statement - HfMDK Frankfurt
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Eichenberg Clemens Börsig hat auf Herz und Nieren geprüft, auf<br />
welchen Partner er sich einlassen würde und ob mit der Gesell-<br />
schaft der Freunde und Förderer eine Erfolgsstory beginnen kann.<br />
Dass er der Hochschule schließlich zusagte, der Gesellschaft<br />
der Freunde und Förderer vorstehen zu wollen, war eine glückliche<br />
Entscheidung für die <strong>HfMDK</strong> und ihre Weiterentwicklung.<br />
FiT Welche Förderaktivitäten konnte die GFF seitdem auf den Weg<br />
bringen?<br />
Eichenberg Das ist eine lange Liste: Sie reicht über die Anschaf-<br />
fungen von besonderen Instrumenten über die Finanzierung von<br />
Meisterkursen bis hin zur Förderung von Inszenierungen und der<br />
Vergabe von Stipendien an unsere Studierenden. In fünf Jahren,<br />
von 2007 bis 2011, haben die Freunde und Förderer über 953.000<br />
Euro, also fast eine Million Euro, für Hochschulprojekte bereit-<br />
gestellt.<br />
FiT Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung im Fundraising?<br />
Eichenberg Zufrieden wäre der falsche Begriff - wir freuen uns<br />
über den Status quo. Vor sieben Jahren habe ich begonnen, mit<br />
einer großen Anzahl von mir damals Unbekannten über kleine<br />
Summen zu reden: Heute sind es viele Freunde, die uns auch mit<br />
großen Summen unterstützen.<br />
FiT Frau Poulsen, welche Sicht hatten Sie auf die bestehenden<br />
Strukturen, als Sie im Jahr 2011 als zweite Fundraiserin hinzuka-<br />
men?<br />
Poulsen Aufgefallen sind mir der solide Aufbau der Strukturen und<br />
die richtige Reihenfolge der Entwicklungsschritte, mit denen<br />
Beate Eichenberg das Fundraising an der Hochschule etabliert hat.<br />
Diese Arbeit braucht Zeit, bis sie reife Früchte trägt; diese Zeit hat<br />
die Hochschule ihr gegeben, und die Ergebnisse sprechen für sich.<br />
FiT Wann ist die Grenze des Machbaren im Fundraising erreicht?<br />
Eichenberg: Der hauptsächlich limitierende Faktor, um mehr<br />
Fördermöglichkeiten anzubieten, sind begrenzte Personalressour-<br />
cen in den Fundraising-Abteilungen. Grundsätzlich jedoch bin<br />
ich davon überzeugt, dass wir noch mehr Förderer dafür begeistern<br />
können, in die Fortentwicklung der <strong>HfMDK</strong> zu investieren.<br />
FiT Kann funktionierendes Fundraising nicht auch zur Gefahr<br />
werden, dass Politiker öffentliche Mittel durch privates Engagement<br />
einsparen wollen?<br />
Oben: Dr. Clemens Börsig, Vorsitzender<br />
der Gesellschaft der Freunde und Förderer<br />
der <strong>HfMDK</strong>, und Hochschulpräsident<br />
Thomas Rietschel im Gespräch<br />
mit <strong>Frankfurt</strong>s Oberbürgermeisterin<br />
Dr. Petra Roth.<br />
Links unten: Auch die Inszenierung der<br />
„Fledermaus“ im Gallus Theater <strong>Frankfurt</strong><br />
gehörte zu den von der Gesellschaft<br />
der Freunde und Förderer unterstützten<br />
Projekten der Hochschule.<br />
Poulsen Eingeworbene Drittmittel beeinflussen nicht die Verant-<br />
wortlichkeit der öffentlichen Hand für die Grundfinanzierung<br />
unserer Hochschule. Im Fundraising geht es nicht um Kostenersatz,<br />
sondern um – wie schon erwähnt – die Ausweitung finanzieller<br />
Spielräume. Ich glaube sogar, dass gutes Fundraising die Politiker<br />
motiviert, mehr denn je in das zu investieren, was auch Förderern<br />
kostbar und wichtig ist.<br />
FiT Hat das Hochschul-Fundraising mit der Einrichtung einer<br />
Stiftungsprofessur nun den höchsten Level des Förderengagements<br />
erreicht?<br />
Eichenberg Noch lange nicht. Gerade denken wir über die Grün-<br />
dung einer eigenen Hochschulstiftung nach.Damit hängt zum<br />
Beispiel auch die große Aufgabe zusammen, Menschen dafür zu<br />
sensibilisieren, die Hochschule testamentarisch zu berücksichtigen.<br />
FiT Also die Hochschule als Erbin des persönlichen Vermögens<br />
einzusetzen?<br />
Eichenberg Genau. Hierzulande ist der Gedanke, über ein Testament<br />
schon zu Lebzeiten mit der Organisation, die man bedenken<br />
möchte, zu sprechen, noch immer ungewohnt. Und wir Fundraiser<br />
müssen hier viel Fingerspitzengefühl beweisen. Im angelsäch-<br />
sischen Raum zum Beispiel ist der Umgang mit Testamentspenden<br />
für gemeinnützige Projekte viel entspannter.<br />
FiT Sie arbeiten mittlerweile als Zweierteam ohne strenge Aufga-<br />
benteilung. Wie funktioniert das?<br />
Eichenberg Es funktioniert ohne Reibungsverluste, weil wir beide<br />
in den strategischen Überlegungen ähnlich ticken. Ich empfinde es<br />
als Bereicherung, mich mit einer erfahrenen Kollegin auszutau-<br />
schen und gemeinsam kreativ zu sein. Und das Arbeiten in einem<br />
gemeinsamen Raum garantiert kurze Wege der Absprache.<br />
FiT Wie kann Ihre Arbeit weiter erfolgreich sein?<br />
Eichenberg: Indem die Zusammenarbeit mit dem Hochschulpräsidi-<br />
um weiterhin so eng und effizient ist. Fundraising an einer Hoch-<br />
schule funktioniert nur, wenn sich – wie bei uns – der Präsident als<br />
erster Fundraiser des Hauses begreift. bjh<br />
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