghof<br />
Das zweite große Projekt in diesem<br />
Jahr ist der Umbau des örtlichen<br />
Recyclinghofs. Unter anderem<br />
werden die Ein- und Ausfahrtsbereiche<br />
verbreitert, auch<br />
werden an diversen Fraktionen<br />
Adaptierungen vorgenommen.<br />
Summa summarum kostet dieses<br />
Vorhaben rund eine Million Euro.<br />
Geplant ist in diesem Jahr auch<br />
eine Brückensanierung: „Wir sanieren<br />
jedes Jahr eine Brücke – in<br />
diesem Jahr ist es die Nederbrücke<br />
in Mathon, die noch Schäden vom<br />
vergangenen Hochwasserereignis<br />
aufweist“, erklärt Bgm. Kurz. Im<br />
Bereich der Trinkwassererschließung<br />
fließen Gelder in die Behälter<br />
Bodenalpe und Velilltal, zudem<br />
steht die Vergrößerung eines<br />
Hochbehälters für die private Wassergenossenschaft<br />
Mathon an. Auf<br />
Postschließung sorgt für Unverständnis<br />
Gemeinde ist bemüht, die Schließung der letzten Postfiliale im Paznaun zu verhindern<br />
Die geplante Schließung der<br />
Postfiliale Ischgl und der zugleich<br />
einzigen Postfiliale im<br />
Paznaun sorgt für viel Unmut<br />
bei der Bevölkerung und der Gemeindeführung.<br />
Bürgermeister<br />
Werner Kurz ist bemüht, Gespräche<br />
mit der österreichischen<br />
Post AG zu suchen – die Post<br />
wiederum sucht bereits akribisch<br />
nach einem Postpartner.<br />
Die Pläne für den Umbau des ehemaligen Gemeindeamts. Hier sind neben dem Kindergarten und der Kinderkrippe auch<br />
Wohnungen untergebracht.<br />
„Wir suchen aktuell Gespräche<br />
mit der österreichischen Post AG,<br />
dass zumindest ein letztes Postamt<br />
im Paznaun übrigbleibt“, zeigt<br />
sich Bürgermeister Werner Kurz<br />
nicht erfreut über die geplante<br />
Schließung der Postfiliale Ischgl<br />
und: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar,<br />
dass diese Filiale nicht<br />
kostendeckend laufen soll, zumal<br />
das Gebäude im Eigentum der<br />
Post steht.“ Der Ansatz in Ischgl<br />
ist klar: „Wir kämpfen jedenfalls<br />
um den Erhalt der Postfiliale<br />
Ischgl, auch der Talverband wird<br />
In Ischgl kämpft man für den Erhalt der örtlichen Postfiliale.<br />
Fotos: Elisabeth Zangerl<br />
dahingehend intervenieren“, so<br />
Ischgls Bürgermeister Werner<br />
Kurz. Der Pressesprecher der<br />
österreichischen Post AG Markus<br />
Leitgeb erklärt auf Anfrage des <strong>impuls</strong><br />
Magazins: „Wenn über einen<br />
Zeitraum von drei Jahren ein negatives<br />
Ergebnis in einer Postfiliale<br />
bilanziert wird und auch die Prognose<br />
negativ ist, wird dies zur Regulierungsbehörde<br />
weitergeleitet.<br />
Dies ist keine eigenständige Entscheidung<br />
der Post, diese Entscheidung<br />
trifft die Behörde“ und:<br />
„Ischgl hat leider beides (negative<br />
letzte Jahre samt negativer Prognose)<br />
aufgewiesen, wir sind jedoch<br />
bemüht, mit dem Postamt und der<br />
Bank weiterhin in Ischgl vertreten<br />
zu sein und sind aktuell auf der<br />
Suche nach einem Postpartner.“<br />
Der Post-Pressesprecher versichert:<br />
„Es sollte im Idealfall einen<br />
nahtlosen Übergang geben, vorher<br />
sollte die Postfiliale nicht geschlossen<br />
werden.“<br />
(lisi)
des Recyclinghofs Ischgl<br />
Bgm. Werner Kurz: „Es ist uns dank<br />
