altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe März/April 2021
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<strong>Ausgabe</strong> 64 | <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: traveldia, Adobe Stock<br />
Wieskirche vor Ammergebirge<br />
Whale City<br />
Die neue Single<br />
Auf der Roten Couch<br />
Susanne Lengger im Interview<br />
Mit Sonderteil<br />
BAUEN &<br />
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WZ_<strong>2021</strong>/01_007
Lifestyle im Altbau<br />
bereits wenigen Wochen überragende Resonanz aus<br />
aller Welt erfuhr. Auch dank eines landschaftlich beeindrucken<strong>den</strong><br />
Musikvideos, an dessen Produktion<br />
nahezu ausschließlich künstlerisch begabte Männer<br />
aus dem Schongauer Altlandkreis vor und hinter der<br />
Kamera gearbeitet haben.<br />
Geprägt wird diese <strong>März</strong> / <strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong> jedoch nicht<br />
von Ausbildung und Musik, sondern einem Sonderteil<br />
zu „Bauen & Wohnen“. Darin fin<strong>den</strong> Sie, liebe<br />
Leser, auch eine Geschichte über <strong>den</strong> Betrieb von<br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach, der unter dem klangvollen<br />
Namen „El Carpintero“ Altes zu neuem Leben erweckt.<br />
Und sich im Zuge dessen auch immer wieder<br />
mit Denkmalschutzauflagen auseinanderzusetzen<br />
hat. Wir haben <strong>für</strong> Sie bei Dr. Thomas Hermann in<br />
München angerufen und gefragt: Wer entscheidet eigentlich,<br />
wann und unter welchen Voraussetzungen<br />
ein Gebäude in die Denkmalschutzliste aufgenommen<br />
wird? Ein wieder beliebter wer<strong>den</strong>der Baustoff<br />
<strong>für</strong> die Restaurierung von historisch wertvollen Altbauten:<br />
Lehm. Klaus Achtzehner aus Birkland-Hofen<br />
wurde vor wenigen Jahrzehnten noch belächelt, als<br />
er sich darauf spezialisierte. Dabei zählt Lehm nicht<br />
nur zu <strong>den</strong> ältesten Naturbaustoffen der Welt, sondern<br />
weist auch jede Menge positive Wohneigenschaften<br />
auf. Cordula Moser aus Bernbeuren weiß<br />
die facettenreichen Gestaltungsmöglichkeiten von<br />
Lehm zu schätzen. Die 29-Jährige arbeitet seit einigen<br />
Jahren als Lifestyle-Spezialisten <strong>für</strong> ein international<br />
gefragtes Trend-Möbelhaus. Ihre Hauptaufgabe:<br />
Wohnungen von Prominenten einzurichten. Vom berühmtesten<br />
Urlaubsgast, der je im Schongauer Altlandkreis<br />
verweilte, hat im Rahmen des Rote-Couch-<br />
Interviews erfahren,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
Für ein atemberaubendes Lächeln…<br />
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Zahnarztpraxis<br />
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Dr. Oliver Kellermann<br />
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> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Exotische Baumarten im<br />
Langzeittest — ein einzigartiges<br />
Generationenprojekt<br />
Seite 6<br />
Far Away — die neue Single<br />
der Görlitz-Band Whale City<br />
ist frisch auf dem Markt<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Tourismusexpertin Susanne<br />
Lengger im Interview<br />
Seite 14<br />
Ein ewiges Geheimnis?<br />
<strong>Das</strong> einzige „Ostern“ in<br />
ganz Deutschland<br />
Seite 20<br />
Kohaku, Showa & Shusui:<br />
<strong>Das</strong> sind die wertvollsten<br />
Karpfen der Welt<br />
Seite 24<br />
„Immer mehr Menschen<br />
<strong>den</strong>ken um“: Pflanzensamen<br />
aus Bio-Anbau<br />
Seite 28<br />
Saisonal und regional:<br />
Leckere Brotzeit-Rezepte der<br />
Hauswirtschafterei<br />
Seite 30<br />
Rollstuhlfahrern das Leben<br />
erleichtern: Start-Up-Gründer<br />
ist selbst betroffen<br />
Seite 34<br />
„Kultur ist systemrelevant!“<br />
Im Gespräch mit Bestseller-<br />
Autorin Nicola Förg<br />
Seite 42<br />
Online und kontaktlos: Neue<br />
Ausbildungs-Plattformen ab<br />
Anfang und Mitte <strong>März</strong><br />
Seite 48<br />
Wahrzeichen bayerischer<br />
Kultur? So bekommen Altbauten<br />
Denkmalschutzstatus<br />
Für ein atemberaubendes Seite 58 Lächeln…<br />
Im Wohnzimmer der Bayern-<br />
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Für ein atemberaubendes Stars: Lifestyle-Spezialistin Lächeln…<br />
aus Bernbeuren<br />
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Dr. Oliver Kellermann<br />
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Seite 27<br />
Seite 60<br />
Erinnerung an eine<br />
Altes zu neuem Leben<br />
Dampflok — das<br />
erwecken: Schreinerarbeit<br />
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Sollten Eltern ihre Kinder so früh<br />
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Betreuung geben, oder in ihrem<br />
Job kürzertreten, finanzielle<br />
Einbußen riskieren? Viele Väter<br />
und Mütter zermartern sich<br />
darüber <strong>den</strong> Kopf. Fakt ist: Die<br />
Nachfrage nach Betreuungs-<br />
angeboten <strong>für</strong> Schulkinder<br />
ist riesig, das Angebot jedoch<br />
gering. Insbesondere Bayern<br />
hinkt im bundesweiten Vergleich<br />
stark hinterher. Damit sich<br />
das ändert, wurde vor knapp<br />
zwei Jahren ein neuer ruf geschaffen: Er heißt „Pädagogische Fachkraft <strong>für</strong><br />
Grundschulkindbetreuung“. Und wird nun erstmals<br />
Ausbildungsbe-<br />
auch im Schongauer Altlandkreis ausgebildet. Viele<br />
weitere Ausbildungs- und Studienangebote <strong>für</strong> zukünftige<br />
Schulabgänger halten ab Anfang und Mitte<br />
<strong>März</strong> zwei neue Online-Plattformen bereit. Die eine<br />
heißt Schongauer Ausbildungsmarkt, kurz SAM. Die<br />
andere Berufsbildungsforum. Beide Internetseiten<br />
sind die alternative Antwort zu <strong>den</strong> eigentlichen Präsenzveranstaltungen<br />
Schongauer Ausbildungsmesse,<br />
Jobmesse Weilheim und Hochschulforum, die Corona-bedingt<br />
auch dieses Jahr nicht stattfin<strong>den</strong> können<br />
in Lechsport- und Stadthalle. Verzichten müssen seit<br />
Monaten auch die Musiker Andreas Görlitz, Juri Jangl<br />
und Michael Eichele auf das, was sie am allerliebsten<br />
tun: Live-Konzerte spielen. Umso erfreulicher<br />
<strong>für</strong> die Fans von Whale City: Die brandneue Single<br />
„Far Away“. Ein Rock-Pop-Song, der melodisch wie<br />
textlich Alt und Jung unter die Haut geht. Und nach<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 3
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4 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Jahre<br />
Marnbach | Ein vertrautes Bild.<br />
Denkt man. Bis man entdeckt, dass<br />
hier ein neues Kapitel Waldbaugeschichte<br />
begonnen hat. In der Nähe<br />
von Marnbach stößt man mitten<br />
im Wald auf eine große Wiese,<br />
die von Wildschutzzaun umgeben<br />
ist. An einem Westhang gelegen,<br />
windgeschützt durch <strong>den</strong> umgeben<strong>den</strong><br />
Wald, von der Sonne gut<br />
erreichbar. Eine Neuanpflanzung<br />
von Bäumen – wie man sie überall<br />
findet. Meint man. Im Moment<br />
vor allem geprägt durch hunderte<br />
Stäbe, die die Pflanzstellen kennzeichnen.<br />
<strong>Das</strong> ist bei vielen dieser<br />
Winzlinge auch nötig, sonst würde<br />
man sie im Gras glatt übersehen.<br />
Offensichtlich sind hier Laub- und<br />
Nadelbäumchen gleichermaßen<br />
vertreten. An einigen Setzlingen<br />
entdeckt man vertraute Blätter. Eiche,<br />
Hasel, Ahorn scheint dabei zu<br />
sein. Und bei <strong>den</strong> Nadelhölzern?<br />
Offensichtlich Weißtanne und,<br />
wohl als künftige Rückegassen, ab<br />
und zu eine Fichtenreihe. Und außerdem?<br />
Zedern? Wie man sie vom<br />
Urlaub in südlichen Ländern kennt?<br />
Nein, Zedern können es eigentlich<br />
nicht sein. Die gibt es bei uns gar<br />
nicht. „Doch, es sind tatsächlich<br />
Zedern“, klärt der <strong>für</strong> diesen Bereich<br />
zuständige Revierförster,<br />
Marco Walbrecker, auf. Er ist einer<br />
von zehn Förstern, die beim Amt<br />
<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Forsten Weilheim Waldbesitzer beraten.<br />
Im weiten Umkreis<br />
erster Versuchsanbau<br />
„Die natürliche Waldgesellschaft<br />
wäre in diesem Bereich ein Buchenwald,<br />
zu dem neben der<br />
Neuanpflanzung von überregionaler Bedeutung: Auf dieser Waldwiese<br />
bei Marnbach wer<strong>den</strong> neben nicht heimischen Zedern auch zehn besondere<br />
Laubbaumarten getestet. 2 840 Stäbe weisen auf die Setzlinge hin.<br />
Rotbuche auch die Fichte und die<br />
Weißtanne gehören. Als Nebenbaumarten<br />
können noch Bergahorn<br />
und Eschen vorkommen. In<br />
<strong>den</strong> trockenen Kuppenlagen wären<br />
noch Kirschen oder Kiefern zu fin<strong>den</strong>,<br />
sowie Mehlbeeren und Vogelbeeren<br />
als Pionierbaumarten“,<br />
erläutert er. Also schon eine recht<br />
große Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Baumarten. Wieso wer<strong>den</strong> auf<br />
dieser Fläche dann noch zusätzlich<br />
Zedern gepflanzt? „<strong>Das</strong> ist ein<br />
Versuchsanbau. Im weiten Umkreis<br />
der erste. Zu <strong>den</strong> Zedern – übrigens<br />
Atlaszeder und Libanonzeder –<br />
kommt hier noch eine ganze Reihe<br />
von Bäumen, die bisher in unseren<br />
Wäldern auch nicht oder nur<br />
vereinzelt vertreten sind“, erklärt<br />
Walbrecker. Baumhasel sei, so wie<br />
die Zedern, zum Beispiel in der<br />
Türkei heimisch, der Tulpenbaum<br />
in Nordamerika. Die gepflanzten<br />
Traubeneichen seien sonst eher in<br />
Franken anzutreffen. Auf einem Teil<br />
der Erstaufforstung seien Baumarten<br />
gepflanzt wor<strong>den</strong>, die bei<br />
uns zwar heimisch, aber selten im<br />
Wald zu fin<strong>den</strong> sind. Flatterulme,<br />
Elsbeere, gemischt mit Wildkirschen,<br />
Walnuss, Spitzahorn und<br />
Sommerlinde. Wegen der Pfahlwurzeln<br />
auch Weißtannen. „Hier<br />
wer<strong>den</strong> auf einer Privatwaldfläche<br />
Baumarten getestet. Nach allem,<br />
was wir bisher von ihnen wissen,<br />
bringen sie Stärken mit, die uns<br />
helfen könnten, unseren Wald mit<br />
seinen wichtigen Funktionen trotz<br />
des Klimawandels zu erhalten“,<br />
erläutert der Revierförster. „Zum<br />
Beispiel durch Baumarten, die in
Immergrüne Atlas-Zedern<br />
stammen aus dem nordafrikanischen<br />
Atlas-Gebirge.<br />
ihrer ursprünglichen Heimat sowohl<br />
mit winterlichem, strengem<br />
Frost als auch sommerlicher Hitze<br />
und Trockenheit zurechtkommen.<br />
Und die vielleicht auch auf unseren<br />
heimischen, oft kalkhaltigen Bö<strong>den</strong><br />
gedeihen könnten.“<br />
Wald trotz Klimawandel<br />
vital erhalten<br />
Nach dem Klima-Szenario, das<br />
Wissenschaftler berechnet haben,<br />
könnte es in Bayern bis zum Ende<br />
des Jahrhunderts um durchschnittlich<br />
1,8 Grad wärmer wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
künftige Klima in einigen Teilen<br />
Bayerns wäre dann mit dem jetzigen<br />
im Südwesten Frankreichs<br />
oder in Norditalien vergleichbar.<br />
Mit langer Trockenheit im Sommer,<br />
kalten Wintern und Wetterextremen<br />
dürfte sich der Klimawandel<br />
vor allem auf <strong>den</strong> Wald gravierend<br />
auswirken. Mehr als ein Drittel der<br />
Landesfläche Bayerns ist von Wald<br />
bedeckt. Und die flachwurzeln<strong>den</strong><br />
Fichten – bisher Hauptbaumart<br />
mit einem Anteil von weit über<br />
40 Prozent – sind bereits jetzt<br />
von Trockenheit besonders betroffen.<br />
Ein winziger Setzling der immergrünen<br />
Libanon-Zeder.<br />
„Auch Fichten wer<strong>den</strong> künftig noch<br />
eine Bedeutung haben“, erläutert<br />
Marco Walbrecker. „Aber nicht als<br />
Monokultur, sondern als Mischbaumart<br />
an günstigen Standorten.<br />
An Klima und Standort möglichst<br />
gut angepasste Mischwälder haben<br />
bessere Chancen. Gemischte und<br />
strukturreiche Waldbestände streuen<br />
das Risiko. Fällt eine Baumart<br />
aus, können die verbleiben<strong>den</strong><br />
Baumarten die wirtschaftlichen<br />
und ökologischen Verluste ausgleichen.“<br />
Wer heute Waldbäume<br />
pflanze, müsse bei der Baumartenwahl<br />
bereits berücksichtigen,<br />
mit welchen Klimabedingungen<br />
sie in hundert Jahren zurechtkommen<br />
müssen. Damit kämen auch<br />
Bäume aus Regionen in Frage, die<br />
heute schon ähnliche Klimaverhältnisse<br />
haben. „Beim Waldumbau<br />
geht es nicht darum, <strong>den</strong> heutigen<br />
Wald durch einen völlig anderen zu<br />
ersetzen“, so Walbrecker. Vielmehr<br />
müssten in das bestehende Waldökosystem<br />
neue Baumarten integriert<br />
wer<strong>den</strong>, die <strong>den</strong> Wald trotz<br />
des Klimawandels stabil und vital<br />
erhalten.<br />
Für die richtige Baumartenwahl<br />
fehle es aber schlicht an Erfahrungen<br />
mit nichtheimischen Baumarten.<br />
Dies erschwere die Entscheidung,<br />
wer die künftigen, in unsere<br />
Waldgesellschaft passen<strong>den</strong> Leistungsträger<br />
sein könnten. Man<br />
könne deren Entwicklung in ihrem<br />
bisherigen Umfeld nicht einfach auf<br />
unsere Standortbedingungen und<br />
Ökosysteme übertragen. Neben<br />
Bo<strong>den</strong>- und Wetterverhältnissen<br />
müsse die unterschiedliche Fauna<br />
und Flora berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
„Wir brauchen Praxisanbauversuche<br />
auf Flächen mit unterschiedlichen<br />
Standortbedingungen. Nur so<br />
können wir die richtigen Entschei-<br />
dungen treffen und Handlungsempfehlungen<br />
geben“, erläutert<br />
der Weilheimer Revierförster. „Hier<br />
wird die Fläche bei Marnbach Er-<br />
kenntnisse liefern, die auch überregional<br />
Bedeutung haben. <strong>Das</strong> ist<br />
ein wichtiger Mosaikstein im bayernweiten<br />
Gesamtbild.“ Der Privatwaldbesitzer<br />
ermögliche mit seiner<br />
Investition, dass die Entwicklung<br />
der gesetzten Bäume genau beobachtet<br />
und dokumentiert wer<strong>den</strong><br />
könne. Die gewonnenen Daten und<br />
praktischen Erfahrungen wer<strong>den</strong><br />
so in die überregionale Auswertung<br />
einfließen und <strong>den</strong> allgemeinen<br />
Kenntnisstand verbessern.<br />
Ein solcher Test im Waldbau sei<br />
aber mit anderen Tests nicht vergleichbar.<br />
„Wir lernen während<br />
des Wachstums von jungen Bäumen<br />
und beobachten deren Anwuchserfolg<br />
und Entwicklung.<br />
Erfahrungen mit mächtigen und<br />
die Waldgesellschaft prägen<strong>den</strong><br />
Bäumen wer<strong>den</strong> wir erst in Jahrzehnten<br />
haben. Es wird also auch<br />
Jahrzehnte dauern, bis man erkennen<br />
kann, welche Kandidaten sich<br />
am besten <strong>für</strong> welche Standorte<br />
eignen.“ Die heute noch winzigen<br />
Setzlinge im Wald bei Marnbach<br />
sind damit Teil eines Projekts, das<br />
an die nächsten Generationen<br />
weitergegeben wird. Ein neues<br />
Kapitel Waldbaugeschichte hat begonnen.<br />
kp<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 5
Far Away – der neue Song von Whale City<br />
Energiegela<strong>den</strong>e Verletzlichkeit<br />
Rott | Am ersten Freitag des Februars<br />
<strong>2021</strong> war Release-Day von<br />
„Far Away“. <strong>Das</strong> Echo bislang?<br />
„Mega! Bis jetzt der Song mit der<br />
besten Resonanz. Wir bekommen<br />
nicht nur aus Deutschland enorm<br />
positives Feedback, sondern auch<br />
aus Norwegen und <strong>den</strong> USA.<br />
Lustigerweise mel<strong>den</strong> sich sogar<br />
Menschen aus Mexiko und Brasilien<br />
bei uns“, sagt Sänger, Gitarrist<br />
und Songschreiber Andi Görlitz<br />
über die neue Single von Whale<br />
City, deren Wirkung gleichermaßen<br />
mitreißend wie nach<strong>den</strong>klich<br />
beim Zuhörer ankommt. Denn der<br />
englischsprachige Pop-Rock-Song<br />
handelt inhaltlich von einem eher<br />
traurigen, aber auch allgegenwärtigen<br />
Thema: Von Menschen, die<br />
selbst- oder unverschuldet sich<br />
zurückziehen, ein isoliertes Leben<br />
führen, an Depressionen lei<strong>den</strong>.<br />
Der Ausweg aus einer solchen<br />
Situation? Mühsam, aber nicht<br />
aussichtslos, wie im neuen Song<br />
klangvoll suggeriert wird. „Wir<br />
wollen mit ‚FarAway‘<br />
ein Gefühl transportieren,<br />
das seit Monaten<br />
bei uns allen innewohnt:<br />
Sehnsucht<br />
nach Lebensfreude.“<br />
Aufgrund Corona bekommt<br />
dieser „hoffnungsvolle<br />
Aufschrei<br />
aus der Einsamkeit“<br />
in der Tat doppelt<br />
Gewicht. Zwar betont<br />
Andi Görlitz<br />
ausdrücklich, dass er<br />
und seine Bandkollegen<br />
– Schlagzeuger Juri Jangl aus<br />
Landsberg am Lech sowie Bassist<br />
und Keyboarder Michael Eichele<br />
aus Dießen-Bischofsried – grundsätzlich<br />
sehr positiv gestimmte<br />
Menschen sind. Die Pandemiemaßnahmen,<br />
die der gesamten<br />
Kulturbranche vor ziemlich genau<br />
einem Jahr <strong>den</strong> Stecker gezogen<br />
haben, gehen <strong>den</strong>noch nicht spurlos<br />
an <strong>den</strong> Dreien vorbei. „Live zu<br />
spielen ist einer der Hauptgründe,<br />
warum man eine Band gründet.<br />
Man will eigene Songs schreiben,<br />
sie <strong>den</strong> Leuten präsentieren und<br />
Juri Jangl (v.l.), Andi Görlitz und Michael Eichele.<br />
einfach gemeinsam eine gute Zeit<br />
haben – das geht uns brutal ab.“<br />
Videodreh am<br />
Sylvensteinspeicher<br />
Hinzu kommt, dass Berufsmusiker<br />
wie Görlitz, Jangl und Eichele von<br />
ihrer Musik leben, „wir ohne Millionen<br />
von Streams nur über Ticketverkäufe<br />
<strong>für</strong> Live-Auftritte Geld<br />
verdienen können“. Der Plan <strong>für</strong><br />
die kommen<strong>den</strong> Wochen und Monate<br />
deshalb: Digitale Live-Konzerte.<br />
„Wir wer<strong>den</strong> unsere Fans<br />
über genaue Termine auf unseren<br />
Social-Media-Kanälen auf dem<br />
Laufen<strong>den</strong> halten und<br />
freuen uns über je<strong>den</strong>,<br />
der sich dann ein Ticket<br />
kauft und uns damit<br />
unterstützt.“ Whale<br />
City freut sich aber<br />
auch über all jene,<br />
„die unsere Beiträge<br />
bei Facebook und Instagram<br />
liken und kommentieren,<br />
die unsere<br />
Songs streamen und in<br />
ihre Playlists packen“.<br />
<strong>Das</strong> bringt der Band<br />
zwar finanziell nichts,<br />
zeigt aber, „dass wir mit unserer<br />
Musik die Menschen erreichen“.<br />
Bei „Far Away“ gelingt dieses „Erreichen“<br />
nicht nur durch Anhören<br />
des Songs. Auch das Musikvideo<br />
dazu ist schlichtweg genial. Und<br />
wurde nahezu ausschließlich mit<br />
Protagonisten aus dem Schongauer<br />
Altlandkreis umgesetzt. Videoproduzent<br />
Felix Pitscheneder<br />
sowie Lichtdesigner Manuel Raab<br />
stammen – wie Andi Görlitz auch –<br />
aus Rott am Lech. „Wir sind da<br />
mittlerweile ein eingespieltes<br />
Team.“ Die Hauptrolle im Clip<br />
spielt dagegen Florian „Flossn“<br />
Schilcher aus Peiting. „Nicht nur<br />
ein cooler, gutaussehender Typ,<br />
sondern auch jemand, dem wir<br />
es zugetraut haben, unsere Idee<br />
eines Einsiedlers schauspielerisch<br />
umzusetzen“, sagt Andi Görlitz,<br />
der mit dem Endergebnis nach<br />
zwei intensiven Drehtagen mehr<br />
als zufrie<strong>den</strong> ist, sogar von „Erwartungen<br />
übertroffen“ spricht.<br />
Dazu beigetragen hat auch eine<br />
geniale Landschaft. „Wir haben<br />
das große Glück, dass die Familie<br />
unseres Drummers Juri an der<br />
Grenze zu Österreich – am Achenpass<br />
zwischen Sylvensteinspeicher<br />
und Tegernsee – eine Hütte besitzt,<br />
die über 1 200 Jahre alt ist.<br />
Dorthin ziehen wir uns immer mal<br />
wieder zurück, verbringen privat<br />
Zeit miteinander und machen Musik.<br />
Schon oft hatten wir darüber<br />
gesprochen, die Location und die<br />
beeindruckende Landschaft drumherum<br />
in einem Video in Szene zu<br />
setzen.“<br />
„Begreifen die Zeit<br />
als Chance“<br />
Wesentlich aufwändiger als der<br />
Videodreh war letztlich das Schreiben,<br />
Texten, Proben und Aufnehmen<br />
des neuen Songs. „Wir sitzen<br />
nie mit einer Stoppuhr da,<br />
daher ist das schwer, in Stun<strong>den</strong><br />
zu fassen“, sagt Andi Görlitz, der<br />
von einem Prozess „über mehrere<br />
Wochen und Monate“ spricht:<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong>
Die Idee, der erste Mix, die Rücksprache<br />
mit dem Produzenten, die<br />
Einarbeitung von Veränderungen,<br />
der Griff zum Instrument, die zahlreichen<br />
„Live-Auftritte“ im Bandraum,<br />
die wiederum weitere Änderungen<br />
nach sich ziehen – und<br />
schließlich in die finale Produktion<br />
mit einfließen. Letztlich hat sich<br />
die harte Arbeit ausgezahlt. „Weil<br />
wir alle sehr happy sind mit dem<br />
Resultat“, sagt Andi Görlitz. <strong>Das</strong><br />
sind auch die Fans aus Rott, Bayern,<br />
Deutschland und der Welt, die<br />
sich natürlich nicht weniger nach<br />
Live-Konzerten mit guter Musik<br />
sehnen. Und sogar auf weitere,<br />
unter die Haut gehen<strong>den</strong> Whale<br />
City-Songs hoffen dürfen? „Wir<br />
begreifen die aktuelle Zeit als<br />
Chance, uns in vielen Bereichen<br />
noch besser aufzustellen, auch<br />
innovativ zu <strong>den</strong>ken. So wer<strong>den</strong><br />
wir zeitnah nicht nur unser erstes<br />
virtuelles Konzert geben.“ Andi,<br />
Juri und Michael haben die vergangenen<br />
Monate genutzt, um<br />
intensiv an weiteren, neuen Songs<br />
zu arbeiten. „Dabei sind viele tolle<br />
Nummern entstan<strong>den</strong>, die nur<br />
darauf warten, veröffentlicht zu<br />
wer<strong>den</strong>.“ Insofern dürfen die Fans<br />
von Whale City gespannt sein, was<br />
auf diese „energiegela<strong>den</strong>e Verletzlichkeit“<br />
namens „Far Away“<br />
folgen wird.<br />
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Beim Videodreh: Juri Jangl,<br />
Andi Görlitz, Michael Eichele<br />
und bunte Luftballons vor<br />
der 1 200 Jahre alten Hütte.<br />
Florian Schilcher (v.l.), Felix<br />
Pitscheneder und Manuel<br />
Raab in der Hütte, zwischen<br />
Achenpass und Sylvensteinspeicher<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 7
8 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Die Tourismusexpertin<br />
Der Hohe Peißenberg bildet das Zentrum des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s und<br />
war somit – trotz Eiseskälte – der ideale Ort <strong>für</strong> das Fotoshooting<br />
mit Tourismusexpertin Susanne Lengger.<br />
Foto: Felix Baab<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 9
Schongau | Der Tourismusverband<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> mit Sitz in Schongau<br />
wird heuer 50, ist damit ähnlich alt<br />
wie seine Geschäftsführerin: Susanne<br />
Lengger, 48, aufgewachsen<br />
in Unterhausen bei Weilheim, seit<br />
1993 wohnhaft in Peißenberg, verheiratet<br />
und Mutter zweier Kinder,<br />
