Moabiter Bewegungslandschaft - moabit macht mobil
Moabiter Bewegungslandschaft - moabit macht mobil Moabiter Bewegungslandschaft - moabit macht mobil
Dieses Projekt wird aus dem Programm Soziale Stadt mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Berlin im Rahmen des Quartiersmanagement Moabit West gefördert.
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Dieses Projekt wird aus dem Programm Soziale Stadt mit Mitteln<br />
der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Berlin im<br />
Rahmen des Quartiersmanagement Moabit West gefördert.
BERLINbewegt e.V.<br />
Projektleitung:<br />
Birgit Funke<br />
Stephan Riegger<br />
Mitarbeit:<br />
Katrin Germonprez<br />
Kirsten Kaup<br />
Ina Zander<br />
Marianne Ernsting<br />
Kontakt:<br />
BERLINbewegt e.V.<br />
Burgherrenstr. 7<br />
12101 Berlin<br />
Tel: 030/789 58 550<br />
Fax: 030/789 58 552<br />
info@berlinbewegt.de<br />
www.berlinbewegt.de<br />
Berlin, Dezember 2009
Konzeptionelle<br />
Vorbereitung der<br />
MOABITER<br />
BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />
2009
INHALT<br />
GLIEDERUNG<br />
1 EINLEITUNG..........� 6<br />
2 ZIELE DER MOABITER BEWEGUNGSLANDSCHAFT.............................................................. .......... 8<br />
3 AUFBAU DER ANALYSE...................................................................................................................... 9<br />
3.1 Methodik..........� 9<br />
3.1.1 Sekundäranalyse – Die Sportverhaltensstudie 2006 in Berlin........................................... 10<br />
3.1.2 � 11<br />
.<br />
3.2 Arbeitsschritte..� 12<br />
3.3 Festl� 13<br />
3.3.1 Untersuchungsgebiet.......................................................................................................... 13<br />
3.3.2 Zielgruppen und deren Relevanz......................................................................................... 14<br />
3.4 Definitionen und Untersuchungsstruktur der Eindrucksanalyse..................................................... 16<br />
3.4.1 Spielwe� 16<br />
3.4.2 Bewegungsformen............................................................................................................. 18<br />
3.4.3 Nutzergruppen/Altersgruppen/Zielgruppen........................................................................ 19<br />
3.4.4 Qualitative Einflussfaktoren................................................................................................ 19<br />
4 MOABIT WEST - UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE................................................................. 20<br />
4.1 Flächen und soziodemographische Informationen......................................................................... 20<br />
4.1.1 Größe, Lage und Struktur des Gebiets.............................................................................. 20<br />
4.1.2 Bevölkerungsstruktur.......................................................................................................... 21<br />
4.1.3 Arbeitslosigkeit und Armut.................................................................................................. 21<br />
4.1.4 Sonstige soziale und kulturelle Infrastruktur....................................................................... 22<br />
4.1.5 Kita, Schule und Bildungsniveau........................................................................................ 23<br />
4.1.6 Gesundheitliche Lage der Kinder und Jugendlichen.......................................................... 24<br />
4.1.7 Zusammenfassung............................................................................................................. 24<br />
4.2 QM Moabit West – Orte und Flächen für Spiel, Sport und Bewegung........................................... 27<br />
4.3 Spielplatzana� 27<br />
4.3.1 Br� 28<br />
4.3.2 Union� 30<br />
4.3.3 Bre� 32<br />
4.3.4 � 34<br />
4.3.5 Waldstraße SOS................................................................................................................ 36<br />
4.3.6 Stad� 38<br />
4.3.7 � 40<br />
4.3.8 Wie� 42<br />
4.3.9 Neues Ufer......................................................................................................................... 44<br />
4.3.10 Re� 46<br />
4.3.11 Zw� 48<br />
4.3.12 Zwi� 50<br />
4.3.13 Waldenserstraße................................................................................................................ 51<br />
4
4.3.14 Ottopa� 52<br />
4.3.15 L� 54<br />
4.3.16 � 56<br />
5<br />
INHALT<br />
4. 4 Analyse QM Moabit West.............................................................................................................. 57<br />
4.4.1 Spielw� 57<br />
4.4.2 Bewegungsformen............................................................................................................ 60<br />
4.4.3 Nutzergruppen/Altersgruppen/Zielgruppen....................................................................... 66<br />
Senioren (über 65 Jahre).................................................................................................. 67<br />
Erwachsene (18 - 65 Jahre).............................................................................................. 68<br />
Jugendliche (11 - 17 Jahre)............................................................................................... 70<br />
Kinder (Grundschule, 6 - 10 Jahre)................................................................................... 72<br />
Kleinkind Kitas (Befragung, über 0 - 5 Jahre)................................................................... 72<br />
4.4.4 Kriterien für weitere Einflussfaktoren ............................................................................... 76<br />
4.4.5 Gesamtergebnisse für das Untersuchungsgebiet Moabit West........................................ 78<br />
5 KONZEPT MOABITER BEWEGUNGSLANDSCHAFT........................................................................ 80<br />
5.1 Konzept..........� 82<br />
5.1.2 Bewegter Stadtflur............................................................................................................. 82<br />
5.1.3 Ru� 82<br />
5.1.4 Spiel- und Bewegungsorte................................................................................................ 83<br />
6 UMSETZUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DIE EINZELNEN ORTE ...................................................... 84<br />
7 ANLAGE................� 90<br />
Arbeitsweise: Aktions- und Handlungsforschung................................................................................. 90<br />
Gesamtübersi� 90<br />
Ge� 91<br />
Übersichtskar� 92
EINLEITUNG<br />
6<br />
1 EINLEITUNG<br />
Moabit West ist seit 1999 ein Quartiersmanagement-Gebiet.<br />
Die anfangs spärlichen sozialen und<br />
kulturellen Angebote zur Freizeitbetreuung und<br />
Familienberatung wurden seitdem bedarfsgerecht<br />
erweitert.<br />
Die <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> ist Bestandteil<br />
des Gesundheitsförderungs-Projektes MOABIT<br />
MACHT MOBIL. Das Projekt wurde im Jahr 2008<br />
von BERLINbewegt e.V., dem Quartiersmanagement<br />
Moabit West und dem Bezirksamt Mitte – Gesundheit<br />
initiiert. Unterstützt wurde das Projekt von der<br />
Humboldt Universität Berlin (Institut für Sportwissenschaft),<br />
der Unfallkasse Berlin und der Techniker<br />
Krankenkasse. Das Bundesministerium für Gesundheit<br />
finanzierte die Aufbauphase des Projekts (2008).<br />
Die Zielstellungen des Projektes wurden mit den im<br />
Quartier Moabit tätigen Organisationen entwickelt<br />
und konkretisiert. Die praktische Umsetzung wird u.a.<br />
im Rahmen des Programms Soziale Stadt finanziert<br />
– ein Förderinstrument, das aus Mitteln der Europäischen<br />
Union, des Bundes und des Landes Berlin<br />
finanziert wird.<br />
Leitbild<br />
Das Projekt MOABIT MACHT MOBIL will die Gesundheit<br />
aller Stadtraumnutzer 1 Moabits, vor allem der<br />
sozial benachteiligten sowie der im<strong>mobil</strong>en Stadtteilbewohner<br />
gemeinsam mit diesen nachhaltig verbessern.<br />
Es will motivieren, aktivieren, informieren<br />
und teilhaben lassen. Die Handlungsschwerpunkte<br />
sind Bewegung im Alltag, gesunde Ernährung täglich<br />
und stressfreies Leben im Kiez, welche sowohl<br />
geschlechtersensibel als auch kultursensibel umgesetzt<br />
werden sollen. Zu diesem Zweck werden der<br />
Runde Tisch MOABIT MACHT MOBIL, Gesundheits-<br />
Netzwerke sowie Bildungs- und Informationsangebote<br />
initiiert, ausgebaut und verstetigt. Hauptansatz<br />
des Projektes ist es, vorhandene Strukturen, Netzwerke<br />
und Angebot zu stärken und im Sinne der präventiven<br />
Gesundheitsförderung zu qualifizieren und<br />
zu koordinieren. Den Schwerpunkt bilden hierbei<br />
niedrigschwellige Bewegungsanlässe und -angebote<br />
im Stadtraum, die nach Möglichkeit sowohl Biographie<br />
begleitend als auch generationenübergreifend<br />
angelegt sind.<br />
Aufbau und Struktur<br />
Kapitel 2 stellt die grundsätzlichen und speziellen<br />
Ziele der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> vor.<br />
1 Im Text wird zur einfacheren Lesbarkeit die männliche<br />
Schreibweise verwendet.
Im Kapitel 3 werden die theoretischen Grundlagen<br />
und die Methoden der Projektarbeit aufgezeigt und<br />
erläutert. Dazu gehört u.a. die Sekundäranalyse<br />
vorhandener Daten und Studien. Mit den Methoden<br />
der Handlungsforschung werden Daten von ausgewählten<br />
Zielgruppen erhoben (Befragungen, Stadtbegehung,<br />
und Eindrucksanalysen). Hier werden die<br />
vorgenommenen Arbeitsschritte, Festlegungen und<br />
Definitionen vorgestellt, welche den notwendigen<br />
Arbeitsrahmen bilden. Verdeutlicht werden die Eingrenzung<br />
des Untersuchungsgebiets, die Auswahl<br />
der Zielgruppen mit ihrem charakteristischen Bewegungsverhalten<br />
und -präferenzen sowie die Definition<br />
der qualitativen Merkmale der Untersuchung (Spielwert-,<br />
Bewegungs- und Nutzergruppenanalyse).<br />
Kapitel 4 gibt einen detaillierten Überblick über die<br />
Schwerpunkte der Quartiersanalyse im Quartiermanagementgebiet<br />
Moabit West und seiner südlichen<br />
Erweiterung und stellt die wesentlichen Ergebnisse<br />
der Sekundäranalyse vor. Die Beobachtungsergebnisse<br />
aus den Stadtbegehungen spezifizieren die<br />
zentralen Orte und Flächen, die im Untersuchungsgebiet<br />
von der Bevölkerung für Spiel, Sport und Bewegung<br />
genutzt werden können. Mit den im Kapitel 3<br />
vorgestellten qualitativen Analysekriterien werden<br />
ausgewählte Spielplätze und -flächen analysiert und<br />
bewertet. Die abschließenden Aussagen fassen die<br />
räumlichen Einzelanalysen zusammen. Die Ergebnisse,<br />
die durch gesonderte Befragungen ergänzt<br />
wurden, werden auf das Untersuchungsgebiet übertragen.<br />
Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse<br />
wird im Kapitel 5 ein fundiertes Konzept für das<br />
Quartier vorgestellt und mit konkreten Umsetzungsempfehlungen<br />
verbunden.<br />
7<br />
EINLEITUNG
ZIELE<br />
8<br />
2 ZIELE DER MOABITER<br />
BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />
Mit der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> wird die<br />
räumlich aktive Ebene des Quartiers entwickelt<br />
und mit den Zielen des Projektes MOABIT MACHT<br />
MOBIL verbunden. Das Konzept schließt alle Spiel-<br />
und Bewegungsflächen im Quartier ein und verbindet<br />
diese miteinander.<br />
Auf der räumlich aktiven Ebene werden Projekte und<br />
Maßnahmen zur gesunden Lebensführung und Bewegungsförderung<br />
koordiniert. Ziel ist die Entwicklung<br />
eines übergreifenden Planungs- und Handlungskonzeptes<br />
für eine bewegungsfreundliche, sichere und<br />
Kommunikationsanreize bietende Stadtlandschaft.<br />
Diese soll die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen<br />
fördern und deren besondere Gesundheits- und Bildungsbedürfnisse<br />
berücksichtigen.<br />
Die räumlich aktive Ebene der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
soll:<br />
• Anreize für Bewegung in einer sicheren, bewegungs-<br />
und kommunikationsfreundlichen Stadtlandschaft<br />
setzen.<br />
• Mobilität für die benachteiligten Alters- und Bevölkerungsgruppen<br />
fördern.<br />
• Alltagsbewegung sichtbar machen, Bewugungsanlässe<br />
schaffen und aktivieren.<br />
• Öffentliche Räume und Einrichtungen unter<br />
bewegungsfördernden Gesichtspunkten und<br />
Sicherheitsaspekten vernetzen.<br />
• Die Attraktivität, Qualität und Zugänglichkeit vorhandener<br />
Bewegungsräume verbessern.<br />
• Zielgruppenspezifische Bewegungsorte schaffen.
3 AUFBAU DER ANALYSE<br />
3.1 METHODIK<br />
Die Projekt- und Untersuchungsstrategie orientiert<br />
sich am Handlungsforschungsansatz von Levin<br />
(action research, siehe Anhang). Die eingesetzten<br />
Methoden sind Standards empirisch-sozialwissenschaftlichen<br />
Untersuchungen. Dazu gehören<br />
die Analyse von Sekundärdaten und die Erhebung<br />
neuer Daten durch Beobachtung, Befragung und<br />
Kurzzeitinterventionen (Aktivierung durch Spiel- und<br />
Bewegungsangebote, u. a.). Für die Sekundäranalyse<br />
wurden Daten genutzt, die bereits im Rahmen<br />
des Projektes MOABIT MACHT MOBIL zusammengestellt<br />
und für das Quartier ausgewertet wurden<br />
(Haushalts- und Sozialdaten, Gesundheits- und Kriminalitätsdaten,<br />
u. a.). Zum besseren Verständnis<br />
für die Mobilitäts- und Sportpräferenzen wurden die<br />
Ergebnisse der im Jahr 2008 für Berlin durchgeführten<br />
Sportverhaltensstudie herangezogen.<br />
Die Erweiterung der Informationsbasis für das Projekt<br />
erfolgte über Begehungen und Teilnehmende Beobachtungen<br />
im öffentlichen Raum und durch Befragungen<br />
von Kindern, Erwachsenen und Mitarbeitern<br />
bei den lokalen Trägern. Die Daten aus dem Projekt<br />
MOABIT MACHT MOBIL und die Ergebnisse neuer<br />
Datenerhebungen wurden zu auswertbaren Szenarien<br />
für die ausgewählten Zielgruppen und örtlichen<br />
Spiel- und Bewegungssituationen zusammengestellt<br />
(Eindrucksanalyse). Auf dieser Grundlage konnte die<br />
aktuelle Situation im Quartier unter verschiedenen<br />
Gesichtspunkten dargestellt werden. Dabei ging es<br />
nicht um die Erstellung einer repräsentativen Erhebung,<br />
sondern um die Erweiterung der Kenntnisse<br />
über die Zielgruppen und räumlichen Gegebenheiten<br />
im Quartier. Die Daten wurden miteinander in Bezug<br />
gesetzt, für Bewertungen herangezogen und liegen<br />
dem Konzept und den Umsetzungsvorschlägen zu<br />
Grunde.<br />
Die Spiel- und Bewegungsflächen im Quartiersmanagement-<br />
Gebiet Moabit West wurden mit<br />
Unterstützung der Humboldt Universität Berlin (Forschungsseminare<br />
am Institut für Sportwissenschaft)<br />
analysiert. Für die Analyse wurden Beobachtungs-<br />
und Bewertungskriterien entwickelt und bei teilnehmenden<br />
Beobachtungen, Ortsbegehungen und<br />
Befragungen angewandt. Dabei standen der Spielwert<br />
der Spielplätze, die Qualität für die motorischen<br />
Anforderungen und gesundheitlichen Effekte sowie<br />
die Variabilität der Nutzungsformen im Vordergrund.<br />
Auf der Grundlage der Ergebnisse der Einzelstudien<br />
wurde ein Spiel- und Bewegungskonzept erarbeitet.<br />
9<br />
AUFBAU DER ANALYSE
AUFBAU DER ANALYSE<br />
10<br />
Dieses enthält Darstellungen und Aussagen in folgenden<br />
Bereichen:<br />
• Allgemeine Informationen über das QM-Gebiet<br />
• Orte und Flächen<br />
• Spielwert<br />
• Bewegungsformen<br />
• Nutzergruppen<br />
• Zustand<br />
3.1.1 SEKUNDÄRANALYSE – DIE SPORTVER-<br />
HALTENSSTUDIE 2006 IN BERLIN 2<br />
Spiel, Sport und Bewegungsaktivitäten werden<br />
immer bedeutender für die Gesundheit der Bevölkerung<br />
und die Integration ethnischer Minderheiten<br />
in Berlin. Die mit rund 30.000 Fragebögen größte<br />
Sportverhaltensstudie untersuchte u. a. Fragen wie:<br />
Welche Sportangebote und -plätze werden von wem<br />
nachgefragt? Sind bestimmte Bevölkerungskreise,<br />
Gruppen oder Ethnien beim Sport unterrepräsentiert?<br />
Wer treibt wann, wie oft, wie lange, welchen<br />
Sport? In welcher Organisationsform wird der Sport<br />
betrieben (selbst organisiert, im Verein, im Sportstudio)?<br />
Welche Gründe gibt es für die Sportpassivität?<br />
Gibt es soziale Schranken? Erfüllt der Vereinssport<br />
seine Integrationsfunktion für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene? Nehmen Ältere Menschen noch<br />
am Sport teil?<br />
In Berlin führte die Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Jugend und Sport in Zusammenarbeit mit dem Amt<br />
für Statistik Berlin Brandenburg diese Befragung<br />
durch. Der Fragebogen wurde postalisch verschickt<br />
(auch ins Türkische übersetzt), das Ausfüllen und<br />
Rücksenden der Fragebögen erfolgte auf freiwilliger<br />
Basis. Aus diesem Grund fand eine Befragung von<br />
Kindern unter 10 Jahren nicht statt.<br />
Die Ergebnisse:<br />
• Fast 75% aller Personen ab 10 Jahren sind<br />
sport- oder bewegungsaktiv. Regelmäßig<br />
(mindestens einmal pro Woche) treiben<br />
61% der Bevölkerung Sport.<br />
• Besonders beliebte Sportarten sind Radfahren,<br />
Schwimmen und Laufen/Joggen. Auf Platz 4<br />
liegen Fitnessaktivitäten, Fußball folgt auf Platz 5.<br />
2 Sportstadt Berlin 2006 - Umfrage zum Sport- und Bewegungsverhalten,<br />
Pressemitteilung Nr. 49 vom 29.10.2007,<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
• Ausdauer, Gesundheit und Fitness umfassen<br />
rund drei Viertel aller Sport- und Bewegungsakti-<br />
vitäten.<br />
• Sportaktivitäten werden zu einem sehr hohen<br />
Anteil (64%) selbst organisiert. Am zweitwichtigsten<br />
sind kommerzielle Anbieter wie z.B. Fitnessstudios<br />
gefolgt vom Vereinssport.<br />
• Die wichtigsten Sportorte sind Waldgebiete,<br />
Parkanlagen und Straßen.<br />
• Ausländische Frauen sind unterrepräsentiert; ihre<br />
Sportpräferenzen unterscheiden sich nicht von<br />
denen deutscher Frauen.<br />
• männliche Migranten präferieren Fußball.<br />
3.1.2 EINDRUCKSANALYSE<br />
Die im Quartier vorhandenen Spiel- und Bewegungsflächen<br />
wurden mit folgenden Methoden und Kriterien<br />
analysiert:<br />
• Spielwertanalyse<br />
(Begehung, Bestandsaufnahme)<br />
• Bewegungsmöglichkeiten und -gewohnheiten im<br />
öffentlichen Raum (teilnehmende Beobachtung -<br />
Eindrucksanalyse)<br />
• Derzeitige Nutzer und nutzende Einrichtungen<br />
(Beobachtungen/Befragung)<br />
• Weitere Einflussfaktoren<br />
Die Analyse fokussiert sich auf die Gesamtbevölkerung<br />
des QM Moabit West. Ein Schwerpunkt der<br />
Arbeit ist die systematische und Kriterien bezogene<br />
Analyse der Spiel- und Bewegungssituation von Kindern<br />
und Jugendlichen. Für diese Gruppe werden<br />
Empfehlungen für die Entwicklung und Umgestaltung<br />
der Spiel- und Bewegungsflächen erstellt. Der<br />
konzeptionelle Rahmen berücksichtigt auch den<br />
Umgang mit Randgruppen.<br />
In die Empfehlungen gehen sport-, gesundheitswissenschaftliche<br />
und pädagogische Erkenntnisse ein.<br />
Diese bilden die Grundlage hinsichtlich der Entwicklung<br />
eines guten und gesunden Spiel- und Bewegungsverhaltens.<br />
Das Spiel- und Bewegungskonzept<br />
umfasst alle formellen und informellen Spiel- und<br />
Bewegungsflächen des Quartiers.<br />
11<br />
AUFBAU DER ANALYSE
AUFBAU DER ANALYSE<br />
12<br />
3.2 ARBEITSSCHRITTE<br />
Die Analyse fand in folgenden Arbeitsschritten statt:<br />
Recherche, Bestandsaufnahme und Spielwertanalyse<br />
Zunächst wurde der Bestand der Spiel- und Bewegungsflächen<br />
aufgenommen und verortet (formelle<br />
und informelle Spielorte). Untersucht wurde, ob<br />
diese für Spiel und Bewegung genutzt werden und<br />
dafür geeignet sind. Eine Bewertung des Zustandes<br />
der Orte und Räume wurde vorgenommen und den<br />
Nutzer- und Zielgruppen zugeordnet.<br />
Die Spielwertanalyse wurde hinsichtlich der nachfolgenden<br />
Faktoren vorgenommen:<br />
• Interaktion und Kommunikation<br />
• Variabilität und Veränderbarkeit<br />
• Multifunktionalität<br />
• Aufforderungscharakter<br />
• Setting<br />
• formelle und informelle Nutzung<br />
Befragung<br />
Die Befragung der Nutzer und der Mitarbeiter der<br />
nutzenden Einrichtungen im Quartier wurde mit<br />
Fragen gestützten Interviews hinsichtlich der folgenden<br />
Aspekte durchgeführt:<br />
• Häufigkeit und Dauer der Nutzung der<br />
einzelnen Flächen<br />
• Nutzung durch welche Gruppen (Alter, Gruppengröße)<br />
• Nutzungsgewohnheiten<br />
• mögliche Konflikte und Wünsche<br />
Beobachtung<br />
Die Beobachtungen wurden zum Teil bei Stadtbegehungen<br />
ge<strong>macht</strong>. Formen der Teilnehmenden Beobachtungen<br />
wurden bei Kindern und Jugendlichen<br />
eingesetzt. Dabei wurden u. a. folgende Aspekte<br />
aufgenommen und ausgewertet:<br />
• Bewegungsmöglichkeiten und -anlässe<br />
• Bewegungsgewohnheiten<br />
• Informelle Nutzung von Spiel- und Bewegungsflächen<br />
aber auch anderen Stadträumen
Zusammenfassung und Auswertung der einzelnen<br />
Ergebnisse<br />
Spiel- und Bewegungskonzept<br />
Für die <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> wurde ein<br />
Spiel- und Bewegungskonzept auf Grundlage der<br />
Ergebnisse der Analysen erstellt, das folgende<br />
Punkte enthält:<br />
• Zuordnung der einzelnen Flächen für Zielgruppen<br />
(Alter, Gender)<br />
• Empfehlung für die Entwicklung und Umgestaltung<br />
der Spiel- und Bewegungsflächen<br />
• Empfehlung von motorischen Sensibilisierungen<br />
(Förderung motorischer Defizite)<br />
• Umgang mit Randgruppen<br />
• Zusammenstellung der einzelnen Inhalte in<br />
einem gesamtkonzeptionellen Rahmen<br />
• Diskussion mit Fachämtern und Einrichtungen<br />
Umsetzungsempfehlung<br />
Darstellung von konzeptionellen Ideen für einzelne<br />
Orte und Flächen, die als erste umgestaltet werden<br />
sollen, bzw. für die Veränderungen im geringen<br />
Umfang sinnvoll erscheinen und mehr Effektivität im<br />
Sinne der Zielstellung des Projekts versprechen.<br />
3.3 FESTLEGUNGEN UND DEFINITIONEN<br />
Für das Projekt wurden das Untersuchungsgebiet<br />
und die zu berücksichtigenden Zielgruppen definiert<br />
und beschrieben.<br />
3.3.1 UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />
Bearbeitungsbereich<br />
Gegenstand der Untersuchung waren die Spiel- und<br />
Bewegungsflächen im Quartiersmanagement-Gebiet<br />
Moabit West und seiner südlichen Erweiterung.<br />
Untersucht wurden folgende Flächen im Außenraum:<br />
• Wege und Straßen<br />
• Grün- und Freiflächen<br />
• Spielplätze und Spielflächen<br />
• Sportplätze und Sportflächen<br />
Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden<br />
die nicht jederzeit öffentlich zugänglichen Flächen,<br />
wie Schulhöfe, Kitagärten, Freiflächen öffentlicher<br />
Gebäude und Vereinsflächen.<br />
13<br />
AUFBAU DER ANALYSE
AUFBAU DER ANALYSE<br />
14<br />
3.3.2 ZIELGRUPPEN UND DEREN RELEVANZ<br />
Erfasst wurden das Verhalten und die Bedürfnisse der<br />
Bevölkerung des Untersuchungsgebietes bezüglich<br />
ihrer Mobilität. Bei der Untersuchung hatte das Spiel-<br />
und Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen<br />
einen besonderen Stellenwert. Von Bedeutung<br />
ist diese Zielgruppe, weil bei ihr durch die entwickelten<br />
räumlichen Maßnahmen, die vorgeschlagenen<br />
Bewegungsangebote und das Konzept der <strong>Moabiter</strong><br />
<strong>Bewegungslandschaft</strong> ein gesunder Lebensstil nachhaltig<br />
gefördert werden soll.<br />
Besondere Berücksichtigung im Konzept finden die<br />
Zielgruppen Senioren und Mädchen/junge Frauen<br />
mit Maßnahmen zur Mobilisierung und zur Förderung<br />
der Orientierung von Senioren im Stadtraum.<br />
Ziel ist die Stabilisierung eines selbstbestimmten,<br />
unabhängigen Lebensstils im Alter (Kooperation<br />
mit den privaten Wohnungsbaugesellschaften und<br />
Senioreneinrichtungen). Für die Zielgruppe Mädchen<br />
und junge Frauen steht die Entwicklung und Erprobung<br />
von Konzepten und Modellen zur Förderung<br />
der Mobilität in öffentlichen Räumen (Stadtplätze,<br />
Spiel-, Bewegungs- und Treffräume) im Vordergrund.<br />
Sie bilden einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit<br />
und Vernetzung mit vorhandenen Projekten und<br />
Initiativen im Quartier.<br />
Zielgruppensegmente<br />
Entsprechend der definierten Schwerpunkte innerhalb<br />
der Gesamtbevölkerung wurde eine Unterteilung der<br />
Zielgruppen in folgende Segmente vorgenommen:<br />
• Senioren<br />
über 65 Jahre<br />
• Erwachsene (inklusive Begleitpersonen)<br />
18-65 Jahre<br />
• Kinder und Jugendliche<br />
15-18, 11-14, 6-10, 3-5, 0-2 Jahre<br />
Zielgruppenmerkmale nach der Sportverhaltensstudie<br />
Jedes Zielgruppensegment unterscheidet sich nach<br />
Alter, den favorisierten Bewegungsmöglichkeiten<br />
und den darin verfolgten Bewegungsmotiven. Nach<br />
der Sportverhaltensstudie setzen die einzelnen Ziel-<br />
und Nutzergruppen nachfolgende Prioritäten in ihrem<br />
Sport- und Bewegungsverhalten.
