Neue-Szene-Augsburg_2021-03-e-Paper
Stadtmagazin für Augsburg
Stadtmagazin für Augsburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Broadway Dreams
5.6. | 15:30 & 19:30 Django Asül 7.5. | 19:30 Wladimir Kaminer 18.4. | 18:00
Kurt Krömer 6.6. | 18:00
Die Leonhardsberger
& Schmid Show 2.7. | 19:30
Herbert Pixner Projekt
24.9. | 19:30
Albert Hammond
5.10. | 19:30 STAHLZEIT 2.10. | 20:00
Markus Langer 7.10. | 19:30
WIR SIND
BEREIT
#6 #6
LOSZULEGEN,
WENN ES WIEDER LOS GEHT...
Willy Astor
10.10. | 11:00 & 18:00
Heinz Rudolf Kunze 28.10. | 19:30
Florian Schroeder 29.10. | 19:30
#6 #6
Gefördert durch die Beauftragte
der Bundesregierung für Kultur
und Medien
Der Postillon LIVE 17.11. | 19:30
Markus Lanz 28.11. | 18:00 Die Prinzen 3.10. | 19:30
KULTUR
mit
LEIDEN
SCHAFT
Mit unserem zukunftsweisenden Energie-Konzept zur
klimafreundlichen Getränkeherstellung gehören wir zu
den 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands 2021.
INTRO
3
März 2021
04 Word Up!
06 Liebling Augsburg mit Rolf Störmann
08 5 Fragen mit Karin und Maja von “Mein ist Dein Augsburg”
10 Trends im März
11 Tag & Nacht
Politik
16 Die soziale Fraktion – Mit Dr. Florian Freund (SPD) und Christine
Wilholm (Die LINKE)
Die soziale Fraktion S.16
Zoom
20 Zurück in die Zukunft – Reise in die Vergangenheit mit Constanze Ridil
22 Der Weltstar von nebenan – Zu Besuch bei Wolfgang Lackerschmid
26 Die Geschichtenerzählerin – Im Gespräch mit Lisa Frühbeis
28 Gästeblog – Von Polit-Ikone Claudia Roth
Kultur
30 Digitale Theaterwelt – Staatstheater eröffnet das Brechtfestival
Sport
32 FC Augsburg – Am Ball mit Tim Civeja
34 Augsburger Panther – Am Puck mit Maximilian Eisenmenger
Wolfgang Lackerschmid S.22
Specials
36 Green Living – Nachhaltigkeit und Regionales
44 Karriere
46 Auto
Musik
48 Gerilltes - Neue CDs im März
50 Das Allerletzte – mit Martin Schmid aka Billi Jean Presley
Die Geschichtenerzählerin S.26
Special - Green Living S.36
NEUE SZENE AUGSBURG
Bertha-von-Suttner-Str. 2
86156 Augsburg
Tel. 0821-15 30 09
Redaktion: 0821-15 30 27
Werbung: 0821-15 30 28
Fax: 0821-15 80 43
E-Mail: redaktion@neue-szene.de
Bürozeiten: Mo.-Fr. 09 -17.00 Uhr
HERAUSGEBER
Verlag Neue Szene GbR
Anzaldua, Eberle, Sianos
REDAKTION
Chefredaktion:
Walter Sianos (ws)
sianos@neue-szene.de
KONTAKT REDAKTION
Leitung: Markus Krapf (max)
krapf@neue-szene.de
Anke Hügler (ah), Tina Bühner (tb),
Magali Herrmann (mh),
Lina Frijus-Plessen (lina)
Moritz Winkler (mw)
WERBUNG & SONDERTHEMEN
Anzeigenleitung: Birgit Meinl
meinl@neue-szene.de
Anzeigenberatung: Markus Krapf,
Andreas Müller
Azubi Marketingkommunikation:
David Anzaldua
E-Mail: anzeigen@neue-szene.de
Sonderthemen: Birgit Meinl
meinl@neue-szene.de
GRAPHIK/LAYOUT
Daniel Anzaldua
anzaldua@neue-szene.de
MITARBEITER
Autoren: Olaf Neumann
Fotos: Walter Sianos, Markus Krapf
Layout: Harald Sianos
Vertrieb: Konrad Loos, Andreas Müller
VERANSTALTUNGSTERMINE
termine@neue-szene.de
INTERNET
www.neue-szene.de
Redaktion: krapf@neue-szene.de
Werbung: anzaldua@neue-szene.de
INTERNETBETREUUNG
elfgen pick gmbh & co. kg
webmaster@neue-szene.de
DRUCK
eds Druck
www.edsgroup.de/
REDAKTIONSSCHLUSS
Fr., den 19.03.2021, 16.00 Uhr
URHEBERRECHTE
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht notwendigerweise die
Meinung der Redaktion wieder. Jeglicher
Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages
und mit Quellenangabe gestattet.
Die vom Verlag gestalteten Anzeigen sind
urheberlich geschützt.
ANZEIGENPREISLISTE
es gilt die Preisliste Nr. 14 vom 01.03.2016
Die NEUE SZENE ist Mitglied von:
Vermarktungsgesellschaft mbH
www.citymags.de > info@citymags.de
4
brückendeckung
30 Jahre
Wo sind bloß all die Jahre geblieben? Irgendwie verging alles wie im
Zeitraffer und ich kann es eigentlich gar nicht so richtig fassen, dass wir jetzt
„schon wieder“ ein Jubiläum feiern.
Während ich gerade so im Homeoffice an meinem Schreibtisch sitze und
darüber nachdenke, war es einfach eine verdammt schöne und aufregende
Zeit. Eine Zeit, die mich selbst und uns alle hier enorm geprägt hat. Um
ehrlich zu sein, neben meiner Erziehung und meiner Familie sogar mehr als
alles andere in meinem Leben. Klar, die Neue Szene ist eben im Laufe der
Zeit zu einem wichtigen Teil unseres Leben geworden.
Was haben wir nicht alles erlebt und gesehen, wie haben wir manchmal
auch gelitten:
Da war, und ich kann hier nur einige wenige Highlights nennen, unsere
legendäre erste Jubiläumsparty „Tanzen bis der Metzger kommt“ in der
Kälberhalle, die damals noch eine Bauruine war.
Da war auch „Der Setzer“, der über viele Jahre unser Aushängeschild
war, als unsere Leser am Monatsende an den Clubs Schlange standen, nur
um ein frisch gedrucktes Heft zu ergattern und wir deshalb unsere Auflage
drastisch erhöhen mussten.
Klasse waren auch unsere Großveranstaltungen wie Pop City am
Eiskanal oder am Gaswerk, dieses mit dem Stadtjugendring gemeinsam
entwickelte Jugend- und Open Air-Festival. Oder auch unsere Veranstaltungsreihe
„Band des Jahres“, die schnell zum größten Band-Wettbewerb
Süddeutschlands wurde, an dem in den Jahren viele Hunderte von Bands
aus der Region teilgenommen haben.
Und natürlich unser Kerosin, diese unvergesslichen 10 Jahre in
DEM Augsburger Live-Club schlechthin, das schon alleine eine
ganz eigene Geschichte für sich geschrieben hat.
Gerne erinnere ich mich auch an eine gemeinsame Fahrt zum
Glastonbury Festival …
Word Up
Erstes Heft, März 1991. Unser Model auf der ersten
Titelseite war Cassandra
Wir haben zusammen so viel erlebt, es ist so viel passiert,
die Welt hat sich in diesen 30 Jahren so rasant verändert, dass
hin und wieder natürlich auch wir unsere Zweifel hatten,
ob wir in einer digitalen Welt als klassisches Stadtmagazin
überhaupt noch relevant sind. Auch die Pandemie hat uns
unseren Weg sicher nicht leichter gemacht, aber was wäre
Augsburg ohne die Neue Szene?
Daher machen wir weiter und ich denke, dass wir immer
noch ein sehr ansprechendes „Gratis-Blatt“ herausgeben,
wie uns das Augsburg Journal zuletzt von oben herab
betitelte. Wir stehen immer noch genauso hinter unserem
Magazin, wie das vom ersten Tag an der Fall war!
Und ehrlich gesagt, was sollten wir auch sonst tun, denn
schließlich können wir ja auch nichts anderes.
Ob wir weitere 10 Jahre durchhalten werden, das steht in den Sternen,
aber als wir Anfang 1991 loslegten, sagte ich zu meinen damals noch zögerlichen
Kollegen: Jetzt machen wir das erstmal fünf Jahre und dann schauen
wir mal ...
Neue Sze
In diesem Sinne, weiterhin eine gute Zeit …
Danny Anzaldua
Mitherausgeber
!
DAB+
Radio
an
Mehr 80er, 90er & aktuelle Hits!
Augsburgs neuer Sender ist da! Lass dich überraschen von der besten Musikmischung
aller Zeiten und entdecke alle Neuigkeiten aus deiner Region auf unserem Newsportal
ne
unter www.radioschwaben.de
NEU
Jetzt über Antenne auf DAB +, Alexa und im Web
6
liebling augsburg
Liebling Augsburg
Rolf Störmann
Morgenshow Moderator bei HITRADIO RT1,
TV Koch bei a.tv und Stadionsprecher FC Augsburg
Lieblings-Stadtteil:
Firnhaberau. Gute Leute, viel grün und irgendwann der Prenzlauer
Berg von Augsburg. Wartet nur ab!
Lieblings-Restaurant:
Da ich, durch meine Kochshow bei a.tv so gut wie jeden Koch
kenne, habe ich keinen 100%igen Favoriten. Wenn ich mich entscheiden
müsste: Goldener Stern in Rohrbach. Grüße an Stefan!
Lieblings-Beschäftigung:
Früher Netflix, Media-Markt, Harley fahren. Jetzt Kinder-Bespaßung.
Mein Sohn Oskar (4) setzt die Prioritäten.
Lieblings-Event:
Ganz klar: JEDES FCA-HEIMSPIEL! Diese Atmosphäre ist für
mich einfach das Größte.
Lieblings-Augsburger:
Der, der die Baustelle an der MAN-Kreuzung plant. Ich bin mir
nach wie vor sicher: Wir Augsburger Autofahrer werden seit Jahren
getestet und sind Teil einer Langzeitstudie. Wie viel lassen sich
„die” gefallen. Großartiger Typ, keiner hat bis jetzt was gemerkt.
Lieblings-Künstler:
Schiller, das Club-orientierte Projekt von Christopher von Deylen.
Lieblings-Sport-Team:
Da schlagen nach wie vor zwei Herzen in meiner Brust. Neben
derm FCA drücke ich auch immer den Panthern die Daumen!!
Lieblings-Gericht:
Beruflich: Thaicurry. Privat: Fertig-Pizza aus dem 11er
Lieblings-Getränk:
Cowboyschorle. (Jackie/Cola)
Lieblings-Geruch:
Nasse Sommerstrassen
Lieblings-Geräusch:
Ruhe!
Lieblings-Musikrichtung:
Als Mischmasch-Liebhaber höre ich von Indie bis Deephouse alles.
Gerne aber auch mein Lieblingsgeräusch.
liebling augsburg I NTRO
7
Deutschlands
beliebtestes*
Cola Weizen
DER MARKTFÜHRER
UNTER DEN
COLA WEIZEN.*
* Mit einem Marktanteil von
ca. 95 % ist Lösch-Zwerg der
Marktführer unter den Cola
Weizen. Quelle: Nielsen LEH,
DM, C&C, GAM, Tankstellen,
Absatz in Millionen Liter und
Umsatz in Millionen EUR per
2018, 2019 & Q1 2020.
Privatbrauerei Schimpfle
86459 Gessertshausen
loeschzwerg.original
www.loesch-zwerg.de
8
liebling augsburg
Fünf Fragen
an Maja Braunwalder und Karin Römer
von „Mein ist Dein Augsburg“
01.
Hinter der Marke „Mein ist Dein Augsburg“ stecken die Bloggerinnen Maja und Karin, deren Herzensangelegenheit es ist,
Augsburg von seiner besten Seite zu beleuchten. Dafür berichten sie auf ihrer Website und in den sozialen Medien täglich
darüber, wofür ihr euch Zeit nehmen solltet, um das Leben hier in vollen Zügen genießen zu können. Seit Dezember 2020
gibt es „Mein ist dein Augsburg – City Tipps“ auch analog, in einem sechs Quadratmeter
Mit dem neuen Shop im Augsburger Perlachturm gibt es euch
jetzt sozusagen auch zum Anfassen. Welche Idee steckt hinter
diesem Showroom im Herzen der Stadt?
Wir freuen uns riesig, diesen kleinen Raum im Herzen der Stadt
bekommen zu haben. Die Idee ist, die Schaufensterflächen unseren online
empfohlenen City Tipps zur Verfügung zu stellen. Diese sind froh, am zentralsten
Platz der Stadt Augsburg als „Produkt der Woche“ oder „Liebling des
Monats“ präsentiert zu werden. Im Inneren ist ein Showroom, ausschließlich
eingerichtet mit Leihgaben unserer City Tipps. Sobald wie möglich werden
wir eröffnen und ab diesem Zeitpunkt auch Aktionen vor Ort planen.
02.
Der Hacker Angriff auf eure Instagram Seite mit weit über
16.000 Followern war kein guter Jahresauftakt für euch. Wie
ist der aktuelle Stand?
Unser Instagram Kanal ist für uns ein sehr wichtiges Medium. Umso
trauriger sind wir natürlich, dass uns diese Grundlage durch einen Hacker
entzogen wurde. Beim ersten Lockdown z. B. haben wir das AUX-Shirt produziert
und waren über den Zusammenhalt begeistert. Über 600 Shirts in
drei Wochen haben fast 4.000 Euro Spende für das Pflegeteam im Klinikum
herbeigeführt und alle Käufer wurden dafür auf unserem Instagram Profil
gefeiert. Der Verlust des Accounts war für uns ein großer Schock. Wir haben
das Thema in der Hoffnung auf Aufklärung in professionelle Hände gegeben
und machen aktuell alles dafür, um auf unserem neuen Profil schnell
wieder die vielen Leser zurückzubekommen.
kleinen Showroom im Perlachturm.
Von Markus Krapf
03.
Könnt ihr euch eigentlich noch an eure allererste Veröffentlichung
erinnern?
Oh ja, das war einer unserer Lieblingsplätze - Tipps für den Stadtmarkt.
Diese Empfehlung ist bis heute noch aktuell und mittlerweile auch Inhalt
unserer Stadtführung „City Tipp Tour“. An dieser Stelle würden wir uns
auch gern bei unseren Partnern bedanken, die in diesem Jahr unsere Ideen
finanziell unterstützen: Dr. Grandel, AUDAX/Leitwerk, Zahnarztpraxis Isabell
Seitz, Bax im Holz, Bittner Einrichtungen, Peter Wagner Immobilien,
Jana Sitte Friseure, Emma the Bride, Il Vicolo, August Gin.
04.
Mittlerweile gibt es einige Kolleg*innen, die eure Idee sozusagen
adaptiert haben.
Wir betreiben unser Herzensprojekt aus Leidenschaft. Und jeder, der
in ähnlicher Richtung für unsere Augsburger Geschäfte und Lokale da ist,
schafft doch einen Mehrwert für Stadt und Region.
05.
Habt ihr einen Geheimtipp für ein wenig Abwechslung im
grauen Augsburger Corona-Alltag für uns?
Raus in die Natur! Unser Augsburg hat einiges zu bieten: wundervolle
Wälder, weite Landschaften und beeindruckende Gewässer. Für einen kleinen
Tapetenwechsel solltet ihr mal den tollen Weg am Lochbach entlang
erkunden. Startet an der Lechstaustufe 23. Egal ob zu Fuß oder mit dem
Rad, nehmt euch die Zeit, noch an der Lechstaustufe 22 vorbei zu schauen.
Von da geht’s am östlichen Lechufer Richtung Süden.
liebling augsburg I NTRO
9
AUGSBURG
ROCKT!
87,9 UKW
Radio an!
10 TRENDS
DER SZENE-TRENDSCOUT
DIE NEUESTEN TRENDS IM MÄRZ
von Harald Sianos
1. MIKROBRAUEREI: Hochwertig, regional natürlich.
Schon beachtlich, wie es die zwei Autodidakten
Jerome und Christopher mit viel
Leidenschaft, Neugier und Eigeninitiative vom
Hobby mit Gärbottich zum Profibrauen geschafft
haben. Vor den Toren Augsburgs in Bergheim
wird seit 2020 biozertifiziertes Bier unter
1
dem Label ROTES PONY mit regionalen Zutaten
gebraut. Helles, Dunkles, Pale Ale und Weißbier,
außerdem werden saisonal wechselnde
Spezialbiere entwickelt. Das leckere Pale Ale ist
wunderbar spritzig und herb und entfaltet seine
volle Fruchtigkeit (vom Cascade-Hopfen) erst in
der Nase und schließlich im Mund. Mehr Infos
unter www.rotespony.de | 2. IVY PARK: Durch
diese NEUE Collaboration mit adidas könnte
BEYONCÉS Label IVY PARK einen neuen
Push erleben. Die Unisex Kollektion umfasst u.a.
diesen Sneaker mit leicht transparenten und reflektierenden
Details und Stricklook. Durch die
Seilkordel im Fersenbereich lässt sich der Schuh
ganz lässig an die Gymtasche clippen. Gesehen
Foto Credits: www.adidas.com
2
in Augsburg bei deinem Sneaker Dealer, ab ca.
200 EURO | 3. APP HYPE: „In ist, wer drin ist“.
Diesen Hype pflegt die Audio-Only-App CLUB-
HOUSE, bei der man Gesprächen wie bei einem
Live-Podcast lauschen oder sich aktiv an Diskussionen
beteiligen kann. Also No Comments,
No Likes, No Camera. Aber auch keine einfache
Teilnahme. Denn wer mitmachen will, muß
Apple User sein und benötigt erst eine Einladung
eines aktiven Mitglieds! Ein negativer
Knackpunkt könnte sein, dass die App auf das
Adressbuch des Nutzers zugreift, was schon zu
großen Verstimmungen geführt hat, wenn man
ungefragt seine Kontakte offen gelegt hat. The
next big thing? Promis, Stars & Moderatoren
scheinen es zu lieben. Gesehen im Apple App
Store.
3
Sie haben den neuesten Trend und glauben, Sie gehören auf diese Seite? Dann schreiben Sie uns an sianos@designbuero7.com
v
tag & nacht
11
Lust zu tanzen?
#digitalbrecht
Brechtfestival 2021 feiert
Netzpremiere!
Das Brechtfestival hat für euch tolle Live-Streams, Kurzfilme, Musikvideos,
Konzerte und Lesungen produziert, die ihr seit dem 26.02. und noch bis
07.03.2021 exklusiv und online auf der digitalen Bühne erleben könnt.
So funktioniert‘s!
Unter #digitalbrecht findet ihr das Programm. Zum Festival loggt ihr euch
mit dem Festivalpass ein, den ihr für nur 12 Euro (für Schüler*innen, Studierende
und kleine Geldbeutel nur 7 Euro) unter https://dringeblieben.
de/brecht-festival/videos kaufen könnt.
Jede Woche 14 verschiedene
live online Kurse
5er-Karte ab 25 Euro
drop-in & dance!
www.downtown-dance.de
info@downtown-dance.de
DowntownDanceStudio
Kapuzinergasse 24, 86150 Augsburg, Tel 0821 / 508 80 40
Wer ist dabei?
Wir freuen uns zusammen mit euch auf Beiträge von den beiden Festivalleitern
Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, des Staatstheaters Augsburg,
der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot, Lina Beckmann, Charly
Hübner, Corinna Harfouch, Hanna Hilsdorf, Goshawk, Dakh Daughters,
Frank Wolff, Banda Internationale feat. Bernadette La Hengst, Charlotte
Brandi, Suse Wächter, Winnie Böwe, Bluespots Productions, theter, der
Otto Falckenberg Schule München, Stefanie Reinsperger und vielen
mehr! Diese erste Online-Ausgabe des Brechtfestivals beinhaltet bereits
produzierte Kurzfilme, Hörspiele, Literatur, Kino und Konzerte, die
dann gestreamt werden.
