Wilde Kaiserin Winter 2016/17
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TEXT: ALEXANDRA EMBACHER<br />
FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />
OMAS ALTES<br />
FAMILIENREZEPT<br />
Feiner Topfenteig mit einer fruchtigen Überraschung im Inneren – Marillenknödel gelten als<br />
typisch österreichische Spezialität. Auch in Tirol lässt die fruchtige Mehlspeise Herzen höher<br />
schlagen, bei Barbara Niedermühlbichler aus Söll kommen die Knödel gerne auf den Teller.<br />
Bis weit über die Landesgrenzen hinaus<br />
beliebt, das sind sie – die Marillenknödel.<br />
Auch für Barbara Niedermühlbichler<br />
zählen sie zu den Lieblingen unter den<br />
Mehlspeisen, früh hat ihre Mutter ihr das<br />
Rezept der Familie für die Knödel anvertraut.<br />
„Eigentlich stammt das Original<br />
noch von meiner Großmutter aus Kirchberg<br />
und ist über 50 Jahre alt.“ Neben<br />
dem Backen ist auch das Kochen eine<br />
Leidenschaft der jungen Bäuerin, die seit<br />
zehn Jahren zusammen mit ihrem Mann<br />
in Söll wohnt. Das größte Kompliment<br />
bekomme sie da immer von ihren Kindern,<br />
meint Babsi, während sie alle Zutaten<br />
zu einem Teig knetet. „Mama ist die<br />
beste Kocherin“, ruft die jüngste Tochter<br />
ihrer Mutter zu.<br />
18 <strong>Wilde</strong> <strong>Kaiserin</strong><br />
UNSERE MARILLEN<br />
Besonders gut schmecken die Knödel<br />
mit dem Obst aus dem eigenen Anbau.<br />
Im Spätsommer werden die reifen Früchte<br />
von den Obstbäumen von Hand gepflückt<br />
und behutsam in Kisten gelegt.<br />
„Auch wenn in Tirol die Marillen etwas<br />
länger zum Reifen brauchen, warten wir<br />
doch gerne auf die eigenen Früchte!“ Einige<br />
werden dann gleich gegessen, andere<br />
werden gefroren und erst im <strong>Winter</strong><br />
verarbeitet.<br />
LIEBE ZUM KOCHEN<br />
Butter und Brösel mit ein wenig Kristallzucker<br />
gesüßt, diese Mischung lässt<br />
das Herz der Bergbäuerin höher schlagen.<br />
„Dabei muss man besonders darauf<br />
achten, dass die Butterbrösel in der<br />
Pfanne nicht anbrennen“, erklärt Babsi,<br />
während sie fleißig die Brösel goldbraun<br />
röstet. Auch die Kinder beobachten das<br />
Geschehen gespannt, denn bald ist es<br />
Zeit für das Lieblingsessen von Hanna,<br />
der jüngsten Tochter der Söllerin. „Bei<br />
uns wird zweimal täglich warm gekocht.<br />
Ich versuche, die Leidenschaft und Liebe<br />
zum Kochen allen Kindern mitzugeben.“<br />
Daher kochen und backen die drei auch<br />
mit, besonders jetzt in der Adventszeit<br />
werden gemeinsam viele Kekse gezaubert.<br />
„Natürlich sehen die Vanillekipferl<br />
dann nicht alle gleich aus, aber das<br />
macht es doch aus, dann sind sie erst<br />
von Hand mit Liebe gemacht“, erzählt<br />
Babsi lächelnd.