Senioren<br />
über 65 Jahre:<br />
1. Wandern/Spazieren gehen/Nordic Walking<br />
2. Radfahren<br />
3. Gymnastik<br />
4. Joggen<br />
5. Tanzen<br />
Erwachsene<br />
18 – 30 Jahre:<br />
Joggen, Fitness, Radfahren, Fußball, Badminton,<br />
„walken“, Inline-Skaten<br />
31 – 65 Jahre:<br />
Radfahren, Joggen, Fitness, Fußball, Gehen, Tanzen,<br />
Inline-Skaten<br />
ab 40 Jahre:<br />
Gesundheit und Fitness, Ausdauer<br />
Wandern, Ausdauerlaufen, Radfahren, Schwimmen,<br />
Inline-Skating, Skilanglauf<br />
unter 40 Jahre:<br />
Teamsport (kleinere Mannschaften, priv. Organisation)<br />
Jugendliche<br />
11 – 17 Jahre:<br />
1. Fußball<br />
2. Radfahren<br />
3. Joggen<br />
4. Tanzen<br />
5. Fitness<br />
6. Tischtennis<br />
7. Leichtathletik<br />
Tendenz für Sport und Freizeit<br />
• „Wilderness“ (Nervenkitzel)<br />
• Trendsportarten wie Skateboarding, BMX,<br />
Parcours<br />
• expressiv: Ausdruck und Tanz<br />
• HipHop, Techno<br />
Kinder<br />
über 0 – 10 Jahre:<br />
Spielplätze und Spielflächen<br />
15<br />
AUFBAU DER ANALYSE
AUFBAU DER ANALYSE<br />
Kommunikation<br />
16<br />
3.4 DEFINITIONEN UND UNTERSUCHUNGS-<br />
STRUKTUR DER EINDRUCKSANALYSE<br />
Das Untersuchungsgebiet QM-Moabit West mit<br />
seinen Spielorten und Zwischenbereichen wurde<br />
hinsichtlich Spielwert, Bewegungsmöglichkeiten,<br />
Nutzer- und Zielgruppen und weiteren Einflussfaktoren<br />
untersucht. Grundlage hierfür war die Gestaltung<br />
der Orte und Bereiche und deren Spielmöglichkeiten.<br />
Die Raumaufteilung erfolgte nach den Spielgeräten<br />
(Qualität, Altersgruppe, motorische Aktivität),<br />
der natürlichen Unterteilungen (Hecken, Büsche,<br />
Bäume), der baulichen Ausstattung (Mauern, Bänke,<br />
Absätze, Zäune) und nach Themenprofil und Sportarten.<br />
Eine Auflistung aller vorhandenen Geräte zeigt<br />
den vorhandenen Gerätebestand in den jeweiligen<br />
Spielbereichen.<br />
Struktur und Vorgehen<br />
Im ersten Schritt fand eine Bestandsaufnahme statt<br />
und der Spielwert für die einzelnen Spielplätze und<br />
-flächen wurde ermittelt. Daraufhin wurden im zweiten<br />
Schritt die für den Spielplatz geplanten Spielaktivitäten<br />
mit den beobachteten, formellen und informellen<br />
Bewegungsformen (Definition von formellen und<br />
informellen Spiel- und Bewegungräumen siehe Kapitel<br />
3.4.2) abgeglichen. Schritt drei <strong>macht</strong> deutlich,<br />
ob die für den Spielplatz vorgesehenen Zielgruppen<br />
(Alter, u. a.) und die beobachteten Nutzergruppen<br />
identisch sind oder sich deutlich unterscheiden. Die<br />
Aufnahme weiterer ggf. ortsgebundener Einflussfaktoren,<br />
die auf die Nutzung der Spielflächen Einfluss<br />
haben, ergänzt die Analyse. Die Ergebnisse der einzelnen<br />
Spielplätze und –flächen wurden zu einem<br />
Gesamtprofil des Untersuchungsgebietes zusammengetragen.<br />
3.4.1 SPIELWERT<br />
Der Wert einer Spiel- und Bewegungsanlage ergibt<br />
sich aus den immanenten Möglichkeiten zu vielfältigen<br />
Spiel- und Bewegungshandlungen. Zu beachten<br />
ist, dass Spielgeräte nicht automatisch schon<br />
das Spiel selbst darstellen. Sie geben eher Impulse,<br />
dienen als Anregung, Aufforderung oder setzen<br />
Reize, die erst von den Nutzern in Spiel überführt<br />
werden müssen. Daher gilt, dass erst die Summe von<br />
Impulsen, Anregungen und die Vielfalt der funktionalen<br />
Verwendungsmöglichkeiten sowie die mit den<br />
Funktionen ausgelösten sozialen, pädagogischen,<br />
physiologischen oder emotionalen Auswirkungen
den „Spielwert“ einer Spieleinrichtung ergeben.<br />
Man kann sagen: Je genauer die Nutzung eines<br />
Spielgerätes festgelegt ist und je spezifischer die von<br />
ihm ausgelösten Erfahrungen sind, desto geringer ist<br />
der Spielwert.<br />
Bewertungsskala<br />
Der Spielwert wird in einer Skala von 1 = trifft nicht<br />
zu bis 5 = trifft zu gemessen. Jedem Spielbereich<br />
werden 6 spezifische Spielwertfaktoren zugeordnet.<br />
Aus den einzelnen Spielwerten wird ein Gesamtwert<br />
für den jeweiligen Spielplatz ermittelt.<br />
Bewertungskriterien der Spielwertfaktoren<br />
Interaktion/Kommunikation<br />
Zu bewerten ist, ob die Einrichtungen individuelle<br />
Aktionen für die Nutzer zulassen und Kommunikation<br />
und Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Besuchern<br />
eröffnen. Dies kann eine Interaktion zwischen<br />
Akteur und Zuschauer sein, aber auch die Schaffung<br />
eines fließenden Übergangs vom Zuschauer zum<br />
Akteur-Dasein.<br />
Ist ein Zusammenspiel möglich oder erforderlich?<br />
• Kann das Spielgerät nur allein genutzt werden?<br />
• Existieren Möglichkeiten Gespräche zu führen?<br />
Variabilität/Veränderbarkeit<br />
Die Ausstattung entfaltet Phantasiepotentiale und<br />
fördert die Eigentätigkeiten und Fähigkeit Entwürfe<br />
für Bewegungsszenarien, -räume und Spielsituationen<br />
zu planen, gemeinsam mit anderen herzustellen,<br />
zu nutzen und wieder umzubauen.<br />
• Sind zusätzliche Spielmaterialien vorhanden?<br />
• Lassen sich die Spielgeräte verändern?<br />
• Wird die Fantasie angeregt?<br />
Multifunktionalität<br />
Ein hoher Spielwert ergibt sich bei multifunktionalen<br />
Spieleinrichtungen, die verschiedene Spiel- und<br />
Bewegungsmöglichkeiten eröffnen oder welche erst<br />
entdeckt werden müssen.<br />
• Ist das Spielgerät nur auf eine Art nutzbar oder<br />
gibt es mehrere Möglichkeiten?<br />
• Sind die Flächen nur für eine oder für mehrere<br />
Sportarten nutzbar?<br />
Aufforderungscharakter<br />
Auch der Aufforderungscharakter einer Anlage<br />
bestimmt ihren Spielwert.<br />
• Bekommt man Lust auf Spielen beim Anblick der<br />
Geräte?<br />
• Reizen Farben, Formen und Höhen zum Ausprobieren?<br />
17<br />
AUFBAU DER ANALYSE<br />
Variabilität<br />
Multifunktion<br />
Aufforderungscharakter
Challenge<br />
Setting<br />
AUFBAU DER ANALYSE<br />
Challenge<br />
Challenges betreffen konkrete Herausforderungen,<br />
die altersgemäße Anregungen zur Erprobung und<br />
Entwicklung psycho-physischer Entwicklungsfaktoren<br />
geben wie Mut, Wagnis u. a.<br />
• Bieten die Spielgeräte Herausforderungen und<br />
Möglichkeiten zum Probieren, Scheitern und<br />
Schaffen?<br />
• Können beim Spiel Probleme entstehen, die<br />
gelöst werden müssen?<br />
Setting<br />
Zum Spielwert gehört auch das Setting im Sinne einer<br />
Einbindung der Anlage in das direkte und weitere<br />
Umfeld. Hierbei steigt der Spielwert mit den eröffneten,<br />
angebotenen und installierten Möglichkeiten am<br />
Spiel- und Bewegungsgeschehen indirekt teilzunehmen<br />
(Zuschauen, Zurufen, Klatschen, Anfeuern u.a.).<br />
Zu bewerten sind hierbei die formell arrangierten Einrichtungen,<br />
wie Sitzgelegenheiten, Beobachtungsposten,<br />
Interaktions- und Kommunikationsmittel (Seile,<br />
Bewegungshilfen ...) mit denen die Zuschauer direkt<br />
oder indirekt in die spielerischen Aktionen mit einbezogen<br />
werden können.<br />
• Wo stehen Bänke und wie sind Sitzmöglichkeiten<br />
positioniert?<br />
• Welche Altersgruppe wird angesprochen?<br />
• Ist der Spielbereich optisch ansprechend gestaltet,<br />
gemütlich oder ungemütlich?<br />
• Wie sieht es mit Sauberkeit, Licht und Sicherheit<br />
aus?<br />
3.4.2 BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bei der Analyse unterscheiden wir zwischen geplanten<br />
und beobachteten, formellen und informellen<br />
Spiel- und Bewegungsgelegenheiten.<br />
Formelle Spiel- und Bewegungseinrichtungen sind<br />
konkret geplante und erstellte Einrichtungen, wie<br />
z.B. ein Klettergerüst, eine Schaukel, Balanciereinrichtungen<br />
und Rutschen.<br />
Informelle Spiel- und Bewegungsgelegenheiten entstehen<br />
durch Raumarrangements, die zum Spielen,<br />
Bewegen, Klettern Springen oder Balancieren<br />
reizen und auch entsprechend genutzt werden.<br />
Diese können bewusst geplant sein, sie werden aber<br />
auch ungeplant, oder teilweise sogar ungewollt von<br />
den Nutzern als Spiel- und Bewegungsräume deklariert.<br />
Sehr häufig werden z.B. die Stufen und Kanten<br />
in Parks, auf Stadtplätzen und freien asphaltierten<br />
Flächen von den Skateboardfahrern und anderen<br />
Sportlern intensiv für Kunststücke und Gymnastik<br />
frequentiert.<br />
18
Zu den geplanten Bewegungsformen gehören:<br />
Klettern, Wackeln, Rutschen, Balancieren, Schaukeln,<br />
Drehen, Sand-Spiel, Springen, Ball-Spiel,<br />
Rollen, Tischtennis, Wasser-Spiel<br />
3.4.3 NUTZERGRUPPEN/ALTERSGRUPPEN/<br />
ZIELGRUPPEN<br />
Die Beobachtungsorte (siehe Spielplatzanalyse<br />
Kapitel 4.3) wurden entsprechend der unter Kapitel<br />
3.3.2 benannten Zielgruppen (Kinder, Jugendliche,<br />
Erwachsene und Senioren) der dargestellten Merkmale<br />
untersucht. Lediglich in fünf Spielplatzbereichen<br />
konnten Erwachsene beobachtet werden, welche<br />
den Spielplatz ohne Kinder besuchten.<br />
3.4.4 QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Bereiche und Randgruppen, welche Einfluss auf das<br />
Spielverhalten und die Verweildauer der Zielgruppen<br />
haben, sind weitere Einflussfaktoren der Analyse.<br />
Es wurden folgende Fragen untersucht:<br />
Pflegezustand<br />
• Existieren Gefahrenquellen wie Defekte oder<br />
Mängel an den Geräten oder im Umfeld?<br />
• Ist für Fallschutz gesorgt?<br />
• Existieren Leerflächen durch entfernte Geräte?<br />
Sauberkeit<br />
• Sind Papierkörbe und Mülleimer vorhanden?<br />
• Werden die Mülleimer genutzt?<br />
Fremdnutzung<br />
• Wird die Anwesenheit Obdachloser, Trinker oder<br />
Raucher beobachtet?<br />
• Beeinflusst die Anwesenheit der Randgruppen<br />
das Spielgeschehen?<br />
• Sind Hunde zu beobachten, welche die Spielflächen<br />
verunreinigen?<br />
• Werden Drogenverstecke beobachtet?<br />
19<br />
AUFBAU DER ANALYSE
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Neues Ufer<br />
Unfälle<br />
Sickin-<br />
Huttenstr.<br />
Spree<br />
Beusselstr.<br />
Gotzkowskystr.<br />
Beusselstr.<br />
Siemensstr.<br />
Stromstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt-<br />
U- Bhf Birkenstr..<br />
Stromstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
20<br />
4 MOABIT WEST<br />
UNTERSUCHUNG UND<br />
ERGEBNISSE<br />
4.1 FLÄCHEN UND SOZIODEMOGRAPHISCHE<br />
INFORMATIONEN<br />
4.1.1 GRÖSSE, LAGE UND STRUKTUR DES<br />
GEBIETES<br />
Das Quartiersmanagement-Gebiet (QM-Gebiet) ist<br />
Teil des Bezirks Mitte in Berlin. Mit mehr als 318.000<br />
Einwohnern ist Mitte der drittgrößte Bezirk Berlins<br />
und weist viele verschiedene Stadtquartiere mit<br />
eigener stadträumlicher und sozialer Prägung auf.<br />
Das QM-Gebiet ist ein altbaudominiertes Quartier<br />
in der westlichen Innenstadt Berlins in der Nähe der<br />
City-West (2 km), des Regierungssitzes (3 km) und<br />
der Technischen Universität (1 km). Das Quartier<br />
hat eine Größe von 134 ha. Die Ost-West-Ausdehnung<br />
beträgt 1,4 km und die Nord-Süd-Ausrichtung<br />
1,3 km.<br />
Das QM-Gebiet ist ein einfaches gründerzeitliches<br />
Wohngebiet mit eingestreuten Gebäuden der 60/70er<br />
und 90er Jahre. Geringe Investitionen in den öffentlichen<br />
Raum führten zu erheblichen städtebaulichen<br />
Missständen, die nur teilweise in den letzten Jahren<br />
durch die Aufwertung von Freiflächen und die Sanierung<br />
von Gebäuden behoben wurden. Lediglich östlich<br />
des QM-Gebietes liegen mit dem Ottoplatz und<br />
dem kleinen Tiergarten größere Grünanlagen. Am<br />
Neuen Ufer wurde ein größeres Freizeitareal mit<br />
Sportanlagen und Grünflächen gebaut. Nördlich an<br />
das Gebiet grenzend ist mittelfristig die Anlage einer<br />
kleinen Parkanlage auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Güterbahnhofes geplant. Ansonsten befinden<br />
sich im Quartier einige kleinere und größere Spielplätze<br />
mit schlechter Ausstattung.<br />
Das Gebiet durchziehen aufgrund der zentralen Lage<br />
stark frequentierte Durchgangsstraßen. Das hohe<br />
Kfz-Verkehrsaufkommen und der Verkehrslärm entlang<br />
der stark belasteten Durchgangsstraßen (Beusselstraße,<br />
Kaiserin-Auguste-Allee, Turmstraße und<br />
Alt Moabit) sowie der Parksuchverkehr beeinträchtigen<br />
die Wohn- und Umweltqualität erheblich und<br />
stellen zum Teil unüberwindliche Barrieren für Kinder<br />
im Stadtteil dar. Dies führt zu einer beträchtlichen<br />
Verschmutzung der Luft sowie zu Lärmbelästigung.<br />
Der Bezirk Mitte liegt in der Unfallstatistik auf dem<br />
vordersten Platz in Berlin. Mit 810 verunglückten<br />
Personen je 100.000 Einwohner wird deutlich, dass<br />
der Straßenverkehr eine ernsthafte gesundheitliche
Gefährdung für die Bewohner, insbesondere aber für<br />
die Kinder darstellt. Kinder aus dem Stadtteil zeigen<br />
eine zunehmend eingeschränkte Mobilität, Spiel- und<br />
Sportflächen im Quartier wurden teilweise noch nie<br />
besucht.<br />
4.1.2 BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR<br />
Das Quartiersmanagement-Gebiet hat eine problematische<br />
Sozialstruktur mit hohen Anteilen an<br />
Migranten unterschiedlichster Herkunft, Beziehern<br />
von staatlichen Transferleistungen und Langzeitarbeitslosen.<br />
Die ungünstige soziale Lage vieler<br />
Bewohner beeinflusst auch den Gesundheitszustand<br />
vieler Kinder und ihrer Familien.<br />
Im QM-Gebiet Moabit-West leben 20.162 Einwohner<br />
(30.06.2007). 18,1 % der Einwohner sind Kinder<br />
und Jugendliche unter 18 Jahren. Im Vergleich zu<br />
Bezirkswerten hat das Quartier einen etwas höheren<br />
Anteil an jüngeren Bewohnern (18 bis 35 Jahre:<br />
31,06 %) und einen deutlich geringeren Anteil an<br />
älteren Bewohnern (10,72 % über 65 Jahre, Mitte:<br />
14,35 %). Die türkischen Mitbewohner stellen mit<br />
22,95 % unter allen Migrantengruppen die größte<br />
Gruppe dar, der Anteil der arabischen Bewohner liegt<br />
bei 13,87 %. Die starke Konzentration in den jungen<br />
und mittleren Altersgruppen in Mitte geht mit den relativ<br />
