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Neue-Szene-Augsburg_2021-03-e-Paper

Stadtmagazin für Augsburg

Stadtmagazin für Augsburg

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Broadway Dreams

5.6. | 15:30 & 19:30 Django Asül 7.5. | 19:30 Wladimir Kaminer 18.4. | 18:00

Kurt Krömer 6.6. | 18:00

Die Leonhardsberger

& Schmid Show 2.7. | 19:30

Herbert Pixner Projekt

24.9. | 19:30

Albert Hammond

5.10. | 19:30 STAHLZEIT 2.10. | 20:00

Markus Langer 7.10. | 19:30

WIR SIND

BEREIT

#6 #6

LOSZULEGEN,

WENN ES WIEDER LOS GEHT...

Willy Astor

10.10. | 11:00 & 18:00

Heinz Rudolf Kunze 28.10. | 19:30

Florian Schroeder 29.10. | 19:30

#6 #6

Gefördert durch die Beauftragte

der Bundesregierung für Kultur

und Medien

Der Postillon LIVE 17.11. | 19:30

Markus Lanz 28.11. | 18:00 Die Prinzen 3.10. | 19:30

KULTUR

mit

LEIDEN

SCHAFT


Mit unserem zukunftsweisenden Energie-Konzept zur

klimafreundlichen Getränkeherstellung gehören wir zu

den 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands 2021.


INTRO

3

März 2021

04 Word Up!

06 Liebling Augsburg mit Rolf Störmann

08 5 Fragen mit Karin und Maja von “Mein ist Dein Augsburg”

10 Trends im März

11 Tag & Nacht

Politik

16 Die soziale Fraktion – Mit Dr. Florian Freund (SPD) und Christine

Wilholm (Die LINKE)

Die soziale Fraktion S.16

Zoom

20 Zurück in die Zukunft – Reise in die Vergangenheit mit Constanze Ridil

22 Der Weltstar von nebenan – Zu Besuch bei Wolfgang Lackerschmid

26 Die Geschichtenerzählerin – Im Gespräch mit Lisa Frühbeis

28 Gästeblog – Von Polit-Ikone Claudia Roth

Kultur

30 Digitale Theaterwelt – Staatstheater eröffnet das Brechtfestival

Sport

32 FC Augsburg – Am Ball mit Tim Civeja

34 Augsburger Panther – Am Puck mit Maximilian Eisenmenger

Wolfgang Lackerschmid S.22

Specials

36 Green Living – Nachhaltigkeit und Regionales

44 Karriere

46 Auto

Musik

48 Gerilltes - Neue CDs im März

50 Das Allerletzte – mit Martin Schmid aka Billi Jean Presley

Die Geschichtenerzählerin S.26

Special - Green Living S.36

NEUE SZENE AUGSBURG

Bertha-von-Suttner-Str. 2

86156 Augsburg

Tel. 0821-15 30 09

Redaktion: 0821-15 30 27

Werbung: 0821-15 30 28

Fax: 0821-15 80 43

E-Mail: redaktion@neue-szene.de

Bürozeiten: Mo.-Fr. 09 -17.00 Uhr

HERAUSGEBER

Verlag Neue Szene GbR

Anzaldua, Eberle, Sianos

REDAKTION

Chefredaktion:

Walter Sianos (ws)

sianos@neue-szene.de

KONTAKT REDAKTION

Leitung: Markus Krapf (max)

krapf@neue-szene.de

Anke Hügler (ah), Tina Bühner (tb),

Magali Herrmann (mh),

Lina Frijus-Plessen (lina)

Moritz Winkler (mw)

WERBUNG & SONDERTHEMEN

Anzeigenleitung: Birgit Meinl

meinl@neue-szene.de

Anzeigenberatung: Markus Krapf,

Andreas Müller

Azubi Marketingkommunikation:

David Anzaldua

E-Mail: anzeigen@neue-szene.de

Sonderthemen: Birgit Meinl

meinl@neue-szene.de

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Daniel Anzaldua

anzaldua@neue-szene.de

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Autoren: Olaf Neumann

Fotos: Walter Sianos, Markus Krapf

Layout: Harald Sianos

Vertrieb: Konrad Loos, Andreas Müller

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INTERNET

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Redaktion: krapf@neue-szene.de

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REDAKTIONSSCHLUSS

Fr., den 19.03.2021, 16.00 Uhr

URHEBERRECHTE

Namentlich gekennzeichnete Beiträge

geben nicht notwendigerweise die

Meinung der Redaktion wieder. Jeglicher

Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages

und mit Quellenangabe gestattet.

Die vom Verlag gestalteten Anzeigen sind

urheberlich geschützt.

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es gilt die Preisliste Nr. 14 vom 01.03.2016

Die NEUE SZENE ist Mitglied von:

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4

brückendeckung

30 Jahre

Wo sind bloß all die Jahre geblieben? Irgendwie verging alles wie im

Zeitraffer und ich kann es eigentlich gar nicht so richtig fassen, dass wir jetzt

„schon wieder“ ein Jubiläum feiern.

Während ich gerade so im Homeoffice an meinem Schreibtisch sitze und

darüber nachdenke, war es einfach eine verdammt schöne und aufregende

Zeit. Eine Zeit, die mich selbst und uns alle hier enorm geprägt hat. Um

ehrlich zu sein, neben meiner Erziehung und meiner Familie sogar mehr als

alles andere in meinem Leben. Klar, die Neue Szene ist eben im Laufe der

Zeit zu einem wichtigen Teil unseres Leben geworden.

Was haben wir nicht alles erlebt und gesehen, wie haben wir manchmal

auch gelitten:

Da war, und ich kann hier nur einige wenige Highlights nennen, unsere

legendäre erste Jubiläumsparty „Tanzen bis der Metzger kommt“ in der

Kälberhalle, die damals noch eine Bauruine war.

Da war auch „Der Setzer“, der über viele Jahre unser Aushängeschild

war, als unsere Leser am Monatsende an den Clubs Schlange standen, nur

um ein frisch gedrucktes Heft zu ergattern und wir deshalb unsere Auflage

drastisch erhöhen mussten.

Klasse waren auch unsere Großveranstaltungen wie Pop City am

Eiskanal oder am Gaswerk, dieses mit dem Stadtjugendring gemeinsam

entwickelte Jugend- und Open Air-Festival. Oder auch unsere Veranstaltungsreihe

„Band des Jahres“, die schnell zum größten Band-Wettbewerb

Süddeutschlands wurde, an dem in den Jahren viele Hunderte von Bands

aus der Region teilgenommen haben.

Und natürlich unser Kerosin, diese unvergesslichen 10 Jahre in

DEM Augsburger Live-Club schlechthin, das schon alleine eine

ganz eigene Geschichte für sich geschrieben hat.

Gerne erinnere ich mich auch an eine gemeinsame Fahrt zum

Glastonbury Festival …

Word Up

Erstes Heft, März 1991. Unser Model auf der ersten

Titelseite war Cassandra

Wir haben zusammen so viel erlebt, es ist so viel passiert,

die Welt hat sich in diesen 30 Jahren so rasant verändert, dass

hin und wieder natürlich auch wir unsere Zweifel hatten,

ob wir in einer digitalen Welt als klassisches Stadtmagazin

überhaupt noch relevant sind. Auch die Pandemie hat uns

unseren Weg sicher nicht leichter gemacht, aber was wäre

Augsburg ohne die Neue Szene?

Daher machen wir weiter und ich denke, dass wir immer

noch ein sehr ansprechendes „Gratis-Blatt“ herausgeben,

wie uns das Augsburg Journal zuletzt von oben herab

betitelte. Wir stehen immer noch genauso hinter unserem

Magazin, wie das vom ersten Tag an der Fall war!

Und ehrlich gesagt, was sollten wir auch sonst tun, denn

schließlich können wir ja auch nichts anderes.

Ob wir weitere 10 Jahre durchhalten werden, das steht in den Sternen,

aber als wir Anfang 1991 loslegten, sagte ich zu meinen damals noch zögerlichen

Kollegen: Jetzt machen wir das erstmal fünf Jahre und dann schauen

wir mal ...

Neue Sze

In diesem Sinne, weiterhin eine gute Zeit …

Danny Anzaldua

Mitherausgeber

!


DAB+

Radio

an

Mehr 80er, 90er & aktuelle Hits!

Augsburgs neuer Sender ist da! Lass dich überraschen von der besten Musikmischung

aller Zeiten und entdecke alle Neuigkeiten aus deiner Region auf unserem Newsportal

ne

unter www.radioschwaben.de

NEU

Jetzt über Antenne auf DAB +, Alexa und im Web


6

liebling augsburg

Liebling Augsburg

Rolf Störmann

Morgenshow Moderator bei HITRADIO RT1,

TV Koch bei a.tv und Stadionsprecher FC Augsburg

Lieblings-Stadtteil:

Firnhaberau. Gute Leute, viel grün und irgendwann der Prenzlauer

Berg von Augsburg. Wartet nur ab!

Lieblings-Restaurant:

Da ich, durch meine Kochshow bei a.tv so gut wie jeden Koch

kenne, habe ich keinen 100%igen Favoriten. Wenn ich mich entscheiden

müsste: Goldener Stern in Rohrbach. Grüße an Stefan!

Lieblings-Beschäftigung:

Früher Netflix, Media-Markt, Harley fahren. Jetzt Kinder-Bespaßung.

Mein Sohn Oskar (4) setzt die Prioritäten.

Lieblings-Event:

Ganz klar: JEDES FCA-HEIMSPIEL! Diese Atmosphäre ist für

mich einfach das Größte.

Lieblings-Augsburger:

Der, der die Baustelle an der MAN-Kreuzung plant. Ich bin mir

nach wie vor sicher: Wir Augsburger Autofahrer werden seit Jahren

getestet und sind Teil einer Langzeitstudie. Wie viel lassen sich

„die” gefallen. Großartiger Typ, keiner hat bis jetzt was gemerkt.

Lieblings-Künstler:

Schiller, das Club-orientierte Projekt von Christopher von Deylen.

Lieblings-Sport-Team:

Da schlagen nach wie vor zwei Herzen in meiner Brust. Neben

derm FCA drücke ich auch immer den Panthern die Daumen!!

Lieblings-Gericht:

Beruflich: Thaicurry. Privat: Fertig-Pizza aus dem 11er

Lieblings-Getränk:

Cowboyschorle. (Jackie/Cola)

Lieblings-Geruch:

Nasse Sommerstrassen

Lieblings-Geräusch:

Ruhe!

Lieblings-Musikrichtung:

Als Mischmasch-Liebhaber höre ich von Indie bis Deephouse alles.

Gerne aber auch mein Lieblingsgeräusch.


liebling augsburg I NTRO

7

Deutschlands

beliebtestes*

Cola Weizen

DER MARKTFÜHRER

UNTER DEN

COLA WEIZEN.*

* Mit einem Marktanteil von

ca. 95 % ist Lösch-Zwerg der

Marktführer unter den Cola

Weizen. Quelle: Nielsen LEH,

DM, C&C, GAM, Tankstellen,

Absatz in Millionen Liter und

Umsatz in Millionen EUR per

2018, 2019 & Q1 2020.

Privatbrauerei Schimpfle

86459 Gessertshausen

loeschzwerg.original

www.loesch-zwerg.de


8

liebling augsburg

Fünf Fragen

an Maja Braunwalder und Karin Römer

von „Mein ist Dein Augsburg“

01.

Hinter der Marke „Mein ist Dein Augsburg“ stecken die Bloggerinnen Maja und Karin, deren Herzensangelegenheit es ist,

Augsburg von seiner besten Seite zu beleuchten. Dafür berichten sie auf ihrer Website und in den sozialen Medien täglich

darüber, wofür ihr euch Zeit nehmen solltet, um das Leben hier in vollen Zügen genießen zu können. Seit Dezember 2020

gibt es „Mein ist dein Augsburg – City Tipps“ auch analog, in einem sechs Quadratmeter

Mit dem neuen Shop im Augsburger Perlachturm gibt es euch

jetzt sozusagen auch zum Anfassen. Welche Idee steckt hinter

diesem Showroom im Herzen der Stadt?

Wir freuen uns riesig, diesen kleinen Raum im Herzen der Stadt

bekommen zu haben. Die Idee ist, die Schaufensterflächen unseren online

empfohlenen City Tipps zur Verfügung zu stellen. Diese sind froh, am zentralsten

Platz der Stadt Augsburg als „Produkt der Woche“ oder „Liebling des

Monats“ präsentiert zu werden. Im Inneren ist ein Showroom, ausschließlich

eingerichtet mit Leihgaben unserer City Tipps. Sobald wie möglich werden

wir eröffnen und ab diesem Zeitpunkt auch Aktionen vor Ort planen.

02.

Der Hacker Angriff auf eure Instagram Seite mit weit über

16.000 Followern war kein guter Jahresauftakt für euch. Wie

ist der aktuelle Stand?

Unser Instagram Kanal ist für uns ein sehr wichtiges Medium. Umso

trauriger sind wir natürlich, dass uns diese Grundlage durch einen Hacker

entzogen wurde. Beim ersten Lockdown z. B. haben wir das AUX-Shirt produziert

und waren über den Zusammenhalt begeistert. Über 600 Shirts in

drei Wochen haben fast 4.000 Euro Spende für das Pflegeteam im Klinikum

herbeigeführt und alle Käufer wurden dafür auf unserem Instagram Profil

gefeiert. Der Verlust des Accounts war für uns ein großer Schock. Wir haben

das Thema in der Hoffnung auf Aufklärung in professionelle Hände gegeben

und machen aktuell alles dafür, um auf unserem neuen Profil schnell

wieder die vielen Leser zurückzubekommen.

kleinen Showroom im Perlachturm.

Von Markus Krapf

03.

Könnt ihr euch eigentlich noch an eure allererste Veröffentlichung

erinnern?

Oh ja, das war einer unserer Lieblingsplätze - Tipps für den Stadtmarkt.

Diese Empfehlung ist bis heute noch aktuell und mittlerweile auch Inhalt

unserer Stadtführung „City Tipp Tour“. An dieser Stelle würden wir uns

auch gern bei unseren Partnern bedanken, die in diesem Jahr unsere Ideen

finanziell unterstützen: Dr. Grandel, AUDAX/Leitwerk, Zahnarztpraxis Isabell

Seitz, Bax im Holz, Bittner Einrichtungen, Peter Wagner Immobilien,

Jana Sitte Friseure, Emma the Bride, Il Vicolo, August Gin.

04.

Mittlerweile gibt es einige Kolleg*innen, die eure Idee sozusagen

adaptiert haben.

Wir betreiben unser Herzensprojekt aus Leidenschaft. Und jeder, der

in ähnlicher Richtung für unsere Augsburger Geschäfte und Lokale da ist,

schafft doch einen Mehrwert für Stadt und Region.

05.

Habt ihr einen Geheimtipp für ein wenig Abwechslung im

grauen Augsburger Corona-Alltag für uns?

Raus in die Natur! Unser Augsburg hat einiges zu bieten: wundervolle

Wälder, weite Landschaften und beeindruckende Gewässer. Für einen kleinen

Tapetenwechsel solltet ihr mal den tollen Weg am Lochbach entlang

erkunden. Startet an der Lechstaustufe 23. Egal ob zu Fuß oder mit dem

Rad, nehmt euch die Zeit, noch an der Lechstaustufe 22 vorbei zu schauen.

Von da geht’s am östlichen Lechufer Richtung Süden.


liebling augsburg I NTRO

9

AUGSBURG

ROCKT!

87,9 UKW

Radio an!


10 TRENDS

DER SZENE-TRENDSCOUT

DIE NEUESTEN TRENDS IM MÄRZ

von Harald Sianos

1. MIKROBRAUEREI: Hochwertig, regional natürlich.

Schon beachtlich, wie es die zwei Autodidakten

Jerome und Christopher mit viel

Leidenschaft, Neugier und Eigeninitiative vom

Hobby mit Gärbottich zum Profibrauen geschafft

haben. Vor den Toren Augsburgs in Bergheim

wird seit 2020 biozertifiziertes Bier unter

1

dem Label ROTES PONY mit regionalen Zutaten

gebraut. Helles, Dunkles, Pale Ale und Weißbier,

außerdem werden saisonal wechselnde

Spezialbiere entwickelt. Das leckere Pale Ale ist

wunderbar spritzig und herb und entfaltet seine

volle Fruchtigkeit (vom Cascade-Hopfen) erst in

der Nase und schließlich im Mund. Mehr Infos

unter www.rotespony.de | 2. IVY PARK: Durch

diese NEUE Collaboration mit adidas könnte

BEYONCÉS Label IVY PARK einen neuen

Push erleben. Die Unisex Kollektion umfasst u.a.

diesen Sneaker mit leicht transparenten und reflektierenden

Details und Stricklook. Durch die

Seilkordel im Fersenbereich lässt sich der Schuh

ganz lässig an die Gymtasche clippen. Gesehen

Foto Credits: www.adidas.com

2

in Augsburg bei deinem Sneaker Dealer, ab ca.

200 EURO | 3. APP HYPE: „In ist, wer drin ist“.

Diesen Hype pflegt die Audio-Only-App CLUB-

HOUSE, bei der man Gesprächen wie bei einem

Live-Podcast lauschen oder sich aktiv an Diskussionen

beteiligen kann. Also No Comments,

No Likes, No Camera. Aber auch keine einfache

Teilnahme. Denn wer mitmachen will, muß

Apple User sein und benötigt erst eine Einladung

eines aktiven Mitglieds! Ein negativer

Knackpunkt könnte sein, dass die App auf das

Adressbuch des Nutzers zugreift, was schon zu

großen Verstimmungen geführt hat, wenn man

ungefragt seine Kontakte offen gelegt hat. The

next big thing? Promis, Stars & Moderatoren

scheinen es zu lieben. Gesehen im Apple App

Store.

3

Sie haben den neuesten Trend und glauben, Sie gehören auf diese Seite? Dann schreiben Sie uns an sianos@designbuero7.com


v

tag & nacht

11

Lust zu tanzen?

#digitalbrecht

Brechtfestival 2021 feiert

Netzpremiere!

Das Brechtfestival hat für euch tolle Live-Streams, Kurzfilme, Musikvideos,

Konzerte und Lesungen produziert, die ihr seit dem 26.02. und noch bis

07.03.2021 exklusiv und online auf der digitalen Bühne erleben könnt.

So funktioniert‘s!

Unter #digitalbrecht findet ihr das Programm. Zum Festival loggt ihr euch

mit dem Festivalpass ein, den ihr für nur 12 Euro (für Schüler*innen, Studierende

und kleine Geldbeutel nur 7 Euro) unter https://dringeblieben.

de/brecht-festival/videos kaufen könnt.

Jede Woche 14 verschiedene

live online Kurse

5er-Karte ab 25 Euro

drop-in & dance!

www.downtown-dance.de

info@downtown-dance.de

DowntownDanceStudio

Kapuzinergasse 24, 86150 Augsburg, Tel 0821 / 508 80 40

Wer ist dabei?

Wir freuen uns zusammen mit euch auf Beiträge von den beiden Festivalleitern

Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, des Staatstheaters Augsburg,

der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot, Lina Beckmann, Charly

Hübner, Corinna Harfouch, Hanna Hilsdorf, Goshawk, Dakh Daughters,

Frank Wolff, Banda Internationale feat. Bernadette La Hengst, Charlotte

Brandi, Suse Wächter, Winnie Böwe, Bluespots Productions, theter, der

Otto Falckenberg Schule München, Stefanie Reinsperger und vielen

mehr! Diese erste Online-Ausgabe des Brechtfestivals beinhaltet bereits

produzierte Kurzfilme, Hörspiele, Literatur, Kino und Konzerte, die

dann gestreamt werden.

