Wilde Kaiserin Winter 2016/17
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in Ellmau ganz groß geschrieben. Für jedes<br />
Szenario gibt es einen Einsatzplan, und der<br />
wird vor und während der Saison auch regelmäßig<br />
trainiert und geübt. Was passiert<br />
nun, wenn ein Sesselift oder die Gondelbahn<br />
steht und die Leute nicht mehr alleine<br />
vom Lift runter können? Dafür haben<br />
die Bergbahnen einen Bergeplan bzw. ein<br />
Bergekonzept erstellt, das sogar behördlich<br />
vorgeschrieben ist. Bis zu zehn Bergeteams<br />
sind dann im Einsatz, um die Skifahrer<br />
möglichst schnell vom Lift zu bergen. Bei<br />
Bedarf wird auch die Bergrettung eingesetzt,<br />
die Mitarbeiter der Bergbahnen sind<br />
aber immer diejenigen, die als erstes vor<br />
Ort sind. Nach der ersten Übung werden<br />
die Rollen getauscht und der nächste Mitarbeiter<br />
kommt an die Reihe. Der Wind<br />
weht noch immer stark und die Temperaturen<br />
gehen weiter in den Keller. Wenn die<br />
Anlage steht, versucht man in den ersten<br />
20 Minuten, sie wieder in Betrieb zu bringen.<br />
Ist das nicht möglich, wird nach einer<br />
gewissen Zeit mit der Bergung begonnen.<br />
Bei jeder Stütze beginnen dann die Teams,<br />
sich zu den Skifahrern abzuseilen, um diese<br />
dann zu bergen. Kinder und ältere Leute<br />
werden zuerst geborgen und so wie alle<br />
anderen Skifahrer zu einem Sammelort gebracht.<br />
Dort werden dann die Daten sämtlicher<br />
Beteiligten aufgenommen und der<br />
Gesundheitszustand der Personen eruiert.<br />
HÖHENANGST VERBOTEN<br />
Vor der Saison bekommen die Mitarbeiter<br />
eine Einschulung in das Berge-Equipment<br />
und gehen in den Übungseinheiten die<br />
Szenarien durch. Höhenangst darf hier<br />
keiner haben. Speziell bei Gondelbahnen<br />
bewegen sich die Bergenden in Höhen<br />
von 30 Metern und mehr. Die Zeit spielt<br />
dabei auch eine große Rolle. Ein mittelgroßer<br />
Sessellift ist in maximal zwei Stunden<br />
geräumt. Das klingt in der Theorie zwar<br />
nicht sehr lange, doch wenn man am Lift<br />
sitzt, können Minuten zu Stunden werden.<br />
Die gute Nachricht ist, dass es im Skigebiet<br />
noch nie zu einem Ernstfall gekommen ist.<br />
Die Anlagen sind technisch so weit entwickelt,<br />
dass ein Totalausfall sehr unwahrscheinlich<br />
ist und selbst bei starkem Wind<br />
können die Sessel langsam in die Bergstation<br />
gefahren werden. Und wenn einmal<br />
der Lift länger zum Stillstand kommen sollte,<br />
sind die Mitarbeiter der Bergbahnen zur<br />
Stelle, immerhin haben sie das alles schon<br />
zigfach geübt und durchgespielt.<br />
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