übt diesen verantwortungsvollen<br />
Posten bereits seit 25 (!) Jahren aus.<br />
„Als ich mich auf diese Stelle beworben<br />
hatte, war ich gerade mal<br />
23 und mit dem Studium noch gar<br />
nicht fertig.“ Umso überraschender<br />
war <strong>für</strong> sie die Zusage, und umso<br />
schöner sind die Erinnerungen an<br />
diese Zeit. <strong>Das</strong> Internet zum Beispiel<br />
steckte noch in <strong>den</strong> Kinderschuhen.<br />
„Wir haben damals eine erste eigene<br />
Mailadresse bekommen, auf<br />
die wir nur über einen PC zugreifen<br />
konnten, und das auch nur einmal<br />
die Woche machten.“ Seither hat<br />
sich verdammt viel getan. Nicht nur<br />
technisch. Im großen Interview auf<br />
der Roten Couch spricht die Diplom-Betriebswirtin<br />
(FH) <strong>für</strong> Tourismus<br />
über massive Umsatzeinbrüche<br />
aufgrund Corona, das immer<br />
wichtigere Thema „Besucherlenkung“,<br />
<strong>den</strong> wohl berühmtesten Urlaubsgast,<br />
Tourismus als Indikator<br />
<strong>für</strong> eine funktionierende Region im<br />
Allgemeinen und die Tatsache, dass<br />
sie und ihre fünf Mitarbeiter immer<br />
<strong>für</strong> zwei Seiten agieren: Urlauber<br />
und Einheimische.<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Frau Lengger, was zeichnet <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
als Urlaubsregion aus?<br />
Bei uns in der Region ist es ein<br />
bisschen ruhiger, herrscht weniger<br />
Trubel, was als Gegenpol zum Höher,<br />
Schneller und Weiter im Alltag<br />
vieler Menschen ein großes Qualitätsmerkmal<br />
ist, nicht nur zur Corona-Zeit.<br />
Gerade im vergangenen<br />
Jahr haben wir aus benachbarten<br />
Regionen immer wieder mitbekommen,<br />
welch Schwierigkeiten<br />
Massenanstürme bereiten – die<br />
Natur kann nicht mehr geschützt<br />
wer<strong>den</strong>, die Infrastruktur stößt an<br />
ihre Grenzen, die Einheimischen<br />
haben das Gefühl, regelrecht erdrückt<br />
zu wer<strong>den</strong>. Wer dagegen<br />
hier mal eine Stunde spazieren und<br />
sich in aller Ruhe auf einer Bank<br />
niederlassen möchte, kann dies oft<br />
tun, ohne auch nur einem Menschen<br />
zu begegnen. Insofern ist<br />
der <strong>Pfaffenwinkel</strong> eine wunderbare<br />
Region, um Kraft zu tanken und abzuschalten.<br />
Der Tourismusverband <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
wurde 1971 gegründet?<br />
Ganz genau. Damals noch als<br />
Frem<strong>den</strong>verkehrsverband des<br />
Schongauer Landes, der im Zuge<br />
der Gebietsreform 1972, also nur<br />
ein Jahr später, um <strong>den</strong> Weilheimer<br />
Altlandkreis vergrößert und<br />
ein paar Jahre später zum Tourismusverband<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> umbenannt<br />
wurde. Es war damals einer<br />
der ersten Zusammenschlüsse auf<br />
Landkreisebene in ganz Oberbayern<br />
– und war in erster Linie eine<br />
zentrale Anlaufstelle <strong>für</strong> Gäste, die<br />
sich über uns als Urlaubsregion<br />
informieren wollten, hat aber auch<br />
wesentlich zur Entwicklung des<br />
Tourismus und der touristischen<br />
Angebote in der Region beigetragen.<br />
Heute fungieren wir als kommunaler<br />
Zweckverband <strong>für</strong> alle<br />
Gemein<strong>den</strong> im Landkreis Weilheim-Schongau,<br />
kümmern uns<br />
um die Entwicklung des Tourismuses<br />
und der Region insgesamt.<br />
Die Urlauber selbst können sich<br />
dagegen online und vor Ort informieren.<br />
Wo genau?<br />
Infos zum Thema Urlaub im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
gibt es in allen Rathäusern<br />
des Landkreises Weilheim-<br />
Schongau. Eine eigene Tourist<br />
Information gibt es in <strong>den</strong> Orten<br />
Schongau, Peiting, Weilheim, Penzberg,<br />
Iffeldorf, Bernried, Bernbeuren,<br />
Prem, Rottenbuch, Böbing,<br />
Hohenpeißenberg, Steinga<strong>den</strong> und<br />
Bad Bayersoien.<br />
Welches konkrete Ziel verfolgen Sie<br />
mit dem Tourismusverband <strong>Pfaffenwinkel</strong>?<br />
Stimmungsvoller Ausblick: Susanne Lengger im Gespräch mit „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes Schelle.<br />
Die Attraktivität unserer Region in<br />
<strong>den</strong> vier Bereichen „Natur spüren“,<br />
„in die Kultur eintauchen“,<br />
„Verweilen“ und „Genießen“ zu<br />
sichern, weiterzuentwickeln und in<br />
Wert zu setzen. Und zwar in gleichem<br />
Maße <strong>für</strong> Gäste und Einheimische.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Der Fokus liegt bei uns nie in erster<br />
Linie auf dem auswärtigen Gast,<br />
dem klassischen Urlauber, sondern<br />
auch immer auf <strong>den</strong> Bedürfnissen<br />
der Einheimischen. Wir legen<br />
großen Wert darauf, dass durch<br />
neue Maßnahmen, zum Beispiel<br />
durch die Ausarbeitung eines neuen<br />
Wander- oder Radwegenetzes,<br />
immer beide Seiten profitieren.<br />
Damit gewährleisten wir, dass unsere<br />
Region nicht nur <strong>für</strong> Urlauber<br />
interessant, sondern auch <strong>für</strong> Einheimische<br />
sehr lebenswert ist.<br />
Welche Aufgaben hat der Tourismusverband<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> im Detail<br />
zu erfüllen?<br />
Wir betreiben ein zentrales Reservierungssystem<br />
<strong>für</strong> unsere Gastgeber<br />
und unterstützen sie bei<br />
der Digitalisierung. Wir betreiben<br />
aktives Marketing auf regionaler<br />
und überregionaler Ebene, sind <strong>für</strong><br />
Pressearbeit genauso wie <strong>für</strong> die<br />
Produktion von Flyern, Broschüren<br />
und <strong>Magazin</strong>en verantwortlich. Wir<br />
entwickeln touristische Produkte<br />
wie Wander- und Radangebote,<br />
legen Wert auf Barrierefreiheit,<br />
besuchen Messen wie die „Free“ in<br />
München oder die „CMT“ in Stuttgart<br />
und versuchen immer wieder<br />
Trends aufzugreifen, die zu unserer<br />
Region passen. Zum Beispiel<br />
eine kostenfreie ÖPNV-Nutzung<br />
<strong>für</strong> Gäste sowie die Einführung der<br />
„KönigsCard“. Wichtiger Baustein<br />
<strong>für</strong> uns ist dabei das Netzwerken –<br />
dass wir möglichst alle Gemein<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong> Landkreis, sowie alle<br />
Menschen, die hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
direkt oder indirekt vom Tourismus<br />
leben, bei neuen Ideen und<br />
Ausarbeitungen von Konzepten mit<br />
ins Boot holen und auf <strong>den</strong>selben<br />
Nenner bringen. Nur gemeinsam<br />
können wir unsere Region weiterentwickeln.<br />
Sie nennen „<strong>Pfaffenwinkel</strong>“ und<br />
Landkreis „Weilheim-Schongau“ oft<br />
in einem Atemzug. Dabei reicht der<br />
Begriff ursprünglich betrachtet über<br />
die Landkreisgrenzen hinaus?<br />
<strong>Das</strong> Einzugsgebiet unseres Tourismusverbandes<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> ist<br />
tatsächlich die exakte Grenze des<br />
Landkreises Weilheim-Schongau<br />
plus die Gemeinde Bad Bayersoien.<br />
Historisch betrachtet beinhaltet<br />
der Begriff <strong>Pfaffenwinkel</strong>, der<br />
schon im 18. Jahrhundert entstan<strong>den</strong><br />
ist und die gesamte Region mit<br />
ihren vielen Kirchen und Klöstern<br />
umfasst, auch Gebiete außerhalb<br />
unserer Landkreisgrenze, <strong>für</strong> die<br />
wir als Tourismusverband nicht<br />
zuständig sind. Zum Beispiel Ettal<br />
und Benediktbeuern.<br />
Betrachten wir <strong>den</strong> Landkreis Weilheim-Schongau<br />
als Wirtschaftsstandort:<br />
Welchen prozentualen<br />
Anteil macht der Tourismus aus?<br />
Der Tourismus leistet einen relativen<br />
Beitrag zum Primäreinkommen<br />
von 2,4 Prozent. <strong>Das</strong> ist<br />
nicht ganz wenig, aber auch nicht<br />
berauschend viel. Im Landkreis<br />
Starnberg liegt der Wert mit 1,8<br />
Prozent etwas unter unserem. <strong>Das</strong><br />
Tölzer Land verzeichnet 3,7 Prozent,<br />
die Zugspitzregion 16,4 Prozent.<br />
Oberbayernweit gesehen liegt der<br />
Tourismus-Anteil am Primäreinkommen<br />
bei 4,1 Prozent. Man kann<br />
sagen: Der Tourismus ist <strong>für</strong> unseren<br />
Landkreis ein wichtiger Faktor,<br />
vor allem aber lebt unsere Region<br />
von einem sehr vielfältigen Branchenmix.<br />
Wie viele Menschen in Weilheim-<br />
Schongau leben vom Tourismus?<br />
Umgerechnet bedeutet das, dass<br />
rechnerisch etwa 3 220 Vollzeitarbeitskräfte<br />
vom Tourismus leben<br />
könnten. Ganz viele, zum Beispiel<br />
in Bäckereien, Metzgereien, Wirtshäusern<br />
und Restaurants, leben
aber nur anteilig vom Tourismus<br />
oder profitieren indirekt von ihm.<br />
Ein Großteil der Kun<strong>den</strong> dort sind<br />
zwar Einheimische, aber eben<br />
auch immer wieder Touristen.<br />
Letztlich hat der Tourismus auf fast<br />
alle Lebensbereiche positive Auswirkungen.<br />
In strukturschwachen<br />
Regionen, wo es keinen Tourismus<br />
gibt, wird es in vielen Dörfern leer,<br />
die Bevölkerung dort schwindet,<br />
der Einzelhandel geht kaputt, es<br />
gibt keine Gaststätten mehr. Insofern<br />
ist der hiesige Tourismus, auch<br />
wenn er nur einen kleinen Teil unserer<br />
Gesamtwirtschaft ausmacht,<br />
ein enorm wichtiger Indikator <strong>für</strong><br />
eine funktionierende Region im<br />
Allgemeinen.<br />
Wäre da nicht diese leidige Pandemie.<br />
Wie stark waren die Umsatzeinbrüche<br />
aufgrund Corona?<br />
Allein im <strong>März</strong> und <strong>April</strong> 2020<br />
haben wir im <strong>Pfaffenwinkel</strong> 21<br />
Millionen Euro an touristischen<br />
Umsätzen verloren. Hochgerechnet<br />
auf das ganze Jahr – die finalen,<br />
genauen Zahlen, sind leider noch<br />
nicht bekannt – rechnen wir mit<br />
einem Umsatzverlust von rund 50<br />
Millionen Euro. Damit gemeint sind<br />
allerdings nur die direkten touristischen<br />
Umsätze, nicht die Vorleistungen<br />
wie beispielsweise die<br />
Frühstückssemmeln, die das Hotel<br />
beim örtlichen Bäcker bezieht. Und<br />
auch nicht die aus dem Gastro-<br />
Gewerbe, die durch Einheimische<br />
getätigt wer<strong>den</strong> und das speziell<br />
um Weihnachten herum extrem<br />
hart getroffen wurde. Insofern sind<br />
die Verluste <strong>für</strong> die Branche noch<br />
erheblich höher anzusetzen.<br />
Wie viele Urlauber haben <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
früher, wie viele 2019 und<br />
wie viele 2020 besucht – also weit<br />
vor, unmittelbar vor und während<br />
Corona?<br />
1975 hatten wir um die 700000<br />
Übernachtungen. Mitte der 1990er<br />
auch schon 1,1 Millionen – das war<br />
nach dem Mauerfall, als sehr viele<br />
Ostdeutsche gezielt <strong>den</strong> Westen<br />
erkundet haben. Bis Pandemie-<br />
Beginn hat sich die Zahl auf rund<br />
800 000 Übernachtungen eingependelt,<br />
was rund 220 000 Gästen<br />
pro Jahr entspricht. Im Corona-Jahr<br />
2020 mussten wir einen Rückgang<br />
von rund 23 Prozent bei <strong>den</strong> Übernachtungen<br />
verzeichnen.<br />
Für <strong>2021</strong> sehen die Prognosen ähnlich<br />
düster aus. Sind viele Existenzen<br />
bedroht?<br />
Im Sommer konnte nach der Flaute<br />
im ersten Lockdown noch einiges<br />
gerettet wer<strong>den</strong>, weil sich viele<br />
Menschen <strong>für</strong> Urlaub Dahoam<br />
entschie<strong>den</strong> haben, auch bei uns<br />
nahezu alle Betten voll waren über<br />
die warme Jahreszeit. Da ging es<br />
auch in der Gastronomie verhältnismäßig<br />
ganz gut. Aber jetzt, seit<br />
Beginn des zweiten Lockdowns, ist<br />
ganz entschei<strong>den</strong>d: Bekommen die<br />
Gastronomen tatsächlich das vom<br />
Staat angekündigte Hilfspaket in<br />
Höhe von 75 Prozent ihres Umsatzes<br />
vom Vorjahr <strong>für</strong> die geschlossenen<br />
Monate? Und wie lange dauert der<br />
Lockdown noch an? Bislang ist von<br />
<strong>den</strong> November- und Dezemberhilfen<br />
bei vielen noch nichts oder nur<br />
wenig angekommen. Sollte das<br />
so bleiben, wer<strong>den</strong> viele Betriebe<br />
massive Probleme bekommen. Allen<br />
voran die, die unmittelbar vor<br />
der Krise investiert haben.<br />
Lebt der hiesige Tourismus grundsätzlich<br />
mehr von Tages- oder Übernachtungsgästen?<br />
Ganz klar von Tagesgästen, von <strong>den</strong>en<br />
wir rund sechs Millionen pro<br />
Jahr haben, was uns einen Umsatz<br />
von mehr als 120 Millionen Euro<br />
beschert. Der Umsatz bei Übernachtungsgästen<br />
lag vor Corona<br />
bei rund 85 Millionen Euro.<br />
Woher kommen die Übernachtungsgäste?<br />
91,5 Prozent aller Gäste, das war<br />
auch vor Corona schon so, kommen<br />
aus Deutschland. Die Hälfte<br />
davon aus Bayern, die meisten<br />
anderen aus Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
und Nordrhein-Westfalen – also<br />
<strong>den</strong> bevölkerungsstärksten Bundesländern.<br />
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Außenbereich in handwerklicher Weise selbst.<br />
wir unsere Möbelkollektion <strong>für</strong> <strong>den</strong> Innen- und<br />
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In eigenen Werkstätten entwerfen und fertigen<br />
nach telefonischer Vereinbarung.<br />
Besuch unserer Ausstellung<br />
Der berühmteste Urlaubsgast, der je<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> verweilte?<br />
<strong>Das</strong> ist eine schwierige Frage, da<br />
wir aus Diskretionsgrün<strong>den</strong> vieles<br />
nicht mitbekommen. Was wir<br />
wissen: Michail Gorbatschow,<br />
Frie<strong>den</strong>snobelpreisträger und ehemaliger<br />
Staatspräsi<strong>den</strong>t der damaligen<br />
Sowjetunion, war 1992 mit<br />
seiner Frau in der Wies und hat im<br />
Landgasthof Moser aus dem Fenster<br />
im zweiten Stock gewunken.<br />
Leider befindet sich der <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
nicht direkt an <strong>den</strong> bayerischen<br />
Alpen. Wie sehr blutet Ihnen<br />
das Herz, international bekannte<br />
Markenzeichen wie Zugspitze oder<br />
Königsschlösser nicht direkt vor der<br />
eigenen Haustüre als Touristen-Magnet<br />
zu haben?<br />
Formgebung wider – langlebig und zeitlos.<br />
spiegelt sich in der klaren, konsequenten<br />
Unsere Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> geradliniges Design<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 11
Wir haben mit der Wieskirche ein<br />
international bekanntes UNESCO<br />
Weltkulturerbe, was es in <strong>den</strong><br />
Nachbarregionen nicht gibt. Und<br />
andere wichtige Sehenswürdigkeiten<br />
wie die Königsschlösser sind,<br />
auch wenn sie nicht auf unserer<br />
Flur stehen, trotzdem zum Greifen<br />
nahe. Insofern sind wir mit unserer<br />
Lage nicht unzufrie<strong>den</strong>. Gerade<br />
wenn man die Probleme bei unseren<br />
Nachbarn sieht, die durch die<br />
hohen Besucherzahlen im Moment<br />
entstehen.<br />
Wie gefährlich ist beim Thema<br />
„Massenanstürme“ Social Media?<br />
Immer mehr Fotos von Naturschätzen<br />
machen im Netz die Runde,<br />
locken Tagesausflügler aus großen<br />
Städten an Orte, die ihnen vor wenigen<br />
Jahren noch nicht bekannt<br />
waren.<br />
Die Schleierfälle dienen hier<strong>für</strong> als<br />
gutes Beispiel. Sie gehören neben<br />
anderen, zum Beispiel der Pähler<br />
Schlucht, zu unseren größten<br />
Natur-Sehenswürdigkeiten. Beide<br />
Orte haben wir bewusst noch nie<br />
beworben. Und trotzdem zählen<br />
sie zu <strong>den</strong> meistbesuchtesten Natur-Orten<br />
unserer Region. Einerseits,<br />
weil sie bei Einheimischen<br />
sehr beliebt und seit jeher bekannt<br />
sind. Andererseits aber auch, weil<br />
sich im Netz mittlerweile die abenteuerlichsten<br />
Bilder fin<strong>den</strong> lassen<br />
– von Menschen, die auf <strong>den</strong><br />
Schleierfällen oder in der Pähler<br />
Schlucht herumklettern, sich dadurch<br />
sogar in Lebensgefahr begeben<br />
und obendrein sich an Stellen<br />
aufhalten, wo es aus Naturschutzgrün<strong>den</strong><br />
verboten ist. Insofern ist<br />
das Thema Besucherlenkung eine<br />
riesengroße Herausforderung, die<br />
auch auf uns, die ruhigere Region,<br />
immer stärker zukommen wird.<br />
Wie sieht Ihr persönlicher Arbeitsalltag<br />
als Geschäftsführerin<br />
des Tourismusverbandes <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
aus?<br />
Es gibt eigentlich keinen Tag, der<br />
wie der andere ist. Sehr viel Kommunikation<br />
via Telefon, E-Mail und<br />
in persönlichen Gesprächen. Aber<br />
auch zahlreiche Sitzungen, Vor-<br />
Ort-Termine sowie kreative Arbeit,<br />
zum Beispiel das Herausgeben<br />
unserer <strong>Magazin</strong>e, prägen meinen<br />
beruflichen Alltag. Da ich, seit<br />
ich Mutter bin, nicht mehr Vollzeit<br />
arbeite, sind Handy und Laptop<br />
besonders wichtig <strong>für</strong> mich, um<br />
trotzdem immer greifbar zu sein.<br />
Für wie viele Mitarbeiter?<br />
Insgesamt arbeiten wir mit sechs<br />
Mitarbeitern, die meisten sind in<br />
Teilzeit bei uns. Unsere Büros befin<strong>den</strong><br />
sich in Schongaus Altstadt,<br />
Bauerngasse 5.<br />
Wie seid Ihr finanziell aufgestellt?<br />
Wir haben eine Verbandsumlage<br />
von 387 000 Euro zur Verfügung,<br />
die zu zwei Dritteln vom Landkreis<br />
und zu einem Drittel von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
kommt. Zusätzlich gibt’s<br />
noch Geld aus Beträgen, die wir<br />
selbst erwirtschaften. Zum Beispiel<br />
durch <strong>den</strong> Anzeigenverkauf<br />
<strong>für</strong> unser <strong>Magazin</strong> „Landurlaub“.<br />
Außerdem können wir, je nach<br />
Projekt, auch auf Fördermittel wie<br />
beispielsweise aus dem Leader-<br />
Programm zurückgreifen.<br />
Reicht das Budget aus, um <strong>den</strong><br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> Schritt <strong>für</strong> Schritt attraktiver<br />
zu machen?<br />
Mehr Geld und Personal könnte<br />
man immer gebrauchen. Aber<br />
wir haben von Beginn an gelernt,<br />
sparsam mit unseren zur Verfügung<br />
stehen<strong>den</strong> Mitteln umzugehen<br />
– und das Beste daraus zu machen.<br />
Natürlich wäre es manchmal<br />
schöner, einfach mal 10 000 Euro<br />
in die Hand nehmen zu können<br />
und diese in eine Kampagne zu investieren.<br />
Da schaut man durchaus<br />
auch neidisch auf andere oberbayerische<br />
Regionen, die eigene<br />
Produktmanager nur <strong>für</strong>s Radeln<br />
haben. Aber in Summe gesehen<br />
sind wir zufrie<strong>den</strong> damit, wie es<br />
ist, und können durchaus einiges<br />
<strong>für</strong> die Region bewegen.<br />
Der schönste Wanderweg im <strong>Pfaffenwinkel</strong>?<br />
Sicherlich der bekannteste ist der<br />
König-Ludwig-Weg, der vom Starnberger<br />
See, quer durch unser Gebiet,<br />
bis nach Füssen führt. Unsere<br />
drei Pilgerweg-Schleifen durch<br />
<strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>, deren zentraler<br />
Ausgangspunkt auf dem Hohen<br />
Peißenberg liegt, zählen zu <strong>den</strong><br />
Wander-Highlights in unserer Region.<br />
Aber es gibt auch viele kleine,<br />
weniger bekannte Highlights wie<br />
die Betbichlrunde in Antdorf.<br />
Und wie sieht es in Sachen Radwege<br />
aus?<br />
Es gibt viele bekannte Fernradwege,<br />
die durch unsere Landschaft<br />
führen. Zum Beispiel der Ammer-<br />
Amper-Radweg, die Romantische<br />
Straße oder der Bo<strong>den</strong>see-<br />
Königssee-Radweg. Besonders<br />
schön finde ich die Strecke entlang<br />
des „Sachsenrieder Bähnle“, von<br />
Schongau nach Kaufbeuren.<br />
Beim Wandern und Radeln stößt<br />
man auch immer wieder auf Sehenswürdigkeiten.<br />
Die beliebtesten<br />
Besucherattraktionen im <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
vom UNESCO Weltkulturerbe,<br />
der Wieskirche, mal abgesehen?<br />
Die Wieskirche ist tatsächlich unsere<br />
klare Nummer eins. Gefolgt vom<br />
Hohen Peißenberg mit Wallfahrtskirche,<br />
Wetterstation und dem<br />
Ausgangspunkt <strong>für</strong> die drei Pilger-<br />
Wander-Wege „Heilige Landschaft<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>“. Dem Märchenwald<br />
in Schongau. Den namhaften Gewässern<br />
Starnberger See, Ammersee<br />
und Osterseen. Dem Buchheim<br />
Museum in Bernried. Dem Campendonk-Museum<br />
in Penzberg.<br />
Sowie <strong>den</strong> Klosterdörfern Wessobrunn,<br />
Steinga<strong>den</strong>, Rottenbuch,<br />
Polling und Bernried.<br />
Zwischen Wallfahrtskirche und Wetterstation: Der Ausgangspunkt dreier<br />
beliebter Pilgerweg-Schleifen durch <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Was hat der <strong>Pfaffenwinkel</strong> kulinarisch<br />
zu bieten?<br />
Von Top-Restaurants an Seen bis<br />
hin zum beschaulichen Bauernhofcafé<br />
mit selbstgemachten Kuchen<br />
ist <strong>für</strong> je<strong>den</strong> was dabei. Wir versuchen<br />
neben <strong>den</strong> Gastronomiebetrieben<br />
auch die kulinarischen<br />
Produkte aus unserer Region in<br />
<strong>den</strong> Vordergrund zu rücken. Zum<br />
Beispiel im Rahmen einer kulinarischen<br />
Rundtour, die wir in unserem<br />
<strong>Magazin</strong> beschreiben und die<br />
direkt an kulinarischen Genüssen<br />
regionaler Erzeuger vorbeiführt. Ob<br />
das der Hirsch vom Kreilhof ist, alpine<br />
Steinschafe aus Seeshaupt, ab<br />
Hof geerntetes Obst und Gemüse<br />
oder bayerische Tortilla-Chips – die<br />
kulinarischen Highlights sind bei<br />
uns extrem facettenreich.<br />
Wie gefragt ist in der Region Camping-Urlaub?<br />
Camping boomt seit Jahren. Wir<br />
haben Plätze in Rottenbuch, Peißenberg,<br />
Seeshaupt und Iffeldorf,<br />
darüber hinaus eine Reihe von<br />
Wohnmobil-Stellplätzen. In etwa<br />
90 000 Übernachtungen pro Jahr<br />
sind auf Camping zurückzuführen.<br />
Ähnlich beliebt dürfte Urlaub auf<br />
dem Bauernhof sein?<br />
<strong>Das</strong> ist seit vielen Jahren ein ganz<br />
wichtiges Angebot <strong>für</strong> Familien. Wir<br />
haben im Bauernhof-Bereich eine<br />
sehr hohe Qualität, mehrere Fünf-<br />
Sterne-Betriebe, und auch eine<br />
sehr gute Auslastung. Viele Gäste<br />
bleiben während ihres kompletten<br />
Aufenthalts auf <strong>den</strong> Höfen, weil da<br />
so viel geboten ist, es <strong>den</strong> ganzen<br />
Tag über nicht langweilig wird.<br />
Welcher Ort wird im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
am häufigsten von Urlaubern aufgesucht?<br />
Am meisten Besucher, teilweise bis<br />
zu 10 000 am Tag und rund 800 000<br />
im Jahr, kommen natürlich zur<br />
Wies. Die meisten Übernachtungen,<br />
280 000 pro Jahr, haben wir<br />
jedoch im beschaulichen Bernried<br />
am Starnberger See zu verbuchen.<br />
Dort gibt es zwar wenige, da<strong>für</strong> mit<br />
Kloster, Hotels und Präventions-,<br />
Kur- und Reha-Klinik umso größere,<br />
