08.03.2021 Aufrufe

CC inside - Ausgabe 1/2-2021

SCHWERPUNKT: Bio in der Gemeinschaftsverpflegung BUTTER BEI DIE FISCHE: Ryan Perratt und das Gold Grönlands COMMUNITY: Intergastra und Internorga wollen digital punkten. CONCEPTS: Georg Broich und die autonomen Supermärkte. SPECIAL: Die Caterer des Jahres 2020 – hier sind sie! CREATION: To stay, to go: Mit Eis das Mitnahmegeschäft ankurbeln.

SCHWERPUNKT: Bio in der Gemeinschaftsverpflegung
BUTTER BEI DIE FISCHE: Ryan Perratt und das Gold Grönlands
COMMUNITY: Intergastra und Internorga wollen digital punkten.
CONCEPTS: Georg Broich und die autonomen Supermärkte.
SPECIAL: Die Caterer des Jahres 2020 – hier sind sie!
CREATION: To stay, to go: Mit Eis das Mitnahmegeschäft ankurbeln.

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01-02 21<br />

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SCHWERPUNKT<br />

Bio in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

Ryan Perratt und<br />

das Gold Grönlands<br />

Butter<br />

bei die<br />

Fische<br />

10 COMMUNITY<br />

Intergastra und<br />

Internorga wollen<br />

digital punkten.<br />

26 CONCEPTS<br />

Georg Broich und<br />

die autonomen<br />

Supermärkte.<br />

36 SPECIAL<br />

Die Caterer des<br />

Jahres 2020 –<br />

hier sind sie!<br />

56 CREATION<br />

To stay, to go: Mit<br />

Eis das Mitnahmegeschäft<br />

ankurbeln.


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INTERNORGA<br />

15.03 – 17.03.<strong>2021</strong>


EDITORIAL 3<br />

ESSEN TO GO<br />

STATT PERSPEKTIVE<br />

Ein Jahr Corona – und noch immer<br />

ist keine Strategie der Politik<br />

erkennbar. Zwar nimmt die<br />

Öffnungsdiskussion Fahrt auf,<br />

aber das war es auch schon. Was<br />

komplett fehlt, ist so etwas wie<br />

ein Plan – oder gar eine Perspektive.<br />

Das genau wünschen sich<br />

die Gastronomen jedoch, nein,<br />

sie erwarten es: zu wissen, wann<br />

sie endlich wieder Gastgeber<br />

sein dürfen.<br />

In der Zwischenzeit wird es im<br />

Gastgewerbe durch die von der<br />

Politik getroffenen Entscheidungen<br />

eng und enger. Seit Monaten<br />

sind Gastronomen und Caterer<br />

Unternehmer, die nicht unternehmen<br />

dürfen, was eigentlich<br />

der Geschäftszweck ihres Unternehmens<br />

ist. Sie versuchen<br />

auf verschiedenen Wegen, den<br />

Verlust ein Stück auszugleichen,<br />

denn in der Regel sind sie auch<br />

noch Arbeitgeber. Also heißt es:<br />

ausliefern statt ausgeliefert sein.<br />

Doch Lieferdienste und Take-away-Angebote<br />

oder der Versand<br />

von Foodboxen können<br />

nicht wettmachen, was an Umsätzen<br />

weggebrochen ist.<br />

Wodurch ist begründet, dass<br />

Dörte Fleischhauer,<br />

Chefredakteurin<br />

fleischhauer@<br />

hospitality- medien.de<br />

es bisher keinen sinnvollen Entwurf<br />

eines Plans oder gar einer<br />

Perspektive gibt? Liegt es am<br />

Willen, sich neuen Ideen für die<br />

Bekämpfung der Pandemie zu<br />

öffnen? An der Kreativität?<br />

Gerade das Gastgewerbe hat<br />

im vergangenen Jahr gezeigt,<br />

das es beides hat: den Willen,<br />

diese Pandemie durchzustehen,<br />

und die Kreativität, dafür neue<br />

Konzepte zu entwickeln. Pandemiebekämpfung<br />

und eine Öffnung<br />

des Gastgewerbes stehen<br />

nicht im Widerspruch. Denn<br />

Gastgeber sind nicht Teil des<br />

Problems. Sie können aber sehr<br />

wohl Teil einer Lösung sein.<br />

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INHALT 1-2/<strong>2021</strong><br />

56<br />

COMMUNITY<br />

9 INTERGASTRA<br />

Die Stuttgarter Messe<br />

schickt außerplanmäßig<br />

eine digitale <strong>Ausgabe</strong><br />

ins Rennen.<br />

10 INTERNORGA<br />

Auch die Hamburger<br />

Messe wird digital,<br />

um die Branche wieder<br />

zusammen zu bringen.<br />

CONCEPTS<br />

14 FLORIS<br />

CATERING<br />

Im Coronajahr 2020<br />

hat das Berliner Unternehmen<br />

eine neue, energieeffiziente<br />

Produktion<br />

eröffnet.<br />

23 VENDING<br />

Von Profis für Profis:<br />

Automatisierte Lösungen<br />

können das Business-<br />

Catering erleichtern.<br />

CONCEPTS<br />

18 MEHR BIO BITTE!<br />

Die Verwendung von mehr<br />

Bio-Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

ist ebenso<br />

Chance wie Herausforderung.<br />

26 BROICH<br />

CATERING<br />

Georg Broich diver sifiziert<br />

das Unternehmen und setzt<br />

nun auch auf auto matisches<br />

Einkaufen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


INHALT AUSGABE 1-2/<strong>2021</strong> 5<br />

50<br />

36<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2020<br />

18 26<br />

powered by<br />

SPECIAL: Caterer<br />

des Jahres 2020<br />

SPECIAL<br />

COOKING<br />

CREATION<br />

CREATION<br />

36 CATERER<br />

DES JAHRES<br />

Corona und die preisgekrönten<br />

Konzepte<br />

der Gewinner 2020:<br />

Was hat sich verändert?<br />

Wir haben nachgefragt.<br />

28 FISCH<br />

VERLIEBT<br />

Fisch ist Grönlands<br />

Exportgut Nr. 1.<br />

Ryan Perratt setzt<br />

ihn in Szene.<br />

50 FRÜHSTÜCK<br />

Gesunde und zugleich<br />

hygienisch<br />

organisierte Angebote<br />

sind gefragt.<br />

56 EIS<br />

Eishersteller wollen<br />

den Außer-Haus-Eisverzehr<br />

mit kreativen<br />

Impulsen beflügeln.<br />

60 KÜCHEN-<br />

TECHNIK<br />

Im Schatten der Großgeräte,<br />

der „Küchenstars“,<br />

gibt es viele andere unverzichtbare<br />

Geräte in einer<br />

Profiküche.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


6 COMMUNITY NEWS<br />

GASTRONOMIE 2020<br />

ARAMARK<br />

UMSATZEINBRUCH<br />

WIE NOCH NIE<br />

Die Gastronomie verzeichnet im<br />

Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020<br />

einen nie dagewesenen Umsatzeinbruch.<br />

Wie das Statistische Bundesamt<br />

mitteilte, setzte das Gastgewerbe<br />

real (preisbereinigt) 39,0 Prozent<br />

weniger um als 2019, wobei die<br />

Monate Januar und Februar noch<br />

ein Umsatzplus aufwiesen. Bezogen<br />

auf die Corona-Monate März bis Dezember<br />

sackte der Umsatz um real<br />

45,5 Prozent ein.<br />

Der Umsatz der Caterer lag<br />

34,2 Prozent unter dem Vorjahreswert.<br />

Im Gaststättengewerbe sank<br />

der Umsatz um real 35,3 Prozent. In<br />

der detaillierten Betrachtung ergibt<br />

sich hier ein differenziertes Bild. In<br />

den Lockdown-Monaten war und<br />

ist nur das Abholen beziehungsweise<br />

Bringen von Speisen erlaubt.<br />

„Gastro-Betriebe, die darauf schon<br />

vor der Corona-Krise gesetzt hatten,<br />

konnten ihre Umsätze halten oder<br />

gar steigern. Andere Betriebe boten<br />

den Liefer- und Mitnahmeservice<br />

erstmalig an und nutzten damit<br />

die einzige Möglichkeit für Einnahmen“,<br />

erläutert Guido Zöllick, Präsident<br />

des Deutschen Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes (DEHOGA<br />

Bundesverband). „Die Werte zeigen,<br />

dass diese Angebotsformen<br />

Zuwächse verzeichneten. Denn für<br />

Umsätze aus dem Außer-Haus-Geschäft<br />

galten schon immer sieben<br />

Prozent Mehrwertsteuer. 2018 betrug<br />

dieser Anteil laut Umsatzsteuerstatistik<br />

26,3 Prozent an den gastronomischen<br />

Umsätzen.“<br />

Die amtliche Statistik belege die<br />

verheerenden Folgen der Corona-Krise<br />

für das Gastgewerbe. Nach<br />

einem Jahr Pandemie mit fast vier<br />

Monaten Lockdown und weitreichenden<br />

Reise- und Kontaktbeschränkungen<br />

ist die Not in der<br />

Branche riesig. Angesichts ausbleibender<br />

sowie nicht ausreichender<br />

Hilfen und fehlender Perspektiven<br />

machten sich Verzweiflung und<br />

Existenzängste breit, betont Zöllick.<br />

APP FÜR ALLE<br />

BETRIEBS-<br />

RESTAURANTS<br />

Aramark treibt die Digitalisierung<br />

in allen Betriebsrestaurants voran.<br />

Nach der stufenweisen Einführung<br />

im vergangenen Jahr will das Unternehmen<br />

nun die neueste Version der<br />

„Mein-Aramark-Restaurant“-App bis<br />

Mitte März in allen Restaurants aus<br />

implementieren. Die App sei mit ihren<br />

erweiterten Funktionen eine bewusste<br />

Investition für die Zeit nach der<br />

Corona-Pandemie. Mitte März soll die<br />

Anwendung in allen Betriebsgastronomien<br />

über einen QR-Code und eine<br />

PIN für die jeweilige Location nutzbar<br />

sein. Verfügbar sein sollen dann aktuelle<br />

Menüpläne, Angebote, Standortaktionen<br />

und Loyalty-Programme,<br />

mobile Bezahlfunktion, die Möglichkeit,<br />

Speisen vorzubestellen, eine Auslastungsanzeige<br />

und Feedback-Funktionen.<br />

Ein besonderes Augenmerk<br />

liegt auf dem Bereich der Bestell- und<br />

Zahlungsfunktionen: Aramark integriert<br />

daher seine App vollständig in<br />

das hauseigene Kassensystem.<br />

BEYOND MEAT<br />

PARTNERSCHAFT<br />

MIT MC DONALD’S<br />

Beyond Meat, Hersteller fleischfreier<br />

Produkte, hat eine mehrjährige Partnerschaft<br />

mit McDonald’s und Yum<br />

Brands (Taco Bell, KFC und Pizza Hut)<br />

geschlossen. Die strategische Zusammenarbeit<br />

mit McDonald‘s soll drei<br />

Jahre laufen, die mit Yum Brands sei<br />

für ein paar Jahre vereinbart, teilt das<br />

Unternehmen mit. Beyond Meat soll<br />

demnach der alleinige Lieferant für<br />

den McPlant, ein Burger auf pflanzlicher<br />

Basis, werden. Zukünftig wollen<br />

McDonald’s und Beyond Meat weitere<br />

Produkte wie Hühnchen, Schwein und<br />

Eier als fleischlose Alternative entwickeln.<br />

FOTOS: Shutterstock<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


COMMUNITY NEWS 7<br />

CORONA-PANDEMIE / KARNEVAL<br />

KARNEVAL FIEL AUS, MILLIONEN-<br />

LOCH FÜR DIE GASTRONOMIE<br />

Der Straßen- und Kneipenkarneval<br />

fiel dem Lockdown zum Opfer.<br />

Einzelhändler, Gastronomen und<br />

Hoteliers hat der Ausfall der diesjährigen<br />

Session rund 1,5 Mrd. Euro<br />

gekostet, wie eine Berechnung des<br />

Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) zeigt.<br />

160 Mio. Euro entfielen auf das Hotelgewerbe<br />

und rund 660 Mio. Euro<br />

auf Gastronomie und Verzehr. Auch<br />

der Einzelhandel war betroffen: Ihm<br />

fehlen den Berechnungen zufolge<br />

Einnahmen in Höhe von rund 330<br />

Mio. Euro, 280 Mio. Euro allein für<br />

den Kostümverkauf. Der Transportsektor<br />

hat 240 Millionen Euro weniger<br />

umgesetzt, da die Narren nicht<br />

in die Karnevalshochburgen gereist<br />

sind.<br />

RUND<br />

660 Mio.<br />

EURO AUSFALL IM<br />

BEREICH GASTRONOMIE<br />

UND VERZEHR<br />

DGE<br />

NEUE<br />

QUALITÄTS-<br />

STANDARDS<br />

FÜR DIE GV<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) hat die Qualitätsstandards<br />

für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

überarbeitet. Die neue Version ist nun<br />

auch als gedruckte Broschüre bestellbar.<br />

Die fünf Teile für die Lebenswelten<br />

Kita, Schule, Betrieb und Klinik<br />

sowie Senioreneinrichtungen inklusive<br />

„Essen auf Rädern“ sollen die Basis<br />

für alle Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung<br />

sein, die eine ausgewogene<br />

Teil- oder Vollverpflegung<br />

anbieten. Laut DGE enthält die neue<br />

Fassung mehr alltagsnahe Details<br />

und Hintergründe aus verschiedenen<br />

wissenschaftlichen Bereichen, aufbereitet<br />

für die Praxis.<br />

Die Kriterien zur Gestaltung der<br />

Verpflegung orientieren sich an der<br />

Prozesskette, um die Handhabung<br />

im Verpflegungsalltag von der Planung<br />

bis zur Essensausgabe und Entsorgung<br />

zu erleichtern. Alle Kriterien<br />

sind in den bewährten Checklisten zusammengefasst,<br />

die nun auch digital<br />

ausgefüllt werden können. Diese stehen<br />

jetzt als interaktive Dateien zum<br />

Download bereit.<br />

MARKT FÜR VEGETARISCHE/VEGANE PRODUKTE<br />

DER PFLANZENBASIERTE<br />

MARKT FLORIERT<br />

In ganz Europa werden immer mehr<br />

Lebensmittel auf pflanzlicher Basis<br />

konsumiert. Allein in Deutschland<br />

ist laut Proveg der Markt dafür<br />

um 97 Prozent innerhalb der letzten<br />

zwei Jahre gewachsen. Proveg verweist<br />

auf einen aktuellen Bericht<br />

des Smart-Protein-Projekts, das Supermarktdaten<br />

von Nielsen und Proveg<br />

aus 11 europäischen Ländern<br />

zusammengeführt und ausgewertet<br />

hat. Diese Datengrundlage liefere<br />

den bisher umfangreichsten Überblick<br />

über die Verbrauchergewohnheiten<br />

im pflanzenbasierten Sektor,<br />

so Proveg. Ausnahmslos jedes der europäischen<br />

Länder verzeichnet einen<br />

Anstieg im Konsum pflanzlicher Produkte.<br />

In den meisten Ländern sei der<br />

absolute Umsatz bei Pflanzenmilch,<br />

besonders Hafermilch, am größten.<br />

Platz 2 belegen in den meisten Fällen<br />

pflanzliche Fleischalternativen. Das<br />

Umsatzplus in Deutschland betrage<br />

817 Mio. Euro, bei den Discountern<br />

sei der Anstieg besonders groß.<br />

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Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


8 COMMUNITY NEWS<br />

SÜSSWARENINDUSTRIE<br />

EXPORT<br />

RÜCKLÄUFIG<br />

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie<br />

(BDSI) blickt für die Branche<br />

mit ihren genussbringenden Produkten im<br />

Jahr 2020 erstmals seit 20 Jahren auf mengen-<br />

und auch wertmäßige Rückgänge im<br />

für die Branche sehr wichtigen Exportgeschäft<br />

zurück.<br />

Insgesamt wurden 2,2 Mio. t Süßwaren<br />

und Knab berartikel exportiert. Dies bedeutet<br />

gegenüber dem Vorjahr einen mengenmäßigen<br />

Rückgang um -1,3 Prozent<br />

Der Exportumsatz sank im Jahr 2020 um<br />

-2,5 Prozent auf rund 8,5 Mrd. Euro.<br />

Mit einem Exportanteil in der Menge<br />

von über 50 Prozent geht mehr als jede<br />

zweite Tonne deutscher Süßwaren in den<br />

Export. Eine Hauptursache für die Einbußen<br />

sind laut BDSI zunächst die verschiedenen<br />

Einschränkungen des Wirtschaftslebens<br />

in den wichtigsten Zielmärkten. Während<br />

in Deutschland zumindest der Lebensmitteleinzelhandel<br />

durchgehend geöffnet war<br />

und die Menschen einkaufen konnten, wo<br />

sie wollten, war dies in anderen Ländern<br />

durch Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />

nicht der Fall. Als weiterer Faktor<br />

kamen logistische Hürden hinzu. Insbesondere<br />

zeitweise geschlossene Grenzen, so wie<br />

INSGESAMT WURDEN<br />

2,2 MIO.<br />

TONNEN SÜSSWAREN<br />

UND KNAB BERARTIKEL<br />

EXPORTIERT<br />

aktuell zu Tschechien und Tirol/Österreich<br />

oder vor Weihnachten zu Großbritannien, führen<br />

zu Schwierigkeiten und Verzögerungen in<br />

den Lieferketten sowie zu deutlich höheren Logistikkosten.<br />

Hinzu kommen die pandemiebedingt<br />

gestiegene Arbeitslosigkeit und dadurch<br />

sinkende Haushaltseinkommen in wichtigen<br />

Exportmärkten. Hierdurch sank die Nachfrage<br />

nach Süßwaren aus Deutschland, die gerade in<br />

den Drittländern eher hochpreisiger sind.<br />

DBL<br />

DBL VERZEICHNET WACHSTUM TROTZ PANDEMIE<br />

Die DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing<br />

GmbH<br />

konnte 2020 eigenen Angaben<br />

zufolge im stark umkämpften<br />

Segment der Mietberufskleidung<br />

um rund<br />

2,3 Prozent wachsen. Der<br />

Umsatz in diesem Kernbereich<br />

der DBL habe dabei<br />

erstmals die Marke von 200<br />

Mio. Euro überschritten. „Vor<br />

dem Hintergrund der seit<br />

Anfang 2020 herrschenden<br />

wirtschaftlichen Einschränkungen<br />

und der damit einhergehenden<br />

negativen Auswirkungen<br />

sind wir mehr als<br />

zufrieden mit diesem Ergebnis“,<br />

so Andreas W. Merk, Geschäftsführer<br />

Finanzen und<br />

Organisation der DBL. Zwar<br />

seien die regionalen Partner<br />

der DBL ebenfalls von den<br />

Schließungen bestimmter<br />

Geschäftsbereiche ihrer Kunden<br />

betroffen – doch insgesamt<br />

sei diese Entwicklung<br />

durch verstärkte Nachfrage<br />

in anderen Bereichen mehr<br />

als aufgehoben worden.<br />

Auch bei der zweiten Kerndienstleistung<br />

des Verbundes<br />

– dem Mattenservice –<br />

konnte die DBL ihre Stellung<br />

im Markt weiter festigen.<br />

Mit knapp 19 Mio. Euro Umsatz<br />

lag der Umsatz in diesem<br />

Segment exakt auf dem<br />

Niveau des Vorjahres.<br />

FOTOS: Shutterstock, DBL<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


COMMUNITY INTERGASTRA 9<br />

INTERGASTRA<br />

digital<br />

Der Wettbewerb<br />

„Koch des Jahres“<br />

nutzt die<br />

Intergastra digital<br />

als Plattform<br />

für das erste<br />

Vorfinale.<br />

Sie wäre gar nicht dran, mischt aber nun doch mit: die Intergastra.<br />

Und sie wartet mit einigen spannenden Programmpunkten auf.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

DDie Stuttgarter Intergastra findet<br />

normalerweise alle zwei Jahre<br />

statt und somit eigentlich im kommenden<br />

Jahr. Doch nun grätscht<br />

auch sie mit der Intergastra digital<br />

in den Messezirkus dieses Jahres.<br />

Sie soll vom 8. bis 10. März stattfinden<br />

und damit noch vor der Internorga.<br />

„Wir wollen mit dem Format<br />

der Intergastra digital als virtuelles<br />

Live-Event trotz der coronabedingten<br />

Distanz möglichst viele Anregungen<br />

für den Restart ’21 geben<br />

und zum Dialog ermutigen“, sagt<br />

Andreas Wiesinger, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Messe Stuttgart.<br />

Dafür soll der digitale Raum<br />

voll ausgenutzt und die Brücke<br />

zwischen Live-Formaten, Schaltungen<br />

auf andere Kontinente und Video-Konferenzen<br />

geschlagen werden.<br />

Derzeit verzeichnen die Organisatoren<br />

um die 70 Aussteller.<br />

Das Rahmenprogramm zum Schwerpunkt<br />

Gastronomie verspricht interessante<br />

Themen: Food-Trendforscherin<br />

Hanni Rützler geht der Frage nach, wie<br />

Covid-19 unser Leben, Arbeiten, Essen<br />

und Kochen verändert. Sie wird dabei<br />

insbesondere auf die Gemeinschaftsverpflegung<br />

schauen. „In der Krise zeigt<br />

das Essen sein innovatives Gesicht – es<br />

gibt Halt, Struktur und Lebensqualität,<br />

auch wenn sich ringsherum alles ändert.<br />

Und während wir uns an das neue<br />

Umfeld anpassen, verändern wir unsere<br />

Einstellungen, Werte und Verhaltensweisen.<br />

Zum Glück, denn es zeichnen<br />

sich ein Paradigmenwechsel und<br />

damit neue Marktchancen ab“, sagt sie.<br />

GASTRONOMIE ALS KLEBSTOFF<br />

DER GESELLSCHAFT<br />

Spannend wird auch der Gastro-<br />

Trendreport von Pierre Nierhaus sein.<br />

Nierhaus ist überzeugt, dass sich die<br />

Gastronomie als Klebstoff der Gesellschaft<br />

behaupten wird. „Das Business<br />

kommt wieder“, sagt der Branchenexperte.<br />

Vor allem jene Gastronomen, die<br />

schon jetzt an zukunftsfähigen Konzepten<br />

arbeiteten, würden später zu den<br />

Gewinnern zählen. Themen wie Mitarbeiterwertschätzung<br />

und Nachhal-<br />

FOTO: Koch des Jahres<br />

tigkeit behalten als Megatrends ihre Berechtigung<br />

und seien keinesfalls zu vernachlässigen.<br />

Nierhaus wird sich auch<br />

mit Michael Neef, Corporate Director<br />

F&B und Leiter gastronomische Betriebe<br />

E. Breuninger GmbH & Co. unterhalten.<br />

Das Thema: „Retail & Gastronomie –<br />

Gastronomie sorgt für Erlebnisse im Einzelhandel“.<br />

Weiterer Gesprächspartner<br />

von Nierhaus zur Frage „Was wird sich in<br />

Zukunft in der Hotellerie & Gastronomie,<br />

speziell in den Freizeitparks und Tourismus<br />

ändern?“ wird Thomas Mack, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter im Europa-Park<br />

Rust, sein.<br />

Eigentlich ein Live-Event, wird das erste<br />

Vorfinale des Wettbewerbs „Koch des<br />

Jahres“ als hybride <strong>Ausgabe</strong> zur Intergastra<br />

digital ausgerichtet. Es wird in den<br />

Räumlichkeiten von Caterer Aramark in<br />

der Landesmesse Stuttgart stattfinden<br />

und per Live-Stream auf die Plattform<br />

der digitalen Intergastra übertragen.<br />

Acht Kochtalente bekommen so nach<br />

Monaten des Stillstandes die Chance,<br />

sich zu beweisen. Unter strengen Hygiene-<br />

und Sicherheitsvorkehrungen sollen<br />

dort die acht Kandidatenteams ihre Wettbewerbsmenüs<br />

kochen, die anschließend<br />

von der Jury verköstigt werden.<br />

Das Finale findet am 11. Oktober auf<br />

der Anuga in Köln statt.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


10 COMMUNITY INTERNORGA<br />

IDX_FS Expo<br />

Internorga im<br />

neuen Format<br />

Die Internorga <strong>2021</strong> wird vom 15. bis<br />

17. März als digitale Plattform stattfinden.<br />

Die Erwartungen der Aussteller sind hoch.<br />

Von Petra Schildbach<br />

Drei Tage rund um die Uhr<br />

digital austauschen, netzwerken<br />

und entdecken – das will<br />

die IDX_FS Expo der Außer-<br />

Haus-Branche ermöglichen.<br />

NNachdem die Internorga <strong>2021</strong><br />

pandemiebedingt als physische<br />

Messe abgesagt werden musste,<br />

hat die Hamburg Messe und<br />

Congress GmbH gemeinsam mit<br />

IDX Events und dem Institute of<br />

Culinary Art die digitale Plattform<br />

International Digital Food<br />

Services Expo powered by Internorga<br />

(IDX_FS Expo) als alternativen<br />

digitalen Treff ins Leben<br />

gerufen, um die Branche wieder<br />

zusammen zu bringen.<br />

Damit haben sich alle drei Partner auf<br />

ein vollkommen neues Terrain begeben,<br />

wie es auch Aussteller und Besucher tun<br />

werden. Entsprechend hoch sind die Erwartungen.<br />

„Die IDX_FS Expo will Einblicke in zukunftsweisende<br />

Konzepte, Lösungen und<br />

Produkte geben und Gastronomen und<br />

Hoteliers in diesen schweren Zeiten dabei<br />

unterstützen, strategische Entscheidungen<br />

zu treffen, um auch in Zukunft<br />

handlungsfähig zu bleiben“, sagt Claudia<br />

Johannsen, Geschäftsbereichsleiterin bei<br />

der Hamburg Messe und Congress. „Kontakte<br />

und Interaktionen, Innovationen<br />

und Orientierungshilfen, das braucht<br />

und sucht die Branche in diesen Zeiten<br />

„Wichtig ist im Moment,<br />

positive Signale zu senden,<br />

die unsere Branche mit am<br />

meisten benötigt.“<br />

Christian Frieß, Rational<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


COMMUNITY INTERNORGA 11<br />

Über die sogenannte Eingangshalle<br />

können sich Besucher individuell<br />

ihr Programm zusammenstellen.<br />

mehr denn je.“ Und das wollen<br />

die Veranstalter nun auf digitalem<br />

Wege möglich machen.<br />

Bei den Unternehmen sind<br />

sie damit auf positive Resonanz<br />

gestoßen. Nach Monaten<br />

ohne persönliche Live-Gespräche,<br />

ohne Messen und Events<br />

sucht die Branche nach Möglichkeiten,<br />

sich auszutauschen<br />

und zu informieren. Knapp<br />

65 Aussteller, vorwiegend aus<br />

Deutschland, haben sich bisher<br />

angemeldet, um ihre Neuheiten<br />

und Produktinnovationen<br />

in 2D- und 3D-Showrooms<br />

zu präsentieren.<br />

DIGITALER TREFF MIT<br />

RAHMENPROGRAMM<br />

Besucher der IDX_FS Expo können<br />

die Produkte dort sehen,<br />

durch Klicken detailliert und<br />

in 3D in Augenschein nehmen<br />

sowie eine Produktdetailseite<br />

abrufen. Darüber hinaus können<br />

sie Aussteller persönlich<br />

über Videochats kontaktieren<br />

und sich individuell austauschen<br />

und beraten lassen.<br />

FOTOS: Convidera, ICA, Rational, Hamburg, Nordcap,<br />

Naarmann, Messe, Schne-frost, Bürger<br />

Gerhard Bruder, Unternehmer<br />

und Gründer des<br />

Institute of Culinary Art<br />

„Wir glauben, dass die Hospitality-Branche<br />

nicht nur<br />

folgen, sondern einen neuen<br />

Weg einschlagen sollte, um<br />

mit Kunden und Partnern<br />

in Kontakt zu bleiben, die<br />

Wertschöpfungskette neu zu<br />

definieren und zu optimieren<br />

sowie neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

zu erkunden.“<br />

Bernd Aufderheide,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Hamburg<br />

