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UMWELT JOURNAL, 1/2021

UMWELT JOURNAL Nr. 1/2021 mit den Themen: Energie, Wassertechnik, Wirtschaft, Klima, Recycling, Green Logistics, Mobilität, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELT JOURNAL Nr. 1/2021 mit den Themen:
Energie, Wassertechnik, Wirtschaft, Klima, Recycling, Green Logistics, Mobilität, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />

Heft 1/<strong>2021</strong><br />

Zurück<br />

zum Start<br />

Neubeginn für die Wirtschaft?<br />

Sauberes Grundwasserr<br />

Klimawandel verstehenr<br />

Belohnsysteme für Recyclingr<br />

E-Commerce ist nicht böser<br />

Nachhaltige Logistikr<br />

Green Financer


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S2<br />

INHALT<br />

1/<strong>2021</strong><br />

02 Inhalte<br />

03 Editorial, Stories<br />

04 Aktuelles<br />

06 Wassertechnik Wassergefährdende Flüssigkeiten<br />

10 Wassertechnik Vom Schadstoff zum Wertstoff<br />

12 COVER Zurück an den Start<br />

16 Klima Intelligente Technologien gegen Klimawandel<br />

18 Recycling Belohnsysteme sind beliebt<br />

20 Green Logistics Onlinehandel emissionsfrei<br />

23 Green Logistics 6. eCommerce Logistik Day<br />

24 Green Logistics Gegenwind für Mercosur-Abkommen<br />

26 Green Logistics Nachhaltige Mobilität in der Logistik<br />

28 Mobilität Investitionsprämie für E-Autos beantragen<br />

29 Mobilität Siemens Mobility gewinnt Preis<br />

32 Mobilität BMW Group sagt „Ja“ zu Salzburg<br />

34 Standards Living Standards Awards <strong>2021</strong><br />

36 Green Finance Nachhaltigkeit im Bankensektor<br />

38 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />

39 Seminare Top-Anbieter 2020<br />

40 Ausblick <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />

41 <strong>UMWELT</strong>+MOBILITÄT Sonderausgaben für <strong>2021</strong><br />

06<br />

Wassertechnik<br />

Überall, wo wassergefährdende<br />

Medien<br />

Gewässer und Böden<br />

verunreinigen können,<br />

gelten strenge<br />

Anforderungen durch<br />

Gesetz, Verordnung<br />

und Regelwerke. Eine<br />

wichtige Funktion<br />

dabei haben Auffangeinrichtungen,<br />

die risikobehaftete<br />

Flüssigkeiten<br />

in geeigneter<br />

Weise zurückhalten.


12<br />

Zurück an den Start<br />

Die Pandemie hat Chancen für<br />

einen umfassenden Neubeginn<br />

eröffnet - für die Menschen und<br />

vor allem für die Umwelt.<br />

20<br />

Green Logistics<br />

Viele halten die momentane,<br />

durch den Lockdown bedingte<br />

Paketflut für einen ökologischen<br />

Supergau. Studien zeigen aber:<br />

Im Vergleich zum stationären<br />

Einkauf entstehen beim Onlineshopping<br />

sogar weniger CO2-<br />

Emissionen.<br />

36<br />

Green Finance<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist<br />

nicht erst seit gestern präsent.<br />

Doch in Zeiten von zunehmender<br />

Unsicherheit, Klimawandel und<br />

gesellschaftlichen Veränderungen<br />

gewinnt es noch einmal mehr an<br />

Bedeutung – auch für Banken.<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />

Werte Kunden!<br />

Das neue Jahr <strong>2021</strong> hat so gestartet, wie das<br />

vergangene Jahr verlaufen ist: Die Pandemie<br />

hält Wirtschaft und Gesellschaft in Atem und in vielen<br />

Bereichen weitgehend unter Verschluss. Darin liegt<br />

erhebliche Sprengkraft - für die Psyche, die Finanzen und<br />

die Gesellschaft an sich. Für uns alle kann das aber auch<br />

eine Chance sein - sowohl für uns persönlich, aber auch<br />

für die Wirtschaft.<br />

Denn die herrschende Krise hat eine Reihe von Mängeln<br />

in unserem Wirtschaften aufgezeigt: Es gibt zu viel Verschwendung,<br />

zu große Abhängigkeiten, zu viel Verkehr,<br />

aber zu wenig Nachhaltigkeit. Ein Umbau unserer Gesellschaft<br />

und des in der „westlichen Welt“ gängigen Wirtschaftsmodells<br />

ist dringend notwendig!<br />

In der vorliegenden Ausgabe wollen wir Best-Practice-<br />

Beispiele aus mehreren Bereichen der Umwelttechnik<br />

und der Wirtschaft geben: Wassertechnik, Recycling,<br />

Green Logistics, Mobilität und Green Finance.<br />

Viele Ziele lassen sich mit einer besseren Ausbildung<br />

erreichen. Wie immer zeigen wir auch hier Möglichkeiten<br />

auf zur Aus- und Weiterbildung und wo Sie diese am<br />

besten absolvieren sollten.<br />

Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />

der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />

nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />

und welche Arbeitsweisen sinnvoll sind.<br />

Weiterhin viel Lesevergnügen,<br />

Ihr Peter R. Nestler<br />

Herausgeber


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S4<br />

Informationen zu Energieeffizienz und Klimaschutz im Unternehmen<br />

Das Energieinstitut der Wirtschaft<br />

GmbH in Wien hat eine<br />

Reihe von Broschüren zum<br />

Thema Energieeffizienz und<br />

Klimaschutz in Unternehmen<br />

herausgebracht. Diese können<br />

dort kostenfrei angefordert<br />

werden. Neben anschaulichen<br />

Praxisbeispielen und nützlichen<br />

Tipps finden Sie auch<br />

eine Auswahl wichtiger Links<br />

– von den derzeit besonders<br />

attraktiven Förderangeboten<br />

für Beratungen und Investitionen<br />

bis hin zu Weiterbildungsangeboten.<br />

Energieeffizienz für Betriebe.<br />

Praktische Maßnahmen,<br />

Beratung, Förderungen, Kostenvorteile.<br />

Hier können sich<br />

Unternehmen einen schnellen<br />

Überblick verschaffen zu Maßnahmen,<br />

mit denen Energie<br />

und Geld gespart werden kann<br />

– vielfach auch ohne nennenswerte<br />

Investitionen. Unterschiedliche<br />

erprobte Technologien<br />

werden ebenso vorgestellt<br />

wie die Möglichkeiten, Ihre Belegschaft<br />

in Energieeffizienz-<br />

Vorhaben einzubinden.<br />

E-Mobilität. Wirtschaftliche<br />

Vorteile für Betriebe. Unternehmen<br />

setzen auf E-Mobilität.<br />

Gründe dafür werden<br />

anschaulich dargelegt: Günstigere<br />

Treibstoffkosten, erhebliche<br />

Steuerersparnisse,<br />

weniger Wartungs- und Reparaturaufwand.<br />

Neben großzügigen<br />

Förderungen profitieren<br />

Unternehmen bei Elektro-Pkw<br />

auch vom Vorsteuerabzug.<br />

Kühlen mit Sonnenenergie<br />

und Abwärme. Eine Option für<br />

Ihr Unternehmen? Bewährte<br />

nachhaltige Lösungen, wie Sonnenkraft<br />

oder betriebseigene<br />

Abwärme zur Kälteerzeugung.<br />

Eine lohnenswerte Investition,<br />

wegen häufigerer Hitzetage<br />

steigt der Bedarf nach Kühlung<br />

und Klimatisierung.<br />

PV-Anlagen und Speicherlösungen<br />

für Unternehmen.<br />

Die Kraft der Sonne zur Stromerzeugung<br />

zu nutzen hat sich<br />

bei Unternehmen auch wirtschaftlich<br />

bewährt: Photovoltaik-Anlagen<br />

zeichnen sich<br />

durch geringe Wartungs- und<br />

Instandhaltungskosten aus.<br />

Nachhaltiges Licht für Stadt,<br />

Straße und Sternenhimmel<br />

1Unsere Welt wird heller. Die<br />

Beleuchtung im Außenbereich<br />

nimmt zu. Ein Trend, der durch<br />

Wirtschaft, Urbanisierung und<br />

Tourismus verstärkt wird. Im<br />

Spannungsfeld Mensch und<br />

Natur müssen Lichtimmissionen<br />

sorgfältig abgewogen werden.<br />

Denn sie beeinflussen Ökosysteme,<br />

stören nachtaktive Tiere<br />

und Menschen.<br />

Der beste Schutz gegen Lichtimmission<br />

sind Leuchten, die ihr<br />

Licht gezielt dorthin lenken, wo<br />

es gebraucht wird: zu definierten<br />

Zeiten auf Straßen, Wege<br />

und Treppen. Dazu tragen energieeffiziente<br />

LED-Leuchten<br />

mit präziser Lichtlenkung und<br />

digitales Lichtmanagement bei.<br />

Eine intelligente Steuerung<br />

regelt die Beleuchtung nach<br />

dem vorhandenen Lichtlevel,<br />

der Präsenz von Menschen und<br />

einem Dimmkalender. Die Wahl<br />

geeigneter Lichtspektren mindert<br />

zudem den Insektenanflug.<br />

Hintergründe und Techniken<br />

stellt die Brancheninitiative<br />

licht.de in ihrer neuen Schrift<br />

licht.forum 58 „Nachhaltigkeit<br />

und Ökologie in der Außenbeleuchtung“<br />

vor. Sie zeigt<br />

Praxisbeispiele und das große<br />

Potenzial für die Energieeinsparung<br />

durch LED-Beleuchtung<br />

auf.<br />

Das Heftformat „licht.forum”<br />

behandelt aktuelle Themen<br />

und wendet sich an private<br />

Verbraucher, gewerbliche Anwender<br />

und kommunale Entscheider.<br />

Die Publikationen aus der<br />

Schriftenreihe licht.wissen – Heft<br />

03 „Straßen, Wege und Plätze“<br />

sowie Heft 20 „Nachhaltige<br />

Beleuchtung“ – vermitteln die<br />

lichttechnischen Grundlagen.


Erster Wasserstoff-ETF<br />

in Österreich von LGIM<br />

Ab sofort können Anleger in<br />

den “L&G Hydrogen Economy<br />

UCITS ETF” investieren. Der ETF<br />

bietet Anlegern langfristige Anlagemöglichkeiten,<br />

die aus dem<br />

Übergang zu einer kohlenstoffarmen<br />

Wasserstoffwirtschaft entstehen.<br />

Dazu gehören die Technologien<br />

und Unternehmen, die<br />

die Produktion von günstigerem<br />

und sauberem Wasserstoff ermöglichen,<br />

sowie Unternehmen,<br />

die voraussichtlich eine wesentliche<br />

Rolle in der Wasserstoffwirtschaft<br />

spielen werden. Der<br />

ETF ist in Österreich registriert.<br />

Der ETF wird LGIMs nachhaltige<br />

Produktpalette der Themen-ETF<br />

ergänzen. Dazu gehören auch<br />

der “L&G Clean Energy UCITS<br />

ETF” und der “L&G Battery Value-Chain<br />

UCITS ETF”. Politik und<br />

Wirtschaft haben begonnen, sich<br />

auf eine Wirtschaft auszurichten,<br />

die auf nachhaltiger Energie<br />

basiert. LGIM hat die ETF-Strategie<br />

aufgelegt, damit Anleger ihre<br />

Investitionen in saubere Energie<br />

durch ein Engagement in die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der<br />

Wasserstoffwirtschaft ergänzen<br />

können.<br />

Dabei verfolgt LGIM ein regelbasiertes<br />

dynamisches Anlagekonzept<br />

auf Grundlage<br />

von aktivem Research. Die Investmentgesellschaft<br />

nutzt die<br />

Expertise von GlobalData und<br />

deren Wasserstoff-Datenbank,<br />

die das zugrundeliegende<br />

Universum bestimmt. In der<br />

Datenbank sind Unternehmen<br />

erfasst, die in der Wasserstoffbranche<br />

tätig sind. Der ETF<br />

zielt darauf ab, die gesamte<br />

Wasserstoff-Wertschöpfungskette<br />

abzudecken. Das umfasst<br />

Unternehmen entlang<br />

der kompletten Lieferkette mit<br />

einer Marktkapitalisierung von<br />

mindestens 200 Millionen US-<br />

Dollar: Elektrolyseur-Hersteller,<br />

Wasserstoffproduzenten,<br />

Brennstoffzellenhersteller, spezialisierte<br />

Mobilitätsanbieter,<br />

Lieferanten von Brennstoffzellenkomponenten<br />

sowie wichtige<br />

Industrie- und Energieversorgungsunternehmen.<br />

Die globalen Bestrebungen zur<br />

Senkung der Kohlenstoffemissionen<br />

machen Fortschritte.<br />

In Europa ermutigen die politischen<br />

Entscheidungsträger die<br />

Industrie aus dem Wasserstoffsektor,<br />

auf „grünen“ Wasserstoff<br />

umzusteigen, der ohne fossile<br />

Brennstoffe hergestellt wird. Ein<br />

Umstieg auf grünen Wasserstoff<br />

könnte laut International Energy<br />

Agency bis zu 830 Millionen<br />

Tonnen der globalen CO2-Emissionen<br />

reduzieren.<br />

Die Entwicklung dieses Wasserstoff-ETFs<br />

ist Ergebnis der<br />

steigenden Nachfrage von Investoren<br />

in den vergangenen Jahren.<br />

Es sind drei Faktoren, von<br />

denen der ETF profitiert:<br />

1. von einer klimafreundlichen<br />

Politik, die die CO2-Emissionen<br />

reduzieren möchte;<br />

2. von Kostensenkungen bei der<br />

Elektrolyse;<br />

3. von sinkenden Kosten von<br />

sauberer Energie zur Erzeugung<br />

von Wasserstoff. Experten<br />

gehen davon aus, dass die<br />

Wasserstoffwirtschaft bis 2050<br />

ein Umsatzvolumen von 2,5<br />

Billionen US-Dollar und ein Infrastrukturpotenzial<br />

von 11 Billionen<br />

US-Dollar haben soll.<br />

Howie Li, Head of ETFs bei<br />

LGIM: „Der Zugang zu sauberem<br />

Wasserstoff wird der Schlüssel<br />

zur Senkung der Emissionen in<br />

Branchen sein, in denen der Einsatz<br />

von Elektrobatterien allein<br />

nicht ausreicht.”<br />

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<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S6<br />

Schutz von Boden und Grundwasser<br />

Wassergefährdende Flüssigkeiten sicher handhaben<br />

Überall, wo wassergefährdende Medien Gewässer und Böden verunreinigen können,<br />

gelten strenge Anforderungen durch Gesetz, Verordnung und Regelwerke. Sie legen<br />

Art und Umfang erforderlicher Schutzmaßnahmen fest. Eine wichtige Funktion dabei<br />

haben Auffangeinrichtungen, die risikobehaftete Flüssigkeiten in geeigneter Weise<br />

zurückhalten. Text: Tom Kionka<br />

Beim Umgang mit wassergefährdenden<br />

Flüssigkeiten ist der lückenlose Schutz von<br />

Gewässern sicherzustellen. Ein umfangreiches<br />

Regelwerk normiert diesen Aufgabenbereich<br />

in all seinen Eventualitäten. Betroffen ist jeglicher<br />

Betrieb von Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen<br />

(LAU-Anlagen) sowie zum Herstellen, Behandeln<br />

und Verwenden (HBV-Anlagen) wassergefährdender<br />

Stoffe – in der gewerblichen Wirtschaft<br />

gleichermaßen wie in öffentlichen Einrichtungen.<br />

Insbesondere die Anlagenverordnung wassergefährdender<br />

Stoffe (AwSV) sowie die technischen<br />

Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS)<br />

legen fest, mittels welcher Vorkehrungen die<br />

Schutzziele erreicht werden. Gegebenenfalls erforderliche<br />

Maßnahmen erstrecken sich von der<br />

flüssigkeitsdichten Gestaltung entsprechender<br />

Flächen bis hin zu Umlenk- und Rückhalteeinrichtungen<br />

mit ausreichend dimensionierten Auffangvolumina.<br />

Die hierbei eingesetzten Bauteile<br />

Rückhaltung, wenn etwas daneben geht. Im Umgang mit wassergefährdenden<br />

Flüssigkeiten ein absolutes Muss.<br />

Vom Lkw in die Baugrube: Sicherheitsauffangbecken bilden<br />

die Schutzkulisse rund um Böblingens BHKW.


