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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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36 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Claudia Kottal © Anna Stöcher<br />

Editta Braun © Erika Mayer<br />

„König Artus“ © Bettina Frenzel<br />

„Schluss mit <strong>Kunst</strong>” © Bettina Frenzel<br />

Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />

Am Kosmos Theater verkörperte Claudia Kottal, die Preisträgerin des Outstanding<br />

Artist Awards in der Sparte darstellende <strong>Kunst</strong>, im Herbst <strong>2011</strong> die Rolle der Mascha<br />

in „Villa Dolorosa“, frei nach Anton Tschechows „Drei Schwestern“ von Rebekka<br />

Kricheldorf (Regie: Katrin Schurich). Die gebürtige Wienerin Kottal schloss 2004<br />

die Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien ab <strong>und</strong> durchlief seitdem<br />

viele unterschiedliche Theaterstationen. Seit ihrem Debüt bei den Shakespeare-<br />

Festspielen 2005 mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ spielte sie immer wieder auf<br />

der Freilicht-R<strong>und</strong>bühne Rosenburg, im Sommer 2009 in „Spiel im Morgengrauen“<br />

bei Nicholas Ofczareks Regiedebüt bei den Festspielen Reichenau sowie an verschiedenen<br />

Bühnen der Wiener Theaterlandschaft, u.a. im Rabenhof, am Ensemble-Theater,<br />

in der Drachengasse <strong>und</strong> der Garage X. Zahlreiche Produktionen verbinden die<br />

Schauspielerin mit den Wiener Wortstaetten <strong>und</strong> dem Regisseur Hans Escher, ihre<br />

letzte Zusammenarbeit war „Weissbrotmusik“ von Marianna Salzmann am Theater<br />

Hamakom. Seit 2009 spielt Kottal auch regelmäßig am Theater der Jugend, wo sie<br />

im Frühjahr 2012 in Enda Walshs „Chatroom“ in einer Inszenierung von Gerald Maria<br />

Bauer mitwirkte.<br />

Bemerkenswert ist, dass im Bereich der Freien Szene sehr viele Gruppen, insbesondere<br />

Tanzgruppen, von Frauen geleitet werden. Zu nennen wären z.B. Saskia Hölbling<br />

(Dans.Kias), Helene Weinzierl (Laroque Dance Company), Christina Medina (tendance),<br />

Barbara Kraus (perForm) <strong>und</strong> Amanda Piña (Nada Productions).<br />

Zu den international erfolgreichsten Gruppen gehört die Tanzkompagnie von Editta<br />

Braun. Sie gilt als Pionierin des zeitgenössischen Tanzes in Österreich <strong>und</strong> hat<br />

seit Mitte der 1980er Jahre durch die Schaffung von Netzwerken <strong>für</strong> den Tanz, die<br />

Realisierung von Tanzfestivals <strong>und</strong> einer ungebrochen kreativen Produktions- <strong>und</strong><br />

Gastspieltätigkeit im In- <strong>und</strong> Ausland maßgeblich zur Stärkung der österreichischen<br />

Tanzszene beigetragen.<br />

Von 2007 bis 2010 standen interkulturelle Fragestellungen im Zentrum, sowohl thematisch<br />

(„Coppercity 1001“) als auch im Produktionsprozess (Alexandria) <strong>und</strong> beim<br />

Touring (Ägypten, Israel, Jordanien, Pakistan, Tunesien, u.a.). 2010 begann die Arbeit<br />

an der Trilogie über die Auslöschung der Menschheit, wobei vermehrt Elemente des<br />

Schauspiels <strong>und</strong> auch Texte Eingang in die Tanzproduktionen fanden.<br />

„König Artus“ (2010) rankte sich r<strong>und</strong> um die Figur des Magiers Merlin <strong>und</strong> dessen<br />

wohl letzten Versuch, eine positive menschliche Utopie entstehen zu lassen: Durch<br />

seinen Schüler Artus lässt er die Idee des R<strong>und</strong>en Tisches, der Tafelr<strong>und</strong>e, erproben,<br />

um grandios zu scheitern.<br />

„Schluss mit <strong>Kunst</strong>“ (<strong>2011</strong>) stellte die gr<strong>und</strong>legende Frage, ob die Probleme unseres<br />

Planeten nicht zu drängend sind, um die Zeit mit <strong>Kunst</strong> zu verbringen. Das führt die<br />

DarstellerInnen zuletzt zu der Frage, ob die Auslöschung der Menschheit nicht der<br />

beste Weg zur Rettung der Erde wäre.<br />

„Planet Luvos“ (2012, Arbeitstitel) schließlich wird nach der finalen Menschheitskatastrophe<br />

ansetzen <strong>und</strong> fünf Frauen als letzte Exponentinnen der Gattung auf ihrem<br />

Weg in eine nachhumane Welt begleiten. Damit wird das Stück inhaltlich diese Trilogie<br />

abschließen. Formal führt es die Ästhetik des Erfolgsstücks der Company, „Luvos,<br />

vol 2“, fort, in dem die Ängste vor Genmanipulation <strong>und</strong> die Folgen der Erwärmung<br />

in unheimlichen <strong>und</strong> verstörenden Bildern zum Ausdruck gebracht wurden.

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