Messe und Congress<br />

„Wir haben damit gerechnet,<br />

dass 2020 für die Hamburg<br />

Messe in ihrer heutigen<br />

Form mit 114 Mio. Euro<br />

Umsatz und einem knapp<br />

positiven Ergebnis das beste<br />

Jahr der Unternehmensgeschichte<br />

wird. Nun ist es<br />

das wirtschaftlich schlechteste<br />

geworden, mit voraussichtlich<br />

60 Mio. Euro Verlust.<br />

Digitale Formate wie die<br />

IDX_FS Expo werden künftig<br />

ein integraler Bestandteil von<br />

Messen sein. Sie werden<br />

die großen Präsenzmessen<br />

ergänzen, aber auf keinen<br />

Fall auch nur annähernd<br />

ersetzen können.“<br />

Die Besucher haben die Möglichkeit,<br />

auf zwei Arten in die<br />

IDX_FS Expo zu starten: entweder<br />

direkt bei einer Marke<br />

– deren Einladung vorab<br />

angenommen werden muss<br />

– oder über die „Eingangshalle“,<br />

wo sie sich ein eigenes Besucher-Programm<br />

einschließlich<br />

Rahmenveranstaltungen<br />

zusammenstellen können.<br />

Das gesamte Ausstellerangebot<br />

aus virtuellen Produkt-,<br />

Marken- und Videoinhalten<br />

kann kostenfrei 72 Stunden<br />

rund um die Uhr besucht<br />

werden. Dazu werden die Besucher<br />

von den Veranstaltern<br />

Christian Frieß, Direktor<br />

Marketing-Kommunikation<br />

DACH, Rational<br />

„Viele der bisherigen<br />

digitalen Formate haben<br />

nicht wirklich funktioniert,<br />

da versucht wurde, eine<br />

Präsenzveranstaltung 1:1<br />

in ein digitales Format zu<br />

übersetzen. Für die IDX_FS<br />

Expo sehen wir hier einen<br />

Fortschritt, der auch darauf<br />

abzielt, im digitalen Umgang<br />

mit ähnlichen Formaten für<br />

weitere Marktkommunikation<br />

ein nachhaltiges Angebot<br />

zu schaffen.<br />

eingeladen; die Aussteller<br />

selbst können zudem ihre<br />

wichtigsten oder potenziellen<br />

Kunden per VIP-Einladung<br />

kontaktieren.<br />

Doch was ist mit dem<br />

bei einer Präsenzveranstaltung<br />

üblichen Rahmenprogramm<br />

und den<br />

Abend-Events? Auch darauf<br />

muss niemand verzichten,<br />

wenn auch alles nicht wie<br />

gewohnt stattfindet. Einige<br />

der Preisverleihungen<br />

und Branchenwettbewerbe,<br />

die bisher nur einem<br />

ausgewählten Besucherkreis<br />

vorbehalten waren,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


12 COMMUNITY INTERNORGA<br />

.können nun live im Stream verfolgt<br />

werden. Dazu zählt der Internorga-Zukunftspreis,<br />

mit dem<br />

am 15. März Unternehmen in drei<br />

Kategorien ausgezeichnet werden,<br />

die zukunftsorientiert denken<br />

sowie nachhaltig wirtschaften<br />

und produzieren. Beim Deutschen<br />

Gastro-Gründerpreis werden fünf<br />

Gastro-Gründer ihre innovativen<br />

Gastro-Konzepte live vorstellen,<br />

über die im Anschluss online abgestimmt<br />

werden kann. Das Internationale<br />

Foodservice-Forum findet am<br />

15. März zum ersten Mal in seiner<br />

Tim Mälzer<br />

oder Richard<br />

David Precht<br />

diskutieren<br />

mit Besuchern,<br />

wie<br />

sich die Branche<br />

verändern<br />

wird.<br />

40-jährigen Geschichte (kostenpflichtig)<br />

digital statt.<br />

NETZWERKEN IM CAFÉ<br />

Bei dem größten Branchenkongress<br />

werden unter anderem<br />

die Top 100 der Gastro-Player<br />

in Deutschland präsentiert, Jan<br />

Knikker aus Rotterdam, Partner<br />

von Strategy & Development<br />

bei MVRDV, berichtet<br />

über „Food and the City“, also<br />

über Innenstädte nach der<br />

Pandemie, und der Neurowis-<br />

senschaftler Dr. Henning Beck<br />

referiert zum Thema „Analoges<br />

Denken in der digitalen Welt“.<br />

In seiner Videopodcastreihe<br />

holt sich Philipp Westermayer,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Online Marketing Rockstars<br />

(OMR), prominente Interviewpartner<br />

wie Tim Mälzer vor die<br />

Kamera. Bei Diskussionsrunden<br />

auf den Live-Stages greifen<br />

Branchenexperten zukunftsträchtige<br />

Themen auf, die den<br />

Außer-Haus-Markt bewegen.<br />

Wer dabei aktiv mitdiskutieren<br />

möchte, hat dazu in speziellen<br />

Räumen Gelegenheit. Ein Treffpunkt<br />

zum Netzwerken und für<br />

Gespräche bietet das digitale<br />

Café Future.<br />

An interessanten Angeboten,<br />

Branchenwettbewerben und<br />

Austauschmöglichkeiten mangelt<br />

es bei dieser alternativen<br />

Messe also nicht. Es bleibt jedoch<br />

abzuwarten, wie die technische<br />

Umsetzung funktioniert,<br />

wie viele und wie intensiv Besucher<br />

die digitalen Möglichkeiten<br />

nutzen werden, um sich<br />

über Trends und Innovationen<br />

zu informieren und Orientierungshilfen<br />

zu suchen.<br />

„Wir bewerten es grundsätzlich<br />

positiv, dass die<br />

Messe Hamburg ein solches<br />

Alternativkonzept anbietet.<br />

Virtuelle Veranstaltungen und<br />

Torsten Neumann,<br />

Messen sind inzwischen tatsächlich<br />

gelebte Praxis. Am<br />

Ge schäftsführer Vertrieb,<br />

Marketing & Produktentwicklung,<br />

Schne-frost Ende kommt es vor allem darauf<br />

an, wie selbstverständ-<br />

Ernst Schnetkamp<br />

lich sich der Besucher auf<br />

der Plattform bewegen kann.<br />

Hier sind wir sehr gespannt, was die IDX_FS Expo hier<br />

leisten kann. Wir haben ganz klar unser Basissortiment im<br />

Fokus, weil wir der Meinung sind, dass es vor allem gut<br />

funktionierende, bekannte und bewährte Produkte sind,<br />

die der Verwender aktuell benötigt.“<br />

„Wir sind froh über diese Möglichkeit,<br />

in der derzeit schwierigen<br />

Phase die Verbindung<br />

zu unseren Kunden halten<br />

und mit ihnen ins Gespräch<br />

kommen zu können. Durch<br />

Martine Barkei, Vertriebsleiterin<br />

Food Service und<br />

die kostenfreie Anmeldung<br />

Industrie, Bürger<br />

für Besucher sind die Hürden<br />

für einen Messebesuch<br />

gering. Wir freuen uns, bei<br />

der Live-Übertragung aus<br />

Ditzingen unsere Frühjahrsneuheiten sowie unser erweitertes<br />

Bio-Sortiment vorzustellen. Als besonderes Highlight<br />

können Messebesucher einen Blick in den firmeneigenen<br />

Foodtruck, das Bürger-Mobil, werfen, in dem To-go-Ideen<br />

mit unseren Produkten präsentiert werden.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


COMMUNITY INTERNORGA 13<br />

„Mit der Bekanntgabe der<br />

IDX_FS Expo hatten wir<br />

und alle anderen Aussteller<br />

Planungssicherheit und<br />

konnten uns so frühzeitig<br />

auf die Umsetzung in Form<br />

einer digitalen Messe vorbereiten.<br />

Dieses Format ist<br />

Sabine Krelle,<br />

Marketing &<br />

Kommunikation, NordCap für uns eine Premiere, auf<br />

die wir uns freuen. Auch<br />

wenn es keine klassische<br />

Messe sein wird, ohne die<br />

persönlichen Kontakte, hoffen wir, uns mit bestehenden<br />

und auch neuen Kunden austauschen zu können.<br />

Dabei konzentrieren wir uns auf Themen, die besonders<br />

in der aktuellen Zeit von besonderer Bedeutung<br />

sind, wie beispielsweise gut durchdachte Verpflegungssysteme<br />

für die Gemeinschaftsverpflegung auf<br />

Basis von Cook & Chill.“<br />

„Wir beurteilen die Initiative der<br />

Messe Hamburg, eine digitale<br />

Plattform anstelle der physischen<br />

Messe Internorga anzubieten als<br />

sehr positiv, denn in der aktuellen<br />

Situation ist das die beste<br />

Lösung. Ein erneuter kompletter<br />

Verzicht wäre sicherlich die<br />

Claus Naarmann,<br />

Geschäftsführer<br />

Privatmolkerei Naarmann deutlich schlechtere Alternative<br />

gewesen. Allerdings fehlt bei<br />

einer digitalen Messe sicherlich<br />

das gerade für uns sehr wichtige<br />

Fühlen, Schmecken, Riechen. Wir erwarten von der IXD_FS<br />

Expo neue Kontakte, auch von Personen und Firmen, die<br />

bislang keine Zeit hatten, die physische Internorga zu besuchen.<br />

Wir hoffen, ganz gezielt gefunden zu werden von den<br />

Besuchern, die sich insbesondere für unsere Produktneuheiten<br />

interessieren. Wir sind generell sehr positiv gestimmt und<br />

freuen uns auf das neue Format.“<br />

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14 CONCEPTS FLORIS CATERING<br />

Eindrücke aus der<br />

Floris Factory:<br />

Geschäftsführerin<br />

Kerstin Vlasman<br />

und Mitarbeiter.<br />

So trotzt<br />

Floris<br />

Catering<br />

der Krise<br />

Mitten im Coronajahr<br />

2020 hat das Berliner Unternehmen<br />

Floris Catering<br />

seine neue, hochmoderne<br />

und energieeffiziente<br />

Produktionsstätte eröffnet.<br />

Trotz Event-Flaute<br />

ist hier viel los, denn das<br />

Geschäft läuft weiter,<br />

u. a. mit Foodboxen und<br />

für den Onlineshop neu<br />

entwickelten Produkten.<br />

Wir haben die Floris<br />

Factory besucht.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

Seit vielen Jahren privat<br />

und geschäftlich ein<br />

Team: Floris und Kerstin<br />

Vlasman.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS FLORIS CATERING 15<br />

FOTOS: Floris Catering, Jan-Peter Wulf<br />

Mit „Lieblingsfood by Floris“<br />

hat der Caterer 2020 eine Feinkost-Produktlinie<br />

lanciert.<br />

F<br />

Floris Vlasman steht auf der Schwelle der Ein<br />

schmalen Büroeingangstür seines Catering-Betriebs<br />

und blickt in den Vorgarten.<br />

Wo jetzt ein schlichter Rasen liegt, sollen<br />

bald Kräuter und Salate gedeihen. „Im<br />

Frühjahr fangen wir an, aus ausgemusterten<br />

Biertischgarnituren und Europaletten<br />

Hochbeete zu bauen“, erklärt der gebürtige<br />

Amsterdamer, der zusammen mit seiner<br />

Frau Kerstin seit über 26 Jahren das Unternehmen<br />

Floris Catering betreibt. Im letzten<br />

Jahr ist man nach über zwei Dekaden am<br />

alten Standort in Berlin-Kreuzberg ins Industriegebiet<br />

in Neukölln umgezogen. Ein<br />

ehemaliges Zerspanungswerk für die Autoindustrie<br />

mit 1.200 m² überdachter Fläche<br />

ist nun die Floris Factory, das neue Herz des<br />

Unternehmens, das 1994 mit Film-Caterings<br />

begann.<br />

früheres<br />

Zerspanungswerk<br />

in Berlin-Neukölln<br />

bietet viel Platz<br />

für die neue Floris<br />

Factory.<br />

Binnen rund fünf Monaten wurde aus einem<br />

Gebäude, in dem sich nicht einmal mehr<br />

die Rollläden bedienen ließen, ein exakt auf<br />

die eigenen Bedürfnisse ausgerichteter Mix<br />

aus Produktion, Logistik, Lager, Food-Entwicklung<br />

und Büro. Am 1. März 2020 begann<br />

das große Bauprojekt mit einem knappen<br />

Dutzend Gewerken – wenige Tage war die<br />

Businesswelt zusammen gebrochen. „Das Dilemma<br />

fing für uns am 28. Februar 2020 mit<br />

der Absage der ITB an“, so Vlasman. Fünf große<br />

Stände sollte man eigentlich auf der weltgrößten<br />

Tourismusmesse ab dem 4. März<br />

bespielen, man stand komplett in den Startlöchern,<br />

doch auf einmal war alles weg. Hatte<br />

man 2019 noch mit 600 Veranstaltungen,<br />

60.000 Gästen und bis zu 14 Events taggleich<br />

ein Spitzenjahr gehabt und starke Monate<br />

Januar und Februar 2020 verbuchen können,<br />

musste man nun einen Wal aufs Trockendock<br />

legen. Und sich im Laufe des Jahres gezwungenermaßen<br />

verkleinern, was den Personalstamm<br />

betrifft. „Am Ende ging es darum, das<br />

Überleben des Unternehmens zu sichern“, so<br />

Vlasman. Wenigstens bot die Durststrecke<br />

Zeit und Raum, besagtes Trockendock ganz<br />

nach eigenen Vorstellungen zu gestalten –<br />

und einhergehend mit der fortdauernden<br />

Zwangspause im Eventgeschäft durch Diversifizierung<br />

neue Geschäftsfelder aufzubauen<br />

und zu erschließen.<br />

PRODUKTION IM CUBEFORMAT<br />

Wir stehen nun in der Halle. Wo sich früher<br />

eine Gießerei befand, hat der Architekt Carlo<br />

Ferrante, der auch den ehemaligen Floris-Fein-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


16 CONCEPTS FLORIS CATERING<br />

kostladen am Gendarmenmarkt konzipiert<br />

und in Berlin Interieurs namhafter<br />

Restaurants, wie Dudu, acht&dreissig<br />

und Filetstück, gestaltet hat, mit Sandwichplatten<br />

und im Trockenbauverfahren<br />

vier große Würfel errichtet. Einen für<br />

heiße Küche und einen für kalte, einen<br />

fürs Stewarding und einen für Patisserie<br />

sowie einen Showhub, in dem zum<br />

Beispiel Probeessen und Besprechungen<br />

durchgeführt, aber auch Foodfotografien<br />

produziert werden können. Die aufgereihten<br />

Würfel sind durch einen Mittelgang<br />

miteinander verbunden. Auf der einen<br />

Seite befindet sich die Hardware, von<br />

Töpfen und Schalen bis zu Verpackungsund<br />

eigenem Dekorationsmaterial, auf<br />

der anderen Seite liegt die Rohware in<br />

der Kühlung. Den Fettabscheider hat man<br />

im wahrsten Sinne des Wortes „outgesourct“:<br />

Eine 40 Meter lange Rinne mit<br />

entsprechendem Gefälle verläuft unter<br />

den Würfeln entlang aus der Halle heraus,<br />

was drinnen unangenehme Gerüche<br />

vermeidet. Das geklärte Wasser wird<br />

dann in die Mischwasserkanalisation<br />

geleitet – genauer gesagt: gepumpt, denn<br />

die Kanalisation der Straße vor dem tiefer<br />

gelegten Gelände liegt höher.<br />

In Kürze wird man auch eine Kompostieranlage<br />

ans Netz bringen, die mit Abschnitten<br />

von Gemüse und Co. im Rohzustand<br />

gefüttert wird. Sie macht daraus<br />

quasi über Nacht hochwertiges Substrat,<br />

das man – Stichwort Kreislaufwirtschaft –<br />

wieder für die Düngung der Hochbeete<br />

und neuer Kräuter und Salate nutzen kann.<br />

NACHHALTIGKEITS-PIONIER<br />

Nachhaltigkeit wird bei Floris Catering<br />

ohnehin schon lange gelebt. Schon vor<br />

zwölf Jahren begann man in Zusammenarbeit<br />

mit der Hamburger Klimaagentur<br />

KlimaInvest den ökologischen Fußabdruck<br />

zu messen und ihn Schritt für<br />

Schritt zu verkleinern. Es sind viele kleine<br />

Dinge, die ein großes grünes Ganzes ergeben:<br />

Bewegungsmelder sorgen dafür, dass<br />

nur Licht brennt, wenn sich jemand im<br />

Raum befindet. LED-Technik spart Energiekosten<br />

und amortisiert sich, hat man<br />

ausgerechnet, am neuen Floris-Standort<br />

nach vier Jahren. Der Strom ist zu 100 Prozent<br />

echter Ökostrom. Wasserspardüsen,<br />

eine Waschmaschine, die Wassermenge<br />

„Wir verkaufen Emotionen<br />

und leben von<br />

der Begegnung“.<br />

Floris Vlasman<br />

Vier große Würfel strukturieren<br />

die neue Produktion:<br />

Es gibt einen für die heiße<br />

Küche, einen für kalte, einen<br />

fürs Stewarding und einen<br />

für Patisserie.<br />

Flexibilität ist<br />

gefragt: Seit das<br />

Eventcatering ruht,<br />

werden Foodboxen<br />

konfektioniert.<br />

und Spüldauer selbst berechnet, modernisierte<br />

Kombidämpfer, die bei gleicher<br />

Leistung weniger Wasser und Strom verzehren,<br />

gehören dazu. Den Müll sortiert<br />

man in acht Kategorien, und unter jedem<br />

Arbeitsplatz stehen zwei Tonnen – eine<br />

für organischen Müll, eine für Papier. Und<br />

auch den Kunden bzw. Gast bezieht man<br />

mit ein: Gegen einen Aufpreis von 1,20<br />

Euro pro Gast kann die gesamte Cateringleistung<br />

innerhalb der Stadt komplett<br />

klimaneutral dargestellt werden – dafür<br />

erhält der Kunde ein Zertifikat und kann,<br />

wenn er möchte, die Maßnahme auch<br />

für sein Marketing nutzen. Der Aufpreis<br />

kommt Projekten von KlimaInvest zugute<br />

und geht zum Beispiel in Windparks<br />

in der Ägäis oder in den Austausch von<br />

Kochöfen in Uganda durch solche, die weniger<br />

Brennholz benötigen und so die klimaschädliche<br />

Abholzung stoppen helfen.<br />

Für das vorbildliche Nachhaltigkeitskonzept<br />

erhielt man schon diverse Auszeichnungen,<br />

zuletzt 2019 Gold vom Dehoga<br />

Umweltcheck als bislang einziger<br />

Caterer und 2020 den 2. Platz beim Metro-Preis<br />

für nachhaltige Gastronomie.<br />

Das über 60 Kriterien umfassende Nachhaltigkeitszertifikat<br />

des Landes Berlin,<br />

das man 2020 erwarb, erfüllte Floris Catering<br />

auf Anhieb, es wird auf Level 4 von<br />

5 bzw. als „high performer“ eingestuft.<br />

„Das Zertifikat Sustainable Meetings<br />

Berlin leitet uns zu einer noch größeren<br />

unternehmerischen Nachhaltigkeit und<br />

verankert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

in unserem Unternehmen“,<br />

erklärt Geschäftsführerin und<br />

Inhaberin Kerstin Vlasman.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


Neu<br />

Vegane Spätzle<br />

Foodboxen retteten<br />

das Weihnachtsgeschäft:<br />

4.000 Stück<br />

wurden in 28 Länder<br />

verschickt.<br />

NEUE GESCHÄFTSFELDER<br />

ERSCHLOSSEN<br />

Dass man auch bei Einwegware sowie bei<br />

der Verpackung auf Plastikalternativen<br />

geht – von Papier und Pappe über PLA-Behälter<br />

bis zu Eiweißchips –, ist da schon<br />

fast selbstverständlich.<br />

Und mit dem Verpacken hat man nun<br />

jede Menge zu tun: Während das Eventgeschäft<br />

brach liegt, florieren bei Floris<br />

der Versand von Boxen und der Verkauf<br />

eigener Produkte. Allein im Geschäft<br />

vor Weihnachten brachte man rund<br />

4.000 Food- und Präsentboxen auf den<br />

Weg in 28 Länder, großenteils individualisiert<br />

mit bis zu zehn Items pro Box, von<br />

der Gänsekeule bis zum Wein. Das eigene<br />

Team konfektioniert, verpackt und organisiert<br />

Verkauf und Versand: Vom Veranstalter<br />

ist man zum Online-Feinkoster geworden.<br />

„Keiner tut bei uns zurzeit mehr das,<br />

was er eigentlich tut“, so Vlasman. Auch<br />

die Foodfotos macht man jetzt selbst. Insbesondere<br />

für den Webshop, ein weiteres<br />

„Corona-Baby“. Verkauft werden Lunchund<br />

Dinnertüten mit regionalen Speisen,<br />

Bowls und Salate, Fingerfood und andere<br />

Snacks sowie ganze Menüs und Arrangements,<br />

die verzehr- bzw. regenerierfertig<br />

und in nachhaltigen Behältnissen, wie<br />

Gläsern, verschickt werden. Abnehmer<br />

sind zum Beispiel Firmen für ihre Mitarbeiter<br />

im Heimbüro oder für digitale bzw.<br />

hybride Events; wer am Jahres-Kickoff<br />

oder an der Vertriebstagung ganztägig vor<br />

dem Laptop teilnimmt, wird so unternehmensseitig<br />

mit qualitativ hochwertigen<br />

Speisen und/oder Getränken versorgt, optional<br />

sogar im Branding und mit Anschreiben<br />

des Kunden.<br />

Aber auch das Endkundengeschäft<br />

hat man angekurbelt, so insbesondere<br />

mit dem Launch einer eigenen Produktlinie:<br />

„LieblingsFood by Floris“<br />

umfasst bereits rund 20 Produkte, vom<br />

Karamell-Salz-Streich über die vegane<br />

Berliner-Currywurst-Tunke und eine eigene<br />

Nussmischung bis zum Hausmarken-Sekt<br />

aus Riesling und Silvaner. Und<br />

im Gemüse-Zauberstreu für Brühen,<br />

Suppen und Co. vergegenständlicht sich<br />

das Nachhaltigkeitsprinzip in Idealform:<br />

Abschnitte und Gemüsereste kommen<br />

in den neu angeschafften Dörrautomaten,<br />

werden granuliert, im Schraubglas<br />

verpackt und verkauft – ein Produkt mit<br />

quasi null Wareneinsatz.<br />

„WIR VERKAUFEN EMOTIONEN“<br />

Der Hauptstadt-Caterer erweist sich als<br />

enorm anpassungsfähig an die aktuellen<br />

Gegebenheiten, und doch: Das Herzstück<br />

fehlt. „Wir verkaufen Emotionen<br />

und leben von der Begegnung“, so Floris<br />

Vlasman, der das Kochen im Düsseldorfer<br />

Interconti gelernt hat, bevor er nach<br />

Paris ging und beim legendären Koch<br />

und Konditor, Gastronomen und Caterer<br />

Gaston Lenôtre arbeitete. Er glaubt an<br />

eine notwendige, allerdings nicht vollständige<br />

Rückkehr zur alten Normalität<br />

des Eventgeschäfts mit allem, was dazu<br />

gehört. Das geringere Volumen – eventuell<br />

weniger Veranstaltungen und kleinere<br />

Kapazitäten – soll der neue Zweig<br />

kompensieren: Catering für Digitalund<br />

Hybridformate sowie der Onlineshop,<br />

aber auch Ernährungsberatung<br />

für Schulen und andere Einrichtungen.<br />

„Auch hier werden wir Emotionen hineinbringen“,<br />

so Vlasman. Und vielleicht<br />

helfen dann schon bald Berliner Schulkinder<br />

mit, die Hochbeete vor der Floris<br />

Factory in Schuss zu halten.<br />

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18 CONCEPTS BIO<br />

Das Essen außer Haus soll<br />

frisch, ökologisch und regional<br />

ausgerichtet sein, dabei<br />

noch genussvoll und leistbar.<br />

Das ist Herausforderung<br />

und Chance zugleich.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

IImmer mehr Menschen essen<br />

auswärts, und immer mehr<br />

Menschen wollen sich nachhaltig<br />

ernähren. „Bringt man<br />

beide Entwicklungen zusammen,<br />

kann ein großes Potenzial freigesetzt<br />

werden: für die gesunde Ernährung<br />

vom Kindergarten bis ins Seniorenheim<br />

und für heimische Bio-Bauern“, schlussfolgern<br />

die Autoren des Branchenreports<br />

Ökologische Landwirtschaft 2020. Das<br />

klingt einfach. Doch ist es das auch? Cooking<br />

+ Catering <strong>inside</strong> hat mit Eva Schlüter<br />

von der Initiative BioBitte, zugleich<br />

Projektmanagerin bei der Unternehmensberatung<br />

A’verdis, gesprochen.<br />

Interview<br />

Frau Schlüter, warum muss es unbedingt<br />

bio sein? Ist regional nicht oft<br />

besser?<br />

Im besten Fall kommen die Bio-Produkte<br />

aus der Region! Das ist aber nicht immer<br />

möglich, noch immer sinnvoll. Viele Küchen<br />

beziehen daher einige Produkte in<br />

Bio-Qualität und einige ausschließlich aus<br />

der Region. Hier kennen sie häufig den<br />

landwirtschaftlichen Betrieb persönlich,<br />

die Gäste haben einen Bezug zu ihnen.<br />

Mit dem Kauf von regionalen Produkten<br />

erhofft man sich kurze Transportwege<br />

und damit Frische. Allerdings erlaubt die<br />

Bezeichnung „regional“ keinerlei Rückschluss<br />

auf Qualität des Produktes, Herstellungsprozess<br />

oder Betrieb – und kann<br />

auch noch sehr unterschiedlich ausgelegt<br />

werden. Das ist mit Bio anders. Hier gibt<br />

es klare, europaweit geltende gesetzliche<br />

Regeln.<br />

Mehr<br />

B o<br />

bitte!<br />

FOTOS: BioBitte!, Shutterstock<br />

Nachfrage und Verfügbarkeit von Bio-Produkten<br />

– wenn immer mehr nachgefragt<br />

wird, können die Produzenten da mithalten?<br />

Wenn von heute auf morgen alle Küchen auf Bio<br />

umstellen würden, gäbe es in der Tat Schwierigkeiten<br />

bei der Beschaffung von geeigneten<br />

Warenmengen. Aber das passiert ja nicht. Beide<br />

Bereiche müssen sich gemeinsam entwickeln<br />

– und das tun sie auch. Viele Hersteller und<br />

Lieferanten von Bio-Produkten haben sich auf<br />

die Gemeinschaftsverpflegung eingestellt. Mittlerweile<br />

gibt es nahezu alle Produkte in geeigneten<br />

Größen und Vorverarbeitungsstufen auch in<br />

Bio-Qualität. Die Verfügbarkeit ist also zunächst<br />

einmal gut. Probleme mit der Beschaffung treten<br />

dann auf, wenn Küchen zu wenig Bio-Produkte<br />

beziehen und damit die Wirtschaftlichkeit für den<br />

Lieferanten erschwert wird. Diese Betriebe beziehen<br />

ihre Bio-Produkte nicht selten zunächst über<br />

ihre konventionellen Lebensmittellieferanten,<br />

deren Bio-Sortiment stetig wächst.<br />

Wenn der Bio-Einsatz nach und nach<br />

erweitert wird, wechseln viele gerne zum<br />

Bio-Großhändler. Bis dahin gibt es sehr<br />

unterschiedliche Lösungen, zum Beispiel<br />

den gemeinsamen Einkauf verschiedener<br />

Küchen.<br />

Die Fläche des Ökoanbaus hat in den<br />

vergangenen Jahren um 50 Prozent<br />

zugenommen. Ist der konventionelle<br />

Anbau dadurch weniger geworden?<br />

Laut BÖLW wurden zuletzt 10,1 Prozent<br />

der Fläche für den Ökolandbau genutzt.<br />

Wird die Gesamtagrarfläche betrachtet,<br />

also die hinzugekommenen neuen Flächen<br />

und die aufgegebenen alten Flächen,<br />

so wird deutlich, dass es sich bei<br />

dem Großteil der neuen Ökolandbau-Flächen<br />

um Umsteller handelt.<br />

Wie hoch ist derzeit der Bio-Anteil in<br />

der Gemeinschaftsverpflegung?<br />

Dazu liegen lediglich Schätzungen vor.<br />

Wir haben im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />

versucht, diese Zahlen zu erheben.<br />

Aufgrund der Sensibilität der Daten<br />

leider nur mit mäßigem Erfolg. Nach<br />

unseren eigenen Schätzungen dürfte<br />

das Netto-Einkaufsvolumen des gesamten<br />

Außer-Haus-Marktes in Deutschland<br />

2019 für Bio-Lebensmittel bei etwa<br />

500 Mio. Euro, also deutlich unter 5 Prozent<br />

des Gesamtvolumens gelegen haben.<br />

Hier ist noch viel Raum für Entwicklung!<br />

Was ist grundsätzlich bei einer<br />

Umstellung auf Bio in der GV zu<br />

beachten?<br />

Es hat sich bewährt, dass Betriebe<br />

Schritt für Schritt an den Einsatz von<br />

Bio-Produkten herangehen. Wichtig ist<br />

sicherlich, dass eine Küche bereits sehr<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS BIO 19<br />

