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asphalt 01/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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56. Jahrgang<br />

1| 20<strong>21</strong><br />

Februar– März<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Digitalisierung<br />

in Baden-Württemberg<br />

Gilsonite auf der A3<br />

Rejuvenatoren –<br />

ein Projektbeispiel


NACHHALTIG<br />

UND<br />

EFFIZIENT<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

RECYCLING-LÖSUNGEN<br />

Der Einsatz von Ausbau- oder Recycling<strong>asphalt</strong> ist heute unumgänglich. Ammann bietet Ihnen<br />

massgeschneiderte Lösungen für die Nutzung von Recyclingprodukten.<br />

An der Spitze der RA-Nutzung steht die Ammann Asphaltmischanlage ABP HRT (High Recycling Technology).<br />

Das HRT-Konzept beinhaltet ein hohes Mass an Technologie und Innovation, insbesondere das Gegenstromtrocknungsverfahren<br />

der RAH100 Recyclingtrommel.<br />

NIEDRIGE ABGASWERTE<br />

• Indirektes Erhitzen<br />

• Gleichmässige Wärmeverteilung<br />

• Recyclingraten von bis zu 100 % möglich<br />

• Flexiblere Rezepte, da die Mineralstoffe<br />

nicht übermässig erhitzt werden müssen<br />

HOHE EFFIZIENZ<br />

• Geringe Abgastemperatur<br />

• Hohe RA-Temperatur<br />

SCHONENDE<br />

BITUMENVERARBEITUNG<br />

• Keine Strahlungshitze<br />

• Sanftes Erhitzen des RA-Materials<br />

Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten und Dienstleistungen finden Sie unter: www.ammann.com<br />

PMP-2762-00-DE | © Ammann Group


Meinung<br />

3<br />

Veränderungen<br />

gestalten<br />

Oliver Nohse,<br />

Präsident des Deutschen Asphaltverbandes<br />

Quelle: Eurovia<br />

2020 hat uns allen verdeutlicht, wie fragil und verwundbar unser Wirtschaftssystem ist. Das<br />

Bruttoinlandsprodukt ist um 5,0 % gesunken. Der Staat musste mit milliardenschweren Hilfen<br />

einspringen und ohne die Branchen, die sich in der Krise als Konjunkturstützen erwiesen haben,<br />

wäre diese Talfahrt noch dramatischer ausgefallen. Einer dieser Motoren der Binnenkonjunktur<br />

war und ist der Bau.<br />

Neben wirtschaftlichen Folgen wird Covid-19 auch gesellschaftliche Spuren hinterlassen: in uns<br />

selbst, in unseren Prioritäten und Gewohnheiten oder in der Art und Weise, wie wir künftig<br />

leben möchten oder welche Ansprüche wir an Mobilität stellen. Ob Covid-19 den Anstoß<br />

gegeben hat oder Beschleuniger bestehender Entwicklungen ist – die Lehren aus der Pandemie<br />

werden die Veränderungsprozesse unserer Zeit stark beeinflussen. Von der Mobilitätswende<br />

über den Umwelt- und Klimaschutz, der Stadt-Land-Beziehung bis<br />

hin zum Wandel unserer Arbeits- und Bildungswelten.<br />

Am Ende wird sich auch die Infrastruktur verändern und weiterentwickeln<br />

müssen. Öffentliche Räume können den neuen<br />

Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger nur genügen, wenn<br />

ihre Infrastruktur als gestaltendes Element von Zeit zu Zeit neu<br />

gedacht wird.<br />

Wir müssen Antworten<br />

liefern, wie Straßenbau klimafreundlicher<br />

sein kann und<br />

welche Rolle wir einnehmen<br />

wollen, wenn es um Zukunftsthemen<br />

wie intelligente Straßenbeläge<br />

oder Orientierungshilfen<br />

für autonome Fahrzeuge geht.<br />

Als Teil der Baubranche müssen auch wir uns mit dem Wandel<br />

öffentlicher Räume befassen. Nur so können wir unsere Vorstellungen<br />

in die Diskussion einbringen und uns darauf vorbereiten,<br />

selbst Teil des Wandels zu werden. Denn der Umbau unserer<br />

Städte wird zu einer Neuaufteilung von Straßenverkehrsflächen führen. Es wird weniger und<br />

bald vielleicht sogar gar keinen Neubau mehr geben. Hingegen rücken Erhalt und Ausbau von<br />

Straßen und Brücken stärker in den Fokus. Wir müssen Antworten liefern, wie Straßenbau<br />

klimafreundlicher sein kann und welche Rolle wir einnehmen wollen, wenn es um Zukunftsthemen<br />

wie intelligente Straßenbeläge oder Orientierungshilfen für autonome Fahrzeuge geht.<br />

Asphalt, der den größten Anteil im Straßenbau insgesamt einnimmt, ist dabei besonders<br />

gefordert und auch geeignet. Und das alles im Kontext einer Bundestagswahl am 26. September,<br />

die wesentliche Veränderungen in der Bau- und Verkehrspolitik mit sich bringen wird.<br />

Ich freue mich, diesen Dialog 20<strong>21</strong> mit Ihnen gemeinsam zu führen – mutig, kreativ und ohne<br />

Scheuklappen. Wir haben es in der Hand, zu gestalten und nicht bloß zu reagieren.<br />

Es grüßt Sie<br />

Ihr Oliver Nohse<br />

1|20<strong>21</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © WIRTGEN GROUP<br />

Saubere Technologien<br />

für den Einsatz<br />

Die Nutzung von WIRTGEN GROUP Produkten<br />

im Straßenbau, in der Gewinnung und Aufbereitung<br />

von Rohstoffen sowie beim Recycling<br />

von Baustoffen ist nicht allein wegen der<br />

innovativen, sparsamen Maschinentechnik so<br />

umweltfreundlich. Auch die Verfahren leisten<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

So bietet die WIRTGEN GROUP ausgereifte<br />

Technologien und Lösungen auch für die<br />

Verarbeitung von temperaturabgesenktem<br />

Asphalt – einem Straßenbaustoff, der derzeit<br />

stark an Bedeutung gewinnt. Das Potenzial<br />

zur Energieeinsparung ist dabei einer der<br />

wichtigsten Treiber. Die Technologien der<br />

WIRTGEN GROUP tragen dazu bei, dass<br />

Herstellung und Verarbeitung von weniger<br />

heißem Mischgut praktisch konventionell<br />

erfolgen können.<br />

www.wirtgen-group.com<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

36<br />

A3<br />

Die stetig steigende Bedeutung der<br />

A3 macht in Höhe Regensburg den<br />

3-streifigen Ausbau je Richtung notwendig.<br />

Die Fahrbahn wurde mit<br />

Guss<strong>asphalt</strong> hergestellt, dem als Zusatz<br />

der Natur<strong>asphalt</strong> Gilsonite beigemischt<br />

wurde.<br />

Von Bernd Hinrichs<br />

14<br />

Quelle: Stadt Münster<br />

Rejuvenatoren<br />

Die Stadt Münster hat<br />

sich dazu entschieden,<br />

drängende Fragen beim<br />

Einsatz von Rejuvenatoren<br />

im Zuge durchzuführender<br />

Bauprojekte<br />

der Straßenerhaltung zu<br />

beantworten.<br />

Von Dr.-Ing. Daniel<br />

Gogolin, Dr.-Ing.<br />

Alexander Buttgereit<br />

und M. Sc. Maria Koordt<br />

1|20<strong>21</strong>


Inhalt<br />

5<br />

1|20<strong>21</strong><br />

8<br />

Im<br />

Quelle: EAPA<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Gespräch<br />

Dr. Carsten Karcher, Geschäftsführer<br />

der EAPA<br />

– European Asphalt<br />

Pavement Association,<br />

über die Verbandsarbeit<br />

in Zeiten von Covid-19<br />

und seinen Ausblick auf<br />

20<strong>21</strong>.<br />

Meinung<br />

Veränderungen gestalten! 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Baudurchführung und Ergebnisse<br />

aus der Qualitätssicherung<br />

Von Daniel Gogolin, Alexander Buttgereit<br />

und Maria Koordt 14<br />

Menschen<br />

Petra Beckefeld ist neue technische Direktorin 23<br />

Führungswechsel in der Niederlassung<br />

Donaueschingen 24<br />

Wechsel bei Denso 24<br />

Neuer Abteilungsleiter bei der Bast 26<br />

Riegelhuth geht zur Autobahn GmbH 26<br />

Nynas hat sich verstärkt 26<br />

Termine<br />

Kalender 27<br />

Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

Digitalisierung im Asphaltbau –<br />

Praxiserfahrung aus Baden-Württemberg<br />

Von Sven Gohl 28<br />

Technik<br />

Guss und Natur auf der A3<br />

Von Bernd Hinrichs 36<br />

Der Weg zum Flug-Platz an der Sonne<br />

ist wieder frei 40<br />

Niederlande erreichen Nachhaltigkeitsziele 41<br />

Bereit für die Verarbeitung von temperaturabgesenkten<br />

Asphalten 42<br />

Fünf neue Apps 45<br />

Autobahn-Sanierung in Rekordzeit 46<br />

A9 – schneller und mit weniger Stau 48<br />

Die papierlose Straßenbaustelle<br />

Von Andreas Velten 50<br />

Schäden mit Farbe reparieren 53<br />

Verdichten mit Blick in die Tiefe 54<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 56<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />

Buchtipp: Die Straßen von Rom 59<br />

1|20<strong>21</strong>


6 Aktuell<br />

Kartellverfolgung<br />

Bußgelder bei Straßenkanalguss<br />

verhängt<br />

Das Bundeskartellamt hat Geldbußen in Höhe von insgesamt rund sechs<br />

Mio. Euro gegen zwei Hersteller von Straßenkanalguss und deren Verantwortliche<br />

wegen Preis- und Rabattabsprachen sowie einer Absprache zur<br />

Aufteilung zweier Großaufträge verhängt. Als Straßenkanalguss werden<br />

Produkte wie Schachtabdeckungen und Aufsätze für Straßenabläufe bezeichnet,<br />

die aus Gusseisen bzw. aus Beton-Guss bestehen.<br />

Bei den betroffenen Unternehmen handelt<br />

es sich um Meier Guss Sales und Logistics,<br />

Rahden, und Hydrotec Technologies, Wildeshausen.<br />

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes:<br />

„Die Verstöße konnten mithilfe<br />

des anonymen Hinweisgebersystems des Bundeskartellamtes<br />

aufgedeckt werden. Die beiden<br />

in Deutschland führenden Hersteller von<br />

Kanaldeckeln und anderen Straßenkanalguss-Produkten<br />

haben zulasten ihrer Kunden<br />

verbotene Preisabsprachen getroffen. Im Jahre<br />

2<strong>01</strong>8 haben verantwortliche Mitarbeiter der<br />

beiden Unternehmen telefonisch und bei<br />

einem persönlichen Treffen auf einer Fachmesse<br />

mehrmals Erhöhungen von Nettopreisen<br />

sowie Rabattkürzungen für bestimmte<br />

Produktgruppen miteinander abgestimmt und<br />

im Anschluss auch vorgenommen. Darüber<br />

hinaus haben sie im August 2<strong>01</strong>8 in einem Einzelfall<br />

auch die Aufteilung zweier Großaufträge<br />

von Baustoffhändlern vereinbart.“<br />

Nach den Ermittlungen des Bundeskartellamtes<br />

bestand jedenfalls seit dem 16. Mai 2<strong>01</strong>8<br />

und bis zur Durchsuchung am 14. November<br />

2<strong>01</strong>8 zwischen den Verantwortlichen der beiden<br />

beteiligten Unternehmen die Übereinkunft,<br />

den Sonderrabatt (sog. „Zweiter Rabatt“)<br />

für bestimmte Standard-Produkte sowie die für<br />

Großkunden geltenden Nettopreise für<br />

bestimmte Beton-Guss-Schachtabdeckungen<br />

Die Verstöße konnten mithilfe<br />

des anonymen Hinweisgebersystems<br />

des Bundeskartellamtes<br />

aufgedeckt werden.<br />

Quelle: Pixabay<br />

Andreas Mundt: „Die beiden in Deutschland führenden<br />

Hersteller von Kanaldeckeln und anderen<br />

Straßenkanalguss-Produkten haben zulasten ihrer<br />

Kunden verbotene Preisabsprachen getroffen.“<br />

(Quelle: Bundeskartellamt)<br />

miteinander abzustimmen. Auf dieser Basis<br />

wurden innerhalb des angeführten Zeitraums<br />

mehrmals Konditionenanpassungen vereinbart.<br />

Darüber hinaus vereinbarten Verantwortliche<br />

Mitte August 2<strong>01</strong>8, Auftragsanfragen von<br />

zwei größeren Baustoffhändlern untereinander<br />

aufzuteilen. Die Anfragen bezogen sich auf<br />

vorgesehene Lieferungen im September und<br />

Oktober 2<strong>01</strong>8.<br />

Bei der Bußgeldfestsetzung wurde berücksichtigt,<br />

dass das Unternehmen Hydrotec bei<br />

der Aufklärung der Absprachen mit dem Bundeskartellamt<br />

umfassend kooperiert hat und<br />

das Verfahren im Wege der einvernehmlichen<br />

Verfahrensbeendigung (sog. Settlement) abgeschlossen<br />

werden konnte. Hinsichtlich der<br />

Absprache über die Aufteilung zweier Aufträge<br />

wurde gegen das Unternehmen in Anwendung<br />

der Bonusregelung des Bundeskartellamtes<br />

keine Geldbuße verhängt. Auch das Unternehmen<br />

Meier Guss hat den vom Bundeskartellamt<br />

ermittelten Sachverhalt – mit Ausnahme der<br />

Absprache über die Aufteilung zweier Aufträge<br />

– als zutreffend anerkannt und einem Settlement<br />

zugestimmt. Sämtliche verhängten Geldbußen<br />

sind bereits rechtskräftig. Ein Fallbericht<br />

mit den Inhalten des § 53 Abs. 5 GWB ist auf der<br />

Internetseite des Bundeskartellamtes veröffentlicht.<br />

<br />

•<br />

1|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Insolvenzverfahren<br />

Nynas schließt Reorganisation<br />

erfolgreich ab<br />

Das Bezirksgericht Södertörn hatte entschieden,<br />

dass die Reorganisation des Unternehmens Nynas<br />

nun abgeschlossen ist, nachdem in einer Gläubigerversammlung<br />

der zuvor eingereichte Vergleichsvorschlag<br />

angenommen wurde.<br />

Die Entscheidung des Gerichts ist im Januar 20<strong>21</strong> in Kraft getreten,<br />

und Nynas ist nicht mehr durch die Sanierungsvorschriften eingeschränkt.<br />

Bo Askvik, Präsident und CEO von Nynas, ist zufrieden:<br />

„Ich freue mich, diesen für Nynas sehr wichtigen Schritt ankündigen<br />

zu können und dass wir die seit Dezember letzten Jahres laufende<br />

Reorganisation nun beenden können. Gemeinsam mit unseren<br />

treuen Kunden und Lieferanten werden wir energisch vorwärts<br />

gehen und unser Geschäft in allen unseren globalen Märkten weiter<br />

ausbauen. Wir sind bereit, verlorene Marktanteile zurückzuerobern<br />

und noch mehr.“<br />

Nynas geht aus der Reorganisation als ein stärkeres Unternehmen<br />

mit einer für fünf Jahre gesicherten Finanzierung und einer starken<br />

Bilanz hervor. Die wichtigste Errungenschaft ist jedoch die erfolgreiche<br />

Umstellung auf eine neue Mischung von Rohstoffen im vergangenen<br />

Jahr. Dies war aufgrund der US-Sanktionen gegen den Export<br />

von venezolanischem Rohöl notwendig, das früher ein wichtiger<br />

Rohstoff für das Unternehmen war. Nach einem Umstellungsprogramm<br />

in den Raffinerien und der Lieferkette sind nun mehrere neue<br />

Einsatzstoffe zugelassen und verarbeitet worden. Nynas kann die<br />

Raffinerien nun mit 100 % nicht venezolanischen Rohstoffen betreiben,<br />

ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen. Alle notwendigen<br />

behördlichen Genehmigungen wurden eingeholt. Die Produktrezepturen<br />

wurden schnell angepasst und Nynas verfügt über die erforderlichen<br />

Genehmigungen seiner Kunden.<br />

„Die Situation, in die Nynas durch die Reorganisation geraten ist, hat<br />

allen Beteiligten viel abverlangt und unsere Mitarbeiter unter großen<br />

Druck gesetzt. Unsere Marke ist immer noch stark, und das ist das Ergebnis<br />

der Bemühungen aller loyalen und fleißigen Mitarbeiter. Ich möchte<br />

auch zum Ausdruck bringen, dass wir dankbar für die Unterstützung<br />

sind, die wir von unseren Kunden und Lieferanten erhalten. Unsere Partnerschaften<br />

gehen wirklich über reine Handelsgeschäfte hinaus“, sagte<br />

Askvik.<br />

Die fortschreitende Umstrukturierung der Raffinerieindustrie infolge<br />

der IMO-2020-Gesetzgebung und strengerer Leistungsanforderungen<br />

wird zu einer höheren Nachfrage nach spezialisierten Produzenten<br />

sowohl bei Bitumen als auch bei Spezialölen führen. Das Unternehmen<br />

erwartet auch auf dem Bitumenmarkt ein Wachstum, vor allem aufgrund<br />

der gestiegenen Ausgaben für die Straßeninstandhaltung. •<br />

Im vergangenen Jahr hat Nynas auf eine neue Mischung von Rohstoffen bei<br />

seinen Produkten umgestellt. (Quelle: Nynas)<br />

S&P Asphaltbewehrungen<br />

Unsere ressourcenschonenden Systeme verlängern nachweislich die<br />

Lebensdauer von Asphaltflächen. Rufen Sie unter 06032 8680 - 160<br />

an oder besuchen Sie sp-reinforcement.de, und wir sagen Ihnen, wie.<br />

1|20<strong>21</strong>


8 Aktuell<br />

EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË<br />

Im Gespräch<br />

„Der Austausch ist das Salz in der Suppe“<br />

Die letzten gut zwölf Monate haben unser gesamtes Leben, privat wie beruflich, gehörig durcheinandergewirbelt.<br />

Davon betroffen ist auch die Asphaltbranche – national wie international. Bernd Hinrichs sprach<br />

mit Dr. Carsten Karcher, Geschäftsführer der EAPA – European Asphalt Pavement Association, über die<br />

Verbandsarbeit in Zeiten von Covid-19 und seinen Ausblick auf 20<strong>21</strong>.<br />

<strong>asphalt</strong>: Dr. Karcher, das vergangene Jahr hat viele Menschen vor<br />

große Herausforderungen gestellt. Wie ist die EAPA durch das Corona-Jahr<br />

gekommen?<br />

Dr. Carsten Karcher: Wir sind erstaunlich gut durch das Jahr gekommen.<br />

Überrascht war ich von der hohen Arbeitsintensität trotz fast vollständig<br />

ausgefallener Reisetätigkeit. Unsere Arbeit ist ja grenzüberschreitend,<br />

das heißt, Reisen waren nicht erlaubt oder wenig sinnvoll. Wir haben das<br />

aber hervorragend online aufgefangen und alle Sitzungen der Komitees<br />

und Arbeitsgruppen und sogar unsere Mitgliederversammlung bereits<br />

im Mai letzten Jahres online durchgeführt. Allerdings entstanden uns<br />

zusätzliche Anwaltskosten zur Klärung der Rechtssicherheit von<br />

Beschlüssen, da unsere Satzung ein solches Format nicht vorsieht. Gegen<br />

Ende letzten Jahres haben wir sogar das erste digitale Event der EAPA<br />

mit großem Erfolg durchgeführt: ein zweitägiges Webinar zum Thema<br />

Live Cycle Assessment mit Vortragenden und Teilnehmern aus der ganzen<br />

Welt. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass es eher mehr als weniger<br />

Sitzungen im letzten Jahr waren, um auch in Kontakt mit unseren<br />

Mitgliedern zu bleiben.<br />

Welche Möglichkeiten/Pläne haben und sehen Sie für 20<strong>21</strong>?<br />

Nachdem wir es organisatorisch geschafft haben, den Verband in dieser<br />

außergewöhnlichen Zeit auf einem hohen Niveau weiterzuführen, müssen<br />

wir das auch jetzt finanziell schaffen. In einigen unserer Mitgliedstaaten<br />

wie etwa Frankreich, Spanien, Großbritannien oder Kroatien hat es<br />

die Bauindustrie ordentlich gebeutelt und in anderen Ländern ist die<br />

Asphaltproduktion sogar gestiegen. Hier müssen wir solidarisch und<br />

zukunftsorientiert handeln, um als Verband gestärkt aus dieser Krise<br />

hervorzugehen. Des Weiteren gilt es den persönlichen Austausch von<br />

INFO<br />

Zum 7. Eur<strong>asphalt</strong> &<br />

Eurobitume Kongress<br />

15 th - 17 th June 20<strong>21</strong><br />

Termin:<br />

15.–17. Juni 20<strong>21</strong><br />

Ort:<br />

Virtuell<br />

ASPHALT 4.0 FOR FUTURE MOBILITY<br />

Veranstalter:<br />

EAPA und Eurobitume<br />

Anmeldung:<br />

www.eecongress20<strong>21</strong>.org<br />

Konferenzsprache:<br />

Englisch<br />

Quelle: Eapa<br />

www.eecongress20<strong>21</strong>.org<br />

#eecongress20<strong>21</strong><br />

1|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

9<br />

EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË EAPA News ËËË<br />

Dr. Carsten Karcher: „Dieser<br />

7. E&E-Kongress wird ein<br />

ganz besonderer und<br />

die erste große virtuelle<br />

Veranstaltung für die<br />

Bitumen- und Asphaltbranche<br />

auf europäischer Ebene.“<br />

(Quelle: EAPA)<br />

Angesicht zu Angesicht, sobald erlaubt und sinnvoll, wieder zu pflegen,<br />

um Wissen und Informationen weiterzugeben, damit wir alle Schritt für<br />

Schritt besser werden und besser aufgestellt sind. Der Austausch ist das<br />

Salz in der Suppe eines Verbandes und gelingt meiner Meinung nach<br />

besonders gut im direkten Gespräch. Für ein Jahr können wir gut mit den<br />

vorhandenen Kontakten und Netzwerken arbeiten, aber dann müssen<br />

diese aufgefrischt oder auch neue geschaffen werden, das gilt insbesondere<br />

für das Parkett in Brüssel.<br />

Digitale Veranstaltungen können auch bei der EAPA zukünftig eine<br />

größere Rolle spielen, daran arbeiten wir konkret. Bestes Beispiel hierfür<br />

ist der 7. E&E Kongress, den wir erst für Mai 2020 klassisch organisiert,<br />

dann verschoben und für Juni 20<strong>21</strong> neu organisiert haben, um diesen<br />

dann vollkommen neu organisiert als virtuelles Format für Juni 20<strong>21</strong><br />

anzubieten.<br />

Der E&E-Kongress ist ein gutes Stichwort: Das Event wird als virtuelle<br />

Veranstaltung stattfinden. Wie muss ich mir das vorstellen?<br />

Wir haben bei der Organisation großen Wert daraufgelegt, den Kongress<br />

inhaltlich so zu belassen, wie er von den Teilnehmern unter normalen<br />

Umständen erwartet wird. Das virtuelle Format ist ja dieses Mal nur eine<br />

Ausnahme, geplant ist in Zukunft für die typischen Kongressinhalte, wie<br />

beste fachtechnische Inhalte basierend auf Fachartikeln und eine begleitende<br />

Ausstellung, weiterhin eine Präsenzveranstaltung anzubieten.<br />

Aber zurück zum Online-Format: Es wird an drei Nachmittagen in zwei<br />

parallelen virtuellen Räumen das Vortragsprogramm begleitet von einer<br />

Fachausstellung ebenfalls in einem virtuellen Raum angeboten. Im Zeitplan<br />

sind zwei Blöcke für Posterpräsentationen der Autoren, die keinen<br />

Vortrag anbieten können, berücksichtigt. Dort kann man, wie auch in der<br />

Fachausstellung, im allgemeinen Konferenzgebäude und im Raum für<br />

das Netzwerken, mit dem Autor oder anderen chatten oder sogar videochatten.<br />

Das kommt einer Präsenzveranstaltung schon sehr nahe und<br />

bietet viele Interaktionsmöglichkeiten. In den Vortragsblöcken ist ausreichend<br />

Zeit für Fragen und Antworten an die Autoren berücksichtigt,<br />

was live mit dem Moderator und den Vortragenden stattfindet, wobei<br />

die Vorträge selbst aus Zeitmanagement- und Qualitätsgründen vorher<br />

aufgezeichnet werden. Vor und nach dem technischen Programm<br />

besteht weiterhin die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen, die<br />

Ausstellung zu besuchen und auch kommerziellen Veranstaltungen der<br />

Sponsoren beizuwohnen.<br />

Bietet das virtuelle Format auch Vorteile und Möglichkeiten, die es<br />

bei einem klassischen Kongress nicht geben würde?<br />

Die zeitraubende Anreise entfällt, die Kosten für Reise und Hotel entfallen<br />

und man kann ganz COVID-frei und somit sicher von zu Hause aus<br />

mit den anderen in Kontakt treten. Teilnehmer können sich während des<br />

Kongresses zu- und abschalten, wann immer sie möchten, oder sich das<br />

Ganze ab dem nächsten Tag im Nachgang bis zu drei Monate lang<br />

anschauen, so lange sind die Mitschnitte der Veranstaltungsinhalte<br />

online abrufbar. Sie können jeden Teilnehmer suchen, finden und kontaktieren,<br />

man muss seine Kontakte nicht erfolglos auf dem Ausstellungsgelände<br />

suchen. Es gibt keine müden Beine für das Standpersonal und<br />

trotzdem ist der Austausch von jedem mit jedem – auch persönlich –<br />

möglich.<br />

Wird es Möglichkeiten geben, dass sich die Teilnehmer einbringen?<br />

Wie bereits oben beschrieben, ist uns eine Interaktion der Teilnehmer sehr<br />

wichtig und die virtuelle Plattform bietet hierfür verschiedene Möglichkeiten,<br />

damit sich die Teilnehmer einbringen und austauschen können.<br />

Ist auch eine virtuelle Ausstellung angedacht?<br />

Ja, eine solche Ausstellung ist vorbereitet. Ein virtueller Besuch der Ausstellungsstände<br />

ist möglich, inklusive Chat, Video-Chat, Übernahme von<br />

Dokumenten des Ausstellers, ansehen von Werbevideos oder Übergabe<br />

der eigenen digitalen Visitenkarte. Nur das obligatorische Getränk fällt<br />

bei diesem virtuellen Format leider aus; das holen wir aber bei der nächsten<br />