Rücklagen gelungen, ein ausgeglichenes<br />
Budget für das Jahr <strong>2021</strong> zu erstellen.“<br />
der Agenda stehen unter anderem<br />
Straßensanierungen, auch die Fertigstellung<br />
des Radwegs – der Abschnitt<br />
Ischgl wird in jedem Fall in<br />
diesem Jahr fertiggestellt.<br />
Leichenkapelle Mathon<br />
In diesem Jahr sollte auch ein Architekturwettbewerb<br />
für eine neue<br />
Leichenkapelle in Mathon starten:<br />
„Nun geht es in die Planungsphase,<br />
ebenso werden Gespräche mit<br />
der Pfarre und der Diözese gesucht“,<br />
erklärt Bgm. Werner Kurz<br />
zum Status quo.<br />
Im Vorjahr wurden neben zahlreichen<br />
Asphaltierungsarbeiten auch<br />
ein neues Fahrzeug für die örtliche<br />
Feuerwehr angekauft, ebenso ein<br />
Radlader für den gemeindeeigenen<br />
Bauhof. Ein größeres Projekt<br />
des Vorjahres war die Sanierung<br />
der Volksschule Ischgl, die rund<br />
70.000 Euro gekostet hat. Auch<br />
wurden im Mehrzweckgebäude, in<br />
dem unter anderem der Tourismusverband<br />
untergebracht ist,<br />
Wohnungen, die im Eigentum der<br />
Gemeinde stehen, adaptiert. Was<br />
der Gemeinde Ischgl besonders<br />
wichtig ist, ist die Unterstützung<br />
der heimischen Landwirte. Vielleicht<br />
ist das auch mit ein Grund<br />
dafür, dass Ischgl eine der wenigen<br />
Gemeinden in Tirol ist, in der die<br />
Zahl der aktiven Landwirte nicht<br />
rückläufig ist.<br />
(lisi)<br />
ISCHGL<br />
Die Silvretta Therme befindet sich aktuell in der Bauphase, die Fertigstellung soll<br />
im Spätherbst 2022 erfolgen.<br />
Fotos: Elisabeth Zangerl<br />
Therme gut im Zeitplan<br />
In einer dreijährigen Bauzeit<br />
realisiert die Silvrettaseilbahn<br />
AG das Mega-Projekt „Silvretta<br />
Therme“. Die Fertigstellung erfolgt<br />
im Spätherbst 2022.<br />
Im September 2019 erfolgte der<br />
Spatenstich für die Silvretta Therme,<br />
ein rund 60 Millionen Euro<br />
teures Projekt der Silvretta Seilbahn<br />
AG. Diese Investition ist zudem<br />
die größte Einzelinvestition,<br />
die das Ischgler Seilbahnunternehmen<br />
in seiner Firmengeschichte<br />
getätigt hat. Das viergeschossige<br />
Objekt umfasst auch eine Tiefgarage,<br />
untergebracht sind die Therme<br />
samt Innen- und Außenbecken<br />
sowie Saunalandschaft, auch ein<br />
Gastrobereich und ein Fitnesscenter.<br />
Darüber hinaus noch ein Veranstaltungssaal<br />
und als besonderes<br />
Highlight ein Eislaufplatz, der im<br />
ersten Geschoss rund um das Gebäude<br />
verläuft. Geplant wurde das<br />
Projekt von der ARGE Wimreiter<br />
& Krieger, SSAG-Vorstand Günther<br />
Zangerl erklärt auf Anfrage<br />
des <strong>impuls</strong> Magazins: „Wir liegen<br />
sehr gut im Zeitrahmen und im<br />
Wesentlichen auch im Kostenrahmen.“<br />
Eröffnet wird die Silvretta<br />
Therme pünktlich zum Start der<br />
Wintersaison 2022/23. (lisi)<br />
9. März <strong>2021</strong> 43
Moderne Heimat<br />
in den Alpen<br />
Theodor Pichler und Melanie<br />
Berkhofer sagten dem baufälligen<br />
Wohnen adé und heißen<br />
heute in ihrem neu errichteten<br />
Alpenheim im Herzen des<br />
schneereichen Ischgls willkommen:<br />
Familie und Freunde ebenso<br />
