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Aberglaube und Volksmedizin im Lande der Bibel. Hamburg: L. Friederichsen & CO., 1914.

Superstition and Folk Medicine in Palestine (the Land of the Bible)

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Aus anderen Büchern 1 ist zu ersehen, daß jedes Zeichen anfangs den Sinn

und Wert eines Siegels hatte, die Sudanesen glauben heute noch daran.

im

# TTT

Siegel von Lot (Lot) Adris König David König Salomo

Viele leugnen, daß der Stern das „Siegel“ des Königs Salomo war und

behaupten, daß dasselbe aus mehreren Vierecken, die ineinander gefügt sind,

besteht. Diese Vierecke sind mit kraftvollen Kombinationen von ausgesuchten

Koransprüchen gefüllt.

In mehreren Talismanen findet man die Abzeichnungen von Händen, Skorpionen,

Schlangen, Schwertern und anderem. Das Schwert soll das berühmte

und sehr bekannte „du-l-ßkär “ 2 des Chalifen "Ali sein. Talismane mit Abbildungen

von Schlangen und Skorpionen schützen gegen die Stiche derselben.

Viele andere Zeichen sollen für die Buchstaben des Alphabets stehen. Im

Buche kanzu ’l-ichtisäs ua durratu ’ l-ghauuäs usw., von Schech ' fzz ed-din 'Ali bin

Idmir ed-DschaldaJci 3 sind verschiedene Listen solcher Zeichen (Tafel VI, Fig. 1)

gegeben, welche die Buchstabenbedeutung der einzelnen Zeichen feststellen

wollen. Aber ich konnte auch mit Hilfe dieses „Schlüssels“ nichts entziffern.

Oft begegnet man in echt mohammedanischen hidschäbät hebräischen Gebeten

oder Talismanen. Auch unter den Halsketten, die von mohammedanischen

Kindern als Amulette getragen werden, trifft man oft christliche und jüdische

Medaillen (Tafel IV, 2, d).

Die äußere Form der Talismane ist sehr verschieden und seininteressant.

Gewöhnlich werden die Talismane in fortlaufenden Reihen (Tafel VI, Fig. 2)

ohne Verzierungen geschrieben. Sehr oft findet man aber eine Masse von Figuren,

in welchen der Text eines liidscliäb oder Teile des Textes enthalten sind

(Fig. 36, 48 und Tafel V, Fig. 3 u. 4). Manchmal sind sie einfach und bestehen

aus vereinzelten Vier- oder Dreiecken (Fig. 42, 43, 44, 47 etc.), aber meistens

stellen sie Kombinationen dieser allein dar, oder sind sie bereichert durch verbindende

Kreise und Halbkreise (Fig. 40). Interessant sind solche Vier- und

Dreiecke, in welchen die Seiten die Verlängerung von Buchstaben sind (Fig. 34,

36, 38, 41, 45 u. 48).

In solchen Vierecken, die durch parallele, wag- und senkrechte Linien in

kleine Quadrate geteilt sind (Fig. 43, 44 u. 47), findet man, daß dasjenige, in der

ersten oberen Reihe von rechts nach links gelesen, genau so lautet, wie die rechte

vertikale Reihe von oben nach unten gelesen. (Fig. 43, 44 u. 47.)

Third Report of the Welcome Eesearcli Lab. at the Gordon Memorial College at Khartum 286.

1

2

Das Schwert von c Ali bin abi Tdlib hieß „du-l-fikär“ ,

da es wie die „Wirbelsäule“ (

fakara =

Wirbel) seitliche Biegungen in der Form von Feuerlinien hatte. Es soll nach einer Sage aus dem

Eisenstück gemacht worden sein, welches in der Katba gefunden wurde. Nach einer anderen

Tradition gehörte das Schwert dem el-Asi bin el-Munbih; nach dessen Tode im Gefecht von

Badr sei dasselbe an Mohammed übergegangen und dann an c Ali (?) (dciiratu ‘l-md drif).

3

Er führt sehr viele Listen auf, die zur Entzifferung dienen sollen.

8 Canaan, Aberglaube.

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