Hier sind alle Brechtfestival-Kanäle im Überblick:

Webseite: www.brechtfestival.de

Instagram: https://www.instagram.com/brechtfestival/

Twitter: https://twitter.com/BrechtfestivalA

Facebook: https://www.facebook.com/brechtfestival/

Telegram: https://t.me/brechtfestivalaugsburg

2 6 . 2 . – 7. 3 . 2 0 2 1

#digitalbrecht

www.brechtfestival.de


12

tag & nacht

Förderungen für freie Theater

sind gesichert

Das sind endlich wieder einmal gute Nachrichten in diesen schlechten

Zeiten: Die Stadt Augsburg unterstützt Einrichtungen ab 2022 bis 2024

mit jährlich 142.000 Euro. „Wir möchten das Programmangebot der

freien Theater in der Stadt auch weiter nachhaltig sichern und unterstützen

deren Arbeit“, so Kulturreferent Jürgen Enninger zur Verstetigung

der Förderung für die freien Theater der Stadt. Die Stadt Augsburg

hat mit ihren freien Theatern seit 2017 Zuwendungsvereinbarungen

geschlossen, die heuer auslaufen. Zum Ende der neuen Laufzeit von

2022 bis 2024 soll eine Evaluierung vorgenommen werden. Für den

Kulturreferenten Enninger ist die erneute Förderung ein großer Erfolg:

„In einer Zeit, in der pandemiebedingt laufend von Kürzungen die

Rede ist, Förderungen in voller Höhe für die nächsten drei Jahre zu

sichern, ist ein starkes Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt der Stadt.“ Im

laufenden Jahr konnten zur Existenzsicherung der Kunst- und Kulturschaffenden

zudem alle Zuschüsse der Stadt an ihre Kulturschaffenden

und Kultureinrichtungen in ungekürzter Höhe gesichert werden. Dies

gilt ebenso für die Clubs mit Liveprogramm. Wie Kulturreferent Jürgen

Enninger weiter ausführt, versuche sein Referat, den gebeutelten

Kulturakteuren in runden Tischen bestmöglich bei der Orientierung

im Förderungsdschungel zur Seite zu stehen und einen Austausch

zu ermöglichen. „Wichtig ist mir, dass das Kulturreferat jederzeit für

Kulturschaffende ansprechbar ist“, so der Referent.

swa Ridesharing-Dienst

Mehr als 300 Fahrgäste an

zwei Tagen

Taxifahrer Tugay Kanbur ist mit seinem Taxi auch als swaxi-Fahrer

unterwegs und freut sich mit swa-Projektleiterin Julia Boxler über die

Zusammenarbeit.

Der Ridesharing-Dienst „swaxi“ der swa wird jetzt von

Augsburger Taxis unterstützt. Immer freitags und samstags

zwischen 12.00 und 24.00 Uhr sind die swaxis in Augsburg

unterwegs und bringen die Fahrgäste auf Bestellung an ihr

Wunschziel. Ab sofort werden die acht swaxis aus dem swa

Carsharing-Fahrzeugpool an den Samstagen von zwei Taxis

unterstützt. Derzeit kann das swaxi während einer Testphase

noch kostenlos getestet werden. Die Taxis waren erstmals

Anfang Februar unterwegs und immerhin mehr als 1.000

Test-Nutzer haben sich angemeldet. Nach dem Testlauf

sollen weitere Fahrzeuge von Taxi-Unternehmen als swaxis

eingesetzt werden. Bereits beim Anruf-Sammel-Taxi (AST)

arbeiten die swa seit Jahren erfolgreich mit Taxi Augsburg

zusammen. „Anders als beim AST fahren unsere swaxis aber

keine feste Route“, sagt swa Projektleiterin Julia Boxler. Fahrgäste

können das swaxi per App rufen und einen virtuellen

Start- und Zielpunkt für die Fahrt angeben. „Der Fahrgast

bekommt alle Informationen zur Fahrt direkt aufs Smartphone

und erreicht komfortabel mit dem swaxi sein Ziel.“

24.03. Hochschule Augsburg

Die aktuellen Zeiten sind herausfordernd. Expert:innen sind gefragter

denn je. Neben einer guten Idee kommt es darauf an, den richtigen Kooperationspartner

zu kennen. Um Zukunftsthemen für Transferprojekte zu

erörtern und geeignete Kooperationspartner aus Hochschule, Wirtschaft

und Gesellschaft kennenzulernen, lädt die Hochschule Augsburg ein

zum virtuellen „HSA_transfer | Talk: Expert:innenwissen für die Region“

am Mittwoch 24.03., 16.00 bis 18.00 Uhr. Auf der Veranstaltung stellen

Professor:innen gemeinsam mit Kooperationspartnern aktuelle Transferprojekte

vor. Im Anschluss ist Zeit zum Netzwerken. Gemeinsam mit Partnern

aus Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen für gesellschaftliche

Zukunftsthemen zu entwickeln, das ermöglicht die Hochschule Augsburg

in Transferprojekten, die im Rahmen des Projekts HSA_transfer von der

Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule gefördert werden. Auf dem

HSA_transfer | Talk gibt es auch Informationen zu den vielseitigen Kooperationsmöglichkeiten

mit der Hochschule Augsburg.

Der HSA_transfer | Talk ist kostenfrei und virtuell. Eine Anmeldung ist

erforderlich, um den Link zur Einwahl rechtzeitig vor der Veranstaltung

zu erhalten.

Programm und Anmeldung unter:

www.hs-augsburg.de/HSA-transfer-Talk

Wollt ihr die Expert:innen der Hochschule Augsburg schon im Vorfeld

des HSA_transfer | Talk kennenlernen? Dann lest gerne gP Impulse – die

umfangreichste Visitenkarte, die es je an der Hochschule Augsburg gab:

www.hs-augsburg.de/HSA-transfer/Die-umfangreichste-Visitenkarte-der-

Hochschule-Augsburg


tag & nacht

13

Voll Energie. Voll Gechillt. Voll Fruchtig: Die Lösch-Zwerg Limonaden

5 x 3 Kisten Lösch-Zwerg Limonaden gewinnen

WOGENAU

Von Null auf Hundert in

17 Monaten!

Langfristig sicheren und bezahlbaren Wohnraum

sowie zusätzlich Bauqualität zu schaffen,

das sind die Ziele der WOGENAU eG. Die

Genossenschaft will jungen Familien ebenso

ein Zuhause bieten wie Alleinstehenden und

Senioren. Seit Monaten werden in Arbeitsgruppen,

Workshops und Stammtischen Konzepte

für eine lebendige Nachbarschaft und für

gemeinschaftlich genutzte Räume im Außenund

Innenbereich erarbeitet. Nun ist es soweit:

Die WOGENAU eG begrüßt das 100. Mitglied.

Familie Schäfer aus Augsburg nahm am vergangenen

Samstag die Mitgliedsurkunde entgegen.

Seit der Gründung der jungen Genossenschaft

im September 2019 wuchs die Mitgliederzahl

in 17 Monaten von Null auf Hundert. Obwohl

gerade keine Treffen stattfinden können und

digital gearbeitet werden muss, steigt der allgemeine

Zuspruch. Gerade in der Corona-Zeit

wird vielen Menschen deutlich, wie wichtig die

Wohnsituation für die eigene Lebensqualität

ist.

Die WOGENAU eG wird sich am Konzeptvergabeverfahren

der Stadt Augsburg für ein

Grundstück am Sheridan-Park bewerben – und

hofft auf einen Zuschlag. Das ist der erste

Schritt für ein Zeichen-setzendes Bauprojekt.

Die Genossenschaft ist zuversichtlich, dass sie

weiter wachsen wird und heißt weitere Mitstreiter/innen

willkommen!

Power, chillen oder pure Erfrischung. Du kannst jetzt entscheiden! Mit den leckeren Limonaden

Lösch-Zwerg Energy Cola-Orange, Hanf-Cola und Cola-Mix bist du für jede Gelegenheit bestens

gewappnet. Du benötigst Power? Dann volle Energy voraus mit dem Wachmacher Energy Cola-

Orange. Du willst nach einem stressigen Tag runterkommen? Dann entscheide dich für die chillige

Hanf-Cola. Oder brauchst du einfach mal eine Erfrischung zwischendurch? Dann gibt es mit dem

Cola-Mix genau das Richtige für dich. Lust auf eine leckere Erfrischung? Dann mach mit und gewinne

eins von drei Gewinnpaketen (à 3 Kisten je Sorte). Die neuen Limonaden von Lösch-Zwerg sind

außerdem im Lebensmitteleinzelhandel und in den

Getränkemärkten in und um Augsburg erhältlich.

Schick einfach eine Mail an redaktion@neue-szene.

de und komm rein in unseren tollen Zwergen-

Lostopf!

Weitere Infos bei Facebook unter

https://www.facebook.com/loeschzwerg.

original

Spenden für Inklusionshotel

e-Bike zu gewinnen!

Der Verein einsmehr – Initiative Down-Syndrom für Augsburg

und Umgebung startet eine weitere Spendenaktion:

Wer im März mindestens 21 Euro für das Inklusionshotel

einsmehr spendet, nimmt an einer Verlosung von knapp

80 Preisen teil. Als Hauptpreis winkt ein e-Bike im Wert

von 1.900 Euro, das die Radstation Augsburg gespendet hat

sowie ein im Spiel getragenes Trikot und Schuhe von Marco

Richter vom FCA. Die Vorsitzende, Karin Lange: „Wir sind

froh und stolz, dass unser Hotel einsmehr mit einem tollen

Team im November eröffnen konnte. Durch die Corona-

Pandemie hatten wir allerdings sehr schlechte Bedingungen.

Deshalb starten wir unsere Aktion Spende 21 und bitten um

Unterstützung, damit wir gut durch diese herausfordernde

Zeit kommen.“

Der Verein bedankt sich bei den Unternehmen, die Preise

zur Verfügung gestellt haben. Karin Lange: „Es sind für alle

schwierige Zeiten. Deshalb wissen wir es sehr zu schätzen,

dass wir von den Firmen, die wir angefragt haben, fast nur

Zusagen bekamen. Diese positive Resonanz hätten wir

nicht erwartet.“ Neben dem e-Bike gibt es Gutscheine für

Restaurants, Kultur oder Einkauf sowie viele Sachpreise zu

gewinnen.

Der Verein bittet um Spenden auf das Konto DE74 7205 0000

0250 5023 25. Damit die Preise an die glücklichen Gewinner/-

innen verschickt werden können, bitte die Adresse und wenn

möglich E-Mail-Adresse angeben.


14

tag & nacht

Eisbrecher - Neues Album

„Liebe Macht Monster“

Am 12. März erscheint mit „Liebe Macht Monster“

das achte Studioalbum der Münchner Erfolgs-Rocker

Eisbrecher

mit ihrem aus

Augsburg stammenden

Sänger

Alex Wesselsky.

Mit dem Titel

„FAKK“ erschien

bereits die Singleauskoppelung

mitsamt dazugehörigem

Video.

Dreieinhalb Jahre

nach dem Nummer

1-Album Sturmfahrt (2017) haben Alex Wesselsky

und Produzent Noel Pix den Eisbrecher-Sound neu

justiert. „Check dein Limit, Alter, komm mir nicht mit

Scheiß, dein Credit, deine Skills, dein Ding, dein Hype“,

beginnt Alex Wesselsky in „FAKK“ seinen rabiaten

Frontalangriff gegen alle Spinner, Hetzer und pseudopolitischen

Sektierer, aus welchem Milieu auch immer

sie stammen mögen. Im Refrain erklärt er unverblümt,

was er von diesen „Nichtsblickern“ hält: „Fakk du gehst

mir auf den Sack, Fakk ich hasse dich und dein Pack ...“

Der Style: Einhämmernder Rock-Metal mit Elektro-

Industrial Elementen. Live zu erleben am 18.07.21 in

Augsburg beim Sommer am Kiez.

Wir verlosen 2 CDs! Schickt einfach eine Mail an

eberle@neue-szene.de

Verena Kandler

Shiny Quarantine

Während der Live-Collage im Rahmen des Formates „Kultur

im Schaufenster“ (Projektraum Rechts- der-Wertach)

entstand Verena Kandlers Arbeit „Shiny quarantine“ (Acrylfarbe

und Plastikmüll-Collage auf Banner). Die Collage

visualisiert den pandemiebedingten Alltag zuhause in

Isolation und in Überpräsenz an digitalen Medien. Die

Künstlerin Verena Kandler sammelte vorab Plastikmüll

und verwendete diesen als Collagematerial, das Banner

als Gestaltungsgrund erhielt sie von den Kunstmuseen

Augsburg. Die Transformation von Inhalten aus Werbung

und Medien ist ein zentraler Aspekt ihrer künstlerischen

Arbeit. Die Collage wurde kurz nach der Ausstrahlung

verkauft - wer Interesse an Nachdrucken und weiteren

Arbeiten der Künstlerin hat, schaut einfach auf www.

verenakandler.com vorbei.

„Play Me, I’m Yours“ Augsburg sucht kreative Köpfe

Vom 03. bis 26. September werden die farbenfrohen Straßenklaviere

von „Play Me, I’m Yours“ bereits zum fünften Mal die Augsburger Plätze

übernehmen. Damit die Augsburger nicht nur durch deren Klang, sondern

auch durch das Erscheinungsbild der Klaviere verzaubert werden

können, sucht der Veranstalter Augsburg Marketing ab sofort wieder

kreative Köpfe zum Gestalten der „Play Me“-Klaviere. Bewerbungsschluss

ist der 09. April 2021. Bei den Klavieren handelt es sich um gebrauchte

Instrumente, aus denen kreative Köpfe jetzt einmalige Kunstobjekte

gestalten dürfen. Egal, ob mit Motiven aus Augsburg, einem Bezug zur

eigenen Arbeit oder Themen, die am Herzen liegen – inhaltlich sind

den Bewerbern keine Grenzen gesetzt. Die Klaviere müssen spielbar und

natürlich transportierbar bleiben. Wie man sein Klavier gestaltet und mit

welchen Materialien, bleibt dabei den Kreativen überlassen. Bewerben

dürfen sich alle aus Augsburg und Umgebung, unabhängig davon, ob

alleine, mit Kollegen, Freunden, Schülern oder der Familie. Ende April

wählt die „Play Me, I’m Yours“-Jury aus den Bewerbungen die besten Ideen

aus. Für die benötigten Materialien erhalten die Klaviergestalter bis zu

300 Euro. Von Mitte Mai bis Mitte August hat jeder Künstler bzw. jedes

Team Zeit, aus einem einfachen Klavier ein unverwechselbares Klavier

für Augsburg zu gestalten.

Bewerbungen sind ab sofort möglich. Hierfür einfach das

Anmeldeformular auf augsburg-city.de/pmiy ausfüllen und zusammen

mit einer Skizze der Idee abschicken. Bewerbungsschluss ist der 9. April

2021.

Weitere Informationen auf augsburg-city.de/pmiy.


tag & nacht

15

sauber drauf!

Mindzone Augsburg

Wenn gerade keine Pandemie wütet, ist Augsburg eine Stadt

mit einem regen Nachtleben, das sich schon seit vielen Jahren

nicht mehr vor anderen Großstädten zu verstecken braucht. Für

viele Menschen ist die Clubszene Subkultur und Lebensraum.

Ein Ort, der Platz für Ekstase und neue Erfahrungen bietet.

Kein Wunder also, dass verschiedenste Rauschmittel, ob nun

legale oder illegalisierte, schon immer Teil dieser Kultur sind.

Auf den Tanzflächen dieser Welt werden die verschiedensten

psychoaktiven Substanzen mit unterschiedlichsten Zielen

konsumiert: Sie sollen öffnen, aufputschen,

HSA_transmitter

Innovativer Raum für Zukunftsgestalter

HSA_transmitter – innovativer Raum für Zukunftsgestalter

Ausstellungen sind aufgrund von Corona aktuell geschlossen. Nicht so an der

Hochschule Augsburg: Die große Fensterfront des Innovationsraums HSA_transmitter

an der Haunstetter Straße 27 in Augsburg ermöglicht Ausstellungsbesuche

„von außen“. Gezeigt werden Projekte, die Studierende mit Kooperationspartnern

realisieren. Innovative Lösungen für gesellschaftliche Zukunftsthemen gemeinsam

mit Expertisen aus Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln

lautet die Zielvorgabe. So arbeiten Studierende, Lehrende und externe Partner als

Zukunftsgestalter in Transferprojekten eng zusammen und zeigen die Ergebnisse

regelmäßig im HSA_transmitter.

Alle Ausstellungen sind auch digital abrufbar, wie z.B. die HSA_transfer | Themenschau

(unter www.hs-augsburg.de/HSA-transfer-Themenschau.html) Sie

zeigt technische Lösungen für einen barrierefreien Balkon für Rollstuhlfahrer, das

innovative Sportstättenkonzept für den SV Bergheim, Entwurfs- und Planungsarbeiten

für das Jugendhaus Lehmbau und informiert über Urban Gardening an

der Hochschule Augsburg.

enthemmen oder tiefe

Einblicke in das eigene Selbst ermöglichen. Doch kann der

Konsum Gefahren bergen. Auch wenn es keinen risikofreien

Drogenkonsum geben kann, können diese deutlich reduziert

werden. Das großteils ehrenamtliche Team von Mindzone

Augsburg beschäftigt sich genau mit der Frage, wie sie die

Konsumkompetenz der Feiernden erhöhen können. Nicht

durch Tabuisierung, sondern durch Informationen und einen

offenen Dialog ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. Zu

einer modernen Feierkultur gehört auch, Risiken für die Feiernden

zu mindern, die sich für den Drogenkonsum entscheiden.

Hier hilft Mindzone mit einem Stand direkt vor Ort. Gerne

können sich Interessenten, ob Ehrenamtliche oder Veranstalter,

mit Mindzone Augsburg in Verbindung setzen. Denn auch für

die Partyszene wird es eine Zeit nach Corona geben.

HSA_transmitter, Hochschule Augsburg, Campus am Brunnenlech, Haunstetter

Straße 27, 86161 Augsburg, Telefon: +49 821 5586-3656, E-Mail: hsa-transmitter@

hs-augsburg.de

Website: www.hs-augsburg.de/HSA-transmitter

24.03. Friedensbüro Online-Termin

Augsburger Friedensgespräche

Am 24.03. um 19.00 Uhr werden die „Augsburger

Friedensgespräche“ fortgesetzt. Zum Thema

„Religiös begründeter Antisemitismus: Ursachen,

Wirkungen und aktuelle Strategien zur Prävention“

diskutieren Dr. Henry G. Brandt, Rabbiner

und u.a. ehemaliger Vorsitzender des Deutschen

Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische

Zusammenarbeit und Vorsitzender

der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK), Prof.

Dr. Margot Käßmann, evangelisch-lutherische

Theologin und ehemalige Ratsvorsitzende der

Evangelischen Kirche in Deutschland, Herr

Ahmad Mansour, deutsch-israelischer Psychologe

und Autor sowie Dr. Josef Schuster, Präsident des

Zentralrats der Juden in Deutschland.

Wie in vielen europäischen Gesellschaften spielt

auch in Deutschland die Religion nur noch eine

untergeordnete Rolle. Das bedeutet aber nicht, dass

der religiös begründete Antijudaismus bzw. religiös

geprägte Antisemitismus verschwunden wären. Auf

welchen Narrativen baut seit dem frühen Christentum

die christliche Theologie der Verachtung des

Judentums auf? Welche religiösen Inhalte speisen

den Antisemitismus im Islam? Wie wirken die christlichen

und islamischen Religionsvertreter*innen

diesen Narrativen entgegen?

Die Augsburger Friedensgespräche sind eine Kooperation

von Friedensbüro und Büro für gesellschaftliche

Integration der Stadt Augsburg, Universität

Augsburg, Volkshochschule Augsburg und Evangelisches

Forum Annahof. Die Veranstaltung findet

online statt. Der Zugang ist kostenfrei. Entsprechende

Informationen und der Zugangslink werden

noch unter https://www.friedensstadt-augsburg.de/

de/veranstaltung/augsburger-friedensgespraeche

bekannt gegeben.


16

Zoom

WIN -WIN durch

ROT-ROT ...

Im politischen Gespräch mit Dr. Florian Freund (SPD) und

Christine Wilholm (DIE LINKE)


Zoom

17

Die soziale Fraktion im Augsburger Stadtrat setzt sich aus den Mandatsträgern

von SPD und DIE LINKE zusammen, die bei der Kommunalwahl im März einen Sitz im

Stadtrat erreicht haben. Die Fraktion besteht aus 10 Stadträt*innen dieser beiden

Parteien und wird durch Christian Pettinger (ÖDP) als Hospitant ergänzt. Wir haben den

Fraktionsvorsitzenden Dr. Florian Freund und Stadträtin Christine Wilholm zu einer

ersten Bilanz in ihren Fraktionsräumen im Rathaus getroffen.