Veranstaltung nach – versprochen!<br />

Dieser 7. E&E-Kongress wird ein ganz besonderer und die erste große<br />

virtuelle Veranstaltung für die Bitumen- und Asphaltbranche auf europäischer<br />

Ebene. Viele aus der Industrie sind höchst gespannt und voller<br />

Vorfreude, daran teilzunehmen und/oder ihre Firmen und Produkte dort<br />

vorstellen zu können. Auch die Organisatoren EAPA und Eurobitume sind<br />

höchst gespannt und laden natürlich alle Fachleute ein, dabei zu sein<br />

und ihren Anteil zu einem gelungenen 7. E&E-Kongress beizutragen.<br />

Mehr Informationen zum Online-Format finden Sie auf der Website des<br />

Kongresses, dort gibt es auch ein kurzes Erklärvideo zum Kongress www.<br />

eecongress20<strong>21</strong>.org. Eine Kostenübersicht für Teilnehmer und Informationen<br />

zum Programm und für Aussteller und Sponsoren sind ebenfalls<br />

auf der Webseite zu finden. <br />

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1|20<strong>21</strong>


10 Aktuell<br />

Rüdebusch<br />

Auf steigende Nachfrage eingestellt<br />

Trimodal in die Zukunft – das ist das<br />

Motto der Rüdebusch-Gruppe. Das<br />

Unternehmen hat sich als Ziel gesetzt,<br />

wachsende Transportbedarfe<br />

neben dem LKW auf die Bahn und<br />

das Binnenschiff auszuweiten. Über<br />

insgesamt acht Standorte wird die<br />

gesamte Baustofflogistik abgedeckt.<br />

Der Schwerpunkt liegt hierbei im Bereich<br />

der Schüttgüter und der Entsorgung. Der<br />

Bereich Flüssigbitumen nimmt im gesamten<br />

Fuhrpark etwa einen Anteil von 10 % ein. An<br />

sieben der acht Standorte ist ein Großteil des<br />

Fuhrparks auf den Transport von Asphaltmischgut<br />

und die Rohstoffversorgung der<br />

Mischwerke ausgelegt. Thorsten Grupe vom<br />

Vertrieb – Bitumenlogistik bei Rüdebusch<br />

kommt immer gerne in Schleswig-Holstein vorbei.<br />

Hier sichert Rüdebusch die nachgelagerte<br />

Logistik vom Lübecker Hafen zu zwei Asphaltmischwerken<br />

in Ost-Holstein ab. Hier berichtet<br />

Pro Zug können 2.500 bis 3.000 t Material umgeschlagen werden. (Quelle: Rüdebusch)<br />

Grupe stolz, dass pro Zug 2.500 t bis 3.000 t an<br />

einem Tag abgewickelt werden. Das sind Mengen,<br />

die die Baubranche in Deutschland dringend<br />

benötigt. Denn die Versorgung mit Kies<br />

und Splitt als wichtige heimische Baurohstoffe<br />

wird in Deutschland zunehmend schwieriger.<br />

Nachdem es in den vergangenen Jahren erstmals<br />

Engpässe im Ruhrgebebiet und in Hamburg<br />

gegeben hat, weiten sich die Probleme<br />

inzwischen auf andere Regionen aus. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine im April 2020 veröffentlichte<br />

Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) in Hannover.<br />

Aber nicht nur im Bereich der Schüttgüter<br />

hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Braunschweig auf die steigende Nachfrage eingestellt.<br />

Auch in der „W. Rüdebusch GmbH“ hat<br />

man auf die wachsende Nachfrage reagiert und<br />

die Flotte im Bitumentransport deutlich ausgeweitet.<br />

Diese sind bundesweit im Einsatz. Seit<br />

nun mehr als 42 Jahren ist das familiengeführte<br />

Unternehmen Rüdebusch erfolgreich als Logistiker<br />

am Markt tätig.<br />

•<br />

Steinexpo 20<strong>21</strong><br />

Die nächste Steinexpo findet im<br />

Spätsommer 2023 statt<br />

Die 11. Internationale Demonstrationsmesse für<br />

die Roh- und Baustoffindustrie findet erst im<br />

September 2023 statt. (Quelle: DAV/hin)<br />

Die 11. Internationale Demonstrationsmesse<br />

für die Roh- und Baustoffindustrie<br />

muss deshalb aufgrund der nicht abschätzbaren<br />

Entwicklung für 20<strong>21</strong> abgesagt werden.<br />

Einen weiteren Termin außerhalb des bewährten<br />

Drei-Jahres-Turnus wird es nicht geben.<br />

Somit findet die 11. Steinexpo erst im September<br />

2023 im hessischen MHI-Steinbruch Nieder-Ofleiden<br />

statt.<br />

Ein Fünkchen Hoffnung hielt sich wacker bis<br />

Anfang Januar: Die 11. Steinexpo als Freiluftmesse<br />

sollte mit aufwendigen Hygienekonzepten<br />

doch gute Karten für eine Durchführung<br />

Nachdem die Verschiebung der Steinexpo 2020 in den April 20<strong>21</strong> dank<br />

der Zusammenarbeit aller beteiligten Partner gelungen und der Termin<br />

bekannt gegeben worden war, schien einer erfolgreichen Durchführung<br />

nichts im Wege zu stehen. Nun steht aber fest, dass die Maßnahmen rund<br />

um das Pandemiegeschehen eine Messedurchführung nicht zulassen.<br />

haben. Inzwischen wurde jedoch immer deutlicher,<br />

dass das Infektionsgeschehen und die<br />

eingeleiteten Maßnahmen der internationalen<br />

Demonstrationsmesse für die Roh- und Baustoffindustrie<br />

einen weiteren Strich durch die<br />

Rechnung machen. Schweren Herzens entschieden<br />

sich die Organisatoren der Geoplan<br />

GmbH deshalb zur Absage der Messe.<br />

Dr. Friedhelm Rese, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Messeorganisators Geoplan<br />

GmbH, erklärt dazu: „Es fällt uns wahrlich nicht<br />

leicht, diesen Schritt zu gehen. Wir haben bis<br />

zuletzt gekämpft, unser Hygienekonzept<br />

immer weiter verbessert und viel Zuspruch von<br />

der Ausstellerseite erhalten. Dennoch kommen<br />

wir um eine Absage nicht herum. Es geht<br />

schließlich um die Sicherheit aller Beteiligten<br />

und um die der Besucher.“<br />

Auf den bereits getroffenen Vorbereitungen<br />

baut die Geoplan GmbH somit nun erst in der<br />

neuen Planungsphase für 2023 auf. „Gemeinsam<br />

werden wir die 11. Steinexpo im September<br />

2023 wieder zur erfolgreichen Plattform für die<br />

Roh- und Baustoffindustrie machen!“, verspricht<br />

der Messechef. Der genaue Termin wird<br />

schnellstmöglich bekannt gegeben. •<br />

1|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

11<br />

How do we produce high-performance<br />

bitumen? We add knowledge to the mix.<br />

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1|20<strong>21</strong>


12 Aktuell<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Schwarzmüller<br />

Das Ausbildungszentrum der Schwarzmüller-<br />

Gruppe ist nach 18 Monaten Bauzeit im<br />

Dezember am Unternehmenssitz Hanzing in<br />

Freinberg (Oberösterreich) fertiggestellt<br />

worden. Auf 800 m² werden vor allem Lehrlinge<br />

ausgebildet, aber auch interne Schulungen<br />

aller Art stattfinden. Vor allem sollen<br />

hier in Zukunft alle Lehrlinge der Gruppe<br />

bestimmte einheitliche Ausbildungsmodule<br />

absolvieren.<br />

Terex Ecotec<br />

Mit insgesamt drei neuen Vertriebs- und Servicepartnern<br />

ist Terex Ecotec seit 2020 auch<br />

am deutschen Markt wieder flächendeckend<br />

aktiv. Den Westen, Norden und Osten<br />

Deutschlands betreuen jetzt gemeinschaftlich<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung und die<br />

Bielefelder Taurock Machinery. In<br />

Baden-Württemberg und Bayern vertritt<br />

jetzt die BAU Süddeutsche Baumaschinen<br />

Handels GmbH das Terex-Ecotec-Programm.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

NRW erhöht die Investitionen in die Landesstraßen,<br />

Schwerpunkt sind Ortsumgehungen.<br />

20<strong>21</strong> sollen die Mittel für Landesstraßen<br />

um 10 Mio. Euro auf 62 Mio. Euro ansteigen.<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>7 hatte das vorgesehene Bauvolumen<br />

noch bei 32 Millionen Euro gelegen.<br />

Lehrlingszahlen<br />

14.5<strong>01</strong> junge Menschen haben laut ZDB 2020<br />

eine Ausbildung in einem Bauberuf begonnen,<br />

das sind knapp 5 % mehr als 2<strong>01</strong>9. Insgesamt<br />

stieg die Zahl auf 42.120, das ist ein<br />

Plus von 4,1 %. Erfreulich sei, dass die Zahl<br />

junger Frauen, die sich für eine Ausbildung<br />

am Bau entschieden haben, um 10 % gestiegen<br />

ist.<br />

Niedersachsen<br />

Niedersachsen stellt 75 Mio. Euro im Landeshaushalt<br />

bereit, mit denen kommunale Straßen-<br />

und Radwegevorhaben mit bis zu 75 %<br />

der zuwendungsfähigen Kosten gefördert<br />

werden. Es werden 79 neue kommunale Bauvorhaben<br />

mit Landeszuschüssen aus dem<br />

Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(NGFVG) gefördert. Überwiegend<br />

handelt es sich dabei um den Ausbau<br />

und die Erneuerung kommunaler Straßen<br />

einschließlich mehrerer Ortsdurchfahrten.<br />

CO 2 -Steuer<br />

Das steckt hinter dieser<br />

neuen Abgabe<br />

Das Thema Nachhaltigkeit und die globale Erwärmung<br />

bestimmen das Leben und Handeln eines jeden Einzelnen.<br />

Zur Bewältigung der daraus resultierenden Probleme<br />

muss der Ausstoß von Treibhausgasen auch zukünftig<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Für fossile Energie träger<br />

werden im ersten Jahr<br />

25 Euro/t CO 2 fällig. (Quelle: Ampere)<br />

Die Bundesregierung hat in ihrem Klimapaket beschlossen, dass für<br />

fossile Brennstoffe ab 1. Januar 20<strong>21</strong> ein CO 2 -Preis eingeführt wird.<br />

Diese Abgabe besteuert fossile Brennstoffe dabei so, dass die Bevölkerung<br />

einen bewussten Umgang mit diesen Energieträgern entwickeln<br />

soll, um möglichst auf klimafreundlichere Technologien umzusteigen.<br />

Der CO 2 -Preis betrifft Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und<br />

Diesel in den Markt bringen. Sie werden verpflichtet, für den Treibhausgas-Ausstoß,<br />

den diese Brennstoffe verursachen, Emissionsrechte zu erwerben.<br />

Für fossile Energieträger werden im ersten Jahr 25 Euro/t CO 2 fällig.<br />

Im Gas wird der zu 20<strong>21</strong> neu eingeführte CO 2 -Preis an Verbraucher<br />

durchgereicht und verursacht mit durchschnittlich +0,5 ct/kWh eine<br />

ordentliche Erhöhung des Erdgaspreises. Diese Abgabe wächst ab sofort<br />

jährlich an, sodass die Steuer bis 2025 auf 55 Euro/t CO 2 steigen wird.<br />

Diese preisliche Belastung ist schon jetzt spürbar. Christoph Maas,<br />

Leiter Kooperations-, Marketing- und Datenmanagement bei dem Energieberatungsunternehmen<br />

Ampere, rät deshalb: „Aus diesem Grund<br />

sollten Kunden im Energiebezug sensibilisiert werden und mögliche<br />

Einsparpotenziale im Energiebezug von Profis prüfen lassen.“ •<br />

Terminverlegung<br />

Asphaltstraßentagung auf<br />

September verschoben<br />

Die alle zwei Jahre stattfindende FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

musste aufgrund der aktuellen Entwicklung der<br />

Corona-Pandemie auf September verschoben werden.<br />

Welche Auswirkungen das auf die Mitgliederversammlung<br />

des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) hat, stand<br />

bei Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

Die<br />

Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und<br />

Verkehrswesen (FGSV) hat<br />

den traditionell im Frühjahr<br />

stattfindenden Termin für die<br />

Asphaltstraßentagung von<br />

Ende April auf Ende September<br />

verschoben. Neuer Austragungstermin<br />

der Fachveranstaltung<br />

ist der <strong>21</strong>. und 22.<br />

September 20<strong>21</strong>. Die FGSV<br />

teilt mit, dass sie durch die<br />

Verschiebung auf bessere<br />

Die FGSV-Asphaltstraßentagung mit<br />

einem DAV-Stand ist auf Ende September<br />

verschoben. (Quelle: DAV/hin)<br />

Durchführungsmöglichkeiten vor Ort hofft. Als Austragungsort ist das<br />

Gewandhaus in Leipzig geplant. Das Veranstaltungsprogramm wird<br />

voraussichtlich in wenigen Wochen erscheinen.<br />

Ob die Mitgliederversammlung des DAV ebenfalls in den September<br />

verschoben wird, stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. „Wir werden<br />

unsere Mitglieder schnellstmöglich über die Durchführung unserer<br />

Mitgliederversammlung informieren“, erläutern dazu André Täube und<br />

Marco Bokies, Geschäftsführer des DAV. <br />

•<br />

1|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

13<br />

Deutscher Baupreis<br />

Leistungsstarke Bauunternehmen auszeichnen<br />

(Quelle: Bauverlag)<br />

Seit 2<strong>01</strong>3 zeichnet der Bauverlag mit<br />

fachlicher Unterstützung durch Institutionen<br />

und Verbände die leistungsstärksten<br />

Unternehmen aus. Das Ziel des Wettbewerbs<br />

Deutscher Baupreis ist, die<br />

besten Unternehmen der Branche, die ihre Prozesse im Griff haben und<br />

nachhaltig mit Ressourcen umgehen, zu ermitteln und auszuzeichnen.<br />

2022 wird der Deutsche Baupreis das erste Mal unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat verliehen. Der<br />

Deutsche Asphalt verband unterstützt den Deutschen Baupreis 2022.<br />

Der Deutsche Baupreis 2022 ist auf Initiative<br />

des Bauverlags und der Bergischen Universität<br />

Wuppertal (BUW) entstanden. Ziel ist<br />

es, leistungsstarke Bauunternehmen, ihre<br />

Erfolgsfaktoren und Entwicklungen in strategischen<br />

bzw. operativen Bereichen zu identifizieren<br />

und auszuzeichnen. Daher soll nicht eine<br />

einzelne, besonders gelungene Bauleistung im<br />

Vordergrund stehen, sondern die grundsätzliche<br />

Fähigkeit eines Bauunternehmens, Aufträge<br />

mit einem hohen Standard und in hoher<br />

Qualität zu erfüllen.<br />

Die Beurteilung der Bauunternehmen<br />

erfolgt über eine mehrstufige Bewertung<br />

durch wissenschaftlich fundierte Fragebögen,<br />

unterstützt durch eine unabhängige Fachjury.<br />

Alle eingereichten Daten und Informationen<br />

werden streng vertraulich behandelt.<br />

Grundsätzlich können an diesem Wettbewerb<br />

Bauunternehmen als Ganzes oder einzelne<br />

Geschäftsbereiche eines Bauunternehmens<br />

teilnehmen. Die Teilnahme ist für die<br />

Bauunternehmen kostenlos. Um den unterschiedlichen<br />

Unternehmensgrößen gerecht zu<br />

werden, erfolgt die Abfrage der Unternehmensinformationen<br />

durch unterschiedliche Fragebögen,<br />

die sich an der Betriebsgröße der Bauunternehmen<br />

orientieren. Es gibt vier Kategorien:<br />

1 bis 20, <strong>21</strong> bis 50, 51 bis 250 sowie über<br />

250 Mitarbeiter. Zusätzlich zu den Bauunternehmen<br />

werden auch fünf Sonderkategorien<br />

ausgezeichnet: Arbeitsschutz/Arbeitssicherheit,<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Nachwuchsförderung<br />

und Innovation. Die Teilnahme<br />

an diesen Sonderkategorien ist offen.<br />

Hier können nicht nur Bauunternehmen, sondern<br />

beispielsweise auch Start-ups für die<br />

Bauindustrie hilfreiche Apps, Lösungen und<br />

Konzepte einreichen. <br />

•<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 8/20<br />

1. Seite 14<br />

Zu Ermittlung und Bewertung<br />

der Bitumenexposition beim<br />

Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> – Teil 2<br />

2. Seite 40<br />

DSV – wohin geht die<br />

Reise<br />

3. Seite 8<br />

Hilfsprojekte in Afrika<br />

4. Seite 38<br />

„Wir fühlen uns am wohlsten,<br />

wenn wir etwas<br />

entwickeln können“<br />

5. Seite 7<br />

Radfahren ist mehr als<br />

Freizeitvergnügen<br />

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14 Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Überblick über die<br />

Pilotstrecke Hartmannsbrook<br />

vom<br />

17. Juni 2020.<br />

(Quelle: Stadt Münster)<br />

Möglichkeiten und Grenzen – Teil 2<br />

Baudurchführung und<br />

Ergebnisse aus der<br />

Qualitätssicherung<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

15<br />

Primäres Ziel dieses Projektes ist es, Antworten auf die drei Kernfragen zu erhalten,<br />

inwieweit sich die Zugabemenge von Asphaltgranulat (AG) erhöhen lässt, ohne die<br />

Qualität der fertigen Schicht negativ zu beeinflussen, ob die Zugabe eines Rejuvenators<br />

schon bei geringen Anteilen von AG im Asphaltmischgut sinnvoll ist und ob sich<br />

durch den Einsatz von Rejuvenatoren grundsätzlich die Qualität des Asphalts verbessern<br />

lässt bzw. die Nutzungsdauer einer Asphaltschicht respektive des Oberbaus aus<br />

Asphalt signifikant verlängert werden kann. Da sich diese Fragestellungen – gerade<br />

im Hinblick auf die baupraktische Anwendung und Umsetzung – nicht alleine durch<br />

Untersuchungen im Labor beantworten lassen, hat sich die Bauabteilung des Amtes<br />

für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster dafür entschieden, diese Fragen möglichst<br />

im Zuge durchzuführender Bauprojekte der Straßenerhaltung zu beantworten.<br />

Von Dr.-Ing. Daniel Gogolin, Dr.-Ing. Alexander Buttgereit und M. Sc. Maria Koordt<br />

Nachdem im ersten Teil der Veröffentlichung [1] die<br />

Voruntersuchungen und die Ermittlung der Zugabemenge<br />

des Rejuvenators, die Erstellung der Erstprüfung<br />

sowie das Untersuchungsprogramm erläutert worden<br />

sind, damit die Varianten bautechnisch beurteilt und<br />

verglichen werden können, geht es im zweiten Teil um<br />

die Darstellung der baulichen Umsetzung. In diesem<br />

Zusammenhang werden auch die Ergebnisse der Eigenüberwachung<br />

sowie der Kontrollprüfungen erläutert.<br />

Bauvorhaben und vorbereitende<br />

Maßnahmen<br />

Als Pilotstrecken sind vom Amt für Mobilität und Tiefbau<br />

der Stadt Münster die Feuerstiege und der Hartmannsbrook<br />

in Münster- Amelsbüren ausgewählt worden (Abb.<br />

1). Die Baulänge beträgt in beiden Fällen rund 2 km. Während<br />

bei der Feuerstiege in der Asphaltdeckschicht (3 cm,<br />

AC 8 DN) bis zu 50 % Asphaltgranulat mit und ohne<br />

Zugabe eines Rejuvenators eingesetzt wurden, ist am<br />

Hartmannsbrook in der Asphalttragschicht (6 bis 8 cm, AC<br />

22 TN) der Anteil des Asphaltgranulats auf bis zu 80 % –<br />

ebenfalls mit und ohne Zugabe eines Rejuvenators –<br />

gesteigert worden.<br />

Vorbereitende Maßnahmen für die<br />

Baumaßnahmen<br />

Um das geplante Bauvorhaben mit der gewünschten<br />

Qualität umsetzen zu können und nachher eine nachvollziehbare<br />

Dokumentation der einzelnen Varianten zu<br />

haben, sind bereits im Zuge der Bauvorbereitung<br />

umfangreiche Überlegungen anzustellen. Dies beginnt<br />

bereits mit der Organisation des Asphaltgranulats, welches<br />

möglichst gleichmäßig und in vergleichbarer Qualität<br />

an der Mischanlage vorrätig ist. Hierbei sind unter<br />

Umständen längere Zeiträume zur Beschaffung eines<br />

geeigneten Asphaltgranulats und der zusätzlich notwendigen<br />

Voruntersuchungen einzuplanen. Ebenfalls ist da -<br />

rauf zu achten, dass zum Einbauzeitpunkt die notwendigen<br />

Kapazitäten an der Asphaltmischanlage vorgehalten<br />

werden, um den Einfluss von unterschiedlichen Mischwerken<br />

auf die Qualität des Asphaltmischgutes später ausschließen<br />

zu können. Außerdem ist sicherzustellen, dass<br />

ausreichend Personal für die Messungen und die Dokumentation<br />

auf der Baustelle vorhanden ist.<br />

Abb. 1: Pilotstrecken<br />

Hartmannsbrook<br />

und<br />

Feuerstiege in<br />

Münster<br />

1|20<strong>21</strong>


16<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Tab. 1: Übersicht über die<br />

verwendeten Asphaltdeckschicht-Varianten<br />

an der<br />

Feuerstiege in Münster<br />

Pilotstrecke Probefeld Variante Mischwerk Feldlänge [m] Einbautag<br />

AC 8 DN<br />

11. Mai 20<br />

1<br />

MW 1 267<br />

20 % AG<br />

AC 8 DN<br />

2<br />

20 % AG<br />

MW 1 341<br />

mit Rejuvenator<br />

Feuerstiege<br />

3<br />

AC 8 DN<br />

50 % AG<br />

MW 1 274<br />

AC 8 DN<br />

4<br />

50 % AG<br />

MW 1 282<br />

mit Rejuvenator<br />

5<br />

AC 8 DN<br />

0 % AG<br />

MW 1<br />

Reststrecke<br />

11. Mai 2020 und<br />

12. Mai 2020<br />

AG = Asphaltgranulat; MW = Asphaltmischwerk; Rejuvenator = Viatop plus RC<br />

Abb. 2: Sichtbare Kennzeichnung der Asphaltmischgut-Varianten am Lkw<br />

Abb. 3: Temperaturmessungen bei Anlieferung bzw. beim Einbau<br />

Pilotstrecke Feuerstiege – Einbau der<br />

Asphaltdeckschicht-Probefelder<br />

Die bautechnische Umsetzung der Pilotstrecken begann<br />

am 11. Mai 2020 mit dem Einbau der Asphaltdeckschicht-Varianten<br />

an der „Feuerstiege“. Eine Übersicht<br />

über die Einbaureihenfolge, der Probefeldanordnung<br />

und der jeweiligen Feldlänge liefert hierzu die Tabelle 1.<br />

Um den Einbau nicht zu behindern und keine Arbeitsfugen<br />

hervorzurufen, sind die Varianten nicht scharf voneinander<br />

getrennt worden. Daher gibt es jeweils einen<br />

Übergangsbereich, der jedoch für die Kontrollprüfungen<br />

bzw. die weitergehenden Performanceuntersuchungen<br />

nicht herangezogen worden ist. Wie zuvor vereinbart,<br />

wurden alle Fahrzeuge zur Anlieferung des Asphaltmischguts<br />

am Asphaltmischwerk nach der jeweiligen Asphaltmischgut-Variante<br />

gekennzeichnet (Abb. 2).<br />

Bei einer mittleren Außentemperatur von etwa 8 °C<br />

und vorherrschender Bewölkung wurde das Asphaltmischgut<br />

gemäß ZTV Asphalt-StB 07/13 gleichmäßig mit<br />

einer Temperatur zwischen 150 °C und 170 °C angeliefert<br />

(Abb. 3). Zur baubegleitenden Verdichtungskontrolle<br />

wurden radiometrischen Messungen mittels Troxler-Isotopensonde<br />

durchgeführt. Hierbei wurde einerseits zur<br />

allgemeinen Qualitätssicherung die Verdichtungsleistung<br />

überprüft. Andererseits wurden durch kontrollierte<br />

Messungen direkt hinter dem Asphaltfertiger und nach<br />

jedem Walzengang Messungen durchgeführt, um eventuelle<br />

Rückschlüsse auf das Verdichtungsverhalten der<br />

einzelnen Varianten zu erhalten (Abb. 4). Für die geplanten<br />

<strong>asphalt</strong>technologischen Untersuchungen im Labor<br />

der Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH wurden<br />

jeweils ungefähr in Feldmitte für jede Asphaltvariante 16<br />

Asphaltproben (insgesamt 80 Asphaltmischguteimer)<br />

des Asphaltdeckschichtmischguts entnommen (Abb. 5).<br />

Die Entnahmepunkte wurden entsprechend eingemessen<br />

(Abb. 6) und für die nachgehenden Bohrkernentnahmen<br />

für die Kontrolluntersuchungen markiert.<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