gut geführt wird, alle Abläufe und nötigen<br />

Zahlen bekannt sind. Ebenso nötig ist es,<br />

sich am Anfang Zeit zu nehmen, um sich<br />

mit der (neuen) Thematik, den Rechten und<br />

Pflichten auseinanderzusetzen. Ich finde es<br />

hilfreich, wenn mir eine Küchenleitung eine<br />

nachvollziehbare Antwort auf die Frage<br />

„Warum wollen Sie Bio-Produkte einsetzen?“<br />

geben kann. Auch das Team sollte<br />

mitgenommen werden, denn den <strong>Ausgabe</strong>kräften<br />

kommt eine besondere Rolle zu: Sie<br />

sind die Botschafter des Essens und im direkten<br />

Kontakt zum Gast.<br />

Wie sollte vorgegangen werden? Welche<br />

Schritte sind sinnvoll?<br />

Am wichtigsten ist: anfangen! Der Einstieg<br />

gelingt am leichtesten durch den kompletten<br />

Austausch einzelner Zutaten, so besteht<br />

zum Beispiel keine Verwechslungsgefahr.<br />

Küchen schauen, welche Produkte sie<br />

austauschen wollen, welche sich auch für<br />

die Kommunikation zum Gast eignen und<br />

Die Initiative<br />

Bio bitte!<br />

will den Anteil von Bio-Lebensmitteln<br />

in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung<br />

auf 20 Prozent und mehr<br />

steigern. BioBitte möchte politische<br />

Entscheider, Vergabestellen,<br />

Fachreferate sowie Leiterinnen und<br />

Leiter von Verzehreinrichtungen auf<br />

ihrem Weg zu mehr Bio in öffentlichen<br />

Küchen mit Hintergrundinformationen,<br />

Handlungshilfen<br />

und Netzwerk-Veranstaltungen<br />

unterstützen. Seit Juni 2020 finden<br />

bundesweit verschiedene Initialveranstaltungen<br />

für Kommunen, die am<br />

Anfang eines Umstellungsprozesses<br />

stehen, Vernetzungsworkshops<br />

sowie Dialogforen für Städte, Kommunen,<br />

Länder und Bund statt.<br />

probieren verschiedene Varianten zunächst<br />

aus. So kann nach und nach das Bio-Sortiment<br />

gesteigert werden.<br />

Wie lange dauert eine Umstellung erfahrungsgemäß?<br />

Das kann so pauschal gar nicht gesagt<br />

werden. Es hängt von der Ausgangssituation<br />

und dem definierten Ziel ab. Wenn eine<br />

Küche zum Beispiel 20 Prozent Bio<br />

einsetzen möchte, ist bei Erreichen dieser<br />

Zielgröße die Umstellung zunächst abgeschlossen.<br />

Andere Küchen wollen aber<br />

kontinuierlich mehr Bio einsetzen, das ist<br />

dann eine stetige Entwicklung, die eigentlich<br />

nie abgeschlossen ist. Wie schnell diese ist,<br />

ist sehr unterschiedlich – und das ist auch in<br />

Ordnung so.<br />

Warum?<br />

Weil jede – absolut jede – Küche anders<br />

ist. Weil die Gemeinschaftsverpflegung von<br />

Menschen für Menschen gemacht wird. Weil<br />

die Rahmenbedingungen nicht unterschiedlicher<br />

sein könnten. Weil Entwicklungen immer<br />

unterschiedlich schnell erfolgen. Weil<br />

wir immer mit dem Unvorhersehbaren kalkulieren<br />

müssen.<br />

Wie sieht es mit einhergehenden Kostensteigerungen<br />

in der Küche aus?<br />

Die Mehrkosten für ein Bio-Produkt können<br />

sehr unterschiedlich sein. Wie hoch der Unterschied<br />

ist, hängt auch davon ab, welche<br />

Qualität bislang bei den konventionellen Produkten<br />

eingesetzt wurde. Das ist auch stark<br />

abhängig von den zur Verfügung stehenden<br />

Ressourcen: zum Beispiel Budget, Personal,<br />

Raum, Wissen.<br />

Wieviel mehr kann bzw. muss für ein<br />

Bio-Gericht kalkuliert werden?<br />

Auch das ist abhängig von so vielen verschiedenen<br />

Faktoren: Zutaten, Mengen,<br />

Zubereitung, Lieferpreise. Das pauschal zu<br />

beantworten würde der Realität nicht gerecht<br />

werden. Es gibt Lebensmittel, bei denen<br />

sich der Einkaufspreis kaum unterschiedet<br />

und solche, die zwei- bis dreimal<br />

so teuer sind. <br />

Unser Sortiment:<br />

Haltbare Bio Milch<br />

1 Liter Tetra Pak sowie<br />

5 Liter und 10 Liter Bag-in-Box<br />

***<br />

Haltbare Bio Schlagsahne<br />

mind. 30% Fett, 5 kg Bag-in-Box<br />

***<br />

Haltbare Bio Kochsahne<br />

15% Fett, 5 kg Bag-in-Box<br />

***<br />

PRIVATMOLKEREI NAARMANN GmbH<br />

Wettringer Str. 58 | 48485 Neuenkirchen<br />

info@naarmann.de | www.naarmann.de<br />

Bio<br />

Natürlich<br />

genießen.<br />

15.-17. März <strong>2021</strong><br />

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Wiederverschluss, dadurch hygienisch aufzubewahren.<br />

Nach Anbruch noch einige Tage gekühlt haltbar.<br />

Mehr Flexibilität?<br />

Kein Problem mit<br />

Bio H-Milch im<br />

handlichen<br />

1 Liter Tetra Pak.


20 CONCEPTS BIO<br />

Der Weg<br />

zu mehr Bio<br />

Wie kann eine<br />

Umstellung auf<br />

Bio-Produkte<br />

gelingen?<br />

Zwei Beispiele.<br />

Von Anna Prade<br />

gung. Sie ist Teil des Bundesprogramms<br />

Ökologischer Landbau und wird von der<br />

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />

(BLE) koordiniert.<br />

Fahr begleitet derzeit die Mensa der Hermann-Hesse-Schule<br />

in einem Ort nahe<br />

München bei der Umstellung von konventionellen<br />

auf biologische Lebensmittel. Die<br />

Initiative hierfür ging vom Küchenchef<br />

aus, der die Schulleitung überzeugte und<br />

nun das Projekt „Umstellung“ leitet.<br />

Alfred Fahr ist einer der<br />

Bio-Spitzenköche. Er<br />

setzt sich für mehr Verwendung<br />

von Bio-Produkten<br />

in Profi-Küchen ein.<br />

A<br />

Alfred Fahr ist Bio-Spitzenkoch,<br />

einer von 23<br />

Experten, die sich bundesweit<br />

an Schulen und<br />

in Kantinen für ein Plus<br />

an ausgewogener Ernährung<br />

mit frischen Zutaten<br />

einsetzen. Die Bio-Spitzenköche<br />

sind Deutschlands<br />

einzige Bioköche-Vereini-<br />

FOTOS: Lena Wurm, Alfred Fahr, Ökoring<br />

Über die Bio-Spitzenköche<br />

Die Bio-Spitzenköche sind Köchevereinigung, die eine Gourmetküche aus nahezu<br />

ausschließlich ökologisch erzeugten Lebensmitteln anbietet. Profiköchinnen und -köche<br />

aus verschiedenen Regionen Deutschlands haben sich im Januar 2003 zusammengeschlossen,<br />

um sich im Namen des guten Geschmacks für ökologisch und fair erzeugte<br />

Lebensmittel einzusetzen. In ihren Restaurants, ihren Kochschulen, in Großküchen,<br />

Kitas, Mensen und Schulen, in TV-Shows und auf Messen und Events zeigen die<br />

Bio-Spitzenköche, wie gut Genuss, Lebensfreude und eine verantwortungsvolle<br />

Lebensweise zusammenpassen. Zu ihnen gehören unter anderem Konrad Geiger,<br />

auch Präsident der Euro-Toques Deutschland, Bernd Trum vom Frontcooking Network,<br />

Simon Tress, Tress-Bio-Gastronomie und Mitbesitzer des Biohotel-Restaurants Rose.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS BIO 21<br />

Erster Schritt hierbei ist die Vereinbarung<br />

eines Küchenbudgets mit der Schulleitung,<br />

in dessen Rahmen Alfred Fahr die Umstellung<br />

realisiert. Einen allgemeinen Fahrplan<br />

gibt es hierfür nicht. Eine solcher Prozess ist<br />

immer eine individuelle Sache und hängt<br />

von vielen verschiedenen Faktoren ab.<br />

DIE LIEFERANTEN IM FOKUS<br />

Nach der Klärung des Budgets beginnt<br />

der Rundumcheck in der Küche. Hierbei<br />

schaut der Spitzenkoch, welche technischen<br />

Voraussetzungen in der Küche vorhanden<br />

sind, und geht mit dem Küchenchef<br />

die Zubereitung der Speisen durch.<br />

Anschließend werden alle Küchenmitarbeiter<br />

involviert, denn sie müssen die<br />

Veränderungen begleiten. Sind die Mitarbeiter<br />

motiviert und überzeugt von den<br />

Vorteilen einer nachhaltigen Ernährung,<br />

ist die Umstellungsarbeit deutlich leichter.<br />

Karsten Kuhlmey stellt<br />

die Speisekarte der Jugendherberge<br />

Garmisch-<br />

Partenkirchen auf Bio um.<br />

In diesem Fall hat Fahr Glück. Der Küchenchef<br />

hatte seine Mitarbeiter bereits ins<br />

Boot geholt, und die sind von dem neuen<br />

Konzept begeistert. Das ist leider nicht immer<br />

der Fall; dann müssen die Mitarbeiter<br />

einzeln überzeugt werden.<br />

Eine große Rolle spielt das <strong>Ausgabe</strong>personal.<br />

Es hat direkten Kontakt zu den<br />

Tischgästen, den Schülern. Sie können<br />

daher einschätzen, wie die Umstellung<br />

angenommen wird. In der Hermann-Hesse-Schule<br />

waren sich die Mitarbeiter sicher,<br />

dass die Schüler die neuen Gerichte<br />

und deren Zutaten sogar begrüßen würden.<br />

Denn Schüler und Elternbeirat interessieren<br />

sich zunehmend für die Herkunft<br />

der Rohstoffe.<br />

Ein besonderes Augenmerk legt Alfred<br />

Fahr auf die Lieferanten. Woher kommen<br />

die Lebensmittel und welche Qualität<br />

haben sie? Wie viele frische Lebensmittel<br />

werden verwendet, und wie hoch ist<br />

der Convenience-Anteil? Meist müssen<br />

die Lieferanten bei einer Umstellung gewechselt<br />

werden. So auch in diesem Fall.<br />

Um die Umstellung für die Küchen so<br />

unkompliziert wie möglich zu machen,<br />

vernetzt Fahr den Küchenchef direkt mit<br />

TEE, KAFFEE & GEWÜRZE<br />

100 % BIO – VOM PIONIER FÜR PROFIS<br />

Im Sommer 1979 übernimmt Unternehmensgründer Ulrich Walter einen Bioladen mit Café in der norddeutschen Kleinstadt Diepholz. Und macht sich<br />

weltweit auf die Suche nach Lieferanten. Aus dem kleinen Bioladen Lebensbaum wird ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung<br />

von Tee, Kaffee und Gewürzen in Bioqualität spezialisiert. Die Rohwaren bezieht Lebensbaum nach wie vor direkt von seinen Anbaupartnern. Das ermöglicht<br />

eine sorgfältige Zutatenauswahl und garantiert den guten Geschmack der Produkte.<br />

GEWÜRZE<br />

Egal ob einzelnes Gewürz oder fein<br />

abgestimmte Mischung: Lebensbaum Gewürze<br />

werden schonend verarbeitet und vom<br />

Anbau bis in die Tüte streng kontrolliert. Dank<br />

ihrer hohen Würzkraft sind sie besonders<br />

ergiebig.<br />

KAFFEE<br />

Wir rösten unsere Kaffees in einer der ältesten<br />

Bio-Röstereien Deutschlands. Und zwar<br />

besonders schonend, langsam, nicht zu heiß<br />

und klimaneutral. Mit unseren Kaffeebauern<br />

verbindet uns eine langfristige Partnerschaft.<br />

TEE<br />

Vom feinsten Schwarztee bis zum knackigen<br />

Früchtetee, ob im Beutel oder lose: Lebensbaum<br />

Tees sind immer reine Naturprodukte. Da wir alle<br />

Zutaten sorgsam und mit viel Aufwand auswählen,<br />

haben unsere Tees keine Zusätze nötig.<br />

Sie finden all unsere Tees, Kaffees und Gewürze im Onlineshop für Gastronomie- & Großverbraucher unter gv-shop.lebensbaum.de.<br />

BIO SEIT 1979


22 CONCEPTS BIO<br />

passenden Lieferanten. Für die<br />

Herman-Hesse-Schule ist das die<br />

Ökoring Handels GmbH.<br />

ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />

Deren Gastroexperten Steffen<br />

Neumann und Cornelia Witte<br />

beraten nicht nur, wenn es um<br />

Produkte geht, sie stehen auch<br />

bei einer Zertifizierung gemäß<br />

den EU-Rechtsvorschriften für<br />

den ökologischen Landbau zur<br />

Seite. Eine solche Zertifizierung<br />

ist notwendig, will eine Küche<br />

die Verwendung kontrolliert<br />

ökologischer Produkte ausloben,<br />

also bewerben. Dieser Betrieb ist<br />

dann nach dem Öko-Landbaugesetz<br />

kontrollpflichtig. Eine Zertifizierung<br />

bringt aber auch viele<br />

Vorteile mit sich: Viele Kunden<br />

kennen zwar Begriffe wie Öko,<br />

Bio oder ökologischer Landbau,<br />

wissen jedoch nicht, was genau<br />

sich dahinter verbirgt. Eine Zertifizierung<br />

ermöglicht Klarheit<br />

und Transparenz. Auch ein möglicher<br />

höherer Preis der Verpflegung<br />

lässt sich nachvollziehbar<br />

kommunizieren.<br />

Steffen Neumann begleitet<br />

aktuell die Jugendherberge in<br />

Garmisch-Partenkirchen bei der<br />

der Umstellung auf biologisch<br />

produzierte Lebensmittel. Karsten<br />

Kuhlmey ist hier der Leiter<br />

Steffen Neumann und Cornelia Witte<br />

von Ökoring kennen die Herausforderungen<br />

der Küchenleiter.<br />

der Küche. Seit dem vergangenen Frühjahr<br />

kauft er neben Nudeln, Reis, Kaffee,<br />

Tee und Honig auch Eier, Milch, Butter,<br />

Quark, Joghurt sowie Müsli und Äpfel in<br />

Bio-Qualität ein. Nach Ablauf der Pilotphase<br />

soll auch das Gemüse in Bio bezogen<br />

werden. Schritt für Schritt gehen<br />

die Jugendherbergen in Bayern diesen<br />

Weg bei der Umsetzung eines nachhaltigen<br />

Unternehmenskonzeptes, das einen<br />

Schwerpunkt im Bereich<br />

Verpflegung setzt.<br />

Wie auch Alfred Fahr<br />

bespricht Gastrospezialist<br />

Neumann den Speiseplan<br />

mit dem Küchenchef.<br />

Karsten Kuhlmey weiß<br />

bereits, welche Produkte<br />

er in Bio-Qualität benötigt.<br />

Er achtet auf einen hohen<br />

vegetarischen Anteil der<br />

Speisekarte, ein Aspekt,<br />

der eine Umstellung auf<br />

Bio erleichtert und kostengünstiger<br />

macht. Bereits<br />

jetzt gibt es einen vegetarischen<br />

Tag pro Woche,<br />

der von den Gästen sehr<br />

gut angenommen wird.<br />

Über Ökoring<br />

Die Ökoring Handels GmbH<br />

ist der Bio-Großhändler<br />

vor den Toren Münchens.<br />

Seit 1993 beliefert und<br />

unterstützt der Großhandel<br />

Naturkostläden, Hofläden,<br />

Produzenten, Abo- und<br />

Ökokistenbetriebe, Kantinen,<br />

Hotels, Gastronomen,<br />

Schulen, Kindergärten<br />

sowie soziale und kirchliche<br />

Einrichtungen.<br />

Ca. 150 Mitarbeiter versorgen<br />

den Raum Bayern, Teile<br />

Österreichs und Südtirol mit<br />

frischer Ware. Das Sortiment<br />

umfasst über 10.000<br />

Bio-Artikel: von Obst und<br />

Gemüse über Molkereiprodukte,<br />

Fleisch und Wurst bis<br />

hin zu Hygiene- und Haushaltsartikeln.<br />

Für Ökoring<br />

steht ökologischer Landbau,<br />

klimaverantwortliches Handeln<br />

und die Regionalität der<br />

Produkte im Fokus.<br />

Die Einführung eines zweiten vegetarischen<br />

Tages ist in Planung, konnte<br />

aber coronabedingt bisher nicht realisiert<br />

werden. Eine weitere Fleischreduzierung<br />

ist für Kuhlmey vorerst kein<br />

Thema. Eine leichte Preiserhöhung<br />

durch die Verwendung von Bio-Fleisch<br />

sieht er jedoch als nicht problematisch<br />

an, solange der Mehrwert für die Gäste<br />

erkennbar ist.<br />

„Für unsere Jugendherberge ist der<br />

Einsatz von mehr Bio in der Verpflegung<br />

eine Verantwortung unseren<br />

Gästen gegenüber“, so Kuhlmey.<br />

Auch in der Hermann-Hesse-Schule<br />

ist die Umstellung von konventionellen<br />

auf biologische Lebensmittel gelungen.<br />

Das positive Feedback der Gäste<br />

ist für beide Einrichtungen ein Erfolg.<br />

Der Küchenchef der Schule strebt aus<br />

Kostengründen allerdings vorerst keine<br />

Bio-Zertifizierung an.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS VENDING 23<br />

Corona verändert das<br />

Business-Catering. Automatisierte<br />

Lösungen könnten manchem<br />

Caterer die Verpflegung<br />

der Mitarbeiter erleichtern.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Automaten:<br />

Die kleine<br />

Kantine<br />

K<br />

Kaum eine Zeit war mehr von Veränderungen<br />

geprägt als die Zeit jetzt. Business-Caterer<br />

stehen vor neuen Herausforderungen,<br />

müssen flexibel auf sich<br />

ändernde Bedürfnisse reagieren. Wie lässt<br />

sich jetzt und zukünftig eine vielfältige<br />

Verpflegung von Mitarbeitern gestalten?<br />

Wie kann man wirtschaftlich flexibel auf<br />

veränderte Mitarbeiterzahlen reagieren?<br />

Hier rücken Automatenlösungen, das Vending,<br />

in den Fokus.<br />

Vending ist global etabliert. In welchem<br />

Maße, das ist unterschiedlich. Verkäuferlose<br />

Geschäfte ergänzen beispielsweise in<br />

den USA und Asien schon längst die bestehende<br />

Handelsstruktur. Von Amazon Go<br />

beispielsweise, der Supermarktkette des<br />

US-Konzerns Amazon, gibt es inzwischen<br />

26 Filialen. Sie sind mit Technik vollgestopft<br />

und kommen komplett ohne Kassen aus.<br />

Basis ist eine Smartphone-App. Verkauft<br />

werden hier in erster Linie Convenience-<br />

Produkte, Grundnahrungsmittel, einige<br />

Nonfood-Produkte. Der Vorteil solcher<br />

Geschäfte: Sie können 24 Stunden<br />

geöffnet sein und haben dabei geringe<br />

Personalkosten.<br />

In Deutschland ist die Verpflegung via<br />

Automaten insbesondere in Unternehmen<br />

zu finden, um die Hauptverpflegung von<br />

Mitarbeitern außerhalb der Kantinenöffnungszeiten<br />

zu ergänzen. Laut Bundesverband<br />

der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft<br />

(BDV) stehen mehr als<br />

FOTOS: Shutterstock, BDV<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


24 CONCEPTS VENDING<br />

80 Prozent der Getränkeund<br />

Verpflegungsautomaten<br />

in Betrieben und dienen<br />

dort der Zwischenverpflegung<br />

der Beschäftigten. Coronabedingt<br />

wachsen die<br />

Bereiche Haupt- und Zwischenverpflegung<br />

jedoch<br />

mehr und mehr zusammen,<br />

eine Entwicklung, die der<br />

BDV in Zusammenarbeit<br />

mit dem Erfa Foodservice<br />

weiter forcieren will. Die<br />

Initiative „Eigene Produkte<br />

für Vending qualifizieren.<br />

Von Profis für Profis“ soll Betriebsgastronomen<br />

bei der<br />

Einwicklung neuer Konzepte<br />

und Vertriebswege unterstützen.<br />

Interview<br />

Herr Dr. Kaschefi, warum<br />

sollte Vending für Business-Caterer<br />

eine neue<br />

Rolle spielen?<br />

Der Automat ist eine kleine<br />

Kantine, schon längst.<br />

Und momentan müssen<br />

bestehende Konzepte und<br />

Lösungen neu gedacht<br />

werden. Die Verpflegung von<br />

Mitarbeitern mit gesunder,<br />

vielleicht auch regionaler<br />

Kost bleibt weiterhin ein<br />

zentrales Element. Allerdings<br />

ändern sich wesentliche<br />

Parameter: Die Anzahl der im<br />

Büro anwesenden Mitarbeiter<br />

Der Gesamtumsatz<br />

beim Verkauf von Getränken<br />

und Snacks<br />

aus Vending-Automaten<br />

in Deutschland<br />

beläuft sich auf<br />

2,974<br />

Mrd. Euro.<br />

Quelle: BDV<br />

ist durch flexible Arbeitsorte<br />

und Arbeitszeitmodelle<br />

volatiler, und deshalb sollten<br />

Verpflegungskonzepte modularer<br />

und flexibler aufgebaut<br />

sein. Dem müssen Betriebsgastronomen<br />

Rechnung<br />

tragen. Und trotzdem muss<br />

der Arbeitsplatz im Büro an<br />

Attraktivität gewinnen.<br />

Wie soll ein Büroarbeitsplatz<br />

durch Vending an<br />

Attraktivität gewinnen?<br />

Die Menschen arbeiten<br />

derzeit im Homeoffice. Der<br />

„Flur-Funk“ und der schnelle<br />

Austausch in der Kaffeeküche<br />

fehlt, und das reduziert<br />

das kollegiale Miteinander,<br />

das Networking und den<br />

Know-how-Transfer. Das<br />

wird zum Teil so bleiben. Es<br />

ist erwiesen, dass qualitativ<br />

hochwertiges Essen und guter<br />

Kaffee in ansprechender<br />

Umgebung auf die Mitarbeiter<br />

motivierend wirken kann.<br />

Also sind Lösungen gefragt,<br />

bei denen Menschenansammlungen<br />

reduziert<br />

werden und die das Gefühl<br />

von Sicherheit und Hygiene<br />

geben. Arbeitgeber erhöhen<br />

ihre Attraktivität durch ein<br />

aktives Engagement in die<br />

Mitarbeitergesundheit – und<br />

durch die Subvention von<br />

ausgewogenen Speiseangeboten<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Was genau heißt das konkret<br />