Von Markus Krapf

Vielen Dank für die mittägliche Einladung ins

Rathaus. Sie beide arbeiten hauptberuflich in

ihren „normalen“ Jobs, sind keine berufsmäßigen

Stadträte. Haben sie gerade Mittagspause?

Freund: Genau, ich arbeite in der Innenstadt

im Bereich Landes- und Regionalplanung. Ich

bin Volkswirt von Beruf und wurde nach meiner

Promotion im Jahr 2008 bei der Regierung von

Schwaben angestellt. Die Arbeit dort macht mir

Spaß und ist vielseitig. Der Arbeitsplatz in der

Innenstadt hat außerdem den Vorteil, dass die

Wege ins Rathaus kurz sind und sich die Mittagspause

für unser Interview im Rathaus anbietet.

Wilholm: Ich bin gelernte DV-Kauffrau und

arbeite beim WEKA-Verlag in Kissing im Software-

Vertrieb. Seit November bin ich allerdings komplett

im Homeoffice tätig und habe ebenfalls nicht

so einen weiten Weg ins Rathaus.

Für unsere Stadt ist es immens wichtig, dass

man die Opposition wieder deutlicher wahrnimmt,

als das in der letzten Periode der Fall

war. Verantwortlich dafür ist besonders auch

ihre soziale Fraktion. Wie beurteilen sie die

aktuelle Konstellation im Augsburger Stadtrat?

Freund: Wenn ich anfangen und für die SPD

sprechen darf … Wir waren zunächst einmal

vor allem von dem schlechten Ergebnis bei der

letzten Stadtratswahl betroffen. Aber auch von

der Tatsache, dass CSU und Grünen die knappe

Mehrheit im Stadtrat ausreichte und sie ohne uns

weiterregieren wollten.

Die SPD wäre also gerne weiter Teil der Stadtregierung

geblieben?

Freund: Natürlich. Die geschilderte Situation

nach den Wahlen hat uns ein Stück weit

überrascht, denn wir hätten uns in Anbetracht der

großen Herausforderungen, die vor uns liegen,

und der erfolgreichen Arbeit unserer Referenten

in der letzten Periode schon gerne weiterhin an

der Regierungsarbeit beteiligt, wenn auch in einer

anderen Rolle als der kleinste Partner. Das wollte

Schwarz-Grün aus welchen Gründen auch immer

aber so nicht haben und das Ergebnis sehen wir

jetzt: Die Regierungsarbeit in Augsburg funktioniert

bisher nicht gut!

Ist es dagegen aus der Perspektive der LINKEN

ein Glücksfall, dass sich die SPD mit der Rolle

der Opposition abfinden musste?

Wilholm: Das würde ich so nicht sagen, denn

ich persönlich hätte der SPD schon mehr Stimmen

gegönnt. Als Segen hätte ich es empfunden,

wenn wir einen Oberbürgermeister Dirk Wurm

bekommen, eine Fraktion DIE LINKE im Stadtrat

hätten und Augsburg jetzt von einer rot-rot-grünen

Mehrheit regiert würde.

Täuscht der Eindruck, dass SPD und LINKE

jetzt deutlich mehr Durchschlagskraft besitzen?

Wilholm: Uns verbindet mit der SPD, dass

beide Parteien sehr auf das Soziale achten. Es geht

um die Menschen, die nicht viel Geld haben, die

schwer eine Wohnung finden, die auf den immer

teureren ÖPNV angewiesen sind und natürlich auf

die Lohnersatzempfänger*innen und Soloselbstständigen,

denen es in dieser Coronazeit noch

schlechter geht als vorher. Die Zusammenarbeit

mit der SPD in der sozialen Fraktion ist für alle

Beteiligten eine Win-win-Situation, allein schon

durch die organisatorischen Strukturen in der

Geschäftsstelle und durch die höhere Zahl an

Stadträt*innen. Mit den acht Stadträt*innen der

SPD, Christian Pettinger von der ÖDP und Frederik

Hintermayr und mir sind wir insgesamt zu elft.

Können sie das so unterschreiben, Herr

Freund?

Freund: Dass eine solche Fraktion funktioniert,

hat natürlich auch etwas mit den handelnden

Personen zu tun. Ob das mit den beiden Vertretern

der LINKEN aus der letzten Periode auch

funktioniert hätte, ist eher fraglich, denn die verfolgten

schon eine eher dogmatische Strategie. Uns

ist es aber vor allem wichtig, pragmatische Ansätze

zu finden. Ein Beispiel: Natürlich ist es das Ziel,

irgendwann einen kostenlosen ÖPNV zu haben,

dafür sind aber erst einmal Zwischenschritte nötig,

um sich auf das Machbare zu fokussieren. Und das

funktioniert in dieser Konstellation mit Frederik

Hintermayr und Christine Wilholm sehr gut.

Was hat sich für ihre Partei im Umgang mit

den ehemaligen Partnern von CSU und Grünen

geändert?

Freund: Das Verhältnis ist weiterhin kollegial

und gut. Die Art der Arbeit innerhalb des Rats hat

sich aber leider dahingehend geändert, dass beide

Regierungsparteien sich alleine besprechen, eine

Entscheidung treffen und diese dann einfach so

umsetzen. Man wird also vor vollendete Tatsachen

gestellt.

War das anders, als die SPD noch Teil der

Regierung war?

Freund: Ja. Ich mache das an Ausschussvorbesprechungen

fest, die ich so kenne, dass alle

Fraktionen und Einzelstadträte daran teilnehmen.

Mittlerweile gibt es aber Vor-Vorbesprechungen

der Regierungsfraktionen, erst danach werden

die anderen Stadträte beteiligt. Das kann man so

machen, keine Frage, aber nicht wenn man an

einer echten und sachlichen Diskussion interessiert

ist. Mal sehen, wie sich das in den nächsten

Jahren entwickeln wird, denn ich glaube, dass sich

die Mitglieder der Koalitionsfraktionen in ein sehr

enges Korsett begeben haben. Ob das auch in den

kommenden fünf Jahren funktioniert, wird man

sehen, ich bin da eher skeptisch.

Frau Wilholm, sie sind zum ersten Mal Teil

des Augsburger Ratssystems. Wie haben sie ihr

erstes Jahr ganz persönlich erlebt?

Wilholm: Politisch war mein erster Eindruck

von einer ziemlichen Enttäuschung über die


18

Zoom

Welche Themen beinhalten denn die schwierigeren

10 Prozent?

Wilholm: Die ÖPNV-Kiste ist eines dieser Themen.

Wir hatten ja in unserem Wahlprogramm

kostenlosen ÖPNV gefordert, die SPD wollte das

365 Euro-Ticket. Da wären wir gerne diesen Schritt

weiter gegangen, aber wie Florian vorhin schon

gesagt hat, muss man eben manchmal Kompromisse

machen, um pragmatisch Schritt für Schritt

arbeiten zu können.

Wie wichtig ist die Fraktion der Bürgerlichen

Mitte für eine zielführende Arbeit der Opposition

im Stadtrat?

Freund: Diese Fraktion hat das gleiche Schicksal

wie wir, bei gewissen Entscheidungen sind wir

alle zusammen außen vor. Die Zusammenarbeit

mit der Bürgerlichen Mitte ist gut, man bespricht

sich und tauscht Informationen aus. Zuletzt war

Freund: „Die Regierungsarbeit in Augsburg

funktioniert bisher nicht gut!“

Grünen geprägt, weil sie zum Teil vor der Wahl

komplett anders gesprochen haben, als sie jetzt

handeln. Das beginnt schon bei der Zusammenarbeit

mit der CSU, die etliche Grüne vor der Wahl

kategorisch ausgeschlossen hatten. Außerdem

habe ich ziemlich schnell festgestellt, wie viel

Arbeit mit diesem Amt verbunden ist. Man kann

sich das wie einen zusätzlichen Halbtags-Job

vorstellen und so habe ich konsequenterweise in

meinem Brotjob die Zeiten reduziert, um nicht

immer alles in Hektik erledigen zu müssen.

Macht die politische Arbeit in dieser schwierigen

Corona-Situation überhaupt Spaß?

Wilholm: Mir würde es als kulturpolitische

Sprecherin der sozialen Fraktion schon mehr Spaß

machen, wenn ich auf Vernissagen, Premieren

oder Lesungen gehen könnte. Meine Intention

war es eigentlich, mich mit den Augsburger

Kulturschaffenden noch enger zu machen als das

sowieso schon der Fall ist. Das alles ist aktuell nicht

möglich, darüber hinaus fehlt es mir natürlich

auch, mich persönlich mit Bürger*innen treffen zu

können oder nach einer Sitzung einmal zusammen

etwas trinken zu gehen. Für den ganz großen

Spaß menschelt es mir einfach zu wenig.

Wie wird der gebeutelte kulturelle Bereich in

der Zeit nach Corona aufgestellt sein?

Wilholm: Aktuell sind alle Kulturschaffenden

damit beschäftigt, einfach nur zu überleben. Deswegen

habe ich auch wenig Verständnis dafür, dass

Herr Aiwanger in der Staatskanzlei laut darüber

redet, die Friseure oder den Nonfood-Einzelhandel

wieder zu öffnen, aber mit keinem Wort über

Kultureinrichtungen spricht. Man hat auf den

vielen Veranstaltungen in den Monaten zwischen

den Lockdowns gesehen, wie gut die Hygienekonzepte

waren und auch umgesetzt wurden. Es ist in

Augsburg nicht ein einziger Fall bekannt, dass sich

jemand auf einer kulturellen Veranstaltung infiziert

hätte. Dass man hier mit zweierlei Maß misst und

den Kulturschaffenden nicht dasselbe Gewicht wie

den oben genannten Branchen zugesteht, ist mir

völlig unverständlich. Wenn es irgendwann wieder

losgeht und es in Augsburg im kulturellen Bereich

nicht mehr viel geben wird, dann fehlt nicht nur

den Bürger*innen etwas sehr Wichtiges, sondern

auch allen Besucher*innen unserer Stadt. Diese

Gefahr sehe ich absolut, weil einfach zu wenig für

die Künstler*innen getan wird.

Wie groß ist die Gefahr, dass durch ihre enge

oppositionelle Zusammenarbeit die Identitäten

ihrer jeweiligen Partei verloren gehen

könnten?

Freund: Wir haben diese Entscheidung ja

nicht aus der hohlen Hand getroffen, sondern in

vielen Gesprächen die Wahlprogramme nebeneinander

gelegt und unsere Zielsetzungen verglichen.

Dabei haben wir festgestellt, dass wir zu 90

Prozent identische Ziele für Augsburg haben und

uns über die restlichen 10 Prozent verständigt. In

jedem dieser Punkte haben wir einen Kompromiss

gefunden, der unsere beiden Positionen widerspiegelt.

das bei der Sanierung der BOS/FOS und RWS der

Fall, wo sich herausgestellt hat, dass die Sanierung

viel teurer wird als von Herrn Merkle vorhergesagt

und dass man mit einem Neubau möglicherweise

doch günstiger fahren könnte. Diese Meinung

hatte die Bürgerliche Mitte von Anfang an. Wir

haben uns dem angeschlossen, weil die Zahlen für

eine Sanierung explodiert sind.

Wie beurteilen sie die bisherige Regierungsarbeit

der Kolleg*innen von CSU und Grünen

im ersten Jahr der Periode?

Wilholm: Auch ich finde, dass viele Themen

zu sehr im Hinterzimmer entschieden werden.

Wenn wir konstruktive Vorschläge einbringen,

werden sie nicht anerkannt, die Stadtregierung

arbeitet diese dann einfach kurzerhand in ihre

eigenen Anträge ein. So ist das zum Beispiel bei

der Aufhebung der Maskenpflicht beim Sport an

Wertach und Lech passiert. So ähnlich tauchten

bereits einige unserer Ideen in umgeschriebener

oder reduzierter Form plötzlich in den schwarzgrünen

Anträgen auf.

Freund: Ich möchte vorwegschicken, dass wir

uns gerade im Zusammenhang mit der Corona-

Krise relativ lang ruhig verhalten haben. Erst

als die Probleme trotz vieler Hinweise von uns

weiterhin geleugnet wurden, wie zum Beispiel bei

der Sach- und Personalausstattung, der Erreichbarkeit

oder der Nachverfolgung im Gesundheitsamt,

haben wir die Regierungsarbeit öffentlich

kritisiert. Ein anderes Thema ist die geführte


Zoom

19

Diskussion über die Linie 5, die ich für eine Sünde

am öffentlichen Nahverkehr halte. Die S-Schleife

durch das Thelottviertel macht überhaupt keinen

Sinn, weil man dadurch eine längere Fahrzeit hat,

mehr Fahrzeuge benötigt und viel mehr Geld

in die Hand nehmen muss. „Unsere“ Variante

über die Rosenaustraße ist technisch tragbar und

macht deutlich mehr Sinn. Ich halte es für einen

weiteren Sündenfall, das Staatstheater so zu bauen,

wie es die Regierung plant, obwohl es trotz aller

Reduzierungen immer noch bis zu 200 Millionen

Euro mehr kostet, als wenn man es mit einem

Kostendeckel von 186 Millionen versehen hätte.

Sie beide treffen im Stadtrat regelmäßig auf

vier Vertreter der AfD. Über welche Erfahrungen

können sie berichten?

Freund: Antifaschismus ist bei allen an unserer

Fraktion beteiligten Parteien ein festes Fundament.

Und die AfD, die sich ja zuletzt sogar noch weiter

radikalisiert hat, ist für uns keine verhandelbare

Größe, mit der wir in Austausch gehen würden.

Die Augsburger AfD tut sich darüber hinaus durch

keinerlei inhaltliche Arbeit hervor. Es gab seit 2014

noch keinen einzigen Antrag, der dem Gemeinwohl

genützt oder auch nur irgendeine Form von

Substanz beinhaltet hätte. Diese vier Personen verarschen

ihre Wähler, die sich ja eine Veränderung

erhofft hätten, anders kann man das nicht sagen.

Wilholm: Mir ist es als Antifaschistin äußert

unangenehm, diesen Personen überhaupt real

unseren Schüler*innen während der Corona-Krise

umgeht, wie man die Bausubstanz in den Schulen

hat verlottern lassen und wie schleppend man

dieses Thema jetzt angeht, das muss sich dringend

ändern. Auch beim Öffentlichen Nahverkehr vor

dem Hintergrund der Klimakrise und der Verteilungsgerechtigkeit

muss viel passieren. Gerade

hier wurde in den letzten Monaten durch die

Ausdünnung des Taktes und die Tarifsteigerungen

sehr viel kaputt gemacht.

Frau Wilholm, stand es für sie zur Debatte, sich

anstelle von Frederik Hintermayr als Bundestagskandidatin

für DIE LINKE aufstellen zu

lassen?

Wilholm: Absolut nicht! Auch als ich wegen

der Landtagskandidatur gefragt wurde, habe ich

verneint, denn ich sehe mich nicht als Berufspolitikerin.

Ich will mein Leben mit Fokus in der Augsburger

Gesellschaft nicht aufgeben und möchte

nicht zwischen zwei Städten hin- und herjetten.

Stichwort Berufspolitiker. Nicht wenige

hätten sich Florian Freund vor der letzten OB-

Wahl als Kandidat der SPD vorstellen können.

Freund: Dirk Wurm und ich haben das tatsächlich

besprochen und auch ich war und bleibe

der Meinung, dass Dirk einfach die besseren

Voraussetzungen hatte. Er war sehr beliebt als

amtierender Referent, er ist sehr gut vernetzt in

der Stadtgesellschaft und ein anderer Kandidat

hätte kein anderes Ergebnis geholt, höchstens ein

schlechteres. Stichwort Berufspolitiker: In meiner

familiären Situation mit meinen drei Kindern

und einer glücklichen Ehe habe ich aktuell keinen

Drang, irgendetwas zu ändern. Ich bin richtig

gerne das, was ich gerade bin, alles andere diskutieren

wir zur gegebenen Zeit. (max)

Wilholm: „Politisch war mein erster Eindruck

von einer ziemlichen Enttäuschung über die

Grünen geprägt.“

begegnen zu müssen. Außer einigen Allgemeinplätzen

zur Flüchtlingsproblematik, schlechtem

Benehmen wie z.B. am Klimacamp und den

rassistischen und misogynen Anfeindungen gegen

unsere Kollegin Lisa McQueen habe ich bisher

nichts für unsere Stadtgesellschaft Relevantes

wahrgenommen.

Was sehen sie als ihr wichtigstes Thema für die

aktuelle Periode an?

Wilholm: Die Menschen, die wenig Geld

haben, müssen weiterhin am städtischen Leben

teilnehmen können. Sei es an der Kultur, am

ÖPNV oder dass sie einfach nur bezahlbare

Wohnungen finden können. Diese Bürger*innen

machen immerhin circa die Hälfte der Augsburger

Bevölkerung aus.

Freund: Die Themen Bildung und Verkehr

teilen sich meine erste Priorität. Wie man mit


20

Zoom

Von Wölfen aufgezogen!

30 Jahre Neue Szene. Constanze Ridil war nicht nur eine der bekanntesten und

erfolgreichsten DJanes und Party-Veranstalterinnnen unserer Stadt, sie war auch die

erste Azubine in der Geschichte der Neuen Szene. Zum Jubiläum haben wir sie in der

Zeitmaschine auf den Beifahrersitz gebeten. Von Walter Sianos

Constanze, wo fangen wir denn bei dir an?

Mit dem Siedlerhof. Ich habe Anfang der 90er dort als Bedienung

gejobbt und der damalige Pächter Horst Himmerer hat an den Wochenenden

selber aufgelegt. Sein Sound war immer ganz schlimm und irgendwann

konnten meine beste Freundin Andrea Horndasch und ich ihn dazu überreden,

dass er uns das DJ-Pult überlässt. Unsere ersten Partys stiegen unter dem

Motto „Das Grauen hat ein Ende”.

Ich nehme an, es hat gerockt?

Voll! Wir haben viel Hip Hop gespielt, aber auch Indie, Elektronik und

auch mal Punk. Im Prinzip war das damals schon so eine Art Alternative-Disco.

Du und Andrea Horndasch, ihr wart das erste weibliche DJ-Duo der

Stadt.

Ja, das kann man so sagen. Wir waren schon immer sehr musikaffin,

ständig auf Konzerten und haben damals schon ein kleines Vermögen in

Platten investiert.

Und wann wurde daraus Conan DNS?

Bevor wir DJanes wurden, hatten Andi und ich ein eigenes Atelier in

Lechhausen. Wir hatten damals das Gefühl, malen zu müssen und haben uns

erstmal künstlerisch an der Leinwand ausgetobt. Als Künstlerkollektiv haben

wir den Namen Conan DNS gewählt, daraus wurde letztendlich später unser

DJ-Name.

Ein Blick in die Vergangenheit mit

Constanze Ridil

Eure erfolgreichste Partyreihe war „Disco Inferno”, ein echter Publikumsrenner.

Mitte der Neunziger haben wir eher zufällig auf einer Party aufgelegt

und die Leute sind steil gegangen. Gerade an Fasching wird ja gerne mal

viel Mist gespielt, obwohl es da sehr viele gute und funky Discostücke gibt.

So entstand die Idee, die erste Veranstaltung lief in der Kresslesmühle vom

Stapel, bis wir dann für einige Jahre unser Zuhause im Kerosin fanden.

Im Kerosin gab es 1999 einen legendären Rosenmontag …

... mit 1.200 Leuten im Durchlauf. Ein Glück, dass uns damals das

Ordnungsamt nicht auf die Schliche kam. Ich habe in dieser Zeit direkt über

dem Kerosin in der Gögginger Straße gewohnt und als ich am frühen Abend

aus dem Fenster schaute, wurde mir ganz heiß. Bereits eine Stunde vor Einlass

standen die Leute fast bis zum Hotelturm (lacht). Im Laden war später so

eine Hitze, dass sich die Tapeten von den Wänden lösten.

Das war ja auch die erfolgreichste Party im Kerosin ever. Was war denn

euer Erfolgsrezept?