17<br />

Der erste Einbautag wurde mit der Referenzvariante<br />

(0 % Asphaltgranulat) abgeschlossen, sodass der Einbau<br />

aller Varianten und analog dazu alle Untersuchungen<br />

gebündelt unter gleichbleibenden Rahmenbedingungen<br />

durchgeführt werden konnten. Da der Einbau der gesamten<br />

Asphaltdeckschicht aufgrund der Streckenlänge nicht<br />

an einem Tag vollständig abgeschlossen werden konnte,<br />

wurde am 12. Mai 2020 die restliche Strecke mit der Referenzvariante<br />

(ohne Asphaltgranulat) beendet. Die Abbildung<br />

7 zeigt in diesem Zusammenhang beispielhaft<br />

einen Abschnitt des abgeschlossenen Bauvorhabens<br />

Feuerstiege.<br />

Optisch zeigte sich das Asphaltmischgut bei der Anlieferung<br />

und beim Einbau bei allen Varianten gleichmäßig<br />

schwarz umhüllt und schwach glänzend. Rein visuell<br />

Abb. 4 (oben): Baubegleitende<br />

radiometrische<br />

Dichtemessungen<br />

Abb. 5 (Mitte): Probenahmen<br />

für Kontrolluntersuchungen<br />

und erweiterte Performance<br />

Untersuchungen<br />

Abb. 6 (unten): Einmessung<br />

der Feldabschnitte für<br />

Langzeitbetrachtungen /<br />

Monitoring<br />

konnten während des Bauprozesses bzw. im Nachgang<br />

nach der abgeschlossenen Verdichtung keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den jeweiligen Asphaltmischgutvarianten<br />

festgestellt werden (vgl. Abb. 8 und 9).<br />

Baumaßnahme Hartmannsbrook –<br />

Probefelder Asphalttragschicht<br />

Die Asphalttragschicht-Varianten wurden am 26. Mai 2020<br />

bei rund 10 °C Außentemperatur sowie am 17. Juni 2020<br />

bei rund 20 °C Außentemperatur am Hartmannsbrook in<br />

Münster eingebaut. Eine Übersicht über die einzelnen<br />

Probefelder kann der Tabelle 2 entnommen werden.<br />

Die Qualitätssicherung, Qualitätsüberwachung und<br />

die Einbaudokumentation erfolgten parallel zum Einbau<br />

1|20<strong>21</strong>


18<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Abb. 7: Abgeschlossenes<br />

Bauvorhaben (Feuerstiege)<br />

der Asphaltdeckschicht-Varianten in der Feuerstiege. Die<br />

Einbautage unterscheiden sich im Wesentlichen durch<br />

die Streckenlänge und die notwendige Erreichbarkeit der<br />

Anlieger sowie die zuvor zu leistenden Vorarbeiten. Im<br />

Zuge der Baumaßnahme wurden auch hier wieder Temperatur-<br />

und Dichtemessungen durchgeführt sowie für<br />

die weiteren Untersuchungen Asphaltproben entnommen<br />

(25 Mischguteimer je Variante). Die Abbildungen 10<br />

und 11 präsentieren beispielhaft den Einbau auf der<br />

Asphalttragschicht auf dem Hartmannsbrook.<br />

Infolge einer Terminverschiebung des Bauvorhabens<br />

kam es beim Asphaltmischwerk 1 zu Kapazitätsproblemen,<br />

sodass für den Einbau am 17. Juni 2020 zwangsläufig<br />

auf ein anderes Asphaltmischwerk ausgewichen werden<br />

musste. Obwohl am Asphaltmischwerk 2 nach gleicher<br />

Erstprüfung gemischt und die Gesteinskörnungen und<br />

das Basisbitumen jeweils aus der gleichen Provenienz<br />

verwendet wurden, ergaben sich an dieser Stelle besonders<br />

im Hinblick auf die unterschied liche Anlagentechnik<br />

der beiden Asphaltmischwerke und dem verwendeten<br />

Asphaltgranulat zwangsläufig Einflüsse auf das hergestellte<br />

Asphaltmischgut. Um dennoch eine gewisse Vergleichbarkeit<br />

herzustellen, wurde das Projekt um eine<br />

zusätzliche Variante (bzw. zusätzliches Probefeld) erweitert.<br />

Die Variante 3.1 (Mischwerk 1), also die Variante mit<br />

der Asphalttragschicht AC 22 T N und 50 % Asphaltgranulat,<br />

wurde im zusätzlichen Feld 3.2 noch einmal mit<br />

dem Mischwerk 2 wiederholt und entsprechend beprobt.<br />

Die einzelnen Einbautage verliefen – analog zur Feuerstiege<br />

– auch bei dem Einbau der Asphalttragschicht<br />

ohne nennenswerte Probleme.<br />

Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen und<br />

erste Interpretation der Ergebnisse<br />

Im Rahmen der Kontrolluntersuchungen wurden an<br />

jedem Probefeld bzw. jeder Asphaltvariante jeweils vier<br />

Asphaltbohrkerne entnommen und gemeinsam mit der<br />

dazu korrespondierenden Asphaltmischgutprobe (Eimer-<br />

Abb. 8: Oberflächentextur Probefeld 4 (AC 8 D N mit 50 % AG<br />

und Rejuvenator)<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

19<br />

Pilotstrecke Probefeld Variante Mischwerk Feldlänge [m] Einbautag<br />

1<br />

AC 22 TN<br />

50 % AG<br />

MW 1 429<br />

mit Rejuvenator<br />

AC 22 TN<br />

2<br />

80 % AG<br />

MW 1 466<br />

26. Mai 20<br />

mit Rejuvenator<br />

Hartmannsbrook<br />

3.1<br />

AC 22 TN<br />

50 % AG<br />

MW 1 92<br />

3.2<br />

AC 22 TN<br />

50 % AG<br />

MW 2 288<br />

4<br />

AC 22 TN<br />

80 % AG<br />

MW 2 255<br />

17. Juni 20<br />

5<br />

AC 22 TN<br />

60 % AG<br />

MW 2 336<br />

AG = Asphaltgranulat; MW = Asphaltmischwerk; Rejuvenator = Viatop plus RC<br />

Tab. 2: Übersicht über die<br />

verwendeten Asphalttragschicht-Varianten<br />

am Hartmannsbrook<br />

in Münster<br />

Abb. 9: Oberflächentextur<br />

Probefeld 5 (AC 8 D N mit 0 % AG)<br />

Grundsätzlich lässt sich festhalten,<br />

dass alle Varianten innerhalb der Grenzwerte<br />

für ein Straßenbaubitumen 50/70<br />

im Sinne der ZTV Asphalt-StB 07/13 liegen.<br />

probe) labortechnisch analysiert (Abb. 12 und 13).<br />

Die für das Projekt im ersten Schritt wesentlichen<br />

Ergebnisse aus den Kontroll- und Eigenüberwachungsuntersuchungen<br />

inklusive der zusätzlich durchgeführten<br />

Bindemittelanalysen mit dem Bitumen-Typisierung-Schnellverfahren<br />

(BTSV) gemäß AL DSR-Prüfung<br />

(BTSV) [2] sind den Tabellen 3 und 4 zu entnehmen. Aus<br />

der Auswertung der Kontrolluntersuchungen der Probefelder<br />

bezüglich der Asphaltdeckschicht-Varianten (Tab.<br />

3) zeigt sich, dass an allen fünf Untersuchungspunkten/<br />

Probefeldern der Asphaltdeckschicht durchwegs Verdichtungsgrade<br />

von ≥ 98 % ermittelt werden konnten.<br />

Aufgrund der gleichmäßig hohen Werte (zwischen 99,6 %<br />

und 100,6 %) der Varianten mit Asphaltgranulat lässt die<br />

alleinige Betrachtung der Verdichtungsgrade keine aussagekräftige<br />

Differenzierung zu. Die Variante 5 der<br />

Asphaltdeckschicht (ohne Asphaltgranulat) weist hingegen<br />

mit 98,0 % zwar eine nach dem Regelwerk ausreichende<br />

Verdichtung auf, liegt aber in der Gesamtbeurteilung<br />

deutlich unterhalb der anderen Varianten. Die<br />

Ergebnisse zum Hohlraumgehalt der hergestellten<br />

Schichten verhalten sich hierbei sinngemäß analog zu<br />

den Verdichtungsgraden.<br />

Für die Beurteilung des Bindemittelkennwerts Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel wurden die Grenzwerte der<br />

ZTV Asphalt-StB 07/13 (rückgewonnenes Bindemittel)<br />

und (informativ) die Grenzwerte nach TL Bitumen-StB<br />

07/13 (frisches Bindemittel) herangezogen. Anhand der<br />

Ergebnisse lässt sich sowohl der Einfluss des Asphaltgranulats<br />

als auch der Einfluss des eingesetzten Rejuvenators<br />

erkennen. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass alle<br />

Varianten innerhalb der Grenzwerte für ein Straßenbaubitumen<br />

50/70 im Sinne der ZTV Asphalt-StB 07/13 liegen.<br />

Bei differenzierterer Betrachtung der Ergebnisse zeigt<br />

sich, dass die Varianten mit 0 % Asphaltgranulat, mit 20 %<br />

Asphaltgranulat und Rejuvenator und die Variante mit<br />

50 % und Rejuvenator alle innerhalb der Sortenspanne<br />

eines frischen Straßenbaubitumens 50/70 liegen. Die<br />

geprüften Äquisteifigkeitstemperaturen T untermauern<br />

diesen Sachverhalt zusätzlich. Der Phasenwinkel δ wird<br />

beim direkten Vergleich der Varianten ebenfalls durch<br />

den eingesetzten Rejuvenator positiv beeinflusst.<br />

Werden die Ergebnisse der Asphalttragschicht (Tab. 4)<br />

betrachtet, so zeigt sich insgesamt über alle sechs Probefelder<br />

ein sehr hohes Niveau der Verdichtung von durch-<br />

1|20<strong>21</strong>


20 Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Abb. 10: Einbaufelder in<br />

beschatteten Bereichen<br />

(Hartmannsbrook)<br />

wegs größer 100 %. Ein direkter Einfluss durch den Rejuvenator<br />

konnte an dieser Stelle, d. h. rein gemessen an<br />

der Endverdichtung, nicht festgestellt werden. Der<br />

erhöhte Anteil an Asphaltgranulat hingegen führt, u. a.<br />

durch die höhere Restfeuchte, zu einem leichten Schaumbitumen-Effekt,<br />

der sich wiederrum positiv auf die Verdichtungswilligkeit<br />

des Asphaltgemisches auswirkt.<br />

Bezogen auf die Grenzwerte der ZTV Asphalt-StB 07/13<br />

wird der Erweichungspunkte Ring und Kugel bei den Varianten<br />

mit 80 % und 50 % Asphaltgranulat (Feld 3.2) deutlich<br />

überschritten. Gerade bei der Variante 2 (80 % AG mit<br />

Rejuvenator) lässt sich die Wirkung des Rejuvenators<br />

durch die Reduzierung des Erweichungspunktes Ring<br />

und Kugel um 10,6 °C deutlich erkennen. Anhand der beiden<br />

Varianten mit 50 % Asphaltgranulat und der mit 60 %<br />

Asphaltgranulat lassen sich zudem die zum Teil sehr<br />

hohen Schwankungen der Bindemittelqualitäten des<br />

Asphaltgranulats wiedererkennen. Auch an dieser Stelle<br />

wird der klassische Bindemittelkennwert wieder durch<br />

die rheologischen Untersuchungen (hier Äquisteifigkeitstemperatur<br />

T) bestätigt. Bei höheren Zugaberaten an<br />

Asphaltgranulat zeigt sich ebenfalls der positive Einfluss<br />

des Rejuvenators auf den Phasenwinkel. Bei den Asphaltvarianten<br />

mit 50 % und 80 % Asphaltgranulat wird der<br />

Phasenwinkel im Mittel zwischen 1,3° und 3,3° erhöht.<br />

Zwischenfazit und Ausblick<br />

Nach der Baumaßnahme ist bekanntlich vor der Baumaßnahme.<br />

Die bisher dargestellten Ergebnisse zeigen sehr<br />

nachdrücklich, dass es mit Verwendung geeigneter Rejuvenatoren<br />

durchaus sehr gut möglich ist, Asphaltgranulat<br />

hochwertig in großen Anteilen im Asphaltmischgut wieder<br />

zu verwenden. Die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen<br />

haben hierbei gezeigt, dass auch mit hohen<br />

Zugabemengen von Asphaltgranulat – sowohl in der<br />

Mischgutart<br />

und -sorte<br />

Variante<br />

Schichteigenschaften<br />

Verdichtungsgrad<br />

Grenzwert Verdichtungsgrad<br />

nach ZTV Asphalt-StB<br />

07/13<br />

[-] [-] [%] [%]<br />

AC 8 D N 20 % AG 99,8<br />

Feld<br />

20 % AG +<br />

Rejuvenator<br />

100,6<br />

50 % AG 99,8<br />

50 % AG +<br />

Rejuvenator<br />

99,6<br />

0 % AG 98,0<br />

Tab. 3: Ergebnisse Kontrolluntersuchungen –<br />

Asphaltdeckschicht-Varianten (Feuerstiege)<br />

Mischgutart und<br />

-sorte<br />

Variante<br />

[n] [-] [-]<br />

1<br />

3.1 50 % AG<br />

AC 22 T N<br />

3.2 50 % AG<br />

≥ 98<br />

50 % AG + Rejuvenator<br />

2 80 % AG + Rejuvenator<br />

4 80 % AG<br />

5 60 % AG<br />

Tab. 4: Ergebnisse Kontrolluntersuchungen –<br />

Asphalttragschicht-Varianten (Hartmannsbrook)<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

<strong>21</strong><br />

Hohlraumgehalt<br />

Grenzwert Hohlraumgehalt<br />

nach<br />

ZTV Asphalt-StB<br />

07/13<br />

Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel<br />

Grenzwerte für EP<br />

RuK nach TL Bitumen-StB<br />

07/13 für<br />

ein frisches 50/70<br />

Mischgut- und Bindemitteleigenschaften (*)<br />

Grenzwerte für EP<br />

RuK nach ZTV Asphalt-StB<br />

07/13 für<br />

ein rückgewonnenes<br />

50/70<br />

Äquisteifigkeitstemperatur<br />

T (G* 0<br />

15 kPa) bei 1,59 Hz<br />

Grenzwerte für T<br />

nach ARS 08/2<strong>01</strong>9<br />

für ein frisches<br />

50/70 [3] (G* 0 15<br />

kPa) bei 1,59 Hz<br />

Phasenwinkel δ<br />

(G* 0 15 kPa) bei<br />

1,59 Hz<br />

Grenzwert für δ<br />

nach ARS 08/2<strong>01</strong>9<br />

für ein frisches<br />

50/70 [3]<br />

[Vol.-%] [Vol.-%] [°C] [°C] [°C] [°C] [°C] [°] [°]<br />

2,1<br />

56,4<br />

2,1 54,0 56,2 80,8<br />

57,2<br />

80,0<br />

1,7 ≤ 5,5<br />

60,0 46–54 ≤ 62,0<br />

63,4 47–53<br />

78,4<br />

≥ 75,0<br />

2,1 52,1 55,6 78,7<br />

4,1 49,6 52,2 81,8<br />

(*) Mittelwerte aus den Ergebnissen der Kontroll- und Eigenüberwachungsuntersuchungen<br />

Verdichtungsgrad<br />

Schichteigenschaften Mischgut- und Bindemitteleigenschaften (*)<br />

Grenzwert Verdichtungsgrad<br />

nach ZTV Asphalt-StB<br />

07/13<br />

Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel<br />

Grenzwerte für EP<br />

RuK nach TL Bitumen-StB<br />

07/13 für<br />

ein frisches 50/70<br />

Grenzwerte für EP<br />

RuK nach ZTV Asphalt-StB<br />

07/13 für<br />

ein rückgewonnenes<br />

50/70<br />

Äquisteifigkeitstemperatur<br />

T<br />

(G* 0 15 kPa) bei<br />

1,59 Hz<br />

Grenzwerte für T<br />

nach ARS 08/2<strong>01</strong>9<br />

für ein frisches<br />

50/70 [3]<br />

Phasenwinkel δ (G*<br />

0 15 kPa) bei 1,59<br />

Hz<br />

Grenzwert für δ<br />

nach ARS 08/2<strong>01</strong>9<br />

für ein frisches<br />

50/70 [3]<br />

[%] [%] [°C] [°C] [°C] [°C] [°C] [°] [°]<br />

100,0<br />

56,0<br />

1<strong>01</strong>,1 60,2 58,5 77,5<br />

1<strong>01</strong>,6 61,2 60,7 76,0<br />

≥ 98<br />

46–54 ≤ 62,0<br />

47–53<br />

100,9 67,2 66,7 77,0<br />

103,8 70,8 70,9 76,2<br />

1<strong>01</strong>,8 61,6 62,6 79,6<br />

55,0<br />

79,8<br />

≥ 75,0<br />

(*) Mittelwerte aus den Ergebnissen der Kontroll- und Eigenüberwachungsuntersuchungen<br />

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Einsparung im Vergleich zur Erneuerung einer Asphaltdeckschicht<br />

1|20<strong>21</strong>


22<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren – Teil 2<br />

Abb. 12 (oben): Bohrkerne<br />

für Kontrolluntersuchungen,<br />

Feuerstiege Feld 2 (20 % AG<br />

+ Rejuvenator)<br />

Abb. 13 (unten): Bohrkerne<br />

für Kontrolluntersuchungen,<br />

Hartmannsbrook Feld 2<br />

(80 % AG)<br />

Asphaltdeckschicht (hier bis 50 %) und in der Asphalttragschicht<br />

(hier bis 80 %) – in Kombination mit einem wirksamen<br />

Rejuvenator die bauvertraglich geprüften Parameter<br />

nach ZTV Asphalt-StB 07/13 (Kontrolluntersuchung)<br />

eingehalten werden können.<br />

Die Vergleichsstudie von Rejuvenatoren aus [4] hat<br />

bereits gezeigt, dass eine Verjüngung eines gealterten<br />

Bindemittels, also die Wiederherstellung der ursprünglichen<br />

Bindemittelkennwerte, durch nachhaltig-wirksame<br />

Rejuvenatoren möglich ist. Die Studie kam zu dem<br />

Schluss, dass mit nachhaltig-wirksamen Rejuvenatoren<br />

auch in Zukunft weiterhin im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

nachhaltig und in höchster Form<br />

Asphaltgranulat wiederverwendet werden kann. Diese<br />

Studie umfasste allerdings nur reine Bitumenanalysen im<br />

Labor.<br />

Daher sollen im nächsten Schritt die bisherigen Ergebnisse<br />

weiter am Asphalt evaluiert sowie die Prozesse und<br />

Vorgehensweise optimiert werden. Aus Sicht der Autoren<br />

ist es auf Basis der Untersuchungsergebnisse sinnvoll,<br />

mittels Performanceprüfungen am Asphalt der Frage der<br />

Nachhaltigkeit der gebauten Varianten nachzugehen und<br />

die Kernfragen des Projektes möglichst weitestgehend<br />

zu beantworten. Dies wird dann im dritten Teil dieser Veröffentlichungsreihe<br />

nachzulesen sein. <br />

•<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Daniel Gogolin<br />

Ingenieurgesellschaft PTM<br />

Dortmund mbH<br />

Frische Luft 155<br />

44319 Dortmund-Wickede<br />

www.ptm.net<br />

daniel.gogolin@ptm.net<br />

Dr.-Ing. Alexander<br />

Buttgereit,<br />

M. Sc. Maria Koordt<br />

Stadt Münster,<br />

Amt für Mobilität und Tiefbau<br />

48127 Münster<br />

Buttgereit@stadt-muenster.de<br />

Koordt@stadt-muenster.de<br />

Abb. 11 Einbaufelder im offenen Feld (Hartmannsbrook)<br />

LITERATUR<br />

[1] „Rejuvenatoren – Möglichkeiten und<br />

Grenzen – Teil 1: Zielstellungen, Projektplanung<br />

und -vorbereitung“, Fachzeitschrift<br />

<strong>asphalt</strong>, Ausgabe 07/2020,<br />

55. Jahrgang<br />

[2] „Arbeitsanleitung zur Bestimmung des<br />

Verformungsverhaltens von Bitumen<br />

und bitumenhaltigen Bindemitteln im<br />

Dynamischen Scherrheometer (DSR) –<br />

Teil 4: Durchführung des Bitumen-Typisierungs-Schnell-Verfahrens<br />

(AL DSR<br />

BTSV)“, Ausgabe 2<strong>01</strong>7<br />

[3] „Allgemeines Rundschreiben Straßenbau<br />

(ARS) Nr. 08/2<strong>01</strong>9: Durchführung von<br />

Prüfungen an Straßenbau- und Polymermodifizierten<br />

Bitumen“, Bundesministerium<br />

für Verkehr und Digitale<br />

Infrastruktur (BMVI), 18. Juni 2<strong>01</strong>9<br />

[4] „Wirksamkeit und Performance von<br />

Rejuvenatoren – Teil 3: Vergleichsstudie<br />

zur Wirkungsweise unterschiedlicher<br />

Rejuvenatoren”, Fachzeitschrift <strong>asphalt</strong>,<br />

Ausgabe 06/2<strong>01</strong>9, 54. Jahrgang.<br />

1|20<strong>21</strong>


Menschen<br />

23<br />

Straßen NRW<br />

Petra Beckefeld ist neue<br />

technische Direktorin<br />

Dr.-Ing. Petra Beckefeld ist die neue technische Direktorin des<br />

Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Sie leitet<br />

seit Januar gemeinsam mit dem kaufmännischen Direktor<br />

Dr. Sascha Kaiser den Landesbetrieb.<br />

Beckefeld wird den Bereich Planung,<br />

Bau und Betrieb von Straßen und Radwegen<br />

verantworten und die Neuausrichtung<br />

des Landesbetriebes vorantreiben. Sie<br />

wird auch Sprecherin des Direktoriums.<br />

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister<br />

Hendrik Wüst ist sich sicher, die richtige<br />

Wahl getroffen zu haben: „Der Landesbetrieb<br />

muss sich neu ausrichten, weil er die<br />

Verantwortung für die Autobahnen an den<br />

Bund abgibt. Ich bin sicher, dass wir dabei<br />

von Dr. Beckefelds Erfahrung bei der Leitung<br />

großer Infrastrukturprojekte und ihrer<br />

Expertise im Bereich Digitalisierung von<br />

Mobilität profitieren werden.“ Die promovierte<br />

Bauingenieurin leitete zuletzt seit<br />

2<strong>01</strong>5 das Tiefbau- und Vermessungsamt der<br />

Stadt Wiesbaden. Dort war sie maßgeblich<br />

an der Entwicklung und Einführung eines<br />

Masterplans beteiligt, mit dessen Hilfe ein<br />

Dieselfahrverbot in der Innenstadt abgewendet<br />

werden konnte. Der Verkehrsfluss<br />

wird dabei mit digitaler Sensorik und intelligenten<br />

Ampeln optimiert. Das Ergebnis ist<br />

saubere Luft – ohne Fahrverbote.<br />

Bis 2<strong>01</strong>5 war Beckefeld in Führungspositionen<br />

beim Krankenhausdienstleister<br />

Vamed und bis 2<strong>01</strong>0 bei den Bauunternehmen<br />

Hochtief und Heitkamp für zahlreiche<br />

Infrastrukturprojekte international tätig<br />

und leitete unter anderem den Bau von<br />

Krankenhäusern, Tunneln, Brücken und<br />

Straßen. 2020 wurde die gebürtige Hannoveranerin<br />

in einer gemeinsamen Veröffentlichung<br />

der Transformative Urban Mobility<br />

Initiative (TUMI) und der Gesellschaft für<br />

Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zu<br />

den weltweit Top 50 der „Remarkable<br />

Women in Transport“ („Außergewöhnliche<br />

Frauen im Verkehrssektor“) gewählt. Ausgezeichnet<br />

werden herausragende Leistungen<br />

für nachhaltige urbane Mobilität. •<br />

Petra Beckefeld<br />

ist neue technische<br />

Direktorin<br />

bei Straßen NRW<br />

(Quelle: Straßen<br />

NRW)<br />

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1|20<strong>21</strong>


24 Menschen<br />

J. Friedrich Storz<br />

Führungswechsel in der Niederlassung Donaueschingen<br />

Führungswechsel an der Spitze der STORZ-Niederlassung Donaueschingen:<br />

Karsten Roth (r.) folgt auf Manfred Wagner. (Quelle: Storz / Mahrholdt)<br />

In der Niederlassung Donaueschingen des Verkehrswegebauunternehmens<br />

J. Friedrich Storz hat das Jahr 20<strong>21</strong> mit einem Führungswechsel<br />

begonnen. Karsten Roth (53), bislang Leiter des Bereichs „Großprojekte“,<br />

übernahm die Leitung der Niederlassung von Manfred Wagner (66), der<br />

zum Jahreswechsel in den Ruhestand trat. „Mit Manfred Wagner verabschiedet<br />

Storz einen langjährigen Niederlassungsleiter“, so Georg Graf<br />

Kesselstatt, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. „Manfred<br />

Wagner kann auf eine reiche, über vier Jahrzehnte dauernde Karriere<br />

in der Bauindustrie zurückblicken. <strong>21</strong> Jahre davon hat er in seiner Funktion<br />

als Chef der Storz-Niederlassung Donaueschingen verbracht. Er hat<br />

diese zu ihrer heutigen Größe geführt und zu einer unserer bedeutendsten<br />

Regionalrepräsentanzen gemacht. Dafür dankt ihm Storz außerordentlich.“<br />

Der gebürtige Wolterdinger Wagner studierte nach seiner Lehre als<br />

Bauzeichner an der Fachhochschule Konstanz und erwarb dort ein Diplom<br />

als Bauingenieur. Nach kurzer Zeit in der Außenstelle Bad Säckingen<br />

des Regierungspräsidiums Freiburg begann er 1979 seine Laufbahn als<br />

Bauleiter bei Karl Riegger in Bad Dürrheim. Nach 20 Jahren in diesem<br />

Unternehmen wurde er 1999 zu einem von zwei Geschäftsführern<br />

ernannt. Im selben Jahr übernahm Storz das Bauunternehmen Riegger<br />

und ernannte Wagner zum Leiter der Niederlassung Donaueschingen,<br />

deren Zuständigkeitsgebiet nach und nach deutlich vergrößert wurde.<br />

Die Storz -Niederlassung Donaueschingen betreut die Tief- und Straßenbauprojekte<br />

des Unternehmens westlich der A81 bis zur französischen<br />

Grenze und südlich der A8 bis zum Hochrhein. Heute zählt sie über 100<br />

Mitarbeiter, die einen Umsatz von mehr als 30 Mio. Euro erwirtschaften.<br />

Karsten Roth stammt aus Nordhessen und hat an der Universität<br />

Kassel Bauingenieurwesen studiert. Er sammelte in verschiedenen Unternehmen<br />

des Tief-, Straßen- und Eisenbahnbaus Erfahrungen in führenden<br />

Positionen, bevor er 2<strong>01</strong>3 als Oberbauleiter zu Storz nach Tuttlingen<br />

wechselte. Ab 2<strong>01</strong>4 baute er den neuen Geschäftsbereich Großprojekte<br />

auf und übernahm dessen Leitung. Diese wird er auch weiterhin und<br />

zusätzlich zu seiner neuen Führungsaufgabe in Donaueschingen beibehalten.<br />

<br />

•<br />

Internationalen Vertriebsleitung<br />

Wechsel bei Denso<br />

Luc Perrad (53) übernahm bei der Denso Group Germany die Funktion<br />

als Leiter Vertrieb International von Michael Schad (63). Der<br />

Branchen experte wird nach 36 Jahren Unternehmenszugehörigkeit in<br />

den Ruhestand gehen. Nach verschiedenen Vertriebspositionen verantwortete<br />

Michael Schad seit 2<strong>01</strong>2 die erfolgreiche Entwicklung des Vertriebs<br />