sehr beliebte Beherbergungsbetriebe.<br />
Was steht <strong>2021</strong> an Projekten an,<br />
um <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> attraktiver<br />
zu machen?<br />
Wir sind dabei, ein neues Konzept<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Freizeitradverkehr auszuarbeiten.<br />
Außerdem wer<strong>den</strong> wir die<br />
Umsetzung eines Natur-Tourismus-<br />
Konzepts <strong>für</strong> die Ammer weiter<br />
vorantreiben. Da geht es im Wesentlichen<br />
um Besucherlenkung in<br />
sensiblen Bereichen, wie beispielsweise<br />
der Ammerschlucht. Aber<br />
auch um die Angebotsentwicklung<br />
in <strong>den</strong> ortsnahen Erholungsräumen.<br />
Es gibt doch schon viele Radwege<br />
in der Region?<br />
Es geht darum, gemeinsam mit<br />
dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen,<br />
ein umfassendes Radwege-<br />
Konzept mit Tourenvorschlägen <strong>für</strong><br />
12 | <strong>altlandkreis</strong>
alle Radel-Typen zu entwickeln –<br />
Trekking, Gravel, Rennrad, Mountainbike.<br />
<strong>Das</strong> Konzept wird diesen<br />
Sommer fertig wer<strong>den</strong>. Die finale<br />
Umsetzung dauert dann sicherlich<br />
bis 2022 oder 2023 und erfordert<br />
sehr viele Absprachen mit Gemein<strong>den</strong>,<br />
Landwirtschaft, Privatgrundbesitzern,<br />
dem Naturschutz und<br />
vielen anderen. <strong>Das</strong> schwierigste<br />
an diesem Projekt wird sicherlich,<br />
ein Angebot <strong>für</strong> Mountainbiker im<br />
Konsens mit allen Interessensgruppen<br />
zu entwickeln. Zum Beispiel<br />
am Hohen Peißenberg.<br />
Haben Sie einen absoluten Geheim-<br />
Tipp <strong>für</strong> Einheimische?<br />
Ich kann nur jedem ans Herz legen,<br />
einfach mal einen anderen Landkreis-Teil<br />
zu besuchen. <strong>Das</strong>s der<br />
Penzberger nicht wie üblich über<br />
die A95 Richtung Alpen, sondern<br />
auch mal nach Bernbeuren fährt<br />
und beispielsweise durch die Feuersteinschlucht<br />
auf <strong>den</strong> Auerberg<br />
wandert. Oder sich der Premer das<br />
Campendonk-Museum in Penzberg<br />
anschaut. Viele Einheimische fahren<br />
<strong>für</strong> ihre Freizeitaktivitäten oft<br />
in die gleiche Richtung und wissen<br />
gar nicht, wie viele schöne Fleckerl<br />
und Sehenswürdigkeiten es in anderen<br />
Ecken ihres Landkreises gibt.<br />
Wo verbringen Sie persönlich am<br />
liebsten Ihre Freizeit?<br />
Sehr gerne zuhause auf der Terrasse,<br />
mit einem guten Buch in der<br />
Hängematte. Oder an einem unserer<br />
zahlreichen Seen – ich gehe<br />
sehr gerne schwimmen.<br />
Sie verreisen auch gerne, zum Teil<br />
weit über die Landkreisgrenzen hinaus?<br />
Mein Mann und ich sind immer<br />
schon viel verreist, allerdings so gut<br />
wie nie mit dem Flugzeug. Im Rahmen<br />
unserer Hochzeitsreise fuhren<br />
wir mit einem Pick-Up und Dachzelt<br />
nach Island. Später haben wir<br />
Wüsten-Reisen <strong>für</strong> uns entdeckt,<br />
waren vor der Geburt unserer Kinder<br />
öfter in Nordafrika und im Nahen<br />
Osten, zum Beispiel Libyen und<br />
Syrien, quasi überall dort, wo man<br />
jetzt aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong> nicht<br />
mehr hinfahren kann. Aber auch<br />
mit <strong>den</strong> Kindern waren wir mal<br />
länger in Marokko sowie viel im<br />
ost- und nordeuropäischen Raum.<br />
Ihre Kinder sind ziemlich erfolgreich<br />
im BMX-Sport?<br />
<strong>Das</strong> Hobby unserer Kinder gibt auch<br />
mir und meinem Mann sehr viel<br />
Struktur, weil wir da<strong>für</strong> im Sommer<br />
Wochenende <strong>für</strong> Wochenende unterwegs<br />
sind – zumindest war das<br />
bis Eintritt der Pandemie so. Ich engagiere<br />
mich da ehrenamtlich <strong>für</strong><br />
die Bayernliga-Koordination, mein<br />
Mann ist BMX-Trainer <strong>für</strong> <strong>den</strong> MC<br />
Peißenberg. Darüber hinaus bin ich<br />
in der Peißenberger Pfarreiengemeinschaft<br />
aktiv und spiele gerne<br />
Klavier.<br />
Ihr absolutes Lieblingsplatzerl im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>?<br />
Mir geht das Herz auf, wenn ich<br />
nach der Arbeit von Schongau<br />
über <strong>den</strong> Schlagberg nach Peißenberg<br />
fahre und von dort oben in<br />
die Weite schaue. Aber genauso,<br />
wenn ich in einem unserer gemütlichen<br />
Gasthöfe oder herrlichen<br />
Restaurants auf der Terrasse sitze<br />
und meinen Blick über einen See<br />
schweifen lasse. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />
die traumhafte Aussicht von Schönegg,<br />
vom Hohen Peißenberg oder<br />
Auerberg aus. Es sind diese vielen<br />
verschie<strong>den</strong>en Weitblicke in alle<br />
vier Himmelsrichtungen, die ich an<br />
unserer Region so sehr zu schätzen<br />
weiß.<br />
Und was wünschen Sie Urlaubern<br />
und Einheimischen <strong>für</strong> die nahe Zukunft<br />
– Corona wird uns sicherlich<br />
noch länger einschränken?<br />
<strong>Das</strong>s wir so gesund wie möglich<br />
durch diese Krise kommen. Und<br />
zwar in jeder Hinsicht. Nicht nur<br />
körperlich, sondern auch wirtschaftlich.<br />
Wir haben viele gute<br />
Betriebe, die nicht kaputtgehen<br />
dürfen.<br />
js<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 13
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Halblech | In ganz Deutschland gibt<br />
es nur einen einzigen Ort, der so<br />
heißt wie das Fest der Auferstehung<br />
Christi. Genau genommen<br />
handelt es sich um einen kleinen<br />
Ortsteil der ostallgäuer Gemeinde<br />
Halblech, der sich allerdings nur<br />
wenige Kilometer außerhalb des<br />
Schongauer Altlandkreises befindet:<br />
Der Weiler „Ostern“, vier Kilometer<br />
südlich von Prem. <strong>Das</strong> Bild<br />
des beschaulichen, ziemlich abseits<br />
gelegenen Dorfes ist schnell<br />
beschrieben: Drei Bauernhöfe, wovon<br />
noch zwei aktiv in Betrieb sind.<br />
Darüber hinaus zwei Wohnhäuser,<br />
unter anderem mit Ferienwohnung<br />
ausgestattet. Die Einwohnerzahl?<br />
„Um die zehn“, sagt Hubert<br />
Romeder, 77, Archivar aus Halblech,<br />
der immer wieder mal Anfragen<br />
von Medienvertretern aus<br />
Funk, Fernsehen und Print zu diesem<br />
namhaften Ortsteil bekommt.<br />
„Urkundlich erstmals erwähnt<br />
wurde der Weiler nach 1503“, sagt<br />
Romeder. Damals noch als „Zu Osteren“.<br />
Laut Romeder gibt es auch<br />
eine urkundliche Erwähnung aus<br />
dem Jahre 1523 mit „Ostrach“, ehe<br />
der Weiler 1535 wieder als „Zu Osteren“<br />
bezeichnet wurde. Erstmals<br />
urkundlich so benannt, wie der<br />
Ortsteil bis heute heißt, wurde er<br />
jedoch erst im Jahre 1611. Seither<br />
heißt Ostern tatsächlich so wie<br />
das bedeutendste Fest der Christen<br />
überhaupt. Nur die Frage nach<br />
dem warum, die lässt sich nicht<br />
ganz so einfach beantworten. „Wir<br />
wissen es schlichtweg nicht“, sagt<br />
Romeder, der sich immer wieder<br />
mit uralten Dokumenten rund um<br />
diesen Weiler auseinandergesetzt<br />
hat, mit Bewohnern sprach, und<br />
versuchte, historische Zusammenhänge<br />
herzustellen, um sinnige<br />
Schlüsse daraus zu ziehen. Alles<br />
vergeblich. „Es gibt keinen einzigen<br />
erforschten Hinweis darauf,<br />
warum ausgerechnet dieser Ortsteil<br />
hier in unserer Region Ostern<br />
heißt“, sagt er mit hörbarer Verzweiflung.<br />
Eine Anlehnung an das<br />
christliche Fest sei laut Romeder<br />
zwar nicht auszuschließen, ten-<br />
<strong>den</strong>ziell leite sich der Name jedoch<br />
eher von der Himmelsrichtung<br />
„Osten“ ab. Doch auch da<strong>für</strong> fehle<br />
letztlich ein endgültiger Beweis.<br />
„Weil meines Wissens nach um<br />
1500 noch gar nicht von Ost, Süd,<br />
West und Nord die Rede war.“<br />
Anno dazumal wurde vielmehr<br />
von Sonnaufgang (Osten), Mittag<br />
(Sü<strong>den</strong>), Sonnenuntergang (West)<br />
und Nacht (Nor<strong>den</strong>) gesprochen.<br />
Himmelsrichtung oder<br />
Auferstehung Christi?<br />
Auch längst verstorbene Historiker<br />
haben sich mit dem klangvollen<br />
Weiler auseinandergesetzt. Und<br />
auch damals schon anhand fehlender,<br />
stichhaltiger Anhaltspunkte<br />
spekulieren müssen über die Herleitung<br />
des Ortsnamens „Ostern“.<br />
Eine Version: Der Name stammt aus<br />
dem Mittelhochdeutschen, zwischen<br />
1050 und 1500 nach Christus<br />
gesprochen – damals könnte<br />
dieses „Ostern“ tatsächlich <strong>für</strong> „im<br />
Osten“, also „östlich“ gestan<strong>den</strong><br />
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Ostern auf einen Blick: Wer von Halblech<br />
aus Richtung Ilasbergsee fährt, bekommt<br />
<strong>den</strong> Weiler vollständig zu Gesicht.<br />
14 | <strong>altlandkreis</strong>
haben, was jedoch der Sonnenauf-<br />
und untergangs-Sprache zeitlich<br />
widersprechen würde. Es gibt<br />
auch die Theorie eines keltischen<br />
Opferplatzes, der sich oberhalb<br />
des Forggensees (Nähe heutigem<br />
Panoramastadel) befun<strong>den</strong> habe –<br />
und von dort aus betrachtet befindet<br />
sich der Weiler Ostern sehr<br />
wohl östlich davon. Eine weitere<br />
Vermutung: Früher soll „Ostern“<br />
nicht zu Halblech, sondern zum<br />
Ort Waltenhofen gehört haben.<br />
Wäre das kleine Waltenhofen bei<br />
Schwangau gemeint, befände sich<br />
der Weiler jedoch nördlich davon.<br />
Wäre das größere Waltenhofen bei<br />
Kempten gemeint, würde die Himmelsrichtung<br />
„Osten“ zwar perfekt<br />
ins geographische Landschaftsbild<br />
passen – allerdings lägen schen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Orten stolze 55<br />
zwi-<br />
(!) Autokilometer, was einen direkten<br />
Zusammenhang ebenfalls<br />
ausschließen sollte. Ebenso haltlos<br />
ist die Aussage, dass Alemannen<br />
im Zuge ihrer Besiedlung dieses<br />
Örtchen als „Osteren“ benannten.<br />
„Insofern alles sehr gewagt“, sagt<br />
Hubert Romeder, grinst, und fügt<br />
an dieser Stelle eine wohl noch<br />
gewagtere These an: „Vielleicht<br />
haben an diesem schön gelegenen<br />
Südhang an Ostern erstmals entdeckte,<br />
besonders schöne Blumen<br />
geblüht – oder es ist an Ostern<br />
wirklich etwas besonderes passiert<br />
an diesem Ort, woraufhin er<br />
seinen klangvollen Namen letztlich<br />
bekommen hat.“ Der einzige Fakt,<br />
der bis heute unbestritten ist: Der<br />
Weiler „Ostern“ befindet sich am<br />
östlichsten Punkt eines länger gezogenen<br />
Kammes, was wiederum<br />
eindeutig <strong>für</strong> einen Zusammenhang<br />
mit der Himmelsrichtung,<br />
und eben nicht dem christlichen<br />
Fest sprechen würde.<br />
Beliebte<br />
Radel-Strecke<br />
Die Bewohner, so heißt es, sind je<strong>den</strong>falls<br />
sehr bo<strong>den</strong>ständig, bil<strong>den</strong><br />
sich nichts ein auf diesen deutschlandweit<br />
einzigartigen Namen ihres<br />
Ortes. Viel lieber schätzen sie<br />
die Idylle und Ruhe, die sie insbesondere<br />
zu ungemütlichen Jahreszeiten<br />
<strong>für</strong> sich haben. Denn im<br />
Sommer, trotz dieser Abgeschie<strong>den</strong>heit,<br />
herrscht schon immer<br />
wieder reger Verkehr im s-kurvigen,<br />
durchaus steil abfallen<strong>den</strong><br />
Dorfkern. Vor allem Radelfahrer,<br />
die aus dem Schongauer Raum<br />
kommen, schätzen die Strecke<br />
östlich entlang des Leches bis zum<br />
Forggensee, zweigen häufig drei<br />
Kilometer nach Prem rechts ab, von<br />
wo ein etwas längerer, kräftezehrender<br />
Anstieg über eine schmalere<br />
Asphaltstraße direkt in <strong>den</strong><br />
Ortsteil Ostern hinaufführt. Und<br />
eine scharfe, abfallende Linkskurve<br />
wieder hinaus. Der sportlich anspruchsvolle<br />
Fahrer hält sich somit<br />
selten länger als wenige Sekun<strong>den</strong><br />
auf in Ostern. Der weniger fitte<br />
braucht dagegen eine kurze Verschnaufpause,<br />
einen Schluck aus<br />
Plastikflasche oder Trinkbeutel.<br />
Ziel beider Radel-Typen ist jedoch<br />
meistens der herrlich gelegene<br />
Ilasbergsee, der von Ostern nur<br />
noch einen sprichwörtlichen Katzensprung<br />
entfernt ist. Oder eben<br />
der Forggensee mit toller Bademöglichkeit<br />
unterhalb des bereits<br />
erwähnten Panoramastadels, rund<br />
zwei Kilometer weiter westlich von<br />
Ostern, das auch bei Urlaubern<br />
ein beliebter Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />
tolle Rad-, Wander-, Berg- und<br />
Klettertouren ist. Aber vor allem<br />
auch deshalb in ewiger Erinnerung<br />
bleibt, weil er als einziger Ort<br />
Deutschlands „Ostern“ heißt. Und<br />
das ist, auch wenn die Herleitung<br />
des klangvollen Namens wohl ein<br />
ewiges Geheimnis bleiben wird, in<br />
jedem Falle speziell.<br />
js<br />
Von Prem aus kommend: Die letzten Meter eines längeren<br />
Anstieges, der insbesondere im Sommer sehr<br />
häufig von Radfahrern in Angriff genommen wird.<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 15
Berufsfachschule <strong>für</strong> Pflege der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau<br />
Ausbildung im digitalen Klassenzimmer<br />
Weilheim / Schongau | Ausbildungsberufe<br />
in der Pflege sind<br />
vielfältiger und lukrativer gewor<strong>den</strong>,<br />
sind sinnstiftend und<br />
zukunftsträchtig. Und haben in<br />
Zeiten von Corona eine deutliche<br />
Aufwertung in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung erfahren. Inzwischen<br />
ist allseits und generationenübergreifend<br />
bekannt: Pflegeberufe<br />
sind systemrelevant.<br />
Ein großer Ausbildungsbetrieb <strong>für</strong><br />
Pflegeberufe in der Region: Die<br />
Weilheim-Schongauer Krankenhaus<br />
GmbH, die im Kampf gegen<br />
<strong>den</strong> Fachkräftemangel nichts unversucht<br />
lässt.<br />
Die Ausbildung zum Pflegefachhelfer,<br />
zur Pflegefachhelferin beginnt<br />
immer am 1. August und<br />
geht über ein Jahr. Der theoretische<br />
Teil dieser Ausbildung wird in<br />
der Fachschule direkt neben dem<br />
Schongauer Krankenhaus gelehrt.<br />
Die praktischen Ausbildungsinhalte<br />
lernen die Absolventen und<br />
Absolventinnen dagegen in <strong>den</strong><br />
Krankenhäusern Weilheim und<br />
Schongau, sowie in Einrichtungen<br />
der Altenhilfe und ambulanten<br />
Pflege. Wesentliche Lerninhalte<br />
der einjährigen Ausbildung zur<br />
Pflegefachhelferin, honoriert mit<br />
einer monatlichen Ausbildungsvergütung<br />
in Höhe von 800,65<br />
Euro: Die Anleitung zum Erhalt<br />
der Eigenständigkeit kranker und<br />
pflegebedürftiger Menschen. Die<br />
Unterstützung dieser Menschen<br />
in ihren täglichen Aktivitäten. Und<br />
die Mitwirkung am Pflegeprozess.<br />
Wer sich da<strong>für</strong> interessiert, sollte<br />
16 Jahre alt sein, Freude am Umgang<br />
mit Menschen sowie einen<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
abgeschlossenen Hauptschulabschluss<br />
mitbringen – und gesundheitlich<br />
da<strong>für</strong> geeignet sein.<br />
Generalisierte Ausbildung<br />
zur Pflegefachkraft<br />
„<strong>Das</strong> war ein Kraftakt <strong>für</strong> uns alle“: Schulleiter Bernhard Bölt über die<br />
Generalisierung der Ausbildung zum Pflegefachmann und zur Pflegefachfrau.<br />
Die Mittlere Reife oder eine bereits<br />
abgeschlossene Berufsausbildung<br />
sind dagegen die Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> zweiten, komplett neuen<br />
Ausbildungsberuf an der Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Pflege: Die Ausbildung<br />
zum Pflegefachmann, zur<br />
Pflegefachfrau. Sie beginnt immer<br />
am 1. September, wird mit 1 165,59<br />
Euro im ersten Lehrjahr vergütet<br />
und erstreckt sich über insgesamt<br />
drei Jahre. Auch hier wer<strong>den</strong> alle<br />
theoretischen Ausbildungsinhalte<br />
an der Berufsfachschule in Schongau,<br />
Marie-Eberth-Straße 8, vermittelt.<br />
Die praktischen Abläufe<br />
dagegen in <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
Weilheim und Schongau, darüber<br />
hinaus in anderen Einrichtungen,<br />
die mit der Krankenhaus GmbH<br />
kooperieren. Pflegerisches Handeln<br />
in kurativen Prozessen und<br />
Akutsituationen, die Unterstützung<br />
von Menschen mit selbstbestimmter<br />
Lebensführung, die<br />
Gestaltung von Arbeits- und Beziehungsprozessen,<br />
die Förderung<br />
von Gesundheit und Entwicklung<br />
von betroffenen Pflegefällen sowie<br />
die Fächer Deutsch und Kommunikation,<br />
Politik und Gesellschaft,<br />
sowie religiös-ethische Bildung<br />
sind unter anderem die schwerpunktmäßigen<br />
Lehrinhalte der<br />
Ausbildung zum Pflegefachmann,<br />
„Man kriegt so viel mehr zurück, als man gibt“<br />
Rebekka Orterer aus Wessobrunn kommt frisch aus<br />
der Schule, als sie sich dazu entschie<strong>den</strong> hat, ein FSJ<br />
in der Krankenhaus GmbH zu machen. Ihr gefiel die<br />
Arbeit so gut, dass Sie zum 1. September 2020 eine<br />
Ausbildung zur Pflegefachfrau begonnen hat.<br />
Die erste Woche war <strong>für</strong> Rebekka noch „etwas komisch“,<br />
doch schnell ist der Arbeitsalltag <strong>für</strong> sie zur<br />
Normalität gewor<strong>den</strong>.<br />
„Es wur<strong>den</strong> all meine Erwartungen übertroffen“<br />
Da derzeit der Unterricht online stattfindet, ist Rebekka<br />
froh darüber, dass die Schule schon frühzeitig<br />
<strong>für</strong> alle Schüler iPads bereitgestellt hat.<br />
zur Pflegefachfrau, der im vergangenen<br />
Jahr generalisiert wurde.<br />
„<strong>Das</strong> war ein Kraftakt <strong>für</strong> uns alle“,<br />
sagt Schulleiter Bernhard Bölt.<br />
Konkret damit gemeint sind: Neue<br />
Ausbildungsinhalte, neuer Lehrplan,<br />
neue Lehrkräfte, neue Räumlichkeiten<br />
und die Aufstockung auf<br />
einen zweiten Kurs – von 20 auf 40<br />
Azubis.<br />
Freizeitangebot und<br />
eigenes iPad<br />
Passend zum neuausgerichteten,<br />
breitgefächerten Lehrinhalt,<br />
gilt auch das Lernumfeld und die<br />
technische Ausstattung als topmodern<br />
im Hause der Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Pflege. Sowohl die<br />
Absolventen der einjährigen Ausbildung<br />
zum Pflegefachhelfer, zur<br />
Pflegefachhelferin, als auch die
„Mein Ziel und meine Arbeit ist es, erkrankten Menschen<br />
dabei zu helfen, wieder vollständig zu genesen“<br />
Julian Grünfelder aus Schongau hat zuvor in einem<br />
Kino in München gearbeitet, bevor er sich <strong>für</strong> die<br />
Ausbildung zum Pflegefachmann entschie<strong>den</strong> hat.<br />
„Anfangs war <strong>für</strong> mich noch alles sehr aufregend und<br />
ich hatte Berührungsängste“<br />
Inzwischen hat sich der 25-Jährige an <strong>den</strong> Arbeitsalltag<br />
gewöhnt. Dazu leisten das gute Miteinander<br />
und die Hilfsbereitschaft im Krankenhaus einen<br />
großen Beitrag. Die theoretischen Bestandteile der<br />
Ausbildung wer<strong>den</strong> derzeit im Homeschooling absolviert,<br />
das bereitet Julian nicht so viel Freude, <strong>den</strong>n<br />
es macht einen großen Unterschied, ob praktische<br />
Übungen vor Ort ausgeführt, oder nur auf einem<br />
Bildschirm gesehen wer<strong>den</strong>.<br />
Jetzt Jetzt pflegen<br />
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Skills-Lab<br />
iPad<br />
Spannende<br />
Digitales<br />
Seminare Klassenzimmer<br />
der dreijährigen, generalisierten<br />
Ausbildung zum Pflegefachmann,<br />
zur Pflegefachfrau, dürfen sich<br />
auf Folgendes freuen: Digitales<br />
Klassenzimmer, Skills-Lab (eine<br />
Trainingseinrichtung <strong>für</strong> praktische<br />
Übungen), Wohnheim, spannende<br />
Seminare, Ausflugs- und<br />
Lehrfahrten, ein großes Freizeitangebot<br />
sowie – ausschließlich<br />
die Absolventen der dreijährigen<br />
Ausbildung – Fachbücher als E-<br />
Book, Schulverwaltungs-App,<br />
Lernplattform und eigenes iPad.<br />
Insofern ist die Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Pflegeberufe der Krankenhaus<br />
GmbH Weilheim-Schongau bestens<br />
aufgestellt in Zeiten von Corona<br />
– je nach Inzi<strong>den</strong>z-Wert kann<br />
der Unterricht blitzartig umgestellt<br />
wer<strong>den</strong>, von Präsenz- auf Distanzunterricht.<br />
„Zu Beginn der Pandemie<br />
war das ungewohnt <strong>für</strong> die<br />
Schüler, die sich aber sehr schnell<br />
wichtige Eigenschaften wie Eigenverantwortung,<br />
Kreativität und<br />
Durchhaltevermögen angeeignet<br />
haben“, sagt Bernhard Bölt über<br />
Tugen<strong>den</strong>, die seine<br />
Schüler im späteren<br />
Berufsalltag immer gut gebrauchen<br />
können.<br />
Wer sich <strong>für</strong> eine ein- oder dreijährige<br />
Ausbildung an der Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Pflege interessiert,<br />
darf sich jederzeit bei Schulleiter<br />
Bernhard Bölt telefonisch unter<br />
der Rufnummer 08861 / 215-580<br />
mel<strong>den</strong>. Darüber hinaus hält die<br />
übersichtliche Internetseite www.<br />
bfs-schongau.de alle wichtigen<br />
Informationen sowie weitere Kontaktmöglichkeiten<br />
rund um die<br />
bei<strong>den</strong> Ausbildungsberufe — Pflegefachhelfer/in<br />
und Pflegefachfrau/mann<br />
— bereit.<br />
Fachbücher<br />
als E-Book<br />
Großes<br />
Freizeitangebot<br />
Wohnheim<br />
Ausflugs- und<br />
Lehrfahrten<br />
„Man nimmt viel <strong>für</strong>s Leben mit“<br />
Die 19-jährige Selina Schach hat sich nach dem Abitur<br />
und nach dem Absolvieren zweier Praktika <strong>für</strong> die Ausbildung<br />
als Pflegefachfrau entschie<strong>den</strong>.<br />
Nach diesen abwechslungsreichen Schnuppertagen stand<br />
<strong>für</strong> die junge Schongauerin fest, dass sie <strong>den</strong> richtigen<br />
Beruf <strong>für</strong> sich gefun<strong>den</strong> hat.<br />
„Die Ausbildung ist sehr vielfältig, da passt immer alles“<br />
Der Kontakt zu <strong>den</strong> vielen unterschiedlichen Menschen<br />
macht <strong>den</strong> Beruf sehr besonders.<br />
Selinas Kollegen achten besonders darauf, dass sie in<br />
vielen Bereichen einen Einblick bekommt, damit die Ausbildung<br />
spannend ist und ein idealer Transfer zwischen<br />
Theorie und Praxis gegeben ist.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 17<br />
Werde Werde bei Werde uns bei in uns bei Weilheim in uns Weilheim in Weilheim und und Schongau:<br />
Schongau: und Schongau:<br />
Pflegefachfrau /-mann<br />
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3-jährige 3-jährige Ausbildung 3-jährige Ausbildung<br />
Pflegefachhelfer /-in<br />
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BFS<br />
BFS BFS<br />
Berufsfachschule<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong> Pflege Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Pflege <strong>für</strong> Pflege<br />
1-jährige 1-jährige Ausbildung 1-jährige Ausbildung Ausbildung<br />
weitere Infos:<br />
Bernhard Bölt, weitere Tel. 08861 Infos: weitere 215-580 In<br />