Unter anderem das Visuelle. Einfach nur auflegen war uns zu wenig, wir

haben den Shows mit Deko, Beamern, Licht und Effekten einen individuellen

Anstrich verpasst. Das war unser Markenzeichen und es kam bei den

Leuten immer super an.


Zoom

21

Du warst aber auch der erste „Lehrling” in der Historie der Neuen

Szene. Ganz ehrlich, ich weiß nicht mehr, wie du bei uns gelandet bist.

Ich habe als Studentin immer wieder mal bei euch gejobbt und als Charlie

Sono 1996 für vier Wochen nach Indien reiste, hat er mich gefragt, ob ich

ihn in dieser Zeit vertreten will. Ich hatte Semesterferien und voll Bock, aber

anscheinend hatte er dich, Danny und Pit nicht wirklich unterrichtet. Ich

kann mich noch gut an meinen ersten Arbeitstag erinnern, ich kam zur Tür

rein und dein erster Kommentar war, „Mit der blöden F**** arbeite ich nicht

wusste, hat er den Ball weitergespielt und prompt kam der dann auch bunt

angemalt wieder zurück.

Wie würdest du deine Zeit bei uns beschreiben?

Wunderschön und lustig. Was mir extrem gut gefallen hat: der Job ging

weit über das Machen eines Magazins hinaus. Ihr hattet ja damals noch den

Kerosin-Club und ich habe sehr viel über Eventmanagement und Organisation

gelernt, wie man Netzwerke knüpft und wie ein Gastronomiebetrieb

überhaupt funktioniert. Musik hat in all diesen Jahren immer eine sehr

große Rolle gespielt und vor allem wurden aus Arbeitskollegen Freunde.

Legendär war dein Praktikanten-Check

am ersten Tag: „Komm mal her, Bürschle!

So, als erstes wird jetzt mal der Abfall

geleert.”

Genau, das war der Charaktertest, erst

einmal einen blöden Spruch raushauen

und dann schauen, wie die Leute reagieren.

Ich habe bei der Neuen Szene wirklich viel

gelernt, vor allem aber das Fluchen. Und

zwar cool zu fluchen! Das bringt mir heute

noch in meinem Arbeitsumfeld sehr viel Respekt

bei den Kollegen ein. Ich sage immer,

ich wurde von Wölfen aufgezogen. Fünf

Jahre in einem reinen Männerbüro, so etwas prägt natürlich

ungemein.

2001 ging deine Berufsreise weiter, du hast jahrelang in

der Werbebranche gearbeitet und seit 2012 ist der TÜV

SÜD dein Arbeitgeber. Das stelle ich mir ungefähr so aufregend

vor wie einen Abend mit Marianne und Michael.

Ich wollte unbedingt in einem großen Laden und vor

allem auch in München arbeiten. So bin ich beim TÜV SÜD

gelandet, nachdem ich eine Stellenanzeige gelesen hatte, die

wie auf mich zugeschnitten war. Ich dachte zuerst auch, dass

das eher so ein Opa-Verein ist, aber die Realität ist eine ganz

andere.

zusammen!” Wumms, das hat gesessen und zu allem Überfluss standen sich

die Schreibtische von Charlie und dir direkt gegenüber. Wir mussten uns

also zwangsläufig in die Augen schauen.

Ähem … wo ich doch sonst immer eher ein Gentleman bin.

An dir mochte ich immer deine geradlinige Art. Jedenfalls hat es nicht

lange gedauert, bis das Eis geschmolzen war und wir hatten eine wunderbare

Zusammenarbeit.

Anschließend wurdest du unsere erste Auszubildende.

Kurz vor meinem 30. Geburtstag habe ich mein Lehramtstudium

geschmissen und musste mich komplett neu orientieren. Nach diesen

vier Wochen Vertretung hatte ich Blut geleckt und empfand es als großes

Glück, dass ich 1997 eine Ausbildung bei der Neuen Szene antreten durfte.

Anschließend wurde ich sogar zur Redaktionsleiterin befördert.

Zum 25-jährigen Jubiläum der Neuen Szene habe ich über ehemalige

Mitarbeiter geschrieben. Bei dir stand: „Greatest Darling ever!

Konnte als Redaktionsleiterin gleichzeitig rauchen, telefonieren,

fluchen, Anweisungen geben, essen und trinken. Immer wenn wir

nicht weiterwussten und der Kreativitätsakku leer war hieß es …

Coooonstaaaanze!”

Das kann ich übrigens heute noch alles, bis aufs Rauchen, das habe ich

aufgegeben. Wir waren wie Ping und Pong, wenn einer mal nicht weiter

Und zwar?

TÜV SÜD ist ein weltweiter Konzern mit 25.000 Mitarbeitern. Ich

arbeite im Management-Service, da geht es speziell um Qualitätsmanagement,

Zertifizierungen und Auditierungen. Das ist ein sehr komplexes und

spannendes Thema mit vielen Innovationen. Zum 150. Jubiläum vom TÜV

SÜD war ich zwei Jahre für ein Sonderprojekt zuständig und bin in dieser

Zeit sehr viel herumgekommen, Tokio, Singapur, Brüssel … Noch dazu ist

das ein wirklich sehr netter und fairer Arbeitgeber, ich habe tolle Kollegen

und einen super Chef, ich fühle mich da pudelwohl.

Ihr habt mit dem Disco Inferno ein Comeback gefeiert ...

Das musste irgendwie sein und es hat unheimlich Spaß gemacht. Es

kamen viele alte, aber auch viele neue Leute. Die letzte Sause war vor ziemlich

genau einem Jahr am Faschingssamstag im Lamm. Der Laden war voll,

es wurde wild getanzt und alle standen Rücken an Rücken. Das kann man

sich heute in diesen Coronazeiten gar nicht mehr richtig vorstellen.

Welchen Unfug hast du dir noch für die Zukunft aufgehoben?

Ich möchte wieder auf Konzerte gehen und verreisen. Ich bin seit über

30 Jahren Vegetarierin und lebe seit Kurzem komplett vegan. Ich beschäftige

mich viel mit alternativer Ernährung – in der aktuellen Coronaphase hat

man dafür ja genügend Zeit. Was mich immer noch freut ist, dass ich euch

Fleischhaufen damals den einen oder anderen Impuls mitgeben konnte. Früher

bestand eure Brotzeit ausschließlich aus Leberkässemmeln und Zigaretten,

durch mich gab es dann auch mal Salat oder vegetarische Aufstriche …


22 HEIMATKLÄNGE

DER

WELTSTAR

VON

NEBENAN

Fotos: Christian Hartmann + Werner G. Lengenfelder + Ilse Ruppert


HEIMATKLÄNGE

23

WOLFGANG LACKERSCHMID

ist eine deutsche Jazz-Koryphäe, ein Vibraphon-Virtuose, Komponist,

Bandleader, Konzertveranstalter, Kurator, Labelbesitzer und er

schreibt Auftragskompositionen für andere Interpreten, Theater,

Hörspiele und Filme. Er hat mit den größten Musikern seiner Zunft

gespielt, unzählige Platten veröffentlicht und in seiner Laufbahn an

die 7.000 (!) Konzerte gespielt. Im Februar erschien sein neues Album.

“Lockdown Releases”.

Walter Sianos traf den Maestro zum Interview.

W

olfgang, du bist in Oberbayern geboren,

in Ehingen/Donau aufgewachsen

und letztendlich in Augsburg

gelandet. Was war der Grund, etwa eine Frau?

(Lacht) Eigentlich waren es sogar mehrere

Frauen. Meine beiden ältesten Söhne lebten damals

bei ihrer Mutter in Ehingen, meine Tochter

bei ihrer Mutter in München. Um alle Kinder

möglichst schnell und unkompliziert besuchen zu

können, hat sich Augsburg geografisch für mich

angeboten. Mitte der 70er, als ich in Stuttgart studiert

und gelebt habe, bin ich außerdem schon oft

in Augsburg aufgetreten und habe mich dort

immer sehr wohl gefühlt, natürlich auch wegen

des enthusiastischen Jazzpublikums.

Wo ist man denn in den 70er-Jahren in Augsburg

aufgetreten?

Meine ersten Gigs waren im “Hallöle” am

Mittleren Lech, der später berühmt-berüchtigten

Studentenkneipe “Grauer Adler”. Ende der 70er

war auch das Jazzhaus in Pfersee ein echter Hotspot.

Dort bin ich 1979 unter anderem auch mit

Chet Baker im Duo aufgetreten.

Chet Baker, ein spannender Künstlerkollege,

auf den wir später noch zu sprechen kommen.

Was viele nicht mehr wissen, du hattest

in den 80er Jahren ein Musikgeschäft in Meitingen.

Wir hatten mit unserer Band ganz in

der Nähe unseren Proberaum und waren natürlich

Stammkunden. Unser beliebtester Satz

damals: “Hey Lacki, wir löhnen nächste

Woche.”

Ich kann mich noch gut an eure Zahlungsmoral

erinnern (lacht). Aber letztendlich habt ihr ja

dann doch immer eure offenen Rechnungen beglichen

und von dir habe ich sogar mal eine Flasche

Rotwein als Verspätungszuschlag bekommen.

Ich bin 1981 spontan nach Meitingen gezogen,

weil dort eine coole Wohnung eines amerikanischen

Jazz-Kollegen frei wurde. Ich wollte vor

allem immer ein eigenes Studio und um günstig

an das Equipment zu kommen, kam ich auf die

Idee mit dem Laden, weil man als Händler alles

zum Einkaufspreis bekommt. Der Shop lief zu

meiner Überraschung sogar ganz gut, aber nach

einigen Jahren konnte ich meine Tourneen und

den Handel dann nicht mehr unter einen Hut

bringen.

Das war auch die Zeit, als du Augsburg mit

deinen verschiedenen Musik-Reihen immer

mehr deinen Stempel aufgedrückt hast.

In den 80ern bin ich regelmäßig mit teils prominenten

internationalen Gästen in der Kresslesmühle

und im Ziegelstadel aufgetreten, in den

90ern ging es dann mit meinen Jam-Sessions im

Underground weiter. Danach bin ich ständig zwischen

meinen Wohnorten Ehingen, München,

New York, New Jersey und Vermont hin- und hergependelt.

Ende 1995 habe ich schließlich ein Engagement

als Meister beim Kunstsommer Irsee

angenommen und bin dann aufgrund der entstandenen

Kontakte nach Augsburg gezogen. Mein

Sohn Silvan zog damals ganz zu mir, ich war alleinerziehend

und hatte in dieser Phase wenig Zeit

für Touren. Das war auch ein Grund, dass ich 1997

mein Traumraum-Studio am Hunoldsgraben eröffnet

habe.

Wie bist du eigentlich zum Jazz gekommen?

Gab es da eine Initialzündung?

Wir haben zuhause überwiegend Jazz und

brasilianische Musik gehört. Mein Vater hat viel

am Klavier improvisiert, das hat mich früh geprägt

und so habe ich schon von klein auf damit begonnen,

Stücke in meinem Kopf zu schreiben.

Du hast unzählige Platten veröffentlicht. Hast

du eigentlich eine Ahnung, wie viele Auftritte

du in deinem Leben bisher gespielt und wie

viele Songs du komponiert hast?

Es gibt Hunderte verschiedene Aufnahmen

und Tausende von Werken. Ich habe tatsächlich

während der Lockdown-Phase damit begonnen,

meine Stücke zu katalogisieren und auszuwerten,

aber das ist eigentlich ein endloses Unterfangen.

Je mehr ich mich in diese Materie einarbeite, desto

unübersichtlicher wird das alles. Was die Auftritte

betrifft, alleine im Jahr 2019 habe ich 154 Konzerte

gespielt. Ich bin seit mehr als 45 Jahren unterwegs

und wenn man jetzt mal durchschnittlich

150 Konzerte per anno annimmt, dann …

... dann sind das fast 7.000 (!) Performances. Es

heißt zwar immer, dass der Prophet im eigenen

Lande nicht viel zählt, aber das kann man

von dir jetzt wirklich nicht behaupten. Du genießt

eine sehr hohe Credibility in der Stadt,

liegt das neben deiner Virtuosität vielleicht

auch daran, dass du ein freundlicher und umgänglicher

Typ bist?

Ich weiß es nicht, denn eigentlich bin ich schon

auch jemand, der mit seiner Meinung nicht hinter

dem Berg hält. Ich habe dadurch schon einige

Leute vergrault, auch wenn es eigentlich nie böse

gemeint ist. Aber in erster Linie bin ich immer

daran interessiert, was um mich herum passiert und

freue mich, dass ich ständig mit so vielen besonderen

und liebenswerten Menschen zu tun habe.

Du bist ein echter Star in der Jazzszene, hat

man da eigentlich ausgesorgt?

Ich unterrichte ja nicht, sondern verdiene

mein Geld in erster Linie mit Konzerten. Die fehlen

mir natürlich aus vielen Gründen, aber zum

Glück habe ich in meinem Leben so viel


24 HEIMATKLÄNGE

Musik geschaffen, dass ich auch von den Lizenzen

als Urheber und Interpret gut leben kann. Für jüngere

Kolleg*innen ist es aktuell natürlich noch

schwieriger als sonst.

Corona war für praktisch alle Künstler eine

Vollbremsung von hundert auf null. Wie sieht

denn gerade ein normaler Tag in deinem

Leben aus?

Mit viel Archivarbeit und Bürokram. Auch

meine Vorstandschaft in der Deutschen Jazzunion

fordert gerade jetzt viel Engagement. Und ich übe

konsequent um fit zu bleiben, jamme und probe

mit meiner Frau Stefanie und komponiere natürlich.

Aktuell arbeite ich gerade an einer Filmmusik

und mische eine Aufnahme, die 2019 mit amerikanischen

Kollegen entstanden ist.

Und du hast ein neues Album veröffentlicht.

“Lockdown Releases”, eine Zeitreise durch 45

Jahre deines musikalischen Schaffens, mit teils

unveröffentlichten Archiv-Aufnahmen. Es ist

kein klassisches “Best of”, sondern ein Kaleidoskop,

das deine enorme Vielseitigkeit dokumentiert.

Beim ersten Lockdown im März 2020 habe

ich angefangen, sechs Umzugskartons mit analogen

Bändern zu digitalisieren. Bei manchen war

es allerhöchste Zeit, weil sie schon nach einmaligem

Überspielen zerbröselt sind. Ich habe rare

analoge Bänder remastert und sie über die verschiedenen

Download- und Streaming-Portale veröffentlicht.

Erreichst du durch Onlineanbieter wie Spotify

ein anderes Publikum?

Eindeutig ja und es gibt dadurch auch sehr viele

Rückmeldungen aus allen möglichen Ländern.

Die Erreichbarkeit ist super, aber finanziell bleibt

am Ende für die Künstler nur ein geringer Anteil

übrig.

Wo beginnt für dich Jazz, wo endet er?

Jazz beginnt mit dem Menschen, der auf dem

Instrument oder mit der Stimme etwas Persönliches

auszudrücken hat. Entsprechend gibt es unter

CHET BAKER

UND ICH WAREN

UNS SEHR NAHE

dem Begriff Jazz eine Menge unterschiedliche

Musik, da besondere Musikerpersönlichkeiten stilbildend

zur Entwicklung beigetragen haben. Improvisieren

kann ein Jazzvirtuose über jede Art

von Musik, daher gehört dazu auch Rock, Funk

und überhaupt die Folklore aller Welt, besonders

diejenige, die traditionell nach Gehör gespielt

wird. Aufgrund dieser Vielfalt kann im Jazz jeder

etwas Ansprechendes finden. Auf der Bühne genieße

ich die Freiheit, durch die Improvisation

spontan Musik erfinden zu können und mit dem

Publikum gemeinsam diese unwiederbringlichen

Momente zu erleben.

Dein neues Album ist sehr abwechslungsreich

und bewegt sich von angenehmen Balladen

über Latinklänge bis hin zu zappaesken

Tracks. Der letzte Titel “Kosmuus” ist ja fast

schon Punk! Nach welchen Kriterien hast du

die Stücke selektiert?

Es ist einfach eine Auswahl aus den Alben, die

ich während des ersten Lockdowns online herausgebracht

hatte. Darunter sind auch neue Tracks

mit meiner aktuellen Band und zwei Brechtvertonungen

mit Stefanie Schlesinger. Der Rest sind

historische Aufnahmen, teils unveröffentlicht oder

bisher nur auf den original LPs oder Maxi-Singles

erschienen. So entstand die Bandbreite von 1975

bis 2020.

Warum erscheint das Album eigentlich auf

CD und nicht auf Vinyl?

In erster Linie, um die Medien damit zu bemustern.

Klar, das kann man auch digital machen,

aber ich mag es gerne haptisch. Letztendlich war

das alles ein spontanes Ding vor Weihnachten. Ich

bin aber definitiv ein Vinyl-Fan und es gibt auch

etliche meiner Veröffentlichungen nur auf Vinyl.

Kurz vor dem ersten Lockdown 2020 standen

eigentlich auch die USA auf deinem Tourplan.

Wie sehr fehlt dir das Reisen?

Unheimlich, ich fahre auch gerne Auto und

liebe es, wenn Landschaften an mir vorbeiziehen.

Ich bin gerne unterwegs, es ist für mich eine Inspiration

und es gibt mir eine Power, die ich mir

beim Üben nicht holen kann. Die gecancelte

USA-Tour hat mich traurig

gemacht, denn es waren auch Konzerte

mit der amerikanischen Sängerin

Holli Ross gebucht, die

inzwischen leider verstorben ist.

Nun zu Chet Baker! Der Name des

1988 verstorbenen Musikers taucht

immer wieder in Zusammenhang

mit dir auf. Ihr habt viel gemeinsam

gespielt und 1979 das Album

“Ballads for Two” veröffentlicht. Er

war ja wesentlich älter als du, war

er so etwas wie ein Mentor?

Ich habe mit sehr vielen Musikern gespielt, darunter

mit Legenden wie Albert Mangelsdorff,

Tony Scott, Attila Zoller, Buster Williams oder Lee

Konitz. Sie waren zwar alle wesentlich älter, aber

besonders Chet und ich waren uns menschlich

sehr nahe. Es war ein unglaubliches Erlebnis, ich

habe Stücke für ihn komponiert und er hat sie genauso

umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Schon krass, wenn man sich die Fotos vom

“Prince of Cool” aus den 50er- und 80er-Jahren

betrachtet. Heroin hat sein Gesicht schwer gekennzeichnet.

Dabei sah er in den Fifties aus

wie James Dean.

Es war definitiv so, dass James Dean Chet

Baker als Vorbild hatte und seinen Style kopiert

hat, nicht etwa umgekehrt. Drogen waren in den

70er-Jahren tatsächlich eine übliche Begleiterscheinung,

da hat man nicht groß darüber nachgedacht.

Bei einer Schlägerei in San Francisco hat

Chet übrigens seine Vorderzähne eingebüßt, auch

dadurch sah sein Gesicht später so eingefallen aus.

Wenn man wie du schon so ziemlich alles erund

durchlebt hat, was gibt es da überhaupt

noch für Wünsche oder Ziele?

Ich bin ein Mensch, aus dem es ständig sprudelt.

Mein Kopf ist immer voller Ideen. Ich denke

gar nicht an große Träume, sondern habe genug

damit zu tun, das umzusetzen, was mich gerade

beschäftigt. Natürlich hoffe ich, dass dies auch für

uns alle bald wieder ohne Einschränkungen möglich

ist.

www.lackerschmid.de | www.hipjazz.de



26

Zoom

Lisa Frühbeis ist Comickünstlerin, arbeitet als Graphic Recorderin und Dozentin

für Illustration. In ihrer feministischen Comic-Kolumne, die bis 2019 im Berliner

Tagesspiegel erschien, zeichnete sie scharfsinnig beobachtet und mit einer guten

Prise Humor alternative Frauenbilder, hinterfragte Geschlechterklischees und

sexistische Ungerechtigkeiten im Alltag. Ihre Comic-Serie hat sie letztes Jahr unter

dem Namen „Busengewunder“ als preisgekrönten Sammelband veröffentlicht. Wir

sprachen mit ihr im Interview über Sexismus im Lockdown, die unterschätzte Magie

des Comics und ihre aktuellen Projekte. Von Lina Frijus-Plessen

Die Geschichtenerzählerin

Interview mit der Augsburger Comiczeichnerin Lisa Frühbeis

Wann und warum hast du mit dem Zeichnen

angefangen?