International. In seiner Tätigkeit brachte er sein Fachwissen in<br />

renommierten Gremien und internationalen Verbänden ein. Luc Perrad<br />

ist seit 2<strong>01</strong>9 als Area Sales Manager bei Denso tätig. Der französisch- und<br />

englisch-sprachige Belgier verfügt über langjährige internationale Erfahrung<br />

im Korrosionsschutz. Die Schwerpunkte seiner neuen Funktion<br />

liegen in der positiven Weiterentwicklung des Geschäftes und der<br />

Erschließung neuer Märkte.<br />

Max Wedekind, Geschäftsführer der Denso, bedankte sich bei Schad:<br />

„In seiner langjährigen Tätigkeit trug Michael Schad maßgeblich zur<br />

erfolgreichen Entwicklung der Denso Group bei. Wir danken ihm für die<br />

ausgezeichnete Zusammenarbeit, insbesondere für seine Verdienste im<br />

Ausbau des internationalen Geschäfts. Wir freuen uns sehr, dass Luc<br />

Perrad als ausgewiesener Branchenkenner und Vertriebsexperte mit<br />

Luc Perrad übernahm die Funktion als Leiter Vertrieb International von Michael<br />

Schad. (Quelle: Denso)<br />

fundierter Beratungskompetenz die Internationalisierung der Gruppe<br />

fortführen wird.“ <br />

•<br />

1|20<strong>21</strong>


Menschen<br />

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25<br />

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1|20<strong>21</strong>


26 Menschen<br />

Straßenverkehrstechnik<br />

Neuer Abteilungsleiter<br />

bei der Bast<br />

Dr. Lutz Pinkofsky leitet seit Januar<br />

20<strong>21</strong> die Abteilung V. (Quelle: Bast)<br />

Seit dem 15. Januar 20<strong>21</strong> ist Dr. Lutz Pinkofsky neuer Leiter der Abteilung<br />

Straßenverkehrstechnik der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) in Bergisch Gladbach. Pinkofsky (Jahrgang 1965) studierte Mathematik<br />

und Geografie an der Universität in Regensburg. Von einem Ingenieurbüro<br />

in München wechselte er 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

zur Bast in den Bereich Verkehrstechnik. Er promovierte 2006 an<br />

der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig zum<br />

Doktor-Ingenieur. Im selben Jahr wurde er zum Leiter der präsidialen<br />

Stabsstelle „Forschungscontrolling,<br />

Qualitätsmanagement“ ernannt<br />

und war im Weiteren über mehrere<br />

Jahre sowohl Forschungsbeauftragter<br />

als auch Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

der Bast. Seit<br />

2<strong>01</strong>2 leitete er die Gruppe „Innovationen<br />

im Straßenwesen“ mit vier<br />

Referaten sowie mehreren Labors<br />

und Großversuchseinrichtungen.<br />

Über die Jahre war er in vielen nationalen<br />

und internationalen Gremien<br />

in unterschiedlichen Funktionen<br />

aktiv – beispielsweise FGSV,<br />

DIN, CEDR, FEHRL, TRA. •<br />

Sales Manager<br />

Carsten Meyer (r.),<br />

Sales Manager Bitumen<br />

Western Europe,<br />

und Diem Lien (l.),<br />

Area Sales Manager.<br />

(Quelle: Nynas)<br />

Nynas hat sich verstärkt<br />

Seit Dezember 2020 verstärkt Carsten Meyer als Sales Manager Bitumen<br />

Western Europe das Vertriebsteam bei Nynas. Meyer ist seit<br />

über 25 Jahren in der Bitumenbranche aktiv und kann auf reichhaltige<br />

Erfahrung zurückgreifen. So war er neben seinen Tätigkeiten im Bitumen-Vertrieb<br />

und Bitumen-Logistik unter anderem auch vier Jahre Vorstandsmitglied<br />

des europäischen Dachverbandes Eurobitume in Brüssel.<br />

Bei seiner neuen Tätigkeit warten große Herausforderungen auf Meyer.<br />

„Ich freue mich darüber gemeinsam mit meinem Team, Nynas wieder als<br />

den Bitumenspezialisten in Europa platzieren zu können und den Bitumenvertrieb<br />

neu zu organisieren“, so Meyer. Unterstützung erhält er<br />

dabei von Diem Lien als Area Sales Manager. Lien ist bereits seit 2<strong>01</strong>7 bei<br />

Nynas im Bitumen-Western-Europe-Team und betreut die Gebiete<br />

Deutschland und Benelux. Er war davor in verschiedenen Branchensegmenten<br />

im Verkauf tätig und bringt über 16 Jahre Erfahrungen im Vertrieb<br />

und B2B mit. <br />

•<br />

Geschäftsbereichsleitung<br />

Riegelhuth geht zur Autobahn GmbH<br />

Prof. Gerd Riegelhuth wird Geschäftsbereichsleiter Verkehrsmanagement,<br />

Betrieb und Verkehr bei der Autobahn GmbH des Bundes.<br />

Diese Entscheidung hat der Aufsichtsrat der Autobahngesellschaft jüngst<br />

getroffen.<br />

Zum 1. April 20<strong>21</strong> wird Riegelhuth seine neue Position antreten. In<br />

dieser obliegt ihm die Gesamtverantwortung unter anderem für den<br />

Betriebsdienst und das Verkehrsmanagement auf Deutschlands Autobahnen.<br />

Dabei profitiert er von seiner Expertise, die er durch seine zuletzt<br />

ausgeübte Funktion als Präsident von Hessen Mobil mitbringt.<br />

Der an der Universität der Bundeswehr in München ausgebildete<br />

Bauingenieur ist seit 1988 für die Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung<br />

(HSVV) tätig. Dort bekleidete er im Verlauf seiner Karriere mehrere<br />

Leitungspositionen – zunächst im ehemaligen Autobahnamt Frankfurt<br />

und danach in der Zentrale von Hessen Mobil. Hier war er Abteilungsleiter,<br />

bevor er zum Vizepräsidenten und danach zum Präsidenten aufstieg.<br />

Darüber hinaus verantwortete Prof. Riegelhuth in Kooperation mit<br />

europäischen Straßenbetreibern sowie Partnern aus Industrie, Wissenschaft<br />

und Forschung über viele Jahre verschiedene Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekte auf dem Gebiet des Verkehrs- und Mobilitätsmanagements.<br />

Am Fachbereich<br />

Bau- und Umweltingenieurwesen<br />

der Hochschule Darmstadt<br />

lehrt er als Honorarprofessor, ist<br />

in verschiedenen Gremien der<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />

und Verkehrswesen tätig<br />

und Mitglied des runden Tisches<br />

„Automatisiertes und vernetztes<br />

Fahren“ im BMVI.<br />

„Ich kenne Herrn Prof. Riegelhuth<br />

bereits durch seine hervorragende<br />

Arbeit bei Hessen Mobil<br />

und schätze seine Expertise<br />

Ab 1. April Geschäftsbereichsleiter<br />

Verkehrsmanagement, Betrieb und<br />

Verkehr bei der Autobahn GmbH des<br />

Bundes: Prof. Gerd Riegelhuth.<br />

(Quelle: Hessen Mobil)<br />

sehr. Daher freue ich mich, dass wir ihn für die bislang unbesetzte Stelle<br />

des Geschäftsbereichsleiters Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr<br />

gewinnen konnten. Der Bereich ist eine tragende Säule unseres operativen<br />

Geschäfts und damit von großer Bedeutung für einen reibungslosen<br />

Verkehr in ganz Deutschland“, sagt Stephan Krenz, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Autobahn GmbH. <br />

•<br />

1|20<strong>21</strong>


Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

27<br />

März 20<strong>21</strong><br />

16.3. Leipzig<br />

54. Tagung Aktuelle Aspekte des<br />

Verkehrwegebaus<br />

www.ikpleipzig.de<br />

22.–24.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

(nur für Mitglieder)<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

24.–25.3. Web-Seminar<br />

Kolloquium Luftqualität an Straßen<br />

www.fgsv.de<br />

Juni 20<strong>21</strong><br />

ABGESAGT<br />

10.–12.6. Karlsruhe<br />

RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />

www.tiefbaulive.com<br />

15.–17.6. Virtuell<br />

7th Eur<strong>asphalt</strong> & Eurobitume<br />

Congress<br />

www.eecongress20<strong>21</strong>.org<br />

24.–25.6. Nürnberg<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

29.–30.06. Bochum<br />

2. Seminar DSR-Bitumenprüfung<br />

www.anton-paar.com<br />

September 20<strong>21</strong><br />

<strong>21</strong>.–22.9. Leipzig<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

www.fgsv.de<br />

November 20<strong>21</strong><br />

4.–5.11. Nürburg (Nürburgring)<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Dezember 20<strong>21</strong><br />

1.–3.12. Bled, Slovenia<br />

18th Colloquium on Asphalt,<br />

Bitumen and Pavements<br />

www.zdruzenje-zas.si<br />

Vorschau 2022<br />

16.–18.2. Berchtesgaden<br />

<strong>21</strong>. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

4.–10.4. München<br />

Bauma<br />

www.bauma.de<br />

Vorschau 2023<br />

September<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

1|20<strong>21</strong>


28 Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

Die Zukunft des Straßenbaus ist<br />

digital. QSBW 4.0 soll zu einer<br />

erhöhten, flächendeckenden<br />

Qualität und Homogenität der neu<br />

einzubauenden Asphaltschichten<br />

beitragen. (Quelle: Pixabay)<br />

Qualitäts-Straßenbau Baden-Württemberg 4.0<br />

Digitalisierung im Asphaltbau – Praxiserfahrung<br />

aus Baden-Württemberg<br />

Seit 2<strong>01</strong>8 sind in Baden-Württemberg Regelungen für den Bau von Asphaltbefestigungen<br />

mit erhöhten Qualitätsstandards in der Erprobungsphase. Die erhöhten Anforderungen<br />

betreffen dabei sowohl die Planung als auch die Ausführung entsprechender Baumaßnahmen.<br />

Durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg wurden die Standards in<br />

Form des Handbuches: „Qualitäts-Straßenbau Baden-Württemberg 4.0 – QSBW 4.0“ [1] im<br />

Oktober 2<strong>01</strong>8 veröffentlicht. Dem Handbuch liegen Muster für Baubeschreibungen und<br />

Leistungsverzeichnisse bei. Nachfolgend sollen Inhalte von QSBW 4.0 vorgestellt und über<br />

die Erfahrungen bei der Ausführung der Bauleistung und der Durchführung der Qualitätsüberwachung<br />

in Pilotprojekten berichtet werden. Der erste Teil des zweiteiligen Beitrages<br />

geht dabei auf Themen wie Netzabdeckung, Fräsen mit variabler Tiefe und Dynamische<br />

Logistik- und Einbausteuerung ein.<br />

Von Dipl.-Ing. Sven Gohl<br />

QSBW 4.0 beinhaltet einen in der Ausführung digital<br />

kontrollierten Bauprozess, der zu einer erhöhten,<br />

flächendeckenden Qualität und Homogenität der neu<br />

einzubauenden Asphaltschichten beitragen kann. Hierfür<br />

werden moderne Technologien im Straßenbau verwendet.<br />

Beispielhaft ist der Einsatz von Softwarelösungen für<br />

eine intelligente Bauprozesssteuerung oder die flächendeckende<br />

Asphaltverdichtung während der Bauausführung<br />

zu nennen. Auf Basis der eingeführten Regelungen<br />

ist jedoch nicht automatisch eine Erhöhung der Einbauqualität<br />

im Vergleich zum bisherigen Vorgehen abzuleiten.<br />

Vielmehr dienen alle nachfolgend dargestellten<br />

Inhalte von QSBW 4.0 dazu, einen prozesssicheren Einbau<br />

zu gewährleisten.<br />

Grundvoraussetzung für den Erfolg der Umsetzung von<br />

QSBW 4.0 sind zwei Aspekte:<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

29<br />

• eine fundierte Vorbereitung der Baumaßnahme durch<br />

den Auftraggeber, insbesondere durch eine detaillierte<br />

Bestandserhebung mit umfangreichen Vorerkundungen<br />

und einer daraus abgeleiteten, sachgerechten<br />

Planung mit dem Ziel, durch variable Frästiefen<br />

ein neu erstelltes Deckenbuch über den nachfolgenden<br />

Einbau konstanter Asphalteinbaudicken in die<br />

Örtlichkeit umsetzen zu können sowie<br />

• eine ausführliche Arbeitsvorbereitung des Auftragnehmers,<br />

die zu einem kontrollierten, qualitätsgerechten<br />

und unterbrechungsfreien Asphalteinbau mit<br />

konstanten Einbaudicken führt.<br />

gegenübergestellt und dynamisch während der Ausführung<br />

optimiert. Alle seitens des Auftraggebers geforderten<br />

Auswertungen zu den Prozessen sind in Echtzeit für<br />

bestimmte Projektbeteiligte mithilfe mobiler Geräte<br />

(Dash boards, z. B. Tablet oder Smartphone) aufzuzeigen.<br />

Die Online-Überwachung nach QSBW 4.0 umfasst bisher:<br />

• eine Kartendarstellung mit Positionsanzeige der<br />

Mischanlage aller Transportfahrzeuge, der Straßenfertiger<br />

und der Walzen in Echtzeit,<br />

• eine Ansicht über die berechnete Ankunftszeit je Lieferfahrzeug<br />

am Straßenfertiger sowie über die geplanten<br />

Abfahrtszeiten der beladenen Transportfahrzeuge<br />

am Mischwerk,<br />

• eine Ansicht, in welcher „Ist“ und „Soll“ der Einbauleistung<br />

über die Zeit verglichen werden.<br />

Alle Einbauprozesse sind auch mit einem erhöhten<br />

„Qualitätscontrolling“ [1] zu begleiten. Dies ist mit einem<br />

gegenüber den ZTV Asphalt-StB 07/13, Abschnitt 5.2 [2]<br />

erhöhtem Umfang der Eigenüberwachung gleichzusetzen.<br />

Die zusätzliche Eigenüberwachung umfasst die Messung<br />

der Verladetemperatur des Asphaltmischgutes an<br />

der Mischanlage sowie die Messung der Asphaltmischguttemperatur<br />

hinter der Fertigerbohle, die Aufnahme<br />

der Einbaugeschwindigkeit des Straßenfertigers, die Aufzeichnung<br />

der flächendeckenden Asphaltverdichtung<br />

beim Walzen, die Verdichtungsmessung mittels radiometrischen<br />

Messverfahren und die Schichtdickenmessung<br />

Vollisoliert &<br />

Nutzlastoptimiert<br />

In den nächsten Abschnitten werden Inhalte aus<br />

QSBW 4.0 vorgestellt. Weiterhin wird über die Erfahrungen<br />

bei der Umsetzung von QSBW 4.0 in der Asphaltproduktion,<br />

der Bauausführung sowie der prüftechnischen<br />

Begleitung seitens der Verfasser anhand von Beispielen<br />

berichtet.<br />

Aus Sicht des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg<br />

werden folgende Prozessschritte während der<br />

Bauausführung als maßgeblich betrachtet und daher in<br />

QSBW 4.0 mit erhöhten Anforderung belegt:<br />

• die Asphaltherstellung,<br />

• die Logistik,<br />

• der Einbau und<br />

• die Verdichtung.<br />

Diese Prozessschritte sind aufeinander abzustimmen.<br />

Hierfür ist es notwendig, dass seitens des Auftragnehmers<br />

eine genaue Planung der Logistik und des Einbauprozesses<br />

erfolgt. Beim Bau werden dabei die in den<br />

jeweiligen Prozessen digital gewonnenen Daten in einer<br />

Cloud miteinander vernetzt, dem geplanten Bau-Soll<br />

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1|20<strong>21</strong>


30<br />

Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

mittels elektromagnetischen Messverfahren während<br />

des Asphalteinbaus. Eine Online-Überwachung in Echtzeit<br />

ist für die Inhalte des Qualitätscontrollings beim Einbau<br />

bisher nicht gefordert.<br />

Da es sich bei Baumaßnahmen nach QSBW 4.0 um<br />

Erhaltungsmaßnahmen handelt, müssen den Prozessen<br />

des Asphalteinbaus noch die gezielten Fräsarbeiten zur<br />

Herstellung einer geeigneten Unterlage vorangestellt<br />

werden. Dies ist notwendig, um den Asphalteinbau mit<br />

konstanten Einbaudicken zu ermöglichen.<br />

Historie<br />

Erste Erfahrungen mit dem digitalen Bauprozess konnte<br />

die Baden-Württemberger Straßenbauverwaltung<br />

bereits im Jahre 2<strong>01</strong>6 mit der praktischen Umsetzung des<br />

Forschungsprojektes „Smart-Site“ sammeln. Weitere Baumaßnahmen<br />

folgten in den Jahren 2<strong>01</strong>6 bis 2<strong>01</strong>8. Im Oktober<br />

2<strong>01</strong>8 wurden die gewonnenen Erfahrungen mit der<br />

Veröffentlichung des genannten Handbuches [1] dokumentiert.<br />

Damit wurden die Grundlagen für die Ausführung<br />

weiterer Baumaßnahmen festgelegt.<br />

Nach dem System „QSBW 4.0“ wurden bis Ende 2<strong>01</strong>9<br />

insgesamt zwölf Pilotprojekte durch die Straßenbauverwaltung<br />

ausgeschrieben und durch sechs unterschiedliche<br />

Baufirmen in Baden-Württemberg ausgeführt. Weitere<br />

Projekte folgten in 2020.<br />

Aufbauend auf den mit QSBW 4.0 eingeführten Technologien<br />

und Prozessen wurde seitens der Straßenbauverwaltung<br />

für geeignete Baumaßnahmen in der Erhaltung<br />

QSBW 4.0 im Bereich der Landesstraßen für Flächen<br />

> 18.000 m² ab 20<strong>21</strong> verbindlich eingeführt. Auch für<br />

kleinere Flächen ist der Bau nach QSBW 4.0 möglich. Ab<br />

2022 gilt die verbindliche Einführung für Flächen größer<br />

6.000 m².<br />

Um die Umsetzung eines flächendeckenden Einsatzes<br />

von QSBW 4.0 zu prüfen, wurde bereits Anfang 2020<br />

durch die Straßenbauverwaltung ein Erfahrungsaustausch<br />

mit den beteiligten Baufirmen, Prüflaboren und<br />

Straßenbaureferaten initiiert. Die Befragungen dienten<br />

der Evaluierung der geforderten Inhalte. Es wurden Vorschläge<br />

für Prozessverbesserungen, sowohl in der Planung<br />

als auch der Ausführung, gesammelt und bestehende<br />

Defizite offen angesprochen.<br />

Die sich daraus ergebenden notwendigen Anpassungen<br />

des Handbuches erfolgten mit der Veröffentlichung<br />

der Version 2.0 im November 2020 [3], wobei bisher nicht<br />

in allen Punkten ein Konsens zwischen Bauindustrie und<br />

Verwaltung erreicht wurde.<br />

Inhalte der Bauausführung<br />

Netzabdeckung<br />

Die Verfügbarkeit globaler Navigationssatellitensysteme<br />

(GNSS) ist eine notwendige Grundvoraussetzung bei der<br />

Umsetzung von QSBW 4.0. Diese werden für die Standortermittlung<br />

der am Prozess beteiligten Maschinen und<br />

Fahrzeuge zwingend benötigt und sind daher bereits im<br />

Zuge der Ausschreibung durch den Auftraggeber zu<br />

überprüfen. In dieser Überprüfung müssen auch die<br />

vo raussichtlichen örtlichen Verhältnisse (z. B. die Belaubung<br />

der Bäume) zum Zeitpunkt der Bauausführung mit<br />

einbezogen werden. Um zu gewährleisten, dass dem eingesetzten<br />

Prozess- und Logistiksteuerungssystem permanent<br />

die notwendigen Daten zur Verfügung gestellt<br />

werden können, wird bei allen Prozessbeteiligten ein<br />

lückenloser Zugang zu einem mobilen Netz in ausreichender<br />

Qualität benötigt. Um dies auf der gesamten<br />

Einbaustrecke zu gewährleisten, wird in QSBW 4.0 ein<br />

Baustellen WLAN gefordert. Die Einrichtung eines<br />

QSBW 4.0 – GRUNDLEGENDES PROBLEM DER NETZABDECKUNG<br />

Baustelle<br />

QSBW 4.0<br />

Abb. 1: Netzabdeckung bei<br />

der Baumaßnahme „L1187<br />

FDE zwischen Glemseck und<br />

Leonberg“<br />

Quelle: googlemaps<br />

Mischwerk<br />

kaum<br />

oder kein<br />

mobiles<br />

Netz<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

31<br />

WLAN-Netzwerkes erwies sich bisher als ungeeignet, die<br />

Baustellen mit mobilem Netz zu versorgen. Für die<br />

reibungslose Datenübertragung sollte daher ein stabiles<br />

Mobilfunknetz (mindestens Mobilfunkstandard 4G) auf<br />

dem Großteil der Strecke vorhanden sein.<br />

Die mobile Netzabdeckung ist jedoch nicht nur für die<br />

Baustelle erforderlich. Ebenso muss diese auf allen Fahrwegen<br />

zwischen Asphaltmischanlage bis zur Baustelle<br />

verfügbar sein, da nach QSBW 4.0 die Ortung von Transportfahrzeugen<br />

auf den Lieferwegen in Echtzeit gefordert<br />

wird. Dadurch können mögliche Fahrzeitverlängerungen,<br />

beispielsweise infolge Staus, erkannt und dazu<br />

genutzt werden, über einen intelligenten Rechenalgorithmus<br />

Empfehlungen für die Veränderung der Einbaugeschwindigkeit<br />

an den Fertigerfahrer/Einbaupolier weiterzugeben,<br />

um den unterbrechungsfreien Einbau zu<br />

gewährleisten. Auf diesen Prozess wird in Abschnitt<br />

„Dynamische Logistik- und Einbausteuerung“ nochmals<br />

eingegangen.<br />

Die genaue Ortung der Fahrzeuge sowie der Datenaustausch<br />

mit der Cloud können sich generell als schwierig<br />

erweisen. Beispielhaft ist in Abbildung 1 das Problem<br />

des nicht vorhandenen, flächendeckenden Mobilfunknetzes<br />

für die Baustelle „L1187 FDE zwischen Glemseck<br />

und Leonberg“ aufgezeigt.<br />

Auf allen möglichen Routen vom nahe liegenden<br />

Asphaltmischwerk (ca. 8 km zur Baustelle) gab es Bereiche<br />

ohne Netzabdeckung durch Mobilfunkbetreiber. Ebenso<br />

führten die Routen durch bewaldetes Gebiet, so -<br />

dass auch der Satellitenempfang gestört war. Aufgrund<br />

fehlender Signale wurden Ankunftszeiten von Lieferfahrzeugen<br />

auf der Baustelle falsch berechnet und dargestellt.<br />

Die aus unvollständigen Daten berechneten Empfehlungen<br />

für die Anpassung der Einbaugeschwindigkeit<br />

des Asphaltstraßenfertigers waren in der Folge ebenso<br />

fehlerbehaftet.<br />

Für die Baustelle war der Wegfall der Echtzeitortung<br />

aufgrund der kurzen Routen nicht weiter entscheidend.<br />

Die wichtigen Informationen über die Verwiegung des<br />

Asphaltmischgutes an der Mischanlage und somit über<br />

den Materialzulauf waren vorhanden. Für Baustellen mit<br />

größerer Entfernung zum Asphaltmischwerk, insbesondere<br />

bei Nutzung stark befahrener Routen (mit erhöhter<br />

Staugefahr), kann sich eine nicht vorhandene mobile<br />

Netzabdeckung stärker auf die dynamische Logistik- und<br />

Einbausteuerung auswirken.<br />

Das Beispiel belegt, dass nicht für jede Baumaßnahme<br />

die Inhalte aus QSBW 4.0 umgesetzt werden können. Die<br />

permanente Ortung der Transportfahrzeuge wird erst<br />

dann möglich sein, wenn in Deutschland ein flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz (mindestens EDGE) zur Verfügung<br />

steht. Seitens der Straßenbauverwaltung ist im<br />

Rahmen der Ausschreibung deshalb genau zu prüfen,<br />

welche Prozesse aus QSBW 4.0 in der jeweiligen Baumaßnahme<br />

abgebildet werden können.<br />

Daher wurde mit Einführung des QSBW-4.0-Handbuches<br />

in der Version 2.0 [3] auch ein Prüfablauf für die<br />

Auswahl geeigneter Strecken festgelegt, bei dem die<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Satelliten verfügbarkeit und die daran geknüpften Randbedingungen<br />

enthalten sind. Weiterhin werden Erhaltungsumfang<br />

und Streckenmerkmale in die Auswahl<br />

geeigneter Strecken einbezogen. Der Prüfablauf im Zuge<br />

der Ausschreibung ist in Abbildung 2 dargestellt.<br />

Fräsen mit variabler Tiefe<br />

Ziel von QSBW 4.0 ist u. a. der Einbau von konstanten<br />

Asphaltschichtdicken zur Verbesserung der Einbauhomogenität<br />

(z. B. gleichbleibende Walzmaße, bessere Ebenheit).<br />

In Verbindung mit der Umsetzung neu geplanter<br />

Deckenbücher zur Verbesserung der bestehenden Ebenheit<br />

oder zur Verbesserung des Wasserabflusses durch<br />

Veränderung von Längs- oder Querneigung bedingt dies,<br />

dass bestehende Asphaltschichten in variable Tiefe<br />

gefräst werden (3D-Fräsen). Weiterhin ist zu berücksichtigen,<br />

dass schichtenweises Fräsens der bestehenden<br />

Asphaltfahrbahn vorzusehen ist, um eine höchstmög-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

–<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abb. 2: Prüfablauf für die<br />