Vom Lkw in die<br />

Baugrube: Sicherheitsauffangbecken<br />

bilden die Schutzkulisse<br />

rund um Böblingens<br />

BHKW.<br />

müssen den hohen Sicherheitsanforderungen des<br />

Regelwerks entsprechen.<br />

Ein Produkt für die Rückhaltung wassergefährdender<br />

Flüssigkeiten in LAU-Anlagen ist das Sicherheitsauffangbecken<br />

NeutraSab. Es besteht<br />

aus einem erdversetzten Stahlbetonbehälter, der je<br />

nach wassergefährdender Flüssigkeit eine hierzu<br />

passende Konfiguration der verwendeten Bauteile<br />

erhält, um die chemische Beständigkeit zu gewährleisten.<br />

Integriert sind eine Durchverrohrung mit<br />

Überlaufstutzen sowie eine Absperrklappe mit<br />

Schwenkantrieb. Sie verschließt vor einem Abfülloder<br />

Umschlag-Vorgang das Durchlaufrohr, damit<br />

die wassergefährdende Flüssigkeit im Havariefall<br />

via Überlaufstutzen in das Auffangbecken fließt. Im<br />

Regelbetrieb dagegen – bei offener Absperrklappe<br />

– fließt Regenwasser, soweit es auf der Lager-, Abfüll-<br />

oder Umschlagfläche anfällt, ungehindert in<br />

den Schmutzwasserkanal.<br />

Für die Abdichtung der inneren Oberfläche von<br />

NeutraSab stehen je nach Anforderung seitens der<br />

wassergefährdenden Flüssigkeit drei Varianten zur<br />

Verfügung: neben einer ableitfähigen Beschichtung<br />

gemäß WHG System 2 auch die Innenabdichtung<br />

mit PE oder nichtrostendem Stahl. Die<br />

Rohrleitung besteht dann in entsprechender Weise<br />

aus PE, PP oder rostfreiem Stahl. Damit bietet das<br />

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Diese und weitere Informationen sind erhältlich<br />

bei Mall GmbH Austria bzw. hier: https://www.<br />

mall-umweltsysteme.at


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S8<br />

Sicherheitsauffangbecken NeutraSab chemische<br />

Beständigkeit gegen eine Vielzahl wasserkritischer<br />

Medien wie beispielsweise mineralische Leichtflüssigkeiten,<br />

alternative Kraftstoffe, AdBlue, verschiedene<br />

Lösungsmittel, verdünnte organische<br />

und anorganische Säuren und Laugen oder auch<br />

kontaminiertes Löschwasser. Die Absperrklappe<br />

kann mit elektrischer oder pneumatischer Automatikschaltung<br />

ausgestattet werden, und ein<br />

Schwimmschalter dient der Flüssigkeitserkennung.<br />

Für alle elektrischen Betriebsmittel liegen ATEX-<br />

Prüfbescheinigungen vor. Bedarfsweise ist eine<br />

EINSATZORT KLÄRANLAGE<br />

Fällmittel spielen im Prozess der biologischen<br />

Abwasserreinigung eine wichtige Rolle. Jedes<br />

Klärwerk nutzt diese Hilfsmittel. Die Verwendung<br />

erfolgt vornehmlich, um Phosphat<br />

zu eliminieren sowie zur Konditionierung des<br />

Klärschlamms. Als Klassiker sind auf Kläranlagen<br />

Kalkmilch und Eisenchlorid in Gebrauch.<br />

Aber auch Substanzen wie Eisenchloridsulfat,<br />

Grünsalz, Aluminiumsulfat oder Natriumaluminate<br />

werden als Fällmittel verwendet.<br />

Sie alle gelten als wassergefährdende Flüssigkeiten.<br />

Zur Lagerung und während eines<br />

Abfüllvorgangs benötigen sie daher eine geeignete<br />

Rückhalteeinrichtung. Ein Einsatzort für<br />

das Sicherheitsauffangbecken NeutraSab.<br />

komplett ableitfähige Ausführung der Einbauteile<br />

möglich. Die Steuerung kommt in einem spritzwassergeschützten<br />

Schaltschrank unter.<br />

Ein besonderes Plus für den Anwender ergibt sich<br />

durch die allgemeine Bauartgenehmigung (aBG)<br />

für NeutraSab. Weil die Erteilung der aBG neben<br />

der Bauart auch die wasserrechtlichen Anforderungen<br />

berücksichtigt, liegt damit zugleich die<br />

Eignungsfeststellung nach § 63 WHG vor. Für den<br />

Bauherrn verkürzt diese Vereinfachung den Weg<br />

zur Inbetriebnahme.<br />

EINSATZORT BHKW<br />

Die Stadtwerke Böblingen hatten zwei Blockheizkraftwerke<br />

gebaut. Platziert an unterschiedlichen<br />

Orten im Stadtgebiet und betrieben mit<br />

Erdgas war den beiden 2-MW-Anlagen die<br />

Absicherung der Versorgungslage zugedacht.<br />

Weil bei Betrieb und Wartung solcher Anlagen<br />

auch wassergefährdende Flüssigkeiten im Spiel<br />

sind, mussten hierfür Auffangmöglichkeiten<br />

geschaffen werden. Diese Absicherung der<br />

betroffenen Betriebsflächen erfolgte in beiden<br />

Fällen durch das Sicherheitsauffangbecken NeutraSab.<br />

Es gewährleistet, dass im Normalbetrieb<br />

unverschmutztes Regenwasser zur Kanalisation<br />

abfließt und bei Havarien anfallende Schadflüssigkeiten<br />

sicher zurückgehalten werden.


DAS WAR DAS <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> 2020<br />

KLIMA<br />

ENERGIE<br />

MOBILITÄT<br />

ABWASSER<br />

<strong>UMWELT</strong>TECHNIK<br />

ABFALLWIRTSCHAFT<br />

<strong>UMWELT</strong>RECHT<br />

GREEN FINANCE<br />

Bleiben Sie mit uns auch <strong>2021</strong> gut informiert!


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S10<br />

Vom Schadstoff zum Wertstoff<br />

Ein junges Unternehmen aus Leoben hat ein Verfahren entwickelt, das aus kontaminierten<br />

Wässern schwermetallhaltige Schadstoffe als Wertstoffe ressourcenschonend zurückgewinnen<br />

kann. Das Verfahren eignet sich insbesondere für große Volumenströme mit Schadstoffkonzentrationen<br />

im unteren mg/L-Bereich. Text: Peter Müller<br />

Gründer der ferroDECONT GmbH und Geschäftsführer<br />

Peter Müller sagt im Gespräch<br />

mit dem <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong>: „Es<br />

ist schön, die Entwicklung unserer Firma zu sehen<br />

und dass es sich bezahlt macht, an seine Ideen zu<br />

glauben. Ich konnte im Zuge meiner wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit an der Montanuniversität Leoben<br />

dieses Verfahren gemeinsam mit meinem Mitgründer<br />

Robert Mischitz entwickeln und zur Marktreife<br />

führen. Die universitäre Arbeit bildete also<br />

die Grundlage zu unserer Firma. Ohne die nachfolgende<br />

Unterstützung durch das Zentrum für<br />

angewandte Technologie in Leoben, das unsere<br />

Firmengründung begleitet hat, hätten wir das Verfahren<br />

nicht zur Marktreife bringen können.“<br />

Müller ergänzt: „In Summe stehen so viele Faktoren<br />

und Personen hinter einer solchen Entwicklung,<br />

dass es rückblickend betrachtet immer gut war, Wissen<br />

mit anderen zu teilen und nicht im stillen Forschungskämmerchen<br />

sitzen zu bleiben. Engagierte<br />

F&E und die Einführung eines neuen Produktes auf<br />

dem Markt sind zwei vollkommen unterschiedliche<br />

Tätigkeitsfelder und ich lerne immer noch stetig<br />

dazu, mich vom praktischen Forscher zu einem forschungsaffinen<br />

Unternehmer zu entwickeln.“<br />

Chemikalien vermeiden<br />

Die Methodik der ferroDECONT GmbH besteht<br />

darin, schwermetallhaltige Wässer (Grundwasser,<br />

Prozess- und Spülwässer) gänzlich ohne konventionelle<br />

Reduktionschemikalien mit dem entwickelten<br />

ferrodecont®-Verfahren abzureinigen.<br />

Gerade bei geringeren Schadstoffkonzentrationen<br />

ist ein Chemikalieneinsatz mit Säuren/Laugen<br />

und Reduktionsmitteln in großen Abwasserströmen<br />

und der damit verbundenen Aufsalzung<br />

der gereinigten Wässer nicht immer optimal.<br />

Durch die Art der Behandlung mit nullwertigen<br />

fluidisierten Eisenpartikeln in den Reaktionsmodulen<br />

der Anlage (siehe Abb. 1) wird das abgereinigte<br />

Abwasser nicht mit weiteren Salzen beladen.<br />

Dies begünstigt eine Wiederaufbereitung<br />

und Kreislaufführung des Wassers oder eine Direkteinleitung<br />

in einen Vorfluter.<br />

Die aus diesen Wässern abgeschieden Schwermetalle<br />

in Form eines metallhaltigen Schlammes<br />

müssen nicht entsorgt, sondern können einem<br />

sinnvollen Recycling zugeführt werden. Der ursprüngliche<br />

Schadstoff wird hier sprichwörtlich<br />

zum wiederverwertbaren Wertstoff gemacht. Da-<br />

Abbildung 1: Reinigungsmodule, installiert in einem 20 Fuß HC-Container


Abbildung 2: mara40-Einheit zur Grundwasserreinigung mit vorgeschaltetem Pufferbehälter<br />

Fotos (3): © ferroDECONT<br />

mit wird auch bei einem Einsatz von erneuerbarer<br />

elektrischer Energie für die Pumpleistung der Anlage<br />

und Rückgewinnung von Metallen aus dem<br />

kompakten Schlamm ein großer Schritt Richtung<br />

„Zero Waste“ in der Abwasserreinigung gemacht.<br />

Für das toxische sechswertige Chrom sanieren<br />

die Verfahrensentwickler aktuell das Grundwasser<br />

einer Altlast an einem ehemaligen Gerbereistandort<br />

im Süden Österreichs. Müller: „Das Verfahren<br />

bewährt sich hervorragend. Wir reinigen<br />

mittlerweile seit knapp zwei Jahren mit unserer<br />

mara40-Anlage das kontaminierte Grundwasser<br />

im 24/7-Modus ab und haben bei einer nahezu<br />

100-prozentigen Anlagenverfügbarkeit bisher<br />

rund 600.000 m³ Grundwasser abgereinigt.<br />

Mobil und automatisiert<br />

Das mara40 CRVI-3 System der ferroDECONT<br />

GmbH (siehe Abb. 2) ist ein mobiles und automatisiertes<br />

Fließbettsystem in zwei Containern.<br />

Fernzugriff und -überwachung ermöglichen eine<br />

einfache Kontrolle vom Schreibtisch aus und sparen<br />

somit Zeit und Kosten ein.<br />

Auch Schwermetalle wie etwa Kupfer, Vanadium,<br />

Niob, Molybdän, Kobalt, Indium und Nickel wurden<br />

mit diesem Abwasserbehandlungsverfahren<br />

bereits im Technikumsmaßstab getestet und erfolgreich<br />

abgeschieden.<br />

Die innovative Firma hat sich mittlerweile vielfältiges<br />

Know-how angeeignet, beginnend bei der<br />

Konzeptplanung mit dem Kunden, deren Umsetzung<br />

im hauseigenen Anlagenbau im Technikum<br />

bis zur Montage, CE-Kennzeichnung und der Inbetriebnahme.<br />

Auch bauen die ferroDECONT-Ingenieure<br />

kleine Versuchsanlagen für Kunden und<br />

bieten individuelle Automatisierungslösungen für<br />

Pilotanlagen an.<br />

Visionen bis 2050<br />

Die Vision des Unternehmens besteht darin, die<br />

ambitionierten europäischen Umweltziele für das<br />

Jahr 2050 zu unterstützen und Müller möchten<br />

mit seiner gegenwärtigen und künftigen Entwicklung<br />

einen Beitrag zu einer ressourcenschonenden<br />

Wirtschaft leisten.<br />

Die Firma weist heute ein gesundes und projektorientiertes<br />

Wachstum auf und ist derzeit noch als<br />

Kleinstunternehmen eingestuft. Für einen Wachstumsschub<br />

können sie sich einen starken Partner<br />

an ihrer Seite vorstellen.<br />

Weitere Informationen auf der Website:<br />

▶ https://www.ferrodecont.at/<br />

ZUR PERSON<br />

DI Peter Müller hat an der Montanuniversität<br />

Leoben das Studium „Industrieller Umweltschutz,<br />

Entsorgungstechnik und Recycling“ absolviert<br />

und war danach einige Jahre als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für nachhaltige<br />

Abfallwirtschaft unter Prof. Lorber tätig, wo<br />

er ausschlaggebend für die Entwicklung des<br />

ferrodecont®-Verfahrens war. Seit der Gründung<br />

der ferroDECONT GmbH im Jahr 2013 teilt er<br />

sich die handelsrechtlichen Agenden mit seinem<br />

Firmenpartner Robert Mischitz und führt die<br />

Bereiche Gewerbe und Abfallrecht.<br />

Privat ist der Firmengründer verheiratet, lebt in Leoben und Linz und ist von der<br />

Neugierde seiner beiden Kleinkinder fasziniert.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | | S12<br />

Zurück an den Start<br />

Wirtschaft und Gesellschaft sind durch die Pandemie deutlich angeschlagen.<br />

Das eröffnet vielfach Chancen für einen Neubeginn. In der gewohnten Manier<br />

wird es aber bald wieder in die nächste Krise führen. Text: Peter R. Nestler<br />

Wer hätte gedacht, dass so ein kleiner<br />

Virus die Wirtschaften der meisten<br />

Länder innerhalb kurzer Zeit in die<br />

Knie zwingen kann? Es bedurfte nur ein paar<br />

Wochen Aussetzer, schon versagten die ersten<br />

Strukturen dieser Wirtschaft. Ohne staatliche Hilfen<br />

hätten weite Teile davon nicht überlebt. Völliges<br />

Chaos wäre das Ergebnis gewesen.<br />

Nun, das Schlimmste ist fürs Erste verhindert<br />

worden. Allerdings würden dafür Kosten angehäuft,<br />

deren Abtragen noch nicht so recht geplant<br />

worden ist. Allein aus dem ersten Jahr der<br />

aktuellen Pandemie entstehen Folgekosten für<br />

die nächsten zehn bis zwanzig Jahre. Das wird<br />

gesellschaftlich noch einiges auslösen.<br />

Globalität gescheitert?<br />

Was wir in der Krise gesehen haben: Offenbar ist<br />

unsere Wirtschaft nur dann stabil, wenn alle Teilbereiche<br />

überall auf der Welt weitgehend stabil<br />

sind. Die erreichte Globalität hat gerade jetzt ihre<br />

Schattenseiten aufgeworfen: Ist es tatsächlich<br />

optimal, alle Teile aus allen Teilen der Welt herzuholen?<br />

Das gilt für die Produktion genauso wie<br />

für den Handel, die Landwirtschaft und selbst für<br />

Dienstleistungen.<br />

Es darf also mit Fug und Recht das derzeit angewendete<br />

Modell der Globalität hinterfragt<br />

werden. Gerade, wenn es um lebensnotwendige<br />

Güter geht, sollte jeder Staat über geeignete<br />

Produktionsressourcen verfügen. Denn vielleicht<br />

wollen oder können andere Länder solche<br />

Produkte nicht ins Ausland verkaufen. Gesundheit<br />

gehört dazu, vor allem wenn es nicht um<br />

hochspezifische Güter geht.<br />

Zu viel von allem<br />

Was die gegenwärtige Krise ganz klar gezeigt<br />

hat: Es gibt zu viel von allem. Beginnen wir beim<br />

Verkehr. Die meisten Güter und sehr viele Dienstleistungen<br />

sind mit einem Überhang an Verkehr<br />

verbunden, der alles andere als nachhaltig ist.<br />

Das gilt für die Bestellung in einem Onlineshop<br />

samt Lieferung aus Chinas sehr stark. Es gilt aber<br />

auch für den Import von Arbeitskräften, die tourlich<br />

von einem Ort zum anderen pendeln, teils<br />

hunderte bis tausende Kilometer. Und es gilt auch<br />

für viele Reisen in die Büros und Arbeitsplätze.<br />

Home Office ist in Ordnung, wenn es gut angelegt<br />

wird - und ganz sicher nachhaltiger als unzählige<br />

Fahrten und Dienstreisen.<br />

Vielfach klagen Händler nach einem Jahr Pandemie<br />

über volle Lager mit Produkten, die nun<br />

niemand mehr will. Aber hat sie dann jemals<br />

irgendjemand gebraucht? Es wird zu viel konsumiert<br />

und in der Folge auch produziert - zu Lasten<br />

der Umwelt, das steht außer Zweifel.<br />

Die Temperaturen steigen weltweit an. Die Folge: Wetterkapriolen und Zerstörung.<br />

Unter welchen Produktionsbedingungen viele<br />

bei uns konsumierten Produkte weltweit stehen,<br />

taucht immer nur sporadisch in manchen Medien<br />

auf. Die Medienmacher wollen ja nicht die heile<br />

Welt trüben. Oder geht es da auch um den Schutz<br />

der eigenen Werbetöpfe?


