01.03.2021 Aufrufe

architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2021

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

Die erste Ausgabe von architektur in 2021 widmet sich als Schwerpunkt Projekten, bei denen bestehende Strukturen in neue Architekturkonzepte zu integrieren waren. Zweifelsfrei handelt es sich bei derartigen Aufgaben um eine Königsdisziplin im Architekturschaffen. Wie viel an besonderem Erfahrungsschatz und Feingefühl für das Gelingen stimmiger Gesamtkonzepte aber erforderlich ist, zeigen die unterschiedlichen Beispiele auf den folgenden Seiten.

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13<br />

Magazin<br />

In dem alten Fabrikgebäude sind jetzt Arbeitsräume<br />

untergebracht, die auch einen positiven Einfluss auf<br />

den öffentlichen Raum der näheren Umgebung haben.<br />

Zur Straße hin sind die Cafeteria und Besprechungsräume<br />

untergebracht, die eine räumliche Pufferzone<br />

zu den privateren Bereichen bilden. Die offene Bürostruktur<br />

reagiert mit ihrer sehr rationalen Anordnung<br />

auf den Bestand. Beide Bauteile des Bestandsgebäudes<br />

werden von der neuen Nutzung eingenommen.<br />

Im niedrigeren, ebenerdigen Bauteil mit Satteldach<br />

befindet sich der Hauptarbeitsraum. Zusätzliche Räume<br />

und Nebenräume sind im angrenzenden zweigeschossigen<br />

Bauteil untergebracht.<br />

Geplant wurde die Umnutzung vorerst für zehn Jahre.<br />

Das Wissen um das Temporäre der Gebäudenutzung<br />

wurde genauso als gesamtes räumliches Konzept interpretiert.<br />

Es gibt keine fixen Einbauten. Alle Möbel<br />

sind mobil bis hin zur verschiebbaren Stiege. Dementsprechend<br />

setzten die Architekten auch nur das<br />

Notwendigste instand und schafften es, mit wenig<br />

Aufwand große Wirkung zu erzeugen.<br />

In die Schaffung einer einheitlichen Materialität wurde<br />

nicht großartig investiert. Eher erzeugt die Farbe<br />

Weiß eine Einheit im Innenraum. Wand, Boden, Decke,<br />

Balken, Möbel, Fensterprofile, Tür und Treppe wurden<br />

in denselben Farbton mit all seinen Schattierungen<br />

gehüllt. Alle Elemente besitzen andere Oberflächenstrukturen<br />

und -bearbeitungen, sodass sich verschiedenste<br />

weiße Texturen im Raum finden lassen. Alle<br />

Materialien sind Relikte der industriellen Vergangenheit<br />

des Gebäudes, denen nun ein einheitlicher Ausdruck<br />

verliehen wurde.<br />

Licht strömt in den Raum durch Öffnungen an beiden<br />

Fassaden und auch durch ein Oberlicht entlang<br />

des Dachfirstes. Der gesamte Raum ist in ein weiches<br />

Licht gehüllt, das auf dem polierten Boden reflektiert.<br />

Die Raumstimmung erinnert an ein Gewächshaus. In<br />

diesem hier können Ideen gedeihen und wachsen. Wie<br />

lange das hier passieren kann, bleibt offen. Ob das<br />

Gebäude mit dieser oder einer anderen Nutzung bestehen,<br />

oder ob es überhaupt bestehen bleibt, gilt es<br />

abzuwarten. Jedenfalls kann die Zeit bis dahin gut genutzt<br />

werden. Auch um zu sehen, was der Ort braucht<br />

und was er für Möglichkeiten bietet.

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