hohen Anteilen ausländischer Bewohner in diesen<br />
Altersgruppen einher. Auch die relativ hohen Geburtenzahlen<br />
in Berlin-Mitte beruhen vermutlich auf den<br />
traditionell höheren Geburtenraten bei Frauen nichtdeutscher<br />
Herkunft.<br />
Die statistischen Angaben zur Einschulung in Moabit<br />
zeigen, dass der Anteil der Grundschüler nichtdeutscher<br />
Herkunftssprache für die Bezirksregion Moabit<br />
West bei 66 % liegt, einzelne Schulen weisen einen<br />
Anteil von bis zu 90 % auf.<br />
4.1.3 ARBEITSLOSIGKEIT UND ARMUT<br />
In Moabit West beträgt die Arbeitslosenquote (SGB II)<br />
13,83 % (Stand 31.12.2006). Der Anteil an Beziehern<br />
von Transfereinkommen ist mit 33,12 % ebenfalls<br />
hoch. Die Kaufkraft liegt unter dem Berliner Durchschnitt,<br />
der Anteil unterer Einkommensgruppen ist<br />
hoch. Damit einhergehend ist die Verschuldung der<br />
Haushalte im Quartier sehr hoch. Armut nimmt insgesamt<br />
zu und ist öffentlich sichtbar. Insbesondere die<br />
wirtschaftliche Benachteiligung von Kindern ist alarmierend,<br />
jedes dritte Kind im QM-Gebiet ist arm. Die<br />
21<br />
Berlin 38,5%<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Existenzsicherungsleistungen<br />
unter 15jährige<br />
55 - 65 % 55 - 65 % 55 - 65 %<br />
45 - 55 % < 35 % < 35 %
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Kinder und Jugendliche(unter 18)<br />
mit Migrationshintergrund<br />
Moabit West<br />
Bewohner 18-45 Jahre 18.896 (46,6 %) davon<br />
33 % nicht deutscher<br />
Herkunft<br />
Berlin<br />
Bewohner 20-45 Jahre 26,7 %<br />
Bewohner QM-Gebiet<br />
18-35 Jahre<br />
60 - 80 %<br />
60 - 80 %<br />
60 - 80 %<br />
> 80 %<br />
Anteil der Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
in Berlin 41,6 %<br />
40 - 60 %<br />
6.477 (32,2 %)<br />
40 - 60 %<br />
60 - 80 %<br />
> 80 %<br />
> 40 %<br />
60 - 80 %<br />
45-65 Jahre 10.779 (26,5 %) 18,4 %<br />
22<br />
Quote der von Lernmittelzuzahlung befreiten Schüler<br />
liegt in Moabit West bei 61 %. Aufgrund der drastisch<br />
wachsenden Armut berichten die Einrichtungen vor<br />
Ort von zunehmend schlechter ernährten Kindern mit<br />
gesundheitlichen Problemen, hier insbesondere zu<br />
nennen die Zahngesundheit, Konzentrationsschwierigkeiten<br />
und das stetig zunehmende Übergewicht.<br />
4.1.4. SONSTIGE SOZIALE UND KULTURELLE<br />
INFRASTRUKTUR<br />
Neben der Qualifizierung von Kitas und Schulen hat<br />
sich in den letzten Jahren durch den Ausbau sozialer<br />
Einrichtungen für Familien, Kinder und Jugendliche<br />
eine deutliche Verbesserung in der Angebotsstruktur<br />
ergeben. Die Errichtung des Jugendhauses in der<br />
Berlichingenstraße 2008 für so genannte Lückekinder<br />
und der Neubau des Spielhauses und des öffentlichen<br />
Spielplatzes im Ottopark 2009 ergänzt dieses<br />
Angebot noch zielgerichteter.<br />
Die Probleme der Kinder und Jugendlichen in Moabit<br />
West sind jedoch groß. Armut, fehlende Strukturen<br />
in den Familien und Sprachdefizite führen zu einer<br />
immer größer werdenden Benachteiligung, zu immer<br />
geringeren Chancen, im Bildungswettlauf mitzuhalten,<br />
zu einer Zunahme von Verrohung und Gewalt<br />
und zu gesundheitlichen Problemen. Der Bedarf an<br />
weiteren Angeboten ist deshalb weiterhin hoch. Ein<br />
Problem ist, dass häufig die existierenden sozialen<br />
Angebote die Zielgruppen nicht erreichen.<br />
Viele Familien im Planungsgebiet leben auf engstem<br />
Raum zusammen, so dass die Kinder gezwungen<br />
sind, ihre Freizeit außerhalb der Wohnung auf der<br />
Straße zu verbringen. Oftmals fehlen feste Strukturen<br />
in den Familien, viele Kinder sind sich die meiste Zeit<br />
des Tages selbst überlassen und sind unzureichend<br />
versorgt. Problematisch ist , dass viele Familien die<br />
Beratungsangebote meiden, wenn Anforderungen<br />
an sie gestellt werden. Die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, Umgang und Sprache sind gewalttätiger<br />
geworden, die Bereitschaft, Konflikte gewaltfrei<br />
zu lösen, ist gesunken. Eine Zunahme der Verrohung<br />
und der Gewalt unter Kindern sind häufiger zu beobachten.<br />
Die lokalen Ansätze, über Elternlotsen und<br />
Stadtteilmütter (MüFüMü) Informationen und Beratungsangebote<br />
zu vermitteln und über Gespräche<br />
auf Probleme der Kinder aufmerksam zu machen,<br />
sind deshalb vielversprechend.<br />
Eine besonders problematische Situation stellt sich<br />
für die Mädchen aus Migrantenfamilien dar. Da diese
in ihren Bewegungsräumen häufig räumlich sehr<br />
eingeschränkt sind, haben sich mehrere Träger vor<br />
Ort dem Problem angenommen und spezielle Treffpunkte<br />
für diese Gruppe geschaffen. Sichere Plätze<br />
und Treffpunkte im öffentlichen Raum gibt es für<br />
diese Mädchen nicht.<br />
4.1.5 KITA, SCHULE UND BILDUNGSNIVEAU<br />
Im Gebiet gibt es derzeit einen Doppelrealschulstandort<br />
(dieser Standort wird durch Schultausch<br />
2009 zur Gemeinschaftsschule mit gymnasialem<br />
Zweig) und vier Grundschulen. Nach der Durchführung<br />
von Zukunftskonferenzen, die vom Quartiersmanagement<br />
initiiert wurden, hat sich eine sehr hohe<br />
Kooperationsbereitschaft seitens der Schulen etabliert.<br />
Seither wurden zahlreiche Projekte durchgeführt,<br />
die zur Profilierung der Schulen geführt haben.<br />
Zwei Schulen engagieren sich im Bereich der Schülergesundheit<br />
und nehmen teil an dem Programm der<br />
bewegungsfreudigen Schule (www.anschub.de). Die<br />
Schulleiter aller Schulen im Quartier haben eine „AG<br />
Bildung“ mit dem Quartiersmanagement und einzelnen<br />
Trägern gebildet.<br />
Im QM-Gebiet befinden sich 15 Kindergärten und<br />
Kinderläden, zwei davon im Eigenbetrieb der Stadt<br />
Berlin. Die Einrichtungen haben sich zu einem Netzwerk<br />
„Kita-Treffen“ zusammengefunden. Die Armut<br />
und oft auch die kulturelle Prägung führen dazu,<br />
dass noch zu viele <strong>Moabiter</strong> Kinder gar nicht in den<br />
Betreuungseinrichtungen angemeldet sind oder nur<br />
noch eine Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen<br />
bezahlt werden kann. So weist der Bezirk Mitte bei<br />
der Einschulung einen hohen Anteil von Kindern auf,<br />
die vorher gar keine Kita oder diese nur zwei Jahre<br />
besucht haben. 2007 waren 245 Kita-Plätze in Moabit<br />
West nicht belegt, obwohl nach der Anzahl der Kinder<br />
eher eine Unterversorgung bestehen müsste. Entsprechend<br />
defizitär sind die Sprachkenntnisse bei<br />
der Einschulung.<br />
6,5 % der Erstklässler sprechen kaum Deutsch und<br />
38,5 % fehlerhaft. Dies führt zu frühen Ausgrenzungen,<br />
beinahe 40 % der Erstklässler benötigen<br />
eine intensive Förderung. Nur 36 % der Kinder im<br />
Bezirk Mitte machen Abitur, 32 % erreichen den<br />
mittleren Abschluss, 9 % verlassen die Schule ohne<br />
Abschluss.<br />
23<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Hauptschulempfehlung<br />
Berlin 20,6 %<br />
30 - 40 %<br />
20 - 30 %<br />
30 - 40 %<br />
30 - 40 %<br />
Bildungsgangempfehlung<br />
Hauptschule<br />
10 - 20 %<br />
30 - 40 %<br />
30 - 40 %
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Übergewicht bei Schulanfängern in Berlin Mitte<br />
100%<br />
95%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
Moabit West<br />
Zentrum<br />
Moabit<br />
Wedding<br />
Gesundbrunnen<br />
Mitte insg.<br />
Übergewicht bei Schulanfängern in Berlin Mitte<br />
nach Herkunft<br />
100%<br />
85%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
4,1%<br />
11,1%<br />
7,4%<br />
3,8%<br />
8,2% 7,5%<br />
5,9% 7,3%<br />
7,2%<br />
10,0%<br />
7,0%<br />
7,6%<br />
7,2%<br />
11,8% 8,6%<br />
Deutschland<br />
Türkei<br />
Arabisch<br />
westl. Industriestaaten<br />
ehemaliger Ostblock<br />
sonstige Staaten<br />
Unbekannt<br />
Gesamt<br />
Förderempfehlung im Bereich Körperkoordination<br />
für Schulanfänger in Berlin Mitte<br />
14,0%<br />
12,0%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,9%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Moabit West<br />
11,5%<br />
Förderempfehlung im Bereich Körperkoordination<br />
nach Herkunft<br />
9,0%<br />
8,0%<br />
7,0%<br />
6,0%<br />
5,0%<br />
4,0%<br />
3,0%<br />
2,0%<br />
1,0%<br />
0,0%<br />
Deutschland<br />
Zentrum<br />
Moabit<br />
Wedding<br />
Gesundbrunnen<br />
Mitte insg.<br />
Türkei<br />
Arabisch<br />
westl. Industriestaaten<br />
ehemaliger Ostblock<br />
sonstige Staaten<br />
Unbekannt<br />
Gesamt<br />
Adipositas<br />
Übergewicht<br />
Normalgewichtig<br />
Adipositas<br />
Übergewicht<br />
Normalgewichtig<br />
Schul. Förd. ja<br />
24<br />
4.1.6 GESUNDHEITLICHE LAGE DER KINDER<br />
UND JUGENDLICHEN<br />
Der Bewegungsmangel vieler <strong>Moabiter</strong> Kinder<br />
gekoppelt mit falschen Ernährungsansätzen, häufig<br />
schon von Geburt an, führen dazu, dass die Kinder<br />
im Quartiersmanagement-Gebiet besonders unter<br />
Übergewicht leiden. 17,2 % der Kinder im Bezirk Mitte<br />
sind übergewichtig, erheblich mehr als im Berliner<br />
Durchschnitt. Es ist zu vermuten, dass die Zahl der<br />
adipösen Kinder in Moabit weitaus höher liegt. Das<br />
Übergewicht korreliert häufig mit der sozialen Schicht<br />
der Familien, der Schulbildung der Mutter, der Nationalität<br />
und dem Geschlecht und dem Geburtsgewicht<br />
der Kinder. Im Gegensatz zu anderen Bezirken<br />
in Berlin steigt der Anteil der stark übergewichtigen<br />
Kinder bei deutschen und bei ausländischen Kindern<br />
umso niedriger der Bildungs- und Einkommensstand<br />
ist.<br />
Erstaunlicherweise findet sich ein noch stärkerer<br />
Bezug zwischen Schulform und Übergewichtigkeit.<br />
Bedenklich sind die hohen Anteile an den bezirklichen<br />
Gesamtschulen. Da hier der Zusammenhang<br />
zwischen sozialer Situation und Übergewicht nicht<br />
herzustellen ist, ist zu vermuten, dass diese Tatsache<br />
ihre Ursache in den fehlenden schulischen Maßnahmen<br />
hat. So zeigen auch die Schulentlassungsuntersuchungen<br />
der 10. Klässler einen sehr hohen Anteil<br />
an Jugendlichen, die an Übergewicht leiden (über<br />
30 %).<br />
4.1.7 ZUSAMMENFASSUNG<br />
Moabit West ist geprägt von einer relativ jungen<br />
Bevölkerung mit geringem Einkommen und übergewichtigen<br />
Strukturen. Schwerpunkte werden in die<br />
Entwicklungsförderung hinsichtlich körperlicher und<br />
geistiger Gesundheit und dem Lernen in der Gemeinschaft<br />
gelegt.<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Das QM-Gebiet weist in dieser Zielgruppe eine hohe<br />
soziale Benachteiligung auf. Wirtschaftlich sind<br />
diese Kinder von ihren Eltern abhängig, die zu einem<br />
großen Prozentsatz Harz IV Empfänger sind. Die<br />
Defizite ergeben sich aus dem daraus entstehenden<br />
Lebensstil, der gekennzeichnet ist durch Bildungsmangel,<br />
Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel.<br />
Kinder und Jugendlichen im Stadtquartier stammen<br />
zu einem großen Anteil aus Familien mit Migrationshintergrund,<br />
sind wenig oder gar nicht integriert,
sprechen nicht oder nur schlecht Deutsch und haben<br />
überdurchschnittlich häufig keinen Schulabschluss.<br />
Mit der geringen Integration geht ein hoher Anteil an<br />
Arbeitslosigkeit/Lehrstellenmangel und eine ansteigende<br />
Bereitschaft zur Gewalt einher. Die reizarme<br />
Umgebung und das Fehlen von altersgemäßen<br />
Spiel- und Bewegungstreffs führen u. a. zu Aggressivität<br />
von männlichen Jugendlichen und jungen Männern<br />
im Kiez.<br />
Mädchen und junge Frauen<br />
Diese Gruppe gehört zu den besonders benachteiligten<br />
im Kiez. Ihr Lebensstil ist sehr durch den Mangel<br />
an Mobilität eingeschränkt und zeigt alle Formen von<br />
Bewegungsmangelfolgekrankheiten. Insbesondere<br />
diejenigen mit Migrationshintergrund können sich aufgrund<br />
der Stadtraumwahrnehmung der Eltern nicht<br />
allein und unabhängig im öffentlichen Raum bewegen.<br />
Die dort vorhandenen Spiel- und Bewegungseinrichtungen<br />
werden sehr häufig von den Eltern als<br />
zu unsicher eingeschätzt.<br />
Senioren<br />
Der Lebensstil von Senioren ist durch Vereinsamung<br />
und Desorientierung gekennzeichnet. Einrichtungen<br />
zu sozialer Integration und Einbindung sind nur lükkenhaft<br />
entwickelt und haben zu wenig Zulauf. Die<br />
Orientierung im Kiez, Wege zum Einkauf, in Parks und<br />
nach Hause werden nur von den jüngeren Senioren<br />
ohne Hilfe bewältigt. Die unfreiwillig eingeschränkte<br />
Mobilität lässt die Rate der Übergewichtigen ansteigen.<br />
Die Gefahr der Unselbständigkeit und des<br />
dadurch bedingten Anstiegs eines intensiven Betreuungsbedarfs<br />
dieser Gruppe wächst stetig.<br />
Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />
Festzuhalten ist, dass sich das Angebot an sozialen<br />
Einrichtungen in Moabit zwar verbessert hat, es ist<br />
jedoch immer noch nicht ausreichend und erreicht<br />
häufig nicht die Zielgruppen.<br />
Kita, Schule und Bildungsniveau<br />
Die Zusammenarbeit und Vernetzung der Kitas,<br />
Schulen und Freizeiteinrichtungen untereinander ist<br />
unterschiedlich weit entwickelt, aber in jedem Fall im<br />
Bereich der Bewegungsförderung und Gesundheitsberatung<br />
und -erziehung ausbaufähig.<br />
25<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Neues Ufer<br />
Ufnaustr.<br />
Wiebestr.<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Sickingenstr.<br />
Huttenstr.<br />
Reuchlinstr.<br />
Huttenstr.<br />
Berlichingenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Wittstockerstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Waldstr.<br />
Zwinglistr.<br />
Siemensstr.<br />
Wiclefstr. Bredow Park<br />
Emdener Str.<br />
Alt- Moabit<br />
Levetzowstr.<br />
26<br />
Turmstr.<br />
Jagowstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
Oldenburgerstr.<br />
Bremerstr.<br />
Ottopark<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
Stromstr.
