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Karg-Heft Nr. 9: Das Drehtürmodell in der schulischen Begabtenförderung

Studienergebnisse und Praxiseinblicke aus Nordrhein-Westfalen

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kurze Facharbeit zum Thema »Photosynthese«. Für diese<br />

experimentierte ich auch im Rahmen me<strong>in</strong>er Möglichkeiten<br />

und konnte me<strong>in</strong>em Mentor so zum Ende des Schuljahres<br />

e<strong>in</strong>e kurze aber recht ordentliche Facharbeit präsentieren.<br />

Im sechsten Jahrgang war es für mich schon völlig klar,<br />

dass ich wie<strong>der</strong> am Drehtürprojekt teilnehmen werde. Ich<br />

entschied mich für e<strong>in</strong>e Präsentation zum Thema »Röntgen«,<br />

die ich am Ende des Schuljahres beim sogenannten<br />

»Drehtürabend« unserer Schule vorstellte. In dem Jahr Bearbeitungsphase<br />

befasste ich mich sowohl mit <strong>der</strong> Person<br />

Röntgen, als auch mit <strong>der</strong> Entdeckung und <strong>der</strong> damaligen<br />

bzw. heutigen Verwendung <strong>der</strong> Röntgenstrahlen. Am Ende<br />

des Schuljahres konnte ich me<strong>in</strong>e Ergebnisse e<strong>in</strong>em breiten<br />

Publikum mit e<strong>in</strong>er sehr guten Präsentation vorstellen.<br />

In diesem Schuljahr würde ich mich mit »Kl<strong>in</strong>ikclowns«<br />

beschäftigen. Zu dem damaligen Zeitpunkt<br />

wusste ich noch nicht, was daraus alles<br />

entstehen würde.<br />

recht angetan von me<strong>in</strong>er Vorstellung. Für das aktuelle<br />

Schuljahr entschied ich mich für das Thema »Glück«. Dieses<br />

Thema entstand ebenfalls aus me<strong>in</strong>em letzten Projekt.<br />

<strong>Das</strong> Projekt, das ich jetzt starte, ist also schon me<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

fünftes und garantiert nicht me<strong>in</strong> letztes, schließlich<br />

habe ich noch drei Jahre Oberstufe vor mir …<br />

ERFAHRUNGEN MIT DEM DREHTÜRMODELL<br />

Me<strong>in</strong>e gesammelten Erfahrungen zum Drehtürprojekt s<strong>in</strong>d<br />

alle durchweg positiv. Es macht mir jedes Jahr erneut Spaß,<br />

mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues, aber für mich <strong>in</strong>teressantes Thema zu<br />

vertiefen. Am Ende des Jahres kann ich me<strong>in</strong> angesammeltes<br />

Wissen mit an<strong>der</strong>en Menschen, die sich ebenfalls für<br />

dieses Thema <strong>in</strong>teressieren, teilen und mit diesen <strong>in</strong>s Gespräch<br />

kommen. In diesem Jahr hat sich für mich aus dem<br />

Drehtürprojekt e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es Erlebnis ergeben: Dadurch<br />

dass ich seit nun zwei Jahren mit <strong>der</strong> Stiftung »Humor<br />

hilft heilen« <strong>in</strong> Kontakt stehe und mich immer mehr<br />

für die Stiftung e<strong>in</strong>setze und engagiere – mittlerweile sogar<br />

offizieller »Nasenbotschafter« <strong>der</strong> Stiftung b<strong>in</strong> –, wurde ich<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr von Joachim Gauck zum Bürgerfest des Bundespräsidenten<br />

e<strong>in</strong>geladen. Bei diesem Fest ist die Stiftung<br />

»Humor hilft heilen« mit e<strong>in</strong>em eigenen Stand vertreten.<br />

Auch im siebten Schuljahr stand fest, dass ich e<strong>in</strong>e Präsentation<br />

gestalten würde. Nach e<strong>in</strong>em effektiven Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />

war me<strong>in</strong> Thema schnell gefunden: In diesem Schuljahr<br />

würde ich mich mit »Kl<strong>in</strong>ikclowns« beschäftigen. Zu<br />

dem damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was daraus<br />

alles entstehen würde. Um an möglichst gesicherte<br />

und zuverlässige Informationen zu me<strong>in</strong>em Thema zu gelangen,<br />

schrieb ich an die 2008 von Dr. Eckhart von Hirschhausen<br />

gegründete Stiftung »Humor hilft heilen«. Ich geriet<br />

an e<strong>in</strong>e sehr nette Kontaktperson, mit <strong>der</strong> ich viele E-<br />

