Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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46 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />
von oben nach unten:<br />
Barbara Reumüller<br />
© Katrina Daschner<br />
Tina Leisch © Eva Dranaz<br />
Lotte Schreiber © Ulrike Stehlik<br />
Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />
Parallel zu diesen Erfolgen stieg die Anzahl der bei der Innovativen Filmförderung<br />
eingereichten Projekte um mehr als 40 %. Von der gesamten Förderungssumme<br />
gingen 49 % an den Avantgardefilm, der das Aushängeschild der österreichischen<br />
Cinematografie darstellt, 17 % (<strong>und</strong> damit so viel wie noch nie) an den Spielfilm <strong>und</strong><br />
34 % an den Dokumentarfilm. Täglich werden weltweit sieben dieser Filme gezeigt.<br />
<strong>2011</strong> wurden 44 Kurzfilme <strong>und</strong> 21 Langfilme, insgesamt also 65 Filme (darunter elf<br />
Spielfilme) gefördert. Der nachhaltige Erfolg der von der Abteilung 3 geförderten<br />
Filme wird in einem immer stärkeren Maß sowohl in Österreich als auch im Ausland<br />
wahrgenommen. Diese Leistungen wurden <strong>2011</strong> im Innovative Film Katalog dokumentiert,<br />
der bereits zum siebten Mal erschien. Darin sind neben den im letzten<br />
Jahr geförderten Filmen auch die erfreulich hohen Zahlen von Festival- <strong>und</strong> Verleiheinsätzen<br />
sowie die Preise aufgelistet.<br />
Für Filmpreise wurden <strong>2011</strong> insgesamt € 53.000 ausgeschüttet. Der Österreichische<br />
<strong>Kunst</strong>preis ging an Barbara Reumüller, der Outstanding Artist Award <strong>für</strong> Dokumentarfilm<br />
an Tina Leisch, der Outstanding Artist Award <strong>für</strong> Experimentalfilm<br />
an Lotte Schreiber. Beim Thomas-Pluch-Drehbuchpreis <strong>für</strong> Spielfilm erhielt Martin<br />
Ambrosch den Hauptpreis, Houchang Allahyari <strong>und</strong> Erwin Wagenhofer bekamen die<br />
Förderungspreise. <strong>2011</strong> wurden zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses fünf<br />
Startstipendien <strong>für</strong> Filmkunst vergeben.<br />
Bei den Institutionen, die <strong>2011</strong> insgesamt mit € 3,13 Mio. gefördert wurden, sind<br />
besonders hervorzuheben: sixpackfilm, der Verleih <strong>für</strong> künstlerisches Film- <strong>und</strong> Videoschaffen;<br />
das Österreichische Filmmuseum, das mit einem anspruchsvollen,<br />
internationalen Programm in der Albertina neue Maßstäbe setzt; das Österreichische<br />
Filmarchiv, das wieder umfangreiche Editionen zum österreichischen Filmerbe<br />
herausgebracht <strong>und</strong> über 1.100 Filmtrailer auf die europäische <strong>Kultur</strong>erbeplattform<br />
EUROPEANA gespielt hat; <strong>und</strong> die Österreichische Filmgalerie Krems mit der dort<br />
geschaffenen Einrichtung zur digitalen Filmrestaurierung. Die Programmkinos erhalten<br />
eine Jahresförderung <strong>und</strong> auch jährlich einen Kinozuschuss. Zudem wurden<br />
an die Programmkinos <strong>2011</strong> Förderungen <strong>für</strong> die Umrüstung auf digitale Projektion<br />
im Gesamtumfang von € 500.000 vergeben. Dieses Förderungspaket wurde in Abstimmung<br />
mit VertreterInnen der Kinobranche <strong>und</strong> der Wirtschaftskammer Österreich<br />
entwickelt. Die Förderungskriterien sahen vor, dass Kinos mit maximal fünf<br />
Kinosälen noch nicht mit der Digitalisierung begonnen haben durften <strong>und</strong> einen<br />
hohen Anteil an österreichischen (mindestens 10%) <strong>und</strong> europäischen (mindestens<br />
30%) Filmen zeigen sollten. Im nächsten Schritt wird es 2012 eine Digitalisierungsförderung<br />
<strong>für</strong> Regional- <strong>und</strong> Kleinkinos geben, um den Erhalt einer lebendigen Kinoszene<br />
in allen Regionen Österreichs zu sichern.<br />
Die Filmabteilung der <strong>Kunst</strong>sektion betreut neben den Angelegenheiten, die das<br />
ÖFI betreffen, auch den Bereich des internationalen Films. Insbesondere nimmt sie<br />
die politische Vertretung der Republik Österreich im MEDIA 2007-Komitee der EU<br />
sowie im Eurimages-Komitee des Europarats wahr. <strong>2011</strong> waren österreichische Filme<br />
im Ausland wieder verstärkt im Kino zu sehen: So starteten mit Unterstützung<br />
von MEDIA 2007 z.B. „Der Räuber“, „Am Anfang war das Licht“, „Die Vaterlosen“<br />
<strong>und</strong> „Michael“ in über 17 EU-Mitgliedstaaten. Im Rahmen der MEDIA-Verleihförderung<br />
gab es Rückflüsse in Höhe von ca. € 1,4 Mio. Der Gesamtrückfluss <strong>2011</strong><br />
betrug ca. € 2,3 Mio. Als wichtiges Festival des europäischen Films wurde <strong>2011</strong><br />
auch wieder das Filmfestival Crossing Europe in Linz von der EU gefördert. Darüber<br />
hinaus erhielt neben zahlreichen anderen Projekten auch die österreichische VOD-<br />
Plattform „flimmit“ eine MEDIA-Förderung. Das BMUKK nimmt die politische Vertretung<br />
im Europäischen Filmfonds Eurimages wahr, die Projektbetreuung erfolgt<br />
durch das ÖFI.