Bernhard Bölt, Bernhard Tel. www.bfs-schongau.de<br />
08861 Bölt, 215-580 Tel. 08861 21<br />
www.bfs-schongau.de
<strong>Das</strong> Therapiezentrum Pro in Peißenberg<br />
Ambulante Reha im Erlebnisbad<br />
Der Haupteingang des Therapiezentrums befindet sich im Hintergrund.<br />
Peißenberg | Diese Nachricht am<br />
Nachmittag des 11. Februars 2016<br />
war ein Schock <strong>für</strong> die ganze Region:<br />
Großbrand in Peißenbergs<br />
Rigi Rutsch’n. Glücklicherweise<br />
wurde niemand verletzt, der<br />
Scha<strong>den</strong> in Höhe von 750 000<br />
Euro war jedoch enorm. Im Zuge<br />
der Sanierung wurde <strong>den</strong> Verantwortlichen<br />
schnell klar: Es braucht<br />
einen Zusatz an Attraktivität,<br />
oder ein zweites Standbein, um<br />
Schwimmbad und Sauna langfristig<br />
finanzieren zu können. Die<br />
Idee des heutigen Peißenberger<br />
Bürgermeisters Frank Zeller damals:<br />
Eine ambulante Reha sowie<br />
Physio- und Ergotherapie direkt<br />
ins Gebäude des Schwimmbades<br />
zu integrieren. Damit kam Gesundheitsökonom<br />
Reinhard Huber<br />
ins Spiel. Der heutige Peißenberger,<br />
vorherige Weilheimer und<br />
ursprünglich aus der Traunsteiner<br />
Gegend stammende 61-Jährige hat<br />
bereits die international bekannte<br />
Orthopädische Chirurgie München<br />
(OCM) mit aufgebaut, eine private<br />
Rehaklinik in Österreich gegründet,<br />
ein ambulantes Rehazentrum<br />
in Feldafing und schließlich auch<br />
das Therapiezentrum Pro in Peißenberg.<br />
„Mein letztes großes<br />
Projekt“, sagt er heute. In Betrieb<br />
genommen wurde es bereits am<br />
29. Dezember 2018, offiziell eingeweiht<br />
am 15. <strong>April</strong> 2019. Wie es<br />
bis dato läuft? „Wir sind wirklich<br />
sehr zufrie<strong>den</strong>, trotz Corona wird<br />
unser Angebot gut angenommen“,<br />
sagt Huber, der dem Vorhaben<br />
nichts dem Zufall überlassen hat,<br />
von Beginn an auf Professionalität<br />
in allen Bereichen gesetzt hat.<br />
Angefangen bei der Einrichtung,<br />
aufgehört bei der Zusammenstellung<br />
der Mitarbeiter. Inzwischen<br />
arbeiten im Therapiezentrum Pro<br />
21 hochqualifizierte Männer und<br />
Frauen. Darunter Physiotherapeuten,<br />
Ernährungsberater, Sportwissenschaftler,<br />
Ergotherapeuten,<br />
Pflegefachkräfte, eine Psychologin,<br />
Sozialdienst-Experten, Bürofachkräfte<br />
sowie ein Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Sportmedizin.<br />
Der Weg zum Therapiezentrum Pro<br />
an der Pelozzistraße 8 in Peißenberg<br />
ist leicht zu fin<strong>den</strong>: Durch <strong>den</strong><br />
Haupteingang des Schwimmbades<br />
gleich rechts die breite Treppe<br />
hoch in <strong>den</strong> ersten Stock, optional<br />
mit Aufzug.<br />
Trainieren, analysieren<br />
und regenerieren<br />
Dort oben tut sich dann eine<br />
700 Quadratmeter große, eigene<br />
Welt auf. Zum Beispiel ein<br />
115 Quadratmeter großer Raum<br />
<strong>für</strong> Trainingstherapie, ausgestattet<br />
mit einer Kletterwand sowie<br />
topmodernen Fitnessgeräten,<br />
an <strong>den</strong>en ganz gezielt Übungen<br />
<strong>für</strong> Rücken, Schulter, Hüfte, Knie<br />
und alle anderen Körperbereiche<br />
nach modernsten, sportwissenschaftlichen<br />
Standards absolviert<br />
wer<strong>den</strong> können. Ein anderer, 55<br />
Quadratmeter großer Raum dient<br />
der Bewegungs- und Ergotherapie,<br />
wo die Körper der Patienten<br />
nicht nur trainiert, sondern auch<br />
analysiert wer<strong>den</strong>. Hinzu kommen<br />
acht Einzelbehandlungszimmer,<br />
ein Ärztezimmer, ein Untersuchungs-<br />
und Notfallzimmer, eines<br />
<strong>für</strong> Psychologische Betreuung, eines<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Pflege- und eines <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Sozialdienst. An dieser Stelle<br />
nicht zu vergessen: Ein Speisesaal<br />
<strong>für</strong> leckeres Mittagessen sowie<br />
ein Ruhe- und Entspannungsraum<br />
mit bequemen Multifunktionssesseln.<br />
Obendrein wird im<br />
Schwimmbad, erster Stock, ein<br />
80 Quadratmeter großes und 1,20<br />
Meter tiefes Schwimmbecken<br />
<strong>für</strong> Therapie in 32 Grad warmem<br />
Wasser verwendet. „Insofern sind<br />
wir bestens, durch die Mitnutzung<br />
des Schwimmbades sogar bundesweit<br />
einzigartig, aufgestellt“,<br />
sagt Geschäftsführer Reinhard<br />
Huber, der an dieser Stelle betont,<br />
dass das Therapiezentrum Pro in<br />
Peißenberg keine private Einrichtung<br />
ist. Es handelt sich um ein<br />
Tochterunternehmen der Gemeindewerke<br />
Peißenberg, obendrein<br />
ist die Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau<br />
Mitteilhaber der<br />
GmbH. Patienten kommen jedoch<br />
aus allen Himmelsrichtungen<br />
an die Pelozzistraße. „Wir arbeiten<br />
nicht nur mit der Weilheim-<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong>
Schongauer Krankenhaus GmbH<br />
eng zusammen, sondern auch<br />
mit <strong>den</strong> Häusern aus Murnau,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Landsberg<br />
und vielen anderen.“ Letztlich<br />
ist das Therapiezentrum Pro<br />
in Peißenberg Reha-, Physio- und<br />
Ergotherapie-Anlaufstelle <strong>für</strong> alle,<br />
die nach einem operativen Eingriff<br />
oder aufgrund einer Verletzung<br />
sich <strong>für</strong> eine ambulante Reha oder<br />
Einzeltherapie entschei<strong>den</strong> – egal<br />
ob Privatpatient, Kassenpatient<br />
oder als „Fall“ der Berufsgenossenschaft.<br />
Effektiver als eine<br />
stationäre Reha?<br />
Trotz Corona-Krise konnte das Therapiezentrum<br />
Pro seinen Betrieb<br />
durchgehend aufrechterhalten. Im<br />
Drei-Schichtbetrieb wer<strong>den</strong> am<br />
Tag bis zu 40 Patienten auf Vordermann<br />
gebracht. Die Resonanzen?<br />
„Durchwegs sehr positiv“, sagt<br />
Reinhard Huber über die überwiegend<br />
älteren Männer und Frauen,<br />
die ihre drei- bis vierwöchige<br />
Reha in Peißenberg absolvieren,<br />
und dank Bereitstellung eines<br />
Fahrdienstes ohne Reisestress<br />
ankommen, und nach intensiven<br />
Einheiten auch wieder bequem<br />
nach Hause gefahren wer<strong>den</strong>. Dabei<br />
auffallend: „<strong>Das</strong>s unsere Patienten<br />
im System der ambulanten<br />
Reha auffallend schnell Fortschritte<br />
erzielen“, sagt Huber. Der Mix<br />
aus gewohntem Umfeld zuhause,<br />
gepaart mit professioneller, intensiver<br />
Therapie in Peißenberg, sei<br />
gegenüber einer stationären Reha<br />
„mit Urlaubs-Charakter zwischen<br />
<strong>den</strong> Therapie-Stun<strong>den</strong>“ ein echter<br />
Vorteil. Selbstverständlich hat<br />
Reinhard Huber Verständnis <strong>für</strong><br />
Menschen, die ihre Reha bewusst<br />
stationär verbringen möchten,<br />
um komplett Abstand vom Alltag<br />
zu gewinnen. Er stellt aber ganz<br />
klar fest, dass viele Menschen das<br />
nicht mehr wollen. Allen voran in<br />
einer ländlicheren Gegend wie im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>. „Landwirte, die ihr<br />
Leben lang hart auf ihrem Hof gearbeitet<br />
haben und von dort auch<br />
nicht mehr wegwollen, schätzen<br />
die ambulante Reha sehr.“ Ebenso<br />
Selbstständige, die nach <strong>den</strong><br />
Reha-Einheiten Organisatorisches<br />
oder Büroarbeit aus ihrem gewohnten<br />
Umfeld heraus erledigen<br />
können. Vor allem aber sind es die<br />
minimal invasiven Operationen,<br />
die Patienten immer schneller gesun<strong>den</strong><br />
lassen. Wer beispielsweise<br />
ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk<br />
bekommt, kann mittlerweile<br />
nach sechs, sieben Tagen das<br />
Krankenhaus verlassen, nach Hause<br />
fahren und ohne Weiteres eine<br />
ambulante Reha antreten. Die erste<br />
Anlaufadresse im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
ist dann: <strong>Das</strong> Therapiezentrum Pro<br />
in Peißenberg, das dank hochqualifizierten<br />
Mitarbeitern, familiärer<br />
Atmosphäre und integriertem<br />
Schwimmbad weit und breit einzigartig<br />
ist.<br />
js<br />
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Koi – die wertvollsten Karpfen der Welt<br />
Kohaku, Showa & Shusui<br />
Peißenberg | Der Name einer Frau<br />
aus Taiwan ist bis heute nicht an<br />
die Öffentlichkeit gedrungen. Sie<br />
möchte anonym bleiben. Für umgerechnet<br />
1,5 Millionen (!) Euro hat<br />
sie im Rahmen der Sakai-Auktion<br />
in Japan <strong>den</strong> mit Abstand teuersten<br />
Koi aller Zeiten ersteigert. Einen<br />
sogenannten „Kohaku“, 101<br />
Zentimeter lang, damals, am 4.<br />
Oktober 2018, neun Jahre alt. An<br />
dieser Stelle schüttelt nicht nur der<br />
Laie <strong>den</strong> Kopf, sondern auch Dieter<br />
Maier aus Peißenberg. Er selbst hat<br />
im Jahr 2000 mit dem Halten von<br />
Kois angefangen, weil ihn diese<br />
aus Japan stammende, von Menschen<br />
hochgezüchtete Karpfenart<br />
plötzlich nicht mehr losgelassen<br />
hat. „Ich habe diese Fische gesehen<br />
und war sofort fasziniert.“ <strong>Das</strong><br />
erste Mal im Rahmen der Olympischen<br />
Winterspiele in Nagano, wo<br />
der heute 63-Jährige als Equipment-Manager<br />
der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft<br />
unterwegs<br />
war. Ein weiteres Mal beim<br />
Spaziergang durch <strong>den</strong> Münchner<br />
Tierpark Hellabrunn. Hinzu kamen<br />
immer wieder Zeitungsannoncen<br />
von gewöhnlichen Gartenteichen.<br />
In Summe dieser Eindrücke reifte<br />
bei Maier schließlich die Idee, keinen<br />
gewöhnlichen, sondern einen<br />
speziellen Teich in seinem Garten<br />
anzulegen – einen <strong>für</strong> die Haltung<br />
von Kois. Aktuell schwimmen in<br />
seinem 6,50 Meter langen, drei<br />
Meter breiten und rund 1,5 Meter<br />
tiefen Becken 14 Prachtexemplare<br />
in unterschiedlichen Größen. Darunter<br />
auch die drei gängigsten,<br />
ursprünglichsten Koi-Arten, die<br />
einst im Iran entdeckt, seither von<br />
Japanern künstlich hochgezüchtet<br />
wur<strong>den</strong>. Dazu gehören auch diese<br />
„Kohaku“, in ihrer Grundform<br />
Der Blick auf Maiers Teich — ein Mix aus Kraft, Ruhe und Farbenpracht.<br />
weiß, jedoch aufgrund starker,<br />
roter Zeichnungen besonders beliebt<br />
bei Koi-Liebhabern, obendrein<br />
immer wieder Grand Champion<br />
bei preisgekrönten Veranstaltungen<br />
wie beispielsweise Weltmeisterschaften.<br />
Ähnlich begehrt sind<br />
„Sanke“ in <strong>den</strong> Farben Weiß, Rot<br />
und Schwarz. Oder „Showa“, ebenfalls<br />
Weiß, Rot, Schwarz, jedoch<br />
mit wesentlich stärkeren Schwarz-<br />
Anteilen. Insgesamt gibt es mindestens<br />
16 Haupt- und weit mehr<br />
als 100 Unterarten von Kois. Ein-,<br />
zwei-, drei-, vier oder- fünffarbig,<br />
matt oder metallic, mit oder ohne<br />
Schuppen, in ihrer Grundform weiß,<br />
gelb, schwarz oder orange, ja sogar<br />
olivgrün, braun oder goldgelb. Einer<br />
der absoluten Lieblings-Kois<br />
von Dieter Maier: Der „Shusui“ –<br />
ein schuppenfreier Fisch in <strong>den</strong><br />
Farben Weiß, Rot und Hellblau.<br />
Ab zehn Grad<br />
in <strong>den</strong> Wintermodus<br />
<strong>Das</strong> Halten dieser farbenprächtigen,<br />
trägen, in sich ruhen<strong>den</strong><br />
Fische ist eine Wissenschaft <strong>für</strong><br />
sich. Wo Geld keine Rolle spielt,<br />
wer<strong>den</strong> Teich, Filteranlage und<br />
Wasserheizung von <strong>den</strong> wenigen<br />
in Deutschland ansässigen Fachfirmen<br />
installiert. Dieter Maier dagegen<br />
hat nahezu alles eigenhändig<br />
aufgebaut, sich Detailwissen aus<br />
stapelweiser Fachliteratur angeeignet.<br />
PH-Wert, Wassertemperatur,<br />
Strömungsverlauf, Qualität des<br />
Spezialfutters, Futtermenge je nach<br />
Jahreszeit – alles spielt <strong>für</strong> das<br />
Wohl der Fische, deren Wachstum<br />
und somit auch optische Entwicklung<br />
eine entschei<strong>den</strong>de Rolle.<br />
Hinzu kommt, dass Halter von Kois<br />
ihre Prachtexemplare beim Blick<br />
durch die Wasseroberfläche sehen<br />
möchten, Wert auf glasklares<br />
Wasser legen, was eher weniger<br />
dem natürlichen Lebensraum eines<br />
Karpfens entspricht, somit durch<br />
Pflege ausgeglichen wer<strong>den</strong> muss –<br />
wildlebende Karpfen bevorzugen<br />
bekannterweise trübes Binnenseegewässer.<br />
Dieter Maier hat auch<br />
keine kostenfressende Wasser-Heizung<br />
installiert, muss deshalb noch<br />
vorsichtiger mit seinen Fischen<br />
umgehen. „Am schnellsten wach-<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong>
Gezüchtet wer<strong>den</strong> Koi-Karpfen nahezu ausschließlich in Japan.<br />
sen Kois bei einer ganzjährigen<br />
Wassertemperatur von 25 Grad“,<br />
sagt er. Ein Wert, der in seinem<br />
Garten lediglich ein, zwei, maximal<br />
drei Monate im Jahr erreicht wird.<br />
Heißt: Sobald die Wassertemperatur<br />
in Maiers Teich weniger als<br />
zehn Grad Celsius beträgt, schalten<br />
seine Kois automatisch in <strong>den</strong> Wintermodus,<br />
lassen sich träge und<br />
ohne Bewegung auf <strong>den</strong> Grund des<br />
Teichs nieder. „Wechselwarme Tiere“,<br />
sagt Dieter Maier, die von ihm<br />
im Herbst, Winter und Frühjahr<br />
wenig bis gar nicht gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />
„Keine Bewegung, kein Energieverbrauch,<br />
keine Verdauung.“<br />
Insofern wachsen und gedeihen<br />
die 14 Prachtexemplare von Dieter<br />
Maier verhältnismäßig langsam.<br />
Umso erstaunlicher, dass einige<br />
trotzdem stattliche 80 Zentimeter<br />
erreicht haben – und sicherlich um<br />
die 1 000 Euro wert sind.<br />
Gezüchtet wird<br />
in Japan<br />
Da Dieter Maier, seit vielen Jahren<br />
Equipment-Manager des EHC<br />
München, nach dieser DEL-Saison<br />
in Rente geht, wird er <strong>für</strong> sein ausgefallenes<br />
Hobby wesentlich mehr<br />
Zeit haben. „Eventuell werde ich<br />
eine neue Filteranlage einbauen<br />
und die Stufen auf der Südseite<br />
des Teiches herausnehmen, um<br />
so eine gleichmäßigere Strömung<br />
Dieter Maier hat sich Koi-Wissen<br />
über Fachliteratur angeeignet.<br />
zu erreichen“, sagt er. Die Rede<br />
ist von einer sogenannten Trommelfilteranlage,<br />
die professioneller<br />
arbeitet und zugleich weniger Wartung<br />
voraussetzt. Damit könnte die<br />
Wasserqualität und somit auch die<br />
Entwicklung seiner Kois nochmals<br />
optimiert wer<strong>den</strong>. Ein Fisch im<br />
Wert von 1,5 Millionen Euro wird<br />
bei ihm im Teich trotzdem nicht<br />
schwimmen. „Im Leben nicht“,<br />
sagt er und grinst. Dieter Maier<br />
kauft seit jeher Fische im Wert von<br />
maximal 300 Euro. „Dieses Limit<br />
habe ich mir gesetzt und wird auch<br />
nicht überschritten.“ Kois in dieser<br />
Preiskategorie sind in der Regel um<br />
die 30 Zentimeter lang. Und sollten<br />
aus bakteriell-hygienischen Grün<strong>den</strong><br />
immer beim gleichen Händler<br />
gekauft wer<strong>den</strong>. „Im Optimal von<br />
jemandem, der die Fische zunächst<br />
<strong>für</strong> vier Wochen in Quarantäne hält<br />
und täglich auf Bakterien untersucht.“<br />
In Maiers Fall von einem<br />
Straubinger. Der wiederum bezieht<br />
seine Fische, wie alle Koi-Vertriebe<br />
in Bayern, Deutschland und Europa,<br />
aus Japan, wo riesige, professionelle<br />
Zuchtanlagen stehen.<br />
Sobald dort um die 200000 Fische<br />
aus <strong>den</strong> Eiern schlüpfen, wer<strong>den</strong><br />
sie mit Argusaugen von <strong>den</strong> Züchtern<br />
beobachtet, dann selektiert.<br />
„Sicherlich bis zu vier Mal in sechs<br />
Monaten.“ Erst dann kommen die<br />
Fische auf <strong>den</strong> Markt. Und zwar nahezu<br />
ausschließlich die weiblichen,<br />
die interessanterweise größer und<br />
schöner wer<strong>den</strong> als ihre männlichen<br />
Artgenossen. Wie wertvoll<br />
ein Koi tatsächlich wer<strong>den</strong> kann,<br />
ist in <strong>den</strong> ersten Monaten und<br />
Jahren selbst <strong>für</strong> absolute Kenner<br />
schwer abschätzbar. Trotzdem<br />
sind die Preise stattlich. Auch <strong>für</strong><br />
durchschnittliche Kois, die es hier<br />
in Bayern zu kaufen gibt – und via<br />
Flugzeug importiert wer<strong>den</strong>. Ein<br />
Premium-Koi mit einer Größe von<br />
15 bis 30 Zentimetern ist <strong>für</strong> rund<br />
200 Euro noch erschwinglich. Ab<br />
einer Länge von 45 Zentimetern<br />
steigen die Preise bereits auf 600<br />
bis 2500 Euro. Ab 70 Zentimetern<br />
oder größer kosten sie satte 3000<br />
bis 25 000 Euro! „Je größer und<br />
schöner, desto wertvoller“, sagt<br />
Dieter Maier, der seine Kois alles<br />
andere als ein Statussymbol <strong>für</strong><br />
Wohlstand und Reichtum ansieht.<br />
Für ihn sind diese einzigartigen,<br />
bunten Karpfen ein wertvoller<br />
Ausgleich zum reisestressigen<br />
Betreuer-Job beim EHC München.<br />
„Weil sie wunderschön anzuschauen<br />
sind und eine enorme Kraft und<br />
Ruhe ausstrahlen.“ Deshalb wird er<br />
sein Hobby trotz Eintritt in die Rente<br />
nicht aufgeben. Wer einmal vom<br />
Koi-Virus infiziert ist, wird ihn nicht<br />
mehr los. Weder Dieter Maier noch<br />
diese unbekannte, steinreiche Frau<br />
aus Taiwan.<br />
js<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 21
22 | <strong>altlandkreis</strong>
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Böse Betrüger und starke Betriebe<br />
Freistaat sucht die besten Mittelständler<br />
Eindringliche Warnung vor Trickbetrügereien<br />
Altlandkreis | <strong>Das</strong> Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong><br />
Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sucht auch<br />
dieses Jahr wieder die 50 besten mittelständischen Betriebe<br />
des Freistaats. „Bayerns Best 50“ heißt der preisgekrönte<br />
Wettbewerb, im Rahmen dessen auch schon<br />
einige Betriebe aus dem Schongauer Altlandkreis ausgezeichnet<br />
wur<strong>den</strong>. Dieses Jahr wer<strong>den</strong> mittelständische<br />
Unternehmen gesucht, die nicht nur in <strong>den</strong> vergangenen<br />
fünf Jahren nachhaltiges Wachstum nachweisen<br />
konnten, sondern auch in der anhalten<strong>den</strong> Corona-Pandemie<br />
mit all ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Begleiterscheinungen sich erfolgreich behaupten –<br />
und daher als „Mutmacher“ und Vorbilder fungieren<br />
können. Heißt: Alle inhabergeführten, mittelständischen<br />
Unternehmen mit Sitz in Bayern sind von Seiten<br />
der Regierung herzlich eingela<strong>den</strong>, sich über die Inter-<br />
netseiten www.bayerns-best-50.de und www.bakertilly.de/bb50<br />
über <strong>den</strong> Preis zu informieren –<br />
und sich kostenlos zu bewerben. Teilnahmeschluss<br />
ist der 31. <strong>März</strong> <strong>2021</strong>.<br />
js<br />
Altlandkreis | Immer wieder warnt die Polizei vor Trickbetrügereien,<br />
die seit Beginn der Corona-Pandemie<br />
stark zunehmen. Die Maschen dabei sind ganz unterschiedlich<br />
– vom klassischen „Enkeltrick“ über „Gewinnversprechen“<br />
bis hin zu vermeintlichen „Bankbeamten“.<br />
Laut Polizeiangaben sitzen die Trickbetrüger überwiegend<br />
im Ausland, agieren über illegal angeschlossene<br />
Callcenter und sind in ihrer Vorgehensweise völlig skrupellos.<br />
Viele rufen im Minutentakt an, suchen sich über<br />
Telefonbücher bewusst kurze Nummern im drei- oder<br />
vierstelligen Bereich aus, da alte Nummern meist Senioren<br />
zuzuordnen sind – und <strong>den</strong> Tätern eine Erfolgsquote<br />
von „einer Überweisung auf 100 Anrufe“ einbringt. Die<br />
dabei erzählten Lügengeschichten sind an Dreistigkeiten<br />
kaum zu übertreffen – der wahre Bänker wird ganz<br />
schnell zum Bösewicht, der Bösewicht zum Retter des<br />
Kontostandes der Opfer. Insofern warnt die Polizei die<br />
gesamte Bevölkerung eindringlich, sich mit dem Thema<br />
Trickbetrügereien immer wieder bewusst auseinanderzusetzen,<br />
um nicht selbst Opfer eines solchen Anrufs zu<br />
wer<strong>den</strong>. Grundsätzlich sollte<br />
jedem bewusst sein: Bei unerwarteten<br />
Anrufen zum Thema<br />
Geldangelegenheiten und<br />
Kriminalrat<br />
Gerrit Gottwald<br />
vertraulichen Informationen immer äußerst sensibel reagieren.<br />
Denn weder die Polizei noch eine Behörde oder<br />
anderweitige Institution wird jemals einen Menschen<br />
dazu auffordern, vertrauliche Informationen via Telefon<br />
rauszugeben. Heißt: Bei jedem noch so kleinem Zweifel<br />
das Telefonat been<strong>den</strong> und sofort die Polizei darüber<br />
informieren. Entweder über die 110, oder unter der örtlichen<br />
Dienststellennummer. Für <strong>den</strong> Schongauer Bereich<br />
wäre das die 08861 / 23460. Außerdem empfiehlt die Polizei,<br />
das Thema „Trickbetrügereien“ immer wieder im<br />
Freundes- und Bekanntenkreis anzusprechen, sich so<br />
gegenseitig zu sensibilisieren, um Schlimmeres zu ver-<br />
hindern. Denn allein im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums<br />
<strong>für</strong> Oberbayern Süd entstand in<br />
nur zweieinhalb Monaten ein Beutescha<strong>den</strong><br />
von insgesamt 500000 Euro!<br />
js<br />
Lesen, Wandern und Musikhören – die Gewinner<br />
Altlandkreis | Musik hören, Bücher lesen und die schönsten Bergund<br />
Wandertouren <strong>für</strong> <strong>den</strong> bevorstehen<strong>den</strong> Sommer planen: Gibt<br />
sicherlich schlimmere Beschäftigungsmöglichkeiten in Zeiten eines<br />
Lockdowns. Je ein Exemplar von „Der gute Mensch von Auschwitz“<br />
haben Gerhard Kral aus Peiting, Margit Angerhofer aus Lechbruck<br />
und Wolfgang Bauer aus Thaining gewonnen. <strong>Das</strong> neue Porsche-<br />
Rohrer-Werk „Heile, heile Segen, Natur kann viel bewegen“ Alfons<br />
Hengeler aus Steinbach, Denis Scharfenroth aus Wehringen und<br />
Emma Hackinger aus Vilgertshofen. Und je einen Wanderführer <strong>für</strong><br />
die Zugspitzregion Andrea Wittmann aus Hohenpeißenberg, Elisabeth<br />
Wagner aus Bad Bayersoien und Robert Eder aus Böbing. Was<br />
klangvolles auf die Ohren gab’s dagegen <strong>für</strong> Gertrud Kainzmaier<br />
und Heinz Wegler aus Peiting sowie Tobias Schleich aus Rottenbuch,<br />
die sich auf je eine neue CD der Knappschafts- und Trachten-<br />
kapelle Peiting freuen durften. An alle eifrigen Gewinnspielteilnehmer,<br />
die diesmal kein Glück hatten: In dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
gibt's nicht nur <strong>den</strong> neuen Alpen-Krimi von autorin Nicola Förg zu gewinnen. Viel Erfolg!<br />
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Welt. Oftkopiert, erreicht. nachgemachtund<br />
nie erreicht.<br />
„Immer mehr<br />
Menschen <strong>den</strong>ken um“<br />
Bernbeuren-Eschach | Die<br />
namhaften Hersteller gewinnen<br />
ihr Saatgut, wie<br />