Klimakrise ist ein Fakt<br />

Während wir zurzeit noch von der Pandemie in<br />

Atem gehalten werden, gräbt sich ein weiteres<br />

Thema weiter in die Menschheitsgeschichte ein:<br />

die Klimakrise. Denn der Klimawandel hat keine<br />

Pause eingelegt, nur weil wir gerade ein wenig<br />

abgelenkt sind.<br />

Ich möchte hier gar nicht über die Ursachen des<br />

Klimawandels sprechen. Ich will nur Klarheit herstellen,<br />

dass der Wandel faktisch ist und nicht fiktiv.<br />

Schon längst geht es um die Maßnahmen und<br />

auch um die Vorbereitungen als Reaktion für jene<br />

Folgen, die bereits zu spüren sind und jene, die<br />

noch kommen werden.<br />

In den vergangenen Jahren hat es kaum<br />

Veränderungen bei den Emissionen gegeben<br />

- sie wurden sogar global betrachtet eher mehr<br />

als weniger. Das ist ein großes Problem, denn<br />

die Erwärmung des Planeten Erde wird Krisen<br />

auslösen, gegen die uns Corona tatsächlich wie<br />

ein harmloser Schnupfen vorkommen wird. Eine<br />

Tonne CO 2<br />

wird ausgestoßen, wenn wir:<br />

• 3.500 km mit dem Flugzeug fliegen,<br />

• 4.400 km mit dem Auto fahren,<br />

• 228.000 km mit der Bahn fahren.<br />

(alle Angaben im Durchschnitt)<br />

Aber keine Sorge: Ein durchschnittliches Kohlekraftwerk<br />

emittiert eine Tonne Kohlendioxid in nur<br />

einer Sekunde.<br />

Der typische Mitteleuropäer verursacht im Durchschnitt<br />

CO 2<br />

-Emissionen von 9,6 Tonnen pro Jahr<br />

direkt und unmittelbar. Der gesamten Menschheit<br />

werden derzeit rund 42 Milliarden Tonnen CO 2<br />

-<br />

Emissionen pro Jahr angerechnet - Tendenz:<br />

steigend. Im Jahr 1750 kamen gerade einmal 280<br />

CO 2<br />

-Moleküle auf eine Million Luftmoleküle, heute<br />

sind es bereits 407.<br />

Fazit: Wann, wenn nicht jetzt?<br />

Gerade jetzt in der Krise besteht die Chance,<br />

viele Prozesse zu überdenken, die Weichen für<br />

eine gesicherte Zukunft zu stellen. Mit einem<br />

“Zurück zur Normalität” kann das allerdings nicht<br />

funktionieren. Es müssen viele Dinge anders gedacht<br />

werden, anders umgesetzt.<br />

Beispiele dazu gibt es.<br />

ENERGIE: Die Erneuerbare Energie schreitet<br />

voran, wie Projekte in Österreich zeigen. Vor allem<br />

die großen Energieversorger wie VERBUND<br />

oder EVN sind Vorreiter. Stark ist in Österreich<br />

gebietsweise auch die Windkraft vertreten. Und<br />

auch Photovoltaik spielt eine zunehmende Rolle.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> 1/<strong>2021</strong> | S14 | S14<br />

ABFALLWIRTSCHAFT: Beim Müll ist vor einiger<br />

Zeit eine Diskussion zwischen Recycling und<br />

Pfandsystemen im Bereich Plastikmüll entstanden.<br />

Der Handel wehrt sich noch gegen die Einführung<br />

eines solchen wegen der vermuteten<br />

Mehrkosten. Was feststeht ist, dass viel zu viel<br />

Müll anfällt, vor allem bei Verpackungen.<br />

MOBILITÄT: Ein großes Thema, da der Verkehr für<br />

einen Gutteil der Emissionen sowie für den Ressourcenverbrauch<br />

verantwortlich ist. Bei diesem<br />

Thema gibt es eine Reihe von Schauplätzen für<br />

Auseinandersetzungen. In den Ballungszentren<br />

wird versucht, den Verkehr einzudämmen.<br />

Gerade hier orte ich eine Schieflage in der Diskussion:<br />

Ein Stück des Weges zum Ziel kann<br />

durchwegs mit einer Veränderung von Antriebsformen<br />

erreicht werden - Stichwort: weniger<br />

Emissionen. Allerdings bleibt die Kernfrage, die<br />

es zu lösen gilt: Wie kann Verkehr insgesamt<br />

reduziert werden? Auch dazu hat die Pandemie<br />

aufgezeigt, dass es Lösungsansätze gibt. Wer<br />

heute “nur” ins Büro fährt und dort etwas arbeitet,<br />

was in der Sache ortsunabhängig geschehen<br />

könnte, muss nicht unbedingt ins Büro fahren ...<br />

Kreislaufwirtschaft allüberall<br />

Wohin die Gesellschaft gelangen muss, ist eine<br />

umfassende Kreislaufwirtschaft in möglichst<br />

vielen Bereichen. Da gehört die Industrie dazu:<br />

Produkte müssen langlebig gedacht und gemacht<br />

werden, um Ressourcen - Rohstoffe, Energie, Verwertung<br />

- zu schonen. Dazu gehört aber auch das<br />

Individuum Mensch: Wir müssen Verantwortung<br />

übernehmen und unser Handeln an den Ideen<br />

der Kreislaufwirtschaft orientieren. Da gehören<br />

natürlich Einkaufsgewohnheiten dazu - sowohl<br />

was die Quantität betrifft als auch bei der Qualität.<br />

Da gehört ebenso das Verhalten im Alltag dazu -<br />

Müllsammlung, Mülltrennung, Umweltschonung.<br />

In Anbetracht der Lage sollte klar sein, dass uns<br />

nicht viel Zeit bleibt gegenzulenken. Denn wenn<br />

wir es nicht tun, wird uns die Natur die Grenzen<br />

der Menschheit aufzeigen. Fangen wir jetzt an!<br />

Erneuerbare Energien wie etwa Windkraft sorgen für „grüne Energie“. Damit entstehen weniger Emissionen - die Umwelt wird geschont.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S16<br />

Klimawandel verstehen mit<br />

intelligenten Technologien<br />

Gut bedienbare Steuerelemente sind bei der Windkraft das Um und Auf. Das deutsche<br />

Unternehmen Beckhoff stellt ein dezentrales Servoantriebssystem für die Gondelverstellung<br />

bei Windenergieanlagen her. Text: Constantin Gonzalez<br />

Gletschersterben, Muren-Abgänge, Tropennächte,<br />

Austrocknung der Böden<br />

sowie ein vermehrtes Aufkommen von<br />

Schädlingen wie dem Borkenkäfer oder subtropischen<br />

und tropischen Stechmücken als Krankheitsüberträger<br />

– die ökologischen Auswirkungen<br />

des Klimawandels sind auch in Österreich<br />

deutlich spürbar. Das spiegelt sich auch in den<br />

Zahlen wider, wie der Klimaschutzbericht 2020<br />

des Umweltbundesamtes zeigt: 2019 war das<br />

drittwärmste Jahr in Österreich seit Beginn der<br />

252-jährigen Messgeschichte.<br />

Unter Forschern herrscht heute weitgehend Einigkeit<br />

darüber, dass beunruhigende Wettermuster<br />

und die von ihnen verursachten Naturkatastrophen<br />

auf grundlegende Veränderungen des Erdklimas<br />

zurückzuführen sind. Jedoch ist es nach wie<br />

vor schwierig, Zusammenhänge zwischen dem<br />

Klimawandel und bestimmten Wetterereignissen<br />

kausal zu verfolgen. Diese spezifischen Zusammenhänge<br />

zu ermitteln wird jedoch immer wichtiger,<br />

da schließlich Hitzewellen, starke Regenfälle,<br />

Waldbrände und weitere Witterungsereignisse<br />

das Leben der Bevölkerung stark beeinflussen<br />

können.<br />

Leistungsfähige Möglichkeiten in der Cloud<br />

Um diese Zusammenhänge ausfindig zu machen<br />

und das Gesamtbild des Klimawandels besser<br />

zu verstehen, haben sich Forscher bisher weitgehend<br />

auf kostspielige und zeitaufwändige<br />

Computersimulationen verlassen. Doch angesichts<br />

der wachsenden Menge an umfangreichen<br />

Klimadaten und den Möglichkeiten der Cloud,<br />

diese Daten zu sammeln und mit maschinellem<br />

Lernen (ML) auszuwerten, verfügt die Wissenschaft<br />

nun über neue und leistungsfähige Möglichkeiten,<br />

Wettervorhersagen zu verbessern und<br />

Extremereignisse vorherzusagen. Das Maschinelle<br />

Lernen ermöglicht es den Wissenschaftlern,<br />

Klimadaten skalierbar und flexibel zu betrachten<br />

und ihre Analyse von Daten, die auf vergangenen<br />

Ereignissen basieren, anzupassen, um die Zukunft<br />

genauer zu modellieren. Das wiederum kann<br />

Forschern helfen, die enorme Komplexität von Klimasystemen<br />

zu bändigen und zu verstehen, was<br />

auf normale Wettervariabilität zurückzuführen ist<br />

und was durch größere Veränderungen verursacht<br />

wird.<br />

Um diese Forschung zu ermöglichen, sponserte<br />

Amazon Web Services (AWS) letztes Jahr den<br />

Causality for Climate (C4C)-Wettbewerb auf der<br />

NeurIPS-Konferenz 2019 (Neural Information Processing<br />

Systems). Der Wettbewerb konzentrierte<br />

sich auf die kausale Entdeckung und Entwicklung<br />

neuer Wege zum Verständnis und zur Nutzung von<br />

Klimadaten und hatte zum Ziel, neue Maßstäbe zu<br />

entwickeln und neue Methoden zur Erforschung


© AWS<br />

des Klimas zu finden, die auf reale Herausforderungen<br />

angewendet werden können. Dafür wurden<br />

den Teilnehmern Zeitreihendatensätze mit<br />

Klimadaten (wie Niederschlag, Feuchtigkeit und<br />

Temperatur) sowie Credits für die Nutzung der<br />

AWS-Cloud zur Verfügung gestellt.<br />

Unterschiedliche Ansätze, neue Erkenntnisse<br />

Der Hauptpreis ging an ein Team von Doktoranden<br />

und Postdoktoranden des Copenhagen Causality<br />

Lab von der Abteilung für mathematische Wissenschaften<br />

an der Universität Kopenhagen, welches<br />

sich mit 34 verschiedenen Datensätzen beschäftigte,<br />

um die kausalen Zusammenhänge zwischen<br />

diesen Datensätzen zu verstehen. Das Team begann<br />

mit einfachen Ausgangslagen und führte<br />

dann jeweils Variationen ein, um die Methoden<br />

zu identifizieren, welche während des gesamten<br />

Wettbewerbes am besten funktionierten.<br />

Mit der nichtlinearen Natur der Klimawechselwirkungen<br />

beschäftigte sich ein zweites Team,<br />

bestehend aus Professoren und Doktoranden der<br />

Universität Gent (Belgien), der Universität Palermo<br />

(Italien), der Universität Bari (Italien) und der Universität<br />

Rom La Sapienza (Italien). Ihre Herangehensweise<br />

wurde von der Chaostheorie inspiriert:<br />

Das Wetter ist ein chaotisches System, weshalb<br />

es schwierig ist, es länger als drei oder vier Tage<br />

im Voraus genau vorherzusagen. Das Team verwendete<br />

einen Ansatz, der dabei hilft Ordnung im<br />

Chaos zu erkennen, und konnte sich damit in der<br />

Constantin Gonzalez, AWS<br />

Principal Solutions Architect<br />

Kategorie der chaotischen nichtlinearen Datensätze<br />

durchsetzen.<br />

Die mehr als 6.500 eingereichten Ergebnisse aller<br />

Teams können dazu beitragen, die Lücke im<br />

Verständnis der Wechselwirkungen und Kausalität<br />

des Klimas zu schließen und das Bewusstsein<br />

in einer Vielzahl von Gemeinschaften – von der<br />

Physik über maschinelles Lernen bis hin zur Statistik<br />

– zu schärfen, um neue Innovationen anzustoßen<br />

und unser Verständnis des globalen Klimas<br />

zu verbessern.<br />

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<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S18<br />

Recycling-Studie:<br />

Belohnsysteme sind beliebt!<br />

In Österreich herrscht derzeit eine rege Diskussion über die Einführung von Einwegpfand<br />

auf Verpackungen. Eine aktuelle »Observer«-Studie zeigt jetzt mögliche Alternativen auf, um<br />

die EU-Vorgaben bei PET-Sammelquoten zu erreichen: Neben Pfandsystemen und der Erhöhung<br />

der Sammelstellendichte bevorzugen die befragten WienerInnen Belohnsysteme für<br />

das Sammeln von Getränkeverpackungen. Hoch im Kurs sind Gutscheine oder Kaufvorteile.<br />

Eine korrekte Entsorgung von PET-Flaschen<br />

ist essenziell, um diese als Wertstoff dem<br />

Recycling-Kreislauf zuzuführen. Derzeit<br />

werden österreichweit rund drei von vier PET-Getränkeverpackungen<br />

richtig gesammelt. Geht es<br />

nach den Vorgaben der EU, muss diese Quote<br />

bis 2029 auf 90 Prozent erhöht werden. Während<br />

Bundesländer wie Tirol, Vorarlberg und das<br />

Burgenland die geforderte Quote bereits erfüllen,<br />

hinkt der urbane Raum und besonders Wien bei<br />

den Sammelquoten hinterher. Diese liegen noch<br />

deutlich unter dem Österreichschnitt.<br />

„Das Thema Plastik generell und die Diskussion<br />

um Einwegpfand war in den vergangenen Monaten<br />

in den österreichischen Medien sehr präsent:<br />

Die medial geführten Diskussionen mit durchwegs<br />

konträren Positionen waren Anlass für uns,<br />

die Einstellungen der Bevölkerung dazu am Beispiel<br />

Wien zu untersuchen“, so Florian Laszlo, Geschäftsführer<br />

des »Observer«.<br />

Die aktuelle Umfrage unter 500 WienerInnen bescheinigt<br />

den HauptstadtbewohnerInnen, dass<br />

sie Recycling und Mülltrennung zwar durchaus<br />

ernst nehmen, sich aber Anreize und zusätzliche<br />

Optionen wünschen, die das Sammeln belohnen<br />

und erleichtern.<br />

82 Prozent der WienerInnen erachten Recycling<br />

von Verpackungen und Müll als sehr wichtig bzw.<br />

wichtig. Als Störfaktoren für korrektes Sammeln<br />

empfinden viele Befragte das Lagern zu Hause<br />

(42 Prozent), die Suche nach der richtigen<br />

Sammelbox (35 Prozent), den damit verbundenen<br />

Zeitaufwand (15 Prozent) oder bestehendes<br />

Pfand (11 Prozent).<br />

Mehr Sammelstellen und Belohnsysteme erwünscht<br />

Um das Sammeln einfacher zu gestalten, wünschen<br />

sich 57 Prozent der Befragten einen Ausbau<br />

der Sammelstellen. Derzeit gibt es diese in<br />

Wien für Plastik und Alu nicht in allen Wohnhäusern,<br />

sondern vorrangig auf den öffentlichen Müllinseln.<br />

Auch die Einführung eines Pfandsystems<br />

würde für 40 Prozent der Befragten das Sammeln<br />

erleichtern.