Hier sind alle Brechtfestival-Kanäle im Überblick:
Webseite: www.brechtfestival.de
Instagram: https://www.instagram.com/brechtfestival/
Twitter: https://twitter.com/BrechtfestivalA
Facebook: https://www.facebook.com/brechtfestival/
Telegram: https://t.me/brechtfestivalaugsburg
2 6 . 2 . – 7. 3 . 2 0 2 1
#digitalbrecht
www.brechtfestival.de
12
tag & nacht
Förderungen für freie Theater
sind gesichert
Das sind endlich wieder einmal gute Nachrichten in diesen schlechten
Zeiten: Die Stadt Augsburg unterstützt Einrichtungen ab 2022 bis 2024
mit jährlich 142.000 Euro. „Wir möchten das Programmangebot der
freien Theater in der Stadt auch weiter nachhaltig sichern und unterstützen
deren Arbeit“, so Kulturreferent Jürgen Enninger zur Verstetigung
der Förderung für die freien Theater der Stadt. Die Stadt Augsburg
hat mit ihren freien Theatern seit 2017 Zuwendungsvereinbarungen
geschlossen, die heuer auslaufen. Zum Ende der neuen Laufzeit von
2022 bis 2024 soll eine Evaluierung vorgenommen werden. Für den
Kulturreferenten Enninger ist die erneute Förderung ein großer Erfolg:
„In einer Zeit, in der pandemiebedingt laufend von Kürzungen die
Rede ist, Förderungen in voller Höhe für die nächsten drei Jahre zu
sichern, ist ein starkes Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt der Stadt.“ Im
laufenden Jahr konnten zur Existenzsicherung der Kunst- und Kulturschaffenden
zudem alle Zuschüsse der Stadt an ihre Kulturschaffenden
und Kultureinrichtungen in ungekürzter Höhe gesichert werden. Dies
gilt ebenso für die Clubs mit Liveprogramm. Wie Kulturreferent Jürgen
Enninger weiter ausführt, versuche sein Referat, den gebeutelten
Kulturakteuren in runden Tischen bestmöglich bei der Orientierung
im Förderungsdschungel zur Seite zu stehen und einen Austausch
zu ermöglichen. „Wichtig ist mir, dass das Kulturreferat jederzeit für
Kulturschaffende ansprechbar ist“, so der Referent.
swa Ridesharing-Dienst
Mehr als 300 Fahrgäste an
zwei Tagen
Taxifahrer Tugay Kanbur ist mit seinem Taxi auch als swaxi-Fahrer
unterwegs und freut sich mit swa-Projektleiterin Julia Boxler über die
Zusammenarbeit.
Der Ridesharing-Dienst „swaxi“ der swa wird jetzt von
Augsburger Taxis unterstützt. Immer freitags und samstags
zwischen 12.00 und 24.00 Uhr sind die swaxis in Augsburg
unterwegs und bringen die Fahrgäste auf Bestellung an ihr
Wunschziel. Ab sofort werden die acht swaxis aus dem swa
Carsharing-Fahrzeugpool an den Samstagen von zwei Taxis
unterstützt. Derzeit kann das swaxi während einer Testphase
noch kostenlos getestet werden. Die Taxis waren erstmals
Anfang Februar unterwegs und immerhin mehr als 1.000
Test-Nutzer haben sich angemeldet. Nach dem Testlauf
sollen weitere Fahrzeuge von Taxi-Unternehmen als swaxis
eingesetzt werden. Bereits beim Anruf-Sammel-Taxi (AST)
arbeiten die swa seit Jahren erfolgreich mit Taxi Augsburg
zusammen. „Anders als beim AST fahren unsere swaxis aber
keine feste Route“, sagt swa Projektleiterin Julia Boxler. Fahrgäste
können das swaxi per App rufen und einen virtuellen
Start- und Zielpunkt für die Fahrt angeben. „Der Fahrgast
bekommt alle Informationen zur Fahrt direkt aufs Smartphone
und erreicht komfortabel mit dem swaxi sein Ziel.“
24.03. Hochschule Augsburg
Die aktuellen Zeiten sind herausfordernd. Expert:innen sind gefragter
denn je. Neben einer guten Idee kommt es darauf an, den richtigen Kooperationspartner
zu kennen. Um Zukunftsthemen für Transferprojekte zu
erörtern und geeignete Kooperationspartner aus Hochschule, Wirtschaft
und Gesellschaft kennenzulernen, lädt die Hochschule Augsburg ein
zum virtuellen „HSA_transfer | Talk: Expert:innenwissen für die Region“
am Mittwoch 24.03., 16.00 bis 18.00 Uhr. Auf der Veranstaltung stellen
Professor:innen gemeinsam mit Kooperationspartnern aktuelle Transferprojekte
vor. Im Anschluss ist Zeit zum Netzwerken. Gemeinsam mit Partnern
aus Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen für gesellschaftliche
Zukunftsthemen zu entwickeln, das ermöglicht die Hochschule Augsburg
in Transferprojekten, die im Rahmen des Projekts HSA_transfer von der
Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule gefördert werden. Auf dem
HSA_transfer | Talk gibt es auch Informationen zu den vielseitigen Kooperationsmöglichkeiten
mit der Hochschule Augsburg.
Der HSA_transfer | Talk ist kostenfrei und virtuell. Eine Anmeldung ist
erforderlich, um den Link zur Einwahl rechtzeitig vor der Veranstaltung
zu erhalten.
Programm und Anmeldung unter:
www.hs-augsburg.de/HSA-transfer-Talk
Wollt ihr die Expert:innen der Hochschule Augsburg schon im Vorfeld
des HSA_transfer | Talk kennenlernen? Dann lest gerne gP Impulse – die
umfangreichste Visitenkarte, die es je an der Hochschule Augsburg gab:
www.hs-augsburg.de/HSA-transfer/Die-umfangreichste-Visitenkarte-der-
Hochschule-Augsburg
tag & nacht
13
Voll Energie. Voll Gechillt. Voll Fruchtig: Die Lösch-Zwerg Limonaden
5 x 3 Kisten Lösch-Zwerg Limonaden gewinnen
WOGENAU
Von Null auf Hundert in
17 Monaten!
Langfristig sicheren und bezahlbaren Wohnraum
sowie zusätzlich Bauqualität zu schaffen,
das sind die Ziele der WOGENAU eG. Die
Genossenschaft will jungen Familien ebenso
ein Zuhause bieten wie Alleinstehenden und
Senioren. Seit Monaten werden in Arbeitsgruppen,
Workshops und Stammtischen Konzepte
für eine lebendige Nachbarschaft und für
gemeinschaftlich genutzte Räume im Außenund
Innenbereich erarbeitet. Nun ist es soweit:
Die WOGENAU eG begrüßt das 100. Mitglied.
Familie Schäfer aus Augsburg nahm am vergangenen
Samstag die Mitgliedsurkunde entgegen.
Seit der Gründung der jungen Genossenschaft
im September 2019 wuchs die Mitgliederzahl
in 17 Monaten von Null auf Hundert. Obwohl
gerade keine Treffen stattfinden können und
digital gearbeitet werden muss, steigt der allgemeine
Zuspruch. Gerade in der Corona-Zeit
wird vielen Menschen deutlich, wie wichtig die
Wohnsituation für die eigene Lebensqualität
ist.
Die WOGENAU eG wird sich am Konzeptvergabeverfahren
der Stadt Augsburg für ein
Grundstück am Sheridan-Park bewerben – und
hofft auf einen Zuschlag. Das ist der erste
Schritt für ein Zeichen-setzendes Bauprojekt.
Die Genossenschaft ist zuversichtlich, dass sie
weiter wachsen wird und heißt weitere Mitstreiter/innen
willkommen!
Power, chillen oder pure Erfrischung. Du kannst jetzt entscheiden! Mit den leckeren Limonaden
Lösch-Zwerg Energy Cola-Orange, Hanf-Cola und Cola-Mix bist du für jede Gelegenheit bestens
gewappnet. Du benötigst Power? Dann volle Energy voraus mit dem Wachmacher Energy Cola-
Orange. Du willst nach einem stressigen Tag runterkommen? Dann entscheide dich für die chillige
Hanf-Cola. Oder brauchst du einfach mal eine Erfrischung zwischendurch? Dann gibt es mit dem
Cola-Mix genau das Richtige für dich. Lust auf eine leckere Erfrischung? Dann mach mit und gewinne
eins von drei Gewinnpaketen (à 3 Kisten je Sorte). Die neuen Limonaden von Lösch-Zwerg sind
außerdem im Lebensmitteleinzelhandel und in den
Getränkemärkten in und um Augsburg erhältlich.
Schick einfach eine Mail an redaktion@neue-szene.
de und komm rein in unseren tollen Zwergen-
Lostopf!
Weitere Infos bei Facebook unter
https://www.facebook.com/loeschzwerg.
original
Spenden für Inklusionshotel
e-Bike zu gewinnen!
Der Verein einsmehr – Initiative Down-Syndrom für Augsburg
und Umgebung startet eine weitere Spendenaktion:
Wer im März mindestens 21 Euro für das Inklusionshotel
einsmehr spendet, nimmt an einer Verlosung von knapp
80 Preisen teil. Als Hauptpreis winkt ein e-Bike im Wert
von 1.900 Euro, das die Radstation Augsburg gespendet hat
sowie ein im Spiel getragenes Trikot und Schuhe von Marco
Richter vom FCA. Die Vorsitzende, Karin Lange: „Wir sind
froh und stolz, dass unser Hotel einsmehr mit einem tollen
Team im November eröffnen konnte. Durch die Corona-
Pandemie hatten wir allerdings sehr schlechte Bedingungen.
Deshalb starten wir unsere Aktion Spende 21 und bitten um
Unterstützung, damit wir gut durch diese herausfordernde
Zeit kommen.“
Der Verein bedankt sich bei den Unternehmen, die Preise
zur Verfügung gestellt haben. Karin Lange: „Es sind für alle
schwierige Zeiten. Deshalb wissen wir es sehr zu schätzen,
dass wir von den Firmen, die wir angefragt haben, fast nur
Zusagen bekamen. Diese positive Resonanz hätten wir
nicht erwartet.“ Neben dem e-Bike gibt es Gutscheine für
Restaurants, Kultur oder Einkauf sowie viele Sachpreise zu
gewinnen.
Der Verein bittet um Spenden auf das Konto DE74 7205 0000
0250 5023 25. Damit die Preise an die glücklichen Gewinner/-
innen verschickt werden können, bitte die Adresse und wenn
möglich E-Mail-Adresse angeben.
14
tag & nacht
Eisbrecher - Neues Album
„Liebe Macht Monster“
Am 12. März erscheint mit „Liebe Macht Monster“
das achte Studioalbum der Münchner Erfolgs-Rocker
Eisbrecher
mit ihrem aus
Augsburg stammenden
Sänger
Alex Wesselsky.
Mit dem Titel
„FAKK“ erschien
bereits die Singleauskoppelung
mitsamt dazugehörigem
Video.
Dreieinhalb Jahre
nach dem Nummer
1-Album Sturmfahrt (2017) haben Alex Wesselsky
und Produzent Noel Pix den Eisbrecher-Sound neu
justiert. „Check dein Limit, Alter, komm mir nicht mit
Scheiß, dein Credit, deine Skills, dein Ding, dein Hype“,
beginnt Alex Wesselsky in „FAKK“ seinen rabiaten
Frontalangriff gegen alle Spinner, Hetzer und pseudopolitischen
Sektierer, aus welchem Milieu auch immer
sie stammen mögen. Im Refrain erklärt er unverblümt,
was er von diesen „Nichtsblickern“ hält: „Fakk du gehst
mir auf den Sack, Fakk ich hasse dich und dein Pack ...“
Der Style: Einhämmernder Rock-Metal mit Elektro-
Industrial Elementen. Live zu erleben am 18.07.21 in
Augsburg beim Sommer am Kiez.
Wir verlosen 2 CDs! Schickt einfach eine Mail an
eberle@neue-szene.de
Verena Kandler
Shiny Quarantine
Während der Live-Collage im Rahmen des Formates „Kultur
im Schaufenster“ (Projektraum Rechts- der-Wertach)
entstand Verena Kandlers Arbeit „Shiny quarantine“ (Acrylfarbe
und Plastikmüll-Collage auf Banner). Die Collage
visualisiert den pandemiebedingten Alltag zuhause in
Isolation und in Überpräsenz an digitalen Medien. Die
Künstlerin Verena Kandler sammelte vorab Plastikmüll
und verwendete diesen als Collagematerial, das Banner
als Gestaltungsgrund erhielt sie von den Kunstmuseen
Augsburg. Die Transformation von Inhalten aus Werbung
und Medien ist ein zentraler Aspekt ihrer künstlerischen
Arbeit. Die Collage wurde kurz nach der Ausstrahlung
verkauft - wer Interesse an Nachdrucken und weiteren
Arbeiten der Künstlerin hat, schaut einfach auf www.
verenakandler.com vorbei.
„Play Me, I’m Yours“ Augsburg sucht kreative Köpfe
Vom 03. bis 26. September werden die farbenfrohen Straßenklaviere
von „Play Me, I’m Yours“ bereits zum fünften Mal die Augsburger Plätze
übernehmen. Damit die Augsburger nicht nur durch deren Klang, sondern
auch durch das Erscheinungsbild der Klaviere verzaubert werden
können, sucht der Veranstalter Augsburg Marketing ab sofort wieder
kreative Köpfe zum Gestalten der „Play Me“-Klaviere. Bewerbungsschluss
ist der 09. April 2021. Bei den Klavieren handelt es sich um gebrauchte
Instrumente, aus denen kreative Köpfe jetzt einmalige Kunstobjekte
gestalten dürfen. Egal, ob mit Motiven aus Augsburg, einem Bezug zur
eigenen Arbeit oder Themen, die am Herzen liegen – inhaltlich sind
den Bewerbern keine Grenzen gesetzt. Die Klaviere müssen spielbar und
natürlich transportierbar bleiben. Wie man sein Klavier gestaltet und mit
welchen Materialien, bleibt dabei den Kreativen überlassen. Bewerben
dürfen sich alle aus Augsburg und Umgebung, unabhängig davon, ob
alleine, mit Kollegen, Freunden, Schülern oder der Familie. Ende April
wählt die „Play Me, I’m Yours“-Jury aus den Bewerbungen die besten Ideen
aus. Für die benötigten Materialien erhalten die Klaviergestalter bis zu
300 Euro. Von Mitte Mai bis Mitte August hat jeder Künstler bzw. jedes
Team Zeit, aus einem einfachen Klavier ein unverwechselbares Klavier
für Augsburg zu gestalten.
Bewerbungen sind ab sofort möglich. Hierfür einfach das
Anmeldeformular auf augsburg-city.de/pmiy ausfüllen und zusammen
mit einer Skizze der Idee abschicken. Bewerbungsschluss ist der 9. April
2021.
Weitere Informationen auf augsburg-city.de/pmiy.
tag & nacht
15
sauber drauf!
Mindzone Augsburg
Wenn gerade keine Pandemie wütet, ist Augsburg eine Stadt
mit einem regen Nachtleben, das sich schon seit vielen Jahren
nicht mehr vor anderen Großstädten zu verstecken braucht. Für
viele Menschen ist die Clubszene Subkultur und Lebensraum.
Ein Ort, der Platz für Ekstase und neue Erfahrungen bietet.
Kein Wunder also, dass verschiedenste Rauschmittel, ob nun
legale oder illegalisierte, schon immer Teil dieser Kultur sind.
Auf den Tanzflächen dieser Welt werden die verschiedensten
psychoaktiven Substanzen mit unterschiedlichsten Zielen
konsumiert: Sie sollen öffnen, aufputschen,
HSA_transmitter
Innovativer Raum für Zukunftsgestalter
HSA_transmitter – innovativer Raum für Zukunftsgestalter
Ausstellungen sind aufgrund von Corona aktuell geschlossen. Nicht so an der
Hochschule Augsburg: Die große Fensterfront des Innovationsraums HSA_transmitter
an der Haunstetter Straße 27 in Augsburg ermöglicht Ausstellungsbesuche
„von außen“. Gezeigt werden Projekte, die Studierende mit Kooperationspartnern
realisieren. Innovative Lösungen für gesellschaftliche Zukunftsthemen gemeinsam
mit Expertisen aus Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln
lautet die Zielvorgabe. So arbeiten Studierende, Lehrende und externe Partner als
Zukunftsgestalter in Transferprojekten eng zusammen und zeigen die Ergebnisse
regelmäßig im HSA_transmitter.
Alle Ausstellungen sind auch digital abrufbar, wie z.B. die HSA_transfer | Themenschau
(unter www.hs-augsburg.de/HSA-transfer-Themenschau.html) Sie
zeigt technische Lösungen für einen barrierefreien Balkon für Rollstuhlfahrer, das
innovative Sportstättenkonzept für den SV Bergheim, Entwurfs- und Planungsarbeiten
für das Jugendhaus Lehmbau und informiert über Urban Gardening an
der Hochschule Augsburg.
enthemmen oder tiefe
Einblicke in das eigene Selbst ermöglichen. Doch kann der
Konsum Gefahren bergen. Auch wenn es keinen risikofreien
Drogenkonsum geben kann, können diese deutlich reduziert
werden. Das großteils ehrenamtliche Team von Mindzone
Augsburg beschäftigt sich genau mit der Frage, wie sie die
Konsumkompetenz der Feiernden erhöhen können. Nicht
durch Tabuisierung, sondern durch Informationen und einen
offenen Dialog ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. Zu
einer modernen Feierkultur gehört auch, Risiken für die Feiernden
zu mindern, die sich für den Drogenkonsum entscheiden.
Hier hilft Mindzone mit einem Stand direkt vor Ort. Gerne
können sich Interessenten, ob Ehrenamtliche oder Veranstalter,
mit Mindzone Augsburg in Verbindung setzen. Denn auch für
die Partyszene wird es eine Zeit nach Corona geben.
HSA_transmitter, Hochschule Augsburg, Campus am Brunnenlech, Haunstetter
Straße 27, 86161 Augsburg, Telefon: +49 821 5586-3656, E-Mail: hsa-transmitter@
hs-augsburg.de
Website: www.hs-augsburg.de/HSA-transmitter
24.03. Friedensbüro Online-Termin
Augsburger Friedensgespräche
Am 24.03. um 19.00 Uhr werden die „Augsburger
Friedensgespräche“ fortgesetzt. Zum Thema
„Religiös begründeter Antisemitismus: Ursachen,
Wirkungen und aktuelle Strategien zur Prävention“
diskutieren Dr. Henry G. Brandt, Rabbiner
und u.a. ehemaliger Vorsitzender des Deutschen
Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit und Vorsitzender
der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK), Prof.
Dr. Margot Käßmann, evangelisch-lutherische
Theologin und ehemalige Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Herr
Ahmad Mansour, deutsch-israelischer Psychologe
und Autor sowie Dr. Josef Schuster, Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland.
Wie in vielen europäischen Gesellschaften spielt
auch in Deutschland die Religion nur noch eine
untergeordnete Rolle. Das bedeutet aber nicht, dass
der religiös begründete Antijudaismus bzw. religiös
geprägte Antisemitismus verschwunden wären. Auf
welchen Narrativen baut seit dem frühen Christentum
die christliche Theologie der Verachtung des
Judentums auf? Welche religiösen Inhalte speisen
den Antisemitismus im Islam? Wie wirken die christlichen
und islamischen Religionsvertreter*innen
diesen Narrativen entgegen?
Die Augsburger Friedensgespräche sind eine Kooperation
von Friedensbüro und Büro für gesellschaftliche
Integration der Stadt Augsburg, Universität
Augsburg, Volkshochschule Augsburg und Evangelisches
Forum Annahof. Die Veranstaltung findet
online statt. Der Zugang ist kostenfrei. Entsprechende
Informationen und der Zugangslink werden
noch unter https://www.friedensstadt-augsburg.de/
de/veranstaltung/augsburger-friedensgespraeche
bekannt gegeben.
16
Zoom
WIN -WIN durch
ROT-ROT ...
Im politischen Gespräch mit Dr. Florian Freund (SPD) und
Christine Wilholm (DIE LINKE)
Zoom
17
Die soziale Fraktion im Augsburger Stadtrat setzt sich aus den Mandatsträgern
von SPD und DIE LINKE zusammen, die bei der Kommunalwahl im März einen Sitz im
Stadtrat erreicht haben. Die Fraktion besteht aus 10 Stadträt*innen dieser beiden
Parteien und wird durch Christian Pettinger (ÖDP) als Hospitant ergänzt. Wir haben den
Fraktionsvorsitzenden Dr. Florian Freund und Stadträtin Christine Wilholm zu einer
ersten Bilanz in ihren Fraktionsräumen im Rathaus getroffen.
Von Markus Krapf
Vielen Dank für die mittägliche Einladung ins
Rathaus. Sie beide arbeiten hauptberuflich in
ihren „normalen“ Jobs, sind keine berufsmäßigen
Stadträte. Haben sie gerade Mittagspause?
Freund: Genau, ich arbeite in der Innenstadt
im Bereich Landes- und Regionalplanung. Ich
bin Volkswirt von Beruf und wurde nach meiner
Promotion im Jahr 2008 bei der Regierung von
Schwaben angestellt. Die Arbeit dort macht mir
Spaß und ist vielseitig. Der Arbeitsplatz in der
Innenstadt hat außerdem den Vorteil, dass die
Wege ins Rathaus kurz sind und sich die Mittagspause
für unser Interview im Rathaus anbietet.
