01.03.2021 Aufrufe

architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2021

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

29<br />

Hoskins Architects<br />

Öffentlichkeit, Zugänglichkeit,<br />

Vielfalt und Respekt<br />

vor dem Bestand waren die<br />

Paradigmen der Umgestaltung<br />

und Erweiterung der<br />

Aberdeen Art Gallery durch<br />

Hoskins Architects. Sensibel<br />

und klar strukturiert helfen<br />

sie dem Museum bei seiner<br />

Neupositionierung.<br />

Aberdeen ist die drittgrößte schottische Stadt mit reichem<br />

architektonischen Erbe. Den zahlreichen Granitvorkommen<br />

der näheren Umgebung ist es zu verdanken,<br />

dass die Stadt in erhabenem Grau erscheint. Gerne<br />

wird sie auch als „Silver City“ bezeichnet. Durch den<br />

Glimmer anteil im Granit erscheint die Stadt bei Sonnenlicht<br />

in silbernem Glanz.<br />

Aus diesem Granitstein ist auch die historische Fassade<br />

der Aberdeen Art Gallery, die sich im Herzen der Stadt<br />

befindet. An der Union Street gelegen, gehört sie zu<br />

dem größten denkmalgeschützten Ensemble Aberdeens.<br />

Nicht nur die Architektur im Stil der Neo-Renaissance,<br />

entworfen um 1885 vom damals renommiertesten Architekten<br />

der Stadt Alexander Marshall Machenzie, zeichnet<br />

das Gebäude der Kunstgalerie aus. Auch die Materialwahl<br />

der Fassade liefert einen wichtigen Beitrag zum<br />

charakteristischen Erscheinungsbild der Stadt – zum<br />

grauen Granit gesellt sich hier auch ein rosafarbener.<br />

Die wichtige Stellung des Gebäudes führte 1967 dazu,<br />

dass es in die Kategorie A des Schottischen Denkmalschutzes<br />

aufgenommen wurde. Die Einteilung erfolgt<br />

grundsätzlich in drei Kategorien – A, B und C –, wobei A<br />

die höchstbewertete ist. Sie schreibt dem Gebäude eine<br />

herausragende architektonische und historische Bedeutung<br />

als wichtiges Beispiel einer bestimmten Zeitperiode,<br />

eines bestimmten Stils oder eines bestimmten Bautypus<br />

zu. Der Zustand der Bausubstanz der Aberdeen Art<br />

Gallery entsprach aber leider nicht dem, was man sich für<br />

ein Gebäude mit einer derartigen Stellung wünschen und<br />

auch erwarten würde. Das Dach war schwer beschädigt,<br />

was nicht nur eine Gefährdung der Bausubstanz darstellte,<br />

sondern auch für die ausgestellten Exponate im<br />

Kunstmuseum. In weiterer Folge war es bei der Organisation<br />

von Ausstellungen schwer, Wanderausstellungen<br />

und Leihgaben in das Haus zu bekommen. Das Museum<br />

benötigte ebenfalls mehr Fläche für Ausstellungen und<br />

auch einen dringend notwendigen Personenaufzug, der<br />

das obere Geschoss barrierefrei zugänglich machen sollte.<br />

In das Gebäude, seine Erhaltung und seine Verbesserung,<br />

musste dringend investiert werden.<br />

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