es in der konventionellen<br />
Landwirtschaft üblich<br />
ist: Sie setzen chemische<br />
Pflanzenschutzmittel und<br />
Mineraldünger ein, um<br />
möglichst hohe Erträge<br />
zu erwirtschaften. Für Regina<br />
Römer aus Eschach<br />
am Auerberg war das keine<br />
Option. Sie erkannte,<br />
dass Samen geimpft und<br />
manipuliert wer<strong>den</strong>, sich<br />
somit ihr Erbgut verändert,<br />
jedoch ohne zu wissen,<br />
welche langfristigen<br />
Folgen dies <strong>für</strong> Mensch,<br />
Tier, Natur und Umwelt<br />
haben kann. Daher suchte<br />
sie nach Alternativen, die sie nun<br />
über das Internet europaweit vertreibt.<br />
<strong>Das</strong> älteste Zuchtverfahren der<br />
Welt ist die sogenannte Auslesezüchtung<br />
– und die ist <strong>den</strong>kbar<br />
einfach: Schon im Altertum sammelten<br />
die Bauern bei jeder Ernte<br />
das Saatgut <strong>für</strong>s nächste Jahr, nahmen<br />
dieses aus besonders großen<br />
und schönen Früchten. Wenn<br />
einzelne Pflanzen auf dem Acker<br />
besondere Eigenschaften zeigten,<br />
beispielsweise sehr gesund oder<br />
groß waren, eine spezielle Färbung<br />
oder Form hatten, wurde<br />
deren Saatgut bevorzugt <strong>für</strong> eine<br />
Folgekultur verwendet. Auf diese<br />
Weise entstand über Jahrhunderte<br />
eine große Pflanzen-Bandbreite<br />
von unterschiedlichsten Landsorten,<br />
von <strong>den</strong>en heute jedoch viele<br />
Die Inhaberin des Webshops am Auerberg, Regina<br />
Römer, testet in ihrem Hochbeet das Saatgut,<br />
bevor es in <strong>den</strong> Vertrieb geht.<br />
vom Aussterben bedroht sind, weil<br />
sie kaum noch kultiviert wer<strong>den</strong>.<br />
Der größte Vorteil besteht darin,<br />
dass es sich meist um historische<br />
Sorten handelt, die durch klassische<br />
Auslesezüchtung entstan<strong>den</strong><br />
sind, mit der samenfeste Sorten<br />
erzielt wer<strong>den</strong>.<br />
Hohe Ernteerträge zu<br />
niedrigem Preis<br />
Heute ist im Handel aber die F1-<br />
oder Hybridzüchtung üblich, bei<br />
der Pflanzen in einer recht einheitlichen<br />
Qualität abreifen. <strong>Das</strong> ist<br />
vor allem <strong>für</strong> die hochtechnisierte<br />
Landwirtschaft interessant. Einer<br />
der Nachteile der Hybrid-Zucht ist,<br />
dass das Saatgut aus der F1-Generation<br />
kaum weiterverwendet wer<strong>den</strong><br />
kann – es spaltet sich in der<br />
F2-Generation in<br />
unterschiedlichste<br />
Eigenschaften auf.<br />
Also muss der bygärtner immer wieder<br />
Hobneues<br />
Saatgut kaufen, was<br />
die Hybrid-Züchtung <strong>für</strong><br />
die Anbieter zu einem lukrativen<br />
Geschäft macht.<br />
Darüber hinaus hat die<br />
Gentechnik mit der sogenannten<br />
Cytoplasmatischen<br />
Männlichen Sterilität (CMS)<br />
Einzug in das Geschäft<br />
mit Saatgut gehalten. Mit<br />
diesem Verfahren können<br />
deutlich höhere Erträge zu<br />
niedrigen Preisen erzielt<br />
wer<strong>den</strong>. Aus der Molekularbiologie<br />
schließlich<br />
entstand das sogenannte<br />
Genome Editing (CRIPR/Cas-Verfahren),<br />
bei dem die Erbsubstanz,<br />
die DNA, verändert und umgeschrieben,<br />
„editiert“ wird. Und bei<br />
einem biotechnischen Verfahren,<br />
der Polyploidisierung, mit der der<br />
Chromosomensatz vervielfacht<br />
wird, kommt sogar das Gift der<br />
Herbstzeitlosen, das Colchicin,<br />
zum Einsatz, um die Teilung der<br />
Chromosomen im Zellkern zu<br />
verhindern. Alle diese Verfahren<br />
haben schwerwiegende Nachteile<br />
<strong>für</strong> Hobbygärtner. Zum einen<br />
bleibt der besondere Geschmack<br />
einzelner Sorten auf der Strecke,<br />
zum anderen sind die Samen in<br />
der nächsten Generation steril und<br />
können nicht vermehrt wer<strong>den</strong>.<br />
Außerdem können „degenerierte“,<br />
verstümmelte Pflanzen die Folge<br />
sein. Und welche Auswirkungen<br />
24 | <strong>altlandkreis</strong>
Tomaten in ihrer ganzen Vielfalt: San Marzano, Belmonte,<br />
Zuckertraube, Flonda und viele andere, die sich durch<br />
vollfruchtigen Geschmack auszeichnen.<br />
der Einsatz von Fungizi<strong>den</strong> und<br />
anderen chemischen Präparaten<br />
sowie die Eingriffe in das Erbgut<br />
der Pflanzen haben, ist noch weitgehend<br />
unerforscht. Vielen Menschen<br />
ist bewusst, dass solch ein<br />
Handeln negative Auswirkungen<br />
haben kann, weshalb sich langsam<br />
eine Rückbesinnung breit<br />
macht, sodass immer mehr Hobbygärtner<br />
beginnen, ihre Pflanzen<br />
aus Bio-Saatgut zu ziehen.<br />
Der Mensch ist,<br />
was er isst<br />
„<strong>Das</strong> kann es nicht sein", sagte<br />
sich auch Regina Römer, nach-<br />
dem sie <strong>für</strong> ihren<br />
eigenen<br />
Garten<br />
Saatgut<br />
kaufen<br />
wollte. „Ich will<br />
weder<br />
verstümmelte<br />
Pflanzen in<br />
meinem<br />
Garten<br />
sehen, ge <strong>den</strong>n essen,<br />
geschweijedes<br />
Jahr neues<br />
Saatgut kaufen. Die<br />
und auch nicht<br />
Pflanzen in meinem Garten sollen<br />
sich selbst vermehren können.“<br />
<strong>Das</strong> war der Anstoß <strong>für</strong> ihren Handel<br />
mit natürlichem, ökologisch<br />
erzeugtem Saatgut. „Ich verstehe<br />
nicht, dass die Menschheit <strong>den</strong><br />
Eingriff in die Natur, in das Erbgut<br />
von Pflanzen, Tieren und Menschen<br />
zulässt", erklärt die 67-Jährige.<br />
„Ich habe <strong>den</strong> Saatguthandel<br />
2019 in die Welt gerufen, weil ich<br />
vielen Menschen die Gelegenheit<br />
geben will, natürliche und ökologisch<br />
erzeugte Samen zu verwen<strong>den</strong>.<br />
Je mehr Menschen sich zurückbesinnen,<br />
desto mehr können<br />
wir alle dem Missbrauch bei der<br />
Samenerzeugung entgegenwirken."<br />
Und der Erfolg gibt<br />
ihr recht. Immer<br />
mehr Hobbygärtner<br />
beziehen ihr Saatgut<br />
von Regina Römer,<br />
die in Eschach am<br />
südlichen Auerberg ihr Domizil<br />
hat. Die gepflegte Kulturlandschaft<br />
um sie herum und der tägliche<br />
Blick auf die Alpenkette beeinflussen<br />
sie je<strong>den</strong> Tag aufs Neue in ihrer<br />
Einstellung zur Natur und zum<br />
ökologischen Handeln. Über ihren<br />
Onlineshop (seeds-for-the-world.<br />
com) vertreibt sie ausschließlich<br />
zertifizierte Samen aus biologischem<br />
Anbau <strong>für</strong> Blumen, Kräuter,<br />
Heilpflanzen, Gemüse und Salat.<br />
„Mein Saatgutshop ist nach DE-<br />
ÖKO-007 zertifiziert“, erklärt die<br />
Samenhändlerin. Sie ist erstaunt,<br />
wie sich das Geschäft im Lauf des<br />
vergangenen Jahres entwickelt hat<br />
und verweist auf das Coronavirus<br />
und die damit einhergehen<strong>den</strong><br />
Lockdowns: „Die Menschen haben<br />
mehr Zeit <strong>für</strong> ihren Garten, und<br />
auch, um über Alternativen im<br />
Garten- und Gemüseanbau nachzu<strong>den</strong>ken.“<br />
Ein großer Renner<br />
sei das ausgesprochen hübsche<br />
Tausendgül<strong>den</strong>kraut, das eine<br />
positive Wirkung auf <strong>den</strong> Verdauungstrakt<br />
habe. „Oder unsere Tomatensorten.“<br />
Inzwischen nimmt<br />
sie Bestellungen aus dem kompletten<br />
deutschsprachigen Raum<br />
entgegen und plant die Ausweitung<br />
ihres Shops. „Wir arbeiten<br />
gerade an einer englischen und<br />
einer französischen Variante, damit<br />
wir <strong>den</strong> gesamten Euroraum<br />
bedienen können“, erklärt Regina<br />
Römer. Damit könnten bald<br />
alle Europäer in <strong>den</strong> Genuss<br />
von Pflanzen aus biologisch<br />
erzeugtem Saatgut kommen –<br />
liebevoll verpackt und versen-<br />
det vom Fuße des Auerbergs.<br />
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Altlandkreis | Wer zwischen Lech<br />
und Isar zuhause ist, und über seine<br />
Heimat Wissenswertes erfahren<br />
möchte, kommt an einer Lektüre<br />
nicht vorbei: Gemeint ist das heimatkundliche<br />
Jahrbuch „Lech-<br />
Isar-Land“. Seit 1924 veröffentlicht<br />
der gleichnamige Heimatverband<br />
dieses Buch jährlich, greift darin<br />
immer wieder Neues, historisch<br />
Wertvolles über Landschaft und<br />
Leute, über Stadt- und Dorfgeschichte,<br />
über Freizeitgestaltung,<br />
Kultur, Handwerk und Industrie aus<br />
der Vergangenheit des bayerischen<br />
Oberlands auf. Einzig zwischen 1943<br />
und 1956 erschien das Buch nicht –<br />
Grund hier<strong>für</strong> waren die Wirrungen<br />
und Nachwehen während und nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg.<br />
Dennoch beachtlich, dass die Autoren<br />
um Schriftleiter und Kreisheimatpfleger<br />
Klaus Gast <strong>für</strong> <strong>2021</strong><br />
das bereits 80. Jahrbuch auf <strong>den</strong><br />
Markt gebracht – und auch diesmal<br />
verdammt viel Fleiß und Herzblut<br />
hineingepackt haben. Letztlich<br />
gewor<strong>den</strong> sind es 320 Seiten,<br />
eingebun<strong>den</strong> im kompakten DIN<br />
A5-Format. <strong>Das</strong> Cover zeigt <strong>den</strong><br />
Weilheimer Ortsteil Deutenhausen,<br />
genaugenommen eine Ansicht aus<br />
26 | <strong>altlandkreis</strong><br />
dem Jahre 1947, ein Aquarell<br />
der bereits verstorbenen Babette<br />
Weyerer. <strong>Das</strong> Innere des<br />
Buches ist dagegen prall gefüllt<br />
mit Texten, Bildern und<br />
Notenzeilen. Es geht um Natur,<br />
Technik, Kunstgeschichte<br />
und Musik, darüber hinaus<br />
wer<strong>den</strong> andere, lesenswerte<br />
Bücher mit regionalem Bezug<br />
vorgestellt.<br />
> > > JAHRBÜCHER ZU GEWINNEN<br />
Kriegsende in<br />
kleinen Dörfern<br />
Besonders wertvoll im neuen<br />
Lech-Isar-Land ist gleich<br />
das erste Thema: Die „Stunde Null“<br />
aus Sicht der Weilheimer Ortsteile<br />
Deutenhausen und Marnbach.<br />
Zwar sind anlässlich zu „75 Jahre<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges“<br />
zahlreiche Publikationen, Zeitungsserien<br />
und Filme über das Jahr<br />
2020 verteilt erschienen. Jedoch<br />
überwiegend auf die Geschehnisse<br />
in größeren Städten konzentriert.<br />
Die Macher von „Lech-Isar-Land“<br />
blicken auf das Kriegsende in <strong>den</strong><br />
hiesigen Dörfern, und leisten damit<br />
einen wichtigen Aufklärungsbeitrag<br />
<strong>für</strong> jüngere Generationen.<br />
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heimatkundlichen Jahrbuchs „Lech-Isar-Land“. Schicken Sie uns<br />
bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Heimatgeschichte“<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail<br />
an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Unter allen Einsendungen entscheidet das<br />
Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
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Denn nur<br />
das Wissen über die grausamste<br />
Zeit in der Geschichte der Menschheit<br />
kann verhindern, dass sich<br />
Ähnliches wiederholt. In der Rubrik<br />
„Musik“ geht es dagegen um die<br />
Entstehung volksmusikalischer Lieder.<br />
Beim Thema Kunstgeschichte<br />
um Zeichnungen ehemaliger Maler<br />
aus Weilheim. Im Bereich Natur<br />
um <strong>den</strong> beliebten Aussichtsberg<br />
Heimgarten – eine Wanderung aus<br />
dem November 1946. Und in der<br />
Rubrik „Technik“ wird umfassend<br />
auf Einsturz und Wiederaufbau des<br />
Radoms in Raisting eingegangen.<br />
Erhältlich ist das neue „Lech-<br />
Isar-Land“ mit diesen und vielen<br />
weiteren, historisch wertvollen<br />
Hintergrundgeschichten aus dem<br />
Oberland in allen regionalen Buchhandlungen.<br />
Weitere Informationen<br />
hält außerdem die Internetseite<br />
des Heimatverbandes (www.<br />
heimatverband-lech-isar-land.de)<br />
bereit.<br />
js
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Erinnerung an<br />
eine Dampflok<br />
Altlandkreis | Vom „Sachsenrieder<br />
Bähnle“ haben Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser, sicherlich schon<br />
häufiger gehört. So wird ein 35<br />
Kilometer langer Radwanderweg<br />
beschrieben, der zu großen<br />
Teilen entlang einer stillgelegten<br />
Bahnstrecke zwischen Schongau<br />
und Kaufbeuren führt. Susanne<br />
Lengger, Geschäftsführerin des<br />
Tourismusverbandes <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
bezeichnet diese Tour als<br />
„eine der schönsten in der Region“.<br />
Auch deshalb, weil mehrere<br />
Informationstafeln <strong>für</strong> zusätzlichen<br />
Erlebnischarakter sorgen, die<br />
Radfahrer viel Wissenswertes über<br />
diese ehemalige Zugverbindung<br />
erfahren. Unter anderem auch<br />
dank lasergeschnittenen Blechtafeln,<br />
die Wagons und Lokomotiven<br />
aus dieser Zeit bildlich darstellen.<br />
Eine davon haben wir <strong>für</strong> Sie, liebe<br />
Leser, fotografiert, und folgende<br />
Rätselfrage dazu „gestrickt“:<br />
An welchem Ort steht die hier<br />
abgebildete Tafel, und bis zu welchem<br />
Jahr war diese Dampflok<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
unterwegs zwischen Schongau<br />
und Kaufbeuren?<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine<br />
Postkarte mit der Lösung und<br />
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<strong>altlandkreis</strong>.de. Zu gewinnen gibt<br />
es <strong>den</strong> leckeren Spezialitäten-Korb<br />
„Osterfrühstück“ der Schönegger<br />
Käse-Alm. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
chem Jahr war diese Dampflok Wir wünschen Viel Erfolg!<br />
Wo sich der „Schneebedeckte Bronzeschädel“ befindet, wollten wir<br />
von Ihnen in unserer Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Gesucht war<br />
die Römer-Skulptur am östlichen Ortseingang von Epfach, was auch<br />
erstaunlich viele Leser gewusst haben. Losglück hatte diesmal Renate<br />
Zöpf aus Schongau, die sich ebenfalls auf einen leckeren Spezialitäten-Korb<br />
der Schönegger Käse-Alm freuen durfte. Guten Appetit!<br />
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Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2021</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2021</strong>: Freitag, 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
(Anzeigenschluss: 12. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle,<br />
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Klaus Papenfuß,<br />
Hubert Hunscheidt<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Jeannine<br />
Echtler, Christian Lechner<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,<br />
Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,<br />
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Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose<br />
Verteilung an alle Haushalte im Altlandkreis<br />
Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische<br />
Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
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Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe<br />
Stock, traveldia, Felix Pitscheneder, Klaus<br />
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Weilheim-Schongau, Therapiezentrum Pro,<br />
Dieter Maier, Polizeipräsidium Oberbayern<br />
Süd, Hubert Hunscheidt, Seeds of the<br />
World, Kurt Zarbock, Schönegger Käse-Alm,<br />
Bettina Eder, Florian Deventer, Pendo Verlag,<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 27
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Brotzeit aus dem Glas<br />
Altlandkreis | Brotzeiten zählt<br />
nach getaner Arbeit zur Lieblingsbeschäftigung<br />
der Bürger im Altlandkreis.<br />
Die kann einfach aussehen<br />
mit Brot, Butter, Frischkäse,<br />
Hartkäse, Wurst und geschnittenem,<br />
rohen Gemüse, zum Beispiel<br />
Karotte, Paprika, Gurke und Tomate.<br />
Dazu Salz, Pfeffer, ein paar<br />
Kräuter und schon ist der Tisch facettenreich<br />
gedeckt, ohne großen<br />
Aufwand zu betreiben. Sie kann<br />
aber auch etwas exquisiter zubereitet<br />
wer<strong>den</strong>. Die Drei Damen<br />
der Hauswirtschafterei können<br />
beides. In ihren zahlreichen Kochbüchern<br />
verstecken sich dutzende<br />
Brotzeit-Rezepte, die von einfach<br />
bis kompliziert, von vegetarischmild<br />
bis fleischig-deftig reichen.<br />
Im Folgen<strong>den</strong> gibt’s Brotzeit aus<br />
dem Glas, unter anderem mit gekochten<br />
Eiern befüllt. „Insofern<br />
ideal geeignet, um von Ostern<br />
übrig gebliebene, gefärbte Eier<br />
sinnvoll zu verwerten“, sagt Silvia<br />
Schlögel, die an dieser Stelle aber<br />
noch zwei weitere Brotzeit-Ideen<br />
<strong>für</strong> <strong>März</strong> und <strong>April</strong> vorschlägt:<br />
Flammkuchenschnecken aus dem<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Backofen. Und, <strong>für</strong> die absoluten<br />
Feinschmecker unter Ihnen: Fisch-<br />
Tatar aus geräuchertem Forellen-<br />
Filet. Im Folgen<strong>den</strong> fin<strong>den</strong> Sie,<br />
liebe Leser, alle wichtigen Zutaten<br />
und Zubereitungstipps, um Brotzeitglas,<br />
Flammkuchenschnecken<br />
und Fisch-Tatar auf <strong>den</strong> hauseigenen<br />
Esstisch zu zaubern.<br />
Brotzeit im Glas<br />
ZUTATEN:<br />
200 g Schmand<br />
Salz, Pfeffer<br />
½ Bund Radieserl<br />
200 g Camembert<br />
8 bis 12 kleine, runde Scheiben<br />
Pumpernickel<br />
2 EL gehackte Kräuter<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
2 hart gekochte Eier<br />
2 Salatblätter, Kresse<br />
ZUBEREITUNG: Den Schmand mit<br />
Salz und Pfeffer pikant würzen.<br />
Die Radieserl waschen, putzen<br />
und in Scheiben schnei<strong>den</strong>. Den<br />
Camembert würfeln.<br />
Pumpernickel, Schmand, Radieserl,<br />
Camembert und Kräuter in<br />
kleine Gläser schichten. Die Eier<br />
schälen und grob hacken. Die Salatblätter<br />
waschen, trockenschleudern<br />
und halbieren. Jedes Glas mit<br />
einem Stück Salatblatt, Schmand<br />
und gehacktem Ei abschließen<br />
und mit Kresse bestreuen.<br />
Schnecken<br />
à la Flammkuchen<br />
ZUTATEN:<br />
Füllung:<br />
150 g gekochter Schinken<br />
1 Bund Frühlingszwiebeln<br />
1 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
150 g Schmand<br />
100 g geriebener Bergkäse<br />
Quarkölteig:<br />
150 g Magerquark<br />
6 EL neutrales Öl<br />
1 Ei<br />
300 g Mehl<br />
1 Päckchen Backpulver<br />
etwas Salz<br />
ZUBEREITUNG: Für die Füllung<br />
<strong>den</strong> Schinken klein würfeln. Die<br />
Frühlingszwiebeln putzen, waschen<br />
und in feine Ringe schnei<strong>den</strong>.<br />
Beides im heißen Öl andünsten<br />
und würzen. Kurz abkühlen<br />
lassen.<br />
Für <strong>den</strong> Quarkölteig <strong>den</strong> Quark<br />
mit dem Öl und dem Ei glattrühren.<br />
Mehl, Backpulver und Salz<br />
mischen und mit <strong>den</strong> Knethaken<br />
unterkneten. Bei Bedarf <strong>den</strong> Teig<br />
mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> noch kurz durcharbeiten.<br />
Den Teig zu einem Rechteck ausrollen<br />
und mit dem Schmand be-
streichen. Die Schinkenmischung<br />
darauf verteilen, <strong>den</strong> Käse darüberstreuen.<br />
<strong>Das</strong> Ganze anschließend aufrollen<br />
und in dünne Scheiben schnei<strong>den</strong>.<br />
Die Schnecken auf ein mit<br />
Backpapier ausgelegtes Backblech<br />
legen und backen.<br />
Die Backzeit beträgt circa 20 Minuten<br />
bei 190 °C (170 °C)<br />
Fisch-Tatar<br />
ZUTATEN:<br />
125 g geräuchertes<br />
Forellenfilet<br />
2 Frühlingszwiebeln<br />
2 Essiggurken<br />
200 g Schmand<br />
1 TL Meerrettich<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
Salatblätter<br />
Kresse,<br />
Schnittlauch<br />
ZUBEREITUNG: <strong>Das</strong> Fischfilet fein<br />
würfeln. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen, waschen und mit der<br />
Essiggurke ebenfalls in kleine<br />
Würfel schnei<strong>den</strong>. Schmand und<br />
Meerrettich miteinander verrühren<br />
und pikant würzen. Fisch,<br />
Frühlingszwiebel und Essiggurken<br />
vorsichtig unterheben. Eine Stunde<br />
kühl stellen. Die Salatblätter<br />
waschen und trocken tupfen. Mit<br />
einem Löffel aus dem Fisch-Tatar<br />
Nocken formen und auf die Salatblätter<br />
setzen. Mit Kresse und<br />
Schnittlauch bestreut servieren.<br />
Ihr Team „Altlandkreis“ wünscht<br />
gemeinsam mit <strong>den</strong> drei Damen der<br />
Hauswirtschafterei gutes Gelingen<br />
beim Zubereiten der drei leckeren<br />
Brotzeit-Ideen – und selbstverständlich<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 29
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Rollstuhlfahrern das<br />
Leben erleichtern<br />
Backofen auf Augenhöhe: Thomas Rößle in<br />
seiner barrierefreien Küche.<br />
Ingenried | Die Frage nach<br />
dem Datum dieses Horrorunfalls<br />
beantwortet Thomas<br />
Rößle sprichwörtlich wie aus<br />
der Pistole geschossen: „Achter<br />
Dritter Dreizehn!“ Sein Vater<br />
ging damals auf Krücken,<br />
weshalb er nach Ablauf der<br />
Sperrfrist die über <strong>den</strong> Winter<br />
angesammelte Gülle hätte<br />
ausfahren sollen. Ob die Bö<strong>den</strong><br />
auch schon bereit da<strong>für</strong><br />
waren, weder gefroren noch<br />
zu feucht sind, will Thomas an<br />
diesem Tag herausfin<strong>den</strong>, fährt<br />
da<strong>für</strong> die Felder mit seiner<br />
Motocross ab. Nur schnell schauen.<br />
Dann passiert es. Bei rund 80<br />
Stun<strong>den</strong>kilometern erkennt er zu<br />
spät eine vor ihm liegende Senke,<br />
überspringt diese und kracht<br />
nahezu ungebremst acht Meter in<br />
die Tiefe – und in <strong>den</strong> Gegenhang.<br />
Irgendwie gelangt er an sein Handy,<br />
ruft zuhause an und erreicht<br />
auch jeman<strong>den</strong>, „obwohl man an<br />
der Stelle eigentlich nie Empfang<br />
hat, wie ich hinterher festgestellt<br />
habe“. Je<strong>den</strong>falls spricht er von<br />
„zerlegt, aber keine Ahnung wo“.<br />
Die Schmerzen sind brutal, er wird<br />
bewusstlos, und erst nach mehreren<br />
Anläufen gefun<strong>den</strong>, weil die<br />
Handy-Ortung der Polizei nicht<br />
funktioniert, seine Angehörigen<br />
ihn auch nicht mehr erreichen<br />
und an dieser Stelle zunächst vorbeisuchen.<br />
Rund 30 Minuten nach<br />
dem Crash, es ist eisig kalt, trifft<br />
glücklicherweise dann doch die<br />
Rettung ein. „Drei Minuten länger,<br />
und ich wäre erfroren“, erfährt<br />
Thomas Rößle ebenfalls im Nachhinein.<br />
Seine Körpertemperatur ist<br />
abgesackt auf gut 30 Grad. Mindestens<br />
so brutal ist schließlich die<br />
Diagnose im Krankenhaus: Zwei<br />
gebrochene Wirbel, ein komplett<br />
zertrümmerter Kiefer, Schädel-<br />
Hirn-Trauma, unzählige Rippen<br />
gebrochen und vieles mehr. Nach<br />
16 Tagen im künstlichen Koma, zig<br />
schweren Operationen an Rücken<br />
und Kiefer, Tagen und Nächten<br />
unvorstellbarer Schmerzen sowie<br />
Reha, Schmerztherapien und<br />
weiteren Operationen kann er die<br />
Murnauer Unfallklinik schließlich<br />
verlassen. Genaugenommen nach<br />