Wilholm: Ich bin gelernte DV-Kauffrau und
arbeite beim WEKA-Verlag in Kissing im Software-
Vertrieb. Seit November bin ich allerdings komplett
im Homeoffice tätig und habe ebenfalls nicht
so einen weiten Weg ins Rathaus.
Für unsere Stadt ist es immens wichtig, dass
man die Opposition wieder deutlicher wahrnimmt,
als das in der letzten Periode der Fall
war. Verantwortlich dafür ist besonders auch
ihre soziale Fraktion. Wie beurteilen sie die
aktuelle Konstellation im Augsburger Stadtrat?
Freund: Wenn ich anfangen und für die SPD
sprechen darf … Wir waren zunächst einmal
vor allem von dem schlechten Ergebnis bei der
letzten Stadtratswahl betroffen. Aber auch von
der Tatsache, dass CSU und Grünen die knappe
Mehrheit im Stadtrat ausreichte und sie ohne uns
weiterregieren wollten.
Die SPD wäre also gerne weiter Teil der Stadtregierung
geblieben?
Freund: Natürlich. Die geschilderte Situation
nach den Wahlen hat uns ein Stück weit
überrascht, denn wir hätten uns in Anbetracht der
großen Herausforderungen, die vor uns liegen,
und der erfolgreichen Arbeit unserer Referenten
in der letzten Periode schon gerne weiterhin an
der Regierungsarbeit beteiligt, wenn auch in einer
anderen Rolle als der kleinste Partner. Das wollte
Schwarz-Grün aus welchen Gründen auch immer
aber so nicht haben und das Ergebnis sehen wir
jetzt: Die Regierungsarbeit in Augsburg funktioniert
bisher nicht gut!
Ist es dagegen aus der Perspektive der LINKEN
ein Glücksfall, dass sich die SPD mit der Rolle
der Opposition abfinden musste?
Wilholm: Das würde ich so nicht sagen, denn
ich persönlich hätte der SPD schon mehr Stimmen
gegönnt. Als Segen hätte ich es empfunden,
wenn wir einen Oberbürgermeister Dirk Wurm
bekommen, eine Fraktion DIE LINKE im Stadtrat
hätten und Augsburg jetzt von einer rot-rot-grünen
Mehrheit regiert würde.
Täuscht der Eindruck, dass SPD und LINKE
jetzt deutlich mehr Durchschlagskraft besitzen?
Wilholm: Uns verbindet mit der SPD, dass
beide Parteien sehr auf das Soziale achten. Es geht
um die Menschen, die nicht viel Geld haben, die
schwer eine Wohnung finden, die auf den immer
teureren ÖPNV angewiesen sind und natürlich auf
die Lohnersatzempfänger*innen und Soloselbstständigen,
denen es in dieser Coronazeit noch
schlechter geht als vorher. Die Zusammenarbeit
mit der SPD in der sozialen Fraktion ist für alle
Beteiligten eine Win-win-Situation, allein schon
durch die organisatorischen Strukturen in der
Geschäftsstelle und durch die höhere Zahl an
Stadträt*innen. Mit den acht Stadträt*innen der
SPD, Christian Pettinger von der ÖDP und Frederik
Hintermayr und mir sind wir insgesamt zu elft.
Können sie das so unterschreiben, Herr
Freund?
Freund: Dass eine solche Fraktion funktioniert,
hat natürlich auch etwas mit den handelnden
Personen zu tun. Ob das mit den beiden Vertretern
der LINKEN aus der letzten Periode auch
funktioniert hätte, ist eher fraglich, denn die verfolgten
schon eine eher dogmatische Strategie. Uns
ist es aber vor allem wichtig, pragmatische Ansätze
zu finden. Ein Beispiel: Natürlich ist es das Ziel,
irgendwann einen kostenlosen ÖPNV zu haben,
dafür sind aber erst einmal Zwischenschritte nötig,
um sich auf das Machbare zu fokussieren. Und das
funktioniert in dieser Konstellation mit Frederik
Hintermayr und Christine Wilholm sehr gut.
Was hat sich für ihre Partei im Umgang mit
den ehemaligen Partnern von CSU und Grünen
geändert?
Freund: Das Verhältnis ist weiterhin kollegial
und gut. Die Art der Arbeit innerhalb des Rats hat
sich aber leider dahingehend geändert, dass beide
Regierungsparteien sich alleine besprechen, eine
Entscheidung treffen und diese dann einfach so
umsetzen. Man wird also vor vollendete Tatsachen
gestellt.
War das anders, als die SPD noch Teil der
Regierung war?
Freund: Ja. Ich mache das an Ausschussvorbesprechungen
fest, die ich so kenne, dass alle
Fraktionen und Einzelstadträte daran teilnehmen.
Mittlerweile gibt es aber Vor-Vorbesprechungen
der Regierungsfraktionen, erst danach werden
die anderen Stadträte beteiligt. Das kann man so
machen, keine Frage, aber nicht wenn man an
einer echten und sachlichen Diskussion interessiert
ist. Mal sehen, wie sich das in den nächsten
Jahren entwickeln wird, denn ich glaube, dass sich
die Mitglieder der Koalitionsfraktionen in ein sehr
enges Korsett begeben haben. Ob das auch in den
kommenden fünf Jahren funktioniert, wird man
sehen, ich bin da eher skeptisch.
Frau Wilholm, sie sind zum ersten Mal Teil
des Augsburger Ratssystems. Wie haben sie ihr
erstes Jahr ganz persönlich erlebt?
Wilholm: Politisch war mein erster Eindruck
von einer ziemlichen Enttäuschung über die
18
Zoom
Welche Themen beinhalten denn die schwierigeren
10 Prozent?
Wilholm: Die ÖPNV-Kiste ist eines dieser Themen.
Wir hatten ja in unserem Wahlprogramm
kostenlosen ÖPNV gefordert, die SPD wollte das
365 Euro-Ticket. Da wären wir gerne diesen Schritt
weiter gegangen, aber wie Florian vorhin schon
gesagt hat, muss man eben manchmal Kompromisse
machen, um pragmatisch Schritt für Schritt
arbeiten zu können.
Wie wichtig ist die Fraktion der Bürgerlichen
Mitte für eine zielführende Arbeit der Opposition
im Stadtrat?
Freund: Diese Fraktion hat das gleiche Schicksal
wie wir, bei gewissen Entscheidungen sind wir
alle zusammen außen vor. Die Zusammenarbeit
mit der Bürgerlichen Mitte ist gut, man bespricht
sich und tauscht Informationen aus. Zuletzt war
Freund: „Die Regierungsarbeit in Augsburg
funktioniert bisher nicht gut!“
Grünen geprägt, weil sie zum Teil vor der Wahl
komplett anders gesprochen haben, als sie jetzt
handeln. Das beginnt schon bei der Zusammenarbeit
mit der CSU, die etliche Grüne vor der Wahl
kategorisch ausgeschlossen hatten. Außerdem
habe ich ziemlich schnell festgestellt, wie viel
Arbeit mit diesem Amt verbunden ist. Man kann
sich das wie einen zusätzlichen Halbtags-Job
vorstellen und so habe ich konsequenterweise in
meinem Brotjob die Zeiten reduziert, um nicht
immer alles in Hektik erledigen zu müssen.
Macht die politische Arbeit in dieser schwierigen
Corona-Situation überhaupt Spaß?
Wilholm: Mir würde es als kulturpolitische
Sprecherin der sozialen Fraktion schon mehr Spaß
machen, wenn ich auf Vernissagen, Premieren
oder Lesungen gehen könnte. Meine Intention
war es eigentlich, mich mit den Augsburger
Kulturschaffenden noch enger zu machen als das
sowieso schon der Fall ist. Das alles ist aktuell nicht
möglich, darüber hinaus fehlt es mir natürlich
auch, mich persönlich mit Bürger*innen treffen zu
können oder nach einer Sitzung einmal zusammen
etwas trinken zu gehen. Für den ganz großen
Spaß menschelt es mir einfach zu wenig.
Wie wird der gebeutelte kulturelle Bereich in
der Zeit nach Corona aufgestellt sein?
Wilholm: Aktuell sind alle Kulturschaffenden
damit beschäftigt, einfach nur zu überleben. Deswegen
habe ich auch wenig Verständnis dafür, dass
Herr Aiwanger in der Staatskanzlei laut darüber
redet, die Friseure oder den Nonfood-Einzelhandel
wieder zu öffnen, aber mit keinem Wort über
Kultureinrichtungen spricht. Man hat auf den
vielen Veranstaltungen in den Monaten zwischen
den Lockdowns gesehen, wie gut die Hygienekonzepte
waren und auch umgesetzt wurden. Es ist in
Augsburg nicht ein einziger Fall bekannt, dass sich
jemand auf einer kulturellen Veranstaltung infiziert
hätte. Dass man hier mit zweierlei Maß misst und
den Kulturschaffenden nicht dasselbe Gewicht wie
den oben genannten Branchen zugesteht, ist mir
völlig unverständlich. Wenn es irgendwann wieder
losgeht und es in Augsburg im kulturellen Bereich
nicht mehr viel geben wird, dann fehlt nicht nur
den Bürger*innen etwas sehr Wichtiges, sondern
auch allen Besucher*innen unserer Stadt. Diese
Gefahr sehe ich absolut, weil einfach zu wenig für
die Künstler*innen getan wird.
Wie groß ist die Gefahr, dass durch ihre enge
oppositionelle Zusammenarbeit die Identitäten
ihrer jeweiligen Partei verloren gehen
könnten?
Freund: Wir haben diese Entscheidung ja
nicht aus der hohlen Hand getroffen, sondern in
vielen Gesprächen die Wahlprogramme nebeneinander
gelegt und unsere Zielsetzungen verglichen.
Dabei haben wir festgestellt, dass wir zu 90
Prozent identische Ziele für Augsburg haben und
uns über die restlichen 10 Prozent verständigt. In
jedem dieser Punkte haben wir einen Kompromiss
gefunden, der unsere beiden Positionen widerspiegelt.
das bei der Sanierung der BOS/FOS und RWS der
Fall, wo sich herausgestellt hat, dass die Sanierung
viel teurer wird als von Herrn Merkle vorhergesagt
und dass man mit einem Neubau möglicherweise
doch günstiger fahren könnte. Diese Meinung
hatte die Bürgerliche Mitte von Anfang an. Wir
haben uns dem angeschlossen, weil die Zahlen für
eine Sanierung explodiert sind.
Wie beurteilen sie die bisherige Regierungsarbeit
der Kolleg*innen von CSU und Grünen
im ersten Jahr der Periode?
Wilholm: Auch ich finde, dass viele Themen
zu sehr im Hinterzimmer entschieden werden.
Wenn wir konstruktive Vorschläge einbringen,
werden sie nicht anerkannt, die Stadtregierung
arbeitet diese dann einfach kurzerhand in ihre
eigenen Anträge ein. So ist das zum Beispiel bei
der Aufhebung der Maskenpflicht beim Sport an
Wertach und Lech passiert. So ähnlich tauchten
bereits einige unserer Ideen in umgeschriebener
oder reduzierter Form plötzlich in den schwarzgrünen
Anträgen auf.
Freund: Ich möchte vorwegschicken, dass wir
uns gerade im Zusammenhang mit der Corona-
Krise relativ lang ruhig verhalten haben. Erst
als die Probleme trotz vieler Hinweise von uns
weiterhin geleugnet wurden, wie zum Beispiel bei
der Sach- und Personalausstattung, der Erreichbarkeit
oder der Nachverfolgung im Gesundheitsamt,
haben wir die Regierungsarbeit öffentlich
kritisiert. Ein anderes Thema ist die geführte
Zoom
19
Diskussion über die Linie 5, die ich für eine Sünde
am öffentlichen Nahverkehr halte. Die S-Schleife
durch das Thelottviertel macht überhaupt keinen
Sinn, weil man dadurch eine längere Fahrzeit hat,
mehr Fahrzeuge benötigt und viel mehr Geld
in die Hand nehmen muss. „Unsere“ Variante
über die Rosenaustraße ist technisch tragbar und
macht deutlich mehr Sinn. Ich halte es für einen
weiteren Sündenfall, das Staatstheater so zu bauen,
wie es die Regierung plant, obwohl es trotz aller
Reduzierungen immer noch bis zu 200 Millionen
Euro mehr kostet, als wenn man es mit einem
Kostendeckel von 186 Millionen versehen hätte.
Sie beide treffen im Stadtrat regelmäßig auf
vier Vertreter der AfD. Über welche Erfahrungen
können sie berichten?
Freund: Antifaschismus ist bei allen an unserer
Fraktion beteiligten Parteien ein festes Fundament.
Und die AfD, die sich ja zuletzt sogar noch weiter
radikalisiert hat, ist für uns keine verhandelbare
Größe, mit der wir in Austausch gehen würden.
Die Augsburger AfD tut sich darüber hinaus durch
keinerlei inhaltliche Arbeit hervor. Es gab seit 2014
noch keinen einzigen Antrag, der dem Gemeinwohl
genützt oder auch nur irgendeine Form von
Substanz beinhaltet hätte. Diese vier Personen verarschen
ihre Wähler, die sich ja eine Veränderung
erhofft hätten, anders kann man das nicht sagen.
Wilholm: Mir ist es als Antifaschistin äußert
unangenehm, diesen Personen überhaupt real
unseren Schüler*innen während der Corona-Krise
umgeht, wie man die Bausubstanz in den Schulen
hat verlottern lassen und wie schleppend man
dieses Thema jetzt angeht, das muss sich dringend
ändern. Auch beim Öffentlichen Nahverkehr vor
dem Hintergrund der Klimakrise und der Verteilungsgerechtigkeit
muss viel passieren. Gerade
hier wurde in den letzten Monaten durch die
Ausdünnung des Taktes und die Tarifsteigerungen
sehr viel kaputt gemacht.
Frau Wilholm, stand es für sie zur Debatte, sich
anstelle von Frederik Hintermayr als Bundestagskandidatin
für DIE LINKE aufstellen zu
lassen?
Wilholm: Absolut nicht! Auch als ich wegen
der Landtagskandidatur gefragt wurde, habe ich
verneint, denn ich sehe mich nicht als Berufspolitikerin.
Ich will mein Leben mit Fokus in der Augsburger
Gesellschaft nicht aufgeben und möchte
nicht zwischen zwei Städten hin- und herjetten.
Stichwort Berufspolitiker. Nicht wenige
hätten sich Florian Freund vor der letzten OB-
Wahl als Kandidat der SPD vorstellen können.
Freund: Dirk Wurm und ich haben das tatsächlich
besprochen und auch ich war und bleibe
der Meinung, dass Dirk einfach die besseren
Voraussetzungen hatte. Er war sehr beliebt als
amtierender Referent, er ist sehr gut vernetzt in
der Stadtgesellschaft und ein anderer Kandidat
hätte kein anderes Ergebnis geholt, höchstens ein
schlechteres. Stichwort Berufspolitiker: In meiner
familiären Situation mit meinen drei Kindern
und einer glücklichen Ehe habe ich aktuell keinen
Drang, irgendetwas zu ändern. Ich bin richtig
gerne das, was ich gerade bin, alles andere diskutieren
wir zur gegebenen Zeit. (max)
Wilholm: „Politisch war mein erster Eindruck
von einer ziemlichen Enttäuschung über die
Grünen geprägt.“
begegnen zu müssen. Außer einigen Allgemeinplätzen
zur Flüchtlingsproblematik, schlechtem
Benehmen wie z.B. am Klimacamp und den
rassistischen und misogynen Anfeindungen gegen
unsere Kollegin Lisa McQueen habe ich bisher
nichts für unsere Stadtgesellschaft Relevantes
wahrgenommen.
Was sehen sie als ihr wichtigstes Thema für die
aktuelle Periode an?
Wilholm: Die Menschen, die wenig Geld
haben, müssen weiterhin am städtischen Leben
teilnehmen können. Sei es an der Kultur, am
ÖPNV oder dass sie einfach nur bezahlbare
Wohnungen finden können. Diese Bürger*innen
machen immerhin circa die Hälfte der Augsburger
Bevölkerung aus.
Freund: Die Themen Bildung und Verkehr
teilen sich meine erste Priorität. Wie man mit
20
Zoom
Von Wölfen aufgezogen!
30 Jahre Neue Szene. Constanze Ridil war nicht nur eine der bekanntesten und
erfolgreichsten DJanes und Party-Veranstalterinnnen unserer Stadt, sie war auch die
erste Azubine in der Geschichte der Neuen Szene. Zum Jubiläum haben wir sie in der
Zeitmaschine auf den Beifahrersitz gebeten. Von Walter Sianos
Constanze, wo fangen wir denn bei dir an?
Mit dem Siedlerhof. Ich habe Anfang der 90er dort als Bedienung
gejobbt und der damalige Pächter Horst Himmerer hat an den Wochenenden
selber aufgelegt. Sein Sound war immer ganz schlimm und irgendwann
konnten meine beste Freundin Andrea Horndasch und ich ihn dazu überreden,
dass er uns das DJ-Pult überlässt. Unsere ersten Partys stiegen unter dem
Motto „Das Grauen hat ein Ende”.
Ich nehme an, es hat gerockt?
Voll! Wir haben viel Hip Hop gespielt, aber auch Indie, Elektronik und
auch mal Punk. Im Prinzip war das damals schon so eine Art Alternative-Disco.
Du und Andrea Horndasch, ihr wart das erste weibliche DJ-Duo der
Stadt.
Ja, das kann man so sagen. Wir waren schon immer sehr musikaffin,
ständig auf Konzerten und haben damals schon ein kleines Vermögen in
Platten investiert.
Und wann wurde daraus Conan DNS?
Bevor wir DJanes wurden, hatten Andi und ich ein eigenes Atelier in
Lechhausen. Wir hatten damals das Gefühl, malen zu müssen und haben uns
erstmal künstlerisch an der Leinwand ausgetobt. Als Künstlerkollektiv haben
wir den Namen Conan DNS gewählt, daraus wurde letztendlich später unser
DJ-Name.
Ein Blick in die Vergangenheit mit
Constanze Ridil
Eure erfolgreichste Partyreihe war „Disco Inferno”, ein echter Publikumsrenner.
Mitte der Neunziger haben wir eher zufällig auf einer Party aufgelegt
und die Leute sind steil gegangen. Gerade an Fasching wird ja gerne mal
viel Mist gespielt, obwohl es da sehr viele gute und funky Discostücke gibt.
So entstand die Idee, die erste Veranstaltung lief in der Kresslesmühle vom
Stapel, bis wir dann für einige Jahre unser Zuhause im Kerosin fanden.
Im Kerosin gab es 1999 einen legendären Rosenmontag …
... mit 1.200 Leuten im Durchlauf. Ein Glück, dass uns damals das
Ordnungsamt nicht auf die Schliche kam. Ich habe in dieser Zeit direkt über
dem Kerosin in der Gögginger Straße gewohnt und als ich am frühen Abend
aus dem Fenster schaute, wurde mir ganz heiß. Bereits eine Stunde vor Einlass
standen die Leute fast bis zum Hotelturm (lacht). Im Laden war später so
eine Hitze, dass sich die Tapeten von den Wänden lösten.
Das war ja auch die erfolgreichste Party im Kerosin ever. Was war denn
euer Erfolgsrezept?
Unter anderem das Visuelle. Einfach nur auflegen war uns zu wenig, wir
haben den Shows mit Deko, Beamern, Licht und Effekten einen individuellen
Anstrich verpasst. Das war unser Markenzeichen und es kam bei den
Leuten immer super an.
Zoom
21
Du warst aber auch der erste „Lehrling” in der Historie der Neuen
Szene. Ganz ehrlich, ich weiß nicht mehr, wie du bei uns gelandet bist.
Ich habe als Studentin immer wieder mal bei euch gejobbt und als Charlie
Sono 1996 für vier Wochen nach Indien reiste, hat er mich gefragt, ob ich
ihn in dieser Zeit vertreten will. Ich hatte Semesterferien und voll Bock, aber
anscheinend hatte er dich, Danny und Pit nicht wirklich unterrichtet. Ich
kann mich noch gut an meinen ersten Arbeitstag erinnern, ich kam zur Tür
rein und dein erster Kommentar war, „Mit der blöden F**** arbeite ich nicht
wusste, hat er den Ball weitergespielt und prompt kam der dann auch bunt
angemalt wieder zurück.
Wie würdest du deine Zeit bei uns beschreiben?
Wunderschön und lustig. Was mir extrem gut gefallen hat: der Job ging
weit über das Machen eines Magazins hinaus. Ihr hattet ja damals noch den
Kerosin-Club und ich habe sehr viel über Eventmanagement und Organisation
gelernt, wie man Netzwerke knüpft und wie ein Gastronomiebetrieb
überhaupt funktioniert. Musik hat in all diesen Jahren immer eine sehr
große Rolle gespielt und vor allem wurden aus Arbeitskollegen Freunde.