4.2 ORTE UND FLÄCHEN FÜR SPIEL,<br />
SPORT UND BEWEGUNG<br />
Sportliche Betätigung in Moabit West<br />
Nahezu die Hälfte aller Stadtteilbewohner ist zwischen<br />
18-45 Jahre alt. Bezogen auf die Orte für<br />
sportliche Betätigung zeigt ein Ergebnis der Sportverhaltensstudie,<br />
dass die Zielgruppen überwiegend<br />
an informellen Orten Sport treiben und weniger Vereine<br />
oder kommerzielle Anbieter nutzen. Die vorliegende<br />
Untersuchung zeigt in welchem Ausmaß<br />
Grünflächen und -streifen, Wege und Straßen, Spielplätze<br />
und - flächen, Sportplätze und -flächen von<br />
den jeweiligen Zielgruppen für ihre Spiel-, Sport- und<br />
Bewegungsaktivitäten genutzt werden können.<br />
Ergebnisse<br />
Das Quartier Moabit West bietet derzeit kaum informelle<br />
Orte für Sport- und Bewegung. Es existieren<br />
wenig Grün- und Freiflächen und Orte, Straßen und<br />
Wege, die für Ausdauersportarten, wie z. B. Joggen,<br />
Rollsport u. a. genutzt werden können. Fahrradfahren<br />
in Nebenstraßen wird durch Kopfsteinpflaster<br />
erschwert. Es existieren keine Rundwege zum<br />
Joggen oder Inline-Skaten. Eine sichtbare Anbindung<br />
an Sport- und Bewegungsflächen außerhalb des<br />
Quartiers wie den Tiergarten, Schlosspark Charlottenburg,<br />
Plötzensee, <strong>Moabiter</strong> Sportpark oder auch<br />
an das Berliner Radwegenetz ist nicht vorhanden.<br />
Die Gesamtversorgung mit Spiel- und Sportplätzen<br />
im Quartier ist unzureichend. Ihre räumliche Verteilung<br />
wird durch die Grafiken verdeutlicht.<br />
4.3 SPIELPLATZANALYSE<br />
Im nachfolgenden Kapitel werden ausgewählte Spielplätze<br />
und -flächen hinsichtlich ihres Spielwerts, der<br />
vorhandenen und beobachteten Bewegungsformen<br />
und -möglichkeiten und ihrer Ziel- und Nutzergruppen<br />
untersucht. Der Einfluss weiterer Faktoren wie<br />
Verschmutzung, Vernachlässigung und Fehlnutzung<br />
wird mit einbezogen und in die Ergebnisse der Eindrucksanalyse<br />
eingearbeitet.<br />
Erwachsene und Senioren wurden als Nutzer auf<br />
den Spielplätzen insgesamt nicht beobachtet. Bewegungsmöglichkeiten<br />
für diese Nutzergruppen aufgrund<br />
der Platzgestaltung existieren nur auf den<br />
Spielplätzen Neues Ufer und Emdener Straße. Aus<br />
diesen Gründen wurden die Zielgruppen bei der<br />
Spielplatzanalyse nicht separat dargestellt.<br />
27<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielplatzversorgung Spielplatzversorgung<br />
Organisationsformen Orte der Sportausübung<br />
• 63,6 % privat • 28 % Natur<br />
• 15,0 % kommerziell • 19 % Straße<br />
• 11,7 % Verein<br />
Schlosspark<br />
Charlottenburg<br />
0,25 - 0,4 0,25 - 0,4 0,1 - 0,25<br />
0,1 - 0,25<br />
< 0,1<br />
0,25 - 0,4 0,1 - 0,25 0,25 - 0,4<br />
0,4 - 0,6<br />
m²/ Einwohner Richtwert: 1m²/ Einwohner<br />
Plötzensee<br />
<strong>Moabiter</strong> Sportpark<br />
Tiergarten
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
3<br />
3,5<br />
3<br />
2<br />
3<br />
4<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
4<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
2<br />
4<br />
3<br />
2<br />
2<br />
-<br />
3<br />
2,5<br />
3,5<br />
2<br />
2,5<br />
2<br />
2<br />
1<br />
4<br />
1<br />
4<br />
2,5<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
28<br />
4.3.1 BREMER STRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz an der Bremer Straße lässt sich in<br />
sechs Bereiche unterteilen:<br />
A: Eingangsbereich Bredowtreff<br />
Hängematte, Bühne/ Treff, Mauer<br />
B: Bolzplatz<br />
Käfig, 2 Fußballtore, Asphalt, Basketballkorb<br />
C: Spielbereich / Bolzplatz<br />
große Kletterkombi mit verschiedenen Hänge-<br />
brücken, Tunnelrutsche, Tunnel, Schräge mit<br />
Seil, Wackeltiere<br />
D: Spielbereich / Kita<br />
kleine Kletterkombi mit Rutsche, Treppe, kleines<br />
Kletternetz, Holztiere<br />
E: Spielbereich Straße<br />
Gerüst mit Rotationsstangen und Schaukel<br />
F: Tischtennis<br />
2 Tischtennisplatten<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz Bremer Straße erhält einen Spielwert<br />
von 2<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
Balancieren x<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x x x<br />
Springen x x<br />
Rollen x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x x<br />
Tischtennis x x x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Der Spielplatz ist weitestgehend alters- und zielgruppenübergreifend<br />
geplant.<br />
Während des Beobachtungszeitraumes konnte ein<br />
nahezu ausgeglichenes Verhältnis von Jungen und<br />
Mädchen festgestellt werden.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand/ Sauberkeit/ Fremdnutzung<br />
Im Spielbereich B ist der Basketballkorb defekt und<br />
auf dem Asphaltbelag befindet sich keine Linierung.<br />
Die große Kletterkombination im Bereich D weist<br />
Beschädigungen am Holz auf. Der Fallschutz aus<br />
Rindenmulch (Einbautiefe) ist der Höhe der Anlage<br />
nicht angemessen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D E F<br />
0-2 Jahre 31 %<br />
3-5 Jahre x x 53 %<br />
6-10 Jahre x x 10 %<br />
11-14 Jahre x x x x 0 %<br />
15-18 Jahre x x 6 %<br />
männlich x x x x x x 48 %<br />
weiblich x x x x x x 53 %<br />
Familien x x<br />
Kita x x x<br />
Schule x<br />
Der Spielplatz wird vor allem von kleinen Kindern<br />
in Begleitung besucht. Sehr beliebt sind die Rotationsstangen,<br />
die es so nur einmal im Quartier auf<br />
diesem Spielplatz gibt. Der Fußballbereich wird eher<br />
im Rahmen der Jugendarbeit im Wolfgang-Scheunemann-Haus<br />
genutzt.<br />
29<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D<br />
Spielbereich E<br />
Spielbereich F
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
3,5<br />
2<br />
3<br />
5<br />
4<br />
4<br />
3,5<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2,5<br />
2,5<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
3<br />
3<br />
4<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
-<br />
3<br />
4<br />
-<br />
4<br />
3<br />
3,5<br />
2<br />
2<br />
3,5<br />
5<br />
2<br />
4<br />
3<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
30<br />
4.3.2 UNIONSPLATZ<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Unionsplatz lässt sich in sechs Bereiche<br />
unterteilen:<br />
A: Bolzplatz<br />
Käfig, 2 Tore, Kunststoffbelag<br />
B: Bikebereich<br />
Bikehügel, Holzeinfassung, Trampolin, Podest<br />
C: Skaterbereich<br />
D: Aufenthaltsbereich<br />
Tischtennisplatte, Feuerstelle, Hütte<br />
E: Kletterobjekt<br />
Kletterobjekt mit Kletterwand, Netz, Leiter, Balancierstamm<br />
F: Bildhauerfelsen<br />
Felsen, Mosaikmauern, Toilettenhäuschen<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 3.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
Balancieren x<br />
Klettern x x<br />
Rutschen x<br />
Schaukeln x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x<br />
Drehen x<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Springen x x x<br />
Rollen x x x<br />
Sandspiel x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
An drei Beobachtungstagen zu verschiedenen Uhrzeiten<br />
hielten sich auf dem Spielplatz Unionsplatz 24<br />
Mädchen und 12 Jungen auf.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand/ Sauberkeit/ Fremdnutzung<br />
Von den Trampolinen geht Verletzungsgefahr für Fußgelenke,<br />
Beine und Rücken aus. Die Sprungmatte<br />
berührt beim Springen den Boden (Durchschlag).<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D E F<br />
0-2 Jahre 0 %<br />
3-5 Jahre 15 %<br />
6-10 Jahre x x x x 0 %<br />
11-14 Jahre x x x x 0 %<br />
15-18 Jahre x x x x 85 %<br />
männlich x x x x x x 33 %<br />
weiblich x x x x x x 67 %<br />
Familien<br />
Kita x<br />
Schule x x x x<br />
Dieser Platz ist der einzige Ort im Quartier, auf dem<br />
mehr Mädchen als Jungen angetroffen wurden. Er<br />
hat sehr gute Aufenthaltsqualitäten und ist vor allem<br />
für Jugendliche attraktiv. Der Spielwert des Klettergerätes<br />
im Spielbereich E könnte durch wenige<br />
Ergänzungen erheblich gesteigert werden, in dem<br />
z. B. auch das Klettern außen rund um das Gerät<br />
ermöglicht wird.<br />
31<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D<br />
Spielbereich E<br />
Spielbereich F
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
Multifunktionalität<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
4<br />
3<br />
4,5<br />
4<br />
1<br />
1<br />
3,5<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3,5<br />
2<br />
2,5<br />
3,5<br />
4,5<br />
3,5<br />
2<br />
3<br />
3<br />
3<br />
4<br />
1,5<br />
5<br />
3,5<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala<br />
von 1-5 Punkten gemessen.<br />
Spielbereich A<br />
32<br />
4.3.3 BREDOWPARK<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Bredowpark läst sich in 3 Bereiche<br />
untergliedern:<br />
A: Eingang Unionsstraße<br />
Stämmewald, Bänke<br />
B: Spielbereich/ Weg<br />
Drehscheibe, Rutsche und Brücke in Hügellandschaft,<br />
Schaukelkreis, Bank, Kletterspinne,<br />
freie Sandfläche<br />
C: Spielbereich/ Sandspielfläche<br />
Sandspielfläche mit Pflanzeninsel, viele Bänke<br />
Balanciermöglichkeiten (Einfassung, große<br />
Steine, Findlinge)<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz Bredowpark erhält einen Spielwert<br />
von 3.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x<br />
Drehen x x x<br />
Springen x x<br />
Rollen x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Einige der Spielgeräte weisen Mängel auf. So sind an<br />
der Drehscheibe Holzabsplitterungen zu erkennen.<br />
Die Bodenplatten unter der Kletterspinne haben sich<br />
verworfen. Bei der Kreisschaukel ist der Radius zu<br />
klein, dadurch stößt man mit den Füssen zusammen,<br />
wenn mehrere Kinder gleichzeitig schaukeln.<br />
Sauberkeit<br />
Die hügeligen Rasenflächen werden von Hundebesitzern<br />
genutzt. Auch die Wiesen- und Rasenflächen<br />
des Parks sind mit Hundekot verunreinigt. Deshalb<br />
sind sie als Spiel-, Picknick- und Bewegungsraum<br />
ungeeignet und können nicht den Spiel- und Bewegungsflächen<br />
im Quartier zugerechnet werden.<br />
Fremdnutzung<br />
Im Bredowpark halten sich an verschiedenen Orten<br />
Obdachlose und Trinkergruppen auf. Sie treten<br />
massiv dort auf, wo Bänke stehen, z. B. unter den<br />
Pergolen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C<br />
0-2 Jahre x 15 %<br />
3-5 Jahre x x 62 %<br />
6-10 Jahre x x 23 %<br />
11-14 Jahre 0 %<br />
15-18 Jahre x 0 %<br />
männlich x x x 47 %<br />
weiblich x x x 53 %<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Das weitläufige Gelände eignet sich für Erwachsene<br />
hervorragend zum Joggen, Spazieren, Laufen und<br />
Sitzen. Es hat sehr gute Aufenthaltsqualitäten gerade<br />
für Eltern mit Kleinkindern. Jedoch sind die Grünflächen<br />
verschmutzt mit Hundekot und nicht als informelle<br />
Bewegungsflächen nutzbar. Der Spielwert des<br />
Stadtparks wird durch den Mangel an Verbindungen<br />
(inhaltlich - konzeptionell, motorisch, optisch) zwischen<br />
den Spiel- und Bewegungsflächen gemindert.<br />
33<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
3,5<br />
3,5<br />
2<br />
3,5<br />
3<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2,5<br />
4<br />
3<br />
1<br />
2,5<br />
3<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
3,5<br />
3<br />
-<br />
-<br />
2<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
2,5<br />
2<br />
2<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x<br />
Klettern x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x<br />
Springen x x x x<br />
Rollen x x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x<br />
Tischtennis x x x<br />
34<br />
4.3.4 EMDENER STRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Emmi kann in vier Bereiche aufgeteilt werden:<br />
A: Spielbereich/ Ballspiele 1<br />
Basketballfeld, 2 Körbe, Fußballplatz, Käfig,<br />
Kunststoffbelag, 2 Tischtennisplatten<br />
B: Spielbereich/ Ballspiele 2<br />
Fußballplatz, Käfig, Schotterbelag, 2 Tore,<br />
2 Basketballkörbe<br />
C: Spielbereich/ Klettern 1<br />
Eisenkugel, Sandfläche, Seilbahn, Hütte, Holzfigur,<br />
Metallwelle, Kletter- Schaukel- Rutsch-<br />
Kombi, 2 Schaukeln, Rutsche, Treppe, Autoreifen-Klettern,<br />
Wackelbrücke, Balancierbalken<br />
D: Spielbereich/ Klettern 2<br />
Kletterbereich mit Tunnelrutsche, Kletternetz,<br />
Autoreifenkletternetz, Gummimatte, Tunnelrutsche,<br />
Leiter<br />
Spielwert<br />
Insges. erhält der Spielplatz einen Spielwert von 3.<br />
Siehe Tabelle links.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Siehe Tabelle links unten.<br />
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Nutzergruppen Jungen / Mädchen<br />
Auf dem Spielplatz Emdener Straße/ Oldenburger<br />
Straße konnten zu verschiedenen Tageszeiten 40<br />
Jungen und 14 Mädchen beobachtet werden.<br />
Nutzergruppe Erwachsene<br />
Erwachsene halten sich auf dem Spielplatz Emdener<br />
Straße vor allem als Begleit- und Aufsichtspersonen<br />
auf. Sie bevorzugen dabei das Sitzen auf den<br />
Bänken im Bereich C.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Im Ballspielbereich A fehlen die Körbe vollständig, im<br />
Ballspielbereich B ist nur ein Korb intakt.
Sauberkeit<br />
Im Bereich der Bänke (Emdener Straße/Basketballplatz),<br />
in welchem sich regelmäßig Trinkergruppen<br />
aufhalten, sind Flaschen und Zigaretten zu finden.<br />
Außerdem ist gelegentlich Hundekot ein Problem.<br />
Insgesamt <strong>macht</strong> der Spielplatz einen verhältnismäßig<br />
sauberen Eindruck.<br />
Fremdnutzung<br />
Im Bereich des großen Sportfeldes, Emdener Straße,<br />
halten sich auf einer Bankgruppe regelmäßig Trinkergruppen<br />
und/oder Obdachlose auf.<br />
Sonstiges<br />
Der Fußballplatz im Bereich A wird von Fußgängern<br />
als Abkürzung von der Emdener Straße zur Oldenburger<br />
Straße diagonal durchquert.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D<br />
0-2 Jahre 0 %<br />
3-5 Jahre (x) 5 %<br />
6-10 Jahre x x 50 %<br />
11-14 Jahre x x 39 %<br />
15-18 Jahre x x 6 %<br />
männlich x x x x 74 %<br />
weiblich x x x x 26 %<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Der „Emmi“ ist ein großer und zentraler Spielplatz,<br />
der vor allem im Bereich der Sportflächen und des<br />
Spielbereichs D gut frequentiert wird. Bei den Nutzern<br />
entsteht eine große Zufriedenheit über den Zustand<br />
des Platzes. Es werden viele Spiel- und Bewegungsformen<br />
über die Spielgeräte impliziert. Das Problem<br />
der Trinkergruppen ist nicht groß, da diese sich fast<br />
ausschließlich in einem vom Spielplatz räumlich<br />
getrennten Bereich aufhalten. Auf diese Weise sind<br />
sie zwar anwesend, jedoch sitzen sie nicht direkt im<br />
Spielbereich und stören so den Spielbetrieb nicht.<br />
Auffällig ist, dass auch auf dem „Emmi“ vor allem in<br />
der Altersgruppe der über 10jährigen kaum bis gar<br />
keine Mädchen auf dem Platz beobachtet wurden.<br />
In dieser Altersgruppe werden die Sportflächen fast<br />
ausschließlich von Jungen genutzt.<br />
35<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Schule x x x x Spielbereich A<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
1<br />
3,5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
3<br />
2<br />
-<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen<br />
2<br />
36<br />
4.3.5 WALDSTRASSE/ SOS<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz in der Waldstraße lässt sich in vier<br />
Bereiche aufteilen:<br />
A: Spielbereich<br />
Wackeltier, Schaukel-/ Rutschenkombi, Spiel-<br />
schiff mit Rutsche, Kletternetz, Bänke, Sandspielflächen<br />
gestuft, Mauern<br />
B: Bolzplatz<br />
Fußballplatz, Käfig, 2 Tore<br />
C: Tischtennis:<br />
2 Tischtennisplatten<br />
D: Straßenbereich vor SOS<br />
2 Basketballkörbe, Asphaltfläche<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x<br />
Springen x x<br />
Rollen x x x<br />
Sandspiel x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x<br />
Tischtennis x x x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Nutzergruppen nach Geschlecht<br />
Auf dem Spielplatz hielten sich während des Beobachtungszeitraumes<br />
23 Mädchen und 28 Jungen<br />
auf.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Sauberkeit<br />
In Interviews mit Nutzern des Spielplatzes teilten<br />
diese mit, dass vor allem die Sandflächen als Drogenverstecke<br />
benutzt werden. Außerdem werden<br />
mangelnde Sauberkeit wie zum Beispiel Scherben<br />
und Hundekot kritisiert.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D<br />
0-2 Jahre 36 %<br />
3-5 Jahre x (x) 40 %<br />
6-10 Jahre (x) x 24 %<br />
11-14 Jahre x x x 0 %<br />
15-18 Jahre x x x 0 %<br />
männlich x x x x 45 %<br />
weiblich x x x x 55 %<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Der Spielplatz wird intensiv genutzt, vor allem wegen<br />
seiner Nähe zum SOS - Kinderdorf. Ebenfalls findet<br />
eine gute Nutzung der Straßenflächen vor dem SOS-<br />
Kinderdorf statt. Der Spieleverleih <strong>macht</strong> sich positiv<br />
bemerkbar. Es existiert eine räumliche Teilung bzw.<br />
Abgrenzung zum Spielplatz der KiTa des SOS - Kinderdorfs.<br />
Im Kletterbereich bietet der Spielplatz kaum<br />
Herausforderungen. Die Kinder klettern vor allem<br />
informell auf der Tischtennisplatte und am Zaun des<br />
Fußballkäfigs. Es gibt nur sehr schlechte Sitzmöglichkeiten<br />
für Begleitpersonen (störendes Setting)<br />
und eine wenig kommunikative/interaktive Spielausstattung.<br />
37<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
ges.:<br />
3<br />
2<br />
4<br />
3,5<br />
4<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
1<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2,5<br />
3<br />
2<br />
3<br />
3<br />
2,5<br />
3<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
3<br />
3<br />
3<br />
2<br />
3<br />
3,5<br />
-<br />
3<br />
-<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
3<br />
4,5<br />
2<br />
2<br />
2,5<br />
38<br />
4.3.6 STADTSCHLOSS MOABIT<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Stadtschloss Moabit lässt sich in<br />
sieben Bereiche aufteilen:<br />
A: Spielbereich/ Zugang Rostocker Straße,<br />
Innenhof, 2 Schachspieltische, Bühne, Spielschiff<br />
mit Kletternetz, Balancierbalken, Handseil<br />
B: Spielbereich/ Zugang Berlichingenstraße<br />
Spielhaus, Reckstangen, Wackeltier,<br />
2 Wackelplatten, 2 Schaukeln, Kletter- Rutsch-<br />
Kombi mit Wackelleiter, Wackelbrücke,<br />
Schräge, Stange, Sandspielbereich<br />
C: Spielbereich/ Skaterfläche<br />
Asphaltfläche, Pavillon, Sitzobjekte, Dreh-<br />
scheibe<br />
D: Spielbereich/ Basketballplatz<br />
Asphaltplatz, 2 Körbe,<br />
E: Spielbereich/ Trampoline:<br />
2 Trampoline, Sitzgelegenheiten<br />
F: Tischtennis<br />
2 Tischtennisplatten, Kletterobjekt<br />
G: Bolzplatz<br />
Bolzplatz, Käfig, Asphaltplatz, 2 Tore<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz Stadtschloss erhält einen Spielwert<br />
von 2,5.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen. Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x x x<br />
Springen x x x x<br />
Rollen x x x x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x x<br />
Tischtennis x x x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Nutzergruppen nach Geschlecht<br />
Auf dem Spielplatz konnten an vier verschiedenen<br />
Beobachtungstagen zu verschiedenen Tageszeiten<br />
36 Jungen und 14 Mädchen beobachtet werden. 13<br />
Mädchen waren dabei unter 10 Jahren alt.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Verletzungsgefahr für Fußgelenke, Beine und Rücken<br />
geht von den Trampolinen aus, da die Sprungmatten<br />
beim Springen den Boden berühren (durchschlagen).<br />
Sauberkeit<br />
Bei Interviews mit Nutzern des Spielplatzes Stadtschloss<br />
wurde vor allem der Müll und auf dem Boden<br />
liegende Zigaretten kritisiert. Außerdem fühlen sie<br />
sich durch freilaufende Hunde bedroht.<br />
Fremdnutzung<br />
Im Bereich der Tischtennisplatten halten sich oft Wartende<br />
des Jobcenters auf. Diese verbringen die Zeit<br />
dort z. B. rauchend. Auch Trinkergruppen nutzen den<br />
Platz als Aufenthaltsort. Die Anwesenheit wirkt sich<br />
störend auf die spielenden Besucher des Platzes<br />
aus.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer<br />
(beobachtet)<br />
A B C D E F G<br />
0-2 Jahre 10 %<br />
3-5 Jahre x 28 %<br />
6-10 Jahre x x 38 %<br />
11-14 Jahre x x x x x 24 %<br />
15-18 Jahre x x x x 0 %<br />
männlich x x x x x x x 72 %<br />
weiblich x x x x x x x 28 %<br />
Familien x<br />
Kita x<br />
Schule<br />
Auffällig ist, dass auf diesem Spielplatz keine Mädchen<br />
über 10 Jahre anwesend waren. Der vordere<br />
Spielbereich wird kaum, der hintere dagegen sehr<br />
gut genutzt. Die Fremdnutzungen beeinträchtigen<br />
das Spielverhalten.<br />
39<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D<br />
Spielbereich E<br />
Spielbereich F<br />
Spielbereich G
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ges.:<br />
4<br />
3<br />
3,5<br />
3,5<br />
3<br />
3<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1,5<br />
3<br />
1<br />
3<br />
2,5<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
3<br />
3<br />
2<br />
3<br />
-<br />
3<br />
-<br />
-<br />
3<br />
3<br />
4<br />
3<br />
3<br />
2<br />
4<br />
3<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
40<br />
4.3.7 BERLICHINGENSTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Platz lässt sich in fünf verschiedene Bereiche<br />
aufteilen.<br />
A: Streetball/ Basketball<br />
Basketballkorb, 2 Tischtennisplatten,<br />
offene Hütte/ Pavillion<br />
B: Spielbereich/ Jugendtreff<br />
Seilbahn, Riesenschaukel<br />
C: Volleyball/ Beachvolleyball<br />
Sandplatz, Volleyballnetz aus Metall<br />
D: Bolzplatz:<br />
Käfig, Kunstrasen, 2 Tore<br />
E: Spielbereich/ Rostocker Straße<br />
Kletterkombi mit Schaukel, Reck, Rutsche,<br />
Minikletterpyramide, Holzpodest, Sandspielbereich,<br />
Bänke, Tischtennisplatte<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5<br />
Siehe Tabelle links.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x<br />
Klettern x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x<br />
Drehen x x<br />
Springen x x<br />
Rollen x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x x<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Nutzergruppen nach Geschlecht<br />
Im beobachteten Zeitraum hielten sich mehr männlichen<br />
als weibliche Besucher auf dem Gelände auf.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Es gibt im Eingangsbereich zum Bereich E zwar<br />
ein Tor, jedoch ist kein Zaun um dieses Tor herum<br />
vorhanden. Zudem ist die Holzeinfassung der Sandfläche<br />
splitterig. Die Riesenschaukeln im Bereich B<br />
ist nur eingeschränkt nutzbar. Sie lassen sich nicht<br />
durch eine einzelne Person in Bewegung versetzen.<br />
Sauberkeit<br />
Der Jugendtreff B8 ist ein betreutes Angebot und<br />
<strong>macht</strong> daher einen sehr sauberen Eindruck.<br />
Fremdnutzung<br />
Es wurden keine Obdachlosen oder Trinkergruppen<br />
beobachtet.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D E<br />
0-2 Jahre 6 %<br />
3-5 Jahre (x) 19 %<br />
6-10 Jahre x (x) 11 %<br />
11-14 Jahre x x x x 5 %<br />
15-18 Jahre x x x x 59 %<br />
männlich x x x x x 57 %<br />
weiblich x x x x x 43 %<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Die Nutzergruppe unterscheidet sich in der Altersstruktur<br />
teilweise von der Zielgruppe. Der Spielplatz<br />
wird von viel jüngeren Besuchern frequentiert als<br />
geplant.<br />
41<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D<br />
Spielbereich E
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
4<br />
4<br />
4<br />
2<br />
4<br />
1<br />
2,5<br />
2<br />
1<br />
1,5<br />
2<br />
3,5<br />
3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4,5<br />
4,5<br />
2<br />
3,5<br />
2<br />
3<br />
4<br />
2<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
Spielbereich A<br />
42<br />
4.3.8 WIEBESTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Wiebestraße lässt sich in vier Bereiche<br />
aufteilen:<br />
A: Tischtennis<br />
1 Tischtennisplatte, 4 Bänke<br />
B: Spielbereich/ Kleinkinderbereich<br />
Sandspielbereich, Häuserkulisse, Balancierschienen,<br />
Rasenfläche, Spielhügel, Holztier<br />
C: Spielbereich/ Eisenbahn<br />
Holzeisenbahn, Felsenelement, Nestschaukel,<br />
Spielschiff<br />
D: Spielbereich Rutsche<br />
Rutsche von Hügel<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x<br />
Drehen x<br />
Springen x x<br />
Rollen x x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel<br />
Ballspiel<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
0-2 Jahre<br />
Es wurden während des Beobachtungszeitraums nur<br />
sehr wenige Nutzer auf dem Spielplatz Wiebestraße<br />
angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen Daten<br />
lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse durchführen.<br />
Die Optik des Spielplatzes ist eher ansprechend für<br />
die Altersgruppe der 3 bis 5jährigen, während die<br />
Spielgeräte eher einer Zielgruppe der 6 bis 10jährigen<br />
entspricht.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Sauberkeit<br />
Hinter dem Rutschhügel des Bereiches D befindet<br />
sich ein sehr ungepflegter Bereich.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D<br />
3-5 Jahre (x) (x)<br />
6-10 Jahre x x x x<br />
11-14 Jahre x (x)<br />
15-18 Jahre<br />
männlich x x x x<br />
weiblich x x x x<br />
Familien x x x<br />
Kita x x x<br />
Schule x<br />
Der Spielplatz Wiebestraße ist ein hochwertiger Ausflugsspielplatz<br />
der allerdings aufgrund seiner Lage<br />
wenig genutzt wird. Er ist optisch ansprechend und<br />
fordert zum Spiel heraus. Er eignet sich weniger für<br />
jüngere Kinder unter 5 Jahren. Das Spielangebot<br />
richtet sich an ältere Kinder. Kreatives Spiel und Rollenspiel<br />
ist möglich.<br />
Die Aufenthaltsqualitäten für Erwachsene und<br />
Begleitpersonen sind nicht optimal. Sitzmöglichkeiten<br />
sind im Raum beziehungslos positioniert oder gar<br />
nicht vorhanden.<br />
43<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
ges.:<br />
4<br />
2<br />
3,5<br />
3,5<br />
3,5<br />
3,5<br />
3,5<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1,5<br />
2<br />
2,5<br />
1<br />
3<br />
3<br />
3<br />
2,5<br />
4,5<br />
4<br />
4<br />
3<br />
2,5<br />
1<br />
3<br />
5<br />
4<br />
4<br />
-<br />
-<br />
-<br />
4,5<br />
1<br />
1<br />
4<br />
3<br />
2,5<br />
1<br />
2<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
44<br />
4.3.9 NEUES UFER<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Neues Ufer lässt sich in sechs Bereiche<br />
aufteilen:<br />
A: Skaterbereich<br />
verschiedene Rampen<br />
B: Grünfläche<br />
Kletterstein<br />
C: Spielbereich<br />
Balancierbalken, kleine Hütte, 2 Rutschen,<br />
2 Wackeltiere, 3 Wackelplatten, Schatzkiste,<br />
2 Schaukeln, Bodenwelle, 2 Tischtennisplatten<br />
D: Bolzplätze<br />
Tore<br />
E: Beachfeld<br />
Sandfläche<br />
F: Hockeyplatz<br />
Asphalt, 2 Hockeytore<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz Neues Ufer erhält einen Spielwert<br />
von 3.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x<br />
Springen x x x<br />
Rollen x x x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x<br />
Ballspiel x x x x<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Kinder und Jugendliche<br />
(geplant)<br />
A B C D E F<br />
0-2 Jahre x 7 %<br />
3-5 Jahre x 13 %<br />
6-10 Jahre x x 13 %<br />
11-14 Jahre x x x x x 33 %<br />
15-18 Jahre x x x x x 34 %<br />
männlich x x x x x x 79 %<br />
weiblich x x x x x x 21 %<br />
Familien x x<br />
Kita x<br />
Nutzergruppen nach Geschlecht<br />
An zwei Beobachtungstagen wurden zu verschiedenen<br />
Uhrzeiten 27 Jungen und 7 Mädchen angetroffen.<br />
4 Mädchen waren älter als 11 Jahre.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Die Rampen sind teilweise in einem schlechten<br />
Zustand. Es gibt im Beton Risse und Ausbrüche.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Nutzer (beobachtet)<br />
Die Spielflächen sind sauber und gut genutzt. Auf<br />
dem Skateplatz werden vorwiegend männliche<br />
Jugendliche ohne Migrationshintergrund beobachtet.<br />
Mädchen sind wenn dann im Kleinkindalter auf dem<br />
Spielplatz vertreten.<br />
Die Fußballflächen sind von der Vereinsnutzung<br />
durch hohe Verzaunung abgetrennt. Klettersteine,<br />
Beachfläche und Trimmgeräte werden wenig frequentiert.<br />
Der Hockeyplatz liegt sehr versteckt und<br />
ist die einzige Grünfläche ohne Hundekot. Es existieren<br />
sehr vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für alle<br />
Altersgruppen über 3 Jahre.<br />
Die Gestaltung des Geländes und des Ufers sind<br />
gelungen. Spaziergänger konnten allerdings nicht<br />
beobachtet werden. Die Anbindung an Laufstrecken<br />
für Jogger und Walker ist nicht vorhanden.<br />
Empfehlenswert wären mehr Sitzmöglichkeiten und<br />
Zugang zu einer Toilette.<br />
45<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D<br />
Spielbereich E<br />
Spielbereich F
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
ges.:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
3<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
46<br />
4.3.10 REUCHLINSTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz in der Reuchlinstraße lässt sich in<br />
zwei Bereiche unterteilen:<br />
A: Spielbereich Kleinstkinder<br />
Aufstieg, Häuschen, Rutsche, Sandspielfläche<br />
B: Spielbereich<br />
Kletter- Rutsch- Kombi mit Wackelbrücke,<br />
2 Leitern, schräger Aufstieg, breite Rutsche,<br />
Häuschen, Wackeltier,Tischtennisplatte<br />
Spielwert<br />
Zum Setting lässt sich ergänzen, dass der Platz eine<br />
gemütliche Ausstrahlung hat und zum Aufenthalt einlädt.<br />
Diese wird durch die Öffnung zum umgebenden<br />
Wohnblock noch unterstützt.<br />
Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert<br />
von 2.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
Balancieren<br />
Klettern x<br />
Rutschen x<br />
Schaukeln<br />
Wippen<br />
Wackeln x<br />
Drehen<br />
Springen<br />
Rollen<br />
Sandspiel x<br />
Wasserspiel<br />
Ballspiel<br />
Tischtennis x<br />
viel mittel gar nicht formell inform.