vier Monaten und vier Tagen. Im<br />
Rollstuhl. Für immer.<br />
„Jammern war<br />
nie meine Stärke“<br />
Thomas Rößle ist seit diesem<br />
Unfall querschnittsgelähmt. <strong>Das</strong><br />
Schöne an diesem grausamen<br />
Schicksalsschlag aber ist: Er lässt<br />
sich nicht hängen. „Jammern war<br />
ohnehin noch nie meine Stärke“,<br />
sagt er, grinst und vermittelt<br />
mit einem nach vorne<br />
gerichteten Blick ein ziemlich<br />
deutliches: „Es gibt so viel<br />
zu tun.“ Hintergrund: Zum<br />
Zeitpunkt des Unfalls besuchte<br />
der gelernte Landwirt die<br />
Technikerschule, brach diese<br />
aber ab, „weil du im Rollstuhl<br />
keine Landwirtschaft führen<br />
kannst – und ich aufgrund<br />
der ganzen Geschichte auch<br />
irgendwie komplett raus wollte<br />
aus diesem alten Leben“.<br />
Er schulte in Kirchseeon um<br />
zum Technischen Produktdesigner,<br />
arbeitet inzwischen Vollzeit<br />
als Konstrukteur bei BB Umwelttechnik<br />
in Roßhaupten und hat<br />
sich vor rund einem Jahr auch<br />
noch selbstständig gemacht. R.T.<br />
Construction heißt sein Start-Up<br />
mit dem klaren Ziel: <strong>Das</strong> Leben <strong>für</strong><br />
Menschen im Rollstuhl zu erleichtern.<br />
Als direkt Betroffener wurde<br />
ihm schnell bewusst, wie wenig<br />
barrierefrei Deutschland wirklich<br />
ist. „Man meint immer, wie gut<br />
und vorbildlich wir in allem sind“,<br />
moniert er, „dabei hinkt Deutschland<br />
im EU-weiten Vergleich weit<br />
hinterher in puncto Barrierefreiheit“.<br />
Viele Gebäude, Plätze und<br />
Transportmittel wer<strong>den</strong> zwar als<br />
barrierefrei deklariert, sind es im<br />
Detail betrachtet aber nicht. Zu<br />
eng, zu hoch, zu stufig, zu verwinkelt.<br />
Paradebeispiel aus Rößles<br />
Leben: Sein vorheriges Zuhause.<br />
Nach dem schweren Unfall kaufte<br />
er ein fast neu gebautes Haus in<br />
Rettenbach am Auerberg, das als<br />
30 | <strong>altlandkreis</strong>
vollständig barrierefrei beschrieben<br />
war. Gescheitert ist diese Liaison<br />
letztlich an einem fehlen<strong>den</strong><br />
Aufzug, was extrem teuer in Sachen<br />
Nachrüsten gewor<strong>den</strong> wäre.<br />
Und an anderen Kleinigkeiten mit<br />
großen Auswirkungen: Zum einen<br />
an einer zwei Zentimeter hohen<br />
Stufe zwischen Hauseingang und<br />
Hofeinfahrt, „wo du einfach nicht<br />
sauber drüber kommst mit einem<br />
Rollstuhl“. Zum anderen an der<br />
Küche ohne unterfahrbaren Arbeitsplatten<br />
und „viel zu umständlichen,<br />
runterfahrbaren Hochschränken“.<br />
Also zieht er nach<br />
kurzer Zeit wieder aus, kehrt von<br />
Rettenbach in seinen Heimatort<br />
zurück und verwirklicht sich dort<br />
<strong>den</strong> Traum eines wahren, barrierefreien<br />
Hauses, indem er neu und<br />
vollständig nach seinen eigenen<br />
Vorstellungen baut.<br />
Neubau mit<br />
Nullbarriere<br />
Geräumiger Aufzug, keine einzige<br />
Schwelle, 1,01 Meter breite Türen,<br />
viel Bewegungsfreiheit in allen<br />
Räumlichkeiten, durchwegs unterfahrbare<br />
Tische und Waschbecken,<br />
Arbeitsplatten in der Küche<br />
aus Granit, „damit ich heiße Töpfe<br />
direkt, also ohne Untersetzer,<br />
abstellen kann“. Einen auf Augenhöhe<br />
positionierten Backofen<br />
mit automatischem Türöffner. Ein<br />
pflegeleichter Bo<strong>den</strong> aus ökologischem<br />
Bio-Vinyl, der sich durch<br />
das komplette Haus zieht, „weil du<br />
als Rollstuhlfahrer immer Dreck<br />
in die Wohnung schleppst, Bö<strong>den</strong><br />
mit Fugen extrem viel Mehrarbeit<br />
bedeuten wür<strong>den</strong>“. Jede Menge<br />
Apothekerschränke – ausziehbar,<br />
unterfahrbar und per Knopfdruck<br />
zu öffnen. Individuell einbetonierte<br />
Sitzbank in der Dusche. Pool<br />
mit aus dem Bo<strong>den</strong> ragen<strong>den</strong><br />
Beckenrändern <strong>für</strong> eine ideale<br />
Einstiegshöhe, Gegenstromanlage<br />
<strong>für</strong> Oberkörpertraining, sanften,<br />
großflächigen Stufen, über die<br />
er gut ein- und aussteigen kann.<br />
Eine großzügige Terrasse, die sich<br />
um das komplette Haus zieht – alles<br />
auf einer Ebene, die Oberfläche<br />
glatt. Und eine Smart-Home-<br />
Ausstattung mit Mikrofonen und<br />
Kameras, die er via Smartphone<br />
aus aller Welt rund um die Uhr<br />
bedienen kann. Der größte Clou<br />
an seinem Haus mit Nullbarriere<br />
aber ist, „dass absolut nichts auf<br />
einen Haushalt <strong>für</strong> Menschen mit<br />
Handicap hindeutet“. <strong>Das</strong> Katheter-Equipment<br />
verstaut Thomas<br />
Rößle im Wandschrank des Gäste-WCs.<br />
Rollstuhlfahrer-gerechte<br />
Griffe an WC, Dusche oder Badewanne<br />
wur<strong>den</strong> durch kluges Planen<br />
und Gestalten kompensiert –<br />
zum Beispiel durch einen deutlich<br />
breiteren Badwannenrand in<br />
Form einer Sitzbank, über die er<br />
sich aus dem Rollstuhl heraus in<br />
die Wanne „hineindrehen“ kann.<br />
Wobei: Einen Makel hat Thomas<br />
Rößle dann doch entdeckt, als es<br />
schon zu spät war: „Die Garage ist<br />
etwas zu kurz.“ Seit er seinen Audi<br />
S3 durch einen A4 ersetzte, kann<br />
er nicht mehr hinter dem parken<strong>den</strong><br />
Fahrzeug vorbeifahren, „was<br />
aber zu verschmerzen ist“.<br />
Produktionsreife<br />
Prototypen<br />
Da<strong>für</strong> ist sein Bürozimmer mit zwei<br />
großen Bildschirmen groß genug,<br />
um sich kreativ auszutoben. Auf<br />
seinem dortigen Rechner abgespeichert<br />
sind bereits mehrere<br />
Konstruktionen, aus <strong>den</strong>en bereits<br />
der eine oder andere Prototyp gebaut<br />
wurde. Alle seine Ideen kann<br />
und will Thomas Rößle aus po-<br />
Am Bahnhof 2 – Telefon 08862-8498 – Fax -7667<br />
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und nach Vereinbarung<br />
tentiellen Patentschutz-Grün<strong>den</strong><br />
nicht nennen. Eine passgenaue<br />
Verbindungsachse, die Rollstuhl<br />
und Handbike fest verknüpft, ist in<br />
jedem Fall eine Bereicherung <strong>für</strong><br />
ihn – und sicherlich auch <strong>für</strong> alle<br />
anderen Rollstuhlfahrer, die sich<br />
gerne an der frischen Luft sportlich<br />
betätigen möchten. Für <strong>den</strong> Winter<br />
je<strong>den</strong>falls entwickelte er einen<br />
Adapter, um über diese passmärz<br />
/ april <strong>2021</strong> | 31
genaue Verbindungsachse eine<br />
Schneefräse mit seinem Rollstuhl<br />
zu verbin<strong>den</strong>. So kann er eigenhändig<br />
Hofeinfahrt und Terrasse<br />
von <strong>den</strong> weißen Massen befreien,<br />
„was echt supergut funktioniert“.<br />
Eine andere Erfindung von ihm:<br />
Wagenheber <strong>für</strong> Rollstühle, um<br />
ohne Hilfe die Reifen des „Stuhles“<br />
wechseln oder versetzen zu<br />
können. Aufgrund Vollzeit-Job und<br />
vielen weiteren Lei<strong>den</strong>schaften<br />
ist die Zeit <strong>für</strong> sein Start-Up zwar<br />
begrenzt, die Kontaktaufnahme<br />
zu Maschinenbau-Betrieben, die<br />
seine ausgeklügelten Ideen produzieren<br />
könnten, ist <strong>den</strong>noch im<br />
Gange. <strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> Produkte,<br />
die nicht nur mit Barrierefreiheit<br />
zu tun haben.<br />
Montage-Halterung <strong>für</strong><br />
Groß-Modellautos<br />
Thomas Rößle liebt nach wie vor<br />
hohe Geschwindigkeiten, ist und<br />
bleibt ein Rennsportbesessener.<br />
<strong>Das</strong> verrät nicht nur die PS-Zahl<br />
„300“ seines Audi A4. In seiner<br />
Garage, neben dem geparkten<br />
Flitzer, hat er eine kleine Werkstätte<br />
<strong>für</strong> sein Hobby eingerichtet: Eine<br />
Hand voll ferngesteuerte Geländewagen<br />
im Großformat, aufgeräumt<br />
auf Tischen und in Regalen.<br />
Diese „Autos“ sind bis zu 80 Zentimeter<br />
lang, 55 Zentimeter breit,<br />
15 Kilogramm schwer,<br />
benzinbetrieben und<br />
erreichen<br />
Spitzen<br />
geschwindigkeiten<br />
von<br />
bis zu 100 (!) Stun<strong>den</strong>kilometern.<br />
„Also definitiv kein Spielzeug <strong>für</strong><br />
Kinder.“ Mit seinen Vereinskollegen<br />
trifft er sich regelmäßig, duelliert<br />
sich auf einer professionell<br />
angelegten, gut abgesicherten<br />
Rennstrecke. Und obwohl die Gaudi<br />
ganz klar an erster Stelle steht,<br />
„möchtest du dich natürlich Runde<br />
<strong>für</strong> Runde verbessern, immer der<br />
schnellste sein“. <strong>Das</strong>s bei diesen<br />
harten Offroad-Duellen es immer<br />
wieder kracht, die Modellautos<br />
stark in Mitlei<strong>den</strong>schaft gezogen<br />
wer<strong>den</strong>, dürfte selbsterklärend<br />
sein. Reinigung, Wartung, Tuning<br />
und Instandsetzung nehmen mehr<br />
Zeit in Anspruch als die Gaudi-<br />
Rennen an der Strecke selbst. Weil<br />
Thomas Rößle aufgrund seiner<br />
Querschnittslähmung jedoch keine<br />
Kraft im Bauch- und Rumpfbereich<br />
hat, um diese 15 Kilogramm schweren<br />
Groß-Modellautos <strong>für</strong> längere<br />
Zeit zu halten, ließ er sich auch<br />
hier<strong>für</strong> etwas ziemlich Geniales<br />
einfallen: Eine schwenkbare Montage-Halterung,<br />
die diese Autos <strong>für</strong><br />
ihn trägt. So kann er ohne großen<br />
Kraftaufwand reinigen, schrauben,<br />
tunen. Auch seine Vereinskollegen<br />
schätzen diese Erfindung, sind regelrecht<br />
narrisch darauf, weil damit<br />
auch ihnen das Tüfteln an <strong>den</strong><br />
Autos deutlich leichter fällt. Noch<br />
besser aus Rößles Sicht: Ein großer<br />
Groß-Modellauto-Vertriebler aus<br />
Deutschland ist ebenfalls auf seine<br />
Montage-Ständer aufmerksam gewor<strong>den</strong><br />
– eine Zusammenarbeit<br />
scheint nur noch<br />
Formsache zu sein.<br />
Bis dahin schmiedet Thomas Rößle<br />
weitere Pläne. „Dieser Rollstuhl<br />
beispielsweise ist nicht nur <strong>für</strong><br />
mich, sondern auch meine Freundin<br />
ein Segen“, sagt er an dieser<br />
Stelle. Gemeint ist ein High-Tech-<br />
Rollstuhl aus Vollcarbon, der lediglich<br />
vier (!) Kilogramm wiegt.<br />
Heißt <strong>für</strong> Thomas Rößle: Verdammt<br />
wenig Gewicht zum Bewegen,<br />
was ihm wiederum von früh<br />
bis spät Kraft und Nerven spart.<br />
Und auch seine Freundin kann<br />
diesen „Rolli“ ohne großen Kraftaufwand<br />
heben, so problemlos im<br />
Kofferraum seines A4 verstauen.<br />
Rücksichtlose<br />
Gesellschaft<br />
Frust kommt bei <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> meistens<br />
dann auf, wenn die einzigen<br />
zwei Behindertenparkplätze vor<br />
dem Supermarkt von Menschen<br />
ohne Behinderung besetzt sind –<br />
und diese auch keinen Funken<br />
schlechten Gewissens versprühen.<br />
Wobei auch das Einkaufen<br />
an sich immer wieder eine Hürde<br />
darstellt, da Lebensmittelregale<br />
zu hoch, Gänge oft mit Paletten<br />
voller Nachschubware zugestellt<br />
sind. Ärgerlich findet Thomas<br />
Rößle auch die Tatsache, dass die<br />
meisten hiesigen Restaurants <strong>für</strong><br />
Rollstuhlfahrer nur über Stufen,<br />
die Toiletten aufgrund zu schma-<br />
ler Gänge und Räume oft gar nicht<br />
zugänglich sind. Und dann wäre<br />
da noch die Deutsche Bahn. „Ganz<br />
schlimm“, sagt Thomas Rößle. Die<br />
bietet zwar einen Hilfsdienst an,<br />
der Rollstuhlfahrern beim Ein- und<br />
Ausstieg helfen soll. „Zum Abfahren<br />
klappt’s meistens noch.“ Bei<br />
Rückfahrten stand Rößle jedoch<br />
mehrfach alleine im Zug oder am<br />
Bahnsteig und wusste nicht, wie<br />
er wieder zurückkommen soll.<br />
„Wäre das eine Mal nicht zufäl-<br />
32 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Abgefahrenes Gespann: So befreit<br />
Thomas Rößle Hofeinfahrt<br />
und Terrasse von Neuschnee.
lig ein Trupp von Bundeswehrsoldaten<br />
in meiner Nähe gewesen,<br />
würde ich heute noch dort hilflos<br />
verweilen.“ Allzu viele Gedanken<br />
an diesen und ähnlichen Missstän<strong>den</strong><br />
möchte er aber gar nicht<br />
verschwen<strong>den</strong>. Viel lieber zieht<br />
er sich in sein Konstruktions-Büro<br />
zurück und überlegt, wie er <strong>den</strong><br />
Alltag von Menschen im Rollstuhl<br />
erleichtern, und mit mehr Freude<br />
am Leben füllen kann. Genau das<br />
zeichnet <strong>den</strong> 29-jährigen Ingenrieder<br />
nämlich aus, der trotz dieses<br />
Schicksalsschlags vor rund acht<br />
Jahren seinen gesun<strong>den</strong> Humor<br />
sowie die Lust auf Arbeit, Hobbys<br />
und Familie nicht verloren hat –<br />
und somit auch als Vorzeige-Typ<br />
<strong>für</strong> Rollstuhlfahrer gilt, die ihren<br />
Alltag komplett eigenständig bewältigen<br />
wollen. Und dies durch<br />
unbändigen Willen, gepaart mit<br />
klugen Ideen und einer gewissen<br />
Portion Kreativität auch können. js<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 33
Bestseller-Autorin Nicola Förg zu „Böse Häuser“<br />
„Kultur ist<br />
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Prem | Nicola Förg zählt mit<br />
rund 1,3 Millionen verkauften<br />
Büchern zu <strong>den</strong> erfolgreichsten<br />
Autorinnen Deutschlands.<br />
Und ist des Schreibens<br />
noch lange nicht müde.<br />
Zum 1. <strong>März</strong> bringt sie ihren<br />
zwölften Alpen-Krimi auf <strong>den</strong><br />
Markt. Er heißt „Böse Häuser“,<br />
ist 304 Seiten stark, wie<br />
immer Bestseller-verdächtig<br />
und ab sofort <strong>für</strong> 16 Euro in<br />
allen regionalen Buchhandlungen<br />
erhältlich. Wir haben<br />
mit der bei Prem leben<strong>den</strong><br />
Tier- und Naturschützerin<br />
über das neuformierte<br />
Ermittlerduo Mangold-<br />
Weinzirl, astronomische Immobilienpreise,<br />
fehlen<strong>den</strong><br />
Fan-Kontakt, ungerechtfertigte<br />
Corona-Maßnahmen und neue<br />
Buchprojekte gesprochen.<br />
Frau Förg, am 1. <strong>März</strong> erscheint<br />
ihr zwölfter Alpen-Krimi. Worum<br />
geht’s?<br />
Kommissarin Irmi Mangold ist<br />
einfach nicht die Frau <strong>für</strong> eine Etagenwohnung!<br />
Sie hat zwar ihren<br />
Beziehungsstatus vor sich selber<br />
immer noch nicht geklärt, aber sie<br />
sucht zusammen mit dem Hasen<br />
rein privat einen Hof zum Kauf.<br />
Und weil es im Wer<strong>den</strong>fels und<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> rein gar nichts gibt,<br />
zieht es sie weiter westwärts. Bei<br />
einer Besichtigung am Auerberg<br />
wird ein anderer Kaufinteressent<br />
direkt neben ihr erschossen. Der<br />
Tote: der Besitzer eines Autohauses<br />
<strong>für</strong> Nobelkarossen. Der Makler:<br />
ein Geschäftsmann mit eigener<br />
Nicola Förg greift in ihrem neuen Krimi die<br />
monströsen Immobilienpreise auf.<br />
Moral. Der Hausbesitzer: ein zugeknöpfter<br />
Biobauer. Irmi unterstützt<br />
<strong>den</strong> leiten<strong>den</strong> Ermittler Gerhard<br />
Weinzirl und die bei<strong>den</strong> spüren,<br />
wie sehr Neid und Hass regieren,<br />
wenn es um Geld und Besitz geht.<br />
Die Spuren führen auch ins Berlin<br />
der Nachwendezeit, wo Spekulanten<br />
im erbitterten Kampf mit<br />
Hausbesetzern lagen.<br />
Warum der Titel „Böse Häuser“?<br />
Häuser per se sind nicht böse,<br />
aber manche Menschen darin.<br />
Sehr alte Häuser stehen oft auf<br />
„guten“ Plätzen. Unsere (bäuerlichen)<br />
Vorfahren wussten noch viel<br />
mehr um Kraftplätze, Wasseradern<br />
und Lagen, die von Wind oder Lawinen<br />
geschützt sind. Alte Häuser<br />
wur<strong>den</strong> aus Holz, Lehm oder<br />
Tuffstein geschaffen, organische<br />
Materialien, die atmen konnten.<br />
Schindelfassa<strong>den</strong> sind der genialste<br />
Schutzmantel <strong>für</strong> ein Haus,<br />
sofern man die Schindeln nicht<br />
streicht! Sie verwittern, alte<br />
Fensterrahmen blättern, alte<br />
Häuser sind auch verwundbar,<br />
aber immer würdig. Ein Niedrigenergiehaus<br />
hingegen bleibt<br />
clean, effektiv und völlig charmelos.<br />
Wo Fenster hermetisch<br />
abriegeln, ist kein Austausch.<br />
Und keiner der Altvorderen<br />
hätte je in <strong>den</strong> Überschwemmungsgürtel<br />
eines Flusses gebaut,<br />
wie das heutige Neubaugebiete<br />
so gerne tun.<br />
Sie greifen auch diesmal wieder<br />
gesellschaftskritische Themen<br />
auf. Astronomische Immobilienpreise,<br />
ungebremster Flächenfraß,<br />
Münchner SUV-Moms und E-Autos<br />
sind unter anderem die Themen,<br />
die unsere Natur zerstören – und<br />
die Gesellschaft spalten?<br />
Ich bin kein Freund von Polemik<br />
und nachgeplapperten Parolen<br />
aus dem Internet und <strong>den</strong> sozialen<br />
Netzwerken. Nur wer sich seriös<br />
informiert, sollte mitschnabeln.<br />
Drum biete ich keine Lösungen<br />
an, aber Anregungen zum Nach<strong>den</strong>ken:<br />
In Deutschland wer<strong>den</strong><br />
tagtäglich rund 60 Hektar Landschaft<br />
<strong>für</strong> Gewerbe, Wohnen, Erholen<br />
und Verkehr verbraucht. Es<br />
ist beklemmend, wie auch bei uns<br />
kleine Dörfer wachsen wie Geschwüre.<br />
Ein Gipfel der Perversion<br />
sind <strong>für</strong> mich Abstellflächen <strong>für</strong><br />
Hunderte von Wohnmobilen auf<br />
einer Bauernwiese. In Kleinstädten,<br />
von <strong>den</strong>en aus man München<br />
34 | <strong>altlandkreis</strong>
oder Augsburg noch irgendwie<br />
erreichen kann, kosten schon<br />
Doppelhaushälften 800 000 Euro<br />
aufwärts. Wohin soll das gehen?<br />
Oder Autoscham: Es macht einen<br />
Unterschied, ob die Münchner<br />
Vorstadt-Mom <strong>den</strong> Sprössling mit<br />
dem Q7 fast in die Schule fährt<br />
oder der Bauer mit dem Suzuki<br />
Vitara bergwärts – beides sind<br />
SUVs. Zwei Drittel der Deutschen<br />
leben noch auf dem Land. Warum<br />
nehme ich nicht die U-Bahn?<br />
Nächster Halt Steinga<strong>den</strong>, bitte<br />
rechts aussteigen? Komisch, es<br />
gibt gar keine U-Bahn! Und die<br />
Witwe des Ermordeten sagt, dass<br />
sie wenig Verständnis da<strong>für</strong> hat,<br />
dass die Einbauküche dreißigtausend<br />
gekostet hat, es aber <strong>für</strong><br />
eine PV-Anlage am Dach nicht gereicht<br />
hat? Sie fragt sich nicht zu<br />
Unrecht, woher Strom und Lithium<br />
kommen und bezweifelt daher die<br />
Ökobilanz der E-Autos.<br />
Auch neu in „Böse Häuser“: Irmi<br />
Mangold ermittelt mit Gerhard<br />
Weinzirl, dem wortkargen Allgäuer.<br />
Warum? Und was macht Kathi<br />
Reindl?<br />
Zum einen hab ich auf Lesungen<br />
so oft gehört, wie sehr die Weinzirl-Fans<br />
ihren Ermittler vermissen.<br />
Er ist eigen: Immer wieder<br />
blitzen Emotionen durch, dann<br />
verschanzt er sich wieder hinter<br />
seinem Bärengebrumme. Insofern<br />
war es ein „Trick“, beide Teams zusammen<br />
ermitteln zu lassen. Und<br />
dann war es <strong>für</strong> mich als Schreiberling<br />
durchaus eine Herausforderung:<br />
Irmi musste sich an <strong>den</strong><br />
neuen Kollegen gewöhnen. Ich<br />
> > > „BÖSE HÄUSER“ ZU GEWINNEN<br />
überdies auch, weil ich gar nicht<br />
damit gerechnet hatte, dass auch<br />
ich die bei<strong>den</strong> zunächst zusammenschmie<strong>den</strong><br />
musste – und sie<br />
wer<strong>den</strong> auch erst ein Team, als sie<br />
in eine lebensbedrohliche Situation<br />
kommen. Und Kathi taucht natürlich<br />
auch auf – vor allem privat<br />
und dass ausgerechnet sie, diese<br />
hochexplosive Frau, <strong>den</strong> Weinzirl<br />
emotional erwischt, das birgt ja<br />
auch viel Neues in sich.<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei Exemplare des<br />
neuen Alpen-Krimis „Böse Häuser“. Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong><br />
eine Postkarte mit <strong>den</strong> Stichwörtern „Nici Förg“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Nach „Flüsternde Wälder“ 2020<br />
erscheint mit „Böse Häuser“ <strong>2021</strong><br />
bereits Ihr zweites Buch in Zeiten<br />
von Corona. Vermissen Sie <strong>den</strong> direkten<br />
Kontakt zu <strong>den</strong> Fans – normalerweise<br />
stellen Sie Ihre Bücher<br />
im Rahmen von Lesungen im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum<br />
vor?<br />
Und wie! Ich leide massiv darunter,<br />
dass nicht mehr VORgelesen<br />
wird! Der <strong>März</strong> ist eigentlich immer<br />
die Zäsur in meinem Jahr. <strong>Das</strong><br />
Buch erscheint, es folgen zwei,<br />
drei Monate vieler Lesungen. Für<br />
mich fühlt sich das ohne Lesungen<br />
so an, als verpuffe das Buch einfach.<br />
Sicher wer<strong>den</strong> Bücher weiter<br />
verkauft, aber die Präsenz, die<br />
Kommunikation mit dem Leser,<br />
Dialog, Gestik, Mimik, Menschsein<br />
in Lesungen – das fehlt auf<br />
mehrfach tragische Weise. Mir<br />
fehlt auch der Input, die Gespräche<br />
live mit Menschen, <strong>den</strong>n nur<br />
wo Input ist, ist auch Output. Und<br />
nach 20 Jahren Lesungspraxis darf<br />
ich doch feststellen: Auch schon<br />
vor Corona waren Menschen in<br />
Lesungen eher jene, die still auf<br />
dem Pöpöchen saßen. Sie schrei-<br />
en nicht, sie singen nicht mit und<br />
verwirbeln Aerosole! Sie rennen<br />
nicht rum, schwitzen nicht ungebührlich…<br />
Und verbürgt: Sie küssen<br />
ganz selten die Autorin!<br />
Andererseits sind die Menschen<br />
viel häufiger zuhause, haben mehr<br />
Zeit zum Lesen. Hat sich das in positiven<br />
Verkaufszahlen von „Flüsternde<br />
Wälder“ ausgedrückt?<br />
Die Zahlen waren gut, viele Verlage<br />
stellten gottlob fest, dass ein<br />
echtes gedrucktes Buch auch tröstet.<br />
Fesselnde oder unterhaltsame<br />
Stoffe laufen gut, mitten im Corona-Wahnsinn<br />
ist es schön, mal ein<br />
paar Stun<strong>den</strong> in eine Geschichte<br />
abzutauchen.<br />
Kulturschaffende, die von Live-Auftritten<br />
leben, haben massive Existenz-Probleme.<br />
Wie sehr ärgern<br />
Sie sich über die zweischneidigen<br />
Corona-Maßnahmen der Politik –<br />
der eine darf, der andere nicht?<br />
Wie viele Seiten habe ich <strong>für</strong> die<br />
Antwort? Im Cartoon sagt Snoopy:<br />
Die beste Waffe gegen Corona ist<br />
ein gesunder Menschenverstand.<br />
Charlie Brown kontert: Hilfe, die<br />
Mehrheit ist unbewaffnet. So<br />
scheint es seit einem Jahr. Gastronomie,<br />
die extrem investiert hat,<br />
wo höchste Transparenz herrscht,<br />
muss schließen. Die kleine Boutique,<br />
die froh ist, wenn<br />
überhaupt am Tag fünf Leute<br />
kommen, ist zu. In Drogeriemärkten<br />
aber Menschenmassen. Städter<br />
fluten das Umland, ballen sich<br />
in Massen auf Bergen und Seen<br />
zusammen, die Einheimischen<br />
hoffen seit einem Jahr verzweifelt<br />
auf schlechtes Wetter an Wochenen<strong>den</strong><br />
und Feiertagen! Und Kultur<br />
braucht keiner? Alle schalten<br />
mal eine Woche das Radio ab,<br />
alle anderen Tonträger, das TV,<br />
alle Streaming-Dienste. Sie nehmen<br />
alle Bücher aus <strong>den</strong> Regalen<br />