Foto/Grafiken: © Observer<br />

Aufgeschlossen zeigt man sich gegenüber anderen<br />

Optionen wie etwa Belohnsystemen (Geld,<br />

Gutscheine und Kaufvorteile). Gleich 63 Prozent<br />

der WienerInnen würden damit mehr Bereitschaft<br />

für das korrekte Sammeln von Verpackungen<br />

zeigen.<br />

„Während sich die älteren Bevölkerungsgruppen<br />

vor allem mehr Sammelstellen wünschen, präferieren<br />

junge Menschen bis 30 Jahre vorrangig<br />

Belohnsysteme und Geld bzw. Gutscheine als<br />

Sammelanreiz. Letztere werden in dieser Altersgruppe<br />

sogar noch positiver wahrgenommen als<br />

ein Pfandsystem“, analysiert Florian Laszlo die<br />

unterschiedliche Bereitschaft der WienerInnen.<br />

Führungsrolle liegt bei Produzenten und Handel<br />

Die Hauptstadtbevölkerung sieht mehrheitlich<br />

die Verantwortung für das korrekte Sammeln<br />

eher bei den Produzenten sowie beim Handel<br />

selber und weniger bei den KonsumentInnen.<br />

Zugleich schätzen letztere mit 47 Prozent ihren<br />

Einsatz für das richtige Sammeln und Recycling<br />

höher ein als beim Handel (36 Prozent) und bei<br />

den Produzenten (29 Prozent).<br />

„Die Verantwortung für die Organisation des<br />

Sammelns wird hier klar den Produzenten und<br />

dem Handel zugesprochen“, fasst Laszlo die Umfrageergebnisse<br />

zusammen.<br />

Ein besonders gutes Zeugnis wird den Produzenten<br />

vor allem bei der Mineralwasserproduktion<br />

ausgestellt. Diese leisten mit nachhaltigen Verpackungen<br />

wie Mehrweg-Glasflaschen und recycelten<br />

PET-Flaschen einen großen Beitrag.<br />

Observer CEO Florian Laszlo


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S20<br />

Wer hätte das gedacht?<br />

E-Commerce ist doch nicht so böse<br />

Viele halten die momentane, durch den Lockdown bedingte Paketflut für einen ökologischen<br />

Supergau – schließlich müssen all die Pakete auch irgendwie zugestellt werden.<br />

Studien zeigen jedoch: Im Vergleich zum stationären Einkauf entstehen beim Onlineshopping<br />

sogar weniger CO 2 -Emissionen. Text: Angelika Gabor<br />

Im Übereinkommen von Paris beschlossen<br />

knapp 190 Länder, durch eine Reduktion ihrer<br />

Treibhausgasemissionen so stark zu reduzieren,<br />

dass der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur<br />

auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber<br />

vorindustriellen Werten begrenzt wird. Sieht<br />

man sich die aktuellen Werte an, sieht die Prognose<br />

eher düster aus. Umso wichtiger und richtiger<br />

ist es, dass Unternehmen sich selbst ambitionierte<br />

Ziele stecken, die Zukunft zu sichern.<br />

Die Unito-Gruppe – hierzu zählen beispielsweise<br />

die Marken Otto Österreich, Universal, Quelle<br />

und Lascana – hat es sich zum Ziel gesetzt, bis<br />

2030 vollständige Klimaneutralität zu erreichen.<br />

Möglich macht dies unter anderem die Partnerschaft<br />

mit den Logistikdienstleistern Österreichische<br />

Post und Gebrüder Weiss.<br />

mir persönlich ein großes Anliegen. Wir haben<br />

keinen Planeten B“, so Gutschi. „Die Welt ist in<br />

Bewegung, und auch die Kunden wünschen sich<br />

Regionalität und Klimaschutz und langsam steigt<br />

auch die Bereitschaft, dafür zu bezahlen.“ Darum<br />

werden alle Bestellungen der Gruppe seit 1. Jänner<br />

<strong>2021</strong> CO 2 -neutral zugestellt.<br />

Stationär vs. Onlinehandel<br />

Für die Studie „Klimafreundlich einkaufen – eine<br />

vergleichende Betrachtung von Onlinehandel und<br />

stationärem Einzelhandel“ beleuchtete das DCTI<br />

Kunden fühlen sich online wohl<br />

Im Kalenderjahr 2020 wurden in Österreich,<br />

Deutschland und der Schweiz 6,5 Millionen Sendungen<br />

für Unito bewegt, das entspricht rund<br />

1.500 Tonnen CO 2 . Alleine zu Weihnachten stieg<br />

das Sendungsvolumen um mehr als 30 Prozent.<br />

Die Bestellmengen werden auch nach Ende der<br />

Corona-Pandemie hoch bleiben, erwartet Harald<br />

Gutschi Sprecher der Geschäftsführung Unito-<br />

Gruppe/Otto Group: „Die Menschen fühlen sich<br />

wohl beim Onlineshopping. Sie bestellen mehr<br />

und vor allem bewusster, so konnten wir im letzten<br />

Jahr 20 Prozent weniger Retouren verzeichnen.“<br />

Einen Grund hierfür sieht er auch in der<br />

Qualität des Onlineshops: Gute Bilder, ausführliche<br />

Beschreibungen und auch die Bewertung<br />

andere Kunden würden einen aussagekräftigen<br />

Gesamteindruck vom Produkt vermitteln und so<br />

die Kaufentscheidung erleichtern.<br />

Bei diesen Mengen ist der ökologische Fußabdruck<br />

natürlich gewaltig. „Unserem Vorstand<br />

(insbesondere Aufsichtsratsvorsitzender Michael<br />

Otto, Anm.) ist Nachhaltigkeit sehr wichtig, und<br />

Deutsches CleanTech Institut die Transportwege<br />

verschiedener Produkte vom Zentrallager zum<br />

Kunden unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />

Käufertypen, die bestimmte Lebens- und Einkommenssituationen<br />

haben und sich unterschiedlich<br />

verhalten.<br />

Das überraschende Ergebnis: durch den verdichteten<br />

Transport der Sendungen durch Paketdienstleister<br />

entstehen pro Sendung weniger CO 2 -


Emissionen als beim individuellen Einkauf im<br />

stationären Handel – schließlich wird je nach Region<br />

ein überwiegender Teil der Einkaufsfahrten<br />

mit dem Auto getätigt. Sieht man sich als Beispiel<br />

den Kleinartikel Handy an, entstehen beim Kauf<br />

im Geschäft zumindest 450 Gramm CO 2 , wohingegen<br />

durch die Bündelung bei der Lieferung<br />

aus dem Onlineshop maximal 310 Gramm CO 2<br />

freigesetzt werden. Auch bei Großartikeln, wie<br />

beispielsweise einem Sofa, fällt die Bilanz mit<br />

8,4 zu 8 Kilogramm CO 2 weniger deutlich, aber<br />

dennoch positiv für den Versandhandel aus. In<br />

Summe gesehen sind die Einsparungen enorm,<br />

denn die Österreichische Post stellt derzeit mehr<br />

als 700.000 Pakete pro Tag für Unito zu und im<br />

vergangenen Jahr lieferte Gebrüder Weiss rund<br />

540.000 Großartikel wie Kühlschränke oder Möbel<br />

an Haushalte in Österreich.<br />

Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen<br />

Post AG. Derzeit läuft ein massiver Umbau,<br />

um dem steigenden Paketaufkommen Herr<br />

zu werden: dezentrale Logistikstandorte, eigene<br />

Photovoltaikanlagen und die Zusammenführung<br />

der Brief- und Paketinfrastruktur helfen, die gesetzten<br />

Klimaziele zu erreichen. „Durch den Einsatz<br />

von Elektromobilität konnten wir zwischen<br />

2014 und 2019 bereits 4.396 Tonnen CO 2 einsparen,<br />

und unser E-Fuhrpark wächst weiter an.“<br />

Starke Partner<br />

Vermeiden, reduzieren und kompensieren – so<br />

die Strategie der Unito. Bei einem Onlinehändler<br />

spielt aber auch die Wahl der Logistikpartner eine<br />

wesentliche Rolle in der Gesamtbilanz. In Österreich<br />

setzt das Unternehmen daher auf zwei<br />

Partner, die sich selbst schon lange der Nachhaltigkeit<br />

verschrieben haben. So stellt etwa die<br />

Österreichische Post AG bereits seit 2011 sämtliche<br />

Briefe, Pakete, Zeitschriften und Werbesendungen<br />

CO 2 -neutral zu.<br />

„Wir waren weltweit der Vorreiter bei der CO 2 -<br />

neutralen Zustellung, und bis 2030 wollen wir auf<br />

der letzten Meile sogar CO 2 - frei sein“, bestätigt<br />

Graz mit 100% emissionsfreier Zustellung<br />

So wird Graz <strong>2021</strong> als erste Stadt in Österreich<br />

mit 100 Prozent emissionsfreier Zustellung zum<br />

neuen Vorreiter in puncto Klimaschutz bei der<br />

Post. Mit Elektrofahrzeugen hat die Österreichische<br />

Post schließlich Erfahrung, denn schon im<br />

Jahr 1913 wurde mit dem Daimler-Tudor Elektro-<br />

Paketwagen elektrisch zugestellt. Heute umfasst<br />

die E-Flotte bereits mehr als 2.100 moderne<br />

Fahrzeuge, die mit Strom aus den fünf hauseigenen<br />

PVAnlagen betrieben werden. „Aktuell<br />

nicht vermeidbare Emissionen kompensieren<br />

wir durch Zertifikate 72 nationaler und 75 internationaler<br />

Klimaschutzprojekte - geprüft und<br />

bestätigt vom TÜV Austria“, führt Pölzl aus.<br />

Für die Auslieferung größerer Artikel vertraut<br />

Unito auf Gebrüder Weiss – das älteste Transportunternehmen<br />

der Welt mit mehr als 500jähriger<br />

Firmengeschichte. „Gerade im Lockdown<br />

konnte man den Stellenwert der Logistiker bei<br />

der Versorgungsleistung der Bevölkerung erkennen.<br />

Die Fahrer wurden quasi zu den Krank-


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S22<br />

enschwestern der Logistik“, meint Jürgen Bauer,<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Gebrüder<br />

Weiss Gesellschaft m.b.H. „Seit jeher ist unsere<br />

Kernkompetenz, Transporte effizient zu bündeln,<br />

wodurch der Einfluss auf die Umwelt minimiert<br />

wird.“ Gezielte Maßnahmen im Rahmen der GWcares<br />

Initiative zielen gleichermaßen auf soziale,<br />

ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit ab.<br />

„Unser Ziel ist es, unseren CO 2 -Ausstoß jährlich<br />

um 10 Prozent zu reduzieren und bis 2030 komplett<br />

CO 2 -neutral zu agieren“, verkündet Bauer.<br />

E-Fahrzeuge und Gas-Lkw<br />

Während in der letzten Meile bereits E-Fahrzeuge<br />

zum Einsatz kommen, setzt das Unternehmen für<br />

die europaweite Hauptlaufüberwindung auf Gas-<br />

Lkw als Brückentechnologie. „Gemeinsam mit<br />

Kunden planen wir, Konzepte für angrenzende<br />

Länder mit Elektrofahrzeugen zu erstellen. Momentan<br />

scheitert es Großteils an der mangelnden<br />

Ladeinfrastruktur.<br />

In der Schweiz machen wir mit Wasserstoff-Lkw<br />

sehr gute Erfahrungen, aber für Österreich ist<br />

das aktuell nicht umsetzbar“, bedauert Bauer.<br />

Auch hier fehle es an der Ladeinfrastruktur, rund<br />

15 Wasserstoff-Tankstellen mit ausreichendem<br />

Ladedruck für die Betankung eines Lkw seien<br />

nötig für einen flächendeckenden Einsatz in Österreich.<br />

Bis dahin helfen Photovoltaik-Anlagen<br />

auf Logistik-Terminals, ein eigener Windpark,<br />

Pool-Fahrzeuge und E-Bikes für Mitarbeiter und<br />

klimafreundliche Schienentransportlösungen wie<br />

der Ganzzug Orange Combi Cargo für die Verringerung<br />

des CO 2 -Ausstoßes. Auch hier wird<br />

der Rest kompensiert, im Falle der Unito unterstützt<br />

Gebrüder Weiss ein zertifiziertes Energieeffizienz-<br />

Projekt in Ruanda. Das langfristige Ziel:<br />

bis ins Jahr 2030 auch ohne Kompensation 100<br />

Prozent Klimaneutralität zu erreichen.<br />

Fazit<br />

Auch wenn die Corona-Pandemie momentan die<br />

Medien und den Alltag als Thema Nr. 1 beherrscht,<br />

so darf trotzdem nicht auf das Klima und<br />

die Nachhaltigkeit im unternehmerischen Tun<br />

vergessen werden. Die Unito-Gruppe, Post und<br />

Gebrüder Weiss zeigen, dass mit Innovation und<br />

Wille ökologische Lösungen umsetzbar sind, die<br />

nicht im Widerspruch zum unternehmerischen Erfolg<br />

stehen.<br />

Weitere News zu Green Logistics auf der Website:<br />

▶ https://www.logistik-express.at/


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Medienpartner:


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S24<br />

Starker Gegenwind für Mercosur<br />

Neben Umweltschützern und europäischen Landwirtschaftsverbänden stellt sich nach<br />

Österreich und den Benelux-Staaten jetzt auch Frankreich gegen das Mercosur-Abkommen.<br />

Mehr Wettbewerb im Landwirtschaftsbereich ist nicht erwünscht. Text: Ursula Schmeling<br />