Ich habe angefangen zu zeichnen, noch bevor

ich sprechen konnte. Wenn ich als sehr kleines

Kind nachts nicht schlafen konnte, habe ich

gemalt. Auch während meine alleinerziehende

Mutter ihre Magisterarbeit geschrieben hat, saß

ich oft neben ihr am Schreibtisch und habe vor

mich hingezeichnet. Als Teenager war mir dann

klar, dass ich auch beruflich etwas Gestalterisches

machen will. Nach meinem Master-Abschluss in

Design- und Kommunikationsstrategie habe ich

unter anderem als Illustratorin für Schulbücher

gearbeitet und mich nebenher auf Graphic Recordings

spezialisiert.

Was kann man sich denn unter Graphic

Recording genau vorstellen?

Ich werde für verschiedenste Veranstaltungen,

Workshops und Kongresse engagiert und erstelle

dort live gezeichnete Wort-Bild-Protokolle. Das

heißt, ich übersetze die Inhalte, die ich auf Vorträgen

und Diskussionen höre, in Bilder. So entsteht

ein umfangreiches und vor allem anschauliches

Protokoll der wichtigsten Botschaften, das die

Teilnehmer*innen mit nach Hause nehmen

können.

Und wie hast du schließlich deine Leidenschaft

fürs Comiczeichnen entdeckt?

Ich habe Comics schon immer geliebt,

aber ich kam gar nicht auf die Idee, beruflich

diese Richtung einzuschlagen. Neben meinen

Graphic Recording-Aufträgen habe ich weiterhin

künstlerische Arbeiten gemacht und irgendwann

auch einen Comic-Workshop besucht. Dort habe

ich schnell gemerkt, wie viel mir der Comic als

Kunstform gibt.

Was fasziniert dich so sehr daran?

Das Comiczeichnen vereint so viele verschiedene

Elemente. Es gibt mir die Möglichkeit,

kreativ-künstlerisch zu arbeiten und gleichzeitig

politisch zu sein. Ich kann nicht nur die Bildgestaltung,

sondern auch die Inhalte komplett selbst

bestimmen. Im Comic kann ich mit Wort und

Bild große Erzählbögen schlagen. Ich bin davon

überzeugt, dass Geschichten die Welt verändern.

Und als Geschichtenerzählerin kann ich mitgestalten,

wofür sich Denkräume öffnen.

Viele Menschen denken wahrscheinlich beim

Thema Comic zuallererst an Micky Maus und

Marvel. Hast du den Eindruck, dass Comics

als Kunstgenre manchmal unterschätzt

werden?

Auf jeden Fall. Deutschland ist traditionell

ein „Wortland”. Das heißt, wir werden sehr gut

darin trainiert, Texte zu lesen, aber haben anders

als zum Beispiel die Franzosen und Italiener,

wenig Übung darin, Bilder zu lesen und bildbasiert

zu kommunizieren. Comics waren hier

lange Zeit als schmuddelig verschrien und der

deutsche Comicmarkt ist auch bis heute noch

eher eine Nische. Gerade jüngere Generationen

stehen Comics aber viel offener gegenüber. Auch

was die Künstler*innen angeht, verändert sich so

einiges. Bis vor ungefähr 20 Jahren war die Branche

sehr männlich geprägt, aber die Generation,

die jetzt nachkommt, ist viel diverser, weiblicher,

queerer und nicht mehr ganz so weiß. Der

Comic ist ja ein vergleichsweise junges Kunstmedium,

da wird sich, denke ich, auch in Zukunft

noch viel tun.

Du hast dir vor allem mit deiner monatlichen

Comic-Kolumne im Tagesspiegel einen

Namen gemacht. Wie kam es dazu?

Nach meinem ersten Comic-Workshop

habe ich angefangen, autobiografische Comics

zu zeichnen und online zu veröffentlichen. Die

Tagesspiegel-Redaktion ist auf meine Webcomics

aufmerksam geworden, weil man dort gerade

eine weibliche, freche und politische Stimme

gesucht hat. Das war eine Riesenehre für mich

als Einsteigerin, gleich so eine tolle Plattform

zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich

mich viel mit feministischen Themen beschäftigt

und konnte das gut mit der neuen Comicserie

vereinen.


Foto: Helle Tage Fotografie

Zoom

27

„Die neue Comic-

Generation ist viel

diverser, weiblicher,

queerer und nicht mehr

ganz so weiß.”

Deine Comics wirken auf mich auch wirklich

direkt aus dem Leben gegriffen.

Ich habe in der Kolumne immer genau das

thematisiert, was mir gerade auf der Seele brannte.

Also ganz akute Themen, die ich wirklich aus

Wut und Leidenschaft aufs Papier gebracht habe.

Ich arbeite autobiografisch und schöpfe ganz viel

aus meinem Leben und den Dingen, die mich

einfach gerade bewegen. Der Lisa-Charakter in

meinen Comics steht aber letztendlich für ganz

viele Frauen.

Über welchen sexistischen Bullshit hast du

dich in letzter Zeit so richtig aufgeregt?

Darüber, dass die Stellung der Frau in der

Corona-Pandemie wieder um Jahrzehnte in die

Vergangenheit zurückgedrängt wurde. Das liegt

vor allem an dem in Deutschland sehr verbreiteten

Familienmodell, in dem der Mann Vollzeit

arbeitet, die Frau höchstens in Teilzeit. Dadurch

liegt die Last der Kindererziehung immer noch

ganz stark auf den Müttern. Im Lockdown übernehmen

in den allermeisten Familien die Frauen

das komplette Homeschooling und müssen dafür

in ihrer Arbeit deutlich kürzertreten. Egal in

welcher Branche – für Frauen ist das karrieretechnisch

eine absolute Katastrophe und schlägt sich

dann auch in einer mangelnden Altersvorsorge

nieder. Das zeigt einfach mal wieder, dass wir

bei Weitem noch keine Gleichstellung zwischen

Mann und Frau erreicht haben.

Wie man auf deiner Webseite lesen kann,

arbeitest du zurzeit an einem neuen, spannenden

Comicprojekt. Was kannst du uns darüber

schon verraten?

Es ist eine autofiktionale Geschichte über

eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern.

Sie ist Komponistin, hat aber nicht genug Zeit für

ihre kreative Arbeit. Auch wieder ein Thema, das

von autobiografischen Elementen inspiriert ist.

Das Projekt wird im späten Frühling als Webcomic

erscheinen. Wer mehr darüber erfahren

möchte und Lust hat, mir bei der Entstehung

über die Schulter zu schauen, kann sich gerne für

den Newsletter auf meiner Webseite eintragen.

Für mein nächstes Projekt, das im Sommer starten

soll, arbeite ich zusammen mit einem Journalisten

an einer Reihe von Sachcomics über illegal in

Deutschland lebende Personen. Im Comicformat

können wir durch Abstrahierung die Geschichten

dieser Menschen erzählen, ohne ihre Identität

preiszugeben. (lina)

www.lisafruehbeis.de / Instagram @lisa.earlybite


28

Zoom

Ilulissat im

Bundestag

Von Claudia Roth, Bundestagsabgeordnete,

Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen,

Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Foto: Robert Günther


Zoom

29

Gästeblog

IIlulissat 13 heißt ein Werk des Fotografen

Olaf Otto Becker, das nun einsam und alleine

in der Ausstellung „Der blaue Planet” im H2

im Glaspalast hängt, ohne Betrachter*innen,

in einem geschlossenen Museum. Auf den

ersten Blick sehen wir dort wunderschöne

Kunstwerke, die uns auf den zweiten Blick

die Auswirkungen des Klimawandels

aufzeigen und was wir drohen zu verlieren,

wenn Permafrostböden in Sibirien auftauen,

Eisberge auf Grönland schmelzen oder

Regenwälder in Malaysia unwiederbringlich

zerstört werden. Und mittendrin in dieser

Ausstellung: das Klimawandel-Escape-Spiel

„Helfen Sie unserem Augsburg!“ des Büros

für Nachhaltigkeit. All diese wichtigen kulturellen

Angebote sind nun vertagt bis nach

dem Lockdown – während der Klimawandel

keine Pause einlegt.

Wir alle vermissen viel in der Corona-

Krise. Neben dem spontanen Kontakt mit

anderen Menschen ist es vor allem der hautnahe

Kontakt zu Kultur. Doch nicht nur wir

brauchen die Kultur, jetzt braucht sie uns.

„Die Kneipen schließen, die Kinos

auch/die Gelder fließen, die Tränen auch/

woher sie kommen, weiß niemand so

genau.”

Auf einer der vielen Videokonferenzen

mit Kulturschaffenden, die ich in den letzten

Monaten mit veranstaltet hatte, trug Henning

May von der Band AnnenMayKantereit dieses

Gedicht vor. Bei aller Frustration und Trauer

ist es doch beeindruckend, mit welch kreativer

Energie die Kulturszene der Krise begegnete

und wie schnell sie neue Formen und Formate

erfand. Da gab es ins Netz übertragene Wohnzimmerkonzerte

der Augsburger Club und

Kulturkommission, da gab es die Online-Videos

von Orchestern und Chören aus der Region und

die Digital-Brillen für zu Hause des Staatstheaters.

Und im Sommer gab es draußen Konzerte

mit Liegestühlen und Abstandsregeln oder

Kopfhörerkonzerte in öffentlichen Parks.

Das alles zeigt: Kultur trotzt Corona, wo

immer es geht. In den besten Fällen tun sich so

in der Krise neue ästhetische Erfahrungswelten

auf. Und doch fehlt mir etwas, wenn ich zuhause

am Bildschirm sitze oder mit Sicherheitsabstand

unter freiem Himmel Kulturveranstaltungen

besuche: die direkte Begegnung, die physische

Nähe, die „soziale Dichte”. Der Mensch ist ein

soziales und kulturelles Wesen, er braucht die

anderen als Resonanzraum und Verstärker von

Gefühlen und Wahrnehmungen. Und Kultur

ist ein ganz zentraler Ankerpunkt für dieses

menschliche Grundbedürfnis, sie ist Lebenselixier.

Kultur, das merken jetzt viele, ist mehr

als ein Sahnehäubchen für gute Zeiten. Sie ist

ganz entscheidend für unsere Demokratie, für

die offene Gesellschaft und für unsere Persönlichkeitsbildung.

Auch ihre volkswirtschaftliche

Rolle ist enorm: 2019 betrug die Bruttowertschöpfung

der Kultur- und Kreativwirtschaft

106,4 Milliarden Euro, knapp zwei Millionen

Menschen arbeiten in der Branche.

„Doch nicht nur

wir brauchen

die Kultur, jetzt

braucht sie uns.”

Nach einer leichten Lockerung im Sommer

wurde im November das kulturelle und

öffentliche Leben erneut heruntergefahren, die

Kulturbranche muss sich in einen neuerlichen

Shut-Down fügen. Von einer Rückkehr zur

Normalität kann also noch lange keine Rede

sein. Wir tragen im Bundestag diese Einschnitte

mit, weil es die Pandemie leider erfordert.

Aber für die Zeit danach erwarte ich eine klare

Strategie, die kulturelles Leben unter allen

nötigen Vorsichtsmaßnahmen ermöglicht.

Wir haben unsere Forderungen auf den Tisch

gelegt. Insbesondere darf Kultur nicht mehr als

Sahnehäubchen und bloße Freizeitgestaltung

verstanden werden, denn sie ist ein „Grundnahrungsmittel”.

Viele Angebote verdanken wir allein

dem Enthusiasmus und der Kreativität der

Veranstalter*innen – gerade im privatwirtschaftlichen

Bereich sind sie oft genug nur als

Verlustgeschäfte möglich. Eine Kinovorführung

mit Abstandsregeln rechnet sich kaum,

ebenso wenig wie ein Konzert vor 100 statt

vor 2.000 Zuschauer*innen. Deshalb braucht

die Kulturveranstaltungsbranche jetzt unsere

Solidarität.

Die Grundidee des Rettungsprogramms

„Neustart Kultur” ist soweit richtig: Durch

öffentliche Gelder Kultur ermöglichen, statt

die kulturelle Infrastruktur veröden zu lassen.

Allerdings ist das Programm unzureichend

und greift nicht im aktuellen Shut-Down. Die

Mittel fließen nur langsam ab und vor allem

freischaffende Künstler*innen fallen durchs

Raster. Oft können sie sich nicht direkt um

Gelder bewerben oder Hilfen sind an Voraussetzungen

geknüpft, die viele freischaffende

Künstler*innen und Kreative in der extrem

angespannten Situation nicht erfüllen können.

Es geht jetzt darum, keine Zeit zu verlieren.

Was an kultureller Vielfalt und Infrastruktur

wegbricht, ist vorerst verloren. Ein Neuaufbau

wäre um ein Vielfaches teurer, als jetzt

unbürokratisch, schnell und wirksam zu helfen.

Die Corona-Krise zeigt wie ein Kontrastmittel,

auf welch dünnem Eis der Kulturbetrieb steht.

Viele Kreative können kaum Rücklagen bilden,

bzw. bilden diese für die Altersvorsorge. Wenn

es kulturpolitische Lehren aus der Pandemie

zu ziehen gibt, dann die, dass der Kulturbetrieb

krisenfester und auf eine sichere Grundlage

gestellt werden muss. Eine „Post-Corona-Politik”

muss deshalb die Situation der Kultureinrichtungen

und freien Kulturschaffenden

nachhaltig verbessern. Dazu gehört, dafür zu

sorgen, dass soloselbstständige Kreative fair

vergütet und sozial abgesichert werden. Auch

all das, was jetzt im Netz an Kultur stattfindet,

muss angemessen bezahlt werden. Sonst profitieren

als einzige die großen Plattformen davon.

Wir müssen uns weiterhin für die Kulturszene

einsetzen. Denn, das wurde uns doch allen klar,

als das Virus kam: Kultur ist und bleibt systemrelevant,

mehr noch: Sie hält unsere Demokratie

am Leben!

Für Ilulissat 13 übrigens geht die Reise

nach dem Lockdown weiter. Im Kunstbeirat des

Deutschen Bundestages haben wir beschlossen,

das Bild zusammen mit den Werken von weiteren

Augsburger Künstlern anzukaufen. Denn es

passt so gut zum Bundestag, zur Herzkammer

unserer Demokratie, wo wir sowohl die Situation

der Künstler*innen wie auch den Klimawandel

nie aus den Augen verlieren dürfen.


30

kultur

Digitale Theaterwelt

Einar Schleefs »14 Vorhänge« –

Uraufführung auf der VR-Bühne

I

n seiner immer umfangreicheren Digitalsparte präsentiert das

Staatstheater Augsburg eine besondere Entdeckung: Am 19.

Februar feierte Einar Schleefs Monolog »14 Vorhänge« seine

digitale Premiere. Die Uraufführung erscheint als Inszenierung für

Virtual Reality in der Regie von Staatsintendant André Bücker.

»14 Vorhänge« bietet die spannende Möglichkeit, einen Blick in das seit

September 2016 geschlossene Große Haus zu werfen. Durch die VR-Brille

kann das Publikum in die Erinnerungen eines heimatlos gewordenen

Schauspielers vor der beeindruckenden Kulisse des entkernten Augsburger

Theaters eintauchen. Text und Wirklichkeit gehen in Bückers Inszenierung

nicht nur auf der Ebene der Virtual Reality eine besondere Verbindung

ein. Das völlig leere Gebäude wirkt wie ein Sinnbild für die Zeit der

Pandemie. »14 Vorhänge« kann gleichermaßen als Hommage wie als

Abgesang auf das Theater verstanden werden.

Nicht nur für das Augsburger Publikum bietet die Inszenierung eine

einmalige Momentaufnahme in das zum Zeitpunkt des Drehs vollkommen

leere Innere des in Generalsanierung befindlichen Theaters. Klaus Müller,

der mit dieser Uraufführung zugleich sein 25-jähriges Bühnenjubiläum am

Augsburger Theater feiert, durchschreitet die geisterhafte Szenerie und findet

erst zur Sprache, als er die Herzkammer des Hauses, die Bühne, erreicht.

Für die technische Umsetzung der bereits siebten Inszenierung des

Staatstheater Augsburg für Virtual Reality zeichnet erneut die Kreativagentur

Heimspiel verantwortlich: Die eingesetzte, innovative 360-Grad-Filmtechnik

erzeugt einen illusorischen Effekt: Das Publikum im »vr-theater@

home« fühlt sich unmittelbar in das Geschehen involviert – und sitzt doch

»nur« im heimischen Wohnzimmer.

Diese VR-Produktion ist unter www.staatstheater-augsburg.de als Content

für VR-Brillen verfügbar. In Augsburg kann eine Leih-VR-Brille mit

»14 Vorhänge« unter www.boxbote.de zur Auslieferung per Fahrradkurier

geordert werden. Deutschlandweit ist die Leih-VR-Brille über den Partner

Inflight VR online unter www.thefrontrow.io bestellbar.

Unser VR-Tipp des Monats


Kultur

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Staatstheater eröffnete Brechtfestival mit

Heiner Müllers »Medeamaterial«

T

om Kühnel und Jürgen Kuttner sind nicht nur die künstlerischen

Leiter des Brechtfestivals, sondern führen darüber hinaus

Regie beim diesjährigen Festival-Beitrag des Staatstheater

Augsburg. Kühnel und Kuttner setzen mit »Medeamaterial« ihre

intensive Beschäftigung mit dem zweiten großen deutschen Dramatiker

des 20. Jahrhunderts fort, die 2020 mit dem Gastspiel von »Der Auftrag«

begonnen wurde. Die postdramatische Video-Collage eröffnete das in

diesem Jahr ausschließlich digital stattfindende

Brechtfestival am 26. Februar.

»Heiner Müller hat die Schuhgröße, die

Fußspuren Brechts auszufüllen und trotzdem

eigene Wege zu gehen«, so das Regie-Duo.

Aus Müllers 1983 uraufgeführtem Triptychon

»Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft

mit Argonauten« haben die beiden

Festivalleiter zusammen mit den an der Produktion

Beteiligten die Augsburger Fassung

mit dem Titel »Medeamaterial« erarbeitet.

Im Zentrum steht Medea, eine der

berühmtesten Frauenfiguren der Literaturgeschichte,

in der vielköpfigen Gestalt

der Darstellerinnen Elif Esmen, Natalie Hünig und Christina Jung. Das

Regieteam konzentriert sich dabei vor allem auf Müllers Kondensat des

antiken Medea-Mythos, das titelgebende »Material«. Kuttner und Kühnels

Fokus liegt auf dem weiblichen Aspekt der archetypischen Frauengestalt

Medea, die – Opfer und Täterin gleichermaßen – mit Gewalt die

Geschichte der Gewalt unterbricht. Ausgehend vom digitalen Entstehungsprozess

des ursprünglich für die Bühne konzipierten Stücks experimentiert

das Produktionsteam mit den Sprachen von Performance, Theater, Film

und Musik. Nach der digitalen Premiere im Rahmen des Festivals ist die

Produktion ab 27. Februar unter www.staatstheater-augsburg.de/mediathek als

Teil des digitalen Staatstheater-Repertoires verfügbar.


32

SPORT

„PASST AUF DEN LANGHAARIGEN AUF!“

Interview mit FCA-Eigengewächs TIM CIVEJA

Tim Civeja ist der Newcomer aus dem Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg. Der gebürtige Münchner

spielt nun seit sechs Jahren für die Fuggerstädter und hat in dieser Saison den Sprung in die Profimannschaft geschafft.

Vor einigen Wochen konnte Civeja sein Bundesligadebüt gegen Werder Bremen feiern, seitdem kamen weitere

Kurzeinsätze in der höchsten deutschen Spielklasse dazu.

Von Moritz Winkler

im, erkläre uns doch bitte

zuerst mal, wie dein Nachname

richtig ausgespro-

T

chen wird. Das scheint ja

selbst dem ein oder anderen

Sportjournalisten noch

nicht ganz klar zu sein.

Denen mache ich deswegen allerdings keinen Vorwurf.