Streckenauswahl von Baumaßnahmen<br />

nach QSBW 4.0<br />

(Quelle: Handbuch Qualitäts-<br />

Straßenbau Baden-Württemberg<br />

4.0, Version 2.0, M VI [3])<br />

<br />

<br />

1|20<strong>21</strong>


32<br />

Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

Abb. 3: 3D-Fräsen mittels<br />

Tachymetersteuerung<br />

auf der Pilotstrecke „L1138<br />

Freiberg–Benningen“<br />

liche Wertschöpfung für die Wiederverwendung des<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>es zu erreichen. Lokale Schadstellen in<br />

Schichten unterhalb der zu erneuernden Asphaltschichten<br />

werden idealerweise ebenso erfasst.<br />

Die dafür notwendigen Vorerkundungen des Auftraggebers<br />

umfassten bisher<br />

• Erfassung und Festlegung von Passpunkten und<br />

Zwangspunkten,<br />

• Drohnenflüge/hochauflösende Straßenscans zur<br />

Ermittlung der bestehenden Quer- und Längsneigungen,<br />

Fahrbahnbreiten und Höhenlagen der Bestandsfahrbahn<br />

sowie<br />

• Georadarmessungen und Bohrkernentnahmen zur<br />

Festlegung des Erhaltungsaufwandes und Festlegung<br />

von Schichthorizonten zum Fräsen der Schichten.<br />

Aus den gewonnenen Daten werden durch den Auftraggeber<br />

Deckenbücher generiert. Diese enthalten<br />

Informationen über den Aufbauhorizont der bestehenden<br />

Fahrbahn, ggf. Zwischenhorizonte aus den Schichtenfolgen<br />

von Asphaltschichten der bestehenden Fahrbahn<br />

sowie über die künftige Fahrbahnoberfläche. Durch<br />

genaue Fräsarbeiten soll ein planparalleler Aufbauhorizont<br />

zur späteren Fahrbahnoberfläche geschaffen werden,<br />

um den Einbau der Asphaltschichten in konstanter<br />

Dicke zu ermöglichen.<br />

Der Auftragnehmer muss aus dem übergebenen<br />

Deckenbuch ein 3D-Fräsmodell erstellen. Für das profilgerechte<br />

Fräsen steht es ihm dann frei, ein Steuerungssystem<br />

auszuwählen. Möglich sind hierbei Systeme auf<br />

Basis GNSS über Differenzmodelle oder, wie in Abbildung<br />

3 gezeigt, terrestrische Systeme mittels Tachymetersteuerung.<br />

Je nach Erfordernis und gewähltem System hat der<br />

Auftragnehmer das bestehende Festpunktfeld eigenständig<br />

zu ergänzen.<br />

Bei Ausführung der Fräsarbeiten zeigte sich oft, dass<br />

auf Grundlage von Georadaruntersuchungen bzw. punktuellen<br />

Untersuchungen der Bestandsfahrbahn über<br />

Bohrkernentnahmen die Schichtenmodelle für die Fräsarbeiten<br />

zu ungenau sind. So blieben sehr oft dünne, lose<br />

Schichten bestehen, die nochmals aufgenommen werden<br />

mussten. In der Folge war die Ausführung der neuen<br />

Asphaltschicht auf der gefrästen Unterlage in konstanter<br />

Schichtdicke nicht durchgängig möglich. Auch die angewendeten,<br />

modernen Steuerungssysteme schaffen hier<br />

keine Abhilfe.<br />

Die Ursache der Abweichungen zur Planung war auch<br />

auf die Wahl der Pilotstrecken zurückzuführen. Bei allen<br />

ausgeführten Maßnahmen handelte es sich um Landesstraßen.<br />

Diese zeichnen sich oftmals durch einen sehr<br />

inhomogenen Fahrbahnaufbau, auch über die Fahrbahnbreite,<br />

aus. Die Dicken der Asphaltschichten in der<br />

Bestandsfahrbahn wechselten häufig. Die bisher mit dem<br />

Georadar durchgeführte Vorerkundungen zeigten sich<br />

diesbezüglich noch nicht als ausreichend. Seitens des<br />

Auftraggebers wird daher der Umfang der Vorerkundungen<br />

nochmals deutlich erhöht [3], um größere Sicherheit<br />

bei der Festlegung von Frästiefen zu erhalten.<br />

Beim Fräsen selbst musste festgestellt werden, dass<br />

die Positionsermittlung der Fräse oftmals zu ungenau war<br />

oder gestört wurde. Probleme ergaben sich einerseits aus<br />

der Genauigkeit und Konstanz der Satellitenortung,<br />

andererseits wurde bei der Steuerung mittels Lasertechnik<br />

die Distanzmessung zwischen Tachymeter und Fräse<br />

oftmals durch Transportfahrzeuge gestört. Eine optimale<br />

Positionierung des Tachymeters erwies sich hier als<br />

schwierig. Ebenso musste festgestellt werden, dass aufgrund<br />

der permanenten Anpassung der Frästiefe in<br />

Abhängigkeit der Position die Fräsleistung deutlich<br />

gemindert wurde. Dies stand meist im Widerspruch zur<br />

verfügbaren Bauzeit, die bei den Baumaßnahmen stark<br />

begrenzt war. Besonders bei Wochenendbaumaßnahmen<br />

wurde dadurch die fristgerechte Fertigstellung der<br />

Arbeiten gefährdet.<br />

Um weiterhin die Vorteile des Fräsens mittels 3D-Steuerung<br />

zu nutzen wird vorgeschlagen, den ersten Fräsgang<br />

bzw. die ersten Fräsgänge in konstante Dicke unter<br />

Berücksichtigung der bestehenden Art der Asphaltschichten<br />

durchzuführen. Einzig die geplante unterste<br />

Fräslage kann dann mittels 3D-Steuerung gefräst werden,<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

33<br />

wohlwissend, dass dann eine Vermischung von Asphaltfräsgut<br />

aus unterschiedlichen Asphaltschichten mit<br />

unterschiedlicher Qualität erfolgt. Das Problem der losen<br />

Schichten, die nachträglich entfernt werden müssen,<br />

bleibt bei unzureichender Bestandsaufnahme bestehen.<br />

Weiterhin sind bereits bei der Ausschreibung die zusätzlichen<br />

zeitlichen Aufwendungen des 3D-Fräsens zu<br />

berücksichtigen.<br />

Auf der Baustelle werden die<br />

permanenten Empfehlungen zur<br />

Änderung der Einbaugeschwindigkeit<br />

durch das Einbaupersonal sogar oft als<br />

störend bzw. irritierend empfunden.<br />

Dynamische Logistik- und Einbausteuerung<br />

Ein maßgeblicher Baustein von QSBW 4.0 ist die intelligente,<br />

dynamische Logistiksteuerung. Diese muss u. a. in<br />

der Lage sein, die Abfahrzeitpunkte an der Asphaltmischanlage<br />

in Abhängigkeit der Fahrzeit der Transportfahrzeuge<br />

zur Baustelle und der geplanten Einbaugeschwindigkeit<br />

des Straßenfertigers zu berechnen. Während der<br />

Fahrt von der Asphaltmischanlage zur Baustelle muss auf<br />

Basis einer genauen Ortung in Echtzeit die Ankunftszeit<br />

der Transportfahrzeuge und somit der Materialzulauf<br />

prognostiziert werden. Sofern sich eine Verzögerung der<br />

Ankunftszeit ergibt, muss die dynamische Logistiksteuerung<br />

in der Lage sein, rechtzeitig Empfehlungen für die<br />

Reduzierung der Einbaugeschwindigkeiten des Straßenfertigers<br />

zu geben. Gleiches gilt auch bei einer möglichen<br />

Beschleunigung des Einbaus, wobei dies nur im sehr<br />

geringen Maße erfolgen sollte. Somit ergibt sich die fortlaufende<br />

Neuplanung des Logistikprozesses.<br />

Carl Rumpel_Anzeige Asphalt 20<strong>21</strong>-<strong>01</strong>_V5 halbe Seite quer - final.pdf 1 14.<strong>01</strong>.20<strong>21</strong> 10:44:54<br />

Am Markt sind diverse Soft- und Hardwarelösungen<br />

für eine intelligente Bauprozesssteuerung verfügbar, um<br />

die Forderung nach QSBW 4.0 umzusetzen. Der gesamte<br />

Prozess ist für den Auftraggeber anhand einer<br />

Online-Überwachung sichtbar zu machen.<br />

Weiterhin sind an der Asphaltmischanlage ebenso das<br />

Wiegesystem einzubinden bzw. die Lieferscheine digital<br />

zu erfassen, damit diese in die gewählte Software eingebunden<br />

werden können.<br />

Um einen Soll-Ist-Vergleich der Einbauleistung permanent<br />

digital durchführen zu können, bedarf es einer<br />

detaillierten Planung durch den Auftragnehmer, welche<br />

im Vorfeld an den Auftraggeber zu übergeben ist. Der<br />

Umfang der Planung wird über die Baubeschreibung vorgegeben<br />

und umfasst folgenden Mindestumfang:<br />

• geplante Tageseinbaumenge/-leistung,<br />

• maximal mögliche und tatsächlich geplante Mischleistung<br />

der eingesetzten Asphaltmischanlagen unter<br />

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1|20<strong>21</strong>


VOLZ CONSULTING GmbH — BPO 267<strong>01</strong>1009953: Hermuthausen - 31.10.2<strong>01</strong>9 Seite 13 von 37<br />

VOLZ CONSULTING GmbH — BPO 267<strong>01</strong>1009953: Hermuthausen - 31.10.2<strong>01</strong>9 Seite 19 von 37<br />

3.5 Mischanlagendaten BAM Gattenhofen<br />

34<br />

Verladene Tonnage Mischleistung Zeit LKW-Zahl<br />

1 658,92 Ist t 179,54 t/h 09:15 h 22<br />

Soll 1 750,00 t 185,38 t/h 09:27h 22<br />

Abweichung −91,08 t −5,84 t/h -<strong>01</strong>:12 h 0<br />

0,00 % 0,00 % 0,00 %<br />

3.6 Beladetaktdiagramm BAM Gattenhofen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00<br />

Uhr<br />

Taktauswertung<br />

3.1 Einbaudaten<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Silokapazität,<br />

• geplante Einbaugeschwindigkeit des Straßenfertigers,<br />

• Anzahl an Transportfahrzeugen mit Umlaufzeiten von<br />

Baustelle zur Mischanlage sowie<br />

• Anzahl und Art der Maschinen für den Einbau (Straßenfertiger,<br />

Asphaltbeschicker) und die Verdichtung<br />

(Walzenanzahl, Walzenart).<br />

Wie bereits in Abschnitt „Inhalte der Bauausführung:<br />

Netzabdeckung“ erwähnt, kann die vorhandene Netzabdeckung,<br />

sowohl Satellitenempfang als auch Mobilfunkverbindungen,<br />

den reibungslosen Ablauf der dynamischen<br />

Logistiksteuerung nach den Forderungen aus<br />

QSBW 4.0 behindern. Weiterhin sind die eingesetzten<br />

Routingsysteme bzw. GPS-Tracker der Transportfahrzeuge<br />

genau auf das eingesetzte Logistiksteuerungssystem<br />

abzustimmen. Auch hier kommt es immer wieder zu Differenzen<br />

in der Kompatibilität, die eine Echtzeitortung<br />

verhindert. Deshalb wird es aktuell für die Umsetzung von<br />

QSBW 4.0 als Regelbauweise aufgrund unterschiedlicher<br />

Systeme bei Einbaufirmen und Speditionen schwierig<br />

sein, dauerhaft in Echtzeit alle Transportfahrzeuge in das<br />

System einzubinden.<br />

Bei Betrachtung der dynamischen Einbau- und Logistiksteuerung<br />

sollte nicht vergessen werden, dass auch<br />

Eingebaute Tonnage Einbauzeit Einbauleistung Einbaugewicht<br />

Ist 2 659,84 t 09:39 h 275,60 t/h <strong>21</strong>7,57 kg/m 2<br />

Soll 2 711,00 t 10:<strong>21</strong> h 261,90 t/h <strong>21</strong>6,00 kg/m 2<br />

Abweichung −51,16 t —00:42 h 13,70 t/h 1,57 kg/m 2<br />

−1,89 % 0,00 % 5,23% 0,72 %<br />

0<br />

Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

Abb. 4: Beispiel für die<br />

Gegenüberstellung von Planung<br />

und Umsetzung – verwogenes<br />

Asphaltmischgut<br />

an der Mischanlage SOLL-IST<br />

in %.<br />

Abb. 5: Beispiel für die<br />

Gegenüberstellung von<br />

Planung und Umsetzung<br />

– Einbauleistung auf der<br />

3.2 Einbaudiagramm<br />

Baustelle SOLL- IST in %.<br />

Ist Soll Soll (mit Verschiebung)<br />

6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00<br />

Uhr<br />

Baustellenanalyse 267<strong>01</strong>1009953: Hermuthausen - 31.10.2<strong>01</strong>9<br />

ohne QSBW 4.0 ein unterbrechungsfreier Asphalteinbau<br />

Ziel einer genauen Planung war und ist. Hierfür wurde<br />

jedoch stets eine konstante Einbaugeschwindigkeit angestrebt<br />

und die Anzahl und Art der Walzen entsprechend<br />

geplant. Das eigene Einbaupersonal wurde dahingehend<br />

geschult, möglichst wenig Änderungen zur Planung vorzunehmen<br />

bzw. notwendige Änderungen nur im geringen<br />

Maße vorzunehmen. Weiterhin ist in-situ zu beobachten,<br />

dass nur selten die sensible, notwendige Änderung<br />

der Bohleneinstellung des Straßenfertigers (Stampfer-<br />

und Vibrationsdrehzahl) bei Veränderung der Einbaugeschwindigkeit<br />

durch das Einbaupersonal erfolgt, was<br />

ein weiterer Grund ist, konstante Einbaugeschwindigkeiten<br />

anzustreben. Die möglichen negativen Auswirkungen<br />

einer Anpassung der Einbaugeschwindigkeit auf die Einbauqualität<br />

sind in [4] ausführlich beschrieben.<br />

Auf der Baustelle werden die permanenten rechnerisch<br />

ermittelten Empfehlungen zur Änderung der Einbaugeschwindigkeit<br />

durch das Einbaupersonal sogar oft<br />

als störend bzw. irritierend empfunden. Wichtig ist für<br />

den Einbaupolier die Information, ob sich Transportfahrzeuge<br />

verspäten oder die Mischanlage zu spät verlassen<br />

haben. Auch eine Prognose, für wie viele Minuten/Stunden<br />

des Einbaues sich Asphaltmischgut noch im Zulauf<br />

befindet, ist für ihn eine weitere hilfreiche Information.<br />

Aufgrund dieser Angaben soll der Einbaupolier, in Abhängigkeit<br />

der Situation auf der Baustelle, weiterhin entscheiden,<br />

ob er eine Veränderung im Einbauprozess vornimmt.<br />

Bei der Umsetzung eines Logistikkonzeptes sind vom<br />

Mischwerkspersonal die Vorgaben hinsichtlich des<br />

Belade- und Abfahrtstaktes genauestens einzuhalten.<br />

Dies ist auch dann der Fall, wenn sich alle vorgesehenen<br />

Transportfahrzeuge frühzeitig an der Mischanlage befinden.<br />

Ebenso muss die Disposition der Transportfahrzeuge<br />

unter Berücksichtigung der Lenk- und Ruhezeiten eingehalten<br />

werden. Weiterhin muss die Einbaukolonne mit<br />

der geplanten, konstanten Geschwindigkeit einbauen. Es<br />

sind demnach weiterhin an 3 Stellen Menschen am Handeln,<br />

die für den Erfolg bei der Umsetzung der Planung<br />

entscheidenden Beitrag leisten müssen. Wird an einer<br />

Stelle die Vorgabe der Planung nicht umgesetzt, kann es<br />

beim Einbau zu veränderten Verhältnissen kommen.<br />

Nachfolgend sind die Folgen einer nicht umgesetzten<br />

Planung für eine Baumaßnahme dargestellt, die letztlich<br />

zu Einbauunterbrechungen führten. Abbildung 4 zeigt<br />

den „Soll-Ist“-Vergleich des verwogenen Asphaltmischgutes<br />

an der Asphaltmischanlage, wobei jeder Punkt ein<br />

Transportfahrzeug darstellt. Abbildung 5 bildet demgegenüber<br />

den „Soll-Ist“-Vergleich der Einbauleistung auf<br />

der Baustelle ab. An der Mischanlage sollte um 05:40 Uhr<br />

das erste Lieferfahrzeug abfahren (vorgesehener Zeitpunkt<br />

der Verwiegung). Tatsächlich erfolgt die erste Verwiegung<br />

um ca. 06:15 Uhr, wobei hierfür kein Grund<br />

bekannt war. Innerhalb der nächsten 15 min wurden dann<br />

zwölf weitere Fahrzeuge verwogen. Alle nachfolgenden<br />

Verwiegungen folgten bis ca. 7:15 Uhr in einem kurzen<br />

Abstand. Die Abweichung der Vorgabe führte dazu, dass<br />

danach innerhalb der nächsten Stunde lediglich drei Fahr-<br />

Baustellenanalyse 267<strong>01</strong>1009953: Hermuthausen - 31.10.2<strong>01</strong>9<br />

1|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1<br />

35<br />

Die dynamische Logistik- und<br />

Einbausteuerung wird als Entscheidungshilfe<br />

zur Anpassung von Prozessen und<br />

der Neuplanung genutzt und hat sich<br />

hierfür bewährt.<br />

zeuge verwogen wurden. Ab dem fünften Fahrzeug<br />

hätten Mischwerkspersonal und Lkw-Fahrer richtig<br />

reagieren können und ihren vorgesehenen Belade- und<br />

Abfahrtstakt einhalten können. Da dies nicht der Fall war,<br />

kamen die Transportfahrzeuge nahezu gleichzeitig auf<br />

der Baustelle an. Die Einbaukolonne reagiert ebenso<br />

falsch auf den erhöhten Materialzulauf, indem die Einbaugeschwindigkeit<br />

erhöht wurde. Dadurch konnte im „Soll-<br />

Ist“-Vergleich zu Beginn eine höhere Einbauleistung<br />

nachgewiesen werden. Durch die Erhöhung der Einbaugeschwindigkeit<br />

wurde jedoch um ca. 10:00 Uhr ein Fertigerstillstand<br />

von rund einer Stunde verursacht. Gleiches<br />

Szenario folgte auch am Bauende.<br />

Insgesamt konnte nachgewiesen werden, dass die<br />

Tageseinbauleistung in geplanter Einbauzeit eingebaut<br />

wurde. Da dies jedoch mit Fertigerstopps und diskontinuierlichen<br />

Einbaugeschwindigkeiten verbunden war,<br />

steht dies nicht im Einklang mit den Zielen der Planung<br />

und Prozessoptimierung.<br />

Das Beispiel soll die Abhängigkeit einer Logistik- und<br />

Einbauplanung von den handelnden Personen aufdecken.<br />

Wird an einer Stelle ein geplanter Prozess nicht<br />

umgesetzt, führt dies unweigerlich dazu, dass die Kontinuität<br />

des Einbauprozesses gestört ist. Umfangreiche<br />

Vorbesprechungen zur Sensibilisierung der handelnden<br />

Prozessbeteiligten, die darauf abzielen, dass Vorgaben<br />

der Einbauplanung strikt umgesetzt werden, sind daher<br />

generell zu empfehlen. Durch Einsatz von Softwarelösungen<br />

werden die einzelne Prozesse in der Ausführung<br />

transparent. Rückblickend kann dadurch auch eine Beurteilung<br />

der erbrachten Leistung mit Mischanlagen- und<br />

Einbaupersonal, aber auch den Fuhrunternehmen erfolgen,<br />

um das Bewusstsein für die eingeführten Prozesse<br />

für weitere Baumaßnahmen weiter zu schärfen bzw. eine<br />

Motivation für Optimierung der eigenen Tätigkeiten zu<br />

schaffen.<br />

Die dynamische Logistik- und Einbausteuerung wird<br />

als Entscheidungshilfe zur Anpassung von Prozessen und<br />

der Neuplanung genutzt und hat sich hierfür bewährt.<br />

Sie ersetzt jedoch nicht den Faktor „Mensch“ an den maßgebenden<br />

Stellen, um einen unterbrechungsfreien<br />

Asphalteinbau zu gewährleisten. <br />

•<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Sven Gohl<br />

Makadamlabor Schwaben<br />

GmbH<br />

Leonberger Str. 208/1<br />

71063 Sindelfingen<br />

Unter Mitwirkung von:<br />

Wolff & Müller Tief- und<br />

Straßenbau GmbH & Co. KG,<br />

Stuttgart<br />

Eurovia Teerbau GmbH,<br />

NL Stuttgart<br />

QUELLEN<br />

[1] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Handbuch Qualitäts-Straßenbau<br />

Baden-Württemberg 4.0 – QSBW 4.0, Version 1.0, Stuttgart<br />

10/2<strong>01</strong>8<br />

[2] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau<br />

von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, ZTV Asphalt-StB 07/13,<br />

FGSV Köln Januar 2<strong>01</strong>4<br />

[3] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Handbuch Qualitäts-Straßenbau<br />

Baden-Württemberg 4.0 – QSBW 4.0, Version 2.0, Stuttgart<br />

11/2020<br />

[4] FGSV, H VAE, Leitfaden zur Herstellung von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

aus Asphalt – Hinweise zur Sicherstellung einer anforderungsgerechten<br />

Ebenheit, Ausgabe 2<strong>01</strong>9, Köln 2<strong>01</strong>9<br />

[5] Utterodt, R.: Flächendeckende kontrollierte Verdichtung beim Einbau von<br />

Asphalt – Erarbeitung eines Kennwertes, Straße und Autobahn, Ausgabe<br />

11/2020, Kirchbaumverlag<br />

[6] BPO Asphalt, Volz Consulting GmbH, Mühlacker<br />

[7] Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Allgemeines<br />

Rundschreiben Straßenbau 223/13, Einsatzankündigung von Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Asphalteinbauqualität, Bonn 10/2<strong>01</strong>3<br />

[8] FGSV, TP D-StB 12: Technische Prüfvorschriften zur Bestimmung der<br />

Dicken von Oberbauschichten im Straßenbau, Köln 2<strong>01</strong>3<br />

[9] FGSV, Arbeitsanleitung für den Einsatz radiometrischer Geräte für zerstörungsfreie<br />

Dichtemessungen auf Asphaltschichten, Ausgabe 20<strong>01</strong>, Köln<br />

Juli 20<strong>01</strong><br />

[10] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Ergänzungen zu den Technischen<br />

Vertragsbedingungen im Straßenbau Baden-Württemberg (ETV-<br />

StB-BW), Teil 3 (Asphalt), Ausgabe 2<strong>01</strong>8, Stuttgart 10/2<strong>01</strong>8<br />

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36 Technik<br />

Realisiert wurde auf der<br />

A3 die Fahrbahn mit einer<br />

Asphaltdeckschicht aus<br />

Guss<strong>asphalt</strong> in 3 cm Dicke.<br />

American Gilsonite<br />

Guss und Natur auf der A3<br />

Die A3 ist eine der wichtigsten und längsten Autobahnen<br />

in Deutschland. Die Verbindung hat eine<br />

enorme Bedeutung für Handel und Tourismus. Ihre<br />

stetig steigende Bedeutung macht in Höhe Regensburg<br />

den 3-streifigen Ausbau je Richtung notwendig.<br />

Die Fahrbahn wurde abschnittsweise mit Guss<strong>asphalt</strong><br />

hergestellt, dem als Zusatz der Natur<strong>asphalt</strong> Gilsonite<br />

beigemischt wurde. Die Baumaßnahme wurde von der<br />

Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit Messungen<br />

begleitet.<br />

Von Bernd Hinrichs<br />

Wer sich mit dem Auto aus dem Ruhrgebiet oder der Rhein-Main-<br />

Gegend auf den Weg nach Österreich oder Südost-Europa<br />

macht, wird große Teile seiner Reise über die Autobahn A3 fahren. Die<br />

mit 780 km Länge zweitlängste Autobahn Deutschlands zählt zu den<br />

meistbefahrenen Strecken – beispielsweise auch im Abschnitt rund um<br />

Regensburg.<br />

2<strong>01</strong>5 zählte man im Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg<br />

und der Anschlussstelle Regensburg-Universität durchschnittlich<br />

rund 76.000 Fahrzeuge pro Tag. Laut Verkehrsprognose wird diese Zahl<br />

bis 2030 auf 82.000 Fahrzeuge ansteigen. Im Urlaubsreiseverkehr erreicht<br />

die Autobahn Spitzenwerte mit nahezu 100.000 Fahrzeugen pro Tag. Der<br />

Anteil des Schwerlastverkehrs (leichte und schwere Lkw) am Gesamtverkehr<br />

liegt mit rund 20 % über dem bayerischen Durchschnitt (15 %). Nicht<br />

zuletzt aufgrund dieser deutlichen Zahlen entschloss sich seinerzeit die<br />

Autobahndirektion Südbayern (heute „Die Autobahn GmbH des Bundes<br />

Niederlassung Südbayern“), beim Ausbau auf Guss<strong>asphalt</strong> zurückzugreifen<br />

und diesem als Zusatz Natur<strong>asphalt</strong> beizugeben.<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

37<br />

Die gesamte Baumaßnahme läuft seit Februar 2<strong>01</strong>8 und soll 2024<br />

abgeschlossen sein. Auf rund 15 km, zwischen dem Autobahnkreuz<br />

Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof, wird die Fahrbahn verbreitert.<br />

Dafür entstehen unter anderem insgesamt 16 Brücken neu oder<br />

werden verbreitert, darunter die knapp 200 m lange Brücke über die<br />

Gleise der Deutschen Bahn bei Burgweinting. Gesamtkosten der Maßnahme:<br />

rund 290 Mio. Euro (die Kosten der Bahnbrücke nicht eingerechnet).<br />

Im Oktober letzten Jahres wurde das Teilstück zwischen den<br />

Anschlussstellen Regensburg-Ost und Neutraubling <strong>asphalt</strong>iert und die<br />

Guss<strong>asphalt</strong>decke als provisorische Deckschicht freigegeben, damit die<br />