mit Blick auf Automatenverpflegung?<br />

Die große Chance liegt darin,<br />

den Bereich der Catering-Angebote<br />

mit dem Click-&-Collect-Gedanken<br />

der Automaten<br />

zu kombinieren. Das<br />

könnte so aussehen: Die<br />

Mitarbeiter bestellen übers<br />

Intranet und vereinbaren ein<br />

Zeitfenster für die Abholung.<br />

Die Köche kochen und stellen<br />

das Essen zum vereinbarten<br />

Zeitfenster im Automaten<br />

bereit. Der Mitarbeiter<br />

„Momentan müssen<br />

bestehende<br />

Lösungen neu<br />

gedacht werden.<br />

Und der Automat<br />

als kleine Kantine<br />

ist längst etabliert.“<br />

Dr. Aris Kaschefi<br />

autorisiert sich und kann<br />

das Essen dann kontaktlos<br />

entnehmen. Bezahlung bzw.<br />

Abrechnung erfolgen digital.<br />

Warum zeichnet sich hier<br />

besonders das Business-Catering<br />

aus? Gibt<br />

es nicht auch in anderen<br />

Bereichen wie Schul-Catering<br />

Potenzial?<br />

Natürlich bieten auch<br />

Schulen, Mensen, Museen,<br />

Krankenhäuser oder<br />

Kaufhäuser viel Potenzial.<br />

Es gib in Deutschland viel<br />

zu wenige Automaten. In<br />

den letzten Monaten gab es<br />

einen enormen Zuwachs in<br />

der Akzeptanz von digitalen<br />

und automatisierten Dienstleistungen.<br />

Dieses Selbstverständnis<br />

gilt es nun zu<br />

nutzen, und natürlich kann<br />

auch ein Grundschulkind in<br />

der Schule automatisierte<br />

Verpflegungsformen nutzen.<br />

Für Schulen gibt es noch<br />

weitere Vorteile: Die Zeitfenster<br />

der Essensausgabe<br />

werden entzerrt und die<br />

Kontakte der Schüler untereinander<br />

reduziert. Hinzu<br />

kommt: Ein Automat kann<br />

natürlich neben Speisen alle<br />

anderen Arten von Waren<br />

ausgeben. Hier bestünde<br />

die Möglichkeit, Hefte, Stifte,<br />

Zirkel, Patronen und ggf.<br />

auch Ladekabel im Schulfoyer<br />

anzubieten.<br />

Was bedeutet es, wenn<br />

Caterer Produkte „fürs<br />

Vending qualifizieren“?<br />

Hier spielt die Automaten-Technik<br />

eine Rolle. Am<br />

meisten eingesetzt werden<br />

derzeit Spiralautomaten.<br />

Die Spiralen können im<br />

Vorfeld konfiguriert werden,<br />

d. h. es gibt Mindest- und<br />

Maximalgrößen. Die Beschaffenheit<br />

der Produktverpackung<br />

muss also an die<br />

technischen Erfordernisse<br />

angepasst werden. Möchte<br />

der Caterer relativ losgelöst<br />

von Mindest- und Maximalgrößen<br />

der Verpackung<br />

seine Speisen anbieten, sind<br />

Trommel- und Klappenautomaten<br />

geeignet. Da jeder<br />

Automat als eine Wirtschaftseinheit<br />

zu sehen ist,<br />

muss hier geprüft werden,<br />

mit welcher Absatzmenge<br />

zu welchem Preis der<br />

Automat rentabel aufgestellt<br />

werden kann. Die Größe der<br />

Waren entscheidet über die<br />

mengenmäßige Kapazität,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


die der Automat aufnehmen kann. Andere<br />

Automaten arbeiten mit verschiedenen<br />

Kühlzonen, um eine möglichst<br />

große Produktvielfalt anbieten zu<br />

können. Möglich sind auch sogenannte<br />

Smart Fridges oder MicroMarkets,<br />

hier ist die Toleranz bei den Verpackungsnormen<br />

relativ flexibel. Der<br />

Gast greift wie bei einem Kühlschrank<br />

direkt in den Warenbereich und kann<br />

die verpackte Ware herausnehmen<br />

oder aber wieder zurücklegen. Hier<br />

müssen dann wieder andere Rahmenbedingungen<br />

erfüllt werden, wie: Wer<br />

kümmert sich um den Automaten?<br />

Gibt es eine Entnahmekontrolle? Eine<br />

Hygienekontrolle? All das spielt eine<br />

Rolle, will ein Caterer die Mitarbeiter<br />

über Automaten verpflegen.<br />

Mit welchen grundlegenden Aspekten<br />

muss ein Caterer sich auseinandersetzen?<br />

Die ersten Fragen sollten sein: Wo<br />

ist der Aufstellort? Welche Produkte<br />

werden nachgefragt? Wer sind meine<br />

Käufer? Wie ist die Investitionsbereitschaft?<br />

Steht der Automat in einer sauberen<br />

Büroumgebung mit einer gewissen<br />

Kontrolle, können „offene“ Systeme<br />

mit hochwertigen Speisen, Bowls,<br />

Salaten und Suppen geeignet sein.<br />

Hier sind vorgegebene Verpackungs-Standards<br />

relativ gering,<br />

wichtiger ist, dass die Produkte<br />

gut sichtbar unterschieden werden<br />

können. Der Thunfischsalat muss sich<br />

deutlich vom grünen Salat unterscheiden.<br />

Steht der Automat wiederum in<br />

der Produktionshalle und dient zur<br />

herzhaften Zwischenverpflegung der<br />

Mitarbeiter, so bieten sich hier ggf. der<br />

Spiralautomat oder Trommelautomat<br />

an. Die Zuverlässigkeit dieser Geräte<br />

ist sehr gut. Wenn Verpackung und<br />

Positionierung einmal genormt sind,<br />

ist die Befüllung dieser Geräte sehr<br />

schnell und einfach, sie dauert im<br />

Durchschnitt pro Automat 20 Minuten.<br />

Klappengeräte sind sehr gut geeignet,<br />

um vorbestellte Waren abzuholen.<br />

Auch hier sind die Vorgaben bezüglich<br />

Verpackungsgrößen gering. Entscheidender<br />

ist der Wert der verkauften<br />

Ware je Klappe und die Bereithaltungszeit,<br />

bis die Ware aus der<br />

Klappe entnommen wird.<br />

Welche Investitionen sind nötig?<br />

Die Investitionen sind sehr unterschiedlich<br />

und abhängig von der<br />

Lösung, die der Caterer verwenden<br />

möchte. Wir haben Hersteller und<br />

Betreiber im Verband, die gerne<br />

Konzepte mit Caterern ausarbeiten.<br />

Wichtig ist hier ein gutes Zusammenspiel<br />

von Produkt, Technik und<br />

Service. Daher stellen wir gerne mit<br />

der Erfa-Food-Service die geeignete<br />

Plattform, um praxistaugliche und<br />

verlässliche Lösungen zu diskutieren.<br />

Welche Perspektiven sehen Sie<br />

grundsätzlich, geht es um Automatenlösungen<br />

in der Betriebsgastronomie?<br />

Solche Automatenlösungen haben<br />

eine Menge Potenzial. Corona<br />

hat zu einem großen Interesse an<br />

distanzorientierten Dienstleistungen<br />

geführt. Automaten können hier<br />

die Lösung sein. Zudem trifft die<br />

Betriebsversorgung auf veränderte<br />

Ernährungsgewohnheiten: Snacking<br />

löst oft das warme Tellergericht<br />

zum Mittag ab. Auch hier kann<br />

der Einsatz von Automaten sinnvoll<br />

sein. Da sie fast überall aufgestellt<br />

werden können, ist es möglich, die<br />

Mitarbeiterverpflegung so zu dezentralisieren.<br />

Automaten bieten für<br />

vieles Lösungen, jedoch sollte das<br />

System ganzheitlich gedacht und<br />

angrenzende Bereiche einbezogen<br />

werden: Gibt es eine Spüllogistik,<br />

empfehlen wir, Mehrweglösungen<br />

zu prüfen. Eine einladende Atmosphäre<br />

ist auch in der Automatenumgebung.<br />

Wobei Automatenumgebung<br />

nicht gleichzusetzen ist mit<br />

Verzehrumgebung. Neue Systeme<br />

bieten neue Möglichkeiten, auch in<br />

der Betriebsverpflegung.<br />

Zur Marktbzw.<br />

Bedarfsabfrage<br />

geht es hier:<br />

33%<br />

KAKAO<br />

DAS PREISGEKRÖNTE<br />

SCHOKOGETRÄNK<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21<br />

www.vanhoutendrinks.com


26 CONCEPTS VENDING<br />

Der etwas<br />

andere<br />

Laden<br />

In Düsseldorf<br />

gibt es seit ein<br />

paar Monaten einen<br />

kontaktlosen,<br />

automatisierten<br />

Supermarkt, der<br />

rund um die Uhr<br />

geöffnet hat. Was<br />

Catering-Urgestein<br />

Georg Broich<br />

damit zu tun hat?<br />

Er hat es Cooking<br />

+ Catering <strong>inside</strong><br />

erklärt.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Mit dem Typy-<br />

Store in Düsseldorf<br />

wollen Georg<br />

Broich und seine<br />

Partner die Verbreitung<br />

autonomer<br />

Supermärkte<br />

vorantreiben.<br />

E<br />

Ein Supermarkt, der rund<br />

um die Uhr aufhat, einer, der<br />

einem mittels Robotik die<br />

einzelnen Produkte, die man<br />

braucht, zusammensucht, so<br />

dass man nicht selbst durch<br />

die Gänge flitzen muss: In<br />

den USA sind MicroMarkets<br />

spätestens seit Amazon go<br />

etabliert. In Japan oder Korea<br />

ergänzen solche Läden<br />

schon seit vielen Jahren den<br />

stationären Handel. Micro-<br />

Marktes bieten ein eher kleines<br />

Warensortiment an, und<br />

die von Warenauswahl bis<br />

zum Checkout vollkommen<br />

ohne Personal läuft. Das wäre<br />

auch überflüssig; wer dort<br />

einkauft, braucht keine Beratung,<br />

sondern will den Einkauf<br />

möglichst schnell und<br />

effizient abwickeln. Bezahlt<br />

wird ebenfalls automatisiert.<br />

Ein solcher Laden ist auch<br />

der Typy-Markt im Düsseldorfer<br />

Medienhafen, einer<br />

der ersten hierzulande, denn<br />

Deutschland ist, was neue Formen<br />

des Einkaufens angeht,<br />

ein Entwicklungsland. Die Betreiber<br />

von Typy wollen das<br />

mittelfristig ändern und der<br />

Verbreitung von autonomen<br />

Supermärkten auf die Sprünge<br />

helfen. Die Betreiber, das sind<br />

Carlo Caldi, Maximilian Grönemeyer<br />

und Moritz Schumacher<br />

von der Campo Group. Und Georg<br />

Broich, Broich Catering &<br />

Locations.<br />

Das Sortiment des 24/7-Marktes<br />

setzt sich aus klassischen<br />

Einzelhandels-Produkten, frischer<br />

und regionaler Ware sowie<br />

aus Fresh Food zusammen.<br />

Salate, Smoothies, Bowls, Sandwiches<br />

und Müslis liefert Georg<br />

Broich mit seiner Mannschaft.<br />

Der Typy-Store ist Teil<br />

der Diversifizierungsstrategie<br />

von Broich. Die Broich-Gruppe<br />

hat zwölf Unternehmen, die<br />

2019/20 ca. 36 Mio. Euro Umsatz<br />

erwirtschaftet haben. Der Anteil<br />

von Broich Catering lag bei 25 Mio.<br />

Broichs Plan ist, 2025 55 Mio. umzusetzen.<br />

Ein Ziel, an dem er trotz Corona<br />

festhält. Und dafür müssen neue<br />

Konzepte, neue Geschäftsfelder her.<br />

Der Typy-Store ist ein solches. Eng<br />

daran gebunden: Die Broich-Manufaktur,<br />

aus der auch das Fresh Food<br />

für Typy kommt.<br />

Die gibt es schon länger, aber auf<br />

die Mitarbeiter dort warten nun<br />

neue Aufgaben. Zum einen soll es<br />

nicht bei Salaten, Smoothies und<br />

Sandwiches für den Typy-Store<br />

bleiben, sondern es sollen zeitnah<br />

„hochwertige Convenienve-Produkte<br />

auf Restaurantniveau“ hinzukommen.<br />

„Und wir werden auch Food<br />

für andere Unternehmen produzieren.“<br />

Anfragen dafür sind längst da;<br />

Restaurants haben laut Broich Interesse<br />

an einer Belieferung ebenso<br />

bekundet wie Kollegen aus dem Catering.<br />

Doch dieses Unterfangen ist<br />

nicht so einfach, wie es auf den ersten<br />

Blick erscheint.<br />

FOOD NACH STANDARD<br />

„Das große Thema ist die Standardisierung“,<br />

so Georg Broich. „Die Produkte<br />

haben einen Produktpass. Da<br />

steht detailliert drauf, was drin ist.<br />

Und auch nur das darf drin sein. Ohne<br />

Abweichungen. Das ist anders als<br />

im Event-Bereich, wo der Koch auch<br />

mal sagen kann: Das gefällt mir<br />

nicht: Ich mache alles ein bisschen<br />

größer und ein wenig schärfer. Genauso<br />

geht es hier nicht! Das ist ein<br />

elementarer Unterschied.“<br />

Dabei hat man bei Broich mit einer<br />

Standardisierung Erfahrung.<br />

„Schon 2019 haben wir 95 Prozent<br />

unseres Umsatzes mit standardisierten<br />

Food-Konzepten gemacht.<br />

Ich habe 2012 gesagt: Ich möchte<br />

der erste System-Event-Caterer Europas<br />

werden. Das bin ich auch geworden.<br />

Wir sind zu 95 Prozent systemisch<br />

organisiert“, erklärt Broich.<br />

Das sei ein langer Prozess gewesen,<br />

und während dessen habe man einige<br />

Mitarbeiter verloren, insbe-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS VENDING 27<br />

sondere in der Küche. Mitarbeiter,<br />

die kreativ und<br />

nicht stur nach Rezept kochen<br />

wollten. Vor vier Jahren<br />

hatte man laut Broich<br />

einen Grad der Standardisierung<br />

erreicht, der es zuließ,<br />

einen Teil der Produktion<br />

nach Bonn auszulagern.<br />

„Wir haben da einen<br />

Produktionsleiter, der dieses<br />

Thema extrem genau<br />

umsetzt. Das hat uns unglaublich<br />

geholfen bei der<br />

Gründung der Manufaktur.<br />

Denn dort müssen die<br />

Mitarbeiter noch genauer<br />

noch Rezepttreue und Abläufe<br />

achten.“<br />

Hinzu kommen aber<br />

auch weitere Herausforderungen:<br />

Hygiene und<br />

Haltbarmachung. Noch<br />

vertreibt Broich die Produkte,<br />

die er produziert,<br />

unter dem Label Broich.<br />

Werden dann aber Restaurants<br />

und Kollegen mit<br />

Produkten beliefert, ist<br />

eine IFS-Food-Zertifizierung<br />

notwendig. Diesen<br />

Prozess durchläuft man<br />

gerade. „Wir entwickeln<br />

uns mittelfristig von einer<br />

Manufaktur zu einem<br />

Produktionsbetrieb“, so<br />

Broich: Sehr hohe Hygienestandards,<br />

noch höher<br />

als bereits jetzt schon, Pro-<br />

FOTOS: Broich Catering<br />

duktion in gekühlten Räumen bei<br />

12 bis 14 °C.<br />

STEILE LERNKURVE<br />

Georg Broich<br />

setzt bei der<br />

Diversifizierung<br />

von<br />

Broich Catering<br />

auf autonome<br />

Supermärkte.<br />

Die Haltbarkeit, ebenfalls ein elementares<br />

Thema. Dressings, Soßen,<br />

Menükompenenten, ganze Gerichte<br />

– was ist wie lange essbar? Welche<br />

Zutaten kann man unter diesem<br />

Aspekt kombinieren? „An<br />

Haltbarmachung und Haltbarkeit<br />

arbeiten wir schon seit mindestens<br />

einem halben Jahr“, so Broich, und<br />

zwar mit einem Hygieneinstitut.<br />

„Wir beobachten unsere Produkte<br />

im Labor, machen Testreihen: Was<br />

passiert nach einem Tag, was nach<br />

zwei, drei oder mehr Tagen? Wie<br />

entwickelt sich das Gesamtprodukt,<br />

wie die einzelnen Bestandteile,<br />

beispielsweise bei einem Wrap?<br />

Wie die Keimbelastung? Und wir<br />

hatten durchaus eine steile Lernkurve.<br />

Bei einer Bowl hatten wir eine<br />

Verkeimung, die nicht hätte sein<br />

dürfen. Der Grund war die Kombination<br />

von zwei Produkten, sie<br />

hat die Verkeimung ausgelöst. So<br />

etwas ist nicht lebensbedrohlich,<br />

darf aber trotzdem nicht sein.“ Bei<br />

einer anderen Testreihe gab es eine<br />

Kontamination. „Für uns nicht erklärbar,<br />

denn die Testreihe war eine<br />

Wiederholung, beim ersten Mal<br />

war alles zufriedenstellend. Wir kamen<br />

auf einen beigelegten Rosmarinzweig.<br />

Gleicher Händler, gleiche<br />

hohe Qualität wie in der ersten Testreihe.<br />

Konsequenz: Es gibt<br />

keine frische Dekoration, was<br />

schade ist, aber Lebensmittelsicherheit<br />

hat Priorität.“<br />

Natürlich hat Broich Catering<br />

auch schon früher produziert.<br />

Die Speisen wurden aber<br />

bei einer Veranstaltung am<br />

gleichen oder am nächsten Tag<br />

verzehrt. Jetzt sind die Zeitfenster<br />

bis zum Verzehr ggf. länger;<br />

die Produkte müssen also verpackt<br />

werden, und schon brauchen<br />

sie zwingend ein MHD sowie<br />

eine Liste der Zutaten und<br />

Allergene.<br />

Bei einem Typy-Store soll es<br />

nicht bleiben; Broich und seine<br />

Partner haben ambitionierte<br />

Ziele: „Wir planen in zehn Jahren<br />

1.000 Stores in Deutschland.<br />

Jeder Store wird ein etwas anderes<br />

Sortiment haben. Genau<br />

auf die Community zugeschnitten,<br />

die rundum angesiedelt<br />

ist.“ Allein in Düsseldorf sollen<br />

bis Ende des ersten Halbjahres<br />

noch drei bis vier Stores hinzukommen.<br />

„Der blue print steht<br />

und funktioniert, jetzt ist es relativ<br />

einfach, weiterzumachen.“<br />

So ein Store besteht letztlich aus<br />

Kühlcontainer, Trockenlager<br />

und natürlich der Robotik. Der<br />

Laden in Düsseldorf ist schlicht,<br />

aber modern gestaltet. Neben<br />

dem Eingang befindet sich ein<br />

Terminal, an dem ein von einer<br />

zugehörigen App generierter<br />

QR-Code eingescannt werden<br />

muss. Ein Bildschirm zeigt anschließend<br />

an, in welcher Station<br />

die Bestellung abgeholt werden<br />

kann. Ein Roboter im Hintergrund<br />

regelt den Rest. „Sollte<br />

jetzt der Eindruck entstehen,<br />

das ist mal eben zusammengebaut<br />

– nein, das ist schon ausgeklügelt<br />

und auch sehr wertig<br />

umgesetzt. Aber letztlich nun<br />

relativ schnell und einfach zu<br />

wiederholen“, sagt Broich.<br />

Nur 120 bis 150 qm sind für<br />

einen Laden nötig. Broich: „Der<br />

einzige Mensch, der dort drin<br />

sitzt, ist der Logistiker, der morgens<br />

kommt, die frischen Produkte<br />

bringt, und diese vom<br />

System einlesen lässt. Dann<br />

gibt es natürlich immer jemanden,<br />

der schaut, ob alles sauber<br />

und der zur Stelle ist, sollte den<br />

Kunden dann doch mal etwas<br />

hinfallen.“<br />

EXPANSION MIT<br />

PARTNERN<br />

In der Region von Münster bis<br />

Koblenz und von Aachen bis<br />

Dortmund werde Broich die Frischeprodukte<br />

in die Typy-Stores<br />

liefern, so der Plan. In Stuttgart,<br />

Berlin, Frankfurt, München<br />

soll es lokale Partner geben, mit<br />

denen man produziert, allerdings<br />

nach Broich-Rezepturen.<br />

Diese Partner werden immer<br />

Event-Caterer sein, denn „die<br />

sind es gewöhnt, sehr flexibel<br />

und auf sehr hohem Niveau zu<br />

arbeiten“.<br />

Nicht nur die Ziele, die Broich<br />

für die Expansion der Typy-Stores<br />

hat, sind ambitioniert. Auch<br />

die Erwartungen. „Wir hätten<br />

uns nie träumen lassen,<br />

dass mal die Betriebsgastronomien<br />

und die Schulen schließen<br />

würden, dass es mal kein<br />

Catering mehr in den Stadien<br />

geben würde, vom Wegfall<br />

des Event-Catering will ich gar<br />

nicht sprechen“, so Broich. „Uns<br />

hat das gezeigt, dass wir unabhängiger<br />

vom Event-Catering<br />

werden müssen. Es wird immer<br />

unser Herzstück bleiben, von<br />

dort kommen wir. Aber seine<br />

Bedeutung am Gesamtumsatz<br />

der Unternehmensgruppe wird<br />

weniger.“ Aber, betont Broich,<br />

das ist natürlich eine individuelle<br />

Strategie. Dass die Zukunft<br />

im Vending liegt, ist keine allgemeingültige<br />

Strategie für einen<br />

(Event-)Caterer.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


Ryan Perratt<br />

ist Anwendungsberater/<br />

Küchenchef bei Royal Greenland.<br />

Bevor er bei Royal<br />

Greenland anheuerte, war er<br />

Küchenchef im Restaurant<br />

Altes Fundamt, Bremen,<br />

Koch bei der Gastroconsulting<br />

GmbH, Bremen,<br />

Executive Küchenchef und<br />

Küchenchef im Peyton and<br />

Byrne Restaurant in den Kew<br />

Gardens, London, und Demi<br />

Chef bzw. Chef de Partie bei<br />

Anton Mosimann im Private<br />

Dining Club in London.<br />

Wussten Sie …<br />

… dass der Kabeljau seekrank<br />

werden kann? Er besitzt eine<br />

Schwimmblase, mit der er die<br />

Gravitation spüren kann.<br />

Fisch + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


COOKING FISCH 29<br />

FISCH<br />

VERLIEBT<br />

W<br />

Fisch, mal frühlingshaft<br />

leicht, mal exotisch zubereitet,<br />

ist immer eine<br />

köstliche kulinarische<br />

Abwechslung.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Wer gern Fisch und Meeresfrüchte<br />

isst, hatte sehr<br />

wahrscheinlich schon einmal<br />

Garnelen von Royal<br />

Greenland auf dem Teller.<br />

Spricht man über Grönland,<br />

spricht man automatisch auch<br />

über Fisch: Kaum ein weiteres Land<br />

ist so abhängig davon, denn Fisch<br />

und Meeresfrüchte spielen hier die<br />

wirtschaftliche Hauptrolle. Die Fischerei<br />

macht ungefähr 90 Prozent<br />

des Exports aus. Und hierbei kommt<br />

der Kaltwasser- oder auch Eismeergarnele<br />

eine besondere Rolle zu.<br />

Wie ihr Name schon sagt, ist sie in<br />

den kalten Zonen des Atlantiks beheimatet.<br />

An den Küsten Westgrönlands,<br />

Quebecs und Neufundlands ist sie in<br />

besonders reichen Mengen zu finden;<br />

solche reichhaltigen Vorkommen bieten<br />

nur noch einige Gebiete Islands,<br />

Norwegens und Kanadas. Das alles erklärt<br />

auch die zentrale Bedeutung, die<br />

das im Eigentum der grönländischen<br />

Regierung befindliche Unternehmen<br />

Royal Greenland für Grönland hat:<br />

Das Unternehmen eines Landes, dessen<br />

Einwohnerzahl von ca. 57.000<br />

Menschen vergleichbar ist mit deutschen<br />

Mittelstädten wie Meerbusch<br />

oder Hameln, ist u. a. Weltmarktführer<br />

bei Fang und Verarbeitung von Eismeergarnelen<br />

der Gattung Pandalus<br />

borealis.<br />

KREATIVE FISCHKÜCHE<br />

Die Eismeergarnele hat ein<br />

rosafarbenes Fleisch und<br />

eine feste, saftige Konsistenz<br />

mit einem leicht süßlichen<br />

Meeresaroma.<br />

Grönländischer Heilbutt<br />

ist ein fetter Fisch mit<br />

einem hohen Gehalt an<br />

Omega-3- Fettsäuren und<br />

einer zarten Textur.<br />

FOTOS: Tobias Frick<br />

Natürlich wird auch weiteres Meeresgetier<br />

aus grönländischen Gewässern<br />

exportiert. Immerhin sind mehr als<br />

250 Fischarten bekannt, und wahrscheinlich<br />

ist die Zahl noch größer, da<br />

das Leben in tieferen Gewässern noch<br />

wenig erforscht ist. Zu den vorrangig<br />

gehandelten Fischen gehören auch<br />

Schwarzer Heilbutt und Kabeljau, deren<br />

Fang wie auch der der Eismeergarnelen<br />

MSC-zertifiziert ist oder sich im<br />

Rahmen eines Fishery-Improvement-<br />

Programms auf der Vorstufe einer<br />

Zertifizierung befindet. Der Koch und<br />

Küchenchef Ryan Perratt hat für Cooking<br />

+ Catering <strong>inside</strong> die kulinarischen<br />

Vorzüge des wichtigsten grönländischen<br />

Exportgutes in den Fokus gestellt.<br />

Fisch + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


30 COOKING FISCH<br />

Schwarzer Heilbutt<br />

Grönländischer Schwarzer Heilbutt<br />

(Reinhardtius hippoglossoides)<br />

ist ein Plattfisch, der im<br />

Nordatlantik und in den arktischen<br />

Ozeanen, vor allem bei<br />

Grönland, Island und Nordnorwegen,<br />

vorkommt. Die zwei<br />

schwarzen Hautseiten geben<br />

ihm seinen Namen. Er lebt in<br />

den eiskalten, klaren Tiefen der<br />

riesigen Fjorde Grönlands ebenso<br />

wie im offenen Meer. Durch<br />

die kalte Umgebung wächst<br />

der Schwarze Heilbutt sehr<br />

langsam, was den Geschmack<br />

jedoch zum Positiven intensiviert.<br />

Grönländischer Heilbutt (auch<br />

Schwarzer Heilbutt) ist ein fetter<br />

Fisch mit einem hohen Gehalt an<br />

gesunden Omega-3-Fettsäuren<br />

und einer zarten Textur, während<br />

Atlantischer Heilbutt (auch Weißer<br />

Heilbutt mit einer weißen Hautunterseite<br />

und einer schwarzen<br />

Oberseite) mager und ziemlich<br />

fest ist. Der Heilbutt von<br />

Royal Greenland stammt aus<br />

den nördlichsten Teilen des<br />

Atlantiks und des Arktischen<br />

Ozeans, wo er in den Ozeanen<br />

um Grönland, Norwegen<br />

und Ostkanada entweder auf<br />

Hochsee mit Schleppnetzen<br />

oder küstennah mit Leinen oder<br />

Netzen gefangen wird.<br />

Filet vom Schwarzen Heilbutt auf Zedernholz im<br />

BBQ gegrillt, serviert mit Tomaten-Ananas-Salsa<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

600 g Royal Greenland Schwarzer<br />

Heilbutt (Filet)<br />

10 g Grillgewürzmischung für Fisch<br />

1/2 Ananas (in lange Scheiben/<br />

Tranchen geschnitten)<br />

150 Kirschtomaten (halbiert)<br />

100 Rucola<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Den Heilbutt schonend auftauen, gut abtropfen<br />

lassen und mit der Gewürzmischung würzen. Das<br />

Zedernholz 10 Minuten in Wasser einweichen. Den<br />

Fisch auf das Holz und beides dann auf den vorgeheizten<br />

Grill legen. Abgedeckt 8 bis 10 Minuten<br />

bei mittlerer Hitze grillen. Für die Salsa die Ananas<br />

grillen, bis sie karamellisiert ist, und grob schneiden,<br />

mit den halbierten Tomaten mischen, würzen<br />

und mit Rucola servieren.<br />

Gebratener Schwarzer Heilbutt<br />

mit Porree-Erbsen-Ragout und<br />

Petersiliensosse<br />

Heilbutt schonend auftauen, gut abtropfen lassen und in<br />

150-Gramm-Portionen schneiden. Lauch langsam in der<br />

Pfanne mit Schalotten, Butter und Brühe kochen, bis er<br />

leicht bissfest und glasig ist. Für die Soße Erbsen, Crème<br />

fraîche, Joghurt und Petersilie fein pürieren und mit Salz,<br />

Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Den Heilbutt auf<br />

beiden Seiten braten, bis er goldbraun und karamellisiert ist.<br />

Porree-Erbsen-Ragout auf die Teller verteilen, Heilbutt oben<br />

darauflegen und zuletzt mit der Soße nappieren.<br />

Eismeer- Garnelen<br />

Eismeergarnelen (Pandalus borealis) leben in den eisigen und sauberen<br />

Gewässern des Nordatlantiks und des Arktischen Ozeans –<br />

von der Ostküste der USA, über Kanada, Grönland und Norwegen<br />

bis hin zum Ärmelkanal. Sie werden normalerweise gefangen, wenn<br />

sie sechs Jahre oder älter sind. Zum Vergleich: Asiatische Zuchtgarnelen<br />

werden nach nur sechs Monaten geerntet. Eismeergarnelen<br />

sind sowohl im rohen wie gekochten Zustand rosa. Die Garnele hat<br />

ein herrlich rosafarbenes Fleisch und eine feste, saftige Konsistenz<br />

mit einem angenehmen, leicht süßlichen Meeresaroma.


Gebratener Nutaaq-Kabeljau mit Couscous-<br />

Salat, Frühlingsgemüse und Kräuteröl<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

(4 Portionen)<br />

600 g Royal Greenland<br />

Nutaaq-Kabeljau-Filet<br />

(150g pro Portion)<br />

200 g Couscous<br />

1 Granatapfel<br />

100 g Babyspinat<br />

1 Zitrone<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

1 Bund Radieschen<br />

50 ml Olivenöl<br />

1 TL Kurkuma<br />

½ Bund Petersilie<br />

½ Bund Basilikum<br />

etwas Öl<br />

Salz und schwarzer Pfeffer<br />

Nutaaq-Kabeljau-Carpaccio<br />

mit Gurke, roten Zwiebeln,<br />

Chili, Kresse<br />

Für den Sud Salz, Zucker, Apfelessig,<br />

Koriandersamen, Wasser mischen,<br />

zum Kochen bringen und durch ein<br />

Sieb passieren. Rote-Zwiebel-Ringe<br />

hinzufügen und abkühlen lassen; so<br />

bekommen die Zwiebeln einen tollen<br />

Geschmack und sind sehr bekömmlich.<br />

Dünne Kabeljau-Nutaaq-Scheiben auf die<br />

Teller verteilen. Gemüse, Öl und Kresse hinzufügen.<br />

Mit Limette und Meersalz würzen.<br />

Zubereitung:<br />

Den Couscous in eine hitzebeständige Schüssel<br />

geben. Kurkuma, Salz und Pfeffer unter den<br />

Couscous mischen und mit 250 ml kochendem<br />

Wasser aufgießen, abdecken und 5 Minuten<br />

gar ziehen lassen, anschließend mit einer Gabel<br />

umrühren und auflockern. Granatapfelkerne auslösen,<br />

Radieschen und Frühlingszwiebeln fein<br />

hacken. Das gehackte Gemüse, die Granatapfelkerne<br />

und den Spinat unter den Couscous<br />

mischen. Für das Kräuteröl die gehackte Petersilie<br />

und das Basilikum mit dem Öl glatt rühren<br />

und dann durch ein feines Sieb passieren. Den<br />

Kabeljau auf beiden Seiten goldbraun bis zum<br />

gewünschten Garpunkt braten. Den Couscous<br />

auf warme Teller verteilen, den Kabeljau darauf<br />

anrichten und mit dem Kräuteröl würzen.<br />

Nuutaq- Kabeljau<br />

Der Atlantische Kabeljau (Gadus<br />

morhua) ist einer der weltweit<br />

bekanntesten und beliebtesten<br />

Fische. “Nutaaq” bedeutet auf<br />

grönländisch „neu“. Dieser Fisch ist<br />

vor allem im Nordatlantik und in der<br />

Barentssee anzutreffen. Kabeljau<br />

aus der Arktis ist bekannt für seine<br />

feste Textur und seinen großartigen<br />

Geschmack, der Zeit hat, sich vollständig<br />

zu entwickeln, da das kalte<br />

Wasser hier den Fisch langsamer<br />

wachsen lässt als anderswo. Der<br />

Kabeljau ist an seinem charakteristischen<br />

Bartfaden am Unterkiefer<br />

und seiner schön gesprenkelten<br />

Haut leicht zu erkennen, die je nach<br />

den Bodenverhältnissen in seinem<br />

Lebensbereich die Farbe wechseln<br />

kann. Er frisst fast alles, hat aber<br />

eine Vorliebe für Eismeergarnelen.<br />

Red- Thai-Currysuppe mit Eismeergarnelen,<br />

Spinat, Zuckererbsen und Reis<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

200 g Royal Greenland<br />

Eismeergarnelen<br />

30 g Red-Thai-Curry-Paste<br />

30 ml Rapsöl<br />

1 l Kokosmilch<br />

2 Stangen Zitronengras<br />

(etwas anschlagen/aufbrechen)<br />

30 g Ingwer<br />

(geschält und geschnitten)<br />

1 EL Koriander (frisch, grob gehackt)<br />

100 g Spinat (gewaschen)<br />

100 g Zuckererbsen (Julienne)<br />

150 g Jasminreis<br />

Zubereitung:<br />

Eismeergarnelen schonend im<br />

Kühlschrank auftauen und gut abtropfen<br />

lassen. Die Curry-Paste mit<br />

Rapsöl für 2 Minuten leicht anbraten.<br />

Kokosmilch, Ingwer und Zitronengras<br />

hinzufügen und 10 Minuten kochen<br />

lassen. Die Suppe durch ein Sieb geben<br />

und das geschnittene Gemüse und<br />

den Koriander hinzufügen. Eismeergarnelen<br />

hinzufügen und mit Reis servieren.<br />

Tipp: Die Garnelen erst ganz<br />

zum Schluss hinzufügen oder separat<br />

in einem Suppenlöffel auf der Suppe<br />

servieren.<br />

Fisch + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


32 COOKING FISCH<br />

Schneekrabben-Croissant mit Estragon-<br />

Mayo, Gurke, gerösteten Zwiebeln und Feldsalat<br />

Schnee krabbe<br />

Die Schneekrabbe (Chionoecetes opilio) hat<br />

ihren Namen nach dem Klima ihres Lebensraums<br />

erhalten: Den kältesten Teilen des<br />

Nordatlantiks und des Nordpazifiks, wo die<br />

Wassertemperaturen ständig unter 4 °C<br />

liegen. Die Krabbe hat einen kleinen Körper<br />

mit langen, dünnen Beinen und einem orangefarbenen,<br />

hellbraunen oder rötlichen Panzer.<br />

Die Bestände in Westgrönland und Kanada<br />

gelten als gesund und werden nachhaltig<br />

bewirtschaftet. Royal Greenland unterhält<br />

Produktionsanlagen an der Westküste Grönlands<br />

sowie in Neufundland, in denen die<br />

Schneekrabben lebendig angelandet werden<br />

und schnell betäubt, geschlachtet, gekocht<br />

und tiefgefroren werden, bevor sie in den<br />

Gefrierraum kommen und versandfertig für die<br />

Verbraucher auf der ganzen Welt sind.<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