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
0-2 Jahre x<br />
Während des gesamten Beobachtungszeitraums<br />
wurden keine Nutzer auf dem Platz angetroffen. Es<br />
lässt sich daher keine Nutzeranalyse<br />
erstellen.<br />
Altersgruppe/ Zielgruppe<br />
Der Spielplatz ist besonders für Mädchen und Jungen<br />
von 0 - 5 Jahren und Familien geeignet.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Die Tür des Spielplatzes schließt nicht und wird so zu<br />
einer Fingerklemmstelle. Desweiteren erscheint der<br />
Platz durch den dichten Bewuchs an Bäumen und<br />
Sträuchern sehr dunkel, wodurch die Einsehbarkeit<br />
und damit auch die Sicherheit nicht gegeben sind.<br />
Sauberkeit<br />
Der Spielplatz <strong>macht</strong> einen sauberen, wenig genutzten<br />
Eindruck.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B<br />
3-5 Jahre x<br />
6-10 Jahre<br />
11-14 Jahre<br />
15-18 Jahre x x<br />
männlich x x<br />
weiblich x x<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Der Spielplatz hat ein unspezifisches Bewegungsprofil<br />
mit wenig auffordernden und herausfordernden<br />
Spielgeräten und teilweise Lücken. Er ist schwer<br />
von der Straße her erkennbar durch den dichten<br />
Bewuchs an Bäumen und Sträuchern in den Rand-<br />
und zwischen beiden Spielbereichen. Dies verleiht<br />
ihm einerseits ein sehr gemütliches Ambiente andererseits<br />
ist er als Spielplatz wenig attraktiv und lädt<br />
nicht zum Sitzen ein.<br />
47<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich B
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
3<br />
4,5<br />
4<br />
4<br />
2<br />
2,5<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
5<br />
3<br />
4<br />
3<br />
2<br />
2,5<br />
2,5<br />
2<br />
3,5<br />
4<br />
3<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
48<br />
4.3.11 ZWINGLISTRASSE 18<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz in der Zwinglistraße 18 lässt sich in<br />
drei Bereiche aufteilen:<br />
A: Spielbereich<br />
Kletter- Rutsch- Kombi mit breiter Rutsche,<br />
Kletternetz, Schräge mit Seil, Netzbrücke,<br />
Kompan- Schwingstangen, Schaukel<br />
B: Wasserspielbereich<br />
Holzwasserlauf, Bank<br />
C: Tischtennis<br />
Tischtennisplatte, Bänke<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 3.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
Balancieren x<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Klettern x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x<br />
Wippen x<br />
Wackeln x<br />
Drehen x<br />
Springen x x<br />
Rollen x<br />
Sandspiel x x<br />
Wasserspiel x x<br />
Ballspiel x x<br />
Tischtennis x x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Der Spielplatz ist für 3-18 jährige Mädchen und<br />
Jungen und für Familien geplant.<br />
Es wurden währende des Beobachtungszeitraums<br />
nur sehr wenige Nutzer auf dem Spielplatz Zwinglistraße<br />
angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen<br />
Daten lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse<br />
durchführen.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Im Bereich A ist an der Kletter- Rutsch Kombi das<br />
Seil deffekt. Die Schaukel ist demontiert. Im Wasserspielbereich<br />
B fehlt die Pumpe.<br />
Sauberkeit<br />
Im Sand liegen Scherben und Zigaretten.<br />
Fremdnutzung<br />
Der Spielplatz wird nachmittags und abends von<br />
Jugendgruppen frequentiert, die Vandalismusspuren<br />
hinterlassen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C<br />
0-2 Jahre x<br />
3-5 Jahre x x<br />
6-10 Jahre<br />
11-14 Jahre (x) x<br />
15-18 Jahre x<br />
männlich x x x<br />
weiblich x x x<br />
Familien x x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Der Spielplatz ist sehr unspezifisch. Manche Spielgeräte<br />
sind nicht von der eigentlichen Zielgruppe nutzbar<br />
(z.B. Kompan- Schwingstange). Sehr wertvoll ist<br />
das Wasserspiel.<br />
Die Nachbarschaft zum Hort der Wartburgschule<br />
impliziert eine bestimmte Altersgruppe als Nutzer.<br />
49<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
50<br />
4.3.12 ZWINGLISTRASSE 6<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Es gibt lediglich einen Bereich (A). Dieser ist an<br />
beiden Seiten durch Brandwände begrenzt und von<br />
der Zwinglistraße her durch ein mit Efeu beranktes<br />
Tor zu betreten.<br />
A: 2 Tischtennisplatten, Sandfläche, Bänke<br />
Spielwert<br />
Der Spielwert des Platzes wurde nicht separat<br />
ermittelt, da sich die bespielbaren Elemente auf<br />
die Tischtennisplatten und eine Sandspielfläche<br />
beschränken.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Die geplanten Bewegungsmöglichkeiten beschränken<br />
sich auf Tischtennis- und Sandspielen.<br />
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Die Fläche ist von allen Altersgruppen nutzbar, da<br />
es sich hierbei vor allem um eine Sandfläche handelt.<br />
Während des ganzen Beobachtungszeitraums<br />
wurden in der Zwinglistraße keine Nutzer angetroffen.<br />
Es lässt sich daher keine Nutzeranalyse erstellen.<br />
WEITERE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Es sind keine Sicherheitsmängel oder defekte Spielgeräte<br />
vorhanden.<br />
Der Platz <strong>macht</strong> einen sauberen Eindruck. Es ist<br />
kein Müll zu sehen.<br />
ERGEBNISSE<br />
Der Zwingli 6 selbst scheint von Nutzern nicht als<br />
Spielfläche wahrgenommen zu werden und wird<br />
sehr wenig frequentiert. Von daher lassen eher die<br />
Nutzungen der benachbarten Flächen Rückschlüsse<br />
auf mögliche Nutzungen des Spielplatzes zu.
4.3.13 WALDENSERSTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz in der Waldenserstraße besteht lediglich<br />
aus einem Bereich A.<br />
A: Schaukel, Balancierbalken, Wackeltier, 2 Bänke<br />
Spielwert<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2.<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
Multifunktionalität<br />
Aufforderungscharakter<br />
A 2<br />
A 2<br />
A 1<br />
A 1<br />
Challenge A 1,5<br />
Setting A 4<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Geplante Bewegungsformen sind schaukeln, balancieren,<br />
wackeln.<br />
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Der Spielplatz ist für Mädchen und Jungen im Alter<br />
von 3-10 Jahren und für Familien geplant. Während<br />
des Beobachtungszeitraums wurden auf dem Spielplatz<br />
keine Nutzer beobachtet. Daher wurde keine<br />
Nutzeranalyse erstellt.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Sauberkeit<br />
Der Platz <strong>macht</strong> einen sauberen Eindruck.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Der Spielplatz hat viele Büsche und einen sehr<br />
großen Baum. Er ist etwas dunkel, aber von außen<br />
einsehbar. Er wird nicht genutzt.<br />
51<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
ges.:<br />
3<br />
1<br />
3<br />
3,5<br />
2,5<br />
3,5<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
4<br />
2<br />
3,5<br />
2<br />
2,5<br />
3<br />
3<br />
3<br />
1,5<br />
2<br />
-<br />
1,5<br />
4<br />
4<br />
4<br />
2<br />
3,5<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
52<br />
4.3.14 PBS OTTOPARK<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Der Spielplatz Ottopark lässt sich in vier Bereiche<br />
unterteilen:<br />
A: großer Spielbereich<br />
Kletterwand, Wasserspielbereich, Drehnetz,<br />
Rutsch-Kletterkombi mit Treppe, Schräge mit<br />
Seil, Rutsche, Wackelbrücke, Kletternetz,<br />
Kletterkombi mit Rutsche, Holzschräge, Leiter,<br />
Reckstange, Sand, Wippe<br />
B: kleiner Spielbereich<br />
2 Schaukeln, Elefantenrutsche, Sand<br />
C: Kleinkinderbereich<br />
2 Wackeltiere, Schaukel (demontiert),<br />
2 Häuschen, Sand<br />
D: Bolzplatz<br />
Ballspiel, Asphalt, 2 Tore, Basketballkorb<br />
Außerdem gibt es noch eine große Rasenfläche.<br />
Spielwert<br />
Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert von<br />
2,5. (Formell/Informell: es gibt eine große Rasenfläche,<br />
die für vielfältige Aktionen und Angebote z. B.<br />
Jonglage, Artistik genutzt wird.)<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Balancieren x x x<br />
Klettern x x x x<br />
Rutschen x x x<br />
Schaukeln x x x<br />
Wippen x x<br />
Wackeln x x x<br />
Drehen x x x<br />
Springen x x<br />
Rollen x<br />
Sandspiel x x x<br />
Wasserspiel x x<br />
Ballspiel x x x<br />
Tischtennis x
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Nutzergruppen nach Geschlecht<br />
Die Verteilung der den Spielplatz nutzenden Jungen<br />
und Mädchen in der Altersgruppe der bis zu 9jährigen<br />
ist ausgeglichen. Jedoch lässt sich beobachten,<br />
dass die Nutzer des Bolzplatzes ab einem Alter von<br />
ca. 10 Jahren vorwiegend männlich sind.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Sauberkeit<br />
Durch die Betreuung ist der Ottopark ein sehr sauberer,<br />
gepflegter Spielplatz.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C D<br />
0-2 Jahre x 23 %<br />
3-5 Jahre x x x 18 %<br />
6-10 Jahre x x 32 %<br />
11-14 Jahre x 18 %<br />
15-18 Jahre x 9 %<br />
männlich x x x x 79 %<br />
weiblich x x x x 21 %<br />
Familien x x x<br />
Kita x x x<br />
Schule x x<br />
Die Qualität des Spielgerätebestands mit Ausnahme<br />
des Wasserspielbereichs und des Drehnetzes als<br />
Besonderheiten unterscheidet sich nicht wesentlich<br />
von anderen Spielplätzen im Quartier. Den wesentlichen<br />
Unterschied bilden die Betreuung und damit<br />
Sauberkeit und Sicherheit, sowie zusätzliche Aktionen<br />
und Spielangebote. Dies führt dazu, dass viele<br />
Eltern ihre Kinder vorbeibringen, um Einkäufe zu<br />
erledigen o. ä., während die Kinder sicher spielen.<br />
Der Spielplatz Ottopark ist ein beliebter Treffpunkt<br />
nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern. Mit dem<br />
Bau eines Kleinkinderbereiches wird das Angebot<br />
für diese Altersgruppe gestärkt.<br />
53<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C<br />
Spielbereich D
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Multifunktionalität A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Aufforderungscharakter<br />
A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Challenge A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
Setting A<br />
B<br />
C<br />
ges.:<br />
2,5<br />
5<br />
4<br />
4<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1,5<br />
1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1,5<br />
4<br />
3<br />
3<br />
2<br />
-<br />
2<br />
2<br />
1,5<br />
5<br />
4<br />
3,5<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
54<br />
4.3.15 LEVETZOWSTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Einzelne Spielbereiche:<br />
A: Spielbereich<br />
Rutsche, Wackeltier, Kletterspinne<br />
B: Bolzplatz<br />
halber Käfig, 2 Tore, Kunstrasen, Zuschauerbereich,<br />
2 Basketballkörbe im Vorbereich<br />
C: Tischtennis<br />
Tischtennisplatte<br />
Spielwert<br />
Setting: Trinkergruppen sitzen auf Bänken außerhalb<br />
des Platzes durch eine Mauer abgeschirmt.<br />
Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Bewegungen geplant beobachtet<br />
Balancieren<br />
Klettern x<br />
Rutschen x<br />
Schaukeln<br />
Wippen<br />
Wackeln x<br />
Drehen<br />
Springen<br />
Rollen<br />
Sandspiel<br />
Wasserspiel<br />
Ballspiel x<br />
Tischtennis x<br />
viel mittel gar nicht formell inform.<br />
Implizierte Bewegungsformen<br />
Auf diesem Spielplatz ist Klettern, Rutschen, Wakkeln,<br />
Ball und Tischtennis spielen geplant.
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
0-2 Jahre<br />
3-5 Jahre<br />
6-10 Jahre x<br />
Es wurden während des Beobachtungszeitraumes<br />
keine Nutzer angetroffen, daher fehlen in den Tabellen<br />
die Nutzeranalysen.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Die Kletterspinne ist gesperrt.<br />
Fremdnutzung<br />
Trinkergruppen halten sich außerhalb des Geländes<br />
auf und stören so den Spielbetrieb nicht.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />
A B C<br />
11-14 Jahre x x<br />
15-18 Jahre x x<br />
männlich x x x<br />
weiblich x x x<br />
Familien x<br />
Kita<br />
Schule<br />
Die Spielbereiche A und C sind in einem sehr<br />
schlechten Zustand und müssen vollständig saniert<br />
werden. Spielbereich B ist neu, wird stark frequentiert<br />
und positiv angenommen. Die offene Gestaltung<br />
des Spielfeldes ermöglicht Interaktion und Kommunikation<br />
zwischen Spielern und Zuschauern.<br />
55<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielbereich A<br />
Spielbereich B<br />
Spielbereich C
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Spielwert Bereich Note<br />
Interaktion/<br />
Kommunikation<br />
Variabilität/<br />
Veränderbarkeit<br />
A 4<br />
A 2<br />
Multifunktionalität A 1<br />
Aufforderungscharakter<br />
A 4<br />
Challenge A 4<br />
Setting A 4<br />
Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />
1-5 Punkten gemessen.<br />
56<br />
4.3.16 ZINZENDORFSTRASSE<br />
SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />
Spielbereiche und Spielgeräte<br />
Es gibt nur einen Spielbereich A.<br />
A: Kletter- Rutsch- Kombi mit breiter Rutsche,<br />
Leiter, Kletternetz, Häuschen, Kran/ Sandspiel,<br />
Kletter-Rutsch- Hügel mit verschiedenen Kletter<br />
hilfen und schrägen Flächen, Wackeltier<br />
für 2 Kinder, Sandspielbereich, viele Bänke<br />
Spielwert<br />
Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert<br />
von 3.<br />
BEWEGUNGSFORMEN<br />
Geplante Bewegungsformen sind Klettern, Rutschen,<br />
Wackeln und Sandspiel.<br />
ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />
Der Spielplatz ist für Kinder von 1,5 Jahren bis 5<br />
Jahren geeignet. Er ist für Jungen, Mädchen und<br />
Familien geplant. Es wurden während des Beobachtungszeitraums<br />
nur sehr wenige Nutzer auf dem<br />
Spielplatz angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen<br />
Daten lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse<br />
durchführen.<br />
QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />
Pflegezustand<br />
Im Sandspielbereich ist der Sand zum buddeln zu<br />
grob. Beim Kletter-Rutsch-Hügel besteht die Gefahr<br />
des Unterkletterns und verschüttet werdens.<br />
Fremdnutzung<br />
Der Spielplatz liegt jedoch neben der Gotzkowski-<br />
Schule und wird von den Schülern als Aufenthaltsort<br />
genutzt. Für diese Altersgruppe sind keine Nutzungsmöglichkeiten<br />
vorhanden<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Dies ist der einzige Spielplatz im Untersuchungsgebiet,<br />
der für die Altersgruppe der unter 3jährigen<br />
Spielmöglichkeiten bietet. Planung und Aufbau für<br />
diese Zielgruppe sind gut.