Nach 20 Jahren Verhandlungen hatten sich<br />

die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien,<br />

Argentinien, Uruguay und Paraguay<br />

2019 auf ein umfassendes Assoziierungsabkommen<br />

verständigt. Bevor der Vertrag in Kraft treten<br />

kann, muss er jedoch von allen EU-Mitgliedstaaten<br />

ratifiziert werden. Die Parlamente Österreichs,<br />

der Niederlande sowie der französischsprachigen<br />

Region Belgiens haben den Text in seiner jetzigen<br />

Form bereits abgelehnt. Auch die deutsche<br />

Regierung, die den Abschluss des Abkommens<br />

jahrelang forciert hatte, zeigt sich skeptisch. Nun<br />

verlangt Frankreich Garantien zur Einhaltung von<br />

Umweltstandards. Politische Absichtserklärungen<br />

seien nicht ausreichend. Frankreich will ein<br />

Abkommen verhindern, das mehr Fleisch- und<br />

Agrarexporte aus Lateinamerika in die EU ermöglicht<br />

und zu mehr Abholzung und Waldbränden<br />

im Amazonasgebiet führt.<br />

Worum es geht<br />

Das Mercosur-Abkommen ist analog den neuen<br />

EU-Abkommen mit Kanada und Japan breit und<br />

umfassend angelegt. Es deckt nicht nur tarifäre<br />

Fragen (Zoll, Exportsubventionen), sondern auch<br />

den Handel mit Dienstleistungen und andere<br />

handelsrelevante Aspekte wie Investitionen,<br />

Gründung von Niederlassungen, Zugang zu öffentlichen<br />

Ausschreibungen, Arbeitnehmerrechte<br />

und Wettbewerbsfragen ab. Ein wichtiger Teil<br />

ist der Abbau nicht-tarifärer Handelsschranken,<br />

insbesondere unterschiedliche technischer Normen<br />

und Vorschriften.<br />

Derzeit erheben die Länder des Mercosur relativ<br />

hohe Zollabgaben, die für Kraftfahrzeuge, Textilien,<br />

Bekleidung, Schuhe, Spirituosen und Softdrinks<br />

bei bis zu 35 % liegen, für Wein bei 27%,<br />

für Kraftfahrzeugteile, Chemikalien und Kekse bei<br />

bis zu 18 %, für Maschinen bei 14 - 20 % und für<br />

Arzneimittel bei bis zu 14 %. Mit dem Abkommen<br />

sollen Zölle auf 91 % der EU-Exporte nach und<br />

nach reduziert oder ganz beseitigt werden. Die<br />

EU-Einfuhrzölle auf 92 % der Mercosur-Waren sollen<br />

ebenfalls gesenkt oder abgeschafft werden.<br />

Zahlreiche Schutzklauseln<br />

Das Abkommen ist mit verschiedenen Schutzklauseln<br />

ausgestattet. Beispielsweise sollte es<br />

aufgrund der Zollsenkungen zu einem unerwarteten,<br />

erheblichen Anstieg der Einfuhren kommen,<br />

der die inländische Industrie schwer zu schädigen<br />

droht, ist die Einführung vorübergehender<br />

Schutzmaßnahmen erlaubt.<br />

Für Importe in die EU sollen weiterhin die bestehenden,<br />

hohen Standards der Lebensmittelsicherheit,<br />

Tier- und Pflanzengesundheit gelten. Im<br />

Abkommen wird ausdrücklich das „Vorsorgeprinzip“<br />

beibehalten, wonach Behörden das Recht<br />

haben, zum Schutz menschlichen, tierischen oder<br />

pflanzlichen Lebens oder der Umwelt zu handeln,<br />

wenn nach ihrer Einschätzung ein Risiko besteht.<br />

Dies gilt selbst dann, wenn keine eindeutigen einschlägigen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.<br />

Corona lässt grüssen.<br />

Das Abkommen enthält detaillierte Bestimmungen<br />

in Bezug auf Urheberrechte, Marken, gewerbliche<br />

Muster, geografische Angaben und<br />

Pflanzensorten. Der Abschnitt über die Rechte<br />

des geistigen Eigentums regelt auch den Schutz<br />

von Geschäftsgeheimnissen. Die EU und die<br />

Länder des Mercosur verpflichten sich außerdem<br />

das Pariser Klimaschutzübereinkommen,<br />

das Übereinkommen über den internationalen<br />

Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere<br />

und Pflanzen (CITES) sowie UN-Abkommen<br />

über die biologische Vielfalt und Fischereibewirtschaftungsmaßnahmen<br />

wirksam umzusetzen.<br />

Organisationen der Zivilgesellschaft erhalten die<br />

Möglichkeit, die Umsetzung des Abkommens –<br />

auch in Umweltbelangen – aktiv zu überwachen.<br />

Ferner sieht das Abkommen ein neues Forum für<br />

eine engere Zusammenarbeit für einen nachhaltigeren<br />

Ansatz in der Landwirtschaft vor.<br />

Interessanter Wachstumsmarkt<br />

Der Mercosur zählt rund 260 Millionen Verbraucher.<br />

Das sind nur halb so viele wie in der<br />

EU (512 Millionen), aber das jährliche bilaterale


Handelsvolumen der EU mit dem Mercosur belief<br />

sich vor der Pandemie auf rund 88 Mrd. EUR<br />

(Waren) bzw. 34 Mrd. EUR (Dienstleistungen).<br />

Der Wirtschaftsblock wird durch Brasilien dominiert,<br />

auf das 80% der Wirtschaftskraft und der<br />

Bevölkerung entfällt.<br />

Die EU führt pro Jahr Waren im Wert von 45 Mrd.<br />

EUR in die Mercosur-Länder aus und importiert<br />

von dort Waren von ähnlichem Wert (43 Mrd. EUR).<br />

Bei den Dienstleistungen sind die EU-Ausfuhren<br />

mehr als doppelt so hoch wie die Einfuhren (23<br />

Mrd. EUR versus 11 Mrd. EUR). Durch Zollsenkungen<br />

könnten Exporteure in der EU laut EU-Angaben<br />

jährlich über 4 Mrd. EUR an Kosten sparen.<br />

EFTA zieht nach<br />

Am 23. August konnten auch die EFTA- (Schweiz,<br />

Norwegen, Island, Liechtenstein) und die Mercosur-Staaten<br />

ihre Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen<br />

in der Substanz abschließen.<br />

Es befreit mittelfristig rund 95 Prozent der<br />

EFTA-Ausfuhren in die Mercosur-Staaten von<br />

Zollabgaben. Zudem werden technische Handelshemmnisse<br />

abgebaut, der Marktzugang für<br />

EFTA Dienstleistungserbringer erleichtert und<br />

die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen generell<br />

gestärkt. Das FHA verhindert eine Schlechterstellung<br />

der Unternehmen im EFTA-Raum gegenüber<br />

denen in der EU. Beide FHA sind sich inhaltlich<br />

sehr ähnlich.<br />

Zu den zentralen Punkten des<br />

Abkommens zählen ein weitgehend<br />

freier Zugang für EFTA-<br />

Industrieprodukte, Quoten für<br />

ausgewählte Mercosur-Agrarexporte<br />

und ein Patentschutz für<br />

Schweizer Pharmakonzerne. Im<br />

Agrarbereich gewährt beispielsweise<br />

die Schweiz für ausgewählte<br />

Produkte erstmals auch<br />

bilaterale Kontingente außerhalb<br />

ihrer WTO-Verpflichtungen.<br />

Diese Konzessionen wurden so<br />

ausgestaltet, dass sie die Ziele<br />

der Schweizer Agrarpolitik nicht<br />

in Frage stellen.<br />

Fazit<br />

Mit neuen Freihandelsabkommen hatten Europas<br />

Politiker gehofft, dem Vormarsch Chinas in<br />

Südamerika Einhalt gebieten zu können. Doch<br />

sie haben wohl einmal mehr die Lobby der Landwirtschaft<br />

und extremen Umweltschützer unterschätzt.<br />

Die große Mehrheit der Unternehmen in<br />

der Europäischen Union und im Handelsgebiet<br />

Mercosur sind KMU, die auch den Großteil der<br />

Arbeitsstellen in Ihren Ländern stellen. Einigen<br />

eröffnet das Mercosur-Abkommen interessante<br />

Exportmöglichkeiten. Nur wer wagt, gewinnt.<br />

Doch die Veränderungsresistenten werden<br />

wohl siegen und die Abkommen in EU und EFTA<br />

scheitern lassen.<br />

© Botschaft der Republik Paraguay<br />

Das Abkommen soll noch in<br />

diesem Jahr ratifiziert werden.<br />

Es bleibt abzuwarten, ob es bis<br />

dahin die Referendum-Hürde in<br />

der Schweiz genommen hat.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S26<br />

In der Logistik hält langsam die<br />

nachhaltige Mobilität Einzug<br />

Batterien bleiben Hauptantriebsenergieträger für die Elektromobilität. Die Brennstoffzelle<br />

wird Alternative im Schwerlast- und Fernverkehr.<br />

Im Fahrzeugbereich werden die aktuell dominierenden<br />

Kraftstoffe Benzin und Diesel<br />

in den Hintergrund treten und Platz für alternative<br />

Antriebe machen. Die zwei dominanten<br />

Konzepte sind dabei die Batterie sowie die<br />

Brennstoffzelle mit verschiedenen Anwendungsszenarien<br />

im Antriebsportfolio der Zukunft.<br />

Der Wandel hin zur Elektromobilität in der Mobilitäts-<br />

und Logistik-Branche betrifft jedoch<br />

nicht nur die zugrunde liegende Antriebstechnik,<br />

sondern auch die Energiewirtschaft.<br />

Welche Entwicklungen bis 2030 möglich sind,<br />

untersucht die Technologieorganisation VDE in<br />

ihrer neuen Metastudie „Logistik, Energie und<br />

Mobilität 2030“. „Die bisherigen teilweise anderweitig<br />

etablierten Akteure wie Mineralölkonzerne<br />

und Stromerzeuger müssen sich auf die neuen<br />

Rahmenbedingungen einstellen. Eine Anpassung<br />

bisheriger Konzepte wird nicht zu vermeiden<br />

sein, um dem veränderten Bedarf an Antriebsenergie<br />

gerecht zu werden und gegenüber neuen<br />

Akteuren auf dem Markt zu bestehen können.<br />

Die Logistik und Mobilität der Zukunft wird von<br />

erneuerbarer Energie angetrieben. In der Studie<br />

beschreiben wir deshalb auch unterschiedliche,<br />

teils konkurrierende Logistikszenarien für den urbanen<br />

Raum, um zu zeigen, wie die Zukunft ganz<br />

praktisch für den Nutzer gestaltet werden kann“,<br />

erklärt Nora Dörr, Projektleiterin der Metastudie.<br />

Ergänzend untersuchten die Experten Brennstoffzellenanwendungen<br />

als Alternative im Fernverkehr<br />

sowie das Potenzial weiterer alternativer<br />

Kraftstoffe.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie aus dem<br />

Bereich Energie:<br />

Der Bedeutung der Elektromobilität wird weiter<br />

steigen. 2019 betrug die Zahl der Elektrofahrzeuge<br />

(BEV, PHEV, FCEV, etc.) weltweit 4,79 Millionen.<br />

Bis zum Jahr 2030 kann sich diese Zahl bis<br />

auf 150 Millionen Fahrzeuge verdreißigfachen.<br />

Batterien sind für den Einsatz in den Bereichen<br />

Mobilität und Logistik bereits hinreichend gut<br />

entwickelt. Weitere Optimierungen im Bereich<br />

der Herstellungs- und Materialkosten sind u.a.<br />

durch optimierte und automatisierte Produktionsabläufe<br />

sowie durch neue Materialinnovationen,<br />

welche oftmals auch eine Energiesteigerung mit<br />

sich bringen, zu erwarten.<br />

Brennstoffzellen stellen vor allem für den Schwerlast-<br />

und Fernverkehr bis 2030 eine flexible und<br />

technisch ausgereifte Antriebsenergie dar. Die<br />

Durchdringung des Marktes mit Wasserstofffahrzeugen<br />

erfolgt voraussichtlich ab 2030 bis 2050.<br />

Auch 2030 werden noch Fahrzeuge mit fossilen<br />

Brennstoffen betrieben, denn weitere alternative<br />

Kraftstoffe stehen bis 2030 noch nicht in ausreichendem<br />

Maße zur Verfügung, um Verbrennerfahrzeugen<br />

zu ersetzen.<br />

Der Energiemarkt wird in Zukunft heterogener. Unterschiedliche<br />

Antriebsenergien existieren 2030<br />

nebeneinander. Ein grundlegender Transformationsprozess<br />

hin zur Batterie- und Brennstoffzellennutzung<br />

sollte aber erfolgt sein.<br />

Auf die veränderten Rahmenbedingungen hin<br />

muss auch die Infrastruktur ausgerichtet werden.<br />

So werden Ladetechnologien und -infrastruktur<br />

sowohl für batterieelektrische Fahrzeuge als auch<br />

für Brennstoffzellenfahrzeuge ausgebaut werden<br />

müssen, um den steigenden Bedarfen gerecht zu<br />

werden. Für das Stromnetz 2030 stellt die stetige<br />

Zunahme an Elektrofahrzeugen eine anspruchsvolle,<br />

aber bewältigbare Herausforderung dar.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie aus den<br />

Bereichen Mobilität und Logistik:<br />

Die Verkehrsleistung wird bis 2030 stetig zunehmen.<br />

Angesichts der steigenden Transportleistung<br />

ist unabhängig vom Verkehrsträger eine bessere<br />

Auslastung anzustreben. So werden die wichtigsten<br />

Straßen- und Schienenwege, insbesondere<br />

rund um Ballungsräume, zunehmend überbelegt.<br />

Da kein unbegrenzter Ausbau möglich ist, muss<br />

an einer Optimierung der Auslastung bestehender


Netze gearbeitet werden. Konzepte und Technologien<br />

zur dichteren Belegung sind erforderlich. Andernfalls<br />

wird das Transportvolumen aufgrund von<br />

Staus auf Autobahnen, stehender Güterzüge und<br />

festsitzender Binnenschiffe nicht mehr wachsen<br />

können. Um bei gleichbleibenden Verteilnetzen<br />

und infrastrukturellen Voraussetzung Mobilität und<br />

Logistik zu ermöglichen, müssen die vorhandenen<br />

Verkehrsträger besser ausgelastet werden.<br />

Die Anzahl und Gestalt von Logistikakteuren und<br />

Mobilitätsdienstleistern wird 2030 vielfältiger. Die<br />

Angebote werden zukünftig maßgeblich von der<br />

Digitalisierung bestimmt. Insgesamt ermöglicht<br />

diese eine noch bessere Abstimmung von Angebot<br />

und Nachfrage des Personenverkehrs. Angesichts<br />

der zu erwartenden Bevölkerungszunahme<br />

insbesondere in den deutschen Metropolregionen<br />

von aktuell rund 16 Prozent auf 19 Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung bis 2030 müssen innovative<br />

Lösungen für die weiter steigende Verkehrsnachfrage<br />

gefunden werden.<br />

Über die Studie:<br />

Die Metastudie „Logistik, Energie und Mobilität<br />

2030“ ist im Rahmen der Begleitforschung des<br />

Technologieprogramms IKT für Elektromobilität<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi) entstanden. Ziel des Programms ist<br />

die Förderung von intelligenten Anwendungen<br />

für Mobilität, Logistik und Energie. Das Programm<br />

besteht (in leicht veränderter Form) seit 2010 und<br />

hat in dieser Zeit zahlreiche Projekte im gesamten<br />

Bundesgebiet gefördert.<br />

Der VDE, eine der größten Technologie-Organisationen<br />

Europas, steht seit mehr als 125 Jahren<br />

für Innovation und technologischen Fortschritt. Als<br />

einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei<br />

Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung<br />

und Anwendungsberatung unter einem<br />

Dach. Das VDE Zeichen gilt seit 100 Jahren als<br />

Synonym für höchste Sicherheitsstandards und<br />

Verbraucherschutz. Wir setzen uns ein für die Forschungs-<br />

und Nachwuchsförderung und für das<br />

lebenslange Lernen mit Weiterbildungsangeboten<br />

„on the job“.<br />

2.000 Mitarbeiter an über 60 Standorten weltweit,<br />

mehr als 100.000 ehrenamtliche Experten und<br />

rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk<br />

VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital,<br />

elektrisch. Wir gestalten die e-diale Zukunft.<br />

Mehr Informationen auf der Wesbite:<br />

▶ https://www.vde.com/


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S28<br />

Noch jetzt die Investitionsprämie für<br />

den Ankauf von E-Autos beantragen<br />

Noch bis 28. Februar kann in Österreich die steuerfreie Investitionsprämie in der Höhe von<br />

