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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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288 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Kapitel IV Glossar<br />

Die Beiträge zur Kranken- <strong>und</strong> Pensionsversicherung werden nach der Formel „Beitragsgr<strong>und</strong>lage<br />

x Beitragssatz = Beitrag“ berechnet. Bis zum Bekanntwerden der<br />

tatsächlichen Einkünfte werden die Beiträge von einer vorläufigen Beitragsgr<strong>und</strong>lage<br />

abgeleitet. Sobald der Einkommensteuerbescheid vorliegt, kommt es zu einer<br />

Nachbemessung, die zu einer Beitragsgutschrift oder zu einer Beitragsnachforderung<br />

führt. In den ersten drei Jahren der Pflichtversicherung werden die vorläufigen<br />

Beiträge von der Mindestbeitragsgr<strong>und</strong>lage berechnet, die im Jahr 2012 monatlich<br />

€ 537,78 oder € 376,26 (ein Zwölftel der Versicherungsgrenze) ausmacht. Ab dem<br />

vierten Jahr der Pflichtversicherung richtet sich die vorläufige Beitragsgr<strong>und</strong>lage<br />

nach der endgültigen Beitragsgr<strong>und</strong>lage des drittvorangegangenen Kalenderjahres.<br />

Die Höhe der endgültigen Beitragsgr<strong>und</strong>lage hängt von den im Beitragsjahr erzielten<br />

Einkünften ab. Es zählen die im Steuerbescheid ausgewiesenen Einkünfte aus selbständiger<br />

Arbeit. Zu diesen Einkünften werden die im Beitragsjahr vorgeschriebenen<br />

Kranken- <strong>und</strong> Pensionsversicherungsbeiträge hinzugerechnet. Das Ergebnis ist die<br />

endgültige Beitragsgr<strong>und</strong>lage. Erreicht das Ergebnis nicht die Mindestbeitragsgr<strong>und</strong>lage<br />

oder übersteigt das Ergebnis die Höchstbeitragsgr<strong>und</strong>lage, so ist die Mindest-<br />

bzw. die Höchstbeitragsgr<strong>und</strong>lage anzuwenden.<br />

Im Jahr 2012 hat die versicherte Person von der Beitragsgr<strong>und</strong>lage in der Pensionsversicherung<br />

17,5 %, in der Krankenversicherung 7,65 % sowie als Selbständigenvorsorge<br />

1,53 % als Beitrag zu zahlen. Die Unfallversicherung kostet 2012 monatlich<br />

einheitlich € 8,25 (das sind € 99,00 jährlich).<br />

Beitragsgr<strong>und</strong>lagen Beiträge in €<br />

KV (7,65 %) PV (17,5 %) Selbständigenvorsorge (1,53 %)<br />

Mindestbeiträge<br />

Haupterwerb 537,78 41,14 94,11 8,23<br />

Nebenerwerb 376,26 28,78 65,85 5,76<br />

Höchstbeiträge<br />

4.935,00 377,53 863,63 75,51<br />

Quelle: Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft<br />

Mit dem B<strong>und</strong>esgesetz BGBl. I Nr. 55/2008 wurde das Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz<br />

novelliert. (→ Künstler-Sozialversicherungsfonds)<br />

Seit dem Inkrafttreten des → KünstlerInnensozialversicherungs-Strukturgesetzes<br />

(BGBl. I Nr. 92/2010) am 1. Jänner <strong>2011</strong> können selbständig tätige KünstlerInnen<br />

ihre Tätigkeit ruhend melden. Damit kann (zur Vermeidung eines formalen Hindernisses<br />

<strong>für</strong> den Bezug von Arbeitslosengeld) <strong>für</strong> die Zeit des Ruhens eine Ausnahme<br />

von der Pflichtversicherung nach dem GSVG erwirkt werden. Weiters wurde auf<br />

Gr<strong>und</strong> dieses B<strong>und</strong>esgesetzes bei der SVA mit Jahresbeginn <strong>2011</strong> ein KünstlerInnen-<br />

Servicezentrum eingerichtet.<br />

Soziokultur Der aus den 1970er Jahren stammende Begriff bezieht sich auf die Aufhebung<br />

der Trennung zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Alltag. Sowohl der → Europarat als auch die<br />

UNESCO nahmen eine sozioanthropologische Definition von <strong>Kultur</strong> vor, die auf der<br />

Annahme basiert, dass das Recht auf <strong>Kultur</strong> ein Menschenrecht sei (Art. 27 der Menschenrechtserklärung).<br />

Im Gegensatz zu einer rein ästhetischen Definition erscheint<br />

<strong>Kultur</strong> gemäß einer globalen <strong>Kultur</strong>auffassung als die Gesamtheit aller materiellen,<br />

intellektuellen <strong>und</strong> geistigen Merkmale, die eine Gesellschaft oder eine gewisse soziale<br />

Gruppe kennzeichnet <strong>und</strong> von anderen unterscheidet.<br />

Soziokultur stand europaweit <strong>für</strong> einen Perspektiven- <strong>und</strong> Paradigmenwechsel in der<br />

→ <strong>Kultur</strong>politik. Die neuesten Entwicklungen in der UNESCO <strong>und</strong> im → Europarat<br />

beschäftigen sich sowohl mit der europäischen als auch der globalen kulturellen Vielfalt<br />

bzw. mit dem Dialog zwischen den <strong>Kultur</strong>en unter Einbeziehung der Religionen.

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