4.4 ANALYSE MOABIT WEST<br />
Die Untersuchung der Spielplätze und -flächen im<br />
Quartiersmanagement-Gebiet Moabit West hinsichtlich<br />
der Kriterien: Spielwert, Bewegungsformen,<br />
Nutzergruppen und Zustand, werden für das<br />
gesamte Untersuchungsgebiet in Übersichtskarten<br />
dargestellt. Die Ergebnisse für die einzelnen Orte<br />
sowie für das gesamte Quartier dienen als Grundlage<br />
für das entwickelte Konzept und die Umsetzungsempfehlungen.<br />
4.4.1 SPIELWERT<br />
Die Spielwertanalyse des Gesamtgebietes untersucht<br />
die Spiel- und Bewegungsorte unter folgenden<br />
Bewertungskriterien: Interaktion und Kommunikation,<br />
Variabilität und Veränderbarkeit, Multifunktionalität,<br />
Aufforderungscharakter, Challenge und den Setting<br />
(vgl. Kapitel 3.4.1 ab S. 16). Auf den Karten ist jeweils<br />
der erzielte Mittelwert (gemittelte Werte der Bewertungen)<br />
der einzelnen Spielplätze dargestellt. Bei der<br />
Beurteilung wurden auch defekte Spielgeräte in die<br />
Bewertung aufgenommen.<br />
57<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Interaktion und Kommunikation<br />
Der Spielwert in den Bereichen Interaktion und Kommunikation liegt für alle Spielplätze im mittleren Bereich<br />
(3 - 4). Negativ auffällig ist der Spielplatz Waldenser Straße. Die hier vorhandenen Spielgeräte lassen interaktives<br />
und kommunikatives Spiel (Schaukel, Wackeltier) nicht zu.<br />
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
Variabilität und Veränderbarkeit: Grundsätzlich sind variable und veränderbare Spielgeräte im öffentlichen<br />
Raum nur bedingt realisierbar. Sie sind wegen der u. U. beweglichen Teile durch Vandalismus und Diebstahl<br />
gefährdet. Mit den bekannten Formen des Wasserspiels ist Variabilität und Veränderbarkeit von Spielsituationen<br />
möglich. Spiele dieser Art sind aber im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden.<br />
Multifunktion: Viele Spielformen und Bewegungsabläufe sind durch die vorhandenen Geräte in der Regel<br />
fest vorgegeben. Ausnahmen bilden die Spielorte Neues Ufer, Bredowpark und Emdener Straße. Hier sind<br />
durch Raum- und Gerätegestaltung vielfältige Bewegungs- und Spielformen möglich.<br />
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
58<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Alt-Moabit<br />
Turmstr.<br />
Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
59<br />
Turmstr.<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.<br />
Aufforderungscharakter: Ein Großteil der untersuchten Spielplätze weist in dieser Kategorie nur einen<br />
mittleren Wert auf. Eine Ausnahme bildet der Spielplatz Wiebestraße, der sich in seiner Gestaltung von den<br />
vielen Kletter-Rutsch-Kombinationen deutlich abhebt.<br />
Challenge: Die Spielplätze fordern insgesamt nicht dazu auf, Risiken zu erproben und die eigenen Grenzen<br />
zu testen. Ausnahmen bilden die Spielplätze Unionsplatz, Zinzendorfstraße und Neues Ufer. Letzterer<br />
besitzt z. B. durch den Kletterfelsen und die Skatebahn einen hohen Challengewert.<br />
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
60<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Turmstr.<br />
Setting: Die Qualität der Spiel- und Bewegungseinrichtungen sowie die Ausstattung mit Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
bilden ein spiel- und aufenthaltsfreundliches Setting. Die Werte für das Untersuchungsgebiet<br />
liegen überwiegend im Mittelbereich. Lediglich fünf Spielplätze haben eine schlechte Bewertung. Die<br />
Spielplätze Zinzendorfer Straße, Ottopark, Waldenserstraße, Bredowpark und Levetzowstraße werden mit<br />
gut bewertet.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Vergleicht man die Ergebnisse der Spielwertanalyse<br />
der einzelnen Spielplätze, dann ist feststellbar, dass<br />
kein Spielplatz mit dem Wert 5 („trifft zu“) bewertet<br />
wurde. Schlechte Ergebnisse (1 für “trifft nicht zu“)<br />
sind ebenfalls die Ausnahme. Die Werte für die Spielbereiche<br />
bewegen sich meist um den Mittelwert.<br />
4.4.2 BEWEGUNGSFORMEN<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.<br />
Bei der Analyse des Untersuchungsgebiets wird die<br />
Übersicht der geplanten Bewegungsformen den<br />
beobachteten Bewegungsformen zum Vergleich<br />
gegenübergestellt.<br />
In der Darstellung veranschaulicht die jeweils obere<br />
Karte das Angebot, die untere Karte <strong>macht</strong> das beobachtete<br />
Verhalten der jeweils am häufigsten ausgeübten<br />
Bewegungsform deutlich.<br />
Es sind folgende Bewegungsgruppen dargestellt:<br />
1. Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sandspiel<br />
2. Wackeln, Wippen, Balancieren<br />
3. Drehen, Springen, Wasserspiel<br />
4. Rollen und Ballspiel
Huttenstr.<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
S-Bhf Beusselstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Turmstr.<br />
61<br />
Turmstr.<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U-Bhf Turmstr.<br />
Angebot Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sand: Im Untersuchungsgebiet werden Kletter-Rutsch-Kombinationen<br />
mit oder ohne Schaukel flächendeckend und mit wenig gestalterischen Unterschieden angeboten.<br />
Sie haben jeweils identische Bewegungsanforderungen. Kaum Abwechslung bieten die meist einzeln aufgestellten<br />
Schaukeln, bei denen wenig Kommunikation und Interaktion möglich ist.<br />
Beobachtung Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sand: Die Angebote werden unterschiedlich intensiv<br />
genutzt. Schaukeln und Rutschen werden nicht überall genutzt, geklettert wird teilweise auch dort, wo es<br />
nicht geplant ist (Fußballzaun o.ä.), was den Bedarf an unterschiedlichen und herausfordernden Kletteranlässen<br />
verdeutlicht. Sandspiel wird vor allem von Kleinkindern unter 5 Jahren genutzt.<br />
Kaiserin- Augusta Allee<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Alt- Moabit<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
Bewegungsformen<br />
beobachtet
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
62<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
Angebot Wackeln, Wippen, Balancieren: Auf vielen Spielplätzen sind Wackeltiere vorhanden Diese bieten<br />
jedoch kaum wertvolle Bewegungserfahrung, wenig Möglichkeiten zu Kommunikation und Interaktion und<br />
haben keine herausfordernden Eigenschaften. Die einzige Wippe im gesamten Quartier befindet sich im<br />
Ottopark. Angeboten werden wenige Balanciermöglichkeiten auf einer mittleren Qualitätsebene.<br />
Beobachtung Wackeln, Wippen, Balancieren: Die Wackeltiere werden kaum genutzt. Wippen und Balancieren<br />
wird selten und eher informell beobachtet z. B. auf Einfassungen.<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Alt- Moabit<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
63<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
Angebot Drehen, Springen, Wasser: Rotationsbewegungen und Springen sind nur an wenigen Orten möglich.<br />
Die Trampoline sind nicht empfehlenswert, da diese leicht „durchschlagen“ und damit bei den Nutzern<br />
Rückenschäden hervorrufen können. Im gesamten Untersuchungsgebiet gibt es nur zwei Möglichkeiten für<br />
Wasserspiele, davon ist nur eines funktionsfähig.<br />
Beobachtung Drehen, Springen, Wasser: Die für das Quartier seltenen und dadurch besonderen Bewegungsformen,<br />
wie Drehen und Springen werden gerne und viel genutzt. Auf den Trampolinen wurden vorwiegend<br />
Mädchen beobachtet. Wasserspiele sind sehr beliebt und ein häufiger genannter Wunsch.<br />
Allee.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
64<br />
Allee.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
Angebot Rollen, Ball, Tischtennis: Im Untersuchungsgebiet gibt es wenige Möglichkeiten für Inlineskating,<br />
Skateboarding und BMX (Rollen). Angebote für Tischtennis und Ballspiele (vor allem Fußball) sind sehr<br />
häufig vorhanden.<br />
Beobachtung Rollen, Ball, Tischtennis: Die wenigen Orte mit Möglichkeiten zum Rollen werden stark<br />
genutzt. Inlineskating, Skateboarding oder BMX wurde nicht bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
beobachtet, obwohl diese Geräte ausleihbar sind. Fußball wird häufig, Tischtennis selten beobachtet.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Bewegungsformen wurden für das gesamte<br />
Untersuchungsgebiet nach ihrer Häufigkeit untersucht.<br />
Die am häufigsten angebotenen Bewegungsformen<br />
sind:<br />
1. Sandspiel<br />
2. Tischtennis<br />
3. Klettern<br />
4. Rutschen<br />
5. Schaukeln<br />
6. Wackeln<br />
7. Ballspiel.<br />
Selten angeboten wurden: Balancieren, Drehen,<br />
Rollen, Springen, Wasserspiel und Wippen.<br />
Die beobachteten formellen Bewegungsformen nach<br />
ihrer Häufigkeit sind<br />
1. Sandspiel<br />
2. Klettern<br />
3. Schaukeln<br />
4. Rutschen.<br />
Die beobachteten informellen Bewegungsformen<br />
nach Häufigkeit sind<br />
1. Springen<br />
2. Klettern<br />
3. Balancieren<br />
Der Zustand der Spielplätze und Spielgeräte ist<br />
überarbeitungsbedürftig hinsichtlich der Qualität der<br />
Spiel- und Bewegungsangebote, der Spielwerte und<br />
der Attraktivität für die Altersgruppe der Jugendlichen.<br />
Vor allem Mädchen werden von nur wenigen<br />
Angeboten angesprochen.<br />
Soziale Grenzen werden bei den Sportformen sichtbar,<br />
die ein besonderes Sportequipment benötigen.<br />
Dazu gehören BMX, Inlineskater, Skateboards und<br />
andere Rollausrüstungen. Die Dominanz von Käfig-<br />
Fußball sollte zu Gunsten eines ausdifferenzierten<br />
Spiel- und Bewegungsangebotes, aber auch<br />
zugunsten von alternativen Fußballformen (z. B.<br />
Streetfootball) ausgeglichen werden. Dazu kann die<br />
Spielraumgestaltung, die Aufteilung der Spielflächen<br />
und die Spielangebote für Jungen und Mädchen beitragen.<br />
Offensichtlich sind die Mängel bezüglich der Wartung<br />
und der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der<br />
Spiel- und Bewegungsgeräte (insbesondere bei den<br />
Trampolinen).<br />
65<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
> 10 % 10 -15 %<br />
< 10 %<br />
10- 15 %<br />
Anteil der Senioren in Moabit West<br />
Berlin 18,5 %<br />
15 - 20 %<br />
< 10 %<br />
10 - 15 %<br />
15 - 20 %<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
20 - 25 %<br />
10 - 15 %<br />
Uferweg<br />
66<br />
4.4.3 NUTZERGRUPPEN/ ALTERS-<br />
GRUPPEN/ZIELGRUPPEN<br />
SENIOREN (ÜBER 65 JAHRE)<br />
Die Altersgruppe der Senioren ist im Untersuchungsgebiet<br />
stark von Isolation und Vereinsamung bedroht.<br />
Die Attraktivität des urbanen Umfeldes für Senioren<br />
ist deutlich eingeschränkt. Das Quartier ist zwar mit<br />
vielen Bänken ausgestattet, diese stehen in Grünflächen,<br />
am Wegesrand und am Rande von staubigen<br />
Plätzen und lauten Durchgängen. Die Sicht in den<br />
Raum ist von Anflanzungen blockiert. Für eine Teilnahme<br />
aus einer Entfernung sind die Bänke oftmals<br />
ungünstig platziert. Es besteht kein Sichtkontakt<br />
zu anderen Personen, zu Spielplätzen und Aufenthaltsorten<br />
von Kindern und Jugendlichen. In vielen<br />
Fällen sind die Bänke wenig einsehbar und zu dicht<br />
an Sträuchern. Die Orte machen häufig einen unsicheren<br />
Eindruck und werden daher nicht aufgesucht.<br />
Besetzt werden die attraktiven Bänke von Trinkergruppen<br />
und Jugendlichen.<br />
Die Stadtkarte des Quartiers zeigt auf, dass es wenig<br />
Frei- und Grünflächen und keine seniorengerechten<br />
Rundwege für Spaziergänge gibt. Attraktive Orte im<br />
nahen Umfeld z. B. des Seniorenheims gibt es nicht.<br />
Für weitere Spaziergänge gibt es zu wenig öffentliche<br />
Toiletten. Dies hat zur Folge, dass ältere Senioren<br />
das Haus gar nicht erst verlassen oder nur die<br />
Einkaufsstrassen mit Cafés und Restaurants aufsuchen.<br />
Die Richtlinien für die Barrierefreiheit werden<br />
nur teilweise eingehalten.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Wittstockerstr.<br />
Huttenstr.<br />
Allee.<br />
Waldstr.<br />
SOS<br />
Alt- Moabit<br />
Turmstr.<br />
Bredowpark<br />
Rathaus<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
Empfehlung<br />
Die Entwicklung von Rundwegen mit vollständiger<br />
Barrierefreiheit sollte begonnen und mit Senioren<br />
erprobt werden. Bei der zusätzlichen Anpflanzung<br />
von Grünflächen sollten Rasen- oder Sportflächen für<br />
Gymnastik, Tai Chi oder Chi Gong sowie für Rasensport<br />
wie Kricket oder Boule eingeplant werden. Optische<br />
Orientierungshilfen mit Informationen für Cafés,<br />
Restaurants, soziale Einrichtungen und Toiletten sind<br />
notwendig. Die Anzahl öffentlicher Toiletten und die<br />
Einrichtung von gestalteten Sitz- und Verweilmöglichkeiten<br />
sollte erhöht werden. Die Mobilität dieser<br />
Zielgruppe verbessert sich durch abwechslungsreiche<br />
Möglichkeiten zum Hinsetzen, Ausruhen und<br />
Verweilen (Settings) in Verbindung mit den Aktivitäten<br />
anderen Gruppen (Kreuzungspunkte).<br />
ERWACHSENE (18 - 65 JAHRE)<br />
Es gibt sehr wenig Frei- und Grünflächen im Wohnquartier.<br />
Häufig sind diese durch Fehl- und Fremdnutzung<br />
unattraktiv für die Altersgruppe. Für die<br />
Sportarten Laufen, Joggen und Spazierengehen<br />
– die hauptsächlichen Bewegungsformen in der<br />
selbstorganisierten Freizeit der Berliner – gibt es nur<br />
eingeschränkte und wenig attraktive Möglichkeiten.<br />
Rundwege zum Joggen, Inline-Skaten etc. sind nicht<br />
vorhanden. Strecken für den Ausdauersport sind<br />
nicht oder nur Lückenhaft ausgewiesen – für den<br />
Fahrradbereich fehlt ein Anschluss an das städtische<br />
Fahrradwegesystem – die Anbindung an größere<br />
Grünflächen im Umfeld oder das Berliner Radwegenetz<br />
sind nicht erkennbar. Fahrradfahren wird in<br />
Nebenstraßen durch Kopfsteinpflaster erschwert.<br />
Empfehlungen<br />
Notwendig für die Intensivierung der Nutzung des<br />
öffentlichen Raumes und die Identifikation mit dem<br />
Wohnquartier ist die Weiterentwicklung von Rundwegen<br />
und Wegeverbindungen. Diese sollten für<br />
die Hauptaktivitäten des selbstorganisierten Freizeitsports<br />
geeignet sein (Walking, Jogging, Skaten und<br />
Radfahren, selbstorganisierter Teamsport). Bei der<br />
routinemäßigen Instandsetzung und Sanierung von<br />
Asphaltflächen sollte auf die Tauglichkeit zum Rollen<br />
geachtet werden. Orte und Treffs für z. B. Fußball,<br />
Tischtennis- und Basketballgruppen sollten durch<br />
weitere Ausstattungen in ihrer Nutzung diversifiziert<br />
und attraktiviert werden. Zwischenräume, Restflächen<br />
und breite Fußwege sowie Rasenflächen für<br />
Familiensport sollten angelegt, gekennzeichnet und<br />
gepflegt werden.<br />
67<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
68<br />
JUGENDLICHE (11 - 17 JAHRE)<br />
Es gibt zu viele Jugendliche, die wenig informiert sind<br />
über die Spiel- und Bewegungsangebote im Quartier.<br />
Vor allem sind die Ortskenntnisse ungenügend<br />
entwickelt, um Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />
im Quartier gezielt aufsuchen zu können. Mädchen<br />
verzichten fast ganz auf das Erkunden und Streifen<br />
im Quartier – für sie geeignete Orte sind selten,<br />
zudem sind altersspezifische Flächen und Angebote<br />
für Mädchen und junge Frauen im Quartier nicht ausgewiesen.<br />
Die Gesundheitlichen Folgen sind in den<br />
Schuluntersuchungen bekannt. Die Sportvereine<br />
und der Schulsport können den täglich entstehenden<br />
Bewegungsmangel nicht kompensieren. Mädchen<br />
und jungen Frauen sind in Sportvereinen unterrepräsentiert.<br />
Jugendliche – vorwiegend männlich – wurden überwiegend<br />
auf den Bolzplätzen oder auf für sie nicht<br />
gestalteten Flächen angetroffen, wodurch eine Verdrängung<br />
der anderen Altersgruppen stattfindet.<br />
Empfehlungen<br />
Für diese Zielgruppe sind altersspezifisch gestaltete<br />
Spielplätze mit abwechslungsreichem Bewegungsangebot<br />
und sportlichen Herausforderungen<br />
notwendig. Das Bewegungsangebot sollte die Trendsportarten<br />
wie Parkour, City Climbing, Free Running,<br />
Skateboarding, Streetfootball berücksichtigen.<br />
Die Orte sollten kombiniert werden mit Einrichtungen,<br />
die Kommunikation fördern und Rückzug<br />
ermöglichen. Insbesondere sollten die Bedürfnisse<br />
von Mädchen und jungen Frauen berücksichtigt<br />
werden. Sie erfordern Sicherheit (Betreuung, Licht,<br />
Sauberkeit etc.), Ungestörtheit und ein multifunktionales,<br />
kleinteiliges Spiel- und Bewegungsangebot.<br />
Die Nähe und Zugang zu Toilettenanlagen ist dabei<br />
ein wesentlicher Punkt.
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
69<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
70<br />
KINDER (GRUNDSCHULE, 6 - 10 JAHRE)<br />
Die Bewegungsmangelsituation und deren Folgen<br />
weden schon beim Eingang in die Grundschule<br />
festgestellt (Schuleingangsuntersuchung). Untersuchungen<br />
belegen weiter, dass das unbetreute Freizeitverhalten<br />
von Kindern sehr vom Medienkonsum<br />
bestimmt wird.<br />
Viele Grundschulkinder sind nur wenig im Quartier<br />
unterwegs. Ihre Ortskenntnisse (Straßennnamen,<br />
Spielorte, Spielplätze) sind ungenügend ausgebildet.<br />
Die Freizeit ist nur wenig mit Bewegung erfüllt. Eine<br />
große Anzahl der Kinder ist weder im Sportverein<br />
organisiert, noch regelmäßig „draußen“.<br />
Die Zielgruppe bewegt sich in kleinen Bewegungsradien<br />
um den Wohnungsbereich. Quartiersübergreifende<br />
Ortskenntnisse gibt es so gut wie gar nicht.<br />
Das für diese Altergruppe angebotene Spiel- und<br />
Bewegungsprogramm der Spielplätze ist durch die<br />
einheitliche wenig abwechslungsreiche Spielplatzgestaltung<br />
eingeschränkt. Es gibt wenig ausgeprägte<br />
Bewegungsprofile bei der Spielplatzgestaltung und<br />
keine spezifischen Orte für die Altersgruppe. Lediglich<br />
die Spielplätze Reuchlinstraße und Neues Ufer<br />
bieten Alternativen, sind aber teilweise nicht einmal<br />
bekannt.<br />
Empfehlung<br />
Die Entwicklung von Spielplätzen mit altersspezifischen<br />
Angeboten und mit unterschiedlichem Profil ist<br />
empfehlenswert. So werden die Kinder mit wechselnden<br />
motorischen Herausforderungen konfrontiert.<br />
Zielführend ist die Schaffung von Bewegungsgelegenheiten,<br />
informellen Orten wie Vorplätzen, Rasen-<br />
und Rollflächen, die den Kindern im Quartier die<br />
Möglichkeiten zu vielfältigen Bewegungsformen<br />
geben. Betreute Angebote sowie die Einbindung der<br />
Einrichtungen und Schulen sind für die Reaktivierung<br />
des urbanen Raumes unverzichtbar.
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
71<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
Fortzug Kinder unter 6 Jahren<br />
Berlin 19,0%<br />
KLEINKIND KITAS<br />
(BEFRAGUNG, ÜBER 0 - 5 JAHRE)<br />
Im Untersuchungsgebiet werden 781 Kinder in 15<br />
Kitas betreut. Der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund<br />
liegt bei 50 – 100%. Die gesundheitliche<br />
Lage in dieser Altersgruppe gilt wegen der zunehmenden<br />
Übergewichtsproblematik als besorgniserregend.<br />
Dies betrifft in verstärktem Maße Kinder,<br />
die nicht in einer KiTa betreut werden. Vor allem der<br />
Bewegungsmangel, der sich an der motorischen und<br />
psychomotorischen Entwicklung zeigt, ist als Folge<br />
von Bewegunsmangel eindeutig feststellbar. Die Motivation<br />
von Eltern – vor allem von allein erziehenden<br />
Müttern und Eltern mit Migrationshintergrund ist ausschlaggebend<br />
für das motorisch gesunde aufwachsen<br />
der Kinder. Dies ist abhängig von Informationen<br />
zur Förderung der gesundheitlichen Entwicklung (z.<br />
B. Essverhalten, Obst, Gemüse) und der Information<br />
über die Bedeutung und Nutzungsmöglichkeiten von<br />
Bewegungs- Spiel- und Sportangeboten für Kinder.<br />
Die vorhandenen Spielplätze werden von den Eltern<br />
nicht richtig genutzt. Beobachtet wird häufig das<br />
Unverständnis von Eltern für die Bedürfnisse der<br />
Kinder. Dieses hängt häufig mit den nicht altersgerechten<br />
Spielplatzangeboten und der Aufenthaltsqualität<br />
für begleitende Erwachsene ab.<br />
Ergebnisse<br />
Alle befragten Einrichtungen haben einen eigenen<br />
Spielplatz und gehen meist nicht öfter als 1 - 2 mal die<br />
Woche auf einen öffentlichen Spielplatz. Ausschlaggebend<br />
bei der Wahl des Spielplatzes sind Zeitfaktor<br />
und Sauberkeit. Beim Besuch von entfernteren Spielplätzen<br />
ist oft der Mangel an Toiletten ein Problem.<br />
Von den meisten Kitas wird neben den nahe gelegenen<br />
Spielplätzen der betreute Spielplatz im Ottopark<br />
besonders gern besucht. Er ist zentral gelegen<br />
und wird von vielen Kindern auch in Ihrer Freizeit<br />
(mit den Eltern) besucht. Er ist sauber, es gibt eine<br />
Spielgeräteausleihe, viel Platz zum Toben, Sträucher<br />
zum Verstecken. Drehen und Schaukeln sind dort die<br />
beliebtesten Bewegungsmöglichkeiten.<br />
Viele Einrichtungen kennen nicht alle Spielplätze in<br />
Moabit. Die Entwicklung eines Spielplatzführers ggf.<br />
für die verschiedenen Altersgruppen ist empfehlenswert.<br />
Die Idee fand bereits großen Anklang bei den<br />
Einrichtungen im Quartier. Die meisten der befragten<br />
Einrichtungen wären auch bereit, die Patenschaft für<br />
ein Spielgerät zu übernehmen. Sie gaben an, dass<br />
Sie auch jetzt schon festgestellte Mängel an die<br />
zuständige Stelle weiterleiten.<br />
72
Kaiserin- Augusta-<br />
Neues Ufer<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Neues Ufer<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Alt- Moabit<br />
73<br />
Turmstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
74<br />
Grundsätzlich sind die vorhandenen Spielplätze<br />
wenig attraktiv, der Spielwert ist gering, es existieren<br />
nur wenige Spielflächen für die Altersgruppe bis<br />
3 Jahre. Angebote zur Naturerfahrung gibt es nicht.<br />
Im gesamten Quartier behindern Verschmutzungen,<br />
Drogenverstecke und anwesende Trinkergruppen<br />
die Nutzung der Spielplätze sehr. Einige Spielplätze<br />
werden von den Einrichtungen nur ungern besucht,<br />
weil sich dort oft Raucher- und Trinkergruppen aufhalten.<br />
Am Stadtschloss sind es besonders die<br />
rauchenden Besucher des Arbeitsamtes, die den<br />
Besuch des Platzes behindern. Auf dem Spielplatz<br />
Oldenburger Straße sind oft die Bänke von Trinkergruppen<br />
besetzt.<br />
Die Tendenzen für diese Altersgruppe sind:<br />
1. Rollen: Parcours (Roller, Dreirad), Wege<br />
(Bollerwagen, Kinderwagen)<br />
2. Gleichgewicht: Klettern, Parkour, Balance<br />
3. Spiel: Sand, Wasser, Versteck<br />
4. Einrichtungen: Bänke, Tische<br />
Empfehlung<br />
Für die zukünftige Entwicklung der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
ist eine Qualifizierung vorhandener<br />
und die Einrichtung zusätzlicher Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />
mit altersspezifischen Angebotsprofilen<br />
notwendig. Wichtig ist hierbei die Einplanung<br />
des Settings für Erwachsene, Familien und Senioren.<br />
Die Schwerpunkte der Gesundheitsförderung<br />
liegen im Bereich der motorischen Entwicklung bei<br />
Kindern und Jugendlichen. Die Ausstattungen der<br />
Spiel- und bewegungsbereiche sollte daher an der<br />
Förderung des Gleichgewichts (Balance, Rotation,<br />
Geschicklichkeit, Reflexe), von Sinneserfahrungen<br />
und naturnahem Spiel orientieren. Flankierend zu<br />
der Qualifizierung der Spielplätze sollten informelle<br />
Spiel- und Bewegungsgelegenheiten wie Rasen-<br />
und Rollflächen ausgewiesen werden, die im Stadtraum<br />
den Kindern die Möglichkeiten zu vielfältigen<br />
Bewegungsformen geben. Die Ausstattung der Spielumgebung<br />
sollte der Verbesserung der Aufenthaltsqualität<br />
dienen.<br />
Auf den Karten sind jeweils die Kitas, sowie die<br />
Spielplätze, die sie regelmäßig aufsuchen in gleicher<br />
Farbe dargestellt. Daraus wird deutlich, dass neben<br />
den nahegelegenen Spielplätzen der PbS Ottopark<br />
und der Spielplatz Reuchlinstraße als Ausflugsspielplätze<br />
aufgesucht werden.