Legendär war dein Praktikanten-Check
am ersten Tag: „Komm mal her, Bürschle!
So, als erstes wird jetzt mal der Abfall
geleert.”
Genau, das war der Charaktertest, erst
einmal einen blöden Spruch raushauen
und dann schauen, wie die Leute reagieren.
Ich habe bei der Neuen Szene wirklich viel
gelernt, vor allem aber das Fluchen. Und
zwar cool zu fluchen! Das bringt mir heute
noch in meinem Arbeitsumfeld sehr viel Respekt
bei den Kollegen ein. Ich sage immer,
ich wurde von Wölfen aufgezogen. Fünf
Jahre in einem reinen Männerbüro, so etwas prägt natürlich
ungemein.
2001 ging deine Berufsreise weiter, du hast jahrelang in
der Werbebranche gearbeitet und seit 2012 ist der TÜV
SÜD dein Arbeitgeber. Das stelle ich mir ungefähr so aufregend
vor wie einen Abend mit Marianne und Michael.
Ich wollte unbedingt in einem großen Laden und vor
allem auch in München arbeiten. So bin ich beim TÜV SÜD
gelandet, nachdem ich eine Stellenanzeige gelesen hatte, die
wie auf mich zugeschnitten war. Ich dachte zuerst auch, dass
das eher so ein Opa-Verein ist, aber die Realität ist eine ganz
andere.
zusammen!” Wumms, das hat gesessen und zu allem Überfluss standen sich
die Schreibtische von Charlie und dir direkt gegenüber. Wir mussten uns
also zwangsläufig in die Augen schauen.
Ähem … wo ich doch sonst immer eher ein Gentleman bin.
An dir mochte ich immer deine geradlinige Art. Jedenfalls hat es nicht
lange gedauert, bis das Eis geschmolzen war und wir hatten eine wunderbare
Zusammenarbeit.
Anschließend wurdest du unsere erste Auszubildende.
Kurz vor meinem 30. Geburtstag habe ich mein Lehramtstudium
geschmissen und musste mich komplett neu orientieren. Nach diesen
vier Wochen Vertretung hatte ich Blut geleckt und empfand es als großes
Glück, dass ich 1997 eine Ausbildung bei der Neuen Szene antreten durfte.
Anschließend wurde ich sogar zur Redaktionsleiterin befördert.
Zum 25-jährigen Jubiläum der Neuen Szene habe ich über ehemalige
Mitarbeiter geschrieben. Bei dir stand: „Greatest Darling ever!
Konnte als Redaktionsleiterin gleichzeitig rauchen, telefonieren,
fluchen, Anweisungen geben, essen und trinken. Immer wenn wir
nicht weiterwussten und der Kreativitätsakku leer war hieß es …
Coooonstaaaanze!”
Das kann ich übrigens heute noch alles, bis aufs Rauchen, das habe ich
aufgegeben. Wir waren wie Ping und Pong, wenn einer mal nicht weiter
Und zwar?
TÜV SÜD ist ein weltweiter Konzern mit 25.000 Mitarbeitern. Ich
arbeite im Management-Service, da geht es speziell um Qualitätsmanagement,
Zertifizierungen und Auditierungen. Das ist ein sehr komplexes und
spannendes Thema mit vielen Innovationen. Zum 150. Jubiläum vom TÜV
SÜD war ich zwei Jahre für ein Sonderprojekt zuständig und bin in dieser
Zeit sehr viel herumgekommen, Tokio, Singapur, Brüssel … Noch dazu ist
das ein wirklich sehr netter und fairer Arbeitgeber, ich habe tolle Kollegen
und einen super Chef, ich fühle mich da pudelwohl.
Ihr habt mit dem Disco Inferno ein Comeback gefeiert ...
Das musste irgendwie sein und es hat unheimlich Spaß gemacht. Es
kamen viele alte, aber auch viele neue Leute. Die letzte Sause war vor ziemlich
genau einem Jahr am Faschingssamstag im Lamm. Der Laden war voll,
es wurde wild getanzt und alle standen Rücken an Rücken. Das kann man
sich heute in diesen Coronazeiten gar nicht mehr richtig vorstellen.
Welchen Unfug hast du dir noch für die Zukunft aufgehoben?
Ich möchte wieder auf Konzerte gehen und verreisen. Ich bin seit über
30 Jahren Vegetarierin und lebe seit Kurzem komplett vegan. Ich beschäftige
mich viel mit alternativer Ernährung – in der aktuellen Coronaphase hat
man dafür ja genügend Zeit. Was mich immer noch freut ist, dass ich euch
Fleischhaufen damals den einen oder anderen Impuls mitgeben konnte. Früher
bestand eure Brotzeit ausschließlich aus Leberkässemmeln und Zigaretten,
durch mich gab es dann auch mal Salat oder vegetarische Aufstriche …
22 HEIMATKLÄNGE
DER
WELTSTAR
VON
NEBENAN
Fotos: Christian Hartmann + Werner G. Lengenfelder + Ilse Ruppert
HEIMATKLÄNGE
23
WOLFGANG LACKERSCHMID
ist eine deutsche Jazz-Koryphäe, ein Vibraphon-Virtuose, Komponist,
Bandleader, Konzertveranstalter, Kurator, Labelbesitzer und er
schreibt Auftragskompositionen für andere Interpreten, Theater,
Hörspiele und Filme. Er hat mit den größten Musikern seiner Zunft
gespielt, unzählige Platten veröffentlicht und in seiner Laufbahn an
die 7.000 (!) Konzerte gespielt. Im Februar erschien sein neues Album.
“Lockdown Releases”.
Walter Sianos traf den Maestro zum Interview.
W
olfgang, du bist in Oberbayern geboren,
in Ehingen/Donau aufgewachsen
und letztendlich in Augsburg
gelandet. Was war der Grund, etwa eine Frau?
(Lacht) Eigentlich waren es sogar mehrere
Frauen. Meine beiden ältesten Söhne lebten damals
bei ihrer Mutter in Ehingen, meine Tochter
bei ihrer Mutter in München. Um alle Kinder
möglichst schnell und unkompliziert besuchen zu
können, hat sich Augsburg geografisch für mich
angeboten. Mitte der 70er, als ich in Stuttgart studiert
und gelebt habe, bin ich außerdem schon oft
in Augsburg aufgetreten und habe mich dort
immer sehr wohl gefühlt, natürlich auch wegen
des enthusiastischen Jazzpublikums.
Wo ist man denn in den 70er-Jahren in Augsburg
aufgetreten?
Meine ersten Gigs waren im “Hallöle” am
Mittleren Lech, der später berühmt-berüchtigten
Studentenkneipe “Grauer Adler”. Ende der 70er
war auch das Jazzhaus in Pfersee ein echter Hotspot.
Dort bin ich 1979 unter anderem auch mit
Chet Baker im Duo aufgetreten.
Chet Baker, ein spannender Künstlerkollege,
auf den wir später noch zu sprechen kommen.
Was viele nicht mehr wissen, du hattest
in den 80er Jahren ein Musikgeschäft in Meitingen.
Wir hatten mit unserer Band ganz in
der Nähe unseren Proberaum und waren natürlich
Stammkunden. Unser beliebtester Satz
damals: “Hey Lacki, wir löhnen nächste
Woche.”
Ich kann mich noch gut an eure Zahlungsmoral
erinnern (lacht). Aber letztendlich habt ihr ja
dann doch immer eure offenen Rechnungen beglichen
und von dir habe ich sogar mal eine Flasche
Rotwein als Verspätungszuschlag bekommen.
Ich bin 1981 spontan nach Meitingen gezogen,
weil dort eine coole Wohnung eines amerikanischen
Jazz-Kollegen frei wurde. Ich wollte vor
allem immer ein eigenes Studio und um günstig
an das Equipment zu kommen, kam ich auf die
Idee mit dem Laden, weil man als Händler alles
zum Einkaufspreis bekommt. Der Shop lief zu
meiner Überraschung sogar ganz gut, aber nach
einigen Jahren konnte ich meine Tourneen und
den Handel dann nicht mehr unter einen Hut
bringen.
Das war auch die Zeit, als du Augsburg mit
deinen verschiedenen Musik-Reihen immer
mehr deinen Stempel aufgedrückt hast.
In den 80ern bin ich regelmäßig mit teils prominenten
internationalen Gästen in der Kresslesmühle
und im Ziegelstadel aufgetreten, in den
90ern ging es dann mit meinen Jam-Sessions im
Underground weiter. Danach bin ich ständig zwischen
meinen Wohnorten Ehingen, München,
New York, New Jersey und Vermont hin- und hergependelt.
Ende 1995 habe ich schließlich ein Engagement
als Meister beim Kunstsommer Irsee
angenommen und bin dann aufgrund der entstandenen
Kontakte nach Augsburg gezogen. Mein
Sohn Silvan zog damals ganz zu mir, ich war alleinerziehend
und hatte in dieser Phase wenig Zeit
für Touren. Das war auch ein Grund, dass ich 1997
mein Traumraum-Studio am Hunoldsgraben eröffnet
habe.
Wie bist du eigentlich zum Jazz gekommen?
Gab es da eine Initialzündung?
Wir haben zuhause überwiegend Jazz und
brasilianische Musik gehört. Mein Vater hat viel
am Klavier improvisiert, das hat mich früh geprägt
und so habe ich schon von klein auf damit begonnen,
Stücke in meinem Kopf zu schreiben.
Du hast unzählige Platten veröffentlicht. Hast
du eigentlich eine Ahnung, wie viele Auftritte
du in deinem Leben bisher gespielt und wie
viele Songs du komponiert hast?
Es gibt Hunderte verschiedene Aufnahmen
und Tausende von Werken. Ich habe tatsächlich
während der Lockdown-Phase damit begonnen,
meine Stücke zu katalogisieren und auszuwerten,
aber das ist eigentlich ein endloses Unterfangen.
Je mehr ich mich in diese Materie einarbeite, desto
unübersichtlicher wird das alles. Was die Auftritte
betrifft, alleine im Jahr 2019 habe ich 154 Konzerte
gespielt. Ich bin seit mehr als 45 Jahren unterwegs
und wenn man jetzt mal durchschnittlich
150 Konzerte per anno annimmt, dann …
... dann sind das fast 7.000 (!) Performances. Es
heißt zwar immer, dass der Prophet im eigenen
Lande nicht viel zählt, aber das kann man
von dir jetzt wirklich nicht behaupten. Du genießt
eine sehr hohe Credibility in der Stadt,
liegt das neben deiner Virtuosität vielleicht
auch daran, dass du ein freundlicher und umgänglicher
Typ bist?
Ich weiß es nicht, denn eigentlich bin ich schon
auch jemand, der mit seiner Meinung nicht hinter
dem Berg hält. Ich habe dadurch schon einige
Leute vergrault, auch wenn es eigentlich nie böse
gemeint ist. Aber in erster Linie bin ich immer
daran interessiert, was um mich herum passiert und
freue mich, dass ich ständig mit so vielen besonderen
und liebenswerten Menschen zu tun habe.
Du bist ein echter Star in der Jazzszene, hat
man da eigentlich ausgesorgt?
Ich unterrichte ja nicht, sondern verdiene
mein Geld in erster Linie mit Konzerten. Die fehlen
mir natürlich aus vielen Gründen, aber zum
Glück habe ich in meinem Leben so viel
24 HEIMATKLÄNGE
Musik geschaffen, dass ich auch von den Lizenzen
als Urheber und Interpret gut leben kann. Für jüngere
Kolleg*innen ist es aktuell natürlich noch
schwieriger als sonst.
Corona war für praktisch alle Künstler eine
Vollbremsung von hundert auf null. Wie sieht
denn gerade ein normaler Tag in deinem
Leben aus?
Mit viel Archivarbeit und Bürokram. Auch
meine Vorstandschaft in der Deutschen Jazzunion
fordert gerade jetzt viel Engagement. Und ich übe
konsequent um fit zu bleiben, jamme und probe
mit meiner Frau Stefanie und komponiere natürlich.
Aktuell arbeite ich gerade an einer Filmmusik
und mische eine Aufnahme, die 2019 mit amerikanischen
Kollegen entstanden ist.
Und du hast ein neues Album veröffentlicht.
“Lockdown Releases”, eine Zeitreise durch 45
Jahre deines musikalischen Schaffens, mit teils
unveröffentlichten Archiv-Aufnahmen. Es ist
kein klassisches “Best of”, sondern ein Kaleidoskop,
das deine enorme Vielseitigkeit dokumentiert.
Beim ersten Lockdown im März 2020 habe
ich angefangen, sechs Umzugskartons mit analogen
Bändern zu digitalisieren. Bei manchen war
es allerhöchste Zeit, weil sie schon nach einmaligem
Überspielen zerbröselt sind. Ich habe rare
analoge Bänder remastert und sie über die verschiedenen
Download- und Streaming-Portale veröffentlicht.
Erreichst du durch Onlineanbieter wie Spotify
ein anderes Publikum?
Eindeutig ja und es gibt dadurch auch sehr viele
Rückmeldungen aus allen möglichen Ländern.
Die Erreichbarkeit ist super, aber finanziell bleibt
am Ende für die Künstler nur ein geringer Anteil
übrig.
Wo beginnt für dich Jazz, wo endet er?
Jazz beginnt mit dem Menschen, der auf dem
Instrument oder mit der Stimme etwas Persönliches
auszudrücken hat. Entsprechend gibt es unter
“
CHET BAKER
UND ICH WAREN
UNS SEHR NAHE
dem Begriff Jazz eine Menge unterschiedliche
Musik, da besondere Musikerpersönlichkeiten stilbildend
zur Entwicklung beigetragen haben. Improvisieren
kann ein Jazzvirtuose über jede Art
von Musik, daher gehört dazu auch Rock, Funk
und überhaupt die Folklore aller Welt, besonders
diejenige, die traditionell nach Gehör gespielt
wird. Aufgrund dieser Vielfalt kann im Jazz jeder
etwas Ansprechendes finden. Auf der Bühne genieße
ich die Freiheit, durch die Improvisation
spontan Musik erfinden zu können und mit dem
Publikum gemeinsam diese unwiederbringlichen
Momente zu erleben.
Dein neues Album ist sehr abwechslungsreich
und bewegt sich von angenehmen Balladen
über Latinklänge bis hin zu zappaesken
Tracks. Der letzte Titel “Kosmuus” ist ja fast
schon Punk! Nach welchen Kriterien hast du
die Stücke selektiert?
Es ist einfach eine Auswahl aus den Alben, die
ich während des ersten Lockdowns online herausgebracht
hatte. Darunter sind auch neue Tracks
mit meiner aktuellen Band und zwei Brechtvertonungen
mit Stefanie Schlesinger. Der Rest sind
historische Aufnahmen, teils unveröffentlicht oder
bisher nur auf den original LPs oder Maxi-Singles
erschienen. So entstand die Bandbreite von 1975
bis 2020.
Warum erscheint das Album eigentlich auf
CD und nicht auf Vinyl?
In erster Linie, um die Medien damit zu bemustern.
Klar, das kann man auch digital machen,
aber ich mag es gerne haptisch. Letztendlich war
das alles ein spontanes Ding vor Weihnachten. Ich
bin aber definitiv ein Vinyl-Fan und es gibt auch
etliche meiner Veröffentlichungen nur auf Vinyl.
Kurz vor dem ersten Lockdown 2020 standen
eigentlich auch die USA auf deinem Tourplan.
Wie sehr fehlt dir das Reisen?
Unheimlich, ich fahre auch gerne Auto und
liebe es, wenn Landschaften an mir vorbeiziehen.
Ich bin gerne unterwegs, es ist für mich eine Inspiration
und es gibt mir eine Power, die ich mir
beim Üben nicht holen kann. Die gecancelte
USA-Tour hat mich traurig
gemacht, denn es waren auch Konzerte
mit der amerikanischen Sängerin
Holli Ross gebucht, die
inzwischen leider verstorben ist.
Nun zu Chet Baker! Der Name des
1988 verstorbenen Musikers taucht
immer wieder in Zusammenhang
mit dir auf. Ihr habt viel gemeinsam
gespielt und 1979 das Album
“Ballads for Two” veröffentlicht. Er
war ja wesentlich älter als du, war
er so etwas wie ein Mentor?
Ich habe mit sehr vielen Musikern gespielt, darunter
mit Legenden wie Albert Mangelsdorff,
Tony Scott, Attila Zoller, Buster Williams oder Lee
Konitz. Sie waren zwar alle wesentlich älter, aber
besonders Chet und ich waren uns menschlich
sehr nahe. Es war ein unglaubliches Erlebnis, ich
habe Stücke für ihn komponiert und er hat sie genauso
umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Schon krass, wenn man sich die Fotos vom
“Prince of Cool” aus den 50er- und 80er-Jahren
betrachtet. Heroin hat sein Gesicht schwer gekennzeichnet.
Dabei sah er in den Fifties aus
wie James Dean.
Es war definitiv so, dass James Dean Chet
Baker als Vorbild hatte und seinen Style kopiert
hat, nicht etwa umgekehrt. Drogen waren in den
70er-Jahren tatsächlich eine übliche Begleiterscheinung,
da hat man nicht groß darüber nachgedacht.
Bei einer Schlägerei in San Francisco hat
Chet übrigens seine Vorderzähne eingebüßt, auch
dadurch sah sein Gesicht später so eingefallen aus.
Wenn man wie du schon so ziemlich alles erund
durchlebt hat, was gibt es da überhaupt
noch für Wünsche oder Ziele?
Ich bin ein Mensch, aus dem es ständig sprudelt.
Mein Kopf ist immer voller Ideen. Ich denke
gar nicht an große Träume, sondern habe genug
damit zu tun, das umzusetzen, was mich gerade
beschäftigt. Natürlich hoffe ich, dass dies auch für
uns alle bald wieder ohne Einschränkungen möglich
ist.
www.lackerschmid.de | www.hipjazz.de
26
Zoom
Lisa Frühbeis ist Comickünstlerin, arbeitet als Graphic Recorderin und Dozentin
für Illustration. In ihrer feministischen Comic-Kolumne, die bis 2019 im Berliner
Tagesspiegel erschien, zeichnete sie scharfsinnig beobachtet und mit einer guten
Prise Humor alternative Frauenbilder, hinterfragte Geschlechterklischees und
sexistische Ungerechtigkeiten im Alltag. Ihre Comic-Serie hat sie letztes Jahr unter
dem Namen „Busengewunder“ als preisgekrönten Sammelband veröffentlicht. Wir
sprachen mit ihr im Interview über Sexismus im Lockdown, die unterschätzte Magie
des Comics und ihre aktuellen Projekte. Von Lina Frijus-Plessen
Die Geschichtenerzählerin
Interview mit der Augsburger Comiczeichnerin Lisa Frühbeis
Wann und warum hast du mit dem Zeichnen
angefangen?
Ich habe angefangen zu zeichnen, noch bevor
ich sprechen konnte. Wenn ich als sehr kleines
Kind nachts nicht schlafen konnte, habe ich
gemalt. Auch während meine alleinerziehende
Mutter ihre Magisterarbeit geschrieben hat, saß
ich oft neben ihr am Schreibtisch und habe vor
mich hingezeichnet. Als Teenager war mir dann
klar, dass ich auch beruflich etwas Gestalterisches
machen will. Nach meinem Master-Abschluss in
Design- und Kommunikationsstrategie habe ich
unter anderem als Illustratorin für Schulbücher
gearbeitet und mich nebenher auf Graphic Recordings
spezialisiert.
Was kann man sich denn unter Graphic
Recording genau vorstellen?
Ich werde für verschiedenste Veranstaltungen,
Workshops und Kongresse engagiert und erstelle
dort live gezeichnete Wort-Bild-Protokolle. Das
heißt, ich übersetze die Inhalte, die ich auf Vorträgen
und Diskussionen höre, in Bilder. So entsteht
ein umfangreiches und vor allem anschauliches
Protokoll der wichtigsten Botschaften, das die
Teilnehmer*innen mit nach Hause nehmen
können.
Und wie hast du schließlich deine Leidenschaft
fürs Comiczeichnen entdeckt?
Ich habe Comics schon immer geliebt,
aber ich kam gar nicht auf die Idee, beruflich
diese Richtung einzuschlagen. Neben meinen
Graphic Recording-Aufträgen habe ich weiterhin
künstlerische Arbeiten gemacht und irgendwann
auch einen Comic-Workshop besucht. Dort habe
ich schnell gemerkt, wie viel mir der Comic als
Kunstform gibt.
Was fasziniert dich so sehr daran?
