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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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Festspiele, Großveranstaltungen<br />

Plakat Viennale <strong>2011</strong> © Viennale<br />

<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong> 63<br />

Erstmals in der Geschichte wurde die Oper einer Komponistin im Rahmen der Bregenzer<br />

Festspiele uraufgeführt: „Achterbahn“ („Miss Fortune“) von Judith Weir. Die 1954<br />

in Cambridge geborene <strong>und</strong> ebendort ausgebildete Komponistin zählt international zu<br />

den erfolgreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. Bereits 1985 feierte sie mit ihrem<br />

Bühnenerstling „The Black Spider“ Erfolge. Es folgten eine „Mikro-Oper“ <strong>und</strong> die drei<br />

abendfüllenden Werke „A Night at the Chinese Opera“, „The Vanishing Bridegroom“<br />

<strong>und</strong> „Blond Eckbert“. In der Oper „Achterbahn“ beschreibt die Komponistin unter<br />

Einbeziehung des sizilianischen Volksmärchens „Sfortuna“ eine junge Frau zwischen<br />

Glück <strong>und</strong> Unglück, zwischen Schicksalsschlägen <strong>und</strong> unerwarteten Wendungen.<br />

Insgesamt gingen in den vier Festival-Wochen ca. 100 Veranstaltungen über die<br />

Bühne, bei denen auch die Kinder- <strong>und</strong> Jugendförderung Berücksichtigung fand.<br />

Unter dem Titel crossculture wurde <strong>2011</strong> eine Woche lang getanzt, gesungen, gemalt,<br />

gebastelt <strong>und</strong> gelacht <strong>und</strong> dabei ein eigenes Musical erarbeitet. Und am Ende<br />

stand der große Auftritt vor Publikum: Beim Fest des Kindes wurden sechs- bis elfjährige<br />

Kinder zu <strong>Kultur</strong>akteurInnen.<br />

Im Januar 2012 haben der Vorstand der Bregenzer Festspiele Privatstiftung <strong>und</strong> der<br />

ab dem Jahr 2015 verpflichtete Intendant Roland Geyer die einvernehmliche Auflösung<br />

ihrer Zusammenarbeit beschlossen. Im Rahmen der gemeinsam begonnenen<br />

Konzepterstellung ergaben sich unüberbrückbare Auffassungsunterschiede über die<br />

künstlerische Ausgestaltung <strong>und</strong> Umsetzung des Programms ab 2015.<br />

Als Orte internationaler Vernetzung sind die großen Festivalschauplätze Salzburg <strong>und</strong><br />

Bregenz, die Publikum mit vielseitigen künstlerischen Interessen aus der ganzen Welt<br />

anziehen, einmalig. Wesentlich spezifischer interessiert, nämlich vorrangig an zeitgenössischen<br />

künstlerischen Ausdrucksformen, sind die BesucherInnen des in Graz<br />

stattfindenden Festivals Steirischer Herbst, das seit 2006 unter der künstlerischen<br />

Leitung von Veronika Kaup-Hasler steht. In den Programmen – <strong>2011</strong> unter dem Leitmotiv<br />

„Zweite Welten“ – geht es vorrangig um künstlerischen Austausch von österreichischen<br />

<strong>und</strong> internationalen Kräften unter Einbeziehung des heimischen jungen<br />

Publikums, kombiniert mit einem themenorientierten kunsttheoretischen Diskurs.<br />

Bezüge zur zeitgenössischen musikalischen Welt stellen auch seit 17 Jahren die<br />

Klangspuren Schwaz her, die vom Tiroler Pianisten <strong>und</strong> Komponisten Thomas Larcher<br />

initiiert wurden <strong>und</strong> nunmehr unter der künstlerischen Leitung des Südtirolers<br />

Paul Kainrath stehen. <strong>2011</strong> wurde aktuelle Musik aus Spanien, wie in früheren Jahren<br />

mit Werken von österreichischen KomponistInnen verschränkt, präsentiert.<br />

Die zwei größten Filmveranstaltungen Österreichs, die Festivals Viennale <strong>und</strong> Diagonale,<br />

fallen in die Kompetenz der Abteilung 3. Insgesamt trug sie zu dieser LIKUS-<br />

Gruppe € 0,48 Mio. bzw. knapp 4 % bei.<br />

Mit 96.700 Filminteressierten wurde <strong>2011</strong> bei der 49. Viennale ein neuer BesucherInnenrekord<br />

erzielt: Von den 347 gut besuchten Aufführungen von Spiel- <strong>und</strong><br />

Kurzfilmen, darunter 78 österreichische Streifen, Ur- <strong>und</strong> Erstaufführungen, Klassiker<br />

<strong>und</strong> Entdeckungen, waren 120 Vorstellungen ausverkauft. Auf großes Interesse stieß<br />

die gemeinsam mit dem Filmmuseum veranstaltete Retrospektive „Chantal Akerman“,<br />

die 4.500 BesucherInnen verzeichnete. Insgesamt kamen 651 Medien- <strong>und</strong><br />

BranchenvertreterInnen zur Viennale. Der Wiener Filmpreis in der Kategorie Spielfilm<br />

ging an Markus Schleinzer mit dem Film „Michael“ <strong>und</strong> in der Kategorie Dokumentarfilm<br />

an Gerald Igor Hauzenberger mit dem Film „Der Prozess“.<br />

Die Diagonale zeigt als internationales Fach- <strong>und</strong> Branchentreffen österreichische<br />

Ur- <strong>und</strong> Erstaufführungen. Die ausgewählten Filme gelten als Visitenkarte des Film-

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