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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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20 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong><br />

v.l.n.r.:<br />

Nadja Bucher: Rosa gegen den Dreck<br />

der Welt © Milena Verlag<br />

Claudia Sikora: Der Rittmeister<br />

© Wieser Verlag<br />

Judith W. Taschler: Sommer wie Winter<br />

© Picus Verlag<br />

Ursula Wiegele: Cello, stromabwärts<br />

© Drava Verlag<br />

ursula wiegele, geboren 1963 in<br />

Klagenfurt, lebt in Graz. Seit dem siebten<br />

Lebensjahr hat sie Musikunterricht erhalten,<br />

später dann ist das Schreiben dazugekommen.<br />

Sie hat Philosophie in Österreich<br />

<strong>und</strong> Italien studiert, war lange Zeit freiberu�<br />

iche Lektorin, seit einigen Jahren ist<br />

sie im Sozialbereich <strong>und</strong> als Leiterin von<br />

Schreibwerkstätten tätig. Literarische Publikationen<br />

in Zeitschri� en <strong>und</strong> Anthologien.<br />

Mehrere Preise bei Literaturwettbewerben.<br />

»Cello, stromabwärts« ist ihr<br />

Debütroman.<br />

WIEGELE Cello OVITEK.indd 1<br />

FOTO: FISCHER<br />

Wenn ein Land schrumpft, schrumpft dann<br />

auch der Himmel über ihm?<br />

Vater, ich mag deine Suppe nicht, sagte Luca<br />

seit Jahren <strong>und</strong> dachte still <strong>für</strong> sich, was geht<br />

mich deine Heimat an, ich bin hier geboren.<br />

Am liebsten hätte er auch sein Cello schon<br />

in den Fluss<br />

geworfen <strong>und</strong><br />

zugesehen, wie es stromabwärts<br />

treibt, gute Reise zum<br />

Schwarzen Meer, es hätte<br />

die Heimat des Vaters<br />

durchschwommen.<br />

EUR 19,80<br />

Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />

URSULA<br />

WIEGELE<br />

dien mit einer Laufzeit von einem Jahr richten sich an AutorInnen der jüngeren Generation,<br />

die bereits veröffentlicht haben. Für literarische Debüts werden jährlich vier<br />

Prämien vergeben, die <strong>2011</strong> an Nadja Bucher („Rosa gegen den Dreck der Welt“),<br />

Claudia Sikora („Der Rittmeister“), Judith W. Taschler („Sommer wie Winter“) <strong>und</strong><br />

Ursula Wiegele („Cello, stromabwärts“) gingen.<br />

Zusätzlich zur Förderung von Schreibprojekten durch Stipendien wird seit 1976 ein<br />

Sozialfonds <strong>für</strong> SchriftstellerInnen, der bei der Verwertungsgesellschaft Literar-<br />

Mechana eingerichtet ist, finanziert. Der Fonds leistet Beiträge zur Alters-, Berufsunfähigkeits-<br />

<strong>und</strong> Hinterbliebenenversorgung sowie zur freiwilligen Krankenversicherung<br />

<strong>und</strong> hilft bei Notfällen. Um seinen vielfältigen Aufgaben nachkommen zu<br />

können, erhielt er <strong>2011</strong> Mittel in der Höhe von € 1.163.000 (siehe Kapitel LIKUS 12<br />

Soziales).<br />

Weiters vergibt die Abteilung 5 alljährlich zahlreiche Preise. Der Österreichische<br />

<strong>Kunst</strong>preis in der Sparte Literatur ging <strong>2011</strong> an Franz Schuh, der Outstanding Artist<br />

Award an Barbara H<strong>und</strong>egger. Javier Marías erhielt den Österreichischen Staatspreis<br />

<strong>für</strong> Europäische Literatur, Peter Waterhouse den Ernst-Jandl-Preis <strong>für</strong> Lyrik <strong>und</strong> Jiří<br />

Gruša den Manès-Sperber-Preis. Der Österreichische Staatspreis <strong>für</strong> Literaturkritik<br />

wurde Klaus Nüchtern verliehen. Thomas Stangl wurde mit dem Erich-Fried-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

Cello,<br />

stromabwärts<br />

links von oben nach unten: Franz Schuh © Heribert Corn, Barbara<br />

H<strong>und</strong>egger © Thomas Murauer, Peter Waterhouse © Harald Minich/HBF<br />

Mitte: Javier Marías mit B<strong>und</strong>esministerin Dr. Claudia Schmied © Aleksandra Pawloff<br />

rechts: Klaus Nüchtern mit SC Mag Andrea Ecker © Franz Hartl/HBF<br />

Ursula Wiegele<br />

Cello,<br />

Roman<br />

stromabwärts<br />

Drava<br />

Mittelpunkt der Handlung ist<br />

Stadthaus, das aus allen Stock<br />

Musik durch� utet wird. Seine<br />

die einst mit einem italienisch<br />

liiert war, sind Musiker die lie<br />

– vor allem solche, die es als »<br />

Gastarbeiter« aus dem Osten<br />

Europas in die Stadt im Südos<br />

verschlagen hat. Die handelnd<br />

Ciprian, Cellist in zweiter Gen<br />

<strong>und</strong> sein Sohn Luca, der sich v<br />

ab- <strong>und</strong> da<strong>für</strong> umso obsessiver<br />

zuwendet. Bogdan, kurz vor d<br />

Ceausescus aus Rumänien ge�<br />

ehemaliger Schauspieler, der,<br />

Beruf in der fremden Sprache<br />

Barockengeln handelt. Livia, d<br />

der Hauseigentümerin, die ein<br />

ihm hat, sich aber von Ciprian<br />

noch mehr in den Bann ziehen<br />

von Bogdans Wortkaskaden. A<br />

ukrainische Korrepetitor <strong>und</strong><br />

dem zweiten Stock, die Sänger<br />

sie aus der Ukraine, <strong>und</strong> viele<br />

Ihre Wege kreuzen sich, verstr<br />

einen Moment, lösen sich von<br />

tre� en, kontrapunktisch geset<br />

gleich, doch immer wieder zus<br />

diesem Taubenschlag, der den<br />

Verstreuten eine zumindest pr<br />

Bleibe bietet.<br />

Der andere, mächtigere Gravi<br />

aber liegt weit stromabwärts, i<br />

dickicht des verzweigten Delt

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