Strecke schon vor dem Einbau des Lärmschutzbelags im Sommer 20<strong>21</strong><br />

befahrbar ist.<br />

Natur aus Utah<br />

Realisiert wurde die Fahrbahn mit einer Asphaltdeckschicht aus Guss<strong>asphalt</strong><br />

in 3 cm Dicke. Zum Einsatz kam auf einer Teilstrecke mit 2 km ein<br />

MA 8 S 25/50 VL, dem Gilsonite als Zusatzstoff beigegeben wurde.<br />

Ursprünglich hatte der Auftraggeber geplant, den gesamte Guss<strong>asphalt</strong><br />

mit einem anderen Natur<strong>asphalt</strong>produkt zu modifizieren. Der Wunsch,<br />

an zwei Einbautagen alternativ Gilsonite einzusetzen,<br />

kam vom Einbauunternehmen und wurde mit<br />

dem Mischgutproduzenten als Lieferant und der<br />

Dienststelle Regensburg der Autobahndirektion<br />

Südbayern besprochen.<br />

Gilsonite ist schließlich als Alternative zur<br />

Erprobung in das Verfahren aufgenommen worden,<br />

um sowohl die Performance als auch die MAK-<br />

Werte zu prüfen. Durch den Einsatz des Natur<strong>asphalt</strong>es<br />

aus Utah erhoffte sich der Auftraggeber eine erhöhte Resistenz<br />

gegen Spurrinnen. Sowie durch den fehlenden Schwefelanteil in Gilsonite<br />

eine signifikante Reduktion der MAK-Werte.<br />

Das wird dadurch erreicht, dass Gilsonite zum Großteil aus Kohlenwasserstoff<br />

mit sehr hohem Molekulargewicht besteht. Diese „Asphaltene“<br />

erhöhen den Erweichungspunkt Ring und Kugel und verringern die Penetration<br />

des modifizierten Bitumens auf natürlichem Weg, ohne das Bindemittel<br />

zu verspröden – daher unter anderem die Resistenz gegen Spurrinnen.<br />

Michael Leimer, Geschäftsführer der Advanced Chemical Trading, die<br />

mit Additiven für den Straßenbau handelt und auch das Projekt A3 bei<br />

Regensburg für American Gilsonite begleitet hat, erläutert die Vorteile:<br />

„Vor allem bei warmen Temperaturen weist Gilsonite eine hervorragende<br />

Resistenz und gute Wärmestabilität aus.“ Darüber hinaus werden die<br />

Kälteeigenschaften des modifizierten Bindemittels nicht nachträglich<br />

beeinflusst. Es ist ein 99,9 % reiner natürlicher Kohlenwasserstoff ohne<br />

Eigenfülleranteil, mit einem Schmelzpunkt von über 150 °C. Es handelt<br />

sich um ein natürliches Bitumen, einen Festkörper auf Erdölbasis, der sich<br />

dadurch auch sehr gut mit Erdölbitumen verträgt<br />

Die Beigabe des Zusatzes erfolgte direkt in den Mischer des Asphaltmischwerkes.<br />

Dafür wird das Produkt entweder in Big Bags oder in Klein-<br />

Der Wunsch, an zwei Einbautagen alternativ Gilsonite einzusetzen,<br />

kam vom Einbauunternehmen und wurde mit dem<br />

Mischgutproduzenten als Lieferant und der Dienststelle Regensburg<br />

der Autobahndirektion Südbayern besprochen.<br />

Der Einbau erfolgte<br />

auf einer Gesamtbreite<br />

von 13,4 m.<br />

1|20<strong>21</strong>


38 Technik<br />

INFO<br />

Die Messergebnisse der BG Bau<br />

Bediener der Bohle < 0,4 mg/m³<br />

Zapfer mit Fernbedienung < 0,4 mg/m³<br />

Radladerfahrer < 0,4 mg/m³<br />

Walzenfahrer < 0,3 mg/m³<br />

Kaum Dampfentwicklung beim Einbau von<br />

mit Gilsonite modifiziertem Guss<strong>asphalt</strong>.<br />

(Quelle: Gilsonite)<br />

verpackung von 2,5 bis 20 kg – konfektioniert auf die Chargengröße der<br />

jeweiligen Mischanlage angepasst – angeliefert und kann so problemlos<br />

von Hand beigefügt werden. Das Mischen haben die Bayerische Asphaltmischwerke<br />

(Bam) übernommen. Wenn Gilsonite mit Bitumen gemischt<br />

wird, verändert sich die molekulare Struktur des modifizierten Bitumens.<br />

Dadurch wird die Verformungsstabilität verbessert.<br />

Den Einbau übernahm die Strabag, die dafür ihre Spezialisten von der<br />

Direktion Nord-Ost, Bereich Berlin, Gruppe Guss<strong>asphalt</strong>, nach Bayern<br />

schickte. Der Einbau erfolgte auf einer Gesamtbreite von 13,4 m. Leimer<br />

führt zur Baumaßnahme aus: „Durch die Beigabe von Gilsonite verringert<br />

sich die Penetration des Ausgangsbitumens signifikant, ohne die Alterung<br />

des Bindemittels einzuleiten. Das ist für die Dauerhaftigkeit der<br />

Fahrbahnober fläche entscheidend.“<br />

Belüfter an der Bohle.<br />

Messungen<br />

Die kleinen Messgeräte der<br />

BG Bau am Einbauteam.<br />

Für die Ermittlung der inhalativen Exposition gegenüber Dämpfen und<br />

Aerosolen aus Bitumen beim Einbau von Guss<strong>asphalt</strong> im Straßenbau hat<br />

die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft vor Ort unter realen Bedingungen<br />

Messungen durchgeführt. Während des Einbaus herrschten<br />

unauffällige Wetterbindungen<br />

Die Guss<strong>asphalt</strong>einbaubohle wurde auf beiden Seiten mit einem<br />

Gebläse ausgestattet, welches von außen nach innen gerichtet war. Die<br />

mit einer Fernsteuerung umgerüsteten Kocher wurden, wenn möglich,<br />

in Fahrtrichtung rechts entladen. Die leeren Kocher wurden anschließend<br />

händisch mit einem Schieber gereinigt. Eine Walze drückte den Abstreusplitt<br />

homogen in die Oberfläche. Die Messungen erfolgten personengetragen<br />

im Brust-Schulter-Bereich. Am Führerhaus der Walze und des<br />

Radladers wurden zudem stationäre Messgeräte in Kopfhöhe angebracht.<br />

Die von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft durchgeführten<br />

Messungen verdeutlichen, dass die Asphaltbranche bei der Reduzierung<br />

der Emissionen von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen beim Einbau<br />

von Guss<strong>asphalt</strong> mit Gilsonite als Zusatz und durch Belüftung an der<br />

Bohle auf gutem Weg ist, den Arbeitsplatzgrenzwert von 1,5 mg/m 3<br />

einzuhalten.<br />

•<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

39<br />

Die gesamte Baumaßnahme läuft seit Februar 2<strong>01</strong>8<br />

und soll 2024 abgeschlossen sein. (Quelle: DAV/hin)<br />

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1|20<strong>21</strong>


40 Technik<br />

Die Storz-Baumannschaft vom Klippeneck: Polier Sven Brundisch, Facharbeiter<br />

Markus Baier und Maschinist Daniel Sohmer (v. l.).<br />

Verkehrssicher ist die Klippeneckstraße für die nächsten Jahrzehnte durch<br />

umfangreiche Hangsicherungen.<br />

Storz<br />

Der Weg zum Flug-Platz an der Sonne ist wieder frei<br />

Das Klippeneck über Denkingen hat als historisches Segelfluggelände nicht<br />

nur unter Fliegern einen legendären Ruf. Auch Wanderer lieben die Natur<br />

auf der ausgesprochen idyllisch gelegenen Abbruchkante der Schwäbischen<br />

Alb, die für sich den Titel des an Sonnenstunden reichsten Ortes in<br />

ganz Deutschland reklamiert. Jetzt ist der Weg hinauf zu diesem besonderen<br />

Flug-Platz an der Sonne wieder frei. Zusammen mit Vertretern aus Politik<br />

und Verwaltung feierte auch Storz die Fertigstellung.<br />

Den „schönsten Albaufstieg im Ländle“<br />

nannte Denkingens Bürgermeister Rudolf<br />

Wuhrer diese 3,5 km lange Landesstraße, die<br />

sich kurvenreich von seiner Gemeinde auf das<br />

Plateau hocharbeitet. Die L433a, die sich durch<br />

geologisch schwieriges Gelände schlängelt, sei<br />

über die Jahrzehnte ausgesprochen strapaziert<br />

worden und habe tiefe Fahrbahnrisse aufgewiesen.<br />

Deshalb, so ergänzte Baden-Württembergs<br />

Justizminister Guido Wolf als Abgeordneter<br />

des Wahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen<br />

und als im Stuttgarter Kabinett für<br />

Tourismus Zuständiger, sei eine „qualifizierte<br />

Sanierung“ vonnöten gewesen, die insbesondere<br />

auch eine umfangreiche Hangsicherung<br />

beinhaltete. Allein diese habe 2,8 Mio. Euro der<br />

insgesamt investierten 3,5 Mio. Euro beansprucht.<br />

Doch jetzt könnten sich Flieger, Wanderer<br />

und Klippeneck-Bewohner über eine<br />

moderne und verkehrssichere Straße auf den<br />

980 m hoch gelegenen „Sonnenbalkon“ freuen.<br />

Alle Redner dieser coronabedingten<br />

Open-Air-Veranstaltung sparten nicht mit Lob<br />

für die beteiligten Bauunternehmen. Zu diesen<br />

gehört als Gesamtauftragnehmer Storz. Polier<br />

Sven Brundisch, Maschinist Daniel Sohmer und<br />

Facharbeiter Markus Baier hatten erst tags<br />

zuvor die letzten Restarbeiten erledigen können.<br />

Jetzt genossen sie zusammen mit<br />

Geschäftsführer Markus Elsen, dem Leiter der<br />

Niederlassung Tuttlingen/Eigeltingen, Guido<br />

Wagner, und Bauleiter Christian Fischer die allgemeine<br />

Anerkennung. Klar, dass beim obligatorischen<br />

Durchschneiden des Bandes der<br />

Polier zusammen mit den Honoratioren in erster<br />

Reihe stand – unübersehbar in seiner<br />

Sicherheitskleidung.<br />

Ende April hatte man hier den zweiten, letzten<br />

und schwierigsten Bauabschnitt der<br />

gesamten Sanierungsmaßnahme in Angriff<br />

genommen. Dabei war man auf jahrzehntealte<br />

Schichten mit teerhaltigem Material gestoßen,<br />

die immer wieder mit neuen Fahrbahndecken<br />

überbaut worden waren. Hangseitig habe man<br />

Entwässerungsleitungen längs der Fahrbahn<br />

verlegt, um das Wasser über Querungen unter<br />

der Straße in den Wald abzuleiten. Die Straße<br />

sei an einigen Stellen verbreitert und komplett<br />

mit neuen Banketten versehen worden. Von<br />

einer „differenzierten Erneuerung“ spricht Sven<br />

Brundisch in Bezug auf die neuen Fahrbahndecken,<br />

die von Walter-Straßenbau aus Trossingen<br />

eingebaut wurden.<br />

Diese Straße hoch zum<br />

Klippeneck ist immer wieder<br />

über<strong>asphalt</strong>iert worden.<br />

(Quelle: Mahrholdt)<br />

Von zentraler Bedeutung für die Verkehrssicherheit<br />

sei die Sanierung und Neuanlage von<br />

Pfahlkopfbalken gewesen, welche im Auftrag<br />

von Storz das Spezialunternehmen „Himmel<br />

und Papesch“ aus dem hessischen Bebra übernommen<br />

hatte. Von den 900 m Straße, die hier<br />

saniert wurden, mussten allein 450 m mit massiven<br />

Bauwerken gegen ein Abrutschen gesichert<br />

werden. Insgesamt seien 1700 m Pfahlanker<br />

und 2000 m Zuganker herzustellen gewesen,<br />

erläutert Brundisch.<br />

Eine vorbildliche Teamarbeit von Bauleuten<br />

und Bauunternehmen also. Eine Mannschaftsleistung,<br />

die durchaus zu Deutschlands höchstgelegenem<br />

Segelfluggelände passt. Denn<br />

Segelflieger bringen ihre Maschinen auch nur<br />

gemeinschaftlich an den Himmel – nicht<br />

alleine.<br />

Joachim Mahrholdt<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

41<br />

Cargill<br />

Niederlande erreichen Nachhaltigkeitsziele<br />

Nachhaltigkeit ist eine wichtige Lebensweise in der Provinz<br />

Friesland im Norden der Niederlande, auch in Bezug<br />

auf die Infrastruktur. Ein wichtiges Vorzeigeprojekt für<br />

diese Region war die Verdoppelung der Provinzstraße<br />

N381 zwischen Donkerbroek und Oosterwolde. Die Arbeiten<br />

wurden an das Bauunternehmen Heijmans auf der<br />

Grundlage seines nachhaltigen Ansatzes und seiner Wiederverwendung<br />

von Ausbau<strong>asphalt</strong> in zweischichtigen<br />

offenporigen Asphalten vergeben, die durch die Verwendung<br />

eines Verjüngungsmittels ermöglicht wurden.<br />

Das Bauvorhaben N381 ist das jüngste Beispiel in der Wiederverwendung<br />

von Asphalt im Kreisstraßenbau in den Niederlanden. In Übereinstimmung<br />

mit den Nachhaltigkeitszielen der Provinz ist die Umsetzung<br />

der Wiederverwendung das Leitprinzip. „Angesichts unserer eigenen<br />

nachhaltigen Ambitionen bei Heijmans ist dies sehr impulsgebend“,<br />

sagt Gerbert van Bochove, Innovationsmanager bei Heijmans Infra. „Wir<br />

freuen uns, wenn unsere Kunden erkennen, dass wir über die Mitarbeiter,<br />

das Wissen und die Technologie verfügen, um die Pläne gemeinsam<br />

umzusetzen.“<br />

Die alte Fahrbahnoberfläche der N381 wurde zunächst ausgebaut<br />

und in einem neuen zweischichtigen offenporigen Asphaltbelag wiederverwendet.<br />

Bei diesem zweischichtigen Asphaltbelag wird in der<br />

unteren Schicht mit 60 % Ausbau<strong>asphalt</strong> und in der oberen Schicht mit<br />

40 % Ausbauaspalt gearbeitet.<br />

„Die Wiederverwendung von ausgebautem offenporigem Asphalt ist<br />

nicht so einfach, wie es scheint“, sagte van Bochove. „Das Bitumen von<br />

offenporigem Ausbau<strong>asphalt</strong> ist stärker oxidiert und gealtert. Daher ist<br />

die alleinige Verwendung von ausgebautem offenporigem Asphalt zur<br />

Herstellung von Asphalt nicht geeignet.“ Die Verwendung eines<br />

Rejuvenators ist deshalb von entscheidender Bedeutung. Heijmans verwendete<br />

Cargills biobasierten Anova-Rejuvenator, um die chemische<br />

Zusammensetzung von gealtertem Bitumen wieder ins Gleichgewicht<br />

zu bringen.<br />

„Heijmans hat eine spezielle Technik entwickelt, um mithilfe von Rejuvenatoren<br />

einen Asphalt mit hohem Anteil von Ausbau<strong>asphalt</strong> und den<br />

erforderlichen Eigenschaften herzustellen“, sagte Jan Struik, Business<br />

Development Manager bei Cargill Bioindustrial. „Neben der technischen<br />

Funktionalität spielten die Zuverlässigkeit des Lieferanten, die Kosten<br />

pro Tonne Asphalt und das Nachhaltigkeitsprofil eine wichtige Rolle.“<br />

Auf der N381 befand sich eine alte zweischichtige offenporige Fahrbahn.<br />

Diese werden von Heijmans aufbereitet und in dem von Rijkswaterstaat<br />

(Generaldirektion für öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft) vorgeschriebenen<br />

Asphaltrezepturen für neue Asphaltdeckschichten wiederverwendet.<br />

„Wir haben viel Erfahrung mit Anova gesammelt, insbesondere um<br />

das Bitumen auf die gewünschte Spezifikation zu bringen“, sagte van<br />

Bochove. „Wir haben bereits mehrere High-RA-Gemische in großen Mengen<br />

hergestellt. Die Zusammensetzung variiert zwischen 30 % und mehr<br />

als 60 % des Ausbau<strong>asphalt</strong>s. Wir werden auch zukünftig mit dieser Technologie<br />

arbeiten und sie verfeinern.“ Das Ziel ist, dass Heijmans bis 2023<br />

bei allen Projekten 100 % Ausbau<strong>asphalt</strong> verarbeiten will.<br />

Kontakt: www.cargill.com/anova<br />

Heijmans baute auf der N381 einen zweischichtigen offenporigen Asphalt ein.<br />

(Quelle: Heijmans)<br />

Ihr kompetenter Partner für die Isolierung von Asphaltmischanlagen<br />

• Industrie-Isolierungen<br />

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1|20<strong>21</strong>


42 Technik<br />

Wirtgen<br />

Bereit für die Verarbeitung von<br />

temperaturabgesenkten Asphalten<br />

Das Potenzial zur Energieeinsparung<br />

ist einer der wichtigsten<br />

Treiber: Temperaturabgesenkter<br />

Asphalt ist ein Straßenbaustoff,<br />

der derzeit stark an Bedeutung gewinnt.<br />

Technologien und Lösungen<br />

der Wirtgen Group geben Antworten<br />

auf diesen Trend – und tragen<br />

dazu bei, dass Herstellung und<br />

Verarbeitung von weniger heißem<br />

Mischgut praktisch konventionell<br />

erfolgen kann.<br />

Temperaturabgesenkter Asphalt ist ein Thema, das die Straßenbaubranche derzeit stark beschäftigt.<br />

Als temperaturabgesenkte Asphalte<br />

bezeichnet man Mischgüter, die eine Herstellungstemperatur<br />

von 110 °C bis 130 °C aufweisen.<br />

Konventionelle Heiß<strong>asphalt</strong>e werden<br />

dagegen mit 140 °C bis 180 °C produziert –<br />

typischerweise mit 160 °C heißem Bitumen als<br />

Bindemittel. Die Gründe dafür, dass dieser Baustoff<br />

in vielen Ländern und Regionen mehr und<br />

mehr zum Trendthema wird, sind vielfältig.<br />

Mit temperaturabgesenktem Asphalt lassen<br />

sich wirtschaftliche Vorteile realisieren: Die<br />

Gesamtenergiebilanz dieser Asphaltmischgüter<br />

fällt wesentlich günstiger aus. Weniger<br />

Energieeinsatz bedeutet immer auch weniger<br />

Emissionen, insbesondere geht der CO 2 -Ausstoß<br />

deutlich zurück. Die gesteigerte Umweltfreundlichkeit<br />

ist ein wichtiger Punkt, weshalb<br />

temperaturabgesenkter Asphalt auf der<br />

Agenda von Behörden weltweit steht.<br />

Laut dem Deutschen Asphaltverband<br />

bringt bereits eine Temperaturabsenkung um<br />

30 °C eine Einsparung von 0,9 l Heizöl (beziehungsweise<br />

einem Brennstoff-Äquivalent) pro<br />

Tonne Fertig<strong>asphalt</strong>. Dies entspricht bei einer<br />

Tagesproduktion von 2.000 t Mischgut einer<br />

Einsparung von 1.800 l Öl – oder bis zu drei<br />

Viertel des Jahresverbrauchs eines Eigenheimes<br />

an Heizenergie. Die Reduktion an<br />

CO 2 -Emissionen liegt bei 6.000 kg am Tag. Die<br />

Zahlen, die in der Praxis erreicht werden können,<br />

sind noch deutlich höher – vor allem deshalb,<br />

weil die Absenkung häufig 50 °C oder<br />

mehr beträgt.<br />

Benninghoven – Technologie<br />

für hochwertige Produktion<br />

Der Hauptbeitrag zur Energieeinsparung und<br />

Reduzierung von Emissionen liegt in der Herstellung<br />

von Asphalt, also bei einer der Benninghoven-Asphaltmischanlagen.<br />

Der Hersteller<br />

greift dabei auf jahrzehntelange Erfahrung<br />

zurück – gerade auch was umweltfreundliche<br />

Technologien betrifft.<br />

Eine Grundvoraussetzung für eine Temperaturabsenkung<br />

bei der Asphaltproduktion ist<br />

die Reduzierung der Bitumenviskosität. Denn<br />

eigentlich benötigt das Bindemittel Bitumen<br />

eine Temperatur von mindestens 140 °C, um<br />

das Mineral zu umhüllen. Unterhalb davon<br />

bleibt es zu zähflüssig. Um also die Viskosität<br />

temporär zu senken, hat Benninghoven verschiedene<br />

Lösungen entwickelt und erfolgreich<br />

in den Einsatz gebracht. Dazu gehören<br />

präzise Dosiersysteme für die Zugabe von flüssigen<br />

oder festen Additiven sowie das Benninghoven-Schaumbitumen-Modul.<br />

Schaumbitumen ist deshalb interessant,<br />

weil bei diesem Bindemittel zur Herstellung<br />

von temperaturabgesenktem Asphalt lediglich<br />

Wasser als Hilfsstoff benötigt wird, das ohnehin<br />

an jeder Asphaltmischanlage verfügbar ist.<br />

Durch das Vermischen von heißem Bitumen<br />

mit Wasser vergrößert sich das Volumen um ein<br />

Vielfaches, man spricht auch vom Aufschäumen<br />

des Bitumens. Durch die freigesetzte<br />

Oberflächenenergie benetzt das Bindemittel<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

43<br />

das Gestein im Mischprozess auch bei niedrigeren<br />

Temperaturen sehr gut und bewirkt<br />

geschmeidige Einbaueigenschaften. „Schaumbitumen<br />

ist daher das Bindemittel der Wahl,<br />

wenn es um Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> geht.<br />

Benninghoven kennt sich damit bestens aus<br />

und kann die Technik auch in bestehende Anlagen<br />

integrieren“, erklärt Matthias Lenarz, Gruppenleiter<br />

Bitumen, Benninghoven.<br />

Die Technologie hinter dem Schaumbitumen-Modul<br />

ist ein wichtiger Vorteil für Betreiber<br />

von Asphaltmischanlagen. Dabei wird die<br />

Wiegemischsektion lediglich um diese Anlagenoption<br />

erweitert. Sie besteht aus einer Bitumenpumpe,<br />

einer Expansionskammer, Verrohrung<br />

und Eindüsbalken sowie einer Wasserdosierung.<br />

Durch das Benninghoven-„Plug-&-<br />

Work“-Konzept ist das Schaumbitumen-Modul<br />

auch an bestehenden Anlagen nachrüstbar:<br />

Blinddeckel am Mischerkasten und Bitumenwaage<br />

entfernen und Schaumbitumenmodul<br />

ergänzend montieren – fertig. In Verbindung<br />

mit der schonenden und hochwertigen Materialbehandlung<br />

von Benninghoven entstehen so<br />

temperaturabgesenkte Asphalte, die mit konventionellen<br />

Mischgütern mithalten können.<br />

Vögele – Einbau von temperaturabgesenktem<br />

Asphalt<br />

Auch beim Einbau stellen sich viele Bauunternehmen,<br />

die bislang nahezu ausschließlich mit<br />

konventionellen Heißmischgütern zu tun hatten,<br />

die Frage: Wie verhält sich temperaturabgesenkter<br />

Asphalt bei der Verarbeitung durch<br />

Mit Witos Paving Plus und Roadscan steuern<br />

Einbauteams die Materialzufuhr und Bauunternehmer<br />

haben einen Nachweis zur Hand, dass<br />

im korrekten Zeitfenster eingebaut wurde.<br />

Mit Witos HCQ lassen sich Verdichtungsprozesse messen, überwachen, dokumentieren und steuern.<br />

