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Aberglaube und Volksmedizin im Lande der Bibel. Hamburg: L. Friederichsen & CO., 1914.

Superstition and Folk Medicine in Palestine (the Land of the Bible)

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Tiere wurden ins Meer geworfen mit dem Ausruf: „clwd nidrak ja bahr “ — Nimm dein Gelobtes,

o Meer! Nur ein Teil des Fleisches wurde gegessen. Als ich mich über diesen Vorgang erkundigte,

bekam ich folgende Erklärung: bei früheren Festen des Husen haben sich kinderlose Frauen im

Meer gebadet und dabei das Gelübde ausgesprochen: „Wenn ich ein Kind bekomme, gelobe ich dir,

o Meer, ein Schaf!“

Die Übernahme von Gelübden in Krankheitsfällen ist eine alte Gewohnheit.

Durch diese „(i)ndüra “ Gott oder einem Heiligen aus freiem Entschuß, ohne

,

daß es gefordert wird, etwas zu geben oder zu leisten oder auch sich einen

Genuß zu entziehen, wünscht der Palästinenser nicht nur etwas Gott Wohlgefälliges

zu tun, sondern im besonderen Falle sich Gottes oder des Heiligen

Hilfe und Gnade zu versichern, ein fehlendes Gut durch Dahingabe eines anderen

zu erlangen. Wohin man auch geht, hört man Geschichten, die es beweisen

sollen, daß die Propheten, ueli’s, schiüch, das Gebet erhört und den

Kranken geheilt haben.

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