GLASWELT Sonderheft Montagepraxis 2019
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Bild: Verein Plattform Fenster Österreich<br />
Bild: Verein Plattform Fenster Österreich<br />
Abbildung 4: Prinzip des seitlichen Anschlussflansches<br />
Abbildung 5: Prinzip des Anschlusskeiles<br />
sungen und Außentüren (in der Folge Fensterund<br />
Türelemente genannt) dar.<br />
Anforderungen<br />
Grundsätzlich gilt, dass hinter die Abdichtung<br />
kein Wasser gelangen darf! Dabei stellt sich die<br />
Frage, wie hoch sich das Wasser überhaupt Anstauen<br />
darf?<br />
Dazu wurde Folgendes definiert: Die Maximale<br />
Wasseranstauhöhe (max. WAH) ist jene Höhe,<br />
bis zu der Wasser kurzfristig an Fenster- und<br />
Türelemente angestaut werden darf (Kurzfristig<br />
heißt in diesem Zusammenhang jene Zeitspanne,<br />
in der ein funktionsfähiges Regelentwässerungssystem<br />
– z. B. ein Gully bei Starkregen, Unwetter<br />
– überstaut werden kann.). Die maximale<br />
Wasser anstauhöhe wird vom Fensterhersteller<br />
für seine Fensterkonstruktion festgelegt!<br />
In den Richtlinien wird zudem in zwei Einbausituationen<br />
unterschieden. Beim Regeleinbau entspricht<br />
die max. WAH der Oberkante der Abdichtung<br />
(siehe Abbildung 1).<br />
Beim vertieften Einbau liegt die max. WAH im<br />
Fenster- bzw. Türrahmenprofil und übersteigt die<br />
Oberkante der Abdichtung (siehe Abbildung 2).<br />
Um die Abdichtung überhaupt dauerhaft anschließen<br />
zu können, sind die Voraussetzungen<br />
für den Abdichter zu schaffen. Die Mindestanschlussbreiten<br />
für den Anschluss der Abdichtung<br />
am Fenster- oder Türelement betragen unten<br />
horizontal mind. 50 mm und seitlich vertikal<br />
mind. 35 mm (siehe Abbildung 3), auf einer Anschlusshöhe<br />
von 150 mm über die wasserführende<br />
Ebene gemessen. Sollten Abdichtmaterialien<br />
geringere Anschlussbreiten zulassen, ist dies im<br />
Vorfeld gesondert nachzuweisen und zu vereinbaren.<br />
lösungen für den<br />
Abdichtungsanschluss<br />
Für den Anschluss der Abdichtung an die Fenster<br />
und Türen wurden drei Lösungsmöglichkeiten<br />
entwickelt, wobei jede andere ebenfalls zulässig<br />
ist, wenn die Anforderungen erfüllt werden.<br />
■ Variante 1: Flächenbündiger Anschluss –<br />
das Fenster selbst bietet die Möglichkeit<br />
des Abdichtungsanschlusses ohne<br />
Anschlussflächenversatz, d. h. die jeweiligen<br />
Anschlussbreiten sind vorhanden (auch<br />
im Bereich des Sonnenschutzes) und es ist<br />
im Bereich der Abdichtung kein größerer<br />
Flächenversatz vorhanden (z. B. kein Versatz<br />
zwischen Sohlbank-/Bodeneinstandsprofil<br />
und Stock-/Schwellenprofil).<br />
■ Variante 2: Ein am Fenster- oder Türrahmen<br />
angebrachter seitlicher Anschlussflansch<br />
(siehe Abbildung 4) ermöglicht dem<br />
Abdichter die Anbindung der Abdichtung<br />
am Anschlussflansch mit den erforderlichen<br />
Anschlussbreiten. Der Anschluss zwischen<br />
Anschlussflansch und Fenster- bzw. Türrahmen<br />
muss entsprechend den Herstellerangaben<br />
stauwasserdicht ausgeführt werden.<br />
■ Variante 3: Ein am Bodeneinstandsprofil<br />
angebrachter Anschlusskeil (siehe<br />
Abbildung 5) ermöglicht es dem Abdichter,<br />
Der autor<br />
Peter Schober ist Leiter des<br />
Fachbereichs „Fassaden, Fenster,<br />
Türen und Beschläge“ an der<br />
Holzforschung Austria (HFA).<br />
Peter Schober wird über dieses<br />
Thema auch auf der Jubiläumsveranstaltung<br />
„20. Fenster-Türen-Treff“<br />
am 5 + 6. 3. 2020<br />
in Salzburg berichten. Außerdem plane man „Großes“,<br />
versichert der Autor mit Blick auf den Branchentreff.<br />
Kontakt: p.schober@holzforschung.at<br />
die Abdichtung ohne Flächenversatz mit den<br />
erforderlichen Anschlussbreiten anzubringen.<br />
Der Anschluss zwischen Anschlusskeil und<br />
Fenster- bzw. Türrahmen muss entsprechend<br />
den Herstellerangaben stauwasserdicht<br />
ausgeführt werden.<br />
Weitere Informationen zu diesem komplexen<br />
Thema gibt es in der „Richtlinie Bauwerksabdichtung<br />
– Anschluss an bodentiefe Fenster und Türen“.<br />
Diese und weitere Unterlagen stehen kostenfrei<br />
auf der Plattform www.fenstereinbau.at<br />
der Holzforschung Austria zur Verfügung. —<br />
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Foto: Daniel Mund / <strong>GLASWELT</strong><br />
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