Straßenfertiger? Vögele beschäftigt sich bereits<br />

seit Langem mit diesem Thema, erforscht und<br />

erprobt den Einbau verschiedener solcher<br />

Mischgüter – und gibt praxistaugliche Antworten.<br />

Die Vorteile beim Einbauprozess beginnen<br />

bei Vögele bereits vor dem Fertiger. Die Beschicker<br />

der Powerfeeder-Serie – der MT 3000-3i<br />

Standard und der MT 3000-3i Offset – sind bei<br />

der Verarbeitung von temperaturabgesenkten<br />

Asphalten essenziell. Der Grund: Sie entladen<br />

einen kompletten Lkw mit 25 t Mischgut in nur<br />

60 Sekunden.<br />

In Verbindung mit einem Zusatzbehälter<br />

des Fertigers werden insgesamt bis zu 45 t<br />

Material bevorratet. Ein stoppfreier Einbau ist<br />

dadurch sichergestellt. Dies legt die Grundlage<br />

für ein möglichst großes Zeitfenster für die Verdichtung,<br />

das bei Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

besonders kritisch ist. Dazu trägt auch eine<br />

effektive Bandheizung bei, die den Asphalt<br />

während des Transports zum Fertiger auf Temperatur<br />

hält.<br />

Wertvolle Beiträge für einen erstklassigen<br />

Einbau leistet auch die Technik von Vögele. Eine<br />

patentierte Entwicklung der Super-Fertiger ist<br />

dabei besonders bedeutsam: der beheizte<br />

Schneckenbock. „Das Bauteil sitzt genau an der<br />

Stelle, an der das Material auf die Verteilerschnecke<br />

fällt und querverteilt wird. Dessen<br />

Beheizung verhindert Anhaftungen effektiv“,<br />

führt Bastian Fleischer, Produktmanager von<br />

Vögele, die Vorteile der exklusiven und wartungsarmen<br />

Lösung aus. Elektrisch beheizt<br />

sind bei allen Bohlen auch sämtliche Komponenten,<br />

die Materialkontakt haben. Als vorteilhaft<br />

beim Einbau erweist sich insbesondere der<br />

Einsatz der Vögele-Hochverdichtungstechnologie.<br />

Dabei sorgen impulshydraulisch beaufschlagte<br />

Pressleisten für hohe Vorverdichtungswerte,<br />

was ebenfalls das Zeitfenster für<br />

die Walzen verlängert. Darüber hinaus hat<br />

Vögele Technologien entwickelt und bereits im<br />

Einsatz, die wertvolle Beiträge für die Verarbeitung<br />

von temperaturabgesenkten Asphalten<br />

leisten: Witos Paving Plus und Roadscan.<br />

Witos Paving Plus –<br />

für hohe Prozesssicherheit<br />

Eine besondere Bedeutung bei der Verarbeitung<br />

temperaturabgesenkter Mischgüter spielt<br />

die Baustellenlogistik. Denn die größte Herausforderung<br />

auf der Baustelle ist das Zeitfenster<br />

für die Verdichtung: Gerade Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>e<br />

werden mit zunehmender Viskosität<br />

verdichtungsunwilliger und es gilt, den<br />

Prozess bei möglichst hoher Materialtemperatur<br />

abzuschließen. Weil diese Asphalte jedoch<br />

weniger heiß hergestellt werden, muss beim<br />

Transport und auf der Baustelle selbst ein Rad<br />

ins andere greifen, um den Walzen möglichst<br />

viel Verdichtungszeit zu lassen.<br />

Um diese komplexen Prozesse erfolgreich<br />

zu managen und damit ein hochwertiges<br />

Ergebnis abzuliefern, leistet Witos Paving Plus<br />

wertvolle Dienste. Dabei handelt es sich um<br />

eine vernetzte Systemlösung zur Prozessoptimierung<br />

und Dokumentation von Vögele, die<br />

aus fünf aufeinander abgestimmten Modulen<br />

für die unterschiedlichen Prozessbeteiligten<br />

1|20<strong>21</strong>


44 Technik<br />

besteht – vom Mischmeister über den Lkw-Fahrer<br />

bis zum Bauleiter.<br />

Von besonderer Bedeutung für Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>-Baustellen<br />

sind die Module<br />

Materials und Transport. Witos Paving Materials<br />

integriert die Mischanlage in das System,<br />

wodurch die Bestellung von Mischgut dynamisch<br />

erfolgen kann: Das System meldet, wenn<br />

ein Mischgut-Lkw zur Baustelle losfahren soll.<br />

Auch der Lieferschein wird vorab digital an den<br />

Bauleiter versendet. Ist ein Mischgut-Lkw zur<br />

Baustelle unterwegs, meldet das Modul Witos<br />

Paving Transport die erwartete Ankunftszeit<br />

auf der Baustelle an. Bauleiter erhalten diese<br />

und weitere Informationen im Modul Witos<br />

Paving Jobsite. Sie wissen zu jeder Zeit, wie<br />

viele Tonnen Mischgut aktuell unterwegs sind,<br />

und können schnell auf die aktuelle Logistiksituation<br />

reagieren. Dadurch kann der Einbau<br />

einfach im Fluss gehalten werden – und damit<br />

auch die Verdichtung.<br />

Bei der Kontrolle und Einhaltung eines konstanten<br />

Temperaturfensters des Mischguts hat<br />

sich eine weitere Vögele-Lösung etabliert:<br />

Roadscan. Dabei misst eine Infrarotkamera präzise<br />

und flächendeckend den geforderten<br />

Bereich hinter der Einbaubohle des Straßenfertigers<br />

auf 10 m Breite. Die Vorteile zeigen sich<br />

bei der Verarbeitung von temperaturabgesenktem<br />

Asphalt deutlich: Das System macht<br />

Einbauqualität mess- und beweisbar, indem es<br />

die Temperatur unmittelbar nach dem Einbau<br />

misst und dokumentiert, was etwa bei einer<br />

Überprüfung durch den Auftraggeber wichtig<br />

sein kann.<br />

Hamm – schnell und<br />

dynamisch verdichten<br />

An die Verdichtung stellen temperaturabgesenkte<br />

Asphalte hohe Ansprüche. Schließlich<br />

gilt es, die Leistung im Vergleich zu Heiß<strong>asphalt</strong><br />

Die Wirtgen Group achtet in allen Unternehmensprozessen auf einen nachhaltigen Kreislauf. Bereits in<br />

der Entwicklungs- und Konstruktionsphase bis hin zum Einsatz der Maschinen bei weltweiten Projekten<br />

genießt der Umweltgedanke einen hohen Stellenwert.<br />

Übersicht der Temperaturniveaus bei der Herstellung von Heiß<strong>asphalt</strong>, temperatur abgesenktem Asphalt<br />

und Kalt<strong>asphalt</strong>. (Quelle: Wirtgen)<br />

in einem kürzeren Zeitfenster zu bewerkstelligen.<br />

Um möglichst schnell die erforderliche<br />

Verdichtungsenergie in das Material einzuleiten,<br />

arbeiten die Tandemwalzen hier deshalb<br />

in der Regel dynamisch, also mit aktiver Vibration<br />

oder Oszillation.<br />

Hamm hat darüber hinaus eine weitere<br />

Technologie im Portfolio, die für Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>-Baustellen<br />

wichtig ist: den HCQ<br />

Navigator. Das System steigert die Effizienz und<br />

zugleich die Qualität. Das ist möglich, weil den<br />

Walzenfahrern live auf einem Panel-PC in ihrer<br />

Kabine eine Verdichtungslandkarte angezeigt<br />

wird. Zusätzlich werden Umgebungsdaten wie<br />

Asphalttemperatur und -steifigkeit aufgezeichnet<br />

und dargestellt. „Der HCQ-Navigator visualisiert,<br />

an welchen Punkten bereits ausreichend<br />

verdichtet wurde und wo noch nicht. Dadurch<br />

sind weniger Überfahrten notwendig – ein echter<br />

Mehrwert, wenn das Zeitfenster klein ist“,<br />

erklärt Dr. Axel Mühlhausen, Product Manager<br />

Digital Solutions Hamm.<br />

Ergänzend zum HCQ-Navigator bietet<br />

Hamm mit Witos HCQ die Möglichkeit, den<br />

gesamten Verdichtungsprozess aus der Ferne<br />

live zu verfolgen. Den Nutzern stehen die<br />

gesammelten Prozessdaten über das<br />

Witos-Portal der Wirtgen Group in Echtzeit zur<br />

Verfügung. Zudem können diese Daten später<br />

für Analysen und die Dokumentation verwendet<br />

werden. Zusammengenommen macht die<br />

Wirtgen Group mit ihren anlagen- und maschinentechnischen<br />

Voraussetzungen den Einstieg<br />

in den zukunftsträchtigen Baustoff temperaturabgesenkter<br />

Asphalt einfach und prozesssicher.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

45<br />

Volvo<br />

Fünf neue Apps<br />

Load Assist ist der Überbegriff für eine Reihe von Anwendungen,<br />

die speziell für Volvo-Radlader entwickelt wurden. Dem<br />

Load Assist von Volvo CE, der nun auch für die gesamte Radlader-Palette<br />

vom L60H bis L350H erhältlich ist, wurden fünf<br />

neue Anwendungen hinzugefügt.<br />

Die fünf neuen Apps lassen sich über das 10-Zoll-Touchscreen-Display<br />

der Schnittstelle Volvo Co-Pilot ausführen. Das Load Assist-System<br />

wurde 2<strong>01</strong>6 eingeführt und verfügte zunächst über die App des<br />

integrierten Wiegesystems. 2<strong>01</strong>9 wurde der Load Assist um die Operator<br />

Coaching App erweitert, die die Leistung des Fahrers verbessern soll,<br />

indem sie ihm in Echtzeit Anleitungen für eine effiziente Bedienung gibt.<br />

Darüber hinaus ist der Load Assist jetzt auch für eine breitere Palette von<br />

Volvo-Radladern erhältlich, die vom L60H bis L350H reicht.<br />

Die fünf neuen Anwendungen zielen darauf ab, den Bedienkomfort,<br />

die Sicherheit und die Gesamteffizienz auf der Baustelle weiter zu verbessern.<br />

Aufgaben, die bisher manuell ausgeführt werden mussten oder<br />

bei denen der Bediener aussteigen musste, können künftig von der<br />

Kabine aus automatisiert werden.<br />

Reifendrucküberwachung<br />

Auf dem Touchscreen-Display des Volvo Co-Pilot werden jetzt Reifendruck<br />

und -temperatur in Echtzeit angezeigt. Mit den korrekten Reifendruck-Parametern<br />

zu arbeiten, ist entscheidend für Sicherheit, Kraftstoffeffizienz<br />

und Betriebszeit. Jeder Reifen wird unabhängig überwacht, und<br />

für jede Achse werden Drucklimits (niedrig/hoch) festgelegt. Wenn ein<br />

Reifen von den eingestellten Parametern abweicht, wird der Bediener<br />

alarmiert. Die Alarmlimits werden als Nenn- und Prozentwerte angezeigt.<br />

Eine blaue Meldung teilt dem Bediener mit, dass es Unstimmigkeiten bei<br />

Reifendruck oder -temperatur gibt und dass die Situation überwacht<br />

werden sollte. Eine gelbe Meldung weist darauf hin, dass sich die Abweichungen<br />

verschlimmert haben und der Bediener Maßnahmen ergreifen<br />

muss.<br />

All diese Daten können auf Caretrack zur Verfügung gestellt werden,<br />

sodass die Baustellenleiter Reifentrends einsehen und analysieren können,<br />

die bei ähnlichen Einsatzbedingungen hilfreich bei der Einstellung<br />

der Reifenparameter sein können.<br />

Auf dem Touchscreen-<br />

Display des Volvo Co-Pilot<br />

werden jetzt Reifendruck und -temperatur<br />

in Echtzeit angezeigt. (Quelle: Volvo)<br />

Karten<br />

Die Karten-App nutzt das im Radlader integrierte GPS zur Positionsbestimmung<br />

sowie die Telekommunikationsverbindung des Volvo Co-Pilot,<br />

um zwischen den Maschinen zu kommunizieren. Die neue Kartenfunktion<br />

ermöglicht es den Bedienern, den Baustellenverkehr vor Ort in Echtzeit<br />

zu überwachen und ihre Fahrweise proaktiv an die Bedingungen<br />

anzupassen – insbesondere in Gebieten, in denen mehrere Maschinen<br />

nahe beieinander arbeiten.<br />

Die Kenntnis der exakten Position anderer Maschinen ist auch unter<br />

Sicherheitsaspekten hilfreich – vor allem bei Arbeiten auf Baustellen mit<br />

eingeschränkter Sicht. Straßen, Sperrzonen und einspurige Abschnitte<br />

werden angezeigt, um den Bedienern die Navigation auf der Baustelle<br />

zu erleichtern. Benachrichtigungen über Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

helfen den Bedienern, potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden.<br />

Auch die Effizienz soll durch die Kartenfunktion verbessert werden,<br />

da die Bediener durch die Überwachung des Verkehrs und des Arbeitsablaufs<br />

Fahrentscheidungen besser antizipieren können.<br />

Die Apps lassen sich als Toolbox-Anwendungen zusammenfassen.<br />

Genau wie man es von einem Smartphone oder Tablet erwarten würde,<br />

wird Volvo Co-Pilot mit vorinstallierten Apps geliefert.<br />

Rechner<br />

Hierbei handelt es sich um eine Taschenrechner-Funktion mit Addition,<br />

Subtraktion, Multiplikation und Division. Sie dient auch als Einheiten-Umrechner,<br />

die sechs Einheitentypen umrechnet – Länge, Masse, Winkel,<br />

Zeit, Temperatur und Geschwindigkeit.<br />

Notiz<br />

Ein digitaler Notizblock zum Verfassen und Speichern von Notizen macht<br />

Block und Stift in der Kabine unnötig.<br />

Wetter<br />

Auf Wetteränderungen vorbereitet zu sein, hilft bei der Vorausplanung.<br />

Veranschaulicht durch eine leicht verständliche Zeitleiste, informiert die<br />

Wetter-App über aktuelle und bevorstehende klimatische Bedingungen.<br />

Aktuellste Informationen auf Knopfdruck erleichtern das effiziente<br />

Anpassen an die jeweiligen Bedingungen – bei Regen oder Sonnenschein.<br />

Auch das Radarwarnsystem ist nun in den Volvo Co-Pilot integriert.<br />

Dadurch profitieren die Bediener von Rückfahrkamera- und Beladungsinformationen,<br />

die alle auf einem einzigen Bildschirm angezeigt werden.<br />

Dies erhöht den Komfort und die Sicherheit beim Rückwärtsfahren.<br />

Dem integrierten Wiegesystem wurden optional zwei neue Modi<br />

hinzugefügt. Die Bediener können nun zwischen den Modi Tageszähler,<br />

Lkw-Beladung, Bevorratung oder Verarbeitung wählen. Jeder dieser<br />

Modi wird auf dem Display des Volvo Co-Pilot angezeigt und liefert Informationen<br />

für den Bediener, damit er in den verschiedenen Anwendungen<br />

effizient arbeiten kann.<br />

Kontakt: www.volvoce.de<br />

1|20<strong>21</strong>


46 Technik<br />

Vögele<br />

Autobahn-Sanierung in Rekordzeit<br />

Insbesondere in dicht besiedelten<br />

Regionen wird der Ruf nach schnellen<br />

Straßensanierungen immer lauter.<br />

Denn Baustellen auf stark frequentierten<br />

Schnellstraßen führen<br />

zu Staus. Wie es gelingen kann, in<br />

kürzester Zeit die Asphaltdeck- und<br />

-binderschicht eines Autobahnteilstück<br />

zu erneuern, zeigte die Johann<br />

Bunte Bauunternehmung: Auf<br />

der A3 bei Duisburg sanierte das<br />

Einbauteam eine 60.000 m² große<br />

Fläche mit vier Wirtgen-Fräsen und<br />

sechs Vögele-Straßenfertigern in<br />

nur 55 Stunden.<br />

Um die A3 in nur 55 Stunden sanieren zu können, arbeiteten bei der Asphaltdeckschicht jeweils zwei<br />

Sprühfertiger pro Fahrtrichtung gleichzeitig. (Quelle: Vögele)<br />

Projekte, die in einer kurzen Bauzeit umgesetzt werden sollen, sind<br />

in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll. Sie erfordern eine präzise Planung,<br />

ein hohes Maß an Prozesssicherheit und zuverlässige Maschinentechnik.<br />

Darüber hinaus braucht es selbstverständlich auch die Erfahrung<br />

und Kompetenz der Anwender und Experten. All diese Parameter waren<br />

auch bei der Sanierung eines 3,6 km langen Autobahnabschnitts der A3<br />

bei Duisburg wichtig. Weil auf der stark befahrenen Pendlerstrecke werktags<br />

rund 120.000 Fahrzeuge unterwegs sind, entschied sich die zuständige<br />

Straßenbaubehörde Straßen-NRW für eine Sanierung unter Vollsperrung.<br />

„Damit schaffen wir an einem Wochenende die Arbeit, die den<br />

Verkehr sonst mehrere Wochen behindert hätte – und haben am Ende<br />

auch noch eine bessere Qualität“, sagt Thomas Oehler, Straßen-NRW-Abteilungsdirektor.<br />

Der Zeitplan war entsprechend straff: Die Arbeiten starteten freitags<br />

um 22 Uhr mit dem Einrichten der Vollsperrung in beide Fahrtrichtungen.<br />

Um 23 Uhr begannen vier Wirtgen-Großfräsen der Typen W <strong>21</strong>0i, W 220i<br />

und W 250i mit dem Abtragen der sanierungsbedürftigen Asphaltdeckund<br />

-binderschicht. Dafür waren 20 Stunden vorgesehen. Noch vor Beendigung<br />

der Fräsarbeiten, am Samstagmorgen um 7:15 Uhr, begann der<br />

Asphalteinbau. Dieser musste bereits am Sonntag um 10:30 Uhr abgeschlossen<br />

sein, damit genug Zeit für Nacharbeiten wie das Aufbringen<br />

der Markierungen blieb. Die Verkehrsfreigabe war für den folgenden<br />

Montag geplant, damit der Berufsverkehr der dicht besiedelten Region<br />

ungestört in die Woche starten konnte.<br />

Für den Einbau auf einer Fläche von 60.000 m 2 stand ein Zeitfenster von<br />

lediglich 27 Stunden zur Verfügung. Diese Herausforderung ging das<br />

Team der Johann Bunte Bauunternehmung mit insgesamt sechs Vögele-<br />

Asphaltfertigern an. Zunächst stellten zwei Super <strong>21</strong>00-3i die Asphaltbinderschicht<br />

her. Einer der beiden Highway-Class-Fertiger arbeitete dabei<br />

in die eine Fahrtrichtung, der andere nahm gleichzeitig am anderen Baustellenende<br />

die Arbeit in die entgegengesetzte Richtung auf. Die Asphaltdeckschicht<br />

aus lärmminderndem Splittmastix<strong>asphalt</strong> bauten anschließend<br />

je zwei Super 1800-3i SprayJet im „Heiß an heiß“-Verfahren ein.<br />

Gleichzeitig im Einsatz<br />

Der MT 3000-2i Offset kann dank seines Schwenkbands zwei Fertiger mit Mischgut versorgen.<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

47<br />

Um in der knapp bemessenen Zeit die Materialversorgung sicherzustellen,<br />

waren drei Asphaltmischanlagen mit der Mischgutproduktion<br />

beauftragt, eine weitere stand vorsorglich zur Reserve bereit. Den<br />

Asphalt transportierten 130 Sattelzüge in 500 Fuhren zur Baustelle zwischen<br />

dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg und dem Breitscheider Kreuz. In<br />

Summe mussten 16.000 t Asphalt, davon 12.000 t für die Asphaltbinderschicht<br />

und 4.000 t für die Asphaltdeckschicht, produziert, transportiert<br />

und eingebaut werden.<br />

Zwei Vögele Power Feeder vom Typ MT 3000-2i Offset nahmen das<br />

Mischgut von den Lkw entgegen und garantierten so die kontinuierliche<br />

Versorgung der Straßenfertiger. Der Einsatz der beiden Beschicker war<br />

bei der zeitkritischen Baumaßnahme essenziell: Während der Beschickerfahrer<br />

die Entladung koordinierte, konnte sich der Fertigerfahrer voll auf<br />

den Einbauprozess konzentrieren. Angesichts von ganzen 500 Lkw-Ladungen<br />

in wenigen Stunden und den hohen Einbaugeschwindigkeiten<br />

war dies unverzichtbar.<br />

Für einen effizienten Ablauf sorgten auch die Sprühfertiger Super<br />

1800-3i Spray Jet: Sie erledigten das Aufsprühen der Bitumenemulsion<br />

und den Einbau der Asphaltdeckschicht in einem Arbeitsgang. Neben<br />

der Zeitersparnis hatte der Einbau mit der Vögele-Technik auf der A3<br />

weitere Vorteile: Da der frisch aufgetragene Emulsionsfilm direkt im<br />

Anschluss überbaut wurde, konnten Baufahrzeuge den Bindemittelfilm<br />

nicht überfahren und dadurch beschädigen. Das verbessert den Schichtenverbund<br />

und damit auch die Lebensdauer der Straße.<br />

Durch das reibungslose Zusammenspiel des Teams von Bunte und<br />

der Maschinentechnik war es schließlich am Montagmorgen um 5 Uhr<br />

so weit: Die Autobahn A3 wurde an den Verkehr übergeben. Die Erleichterung,<br />

den straffen Zeitplan eingehalten zu haben, war bei allen Beteiligten<br />

groß. „Das war eine Spitzenleistung, die das gesamte Team hier<br />

abgeliefert hat. Alle haben sich gegenseitig unterstützt“, sagte Bauleiter<br />

Niklas Lehmann nach Abschluss der Baumaßnahme.<br />

Neue Ausziehbohle von Vögele:<br />

Die Ausziehbohle AB 200 ist mit einer Grundbreite von nur 1,10 m die<br />

kleinste Bohle von Vögele.<br />

Beim Einbau von engen Wegen, zwischen Straßenbahngleisen<br />

oder in Frässpuren kommt es auf jeden Zentimeter an: Für solche<br />

Fälle bietet Vögele ab sofort die Ausziehbohle AB 200 an. Sie verfügt<br />

über eine Grundbreite von nur 1,10 m und ist bis 2,00 m<br />

hydraulisch ausfahrbar. Damit hat die neue Bohle eine um 10 cm<br />

geringere Grundbreite als die bestehende AB 220. Mit einem speziellen<br />

Verschmälerungssystem können Anwender außerdem<br />

Arbeitsbreiten von nur 0,5 m umsetzen sowie mit starren Verbreiterungen<br />

eine Arbeitsbreite von bis zu 3,20 m erreichen. Zusammen<br />

mit der etwas größeren AB 220 deckt Vögele damit das<br />

gesamte Arbeitsbreiten-Spektrum bei kleinen Baumaßnahmen<br />

ab. Der Straßenfertiger-Hersteller bietet die neue Bohle in zwei<br />

Verdichtungsvarianten an: Als AB 200 V mit Vibration für den Super<br />

700(i) sowie als AB 200 TV mit Tamper und Vibration für den Super<br />

800(i).<br />

Kontakt: www.voegele.info<br />

Die Vögele-Sprühtechnologie hat sich auch auf der Express-Autobahnbaustelle bei Duisburg bewährt.<br />

1|20<strong>21</strong>


48 Technik<br />

Q Point<br />

A9 – schneller und mit weniger Stau<br />

<strong>01</strong><br />

Baustellen sind vor allem für Autofahrer ein Ärgernis: Staus sind oft die Folge. Deshalb ist<br />

schnelles und nachhaltiges Bauen vor allem auf hochfrequentierten Autobahnen wichtig.<br />

Dafür ist ein koordinierter Bauablauf Grundvoraussetzung. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten<br />

auf der A9 zeigen, wie die digitalisierte Baustelle hier unterstützen kann.<br />

Die A9 ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland.<br />

Sie verbindet die Metropolregionen Berlin und München miteinander.<br />

Vor allem der aus dem Osten heranrollende Lkw-Verkehr nutzt<br />

die 580 km lange Autobahn auf seinem Weg in den Süden. Aufgrund der<br />

hohen Belastung befindet sich die A9 in einem ständigen Ausbau- und<br />

Sanierungsstatus. Zwischen dem Autobahndreieck Holledau und der<br />

Anschlussstelle Langenbruck wurde 2020 der erste Bauabschnitt einer<br />

grundhaften Fahrbahnsanierung durchgeführt.<br />

Thomas Vogel, Region-Manager bei Q Point, weiß, worauf es bei Autobahnbaustellen<br />

ankommt: „Wenn hier die Asphaltfertiger und Walzen<br />

arbeiten, bedeutet das auch immer einen Eingriff in den Verkehrsfluss.<br />

Unsere Aufgabe ist es, den Mischgutlieferanten und den Einbauer zu<br />

unterstützen, damit die Baustelle möglichst schnell wieder abgebaut<br />

werden kann – und zwar dauerhaft.“ Beim Projekt „A9 Langenbruck<br />

1. Abschnitt“ kamen zwei Produkte von Q Point zum Einsatz: Das bauausführende<br />

Unternehmen Max Bögl arbeitete mit „Q Asphalt“, während<br />

die Asphaltmischanlage, im Einsatz waren zwei Asphaltmischwerke der<br />

Geiger-Gruppe, mit „Q Plant“ ausgestattet wurde.<br />

Der erste Abschnitt des Projektes hat eine Länge von knapp 10 km.<br />

Es wurde auf ganzer Breite ohne Naht mit einer Breite von 16 m eingebaut.<br />

Dafür musste der Asphaltfertiger, ein Vögele 3000-3i, mit der<br />

16-Meter-Bohle das Heißmischgut einbringen. Ihm vorgestellt war ein<br />

Beschicker Dynapac MF2500CM. Etwa 30 Lkw sorgten dafür, dass die<br />

rund 80.000 t Asphalttragschicht und 40.000 t Asphaltbinderschicht vom<br />

Asphaltmischwerk auf die Baustelle transportiert wurden. Die Asphaltdeckschicht,<br />

die als DSH-V ausgeführt wird, soll in diesem Jahr in Fahrtrichtung<br />

München und 2022 in Fahrtrichtung Nürnberg umgesetzt werden.<br />

Mit Q Plant stand den beiden Geiger-Asphaltmischanlagen eine<br />

umfassende Applikation zur Verfügung. In ihr werden die relevanten<br />

Informationen aus der Anlagensteuerung, dem Wiegesystem, bei den<br />

vorliegenden Asphaltmischanlagen Batsch-Waagen, dem Laborpro-<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

49<br />

Bild <strong>01</strong><br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Den Einbau auf der A9 erledigte ein Vögele 3000-3i, auf ganzer<br />

Breite ohne Naht mit einer Breite von 16 m.<br />

Bauleiter und Asphaltpolier haben durch Q Point jederzeit die Live<br />

Daten der Baustelle im Überblick.<br />

Eingebaut wurden auf der A9 rund 80.000 t Asphalttragschicht und<br />

40.000 t Asphaltbinderschicht. (Quelle: Q Point)<br />

02<br />

03<br />

gramm CRM bzw. der Auftragsverwaltung in einer Plattform gebündelt.<br />

Vogel erläutert die Vorteile: „So hat man als Anwender jederzeit und von<br />

überall Zugriff auf Anlagen- und Produktionsdaten, Kundenaufträge,<br />

Liefer- und Produktionsstatus, Funktionszeiten, Lieferscheine, Rapporte,<br />

Chargenprotokolle, Energieverbrauch und vieles mehr. Das verschafft<br />

auch bei komplexen Aufträgen stets den notwendigen Durchblick.“<br />

Für den Einbau des Asphaltmischgutes sind ganz andere Parameter<br />

entscheidend. Die Bauleiter vor Ort müssen schnell auf ganz andere<br />

Daten zurückgreifen können als der Mischmeister im Asphaltmischwerk.<br />

„Hier ist es beispielsweise entscheidend, wann kommt der nächste Lkw<br />

an, ist ausreichend Mischgut geordert und stimmt der Anlieferungsprozess.<br />

Denn jeder Stilstand des Asphaltfertigers kann sich nachteilig auf<br />

die Einbauqualität auswirken“, weiß Vogel. Mit Q Asphalt stand Max Bögl<br />

eine Prozess-Steuerungssoftware zur Verfügung, die Bauprozesse im<br />

Asphaltstraßenbau über die gesamte Wertschöpfungskette organisiert.<br />

„Dabei ist es besonders wichtig, dass für die Jungs auf der Baustelle keine<br />

langen Einarbeitungsphasen notwendig sind. Das System muss weitestgehend<br />

selbsterklärend sein“, erläutert Vogel. Deshalb ist beispielsweise<br />

die Benutzeroberfläche von Q Asphalt in der Bedienung weltweit dieselbe.<br />

Jeder Betrachter hat genau die Kennzahlen im Blick, welche er für<br />

seinen Bauablauf unmittelbar braucht. Dabei liefert Q Asphalt nicht nur<br />

nackte Zahlen: Q Asphalt filtert Millionen von Daten und zeigt, wo im<br />

Toleranzbereich sich diese Zahlen befinden.<br />

Nach rund 30 Tagen Einbauzeit stand fest: der Einsatz auf der A9 beim<br />

Autobahndreieck Holledau hat die Autofahrer nicht mehr belastet als<br />

unbedingt notwendig. Für 20<strong>21</strong> steht der zweite Abschnitt an: Zwischen<br />

dem Autobahndreieck Holledau und der Anschlussstelle Langenbruck<br />

soll 20<strong>21</strong> eine rund neun Kilometer lange Richtungsfahrbahn inklusive<br />