wie Gäste aus der Ferne.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der<br />
www.oppl.at<br />
Jahrelang ärgerten sich Theo Pichler<br />
und seine Partnerin Melanie<br />
Berkhofer über Baufälligkeiten in<br />
ihrem Zuhause in Ischgl. Das 60<br />
Jahre alte Haus hatte der Ischgler<br />
Theo von seiner Familie geerbt<br />
und gemeinsam mit Melanie bezogen.<br />
Doch die viele Zeit und die<br />
regelmäßigen Investitionen, die<br />
das Haus dem Paar abverlangte,<br />
machten schnell klar: „Das Haus<br />
war einfach nicht mehr zeitgemäß.“<br />
Als dann auch noch Sohn<br />
Manuel geboren war, wurde zu alledem<br />
auch noch der Platz knapp<br />
– und der Handlungsbedarf immer<br />
größer. „Endgültig gefasst<br />
wurde der Entschluss, das Haus<br />
abzureißen und ein neues zu bauen,<br />
als unser zweites Kind, Tochter<br />
Melissa, 2015 zur Welt kam“, erinnert<br />
sich die 36-jährige Melanie.<br />
Gut Ding braucht Weile<br />
„Doch von der Idee bis zum Einzug<br />
sollten noch weitere fünf Jahre<br />
vergehen“, erzählen Theo und Melanie.<br />
Ein derart umfangreiches<br />
Vorhaben wie das ihrige lässt sich<br />
aber natürlich auch nicht von heute<br />
auf morgen umsetzen. Denn zuallererst<br />
waren so einige bürokratische<br />
Hürden zu überwinden und<br />
eine Phase intensiver Planung zu<br />
durchlaufen. Das Ursprungsgebäude<br />
sollte zur Gänze abgetragen<br />
und ein neues Wohnhaus mit Privat-<br />
und Vermietungsräumlichkeiten<br />
errichtet werden – so der wach-<br />
Ausführung der Baumeisterarbeiten:<br />
Bauleitung:<br />
Städlen 351 | 6555 Kappl | T +43 (0)650 3500654 Städlen 351 | 6555 Kappl | T +43 (0)650 3500654<br />
44 9. März <strong>2021</strong>
sende Traum der damals angehenden<br />
Häuslbauer.<br />
Im Jahr 2020 war es dann endlich<br />
so weit. Im Mai 2020 erfolgte der<br />
Startschuss, jedoch nicht mit einem<br />
typischen Spatenstich, sondern<br />
mit dem Abriss von Theos Elternhaus.<br />
„Das war eine große Herausforderung“,<br />
erzählt Theo, dessen<br />
berufliche Laufbahn ihn vom<br />
Taxifahren in Ischgl über seine<br />
Hausmeistertätigkeit zur Privatvermietung<br />
führte. Ein Loch von<br />
1.500 m³ musste ausgehoben werden“,<br />
ergänzt Melanie, die eigentlich<br />
aus Pettneu am Arlberg<br />
stammt, und betont: „Für die<br />
Grabarbeiten, um das alte Haus zu<br />
entfernen, brauchten wir einen<br />
ganzen Monat.“<br />
Von tief bis hoch hinaus<br />
Betrachtet man heute das sechs<br />
Stockwerke stolze Ischgler Alpenheim,<br />
so weiß man: Der Aufwand<br />
hat sich gelohnt. Denn nachdem<br />
das alte Haus vollständig abgerissen<br />
war, wich das enorme Loch, das<br />
es hinterlassen hatte, nach und<br />
nach einem modernem Mehrparteienhaus,<br />
das allen Ansprüchen<br />
gerecht wird. Dezent und unaufdringlich<br />
schmiegt sich die leicht<br />
graue Fassade seit Dezember 2020<br />
in ihre Nachbarschaft und beheimatet<br />
dabei hinter hochwertigsten<br />
Verglasungen ein wahres Wohnparadies<br />
mit vielerlei Annehmlichkeiten<br />
für Bewohner und Besucher.<br />
Theos Bruder bewohnt seit Fertigstellung<br />
des Gebäudes das Obergeschoss.<br />
„Unser Bereich erstreckt<br />
sich über eineinhalb Stockwerke<br />
und ist 100 Quadratmeter groß“,<br />