14 Prozent für den Ankauf von Elektro-Fahrzeugen genützt werden. Die Frist für den Ankauf<br />

selbst wurde noch bis zum 31. Mai verlängert.<br />

Zusammen mit dem Vorsteuerabzug und<br />

der E-Mobilitätsförderung ergibt sich so<br />

eine deutliche Einsparung zwischen dem<br />

Brutto-Listenpreis und den tatsächlichen Anschaffungskosten<br />

– mehr als 14.000 Euro bei<br />

einem Mittelklasse-E-Fahrzeug. Dazu kommt: Für<br />

reine Elektro-Fahrzeuge entfallen die Normverbrauchsabgabe<br />

(NoVA) und die motorbezogene<br />

Versicherungssteuer.<br />

„Betriebliche Elektromobilität verbessert nicht<br />

nur den ökologischen Fußabdruck, reine Elektroautos<br />

haben auch eine Reihe von steuerlichen<br />

Vorteilen“, sagt Birgit Würth, Expertin des Steuerberatungsunternehmens<br />

Mazars Austria.<br />

Weitere Informationen und Rechnenbeispiele<br />

gibt es auf der Website: www.mazars.at


Siemens Mobility gewinnt den<br />

deutschen Mobilitätspreis 2020<br />

▶ Der Rhein-Rhur-Express: innovativ, wartungsfreundlich & energieoptimiert<br />

▶ Reduktion der Lebenszykluskosten durch Digitalisierung in der Instandhaltung<br />

▶ Intelligente Fahrwerke aus Graz werden von künstlicher Intelligenz überwacht<br />

Mit dem Rhein Ruhr Expresses (RRX) hat<br />

Siemens Mobility ein Fahrzeug entwickelt,<br />

und zum Einsatz gebracht, das<br />

durch Digitalisierungslösungen besonders innovativ,<br />

wartungsfreundlich und energieoptimiert<br />

ist. Dem Bahnbetreiber, der Umwelt und auch<br />

den Fahrgästen entstehen dadurch eine Reihe<br />

von Vorteilen, wie etwa die mit 99 Prozent garantierte<br />

Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Dies wird<br />

mit einer gezielten digitalen Vernetzung der einzelnen<br />

Systeme sowie dem Konzept zur vorausschauenden<br />

Wartung im Siemens Mobility Datencenter<br />

erreicht. Dadurch können schon während<br />

der Fahrt Erkenntnisse zum Zustand von Komponenten<br />

erlangt und somit die Wartung und Verfügbarkeiten<br />

optimal genutzt werden.<br />

Konstruktionsseitige Innovationen wie die angewendete<br />

Leichtbauweise und eine stark verbesserte<br />

Aerodynamik führen zu einem besonders<br />

niedrigen Energieverbrauch. Ein wesentlicher<br />

Beitrag zum Gesamtprojekt wurde im Drehgestell-Kompetenzzentrum<br />

in Graz geleistet: Die intelligenten<br />

Fahrwerke werden von einem künstliche<br />

Intelligenz- Diagnosesystem überwacht.<br />

Siemens Mobility hat mit diesem Gesamtkonzept<br />

vor kurzem den Deutschen Mobilitätspreis gewonnen.<br />

Die eingesetzten 84 RRX-Züge verfügen dafür<br />

über eine Reihe von Sensoren, die kontinuierlich<br />

Zustandsdaten an das Wartungsdepot senden.<br />

Bereits im Vorhinein können auf diese Weise<br />

Maßnahmen ergriffen und Ersatzteile bereitgestellt<br />

werden, um beim Eintreffen des Zuges sofort<br />

für eine schnelle und reibungslose Behebung<br />

zu sorgen. Kalkuliert anhand der Menge der zu<br />

erledigenden Arbeiten werden zudem Fachkräfte<br />

bereitgestellt, sodass die Züge am nächsten Tag<br />

wieder pünktlich für die Fahrgäste zur Verfügung<br />

stehen. So stellt Siemens Mobility eine Verfügbarkeit<br />

von 99 Prozent her und konnte zudem<br />

eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit<br />

erreichen.<br />

Intelligente Fahrwerke aus dem Siemens Mobility<br />

Kompetenzzentrum Graz<br />

Die intelligenten Fahrwerke aus Graz sind im Betrieb<br />

für den sicheren Lauf des Zuges auf der<br />

Schiene, den Fahrkomfort im Wagenkasten und<br />

das Antreiben und Bremsen des Zuges eine<br />

maßgebliche Komponente eines Schienenfahrzeuges.<br />

In der Entwicklung der Fahrwerke wurde<br />

besonderes Augenmerk auf die Instandhaltung<br />

und Nachhaltigkeit gelegt. Durch ein Diagnosesystem,<br />

welches neben klassischen Analyseverfahren<br />

auch Künstliche Intelligenz implementiert<br />

wurde, weiß jedes Fahrwerk wann Komponenten<br />

kaputt gehen werden und diese Teile können<br />

planmäßig getauscht werden, ohne den laufenden<br />

Betrieb zu stören.<br />

Die Intelligenz des Fahrwerks-Diagnosesystems<br />

muss in der Lage sein zu unterscheiden, ob festgestellte<br />

Anomalien durch verschlechterte oder<br />

beschädigte Fahrzeugkomponenten oder Gleisfehler<br />

in der Schiene, verursacht werden. Es geht<br />

also immer darum, die Wechselwirkung zwischen<br />

Fahrzeug und Schiene zu bewerten und gleichzeitig<br />

Anomalien zu erkennen. Genau aus diesem<br />

Grund gibt es sowohl für das Bahngleis als auch<br />

für das Drehgestell für den Zug Algorithmen, die<br />

den Einfluss des Gleises auf die Diagnosesignale<br />

des Drehgestells herausfiltern können. Ziel der<br />

Fahrwerksdiagnose ist es, relevante Veränderungen<br />

im dynamischen Verhalten des Fahrwerks zu<br />

erkennen.<br />

Digitale Zustands- und Fahrwerkdiagnose<br />

Als Konsequenz der Digitalisierung müssen die<br />

Züge weniger für Kontrollen ins Depot kommen<br />

und die Verfügbarkeit der Züge konnte erhöht<br />

werden. In der klassischen fristengesteuerten Instandhaltung<br />

haben die Fahrwerke einen beachtlichen<br />

Anteil der Kosten. Durch die Implementierung<br />

eines Digitalen Zwillings der Fahrwerke ist<br />

es gelungen zu jedem Zeitpunkt Aussagen über<br />

den „Gesundheitszustand“ der Fahrwerke und<br />

deren Komponenten im Betrieb zu treffen und


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S30<br />

dadurch müssen die Fahrzeuge weniger oft ins<br />

Depot zu Kontrolle kommen.<br />

Bei den „intelligenten Fahrwerken“ im RRX werden<br />

Diagnosedaten (ca. 1.500 Kennwerte je Fahrwerk),<br />

Daten aus dem Betrieb (wie wurde das<br />

Fahrwerk betrieben?), Daten der Instandhaltung<br />

(wurden Komponenten instandgehalten?), Daten<br />

aus dem Konfigurationsmanagement (welche Teile<br />

sind im Fahrwerk verbaut?) und empirischen<br />

Prognosemodellen für jede Komponente mittels<br />

modernen Cloud Computing Methoden in einem<br />

landseitigen Verarbeitungssystem miteinander<br />

verknüpft und daraus Aussagen generiert.<br />

Es ist möglich zu jedem Zeitpunkt den Zustand<br />

der Fahrwerke und deren Komponenten im Betrieb<br />

zu ermitteln und eine Abschätzung für Resteinsatzdauer<br />

zu machen, um hier von einer fristengesteuerten<br />

Instandhaltung wegzukommen<br />

und die Komponenten dann zu tauschen, wenn<br />

sie am Ende Ihrer Lebensdauer sind.<br />

Durch die konsequente Digitalisierung werden<br />

die Instandhaltungskosten maßgeblich reduziert,<br />

es kommt zu keinen Ausfällen im Betrieb, Instandhaltungsmaßnahmen<br />

sind planbar, Teile werden<br />

zu geringen Kosten getauscht, die Verfügbarkeit<br />

der Züge wird erhöht und die Sicherheit der Fahr-


© Siemens Mobility<br />

zeuge maximiert, da Auffälligkeiten sofort ins Depot<br />

gemeldet werden.<br />

Das „System Bahn“ erfordert laut den Experten<br />

bei Siemens Mobility eine effiziente, zustandsorientierte<br />

und vorausschauende Instandhaltung,<br />

um die Verfügbarkeit von Eisenbahninfrastruktur<br />

und rollendem Material zu maximieren. Neue<br />

Sensor- und Übertragungstechnologien sowie innovative<br />

Analysemethoden gekoppelt mit Cloud<br />

Computing und Methoden der Künstlichen Intelligenz<br />

ermöglichen eine neue ganzheitliche Art<br />

der Zustandsdiagnose und eine Optimierung von<br />

Instandhaltungsprozessen. (IG)<br />

ÜBER SIEMENS MOBILITY:<br />

Siemens Mobility ist seit über 160 Jahren Anbieter<br />

im Bereich Transportlösungen weiter. Zum<br />

Kerngeschäft gehören Schienenfahrzeuge,<br />

Bahnautomatisierungs- und Elektrifizierungslösungen,<br />

schlüsselfertige Systeme, intelligente<br />

Straßenverkehrstechnik samt zugehöriger<br />

Serviceleistungen. Siemens Mobility<br />

hilft Mobilitätsbetreibern ihre Infrastruktur<br />

intelligent zu machen, eine nachhaltige Wertsteigerung<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

sicherzustellen, den Fahrgastkomfort zu verbessern<br />

sowie Verfügbarkeit zu garantieren.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S32<br />

BMW Group eröffnet neuen Campus<br />

Die Investitionssumme beträgt mehr als 28 Millionen Euro. Die Fertigstellung des<br />

12.000 m 2 großen Neubaus ist ein weiteres klares Bekenntnis der BMW Group zum<br />

Wirtschaftsstandort Salzburg. Neue, hochmoderne Arbeitswelten für 450 Mitarbeiter<br />

aus 16 Nationen bilden ein modernes Trainingszentrum für insgesamt 12 Länder. CEO<br />

Neil Fiorentinos dazu: „Der neue Campus ist ein weiteres wichtiges Kapitel in der Erfolgsgeschichte<br />

der BMW Group am Standort Salzburg“.<br />

Group für Salzburg. Aufgrund der Covid-19 Pandemie<br />

überbrachten der Landeshauptmann Dr.<br />

Wilfried Haslauer und der Bürgermeister von<br />

Salzburg, Harald Preuner, ihre Glückwünsche als<br />

digitale Grußbotschaft. „Wir sind sehr froh, dass<br />

wir starke und innovative Leitbetriebe wie die<br />

BMW Group in Salzburg haben, die sich seit Jahrzehnten<br />

ganz bewusst zur Region bekennen. Die<br />

Eröffnung des neuen Campus Salzburg mitten in<br />

der Corona Pandemie stimmt mich hoffnungsvoll,<br />

dass wir die augenblicklich angespannte<br />

Situation gemeinsam meistern werden und der<br />

Wirtschaftsstandort Salzburg nachhaltig gestärkt<br />

wird,“ erklärte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer<br />

anlässlich der Eröffnung.<br />

Neil Fiorentinos,<br />

Geschäftsführer der<br />

BMW Vertriebs GmbH<br />

Anfang Februar wurde der neue BMW<br />

Group Campus Salzburg offiziell eröffnet.<br />

Der Campus Salzburg wurde<br />

trotz der Corona Pandemie innerhalb<br />

des vorgesehenen Zeitplans eröffnet.<br />

Über 28 Mio. Euro wurden in den 12.000 m2<br />

großen Neubau investiert, der ab sofort für insgesamt<br />

450 Mitarbeitern aus 16 Nationen hochattraktive<br />

und moderne Arbeitsplätze bietet.<br />

Unter einem gemeinsamen Dach sind am BMW<br />

Group Standort Salzburg die vier Geschäftseinheiten<br />

BMW Austria GmbH, BMW Financial Services,<br />

Alphabet Austria Fuhrparkmanagement<br />

GmbH und die BMW Vertriebs GmbH vertreten.<br />

Zudem wir von Salzburg aus die Region Zentralund<br />

Südosteuropa, die von der Ostsee bis ins<br />

östliche Mittelmeer reicht, gesteuert.<br />

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer betont<br />

das bemerkenswerte Engagement der BMW<br />

Neil Fiorentinos, Geschäftsführer der BMW Vertriebs<br />

GmbH, sagte: „Der BMW Group Standort<br />

Salzburg ist eine feste Größe in der Region. Mit<br />

dem Neubau schlagen wir das nächste Kapitel<br />

der Erfolgsgeschichte auf. Der Campus Salzburg<br />

ist eine logische Folge aus der herausragenden<br />

Arbeit der vergangenen Jahrzehnte. 1977 haben<br />

wir ausgehend von Salzburg knapp über 6.000<br />

BMW in Österreich verkauft. Im vergangenen Jahr<br />

haben wir von hier aus über 73.500 Automobile<br />

in 12 Ländern abgesetzt und dabei über 3,2 Milliarden<br />

Euro Umsatz generiert. Mit dem Neubau<br />

bieten wir unseren Mitarbeitern moderne und<br />

hochattraktive Arbeitsplätze. Damit werden wir<br />

Innovationen weiter fördern und die Zukunftsfähigkeit<br />

des Standortes weiter sichern.“<br />

Hochmoderne Arbeitswelten am neuen BMW<br />

Group Campus Salzburg<br />

Die neuen, innovativen Arbeitswelten im Campus<br />

Salzburg mit einer Gesamtfläche von über 12.000<br />

m2 bieten mit lichtdurchfluteten Büroräumen auf<br />

einer Fläche von 4.774 m2 über 20 Prozent mehr<br />

Platz als zuvor. Die Anzahl der Meetingräume<br />

wurde mit 26 mehr als verdoppelt. Auch die Kantine<br />

ist mit 814 m2 doppelt so groß wie bislang. Ein


Highlight ist der Zugang zu einer<br />

weitläufigen Dachterrasse.<br />

Ein begrünter Innenhof dient<br />

als zentrale Begegnungsstätte.<br />

Gleich neben dem neuen Bürogebäude<br />

entsteht ein Parkhaus<br />

mit großzügig dimensionierten<br />

Parkplätzen.<br />

Fotos (2) © BMW Group Austria<br />

Modernes Trainingszentrum<br />

für 12 Länder der Region Zentral-<br />

und Südosteuropa nach<br />

neuesten BMW Standards<br />

Mit einer Fläche von 2.675 m2<br />

ist das neue Trainingszentrum<br />

mehr als sechsmal so groß<br />

als der bisherige Schulungsbereich.<br />

Dadurch wächst auch<br />

seine Kapazität: statt bisher<br />

40 Personen können nun bis<br />

zu 150 Teilnehmer pro Tag<br />

geschult werden. Die Ausstattung<br />

entspricht dem neuesten<br />

Stand der Technik. Neben dem<br />

klassischen Training vor Ort nimmt digitales Lernen<br />

einen immer größeren Stellenwert ein. Beim<br />

‚blended learning‘ ergänzen sich persönliches<br />

Training vor Ort und virtuelle Kursinhalte und<br />

sorgen so für einen optimalen Lernerfolg. Von<br />

den neuen Möglichkeiten profitieren neben den<br />

Beschäftigten der BMW Group auch Techniker,<br />

Servicemitarbeiter, Verkäufer und Manager der<br />

Händlerpartner aus allen zwölf Märkten der Region<br />

Zentral- und Südosteuropa.<br />

Investitionen in die Nachhaltigkeit des<br />

Standortes<br />

Mit über 500.000 elektrifizierten Fahrzeugen gehört<br />

die BMW Group zu den führenden Anbietern<br />

im Bereich Elektromobilität weltweit. In Europa<br />

werden 2030 schätzungsweise die Hälfte aller<br />

verkauften BMW Fahrzeuge elektrifiziert sein.<br />

Folglich wird es auch am neuen BMW Group Campus<br />

Salzburg 150 E-Lademöglichkeiten geben.<br />

Ein Drittel der Energie kommt vom Dach! Dafür<br />

wurde am neuen Campus eine Photovoltaikanlage<br />

installiert. Diese deckt gut ein Drittel des<br />

Gesamtstromverbrauches des Campus. Die<br />

CO2-Einsparungen, die sich hieraus realisieren<br />

lassen, betragen 232 Tonnen im Jahr. Außerdem<br />

wurde im Rahmen des Umbaus der hausinternen<br />

Waschanlage eine Wasserrückgewinnungsanlage<br />

eingebaut. Für eine Fahrzeugwäsche wurden<br />

bislang 180 Liter Trinkwasser benötigt – mit<br />

der Wasseraufbereitungsanlage sind pro neuem<br />

Waschvorgang nun nur noch 20-30 Liter Trinkwasser<br />

erforderlich – das ist eine Ersparnis von<br />

sage und schreibe 85%. Ermöglicht wird dies<br />

durch eine innovative Lösung, mit der das gesamte<br />

Abwasser beim Autowaschen wiederverwendet<br />

werden kann.<br />

Das Engagement der BMW Group –<br />

Gut für Österreich.<br />

Mit dieser bedeutenden Investition unterstreicht<br />

die BMW Group ihr nachhaltiges, langfristiges<br />

und gesellschaftliches Engagement in Österreich.<br />

Das Unternehmen engagiert sich bereits<br />

seit über 40 Jahren massiv in und für den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich. Seit dem Jahr 1979<br />

wurden hierzulande rund 7,5 Milliarden Euro investiert<br />

– das sind umgerechnet 500.000 Euro<br />

Tag für Tag – und das seit über 40 Jahren. Das<br />

Unternehmen beschäftigt rund 5.200 Mitarbeiter<br />

in Österreich, davon 4.500 Mitarbeiter im BMW<br />

Group Motorenwerk Steyr. Im Jahr 2019 erwirtschaftete<br />

man in Österreich einen konsolidierten<br />

Gesamtumsatz von rund 7 Milliarden Euro, tätigte<br />

Investitionen von 374 Millionen Euro und leistete<br />

einen Netto-Beitrag in Höhe von 1,8 Milliarden<br />

Euro zur österreichischen Handelsbilanz. Damit<br />

zählt die BMW Group in Österreich zu den bedeutendsten<br />

Unternehmen des Landes. (red)