Schließlich gibt es die Probleme mit meinem

Nachnamen, schon seit ich mit dem

Fußballspielen begonnen habe. Aber eigentlich ist

es ganz einfach. Das “C” wird wie ein “Z” ausgesprochen

und das “iveja” hängt man dann einfach

hinten dran.

Du bist in dieser Saison beim FC Augsburg der

Newcomer. Nachdem du im Training und in

Testspielen immer wieder mit guten Leistungen

überzeugen konntest, durftest du gegen

Werder Bremen vor einigen Wochen tatsächlich

dein Bundesligadebüt feiern. Wie hast du

dieses Spiel erlebt?

Das Spiel gegen Bremen war eine sehr enge

Partie. Ich habe mich daher eigentlich die ganze

Zeit auf der Ersatzbank voll auf das Spiel fokussiert

und konnte es kaum glauben, als mein Name

zur Einwechslung aufgerufen wurde. Kurz bevor

ich auf den Platz kam, war ich natürlich auch

etwas nervös, aber letztendlich war es ein unglaublich

schöner Moment. Das werde ich sicherlich

lange Zeit nicht vergessen, auch wenn wir am

Ende leider verloren haben.

Als du nach dem Spiel auf dein Handy geschaut

hast, gab es sicherlich einige Nachrichten.

Wer hat denn alles gratuliert?

Natürlich meine Familie, aber auch Freunde

aus meiner Heimat und Schulkameraden hier in

Augsburg. Es waren auf jeden Fall eine ganze

Menge Leute und ich saß ich schon einige Zeit am

Handy, um alles zu beantworten.

Du bist ein echtes Eigengewächs. Seit 2015

spielst du für den FCA und hast sämtliche Jugendmannschaften

des Vereins durchlaufen.

Da war es sicherlich nicht immer einfach

Schule, Freizeit und Sport unter einen Hut zu

bringen?

Ehrlich gesagt habe ich gar nicht so sehr darüber

nachgedacht, irgendwann einmal Profifußballer

zu werden, als ich mit 13 Jahren zum FC

Augsburg gekommen bin. Damals stand für mich

ganz klar der Spaß im Vordergrund und ich bin

daher jeden Tag absolut gerne zum Training gekommen.

Spätestens im letzten Sommer, als ich

mit den Profis ins Trainingslager durfte, war mir

klar, dass es mit dem Profisport tatsächlich etwas

werden könnte. Als Belastung habe ich das allerdings

nie empfunden, denn das, was ich bisher erreicht

habe, macht mich überglücklich. Daran

möchte ich in der Zukunft einfach anknüpfen

und mich stetig verbessern, um mich in der Mannschaft

zu etablieren.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings bei

deinen bisherigen Einsätzen für den FCA: Es

waren keine Zuschauer im Stadion.

Bisher kenne ich die Atmosphäre im Stadion

ja auch nur als Zuschauer. Das muss noch einmal

etwas vollkommen anderes sein, wenn du selbst

auf dem Platz stehst und die Fangesänge von allen

Seiten auf dich herabschallen. Einige Mitspieler

haben mir erzählt, dass man dann sein eigenes

Wort kaum noch verstehen kann. Das kann man

sich wahrscheinlich gar nicht so richtig vorstellen,

bevor man es nicht selbst erlebt hat. Ich freue

mich wirklich auf diese Erfahrung und warte

daher schon sehnsüchtig darauf, dass wir endlich

wieder vor Publikum spielen dürfen!

Du stammst aus einem sehr musikalischen Elternhaus,

sowohl dein Vater als auch deine

Mutter sind Musiker. Du selbst hast auch lange

Zeit Klavier gespielt. Wie wichtig ist dir die

Musik und das Musizieren denn heute noch?

Es spielt immer noch eine Rolle in meinem

Leben! Das Klavier steht zwar aktuell bei meinen


SPORT 33

41

Für mich stand immer

der Spaß am Fußball

im Vordergrund

Foto: Carmen Dammaschke-Gerstmeyr

Eltern zuhause, wenn ich aber dort bin, setzte ich

mich schon auch das ein oder andere Mal davor

und spiele etwas. Wegen der Coronakrise ist das

aktuell natürlich eher schwierig, da ich nur noch

selten nach Hause komme.

Auch wenn du erst seit Kurzem für die Profimannschaft

aufläufst, bist du vielen FCA-Fans

allein schon wegen deiner auffallenden Frisur

im Kopf geblieben. War das eigentlich schon

immer dein Markenzeichen?

Auf jeden Fall! Seitdem ich denken kann, waren

meine Haare immer mein Erkennungszeichen,

vor allem im Fußball. Ich erinnere mich da beispielsweise

an frühere Jugendturniere, auf denen

dann häufig gerufen wurde: “Passt auf den Langhaarigen

auf!” Daran hat sich auch in den letzten

Jahren nicht viel geändert, außer dass die Haare

früher eher glatt waren und noch nicht so lockig

wie heute.

Dann hast du bestimmt schon häufiger den

Vergleich mit dem brasilianischen Innenverteidiger

David Luiz gehört, der eine ähnliche

Haarpracht auf dem Kopf trägt?

Sehr häufig. Daneben fällt natürlich auch öfters

der Name Carles Puyol und seit meinem Bundesligadebüt

wurde auch ein oder zweimal Mattéo

Guendouzi von Hertha BSC Berlin angeführt. Das

passt vielleicht sogar am besten. Er spielt ja schließlich

auf einer ähnlichen Position wie ich im defensiven

Mittelfeld.

Nach deinen fußballerischen Erfolgen möchtest

du in diesem Jahr auch noch dein Abitur

an der Fachoberschule machen. Leider hat Corona

auch den Alltag in den Schulen ziemlich

durcheinandergewirbelt. Wie kommst du

denn aktuell mit dem Homeschooling zurecht?

Es ist schon nicht ganz einfach. Man sitzt im

Homeschooling schließlich die ganze Zeit allein

vor dem Bildschirm und kann dabei natürlich viel

leichter abgelenkt werden. Ich glaube, viele Schüler

wissen, wovon ich rede. Da schaut man mal

schnell aufs Handy oder fängt an, irgendetwas nebenbei

zu basteln. Es ist einfach etwas anderes,

wenn der Lehrer vor dir steht und du dich ganz

auf den Unterricht konzentrieren kannst. Ich gehe

auf jeden Fall lieber persönlich in die Schule und

hoffe darauf, dass das auch bald wieder möglich

sein wird.

Zurzeit wohnst du noch im Nachwuchsleistungszentrum

des FC Augsburg. Hast du denn

vor, dir eine eigene Wohnung in der Stadt zu

suchen?

In den letzten Jahren war das Internat natürlich

super für mich. Man war nah am Verein und

hat gelernt, was es bedeutet, ein professioneller

Leistungssportler zu sein, beispielsweise was die

Ernährung angeht. Jetzt habe ich allerdings den

Sprung zu den Profis geschafft und schaue mich

deshalb schon nach einer Wohnung in Augsburg

um. Etwas Konkretes habe ich zwar noch nicht im

Visier, aber ich bin sicher, dass ich etwas Passendes

finden werde.


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SPORT

Interview mit Stürmer MAXIMILIAN EISENMENGER

DER GLOBETROTTER

Die Augsburger Panther setzen in dieser Saison voll auf die Jugend und haben sich dafür die Dienste eines

hochveranlagten deutschen Angreifers gesichert. Im Gegensatz zu Dennis Miller, Niklas Länger oder

Marco Sternheimer kommt Max Eisenmenger allerdings nicht aus der eigenen Juniorenabteilung, sondern

wechselte von den Löwen Frankfurt aus der DEL2 nach Augsburg. Dort absolvierte der Links-Schütze in den

letzten zwei Jahren 109 Spiele für die Hessen und stellte mit 34 Toren und 31 Assists sein Talent im Profibereich

eindrucksvoll unter Beweis.

Von Markus Krapf

41

Foto: Thorsten Franzisi, SPORT in AUGSBURG

ax, trotz deiner

M

erst 22 Jahre hast

du bereits eine

ganze Menge Erfahrungen

in verschiedenen

Ländern

gesammelt.

Wo hast du bisher

überall gelebt?

Wir sind, als ich sieben

Jahre alt war, als

Familie von Münster nach Stockholm ausgewandert

und haben dort 14 Jahre lang gelebt. In

Schweden habe ich auch mit dem Eishockey begonnen

und von der Hockey-Schule bis hoch zum

Profibereich für Djurgården Hockey gespielt. Danach

bin ich in die USA ans College zur University

of Notre Dame gewechselt und habe dort ein

Jahr studiert und gespielt. Dann kam das Angebot

von den Löwen Frankfurt, in der DEL 2 in den

Profisport einzusteigen, wo ich die letzten beiden

Jahre verbracht habe.

Deine Familie stammt aus Münster, hat jetzt

aber ihren Lebensmittelpunkt in Oberstdorf.

Das ist richtig, der Plan meiner Eltern war es

damals eigentlich, nur ein oder zwei Jahre in

Schweden zu bleiben. Weil es dort aber so gut lief

und auch die Schule und das Eishockey für meinen

jüngeren Bruder Magnus und mich prima

funktioniert haben, sind wir geblieben, bis wir

beide mit der Schule fertig waren. Jetzt leben

meine Eltern im Allgäu, was richtig gut passt, weil

es ziemlich nahe an Augsburg ist.

Dein Bruder ist ebenfalls Eishockey-Profi,

haben eure Eltern eigentlich eine Eishockey-

Vergangenheit?

Nein. Bevor wir in Schweden mit Hockey begonnen

haben, weil es dort der Volkssport Nummer

eins ist, hatten wir alle keinerlei

Berührungspunkte. Trotzdem sind wir eine echte

Sportfamilie, meine Mutter hat lange in der deutschen

Volleyball-Nationalmannschaft gespielt und

mein Vater war früher Basketball-Profi.


SPORT 35

Wenn du deine Altersgenossen im Panther-

Team betrachtest, merkt man es eigentlich an

der Spielweise, wo ihr Youngster ausgebildet

worden seid? Ihr habt es ja über ganz verschiedene

Wege in die DEL geschafft.

Man merkt vielleicht schon, dass in den verschiedenen

Ländern auch verschiedene Schwerpunkte

bei der Ausbildung gesetzt werden. In

Schweden und Russland steht hier die Schlittschuhtechnik

und die Puckkontrolle an erster

Stelle. In Deutschland ist man etwas gradliniger,

man spielt den Puck nach eher nordamerikanischem

Vorbild tief und in Tschechien ist es ein

Mix aus beidem. Aber ich würde sagen, dass wir

jungen Panther uns in den jeweiligen Juniorenbereichen

in Deutschland, Schweden, Tschechien

oder in den USA durchgesetzt haben und alle sehr

talentierte Eishockeyspieler sind.

Glaubst du, dass es bei der Ausbildung zum

Profi einen Königsweg gibt?

Es gibt sicher keinen perfekten Weg, weil sich

manche früher und andere eben erst später

entwickeln. Für mich persönlich mit

einer Körpergröße von 1,90 Meter hat es

zum Beispiel etwas länger gedauert, bis ich

koordinativ in meinen Körper hineingewachsen

bin. Es ist einfach wichtig, zu

jedem Zeitpunkt der Karriere von dem

überzeugt zu sein, was man gerade macht.

Und man sieht ja gerade hier in Augsburg,

dass man es über viele verschiedene Wege

schaffen kann.

Hast du eigentlich dein Studium in

den USA durch den Wechsel nach

Frankfurt auf Eis gelegt und setzt jetzt

voll auf die Karte Profisport?

Ich setze zwar voll auf den Profisport,

für mich war es aber darüber hinaus extrem

wichtig, mein Studium fortzuführen,

sonst wäre das Jahr in den USA im Sinne

der Universität vergeudet gewesen. Deswegen

habe ich in Form eines Fernstudiums

weitergemacht und jetzt noch ein Jahr vor

mir. Dann werde ich „Bachelor für Science

of Business mit Konzertration auf Finanzen“

sein. Es ist wichtig, auch einen

Plan B zu haben, weil man nie weiß, was alles passieren

wird. Außerdem hat man nach der Sportkarriere

immer noch mindestens die Hälfte des

Lebens vor sich, selbst wenn nichts Unvorhergesehenes

vorfällt.

Du hast noch nie ein Spiel vor vollen Rängen

im Curt-Frenzel-Stadion erleben können. Was

hat man dir von der Stimmung in Augsburg

berichtet?

Ich habe gehört, dass die Stimmung hier unglaublich

sein soll, manche sagen sogar, es wäre die

beste Atmosphäre in der DEL oder sogar in ganz

Europa. Dieser Eindruck hat sich bei mir verfestigt,

nachdem ich mir ein paar Youtube-Videos aus

dem CFS angeschaut habe. Es ist ziemlich frustrierend,

dass ich es bisher noch nicht live erleben

durfte, aber hoffentlich wird es bald soweit sein.

Gleich im ersten Saisonspiel in München hast

du nicht nur das erste Tor für die Panther in

dieser Spielzeit, sondern auch dein erstes DEL-

Wir jungen Spieler haben

aus unserer Eiszeit bisher

das Beste gemacht!

Tor überhaupt erzielen können. Wo ist besagter

Puck abgeblieben, es gibt da ja eine Tradition

unter euch Kufencracks.

Der wurde mir gleich nach dem Spiel von

Brady Lamb als Souvenir überreicht. An der Seite

des Pucks stand da schon drauf, wann und gegen

wen ich mein erstes DEL-Tor erzielt habe. Jetzt

steht er zuhause auf meiner Fensterbank und zaubert

mir immer wieder mal ein Lächeln ins Gesicht.

Mittlerweile sind zwei weitere Tore und drei

Assists hinzugekommen. Wie beurteilst du

deine Performance nach über der Hälfte der

Hauptrunden-Spiele?

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden.

Wir jungen Spieler haben aus unserer Eiszeit

bisher das Beste gemacht und geben der Mannschaft

auch viel Energie. Wir machen viele Kleinigkeiten,

die dem Team im großen Bild helfen.

Trotzdem muss es immer das Ziel sein, noch mehr

Eiszeit zu bekommen, irgendwann in den Top 2-

Reihen zu spielen und in jeder Situation

eingesetzt zu werden, also auch in

den Specialteams in Unter- oder Überzahl.

Wenn man danach nicht strebt,

ist man fehl am Platz und dafür gebe

ich in jedem Spiel und in jedem Training

alles.

Du hast gesagt, der Wechsel zum

AEV sei im Moment genau der richtige

Schritt an diesem Punkt deiner

Karriere. Wo siehst du dich in fünf

Jahren?

Im Eishockey ist es mein Ziel, so

hoch wie möglich zu spielen. Ich

strebe jeden Tag danach, mich so zu

verbessern, dass ich mein persönliches

Maximum erreichen kann. Wohin

mich mein Weg dann in den nächsten

fünf Jahren führt, das wird man sehen.

Außerhalb des Sports möchte ich meinen

Bachelor fertig machen, vielleicht

noch einen Master draufzusetzen und

mich einfach so aufstellen, dass ich

einen Plan B habe, falls mit dem Profisport

irgendetwas schiefgehen sollte.

AUGSBURG-LAND


36

green living

green living

Nachhaltigkeit und Regionales

Naturschutz und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sind die

Grundpfeiler für eine lebenswerte Zukunft. Ein ökologisch verantwortungsvoller

sowie umweltbewusster Lebensstil ist dabei ebenso so

wichtig wie nachhaltige Innovationen von kleinen und großen Unternehmen.

Die Stadt Augsburg verfügt übrigens schon seit fast einem Vierteljahrhundert

über einen Sachverständigenbeirat, der den Prozess der

nachhaltigen Entwicklung in unserer Heimatstadt maßgeblich begleiten

soll. Hieß er anfangs Umweltbeirat, trug er später die Bezeichnung

„Agendabeirat - Sachverständigenbeirat für zukunftsfähige Entwicklung”.

Seit 2012 lautet der offizielle Name „Nachhaltigkeitsbeirat“.

Aber reicht das aus? Wir glauben, nein! Glücklicherweise denken nicht

nur wir so, weshalb auch immer mehr regionale Unternehmen, private

Personen und die junge Augsburger Generation die Initiative ergreifen.

Es besteht also immer mehr Interesse daran, Nachhaltigkeit in unserer

Fuggerstadt zu einem Hauptthema zu machen.


green living

37

bios

Das Gute liegt so nah ...

… Bio-Qualität aus der Region: Als Familienbetrieb setzen

wir seit über 30 Jahren auf einen nachhaltigen Umgang mit

unseren Ressourcen und die Wertschätzung unserer gesamten

Produktionskette.

Daher hört unser Einsatz an der Ladentür nicht auf. Mehrmals

die Woche bringen wir eigenhändig viele Produkte

frisch vom Hof unserer Bio-Bauern für Sie in unser Gemüse-

Regal. Eine vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit ist

uns dabei Herzensangelegenheit. Entdecken Sie aus einem

Umkreis von 50 km zum Beispiel: Gemüse und Beeren vom

Bioland-Hof „Pohl und Roth“ in Lützelburg, Backwaren der

Bio-Bäckerei „Heuck“ in Bobingen, Eier und Kartoffeln vom

„Brandfeldhof Farion“ in Ichenhausen oder Honig von den

„Honigsammlern“ in Mickhausen.

Aber Bio ist nicht alles, auch uns ist natürlich die Problematik

von Einwegverpackungen und Verpackungsmüll bewusst,

deshalb ergänzen wir unser Sortiment in Zusammenarbeit

mit unseren Anbietern und Lieferanten mit immer mehr

Produkten zum Selbstabfüllen oder in umweltfreundlichen

Mehrwegverpackungen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Wir sind für Sie da:

MO–FR 8–19 Uhr

SA 8–14 Uhr

|

Bgm.-Aurnhammer-Str. 29

86199 A-Göggingen

0821-993150

info@bios-goeggingen.de

|

Mehr Infos:

bios-goeggingen.de

brauerei ustersbach

Ausgezeichnete Ustersbacher Brauerei - Der Grüne Weg der Gelben Marke

Die Brauerei Ustersbach hat jetzt das TOP 100-Siegel 2021 verliehen bekommen.

Mit dieser Auszeichnung werden mittelständische Unternehmen geehrt, die besonders

innovativ sind. Die traditionsreiche Brauerei überzeugte die Jury durch

ihre umweltfreundliche Getränkeproduktion.

Im von der compamedia beauftragten Wettbewerb untersuchte Innovationsforscher

Prof. Dr. Nikolaus Franke mit seinem Team die Innovationsstärke anhand

von rund 120 Prüfkriterien. Danach war klar: Die Ustersbacher Brauerei mit ihren

100 Mitarbeitern überzeugt auf voller Linie mit ihrem zukunftsweisenden Energiekonzept

zur klimaschonenden Getränkeherstellung und gehört damit zu den

100 innovativsten Unternehmen in Deutschland.

Nach Aussagen der Ingenieure, die das Projekt über Jahre begleitet haben, gilt

die Ustersbacher Brauerei als „Musterbeispiel beim Thema Nachhaltigkeit“, so

Helmut Kammerloher von der Fa. Krones-Steinecker, die große Teile der Anlagentechnik

entwickelt hat. „Das liegt auch daran, dass die Inhaberfamilie für eine

nachhaltige Produktion auch mal eine längere Amortisationszeit in Kauf nimmt“,

so Kammerloher weiter.

Stephanie Schmid, Inhaberin und Geschäftsführerin: „Unsere Lage inmitten des

Naturparks Westliche Wälder ist ein Geschenk, das auch verpflichtet. Ein wichtiger

Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es, Biere höchster Qualität zu

brauen und beste Erfrischungsgetränke herzustellen und zugleich die Natur bestmöglich

zu schonen.“

Dieser „Grüne Weg der Gelben Marke“ soll weiter beschritten werden, so die

Unternehmensleiterin. Es seien bereits weitere Projekte angestoßen worden, um

den CO2-Footprint noch weiter zu senken: „Wir haben ein klares Ziel vor Augen:

„Wir wollen völlig unabhängig sein von externer Energie und unsere Getränke zu

100% klimaneutral herstellen. Dafür haben wir in vorausschauender Weise den

Grundstock gelegt, und jetzt haben sich die Kreise geschlossen“, fasst Unternehmensleiterin

Stephanie Schmid zusammen.