200 g Royal Greenland<br />

Schneekrabben-Beine,<br />

gekocht<br />

4 Croissants<br />

(oder 8 Mini Croissants)<br />

2 EL Mayo<br />

(selbstgemacht oder fertig)<br />

1 EL Estragon (fein gehackt)<br />

40 g geröstete Zwiebeln<br />

1 Gurke (in lange, dünne<br />

Scheiben geschnitten)<br />

100 g Feldsalat (gewaschen)<br />

Salz, Pfeffer, Zitronensaft und<br />

Zitronenzesten (Abrieb)<br />

Zubereitung:<br />

Die Schneekrabbe schonend<br />

auftauen, gut abtropfen lassen<br />

und Fleisch auslösen. Mayo mit<br />

gehacktem Estragon mischen und<br />

mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />

abschmecken. Die Gurkenscheiben<br />

mit den Zitronenzesten würzen.<br />

Die Croissants im Ofen erwärmen,<br />

mittig einschneiden und die<br />

Mayonnaise in den Croissants<br />

verteilen. Die Gurke und den Salat<br />

hinzufügen. Zuletzt das ausgelöste<br />

Schneekrabben-Fleisch und die<br />

knusprigen Zwiebeln hinzufügen.<br />

Royal Greenland ...<br />

• … bietet seit 1774 grönländische Produkte an<br />

• … gehört zu 100 % der Regierung Grönlands<br />

und ist der größte Arbeitgeber des Landes<br />

• … hat ca. mehr als 2.200 Mitarbeiter weltweit<br />

• … wird von mehr als 1.800 selbstständigen<br />

lokalen Fischer täglich mit frischem Seafood<br />

beliefert<br />

• … fischt mit einer eigenen Fischereiflotte<br />

nach Garnelen, Schwarzem Heilbutt, Kabeljau<br />

und anderen Arten im Nordatlantik und im<br />

Arktischen Ozean<br />

• … besitzt und betreibt Produktionsstätten<br />

in Kanada, Grönland, Neufundland und<br />

Deutschland<br />

Schneekrabbe mit Frühlings-Risotto,<br />

gegrilltem Spargel und<br />

karamellisierten Karotten<br />

Schneekrabbe schonend<br />

auftauen, gut abtropfen<br />

lassen und Fleisch auslösen.<br />

Geschnittene Zwiebel mit<br />

Olivenöl glasig anschwitzen,<br />

Risottoreis und Weißwein<br />

hinzufügen. Die Brühe nach<br />

und nach langsam hinzufügen<br />

und kochen, bis der Reis<br />

al dente ist. Warmhalten.<br />

Grünen Spargel vorbereiten,<br />

anschließend mit Zitronenöl<br />

marinieren und danach den<br />

Spargel in der Grillpfanne<br />

anbraten. Karotten bei<br />

starker Hitze braten, bis sie<br />

eine schöne Karamellfarbe<br />

haben. Risottoreis, Erbsen,<br />

dicke Bohnen und Kräuter in<br />

die Pfanne geben, Gemüsebrühe<br />

hinzufügen und bis<br />

zum gewünschten Garpunkt<br />

kochen. Parmesankäse<br />

hinzufügen und mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken.<br />

Spargel und Karotten auf<br />

den Tellern verteilen, das Risotto<br />

in die Mitte des Tellers<br />

geben. Zuletzt das warme<br />

Schneekrabben-Fleisch<br />

hinzufügen.<br />

Fisch + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


Kanadischer Hummer<br />

Kanadischer Hummer (Homarus americanus) kommt in Küstengebieten vor,<br />

von Labrador in Kanada bis New Jersey in den USA. Der Hummer lebt auf<br />

Felsen in Tiefen von 2 bis 40 Metern, wo er sich entweder mit olivgrünem<br />

oder grünlichbraunem Farbton der Umgebung anpasst. Er wächst während<br />

seines ganzen Lebens, im Gegensatz zu seinem harten Panzer. So windet<br />

er sich einmal im Jahr oder alle zwei Jahre aus dem alten Panzer und formt<br />

einen neuen, in den er schließlich hineinwachsen wird. Der Hummerpanzer<br />

ist weich, bis dieser größer und dann hart<br />

wird. In dieser Zeit ist auch das Fleisch<br />

des Hummers saftig und weich.<br />

Royal Greenland verarbeitet nur<br />

Hummer mit einem harten<br />

Panzer, die über festes Fleisch<br />

verfügen.<br />

MEHR RAUM<br />

FÜR IHRE<br />

PERFEKTION.<br />

Hummer- Tagliatel-<br />

le mit Tomaten, Chili<br />

und Thymian<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

1 Royal Greenland kanadischer<br />

Hummer (vorgekocht)<br />

400 g Tagliatelle<br />

150 g Kirschtomaten<br />

1 EL Thymian (fein gehackt)<br />

1 Chilischote (rot, sehr fein gehackt)<br />

1 EL Tomatenmark<br />

150 ml Sahne<br />

Zitronensaft und etwas<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Hummer schonend auftauen, Fleisch<br />

auslösen, grob schneiden und beiseite<br />

stellen. Tagliatelle kochen bis zum<br />

gewünschtem Garpunkt. Die Tagliatelle,<br />

Tomaten, Sahne, Tomatenmark, Chili und<br />

Thymian in die Pfanne geben und ca.<br />

5 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.<br />

Zuletzt den geschnittenen Hummer<br />

hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />

abschmecken.<br />

Hummer-Tacos mit<br />

Fenchel-Apfel-Slaw,<br />

Guacamole und Salsa<br />

Wir kümmern uns um den Rest.<br />

Restaurant Maximilian Lorenz, Köln,<br />

1 Michelin-Stern<br />

Deutsche Aromenküche, neu interpretiert<br />

und mit besten Zutaten: Maximilian<br />

Lorenz vertraut bei seinen heimischen<br />

Speisenkreationen konsequent auf<br />

höchste Qualität, auch in der Küchentechnik.<br />

Mit der Herd anlage PALUX<br />

Maître setzt der Sternekoch auf Perfektion<br />

und schafft sich mehr Freiraum<br />

für neue Ideen.<br />

Hummer schonend auftauen, Fleisch<br />

auslösen, grob würfeln und beiseitestellen,<br />

Fenchel in dünne Scheiben schneiden.<br />

Apfel in dünne Julienne schneiden.<br />

Das Gemüse mit Joghurt, Mayonnaise,<br />

Essig, frischen Koriander vermengen und<br />

nach Geschmack würzen. Für die Salsa die<br />

Tomate und die Zwiebel fein hacken, mit Salz, Pfeffer,<br />

Zitronensaft, Olivenöl und etwas Koriander abschmecken. Für die Guacamole<br />

Avocados grob hacken, mit Salz würzen und einen Spritzer Limette hinzufügen.<br />

Die Tacos im Ofen oder unter dem Salamander kurz erwärmen, bis sie<br />

goldbraun und knusprig sind. Die Tacos mit Guacamole, Salsa und Slaw<br />

(Krautsalat) füllen. Den warmen Hummer hinzufügen.<br />

Fisch + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21<br />

Erleben Sie weitere Beispiele für<br />

Leidenschaft ohne Kompromisse bei<br />

unseren Referenzen im Internet.<br />

www.palux.de<br />

Clevere Küchenlösungen<br />

made in Germany seit 1929.


HERZLICHEN<br />

GLÜCKWUNSCH!<br />

Wir gratulieren den Gewinnern und Nominierten<br />

zum Caterer des Jahres 2020<br />

KATEGORIE<br />

CORPORATE<br />

KATEGORIE<br />

GREEN CATERING<br />

KATEGORIE<br />

NEW NORMAL<br />

Nominiert<br />

Food Affairs, Eschborn<br />

A&Z Foodmanufaktur, Bergheim<br />

Floris Catering, Berlin<br />

Nominiert<br />

Essen für uns, Mainz<br />

DingsDums Dumplings, Berlin<br />

Berlin Cuisine, Berlin<br />

Nominiert<br />

Formbar Events & Catering, Hilden<br />

Kaiserschote, Köln<br />

Lemonpie Eventcatering, Köln<br />

Gewinner<br />

Caterer des Jahres 2020:<br />

Food Affairs,<br />

Eschborn<br />

Gewinner<br />

Caterer des Jahres 2020:<br />

DingsDums Dumplings,<br />

Berlin<br />

Gewinner<br />

Caterer des Jahres 2020:<br />

Lemonpie Eventcatering,<br />

Köln


KOLUMNE 35<br />

KOLUMNE<br />

Der Geschmack von Zeit<br />

„Früher war alles besser“, ist eine so<br />

gerne wie oft benutzte Redewendung.<br />

Es stimmt nicht, früher war nicht alles<br />

besser. Punkt. Aber dennoch gibt es<br />

in uns allen den verklärten Blick auf die<br />

Vergangenheit. Denn es ist die vergangene<br />

Zeit, auf die wir gerne und vor allen<br />

Dingen wohlwollend zurückdenken.<br />

„Was uns beim Wein<br />

selbstverständlich<br />

ist, scheint uns bei<br />

gekochten Gerichten<br />

aus dem Blick geraten<br />

zu sein.“<br />

Je nach Lebensalter gab es zwar damals<br />

kein fließendes warmes Wasser, keinen<br />

Farbfernseher und noch ein Wählscheibentelefon,<br />

aber dafür waren wir<br />

jünger. Hätten wir damals den heutigen<br />

Erfahrungsschatz gehabt, dann wäre in<br />

der Tat einiges besser gewesen. Und ein<br />

weiterer Aspekt führt zu dieser Meinung:<br />

Früher hatte man mehr Zeit. Es gab<br />

geregelte Arbeits- und Freizeit und beide<br />

Bereiche wurden sorgsam voneinander<br />

getrennt. Heute zerfließen zunehmend<br />

die Grenzen, und wenn wir dann mal Zeit<br />

haben, fordern uns die sozialen Medien<br />

dazu auf, uns eben mit ihnen und nicht<br />

mit sinnvolleren Dingen zu beschäftigen.<br />

Heute muss alles in Echtzeit passieren.<br />

Es scheint, als lebten wir permanent in<br />

der Gegenwart, gehetzt von den Anforderungen<br />

des Alltags. Aber, so merken<br />

wir schon bei diesem flüchtigen Blick<br />

zurück, die Zeit läuft. Manchmal fühlt<br />

es sich so an, als liefe sie an uns vorbei.<br />

Und erst ein Blick auf Kinder, die in aller<br />

Ruhe in ein Spiel vertieft sind, zeigt uns,<br />

dass man sich einfach Zeit nehmen<br />

muss, um sie genießen zu können.<br />

Schon erkennen wir das Paradox der<br />

Zeit: Zeit hat man nur, wenn man sie sich<br />

nimmt. Die bewusste Entscheidung, andere<br />

Dinge ruhen zu lassen, versetzt uns<br />

erst in die Lage, unsere Aufmerksamkeit<br />

auf eine Sache zu lenken.<br />

Effizienz ist oftmals nicht nur schlicht<br />

notwendig, sondern darüber hinaus auch<br />

sinnvoll und gut. Aber sie benötigt auch<br />

ihren Gegenspieler, die Muse, um uns<br />

nicht völlig zu vereinnahmen. Manches<br />

Mal muss man die Zeit für sich arbeiten<br />

lassen. Dies gilt auch für die Küche.<br />

Auch hier soll effektiv gearbeitet und<br />

keine Zeit verschwendet werden. Sowohl<br />

Kochbücher als auch die Werbung für<br />

Fertigprodukte versprechen gelingsichere<br />

Rezepte und Gerichte in wenigen<br />

Minuten. Dabei basiert Kochen auf anderen<br />

als nur zeitsparenden Konzepten.<br />

Kochen ist geprägt – wenn man so will<br />

– durch das perfekt ausbalancierte Spiel<br />

mit der Zeit oder und gegen sie.<br />

REIFEZEITEN<br />

Doch was uns beim Wein selbstverständlich<br />

ist – ihn in Ruhe im Keller zur<br />

Vollmundigkeit reifen zu lassen – erscheint<br />

uns bei gekochten Gerichten<br />

aus dem Blick geraten zu sein. Und das<br />

ist eine direkte Folge des zunehmenden<br />

Verharrens in der Gegenwart. Alles<br />

ist immer und zu jeder Zeit verfügbar.<br />

Wir wissen um den Wohlgeschmack<br />

eines gereiften Schinkens und eines<br />

alten Parmesans, natürlich kaufen wir<br />

sie schon in diesem Zustand ein. Aber<br />

auch Tee, Pfeffer, Vanille und andere<br />

begehrte Produkte unseres täglichen<br />

Bedarfs erlangen ihre faszinierende geschmackliche<br />

Vielschichtigkeit erst durch<br />

Fermentationsprozesse, die sich über<br />

einen langen Zeitraum erstreckenden.<br />

Dr. Nikolai Wojtko widmet sich<br />

in Cooking + Catering <strong>inside</strong> in<br />

einer re gelmäßigen Kolumne<br />

Themen, die Köche und Gastronomen<br />

bewegen.<br />

Vielleicht ist gerade deshalb seit einigen<br />

Jahren ein Trend entstanden, in den Küchen<br />

selbst Fermente anzusetzen. Nicht<br />

in erster Linie, um die Grundprodukte auf<br />

klassische Weise lagerfähig zu halten,<br />

sondern um die auf diesem Wege gewonnene<br />

aromatische Vielschichtigkeit<br />

und so neue Nuancen auf den Tellern zu<br />

gewinnen. Ganz abgesehen davon, dass<br />

so beim Essen Assoziationen an eine<br />

vergangene Zeit und an Omas selbstgemachtes<br />

Sauerkraut geweckt werden.<br />

WOHLGESCHMACK<br />

Dabei gab es früher wirklich etwas, das<br />

besser war: Man ließ in der Küche den<br />

Faktor Zeit nicht außer Acht, sondern<br />

machte ihn sich bewusst zunutze.<br />

Soßen, Fonds und alle Formen von<br />

Fermentationsprodukten benötigen<br />

Zeit. Und erst mit der Zeit kann der<br />

Geschmack reifen, an Vollmundigkeit<br />

und Vielschichtigkeit gewinnen. Nicht nur<br />

den Dingen sollten wir ihre Zeit zur Reife<br />

gönnen. Auch wir selbst sollten immer<br />

mal wieder aus dem gleichförmigen Tritt<br />

des Alltags ausscheren, um sie zu genießen,<br />

die Zeit. Und ihren Geschmack. Es<br />

verhält sich mit Saucen wie mit gereiftem<br />

Käse. Lässt man die Zeit einfach<br />

vergehen, entstehen Aromen, die einen<br />

Geschmack gewähren, der eben nicht<br />

alltäglich ist.<br />

Und es ist das, was wir in unterschiedlichsten<br />

kulinarischen Zubereitungsarten<br />

gerne genießen, und es ist das, was uns<br />

entspannen lässt: Der Geschmack von<br />

Zeit.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


36 SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2020<br />

powered by<br />

Die Gewinner<br />

I<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Im Dezember vergangenen Jahres hat Cooking<br />

+ Catering <strong>inside</strong> wieder den begehrten<br />

Branchenpreis „Caterer des Jahres“ verliehen.<br />

Die neun Nominierten haben wir in der letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong> ausführlich vorgestellt. Hier sind<br />

die Gewinner!<br />

Dingsdums Dumpling ist Caterer des Jahres<br />

2020 in der Kategorie Green Catering, Lemonpie<br />

in der Kategorie New Normal und Food Affairs<br />

in der Kategorie Corporate. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Nun ist die derzeitige Situation eine<br />

enorme Herausforderung, insbesondere für die<br />

Caterer: Bestehende Konzepte müssen quasi täglich<br />

an neue Erfordernisse angepasst werden.<br />

Gilt das auch für die prämierten Konzepte? Wie<br />

haben die Caterer die vergangenen Wochen seit<br />

der Preisverleihung erlebt? Welche Hoffnungen,<br />

welche Erwartungen haben sie?<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020 37<br />

Dingsdums<br />

Dumpling<br />

Berlin<br />

powered by<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2020<br />

GEWINNER<br />

GREEN CATERING<br />

FOTOS: Shutterstock, Anna Nesterenko, Lemonpie, Food Affairs<br />

Retten mit ihren<br />

Teigtaschen Lebensmittel:<br />

Ann-Kathrin<br />

Wohlrab (Anna) und<br />

Mauritz Schröder.<br />

Ständig gibt es neue Form-, Farb- und Geschmackskreationen.<br />

Auch solche, von denen vorher keiner<br />

erwartet hatte, dass sie schmecken.<br />

Mauritz Schröder und Ann-Kathrin<br />

Wohlrab (Anna) haben sich mit ihrem<br />

Unternehmenskonzept der Bekämpfung<br />

der Lebensmittelverschwendung<br />

verschrieben.<br />

„Über 18 Mio. t genießbare Nahrungsmittel<br />

landen in Deutschland pro<br />

Jahr in der Tonne. Wir beweisen, das<br />

muss nicht sein!“, sagt Anna. Das, was<br />

sie, Mauritz und Anna, ebenso wie die<br />

Gäste zu Foodsavern macht, ist die Art<br />

der Zutatenbeschaffung. „Wir verwenden<br />

größtenteils überschüssige, aber<br />

qualitativ einwandfreie Waren von<br />

Partnern aus dem Lebensmitteleinzel-<br />

und Großhandel, die sonst sinnlos<br />

vernichtet werden.“ Allerdings lässt die<br />

Art der Warenbeschaffung keine große<br />

Vorausplanung zu: Das macht die Produktion<br />

zur größten Herausforderung, denn<br />

erworbene Überschüsse sollen restlos verwertet<br />

und nur durch minimalen Zukauf<br />

ergänzt werden. Der Vorteil: Durch ein immer<br />

wechselndes Warenangebot können<br />

die beiden ständig die Sorten verändern.<br />

Manchmal kommen da Kreationen heraus,<br />

von denen auch die beiden Lebensmittelretter<br />

vorher nicht gedacht hätten, dass sie<br />

funktionieren. Somit vereine der Begriff<br />

DingsDums die spontane Erstellung von<br />

Rezepten durch unvorhersehbare Zutaten<br />

und „die Freude, aus ungeliebten Lebensmitteln<br />

schöne und leckere Designobjekte<br />

zu erschaffen, die sich keiner besonderen<br />

Art von Dumplings zuordnen lassen“, sagt<br />

Anna. „Unsere handgefertigten Dings sind<br />

eine innovative Art D(umpl)ings: Teigtaschen<br />

in jeglichen Formen und Farben<br />

mit endlos scheinenden Kombinationen<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


38 SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020<br />

Mit der Dings-<br />

Produktion<br />

bekämpft<br />

Dingsdums aktiv<br />

den Lebensmittelüberschuss.<br />

Lemonpie<br />

Köln<br />

an Füllungen, die in puncto<br />

Nachhaltigkeit neue Maßstäbe<br />

setzen.“<br />

Das Konzept ist so einfach<br />

wie genial – die Vermeidung<br />

von Lebensmittelüberschüssen<br />

und das vor allem<br />

im Bereich Catering. Auch<br />

die Jury, die in diesem Jahr<br />

anhand einer Bewertungsmatrix<br />

votete, da coronabedingt<br />

eine Jurysitzung nicht<br />

stattfinden konnte, sah dies<br />

so. Dingsdums siegte in der<br />

Kategorie Green Catering mit<br />

großem Abstand.<br />

„Wir wollten schon immer,<br />

seit dem es uns gibt, bei diesem<br />

Wettbewerb mitmachen<br />

und haben uns nichts<br />

sehnlicher gewünscht, neben<br />

„Wir verwenden<br />

qualitativ<br />

einwandfreie<br />

Lebensmittel,<br />

die sonst<br />

sinnlos vernichtet<br />

werden.“<br />

Ann-Kathrin Wohlrab<br />

anderen Größen aus der Cateringbranche<br />

diesen ehrenvollen<br />

Titel zu gewinnen“,<br />

sagt Anna.<br />

Seit der Verleihung des<br />

Titels „Caterer des Jahres“<br />

habe man das Angebot ausgeweitet,<br />

erzählt Anna. „Wir<br />

verkaufen unsere Dumplings<br />

tiefgefroren in unserem Onlineshop,<br />

bei Sirplus, Markthalle<br />

Neun und über die Gorillas-App.<br />

Unsere Workshops<br />

bieten wir im Moment nicht<br />

mehr vor Ort an, sondern<br />

verschicken deutschlandweit<br />

Do-it-yourself-Dumpling-Boxen<br />

für ein leckeres Erlebnis<br />

für die ganze Familie.“ Den<br />

Vertrieb wolle man auch weiter<br />

ausbauen und in Zukunft<br />

tiefgefrorene Dumplings im<br />

ganzen Land vertreiben. Die<br />

DIY-Boxen sollen auch beibehalten<br />

und weiter modifiziert<br />

werden.<br />

„Als junges Start-up muss<br />

man für alle Eventualitäten<br />

gewappnet sein. Wir sind<br />

sehr stolz darauf, trotz Krise<br />

einen Weg gefunden zu haben,<br />

um unser Produkt weiterzuvertreiben<br />

und somit<br />

noch mehr Lebensmittel retten<br />

zu können. Für eine coolere<br />

Zukunft – one dumpling<br />

at a time“, so die Dings-Expertin.<br />

powered by<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2020<br />

Johannes Molderings<br />

und das<br />

Team von Lemonpie<br />

machen<br />

Outdoor zum<br />

neuen Indoor.<br />

GEWINNER<br />

NEW NORMAL<br />

„Wir haben uns mit dem Konzept<br />

„Ortswechsel: Indoor ist das neue Outdoor“<br />

beworben, weil es zukunftsweisend<br />

ist“, sagt Lemonpie-Geschäftsführer<br />

Johannes Molderings. „Outdoor-Events<br />

sind zurzeit die einzige<br />

Möglichkeit, Veranstaltungen abzuhalten.<br />

Seit Beginn der Pandemie setzten<br />

wir bei unseren Catering-Konzepten<br />

verstärkt auf die eigenen Streetfood<br />

Trucks, auf Holzbuden und Marktstände.<br />

Für die lauschige Atmosphäre wur-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020 39<br />

„Outdoor-Events<br />

sind zurzeit die<br />

einzige Möglichkeit,<br />

Veranstaltungen<br />

abzuhalten.“<br />

Johannes Molderings<br />

Das Konzept „Ortswechsel“ ist flexibel<br />

und lässt sich an diverse Themen anpassen.<br />

Auch an den Fastelovend.<br />

den Feuertonnen, Ölfässer und Räucheröfen<br />

aufgestellt. Alles unter Einbeziehung<br />

der aktuell erforderlichen<br />

Hygienemaßnahmen.“ Man habe<br />

sich intensiv mit allen erforderlichen<br />

Maßnahmen gegen die Ausbreitung<br />

von SARS-CoV-2 auseinandergesetzt<br />

und dabei immer im Fokus gehabt,<br />

den emotionalen Erlebnischarakter<br />

und die einzigartige Atmosphäre unter<br />

den notwendigen Auflagen nicht<br />

leiden zu lassen. So habe man zumindest<br />

ein wenig Umsatz generieren<br />

können.<br />

Schon vor und auch nach der Preisverleihung<br />

im Dezember sei das Konzept<br />

ständig modifiziert worden. „Es<br />

wurde immer den neuen Beschlüssen<br />

und Maßnahmen angepasst<br />

und natürlich auch den saisonalen<br />

Themen: Wiesn, Christmas, Fastelovend,<br />

Ostern etc. Der Standort in<br />

Bad Münstereifel ist dafür einfach<br />

sensationell flexibel und sehr stimmungsvoll.“<br />

Doch auch sonst ist man umtriebig<br />

gewesen. Molderings: „Wir haben viel<br />

gesät: Mit dem Konzept „Biologisch“<br />

für das Schul- und Kita-Catering haben<br />

wir seit März 2020 ein junges und sehr<br />

erfolgreiches Geschäftsfeld auf dem<br />

Markt“ Weitere Spielwiese: Die alte<br />

Tuchfabrik in Euskirchen könne man<br />

nun als Messeareal vermarkten. Publikumsmessen,<br />

Hausmessen und kleinere<br />

Fachmessen, die hier auf 5.300 qm<br />

stattfinden können, sollen demnächst<br />

für Lemonpie eine größere Rolle spielen.<br />

Dann sind da noch zwei hochmoderne<br />

Studios, die in die Classic Remise<br />

Düsseldorf und in die Alte Tuchfabrik<br />

in Euskirchen integriert wurden. „So<br />

können wir digitale Möglichkeiten einbinden,<br />

mit der Perspektive, hybride<br />

Events durchzuführen. Diese Kombination<br />

aus realen und digitalen Veranstaltungen<br />

als zeitgemäße Erweiterung<br />

des klassischen Veranstaltungsmarkts<br />

ist nicht mehr wegzudenken.“<br />

Die neuen und sinnvollen Standards<br />

beim Thema Hygiene sollen ebenfalls<br />

beibehalten werden. Hier erarbeite<br />

man gerade ein innovatives Konzept<br />

mit einem renommierten Institut in<br />

Bonn.<br />

Für die kommenden Monate heißt<br />

es für Molderings jedoch erst einmal:<br />

„Durchhalten und durchkommen! Die<br />

Entwicklung ist ja noch schwierig zu<br />

bewerten. Also bleibe ich in einer Art<br />

dauerhaften Startposition, um sofort<br />

Gas geben zu können. Das wichtigste<br />

ist, das Team immer wieder zu motivieren.<br />

Ich hoffe nämlich, wir schaffen das<br />

zusammen!“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


40 SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020<br />

Food Affairs<br />

Eschborn<br />

powered by<br />

Caterer<br />

des<br />

Jahres<br />

2020<br />

GEWINNER<br />

CORPORATE<br />

Gastronomie@work<br />

steht für maßgeschneiderte<br />

Restaurantkonzepte.<br />

„Wir sind überzeugt,<br />

die richtigen<br />

Antworten<br />

auf aktuelle Fragen<br />

einer Arbeitswelt<br />

im Wandel<br />

zu geben.“<br />

Gerhard Marschitz<br />

In der Kategorie Corporate wurde<br />

Food Affairs für sein Konzept Gastronomie@work<br />

mit dem Titel „Caterer<br />

des Jahres 2020“ ausgezeichnet.<br />

„Mit diesem Format möchten wir Restaurantkonzepte<br />

neu denken und einen<br />

einzigartigen „Place to connect“<br />

kreieren. Wir sind überzeugt, damit<br />

die richtigen Antworten auf aktuelle<br />

Fragen einer Arbeitswelt im Wandel<br />

zu geben“, sagt Gerhard Marschitz,<br />

Geschäftsführer von Food Affairs. Das<br />

wesentliche Alleinstellungsmerkmal<br />

des Konzeptes seien maßgeschneiderte<br />

Angebote auf Basis eines sehr intensiven<br />

Kundenverständnisses, unter<br />

Berücksichtigung eines starken Mitspracherechts<br />

des Kunden. Diesem Umstand sei<br />

es zu verdanken, dass man seit der Entwicklung<br />

des Konzeptes keine Modifikationen<br />

oder Anpassungen habe vornehmen müssen.<br />

„Zum ,New normal’ wird sicher gehören,<br />

auch in Zukunft noch mehr modulare und<br />

flexible Dienstleistungen für neue Arbeitsmodelle<br />

anzubieten. Hier sehen wir vor allem<br />

den Trend in der Ganztagsverpflegung,<br />

was wir bei uns mit einem All-Day-Konzept<br />

betiteln. Wir möchten unseren Gästen die<br />

Möglichkeit geben, sich ganz flexibel verpflegen<br />

zu können und das den ganzen Tag“, so<br />

Marschitz.<br />

Wie ist es dem Unternehmen Food Affairs<br />

in den vergangenen Wochen ergangen? „Natürlich<br />

treffen uns die Einschränkungen aufgrund<br />

der aktuellen Pandemielage genauso<br />

wie den Rest der Branche“, erklärt Gerhard<br />

Marschitz. „Der Community-Gedanke spielt<br />

für uns eine wichtige Rolle und ist aktuell<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