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S34<br />

Zwischen Quantenmechanik, Ethernet,<br />

Plastikvermeidung und Chirurgie<br />

Am 21. Jänner wurde der 7. Living Standards Award in Wien verliehen. Die bedeutende<br />

Auszeichnung für Standardisierung und Innovationen ging diesmal an Projekte zu den<br />

Themen Quantenmechanik, Plastikvermeidung, schnelles Ethernet und zielsichereres<br />

Arbeiten für Chirurgen. Österreichische Preisträger: AQT (Alpine Quantum Technologies),<br />

BHS Technologies, cortEXplore, Purency GmbH und TTTech Group.<br />

Rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik waren am 21.<br />

Jänner bei der virtuellen Verleihung<br />

des Living Standards Award anwesend.<br />

Seit 2015 verfolgt der Preis das Ziel, den oft<br />

versteckten Erfolgsgeschichten rund um die Entwicklung<br />

und Anwendung von Standards Sichtbarkeit<br />

zu verleihen. 15 Einreichungen waren am<br />

Ende auf der Shortlist nominiert – fünf durften die<br />

Trophäe mit nach Hause nehmen.<br />

Von der Idee zum Weltmarkt: Standards wirken<br />

im Alltag oft im Hintergrund, um die Qualität und<br />

Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen<br />

zu gewährleisten. Es sind es aber gerade diese<br />

praxisnahen Empfehlungen, die aus innovativen<br />

Ideen exportfähige Lösungen und funktionierende<br />

Zukunftstechnologien machen. Rund 4.500<br />

Fachleute vernetzen sich gegenwärtig in Österreich<br />

themenbezogen in der Standardisierung.<br />

Der Living Standards Award richtet sich an Unternehmen,<br />

Organisationen, Forschungseinrichtungen<br />

und Start-ups, die Standards dazu verwenden,<br />

neue Lösungen zur Verbesserung unserer<br />

Arbeits- und Lebensqualität zu ermöglichen (Enabling<br />

Solutions), internationale Märkte zu erschließen<br />

(Reaching International Markets), neue<br />

Technologien zu entwickeln (Developing Future<br />

Technologies) oder innovative Elektrotechnik-<br />

Standards einzusetzen (IEEE-Standards).<br />

Living Standards Award: Preisträger <strong>2021</strong><br />

KATEGORIE „ENABLING SOLUTIONS“:<br />

3D-SIMULATIONEN FÜR HEIKLE EINGRIFFE IN<br />

DER NEUROCHIRURGIE<br />

cortEXplore wurde 2018 gegründet und entwickelt<br />

neurochirurgische Navigationssysteme, um<br />

Eingriffe am Gehirn präzise planen, simulieren<br />

und durchführen zu können. Das Start-up wird<br />

ausgezeichnet für die Entwicklung eines speziellen<br />

Ortungssystems, um Areale im Gehirn besonders<br />

präzise zu erreichen.<br />

Der Nutzen: Der Zugang zum Ziel bei Operationen<br />

kann besser geplant, das Risiko für Patientinnen<br />

und Patienten verringert und klinische Ergebnisse<br />

verbessert werden. Standards spielten<br />

dabei in puncto Qualitätspolitik (EN ISO 13485)<br />

und beim Risikomanagement in der Produktentwicklung<br />

(EN ISO 14971) eine Rolle.<br />

Weitere Infos unter: www.cortexplore.com<br />

KAT. „REACHING INTERNATIONAL MARKETS“:<br />

MIT DEM ROBOTERARM IM OP<br />

Ein Instrument im OP-Saal, das ohne Hände benutzt<br />

werden kann? Das RoboticScope® von BHS<br />

Technologies ist das erste Operationsmikroskop,<br />

das Chirurginnen und Chirurgen vom statischen<br />

Mikroskop entkoppelt und mehr Bewegungsfreiheit<br />

bringt. Mit Hilfe eines Roboterarms passt sich<br />

das Mikroskop automatisch den Kopfbewegungen<br />

der Chirurginnen und Chirurgen an. Werkzeuge<br />

müssen nicht mehr abgelegt und das Mikroskop<br />

neu ausgerichtet werden.<br />

Der Nutzen: sichere Eingriffe durch optimierte<br />

Ergonomie für Chirurginnen und Chirurgen und<br />

mehr Überblick während der Operation. Damit<br />

die Patientensicherheit dabei nicht leidet, spielen<br />

Standards eine entscheidende Rolle. Sie stellen<br />

sicher, dass „alle nach den gleichen Regeln spielen“<br />

und sowohl bei Design und Herstellung von<br />

Medizinprodukten (ISO 13485) als auch beim Risikomanagement<br />

(ISO 1471) und dem Umgang mit<br />

medizinischem bzw. elektrischem Equipment keine<br />

unliebsamen Überraschungen auftreten.<br />

Weitere Infos unter: www.bhs-technologies.com


KATEGORIE „DEVELOPING FUTURE TECHNO-<br />

LOGIES“: QUANTENCOMPUTER GOES WASSER-<br />

KOCHER<br />

Standards spielen für das Start-up AQT besonders<br />

dann eine Rolle, wenn es mit IT-Partnern<br />

in technischer Hinsicht „eine gemeinsame Sprache“<br />

finden will (ISO/IEC WD 4879 „Information<br />

technology – Quantum computing“). AQT hat<br />

sich darauf spezialisiert, Ionenfallen-Quantencomputer<br />

zu entwickeln, und ist das erste Startup<br />

in Europa, das einen Quantencomputer in die<br />

Cloud bringt. Aufbauend auf mehr als 20 Jahre<br />

Forschung an der Universität Innsbruck und der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

konnte AQT einen auf Industriestandards basierenden<br />

Quantencomputer realisieren.<br />

Der Nutzen: Der Computer benötigt keine Laborbedingungen,<br />

passt in einen Wandschrank und<br />

hat den Stromverbrauch eines Wasserkochers.<br />

Die Technologie kann dank hoher Rechenleistung<br />

die Entwicklung von neuen Medikamenten<br />

oder von Materialien mit geplanten Eigenschaften<br />

unterstützen.<br />

Weitere Infos unter: www.aqt.eu<br />

KATEGORIE „DEVELOPING FUTURE TECHNO-<br />

LOGIES“:<br />

MIKROPLASTIK SCHNELL FINDEN<br />

Die Purency GmbH macht Mikroplastik sichtbar.<br />

Die Lösungen des Wiener Unternehmens ermöglichen<br />

Laboratorien eine skalierbare Analyse von<br />

Mikroplastik. Die Ergebnisse sind von hoher Qualität<br />

und minimieren manuelle Nachbearbeitungen.<br />

Der Zeitaufwand für die Datenanalyse wird<br />

dadurch von Stunden auf etwa zehn Minuten reduziert.<br />

Die Purency GmbH schafft so die Basis,<br />

um Mikroplastik zu reduzieren.<br />

Der Nutzen: Forscherinnen und Forscher können<br />

Aussagen über die Gefahren für Gesundheit und<br />

Umwelt besser treffen und Unternehmen ihre Risikobewertungen<br />

und Qualitätskontrollen besser<br />

durchführen. Seit 2019 sind Mitarbeiter von Purency<br />

GmbH in der internationalen Standardisierung<br />

dabei – im ISO/TC 61/SC 14/WG 4 „Characterization<br />

of plastics leaked into the environment<br />

(including microplastics) and quality control criteria<br />

of respective methods“.<br />

Weitere Infos unter: www.purency.ai<br />

KATEGORIE „IEEE-STANDARDS“:<br />

FORSCHUNG IM ZEICHEN VON ETHERNET UND<br />

UNABHÄNGIGEN STANDARDS<br />

Die TTTech Group ist Technologieführer für Sicherheitssteuerungen<br />

und Echtzeit-Netzwerke<br />

für Industrial IoT, mobile Maschinen, autonomes<br />

Fahren sowie für Luft- und Raumfahrtapplikationen.<br />

Seit 2003 ist das High-Tech-Unternehmen<br />

an Standardisierungsaktivitäten beteiligt, seit<br />

2012 ist es Mitglied der IEEE 802.1-Arbeitsgruppe,<br />

die Automobil- und Industrienetzwerken ermöglicht,<br />

schnelle Ethernet-Technologie zu verwenden.<br />

Der Nutzen: Mit dem TTTech-Know-how wurden<br />

interoperable und herstellerunabhängige Technologiestandards<br />

entwickelt. TTTech ist bei IEEE-<br />

Standardisierungsaktivitäten stärker denn je und<br />

trägt zu Schlüsselprojekten bei (IEEE P802.1Qcw,<br />

IEEE / IEC 60802, IEEE802.1DG).<br />

Weitere Infos unter: www.tttech.com


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S36<br />

Nachhaltigkeit im Bankensektor: Kein<br />

Nice-to-have, sondern Notwendigkeit<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht erst seit gestern präsent. Doch in Zeiten von zunehmender<br />

Unsicherheit, Klimawandel und gesellschaftlichen Veränderungen gewinnt es noch einmal<br />

mehr an Bedeutung – auch für Banken. Text: Gerald Fleischmann, Generaldirektor Volksbank Wien<br />

Nacht. Eine Bank muss für sich entscheiden: Ist<br />

sie in der ganzen Welt daheim oder in Österreich<br />

verwurzelt? Setzt sie auf gewachsene, persönliche<br />

Kontakte und regionale Finanzierungen oder<br />

auf exotische Finanzderivate und die Finanzierung<br />

von Uran-Minen in Afrika?<br />

© Robert Polster<br />

Wenn ich dabei von Nachhaltigkeit rede,<br />

dann meine ich damit kein Schlagwort.<br />

Nachhaltigkeit muss in die DNA einer<br />

Bank – ins Kerngeschäft. Nur dann ist sie authentisch<br />

und glaubwürdig. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit<br />

Verantwortung und Zukunftsfähigkeit.<br />

Wir müssen zeitgemäße Antworten auf die großen<br />

Herausforderungen finden und uns schon<br />

heute auf maßgebliche gesellschaftliche, ökologische<br />

und wirtschaftliche Trends einstellen.<br />

Wie sieht eine nachhaltige Wohnbaufinanzierung<br />

aus? Welche Geschäftsmodelle finanzieren wir?<br />

Welche sozialen Projekte fördern wir? Wenn wir<br />

dafür Lösungen anbieten, dann wird nachhaltiges<br />

Handeln auch wirtschaftlichen Erfolg bringen.<br />

Der Mensch mit seiner unmittelbaren Umgebung<br />

steht im Fokus<br />

Für Banken und Finanzinstitute muss wieder<br />

der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht der<br />

schnelle Gewinn. Der Mensch als Mitarbeiter, als<br />

Kunde, als Einwohner oder Wirtschaftstreibender<br />

in der Region. Natürlich denken wir als Bank unternehmerisch<br />

– aber eben im Sinne einer nachhaltigen<br />

Partnerschaft und nicht des Profits über<br />

Wir als Volksbank haben uns schon vor Corona<br />

klar positioniert – 150 Jahre vorher. Wir sind die<br />

Hausbank der Kunden in der Region, weil wir<br />

uns bewusst dafür entschieden haben. Und wir<br />

bleiben das auch. Unsere Mitarbeiter leben größtenteils<br />

in der Region und kennen ihre Kunden<br />

zum Teil seit vielen Jahren. Das hat es möglich<br />

gemacht, in der Covid-Pandemie schnell auf die<br />

für unsere Kunden sehr ungewohnte Situation<br />

einzugehen und gezielte Hilfestellung zu leisten.<br />

98 Prozent unserer Finanzierungen sind regionale<br />

Finanzierungen.<br />

Ich sehe eine gute Zukunft in Nachhaltigkeit und<br />

Regionalität. Das macht uns aus. Vor wenigen<br />

Wochen haben wir die Plattform bewusstessen21<br />

vorgestellt, auf der wir für einen bewussteren<br />

Umgang mit Lebensmitteln eintreten und Partnern<br />

die Möglichkeit geben, ihre Nachhaltigkeits-<br />

Ideen vorzustellen. 20 Prozent mehr regionaler<br />

Einkauf bringen 46.000 zusätzliche Arbeitsplätze<br />

in Österreich. Auch solche Initiativen gehören für<br />

uns „zum Geschäft“.<br />

ÜBER DEN VOLKSBANKEN-VERBUND:<br />

Der Volksbanken-Verbund ist eine österreichweit<br />

tätige Bankengruppe, zu der die acht<br />

regionalen Volksbanken, die Marke SPARDA-<br />

BANK sowie die Ärzte- und Apothekerbank<br />

zählen. Die Zentralorganisation des Verbundes<br />

ist seit Juli 2015 die VOLKSBANK WIEN AG. Der<br />

Volksbanken-Verbund verfügt über eine Bilanzsumme<br />

von 28,9 Mrd. Euro und betreut mit<br />

rund 3.400 Mitarbeitern in 264 Vertriebsstellen<br />

rund 1,1 Mio. Kunden in ganz Österreich.