Inhaberin und Geschäftsführerin Stephanie Schmid


BILDNACHWEIS: LEW / THORSTEN FRANZISI

38 green living

ANZEIGE 37

Gemeinsam besser MACHEN fürs Klima!

D

ie Lechwerke (LEW) feiern in diesem Jahr ihr 120-jähriges Jubiläum.

Sie haben Meilensteine definiert, um bis 2030 klimaneutral zu sein.

Für eine saubere Umwelt müssen wir alle mit anpacken. Daher hat LEW

die Initiative ‚Gemeinsam besser MACHEN‘ ins Leben gerufen. Im Jubiläumsjahr

stellt LEW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die mit ihrem

Engagement, eigenen Projekten und Initiativen Beiträge zum Klima- und

Artenschutz leisten. Und: LEW ruft auch alle anderen auf zum #gemeinsambesserMACHEN.

Beim Klimaschutz zählt jeder Beitrag

Michael Kratzer, Abteilungsleiter im LEW-Großkundenvertrieb, zum

Beispiel fährt fast jeden Tag von seinem Heimatort Langweid mit dem

Rad zur Arbeit in die LEW-Zentrale am Augsburger Königsplatz. Das hält

fit und spart CO2. Genauer: 5.000 bis 6.000 km legt er pro Jahr auf dem

Rad zurück und spart damit 1,1 Tonnen CO2. Mit dem Fahrrad braucht er

zwar eine viertel Stunde länger ins Büro, als mit dem Auto, aber das macht

ihm nichts aus. „Täglich gewinne ich mindestens eine Stunde, in der ich

sportlich aktiv bin und mein Immunsystem stärke. Überwindung ist alles,

dann kommt die Routine“, sagt Michael.

Werde auch du zum #besserMACHER

Nicht jeder Beitrag braucht viel Überwindung: Auf bessermachen.lew.de

gibt es Impulse für Zuhause, die auch du mit wenig Aufwand umsetzen

kannst. Hast du Lust auf Rezepte, die sich mit regionalen Zutaten zubereiten

lassen oder möchtest ein paar unkomplizierte Up-Cycling Tipps bekommen?

Dann schau doch vorbei, denn: Jeder Beitrag zählt! Was MACHST du besser?

bessermachen.lew.de

Willst du, wie Michael Kratzer, ein

#besserMACHER auf zwei Rädern werden?

Hier sind ein paar Tipps:

Helm tragen

Verkehrssicheres Fahrrad mit Schutzblech nutzen

Regenkleidung (Jacke, Cape, Überziehhose etc.)

anschaffen

An Überschuhe/Neopren Gamaschen (kältesicher

und wasserdicht) denken

Satteltaschen (für Arbeitsgeräte oder Einkäufe)

anbringen

Im Winter: Fahrrad vor Salzschäden mit Sprays

schützen; Spike-Reifen aufziehen

Wechselkleidung bei längeren Distanzen einpacken

Nicht zu warm anziehen (auf den ersten Metern darf

es frisch sein)


green living

39

Für die Zukunft

unserer Region

Die Nachhaltigkeits-Initiative von LEW –

für und mit Menschen, die aktiv einen Unterschied

beim Thema Nachhaltigkeit machen wollen.

Informieren und initiativ werden

unter bessermachen.lew.de


40

green living

Unser Tipp: Tomaten selbst anbauen

Grundsätzlich werden Tomaten ab Anfang/Mitte März auf der Fensterbank

ausgesät. Für diesen Termin sprechen mehrere Gründe: Zum einen

ist dadurch sichergestellt, dass die Tomaten ausreichend Zeit zum Reifen

haben. Zum anderen werden die Jungpflanzen ab Mai langsam abgehärtet

und dadurch mit den Außenbedingungen vertraut gemacht. Zu einem

früheren Zeitpunkt ist dies jedoch nur bedingt möglich, da die Gefahr

von Frost wesentlich höher ist. Allerdings kann man Tomaten auch direkt

im Gewächshaus oder im Beet aussäen, allerdings verschiebt sich der

Termin dementsprechend nach hinten:

Es ist nicht nur entscheidend, wann die Aussaat stattfindet, denn auch der

Standort spielt eine entscheidende Rolle beim Säen. Üblicherweise findet

das Vorziehen der Tomaten auf der Fensterbank statt, da sie dort wesentlich

geschützter sind als im Freien.

Die Aussaat bildet zugleich den Grundbaustein für den weiteren Wachstumsverlauf

der Tomatenpflanzen. Insbesondere die Wahl des richtigen

Substrats ist hierbei entscheidend, denn gewöhnliche Blumen- oder

Gartenerde ist meist zu nährstoffreich. Dadurch würden die Wurzeln regelrecht

verwöhnt werden und müssten sich nicht sonderlich anstrengen,

um an Nährstoffe zu gelangen.

Das Vorziehen von Tomaten auf der Fensterbank gelingt am besten in

einer Anzuchtschale. Viele dieser Modelle verfügen über einen transparenten

Deckel, welcher gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: Zum einen

schützt er das Saatgut vor der trockenen Zimmerluft und ermöglicht

einen Gewächshauseffekt. Zum anderen ermöglicht es die stetige Kontrolle

der Samen, welche sich durch den transparenten Deckel problemlos

beobachten lassen.

Quelle: www.tomaten.de

stadtsparkasse augsburg

Stadtsparkasse Augsburg setzt auf Ökostrom

Die Stadtsparkasse Augsburg ist Anfang des Jahres auf Ökostrom umgestiegen.

Die Hauptstelle am Königsplatz und alle Beratungs.Center werden mit klimafreundlichem

Ökostrom aus Wasserkraft beliefert.

In den nächsten Jahren hat sich die Sparkasse viel vorgenommen und intensiviert

ihre Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit. Sie hat sich nicht nur verpflichtet,

zukünftig privaten wie gewerblichen Kunden bei der Transformation zu einer

klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen. Der Geschäftsbetrieb selbst soll

CO²-neutraler gestaltet und auf die Klimaziele ausgerichtet werden.

„Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir besonders am Herzen. Wir achten darauf,

dass alle Bereiche und Mitarbeitenden eingebunden sind“, so Rolf Settelmeier,

Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse. Damit die gesetzten Ziele auch erreicht

werden, wurde der Bereich „Nachhaltigkeit und Zukunftsstrategie“ gegründet.

Bereichsdirektorin Ursula Brandhorst-Burk und ihre Stellvertreterin, Petra Schöll,

nehmen sich der Herausforderung sehr gerne an.

Rolf Settelmeier, Vorstandsvorsitzender, mit Bereichsdirektorin Ursula Brandhorst-Burk (rechte Seite) und

stv. Bereichsleitung Petra Schöll (links im Bild), beide Nachhaltigkeit und Zukunftsstrategien. Foto: SSK


green living

41

stadtwerke augsburg

Wie ist ein umweltgerechtes Leben möglich? #Faktenschaffen bietet Lösungen für Alle

Saubere Luft, gesunde Böden, natürlich reines Trinkwasser – es gibt nichts

Kostbareres. Doch eine unbelastete Natur ist nicht selbstverständlich. Der

Raubbau am Regenwald, schwindende Ressourcen oder der Klimawandel,

mit immer deutlicheren Auswirkungen auch bei uns, setzen der Erde zu.

erstklassiges Trinkwasser kooperieren die swa mit Landwirten, die Äcker in

Blühwiesen verwandeln.

Die swa machen ein umweltgerechtes Leben für Alle leicht – durch Öko-

Strom, grünes Gas, umweltfreundliche Fernwärme und nachhaltige Mobilität

mit Bus, Tram, Carsharing und Rad.

Und so arbeiten sie Tag für Tag an der Zukunft: Eine Power-to-Gas-Anlage erzeugt

als die erste Deutschlands in einer Bestands-Wohnanlage synthetisches

Erdgas aus Sonnenenergie. Im Biomasse-Heizkraftwerk entstehen klimaneutral

Strom und Wärme aus Holzhackschnitzeln. Damit das hervorragende

Augsburger Trinkwasser für Alle ein reiner Genuss bleibt, engagieren sich

die swa mit dem Forstamt, dem Amt für Grünordnung und dem Augsburger

Landschaftspflegeverband für Wasserschutz im Siebentischwald. Von dort

kommt das Trinkwasser – eines der besten in Europa – für rund 350.000 Menschen

in Augsburg und der Region.

Beliebtes Fotoobjekt: Die ”REHcycling”-Skulptur der Stadtwerke Augsburg (und bald im Gaswerk) setzt ein

Zeichen für weniger Müll und mehr Nachhaltigkeit – im Sommer stand die Skulptur am Hochablass, jetzt ist sie

im Gaswerk zu bestaunen. Foto: Thomas Hosemann

Alle sind aufgerufen zu handeln, um den nächsten Generationen eine intakte

Welt zu übergeben. Darum schaffen die Stadtwerke Augsburg (swa)

Fakten: Straßenbahnen fahren mit reinem Öko-Strom aus heimischer Wasserkraft,

die Biogas-Busflotte ist Deutschlands umweltfreundlichste, und für

Die swa haben mit den Bürger*innen schon viel erreicht für eine nachhaltige

Stadt und Region. Doch es gibt noch viele Herausforderungen. Darauf

möchte die vier Meter hohe ”REHcycling”-Skulptur hinweisen, die im Sommer

am Hochablass aufgebaut war und jetzt eine dauerhafte Bleibe im Gaswerk

gefunden hat. Die Plastik ist ein sichtbarer Denkanstoß aus Plastikmüll,

den Schüler*innen im Trinkwasserschutzgebiet gesammelt haben. Sie ist ein

Zeichen für weniger Müll, mehr Rücksicht auf die Umwelt und für mehr

Nachhaltigkeit. Wie die swa zusammen mit den Bürger*innen für die Nachhaltig

in Stadt und Region arbeiten, ist unter #Faktenschaffen (oder auf der

Internetseite sw-augsburg.de/faktenschaffen) zu finden.

#Faktenschaffen

Über 4.000

Haushalte werden

mit grünem Strom von

unserem Wasserkraftwerk

am Hochablass

versorgt.

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green living

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Immunsystem • mit Calcium, Magnesium,

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Wir haben geöffnet! Das VITALIA-Reformhaus in der

Maximillianstraße 14 in Augsburg ist bekannt für seine

große Auswahl von bis zu 5.000 Artikeln für Gesundheit,

Schönheit und Wohlbefinden. Auch wer sich vegetarisch,

vegan, gluten- oder lactosefrei ernähren möchte, findet hier

eine breite Palette und dazu noch die passende Fachberatung,

kompetent und individuell. Wer also Top-Beratung

und regelmäßig tolle Angebote möchte, der ist im VITA-

LIA-Reformhaus genau richtig. Das VITALIA-Reformhaus

Team freut sich auf Ihren Besuch!

green

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produziert, von höchster Qualität

Hochwertigste, kaltgepresste Speiseöle aus eigenem

Anbau: Als familiengeführter, landwirtschaftlicher

Betrieb produziert die Ölmühle

Hartmann in Biburg bei Augsburg seit 1988

über 35 verschiedene Genussöle, Wohlfühlöle

und Basisöle für eine ausgewogene Küche. Unser

Augenmerk liegt dabei seit jeher auf der

Qualität und dem verantwortungsvollen Umgang

mit Ressourcen.

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Dinkelbeugel, Dinkel Croissant,

Dinkel Apfeltasche, Ofenkrapfen,

Mohnschnitte,

Waldbeer-Marzipankörbchen,

Blätterteigbreze ...

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kleinen Hunger:

Dinkel Müsliriegel, Dinkel Kokos

Rolle, Chili sin Carne Tasche,

Dinkel Spinattasche,

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sind bei uns natürlich vegan!

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Heißgetränke haben wir

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Schubert gehört zu den 500 besten deutschen Bäckern

Zum zweiten Mal wurde die Biobäckerei

Schubert vom Feinschmecker Magazin

ausgezeichnet und damit zu einem der besten

500 Bäcker Deutschlands gekürt. Frank

Schubert, der den Betrieb mit den acht Filialen

und der handwerkliche Backstube

an der Berliner Allee in dritter Generation

leitet, freut sich sehr darüber: „Wir werden

dafür ausgezeichnet, dass wir nur natürliche,

beste und wenn möglich regionale Bio-

Zutaten verwenden. Aus diesen backen wir

mit handwerklichem Können und viel Aufwand

die typischen Schubert Backwaren.

Erst im August 2020 hat die Biobäckerei

Schubert nach monatelangem Umbau in der

Viktoriapassage beim Augsburger Hauptbahnhof

eine neue Filiale eröffnet und sorgt

mit dem Motto „Nächste Haltestelle Paradies”

für Urlaubsfeeling in der Stadt.


green living

43

green

living

scheicherhof

Jetzt neu! Bruderhahnaufzucht als Herzensangelegenheit

Nachhaltig

ist einfach.

Wenn man einen

Finanzpartner hat,

der Investitionen in

Umweltschutz

und Nach haltigkeit

unterstützt.

Ab dem 01.01.2022 wird es Pflicht sein, dass männliche Küken am Leben bleiben

und mit aufgezogen werden. Für uns ist die Bruderhahnaufzucht eine echte

Herzensangelegenheit. Die Aufzucht dauert zwar länger und die Hähne haben

etwas weniger Gewicht als bei der reinen Hühnermast, dafür dürfen sie aber

am Leben bleiben.

Überzeugt euch selbst! Bei einem Besuch in unserem Hofladen könnt ihr einen

interessanten Einblick in all unsere Betriebsabläufe bekommen: Wie genau

läuft eigentlich die Herstellung von Spätzle, Eis oder Ei-Likör ab? Hier werdet

ihr sehen, dass alle Produkte in reiner Handarbeit erzeugt werden.

Unsere Lebensmittel sind entweder selbstgemacht oder mit denen anderer

„Selbstmacher“-Partner kombiniert. Zusammen mit der persönlichen Atmosphäre

und den hochwertigen Produkten liegen eure Einkaufswünsche auf dem

Scheicherhof in den allerbesten Händen. Unsere komplette Produktpalette findet

ihr übrigens auch bei EDEKA und bei Rewe.

Unserem Team auf dem Scheicherhof liegt der Erhalt der Natur und das Wohl

der Tiere besonders am Herzen, deshalb bekommen sie auch ausschließlich

genfreies Futter.

Weitere Infos gibt es unter www.scheicherhof.de


44

Karriere

Besuche uns online:

Virtueller Studienorientierungstag an der Hochschule Augsburg

Unter dem Motto „Besuche uns online!“ findet

am Freitag, 26. März, von 13.00 bis 17.00 Uhr der

jährliche Studienorientierungstag der Hochschule

Augsburg statt. Interessierte können sich schon

jetzt unter www.ubivent.com/register/hs-augsburg

kostenfrei für das Online-Format registrieren.

Schulabschluss in der Hand – und nun?

richtigen Voraussetzungen mit? Wie funktioniert

das Studium an einer Hochschule für angewandte

Wissenschaften eigentlich? Beim Studienorientierungstag

erhalten die Studieninteressierten

Antworten auf diese und weitere zentrale Fragen.

Online-Besucher:innen sollen sich vorab registrieren

unter: www.ubivent.com/register/hs-augsburg.

Die Teilnehmer:innen bekommen dann im Vorfeld

des Studienorientierungstags noch detaillierte

Informationen zum Ablauf zugeschickt.

Das gesamte Studienangebot der Hochschule

Augsburg gibt es online unter: www.hs-augsburg.de/Studienangebot

Mit der Entscheidung, was man nach der Schule

machen soll, tun sich viele schwer. Kein Wunder,

denn das Angebot ist groß. Allein an der

Hochschule Augsburg gibt es 20 Bachelor- und

19 Masterstudiengänge – von A wie Architektur

bis W wie Wirtschaftspsychologie. Wer Hilfe bei

der Studienwahl braucht, ist beim Studienorientierungstag

der Hochschule Augsburg genau

richtig. Die Studienberatung gibt Antworten auf

individuelle Fragen. In Vorträgen, Chatrunden

und Info-Filmen vermitteln Expert:innen sowie

Studierende Informationen aus erster Hand: Auch

werden die neuen Studiengänge Wirtschaftspsychologie

und International Information Systems

vorgestellt, die zum Wintersemester 2021/2022 an

den Start gehen.

Aber beim Studienorientierungstag geht es um

noch viel mehr, als um die einzelnen Studiengänge:

Soll ich studieren? Bringe ich überhaupt die

Verpflegungsmehraufwand erhöht – Pendlerpauschale angehoben

Mehr Geld für Dienstreisende und Pendler

Für die Steuererklärung 2020 wichtig sind die Änderungen

bei den Pauschalen für die sogenannten

Verpflegungsmehraufwendungen. Im Jargon des

Einkommensteuergesetzes (EStG) heißen Dienstreisen

„beruflich veranlasste Auswärtstätigkeit“.

Dauert die auswärtige Tätigkeit länger als acht

Stunden, dann kann man seit 2020 für die Verpflegung

pauschal 14 Euro ansetzen. Also zwei Euro

mehr als bisher.

Bei mehrtägiger beruflich bedingter Abwesenheit

erhalten Arbeitnehmer für jeden vollen Tag pauschal

28 Euro, statt bisher 24 Euro. Zudem kann

man dann für den An- und für den Abreisetag

jeweils 14 Euro ansetzen.

„Die Erhöhungen sind zu begrüßen,“ sagen Dana

Tanase und Sigurd Warschkow von der Lohnsteuerhilfe

für Arbeitnehmer e.V., Lohnsteuerhilfeverein,

in Augsburg. Dennoch bleibt uns die Frage erhalten:

Wie verpflegt man sich mit 28 Euro pro Tag,

wenn man im Hotelzimmer nicht kochen darf?“

Die Verpflegungsmehraufwendungen für Auslandsreisen

hat das Bundesfinanzministerium zuletzt im

Dezember 2020 angepasst. Eine Übersicht findet

sich auf dieser Internetseite des Ministeriums.

So funktioniert die neue Pendlerpauschale

Mit Beginn dieses Jahres ändert sich die altbekannte

Pendlerpauschale. Der Gesetzgeber hat

den Pauschbetrag um 5 Cent von 0,30 Euro auf

0,35 Euro angehoben. Allerdings kann man die

35 Cent erst ab dem 21. Entfernungskilometer

ansetzen.

So wird gerechnet, ein Beispiel: Die Arbeit, also

die erste Tätigkeitsstätte, ist von der Wohnung 30

Kilometer entfernt. 20 Kilometer werden zu je

0,30 Euro berechnet = 6,00 Euro. Die verbleibenden

zehn Kilometer können dann zu 0,35 Euro

angesetzt werden = 3,50 Euro. Insgesamt beträgt

die Pendlerpauschale also 9,50 Euro pro Arbeitstag

in diesem Beispiel.

Die Änderung gilt für die Jahre 2021 bis 2023. Für

die Jahre 2024 bis 2026 steigt der Pauschbetrag zu

denselben Bedingungen um weitere 3 Cent.

„Mit dieser Erhöhung wollte der Gesetzgeber

Pendler entlasten, die in Folge des Klimapakets

mit steigenden Benzinpreisen konfrontiert sind“,

sagt Dana Tanase.

Allerdings ist die Pendlerpauschale auf 4.500

Euro pro Jahr begrenzt. Wer also mit Bus, Bahn,

Fahrrad oder in einer Fahrgemeinschaft zur

Arbeit kommt, der kann keine höheren Ausgaben

absetzen. Lediglich Arbeitnehmer, die mit dem

eigenen oder zur Verfügung gestellten Pkw pendeln,

dürfen tatsächliche Kosten geltend machen,

also auch dann, wenn sie mehr als 4.500 Euro pro

Jahr verfahren.

Interessant schon für die Steuererklärung 2020:

Beschäftigte im Homeoffice können bei Nutzung

einer Monats- oder Jahreskarte des ÖPNV trotzdem

den vollen Preis ansetzen.

Grundsätzlich ist bei der Entfernungspauschale

immer zu bedenken: Abgerechnet werden kann

nur die kürzeste Straßenverbindung zwischen

Wohnung und Arbeitsplatz. Einen längeren Weg

akzeptiert das Finanzamt nur dann, wenn dieser

„offensichtlich verkehrsgünstiger“ ist (§ 9 Abs. 1

Nr. 4 EStG).


