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architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2021

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

26<br />

Bauen im Bestand<br />

Gerade in der Dämmerung<br />

zeigt sich das<br />

Burgareal – in warmes<br />

Licht getaucht – von seiner<br />

romantischen Seite.<br />

Der Cortenstahl und das<br />

historische Mauerwerk<br />

wirken dann nicht mehr<br />

schroff oder kühl, sondern<br />

warm und einladend.<br />

Die geometrischen Strukturen der Cortenstahl-Brücken<br />

finden sich auch erdgeschossig in schlichterer<br />

Form bei den aus Betonfertigteilen zusammengefügten<br />

Museumsrouten wieder. Die einzelnen Elemente<br />

wiederum sind durch streng geradlinige Cortenstahlprofile<br />

definiert, welche für den gebührenden<br />

Abstand zu den unebenen und unregelmäßigen<br />

vorhandenen Wänden sorgen. Die so entstandenen<br />

Zwischenräume sind mit Kies gefüllt, der seinerseits<br />

beide angrenzenden Materialitäten akzentuiert.<br />

In Summe ist es den Architekten auf diese Weise gelungen,<br />

den authentischen Charakter der Gemäuer<br />

zu bewahren und gleichzeitig mit viel Respekt vor<br />

dem Bestand ein Statement der Moderne zu setzen.<br />

Nicht nur an der Prager Burg kann man sehen,<br />

wie sich das Ensemble im Laufe der Jahrhunderte<br />

ergänzt, verändert und weiterentwickelt hat. Auch<br />

die Burg Helfštýn ist heute ein leuchtendes Beispiel,<br />

wie Besuchern die Baugeschichte unterschiedlicher<br />

Epochen nahegebracht werden kann. Anstelle knirschender<br />

Konkurrenz bilden Alt und Neu bei diesem<br />

Projekt ein harmonisches Miteinander - bei dem doch<br />

jeder Teil für sich bleiben darf. Und ohnehin schweift<br />

der Blick bei einer Rundtour durch die Ruine dann<br />

immer wieder in die weite Ferne, weg vom Detail und<br />

hinauf in den blauen Himmel – der sich heute genauso<br />

majestätisch über der Burg erstreckt wie vor hunderten<br />

von Jahren.<br />

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