Mails austauschte. Schließlich gelang es mir sogar, dass ich<br />

e<strong>in</strong>en Kl<strong>in</strong>ikclown e<strong>in</strong>en Tag bei se<strong>in</strong>er Arbeit begleiten<br />

durfte. Im Rahmen des Drehtürprojektes wurde ich für diesen<br />

Krankenhausbesuch e<strong>in</strong>en Tag lang freigestellt. Der Kl<strong>in</strong>ikclown<br />

kam sogar zum Drehtürabend, sodass ich mit ihm<br />

vor Publikum e<strong>in</strong> Interview führen konnte. Dadurch gewann<br />

me<strong>in</strong> Drehtürprojekt zunehmend an Leben. Mich <strong>in</strong>teressierte<br />

das Thema so sehr, dass ich weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kontakt mit<br />

<strong>der</strong> Stiftung »Humor hilft heilen« blieb. Dieser Kontakt besteht<br />

bis heute und wurde sogar noch deutlich <strong>in</strong>tensiviert.<br />

Die gesamten Erfahrungen, die ich während des Drehtürprojektes<br />

sammeln konnte, br<strong>in</strong>gen mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen<br />

sehr viel für me<strong>in</strong>e persönliche Laufbahn. Durch die Drehtürabende<br />

nimmt das Präsentieren von Projekten noch<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e ganz an<strong>der</strong>e Form an. Da <strong>in</strong> dem Vortrag nur<br />

Menschen sitzen, die sich für das Thema <strong>in</strong>teressieren, und<br />

ke<strong>in</strong> Notendruck herrscht, s<strong>in</strong>d die Präsentationen viel freier.<br />

Auch mit <strong>der</strong> vorher entstehenden Nervosität, die z. B.<br />

aufgrund <strong>der</strong> nicht funktionierenden Technik aufkommen<br />

kann, lernt man umzugehen. Aufgrund dieser Erfahrungen<br />

b<strong>in</strong> ich bei »kle<strong>in</strong>eren« Präsentationen im Unterricht deutlich<br />

entspannter geworden. Auch das eigenständige Arbeiten<br />

und Organisieren, um das es beim Drehtürprojekt geht,<br />

br<strong>in</strong>gt mir gerade im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong> späteres Studium<br />

sehr viel. Die durch das Projekt zu den Kl<strong>in</strong>ikclowns entstanden<br />

Kontakte werden garantiert e<strong>in</strong> Leben lang halten<br />

und mir bestimmt so manches Mal noch von Vorteil se<strong>in</strong>.<br />

Auch die vielleicht größte Erfahrung, die ich durch das<br />

Drehtürprojekt machen konnte – die Teilnahme am Bürgerfest<br />

des Bundespräsidenten –, macht sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lebenslauf<br />

nicht schlecht.<br />

Im achten Schuljahr wählte ich als Thema für me<strong>in</strong> Drehtürprojekt<br />

»Lachen und Humor«, das auf me<strong>in</strong> vorheriges<br />

Projekt aufbaute. Beim Gestalten des Projektes hatte ich<br />

e<strong>in</strong>e Menge Spaß. Me<strong>in</strong>en Zuhörern beim Drehtürprojekt<br />

g<strong>in</strong>g es wohl ähnlich. Die Stimmung unter diesen war u. a.<br />

aufgrund e<strong>in</strong>gebauter Witze sehr gelöst. Sogar die lokale<br />

Zeitung besuchte me<strong>in</strong>e Präsentation. Der Reporter wirkte<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit begannen sogar auch e<strong>in</strong>ige Mitschüler,<br />

sich für me<strong>in</strong>e Projekte zu <strong>in</strong>teressieren.

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