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in seiner jüngsten Testreihe mit der maximalen Fünf-

Sterne-Bewertung ausgezeichnet. Der Stromer von Mazda

erreichte die maximale Punktzahl für die Sicherheit bei

Seitenaufpralltests sowie bei Crashtests mit Kindern beim

Frontal- und Seitenaufprall. In allen vier Euro NCAP-

Testkategorien schnitt der Mazda MX-30 mit eindrucksvollen

Punktzahlen ab. Die hervorragende Bewertung der

Sicherheit in Mazda Modellen wird durch das perfekte

Zusammenspiel von drei Schlüsselfaktoren erreicht: Die

Skyactiv Fahrzeugarchitektur, die sich durch eine hochfeste,

aufprallabsorbierende und dennoch leichte Karosserie

auszeichnet, eine breite Palette fortschrittlicher i-Activsense

Sicherheitstechnologien, die dem Fahrer helfen, potenzielle

Risiken zu erkennen und das Unfallrisiko auf ein

Minimum reduzieren sowie hohe Standards beim Fußgängerschutz.

Link zum vollständigen Euro NCAP Testbericht

des neuen Mazda MX-30: www.euroncap.com/de/

So könnt ihr euch im Auto vor dem Virus schützen

Was vermutlich alle bei der Berichterstattung

über den Coronavirus gelernt haben ist: Hände

waschen! Angelehnt an diese Erkenntnis sind die

größten Bakterien-Herde im Auto schnell ausgemacht:

das Lenkrad und der Schalthebel.

Um sich also bestmöglich vor dem Coronavirus

im Auto zu schützen, sollten neben der gewöhnlichen

Auto-Pflege in erster Linie das Lenkrad

und der Schalthebel gereinigt werden. Seife oder

Spülmittel reichen meist aus, wer jedoch auf

Nummer sicher gehen will, der desinfiziert die

Oberflächen gleich. Man sollte jedoch beachten,

dass das Desinfektionsmittel die Oberflächen

angreifen kann.

Des Weiteren würde es sicherlich nicht schaden,

die restlichen Oberflächen anzugehen, die

häufiger mit der Hand berührt werden: Türgriffe,

Tankdeckel, Innenspiegel, Armaturenbrett,

Touchscreen, Griff an der Kofferraumklappe,

Schalter, Regler usw.

Ansteckungsgefahr im Auto bieten ansonsten

noch die weiteren Passagiere, die im Fahrzeug

sitzen. Deshalb sollte man bei Mitfahrgelegenheiten

darauf achten, ob die restlichen Mitfahrer

im Auto Krankheitssymptome aufweisen.

Unser Service

und

Onlineverkauf

gehen

unverändert

weiter.

Wir freuen uns

auf Sie.

A.-Kobelweg 66

Tel. 46 09 39-99

A.-Donaustraße 5a

Tel. 44 83 88-99

www.honda-still.de

Autohaus Still GmbH – Ihr Honda Partner

enn es um Ihren Honda geht, dann sind Sie bei

W den Autohäusern Still an der absolut richtigen

Adresse. Das Team beantwortet Ihre Fragen kompetent

und fachkundig und freut sich darauf, Ihnen bei

all Ihren Anliegen weiterzuhelfen. Neben Neuwagen

vertreibt das Autohaus Still zudem eine große Auswahl

an Gebrauchtwagen verschiedenster Hersteller und

Modelle. Individuelle Beratung

gehört hier von Beginn an zur

Firmenphilosophie.

Darüber hinaus bieten die

Autohäuser Still ein umfangreiches

Service & Werkstattangebot

an. Hier können Sie sich

sicher sein, dass Ihr Automobil

in den richtigen Händen ist.

Das Know-how der Mitarbeiter

deckt die gesamte Bandbreite

an Service- und Reparaturleistungen

ab. Passend zur

bevorstehenden Reifensaison,

bietet das Autohaus Still jeglichen Service rund um ein

wintersicheres Auto – also nicht vergessen rechtzeitig

einen Termin vereinbaren!

Das Autohaus Still ist in Augsburg gleich zwei Mal

vertreten: Kobelweg 66, 86156 Augsburg; Donaustr. 5a,

86165 Augsburg. kontakt@honda-still.de

www.honda-still.de.


Autokauf in Coronazeiten

In den Monaten von Corona sind die Gedanken meist woanders als beim

Neuwagenkauf, das Bewahren der Gesundheit steht an erster Stelle. Wenn

man sich dennoch dazu entschließt, ein neues Auto anzuschaffen, gibt es

viele offene Fragen, insbesondere wie man Autohäuser am besten erreichen,

Probefahrten und Auslieferungen von Neuwagen vereinbaren sowie

Autokäufe abschließen kann.

Auto-Special

47

Bei den Beratungen zwischen der Bundesregierung und den Regierenden

der Bundesländer am 10. Februar 2021 wurde eine weitere Verlängerung

des bundesweiten Lockdowns bis zum 07. März beschlossen. Deshalb

fassen wir vorab kurz zusammen, was man zum aktuellen Zeitpunkt während

des Corona-Lockdowns alles beim Autokauf machen kann:

- Die Autohäuser sind telefonisch und online erreichbar

- Probefahrten und Abholungen sind nach Terminvereinbarung möglich

(Click & Collect)

- Den Kaufvertrag erstellt das Autohaus kontaktlos z.B. per E-Mail mit

Scan, Fax oder Post

- Die Autohäuser sind auch in dieser Krise für euch da. Es bleibt also trotz-

dem möglich, das Verkaufspersonal zu erreichen und ein Auto zu kaufen.

Während die Autohäuser erreichbar sind, kann es sein, dass Zulassungsstellen

örtlich geschlossen haben. Euer Autohaus wird aber gerne dabei

helfen, eine Möglichkeit zur Zulassung des Neuwagens zu finden.

SERVICE FÜR ALLE MARKEN

SERVICE FÜR ALLE MARKEN

Vermittlung von Neu- und

Gebrauchtwagen Vermittlung von Neu- BMW und Mini

Gebrauchtwagen BMW und Mini

Auto Weiss Aichach

Das familiengeführte Autohaus Weiss ist ein Unternehmen mit Tradition.

Seit über 80 Jahren ist das Autohaus ein zuverlässiger Ansprechpartner für

Fragen rund um das Automobil. Das gesamte Team steht für fachkundige

und individuelle Beratung im Fahrzeugkauf und Service. Neben erstklassigem

Fahrkomfort, zeitgemäßen Technologien und einer hohen Verlässlichkeit

der Fahrzeuge erwartet die Kunden ein ausgezeichneter Werkstatt-

Service. Das Angebot reicht vom Kundendienst über Reifenwechsel bis hin

zu Unfallinstandsetzung und TÜV/AU.

Das Autohaus Weiss ist seit über 50 Jahren Partner der BMW AG. Als offizieller

Partner von BMW ist Auto Weiss seit 2001 auch Ansprechpartner

für die trendige Marke Mini. Getreu dem Motto “Service und ein Lächeln”

sind sowohl das Verkaufs- als auch das Serviceteam professionell ausgebildet

und stehen Kunden jederzeit mit vollem Einsatz zur Verfügung. Des

Weiteren ist das Autohaus Weiss Spezialist für Hyundai, Microcar sowie

Ligier (Autofahren ab 15 Jahren).

Auto Weiss GmbH & Co. KG, Werner-von-Siemens Str. 2, 86551 Aichach,

Tel. 08251-87450, www.auto-weiss.de.

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Gerilltes

Pudeldame

Kinder ohne Freunde

(Bauturm Rec.)

Pudeldame - was ist das denn für ein geiler

Bandname? Die vier Hanse-Boys um

Frontmann Jonas Nay (Hauptdarsteller

der Serie „Deutschland 83“) machen

den Elektro-Pop der letzten Jahrzehnte

ziemlich überzeugend zu ihrem Ding,

mitreißende Beats treffen auf gescheite

Gitarren- und Synthiearrangements

und tragen die exzentrischen Vocals.

Mal viby, mal pumpend, aber immer

sexy, fresh und überraschend. Die

Smart’n’Sexy-Popper kommen praktisch

aus dem Nichts, aber wie gerufen, um

das Leben ein bisschen geschmeidiger

zu machen. Diese Pudeldame riecht übrigens

ziemlich streng nach dem Sound

von Bilderbuch, den eine steife Brise von

der Donau in Wien an die Elbe nach

Hamburg geweht hat. (max)

HHHHHI

Selig

Myriaden

(Vertigo Berlin)

Myriade kommt aus dem Altgriechischen

und bedeutet zehntausend. Der

Plural Myriaden steht dann für eine

unzählbare Menge. Das musste ich

googlen, zugegeben, was ich aber ganz

ohne Recherche weiß: Eine Myriade

Unseliger dürfte gut drei Jahre nach

„Kashmir Karma“ ziemlich gespannt auf

das achte Studioalbum der Band sein,

die sich in den 90ern hierzulande in

das kollektive Gedächtnis einer ganzen

Grunge-Generation eingebrannt hat.

Der Sound of Selig mit dem Klang

der Neanderschen Gitarre und der so

eindringlichen Stimme Jan Plevkas ist

reifer geworden und sorgt auch nach

über 25 Jahren enorm für Gänsehaut.

Habe mich selten beim ersten Anhören

so „daheim“ gefühlt! (max)

HHHHHI

Bart & Friends

Tolmie Wild Thymes

(Kleine Underground Schallplatten)

Und jetzt Australien. Das Augsburger

Indie-Label KUS präsentiert sich

immer mehr als „Global Player“.

Nach britischen (Jetstream Pony,

Luxembourg Signal, The BVs) und

US-amerikanischen Acts (Pale Lights,

Gary Olson), hat Label-Kapitän Pinkau

seine Angelrute jetzt noch weiter

ausgeworfen. Frisch im Fangnetz: Bart

& Friends, eine Kollaboration verschiedenster

Indie-Musiker from Down

Under unter Federführung von Bart

Cummings (u.a. The Shapiros). „Tolmie

Wild Thymes“ ist sonnendurchfluteter

Jangle-Pop mit warmen 12-string-

Rickenbacker-Gitarrenklängen und

eine Platte, die unheimlich viel Laune

macht. Der Frühling steht definitiv vor

der Tür! (ws)

HHHHHI

Camera

Prosthuman

(Bureau B/Indigo)

2014 lief mir die Berliner Formation

Camera mit dem großartigen Album

„Remember I Was Carbon Dioxide“

zum ersten Mal über den Weg. Einen

Namen machten sich die „Krautrock-

Guerilleros“ durch ihre ungewöhnlichen

Konzertperformances an Orten wie

Bahnhöfen, öffentlichen Toiletten oder

unter Brücken. Gespielt wurde immer,

bis die Polizei den Schlussakkord setzte!

Zum zehnjährigen Bandjubiläum

versteht es sich von selbst, dass mit dem

fünften Studio-Album „Prosthuman“

ein neues Werk in den Weltraum abgefeuert

wird. Es knallt förmlich zwischen

hypnotischem 70er-Jahre-Krautrock

und pumpendem Techno mit echten

Instrumenten. Und es funkt nur so vor

Energie, tolle Platte! (ws)

HHHHHI

album des monats

Lieblings Musik

International Music

Ententraum

(Staatsakt)

P

eter Rubel, Pedro Goncalves Crescenti und Joel Roters wurden auf ihrem zweiten Psychedelic-Rock-Trip

beim kollektiven Träumen praktisch von keinem gestört, außer von Olaf O.P.A.L. Doch das ist gut. Denn

nach dem gefeierten Vorgängeralbum „Die besten Jahre“ und dem nicht weniger erfolgreichen Album

„Nenn mich Musik“ ihrer Schwesterband The Düsseldorf Düsterboys ist O.P.A.L. längst zum Haus- und Hofproduzenten

geworden und ein wahrer Garant für überragende Kritiken.

„Wenn ich wüsste, was in dieser Kiste ist, küsste ich Dich, den Fürst von Metternich.“ So beginnt eine internationale

Music-Reise, ein 17 Lieder starker Ententraum-Epos, der klingt, als hätten die Beatles ihre Inspiration für das Weiße

Album nicht nur in Indien, sondern auch bei einem Dudelsackmaestro im tiefsten Schottland gesucht.

International Music sind so etwas wie eine hochmusikalische Punkband. Aber eben auch eine erdige Krautrock-

Formation und weil die Ente ein so außerordentliches Tier ist, das nicht nur quaken, sondern auch schwimmen,

tauchen, gehen und fliegen kann, bewegen sich Peter, Pedro und Joel ähnlich vielseitig zwischen den Musik-Genres.

Das Trio beeindruckt in 64 Minuten vielfarbiger Träumereien mit Intensität und Dramaturgie, wie es eben nur die

ganz großen Bands können. Erneut ist den drei Kadetten aus Essen dabei eine große Liebeserklärung an die Formation

Schlagzeug, Bass und Gitarre gelungen. Fassen wir also nochmal zusammen: Der „Ententraum“ ist ein humorvolles,

sprachverliebtes, psychedelisches (Anti-) Konzeptalbum voller Hits für hochkomplizierte Zeiten. (max)

Tightill

Infinity

(Erotik Toy Records)

„Bremer Jung Tightill

beweist, wie wunderbar

schräg, funky und

selbstironisch deutscher

Rap fernab von peinlichem

Gangster-Proll-Gehabe

sein kann.“ (lina)

Chet Baker

Chet Baker sings

(Blue Note Records)

„Wolfgang Lackerschmid

hat mir das verschlossene

Tor zum Jazz geöffnet. Chet

Baker ist wahrhaftig der

„Prince of Cool!“ (ws)

Peter Licht

Beton und

Ibuprofen

(Tapete Records)

„Peter Licht wie er leibt

und immer noch lebt. Elektroakustische

Mini-Musik,

unterspannter Gesang und

Texte wie Post-its für alle

Utopien der Welt.“ (max)

Jake Isaac

Honesty

(AntiFragile )

„Inspiring Singer-

Songwriter mit einer

großen Bandbreite. Ruhig,

fast balladenhaft und im

nächsten Moment dann

doch soulig explosiv.“

(dan)


gerilltes

49

L’Impératrice

Tako Tsubo

(Microqlima)

Tako Tsubo nennt man in Japan das

Broken-Heart-Syndrom, eine Herzmuskelerkrankung,

die durch starken emotionalen

Stress ausgelöst wird. Doch die

Spezialisten von L’Impératrice kennen

ein höchst effektives französisches Hausmittel

gegen Herzschmerz jeglicher Art:

eine großzügige Dosis Disco-Groove!

Der Bass pflügt als unaufhaltsamer

Funk-Motor durch prägnante Vintage-

Synthies und schillernde Popmelodien,

während Sängerin Flore Benguigui

mit Samtstimme zum Tanzen verführt.

Mögliche Nebenwirkungen wie spontane

Serotonin-Ausschüttung und akuter

rhythmischer Bewegungsdrang können

dabei nicht ausgeschlossen werden.

Herrlich luftige Sommer-Vibes für die

Lockdown-Blues-geplagte Seele! (lina)

HHHHHI

Dodie

Build A Problem

(The Orchard)

Diese junge Dame stammt aus der

Riege beachtlich erfolgreicher britischer

YouTube-Stars. Doch im Gegensatz zu

vielen ihrer Kolleg*innen ist die Musik

für Dodie nicht bloß ein marktwertsteigernder

Nebenverdienst, sondern eine

wahre Herzensangelegenheit, was sie in

ihrem tiefsinnig verträumten Debütalbum

allemal unter Beweis stellt. Ihre

zarte Stimme tänzelt leichtfüßig durch

Sorgen und Sehnsüchte, umhüllt von

summenden Harmonien und zauberhaft

arrangierten Instrumentals. Dodies

Musik wirkt beinahe therapeutisch,

wickelt dich in eine flauschige Kuscheldecke

und flüstert dir beruhigend

zu, dass es in Ordnung ist, sich ab und

an zu verlieren im großen Irrgarten des

Menschseins. (lina)

HHHHII

Noga Erez

Kids

(City Slang)

Spätestens mit ihrem fetten Auftritt

beim Modular 2019 hat mich Miss

Erez restlos überzeugt. Seitdem hat sie

nochmal ordentlich an ihrem Sound

getüftelt, um schließlich für ihr zweites

Album die ganz eigene Mixtur aus Elektropop,

bouncy Beats und einer Menge

Edge zu perfektionieren. Ob im knackigen

Rapflow oder geschmeidig schnurrenden

Gesang, Noga klingt faszinierend

furchtlos und smart. Auch inhaltlich

wird abgeliefert, mit starken Statements

zwischen Politik, Popkultur, Tod und

Tacheles. „Kids“ wandelt gekonnt auf

dem schmalen Grat zwischen Pop und

Avantgarde. Hittaugliche Musik, die nie

ins Gefällige abrutscht, sondern unerwarteten

Wumms und geniale Brüche in

der Hinterhand bereithält. (lina)

HHHHHI

Altin Gün

Yol

(Glitterbeat/Indigo)

Mit der türkisch-holländischen Combo

hatte ich 2019 beim Modularfestival

einen sehr launigen Abend. Ganz in

mir schlummert definitiv eine kleine

Bauchtänzerin. Wenn ich in Feierlaune

bin und griechische oder orientalische

Musik läuft, dann geht mit mir

regelrecht der Gaul durch! Ich finde

es erstaunlich und cool, dass die in

Amsterdam ansässige Formation, die in

ihrer türkischen Muttersprache singt,

in der westlichen Pop-Welt so abgefeiert

wird. Altin Gün verstehen es auf

ihrem dritten Album vorzüglich, mit

ihrer Melange aus anatolischem Rock,

Funk und Psychedelic eine Brücke

von Orient zu Okzident zu schlagen

und alles in eine große und moderne

Folklore-Disco zu verwandeln. (ws)

HHHHII

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G


50

Foto: Marcus Hartmann

das

Allerletzte

Martin

aka

Billi

Jean

Presley

Schmid

01. Billi Jean oder Viva Las Vegas?

Beide Lieder stehen für zwei wichtige Teile meiner Karriere.

“Billi Jean” war in seiner österreichischen Adaption

der Schüssel-Song des kabarettistischen Liederabends

“Da Billi Jean is ned mei Bua”, den der

Schauspieler Stefan Leonhardsberger und ich

im Juli 2013 begannen und im Oktober 2020

nach circa 600 Shows beendeten.

“Viva las Vegas” ist ja sozusagen das Thema

der beliebten, glitzernden Comedy-

Rock’n’Roll-Show der “Presley Family”, mit

der ich dieses Jahr unser 25-jähriges Band-

Jubiläum feiern werde.

02. Frontsau oder Sidekick?

Ich bin offenbar für beides gut zu gebrauchen.

03. Dinkel oder Scherben?

Als Mann der Westlichen Wälder kommt mir da

die alte Bauernregel in den Sinn:

Auf diesem Feld säh’ Dinkel an!

Der Roggen wird verderben.

Weizen bitte nur im Glas,

wenn’s runterfällt, gibt´s Scherben.

04. Badewanne oder Dusche?

Zu zweit lieber die Wanne.

05. Twiggy oder Sophia Loren?

In der Wanne aus Platzgründen lieber mit

Twiggy.

06. Trio Cortina oder Quattro Stagioni?

Unser Trio Cortina kommt mit drei leckeren Zutaten

aus: Bernd “Pegulan” Maier an der Gitarre,

Alex “Hitzi” Hitzler am Akkordeon und meiner

Wenigkeit. Für eine Quattro Stagioni braucht man

vier.

07. Eier-Goiß oder Mint Julep?

Zwischen diesen zwei hervorragenden Cocktails

fällt es mir schwer, eine Wahl zu treffen. Darum bitte

beide in genau dieser Reihenfolge.

08. High Heels oder Ballerinas?

Lieber Ballerinas. Auf High Heels knicke ich immer

um.

09. Hausboot oder Raumschiff?

Als Lebensmittelpunkt der “Presley Family” das Hausboot.

Für kurze Spritztouren lieber das Raumschiff.

Raumfahrt ist für mich das schönste Hobby der Welt.

10. Gestern, heute oder morgen?

Wann wär’s denn dir am liebsten? Ich hab´ montags

immer ganz gut Zeit. (ws)


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