Aberglaube und Volksmedizin im Lande der Bibel. Hamburg: L. Friederichsen & CO., 1914.
Superstition and Folk Medicine in Palestine (the Land of the Bible)
Superstition and Folk Medicine in Palestine (the Land of the Bible)
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Eine längliche, bräunlich grüne, mit weißen Linien durchzogene Perle, die
auch sonst um den Hals bis an den Unterleib herabhängend getragen wird.
Viele unterscheiden dabei solche, die nur bei Mädchen, und andere, die nur
bei verheirateten Frauen wirken.
charzat el-bardije Fieber-Perle etc.
Perlen, die durch Ei n r e i b ungen wirken, müssen erst in Oliven- oder Sesamöl,
Fett oder Schmalz gelegt werden. Sehr oft wird die Prozedur mit schwer zu
erfüllenden Bedingungen verknüpft, wie z. B. die, daß es das Fett von einer
schwarzen Gans, einem Fuchs oder anderen Tieren sein soll. In dieses Fett
werden manchmal noch verschiedene Gewürze eingerührt. Nicht selten kommt
es vor, daß mehrere Fette, gewöhnlich drei (talät adämät zusammengemischt
:
werden sollen. Der kranke Teil oder der ganze Körper soll mit einer solchen
Wundersalbe eingerieben werden.
Für Schmerzen in den Beinen wird eine zylindrische bläuliche Perle in
Öl unter den Sternenhimmel gelegt; dann reibt man mit dem öl ein.
Für Seitenschmerzen wird eine ähnliche Perle in Kuhbutter, die nicht „besternt“
zu werden braucht, angewandt.
2. Die Metalle.
Kleinere Münzen werden an Ketten gehängt, oder an die Mützen angenäht.
Sie sollen den Kaufpreis des Trägers darstellen. Es will sagen, das Kind
gehöre nicht mehr seiner Mutter, der die karine schaden möchte durch das
Töten des Kindes. Sie hat nun kein Interesse mehr daran es zu töten, wenn
es der Mutter nimmer gehört. Auf diese und ähnliche Weise glaubt man die
bösen Geister zu betrügen.
ihdscliül sind eiserne Ringe, welche von Kindern an den Füßen, und von
den Müttern an den Armen getragen werden. Sie dienen auch dazu, die karine
fernzuhalten. (Fig. 27, 28.)
maschchas dahab wurde schon früher einmal, aber nur als ein prophylaktisches
Schutzmittel beschrieben. Es soll hier die Art und Weise erwähnt werden,
wie das Mittel therapeutisch verwendet wird.
Kinder, die unter der Wirkung des „Druckes“ leiden, müssen Wasser, in
dem dieses Amulett lag, trinken, oder mit solchem gebadet werden. Andere
gießen dreimal solches Wasser auf den Kopf des Kindes. Bei einer Kranken,
Menstruierenden oder Gebärenden soll die Waschprozedur mehrmals wiederholt
werden. Eine Wöchnerin muß sich am 40. Tag nach der Entbindung waschen,
um aus den unreinen in den reinen Zustand zu gelangen. In Jerusalem wird
bei dieser Gelegenheit auch der maschchas gebraucht, um alle, auch die verborgenen
Schwächen zu heilen. Man soll darauf achten, daß das Wasser ja auf
den maschchas gegossen wird. Man soll nicht etwa denselben in die schon gefüllte
Wanne legen. Im letzteren Falle würde die Wirkung gegenteilig sein. 1
Die altarabischen Münzen, welche den Aufdruck „ lä Haha illa Hldh “
mit oder ohne „ua Muhammad rasül alläh “ = es ist kein Gott außer Gott und
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Erzählt y. Frl. Nus. Hus., einer Dame der ersten mohammedanischen Kreise.