Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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28 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />
€ %<br />
Abteilung 2 6.478.051,00 100,00<br />
Summe 6.478.051,00 100,00<br />
4 Musik<br />
Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />
Die Abteilung 2, die <strong>für</strong> den Bereich Musik zuständig ist <strong>und</strong> diese LIKUS-Gruppe<br />
zur Gänze finanziert, konzentriert ihre Förderungstätigkeit auf die künstlerische<br />
Qualität des musikalischen Angebots. Sie geht vom subsidiären Gr<strong>und</strong>satz aus, dass<br />
die Basisfinanzierung primär eine Angelegenheit der örtlich zuständigen Gebietskörperschaften<br />
(Gemeinde <strong>und</strong> Land) ist.<br />
Die Musikförderung zielt vor allem auf die Förderung des zeitgenössischen <strong>und</strong><br />
innovativen Aspekts im österreichischen Musikleben ab. Das Musikbudget der<br />
<strong>Kunst</strong>sektion machte <strong>2011</strong> ca. € 6,48 Mio. aus. Mit 7,6 % Budgetanteil ist es damit<br />
der sechstgrößte Posten nach Film, darstellende <strong>Kunst</strong>, Festspiele, Literatur <strong>und</strong> bildende<br />
<strong>Kunst</strong>.<br />
Der Regierungsschwerpunkt Nachwuchsförderung <strong>und</strong> Internationalisierung<br />
schlägt sich in der Sparte Musik gleich mehrfach nieder: bei der Förderung junger<br />
MusikerInnen (einschließlich der seit 2009 vergebenen Startstipendien), bei Kompositionsförderungen,<br />
bei der Unterstützung von Fortbildungsmaßnahmen im Ausland,<br />
bei Tourneekostenzuschüssen <strong>und</strong> bei Förderungen <strong>für</strong> jene Ensembles, die<br />
sich speziell um den Berufseinstieg kümmern.<br />
Exemplarisch wird die Nachwuchsförderung vom Wiener Jeunesse Orchester<br />
(WJO) umgesetzt. Es bietet seit 24 Jahren jungen österreichischen MusikerInnen eine<br />
Plattform <strong>für</strong> die Orchesterausbildung <strong>und</strong> gilt daher als eine der führenden Einrichtungen<br />
der Nachwuchsförderung in Österreich. Die Orchestertätigkeit gliedert sich<br />
in jährliche Probespiele <strong>und</strong> in daran anschließende Arbeitsphasen, die sich durch ein<br />
weit gefächertes Repertoire von der Klassik bis zur Moderne <strong>und</strong> durch die Zusammenarbeit<br />
mit renommierten DozentInnen <strong>und</strong> DirigentInnen auszeichnen.<br />
Im Februar <strong>2011</strong> wurden bei den Probespielen über 220 KandidatInnen gezählt,<br />
von denen r<strong>und</strong> 40 % als neue Mitglieder in das Orchester aufgenommen wurden.<br />
Aus der Herkunftsstatistik <strong>2011</strong> der 249 aktiven Mitglieder des WJO lassen sich u.a.<br />
folgende aufschlussreiche Kennzahlen ablesen: 53 % weibliche stehen 47 % männlichen<br />
Orchestermitgliedern gegenüber; 78 % der Mitwirkenden kommen aus Österreich,<br />
22 % sind in Österreich studierende ausländische InstrumentalistInnen.<br />
Die Programme des Jahres <strong>2011</strong> zeichneten sich durch eine Vielfalt in der Repertoirewahl<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeit mit renommierten KonzertveranstalterInnen in Österreich,<br />
Deutschland <strong>und</strong> Polen aus. Einen besonderen Höhepunkt bildete die Sommertournee<br />
im August <strong>2011</strong>. Während der Probenphase in Wien wurden Werke von<br />
Richard Strauss (Suite aus „Der Rosenkavalier“), Herbert Willi (Konzert <strong>für</strong> Klarinette<br />
<strong>und</strong> Orchester „ego eimi“) <strong>und</strong> Antonín Dvorák (Symphonie Nr. 7 in d-Moll) erarbeitet.<br />
Nach dem Auftaktkonzert im Radio<strong>Kultur</strong>haus Wien fanden weitere Konzerte<br />
unter der Leitung von Chefdirigent Herbert Böck beim <strong>Kultur</strong>sommer Nordhessen<br />
(Kassel) <strong>und</strong> beim Festival Young Classic (Wroclaw/Polen) statt. Als Solist in Willis<br />
Klarinettenkonzert konnte der renommierte junge Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker,<br />
Matthias Schorn, gewonnen werden, der ehemaliges Mitglied der Talenteschmiede<br />
des WJO ist.<br />
Im Herbst <strong>2011</strong> erlebte das WJO die erneute Zusammenarbeit mit dem finnischen<br />
Gastdirigenten Atso Almila, der in der Orchester- <strong>und</strong> Dirigierausbildung an der Sibelius<br />
Akademie <strong>und</strong> als Komponist einen hervorragenden Ruf genießt. Das Programm<br />
mit Werken von Edvard Grieg (Suite Nr. 1 aus „Peer Gynt“), Jean Sibelius (Symphonie<br />
Nr. 5) <strong>und</strong> Wolfgang A. Mozart (Konzert <strong>für</strong> Violine in A-Dur) wurde in erfolgreichen<br />
Konzerten im Großen Konzerthaussaal in Wien, im Haydn-Saal in Eisenstadt