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Aberglaube und Volksmedizin im Lande der Bibel. Hamburg: L. Friederichsen & CO., 1914.

Superstition and Folk Medicine in Palestine (the Land of the Bible)

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kannt und allgemein anerkannt, daß man sie in jedem Ruch, wie in jedem Talisman

zu Gesicht bekommt, während andere nur von einigen angewandt werden.

Die bekanntesten Zeichen sollen prinzipiell für Gottes Namen und seine Eigenschaften

stehen. Ein solches Zeichen heißt auch chätim = Siegel eines Heiligen

oder Propheten. Sie werden darum mit Vorliebe gebraucht, weil sie dafür

gelten, von erprobter Macht erfüllt zu sein, und weil dabei auch durch ihren

Gebrauch der Name Gottes nicht mißbraucht wird. Der wahre Hauptgrund aber

ist, daß Talismane mit diesen Zeichen viel mysteriöser und geheimnisvoller sich

ausnehmen als einfache. Und allem Mysteriösen wird in der Volksmedizin der

Vorzug gegeben.

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Fig. 47. „ Gottes Siegel “ (ed-Derabi S. 57.

Die am meisten gebrauchten sind die für „Gottes Namen“ stehenden

Zeichen, welche oft „Siegel Gottes“ genannt werden.

Im Euch des Ahmad ed-Derabi 1

werden die Zeichen folgendermaßen erklärt:

Das erste (welches auch in einigen Büchern und Talismanen aus 5 Ecken

besteht) ist ein „chätim“ = Siegel, nach vielen ist es das des Königs Salomon,

mit welchem er alles beherrschen konnte. Bei den Juden wird es als Davidswappen

angesehen. Das zweite Zeichen

besteht aus 3

parallelen Stöcken,

j j j

mit einem darüberliegenden Speer.

( (m) soll ein Schwert darstellen, |

|l ist

eine Leiter, die zu allem Guten helfen soll. I I I I bedeutet eine Hand mit 4 ausgestreckten

Fingern, ohne den Daumen. stehen für die Buchstaben

ö (h) und j

(u), welche heilig sind, da sie zusammengeschrieben = „hu =

„Er“ (Gott) bedeuten; ferner ist das „h“ ein Hauptbuchstabe in „alläh = Gott

und iläh

— auch Gott. — Diese 7 Zeichen werden auch auf die 7 Tage verteilt

(s. Fig. 47 u. S. 95).

1

Die Ordnung dieser Zeichen ist in den verschiedenen Büchern und Talismanen verschieden, doch

findet man sie gewöhnlich alle zusammen.

Ahmad ed-Derabi , „fathu ’l-midk el-madscliid “ S. 57. Die Erklärung, die er gibt, soll von (mar

ihn el-Chattäb stammen.

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