Unterführungen erneuert werden. Dabei wird ungefähr die gleiche<br />

Menge Asphalt verbaut, zuzüglich 5.000 t „Dünne Schicht im Heißeinbau<br />

auf Versiegelung“ (DSH-V) als Asphaltdeckschicht. <br />

•<br />

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runden das Angebot des Familienunternehmens ab.<br />

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1|20<strong>21</strong>


50 Technik<br />

Moba<br />

Die papierlose Straßenbaustelle<br />

Der Auszug aus dem sogenannten finnischen InfraBIM-Modell gibt einen Einblick und entspricht zwei der<br />

Schichten eines in Deutschland durchgeführten Piloten.<br />

Eine Bestandsaufnahme: Im Straßenbau<br />

wird heute meist noch<br />

mit lageorientierter Trassenplanung<br />

sowie Längs- und Querprofil<br />

gearbeitet. Dabei entstehen die<br />

zum Teil sehr großen 2D-Pläne<br />

mit Höhenangaben, ergänzt um<br />

die erforderlichen Profile. Es folgen<br />

auf den meisten Baustellen<br />

statische Absteckungen, da noch<br />

nicht für alle Erdbauarbeiten Baumaschinensteuerungen<br />

eingesetzt<br />

werden. Die Bauausführung<br />

ist ohne vorbereitende und kontrollierende<br />

Vermessungsarbeiten<br />

nicht möglich.<br />

Von Andreas Velten<br />

Diese Vermessungsarbeiten gelten gemäß<br />

VOB als Nebenleistungen. Das bedeutet,<br />

sie sind für die Leistungserstellung auf der Baustelle<br />

zu erbringen, der Auftragnehmer erhält<br />

dafür jedoch keine gesonderte Vergütung. Die<br />

Reduzierung von Nebenleistungen führt also zu<br />

einem Kosten- und Zeitvorteil. Das ist auch in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels von Bedeutung,<br />

bedeutet dies doch eine wichtige Aufwandsreduzierung<br />

für die „knappen“ Geodäten.<br />

Auf größeren Straßenbaumaßnahmen findet<br />

man Baumaschinensteuerungen unterschiedlicher<br />

Ausprägung. Verbreitet sind heute<br />

semi-automatische Raupen- bzw. Gradersteuerungen<br />

und Führungssysteme für Bagger –<br />

semi-automatische Baggersysteme sind noch<br />

selten. Da diese auch hier nicht für jeden<br />

Arbeitsschritt zum Einsatz kommen, ist die<br />

Übertragung der Planvorgaben in die Örtlichkeit<br />

durch Absteckungen noch notwendig.<br />

Aber sie werden inzwischen zunehmend von<br />

einer kinematischen Absteckung mittels Baumaschinensteuerung<br />

verdrängt.<br />

Denn das Ziel für die Zukunft ist die „papierlose“<br />

Baustelle: Alle relevanten Daten, Informationen<br />

und Unterlagen werden nur noch digital<br />

und damit viel schneller ausgetauscht. Der<br />

große Vorteil liegt in der ständigen und verlässlichen<br />

Aktualität.<br />

Klassifizierte Schichten,<br />

Erdkörper und Bauteile<br />

(Quelle: Building smart Finnland)<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

51<br />

Die Grundlage bildet ein einheitliches, von allen Beteiligten genutztes,<br />

bauteilorientiertes 3D-Modell, genannt „digitaler Zwilling“. Er enthält<br />

alle geometrischen sowie semantischen Informationen eines Bauteils,<br />

einer Schicht bzw. eines Erdkörpers und wird über den gesamten<br />

Lebenszyklus von Erstellung, Erhaltung, Verwaltung und abschließend<br />

Rückbau in einer kollaborativen Arbeitsweise genutzt.<br />

Offene Schnittstellen und herstellerunabhängige, standardisierte<br />

Formate ermöglichen einen verlustfreien Datenaustausch und vermeiden<br />

gleichzeitig das heute noch häufige Neuerstellen von Plänen, manuelle<br />

Neueingaben und dabei lauernde Fehler. Ein solches standardisiertes<br />

Datenmodell hat die internationale Organisation buildingSMART mit den<br />

Industry Foundation Classes (IFC) geschaffen.<br />

Wie lässt sich das in die Praxis umsetzen? Die Baumaschinensteuerung<br />

nimmt in der Ausführungsphase kontinuierlich die Ist-Geometrie<br />

des Schichtenaufbaus, der Erdkörper und weiterer Bauteile auf. Die so<br />

gelieferten Messpunkte bekommen automatisch den im Planmodell<br />

vorgesehenen Klassifizierungscode zugewiesen.<br />

Bei der automatisierten Zuordnung (gemäß dem erprobten Prinzip<br />

des codierten Aufmaßes) können eigene unternehmens- bzw. baustellenspezifische<br />

Codierungssysteme verwendet oder später nach IFC<br />

Release 5 entsprechend erstellt werden. Solange Letzteres noch nicht<br />

bereitsteht, bietet sich auch das umfassende finnische InfraBIM-Classification-System<br />

YIV 2<strong>01</strong>9 an mit über 600 Codes und Bezeichnungen.<br />

Baufortschrittskontrolle, Zwischen- sowie Endabrechnung und<br />

Datenbereitstellung für den digitalen Zwilling werden so vereinfacht und<br />

beschleunigt. Untersuchungen haben eine Gesamtkostenersparnis bei<br />

In der Praxis ist rein digital bauen, erfassen,<br />

prüfen, abrechnen und dokumentieren ganz ohne<br />

Papier schon jetzt möglich.<br />

einer Baumaßnahme von 17 % ermittelt. Nach Abzug der eigentlichen<br />

Ausführungszeit, die in der konventionellen und der maschinensteuerungsgestützten<br />

Methode gleich ist, beträgt die Zeitersparnis bei den<br />

übrigen Baustellenarbeiten sogar 46 %.<br />

Sicherheit für richtige Messungen bietet ein Konzept von Qualitätsmessungen.<br />

Diese erfolgen täglich durch den Baumaschinenfahrer selbst<br />

als auch wöchentlich durch den Baustellenvermesser. Zusätzlich können<br />

zusammen mit dem Auftraggeber Kontrollmessungen vorgenommen<br />

werden. Durch eine gemeinsame Feststellung der erbrachten Bauleistung<br />

durch Auftraggeber und Auftragnehmer werden spätere Unstimmigkeiten<br />

vermieden.<br />

Dieses Qualitätskonzept garantiert, dass der Vermesser weiter die<br />

Genauigkeit sicherstellt und überwacht, ohne dabei seine Zeit für einfache<br />

Routineaufgaben zu verbrauchen. Das Konzept ist vergleichbar mit<br />

dem der Bohrkerne beim Deckeneinbau. Alle Messergebnisse – von der<br />

Ist-Aufnahme durch die Maschinensteuerung bis hin zu den Qualitätsmessungen<br />

durch den Baustellenvermesser – werden in einer<br />

Cloud-Plattform für alle Beteiligten einsehbar dokumentiert.<br />

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1|20<strong>21</strong>


52 Technik<br />

Modell einer kleinen Pilotbaustelle in Deutschland (Quelle: Moba)<br />

Große Auftraggeber, wie die Deges oder die<br />

Deutsche Bahn, haben in ihren BIM-Regelwerken<br />

bereits die Leistungserfassung durch vernetzte<br />

Baumaschinensteuerungen mit einer<br />

direkten Übernahme in die 3D-Modelle zugelassen.<br />

Sie soll dann als Grundlage zur Abrechnung<br />

dienen, ohne eine zwingende persönliche<br />

und gemeinsame Feststellung vor Ort.<br />

Selbst wenn noch keine rechtliche Regelung<br />

für eine digitale gemeinsame Feststellung<br />

existiert, wird hiermit der grundsätzliche Rahmen<br />

dafür geschaffen. Zusätzlich gilt ja das<br />

Prinzip der Vertragsfreiheit, sprich, es gilt sich<br />

mit dem Auftraggeber vorab auf diese Leistungserfassung<br />

zu verständigen.<br />

In der Praxis ist rein digital bauen, erfassen,<br />

prüfen, abrechnen und dokumentieren ganz<br />

ohne Papier schon jetzt möglich. In Skandinavien,<br />

insbesondere in Finnland, wird diese kontinuierliche<br />

„volumenorientierte Baufortschrittskontrolle“<br />

erfolgreich praktiziert. Das<br />

modellbasierte Aufmaß und Abrechnung mit<br />

vernetzter Baumaschinensteuerung ist dort<br />

bereits Standard auf allen größeren Infrastrukturmaßnahmen.<br />

Beispiele aus der Praxis<br />

Bei einer 1,2 km langen Landstraße konnten<br />

rund 410 Std. an Vermessungsaufwand und<br />

7.600 gefahrene Kilometer gegenüber der traditionellen<br />

Vorgehensweise eingespart werden.<br />

Bei einem 4,5 km langen Teilabschnitt einer<br />

Umgehungsstraße wurde der Vermessungsaufwand<br />

mit Einsatz des modellbasierten<br />

Arbeitens rund halbiert (vgl. die vorab beschriebenen<br />

Untersuchungen).<br />

Bei dem 74 km langen Ausbau der Bahnstrecke<br />

Helsinki–Riihimäki wurden bisher 20 % der<br />

veranschlagten Baukosten eingespart.<br />

In Deutschland wird im Straßenbau das<br />

Datenmodell mit dem IFC Release 5 eingeführt.<br />

Damit scheinen erst einmal weiter die erprobten<br />

2D-Methoden auf Basis eines Lage- und<br />

Höhenplans zur Verfügung zu stehen, auf<br />

deren Grundlage die digitalen 3D-Geländemodelle<br />

erstellt werden.<br />

Doch auch hier gab es bereits ein Pilotprojekt<br />

zur Erprobung der modellbasierten<br />

Arbeitsweise. Das 3D-Modell wurde mittels<br />

Codierung untergliedert, innerhalb einer<br />

Cloud-Plattform für alle Maschinen verfügbar<br />

gemacht und anschließend durch den Einsatz<br />

von Baumaschinensteuerungen in einem vernetzen<br />

Arbeitsablauf bearbeitet und fertiggestellt.<br />

Die Vorteile für Auftragnehmer und -geber<br />

bei dieser zukunftsweisenden Methode liegen<br />

auf der Hand: Eine schnelle Informationsverfügbarkeit<br />

in der Baufortschrittskontrolle wird<br />

ermöglicht – in Echtzeit. Dadurch lassen sich<br />

während der Bauausführung schneller Probleme<br />

oder Fehler erkennen und vermeiden.<br />

Nacharbeiten reduzieren sich.<br />

Durch die teilautomatisierte Leistungserfassung<br />

mittels Baumaschinensteuerung reduzieren<br />

sich Vermessungsaufwand und -kosten<br />

deutlich. Durch die Zeiteinsparung beim Vermesser<br />

als auch bei der Bauausführung durch<br />

weniger Nacharbeiten wird dem Fachkräftemangel<br />

begegnet. <br />

•<br />

AUTOR<br />

Andreas Velten, Geschaftsführer,<br />

MOBA Mobile Automation, avelten@moba.de<br />

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1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

53<br />

Bausion<br />

Schäden mit Farbe reparieren<br />

Die farbige Gestaltung von Flächen<br />

ist ein probates Mittel für das Design<br />

einer modernen Verkehrsinfrastruktur<br />

etwa mit Fahrradwegen,<br />

Querungen und Abgrenzungen.<br />

Markierte Flächen nehmen zu,<br />

müssen gestaltet und unterhalten<br />

werden. Mit Gilosphalt Color bietet<br />

Bausion ein spezielles farbiges<br />

Guss <strong>asphalt</strong>-Granulat an, womit<br />

sich diese Farbflächen effektiv reparieren<br />

und anpassen lassen.<br />

Mit Bausion-Gilosphalt Color steht ein<br />

neues gebrauchsfertiges, farbiges Guss<strong>asphalt</strong>-Granulat<br />

zur Reparatur von Schäden in<br />

farbigen Asphalt- und Betonbelägen zur Verfügung.<br />

Es handelt sich dabei um ein komplett<br />

durchgefärbtes Material, sodass es etwa durch<br />

scheuernde Lkw-Reifen nicht zu Farbveränderungen<br />

kommt. Derzeit wird es in Rot angeboten,<br />

weitere Farben wie Grün, Weiß oder Beige<br />

stehen kurzfristig zur Auslieferung bereit.<br />

Gilosphalt Color eignet sich zur Reparatur<br />

von dünn aufgebrachten Farbbelägen wie<br />

etwa bei Radwegestreifen. Es lässt sich aber<br />

auch für das Ausbessern von besonders beanspruchten<br />

farbigen Straßenstellen, beispielsweise<br />

Querungen, einsetzen. Eine dauerhafte<br />

und optisch ansprechende Alternative ist hier<br />

Auf kleineren Flächen wird das körnige Granulat einfach mit der Kelle verteilt und per Brenner zu einer<br />

homogenen Masse aufgeschmolzen. (Quelle: Bausion)<br />

das Ausfräsen einer 2 cm dicken Asphaltschicht<br />

und das Füllen mit Gilosphalt Color.<br />

Auf kleineren Flächen wird das körnige Granulat<br />

mit der Kelle verteilt und per Brenner zu<br />

einer homogenen Masse aufgeschmolzen. Mit<br />

einer Glättkelle lässt sich das nun fließfähige<br />

Material verteilen und glätten. Größere Flächen<br />

benötigen einen Guss<strong>asphalt</strong>-Kocher. Die Verkehrsfreigabe<br />

kann nach zehn bis 20 Minuten<br />

erfolgen.<br />

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1|20<strong>21</strong>


54 Technik<br />

Ammann<br />

Verdichten mit<br />

Blick in die Tiefe<br />

Im Straßen- und Erdbau geht es bei den Walzenzügen<br />

nicht nur um Motorenleistung oder die Gewichtsklasse;<br />

inzwischen wird immer wichtiger, mit welchen intelligenten<br />

Systemen die Maschinen ausgestattet sind.<br />

Denn als Bauunternehmer ist man mit digitaler Unterstützung<br />

auf der sicheren Seite und weist die fachgerecht<br />

ausgeführte Verdichtung nachvollziehbar aus. Mit<br />

einer Dokumentation, wie sie die Ammann Compaction<br />

Expert (ACE) automatisch erstellt, kann man Fristen und<br />

Auflagen entspannt entgegensehen.<br />

<strong>01</strong><br />

02 03<br />

Auch im Straßen- und Erdbau ist BIM (Building<br />

Information Modelling) längst angekommen<br />

und stellt Planer und ausführende<br />

Unternehmen vor neue Herausforderungen: Die<br />

gesamte Straßenbaulogistik muss durchgeplant<br />

sein. Von den Produktionsrhythmen der<br />

Asphaltmischanlagen über die minutiös pünktlichen<br />

Lkw-Anlieferungen bis hin zu den eingesetzten<br />

Straßenbaumaschinen: Deren Steuerungen<br />

lenken und dokumentieren mithilfe satellitengestützter<br />

Daten und unter Einsatz von<br />

Sensoren alle Arbeitsschritte lückenlos – so auch<br />

die Verdichtung. Walzen und Walzenzüge, die<br />

auf einer solchen Baustelle zum Einsatz kommen,<br />

müssen daher mit Verdichtungskontrollsystemen<br />

ausgestattet sein. Mit dem Ammann<br />

Compaction Expert (ACE) bietet der Schweizer<br />

Hersteller eine Verdichtungskontrolle an. Das in<br />

den Walzen integrierte, dynamische Mess- und<br />

Dokumentationssystem dient der Qualitätssicherung<br />

und erfüllt die Spezifikationen der<br />

europäischen Richtlinie CEN 17006.<br />

In zwei Varianten ist das ACE-System für alle<br />

Walzenzüge der ARS-Reihe, die ARX-Tandemwalzen<br />

sowie für die schemelgelenkte ARP-<br />

Reihe erhältlich. Das ACE-Force-System misst<br />

die Steifigkeit und zeigt den Wert neben der<br />

Fahrgeschwindigkeit, der Frequenz und bei<br />

Asphaltwalzen die Oberflächentemperatur im<br />

Display an. Die Variante ACE Pro reagiert auf die<br />

erfassten Messwerte und passt die Vibrationsparameter<br />

automatisch an. Sämtliche Messwerte,<br />

inklusive den Parametern zu Tragfähig-<br />

1|20<strong>21</strong>


Technik<br />

55<br />

keit, Anzahl der Überfahrten sowie Frequenzund<br />

Amplitudenwerte werden in Echtzeit<br />

angezeigt und gespeichert. Beide ACE-Systeme<br />

bieten außerdem eine ADS-Dokumentationssoftware<br />

mit Office-Analysefunktion zur Kontrolle<br />

der geleisteten Überfahrten.<br />

„Die Nachfrage nach einer GPS-gestützten<br />

Dokumentation wird immer größer“, bestätigt<br />

Willi Reutter, Application Manager Heavy<br />

Equipment bei der Ammann Verdichtung<br />

GmbH. „Zunehmend ist diese bereits Teil der<br />

Ausschreibung. Unsere ACE-Systeme sind<br />

daher mit allen gängigen GPS-Produkten kombinierbar.“<br />

Und das aus gutem Grund: Computergestützte<br />

Verfahren wie Augmented Reality<br />

(AR) und Virtual Reality (VR) sind auch im Straßenbau<br />

auf dem Vormarsch. Die Verdichtungskontrolle<br />

mit GPS-Funktion fügt sich perfekt in<br />

diese digitalen Prozesse auf der Baustelle. Noch<br />

während der Fahrer seine Bahnen zieht, senden<br />

die ACE-Systeme bereits den Verdichtungsfortschritt<br />

an die Planungsstelle. Mit den aufbereiteten<br />

Daten aus dem elektronischen Protokoll<br />

werden Telematiksysteme aller beteiligten<br />

Gewerke gespeist, die eine lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

der durchgeführten Arbeiten<br />

ermöglichen.<br />

Effizienz auf ganzer Breite<br />

Wer zu stark verdichtet, macht schnell die<br />

gesamte Arbeit zunichte. Daher zeigen die<br />

ACE-Systeme die Walzübergänge direkt mit<br />

Farbcodes auf dem Display an. Ist die geforderte<br />

Bodensteifigkeit erreicht, kann der Fahrer<br />

den nächsten Bereich ansteuern. Übermäßige<br />

Verdichtung wird so effizient vermieden,<br />

Maschinenverschleiß und Treibstoffkosten<br />

minimiert. Selbst weniger erfahrene Bediener<br />

können mit der elektronischen Unterstützung<br />

gute Ergebnisse liefern. Damit punkten die<br />

Walzen auch in der Vermietung, lassen sich die<br />

Fahrer doch schnell auf die Maschine einlernen.<br />

Der Vermieter bietet damit seinen Kunden<br />

modernste Walzentechnik, die allen aktuellen<br />

Anforderungen gerecht wird. Reduzierte Serviceintervalle<br />

und wenig Verschleiß machen<br />

die schweren Ammann-Verdichter auch von<br />

Vermieterseite zu gern gesehenen Konstanten<br />

im Mietpark.<br />

„Effizienz und Schnelligkeit sind extrem<br />

wichtige Faktoren“, gibt Reutter abschließend<br />

zu bedenken. „Die Frage ist aber auch: Welches<br />

Risiko geht der Bauunternehmer ein? Wenn<br />

man im Schadensfall per ACE die fachgerechte<br />

Ausführung nachweisen kann, hat die Investition<br />

sich auf jeden Fall gelohnt.“ •<br />

05<br />

04<br />

Bild <strong>01</strong><br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Bild 05<br />

Ein tragfähiges Planum braucht eine gute Vorbereitung.<br />

Das Display zeigt den Verdichtungsfortschritt an.<br />

Mit ACE behält der Fahrer selbst den Untergrund<br />

stets im Blick.<br />

Perfekte Ergebnisse im Straßenbau, und das in<br />

Rekordzeit.<br />

In Verbindung mit GPS spielt die ACE-Technologie<br />

ihre ganze Stärke aus. (Quelle: Ammann)<br />

1|20<strong>21</strong>


56 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

Baustoffe<br />

Messtechnik<br />

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elektromagnetische Schichtdickenmessung<br />

lt. TP D-StB 12), Ersatzteile, Kalibrierservice,<br />

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33154 Salzkotten<br />

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Tel. +49 531-376989 oder 373808<br />

Fax +49 531-374530<br />

info@boemke.eu<br />

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Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

57<br />

Produktion<br />

Prüfung<br />

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und Frostschäden bzw. zur Herstellung<br />

von Anrampun gen, Anschlüssen oder<br />

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MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

63607 Wächtersbach<br />

Tel. +49 6053 6189-0<br />

Fax +49 6053 6189-14<br />

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Unser Lieferprogramm umfasst u.a.:<br />

• Prüfgeräte für<br />

– Asphalt und Bitumen<br />

– Beton, Mörtel und Zement<br />

– Boden und Gestein<br />

– Wasser und Abwasser<br />

• Labormöbel / Laborcontainer<br />

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Jahresabonnement Inland: .......... 110,– €<br />

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mit Zugang zum digitalen Heftarchiv.<br />

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Fachzeitschrift für Herste lung und Einbau von Asphalt<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


58 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Ammann Schweiz AG, 49<strong>01</strong> Langenthal, SCHWEIZ --------------Umschlagseite 2<br />

Cargill B.V., 1118 CZ Schipol, NIEDERLANDE -----------------------Seite 23<br />

Carl Rumpel GmbH, 237<strong>01</strong> Süsel -----------------------------Seite 33<br />

HUESKER Synthetic GmbH, 48712 Gescher -----------------------Seite 51<br />

Kutter Spezialstraßenbau GmbH & Co. KG, 63452 Hanau ---------------Seite <strong>21</strong><br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 53<br />

Nadler-Straßentechnik GmbH, 853<strong>01</strong> Schweitenkirchen --------------- Seite 9<br />

Nynas NV, 1831 Diegem, BELGIEN ----------------------------Seite 11<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG,<br />

99869 Pferdingsleben ---------------------------------Seite 39<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen ----------------Umschlagseite 4<br />

Ritchie Bros. Deutschland GmbH, 49716 Meppen --------------------Seite 13<br />

RMS GmbH, 46485 Wesel ---------------------------------Seite 35<br />

S&P Clever Reinforcement GmbH, 61231 Bad Nauheim ---------------- Seite 7<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar -------------------------Seite 29<br />

werwie GmbH, 54329 Konz --------------------------------Seite 49<br />

Wirtgen Group, 53578 Windhagen ------------------------ Titel + Seite 4<br />

WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer -----------------Seite 41<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 2|20<strong>21</strong><br />

QSBW 4.0 – Teil 2<br />

Der abschließende Teil des Beitrages<br />

über das QSBW 4.0 geht auf Themen<br />

wie Maschinensteuerung bei Straßenfertiger<br />

und Walzen sowie auf das<br />

Qualitätscontrolling im Rahmen der<br />

Eigenüberwachung ein.<br />

(Quelle: Gohl)<br />

Rejuvenatoren<br />

Das Projekt „Postcarbone-Straße –<br />

Der endlose Wiederverwendungskreislauf<br />

von Bitumen“ widmet sich<br />

der Fragestellung einer mehrfachen<br />

Wieder verwendungsfähigkeit von<br />

Asphalt bzw. Bitumen. Das Bindemittel<br />

Bitumen bildet dabei eine entscheidende<br />

Komponente im Asphalt.<br />

(Quelle: Pixabay)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel<br />

Tel.: +49 7229 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 7229 606-24<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 7 gültig ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>21</strong><br />

Technische Herstellung<br />

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Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 119,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>21</strong>:<br />

1 (Februar/März), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September/<br />

Oktober), 7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>21</strong> (56. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

1|20<strong>21</strong>


Zu guter Letzt<br />

59<br />

Die Straßen von Rom<br />

Lebensadern einer antiken Großstadt<br />

Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes Buch fürs<br />

Jubiläum, als Dankeschön oder zum Abschied. In unserer Rubrik „Buchtipp“,<br />

stets auf der letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen<br />

besonderen Tipp vor. Dieses Mal das Sachbuch „Die Straßen von Rom<br />

– Lebensadern einer antiken Großstadt“ von der Wissenschaftlichen<br />

Buchgesellschaft.<br />

om erstickt im Verkehr“ – das könnte durchaus eine Schlagzeile aus dem antiken Rom<br />

„Rsein. Roms Straßen waren voll, chaotisch und laut. Aber sie hatten auch attraktive Angebote:<br />

Geschäfte, großes und kleines Straßen-Entertainment vom Jongleur über den Hellseher und<br />

die Prostituierte bis hin zu opulenten Circusprozessionen. Im Spiegel der Straßengeschichte zeigen<br />

sich aber auch die Schattenseiten des antiken Rom: Umweltprobleme, Müllentsorgung, Dreck,<br />

fehlende Beleuchtung, Kriminalität. Karl-Wilhelm Weeber eröffnet über das pralle Leben auf den<br />

Straßen Roms einen ebenso farbigen wie spannend neuen Zugang zur Kultur- und Sozialgeschichte<br />

der Stadt in der Antike.<br />

•<br />

Karl-Wilhelm Weeber<br />

Die Straßen von Rom<br />

ISBN 978-3-8062-4303-1<br />

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Der Deutsche Asphaltverband e. V. ist die zentrale Interessenvertretung<br />

der deutschen Asphaltindustrie mit Geschäftsstellen in Berlin und Bonn.<br />

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• Kommunikation intern und extern<br />

• Erledigung der Korrespondenz<br />

• Reise- und Terminplanung<br />

• Vorbereitung von Unterlagen für Sitzungen und Besprechungen<br />

• Veranstaltungsorganisation<br />

Ihr Profil<br />

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• Erfahrung in der Führung eines Sekretariats<br />

• Engagement, Sorgfalt und Organisationsgeschick<br />

• Fähigkeit zu Prioritätensetzung und selbstständigem Arbeiten<br />

• perfekte deutsche Sprache sowie sehr gute Englischkenntnisse<br />

in Wort und Schrift<br />

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gerne cobra-Kenntnisse<br />

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Gehaltsvorstellung sowie Ihres frühestmöglichen<br />

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