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
75<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
76<br />
4.4.4 KRITERIEN FÜR QUALITATIVE<br />
EINFLUSSFAKTOREN (PFLEGEZUSTAND,<br />
SAUBERKEIT, FREMDNUTZUNG)<br />
Fremdnutzungen in Form von Hunden, „Trinkern“<br />
und „Dealern“ aber auch Verschmutzung sind an<br />
den meisten Bewegungsorten ein Problem. Dies gilt<br />
insbesondere für das <strong>Moabiter</strong> Stadtschloss. Hier<br />
werden die Sitzgelegenheiten auf den Spielplätzen<br />
durch Trinkergruppen und Wartende des JobCenters<br />
belegt. Es wird getrunken und geraucht, Besucher<br />
des Spielplatzes werden dadurch abgeschreckt.<br />
Abhilfe kann durch eine strikte räumliche Trennung<br />
erreicht werden.<br />
Die Problematik von Trinkern und Trinkergruppen<br />
muss in die Sozialarbeit einbezogen werden. Zum<br />
Schutz der Spielplätze sollte die Existenz dieser<br />
Randgruppen Berücksichtigung finden. Für sie<br />
müssen räumlich getrennten Aufenthaltsorten außerhalb<br />
der Spielbereiche angeboten werden. Diese<br />
sollten im Vergleich zu den Sitzmöglichkeiten innerhalb<br />
des Spielplatzes bequemer gestaltet werden<br />
(z. B. durch Lehnen), so dass sie zu einem längeren<br />
Verweilen einladen.<br />
Zur Pflege von Spielplätzen können Patenschaften<br />
initiiert werden.<br />
Für den Hundeauslauf ist die Einrichtung spezieller<br />
Hundeplätze mit einer entsprechenden Auslaufflächen,<br />
Sitzmöglichkeiten für den Besitzer und der<br />
Bereitstellung von Plastiktüten und Mülleimern zur<br />
Entsorgung des Hundekots empfehlenswert.<br />
Häufig werden Rasenflächen auf Spielplätzen für<br />
den Hundeauslauf missbraucht, wie z. B. die hintere<br />
Wiese im Bredowpark. Diese sollte eindeutig ihrem<br />
Zweck zugeordnet und entsprechend umgestaltet<br />
werden, so dass Hundebesitzer und Spielplatzbesucher<br />
ihren jeweiligen Raum ungestört nutzen<br />
können.
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Alt- Moabit<br />
77<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
Turmstr.U- Bhf Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
Turmstr.U- Bhf Turmstr.
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
4.4.5 GESAMTERGEBNISSE FÜR DAS<br />
UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />
Zusammenfassung Raum<br />
Im Untersuchungsgebiet existieren keine Bewegungsgelegenheiten<br />
für Erwachsene und Senioren,<br />
Rundwege und Joggingstrecken die für Ausdauersportarten<br />
genutzt werden können sind nicht vorhanden.<br />
Fahrradfahren wird durch Kopfsteinpflaster<br />
erschwert.<br />
Es gibt nur wenige Spielplätze für Kleinst- und<br />
Kleinkinder, keine altersspezifischen und zu häufig<br />
unspezifische, profillose Spielplätze (Kletter-Rutsch-<br />
Kombinationen) mit einseitigen und wenig abwechselungsreichen<br />
Bewegungsanforderungen. Spielflächen<br />
und -plätze für Mädchen und junge Frauen werden<br />
nicht angeboten.<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
78<br />
Zusammenfassung Beobachtung - Befragung<br />
Die Beobachtungen und Befragungen ergaben, dass<br />
die unspezifischen Spielplätze häufig durch eine<br />
Nutzergruppe angeeignet werden und damit eine<br />
Verdrängung der anderen Nutzergruppen stattfindet.<br />
Dies weist auf den Bedarf nach altersspezifischen<br />
Spiel- und Bewegungsorten hin. Die Befragten haben<br />
schlechte Ortskenntnisse und bewegen sich nur in<br />
kleinen Bewegungsradien um ihren Wohnort herum.<br />
Ab der Altersgruppe 11 – 14 überwiegen Jungen im<br />
öffentlichen Raum. Jugendliche Mädchen und junge<br />
Frauen werden außer am Unionsplatz nicht angetroffen.<br />
Es existieren keine Treffplätze, ortsgebundene typische<br />
Spielflächen. Feste Spielgruppen und ortstypisches<br />
Spielverhalten sind selten bis nicht vorhanden.<br />
Als Hindernisse für Bewegungs-, Spiel- und Sportaktivitäten<br />
wurden genannt: der PKW-Verkehr, Mangel<br />
an Sicherheit, mangelndes Interesse und Erziehungsstil<br />
der Eltern, eigene Hemmungen, Hunde,<br />
Schmutz und Dreck sowie die Präsenz von „Trinkern“<br />
und „Dealern“ im Nahbereich von Spielplätzen.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
Waldstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
Turmstr.U- Bhf Turmstr.<br />
Alt- Moabit
Kaiserin- Augusta-<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Neues Ufer<br />
Huttenstr.<br />
Huttenstr.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.<br />
Allee.<br />
79<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.
KONZEPT<br />
80<br />
5 KONZEPT MOABITER<br />
BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />
5.1 KONZEPT<br />
Ziel des Konzeptes der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
(basierend auf dem Projekt MOABIT<br />
MACHT MOBIL) ist es, die Bewohner des Quartiers<br />
Moabit West in allen Lebens-, Aufenthalts und Bewegungsräumen<br />
anzuregen, sich täglich zu bewegen<br />
und dabei die angebotenen öffentlichen Einrichtungen<br />
zu nutzen. Hierzu gehören sämtliche Orte des<br />
öffentlichen Raumes, wie Spielplätze, Stadtplätze<br />
und informelle Treffs sowie die sie verbindenden<br />
Straßen und Wege. Sie werden Bestandteil eines<br />
vernetzten Bewegungsraums zur Förderung von<br />
Bewegung, Kommunikation und Integration.<br />
Das Konzept der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
basiert auf folgenden drei Elementen:<br />
1. Qualifizierung bestehender Spiel- und<br />
Bewegungsorte<br />
2. Schaffung von verbindenden Wegen und<br />
Rundwegen<br />
3. Gestaltung eines zentralen Ortes<br />
„Bewegten Stadtflur“<br />
Eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes <strong>Moabiter</strong><br />
<strong>Bewegungslandschaft</strong> ist davon abhängig, dass<br />
sie parallel auf der baulichen und der sozio-kulturellen<br />
Ebene erfolgt.<br />
Für die langfristig baulichen Änderungen wurde ein<br />
übergreifendes Umgestaltungskonzept entwickelt.<br />
Darin werden die einzelnen Orte für die verschiedenen<br />
Altersgruppen und für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten<br />
in einem thematisch-gestalterischen<br />
Konzept spezifiziert. Ziel ist es, einen wiedererkennbaren,<br />
identifikationsstiftenden Bewegungsraum als<br />
stadträumlichen Kulturraum mit einem <strong>Moabiter</strong> Profil<br />
zu schaffen. Die Planung berücksichtigt den Bedarf<br />
an Orten für Hunde (Hundeauslauf) und Sitzmöglichkeiten<br />
(für Trinkergruppen und Obdachlose) außerhalb<br />
der Spiel- und Bewegungsräume für Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
Neben der Umgestaltung der einzelnen Flächen ist<br />
die parallele Durchführung entsprechender soziokultureller<br />
Maßnahmen für den Erfolg des Konzeptes<br />
der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> maßgeblich. Als<br />
selbstverständlich wird dabei von der Planungsbeteiligung<br />
der jeweils verantwortlichen und nutzenden<br />
Stellen ausgegangen. Geplant ist die Entwicklung<br />
und Verbreitung eines Spielplatzführers und der
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
Berlichingenstr.<br />
Reuchlinstr.<br />
Wittstockerstr.<br />
Beusselstr.<br />
Allee<br />
Siemensstr.<br />
Gotzkowskystr.<br />
Waldstr.<br />
Wiclefstr.<br />
Waldenserstr.<br />
Turmstr.<br />
Zwinglistr.<br />
Alt- Moabit<br />
81<br />
Oldenburger Str.<br />
Bredow<br />
Park<br />
Bremerstr.<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
KONZEPT<br />
Konzept<br />
Rundwege und<br />
Bewegter Stadtflur<br />
Konzept<br />
Bewegungsorte
KONZEPT<br />
82<br />
Aufbau eines Systems für Spielplatz-Patenschaften.<br />
Von wesentlicher Bedeutung für den Erfolg der<br />
Maßnahmen ist die Aktivierung bestehender und neu<br />
gestalteter Bewegungsorte sowie die Stärkung der<br />
Mobilität der Bewohner durch Angebote zur Stadterkundung,<br />
für Walking-Gruppen, Spielplatzaktionen u.<br />
s. w.. Auch hier steht das Ziel – die Entstehung eines<br />
<strong>Moabiter</strong> Stadtraumprofils als Bewegungsraum mit<br />
identifikationsstiftender Spielkultur und typischen<br />
kulturellen Spielen – im Vordergrund.<br />
5.1.2 BEWEGTER STADTFLUR<br />
Kern des Konzepts ist ein zentraler Ort: der „bewegte<br />
Stadtflur“. Es sieht die Umgestaltung der Freiflächen<br />
in der Waldstraße zu einer hellen, offenen, klar gestalteten,<br />
städtischen Fläche mit Platzcharakter vor. Hier<br />
sollen vielfältige formelle und informelle Bewegungsmöglichkeiten<br />
und -anlässe angeboten werden. Der<br />
Stadtflur bietet die Möglichkeit zum Spazieren und<br />
Flanieren. Er integriert Sitzinseln und Stadtmöbel,<br />
die neben verschiedenen Varianten zum Sitzen und<br />
„Abhängen“ (Rückzugsräume und Treffpunkte auch<br />
für die Altersgruppe ab 13) sowie Anlässe für kurzes<br />
Verweilen und Flanieren bieten. Die versiegelten Flächen<br />
ermöglichen Laufen, Rollen und Balancieren<br />
auf geraden und schrägen Ebenen und laden zum<br />
Ausprobieren, Experimentieren und Genießen des<br />
„Bewegungstheaters“ ein.<br />
5.1.3 RUNDWEGE<br />
Ausgehend vom Stadtflur ziehen sich drei gekennzeichnete<br />
Rundwege mit verschiedenen Entfernungen<br />
(1,8 km, 2,9 km und 4,5 km) durch Moabit. Sie<br />
verbinden den Stadtflur mit ausgewählten Orten und<br />
laden durch Markierungen auf dem Weg und vielfältigen<br />
Bewegungsmöglichkeiten am Wegesrand ein,<br />
in Moabit unterwegs zu sein und attraktive Orte zu<br />
besuchen. Die Schaffung von Orientierungshilfen,<br />
Wegemarkierungen, Markierungen zu öffentlichen<br />
Toiletten, Sitzmöglichkeiten, Cafés, sozialen Einrichtungen<br />
und Treffs sowie Distanzmarkierungen<br />
erleichtern die Nutzung der Rundwege. Für Senioren<br />
bietet die Anpflanzung von Grün- und Blumenflächen<br />
und die Installation von Sitzmöglichkeiten am Wegesrand<br />
Anreize zum Spaziergang. Die Einrichtung von<br />
bekannten, markierten Treffpunkten (Stadtflur und<br />
Sportfläche Emdener Straße) erleichtert die gemeinsame<br />
Nutzung der Rundwege, z.B. als Spaziergang<br />
mit abschließendem Kaffee im SOS-Kinderdorf oder<br />
als Walking-Runde mit beginnender oder abschließender<br />
Gymnastik auf der Sportfläche Emdener<br />
Straße.
5.1.4 ßender Gymnastik auf der Sportfläche Emdener<br />
Straße.<br />
SPIEL- UND BEWEGUNGSORTE<br />
Ziel der Qualifizierung der Spiel- und Bewegungsorte<br />
ist es, diese hinsichtlich folgender Aspekte umzugestalten:<br />
• Entwicklung und Ausbau altersspezifischer<br />
und altersübergreifender Orte<br />
• Errichtung eines Spielplatzes für Mädchen<br />
und Junge Frauen<br />
• Aufbau von Multifunktions-, Grün- und Frei -<br />
flächen<br />
• Einrichtung thematischer Orte, wie<br />
sinnlich/naturnah<br />
herausfordernd<br />
informelle Orte<br />
Angebote für einzelne Altersgruppen sind aufgrund<br />
des geringen Bewegungsradius der Kinder und<br />
Jugendlichen möglichst wohnortnah vorzusehen.<br />
Als altersübergreifende Orte bieten sich die Spielplätze<br />
am Stadtschloss Moabit, Emdener Straße und<br />
auch Waldstraße (0-10 Jahre) an. Diese sind durch<br />
die bestehenden Nutzungen, ihre Anbindung an<br />
die Versorgung durch das Stadtschloss Moabit und<br />
SOS-Kinderdorf und die Größe der Flächen dafür gut<br />
geeignet. Die Spielplätze Neues Ufer und Ottopark<br />
werden bereits altersübergreifend genutzt.<br />
Die übrigen Spielplätze sollen entsprechend ihrer<br />
bisherigen Gestaltung, Nutzung oder Anbindung zu<br />
altersspezifischen Orten weiter entwickelt werden.<br />
Für die entsprechenden Änderungen sind die Spielplätze<br />
Reuchlinstraße – Kinder und Kleinkinder,<br />
Zwinglistraße 18 – Schulkinder, Zwinglistraße 6<br />
– Jugendliche und Rostocker Str. – Schulkinder und<br />
Jugendliche (entsprechend der Flächen in der Berlichingenstraße)<br />
vorgesehen.<br />
Als explizite Fläche für Mädchen und junge Frauen<br />
eignet sich der wenig genutzte Spielplatz in der Waldenserstraße.<br />
Für eine vielfältige <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
mit wiedererkennbaren und Identität stiftenden Orten<br />
und Bewegungsangeboten ist eine thematische Präzisierung<br />
der Orte zielführend. Eine generelle Umgestaltung<br />
zu Themenspielplätzen ist nicht vorgesehen.<br />
Das Konzept sieht vielmehr eine eindeutige Gestaltung<br />
hinsichtlich der Nutzungsanforderungen (siehe<br />
Plan S. 81, Konzept Bewegungsorte) vor. Explizite<br />
Themenspielplätze bieten sich grundsätzlich nicht<br />
für täglich genutzte Flächen an, da sie die Fantasie<br />
und Bewegungsvielfalt eher einschränken. Für Orte,<br />
83<br />
KONZEPT
KONZEPT<br />
Oldenburger Str.<br />
BREDOWPARK<br />
6-10J.<br />
informelles Spiel<br />
Rasen<br />
Hunde<br />
Unionstraße<br />
3-5J.<br />
Patenschaften<br />
Trinker<br />
Emdener Str.<br />
84<br />
die im Rahmen von Ausflügen aufgesucht werden,<br />
sind sie durchaus sinnvoll. Für eine Neu- und Umgestaltung<br />
zu einem Themenspielplatz bietet sich der<br />
zentral gelegene, altersübergreifend genutzte, große<br />
Spielplatz an der Emdener Straße an. Er wird von<br />
vielen Kindern täglich genutzt. Durch seine Lage<br />
und Größe hat er das Potential - bei entsprechender<br />
Gestaltung - einen großen Identität stiftenden Wert<br />
für das gesamte Quartier zu erhalten.<br />
6 UMSETZUNGSEMPFEHLUN-<br />
GEN FÜR EINZELNE ORTE<br />
Planerische Umsetzungsempfehlungen werden im<br />
Folgenden nur für die Flächen und Spielbereiche vorgenommen,<br />
die im Rahmen des Konzeptes <strong>Moabiter</strong><br />
<strong>Bewegungslandschaft</strong> eine wesentliche Veränderung<br />
erfahren sollen. Im Rahmen der Präsentations- und<br />
Abstimmungsrunden mit den Quartiersmanagement<br />
Moabit West und verschiedenen Vertretern des<br />
Bezirksamtes Mitte von Berlin, wurden die Prioritäten<br />
für folgende Orte festgelegt:<br />
1. Reuchlinstraße<br />
2. Emdener Straße<br />
3. Zwinglistraße 6<br />
4. Waldstraße<br />
Die Umsetzungsempfehlungen folgen der Reihenfolge<br />
in der Spielplatzanalyse und der Nummerierung<br />
im Lageplan (siehe Anhang). Die Empfehlungen sind<br />
rein konzeptionell. Im Bezirk Mitte von Berlin gehört<br />
die Beteiligung der jeweiligen Nutzergruppen zum<br />
Standard der Planung von Spiel- und Bewegungsräumen.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass diese vor<br />
einer Umsetzung stattfinden und deren Ergebnisse<br />
dann Grundlage einer Planung sein werden.<br />
3 BREDOWPARK<br />
Der Bredowpark verfügt als einziger Ort in Moabit<br />
West über größere Rasenflächen, die für informelles<br />
Spiel und Bewegung genutzt werden können. Derzeit<br />
sind die Rasenflächen mit Hundekot verschmutzt. Es<br />
bietet sich an, im hinteren Parkbereich eine Hundespielfläche<br />
(eingezäunt) einzurichten und als<br />
solche auszuweisen. Dazu gehören auch Sitzmöglichkeiten<br />
sowie Automaten für Hundekotbeutel und<br />
Müllbehälter. Mit dieser Maßnahme können andere<br />
Rasenflächen für Hunde gesperrt und im Park ausschließlich<br />
für Spiel, Bewegung und Liegen ausgewiesen<br />
werden. Für den Erfolg dieser Maßnahme,<br />
sollte das Ordnungsamt die Durchsetzung der Maßnehme<br />
begleiten. Durch betreute Angebote kann die
eindeutige Nutzung eingeleitet und bekannt ge<strong>macht</strong><br />
werden.<br />
Zusätzlich eignet sich der Bredowpark für die Übernahme<br />
von Patenschaften, insbesondere für Pflanz-<br />
und Blumenflächen (z. B. Senioreneinrichtungen ggf.<br />
in Kooperation mit Kitas). Hier könnte für Moabit ein<br />
Best-Practice-Modell entstehen.<br />
4 EMDENER STRASSE<br />
Der „Emmi“ ist im Quartier ein großer und zentraler<br />
Spielplatz, der vor allem im Bereich der Sportflächen<br />
und im hinteren Bereich (6 - 10 Jahre) sehr gut angenommen<br />
wird und auch von den umliegenden Kitas<br />
regelmäßig aufgesucht wird.<br />
Dem Konzept entsprechend ist der Spielplatz zu<br />
einer altersübergreifenden Spiel- und Sportfläche zu<br />
entwickeln, die für alle Altersgruppen entsprechende<br />
Spiel- und Bewegungsflächen anbietet. Durch die<br />
zentrale Lage und die Größe der Fläche bietet sich<br />
hier ein Themenspielplatz an, der einen hohen Wiedererkennungswert<br />
und großes Identifikationspotential<br />
hat.<br />
Die Sportflächen auf dem Emmi werden ebenfalls sehr<br />
gut angenommen. Hier bietet es sich an, die Flächen<br />
zu erweitern und auch für Erwachsene bis hin zu Senioren<br />
besser nutzbar zu machen. Eine Erweiterung/<br />
Ergänzung durch eine multifunktional nutzbare, offen<br />
zugängliche Sportfläche für unterschiedlichste Bewegungsformen,<br />
wie Rückschlagspiele, Gymnastik,<br />
Ballspiele und andere Familiensportmöglichkeiten<br />
ist zielführend. Verschiedene, initiierende Angebote<br />
sollten gerade in der Startphase die Nutzungsmöglichkeiten<br />
dieser Flächen bekannt machen.<br />
Eine Neu-/Umgestaltung des mittleren Spielbereiches<br />