Das Comiczeichnen vereint so viele verschiedene
Elemente. Es gibt mir die Möglichkeit,
kreativ-künstlerisch zu arbeiten und gleichzeitig
politisch zu sein. Ich kann nicht nur die Bildgestaltung,
sondern auch die Inhalte komplett selbst
bestimmen. Im Comic kann ich mit Wort und
Bild große Erzählbögen schlagen. Ich bin davon
überzeugt, dass Geschichten die Welt verändern.
Und als Geschichtenerzählerin kann ich mitgestalten,
wofür sich Denkräume öffnen.
Viele Menschen denken wahrscheinlich beim
Thema Comic zuallererst an Micky Maus und
Marvel. Hast du den Eindruck, dass Comics
als Kunstgenre manchmal unterschätzt
werden?
Auf jeden Fall. Deutschland ist traditionell
ein „Wortland”. Das heißt, wir werden sehr gut
darin trainiert, Texte zu lesen, aber haben anders
als zum Beispiel die Franzosen und Italiener,
wenig Übung darin, Bilder zu lesen und bildbasiert
zu kommunizieren. Comics waren hier
lange Zeit als schmuddelig verschrien und der
deutsche Comicmarkt ist auch bis heute noch
eher eine Nische. Gerade jüngere Generationen
stehen Comics aber viel offener gegenüber. Auch
was die Künstler*innen angeht, verändert sich so
einiges. Bis vor ungefähr 20 Jahren war die Branche
sehr männlich geprägt, aber die Generation,
die jetzt nachkommt, ist viel diverser, weiblicher,
queerer und nicht mehr ganz so weiß. Der
Comic ist ja ein vergleichsweise junges Kunstmedium,
da wird sich, denke ich, auch in Zukunft
noch viel tun.
Du hast dir vor allem mit deiner monatlichen
Comic-Kolumne im Tagesspiegel einen
Namen gemacht. Wie kam es dazu?
Nach meinem ersten Comic-Workshop
habe ich angefangen, autobiografische Comics
zu zeichnen und online zu veröffentlichen. Die
Tagesspiegel-Redaktion ist auf meine Webcomics
aufmerksam geworden, weil man dort gerade
eine weibliche, freche und politische Stimme
gesucht hat. Das war eine Riesenehre für mich
als Einsteigerin, gleich so eine tolle Plattform
zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich
mich viel mit feministischen Themen beschäftigt
und konnte das gut mit der neuen Comicserie
vereinen.
Foto: Helle Tage Fotografie
Zoom
27
„Die neue Comic-
Generation ist viel
diverser, weiblicher,
queerer und nicht mehr
ganz so weiß.”
Deine Comics wirken auf mich auch wirklich
direkt aus dem Leben gegriffen.
Ich habe in der Kolumne immer genau das
thematisiert, was mir gerade auf der Seele brannte.
Also ganz akute Themen, die ich wirklich aus
Wut und Leidenschaft aufs Papier gebracht habe.
Ich arbeite autobiografisch und schöpfe ganz viel
aus meinem Leben und den Dingen, die mich
einfach gerade bewegen. Der Lisa-Charakter in
meinen Comics steht aber letztendlich für ganz
viele Frauen.
Über welchen sexistischen Bullshit hast du
dich in letzter Zeit so richtig aufgeregt?
Darüber, dass die Stellung der Frau in der
Corona-Pandemie wieder um Jahrzehnte in die
Vergangenheit zurückgedrängt wurde. Das liegt
vor allem an dem in Deutschland sehr verbreiteten
Familienmodell, in dem der Mann Vollzeit
arbeitet, die Frau höchstens in Teilzeit. Dadurch
liegt die Last der Kindererziehung immer noch
ganz stark auf den Müttern. Im Lockdown übernehmen
in den allermeisten Familien die Frauen
das komplette Homeschooling und müssen dafür
in ihrer Arbeit deutlich kürzertreten. Egal in
welcher Branche – für Frauen ist das karrieretechnisch
eine absolute Katastrophe und schlägt sich
dann auch in einer mangelnden Altersvorsorge
nieder. Das zeigt einfach mal wieder, dass wir
bei Weitem noch keine Gleichstellung zwischen
Mann und Frau erreicht haben.
Wie man auf deiner Webseite lesen kann,
arbeitest du zurzeit an einem neuen, spannenden
Comicprojekt. Was kannst du uns darüber
schon verraten?
Es ist eine autofiktionale Geschichte über
eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern.
Sie ist Komponistin, hat aber nicht genug Zeit für
ihre kreative Arbeit. Auch wieder ein Thema, das
von autobiografischen Elementen inspiriert ist.
Das Projekt wird im späten Frühling als Webcomic
erscheinen. Wer mehr darüber erfahren
möchte und Lust hat, mir bei der Entstehung
über die Schulter zu schauen, kann sich gerne für
den Newsletter auf meiner Webseite eintragen.
Für mein nächstes Projekt, das im Sommer starten
soll, arbeite ich zusammen mit einem Journalisten
an einer Reihe von Sachcomics über illegal in
Deutschland lebende Personen. Im Comicformat
können wir durch Abstrahierung die Geschichten
dieser Menschen erzählen, ohne ihre Identität
preiszugeben. (lina)
www.lisafruehbeis.de / Instagram @lisa.earlybite
28
Zoom
Ilulissat im
Bundestag
Von Claudia Roth, Bundestagsabgeordnete,
Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen,
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Foto: Robert Günther
Zoom
29
Gästeblog
IIlulissat 13 heißt ein Werk des Fotografen
Olaf Otto Becker, das nun einsam und alleine
in der Ausstellung „Der blaue Planet” im H2
im Glaspalast hängt, ohne Betrachter*innen,
in einem geschlossenen Museum. Auf den
ersten Blick sehen wir dort wunderschöne
Kunstwerke, die uns auf den zweiten Blick
die Auswirkungen des Klimawandels
aufzeigen und was wir drohen zu verlieren,
wenn Permafrostböden in Sibirien auftauen,
Eisberge auf Grönland schmelzen oder
Regenwälder in Malaysia unwiederbringlich
zerstört werden. Und mittendrin in dieser
Ausstellung: das Klimawandel-Escape-Spiel
„Helfen Sie unserem Augsburg!“ des Büros
für Nachhaltigkeit. All diese wichtigen kulturellen
Angebote sind nun vertagt bis nach
dem Lockdown – während der Klimawandel
keine Pause einlegt.
Wir alle vermissen viel in der Corona-
Krise. Neben dem spontanen Kontakt mit
anderen Menschen ist es vor allem der hautnahe
Kontakt zu Kultur. Doch nicht nur wir
brauchen die Kultur, jetzt braucht sie uns.
„Die Kneipen schließen, die Kinos
auch/die Gelder fließen, die Tränen auch/
woher sie kommen, weiß niemand so
genau.”
Auf einer der vielen Videokonferenzen
mit Kulturschaffenden, die ich in den letzten
Monaten mit veranstaltet hatte, trug Henning
May von der Band AnnenMayKantereit dieses
Gedicht vor. Bei aller Frustration und Trauer
ist es doch beeindruckend, mit welch kreativer
Energie die Kulturszene der Krise begegnete
und wie schnell sie neue Formen und Formate
erfand. Da gab es ins Netz übertragene Wohnzimmerkonzerte
der Augsburger Club und
Kulturkommission, da gab es die Online-Videos
von Orchestern und Chören aus der Region und
die Digital-Brillen für zu Hause des Staatstheaters.
Und im Sommer gab es draußen Konzerte
mit Liegestühlen und Abstandsregeln oder
Kopfhörerkonzerte in öffentlichen Parks.
Das alles zeigt: Kultur trotzt Corona, wo
immer es geht. In den besten Fällen tun sich so
in der Krise neue ästhetische Erfahrungswelten
auf. Und doch fehlt mir etwas, wenn ich zuhause
am Bildschirm sitze oder mit Sicherheitsabstand
unter freiem Himmel Kulturveranstaltungen
besuche: die direkte Begegnung, die physische
Nähe, die „soziale Dichte”. Der Mensch ist ein
soziales und kulturelles Wesen, er braucht die
anderen als Resonanzraum und Verstärker von
Gefühlen und Wahrnehmungen. Und Kultur
ist ein ganz zentraler Ankerpunkt für dieses
menschliche Grundbedürfnis, sie ist Lebenselixier.
Kultur, das merken jetzt viele, ist mehr
als ein Sahnehäubchen für gute Zeiten. Sie ist
ganz entscheidend für unsere Demokratie, für
die offene Gesellschaft und für unsere Persönlichkeitsbildung.
Auch ihre volkswirtschaftliche
Rolle ist enorm: 2019 betrug die Bruttowertschöpfung
der Kultur- und Kreativwirtschaft
106,4 Milliarden Euro, knapp zwei Millionen
Menschen arbeiten in der Branche.
„Doch nicht nur
wir brauchen
die Kultur, jetzt
braucht sie uns.”
Nach einer leichten Lockerung im Sommer
wurde im November das kulturelle und
öffentliche Leben erneut heruntergefahren, die
Kulturbranche muss sich in einen neuerlichen
Shut-Down fügen. Von einer Rückkehr zur
Normalität kann also noch lange keine Rede
sein. Wir tragen im Bundestag diese Einschnitte
mit, weil es die Pandemie leider erfordert.
Aber für die Zeit danach erwarte ich eine klare
Strategie, die kulturelles Leben unter allen
nötigen Vorsichtsmaßnahmen ermöglicht.
Wir haben unsere Forderungen auf den Tisch
gelegt. Insbesondere darf Kultur nicht mehr als
Sahnehäubchen und bloße Freizeitgestaltung
verstanden werden, denn sie ist ein „Grundnahrungsmittel”.
Viele Angebote verdanken wir allein
dem Enthusiasmus und der Kreativität der
Veranstalter*innen – gerade im privatwirtschaftlichen
Bereich sind sie oft genug nur als
Verlustgeschäfte möglich. Eine Kinovorführung
mit Abstandsregeln rechnet sich kaum,
ebenso wenig wie ein Konzert vor 100 statt
vor 2.000 Zuschauer*innen. Deshalb braucht
die Kulturveranstaltungsbranche jetzt unsere
Solidarität.
Die Grundidee des Rettungsprogramms
„Neustart Kultur” ist soweit richtig: Durch
öffentliche Gelder Kultur ermöglichen, statt
die kulturelle Infrastruktur veröden zu lassen.
Allerdings ist das Programm unzureichend
und greift nicht im aktuellen Shut-Down. Die
Mittel fließen nur langsam ab und vor allem
freischaffende Künstler*innen fallen durchs
Raster. Oft können sie sich nicht direkt um
Gelder bewerben oder Hilfen sind an Voraussetzungen
geknüpft, die viele freischaffende
Künstler*innen und Kreative in der extrem
angespannten Situation nicht erfüllen können.
Es geht jetzt darum, keine Zeit zu verlieren.
Was an kultureller Vielfalt und Infrastruktur
wegbricht, ist vorerst verloren. Ein Neuaufbau
wäre um ein Vielfaches teurer, als jetzt
unbürokratisch, schnell und wirksam zu helfen.
Die Corona-Krise zeigt wie ein Kontrastmittel,
auf welch dünnem Eis der Kulturbetrieb steht.
Viele Kreative können kaum Rücklagen bilden,
bzw. bilden diese für die Altersvorsorge. Wenn
es kulturpolitische Lehren aus der Pandemie
zu ziehen gibt, dann die, dass der Kulturbetrieb
krisenfester und auf eine sichere Grundlage
gestellt werden muss. Eine „Post-Corona-Politik”
muss deshalb die Situation der Kultureinrichtungen
und freien Kulturschaffenden
nachhaltig verbessern. Dazu gehört, dafür zu
sorgen, dass soloselbstständige Kreative fair
vergütet und sozial abgesichert werden. Auch
all das, was jetzt im Netz an Kultur stattfindet,
muss angemessen bezahlt werden. Sonst profitieren
als einzige die großen Plattformen davon.
Wir müssen uns weiterhin für die Kulturszene
einsetzen. Denn, das wurde uns doch allen klar,
als das Virus kam: Kultur ist und bleibt systemrelevant,
mehr noch: Sie hält unsere Demokratie
am Leben!
Für Ilulissat 13 übrigens geht die Reise
nach dem Lockdown weiter. Im Kunstbeirat des
Deutschen Bundestages haben wir beschlossen,
das Bild zusammen mit den Werken von weiteren
Augsburger Künstlern anzukaufen. Denn es
passt so gut zum Bundestag, zur Herzkammer
unserer Demokratie, wo wir sowohl die Situation
der Künstler*innen wie auch den Klimawandel
nie aus den Augen verlieren dürfen.
30
kultur
Digitale Theaterwelt
Einar Schleefs »14 Vorhänge« –
Uraufführung auf der VR-Bühne
I
n seiner immer umfangreicheren Digitalsparte präsentiert das
Staatstheater Augsburg eine besondere Entdeckung: Am 19.
Februar feierte Einar Schleefs Monolog »14 Vorhänge« seine
digitale Premiere. Die Uraufführung erscheint als Inszenierung für
Virtual Reality in der Regie von Staatsintendant André Bücker.
»14 Vorhänge« bietet die spannende Möglichkeit, einen Blick in das seit
September 2016 geschlossene Große Haus zu werfen. Durch die VR-Brille
kann das Publikum in die Erinnerungen eines heimatlos gewordenen
Schauspielers vor der beeindruckenden Kulisse des entkernten Augsburger
Theaters eintauchen. Text und Wirklichkeit gehen in Bückers Inszenierung
nicht nur auf der Ebene der Virtual Reality eine besondere Verbindung
ein. Das völlig leere Gebäude wirkt wie ein Sinnbild für die Zeit der
Pandemie. »14 Vorhänge« kann gleichermaßen als Hommage wie als
Abgesang auf das Theater verstanden werden.
Nicht nur für das Augsburger Publikum bietet die Inszenierung eine
einmalige Momentaufnahme in das zum Zeitpunkt des Drehs vollkommen
leere Innere des in Generalsanierung befindlichen Theaters. Klaus Müller,
der mit dieser Uraufführung zugleich sein 25-jähriges Bühnenjubiläum am
Augsburger Theater feiert, durchschreitet die geisterhafte Szenerie und findet
erst zur Sprache, als er die Herzkammer des Hauses, die Bühne, erreicht.
Für die technische Umsetzung der bereits siebten Inszenierung des
Staatstheater Augsburg für Virtual Reality zeichnet erneut die Kreativagentur
Heimspiel verantwortlich: Die eingesetzte, innovative 360-Grad-Filmtechnik
erzeugt einen illusorischen Effekt: Das Publikum im »vr-theater@
home« fühlt sich unmittelbar in das Geschehen involviert – und sitzt doch
»nur« im heimischen Wohnzimmer.
Diese VR-Produktion ist unter www.staatstheater-augsburg.de als Content
für VR-Brillen verfügbar. In Augsburg kann eine Leih-VR-Brille mit
»14 Vorhänge« unter www.boxbote.de zur Auslieferung per Fahrradkurier
geordert werden. Deutschlandweit ist die Leih-VR-Brille über den Partner
Inflight VR online unter www.thefrontrow.io bestellbar.
Unser VR-Tipp des Monats
Kultur
31
Staatstheater eröffnete Brechtfestival mit
Heiner Müllers »Medeamaterial«
T
om Kühnel und Jürgen Kuttner sind nicht nur die künstlerischen
Leiter des Brechtfestivals, sondern führen darüber hinaus
Regie beim diesjährigen Festival-Beitrag des Staatstheater
Augsburg. Kühnel und Kuttner setzen mit »Medeamaterial« ihre
intensive Beschäftigung mit dem zweiten großen deutschen Dramatiker
des 20. Jahrhunderts fort, die 2020 mit dem Gastspiel von »Der Auftrag«
begonnen wurde. Die postdramatische Video-Collage eröffnete das in
diesem Jahr ausschließlich digital stattfindende
Brechtfestival am 26. Februar.
»Heiner Müller hat die Schuhgröße, die
Fußspuren Brechts auszufüllen und trotzdem
eigene Wege zu gehen«, so das Regie-Duo.
Aus Müllers 1983 uraufgeführtem Triptychon
»Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft
mit Argonauten« haben die beiden
Festivalleiter zusammen mit den an der Produktion
Beteiligten die Augsburger Fassung
mit dem Titel »Medeamaterial« erarbeitet.
Im Zentrum steht Medea, eine der
berühmtesten Frauenfiguren der Literaturgeschichte,
in der vielköpfigen Gestalt
der Darstellerinnen Elif Esmen, Natalie Hünig und Christina Jung. Das
Regieteam konzentriert sich dabei vor allem auf Müllers Kondensat des
antiken Medea-Mythos, das titelgebende »Material«. Kuttner und Kühnels
Fokus liegt auf dem weiblichen Aspekt der archetypischen Frauengestalt
Medea, die – Opfer und Täterin gleichermaßen – mit Gewalt die
Geschichte der Gewalt unterbricht. Ausgehend vom digitalen Entstehungsprozess
des ursprünglich für die Bühne konzipierten Stücks experimentiert
das Produktionsteam mit den Sprachen von Performance, Theater, Film
und Musik. Nach der digitalen Premiere im Rahmen des Festivals ist die
Produktion ab 27. Februar unter www.staatstheater-augsburg.de/mediathek als
Teil des digitalen Staatstheater-Repertoires verfügbar.
32
SPORT
„PASST AUF DEN LANGHAARIGEN AUF!“
Interview mit FCA-Eigengewächs TIM CIVEJA
Tim Civeja ist der Newcomer aus dem Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg. Der gebürtige Münchner
spielt nun seit sechs Jahren für die Fuggerstädter und hat in dieser Saison den Sprung in die Profimannschaft geschafft.
Vor einigen Wochen konnte Civeja sein Bundesligadebüt gegen Werder Bremen feiern, seitdem kamen weitere
Kurzeinsätze in der höchsten deutschen Spielklasse dazu.
Von Moritz Winkler
im, erkläre uns doch bitte
zuerst mal, wie dein Nachname
richtig ausgespro-
T
chen wird. Das scheint ja
selbst dem ein oder anderen
Sportjournalisten noch
nicht ganz klar zu sein.
Denen mache ich deswegen allerdings keinen Vorwurf.
Schließlich gibt es die Probleme mit meinem
Nachnamen, schon seit ich mit dem
Fußballspielen begonnen habe. Aber eigentlich ist
es ganz einfach. Das “C” wird wie ein “Z” ausgesprochen
und das “iveja” hängt man dann einfach
hinten dran.
Du bist in dieser Saison beim FC Augsburg der
Newcomer. Nachdem du im Training und in
Testspielen immer wieder mit guten Leistungen
überzeugen konntest, durftest du gegen
Werder Bremen vor einigen Wochen tatsächlich
dein Bundesligadebüt feiern. Wie hast du
dieses Spiel erlebt?
Das Spiel gegen Bremen war eine sehr enge
Partie. Ich habe mich daher eigentlich die ganze
Zeit auf der Ersatzbank voll auf das Spiel fokussiert
und konnte es kaum glauben, als mein Name
zur Einwechslung aufgerufen wurde. Kurz bevor
ich auf den Platz kam, war ich natürlich auch
etwas nervös, aber letztendlich war es ein unglaublich
schöner Moment. Das werde ich sicherlich
lange Zeit nicht vergessen, auch wenn wir am
Ende leider verloren haben.
Als du nach dem Spiel auf dein Handy geschaut
hast, gab es sicherlich einige Nachrichten.
Wer hat denn alles gratuliert?
Natürlich meine Familie, aber auch Freunde
aus meiner Heimat und Schulkameraden hier in
Augsburg. Es waren auf jeden Fall eine ganze
Menge Leute und ich saß ich schon einige Zeit am
Handy, um alles zu beantworten.
Du bist ein echtes Eigengewächs. Seit 2015
spielst du für den FCA und hast sämtliche Jugendmannschaften
des Vereins durchlaufen.
Da war es sicherlich nicht immer einfach
Schule, Freizeit und Sport unter einen Hut zu
bringen?
Ehrlich gesagt habe ich gar nicht so sehr darüber
nachgedacht, irgendwann einmal Profifußballer
zu werden, als ich mit 13 Jahren zum FC
Augsburg gekommen bin. Damals stand für mich
ganz klar der Spaß im Vordergrund und ich bin
daher jeden Tag absolut gerne zum Training gekommen.
Spätestens im letzten Sommer, als ich
mit den Profis ins Trainingslager durfte, war mir
klar, dass es mit dem Profisport tatsächlich etwas
werden könnte. Als Belastung habe ich das allerdings
nie empfunden, denn das, was ich bisher erreicht
habe, macht mich überglücklich. Daran
möchte ich in der Zukunft einfach anknüpfen
und mich stetig verbessern, um mich in der Mannschaft
zu etablieren.
Einen Wermutstropfen gab es allerdings bei
deinen bisherigen Einsätzen für den FCA: Es
waren keine Zuschauer im Stadion.