SPECIAL CATERER DES JAHRES 2020 41<br />

nur sehr eingeschränkt oder<br />

gar nicht umsetzbar. Zum<br />

Glück konnten wir aber dank<br />

unserer modularen Gastronomiekonzepte<br />

sowie der agilen<br />

Einsatzbereitschaft unserer<br />

Teams mit einigen schnellen<br />

Maßnahmen flexibel auf<br />

die Situation reagieren. So ist<br />

zum Beispiel sehr kurzfristig<br />

und unkompliziert eine Zusammenarbeit<br />

mit einem Lieferpartner<br />

entstanden, um für<br />

einige unserer Gastronomien<br />

auch Lieferservice anbieten<br />

zu können.“ Generell gelte in<br />

dieser schwierigen Zeit mehr<br />

denn je die Maxime von Food<br />

Affairs, mit individuellen Lösungen<br />

bestmöglich auf die<br />

aktuellen Anforderungen der<br />

Kunden zu reagieren.<br />

„Natürlich freuen wir uns,<br />

wie auch unsere Kunden, auf<br />

eine Entspannung der Lage<br />

und daraus resultierende<br />

Erleichterungen für unseren<br />

Geschäftsbetrieb. Viele<br />

Hygieneregelungen werden<br />

wir sicher noch weiter aufrechterhalten,<br />

um unseren<br />

Gästen optimale Sicherheitsstandards<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen.“ Für nächstes Jahr<br />

seien zahlreiche Neueröffnungen<br />

geplant. Marschitz:<br />

„Wir hoffen natürlich, dort<br />

baldmöglichst wieder alle<br />

Aspekte unserer Gastronomiekonzepte<br />

in vollem Umfang<br />

anbieten zu können, die<br />

ja wesentlich von der direkten<br />

zwischenmenschlichen<br />

Begegnung leben.“<br />

Food Affairs will die Gäste auf eine kulinarische<br />

Reise entführen. Wichtig ist<br />

dabei vor allem Authentizität.<br />

Auch <strong>2021</strong> suchen wir wieder<br />

den Caterer des Jahres!<br />

Stay tuned!<br />

www.cc<strong>inside</strong>.de


42 CONCEPTS<br />

EIGENREGIE<br />

Fremdvergabe?<br />

Keine<br />

Option<br />

EEs ist Mittag. Der Magen knurrt.<br />

Die Kantine ruft! In diesem Fall<br />

das Kasino der Nürnberger Versicherung.<br />

Wie so oft, fällt die Entscheidung<br />

schwer: Soll es heute<br />

das fränkische Schäufele sein<br />

oder doch lieber ein Salat? Oder<br />

die Pizza?<br />

Das Essen, das Kasinoleiter<br />

Max Kellermann und sein Team<br />

für die Mitarbeiter der Nürnberger<br />

kochen, unterliegt den Maßgaben<br />

Regionalität, Saisonalität,<br />

Frische und Selbst gemacht.<br />

Frisch definiert Kellermann als<br />

möglichst wenig TK, sondern<br />

stattdessen frisch vom Acker<br />

bzw. von der Weide. Gemüse<br />

und Obst kommen küchenfertig<br />

gewaschen und geschnitten von<br />

zwei ausgewählten Händlern<br />

und stammen fast ausnahmslos<br />

aus Franken, in der Ausnah-<br />

Selber machen oder<br />

fremd vergeben – das ist<br />

in der Betriebsgastronomie<br />

oft die „Gretchenfrage“.<br />

Nicht so im Kasino<br />

der Nürnberger Versicherung:<br />

Hier umwirbt das<br />

Unternehmen potenzielle<br />

neue Mitarbeiter mit der<br />

Aussicht auf Mittagessen<br />

im Kasino.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Starkes<br />

Team: Max<br />

Kellermann<br />

und ein Teil<br />

seiner Mitarbeiter.<br />

FOTOS: Nürnberger Versicherung<br />

me aus Bayern. Das gilt<br />

auch für das Fleisch, das<br />

der Metzger von nebenan<br />

täglich liefert. Schweine<br />

kommen aus der Region<br />

Franken, Rinder aus<br />

Bayern. Auch Eier werden<br />

regional eingekauft.<br />

Man kennt sich, tauscht<br />

Lichtdurchfluteter<br />

Pausenplatz mit<br />

Ausblick: Zwei Etagen<br />

stehen den Tischgästen<br />

zur Verfügung.<br />

sich aus, geht aufeinander<br />

ein. Ob es darum<br />

geht, wie eine Salatmischung<br />

zusammengesetzt<br />

ist, wie das Gemüse<br />

geschnitten werden soll<br />

oder um die Frage, was<br />

derzeit im Angebot ist<br />

und auf den Speiseplan<br />

gesetzt werden kann,<br />

wird besprochen. Und<br />

auch kurzfristige Extrawünsche<br />

sind möglich.<br />

„Das erleichtert unsere<br />

Produktionsabläufe“, so<br />

der Küchenchef.<br />

Durch die frisch und<br />

regional bezogenen Zutaten<br />

kann die Küche gesündere<br />

und schmackhaftere<br />

Speisen produzieren,<br />

ist Kellermann<br />

überzeugt. Er und sei-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CONCEPTS EIGENREGIE 43<br />

ne Mannschaft produzieren nach dem Prinzip<br />

Cook & Serve. In „normalen Zeiten“, also<br />

vor Corona, waren das täglich ca. 1.400 Essen.<br />

Die Versicherung hat insgesamt 2.600 Mitarbeiter,<br />

wovon natürlich nicht immer alle im<br />

Hause sind. Die Relation zwischen Essen und<br />

Mitarbeitern spricht für die Akzeptanz des<br />

Kasinos. In der Tat: Die Verpflegung der Mitarbeiter<br />

in Eigenregie war schon immer so<br />

und steht auch nicht zur Diskussion. Zum einen<br />

wird das Essensangebot im Hause wirklich<br />

sehr geschätzt, das Ansehen des Kasinos<br />

und dessen Crew im Haus ist hoch. Das zeigen<br />

auch Bewertungen der Nürnberger Versicherung<br />

als Arbeitgeber auf dem Portal Kununu,<br />

in denen die Kantine mehrfach lobend erwähnt<br />

wird. Zum anderen würde eine Vergabe<br />

keine Kosten sparen, ist Kellermann überzeugt:<br />

„Ich habe unsere Betriebsverpflegung<br />

mit anderen verglichen, auch fremdvergebenen,<br />

aber ich bin der Meinung, dass da kein<br />

Einsparungspotenzial ist.“<br />

Bei der Erstellung der Speisepläne kommt<br />

es Kellermann auf Abwechslung und Ausgewogenheit<br />

gleichermaßen an. Wie in vielen<br />

Betriebsrestaurants sind Gerichte wie<br />

Currywurst und Wiener Schnitzel obligatorisch.<br />

Salate und Pasta ebenso. Aber neben<br />

kulinarischen Inspirationen aus<br />

aller Welt legen die Mitarbeiter<br />

der Nürnberger auch großen<br />

Wert auf typisch fränkische Spezialitäten<br />

wie das eben erwähnte<br />

Schäufele.<br />

KULINARISCHE<br />

RUNDUM-BETREUUNG<br />

„Im Normalfall, also vor Corona<br />

und hoffentlich auch bald wieder,<br />

haben wir sieben Essen pro<br />

Tag im Angebot. Ein Fleischgericht,<br />

ein vegetarisches Gericht.<br />

Zwei bis drei Mal pro Woche auch<br />

vegane Gerichte. Wir bieten Gerichte<br />

von einer Aktionstheke, an<br />

der Fleisch oder Fisch frisch gegrillt<br />

wird. Eine Pizza mit variierenden<br />

Belägen, natürlich auch<br />

selbst gemacht. Außerdem eine<br />

Tagessuppe, einen als Hauptgericht<br />

ausgelegten, angerichteten<br />

Salatteller mit Extras, aber auch<br />

eine Salattheke mit 35 Komponenten<br />

und einem Kaltgericht.“<br />

Zur Wahl stehen außerdem täg-<br />

Max Kellermann<br />

ist seit 1988 in der Küche<br />

der Nürnberger Versicherung<br />

beschäftigt, seit elf Jahren als<br />

Küchenleiter und Leiter Betriebskasino.<br />

1991 hat er seinen Küchenmeister<br />

absolviert, sich 2006 zum<br />

Betriebswirt weiter gebildet.<br />

lich zwei Desserts und zwei Kuchen;<br />

die werden allerdings zugekauft.<br />

Frisch gepresste Säfte, Biotees und<br />

Kaffeespezialitäten runden das Angebot<br />

während der Tischzeiten ab.<br />

Der kleine Hunger zwischendurch<br />

kann mit täglich ca. 450 selbst frisch<br />

belegten Brötchen, Sandwiches und<br />

Wraps gestillt werden, die über Automaten<br />

offeriert werden.<br />

Natürlich gehört die kulinarische<br />

Betreuung aller im Haus und von<br />

der Nürnberger Versicherung durchgeführten<br />

Veranstaltungen zu den<br />

Aufgaben von Kellermanns Team.<br />

20 bis 25 sind das pro Jahr: Aktionärssitzungen,<br />

Vertriebstagungen<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


44 CONCEPTS EIGENREGIE<br />

Fränkische Schäufele<br />

„Das Schäufele nennt man so, weil der Knochen des<br />

Schweine-Schulterblatts die Form einer Schaufel hat,<br />

oder auch, weil man bei einem guten Schäufele so richtig<br />

reinschaufelt. Das Gericht hat in Franken eine sehr alte<br />

Tradition. Die regionale Tradition spiegelt sich nicht<br />

nur in der Zubereitung wider, sondern auch in der<br />

Form wie das Fleischstück beschaffen ist. Nicht überall,<br />

nur in Franken, findet man einen Metzger, der weiß,<br />

was genau gemeint ist, und wie es geschnitten wird.“<br />

Max Kellermann<br />

Um das mal in Relationen zu setzen:<br />

Bei 1.400 Essen täglich bedarf es<br />

gewaltiger Mengen. Braucht ein<br />

4-Personen-Haushalt für eine Mahlzeit<br />

1 kg Schäufele, 800 g Kloßteig<br />

und 400 g Sauerkraut, sind es bei<br />

den in der Nürnberger für 400 Portionen<br />

eben 400 kg Schäufele, 320<br />

kg Kloßteig und 160 kg Sauerkraut.<br />

oder dem Weihnachtsmarkt der Firma.<br />

Die Nürnberger ist Sponsor des 1. FC Nürnberg,<br />

und so finden in diesem Zusammenhang<br />

viele Abendveranstaltungen im Haus<br />

statt. Und dann ist da die Blaue Nacht, eine<br />

Kunst-Großaktion, die seit dem Jahr<br />

2000 jährlich Anfang Mai in der Nürnberger<br />

Innenstadt stattfindet. Sie gilt mit<br />

durchschnittlich rund 130.000 Besuchern<br />

als die größte Kultur- und Museennacht in<br />

Deutschland. Auch hier ist die Nürnberger<br />

Sponsor und das Küchenteam beim offiziellen<br />

Eröffnungsempfang im Einsatz.<br />

Zutaten für 100 Portionen:<br />

100 Schäufele à 400 bis 450 g<br />

1.000 g Zwiebel<br />

400 g Karotten<br />

400 g Sellerie<br />

400 g Lauch<br />

9 Liter Grundsoße (Jus)<br />

Salz, Pfeffer, Paprikapulver edelsüß,<br />

Kümmel gemahlen,<br />

12 Lorbeerblätter<br />

Zubereitung 1:<br />

Das Gemüse und die Zwiebeln in<br />

walnussgroße Würfel schneiden<br />

und im Kipper scharf anbraten. Aus<br />

den Gewürzen eine Würzmischung<br />

machen, und die Schäufele damit<br />

einreiben. Das angebratene Gemüse<br />

gleichmäßig auf 6 GN-Bleche verteilen<br />

und die gewürzten Schäufele auf<br />

das Gemüse setzen. Jeweils zwei<br />

Lorbeerblätter dazugeben und mit<br />

1,5 l Jus angießen. Die Schäufele im<br />

Konfektomaten bei 160 °C<br />

45 Minuten garen. Anschließend<br />

ca.60 bis 80 Minuten dämpfen, bis<br />

das Fleisch den gewünschten Garpunkt<br />

hat. Anschließend die Soße<br />

in einen Kessel oder großen Topf<br />

abschütten.<br />

Zubereitung 2:<br />

Über Nacht garen auf 76 °C<br />

Kerntemperatur, sonst genauso<br />

verfahren.<br />

Die Schäufele in saubere GN-Bleche<br />

umschichten. Die Soße mit Salz,<br />

Pfeffer und Kümmel abschmecken,<br />

mit Stärke nach gewünschter Konsistenz<br />

abbinden und passieren. Die<br />

Schäufele nach Bedarf bei 230 bis<br />

240 °C ca. 9 bis 10 Minuten Heißluft<br />

überkrusten, bis die Schwarte goldbraun<br />

und knusprig ist.<br />

Die Schäufele mit Kartoffelkloß<br />

servieren.<br />

KANTINE IM CORONA-MODUS<br />

Soweit das Profil des Kasinos im Vor-Corona-Modus,<br />

und auch hoffentlich wieder<br />

danach. Doch momentan läuft alles anders.<br />

„Im Moment haben wir 350 bis 400 Essen“,<br />

berichtet Kellermann. In den vergangenen<br />

Monaten haben er und seine Mitarbeiter<br />

alternative Angebote entwickelt, die<br />

sie den Mitarbeitern machen. „Wir haben<br />

keine Stühle und Tische mehr im Casino.<br />

Stattdessen haben wir einen kleinen Laden<br />

eingerichtet, in dem wir nun beispielsweise<br />

regionales Gemüse verkaufen, ebenso<br />

regionale Wurstspezialitäten, vakuumiert<br />

oder in Dosen. Wir bieten selbst gekochte<br />

Marmeladen und Chutneys an, die sind<br />

ein Renner, vor allem unser Ingwer-Honig-<br />

Sirup. Und wir verkaufen frisch gebackenes<br />

Brot.“ Verpackt wird nicht in Plastik, sondern<br />

in Papiertüten. Das ist für Kellermann<br />

nicht nur selbstverständlich; er ist auch<br />

Mitglied der Euro-Toques und somit qua<br />

Statuten zur Nachhaltigkeit verpflichtet.<br />

Die Essen, die ausgegeben werden, nehmen<br />

die Gäste entweder abgedeckt mit einer<br />

Cloche mit in ihr Büro und verzehren<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


Viel Neues und<br />

Spannendes<br />

Internorga<br />

15. – 17.3.<br />

<strong>2021</strong><br />

In den vergangenen<br />

fünf Jahren wurde die<br />

Technik in der Küche<br />

komplett erneuert.<br />

Geflügel-Hacksteak mediterraner Art<br />

sie dort oder aber mit nach Hause. „Wir kochen, füllen<br />

die Gerichte in Mikrowellen-Behälter ab und kühlen<br />

sie runter. Dieser Behälter muss einmalig gekauft<br />

werden. Die Gäste bringen uns die Behälter zurück;<br />

dann gehen sie in unsere Spülmaschine und werden<br />

hygienisch sauber gespült, um dann wieder befüllt zu<br />

werden. Das klappt hervorragend“, so Kellermann.<br />

ALLE SOLLTEN ALLES KÖNNEN<br />

Kellermann hat 34 Mitarbeiter im Team. Darunter<br />

drei Azubis, sechs Köche. Er hält große Stücke auf<br />

seine Truppe – und ist aus diesem Grund als Küchenleiter<br />

nicht nur im Büro, sondern überall dabei: „Ich<br />

bin in der Küche, ich bin in der Produktion. Ich bin<br />

auch jeden Tag an der Essensausgabe. Ich will überall<br />

wissen, wie es läuft, sodass ich Prozessoptimierungen<br />

machen und gegebenenfalls auch einspringen<br />

kann. Und mir ist wichtig, dass im Fall des Falles<br />

jeder alles soweit kann.“ Ohne diese Zusammenarbeit<br />

und das gute Klima würde man das tägliche<br />

Pensum nicht schaffen. Außerdem dient das dem<br />

Teamerhalt. „Ich rechne damit, dass wir dauerhaft<br />

30 Prozent weniger Essen produzieren werden. Da<br />

müssen wir schauen, wie wir die auffangen können.“<br />

Dafür könnte sich beispielsweise das Festtagsessen<br />

etablieren: Zu Weihnachten bot das Küchenteam<br />

Gans to go mit Blaukraut und Soße. Die Mitarbeiter<br />

der Nürnberger haben sie übers Intranet bestellen<br />

können. Das ganze Gericht wurde zubereitet, vakuumiert,<br />

und es wurde eine Anleitung für die Regeneration<br />

zuhause hinzugelegt. Die Abholung war dann<br />

am 23. Dezember. Die Leute seien begeistert gewesen.<br />

„Das war der Hit, wir hatten 750 Gans-Bestellungen“,<br />

so Kellermann. „Deshalb machen wir das an Ostern<br />

mit Putenkeulen wieder.“<br />

Gefüllte Fleischbällchen mit Cheddar/Ratatouille<br />

Pulled Eisbein<br />

... präsentieren wir auf der IDX_FS powered by Internorga.<br />

Besuchen Sie unseren digitalen Stand. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21<br />

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46 CREATION HYGIENE<br />

Gut <br />

vorbereitet<br />

sein<br />

Die<br />

Coronakrise verschärft die Hygieneanforderungen<br />

in der Gastronomie.<br />

Von Christiane Diekmann<br />

FOTOS: iStockphoto, Ecolab, Tubeless, Kärcher, Ingo Jensen/beam GmbH<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION HYGIENE 47<br />

Konzepte der Caterer<br />

für den Restart<br />

G<br />

Gastronomen und Caterern<br />

macht der zweite Lockdown<br />

extrem zu schaffen. Viele versuchen<br />

zumindest ein wenig<br />

vom Außer-Haus-Geschäft<br />

mitzunehmen, obwohl das eigentliche<br />

Geschäftsmodell oft<br />

nur bedingt dafür ausgelegt<br />

ist. Das mag dazu beitragen,<br />

eine gewisse Zeit wirtschaftlich<br />

zu überbrücken. Doch unabhängig<br />

vom Ende des Lockdowns<br />

ist für zahlreiche Unternehmen<br />

ein unternehmerisches<br />

Überleben dieses Jahres<br />

unsicher. Sicher hingegen<br />

scheint: Die schon jetzt strengen<br />

Hygienevorschriften für<br />

Küche, Gastraum und Veranstaltungsorte<br />

werden weiter<br />

verschärft. Wie die wirtschaftlich<br />

stark angeschlagene Gastronomie-<br />

und Cateringbranche<br />

auch diese weiter steigenden<br />

Anforderungen schaffen<br />

kann, steht auf einem anderen<br />

Blatt. Zumal die Lockdown-Order<br />

zeigte, dass die Politik bei<br />

ihren Entscheidungen keinerlei<br />

Rücksicht auf Betriebe mit<br />

noch so gut durchgeführten<br />

Hygienemaßnahmen nimmt.<br />

Den Gastgebern bleibt nichts<br />

anderes, als darauf zu verweisen,<br />

dass ihre Betriebe den erforderlichen<br />

Stand der gesundheitlichen<br />

Vorgaben erfüllen.<br />

Dazu gehört vor allem<br />

der Nachweis eines durchdachten<br />

Hygienekonzepts. Das<br />

ist für Gastronomen nicht ungewöhnlich,<br />

denn im Grunde<br />

entsprechen die neuen Hygienevorschriften<br />

der Vorge-<br />

Für die Zeit, wenn Events und Veranstaltungen<br />

wieder erlaubt sind, haben viele Caterer schon<br />

längst Konzepte entwickelt, die für einen hohen<br />

Virenschutz bei Gästen und Mitarbeitern<br />

sorgen sollen. Einer davon ist der Hamburger<br />

Caterer Tafelspitz.<br />

Bevor Gäste die Räumlichkeiten betreten,<br />

finden sie die üblichen Hinweisschilder mit den<br />

verbindlichen Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen,<br />

Desinfektionsmittelspender<br />

sowie eine Gästeregistrierung über eine<br />

Gästeliste oder bei größeren Veranstaltungen<br />

über eine Guest Tracking App. Zudem werden<br />

vor Betreten der Event-Flächen Erkältungssymptome<br />

mit Wärmebildkameras detektiert<br />

und abgefragt.<br />

Auch die Durchführung von Corona-Schnelltests<br />

am Eingang ist möglich.<br />

Linien, Pfeile am Fußboden sowie Tensatoren<br />

verdeutlichen die vorgegebenen Laufwege der<br />

Gäste und helfen bei der Einhaltung der Abstandsregeln.<br />

Über ein Flow-Counting-System<br />

kann der Gästefluss gezielt gesteuert werden.<br />

Desinfektionsmittelspender zur regelmäßigen<br />

Handdesinfektion stehen in allen Bereichen<br />

(Akkreditierung, Speisen- und Getränkeausgaben,<br />

Waschräumen) standardmäßig zur<br />

Verfügung. Bei größeren Veranstaltungen<br />

werden Infrarotkameras (Wärmebildfunktion)<br />

an den Eingängen verwendet, um zusätzlich<br />

die Körpertemperatur der Gäste und Mitarbeiter<br />

zu messen.<br />

hensweise der „Gefahrenanalyse kritischer<br />

Kontroll-Punkte“, also dem bereits<br />

längst bekannten HA<strong>CC</strong>P (Hazard Analysis<br />

Critical Control Point). Diese ist in Artikel<br />

5 der EU-Verordnung Nr. 852/2044 zur<br />

Lebensmittelhygiene festgeschrieben und<br />

gilt seit 2006 für alle Unternehmen, die Lebensmittel<br />

produzieren, verarbeiten oder<br />

vertreiben. Daran ändert auch der Lockdown<br />

nichts.<br />

Die viruzide Wirksamkeit<br />

des Handdesinfektionsmittels<br />

Skinman Soft Protect<br />

FF von Ecolab tritt nach<br />

30 Sekunden ein.<br />

ALLES IN DEN<br />

GESCHIRRSPÜLER<br />

Zu den Hygienestandards<br />

gehören viele Details im Betrieb,<br />

angefangen beim Geschirrspülen,<br />

über die Küche,<br />

den Gastraum, den Veranstaltungsort<br />

bis hin zu den<br />

Waschräumen. Da steckt der<br />

Teufel, beziehungsweise das<br />

Virus, im Detail. Wer denkt<br />

schon daran, dass nach dem<br />

Desinfizieren der Töpfe das<br />

Abtrocknen mit Papier oder<br />

einem Handtuch das Geschirr<br />

erneut kontaminieren<br />

kann? Daher sollte ein<br />

Trocknungs- oder Klarspülmittel<br />

im Spülwasser verwendet<br />

werden, um den<br />

Trocknungsprozess zu beschleunigen.<br />

Zudem rät Granuldisk,<br />

Hersteller gewerblicher<br />

Geschirrspüler, auf<br />

eine manuelle Reinigung<br />

der Töpfe und Pfannen in<br />

einem Becken zu verzichten,<br />

weil mit dieser Methode<br />

schlicht keine Desinfektion<br />

des Geschirrs von Bakterien<br />

und Viren zu erreichen<br />

ist. Die sogenannte Virusinaktivierung<br />

lässt sich<br />

am besten erreichen, wenn<br />

Temperaturen jenseits von<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


48 CREATION HYGIENE<br />

dern in der Coronakrise vor allem für die<br />

Hygiene der Oberflächen sorgen. Was<br />

sie bewirken, beschreibt Hygieneexperte<br />

Sebastian Nann, Schulungsreferent<br />

bei Kärcher: „Im Küchenbereich ist eine<br />

regelmäßige Reinigung bzw. Desinfektion<br />

unerlässlich. Es gibt Oberflächen,<br />

die nicht desinfiziert werden müssen,<br />

auf denen sich aber dennoch organische<br />

und mineralische Verschmutzungen ablagern.<br />

In diesem Fall empfiehlt es sich,<br />

saures und alkalisches Reinigungsmittel<br />

im Wechsel anzuwenden. So wird durch<br />

die Reinigung den Mikroorganismen<br />

die Nährstoffgrundlage (Schmutz) entzogen.<br />

Beim Einsatz von saurem Reini-<br />

Kontaktlose Seifen- und Desinfektionsmittelspender<br />

vermeiden<br />

zusätzliche Infektionspunkte.<br />

70 Grad auf den Krankheitserreger einwirken.<br />

Das schafft nur die Geschirrspülmaschine.<br />

Wer allerdings Hygienekonzepte konsequent<br />

eingeführt hat, profitiert davon<br />

auch im Normalbetrieb. „Gastronomen<br />

und Caterer rechnen mit großem<br />

Andrang, wenn endlich wieder<br />

Gäste ins Restaurant oder auch zu Veranstaltungen<br />

kommen dürfen. Umso<br />

wichtiger wird es sein, gut vorbereitet<br />

zu sein“, sagt Rainer Jankowski, Verkaufsleiter<br />

bei Fincke-Hygiene. Das Unternehmen<br />

unterstützt hier mit Konzepten<br />

zu Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen,<br />

Produktauswahl und<br />

Einweisung der Mitarbeiter. Die beste<br />

Vorgehensweise für ein Hygienekonzept<br />

ist für Gastronomen, zusammen<br />

mit einem Dienstleister bei einer<br />

Betriebsbegehung die Abläufe und die<br />

vorhandenen Maschinen und Geräte,<br />

wie Spül- und Verarbeitungsmaschinen,<br />

zu betrachten. Aus dieser Analyse<br />

lassen sich schließlich auf den Betrieb<br />

abgestimmte Pläne für Reinigung, Hygiene<br />

und Desinfektion entwickeln.<br />

Bei der Auswahl der Reinigungsund<br />

Desinfektionsprodukte ist es<br />

wichtig, Materialverträglichkeit, Einwirkzeiten<br />

und Dosierung zu berücksichtigen.<br />

Denn die Reinigungsmittel<br />

müssen nicht nur für Sauberkeit, songungsmittel<br />

ist es wichtig, Zementfugen<br />

vorzuwässern, damit keine Schäden entstehen.<br />

Oberflächen, die nach der Reinigung<br />

wieder mit Lebensmitteln in Kontakt<br />

kommen, müssen mit Trinkwasser<br />

nachgespült werden. Wird mit einem<br />

Hochdruckreiniger gearbeitet, empfiehlt<br />

es sich, das Reinigungsmittel in Schaumform<br />

auszubringen. Die Vorteile sind,<br />

dass die Aerosolbildung minimiert wird,<br />

dass das Reinigungsmittel eine längere<br />

Einwirkzeit auf vertikalen Oberflächen<br />

hat und dass man bei der Reinigung später<br />

sieht, welche Flächen man schon bearbeitet<br />

hat. Ist nach der Reinigung eine<br />

Desinfektion erforderlich, so ist bei der<br />

Auswahl der Desinfektionsmittel wichtig,<br />

dass man auf das Wirkungsspektrum<br />

und das korrekte Vorgehen achtet.“<br />

LUFT ZUM ATMEN<br />

Kritisch ist ein weiterer wichtiger Bereich<br />

im Betrieb – die Luft in den Innenräumen.<br />

Denn gerade da verteilen sich<br />

die Coronaviren über Aerosole, also winzige<br />

Schwebteilchen, die etwa beim Atmen<br />

und Sprechen entstehen und so<br />

für weitere Ansteckung von Mensch zu<br />

Mensch sorgen. Hilfreich gegen diese unsichtbaren<br />

Attacken über die Luft sind<br />

Reduktion der Virenkonzentration im<br />

Produktionsumfeld, hier in einer Confiserie:<br />

Die Dampfsaugsysteme von<br />

Beam reinigen auch die Raumluft.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION HYGIENE 49<br />

Luftfilter oder ultraviolette Strahlen,<br />

welche die Virenkonzentration<br />

minimieren. Dampfsaugsysteme,<br />

wie die von Beam, einem Unternehmen<br />

aus Altenstadt in Bayern, saugen<br />

z. B. während der Reinigung die<br />

Raumluft an, inaktivieren die Viren<br />

in einem Wasserfilter mithilfe von<br />

UVC-Blaulicht und geben die gereinigte<br />

Raumluft wieder ab.<br />

Aber vor allem die Händedesinfektion<br />

ist ein besonders heikles<br />

Thema in der Gastronomie. Auch<br />

hier muss der Unternehmer nachweisen,<br />

dass er sich an alle einschlägigen<br />

Gesetze, Richtlinien und<br />

Verordnungen hält. Denn die Mitarbeiter<br />

im Betrieb können Überträger<br />

von Krankheitserregern<br />

sein. Deshalb gehört die Handhygiene<br />

mit zu den wichtigsten Maßnahmen<br />

zur Verhütung von Infektionen.<br />

Hände können darüber hinaus als<br />

Infektionsquelle fungieren, wenn<br />

sich Mikroorganismen in den oberen<br />

Schichten der Haut oder in infizierten<br />

Läsionen vermehren und<br />

von dort freigesetzt werden, was in<br />

der Infektionsprophylaxe zu berücksichtigen<br />

ist. Bekanntes Beispiel: Es<br />

dürfen in Arbeitsbereichen mit erhöhter<br />

Infektionsgefährdung wie<br />

in der Küche aus diesem Grund an<br />

Händen und Unterarmen beispielsweise<br />

keine Schmuckstücke, einschließlich<br />

Uhren und Eheringe, getragen<br />

werden.<br />

Das konsequente Durchführen<br />

dieser Vorsichtsmaßnahmen bewährt<br />

sich gerade in der Coronakrise.<br />

Zur Unterstützung sind gute<br />

Handwaschmittel wichtig. Besonders<br />

wirksam gegen das Virus hat<br />

sich bei der Handdesinfektion gegen<br />

Bakterien, Hefen und Viren<br />

das Produkt Skinman Soft Protect<br />

FF von Ecolab gezeigt. Ein Test der<br />

Ruhr-Universität Bochum hat die<br />

Wirksamkeit gegen das Virus bestätigt,<br />

das Covid-19 verursacht. Die<br />

volle viruzide Wirksamkeit tritt laut<br />

Unternehmen nach einer Waschdauer<br />

von 30 Sekunden ein (nach<br />

EN 14476).<br />

Neben den eingesetzten Reinigungsmitteln<br />

können auch technische<br />

Vorrichtungen in sensiblen Bereichen,<br />

wie den Handwaschbecken,<br />

punkten. Da weisen sich durchdachte<br />

Hygienekonzepte durch raffinierte<br />

Details aus. Ein hygienisches Händewaschen<br />

ermöglichen beispielsweise<br />

die Tubeless Seifen- und Desinfektionsspender<br />

für die Handhygiene,<br />

da sie kontaktlos bedient<br />

werden, wodurch zusätzliche Infektionspunkte<br />

vermieden werden.<br />

Oberflächenreinigung ist die<br />

beste Methode, um Kontaktinfektionen<br />

vorzubeugen.<br />

Neben technischer Ausstattung und der<br />

Einhaltung von Hygieneregeln spielt aber<br />

auch die Arbeitskleidung und der korrekte<br />

Umgang damit eine wichtige Rolle. Dienstleister<br />

für Berufskleidung wie beispielsweise<br />

Alsco, Karlowsky oder CWS bieten neben<br />

der Bereitstellung von hygienisch einwandfreier<br />

Arbeitskleidung ein umfangreiches<br />

Sortiment an Hygieneprodukten,<br />

das von Masken oder Händedesinfektionsmittel<br />

mit entsprechenden Spendern bis<br />

hin zu neuen Schmutzfangmatten mit Hygienehinweisen<br />

und einzuhaltenden Abstandsregeln<br />

reichen kann.<br />

Kreativ.<br />

Saftig.<br />

Lecker.<br />

Der Gewinner des<br />

Catering Stars 2020:<br />

Lachsfilet<br />

in Orangen-Vanillebutter<br />

Block Menü GmbH | Ernst-Litfaß-Str. 1 | 19246 Zarrentin | Tel.: +49 (0) 38851 92-100 | Fax: -144 | info@block-menue.de | www.block-menue.de