für die Altersgruppe 3 - 5 Jahre und der ehemaligen<br />
Fußballfläche als Spiel- und Kletterfläche<br />
mit Herausforderungen für die Altersgruppe 11 - 14<br />
Jahre, für die es im Quartier außer Sportflächen so<br />
gut wie keine Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />
gibt, ist im Konzept vorgesehen. Der Spielbereich für<br />
die Altersgruppe 6 - 10 Jahre wird bereits gut angenommen.<br />
Hier könnte der Spielwert erheblich erhöht<br />
werden, wenn durch geringe Ergänzungen das<br />
Klettern rund herum auch an den Außenbereichen<br />
ermöglicht wird.<br />
5 WALDSTRASSE / SOS<br />
Der Spielplatz an der Waldstraße ist durch seine Lage<br />
direkt neben dem SOS-Kinderdorf (Gastronomie) als<br />
altersübergreifender Spielplatz für die Altersgruppen<br />
0 - 10 Jahre vorgesehen und wird auch dementspre-<br />
85<br />
Waldstraße<br />
Emdener Str.<br />
3-5J.<br />
Wiclefstraße<br />
Sport<br />
3-5J.<br />
5-10J.<br />
SOS Kinderdorf<br />
0-2J.<br />
Bolzen<br />
Wiclefstraße<br />
6-10J.<br />
KONZEPT<br />
11-14J.<br />
Oldenburger Str.<br />
EMDENER STRASSE<br />
WALDSTRASSE / SOS
Jobcenter/<br />
Trinker<br />
KONZEPT<br />
Berlichingenstr.<br />
STADTSCHLOSS MOABIT<br />
Berlichingenstr.<br />
Bolzen<br />
15-18J.<br />
6-10J. 3-5J.<br />
Streetball Rollen<br />
15-18J.<br />
Streetball<br />
6-14J.<br />
B8 / ROSTOCKER STRASSE<br />
Wittstocker Str.<br />
6-10J.<br />
0-2J.<br />
Nachbarschaftstreff<br />
6-18J.<br />
6-10J.<br />
Bolzplatz<br />
Treff Schaukeln<br />
Klettern<br />
Seilbahn<br />
Rostocker Str.<br />
Rostocker Str.<br />
86<br />
chend genutzt. Eine Qualifizierung der Spielflächen<br />
hinsichtlich einer Öffnung auf allen Ebenen ist erforderlich:<br />
• zum SOS-Kinderdorf – zum Beobachten von der<br />
Terrasse aus; sitzen und Kaffee trinken und dabei<br />
dem Kind beim Spiel zuschauen<br />
• zur Waldstraße – Integration in den bewegten<br />
Stadtflur, Sichtbarmachung von Spiel und Bewegung<br />
• des Bolzplatzes zur Spielfläche hin – offeneres,<br />
kontrollierteres Fußballspiel durch eine Bande<br />
und deutliche Vereinfachung des Zugangs für<br />
alle, die mitspielen wollen.<br />
Die vorhandenen Ebenen (Höhenstufen) der Spielflächen<br />
sollten genutzt werden, um für die einzelnen<br />
Altersgruppen entsprechende Spielebenen (für die<br />
Kleineren näher an SOS, für die Größeren weiter<br />
entfernt) zu gestalten. Durch die Öffnung (den Spielbereichen<br />
zugewandte Aufenthaltsflächen sowohl<br />
innerhalb des Spielplatzes, als auch bei SOS und<br />
auf der Waldstraße) und einer Verbesserung des<br />
Settings können die Aufenthaltsqualitäten vor allem<br />
für Eltern erheblich gesteigert werden.<br />
6 STADTSCHLOSS MOABIT<br />
Die Situation der Spielflächen um das Stadtschloss<br />
Moabit / Nachbarschaftstreff ähnelt dem des an der<br />
Waldstraße neben dem SOS-Kinderdorf. Auch hier<br />
sind die Spiel- und Bewegungsangebote altersübergreifend<br />
zu gestalten (z. Zt. schon vorhanden). Es<br />
fehlen vor allem Ergänzungen für die Altersgruppe<br />
0-5 Jahre. Der Bereich in der Nähe der Terrasse des<br />
Nachbarschaftstreffs eignet sich gut für altersgemäße<br />
Balanciermöglichkeiten und Wasser-Sandspiele.<br />
Nachteilig für die Nutzung des Spielplatzes ist die<br />
Fremdnutzung durch Jobcenter-Besucher, die auf den<br />
vorhandenen Bänken warten, trinken und rauchen.<br />
Häufig sind hier auch Trinkergruppen anzutreffen.<br />
Durch die Einrichtung von Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
im zur Berlichingen Straße gelegenen Bereich und<br />
durch eine Abpflanzung mit Sträuchern sollte versucht<br />
werden, diese den Spielbetrieb störende Personengruppen<br />
aus dem Spielbereich zu verlagern.<br />
7 B8 / ROSTOCKER STRASSE<br />
Das Gelände des Jugendhauses B8 und die Flächen<br />
des angrenzenden Spielbereiches sind im letzten<br />
Jahr für Jugendliche neu gestaltet worden. Da die Flächen<br />
häufig von der Altersgruppe 6-10 Jahre genutzt<br />
werden, sollte im Bereich der Rostocker Straße für<br />
diese Altersgruppe ein herausfordernder, klar gestalteter<br />
(den übrigen Flächen entsprechender) Kletter-
ereich (z.B. Kletterfelsen) geschaffen werden.<br />
10 REUCHLINSTRASSE<br />
Der Spielplatz stellt sich mit eher unspezifischer und<br />
wenig auf- und herausfordernder Ausstattung dar.<br />
Abgebaute Spielgeräte verstärken dieses Erscheinungsbild.<br />
Der dichte Bewuchs durch Bäume und<br />
Sträucher in den Rändern und zwischen beiden Spielbereichen<br />
<strong>macht</strong> ihn von der Straße her schwer einsehbar<br />
(Unsicherheitsfaktor). Dies verleiht ihm einen<br />
ambivalenten Charakter: „gemütliches“ geschütztes<br />
Ambiente, als Spielplatz wenig attraktiv, wenig einladend<br />
zum Verbleiben.<br />
Im Rahmen des Gesamtkonzeptes <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />
ist der Spielplatz Reuchlinstraße für<br />
die Altersgruppe der 0 – 5-jährigen mit dem inhaltlichen<br />
Schwerpunkt „naturnahes Spiel und sinnliche<br />
Erfahrungen mit natürlichen Materialien“ vorgesehen.<br />
Im Quartier sind bislang keine Möglichkeiten für<br />
naturnahes Spiel vorhanden. Anreize zum Spiel mit<br />
natürlichen Materialien zur sinnlichen Wahrnehmung<br />
fehlen im öffentlichen Raum fast vollkommen. Der<br />
Spielplatz Reuchlinstraße eignet sich durch seine<br />
Größe für eine naturnahe Umgestaltung. Der Bestand<br />
an Bäumen und Sträuchern lässt sich in ein entsprechendes<br />
räumliches Konzept gut integrieren.<br />
Die überwiegend aus natürlichen Materialien neu zu<br />
gestaltende Spielfläche sollte vielfältige Bewegungs-<br />
und Wahrnehmungsqualitäten bieten. Dazu zählen<br />
Balancieren, Bewegen auf unebenen Flächen, kreatives<br />
Spiel mit Sand, Wasser und Naturmaterialien.<br />
Für den Bereich der Förderung der sensomotorischen<br />
Entwicklung in dieser Altersgruppe dienen die<br />
Einrichtungen für sinnliche Erfahrungen wie „Fußfühlpfad“,<br />
Materialien mit unterschiedlicher Textur,<br />
natürliche Materialien aus Stein und Holz mit taktiler<br />
Qualität.<br />
Da in den umliegenden Wohneinheiten auch ältere<br />
Menschen leben und die angestrebte Altersgruppe<br />
überwiegend mit Begleitpersonen den Spielplatz aufsuchen<br />
wird, hat die Gestaltung von Sitzmöglichkeiten<br />
eine wesentliche Bedeutung. Diese müssen in<br />
direkter Nähe zu den Spielbereichen vorhanden sein<br />
(Steigerung der Aufenthaltsqualität), um den spielenden<br />
Kindern die Sicherheit der Nähe der Bezugsperson<br />
beim Spiel zu geben. Weitere Sitzmöglichkeiten<br />
sollten in einiger Entfernung (Minderung der Spielgeräusche)<br />
mit guten Aufenthaltsqualitäten, zum Beobachten,<br />
passiver Teilnahme am Bewegungs- und<br />
87<br />
Reuchlinstrasse<br />
Wasser- Steine- Sand<br />
kreatives Spiel/ Bewegung<br />
Pflanzen- Natur- Weg<br />
Sinne/ Wahrnehmung<br />
Holz- Seil- Häcksel<br />
Balance/ Klettern<br />
KONZEPT<br />
REUCHLINSTRASSE
KONZEPT<br />
ZWINGLISTRASSE 18<br />
ZWINGLISTRASSE 6<br />
6-10J.<br />
Zwinglistraße<br />
Treff, Aufenthalt<br />
Schaukel<br />
Hort<br />
Ballspiele<br />
Kletterkombination<br />
Eingang,<br />
Tischtennis<br />
Zwinglistraße<br />
Gotzkowskystraße<br />
88<br />
Spielgeschehen (Senioren und Bezugspersonen,<br />
soziale Kontrolle, Sicherheit) eingerichtet werden.<br />
11 ZWINGLISTRASSE 18<br />
Der Spielplatz Zwinglistraße 18 befindet sich direkt<br />
vor dem Hort der Warthburgschule. Aus diesem Grund<br />
sollte der Spielbereich auch für diese Altersgruppe (6-<br />
14 Jahre) gestaltet sein. Bislang wird der Spielplatz<br />
häufig von Jugendlichen als Treff fremd-genutzt und<br />
verschmutzt hinterlassen. Mit der Einrichtung eines<br />
Ausweichstandorts (Zwinglistraße 6) für Jugendliche,<br />
können hier altersangemessene Möglichkeiten<br />
für ein aktives Spiel, z. B. Klettern, Schaukeln und<br />
Balancieren, in Abstimmung und Ergänzung zu den<br />
Angeboten des Hortgartens entstehen.<br />
12 ZWINGLISTRASSE 6<br />
Der Zwingli 6 selbst scheint von Nutzern nicht als<br />
attraktiv wahrgenommen zu werden und wird daher<br />
nicht oder nur sehr wenig frequentiert. Interviews auf<br />
dem nahegelegenen Spielplatz der Zwinglistraße 18<br />
haben ergeben, dass sich dort am Nachmittag und<br />
Abend Jugendliche treffen, Alkohol trinken und rauchen.<br />
Dies wird von den Nutzern des Zwingli 18 als<br />
sehr störend empfunden. Im betreuten Ottoparkspielplatz<br />
wird der Fußballkäfig nach der Schließzeit von<br />
Jugendlichen genutzt (überklettert). Sie hinterlassen<br />
zudem in den Spielbereichen Vandalismusspuren.<br />
Beides zeigt deutlich, dass den Jugendlichen ein Ort<br />
oder eine Fläche fehlt, an der sie sich altersgemessen<br />
aufhalten und bewegen können.<br />
Ausgehend von den obigen Bewertungen wird vorgeschlagen,<br />
den Zwingli 18 für den Jugendbereich<br />
umzugestalten. Wichtig sind dabei Möglichkeiten<br />
für Rückzug, Kommunikation und aktive Interaktion.<br />
Geeignet wären attraktive und herausfordernde Spielgeräte<br />
(z.B. Klettern mit Kombinationsmöglichkeiten<br />
mit Ballspiel). Eine geräuscharme Kombination wäre<br />
in diesem Fall ein „Netzkonstruktion“. Herausforderndes<br />
Klettern in Form einer Parkour-Trainingsstrecke<br />
ist auch gut denkbar.<br />
Vor einer konkreten Planung sollten die Wettbewerbsergebnisse<br />
und deren Umsetzungsplanungen<br />
für den Ottopark und den kleinen Tiergarten mit<br />
Schwerpunkt Ottoplatz abgewartet werden, um die<br />
Umgestaltung des Zwingli 6 damit abzustimmen und<br />
im Zusammenhang zu planen.<br />
13 WALDENSERSTRASSE<br />
Im Rahmen des Konzeptes ist der Spielplatz in der<br />
Waldenserstraße als Mädchenspielplatz für die Altersgruppe<br />
11-18 Jahre - nach Möglichkeit mit betreuten
Zeiten - zu konzipieren. Die Fläche wird derzeit so<br />
gut wie nicht genutzt. Im Quartier sind bislang keinerlei<br />
Flächen oder Orte für diese Nutzergruppe vorhanden.<br />
Mädchen und junge Frauen wurden gerade<br />
in dieser Altersgruppe, außer am Unionsplatz, bei<br />
Beobachtungen gar nicht angetroffen.<br />
Die Fläche bietet die Möglichkeiten eines Treffs mit<br />
Rückzug, ohne versteckt und dunkel zu sein. Die<br />
Aspekte Sicherheit, Betreuung und der Zugang zu<br />
Toiletten sollten unbedingt bei Orten für Mädchen und<br />
junge Frauen im Außenraum eingeplant werden.<br />
14 PBS OTTOPARK<br />
Interviews mit anwesenden Jungen im Alter von 11<br />
und 12 Jahren ergaben den Wunsch nach einem<br />
neuen Belag des Fußballplatzes.<br />
Der Ottopark wurde in den Befragungen der Kitas<br />
durchgehend positiv bewertet. Durch den Zeit-Entfernungsfaktor<br />
werden eher Spielplätze in der näheren<br />
Umgebung aufgesucht. Die hohe Qualität des Angebots<br />
des Ottoparks veranlasst viele Kita-Erzieher<br />
trotzdem den längeren Weg auf sich zu nehmen. So<br />
ist der Ottopark neben dem Spielplatz Wiebestraße<br />
ein beliebtes Ausflugsziel für Kitas.<br />
Grundsätzlich unterscheidet sich die Qualität des<br />
Spielgerätebestands nicht wesentlich von anderen<br />
Spielplätzen im Quartier. Besonderheiten im Spielgerätebestand<br />
sind der Wasserspielbereich und<br />
das Drehnetz. Den erheblichen Unterschied bilden<br />
die Betreuung und damit Sauberkeit und Sicherheit<br />
sowie zusätzliche Aktionen und Spielangebote. Der<br />
Spielplatz Ottopark ist aus diesem Grund ein beliebter<br />
Treffpunkt nicht nur für Kinder, sondern auch für<br />
Eltern.<br />
Mit dem Bau des Kleinstkinderbereiches außerhalb<br />
des Bereichs wird nun auch das Angebot für diese<br />
Altersgruppe gestärkt.<br />
Es wird empfohlen, den Ottoparkspielplatz im Bereich<br />
herausfordernder Spielmöglichkeiten zu erweitern<br />
und zu qualifizieren. Hierzu zählen auch die Möglichkeiten,<br />
Balancier- und Kletterverbindungen zwischen<br />
den einzelnen Geräten einzurichten. Bislang fehlen<br />
im Quartier fast vollständig Gelegenheiten, bereits<br />
vorhandene Spielgeräte zu verändern. Eine solche<br />
Möglichkeit ist meist an eine Betreuung geknüpft,<br />
da zusätzliche Materialien einen Aufbewahrungsort<br />
benötigen, um Diebstahl oder schnellem Verlust vorzubeugen.<br />
Solche Angebote sind im Ottopark möglich.<br />
89<br />
Mädchenspielplatz<br />
11-18J.<br />
Waldenserstraße<br />
KONZEPT<br />
Emdener Straße<br />
WALDENSERSTRASSE
ANLAGE<br />
7 ANLAGEN<br />
AKTIONS- UND HANDLUNGSFORSCHUNG<br />
Die Definition des Aktionsforschungsansatzes des Projekts Moabit <strong>macht</strong> <strong>mobil</strong> stützt sich auf R. Pieper<br />
(1972, 100) an: » … Aktionsforschung (bezeichnet) eine Forschungsstrategie, durch die ein Forscher oder<br />
ein Forschungsteam in einem sozialen Beziehungsgefüge in Kooperation mit den betroffenen Personen auf<br />
Grund einer ersten Analyse Veränderungsprozesse in Gang setzt, beschreibt, kontrolliert und auf ihre Effektivität<br />
zur Lösung eines bestimmten Problems hin beurteilt.« .<br />
Das Forschungsziel dieser Strategie besteht darin, empirische Fakten und Daten zu erhalten und zugleich<br />
praktische Veränderungen in einem sozialen Feld zu bewirken, die zusammen mit den im Feld lebenden<br />
Menschen herbeigeführt werden. Bevorzugte Instrumente sind alle Forschungsmethoden, deren Ergebnisse<br />
sich möglichst direkt an die Betroffenen rückkoppeln lassen: z. B. soziometrische Verfahren, teilnehmende<br />
Beobachtung, (mündliches) Interview, Aktionsuntersuchung, Einschätzskalen, Tonband- und Videoaufnahmen.<br />
Wesentlich ist, dass bei der Aktionsforschung bereits im Forschungsvorgang ein Teil der Aktion geschieht.<br />
Theorie und Praxis sind also nicht getrennt, sondern geschehen in einem Vorgang: durch die Forschung wird<br />
die untersuchte Situation direkt beeinflusst. Die im untersuchten Feld lebenden Betroffenen werden durch die<br />
Konfrontation mit ihrer sozialen Wirklichkeit angeregt, zusammen mit dem Forscher mögliche Lösungen für<br />
die Verbesserung der Situation zu entwickeln und durchzuführen.<br />
Institut für stadtteilbezogene soziale Arbeit und Beratung ISSAB (Hrsg.): Zwischen Sozialstaat und Selbsthilfe.<br />
Klartext: Essen 1989.<br />
Lewin, Kurt: Die Lösung sozialer Konflikte. Christian: Bad Nauheim 1968.<br />
Pieper, Richard: Aktionsforschung und Systemwissenschaften. In: Aktionsforschung. Haag, Fritz (Hrsg.),<br />
S.100-116.<br />
Zedler, Peter/ Moser, Heinz: Aspekte qualitativer Sozialforschung. Leske: Opladen 1983.<br />
Zeitschrift für Pädagogik 5/1976 und 3/1976<br />
GESAMTÜBERSICHT SPIELWERT<br />
Spielplätze Interakion<br />
Kommunikation<br />
Variabilität<br />
Veränderbarkeit<br />
Multifunktion Aufforderungscharakter<br />
90<br />
Challenge Setting gesamt<br />
Bremerstr. 3 1 2 2 2,5 2,5 2<br />
Unionsplatz 3,5 2 2 2 3,5 3 3<br />
Bredowpark 4 2 2 3,5 3 3,5 2,5<br />
Emdenerstr. 3 2,5 3 3 3 3 2<br />
Waldstr. SOS 3 1 2 3 2 2 2<br />
Stadtschloss 3 1 2,5 3 2 2,5 2,5<br />
Berlichingenstr.<br />
3 1,5 2 3 3 3 2,5<br />
Wiebestr. 4 1,5 2 3,5 3 2 2,5<br />
Neues Ufer 3,5 1,5 2,5 3 4,5 2 3<br />
Reuchlinstr. 3 2 2 2 2 3 2<br />
Zwinglistr.18 4 2 1 4 2,5 3 3<br />
Zwinglistr. 6 - - - - - - -<br />
Waldenserstr. 2 2 1 1 1,5 4 2<br />
Ottopark 2,5 2 2 3 1,5 3,5 2,5<br />
Levetzowstr. 4 1,5 2 3 2 3,5 2,5
GESAMTÜBERSICHT ANGEBOTENE BEWEGUNGSFORMEN<br />
Spielplätze Schaukeln<br />
Rutschen<br />
Klettern Sandspiel<br />
Rollen Ballspiel Tischtennis<br />
Bremerstr. x x x x x x<br />
Unionsplatz x x x x x<br />
Bredowpark x x x x<br />
Emdenerstr. x x x x x x<br />
Waldstr. SOS x x x x x x x<br />
Stadtschloss x x x x x x x<br />
Berlichingenstr. x x x x x<br />
Wiebestr. x x x x x<br />
Neues Ufer x x x x x x x<br />
Reuchlinstr. x x x x<br />
Zwinglistr.18 x x x x<br />
Zwinglistr. 6 x x<br />
Waldenserstr. x<br />
Ottopark x x x x x x<br />
Levetzowstr. x x x x x<br />
Zinsendorferstr.<br />
gesamt 11 12 12 13 4 9 13<br />
Spielplätze Wackeln Wippen Balancieren Drehen Springen Wasserspiel<br />
Bremerstr. x x<br />
Unionsplatz x x x<br />
Bredowpark x<br />
Emdenerstr. x x x<br />
Waldstr. SOS x x<br />
Stadtschloss x x<br />
Berlichingenstr.<br />
Wiebestr. x<br />
Neues Ufer x x<br />
Reuchlinstr. x<br />
Zwinglistr.18 x<br />
Zwinglistr. 6<br />
Waldenserstr. x x<br />
Ottopark x x x x x<br />
Levetzowstr. x<br />
Zinsendorferstr. x<br />
gesamt 10 1 7 4 3 2<br />
91<br />
ANLAGE
ANLAGE<br />
ÜBERSICHTSKARTE SPIELPLÄTZE<br />
Kaiserin- Augusta-<br />
Huttenstr.<br />
92<br />
Allee.<br />
S- Bhf Beusselstr.
Waldstr.<br />
gepl. Stadtpark<br />
Siemensstr.<br />
Turmstr.<br />
Alt- Moabit<br />
93<br />
U- Bhf Birkenstr.<br />
U- Bhf Turmstr.<br />
ANLAGE<br />
SPIELPLÄTZE IN<br />
MOABIT WEST<br />
1 Bremer Str.<br />
2 Unionsplatz<br />
3 Bredowpark<br />
4 Emdener Str.<br />
5 Waldstr SOS<br />
6 Stadtschloss<br />
7 Berlichingenstr.<br />
8 Wiebestr.<br />
9 Neues Ufer<br />
10 Reuchlinstr.<br />
11 Zwinglistr.18<br />
12 Zwinglistr. 6<br />
13 Waldenserstr.<br />
14 Ottopark<br />
15 Levetzowstr.<br />
16 Zinzendorfstr.