Bisher kenne ich die Atmosphäre im Stadion
ja auch nur als Zuschauer. Das muss noch einmal
etwas vollkommen anderes sein, wenn du selbst
auf dem Platz stehst und die Fangesänge von allen
Seiten auf dich herabschallen. Einige Mitspieler
haben mir erzählt, dass man dann sein eigenes
Wort kaum noch verstehen kann. Das kann man
sich wahrscheinlich gar nicht so richtig vorstellen,
bevor man es nicht selbst erlebt hat. Ich freue
mich wirklich auf diese Erfahrung und warte
daher schon sehnsüchtig darauf, dass wir endlich
wieder vor Publikum spielen dürfen!
Du stammst aus einem sehr musikalischen Elternhaus,
sowohl dein Vater als auch deine
Mutter sind Musiker. Du selbst hast auch lange
Zeit Klavier gespielt. Wie wichtig ist dir die
Musik und das Musizieren denn heute noch?
Es spielt immer noch eine Rolle in meinem
Leben! Das Klavier steht zwar aktuell bei meinen
SPORT 33
41
Für mich stand immer
der Spaß am Fußball
im Vordergrund
“
Foto: Carmen Dammaschke-Gerstmeyr
Eltern zuhause, wenn ich aber dort bin, setzte ich
mich schon auch das ein oder andere Mal davor
und spiele etwas. Wegen der Coronakrise ist das
aktuell natürlich eher schwierig, da ich nur noch
selten nach Hause komme.
Auch wenn du erst seit Kurzem für die Profimannschaft
aufläufst, bist du vielen FCA-Fans
allein schon wegen deiner auffallenden Frisur
im Kopf geblieben. War das eigentlich schon
immer dein Markenzeichen?
Auf jeden Fall! Seitdem ich denken kann, waren
meine Haare immer mein Erkennungszeichen,
vor allem im Fußball. Ich erinnere mich da beispielsweise
an frühere Jugendturniere, auf denen
dann häufig gerufen wurde: “Passt auf den Langhaarigen
auf!” Daran hat sich auch in den letzten
Jahren nicht viel geändert, außer dass die Haare
früher eher glatt waren und noch nicht so lockig
wie heute.
Dann hast du bestimmt schon häufiger den
Vergleich mit dem brasilianischen Innenverteidiger
David Luiz gehört, der eine ähnliche
Haarpracht auf dem Kopf trägt?
Sehr häufig. Daneben fällt natürlich auch öfters
der Name Carles Puyol und seit meinem Bundesligadebüt
wurde auch ein oder zweimal Mattéo
Guendouzi von Hertha BSC Berlin angeführt. Das
passt vielleicht sogar am besten. Er spielt ja schließlich
auf einer ähnlichen Position wie ich im defensiven
Mittelfeld.
Nach deinen fußballerischen Erfolgen möchtest
du in diesem Jahr auch noch dein Abitur
an der Fachoberschule machen. Leider hat Corona
auch den Alltag in den Schulen ziemlich
durcheinandergewirbelt. Wie kommst du
denn aktuell mit dem Homeschooling zurecht?
Es ist schon nicht ganz einfach. Man sitzt im
Homeschooling schließlich die ganze Zeit allein
vor dem Bildschirm und kann dabei natürlich viel
leichter abgelenkt werden. Ich glaube, viele Schüler
wissen, wovon ich rede. Da schaut man mal
schnell aufs Handy oder fängt an, irgendetwas nebenbei
zu basteln. Es ist einfach etwas anderes,
wenn der Lehrer vor dir steht und du dich ganz
auf den Unterricht konzentrieren kannst. Ich gehe
auf jeden Fall lieber persönlich in die Schule und
hoffe darauf, dass das auch bald wieder möglich
sein wird.
Zurzeit wohnst du noch im Nachwuchsleistungszentrum
des FC Augsburg. Hast du denn
vor, dir eine eigene Wohnung in der Stadt zu
suchen?
In den letzten Jahren war das Internat natürlich
super für mich. Man war nah am Verein und
hat gelernt, was es bedeutet, ein professioneller
Leistungssportler zu sein, beispielsweise was die
Ernährung angeht. Jetzt habe ich allerdings den
Sprung zu den Profis geschafft und schaue mich
deshalb schon nach einer Wohnung in Augsburg
um. Etwas Konkretes habe ich zwar noch nicht im
Visier, aber ich bin sicher, dass ich etwas Passendes
finden werde.
34
SPORT
Interview mit Stürmer MAXIMILIAN EISENMENGER
DER GLOBETROTTER
Die Augsburger Panther setzen in dieser Saison voll auf die Jugend und haben sich dafür die Dienste eines
hochveranlagten deutschen Angreifers gesichert. Im Gegensatz zu Dennis Miller, Niklas Länger oder
Marco Sternheimer kommt Max Eisenmenger allerdings nicht aus der eigenen Juniorenabteilung, sondern
wechselte von den Löwen Frankfurt aus der DEL2 nach Augsburg. Dort absolvierte der Links-Schütze in den
letzten zwei Jahren 109 Spiele für die Hessen und stellte mit 34 Toren und 31 Assists sein Talent im Profibereich
eindrucksvoll unter Beweis.
Von Markus Krapf
41
Foto: Thorsten Franzisi, SPORT in AUGSBURG
ax, trotz deiner
M
erst 22 Jahre hast
du bereits eine
ganze Menge Erfahrungen
in verschiedenen
Ländern
gesammelt.
Wo hast du bisher
überall gelebt?
Wir sind, als ich sieben
Jahre alt war, als
Familie von Münster nach Stockholm ausgewandert
und haben dort 14 Jahre lang gelebt. In
Schweden habe ich auch mit dem Eishockey begonnen
und von der Hockey-Schule bis hoch zum
Profibereich für Djurgården Hockey gespielt. Danach
bin ich in die USA ans College zur University
of Notre Dame gewechselt und habe dort ein
Jahr studiert und gespielt. Dann kam das Angebot
von den Löwen Frankfurt, in der DEL 2 in den
Profisport einzusteigen, wo ich die letzten beiden
Jahre verbracht habe.
Deine Familie stammt aus Münster, hat jetzt
aber ihren Lebensmittelpunkt in Oberstdorf.
Das ist richtig, der Plan meiner Eltern war es
damals eigentlich, nur ein oder zwei Jahre in
Schweden zu bleiben. Weil es dort aber so gut lief
und auch die Schule und das Eishockey für meinen
jüngeren Bruder Magnus und mich prima
funktioniert haben, sind wir geblieben, bis wir
beide mit der Schule fertig waren. Jetzt leben
meine Eltern im Allgäu, was richtig gut passt, weil
es ziemlich nahe an Augsburg ist.
Dein Bruder ist ebenfalls Eishockey-Profi,
haben eure Eltern eigentlich eine Eishockey-
Vergangenheit?
Nein. Bevor wir in Schweden mit Hockey begonnen
haben, weil es dort der Volkssport Nummer
eins ist, hatten wir alle keinerlei
Berührungspunkte. Trotzdem sind wir eine echte
Sportfamilie, meine Mutter hat lange in der deutschen
Volleyball-Nationalmannschaft gespielt und
mein Vater war früher Basketball-Profi.
SPORT 35
Wenn du deine Altersgenossen im Panther-
Team betrachtest, merkt man es eigentlich an
der Spielweise, wo ihr Youngster ausgebildet
worden seid? Ihr habt es ja über ganz verschiedene
Wege in die DEL geschafft.
Man merkt vielleicht schon, dass in den verschiedenen
Ländern auch verschiedene Schwerpunkte
bei der Ausbildung gesetzt werden. In
Schweden und Russland steht hier die Schlittschuhtechnik
und die Puckkontrolle an erster
Stelle. In Deutschland ist man etwas gradliniger,
man spielt den Puck nach eher nordamerikanischem
Vorbild tief und in Tschechien ist es ein
Mix aus beidem. Aber ich würde sagen, dass wir
jungen Panther uns in den jeweiligen Juniorenbereichen
in Deutschland, Schweden, Tschechien
oder in den USA durchgesetzt haben und alle sehr
talentierte Eishockeyspieler sind.
Glaubst du, dass es bei der Ausbildung zum
Profi einen Königsweg gibt?
Es gibt sicher keinen perfekten Weg, weil sich
manche früher und andere eben erst später
entwickeln. Für mich persönlich mit
einer Körpergröße von 1,90 Meter hat es
zum Beispiel etwas länger gedauert, bis ich
koordinativ in meinen Körper hineingewachsen
bin. Es ist einfach wichtig, zu
jedem Zeitpunkt der Karriere von dem
überzeugt zu sein, was man gerade macht.
Und man sieht ja gerade hier in Augsburg,
dass man es über viele verschiedene Wege
schaffen kann.
Hast du eigentlich dein Studium in
den USA durch den Wechsel nach
Frankfurt auf Eis gelegt und setzt jetzt
voll auf die Karte Profisport?
Ich setze zwar voll auf den Profisport,
für mich war es aber darüber hinaus extrem
wichtig, mein Studium fortzuführen,
sonst wäre das Jahr in den USA im Sinne
der Universität vergeudet gewesen. Deswegen
habe ich in Form eines Fernstudiums
weitergemacht und jetzt noch ein Jahr vor
mir. Dann werde ich „Bachelor für Science
of Business mit Konzertration auf Finanzen“
sein. Es ist wichtig, auch einen
Plan B zu haben, weil man nie weiß, was alles passieren
wird. Außerdem hat man nach der Sportkarriere
immer noch mindestens die Hälfte des
Lebens vor sich, selbst wenn nichts Unvorhergesehenes
vorfällt.
Du hast noch nie ein Spiel vor vollen Rängen
im Curt-Frenzel-Stadion erleben können. Was
hat man dir von der Stimmung in Augsburg
berichtet?
Ich habe gehört, dass die Stimmung hier unglaublich
sein soll, manche sagen sogar, es wäre die
beste Atmosphäre in der DEL oder sogar in ganz
Europa. Dieser Eindruck hat sich bei mir verfestigt,
nachdem ich mir ein paar Youtube-Videos aus
dem CFS angeschaut habe. Es ist ziemlich frustrierend,
dass ich es bisher noch nicht live erleben
durfte, aber hoffentlich wird es bald soweit sein.
Gleich im ersten Saisonspiel in München hast
du nicht nur das erste Tor für die Panther in
dieser Spielzeit, sondern auch dein erstes DEL-
Wir jungen Spieler haben
aus unserer Eiszeit bisher
das Beste gemacht!
“
Tor überhaupt erzielen können. Wo ist besagter
Puck abgeblieben, es gibt da ja eine Tradition
unter euch Kufencracks.
Der wurde mir gleich nach dem Spiel von
Brady Lamb als Souvenir überreicht. An der Seite
des Pucks stand da schon drauf, wann und gegen
wen ich mein erstes DEL-Tor erzielt habe. Jetzt
steht er zuhause auf meiner Fensterbank und zaubert
mir immer wieder mal ein Lächeln ins Gesicht.
Mittlerweile sind zwei weitere Tore und drei
Assists hinzugekommen. Wie beurteilst du
deine Performance nach über der Hälfte der
Hauptrunden-Spiele?
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden.
Wir jungen Spieler haben aus unserer Eiszeit
bisher das Beste gemacht und geben der Mannschaft
auch viel Energie. Wir machen viele Kleinigkeiten,
die dem Team im großen Bild helfen.
Trotzdem muss es immer das Ziel sein, noch mehr
Eiszeit zu bekommen, irgendwann in den Top 2-
Reihen zu spielen und in jeder Situation
eingesetzt zu werden, also auch in
den Specialteams in Unter- oder Überzahl.
Wenn man danach nicht strebt,
ist man fehl am Platz und dafür gebe
ich in jedem Spiel und in jedem Training
alles.
Du hast gesagt, der Wechsel zum
AEV sei im Moment genau der richtige
Schritt an diesem Punkt deiner
Karriere. Wo siehst du dich in fünf
Jahren?
Im Eishockey ist es mein Ziel, so
hoch wie möglich zu spielen. Ich
strebe jeden Tag danach, mich so zu
verbessern, dass ich mein persönliches
Maximum erreichen kann. Wohin
mich mein Weg dann in den nächsten
fünf Jahren führt, das wird man sehen.
Außerhalb des Sports möchte ich meinen
Bachelor fertig machen, vielleicht
noch einen Master draufzusetzen und
mich einfach so aufstellen, dass ich
einen Plan B habe, falls mit dem Profisport
irgendetwas schiefgehen sollte.
AUGSBURG-LAND
36
green living
green living
Nachhaltigkeit und Regionales
Naturschutz und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sind die
Grundpfeiler für eine lebenswerte Zukunft. Ein ökologisch verantwortungsvoller
sowie umweltbewusster Lebensstil ist dabei ebenso so
wichtig wie nachhaltige Innovationen von kleinen und großen Unternehmen.
Die Stadt Augsburg verfügt übrigens schon seit fast einem Vierteljahrhundert
über einen Sachverständigenbeirat, der den Prozess der
nachhaltigen Entwicklung in unserer Heimatstadt maßgeblich begleiten
soll. Hieß er anfangs Umweltbeirat, trug er später die Bezeichnung
„Agendabeirat - Sachverständigenbeirat für zukunftsfähige Entwicklung”.
Seit 2012 lautet der offizielle Name „Nachhaltigkeitsbeirat“.
Aber reicht das aus? Wir glauben, nein! Glücklicherweise denken nicht
nur wir so, weshalb auch immer mehr regionale Unternehmen, private
Personen und die junge Augsburger Generation die Initiative ergreifen.
Es besteht also immer mehr Interesse daran, Nachhaltigkeit in unserer
Fuggerstadt zu einem Hauptthema zu machen.
green living
37
bios
Das Gute liegt so nah ...
… Bio-Qualität aus der Region: Als Familienbetrieb setzen
wir seit über 30 Jahren auf einen nachhaltigen Umgang mit
unseren Ressourcen und die Wertschätzung unserer gesamten
Produktionskette.
Daher hört unser Einsatz an der Ladentür nicht auf. Mehrmals
die Woche bringen wir eigenhändig viele Produkte
frisch vom Hof unserer Bio-Bauern für Sie in unser Gemüse-
Regal. Eine vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit ist
uns dabei Herzensangelegenheit. Entdecken Sie aus einem
Umkreis von 50 km zum Beispiel: Gemüse und Beeren vom
Bioland-Hof „Pohl und Roth“ in Lützelburg, Backwaren der
Bio-Bäckerei „Heuck“ in Bobingen, Eier und Kartoffeln vom
„Brandfeldhof Farion“ in Ichenhausen oder Honig von den
„Honigsammlern“ in Mickhausen.
Aber Bio ist nicht alles, auch uns ist natürlich die Problematik
von Einwegverpackungen und Verpackungsmüll bewusst,
deshalb ergänzen wir unser Sortiment in Zusammenarbeit
mit unseren Anbietern und Lieferanten mit immer mehr
Produkten zum Selbstabfüllen oder in umweltfreundlichen
Mehrwegverpackungen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Wir sind für Sie da:
MO–FR 8–19 Uhr
SA 8–14 Uhr
|
Bgm.-Aurnhammer-Str. 29
86199 A-Göggingen
0821-993150
info@bios-goeggingen.de
|
Mehr Infos:
bios-goeggingen.de
brauerei ustersbach
Ausgezeichnete Ustersbacher Brauerei - Der Grüne Weg der Gelben Marke
Die Brauerei Ustersbach hat jetzt das TOP 100-Siegel 2021 verliehen bekommen.
Mit dieser Auszeichnung werden mittelständische Unternehmen geehrt, die besonders
innovativ sind. Die traditionsreiche Brauerei überzeugte die Jury durch
ihre umweltfreundliche Getränkeproduktion.
Im von der compamedia beauftragten Wettbewerb untersuchte Innovationsforscher
Prof. Dr. Nikolaus Franke mit seinem Team die Innovationsstärke anhand
von rund 120 Prüfkriterien. Danach war klar: Die Ustersbacher Brauerei mit ihren
100 Mitarbeitern überzeugt auf voller Linie mit ihrem zukunftsweisenden Energiekonzept
zur klimaschonenden Getränkeherstellung und gehört damit zu den
100 innovativsten Unternehmen in Deutschland.
Nach Aussagen der Ingenieure, die das Projekt über Jahre begleitet haben, gilt
die Ustersbacher Brauerei als „Musterbeispiel beim Thema Nachhaltigkeit“, so
Helmut Kammerloher von der Fa. Krones-Steinecker, die große Teile der Anlagentechnik
entwickelt hat. „Das liegt auch daran, dass die Inhaberfamilie für eine
nachhaltige Produktion auch mal eine längere Amortisationszeit in Kauf nimmt“,
so Kammerloher weiter.
Stephanie Schmid, Inhaberin und Geschäftsführerin: „Unsere Lage inmitten des
Naturparks Westliche Wälder ist ein Geschenk, das auch verpflichtet. Ein wichtiger
Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es, Biere höchster Qualität zu
brauen und beste Erfrischungsgetränke herzustellen und zugleich die Natur bestmöglich
zu schonen.“
Dieser „Grüne Weg der Gelben Marke“ soll weiter beschritten werden, so die
Unternehmensleiterin. Es seien bereits weitere Projekte angestoßen worden, um
den CO2-Footprint noch weiter zu senken: „Wir haben ein klares Ziel vor Augen:
„Wir wollen völlig unabhängig sein von externer Energie und unsere Getränke zu
100% klimaneutral herstellen. Dafür haben wir in vorausschauender Weise den
Grundstock gelegt, und jetzt haben sich die Kreise geschlossen“, fasst Unternehmensleiterin
Stephanie Schmid zusammen.
Inhaberin und Geschäftsführerin Stephanie Schmid
BILDNACHWEIS: LEW / THORSTEN FRANZISI
38 green living
ANZEIGE 37
Gemeinsam besser MACHEN fürs Klima!
D
ie Lechwerke (LEW) feiern in diesem Jahr ihr 120-jähriges Jubiläum.
Sie haben Meilensteine definiert, um bis 2030 klimaneutral zu sein.
Für eine saubere Umwelt müssen wir alle mit anpacken. Daher hat LEW
die Initiative ‚Gemeinsam besser MACHEN‘ ins Leben gerufen. Im Jubiläumsjahr
stellt LEW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die mit ihrem
Engagement, eigenen Projekten und Initiativen Beiträge zum Klima- und
Artenschutz leisten. Und: LEW ruft auch alle anderen auf zum #gemeinsambesserMACHEN.
Beim Klimaschutz zählt jeder Beitrag
Michael Kratzer, Abteilungsleiter im LEW-Großkundenvertrieb, zum
Beispiel fährt fast jeden Tag von seinem Heimatort Langweid mit dem
Rad zur Arbeit in die LEW-Zentrale am Augsburger Königsplatz. Das hält
fit und spart CO2. Genauer: 5.000 bis 6.000 km legt er pro Jahr auf dem
Rad zurück und spart damit 1,1 Tonnen CO2. Mit dem Fahrrad braucht er
zwar eine viertel Stunde länger ins Büro, als mit dem Auto, aber das macht
ihm nichts aus. „Täglich gewinne ich mindestens eine Stunde, in der ich
sportlich aktiv bin und mein Immunsystem stärke. Überwindung ist alles,
dann kommt die Routine“, sagt Michael.
Werde auch du zum #besserMACHER
Nicht jeder Beitrag braucht viel Überwindung: Auf bessermachen.lew.de
gibt es Impulse für Zuhause, die auch du mit wenig Aufwand umsetzen
kannst. Hast du Lust auf Rezepte, die sich mit regionalen Zutaten zubereiten
lassen oder möchtest ein paar unkomplizierte Up-Cycling Tipps bekommen?
Dann schau doch vorbei, denn: Jeder Beitrag zählt! Was MACHST du besser?
bessermachen.lew.de
Willst du, wie Michael Kratzer, ein
#besserMACHER auf zwei Rädern werden?
Hier sind ein paar Tipps:
Helm tragen
Verkehrssicheres Fahrrad mit Schutzblech nutzen
Regenkleidung (Jacke, Cape, Überziehhose etc.)
anschaffen
An Überschuhe/Neopren Gamaschen (kältesicher
und wasserdicht) denken
Satteltaschen (für Arbeitsgeräte oder Einkäufe)
anbringen
Im Winter: Fahrrad vor Salzschäden mit Sprays
schützen; Spike-Reifen aufziehen
Wechselkleidung bei längeren Distanzen einpacken
Nicht zu warm anziehen (auf den ersten Metern darf
es frisch sein)
green living
39
Für die Zukunft
unserer Region
Die Nachhaltigkeits-Initiative von LEW –
für und mit Menschen, die aktiv einen Unterschied
beim Thema Nachhaltigkeit machen wollen.