50 CREATION<br />

FRÜHSTÜCK<br />

Rund ums<br />

Frühstück<br />

Auch in Corona-Zeiten sollte das Frühstück das Highlight des Tages sein.<br />

Die Herausforderung besteht darin, ein abwechslungsreiches und<br />

zugleich hygienisch organisiertes Angebot zu kreieren.<br />

Von Elke Baumstark<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION<br />

FRÜHSTÜCK 51<br />

G<br />

„Genussmomente am Morgen sind etwas,<br />

wonach sich jeder Gast derzeit verstärkt<br />

sehnt“, erklärt Jean Tomaschewski,<br />

Patissier im Victor‘s Seehotel Weingärtner.<br />

Deshalb ist – trotz ausgefeilter Hygienekonzepte<br />

– beim Frühstück vor allem Kreativität<br />

gefragt. Hanni Rützler bringt es in ihren<br />

aktuellen Foodreports 2020 und <strong>2021</strong> auf<br />

den Punkt: „Bei Speisen und Getränken ist<br />

erlaubt, was gefällt.“ Die Trendforscherin<br />

liefert seit gut 25 Jahren nicht nur Erkenntnisse<br />

rund um die Esskultur, sondern gibt<br />

auch Inspirationen.<br />

Das „neue Frühstück“ wird immer multikultureller<br />

und umfassender. „Grundsätzlich<br />

kann jede Art von Speise zur morgendlichen<br />

Mahlzeit werden“, erläutert Hanni<br />

Rützler. Der Blick in die Küchen und auf die<br />

Esskulturen anderer Länder gibt Anregungen:<br />

Der Bogen reicht von asiatischen Suppen<br />

und Nudelgerichten bis zu hochwertigen<br />

Snack- und Fingerfood-Komponenten.<br />

Dazu gehören unter anderem Tapas, Mezze,<br />

Suppen, Dim Sum und Bowls. So erlauben<br />

es beispielsweise Frühstücks-Bowls, ver-<br />

Trendig:<br />

Kuchen mit<br />

körnigen<br />

und beerigen<br />

Zutaten bereichern<br />

das<br />

Frühstück.<br />

schiedenste frische Zutaten zu neuen Geschmackserlebnissen<br />

zu kombinieren.<br />

In Zeiten von Corona und Kurzarbeit ist<br />

der Einsatz von High-Convenience-Produkten<br />

in der Küche nicht nur eine Frage<br />

des eigenen Maßstabs und der punktgenauen<br />

Kalkulation, sondern auch der<br />

Entlastung des Küchenteams. Zahlreiche<br />

Nahrungsmittelhersteller unterstützen<br />

mit hochwertig zubereiteten, vorgefer-<br />

FOTOS: Shutterstock,Vandemoortele, Delifrance, Milram, Erlenbacher, Dr. Oetker Prof., Emmi<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


52 CREATION FRÜHSTÜCK<br />

tigten Produkten, die mit wenigen Handgriffen<br />

angerichtet sind und das Frühstücksangebot<br />

vielfältig machen und bereichern<br />

können.<br />

HOCHWERTIGE FRÜHSTÜCKS-<br />

KOMPONENTEN<br />

Denn die Corona-Krise rückt gesundes Essen,<br />

Bio und eine hohe Speisenqualität in<br />

den Vordergrund. Dabei ist wichtig: „Je<br />

kleiner die Portionen, desto eher bringt<br />

man Gäste dazu, sich auch mal auf ein geschmackliches<br />

Abenteuer einzulassen.<br />

Könnte es nicht sein“, fragt Hanni Rützler<br />

deshalb mit Blick auf das Jahr <strong>2021</strong>, „dass<br />

das Virus unsere Esskultur in eine Richtung<br />

vorantreibt, in die sie sich sowieso verändert<br />

hätte?“<br />

Fruchtig-frische Bowls lassen sich beispielsweise<br />

mit Dessertbasen inszenieren,<br />

wie dem Fruchtjoghurt Kirsche-Banane, dem<br />

Buttermilch-Dessert Wiesenobst und dem<br />

Quark-Dessert Himbeer-Zitrone von Milram.<br />

Neue Geschmackswelten orientalischer Art<br />

werden mit der servierfertigen Dessert-Crème<br />

mit Blutorangen-Geschmack von Frischli<br />

eröffnet. Das Jahresdessert, das ab Frühjahr<br />

<strong>2021</strong> erhältlich ist, rückt mit einem Hauch<br />

Kardamom die levantinische Küche in den<br />

Blickpunkt. Außerdem im Angebot: eine<br />

ganze Range an neuen Bio-Dessertzubereitungen<br />

der verschiedensten Geschmacksrichtungen,<br />

sowie Bio-Milchreis –<br />

vorportioniert in kleinen Gläschen bereichern<br />

Desserts jedes Frühstücksbuffet.<br />

Knusprige Brötchen<br />

dürfen bei<br />

keinem Frühstücksangebot<br />

fehlen.<br />

Bowls auf der Basis<br />

von Dessertzubereitungen<br />

erlauben<br />

fast unendliche<br />

Kombinationen.<br />

Skyr, Beeren,<br />

Nüsse und noch<br />

vieles mehr<br />

sorgen schon<br />

morgens für ein<br />

Plus an Genuss.<br />

Ob to go oder to stay: Auch süßes<br />

Gebäck und Kuchen bereichern das<br />

Frühstücksangebot. So trifft im Genussplus-Sortiment<br />

von Erlenbacher<br />

Backwaren fruchtiges Powerfood auf<br />

neue Rezepturen. Die Beeren-Skyr- oder<br />

die Apfel-Cranberry-Schnitte mit Birchermüsli<br />

sowie die glutenfreie Aprikosen-Limetten<br />

Schnitte überzeugen<br />

mit ihrem Vollkornanteil, sind vegan<br />

bzw. glutenfrei. Der All Day Breakfast<br />

Cake der Marke Banquet d’Or von Vandemoortele<br />

wurde als zuckerreduzierter<br />

Frühstückskuchen konzipiert. Er<br />

erinnert an Müsli in Kuchenform, da er<br />

mit einem Topping aus Haselnüssen,<br />

Sonnenblumenkernen, Pistazien, Cranberrys,<br />

Mandeln, Haferflocken, Chia-Samen,<br />

Johannisbeeren und Honig zubereitet<br />

ist.<br />

Zum Frühstück lassen sich auch kleine<br />

Backwarenformate wie gefüllte und<br />

ungefüllte Donuts im Miniaturformat<br />

anbieten: Dr. Oetker Professional führt<br />

das Kultgebäck in Fingerfood-Größe<br />

in drei Sorten: mit einer Nougatcreme-Füllung,<br />

mit einer Füllung<br />

mit Karamell-Geschmack, oder mit Vanille-Füllung.<br />

Wer sich eine Alternative zum morgendlichen<br />

Fruchtsaftangebot wünscht,<br />

kann den Wiesenobst-Smoothie mit<br />

Kopfsalat und Chili probieren, den Starkoch<br />

Heiko Antoniewicz für den Milram<br />

Food Service entwickelt hat.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


HYGIENE SICHERHEIT<br />

ALS WOHLFÜHLFAKTOR<br />

Pflanzliche Joghurtalternativen<br />

erobern die<br />

Frühstückstische.<br />

Hygiene braucht auch Plastik,<br />

wie der Einsatz von Portionspackungen<br />

beim Frühstück zeigt,<br />

beispielsweise von Hellma.<br />

„Neben den Haltbarkeitsgeboten<br />

bewirken auch die Hygiene-<br />

und Sicherheitsanforderungen<br />

und der damit verbundene<br />

Komfort deutlich, dass Einwegverpackungen<br />

nicht so leicht<br />

abzulösen sind“, stellt Hanni<br />

Rützler in ihren Trendreports<br />

fest.<br />

Damit der Gast möglichst entspannt<br />

ein appetitliches Frühstück<br />

genießen kann, ist auch<br />

berührungslose Selbstbedienung<br />

von Vorteil. Ohne Handkontakt<br />

lassen sich beispielsweise Fruchtsäfte<br />

oder Milch am Getränkedispenser<br />

mit dem Frilich Bügeladapter zapfen. Der<br />

Bügeladapter wird lediglich aufgesteckt.<br />

Ergänzend bietet das Unternehmen eine<br />

breite Range an Hygieneschutz-Systemen<br />

an, nicht nur zum Abdecken einzelner<br />

oder mehrerer Servierplatten, Schalen<br />

und Bowls, sondern auch in Form von<br />

annähernd unsichtbaren Hygieneschutzscheiben,<br />

die Gast und Buffet voneinander<br />

trennen. Die Schutzscheiben weisen eine<br />

Durchgrifföffnung auf, entweder zum<br />

Selbstbedienen, oder für den Service. Die<br />

Digitalisierung macht auch vor dem Frühstück<br />

nicht halt: WMF ermöglicht dem<br />

Gast per QR-Code-Scan an seinen SB-Kaffeeautomaten<br />

die berührungslose Getränkebestellung<br />

und -zubereitung.<br />

„Zu den größten Herausforderungen<br />

im Restaurant werden wohl weiterhin<br />

verringerte Sitzkapazitäten, die Einhaltung<br />

der Tischabstände, die maximale<br />

Personenzahl pro Tisch und die Lenkung<br />

der Gastströme zählen. Dazu kommt die<br />

Kontaktdatenerfassung für das Nachvollziehen<br />

möglicher Infektionsketten“, fasst<br />

Andreas Jonderko, Geschäftsführer von<br />

Gastronovi, die Pandemie-bedingte Situation<br />

in der Gastronomie zusammen. Auch<br />

künftig werden wohl perfekt umgesetzte<br />

Abstandsregeln und Hygienekonzepte<br />

entscheidend dazu beitragen, dass das<br />

Frühstück für den Gast zum Highlight des<br />

Tages wird. So ermöglicht das kontakt-<br />

ES LIEGT IN<br />

UNSERER NATUR<br />

FRÜHLING &<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />

basiert auf vier Prioritäten im<br />

Rahmen der Ziele der UN<br />

Wenn Sie diese<br />

Produkte näher<br />

kennenlernen wollen,<br />

erreichen Sie uns unter:<br />

Royal Greenland Vertriebs GmbH<br />

Otto-Lilienthal-Straße 23<br />

28199 Bremen<br />

www.royalgreenland.de<br />

foodsales@royalgreenland.com<br />

Tel.: 0421-55 90 35 14<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


54 CREATION FRÜHSTÜCK<br />

lose, mobiles Bestellen und Bezahlen<br />

von Speisen nicht nur eine stressfreie<br />

Planung der Kapazitäten bereits beim<br />

Start in den Tag, sondern erfüllt in<br />

Corona-Zeiten auch die Vorgabe, die<br />

persönlichen Berührungspunkte zwischen<br />

Gästen und Servicepersonal auf<br />

ein Minimum zu reduzieren.<br />

Sihot beispielsweise hat die ortsungebundene,<br />

schnelle und kontaktlose<br />

Kommunikation zwischen den Gästen<br />

und dem Personal mithilfe seiner<br />

Gäste-App Sihot.Go! weiterentwickelt.<br />

„Alles kann per Handy oder Tablet vom<br />

Gast erledigt werden“, erläutert Christine<br />

Ethell vom Sihot Information Management.<br />

Die Sihot-Outlet-Kontrolle<br />

erlaubt es dem Gastronomen zudem,<br />

seine Gäste ins Restaurant einzuchecken.<br />

Abstandsregeln können auf diese<br />

Weise stets bequem eingehalten<br />

werden, denn per Tablet ist jederzeit<br />

der aktuelle Auslastungsstand abrufbar.<br />

Das Fazit von Hanni Rützler lautet:<br />

„Wer sich als kreativ erweist, und<br />

seinen Gästen bereits morgens viel<br />

Abwechslung bei einem breit angelegten,<br />

appetitlich inszenierten und<br />

hygienisch einwandfrei organisierten<br />

Frühstück bietet, kann mit Umsatz<br />

punkten.“<br />

Googeln lohnt sich: Auf den Webseiten<br />

und in den Rezeptfoldern vieler<br />

Hersteller finden sich zahlreiche Ideen<br />

für neue Frühstückskonzepte, Rezepte<br />

und Inszenierungen.<br />

Das Kult-Gebäck<br />

Donuts verführt im<br />

Mini-Format und in<br />

zahlreichen Varianten.<br />

Ei, Ei, Ei …<br />

Die Gäste erwarten Hygienekonzepte, auch beim<br />

Frühstück. Ei-Convenience kann hier helfen.<br />

Von Peter Schmidt<br />

Das Ei und seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten<br />

gehören zu einem Frühstück<br />

einfach dazu. Unter den aktuellen Bedingungen<br />

ist auch zu beobachten, dass sich der<br />

Anspruch an das Frühstück erweitert hat.<br />

Die Gäste erwarten über „gesund“ und „attraktiv“<br />

hinaus ein sicheres Hygienekonzept.<br />

Die Vorteile von Ei-Convenience liegen dabei<br />

auf der Hand: Die immer gleiche Qualität,<br />

die einfache Handhabung, Produktsicherheit<br />

und die erreichbare Serviergeschwindigkeit<br />

machen beispielsweise Eifix Schlemmer<br />

Rührei zu einem multifunktionalen Grundprodukt.<br />

Frühstück ist heute an keine feste Zeit<br />

mehr gebunden und wird zunehmend auch<br />

am Abend noch serviert.<br />

Ein Frontcookingbereich am Frühstücksbüffet<br />

sollte so organisiert sein, dass die<br />

immer gefragten Klassiker wie z. B. Omelett<br />

oder Ham & Eggs, aber auch neue Kreationen,<br />

frisch zubereitet in einem Zeitrahmen von<br />

60 bis 90 Sekunden pro Portion servierfähig<br />

sind. Das Rührei ist auch eine tolle Basis für<br />

trendige Sandwiches, garnierte Crossiants,<br />

Rühreirolls oder -bowls und kleine Gerichte<br />

mit Gemüse. Es bietet jede Menge Spielraum<br />

für gesunde und leckere Rezeptideen, die<br />

nicht nur jedes Frühstücksangebot aufwerten,<br />

sondern auch „außer-Haus-fähig“ sind.<br />

Sie eignen sich mit der passenden umweltverträglichen<br />

Verpackung hervorragend als<br />

Take-away- oder To-go-Variante. Ein lecker<br />

belegtes Rühreisandwich oder eine Rühreirolle<br />

anstatt der belegten Brötchen in<br />

einem Lunchpaket ist sicher eine willkommene<br />

Abwechslung. Seit kurzem gibt es das<br />

Produkt auch als laktosefreie Variante. Damit<br />

erweitert sich die Zielgruppe noch einmal.<br />

Peter Schmidt<br />

war bis 2020 Küchendirektor<br />

im<br />

Öschberghof in<br />

Donaueschingen.<br />

Rührei Fitnessbowl<br />

Zutaten für 1 Person:<br />

• 100 g Schlemmer Rührei<br />

laktosefrei<br />

• 15 g Paprikaschote,<br />

gewürfelt<br />

• 15 g weiße Zwiebel,<br />

gewürfelt<br />

• 15 g Zucchini<br />

• 15 g Aubergine,<br />

gewürfelt<br />

• 15 ml Olivenöl<br />

• 10 g Butter<br />

• 5 g Schnittlauch, fein<br />

geschnitten<br />

• Salz, Pfeffer,<br />

Tomatenflocken<br />

Zubereitung:<br />

Das Gemüse in Würfel<br />

schneiden, mit Salz und<br />

Zucker würzen und in<br />

Olivenöl schwenken. Auf<br />

Backpapier geben und<br />

mit Heißluft bei 170°C ca.<br />

15 Minuten garen. Bei ca.<br />

50°C warmstellen. Eifix<br />

Schlemmer Rührei laktosefrei<br />

in die gefettete Pfanne<br />

geben, den Schnittlauch<br />

aufstreuen und durch Rühren<br />

bis zur gewünschten<br />

Konsistenz stocken lassen.<br />

Nun das Gemüse mit dem<br />

Schnittlauchrührei in einer<br />

Bowl anrichten und mit<br />

Tomatenflocken garnieren.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


Das Original<br />

Jetzt bewerben!<br />

Bewerbungsunterlagen online:<br />

www.catering<strong>inside</strong>.de/topausbilder<strong>2021</strong><br />

Kontakt: Dörte Fleischhauer, fleischhauer@hospitality-medien.de, Fon: +49 (0) 2631/954 98 33


56 CREATION EIS<br />

Der Außer-Haus-Eismarkt<br />

sieht sich derzeit mit so<br />

vielen Herausforderungen<br />

wie noch nie konfrontiert.<br />

Die Speiseeishersteller antworten<br />

darauf mit einer Fülle<br />

kreativer neuer Lösungen.<br />

Von Elke Baumstark<br />

Stets Dreh- und<br />

Angelpunkt: Die<br />

Eiskugel im Glas<br />

und auf dem Teller.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION EISCREME 57<br />

Bei den Gästen<br />

beliebt und<br />

schnell anzurichten:<br />

Tartufo<br />

Classico.<br />

Hauptsache<br />

Eis<br />

FOTOS: Bindi Deutschland, DMK Group, Froneri Schöller, Mars Wrigley Deutschland, Unilever Langnese<br />

Mit Eiszaubereien<br />

punkten:<br />

Der Kreativität<br />

sind keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

N<br />

Nicht<br />

Eis-Shakes als<br />

Sommerimpuls:<br />

To go, aber auch<br />

to stay ein Genuss.<br />

nur für Ernst Kammerinke, den Geschäftsführer<br />

des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie<br />

(BDSI) gehört der Eisverzehr „zu den<br />

schönen Seiten des Lebens“. Auch auf den stabilen<br />

Speiseeiskonsum der Verbraucher in Deutschland<br />

von rund acht Litern pro Kopf und Jahr war stets Verlass<br />

– bis 2020. Denn für das vergangene Jahr wird<br />

die Bilanz erstmals anders ausfallen: Wie aktuelle<br />

Nielsen-Charts belegen, zeigt sich eine pandemie-bedingte<br />

Verschiebung. So hat der Rückzug ins eigene<br />

Zuhause den Eisabsatz im Lebensmitteleinzelhandel<br />

mit einem Umsatzplus von mehr als 7 Prozent noch<br />

stark beflügelt, während der Außer-Haus-Eisverzehr<br />

einen empfindlichen Einbruch verkraften musste.<br />

„Auch beim Impulseis sind nach ersten Einschätzungen<br />

der Hersteller die Umsätze spürbar zurückgegangen“,<br />

so Kammerinke.<br />

EISSPEZIALITÄTEN TO STAY UND TO GO<br />

Die Speiseeishersteller haben jedoch schnell auf die<br />

pandemiebedingten Herausforderungen reagiert.<br />

So sollen nicht nur clevere To-stay-/To-go-Konzepte<br />

Lust auf Eis machen, sondern auch neue Sorten, Lifestyle-Impulse<br />

und Verpackungen.<br />

„Wir haben unser To-stay-Angebot um entsprechende<br />

To-go-Lösungen erweitert“, heisst es zum<br />

Beispiel bei Bindi Deutschland. „Eine kleinere Portion<br />

bringt größere Vorteile, da sie sich im Vergleich<br />

zu einer üppigen, hoch aufgetürmten Eiskreation<br />

gut aus dem Becher to go verzehren lässt. Zudem<br />

können hygienisch einzeln verpackte, tiefgefrorene<br />

und bereits ausdekorierte Monoportionen sowie<br />

halbgefrorene Desserts problemlos gelagert werden<br />

und lassen sich je nach Gastaufkommen einzeln ent-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


58 CREATION EISCREME<br />

nehmen. Überhänge und Retouren werden<br />

vermieden“, erläutert Nils Konzack,<br />

Geschäftsführer Bindi Deutschland. Zum<br />

To-stay-/To-go-Konzept zählen beispielsweise<br />

sechs Tartufo-Varianten, Semifreddo<br />

oder Mono Meringa. Speziell für das<br />

Delivery-Geschäft gibt es bei Bindi zudem<br />

fünf Coppe der Geschmacksrichtungen<br />

Caffè, Yoghurt, Frutti di Bosco, Stracciatella<br />

und Mousse Cioccolato, wahlweise im<br />

Glas oder in der Kunststoffschale. „So finden<br />

sie in jeder Menübox Platz.“<br />

Auch für Frank Scholz, Leiter des Gastro-<br />

Service-Teams bei Froneri Schöller, sind<br />

To-go-Desserts eine gute Möglichkeit,<br />

Umsatzverluste aufzufangen. „Vorportioniertes<br />

Spaghetti-Eis lässt sich beispielsweise<br />

mit verschiedenen Toppings wie<br />

Popcorn, Karamell oder mit einer Prise<br />

Meersalz peppen. Dieses Eisdessert ist<br />

auch in hoher Stückzahl gut und schnell<br />

Sophie Lebecque, Marke-ting<br />

Direktorin Mars Wrigley<br />

Deutschland: “Während<br />

des ersten Lockdowns im April<br />

2020 fand der Eiskonsum zuhause<br />

statt: In der heimischen<br />

Kühltruhe tummelten sich Familienpackungen,<br />

Multipacks und<br />

Single-Eis. Insbesondere die<br />

Multipacks haben im zweistelligen<br />

Bereich zugelegt. Bereits<br />

vor Jahren hat Mars Wrigley die<br />

Klassiker seiner Schokoladenriegel<br />

als Eisriegel auf den<br />

Markt gebracht. Snickers steht<br />

für den “Genuss zwischendurch”,<br />

wir knüpfen jetzt mit<br />

Snickers Crisp daran an, einer<br />

Mischung von Süß, Salzig und<br />

Crispy sowie Erdnüssen und<br />

Knusperreis.”<br />

Eis passt immer:<br />

Auch als Mono-<br />

Kugel im Becher<br />

oder Schälchen.<br />

Fruchtig-cremiges<br />

Schleckvergnügen<br />

der<br />

Geschmacksrichtung<br />

Mango-Passionsfrucht.<br />

vorzubereiten. Denn bei schwankenden Gästezahlen<br />

zählen vor allem Zeitersparnis, einfaches<br />

Handling, gelingsichere Zubereitung, Haltbarkeit<br />

und exakte Kalkulation.“<br />

INSPIRATIONEN FÜR DEN SOMMER<br />

Der Experte ist überzeugt: Auch Tellerdesserts<br />

mit Eis werden wieder zum Umsatzbringer, sobald<br />

die Gastronomie ihre Türen öffnen kann.<br />

„Schon mit ein oder zwei Wanneneissorten lassen<br />

sich bei sehr geringem Wareneinsatz attraktive<br />

Kreationen umsetzen.“ Mit Blick auf sommerliche<br />

Eisbecher und Dessertkreationen kommt<br />

die Mövenpick-Geschmacksrichtung Joghurt in<br />

einer neuen, noch cremigeren Rezeptur. Auch das<br />

Smarties-Eis ist vielfältig einsetzbar und wird im<br />

Offeneissortiment ab sofort im 5-Liter-Gebinde<br />

angeboten. Als Basis für kreative Eisinszenierungen<br />

eignet sich das Eis der Gastronomie <strong>2021</strong>, die<br />

Mövenpick-Sorte Aprikose-Schmand. Eine Kugel<br />

der verstrudelten Sauerrahmeiscreme mit Aprikose<br />

auf Aprikosenstückchen wird zum Beispiel<br />

für den Dessertteller Apriroll in zerstoßenen<br />

Amarettini gerollt und auf Limettenschmand<br />

angerichtet. Weiße Schokoraspeln, Minzblätter<br />

und Aprikosenkonfitüre geben dem Dessert den<br />

„Schliff mit Pfiff“. Ein großes Trendthema sind<br />

auch die Shakes, die sich gut zum Mitnehmen<br />

eignen: So müssen für den Apricot Lime Time<br />

lediglich zwei Kugeln Aprikose-Schmand-Eis,<br />

Milch, Estragon und Limettensaft verrührt<br />

Stieleis-Trio<br />

aus Karamell,<br />

weißer Schokolade<br />

und<br />

Pekannüssen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


werden. Eine Sahnehaube, Limettensoße<br />

und frischer Estragon<br />

krönen das Sommergetränk.<br />

Unter dem Motto „Speak easy<br />

„haben Marcus Hannig, Gastro-<br />

Coach Langnese, und Uwe<br />

Christiansen, Barlegende aus<br />

Hamburg, in Kooperation mit<br />

der EM Group zahlreiche neue<br />

Cocktails, Drinks und Desserts<br />

für Unilever Food Solutions<br />

& Langnese in einem Folder<br />

vereint. Zu den Trendsettern<br />

im Wanneneissortiment gehört<br />

auch die vegane Range<br />

mit zehn Sorten, zu denen u. a.<br />

die Geschmacksrichtung Kokos-Blaubeere<br />

mit Blaubeeren<br />

und Kokosnussstückchen<br />

zählt. Und so verbergen sich<br />

hinter klingenden Namen wie<br />

Limoncello Spritz mit Mango-Kokos-Cake<br />

& Carte D’Or Kokos-Blaubeer<br />

oder Screaming<br />

Orgasm und Mexican Mule mit<br />

Carte D’Or Zitronensorbet raffinierte<br />

Cocktails, bei denen stets<br />

eine Speiseeis- oder Sorbetsorte<br />

als Begleiter mal solo oder<br />

mal als Dessert die Hauptrolle<br />

spielt. Die Unilever-Langnese-Speiseeisexperten<br />

setzen für ihre Speiseeiszubereitungen<br />

zudem immer mehr nachhaltig angebaute<br />

Früchte, sowie Vanille und Kakaobohnen ein,<br />

die aus zertifiziertem Anbau stammen.<br />

IMPULSEIS ALS IMPULSGEBER<br />

Die Corona-Pandemie hat in der Gastronomie<br />

auch das Impulseis in den Blick gerückt: „Eine<br />

Eistruhe wird dann zur sinnvollen Unterstützung,<br />

wenn sie sichtbar an einem gut frequentierten<br />

Ort platziert wird, wo sie mit wenig<br />

Aufwand zusätzlichen Umsatz bringt“, betont<br />

Frank Scholz, Leiter des Gastro-Service-Teams<br />

bei Froneri Schöller. Zu den Langnese-Impulseis-Neuzugängen<br />

der Saison zählen Nuii Caramel<br />

White Chocolate & Texan Pecan, eine<br />

Kombination aus Vanilleeiskrem, Karamellsoße<br />

und Pekannuss-Stückchen im Schokoladenüberzug.<br />

Das neue Mövenpick Stieleis Mango<br />

Passion Fruit & Cream vereint dagegen beide<br />

Südfrüchte im Sorbet, das eine Eiskrem durchzieht<br />

und ummantelt.<br />

Was können Gastronomen und Caterer tun,<br />

um ihre Gäste mit dem kühlen Schmelz zu begeistern?<br />

„Mit gezielter Außenwerbung – wie<br />

Beachflags, Gehwegaufstellern oder Flaggen –<br />

lässt sich das Mitnahmegeschäft ankurbeln“,<br />

erläutert beispielsweise Nils Konzack. Aber<br />

auch für den Restart heißt es, gut zu planen<br />

und gut gerüstet zu sein: Deshalb unterstützen<br />

die Hersteller mit praxisnahen Tipps und individuellen<br />

Lösungsvorschlägen. Der Blick auf<br />

die Webseiten lohnt sich: Neue Rezepte, kreative<br />

Inspirationen, recycelbare Verpackungen<br />

und pfiffige Werbematerialien stehen zur Verfügung.<br />

Dessertkompetenz<br />

AUS<br />

EINER<br />

HAND<br />

Marcus-Dominic Hauck, COO des Geschäftsfeldes<br />

Ice Cream bei der DMK Deutsches Milchkontor<br />

Group: “Zu den Marken wie Milram und<br />

Baileys konnten wir weitere dazugewinnen. So<br />

kommt jetzt unter anderem mit Mangaroca Batida<br />

de Coco ein weiterer Likörklassiker als Stieleis in die<br />

Kühltruhen. Unter der Marke Treets – The Peanut<br />

Company wurde ein Erdnusseis entwickelt, in dem<br />

Erdnussbutter mit gesalzener Karamellsoße verstrudelt wurde, unter einem<br />

Überzug von Erdnussbuttersoße und Milchschokolade mit Erdnussstückchen.<br />

,Healthy Snacking’ liegt im Trend: Milram zielt im Rahmen der<br />

Proteinrange Skyr & Smoothie Minis darauf ab und startet mit der neuen<br />

Geschmacksvariante Mango-Maracuja in die Stieleissaison.”<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


