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Kunstbericht 2011 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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Literatur<br />

€ %<br />

Abteilung 5 9.059.865,21 100,00<br />

Summe 9.059.865,21 100,00<br />

2 Literatur<br />

<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2011</strong> 19<br />

Mit € 9,06 Mio. bzw. 10,62 % des <strong>Kunst</strong>budgets, mit denen ausschließlich die Abteilung<br />

5 diese Sparte finanzierte, stellt die Literatur im Berichtszeitraum <strong>2011</strong> nach<br />

den Sparten Film, darstellende <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Festspiele den viertgrößten Förderungsbereich<br />

der <strong>Kunst</strong>sektion dar.<br />

Die Förderungstätigkeit der Literaturabteilung umfasst drei Bereiche: das literarische<br />

Schaffen, die Vermittlung <strong>und</strong> Präsentation sowie die Publikation <strong>und</strong><br />

Übersetzung österreichischer Gegenwartsliteratur. Die Abteilung 5 unterstützt die<br />

Projekte österreichischer AutorInnen <strong>und</strong> vergibt zahlreiche Prämien <strong>und</strong> Literaturpreise.<br />

Sie subventioniert Literaturhäuser, literarische Vereine <strong>und</strong> Veranstaltungen,<br />

<strong>und</strong> sie finanziert inländische Verlage sowie Übersetzungen zeitgenössischer österreichischer<br />

Belletristik.<br />

Zur Förderung von AutorInnen hat sich im Laufe der Jahre ein vielfältiges <strong>und</strong><br />

differenziertes Stipendienwesen entwickelt. Neben Arbeits-, Reise- <strong>und</strong> Werkstipendien<br />

stehen derzeit insgesamt 73 Langzeitstipendien mit einer Laufzeit von sechs<br />

bis 36 Monaten <strong>für</strong> die Ausarbeitung größerer literarischer Projekte zur Verfügung,<br />

<strong>und</strong> zwar drei Robert-Musil-Stipendien, fünf Mira-Lobe-Stipendien, zehn DramatikerInnenstipendien,<br />

15 Startstipendien, 20 Staatsstipendien <strong>und</strong> 20 Projektstipendien.<br />

Die Gesamtausgaben <strong>für</strong> Stipendien <strong>und</strong> Prämien betrugen <strong>2011</strong> mehr als € 1,35<br />

Mio.<br />

In Österreich gab es bis vor einigen Jahren keine institutionalisierte Ausbildung <strong>für</strong><br />

den Beruf der Schriftstellerin bzw. des Schriftstellers. Während in den USA Creative<br />

Writing an den Universitäten angeboten <strong>und</strong> in Deutschland das Literaturinstitut<br />

Leipzig betrieben wird, startete in Österreich erst 2009 ein vergleichbares Studium.<br />

Mit dem Studiengang Sprachkunst bietet die Universität <strong>für</strong> angewandte <strong>Kunst</strong> Wien<br />

seit dem Wintersemester 2009/10 ein künstlerisches Bakkalaureat-Studium in der<br />

Sparte Literatur an.<br />

Der Literaturbetrieb hat aber bereits davor verschiedene Strategien zur Nachwuchsförderung<br />

entwickelt. So gibt es in Österreich eine Fülle literarischer Vereine, zahlreiche<br />

Literaturzeitschriften <strong>und</strong> Kleinverlage sowie ein vielfältiges Angebot an<br />

Workshops, Kursen <strong>und</strong> Schreibwerkstätten, wo junge AutorInnen mit KollegInnen<br />

diskutieren, ihre Texte veröffentlichen <strong>und</strong> dem interessierten Publikum vorstellen<br />

können.<br />

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde die Nachwuchsarbeit zunehmend<br />

professionalisiert. Bereits seit 1991 arbeitet die Schule <strong>für</strong> Dichtung in Wien mit ihren<br />

Schreib- <strong>und</strong> Meisterklassen. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren neben<br />

einigen kleineren Schreibwerkstätten der Verein UniT mit seinem Drama Forum<br />

<strong>und</strong> die Initiative Schreibzeit, die den Nachwuchs in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur<br />

fördert. Über das gut ausgebaute Verlags- <strong>und</strong> Zeitschriftenwesen <strong>und</strong> durch Veranstaltungen<br />

von Literaturhäusern <strong>und</strong> Literaturvereinen ist der literarische Nachwuchs<br />

bestens in den Literaturbetrieb in Österreich eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Die Literaturabteilung fördert die Initiativen dieser Vereine, Zeitschriften <strong>und</strong> Verlage<br />

<strong>und</strong> bietet darüber hinaus noch Stipendien an, die auf jüngere AutorInnen <strong>und</strong><br />

auf den literarischen Nachwuchs zugeschnitten sind. Die Startstipendien mit einer<br />

Laufzeit von sechs Monaten erhalten AutorInnen, die an ihrem ersten bzw. zweiten<br />

Buch arbeiten. Die ebenfalls sechs Monate laufenden Mira-Lobe-Stipendien gehen in<br />

erster Linie an den Nachwuchs in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur. Die Staatsstipen-

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