Informieren und initiativ werden
unter bessermachen.lew.de
40
green living
Unser Tipp: Tomaten selbst anbauen
Grundsätzlich werden Tomaten ab Anfang/Mitte März auf der Fensterbank
ausgesät. Für diesen Termin sprechen mehrere Gründe: Zum einen
ist dadurch sichergestellt, dass die Tomaten ausreichend Zeit zum Reifen
haben. Zum anderen werden die Jungpflanzen ab Mai langsam abgehärtet
und dadurch mit den Außenbedingungen vertraut gemacht. Zu einem
früheren Zeitpunkt ist dies jedoch nur bedingt möglich, da die Gefahr
von Frost wesentlich höher ist. Allerdings kann man Tomaten auch direkt
im Gewächshaus oder im Beet aussäen, allerdings verschiebt sich der
Termin dementsprechend nach hinten:
Es ist nicht nur entscheidend, wann die Aussaat stattfindet, denn auch der
Standort spielt eine entscheidende Rolle beim Säen. Üblicherweise findet
das Vorziehen der Tomaten auf der Fensterbank statt, da sie dort wesentlich
geschützter sind als im Freien.
Die Aussaat bildet zugleich den Grundbaustein für den weiteren Wachstumsverlauf
der Tomatenpflanzen. Insbesondere die Wahl des richtigen
Substrats ist hierbei entscheidend, denn gewöhnliche Blumen- oder
Gartenerde ist meist zu nährstoffreich. Dadurch würden die Wurzeln regelrecht
verwöhnt werden und müssten sich nicht sonderlich anstrengen,
um an Nährstoffe zu gelangen.
Das Vorziehen von Tomaten auf der Fensterbank gelingt am besten in
einer Anzuchtschale. Viele dieser Modelle verfügen über einen transparenten
Deckel, welcher gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: Zum einen
schützt er das Saatgut vor der trockenen Zimmerluft und ermöglicht
einen Gewächshauseffekt. Zum anderen ermöglicht es die stetige Kontrolle
der Samen, welche sich durch den transparenten Deckel problemlos
beobachten lassen.
Quelle: www.tomaten.de
stadtsparkasse augsburg
Stadtsparkasse Augsburg setzt auf Ökostrom
Die Stadtsparkasse Augsburg ist Anfang des Jahres auf Ökostrom umgestiegen.
Die Hauptstelle am Königsplatz und alle Beratungs.Center werden mit klimafreundlichem
Ökostrom aus Wasserkraft beliefert.
In den nächsten Jahren hat sich die Sparkasse viel vorgenommen und intensiviert
ihre Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit. Sie hat sich nicht nur verpflichtet,
zukünftig privaten wie gewerblichen Kunden bei der Transformation zu einer
klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen. Der Geschäftsbetrieb selbst soll
CO²-neutraler gestaltet und auf die Klimaziele ausgerichtet werden.
„Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir besonders am Herzen. Wir achten darauf,
dass alle Bereiche und Mitarbeitenden eingebunden sind“, so Rolf Settelmeier,
Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse. Damit die gesetzten Ziele auch erreicht
werden, wurde der Bereich „Nachhaltigkeit und Zukunftsstrategie“ gegründet.
Bereichsdirektorin Ursula Brandhorst-Burk und ihre Stellvertreterin, Petra Schöll,
nehmen sich der Herausforderung sehr gerne an.
Rolf Settelmeier, Vorstandsvorsitzender, mit Bereichsdirektorin Ursula Brandhorst-Burk (rechte Seite) und
stv. Bereichsleitung Petra Schöll (links im Bild), beide Nachhaltigkeit und Zukunftsstrategien. Foto: SSK
green living
41
stadtwerke augsburg
Wie ist ein umweltgerechtes Leben möglich? #Faktenschaffen bietet Lösungen für Alle
Saubere Luft, gesunde Böden, natürlich reines Trinkwasser – es gibt nichts
Kostbareres. Doch eine unbelastete Natur ist nicht selbstverständlich. Der
Raubbau am Regenwald, schwindende Ressourcen oder der Klimawandel,
mit immer deutlicheren Auswirkungen auch bei uns, setzen der Erde zu.
erstklassiges Trinkwasser kooperieren die swa mit Landwirten, die Äcker in
Blühwiesen verwandeln.
Die swa machen ein umweltgerechtes Leben für Alle leicht – durch Öko-
Strom, grünes Gas, umweltfreundliche Fernwärme und nachhaltige Mobilität
mit Bus, Tram, Carsharing und Rad.
Und so arbeiten sie Tag für Tag an der Zukunft: Eine Power-to-Gas-Anlage erzeugt
als die erste Deutschlands in einer Bestands-Wohnanlage synthetisches
Erdgas aus Sonnenenergie. Im Biomasse-Heizkraftwerk entstehen klimaneutral
Strom und Wärme aus Holzhackschnitzeln. Damit das hervorragende
Augsburger Trinkwasser für Alle ein reiner Genuss bleibt, engagieren sich
die swa mit dem Forstamt, dem Amt für Grünordnung und dem Augsburger
Landschaftspflegeverband für Wasserschutz im Siebentischwald. Von dort
kommt das Trinkwasser – eines der besten in Europa – für rund 350.000 Menschen
in Augsburg und der Region.
Beliebtes Fotoobjekt: Die ”REHcycling”-Skulptur der Stadtwerke Augsburg (und bald im Gaswerk) setzt ein
Zeichen für weniger Müll und mehr Nachhaltigkeit – im Sommer stand die Skulptur am Hochablass, jetzt ist sie
im Gaswerk zu bestaunen. Foto: Thomas Hosemann
Alle sind aufgerufen zu handeln, um den nächsten Generationen eine intakte
Welt zu übergeben. Darum schaffen die Stadtwerke Augsburg (swa)
Fakten: Straßenbahnen fahren mit reinem Öko-Strom aus heimischer Wasserkraft,
die Biogas-Busflotte ist Deutschlands umweltfreundlichste, und für
Die swa haben mit den Bürger*innen schon viel erreicht für eine nachhaltige
Stadt und Region. Doch es gibt noch viele Herausforderungen. Darauf
möchte die vier Meter hohe ”REHcycling”-Skulptur hinweisen, die im Sommer
am Hochablass aufgebaut war und jetzt eine dauerhafte Bleibe im Gaswerk
gefunden hat. Die Plastik ist ein sichtbarer Denkanstoß aus Plastikmüll,
den Schüler*innen im Trinkwasserschutzgebiet gesammelt haben. Sie ist ein
Zeichen für weniger Müll, mehr Rücksicht auf die Umwelt und für mehr
Nachhaltigkeit. Wie die swa zusammen mit den Bürger*innen für die Nachhaltig
in Stadt und Region arbeiten, ist unter #Faktenschaffen (oder auf der
Internetseite sw-augsburg.de/faktenschaffen) zu finden.
#Faktenschaffen
Über 4.000
Haushalte werden
mit grünem Strom von
unserem Wasserkraftwerk
am Hochablass
versorgt.
Macht Sinn
Immer an deiner Seite
42
green living
Salus Darm-Care Curcuma
Bioaktiv Tonikum*
Für Darmgesundheit, Verdauung und
Immunsystem • mit Calcium, Magnesium,
Vitamin D3, nativem Curcuma
und Curcuma-Spezialextrakt • Pro Tag
150 mg Curcumin
vitalia-reformhaus
Spezialist für Naturkosmetik und Naturarznei
Wir haben geöffnet! Das VITALIA-Reformhaus in der
Maximillianstraße 14 in Augsburg ist bekannt für seine
große Auswahl von bis zu 5.000 Artikeln für Gesundheit,
Schönheit und Wohlbefinden. Auch wer sich vegetarisch,
vegan, gluten- oder lactosefrei ernähren möchte, findet hier
eine breite Palette und dazu noch die passende Fachberatung,
kompetent und individuell. Wer also Top-Beratung
und regelmäßig tolle Angebote möchte, der ist im VITA-
LIA-Reformhaus genau richtig. Das VITALIA-Reformhaus
Team freut sich auf Ihren Besuch!
green
living
ölmühle hartmann
Speiseöle aus Bayern: nachhaltig
produziert, von höchster Qualität
Hochwertigste, kaltgepresste Speiseöle aus eigenem
Anbau: Als familiengeführter, landwirtschaftlicher
Betrieb produziert die Ölmühle
Hartmann in Biburg bei Augsburg seit 1988
über 35 verschiedene Genussöle, Wohlfühlöle
und Basisöle für eine ausgewogene Küche. Unser
Augenmerk liegt dabei seit jeher auf der
Qualität und dem verantwortungsvollen Umgang
mit Ressourcen.
Infos gibt es unter www.koenig-der-oele.de
www.vitalia-reformhaus.de
@vitaliareformhaus
VITALIA GmbH Filiale Augsburg Maxpassage
Maximilianstr. 14 • 86150 Augsburg
Mo - Sa 9.00 - 19.00 Uhr
SCHU_NeueSzene_44x130_tf_RZ.pdf 2 15.10.19 18:41
bio
vegan
für Süß schnäbel:
Apfelkuchen, Nougat Stange,
Dinkelbeugel, Dinkel Croissant,
Dinkel Apfeltasche, Ofenkrapfen,
Mohnschnitte,
Waldbeer-Marzipankörbchen,
Blätterteigbreze ...
für den
kleinen Hunger:
Dinkel Müsliriegel, Dinkel Kokos
Rolle, Chili sin Carne Tasche,
Dinkel Spinattasche,
Hummus Fladen ...
Alle Brote und Semmeln
sind bei uns natürlich vegan!
Allerhand vegane Kaffees und
Heißgetränke haben wir
natürlich auch.
DE-ÖKO-006
www.bäckerei-schubert.de
biobäckerei schubert
Schubert gehört zu den 500 besten deutschen Bäckern
Zum zweiten Mal wurde die Biobäckerei
Schubert vom Feinschmecker Magazin
ausgezeichnet und damit zu einem der besten
500 Bäcker Deutschlands gekürt. Frank
Schubert, der den Betrieb mit den acht Filialen
und der handwerkliche Backstube
an der Berliner Allee in dritter Generation
leitet, freut sich sehr darüber: „Wir werden
dafür ausgezeichnet, dass wir nur natürliche,
beste und wenn möglich regionale Bio-
Zutaten verwenden. Aus diesen backen wir
mit handwerklichem Können und viel Aufwand
die typischen Schubert Backwaren.
Erst im August 2020 hat die Biobäckerei
Schubert nach monatelangem Umbau in der
Viktoriapassage beim Augsburger Hauptbahnhof
eine neue Filiale eröffnet und sorgt
mit dem Motto „Nächste Haltestelle Paradies”
für Urlaubsfeeling in der Stadt.
green living
43
green
living
scheicherhof
Jetzt neu! Bruderhahnaufzucht als Herzensangelegenheit
Nachhaltig
ist einfach.
Wenn man einen
Finanzpartner hat,
der Investitionen in
Umweltschutz
und Nach haltigkeit
unterstützt.
Ab dem 01.01.2022 wird es Pflicht sein, dass männliche Küken am Leben bleiben
und mit aufgezogen werden. Für uns ist die Bruderhahnaufzucht eine echte
Herzensangelegenheit. Die Aufzucht dauert zwar länger und die Hähne haben
etwas weniger Gewicht als bei der reinen Hühnermast, dafür dürfen sie aber
am Leben bleiben.
Überzeugt euch selbst! Bei einem Besuch in unserem Hofladen könnt ihr einen
interessanten Einblick in all unsere Betriebsabläufe bekommen: Wie genau
läuft eigentlich die Herstellung von Spätzle, Eis oder Ei-Likör ab? Hier werdet
ihr sehen, dass alle Produkte in reiner Handarbeit erzeugt werden.
Unsere Lebensmittel sind entweder selbstgemacht oder mit denen anderer
„Selbstmacher“-Partner kombiniert. Zusammen mit der persönlichen Atmosphäre
und den hochwertigen Produkten liegen eure Einkaufswünsche auf dem
Scheicherhof in den allerbesten Händen. Unsere komplette Produktpalette findet
ihr übrigens auch bei EDEKA und bei Rewe.
Unserem Team auf dem Scheicherhof liegt der Erhalt der Natur und das Wohl
der Tiere besonders am Herzen, deshalb bekommen sie auch ausschließlich
genfreies Futter.
Weitere Infos gibt es unter www.scheicherhof.de
44
Karriere
Besuche uns online:
Virtueller Studienorientierungstag an der Hochschule Augsburg
Unter dem Motto „Besuche uns online!“ findet
am Freitag, 26. März, von 13.00 bis 17.00 Uhr der
jährliche Studienorientierungstag der Hochschule
Augsburg statt. Interessierte können sich schon
jetzt unter www.ubivent.com/register/hs-augsburg
kostenfrei für das Online-Format registrieren.
Schulabschluss in der Hand – und nun?
richtigen Voraussetzungen mit? Wie funktioniert
das Studium an einer Hochschule für angewandte
Wissenschaften eigentlich? Beim Studienorientierungstag
erhalten die Studieninteressierten
Antworten auf diese und weitere zentrale Fragen.
Online-Besucher:innen sollen sich vorab registrieren
unter: www.ubivent.com/register/hs-augsburg.
Die Teilnehmer:innen bekommen dann im Vorfeld
des Studienorientierungstags noch detaillierte
Informationen zum Ablauf zugeschickt.
Das gesamte Studienangebot der Hochschule
Augsburg gibt es online unter: www.hs-augsburg.de/Studienangebot
Mit der Entscheidung, was man nach der Schule
machen soll, tun sich viele schwer. Kein Wunder,
denn das Angebot ist groß. Allein an der
Hochschule Augsburg gibt es 20 Bachelor- und
19 Masterstudiengänge – von A wie Architektur
bis W wie Wirtschaftspsychologie. Wer Hilfe bei
der Studienwahl braucht, ist beim Studienorientierungstag
der Hochschule Augsburg genau
richtig. Die Studienberatung gibt Antworten auf
individuelle Fragen. In Vorträgen, Chatrunden
und Info-Filmen vermitteln Expert:innen sowie
Studierende Informationen aus erster Hand: Auch
werden die neuen Studiengänge Wirtschaftspsychologie
und International Information Systems
vorgestellt, die zum Wintersemester 2021/2022 an
den Start gehen.
Aber beim Studienorientierungstag geht es um
noch viel mehr, als um die einzelnen Studiengänge:
Soll ich studieren? Bringe ich überhaupt die
Verpflegungsmehraufwand erhöht – Pendlerpauschale angehoben
Mehr Geld für Dienstreisende und Pendler
Für die Steuererklärung 2020 wichtig sind die Änderungen
bei den Pauschalen für die sogenannten
Verpflegungsmehraufwendungen. Im Jargon des
Einkommensteuergesetzes (EStG) heißen Dienstreisen
„beruflich veranlasste Auswärtstätigkeit“.
Dauert die auswärtige Tätigkeit länger als acht
Stunden, dann kann man seit 2020 für die Verpflegung
pauschal 14 Euro ansetzen. Also zwei Euro
mehr als bisher.
Bei mehrtägiger beruflich bedingter Abwesenheit
erhalten Arbeitnehmer für jeden vollen Tag pauschal
28 Euro, statt bisher 24 Euro. Zudem kann
man dann für den An- und für den Abreisetag
jeweils 14 Euro ansetzen.
„Die Erhöhungen sind zu begrüßen,“ sagen Dana
Tanase und Sigurd Warschkow von der Lohnsteuerhilfe
für Arbeitnehmer e.V., Lohnsteuerhilfeverein,
in Augsburg. Dennoch bleibt uns die Frage erhalten:
Wie verpflegt man sich mit 28 Euro pro Tag,
wenn man im Hotelzimmer nicht kochen darf?“
Die Verpflegungsmehraufwendungen für Auslandsreisen
hat das Bundesfinanzministerium zuletzt im
Dezember 2020 angepasst. Eine Übersicht findet
sich auf dieser Internetseite des Ministeriums.
So funktioniert die neue Pendlerpauschale
Mit Beginn dieses Jahres ändert sich die altbekannte
Pendlerpauschale. Der Gesetzgeber hat
den Pauschbetrag um 5 Cent von 0,30 Euro auf
0,35 Euro angehoben. Allerdings kann man die
35 Cent erst ab dem 21. Entfernungskilometer
ansetzen.
So wird gerechnet, ein Beispiel: Die Arbeit, also
die erste Tätigkeitsstätte, ist von der Wohnung 30
Kilometer entfernt. 20 Kilometer werden zu je
0,30 Euro berechnet = 6,00 Euro. Die verbleibenden
zehn Kilometer können dann zu 0,35 Euro
angesetzt werden = 3,50 Euro. Insgesamt beträgt
die Pendlerpauschale also 9,50 Euro pro Arbeitstag
in diesem Beispiel.
Die Änderung gilt für die Jahre 2021 bis 2023. Für
die Jahre 2024 bis 2026 steigt der Pauschbetrag zu
denselben Bedingungen um weitere 3 Cent.
„Mit dieser Erhöhung wollte der Gesetzgeber
Pendler entlasten, die in Folge des Klimapakets
mit steigenden Benzinpreisen konfrontiert sind“,
sagt Dana Tanase.
Allerdings ist die Pendlerpauschale auf 4.500
Euro pro Jahr begrenzt. Wer also mit Bus, Bahn,
Fahrrad oder in einer Fahrgemeinschaft zur
Arbeit kommt, der kann keine höheren Ausgaben
absetzen. Lediglich Arbeitnehmer, die mit dem
eigenen oder zur Verfügung gestellten Pkw pendeln,
dürfen tatsächliche Kosten geltend machen,
also auch dann, wenn sie mehr als 4.500 Euro pro
Jahr verfahren.
Interessant schon für die Steuererklärung 2020:
Beschäftigte im Homeoffice können bei Nutzung
einer Monats- oder Jahreskarte des ÖPNV trotzdem
den vollen Preis ansetzen.
Grundsätzlich ist bei der Entfernungspauschale
immer zu bedenken: Abgerechnet werden kann
nur die kürzeste Straßenverbindung zwischen
Wohnung und Arbeitsplatz. Einen längeren Weg
akzeptiert das Finanzamt nur dann, wenn dieser
„offensichtlich verkehrsgünstiger“ ist (§ 9 Abs. 1
Nr. 4 EStG).
Auch in diesen Zeiten
betreuen und unterstützen
wir Sie bei Ihrer
IT, wir sind für Sie da:
Secure Administration,
Managed Services und
IT-Infrastruktur!
Sprechen Sie uns gerne an!
Karriere
45
CELOS unter den
TOP 10
Systemhäusern Deutschlands
Die CELOS Computer
GmbH ist einer der führenden
Anbieter im Software-,
Hardware-, CLOUD- und
Dienstleistungsumfeld in
Süddeutschland und der
erste Ansprechpartner,
wenn es um die maßgeschneiderte
Einrichtung von
Unternehmensnetzwerken
geht. CELOS bietet Serverbetreuung
und -wartung
sowie professionelle Lösungen
rund um das Thema IT.
Celos Computer GmbH
Bertha-von-Suttner-Straße 2 | 86156 Augsburg
0821-279593-0 | www.celos.de
Celos, Ihr neuer Arbeitgeber.
Wir suchen einen
IT-Vertriebsbeauftragten
(m/w/d).
Bewerben Sie sich jetzt!
46
Auto-Special
Auto Frey
Vollelektrischer Mazda MX-30 erreicht fünf Sterne im Euro NCAP Test
Der vollelektrische Mazda MX-30 wurde von Euro NCAP
in seiner jüngsten Testreihe mit der maximalen Fünf-
Sterne-Bewertung ausgezeichnet. Der Stromer von Mazda
erreichte die maximale Punktzahl für die Sicherheit bei
Seitenaufpralltests sowie bei Crashtests mit Kindern beim
Frontal- und Seitenaufprall. In allen vier Euro NCAP-
Testkategorien schnitt der Mazda MX-30 mit eindrucksvollen
Punktzahlen ab. Die hervorragende Bewertung der
Sicherheit in Mazda Modellen wird durch das perfekte
Zusammenspiel von drei Schlüsselfaktoren erreicht: Die
Skyactiv Fahrzeugarchitektur, die sich durch eine hochfeste,
aufprallabsorbierende und dennoch leichte Karosserie
auszeichnet, eine breite Palette fortschrittlicher i-Activsense
Sicherheitstechnologien, die dem Fahrer helfen, potenzielle
Risiken zu erkennen und das Unfallrisiko auf ein
Minimum reduzieren sowie hohe Standards beim Fußgängerschutz.