60 CREATION KÜCHENTECHNIK<br />

Die<br />

Reihe<br />

Spricht man über Küchentechnik, hat man<br />

oft Großgeräte wie Heißluftdämpfer, Herde,<br />

Kochkessel oder Kippbratpfannen im Kopf.<br />

Im Schatten dieser „Küchenstars“ gibt es<br />

jedoch eine Vielzahl anderer technischer<br />

Geräte, die unverzichtbar sind.<br />

Die M50 von AlexanderSolia<br />

(hier mit Planeten-Rühr-,<br />

Schlagund<br />

Knetwerk) ist mit<br />

verschiedenen Aufsätzen<br />

universell nutzbar.<br />

Von Martin Rösner<br />

Andreas Hanitzsch ist Küchenleiter<br />

im Haus Lörick<br />

in Düsseldorf, einer Seniorenresidenz<br />

im gehobenen<br />

Segment mit Schwimmbad<br />

und Theatersaal; auch eine<br />

Bankfiliale und mehrere Ärzte<br />

sind im Gebäude angesiedelt.<br />

Zusammen mit seinem Team<br />

verpflegt er täglich 500 Menschen<br />

mit frischen Gerichten,<br />

der Convenience-Grad ist gering.<br />

„Ohne meine Kugel läuft<br />

hier nichts“, erklärt Andreas<br />

Hanitzsch. Mit diesen Wor-<br />

Die Hochleistungs-<br />

Universal-Großküchenmaschine<br />

HU 1030 von Feuma<br />

ist für 1200<br />

Essen pro Tag<br />

konzipiert.<br />

ten beschreibt er eine große Universal-Großküchenmaschine<br />

des amerikanischen<br />

Herstellers Stephan, die<br />

bereits seit vielen Jahren in der Küche<br />

ihren Dienst verrichtet. „Das Gerät ist<br />

zwar schon älter, aber es ist regelmäßig<br />

im Einsatz. Wir machen mit dem<br />

Kutterzubehör Farcen und Ähnliches<br />

oder nutzen das Gerät als Rühr- und<br />

Knetmaschine, beispielsweise für<br />

Teig“, ergänzt der Küchenleiter.<br />

FLEXIBEL EINSETZBAR<br />

Wie hier sind eigentlich in jeder professionellen<br />

Küche multifunktionale<br />

Geräte für die Kochvorbereitung im<br />

Einsatz. Und der Variantenreichtum,<br />

den die Hersteller bieten, ist groß.<br />

Neu auf dem Markt ist beispielsweise<br />

die Großküchenmaschine<br />

HU 130-H von Feuma, nach eigenen<br />

Angaben die weltweit modernste<br />

Universalmaschine für die Gemüse-,<br />

Obst, Käse- und Fleischverarbeitung.<br />

FOTOS: Alexandersolia, Feuma, Komet, Henkelman, Weisser<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION KÜCHENTECHNIK 61<br />

Das Gerät bietet eine große Auswahl<br />

an Aufsätzen für die täglichen Arbeiten<br />

in der Küche. Die Basis dafür ist die<br />

sogenannte Antriebseinheit, die es in<br />

mehreren Varianten gibt. Das Premiummodell<br />

verfügt über ein Touchdisplay<br />

zur Bedienung, die unterschiedlichen<br />

Aufsätze und deren Werkzeuge<br />

werden automatisch erkannt. Zur Verbesserung<br />

der Ergonomie ist das Gerät<br />

höhenverstellbar. Um die verschiedenen<br />

Schneidemöglichkeiten zu nutzen,<br />

wird zunächst ein Arbeitsgehäuse auf<br />

die Antriebseinheit aufgesetzt, für die<br />

Obst- und Gemüseverarbeitung gibt es<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher Scheiben,<br />

Zylinder und Würfelschneider.<br />

Planeten-, Rühr-, Schlag- und Knetwerke<br />

sind wahlweise als Version mit 20<br />

Liter- oder mit 40 Liter-Kesseln erhältlich.<br />

Der Kutteraufsatz verfügt über<br />

zwei Geschwindigkeiten und verarbeitet<br />

Mengen bis 1,5 Kilogramm. Als weitere<br />

Aufsätze sind ein Fleischwolf und<br />

eine Kombination aus Steaker, Mürber<br />

und Streifenschneider lieferbar.<br />

ROUTINEARBEITEN<br />

VEREINFACHEN<br />

Auch AlexanderSolia hat Universalmaschinen<br />

für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

im Portfolio, die zahlreiche<br />

Anwendungsmöglichkeiten wie z. B.<br />

Schneiden, Rühren oder Wolfen bieten.<br />

Das Modell M 50 ist für den Einsatz<br />

ab 150 Essen täglich konzipiert, ein<br />

„wahrer Alleskönner im Bereich Mehrzweck-Küchenmaschinen“,<br />

wie Dirk<br />

Gassen, Geschäftsführer bei AlexanderSolia<br />

meint. Ein einfaches Wechseln<br />

der Aufsätze wird durch die Schnellspanneinrichtung<br />

sichergestellt und<br />

ermöglicht ein Arbeiten mit bis zu acht<br />

verschiedenen Anwendungsvarianten.<br />

Das Maschinendesign vereinfacht mit<br />

seinem geschlossenen Gehäuse die Reinigung<br />

der Maschine (IP 65 geprüft).<br />

Eine große Hilfe für die täglichen Routinearbeiten<br />

ist die Knollenwasch- und<br />

Schälmaschine AW K 15.3 von AlexanderSolia,<br />

die beispielsweise Kartoffeln,<br />

Möhren oder Rote Beten für 500 bis<br />

1000 Essen täglich verarbeiten kann.<br />

Für unterschiedliche Produkte stehen<br />

auch verschiedene Schälscheiben<br />

„In der Praxis werden<br />

eine Vielzahl<br />

technischer Geräte<br />

eingesetzt, die unabhängig<br />

von der<br />

Größe oder vom<br />

Preis alle wichtig<br />

sind für den Ablauf<br />

in der Küche.“<br />

Andreas Hanitzsch,<br />

Küchenleiter Haus Lörick,<br />

Düsseldorf<br />

Fahrbare Doppelkammergeräte<br />

für große<br />

Mengen - die Powervac-Modelle<br />

von Komet.<br />

zur Verfügung, die entsprechend gewechselt<br />

werden können. TV-Koch Ralf Jakumeit fasst<br />

im Promotionvideo zusammen: „Die Maschine<br />

läuft völlig autark, und die Köche können<br />

sich um wichtigere Dinge kümmern als Kartoffeln<br />

schälen.“ Schälmaschinen hat auch die<br />

Electrolux-Tochter Dito Sama im Programm.<br />

HYGIENISCH MIT VAKUUM<br />

Überall dort, wo Lebensmittel nicht nur produziert,<br />

sondern auch hygienisch gelagert<br />

werden müssen, ist eine Vakuumverpackung<br />

unentbehrlich geworden. „Durch die Vakuumtechnik<br />

können Lebensmittel optimal reifen,<br />

Marinaden gelingen perfekt, Gefrierbrand<br />

ist ausgeschlossen, eine Geschmacks- oder<br />

Geruchsübertragung anderer Lebensmittel<br />

findet nicht statt“, erläutert Sven Butzen, Gebietsverkaufsleiter<br />

bei Komet. Komet hat eine<br />

sehr breite Produktpalette und bietet mit fast<br />

40 verschiedenen Vakuumverpackungsmaschinen<br />

für jeden Bedarf eine Lösung an. „In der<br />

Gemeinschaftsverpflegung werden vorrangig<br />

Standvakuumierer eingesetzt, da es dort meist<br />

um größere Mengen geht“, so Butzen. Alle Geräte<br />

von Komet verfügen über eine Hochleistungspumpe<br />

für das Vakuum und sind mittels<br />

einer Microcomputersteuerung geregelt. Die<br />

doppelte Schweißnaht sorgt für hygienisch<br />

sicheres Vakuumieren, der Plexiglasdeckel ist<br />

besonders beim Verpacken von Suppen und<br />

Soßen wichtig. Die Schweißbacken sind ohne<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


62 CREATION KÜCHENTECHNIK<br />

Werkzeug herausnehmbar, die Reinigung<br />

der tiefgezogenen Wannen<br />

ist besonders einfach. In Küchen der<br />

Gemeinschaftsverpflegung werden<br />

hauptsächlich die Standgeräte ab<br />

dem Modell Plusvac 21 bis hin zu<br />

großen Doppelkammermaschinen<br />

eingesetzt.<br />

ABFALLMENGE REDUZIEREN<br />

„Nahrungsmittelsicherheit ist in<br />

Profiküchen essenziell”, sagt auch<br />

Armin van der Meulen, Vertriebsleiter<br />

beim niederländischen Hersteller<br />

Henkelman. Er ergänzt: “In<br />

der Gemeinschaftsverpflegung soll<br />

man jedes Risiko vermeiden. Vakuumverpackte<br />

Lebensmittel bleiben<br />

länger frisch, und im Kühllager ist<br />

Kreuzkontamination ausgeschlossen.”<br />

Auch die Abfallmenge kann so<br />

erheblich reduziert werden, der Personaleinsatz<br />

lässt sich durch zeitversetzes<br />

Kochen besser steuern.<br />

Empfehlenswert für den Einsatz in<br />

der Gemeinschaftsverpflegung sind<br />

die Modelle Marlin 52 und Polar 80<br />

von Henkelman. Beide Geräte arbeiten<br />

mit zwei Schweißleisten und<br />

werden in der Standardausführung<br />

mit einem Sensor gesteuert, optional<br />

sind aber auch eine Siedepunkterkennung<br />

und andere Funktionen<br />

wie eine zusätzliche Begasung<br />

erhältlich. Für besonders hohe<br />

Kapazitäten bietet der Hersteller<br />

große Doppelkammergeräte an.<br />

Auch beim Sous-vide-Garen sind<br />

vakuumierte Speisen Grundvoraussetzung<br />

dieser Garmethode.<br />

„Mit dieser Methode kann man in<br />

GV-Küchen viel Geld sparen, die<br />

Qualität der Gerichte steigern sowie<br />

besser und schneller marinieren”,<br />

so van der Meulen. Als Partner<br />

im Netzwerk Culinaria zeigt Henkelman<br />

in Seminaren auch das Zusammenspiel<br />

von Heißluftdämpfer,<br />

Schnellkühler und Vakuumiermaschine<br />

für klassische Cook-&-Chill-<br />

Konzepte.<br />

Mit dem GreenVac-System, erhältlich<br />

beispielsweise bei Salvis<br />

und Palux, oder dem System Vaculid<br />

von Rieber können auch komplette<br />

GN-Behälter vakuumiert werden.<br />

Die zwei Schweißleisten<br />

beim Vakuumierer<br />

Marlin von Henkelman<br />

verdoppeln die Verpackungskapazität.<br />

Die Drehzahl der Püriermaschine<br />

PM 20 von<br />

Weisser lässt sich stufenlos<br />

von 600 bis<br />

1.500 U/min regeln.<br />

FAHRBARE GROSSMIXER<br />

Für das Mixen, Rühren und Pürieren<br />

von Speisen in großen Kesseln hat<br />

Dynamic den Großmixer Gigamix<br />

im Portfolio. Der Gigamix, in mehreren<br />

Versionen u. a. mit variabler<br />

Drehzahl lieferbar, ist als fahrbarer<br />

Mixer speziell für große Mengen<br />

konzipiert und verarbeitet zwischen<br />

100 und 300 Liter. Speisen wie zum<br />

Beispiel Suppen oder Soßen können<br />

direkt im Kochkessel gemixt und zubereitet<br />

werden. „In weniger als fünf<br />

Minuten zerkleinert der Gigamix<br />

100 Liter gekochtes Gemüse (auch<br />

Lauch und Zwiebeln), 80 kg gekochter<br />

Fisch sind in zehn Minuten servierbereit“,<br />

erläutert Günther Bosshammer<br />

von der Geschäftsleitung bei<br />

Dynamic. Weitere Werkzeuge sind<br />

neben dem Mixstab auch ein Rührbesen,<br />

ein Pürierstab für frisches<br />

Kartoffelpüree sowie der Turboblender<br />

für besonders feine Emulsionen.<br />

Als Zubehör zum Turboblender-Aufsatz<br />

passen die Absaugpumpe (zum<br />

einfachen Entleeren des Kessels)<br />

und die Portionierpistole (für leichtes<br />

Portionieren bei der <strong>Ausgabe</strong>).<br />

Neu im Portfolio bei Dynamic ist<br />

der Gigamix XS. Als kleinere Version<br />

der großen Gigamix-Modelle ist der<br />

Gigamix XS für Mengen bis zu 150<br />

Liter geeignet. Der Gigamix XS ist<br />

standardmäßig mit dem Turboblender-Aufsatz<br />

ausgestattet.<br />

Ähnlich funktioniert auch die Püriermaschine<br />

PM 20 von Weisser.<br />

Nach dem Heranfahren an einen Kessel<br />

lässt sich die Püriereinheit einfach<br />

in die Masse eintauchen und püriert,<br />

rührt, mixt und zerkleinert Speisen<br />

verschiedener Art, wie z. B. Suppen,<br />

Soßen, Marmeladen, Gemüse, Kartoffelbrei,<br />

Dressings, etc. Die Geschwindigkeit<br />

ist dabei stufenlos regelbar.<br />

Die PM 20 ist für Kesselgrößen bis<br />

600 Liter geeignet. Die Püriereinheit<br />

ist mittels unverlierbarer Schrauben<br />

ohne Werkzeug leicht und schnell<br />

zerlegbar. Als Option ist ein Pumpengehäuse<br />

mit Schlauch und Auslaufpistole<br />

zum einfachen Umpumpen<br />

von Speisen verschiedener Art, wie<br />

z. B. Suppen und Soßen (auch stückige<br />

wie z. B. Bolognese), Marmeladen,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION KÜCHENTECHNIK 63<br />

usw. separat erhältlich. Diese Pumpe<br />

kann ohne Zusatzwerkzeug schnell<br />

und unkompliziert angebracht werden.<br />

Ein extra verstärkter Abfüllschlauch in<br />

Hygieneausführung und eine Auslaufpistole<br />

in Chromnickelstahl, die einfach<br />

und ohne Werkzeug zerlegbar und leicht<br />

zu reinigen ist, runden das Ganze ab.<br />

Dito Sama wiederum hat mit den<br />

Turbo Mixern TBX verschiedene fahrbare<br />

Großmixer im Programm. Je nach<br />

Modell können 700 bis 1.000 Liter<br />

Flüssigkeit (Suppen) und bis zu 600 kg<br />

Püree verarbeitet werden.<br />

RÜHREN UND SCHLAGEN<br />

Häufig kommen in Großküchen auch<br />

Planetenrührwerke zum Einsatz. Hier<br />

bietet Dito Sama eine sehr große Modellvielfalt.<br />

Standgeräte, speziell für<br />

Der Großmixer<br />

Gigamix von Dynamic<br />

kann mit mehreren<br />

Aufsätzen betrieben<br />

werden.<br />

Bei Verwendung des<br />

Turbo-Aufsatzes sind<br />

auch die Kesselentleerung<br />

oder die Portionierpistole<br />

anwendbar.<br />

die Zubereitung größerer Mengen, u. a.<br />

auch in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

,gedacht, können je nach Modell zwischen<br />

20 l und 80 l verarbeiten. Dito<br />

Sama weist ausdrücklich darauf hin,<br />

dass Lebensmittelsicherheit ein zentrales<br />

Anliegen des Herstellers ist. Bei Geräteteilen,<br />

die in direkten Kontakt mit<br />

Lebensmitteln kommen, werden nur<br />

Materialien eingesetzt, bei denen es zu<br />

keiner chemischen Migration potentiell<br />

gefährlicher Substanzen kommen<br />

kann. Aus diesem Grund verwendet<br />

Dito Sama bei diesen Teilen nur BPAfreie<br />

Kunststoffe. Auch beim Betrieb<br />

der Maschinen spielt Sicherheit eine<br />

große Rolle. Die Maschinen können nur<br />

in Betrieb genommen werden, wenn<br />

sich der Kessel und der Schutzschirm<br />

in der richtigen Position befinden. Die<br />

Geräte werden mit Spiralknethaken,<br />

Flachrührer und Rührbesen ausgeliefert,<br />

die Drehzahl der Geräte variiert je<br />

nach Modell.<br />

Planetenrührwerke werden neben<br />

Dito Sama auch von AlexanderSolia<br />

und Feuma angeboten.<br />

Fazit: Wie auch bei den normalen<br />

„Küchenstars“ sind Kaufentscheidungen<br />

für die „Schattenstars“ sorgfältig<br />

zu treffen. Man kann bei einem der<br />

Spezialisten wie Dynamic, Komet oder<br />

Henkelman kaufen oder sich bei den<br />

Allroundern wie AlexanderSolia, Feuma<br />

oder Dito Sama, die alle viele verschiedene<br />

Großgeräte im Programm<br />

haben, informieren. Das Wichtigste ist<br />

dabei die Individualität. Das Gerät muss<br />

zu den entsprechenden Anforderungen<br />

passen, vor allem in Sachen Kapazität,<br />

Bedienkomfort und Hygiene.<br />

Einige Planetenrührwerke<br />

von<br />

Dito Sama<br />

verfügen<br />

über eine<br />

motorisierte<br />

Kesselhebung.<br />

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NEUHEITEN<br />

MIT STÜCKCHEN<br />

DÉLIFRANCE<br />

Das aromatische Dinkel-Brötchen<br />

mit Roggenmehl von Délifrance hat<br />

Bergkäse-Stückchen im Teig und<br />

ein würziges Käse-Topping. Mit einem<br />

Stückgewicht von 90 Gramm<br />

ist das Dinkel-Bergkäse-Brötchen<br />

gedacht als leckerer To-go-Snack<br />

oder als Basis kreativ belegter<br />

Sandwiches.<br />

www.delifrance.de<br />

SÜSS, DIESER KÄSE<br />

ALPENHAIN<br />

Nach dem Erfolg als Aktionsartikel<br />

in der Systemgastronomie werden<br />

die Cheesecake Balls in den Sorten<br />

Marille oder Karamell nun fest in<br />

das Alpenhain-Produktangebot für<br />

den Foodservice aufgenommen. Die<br />

kleinen Süßen sind gefüllt, paniert<br />

und vorgebacken à 15 g/Stück.<br />

www.alpenhain.de<br />

ZWEI STATT EINER<br />

THERMOPLAN<br />

Die Black&White4 compact-Vollautomaten<br />

von Thermoplan kombinieren geringen<br />

Platzbedarf mit Funktionalität. Ein<br />

solcher ist der Black&White4 compact<br />

TwinTower, ein Arrangement aus zwei zu<br />

einer Einheit verbundenen Kaffeemaschinen,<br />

die aus einem zentral platzierten<br />

Kühlschrank mit Milch versorgt werden.<br />

www.thermoplan.eu<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


CREATION NEUHEITEN 65<br />

VEGANER KÄSE<br />

BEL FOODSERVICE<br />

Ab April ergänzen vegane Käse-Alternativen<br />

das Sortiment der Bel Group:<br />

Außer-Haus-Profis können aus fünf<br />

verschiedenen pflanzenbasierten Käse-Alternativen<br />

wählen; alle als Scheiben,<br />

Blöcke zum selbst Schneiden<br />

oder gerieben erhältlich.<br />

www.bel-foodservice.de<br />

KRÄUTER IM GLAS<br />

SCHWEPPES<br />

Eine weitere Tonic-Variante erweitert<br />

die Range von Schweppes.<br />

Mit dem neuen Herbal Tonic<br />

Water führt Schweppes jetzt<br />

insgesamt drei Tonic-Sorten im<br />

Portfolio. Es bringt einen Hauch<br />

spritziger Zitrone und feine<br />

Kräuternoten, darunter Rosmarin,<br />

Thymian, Oregano und Majoran<br />

mit sich.<br />

www.schweppes.de<br />

ALLES OHNE MILCH<br />

NAARMANN<br />

Das Interesse der Gäste an nachhaltiger und pflanzlicher<br />

Ernährung hat die Privatmolkerei Naarmann<br />

aus Neuenkirchen zu ihrer neuen pflanzenbasierten<br />

Produktreihe „We love Plants“ inspiriert. Die Produkte<br />

sind 100 Prozent vegan und aus nachhaltigen Rohstoffen<br />

hergestellt.<br />

www.naarmann.de<br />

GANZ OHNE FLEISCH<br />

METRO<br />

Mit den neuen Fleischalternativen von Metro Chef<br />

bietet das Unternehmen Gastronomen eine weitere<br />

Möglichkeit, die fleischfreie Speisekarte zu gestalten.<br />

Die zu 100 Prozent aus Sonnenblumenproteinen<br />

europäischer Herkunft hergestellte Hackfleischalternative<br />

schmeckt und lässt sich laut Metro<br />

genauso verarbeiten wie das Original.<br />

www.metro.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 1-2/21


66 CORPORATE<br />

66 CORPORATE<br />

IMPRESSUM<br />

AUFBRUCH SELBST-DISRUPTION<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong>, 22. Jahrgang<br />

Redaktion:<br />

Dörte Fleischhauer (Chefredakteurin)<br />

Fon 02631 9549-833<br />

Mobil 0172 4207049<br />

E-Mail fleischhauer@hospitality-medien.de<br />

Martin Eschbach<br />

Fon 02631 9549-836<br />

Mobil 0152 22576369<br />

E-Mail eschbach@hospitality-medien.de<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Elke Baumstark, Klaus Häck, Petra<br />

Schildbach, Jan-Peter Wulf, Martin Rösner<br />

Art-Direktorin:<br />

Lena Wurm<br />

LW Photography & Design<br />

Verlag:<br />

EPP Professional Publishing<br />

Group GmbH, München<br />

Dierdorfer Str. 499, 56566 Neuwied<br />

Internet: www.cc<strong>inside</strong>.de<br />

Geschäftsführung: Michael Hengstmann<br />

Anzeigenleitung:<br />

Rachid Attaoua, Fon 02631 9549-837<br />

Mobil 0152 22576365<br />

E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />

Mediaberatung:<br />

Ilonka Bonin, Fon 02631 9549-830<br />

Mobil 0152 22589456<br />

E-Mail bonin@hospitality-medien.de<br />

Anzeigenvertretungen:<br />

Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 & Benelux<br />

Verlagsvertretung Volker Geuer<br />

Fon 04122 99979-0<br />

Fax 04122 99979-20<br />

E-Mail office@geuermedien.de<br />

Nielsen 3a & 3b<br />

Verlagsvertretung Günter Scheffel<br />

Fon 06003 8290180<br />

Mobil 0171 7639601<br />

E-Mail adwork@hotmail.de<br />

Nielsen 4, Schweiz & Österreich<br />

Rachid Attaoua, Fon 02631 9549-837,<br />

E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 23 vom 1. Januar <strong>2021</strong><br />

Erscheinungsweise: 8-mal pro Jahr<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />

Inland: 51,50 Euro, für Studenten<br />

38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />

Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Litho, Druck: Vogel Druck und<br />

Medienservice GmbH, Höchberg<br />

© Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der<br />

Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags vervielfältigt oder<br />

verbreitet werden. Das gilt insbesondere<br />

für die gewerbliche Vervielfältigung per<br />

Kopie, die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken und die Vervielfältigung auf<br />

CD-Rom. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos & Illustrationen<br />

keine Gewähr.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Fest stellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />

ISSN 1615–5122<br />

Kolumne<br />

Wenn ich meinem FCSI-Kollegen Pierre<br />

Nierhaus folge, dann sagt er nach der<br />

Pandemie eine positive Zukunft für die<br />

Gastronomie voraus, wenn auch mit einigen<br />

Veränderungen in den Rahmenbedingungen<br />

und Geschäftsmodellen. Das<br />

betrifft auch das Catering. Häufig erleben<br />

wir jedoch, dass gerade diejenigen, die<br />

weitsichtig auf Entwicklungen und Veränderungen<br />

im Markt hinweisen, entweder<br />

nicht ernst genommen oder wegen<br />

gerade gut laufender Geschäfte ignoriert<br />

werden. Wer den Finger in die Wunde<br />

legt und unbequeme Wahrheiten äußert,<br />

wird nicht gerne gehört, denn Veränderung<br />

bedeutet, das Verhalten zu erneuern,<br />

das eigene Geschäftsmodell infrage zu<br />

stellen. Veränderung geht mit Angst einher<br />

und birgt die Gefahr, persönliche Privilegien<br />

zu verlieren. Dabei ist der Bedarf,<br />

in Zukunft besser und schneller auf kurzfristige<br />

Marktentwicklungen reagieren<br />

zu können, sehr hoch. Und nachher folgt<br />

das Klagen: „Hätte ich doch damals besser<br />

KLAUS HÄCK<br />

unterstützt als Professional Coach<br />

Führungskräfte und Unternehmer in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />

Branchen Catering, Gastronomie<br />

und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />

ist er Beirat Wissen & Bildung<br />

bei der Foodservice Consulting<br />

Society International (FCSI).<br />

Kontakt: www.hommequadrat.de<br />

zugehört, die Veränderungen im Markt<br />

ernst genommen.“ Es ist im Übrigen sehr<br />

typisch, dass Unternehmen keine Veränderungen<br />

vornehmen, wenn die Prognosen<br />

noch nicht eingetreten, also noch<br />

nicht direkt im Unternehmen spürbar<br />

sind. Wie spürbar z. B. der Fachkräftemangel<br />

ist, wird sich mit dem Restart zeigen.<br />

Eine weitere Ausprägung ist die Betriebsblindheit.<br />

Betrachten wir das Gastgewerbe<br />

im Hinblick auf den Megatrend<br />

Digitalisierung, könnte man fast von Ignoranz<br />

oder Überheblichkeit sprechen. Jetzt<br />

kommt der Druck von außen mit Macht.<br />

Natürlich ist die Frage nachvollziehbar:<br />

Wem traue ich und wem folge ich? Bei<br />

Pierre behaupte ich zu wissen, dass er<br />

das als angesehener Experte aus einer Art<br />

Pflichtbewusstsein für die Branche tut.<br />

Daher sind seine Thesen ernst zu nehmen.<br />

Wer so weit ist, kann den nächsten<br />

Schritt tun und Veränderung initiieren bis<br />

hin zu dem Schritt, das eigene Geschäftsmodell<br />

disruptiv zu verändern. Haben Sie<br />

sich schon einmal die Frage gestellt, ob die<br />

Kunden nach der Pandemie Ihre Produkte<br />

oder Ihre Dienstleistung noch benötigen?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie würden nur einen<br />

Teil dieser Frage mit einem Nein beantworten,<br />

wie wollen Sie in Zukunft Ihren<br />

Lebensunterhalt sichern? Wie können<br />

Sie weiterproduzieren, wenn 60 Prozent<br />

Ihrer Kunden weiterhin im Homeoffice<br />

oder noch bis zum Jahresende <strong>2021</strong> in<br />

Kurzarbeit sind? Das klingt für manche<br />

möglicherweise pessimistisch, ist es aber<br />

nicht. Es sind Fragen, die dazu dienen, auf<br />

die neue Situation und auf zukünftige<br />

Krisen besser vorbereitet zu sein. Für die<br />

Lösungen sind Sie selbst verantwortlich.<br />

„Die Gastronomie als Klebstoff der Gesellschaft<br />

wird in zwei bis drei Jahren gefragter<br />

sein als je zuvor“, so die Prognose<br />

von Pierre Nierhaus, aber anders. Um das<br />

„anders“ zu erreichen ist manchmal auch<br />

die Selbst-Disruption des bis heute erfolgreichen<br />

Geschäftsmodells vonnöten.<br />

Mit etwas mehr Aufmerksamkeit hätte<br />

aus Quelle vielleicht Amazon werden<br />

können.<br />

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Kontakt: Rachid Attaoua, Telefon 02631/9549837, attaoua@hospitality-medien.de<br />

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