und hängen alle Bilder ab. Auch<br />
wenn das nur Drucke sind, die hat<br />
einst jemand gestaltet! Eigentlich<br />
müsste auch das Geschirr weg,<br />
die Alessi Töpfe… Und wenn sie<br />
dann auf die traurigen Abdrücke<br />
der Bilder sehen und die Löcher<br />
in <strong>den</strong> Regalen, müsste der Letzte<br />
verstehen: Kultur ist systemrelevant!<br />
Ist trotz allem auch schon ein neues<br />
Werk <strong>für</strong> das Frühjahr 2022 in<br />
Arbeit?<br />
Ja ist es, das diesmal raus aus <strong>den</strong><br />
Bergen eher an einem See spielen<br />
wird. Und unter anderem die Flut<br />
an SUPs nicht so sehr goutiert.<br />
Aber mehr als das: Es gibt schon<br />
im Herbst <strong>2021</strong> einen großen<br />
opulenten Roman. Keinen Krimi,<br />
sondern eine Familiengeschichte,<br />
tique, die froh ist, wenn die mit mehreren Zeitebenen, ginnend 1940, spielt. Die Erb-<br />
beschaft<br />
eines Tierschutzhofes<br />
von der französischstämmigen<br />
Tante wirbelt das Leben der<br />
Münchner Lehrerin Aurelie und<br />
deren Familie gehörig durcheinander,<br />
zumal das Erbe nur<br />
unter Bedingungen frei geben<br />
wird. Der „Kniff“ an der Geschichte:<br />
Die Protagonisten der<br />
Jetzt-Zeit wissen das nicht, was<br />
der Leser durch die Lektüre der<br />
„historischen“ Passagen erfährt.<br />
Sie missdeuten <strong>den</strong> Willen ihrer<br />
Ahnen, sie hadern und müssen<br />
betreten feststellen, dass sie zu<br />
Lebzeiten ihre Verwandten einfach<br />
viel zu wenig gefragt haben.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 35
Neu und einzigartig in der Region<br />
Fachausbildung <strong>für</strong> Schulkindbetreuung<br />
...mit Jobgarantie<br />
36 | <strong>altlandkreis</strong><br />
noch freie<br />
Plätze <strong>für</strong><br />
<strong>2021</strong><br />
Wir bil<strong>den</strong> aus (m/w/d):<br />
-Mechatroniker (PKW & NFZ)<br />
-Lagerist<br />
-Automobilkaufmann<br />
Rottenbuch | Der Bedarf an Schulkindbetreuung<br />
ist deutschlandweit<br />
hoch. Ziel des Staates deshalb: 80<br />
Prozent aller Schülerinnen und<br />
Schüler im Alter von sechs bis<br />
zwölf Jahren nach und zwischen<br />
<strong>den</strong> Unterrichtsstun<strong>den</strong> betreuen<br />
zu lassen. Und zwar von Fachpersonal.<br />
Manche Bundesländer, zum<br />
Beispiel die Stadtstaaten Bremen<br />
und Hamburg, sind mit rund 70<br />
Prozent nah dran an dieser sportlichen<br />
Quote. Die meisten anderen<br />
Bundesländer hinken diesem<br />
Anspruch jedoch (weit) hinterher.<br />
<strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> Bayern, wo aktuell<br />
lediglich 40 Prozent aller Schulkinder<br />
fachgerecht betreut wer<strong>den</strong><br />
können. Damit sich diese Prozentzahl<br />
deutlich nach oben verbessert,<br />
führte der Freistaat im Jahr<br />
2019 einen neuen Ausbildungsberuf<br />
ein. Er heißt „Pädagogische<br />
Fachkraft <strong>für</strong> Grundschulkindbetreuung“,<br />
kann in zwei Jahren<br />
erlernt wer<strong>den</strong> und setzt folgende<br />
Ausbildung...<br />
Heinz Resch GmbH & Co. KG<br />
Ammergauer Str. 64<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08861 2508-0<br />
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Zugangskriterien voraus: Mittlere<br />
Reife, eine bereits abgeschlossene<br />
Berufsausbildung, egal in welcher<br />
Branche, sowie ein sechswöchiges<br />
Praktikum in einer Einrichtung mit<br />
Schulkindbetreuung.<br />
Großbrand<br />
verzögerte Angebot<br />
Ab September <strong>2021</strong> kann dieser<br />
Beruf auch im Schongauer Altlandkreis<br />
erlernt wer<strong>den</strong>. Genaugenommen<br />
an der Fachakademie<br />
<strong>für</strong> Sozialpädagogik im Kloster<br />
Rottenbuch – eine private, aber<br />
staatlich anerkannte Schule der<br />
Regens-Wagner-Stiftung. „Ursprünglich<br />
wollten wir <strong>den</strong> neuen<br />
Ausbildungsberuf zur Schulkindbetreuung<br />
schon vor zwei Jahren<br />
in unser Programm mit aufnehmen“,<br />
sagt Edith Richter-Schindele,<br />
stellvertretende Schulleiterin.<br />
Der Großbrand des historischen<br />
Bräuhauses im September 2018,<br />
in dem sich ein wesentlicher Teil<br />
der Akademie befindet, hatte<br />
dieses Vorhaben jedoch zunichte<br />
gemacht. Mittlerweile sind die<br />
Wiederaufbauarbeiten jedoch weit<br />
vorangeschritten. Läuft alles nach<br />
Plan, kann das Gebäude Anfang<br />
2022 wieder bezogen wer<strong>den</strong>. Und<br />
die neue Ausbildung zur Pädagogischen<br />
Fachkraft <strong>für</strong> Grundschulkindbetreuung<br />
gestartet wer<strong>den</strong>.<br />
Planmäßig bereits im September<br />
dieses Jahres, „weil wir inzwischen<br />
geübt sind im Improvisieren<br />
und genug Räumlichkeiten<br />
zur Überbrückung dieser wenigen<br />
Monate haben“, so Richter-Schindele.<br />
Vorausgesetzt natürlich, es<br />
bewerben sich ausreichend Männer<br />
und Frauen <strong>für</strong> diese neue<br />
Ausbildung.<br />
Mindestens 16 Bewerbungen, die<br />
alle Voraussetzungen erfüllen,<br />
sollten bis Ende Mai (persönliche<br />
Infos unter 08867 / 9112-22<br />
Einblick in <strong>den</strong> Schulalltag, vor Corona: Die Fachakademie <strong>für</strong><br />
Sozialpädagogik steht <strong>für</strong> praxisorientierte Unterrichtsgestaltung.<br />
oder edith.richter-schindele@<br />
regens-wagner.de) im Rottenbucher<br />
Kloster eingegangen sein.<br />
„Mit weniger Schülern wäre es<br />
aus wirtschaftlicher Sicht nicht<br />
stemmbar“, sagt Richter-Schindele,<br />
die sich allerdings sicher ist,<br />
ausreichend Interessenten zu fin<strong>den</strong>.<br />
Allein deshalb, weil Rottenbuch<br />
die einzige Anlaufstelle <strong>für</strong><br />
diese Ausbildung weit und breit<br />
sein wird. „Die nächstgelegenen<br />
Schulen wären in München und<br />
Augsburg.“ Und ein erstes Dutzend<br />
brauchbarer Bewerbungen<br />
sei ohnehin schon eingegangen.<br />
„Sogar von einer Frau mit über<br />
50 Jahren.“ Ein exemplarisches<br />
Beispiel <strong>für</strong> einen Beruf, der nach<br />
oben keine Altersbeschränkung<br />
kennt. Mehr als 30 Schüler können<br />
allerdings nicht aufgenommen<br />
wer<strong>den</strong>. „Wir starten diese<br />
Fachausbildung mit einer Klasse.“<br />
Menschen mit Lebenserfahrung,<br />
die sich beruflich nochmals umorientieren<br />
möchten, im Idealfall<br />
natürlich Eltern von Kindern, die<br />
dieses Alter von sechs bis zwölf<br />
Jahren bereits hinter sich haben,<br />
eigenen sich in <strong>den</strong> Augen von<br />
Richter-Schindele besonders gut.<br />
Theoretisch komme aber jeder in<br />
Frage, der teamfähig ist, gerne mit<br />
Kindern arbeiten möchte und vor<br />
allem Lust hat auf dieses „besonders<br />
spannende Alter“ der zu betreuen<strong>den</strong><br />
Jungs und Mädels. Von<br />
extrem wissbegierig und lernfähig<br />
bis zu schlecht gelaunt ist alles dabei.<br />
Langweilig dürfte <strong>den</strong> zukünftigen<br />
Schulkindbetreuern insofern<br />
nicht wer<strong>den</strong>. Umso wichtiger<br />
aber ist eine fundierte Ausbildung.<br />
Entsprechend vollgepackt sind<br />
diese zwei Jahre mit theoretischen<br />
und praktischen Lehrinhalten.<br />
Nur im ersten Jahr<br />
viel Theorie<br />
<strong>Das</strong> erste Ausbildungsjahr zur Pädagogischen<br />
Fachkraft <strong>für</strong> Grundschulkindbetreuung<br />
besteht aus<br />
Vollzeit-Schulunterricht, gepaart<br />
mit insgesamt fünf Wochen Praktikum.<br />
Die Fächer: Pädagogik,<br />
Psychologie und Heilpädagogik.<br />
Praxis- und Metho<strong>den</strong>lehre.<br />
Deutsch, Politik und Gesellschaft.<br />
Recht, Verwaltung und Organisation.<br />
Sprachliche Bildung. Mathematik<br />
und Naturwissenschaften.
CHANCEN FÜR IHR KIND!<br />
Die Privaten Oberlandschulen in Weilheim<br />
WIRTSCHAFTSSCHULE<br />
(staatl. anerkannt)<br />
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Berufsfachschule <strong>für</strong> Büromanagement (staatl. anerkannt)<br />
Neu!<br />
Jetzt schon<br />
ab der 6. Klasse!<br />
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Berufsfachschule <strong>für</strong> Fremdsprachen/Fachrichtung Wirtschaft (staatl. anerkannt)<br />
Soll ab Anfang 2022 neu bezogen wer<strong>den</strong>: <strong>Das</strong> Bräuhaus im Kloster<br />
Rottenbuch, das im September 2018 lichterloh gebrannt hatte.<br />
Umwelt- und Gesundheitsbildung.<br />
Religiöse und Ethische Bildung.<br />
Inwieweit sinnvoll ganztägige Betreuungsangebote<br />
<strong>für</strong> Schulkinder<br />
Bewegungspädagogik. Medienbildung.<br />
generell sind, teilt die Meinungen<br />
Ästhetische, musikalische<br />
Bildung. Und Englisch. Allein die<br />
von Eltern, Lehrern und Schülern.<br />
Die einen sehen Eltern in der Erziehungspflicht.<br />
Anzahl der Fächer deutet auf ein<br />
Andere be<strong>für</strong>-<br />
straffes Programm hin, das 36 worten <strong>den</strong> zeitgemäßen Weg im<br />
Unterrichtsstun<strong>den</strong> die Woche Höher, Schneller, Weiter. Edith<br />
voraussetzt. Immer von Montag Richter-Schindele hat selbst eine<br />
bis Freitag zwischen 8 und 13 Uhr inzwischen 16-jährige Tochter,<br />
sowie zusätzlich an ein bis zwei<br />
Nachmittagen. <strong>Das</strong> zweite Jahr dagegen<br />
ist sehr praxisbezogen – die<br />
meiste Zeit verbringen die Absolventen<br />
dann in einer Einrichtung<br />
<strong>für</strong> Schulkindbetreuung, sind dort<br />
festangestellt und verdienen dabei<br />
auch gutes Geld. Die Fachschule<br />
in Rottenbuch wird in diesem<br />
Jahr nur <strong>für</strong> noch Seminar-Tage<br />
mit wählbaren Themen besucht.<br />
140 Stun<strong>den</strong> insgesamt sind hier<strong>für</strong><br />
vorgesehen. Mit welchen Einrichtungen<br />
die Regens-Wagner-<br />
Fachschule letztlich kooperieren<br />
wird <strong>für</strong> diese neue Ausbildung,<br />
steht noch nicht endgültig fest.<br />
Die Auswahl hier<strong>für</strong> ist aber groß.<br />
Grundschulen mit Mittagsbetreuung,<br />
„die ich bewusst sehr früh und<br />
<strong>für</strong> relativ lange Zeit in Nachmittagsbetreuung<br />
gegeben habe“.<br />
Und bereut diesen Schritt keine<br />
Sekunde. „Durch das Leben in der<br />
Betreuungsgemeinschaft ist sie in<br />
kurzer Zeit zu einer zielstrebigen,<br />
selbständigen Person gereift, die<br />
ohne Probleme durch die Schule<br />
marschiert.“ Ein Positiv-Effekt,<br />
der auch bei anderen betreuten<br />
Schulkindern zu erkennen ist. Vor<br />
allem dann, wenn die Betreuer<br />
explizit da<strong>für</strong> ausgebildet wur<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong> Schülern in Sachen Hausaufgaben-<br />
und Lernhilfe ebenso viel<br />
zu bieten haben wie beim Thema<br />
Freizeitgestaltung. Genau deshalb<br />
nimmt nun auch die Rottenbucher<br />
Kinderhorte, Kinderhäu-<br />
Fachakademie <strong>für</strong> Sozialpädago-<br />
ser und Kinder-Tagesheime, die gik diesen neuen, in der Region<br />
Kinderhilfe Oberland, offene und einzigartigen Ausbildungsberuf<br />
geschlossene Ganztagsschulen, in ihr Lehrprogramm auf – auch<br />
Förderschulen sowie viele weitere<br />
Anlaufstellen in näherer und<br />
weiterer Umgebung sind hier<strong>für</strong><br />
wenn der vom Staat bestimmte<br />
Name „Pädagogische Fachkraft <strong>für</strong><br />
Grundschulkindbetreuung“ etwas<br />
geeignet.<br />
sperrig klingt.<br />
js<br />
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Jetzt ist<br />
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Schuljahr <strong>2021</strong>/2022:<br />
26. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>2021</strong> <strong>Ausgabe</strong> Feb Altlandkreis_01.indd 1 03.02.<strong>2021</strong> 11:08:16<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 37
Zu 50 Jahren FOS und BOS in Weilheim<br />
Starke Persönlichkeiten<br />
mit Berufserfahrung<br />
Blick auf <strong>den</strong> Haupteingang der FOS und BOS in Weilheim. Die quote unter <strong>den</strong> Abschluss-Schülern liegt bei über 90<br />
Erfolgs-<br />
Prozent.<br />
Weilheim | Wer sich nach der<br />
Grundschule <strong>für</strong> die Mittel-, Realoder<br />
Wirtschaftsschule entscheidet,<br />
kann trotzdem das Abitur<br />
erlangen. Möglich machen dies<br />
Fach- und Berufsoberschulen, die<br />
erstmals im Jahre 1970 ins Leben<br />
gerufen wur<strong>den</strong>. Damit zählt die<br />
FOS und BOS in Weilheim zum<br />
„Kind der ersten Stunde“. Schüler<br />
und Schülerinnen sowie junge<br />
Männer und Frauen können dort<br />
nach erfolgreichem Abschluss der<br />
Mittleren Reife, oder nach erfolgreichem<br />
Abschluss einer beruflichen<br />
Ausbildung, ihr Fachabitur,<br />
optional auch das allgemeine Abitur<br />
über <strong>den</strong> sogenannten zweiten<br />
Bildungsweg absolvieren. Einzige<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Aufnahme an dieser speziellen<br />
Schulform: Ein Notendurchschnitt<br />
von mindestens 3,5 in <strong>den</strong> Fächern<br />
Mathematik, Deutsch und Englisch.<br />
Der größte Unterschied an<br />
einer FOS oder BOS im Vergleich<br />
zum klassischen Gymnasium: Die<br />
Auswahl von Fachrichtungen. In<br />
Weilheim wer<strong>den</strong> mit Sozialwesen,<br />
Wirtschaft, Technik sowie<br />
Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie<br />
(ABU) vier „Zweige“<br />
angeboten. „Was in unserer<br />
Region einzigartig ist und viele<br />
gar nicht wissen“, sagt Schulleiter<br />
Christian Dick sichtlich mit Stolz.<br />
Weder in Landsberg, Kaufbeuren<br />
noch an der privaten FOS und<br />
BOS in Garmisch-Partenkirchen<br />
gebe es diesen ABU-Zweig. „Die<br />
nächste Anlaufstelle hier<strong>für</strong> wäre<br />
dann schon München.“ Insofern<br />
ist die Weilheimer Fach- und Berufsoberschule<br />
nicht nur die mit<br />
der meisten Erfahrung, sondern<br />
auch die mit dem breitesten Angebotsspektrum<br />
<strong>für</strong> ambitionierte<br />
Schüler aus dem Oberland. Aktuell<br />
zählt das orange-rote Haus an<br />
der Kerschensteinerstraße 550 (!)<br />
Schüler. Die meisten kommen aus<br />
dem Weilheim-Schongauer Landkreis,<br />
einige aber auch aus <strong>den</strong><br />
benachbarten Landkreisen Landsberg<br />
am Lech und Starnberg. Am<br />
häufigsten entschei<strong>den</strong> sich die<br />
Schüler <strong>für</strong> <strong>den</strong> sozialen Zweig,<br />
gefolgt von Wirtschaft, Technik<br />
und dem <strong>für</strong> viele nach wie vor<br />
exotischen ABU, der zum Beispiel<br />
prädestiniert ist <strong>für</strong> eine spätere<br />
Ausbildung oder ein duales Studium<br />
in bio- und chemietechnologischen<br />
Bereichen, Stichwort<br />
„Roche GmbH“ in Penzberg.<br />
Während der Weg zum Abitur über<br />
ein Gymnasium strikt vorgegeben<br />
ist, könnte der Weg über eine<br />
FOS oder BOS flexibler nicht sein.<br />
Christian Dick spricht an dieser<br />
Stelle vom gestuften Ein- und Ausstieg.<br />
Wer sich die elfte Klasse FOS<br />
oder die zwölfte Klasse BOS nicht<br />
auf Anhieb zutraut, kann sich <strong>für</strong><br />
eine Vorklasse entschei<strong>den</strong>, wird<br />
so über ein zusätzliches Schuljahr<br />
an das deutlich höhere Lehrniveau<br />
sanfter herangeführt. Dagegen<br />
haben besonders gute und ambitionierte<br />
Schüler wiederum die<br />
Möglichkeit, nach erfolgreichem<br />
Fachabitur nahtlos weiterzumachen,<br />
können über die 13. Klasse<br />
eine fachgebun<strong>den</strong>e Hochschulreife,<br />
oder mit Hinzunahme einer<br />
zweiten Fremdsprache sogar das<br />
allgemeine Abitur erlangen. Bei-<br />
38 | <strong>altlandkreis</strong>
de Möglichkeiten, sowohl die 13.<br />
Klasse als auch diese Vorklassen,<br />
wer<strong>den</strong> in Weilheim aktiv genutzt.<br />
Der Großteil der Schüler entscheidet<br />
sich jedoch <strong>für</strong> <strong>den</strong> ungestuften<br />
Ein- und Ausstieg mit dem klaren<br />
Ziel: Fachabitur, was bei Unternehmen,<br />
Fachhochschulen und Hochschulen<br />
sehr gefragt ist. Vor allem<br />
deshalb, weil FOS- und BOS-Schüler<br />
wertvolle Praxiserfahrungen<br />
aus dem „wahren Arbeitsleben“<br />
mitbringen, so in oft kurzer Zeit<br />
zu starken Persönlichkeiten reifen<br />
und sich im richtigen Berufsleben<br />
auffallend schnell zurechtfin<strong>den</strong>.<br />
Hintergrund: Die elfte Klasse FOS<br />
besteht nur zu 50 Prozent aus klassischem<br />
Schulunterricht – die restliche<br />
Zeit verbringen die Schüler<br />
wochenweise in einem Betriebspraktikum,<br />
dessen Arbeitsinhalte<br />
in <strong>den</strong> Schulunterricht miteinbezogen,<br />
analysiert und präsentiert<br />
wer<strong>den</strong>. Noch mehr Berufserfahrung<br />
bringen logischerweise BOS-<br />
Schüler mit, die bereits eine rund<br />
dreijährige Ausbildung hinter sich<br />
haben und insofern wissen, wie<br />
stark sich Schulbank-Theorie vom<br />
praktischen Arbeitsalltag unterscheidet.<br />
Kein Wunder also, das<br />
von FOS- und BOS-Lehrkräften immer<br />
wieder zu hören ist, wie gerne<br />
sie ihre Schüler unterrichten, mit<br />
ihnen zusammenarbeiten – viele<br />
packen nach ihren Praxiserfahrungen<br />
das Projekt „Fachabitur“ ehrgeiziger,<br />
respektvoller und pflichtbewusster<br />
an.<br />
Sehnsucht nach<br />
Präsenzunterricht<br />
An Weilheims FOS und BOS liegt<br />
die Abschluss-Erfolgsquote bei<br />
deutlich über 90 Prozent, womit<br />
Schulleiter Christian Dick sehr<br />
zufrie<strong>den</strong> sein kann. Auch im turbulenten<br />
Corona-Jahr 2020 haben<br />
seine Lehrer und Schüler das Beste<br />
aus dieser unvorhergesehenen<br />
Situation gemacht. <strong>Das</strong> „Corona-<br />
Abi“ sei laut Christian Dick <strong>für</strong> alle<br />
Schüler fair, aber nicht geschenkt<br />
gewesen. 93 Prozent haben genaugenommen<br />
das Fachabi oder<br />
allgemeine Abitur seit 2020 neu in<br />
der Tasche. Damit waren auch die<br />
insgesamt 52 Lehrkräfte, „mit <strong>den</strong>en<br />
wir selbst im Falle von Vertretungen<br />
gut aufgestellt sind“, sehr<br />
zufrie<strong>den</strong>. Und auch die Coronabedingte<br />
Umstellung von Präsenzauf<br />
Distanz-Unterricht habe laut<br />
Christian Dick gut geklappt. „Gerade<br />
Lehrer, die dieser Umstellung<br />
am Anfang extrem skeptisch gegenüberstan<strong>den</strong>,<br />
blühen in ihrer<br />
neuen Rolle als Online-Lehrer regelrecht<br />
auf.“ Trotzdem wünschen<br />
sich der Schulleiter und seine Kollegschaft<br />
inständig, so schnell wie<br />
möglich zum alten Unterrichtssystem<br />
zurückzukehren. Allen voran<br />
das soziale Miteinander gehe Lehrern<br />
wie Schülern gleichermaßen<br />
ab. Und auch didaktisch betrachtet<br />
sei ein Face-to-Face-Unterricht<br />
durch nichts zu ersetzen.<br />
Viele Wege<br />
führen aufs Hörnle<br />
Abgesehen davon ist die FOS und<br />
BOS in Weilheim bekannt <strong>für</strong> tolle,<br />
teambil<strong>den</strong>de Projekte, bei <strong>den</strong>en<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
ähnlich aufblühen wie im Rahmen<br />
ihrer Betriebspraktika. „Kennenlern-Tage“<br />
auf der Staffelseeinsel<br />
„Libi“, „Jugend debattiert“ und<br />
„Schule ohne Rassismus“ heißen<br />
die gelebten Aktionen, die in Zeiten<br />
von Corona jedoch wenig bis<br />
gar nicht umgesetzt wer<strong>den</strong> können.<br />
Bewirb dich über unser<br />
Bewerberportal unter:<br />
www.hochland-group.com/schueler<br />
Außerdem wäre da noch das<br />
50-jährige Gründungsjubiläum<br />
der weiterführen<strong>den</strong> Schule nachzuholen.<br />
Bereits 2019 wurde hier<strong>für</strong><br />
ein Festausschuss gebildet,<br />
der <strong>für</strong> 2020 eine Festwoche mit<br />
buntem Rahmenprogramm auf<br />
die Beine gestellt hatte. „Die Hoffnung<br />
ist nach wie vor da, dass wir<br />
unser Jubiläumsfest, zumindest in<br />
abgespeckter Form, wenigstens<br />
dieses Jahr nachholen können“,<br />
sagt Christian Dick, der übrigens<br />
selbst seit 20 (!) Jahren an der FOS<br />
und BOS in Weilheim arbeitet, seit<br />
zwei Jahren deren Schulleiter ist<br />
und selbst über <strong>den</strong> zweiten Bildungsweg<br />
zum Abitur gekommen<br />
ist. Er absolvierte nach erfolgreichem<br />
Abschluss der Realschule<br />
eine Lehre zum Bankkaufmann,<br />
Werde Azubi<br />
bei Hochland!<br />
Unser Ausbildungsangebot<br />
hatte dann aber das Gefühl, „dass<br />
es das noch nicht gewesen ist“.<br />
Insofern dient sein Werdegang als<br />
Paradebeispiel <strong>für</strong> ambitionierte<br />
Mittel- oder Realschüler, die Lust<br />
auf ein nächsthöheres Bildungs-<br />
Level haben. „Ich vergleiche das<br />
immer mit dem Bergsteigen oder<br />
Wandern am Beispiel Hörnle.“<br />
Es gibt die Bahnfahrer, die Leistungssportler,<br />
die <strong>den</strong> schnellsten,<br />
direktesten Weg zu Fuß suchen,<br />
oder die Genußtourer, die am<br />
liebsten über einen Umweg oben<br />
an der Hütte ankommen. <strong>Das</strong> Ziel<br />
dieser unterschiedlichen Typen ist<br />
jedoch das gleiche: Fachabitur mit<br />
Option auf das allgemeine Abitur.<br />
Die FOS und BOS in Weilheim<br />
macht’s hoffentlich auch die kommen<strong>den</strong><br />
50 Jahre möglich. js<br />
• Milchtechnologe (m/w/d)<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 39
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Fachinformatiker <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
Zwischen Bits, Bytes<br />
und smarten Kollegen<br />
Pöcking | „Es ist mein absoluter<br />
Traumberuf“, sagt David Dodlek<br />
über seine Ausbildung zum Fachinformatiker<br />
<strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
bei der Firma Lobster.<br />
Der Weg zum Softwareunternehmen<br />
aus Pöcking verlief <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
18-Jährigen jedoch nicht ganz direkt.<br />
Aber der Reihe nach: Schon<br />
zu Schulzeiten ist David Dodlek<br />
klar, dass er in seiner beruflichen<br />
Zukunft etwas mit Computern<br />
machen möchte. Nach der<br />
Mittleren Reife beginnt er seine<br />
Ausbildung zum Fachinformatiker<br />
<strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
in der IT-Abteilung eines Modeunternehmens.<br />
Allerdings: „Ich<br />
habe nach einer noch größeren<br />
Herausforderung gesucht.“ Er<br />
recherchiert – und findet Lobster.<br />
Da sein vorheriges Unternehmen<br />
zustimmt, kann David Dodlek bei<br />
Lobster direkt in seinem zweiten<br />
Lehrjahr weitermachen, muss seine<br />
Ausbildung nach dem Wechsel<br />
im Oktober 2020 nicht wieder bei<br />
null beginnen. Heute ergänzt der<br />
Azubi das Entwicklungsteam der<br />
Lobster DATA GmbH rund um Moritz<br />
Christian, Head of Software<br />
Development, und Geschäftsführer<br />
Steffen Brehme.<br />
Erfahrung mit Lobster-<br />
Softwarelösung<br />
Einen Vorteil, <strong>den</strong> David Dodlek<br />
direkt nach seinem Start in Pöcking<br />
ausspielen kann: Bereits<br />
bei der Modekette arbeitete er<br />