Link zum vollständigen Euro NCAP Testbericht
des neuen Mazda MX-30: www.euroncap.com/de/
So könnt ihr euch im Auto vor dem Virus schützen
Was vermutlich alle bei der Berichterstattung
über den Coronavirus gelernt haben ist: Hände
waschen! Angelehnt an diese Erkenntnis sind die
größten Bakterien-Herde im Auto schnell ausgemacht:
das Lenkrad und der Schalthebel.
Um sich also bestmöglich vor dem Coronavirus
im Auto zu schützen, sollten neben der gewöhnlichen
Auto-Pflege in erster Linie das Lenkrad
und der Schalthebel gereinigt werden. Seife oder
Spülmittel reichen meist aus, wer jedoch auf
Nummer sicher gehen will, der desinfiziert die
Oberflächen gleich. Man sollte jedoch beachten,
dass das Desinfektionsmittel die Oberflächen
angreifen kann.
Des Weiteren würde es sicherlich nicht schaden,
die restlichen Oberflächen anzugehen, die
häufiger mit der Hand berührt werden: Türgriffe,
Tankdeckel, Innenspiegel, Armaturenbrett,
Touchscreen, Griff an der Kofferraumklappe,
Schalter, Regler usw.
Ansteckungsgefahr im Auto bieten ansonsten
noch die weiteren Passagiere, die im Fahrzeug
sitzen. Deshalb sollte man bei Mitfahrgelegenheiten
darauf achten, ob die restlichen Mitfahrer
im Auto Krankheitssymptome aufweisen.
Unser Service
und
Onlineverkauf
gehen
unverändert
weiter.
Wir freuen uns
auf Sie.
A.-Kobelweg 66
Tel. 46 09 39-99
A.-Donaustraße 5a
Tel. 44 83 88-99
www.honda-still.de
Autohaus Still GmbH – Ihr Honda Partner
enn es um Ihren Honda geht, dann sind Sie bei
W den Autohäusern Still an der absolut richtigen
Adresse. Das Team beantwortet Ihre Fragen kompetent
und fachkundig und freut sich darauf, Ihnen bei
all Ihren Anliegen weiterzuhelfen. Neben Neuwagen
vertreibt das Autohaus Still zudem eine große Auswahl
an Gebrauchtwagen verschiedenster Hersteller und
Modelle. Individuelle Beratung
gehört hier von Beginn an zur
Firmenphilosophie.
Darüber hinaus bieten die
Autohäuser Still ein umfangreiches
Service & Werkstattangebot
an. Hier können Sie sich
sicher sein, dass Ihr Automobil
in den richtigen Händen ist.
Das Know-how der Mitarbeiter
deckt die gesamte Bandbreite
an Service- und Reparaturleistungen
ab. Passend zur
bevorstehenden Reifensaison,
bietet das Autohaus Still jeglichen Service rund um ein
wintersicheres Auto – also nicht vergessen rechtzeitig
einen Termin vereinbaren!
Das Autohaus Still ist in Augsburg gleich zwei Mal
vertreten: Kobelweg 66, 86156 Augsburg; Donaustr. 5a,
86165 Augsburg. kontakt@honda-still.de
www.honda-still.de.
Autokauf in Coronazeiten
In den Monaten von Corona sind die Gedanken meist woanders als beim
Neuwagenkauf, das Bewahren der Gesundheit steht an erster Stelle. Wenn
man sich dennoch dazu entschließt, ein neues Auto anzuschaffen, gibt es
viele offene Fragen, insbesondere wie man Autohäuser am besten erreichen,
Probefahrten und Auslieferungen von Neuwagen vereinbaren sowie
Autokäufe abschließen kann.
Auto-Special
47
Bei den Beratungen zwischen der Bundesregierung und den Regierenden
der Bundesländer am 10. Februar 2021 wurde eine weitere Verlängerung
des bundesweiten Lockdowns bis zum 07. März beschlossen. Deshalb
fassen wir vorab kurz zusammen, was man zum aktuellen Zeitpunkt während
des Corona-Lockdowns alles beim Autokauf machen kann:
- Die Autohäuser sind telefonisch und online erreichbar
- Probefahrten und Abholungen sind nach Terminvereinbarung möglich
(Click & Collect)
- Den Kaufvertrag erstellt das Autohaus kontaktlos z.B. per E-Mail mit
Scan, Fax oder Post
- Die Autohäuser sind auch in dieser Krise für euch da. Es bleibt also trotz-
dem möglich, das Verkaufspersonal zu erreichen und ein Auto zu kaufen.
Während die Autohäuser erreichbar sind, kann es sein, dass Zulassungsstellen
örtlich geschlossen haben. Euer Autohaus wird aber gerne dabei
helfen, eine Möglichkeit zur Zulassung des Neuwagens zu finden.
SERVICE FÜR ALLE MARKEN
SERVICE FÜR ALLE MARKEN
Vermittlung von Neu- und
Gebrauchtwagen Vermittlung von Neu- BMW und Mini
Gebrauchtwagen BMW und Mini
Auto Weiss Aichach
Das familiengeführte Autohaus Weiss ist ein Unternehmen mit Tradition.
Seit über 80 Jahren ist das Autohaus ein zuverlässiger Ansprechpartner für
Fragen rund um das Automobil. Das gesamte Team steht für fachkundige
und individuelle Beratung im Fahrzeugkauf und Service. Neben erstklassigem
Fahrkomfort, zeitgemäßen Technologien und einer hohen Verlässlichkeit
der Fahrzeuge erwartet die Kunden ein ausgezeichneter Werkstatt-
Service. Das Angebot reicht vom Kundendienst über Reifenwechsel bis hin
zu Unfallinstandsetzung und TÜV/AU.
Das Autohaus Weiss ist seit über 50 Jahren Partner der BMW AG. Als offizieller
Partner von BMW ist Auto Weiss seit 2001 auch Ansprechpartner
für die trendige Marke Mini. Getreu dem Motto “Service und ein Lächeln”
sind sowohl das Verkaufs- als auch das Serviceteam professionell ausgebildet
und stehen Kunden jederzeit mit vollem Einsatz zur Verfügung. Des
Weiteren ist das Autohaus Weiss Spezialist für Hyundai, Microcar sowie
Ligier (Autofahren ab 15 Jahren).
Auto Weiss GmbH & Co. KG, Werner-von-Siemens Str. 2, 86551 Aichach,
Tel. 08251-87450, www.auto-weiss.de.
Immer günstig
Immer und immer
günstig
und ein Termin immer für
ein Sie Termin frei!
für
Sie frei!
Auto Weiss GmbH & Co. KG
Auto Werner-von-Siemens-Str. Weiss GmbH & Co. KG 2 | 86551 Aichach
Werner-von-Siemens-Str. Telefon 08251 8745-0 | www.auto-weiss.de
2 | 86551 Aichach
Telefon 08251 8745-0 | www.auto-weiss.de
48
Gerilltes
Pudeldame
Kinder ohne Freunde
(Bauturm Rec.)
Pudeldame - was ist das denn für ein geiler
Bandname? Die vier Hanse-Boys um
Frontmann Jonas Nay (Hauptdarsteller
der Serie „Deutschland 83“) machen
den Elektro-Pop der letzten Jahrzehnte
ziemlich überzeugend zu ihrem Ding,
mitreißende Beats treffen auf gescheite
Gitarren- und Synthiearrangements
und tragen die exzentrischen Vocals.
Mal viby, mal pumpend, aber immer
sexy, fresh und überraschend. Die
Smart’n’Sexy-Popper kommen praktisch
aus dem Nichts, aber wie gerufen, um
das Leben ein bisschen geschmeidiger
zu machen. Diese Pudeldame riecht übrigens
ziemlich streng nach dem Sound
von Bilderbuch, den eine steife Brise von
der Donau in Wien an die Elbe nach
Hamburg geweht hat. (max)
HHHHHI
Selig
Myriaden
(Vertigo Berlin)
Myriade kommt aus dem Altgriechischen
und bedeutet zehntausend. Der
Plural Myriaden steht dann für eine
unzählbare Menge. Das musste ich
googlen, zugegeben, was ich aber ganz
ohne Recherche weiß: Eine Myriade
Unseliger dürfte gut drei Jahre nach
„Kashmir Karma“ ziemlich gespannt auf
das achte Studioalbum der Band sein,
die sich in den 90ern hierzulande in
das kollektive Gedächtnis einer ganzen
Grunge-Generation eingebrannt hat.
Der Sound of Selig mit dem Klang
der Neanderschen Gitarre und der so
eindringlichen Stimme Jan Plevkas ist
reifer geworden und sorgt auch nach
über 25 Jahren enorm für Gänsehaut.
Habe mich selten beim ersten Anhören
so „daheim“ gefühlt! (max)
HHHHHI
Bart & Friends
Tolmie Wild Thymes
(Kleine Underground Schallplatten)
Und jetzt Australien. Das Augsburger
Indie-Label KUS präsentiert sich
immer mehr als „Global Player“.
Nach britischen (Jetstream Pony,
Luxembourg Signal, The BVs) und
US-amerikanischen Acts (Pale Lights,
Gary Olson), hat Label-Kapitän Pinkau
seine Angelrute jetzt noch weiter
ausgeworfen. Frisch im Fangnetz: Bart
& Friends, eine Kollaboration verschiedenster
Indie-Musiker from Down
Under unter Federführung von Bart
Cummings (u.a. The Shapiros). „Tolmie
Wild Thymes“ ist sonnendurchfluteter
Jangle-Pop mit warmen 12-string-
Rickenbacker-Gitarrenklängen und
eine Platte, die unheimlich viel Laune
macht. Der Frühling steht definitiv vor
der Tür! (ws)
HHHHHI
Camera
Prosthuman
(Bureau B/Indigo)
2014 lief mir die Berliner Formation
Camera mit dem großartigen Album
„Remember I Was Carbon Dioxide“
zum ersten Mal über den Weg. Einen
Namen machten sich die „Krautrock-
Guerilleros“ durch ihre ungewöhnlichen
Konzertperformances an Orten wie
Bahnhöfen, öffentlichen Toiletten oder
unter Brücken. Gespielt wurde immer,
bis die Polizei den Schlussakkord setzte!
Zum zehnjährigen Bandjubiläum
versteht es sich von selbst, dass mit dem
fünften Studio-Album „Prosthuman“
ein neues Werk in den Weltraum abgefeuert
wird. Es knallt förmlich zwischen
hypnotischem 70er-Jahre-Krautrock
und pumpendem Techno mit echten
Instrumenten. Und es funkt nur so vor
Energie, tolle Platte! (ws)
HHHHHI
album des monats
Lieblings Musik
International Music
Ententraum
(Staatsakt)
P
eter Rubel, Pedro Goncalves Crescenti und Joel Roters wurden auf ihrem zweiten Psychedelic-Rock-Trip
beim kollektiven Träumen praktisch von keinem gestört, außer von Olaf O.P.A.L. Doch das ist gut. Denn
nach dem gefeierten Vorgängeralbum „Die besten Jahre“ und dem nicht weniger erfolgreichen Album
„Nenn mich Musik“ ihrer Schwesterband The Düsseldorf Düsterboys ist O.P.A.L. längst zum Haus- und Hofproduzenten
geworden und ein wahrer Garant für überragende Kritiken.
„Wenn ich wüsste, was in dieser Kiste ist, küsste ich Dich, den Fürst von Metternich.“ So beginnt eine internationale
Music-Reise, ein 17 Lieder starker Ententraum-Epos, der klingt, als hätten die Beatles ihre Inspiration für das Weiße
Album nicht nur in Indien, sondern auch bei einem Dudelsackmaestro im tiefsten Schottland gesucht.
International Music sind so etwas wie eine hochmusikalische Punkband. Aber eben auch eine erdige Krautrock-
Formation und weil die Ente ein so außerordentliches Tier ist, das nicht nur quaken, sondern auch schwimmen,
tauchen, gehen und fliegen kann, bewegen sich Peter, Pedro und Joel ähnlich vielseitig zwischen den Musik-Genres.
Das Trio beeindruckt in 64 Minuten vielfarbiger Träumereien mit Intensität und Dramaturgie, wie es eben nur die
ganz großen Bands können. Erneut ist den drei Kadetten aus Essen dabei eine große Liebeserklärung an die Formation
Schlagzeug, Bass und Gitarre gelungen. Fassen wir also nochmal zusammen: Der „Ententraum“ ist ein humorvolles,
sprachverliebtes, psychedelisches (Anti-) Konzeptalbum voller Hits für hochkomplizierte Zeiten. (max)
Tightill
Infinity
(Erotik Toy Records)
„Bremer Jung Tightill
beweist, wie wunderbar
schräg, funky und
selbstironisch deutscher
Rap fernab von peinlichem
Gangster-Proll-Gehabe
sein kann.“ (lina)
Chet Baker
Chet Baker sings
(Blue Note Records)
„Wolfgang Lackerschmid
hat mir das verschlossene
Tor zum Jazz geöffnet. Chet
Baker ist wahrhaftig der
„Prince of Cool!“ (ws)
Peter Licht
Beton und
Ibuprofen
(Tapete Records)
„Peter Licht wie er leibt
und immer noch lebt. Elektroakustische
Mini-Musik,
unterspannter Gesang und
Texte wie Post-its für alle
Utopien der Welt.“ (max)
Jake Isaac
Honesty
(AntiFragile )
„Inspiring Singer-
Songwriter mit einer
großen Bandbreite. Ruhig,
fast balladenhaft und im
nächsten Moment dann
doch soulig explosiv.“
(dan)
gerilltes
49
L’Impératrice
Tako Tsubo
(Microqlima)
Tako Tsubo nennt man in Japan das
Broken-Heart-Syndrom, eine Herzmuskelerkrankung,
die durch starken emotionalen
Stress ausgelöst wird. Doch die
Spezialisten von L’Impératrice kennen
ein höchst effektives französisches Hausmittel
gegen Herzschmerz jeglicher Art:
eine großzügige Dosis Disco-Groove!
Der Bass pflügt als unaufhaltsamer
Funk-Motor durch prägnante Vintage-
Synthies und schillernde Popmelodien,
während Sängerin Flore Benguigui
mit Samtstimme zum Tanzen verführt.
Mögliche Nebenwirkungen wie spontane
Serotonin-Ausschüttung und akuter
rhythmischer Bewegungsdrang können
dabei nicht ausgeschlossen werden.
Herrlich luftige Sommer-Vibes für die
Lockdown-Blues-geplagte Seele! (lina)
HHHHHI
Dodie
Build A Problem
(The Orchard)
Diese junge Dame stammt aus der
Riege beachtlich erfolgreicher britischer
YouTube-Stars. Doch im Gegensatz zu
vielen ihrer Kolleg*innen ist die Musik
für Dodie nicht bloß ein marktwertsteigernder
Nebenverdienst, sondern eine
wahre Herzensangelegenheit, was sie in
ihrem tiefsinnig verträumten Debütalbum
allemal unter Beweis stellt. Ihre
zarte Stimme tänzelt leichtfüßig durch
Sorgen und Sehnsüchte, umhüllt von
summenden Harmonien und zauberhaft
arrangierten Instrumentals. Dodies
Musik wirkt beinahe therapeutisch,
wickelt dich in eine flauschige Kuscheldecke
und flüstert dir beruhigend
zu, dass es in Ordnung ist, sich ab und
an zu verlieren im großen Irrgarten des
Menschseins. (lina)
HHHHII
Noga Erez
Kids
(City Slang)
Spätestens mit ihrem fetten Auftritt
beim Modular 2019 hat mich Miss
Erez restlos überzeugt. Seitdem hat sie
nochmal ordentlich an ihrem Sound
getüftelt, um schließlich für ihr zweites
Album die ganz eigene Mixtur aus Elektropop,
bouncy Beats und einer Menge
Edge zu perfektionieren. Ob im knackigen
Rapflow oder geschmeidig schnurrenden
Gesang, Noga klingt faszinierend
furchtlos und smart. Auch inhaltlich
wird abgeliefert, mit starken Statements
zwischen Politik, Popkultur, Tod und
Tacheles. „Kids“ wandelt gekonnt auf
dem schmalen Grat zwischen Pop und
Avantgarde. Hittaugliche Musik, die nie
ins Gefällige abrutscht, sondern unerwarteten
Wumms und geniale Brüche in
der Hinterhand bereithält. (lina)
HHHHHI
Altin Gün
Yol
(Glitterbeat/Indigo)
Mit der türkisch-holländischen Combo
hatte ich 2019 beim Modularfestival
einen sehr launigen Abend. Ganz in
mir schlummert definitiv eine kleine
Bauchtänzerin. Wenn ich in Feierlaune
bin und griechische oder orientalische
Musik läuft, dann geht mit mir
regelrecht der Gaul durch! Ich finde
es erstaunlich und cool, dass die in
Amsterdam ansässige Formation, die in
ihrer türkischen Muttersprache singt,
in der westlichen Pop-Welt so abgefeiert
wird. Altin Gün verstehen es auf
ihrem dritten Album vorzüglich, mit
ihrer Melange aus anatolischem Rock,
Funk und Psychedelic eine Brücke
von Orient zu Okzident zu schlagen
und alles in eine große und moderne
Folklore-Disco zu verwandeln. (ws)
HHHHII
HIER
GIBT
ES
NICHTS
ZU
SEHEN
NICHT
MAL
W E R B
U
N
www.plakatwerbung-maerzke.de
Vermietung von
Großraum Augsburg
Plakatwerbung Maerzke
Tel. 0821 488175
G
50
Foto: Marcus Hartmann
das
Allerletzte
Martin
aka
Billi
Jean
Presley
Schmid
01. Billi Jean oder Viva Las Vegas?
Beide Lieder stehen für zwei wichtige Teile meiner Karriere.
“Billi Jean” war in seiner österreichischen Adaption
der Schüssel-Song des kabarettistischen Liederabends
“Da Billi Jean is ned mei Bua”, den der
Schauspieler Stefan Leonhardsberger und ich
im Juli 2013 begannen und im Oktober 2020
nach circa 600 Shows beendeten.
“Viva las Vegas” ist ja sozusagen das Thema
der beliebten, glitzernden Comedy-
Rock’n’Roll-Show der “Presley Family”, mit
der ich dieses Jahr unser 25-jähriges Band-
Jubiläum feiern werde.
02. Frontsau oder Sidekick?
Ich bin offenbar für beides gut zu gebrauchen.
03. Dinkel oder Scherben?
Als Mann der Westlichen Wälder kommt mir da
die alte Bauernregel in den Sinn:
Auf diesem Feld säh’ Dinkel an!
Der Roggen wird verderben.
Weizen bitte nur im Glas,
wenn’s runterfällt, gibt´s Scherben.
04. Badewanne oder Dusche?
Zu zweit lieber die Wanne.
05. Twiggy oder Sophia Loren?
In der Wanne aus Platzgründen lieber mit
Twiggy.
06. Trio Cortina oder Quattro Stagioni?
Unser Trio Cortina kommt mit drei leckeren Zutaten
aus: Bernd “Pegulan” Maier an der Gitarre,
Alex “Hitzi” Hitzler am Akkordeon und meiner
Wenigkeit. Für eine Quattro Stagioni braucht man
vier.
07. Eier-Goiß oder Mint Julep?
Zwischen diesen zwei hervorragenden Cocktails
fällt es mir schwer, eine Wahl zu treffen. Darum bitte
beide in genau dieser Reihenfolge.
08. High Heels oder Ballerinas?
Lieber Ballerinas. Auf High Heels knicke ich immer
um.
09. Hausboot oder Raumschiff?
Als Lebensmittelpunkt der “Presley Family” das Hausboot.
Für kurze Spritztouren lieber das Raumschiff.
Raumfahrt ist für mich das schönste Hobby der Welt.
10. Gestern, heute oder morgen?
Wann wär’s denn dir am liebsten? Ich hab´ montags
immer ganz gut Zeit. (ws)
02/2021 | Hochschule Augsburg | wppt.de
esuche
ns
online
Studienorientierungstag
26. März 2021, 13 bis 17 Uhr
Registriere dich jetzt unter:
www.ubivent.com/register/hs-augsburg
studienorientierungstag@hs-augsburg.de
www.hs-augsburg.de
VOLL
ENERGIE.
VOLL
GECHILLT.
VOLL
FRUCHTIG.
NEU
DIE NEUEN LIMONADEN VON LÖSCH-ZWERG.
Energy Cola-Orange, das erfrischende Cola-Mix mit einem ordentlichen Schuss Energy.
Hanf-Cola, die chillige Cola-Limonade mit echtem Hanfaufguss.
Und NEU: Cola-Mix, die Mischung aus fruchtiger Orangenlimonade und koffeinhaltiger Cola.
Erhältlich in der kultigen 0,33l-Flasche mit Pull Off-Verschluss treffen unsere neuen Limonaden
den Geschmack der jungen Zielgruppe, die jetzt noch mehr Auswahl bei der Entscheidung hat:
Power, Chillen oder pure Erfrischung.
loeschzwerg.original
www.loesch-zwerg.de