Karg-Heft Nr. 8: Psychologische Beratung im Feld Hochbegabung
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8<br />
CHRISTINE KOOP, FRANZIS PRECKEL<br />
<strong>Beratung</strong>sanliegen<br />
und -themen <strong>im</strong> <strong>Feld</strong><br />
<strong>Hochbegabung</strong><br />
Um die <strong>Beratung</strong> von hochbegabten Kindern und Jugendlichen<br />
sowie von deren Bezugspersonen opt<strong>im</strong>al gestalten<br />
zu können, sind Kenntnisse über die <strong>Beratung</strong>sbedürfnisse<br />
der Klienten von großer Bedeutung. Je ausführlicher<br />
Informationen zu den <strong>Beratung</strong>sanlässen vorliegen, umso<br />
besser lassen sich die <strong>Beratung</strong>stätigkeit wie auch die Ausund<br />
Weiterbildung der Beratenden darauf abst<strong>im</strong>men.<br />
Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Ergebnisse<br />
empirischer Studien, die <strong>Beratung</strong>sanlässe und -themen<br />
<strong>im</strong> <strong>Feld</strong> der Hochbegabtenberatung erhoben haben. Hierzu<br />
werden zunächst (erstmalig) die Befunde einer <strong>im</strong> Jahr<br />
2014 in Kooperation von <strong>Karg</strong>-Stiftung und Universität<br />
Trier durchgeführten Erhebung berichtet. Anschließend<br />
wird zusammenfassend folgenden zentralen Fragen nachgegangen:<br />
Mit welchen Anliegen wenden sich Familien mit (vermutlich)<br />
hochbegabten Kindern und Jugendlichen an<br />
<strong>Beratung</strong>sstellen <strong>im</strong> <strong>Feld</strong> <strong>Hochbegabung</strong>?<br />
Unterscheiden sich die <strong>Beratung</strong>sanliegen der Ratsuchenden<br />
in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht<br />
des Kindes?<br />
Was wissen wir über die ratsuchenden Familien?<br />
Artikel von ratsuchenden Familien gesprochen, es sei denn<br />
der Kontext erfordert eine explizite Differenzierung.<br />
STUDIE DER KARG-STIFTUNG UND<br />
DER UNIVERSITÄT TRIER ZU BERATUNGS-<br />
ANLÄSSEN UND -THEMEN IM FELD<br />
HOCHBEGABUNG<br />
Diese Studie knüpft an Vorgängeruntersuchungen an (EL-<br />
BING/HELLER 1996; PERLETH/SÜHLFLEISCH-THURAU/JOSWIK 2004;<br />
PRECKEL/ECKELMANN 2008; PRUISKEN/FRIDRICI 2005; WITTMANN<br />
2003) und fokussiert den Aspekt der <strong>Beratung</strong>sanliegen.<br />
Ziel der Studie war es, eine aktuelle Aufstellung typischer<br />
Anlässe und Themen der Hochbegabtenberatung zu erarbeiten.<br />
Im Gegensatz zu den bisher publizierten Studien,<br />
deren Datengrundlage zumeist auf Daten nur einer <strong>Beratung</strong>sstelle<br />
basierte, weist die vorliegende Studie den<br />
großen Vorzug auf, auf Daten relativ vieler <strong>Beratung</strong>sstellen<br />
zurückgreifen zu können. Damit sind die Befunde eher<br />
über verschiedene <strong>Beratung</strong>sstellen hinweg generalisierbar.<br />
Deren Darstellung erfolgt unter Rückgriff auf den<br />
Ergebnisbericht von PRECKEL (2014).<br />
Wie sich noch zeigen wird, wenden sich überwiegend ratsuchende<br />
Eltern an <strong>Beratung</strong>sstellen. Lehrkräfte, Erzieherinnen<br />
und weitere Bezugspersonen nehmen demgegenüber<br />
eine nachgeordnete Rolle ein. Daher wird in diesem