Investoren suchen nach Alpha,<br />

Nachhaltigkeit kann da helfen<br />

Das Thema Nachhaltigkeit kommt bei Investoren in Mode. J.P. Morgan Asset Management<br />

im „Global Alternatives Outlook“ für <strong>2021</strong>: Alternative Anlageklassen sind für Investoren auf<br />

der Suche nach Alpha, regelmäßigen Erträgen und Diversifikation heute unverzichtbar.<br />

Die Auswirkungen von Covid-19 auf die globalen<br />

Kapitalmärkte lassen sich täglich am<br />

Auf und Ab von Börsenkursen sowie den<br />

Renditen der Staatsanleihen beobachten. Dank<br />

ihrer geringeren Volatilität konnten alternative Anlageklassen<br />

im pandemiegeprägten Umfeld zur<br />

Stabilisierung der Portfolios beitragen. Und ihre<br />

Bedeutung wird weiter zunehmen, ist sich Jens<br />

Schmitt, Leiter des institutionellen Geschäfts in<br />

Deutschland und Österreich bei J.P. Morgan Asset<br />

Management, sicher. „Angesichts des zementierten<br />

Niedrigzinsumfelds, ausgereizter Aktienbewertungen<br />

sowie sinkenden Korrelationsvorteilen<br />

klassischer Anlageklassen bieten alternative Anlagen<br />

nach wie vor Alpha, regelmäßige Erträge<br />

sowie eine effektive Diversifizierung“, erläutert<br />

Schmitt. „In diesem Umfeld sind alternative Anlagen,<br />

die von vielen Investoren bislang vielleicht<br />

nur optional genutzt wurden, für die Portfoliokonstruktion<br />

tatsächlich unverzichtbar geworden.“<br />

Vor diesem Hintergrund hat J.P. Morgan Asset<br />

Management bereits zum dritten Mal die Chancen<br />

alternativer Anlagen untersucht und den Global Alternatives<br />

Outlook für <strong>2021</strong> erstellt. Neben einem<br />

Ausblick für die wichtigsten alternativen Anlageklassen<br />

umfasst der Report Einschätzungen der<br />

CEOs, CIOs und Strategen für 14 alternative Anlagesegmente.<br />

„Auf Basis unserer mehr als 50 Jahre<br />

Investmenterfahrung in ‚Alternatives‘ und verwalteten<br />

Assets in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar<br />

möchten wir Anlegern nuancierte Erkenntnisse<br />

vermitteln, die ihnen helfen, ihre Portfolios besser<br />

für die aktuellen Herausforderungen zu wappnen“,<br />

so Jens Schmitt weiter. Dafür gibt der Global<br />

Alternatives Outlook <strong>2021</strong> einen strukturellen,<br />

ergebnisorientierten Rahmen für alle relevanten<br />

Anlagesegmente vor, mittels dem Investoren ihre<br />

Allokation evaluieren können.<br />

wenn die Bewertungen generell erhöht sind, ist<br />

das makroökonomische Umfeld dank der anhaltenden<br />

fiskalischen Anreize, der Liquidität der<br />

Zentralbanken, und des im Jahresverlauf wahrscheinlich<br />

über dem Trend liegenden Wachstums<br />

im Zuge der wirtschaftlichen Erholung günstig.<br />

Im Mittelpunkt der Investmenttätigkeit werden<br />

dabei globale Megatrends wie Nachhaltigkeit,<br />

Konsum in Schwellenländern sowie Technologie<br />

(einschließlich Gesundheitstechnologie wie Telemedizin)<br />

stehen. „Die Adaption von Verbraucherund<br />

Unternehmenstechnologien steht unserer<br />

Ansicht nach an einem Wendepunkt und schafft<br />

Chancen in Bereichen wie Cloud Computing,<br />

Software, Cybersicherheit, Zahlungen, Halbleiter<br />

und Biotechnologie“, betont Pil. Insgesamt sollten<br />

nachhaltige Investments nach der Pandemie stärker<br />

im Fokus stehen: „Die eklatanten Unterschiede<br />

bei den Auswirkungen von Covid-19 auf die<br />

Gesellschaft – sei es in Bezug auf Gesundheit,<br />

Einkommen oder Bildungszugang<br />

– verbunden mit der<br />

wiederbelebten Bürgerrechtsbewegung<br />

in den USA rücken<br />

den Themenkomplex ‚ESG‘<br />

stärker in den Fokus“, so Pil.<br />

LINK-TIPP:<br />

Diese und weitere Informationen sind erhältlich<br />

bei JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.<br />

bzw. hier: www.jpmorganassetmanagement.de<br />

Anton Pil, Global Head of Alternatives bei J.P. Morgan<br />

Asset Management, sieht bei Hedgefonds<br />

vor allem Potenzial im Growth-Segment: „Auch


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S38<br />

Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />

<strong>2021</strong> TITEL ORT* ANBIETER<br />

Anmeldung bis<br />

31. März <strong>2021</strong><br />

Anmeldung bis<br />

31. März <strong>2021</strong><br />

Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />

Energie- und Umweltmanagement<br />

Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />

Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />

Pinkafeld<br />

Pinkafeld<br />

FH Burgenland<br />

FH Burgenland<br />

16.03. Zertifizierung zum Umweltmanagement-Beauftragten Linz WIFI Oberösterreich<br />

19.04. – 31.05.<br />

01.03. – 02.03.<br />

08.03. – 10.03.<br />

22.03. – 24.03.<br />

19.05.<br />

Die/Der Abfallbeauftragte<br />

Ausbildung zur/zum abfallrechtlichen GeschäftsführerIn<br />

Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />

Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht<br />

Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />

Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge<br />

Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />

Integriertes Managementsystem – Anforderungen<br />

Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM<br />

Prüfung Systembeauftragter Umwelt<br />

Wien<br />

online/virtuell<br />

online/virtuell<br />

online/virtuell<br />

Wien<br />

WIFI Wien<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

06.04. – 07.04.<br />

Lehrgangsreihe Energiemanagement UMEM<br />

Energiemanagement<br />

Wien<br />

Quality Austria<br />

06.05.<strong>2021</strong> NEU: E-Mobilität für Betriebe – Faktencheck statt Fake News Linz Quality Austria<br />

Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />

Bitte fragen Sie Ihren Seminarveranstalter, ob die Kurse online oder als Präsenzkurse abgehalten werden!<br />

Anbieterverzeichnis<br />

Ausbildung<br />

Das Umwelt Journal bietet Ihnen<br />

den idealen Ort, um auf<br />

Ihr Unternehmen, Ihre Organisation<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Im Anbieterverzeichnis können<br />

Sie Ihr Logo präsentieren. Dazu<br />

wird das Logo mit einer URL<br />

Ihrer Wahl verlinkt.<br />

Sie wollen Ihren Auftritt noch<br />

verstärken? Dann fragen Sie<br />

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Dieses finden<br />

Sie hier (klicken). Gehören<br />

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im Umwelt Journal,<br />

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Umweltbranche. Sie erhalten<br />

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Microsite im Rahmen der<br />

Website des Fachmagazins<br />

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p.nestler@umwelt-journal.at.<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien


Platz 2 für Quality Austria beim Ranking<br />

der österreichischen Seminaranbieter<br />

Die besten heimischen Seminaranbieter Österreichs im Jahr 2020 wurden gekürt: Quality Austria<br />

wurde zum Spitzenanbieter gewählt und erreichte in der Kategorie „Gesamtanbieter“ den 2. Platz.<br />

Die Freude über dieses ausgezeichnete Ergebnis teilt das Zertifizierungs- und Schulungsinstitut mit<br />

all seinen Mitarbeiter*innen sowie Netzwerkpartner*innen und möchte sich bei allen Teilnehmer*innen<br />

herzlich für ihr Vertrauen und die Top-Bewertung bedanken.<br />

Die Quality Austria ist eines der führenden<br />

Zertifizierungsinstitute in Österreich, bietet<br />

aber auch eine Reihe von Ausbildungen<br />

an. In dieser Rolle gehört Quality Austria zu<br />

den bei Teilnehmern beliebtesten Anbietern.<br />

Mag. Melanie Scheiber, Head of Marketing, PR,<br />

Quality Austria:<br />

„Das tolle Ergebnis bestärkt<br />

uns in unserer<br />

Dienstleistungsqualität,<br />

Aktualität und Professionalität<br />

und spricht für das<br />

umfangreiche, qualitativ<br />

hochwertige Leistungsangebot<br />

der Quality Austria.<br />

„Für uns sind viele<br />

unterschiedliche Faktoren<br />

wichtig, die uns als<br />

akkreditierten Ausbildungsanbieter<br />

von anderen<br />

unterscheiden.“<br />

Wir fokussieren uns<br />

auf einen langfristigen<br />

Kompetenzaufbau aller<br />

Teilnehmer*innen und<br />

auf eine klare Praxis- und<br />

Nutzenorientierung – aufgebaut<br />

auf jahrelanger Erfahrung und erprobtem<br />

Wissen.<br />

Topaktualität und Qualität sicherstellen: Wir investieren<br />

sehr viel in Forschung und Normungsarbeit,<br />

arbeiten selbst dabei aktiv mit. Davon<br />

profitieren unsere Teilnehmer*innen. Wir stellen<br />

durch ständige Updates sicher, dass unsere Trainingsinhalte<br />

topaktuell sind. Unsere Trainer*innen<br />

sind Expert*innen auf ihren Gebieten, verfügen<br />

über ein fundiertes Fach-, Branchen- und<br />

Normenwissen und vermitteln die Inhalte hochkompetent<br />

und praxisnah.<br />

Praxisbezug und Nutzen vermitteln: Unser Trainingsdesign<br />

fördert die Umsetzungskompetenz,<br />

das gemeinsame Erarbeiten von Anwendungsfällen<br />

und Aufgabenstellungen direkt aus dem betrieblichen<br />

Umfeld sowie Fachdiskussionen. Dadurch<br />

können die Teilnehmer*innen das Erlernte nutzenstiftend<br />

direkt in ihren Arbeitsalltag integrieren.<br />

Ausbildungsvielfalt bieten: Um auf individuelle<br />

Bedürfnisse eingehen zu können und auch in<br />

Krisenzeiten das optimale Angebot für unsere<br />

Kund*innen zu schnüren, bieten wir eine breite<br />

Palette an Trainingsformaten an: von Webinaren,<br />

zu ein- oder mehrtägigen Seminaren und Refreshings,<br />

bis hin zu modular aufgebauten, mehrtägigen<br />

Lehrgängen und Lehrgangsreihen inkl.<br />

Prüfungen. Darüber hinaus ist es bei uns möglich,<br />

durch das Buchen von Inhousetrainings direkt<br />

im eigenen Unternehmen, mit den eigenen<br />

Kolleg*innen, Ausbildungen zu absolvieren. Kompakt<br />

oder umfangreich – online, blended oder vor<br />

Ort – Deutsch oder Englisch<br />

– unser Angebotsmix ist auf<br />

die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen<br />

angepasst.“<br />

qualityaustria Personenzertifikate<br />

sind staatlich akkreditiert<br />

und weltweit anerkannt,<br />

um den Teilnehmer*innen<br />

auch eine internationale Karriere<br />

mit Qualität zu ermöglichen.<br />

Als nationaler Repräsentant<br />

der EOQ (European<br />

Organization for Quality) ist<br />

Quality Austria berechtigt,<br />

die international geschätzten<br />

EOQ Zertifikate auszustellen.<br />

Die vom Industriemagazin<br />

beauftragte Marktstudie bezieht<br />

sich auf ein Sample aus<br />

300 Personalentscheider*innen<br />

und 300 Arbeitnehmer*innen<br />

mit Seminarerfahrung.<br />

Die Teilnehmer*innen<br />

wurden angehalten, ihre<br />

Seminarerfahrungen im Jahr<br />

2020 mit rund 94 Aus- und<br />

Weiterbildungsinstituten zu<br />

teilen. Neben den Qualitätsparametern<br />

und wahrgenommenen<br />

Image der<br />

Anbieter*innen wurde auch<br />

erhoben, inwiefern der coronabedingte<br />

digitale Umstieg<br />

wahrgenommen wurde.<br />

LINK-TIPP:<br />

Alle Seminare von Quality<br />

Austria finden Sie auf der<br />

Website des Unternehmens.


<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2021</strong> | S40<br />

THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />

Ausblick: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />

Ausgabe 2/<strong>2021</strong> erscheint im April<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Unterlagenschluss<br />

Erscheinungstermin<br />

• Aus-, Weiterbildung Freitag Montag<br />

• Abfallbehandlung, -verwertung 15. Jänner 25. Jänner<br />

• Erneuerbare Energie<br />

• Special: E-World energy&water<br />

• Special: Energiesparmesse<br />

• Special: Bauen und Wohnen<br />

• Special: Tiroler Hausbau & Energie Messe<br />

• Wasser-, Abwasserbehandlung Freitag Montag<br />

• Messtechnik 2. April 12. April<br />

• Energietechnik und -netze<br />

• Bau-, Gebäudetechnik<br />

• Special: Light + Building<br />

• Special: IFAT<br />

• Special: RENEXPO<br />

• Green Logistics Freitag Montag<br />

• Kommunale Infrastruktur 21. Mai 31. Mai<br />

• Abluftreinigung | Filtertechnik<br />

• Grüne Industrietechnologie<br />

• Special: OÖ Umwelttage<br />

• Special: BatteryExperts Forum<br />

• Special: Smart Automation Austria<br />

• Recycling, Entsorgung Freitag Montag<br />

• Nachhaltiges Bauen, Sanieren 5. November 15. November<br />

• Kanal-, Rohrleitungstechnik<br />

• Deponietechnik, Rohstoffrückgewinnung<br />

• Special: Recy & DepoTech<br />

• Special: Ecomondo<br />

• Special: Pollutec<br />

In jedem Heft:<br />

Spezialthema • Branchennews • Internationale Entwicklungen • Technische Innovationen •<br />

Best Practices und Anwenderberichte • Serviceteil • Umweltrechtliche Fragen • Förderungen •<br />

Karriere und Ausbildung • Veranstaltungen • Pressestimmen • Rezensionen


<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Sonderausgaben <strong>2021</strong><br />

Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> erscheint seit Jahren mit jeweils sechs gedruckten Ausgaben<br />

pro Jahr. Sie vereinen insbesondere Best-Practice-Beispiele, Anwenderberichte,<br />

Kommentare und Meinungen sowie Hintergrundberichte und Serviceinhalte.<br />

Den ganzen Newsflow aus den Themenwelten Klima, Umwelttechnik,<br />

Abfallwirtschaft, Energie, Green Finance und Mobilität gibt es laufend auf unserer<br />

Website umwelt-journal.at sowie begleitend in den Newslettern und auf unseren<br />

Social-Media-Kanälen.<br />

Im Jahr <strong>2021</strong> trennen wir zwei Ausgaben vom Erschinungszyklus ab und veröffentlichen<br />

diese als Sonderausgaben: Special Nr. 1 wird sich ausschließlich dem<br />

Thema MOBILITÄT widmen - von Alternativen Antrieben bis hin zu Mobilitäts- und<br />

Verkehrskonzepten. Special Nr. 2 wird sich zur Gänze einem bestimmten Umweltthema<br />

widmen. Details dazu im Laufe des Jahres.<br />

THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />

Wir wollen mit dieser Aufteilung für unsere Leser aber auch für unsere Kunden<br />

den Fokus noch weiter verschärfen und die Ausgaben des Fachmagazins stärker<br />

themenorientiert orientieren. Schon jetzt freuen wir uns auf das Jahr <strong>2021</strong>, denn<br />

Umweltthemen haben definitiv einen längeren Atem als jede Pandemie und werden<br />

uns alle daher weiterhin begleiten!<br />

Special 1 • MOBILITÄT<br />

Unterlagenschluss<br />

Freitag<br />

11. Juni<br />

Erscheinungstermin<br />

Montag<br />

21. Juni<br />

Special 2 • <strong>UMWELT</strong><br />

Freitag<br />

10. September<br />

Montag<br />

20. September<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />

Wir Herausgeber: produzieren Peter Nestler und vermarkten weitere SPECIALS und Sonderpublikationen zu anderen<br />

Redaktion: Christian Vavra<br />

Themen<br />

Grafik: nes2web<br />

gerne jederzeit und auf Ihren Wunsch! Wenden Sie sich dazu an unseren Vertrieb:<br />

peter.nestler@umwelt-journal.at.<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />

E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />

https://umwelt-journal.at


Die Welt der<br />

nachhaltigen<br />

Logistik<br />

• logistik-express.com<br />

• umwelt-journal.at<br />

• binnenschiff-journal.at<br />

• mobilitaet.business

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