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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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24 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />

Der dritte Arbeitsbereich der Abteilung 5 liegt in der Förderung der Publikation<br />

<strong>und</strong> Übersetzung österreichischer Gegenwartsliteratur. Mit der Einführung der<br />

Verlagsförderung im Jahr 1992 gelang eine wesentliche Verbesserung der Publikationsmöglichkeiten<br />

in Österreich. Die Verlagsförderung ist Teil der <strong>Kunst</strong>förderung<br />

<strong>und</strong> verfolgt das Ziel, die Produktion von qualitativ hochstehenden Programmen<br />

österreichischer Belletristik- <strong>und</strong> Sachbuchverlage <strong>und</strong> die Verbreitung <strong>und</strong> den Vertrieb<br />

dieser Bücher zu sichern. Damit soll <strong>für</strong> das Lesepublikum ein breites Angebot<br />

mit einer großen literarischen <strong>und</strong> thematischen Vielfalt ermöglicht werden, wobei<br />

Programme mit Büchern österreichischer UrheberInnen sowie mit österreichischen<br />

Themen bei der Förderung Vorrang haben.<br />

Gefördert werden Belletristik <strong>und</strong> Essayistik, Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur sowie<br />

Sachbücher der Sparten <strong>Kunst</strong>, <strong>Kultur</strong>, Philosophie <strong>und</strong> Geschichte (alle Sparten<br />

ausschließlich 20. <strong>und</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>ert). Die Förderung erfolgt in drei Tranchen,<br />

die jährlich auf Empfehlung des Verlagsbeirats vergeben werden, <strong>und</strong> zwar <strong>für</strong> das<br />

Frühjahrsprogramm, das Herbstprogramm <strong>und</strong> die Werbe- <strong>und</strong> Vertriebsmaßnahmen.<br />

Die Höhe der Tranchen beträgt jeweils € 9.100, € 18.200, € 27.300, € 36.400,<br />

€ 45.500 oder € 54.600. Eine Förderung der Werbe- <strong>und</strong> Vertriebsmaßnahmen ist<br />

ohne vorausgehende Programmförderung nicht möglich. Ausschlaggebend <strong>für</strong> die<br />

Zuerkennung von Förderungsmitteln sind die Qualität des Verlagsprogramms <strong>und</strong><br />

die Professionalität der Arbeit des Verlags. Zur Verlagsförderung einreichende Verlage<br />

müssen mindestens drei Jahre lang in den ausgeschriebenen Sparten publiziert<br />

haben.<br />

Von der Verlagsförderung nicht erfasste Verlage <strong>und</strong> Editionen können <strong>für</strong> einzelne<br />

belletristische Buchprojekte Druckkostenbeiträge erhalten. Die Ausgaben der<br />

Literaturabteilung im Bereich Verlagsförderung insgesamt (Verlage, Buchpräsentationen,<br />

Buchprojekte <strong>und</strong> -ankäufe) beliefen sich <strong>2011</strong> auf € 2,69 Mio. Sie stellen<br />

damit den zweitgrößten Bereich innerhalb des Literaturbudgets nach LIKUS dar. Die<br />

Förderung von Literaturzeitschriften mit einem Gesamtvolumen von € 0,32 Mio.<br />

wird im Kapitel LIKUS 3 (Presse) ausgewiesen.<br />

Ein eigenes Übersetzungsförderungsprogramm unterstützt inländische wie ausländische<br />

ÜbersetzerInnen <strong>und</strong> hilft ausländischen Verlagen, österreichische Gegenwartsliteratur<br />

in Übersetzung herauszubringen. Lagen die Ausgaben <strong>für</strong> die Übersetzungsförderung<br />

2001 noch bei etwa € 100.000, so wurden im Jahr <strong>2011</strong> <strong>für</strong><br />

Übersetzungskostenzuschüsse, Stipendien <strong>und</strong> Prämien ca. € 232.000 aufgebracht.<br />

In der Übersetzungsförderung kooperiert die Literaturabteilung Jahr <strong>für</strong> Jahr mit zahlreichen<br />

Belletristikverlagen weltweit. Insgesamt wurden in den vergangenen fünf<br />

Jahren 428 Übersetzungen in 41 Ländern gefördert. Unterstützt wurden Verlage<br />

in Albanien, Armenien, Bosnien <strong>und</strong> Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Dänemark,<br />

Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irak,<br />

Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, Neuseeland,<br />

Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien,<br />

Slowakei, Slowenien, Spanien, Taiwan, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, USA<br />

<strong>und</strong> Vietnam. Bei den geförderten Publikationen führen die Übersetzungen ins Englische<br />

mit 57 Titeln vor Übersetzungen ins Polnische (43), Bulgarische (42), Tschechische<br />

(33), Italienische (22), Spanische (21) <strong>und</strong> Französische (19). Die übersetzten<br />

AutorInnen gehen von H.C. Artmann über Ingeborg Bachmann bis zu Robert Musil,<br />

Joseph Roth <strong>und</strong> Stefan Zweig; ein besonderes Interesse gilt den Werken von<br />

Thomas Bernhard <strong>und</strong> Elfriede Jelinek. Die Literatur der AutorInnen der jüngeren<br />

<strong>und</strong> mittleren Generation ist mit Dimitré Dinev, Karl-Markus Gauß, Daniel Glattauer,<br />

Thomas Glavinic, Wolf Haas, Erich Hackl, Josef Haslinger, Paulus Hochgatterer, Daniel<br />

Kehlmann, Anna Kim, Robert Menasse, Christoph Ransmayr <strong>und</strong> Josef Winkler

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