Ein Musik Tanz Theater Projekt Daniel Hellmann / 3art3 ... - reso
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8. <strong>Musik</strong><br />
Die gesamte <strong>Musik</strong> von K. wird live auf der Bühne gespielt und besteht aus<br />
einer Auswahl von klassischen, romantischen oder zeitgenössischen Werken,<br />
sowie von den <strong>Musik</strong>ern eigens für das <strong>Projekt</strong> komponierter <strong>Musik</strong>. Drei<br />
musikalische Ebenen sind präsent: die Stimmen des Sängers und der anderen<br />
Darsteller, das Klavier und die Perkussionsinstrumente, teilweise elektronisch<br />
verstärkt.<br />
Das Lied „Ich hatte einen Kameraden“ wird zuerst in einer Version für<br />
mehrstimmigen Männerchor gesungen, dann im Laufe des Stücks verfremdet<br />
und weiterentwickelt. Auch Lieder, welche vom Soldatenleben, dem Tod oder<br />
der Verzweiflung handeln („Bleuet“ von Francis Poulenc, „Ceux qui parmi les<br />
mort d’amour“ von Guy Ropartz, u.a.), werden eine zentrale Rolle spielen. Die<br />
Lieder werden gleichzeitig gesungen und getanzt, wobei Veränderungen der<br />
Singstimme durch die Bewegung bewusst eingesetzt werden.<br />
Die eher intime und lyrische Stimmung des Klaviers wird von härteren und<br />
rauen Klängen des Perkussionisten (« Naglfar » von Casey Cangelosi)<br />
kontrastiert. Rhythmus treibt das Stück als konstantes Grundelement voran.<br />
Die Bandbreite der gespielten Instrumente (Singstimme, Chor, Klavier,<br />
Schlagzeug, Trommel, Glocken, Marimba, etc.) ermöglicht, die vielen<br />
emotionalen und physischen Zustände der Soldaten mit bunten Klangfarben<br />
zu gestalten.<br />
9. <strong>Tanz</strong><br />
In der Tradition von les ballets C de la B wird die Bewegungssprache von K.<br />
in einem ausgedehnten Recherche-Prozess erarbeitet. Dabei werden die<br />
verschiedenen künstlerischen Hintergründe der Darsteller durchleuchtet:<br />
klassisches Ballet und zeitgenössischer <strong>Tanz</strong>, Elemente von Akrobatik oder<br />
Folklore. Die visuelle Dimension des Spiels von Perkussionsinstrumenten wird<br />
in die Choreographie mit einbezogen und als Bewegungsmaterial benutzt. Die<br />
energievollen und rhythmisch intensiven Bewegungen erfordern von den<br />
Darstellern ein hohes Mass an körperlichem und emotionalem <strong>Ein</strong>satz.<br />
K. spielt mit Kontrast und Gegensätzen: synchrone Bewegungen und<br />
ritualisierte Wiederholungen zeigen die Gleichschaltung des Individuums<br />
sowie die tägliche Routine, während in den Solos die private und persönliche<br />
Seite ausgedrückt wird. Die Präsenz einer weiblichen Darstellerin erlaubt, die<br />
Idee von Männlichkeit mit erweitertem Spielraum zu erforschen.<br />
Für K. werden Bewegungen gesucht, welche die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen innerhalb des militärischen Umfelds in eine abstrahierte Form<br />
bringen. Der Krieg wird nicht als tatsächlicher Kampf repräsentiert, vielmehr<br />
wird untersucht, wie sich die Zustände von gesteigerter Angst, gesteigerter<br />
Aufregung oder Schmerz körperlich darstellen lassen.<br />
K. <strong>Ein</strong> <strong>Musik</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>Theater</strong> <strong>Projekt</strong> von <strong>Daniel</strong> <strong>Hellmann</strong> 15. Februar 2012 5