freuen sich Melanie und Theo<br />
über ihr neues Familiendomizil,<br />
das sie im Dezember 2020 beziehen<br />
konnten. Während der ‰<br />
Bmstr. Ing. Arnold Geiger<br />
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9. März <strong>2021</strong> 45
Bauarbeiten lebten sie gemeinsam<br />
mit den Kindern Manuel und Melissa<br />
– und den Hunden Carlo und<br />
Kira – zur Untermiete in einem<br />
Apartmenthaus. Heute sind sie<br />
selbst Privatvermieter, denn neben<br />
den beiden privaten Wohnungen<br />
beheimatet ihr Alpenheim Ischgl<br />
vier moderne Apartments: „Insgesamt<br />
haben wir 18 Betten.“<br />
Alpiner Luxus<br />
So manches Detail wird Skiurlauber<br />
und Sommergäste bald im<br />
Hause Pichler und Berkhofer begeistern.<br />
Ein eigener Personenlift<br />
führt direkt von der Garage in die<br />
Wohnungen: „Die Gäste können<br />
mit dem Lift nur in ihren persönlichen<br />
Bereich fahren. Wir als Vermieter<br />
können alle Stockwerke<br />
über den Lift erreichen.“ Am<br />
meisten freut sich Theo dabei, dass<br />
er nicht länger die Autos händisch<br />
vom Schnee befreien müssen:<br />
„Endlich haben wir eine Garage.<br />
Insgesamt haben wir Stellplätze<br />
für alle Autos von den Gästen und<br />
Privat.“<br />
Auch sonst hat das Haus alles unter<br />
einem Dach vereint: „Im Erdgeschoss<br />
haben wir die Rezeption<br />
für unsere Vermietung und einen<br />
schönen Eingangsbereich. Der<br />
Skiraum und die Garage sind<br />
ebenerdig und es gibt einen großen<br />
Keller mit ausreichend Lagermöglichkeiten.“<br />
Außerdem gibt es<br />
zwei Büros, einmal für private Angelegenheiten<br />
und einmal für die<br />
Vermietung. Am besten gefällt den<br />
Hausbesitzern jedoch der Ausblick<br />
vom Balkon, wie der 45-jährige<br />
Theo erklärt: „Auf unserem Panoramabalkon<br />
mit Glasgeländer bin<br />
ich am liebsten. Der Ausblick von<br />
dort ist herrlich.“<br />
Lage, Lage, Lage<br />
Die Lage spricht für sich. Tatsächlich<br />
genießt man von allen Wohnungen<br />
aus eine atemberaubende<br />
Aussicht auf das Dorf. „Wir sind<br />
außerdem nur wenige Minuten<br />
vom Zentrum von Ischgl entfernt<br />
und auch sonst haben wir alles in<br />
Reichweite“, weiß Hausherrin<br />
Melanie zu schätzen, die den Vormittag<br />
– wenn die Kinder in der<br />
Schule und Theo beschäftigt sind<br />
– gerne für ausgedehnte Spaziergänge<br />
mit den Hunden nutzt.<br />
Garten gibt es beim Haus keinen,<br />
doch wer so viel Natur rundherum<br />
in Greifweite hat, der muss hier<br />
trotzdem nichts vermissen.<br />
So geht die Familie nachmittags<br />
gerne auch mal auf die Piste für<br />
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46 9. März <strong>2021</strong>
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eine lustige Rodelpartie, schwingt<br />
sich auf die Skier oder erkundet<br />
die Heimat einfach nur beim<br />
Wandern – Aktivitäten, die hoffentlich<br />
auch bald die ersten Gäste<br />
im Alpenheim Ischgl genießen<br />
werden können. Melanie und<br />
Theo freuen sich über baldigen<br />
Besuch und damit, ihren Wohntraum<br />
im Herzen von Ischgl teilen<br />
zu können. (CN12 Team Novi)<br />
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