mit Lobster data, der Lobster-<br />
Softwarelösung <strong>für</strong> Daten- und<br />
So sieht die neue Firmenzentrale der Lobster-Gruppe aus. Anfang 2022<br />
soll der Umzug nach Tutzing stattfin<strong>den</strong>.<br />
Systemintegration. <strong>Das</strong> Vorwissen<br />
habe ihm in jedem Fall geholfen,<br />
betont er heute: „Lobster data ist<br />
eine Software, die <strong>für</strong> User, nicht<br />
<strong>für</strong> IT-Experten gemacht ist. Unsere<br />
Kun<strong>den</strong> müssen nichts programmieren.“<br />
Damit Lobster data<br />
<strong>für</strong> Benutzer leicht zu bedienen<br />
ist, leistet das Lobster-Entwicklerteam<br />
ganze Arbeit. Akribisch erledigt<br />
David Dodlek täglich seine<br />
mit Ausbildern und Vorgesetzten<br />
besprochene To-Do-Liste. Klingt<br />
eintönig, ist es ganz und gar<br />
nicht. Im Gegenteil, geht es doch<br />
täglich um neue kleine Projekte.<br />
Derzeit spezialisiert er sich auf die<br />
Entwicklung von Add-Ons, Hilfsprogrammen<br />
zur Erweiterung<br />
von Anwendungen, in Form von<br />
sogenannten Web-Components.<br />
Häufig erledigt er bereits Aufgaben,<br />
die nicht ganz alltäglich<br />
sind <strong>für</strong> einen Fachinformatiker-<br />
Azubi im zweiten Lehrjahr. „Da<br />
haben mir meine Vorkenntnisse<br />
geholfen“, sagt Dodlek über genau<br />
die Herausforderung, die er<br />
immer gesucht hat. Auch über die<br />
Zusammenarbeit innerhalb der<br />
Entwicklungsabteilung gerät der<br />
Jung-Informatiker ins Schwärmen.<br />
<strong>Das</strong> Bild, das so mancher<br />
noch immer von Mitarbeitern in<br />
IT-Berufen hat – introvertierte<br />
Zeitgenossen verstecken sich hinter<br />
dicken Brillen und noch größeren<br />
Bildschirmen – ist längst<br />
überholt und kann auch von David<br />
Dodlek so gar nicht bestätigt<br />
wer<strong>den</strong>. Die Bildschirme haben<br />
natürlich eine gewisse Größe,<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong>
der Spaß kommt im Team aber<br />
keineswegs zu kurz. Derzeit allerdings<br />
meist virtuell, da die gesamte<br />
Lobster-Gruppe aufgrund<br />
der aktuellen Situation überwiegend<br />
im Homeoffice arbeitet.<br />
„Interesse, Neugier und vor allem<br />
Spaß an IT-Themen“, zählt Moritz<br />
Christian als Eigenschaften auf,<br />
die ein Auszubil<strong>den</strong>der mitbringen<br />
sollte, um im Beruf Fachinformatiker<br />
<strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
durchzustarten. Dazu<br />
sollten sich ein gewisses Logikverständnis,<br />
aber auch Kommunikationsfähigkeit<br />
und Recherche-<br />
Kompetenzen gesellen. All das<br />
trifft auf David Dodlek zu. Lobster<br />
bietet ihm im Gegenzug die Möglichkeit,<br />
eigenständig zu arbeiten,<br />
Schwerpunkte zu setzen. „Allein<br />
Lobster data und generell EDI –<br />
elektronischer Datenaustausch –<br />
sorgen <strong>für</strong> eine große Themen-<br />
Vielfalt“, erklärt Moritz Christian,<br />
der mit einem deutlichen Augenzwinkern<br />
ergänzt: „Kaffee kochen<br />
muss David nur selten.“ Auch die<br />
späteren Übernahmechancen stehen<br />
sehr gut <strong>für</strong> David Dodlek, der<br />
alle fünf, sechs Wochen zum einoder<br />
zweiwöchigen Blockunterricht<br />
die Berufsschule in München<br />
besucht. Da derzeit Präsenz nicht<br />
erlaubt ist, findet der Unterricht<br />
online statt.<br />
Digitale Transformation<br />
neu <strong>den</strong>ken<br />
Während viele Branchen aufgrund<br />
der Corona-Pandemie in der Krise<br />
stecken, boomt die IT-Branche<br />
nach wie vor. Insbesondere, wenn<br />
man wie Lobster zum Ziel hat,<br />
andere Unternehmen bei deren<br />
Digitalisierung zu unterstützen.<br />
Unter der Überschrift „Digitale<br />
Transformation neu <strong>den</strong>ken“<br />
veröffentlichte Lobster erst kürzlich<br />
seine Unternehmensvision.<br />
Grundtenor: Menschen, Dinge und<br />
Systeme nahtlos miteinander zu<br />
verbin<strong>den</strong>. Bereits seit 2002 bietet<br />
die Lobster-Gruppe seinen Kun<strong>den</strong><br />
drei Integrationsprodukte und<br />
mittlerweile auch ein eigenes<br />
Portal <strong>für</strong> die Logistikbranche.<br />
Die große Stärke bei allen<br />
Lösungen ist die anwenderfreundliche<br />
No-Code-Technologie.<br />
Damit müssen Benutzer<br />
nicht selbst programmieren,<br />
sondern dank des Einsatzes<br />
visueller Techniken „lediglich“<br />
konfigurieren. Somit können<br />
Entwickler entlastet und<br />
Business-Verantwortliche in<br />
die Lage versetzt wer<strong>den</strong>, Digitalisierungsstrategien<br />
unternehmensindividuell<br />
umzusetzen.<br />
<strong>Das</strong> scheint gut anzukommen,<br />
<strong>den</strong>n: Seit 2015 konnte Lobster seinen<br />
Umsatz mehr als verdoppeln,<br />
die Beschäftigungszahl stieg im<br />
selben Zeitraum von 60 auf 160.<br />
Konzentriertes Arbeiten: David Dodlek ist im zweiten Jahr seiner Ausbildung<br />
zum Fachinformatiker <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung.<br />
Nicht zuletzt deshalb wurde Lobster<br />
Ende 2020 vom Bayerischen<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
als eines der 50 erfolgreichsten<br />
Mittelstandsunternehmen im<br />
Du hast ein Ziel?<br />
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Freistaat ausgezeichnet – Bayerns<br />
Best 50. Prämiert wur<strong>den</strong> Firmen,<br />
die über einen Zeitraum von fünf<br />
Jahren Umsatz und Mitarbeiterzahl<br />
überdurchschnittlich anheben<br />
konnten, organisch gewachsen<br />
sind sowie eine solide<br />
Eigenkapitalquote und einen<br />
hohen Digitalisierungsgrad<br />
aufweisen. Trotz aller professionellen<br />
Arbeitsstrukturen,<br />
versucht Lobster weiterhin ein<br />
familiäres Umfeld zu schaffen.<br />
<strong>Das</strong> bestätigt auch David Dodlek.<br />
Neben Fachinformatiker/<br />
innen <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
bildet Lobster auch<br />
Fachinformatiker/innen <strong>für</strong><br />
Systemintegration sowie IT-<br />
Systemkaufleute aus. Ab Anfang<br />
2022 übrigens in der sich<br />
derzeit im Bau befindlichen neuen<br />
Firmenzentrale in Tutzing. Direkt<br />
gegenüber des Bahnhofs, damit<br />
wirklich jeder Lobster entspannt<br />
erreichen kann.<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 41
SAM <strong>2021</strong> – online und kontaktlos<br />
Neue Plattform<br />
<strong>für</strong> Azubis von morgen<br />
Altlandkreis | Die Schongauer<br />
Ausbildungsmesse wird Coronabedingt<br />
zum Schongauer Ausbildungsmarkt,<br />
der ab dem 1. <strong>März</strong><br />
<strong>2021</strong> stattfin<strong>den</strong> wird – kontaktlos<br />
und online. Mehr als 60 Firmen<br />
wer<strong>den</strong> sich im Rahmen dessen auf<br />
einer neuangelegten Internetseite<br />
(www.schongauer-ausbildungsmarkt.de)<br />
mit Adressen, Ansprechpartnern,<br />
Ausbildungsberufen, Berufsbeschreibungen,<br />
Verlinkungen<br />
von Firmen-Homepages und dem<br />
einen oder anderen Videoclip rund<br />
ums Thema Ausbildung <strong>den</strong> potentiellen<br />
Azubis von morgen präsentieren.<br />
„Da wir auch in diesem Jahr<br />
die Präsenzmesse in der Schongauer<br />
Lechsporthalle pandemiebedingt<br />
nicht durchführen können,<br />
haben wir nach einer effektiven Alternative<br />
gesucht“, sagt Alexander<br />
Berndt vom Organisations-Team<br />
der SAM <strong>2021</strong>. Mit einer übersichtlichen,<br />
<strong>für</strong> jedermann zugänglichen<br />
Online-Plattform ist dieses Vorhaben<br />
in jedem Falle geglückt. Beim<br />
Blick auf die Startseite von www.<br />
schongauer-ausbildungsmarkt.de<br />
entdeckt der Nutzer unter anderem<br />
<strong>den</strong> Reiter „Ausbildungsplätze“,<br />
über <strong>den</strong> die Rubriken Industrie,<br />
Handwerk, Handel, Gesundheit<br />
sowie öffentlicher und sozialer<br />
Bereich abrufbar sind. Dahinter<br />
verstecken sich wiederum alle<br />
teilnehmen<strong>den</strong> Firmen, ihrer<br />
jeweiligen Branche zugeordnet.<br />
Die an der Online-Plattform<br />
teilnehmen<strong>den</strong> Betriebe kommen<br />
überwiegend aus dem<br />
kompletten Landkreis Weilheim-<br />
Schongau, sowie zu Teilen aus<br />
42 | <strong>altlandkreis</strong><br />
<strong>den</strong> benachbarten Landkreisen<br />
Ostallgäu, Landsberg am Lech und<br />
Garmisch-Partenkirchen. Einzelne<br />
Firmen oder Institutionen sitzen<br />
sogar in Kempten, Rosenheim oder<br />
Bad Wörishofen. Neben allseits<br />
bekannten Industriebetrieben wie<br />
Aerotech, ept, Hirschvogel, Hoerbiger,<br />
UPM, Hochland, Zarges,<br />
Eirenschmalz oder Roche stellen<br />
auch einige Handwerks-Betriebe<br />
ihre Ausbildungsberufe umfassend<br />
vor. Metzgerei Boneberger, Glasund<br />
Fensterbau Huber, Spenglerei<br />
Hein oder Elektro Schöffmann<br />
sind nur wenige Beispiele. Nicht<br />
zu vergessen sind kaufmännische<br />
Berufe, die in Banken, bei Krankenversicherungen<br />
oder in Automobilhäusern<br />
ausgebildet wer<strong>den</strong>.<br />
Aber auch die Chance auf eine<br />
Beamtenlaufbahn, zum Beispiel<br />
durch ein Duales Studium beim<br />
Landratsamt, oder eine Ausbildung<br />
beim Zoll. Besonders wichtig, und<br />
seit Beginn der Coronapandemie<br />
mit längst verdienter, höherer<br />
Wertschätzung: Pflegeberufe, die<br />
in Schongau und Umgebung zu<br />
Hauf ausgebildet wer<strong>den</strong>. Zum<br />
Beispiel in <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
der Regens-Wagner-Stiftung oder<br />
der Krankenhaus GmbH. Kurzum:<br />
Ob männlich, weiblich oder diverse,<br />
aus Mittelschule, Realschule<br />
oder vom Gymnasium – alle, die<br />
<strong>für</strong> kommendes Jahr eine Lehrstelle<br />
suchen, haben trotz Coronakrise<br />
beste Aussichten, eine passende zu<br />
fin<strong>den</strong>.<br />
Zugänglich bis in<br />
<strong>den</strong> Herbst<br />
Selbstverständlich wird nach der<br />
kurzfristigen SAM-Absage im Frühjahr<br />
2020 auch dieses Jahr der<br />
Charme einer Präsenzveranstaltung<br />
fehlen: Die eifrige Teilnahme<br />
an Gewinnspielen, das Zertrümmern<br />
eines Sicherheitsglases, die<br />
Vier-Augen-Unterhaltung zwischen<br />
Schülern, Ausbildern und Azubis.<br />
Und <strong>den</strong>noch bietet die aus der Not<br />
heraus geborene Online-Plattform<br />
entschei<strong>den</strong>de Vorteile gegenüber<br />
einer Präsenzveranstaltung – ins<br />
Internet können die Azubis von<br />
morgen, ihre Lehrer sowie Eltern<br />
jederzeit, rund um die Uhr. Insofern<br />
bleibt <strong>den</strong> Schülern viel mehr<br />
Zeit, sich in aller Ruhe durch die<br />
informativen Seiten der ausstellen<strong>den</strong><br />
Ausbildungsbetriebe, Behör<strong>den</strong><br />
und Fachschulen zu klicken,<br />
sich Ausbildungsprofile detailliert<br />
durchzulesen sowie im<br />
Falle eines konkreten Interesses<br />
direkten Kontakt zu Ausbildern –<br />
telefonisch oder per E-Mail –<br />
aufzunehmen. Laut Veranstalter<br />
bleibt die Internetseite der SAM<br />
<strong>2021</strong>, die bereits am 1. <strong>März</strong> online<br />
geht, auf je<strong>den</strong> Fall bis in<br />
<strong>den</strong> Herbst hinein zugänglich. js
Für angehende Azubis und Stu<strong>den</strong>ten<br />
<strong>Das</strong> Berufsbildungsforum<br />
Altlandkreis | Hochschulforum und<br />
Jobmesse können aufgrund Corona<br />
auch im Jahr <strong>2021</strong> nicht als<br />
Präsenzveranstaltung stattfin<strong>den</strong>.<br />
Daher hat die Kreisentwicklung des<br />
Landkreises Weilheim-Schongau<br />
mit Partnern und Kooperationspartnern<br />
beschlossen, beide Messen<br />
zusammenzulegen und sie<br />
in digitaler Form durchzuführen.<br />
Unter dem Namen „Berufsbildungsforum“<br />
können sich Schüler,<br />
Stu<strong>den</strong>ten, Lehrer, Eltern und die<br />
interessierte Öffentlichkeit unter<br />
www.berufsbildungsforum.de kostenfrei<br />
über zahlreiche regionale<br />
wie überregionale Ausbildungsplätze<br />
und Studiengänge informieren.<br />
Die Plattform wird ab Montag,<br />
15. <strong>März</strong>, <strong>für</strong> insgesamt drei Monate<br />
online gehen. Im Mittelpunkt der<br />
übersichtlich gestalteten Homepage<br />
stehen dann die virtuellen<br />
Messestände aller Teilnehmer.<br />
Hochschulen und Universitäten aus<br />
Bayern, zum Teil auch aus Österreich,<br />
sowie Ausbildungsbetriebe<br />
und Institutionen aus verschie<strong>den</strong>en<br />
Branchen und Bereichen, stellen<br />
ihre Angebote vor. Insgesamt<br />
hält die Internetseite des Berufsbildungsforums<br />
120 virtuelle Ausstellungsplätze<br />
bereit.<br />
Auftakt mit<br />
Live-Vorträgen<br />
Zum offiziellen Beginn der Online-Messe<br />
wird Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß am Montag, 15.<br />
<strong>März</strong>, um 14 Uhr virtuell begrüßen.<br />
Gefolgt von einem rund einstündigen<br />
Highlight, das unter die Haut<br />
gehen wird: Ein Motivationsvortrag<br />
<strong>für</strong> Schüler, live vorgetragen<br />
von einem professionellen Coach.<br />
Neben <strong>den</strong> zahlreichen virtuellen<br />
Messestän<strong>den</strong> aller teilnehmen<strong>den</strong><br />
Betriebe, Universitäten, Hoch- und<br />
Fachschulen ist die erste Woche<br />
des Berufsbildungsforums mit<br />
weiteren Programm-Highlights<br />
gespickt. Am Dienstag, 16. <strong>März</strong>,<br />
und Mittwoch, 17. <strong>März</strong>, wer<strong>den</strong><br />
zwischen 14 und 17 Uhr jede Menge<br />
Live-Vorträge zu Themen wie<br />
„Online-Bewerbung“ oder „Tipps<br />
<strong>für</strong> ein Vorstellungsgespräch“ von<br />
Ausbildern, IHK-Experten sowie<br />
Vertretern der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
und anderen stattfin<strong>den</strong>. Am Donnerstag,<br />
18. <strong>März</strong>, und Freitag, 19.<br />
<strong>März</strong>, wer<strong>den</strong> mehrere Hochschulvertreter<br />
spannende 20-Minuten-<br />
Vorträge halten.<br />
Kontaktaufnahme<br />
via Videochat<br />
Christiane Wurm, Kreisentwicklung<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau, berichtet<br />
von durchwegs positiven Resonanzen:<br />
„Die Unternehmen, Institutionen,<br />
Universitäten und Hochschulen<br />
zeigen sich sehr erfreut, dass<br />
sie auf der virtuellen Plattform ihre<br />
Angebote zu Ausbildung und Studium<br />
vorstellen können.“ In Zeiten<br />
von Corona seien die Möglichkeiten,<br />
miteinander ins Gespräch zu<br />
kommen, stark eingeschränkt. Im<br />
Rahmen des Berufsbildungsforums<br />
haben Ausbildungsbetriebe,<br />
Fachschulen und Universitäten<br />
<strong>den</strong>noch die Möglichkeit, sich<br />
Schülern, Lehrern und Eltern umfassend<br />
und in aller Ruhe zu präsentieren.<br />
Unter anderem auch via<br />
Textchat, E-Mail oder Videoschalte,<br />
wodurch sich Schüler und Ausbilder<br />
auf Augenhöhe begegnen können<br />
– und somit doch ein gewisses<br />
Flair einer Präsenzveranstaltung gegeben<br />
ist.<br />
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Unsere Ausbildungsplätze am Standort Wessobrunn-Forst<br />
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entwickeln wir, die Hans Schröder Maschinenbau GmbH, Lösungen <strong>für</strong><br />
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• Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration (<strong>2021</strong>/2022)<br />
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• Mechatroniker (2022)<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 43
44 | <strong>altlandkreis</strong>
Sonderteil<br />
BAUEN &<br />
WOHNEN<br />
Was sich seit 1. Februar geändert hat<br />
Der Freistaat hat<br />
eine neue Bauordnung<br />
Altlandkreis | Seit 1. Februar <strong>2021</strong><br />
gilt <strong>für</strong> ganz Bayern eine neue Bauordnung.<br />
„Wir möchten damit <strong>den</strong><br />
Bereich Bauen und Wohnen effektiver<br />
vorantreiben, ihn einfacher,<br />
schneller, kostengünstiger und<br />
flächensparender machen“, sagt<br />
die Bayerische Bau- und Verkehrsministerin<br />
Kerstin Schreyer, die im<br />
Rahmen einer Kurzvorstellung Änderungen<br />
in <strong>den</strong> Bereichen Baugenehmigungsfrist,<br />
Abstandsflächenrecht,<br />
Bauen mit Holz, Stellplätze<br />
und Mobilität sowie Dachgeschoss<br />
und Aufzug erläutert.<br />
Drei-Monats-Frist: Für die Genehmigung<br />
von Wohnbauten, zum<br />
Beispiel Einfamilien- oder Mehrparteienhäuser,<br />
gilt seit Anfang<br />
Februar eine Drei-Monats-Frist,<br />
die besagt: Ab Eingang eines vollständigen<br />
(!) Bauantrags bei der<br />
zuständige Baugenehmigungsbehörde,<br />
hat diese drei Monate<br />
Zeit, über diesen eingegangenen<br />
Antrag zu entschei<strong>den</strong>. Meldet sich<br />
die zuständige Behörde innerhalb<br />
dieser Frist nicht, gilt der Bauantrag<br />
automatisch als genehmigt.<br />
Für <strong>den</strong> Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis ist hier<strong>für</strong> das Bauamt<br />
des Landratsamtes zuständig.<br />
Abstandsflächenrecht: Hier wird<br />
geregelt, wie groß der Abstand<br />
zwischen einzelnen Gebäu<strong>den</strong><br />
sein muss. Nur so kann gewährleistet<br />
wer<strong>den</strong>, dass die jeweiligen<br />
Bewohner ausreichend natürliches<br />
Licht sowie Belüftungsmöglichkeiten<br />
haben, darüber hinaus ein<br />
gewisser sozialer Abstand <strong>für</strong> ausreichend<br />
Privatsphäre eingehalten<br />
wird. Im Rahmen der neuen Bauordnung<br />
wurde die Abstandsfläche<br />
auf 40 Prozent der jeweiligen<br />
Wandhöhe reduziert. Heißt: Ein<br />
Haus mit zehn Meter hohen Wän<strong>den</strong><br />
braucht einen Abstand von<br />
vier Metern. Der Abstand zwischen<br />
diesem und einem benachbarten,<br />
ebenfalls zehn Meter hohen Gebäude,<br />
müsste somit acht Meter<br />
(zwei Mal vier) betragen. Grundsätzlich<br />
gilt immer: Ein Mindestabstand<br />
von drei Metern, der nicht<br />
unterschritten wer<strong>den</strong> darf.<br />
Nach alter Regelung waren die<br />
Hausabstände etwas großzügiger,<br />
aber auch komplexer definiert. Es<br />
gab ein sogenanntes 16-Meter-Privileg,<br />
das besagte: Gebäude, die<br />
an zwei Seiten weniger als 16 Meter<br />
lang oder breit sind, dürfen an<br />
diesen zwei Seiten eine halbierte<br />
Abstandsfläche haben – also 50<br />
Prozent der Wandhöhe. Die bei<strong>den</strong><br />
anderen Gebäudeseiten brauchten<br />
dagegen einen Abstand von 100<br />
Prozent der jeweiligen Wandhöhe.<br />
Insofern ist der Unterschied durch<br />
die Einführung dieser 40-Prozent-<br />
Regelung, die sich immer auf alle<br />
vier Seiten eines Gebäudes bezieht,<br />
ziemlich deutlich.<br />
Es sei <strong>den</strong>n, Gemein<strong>den</strong> machen<br />
von einer Ermächtigung gebrauch,<br />
wonach sie Abstandsflächen abweichend<br />
der gesetzlichen Regelung<br />
bestimmen dürfen. Im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau trifft das<br />
immerhin auf rund 50 Prozent aller<br />
Gemein<strong>den</strong> zu.<br />
Parkettbö<strong>den</strong><br />
verschie<strong>den</strong>e Holzarten,<br />
versiegelt oder lackiert<br />
Vinylbö<strong>den</strong><br />
sich die Gemeinde innerhalb von<br />
Laminatbö<strong>den</strong><br />
Ahorn, Buche, Eiche,<br />
Nußbaum, u.v.m.<br />
Bauen mit Holz: Neu ist auch die<br />
Regelung in Sachen Bauen mit<br />
Holz, das bislang nur bei Gebäu<strong>den</strong><br />
mit maximal drei Etagen erlaubt<br />
war. Seit 1. Februar aber<br />
gilt: Bauen mit Holz wird auch <strong>für</strong><br />
Gebäude mit bis zu sieben Etagen<br />
genehmigt. Einerseits, weil<br />
es technisch und statisch be<strong>den</strong>kenlos<br />
möglich ist. Andererseits,<br />
um so nachhaltiges Bauen zu bestärken<br />
– Holz ist bekanntlich ein<br />
natürlicher, somit umweltfreundlicher<br />
Baustoff.<br />
Stellplätze und Mobilität: Beim<br />
Bau neuer Gebäude muss immer<br />
eine Stellplatzpflicht berücksichtigt<br />
wer<strong>den</strong>. Die kann im Rahmen der<br />
neuen Bauordnung flexibler geregelt<br />
wer<strong>den</strong>. Hintergrund: Nachverdichtung<br />
bedeutet weniger Platz<br />
<strong>für</strong> Stellflächen, die im Falle einer<br />
guten Anbindung an <strong>den</strong> öffentlichen<br />
Nahverkehr (ÖPNV) jedoch<br />
gar nicht nötig sein muss. Will heißen:<br />
Wer die Möglichkeit hat, soll<br />
mehr zu Fuß gehen, mit dem Rad,<br />
Bus oder der Bahn fahren.<br />
Dachgeschoss und Aufzug: Ab sofort<br />
fällt der Ausbau von Dachgeschossen,<br />
sofern die Höhe des Gebäudes<br />
unverändert bleibt, in die<br />
Genehmigungsfreistellung. Heißt:<br />
Die Unterlagen eines geplanten<br />
Dachgeschoss-Ausbaus müssen<br />
zwar bei der zuständigen Gemeinde,<br />
jedoch nicht mehr beim Landratsamt<br />
eingereicht wer<strong>den</strong>. Sollte<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 45<br />
Parkettbö<strong>den</strong><br />
verschie<strong>den</strong>e Holzarten,<br />
versiegelt oder lackiert<br />
Laminatbö<strong>den</strong><br />
Ahorn, Buche, Eiche,<br />
Nußbaum, u.v.m.<br />
Parkettbö<strong>den</strong><br />
Parkett | verschie<strong>den</strong>e Laminat Holzarten, | Kork | Paneele Vinylbö<strong>den</strong>| Bo<strong>den</strong>welt<br />
Profilholz | Gartenholz | Ausstellung | Fachberatung | Planung Türenwelt<br />
| Lieferservice<br />
versiegelt oder lackiert<br />
Laminatbö<strong>den</strong><br />
Ahorn, Buche, Eiche,<br />
Nußbaum, u.v.m.<br />
Wand- + Deckenverkleidungen Fassa<strong>den</strong> + Terrassendielen<br />
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Parkettbö<strong>den</strong><br />
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ausübt? Die „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />
Redaktion hat sich auf die<br />
Suche gemacht, ist letztlich<br />
fündig gewor<strong>den</strong> in<br />
Wildsteig. Sabrina Schmid<br />
heißt die junge Frau, ist<br />
Schreinerin mit Leib und<br />
Seele. Im Interview verrät<br />
die 26-Jährige, dass es<br />
keinen schöneren Werkstoff<br />
gibt als Holz, stumpf<br />
eingeschlagende Türen<br />
hochpräzises Arbeiten voraussetzen,<br />
und zwei ihrer<br />
Finger schon etwas kürzer<br />
sind. Außerdem spricht Sie<br />
über Ausbildungsinhalte,<br />
ein ausgezeichnetes Gesellenstück<br />
und Arbeitstage, die auch mal<br />
nicht so einfach sind.<br />
Sag mal Sabrina, warum hast Du<br />
Dich <strong>für</strong> eine Schreiner-Ausbildung<br />
entschie<strong>den</strong>?<br />
Opa und Vater haben bei uns Zuhause<br />
immer schon viel selbst<br />
gemacht. Insofern habe ich das<br />
Arbeiten mit Holz von klein auf<br />
mitbekommen, auch mitgeholfen<br />
und großen Spaß dabei gehabt.<br />
Wann war <strong>für</strong> Dich klar: <strong>Das</strong> möchte<br />
ich auch beruflich machen?<br />
Während meiner Schulzeit habe<br />
ich in mehrere Betriebe hineingeschnuppert.<br />
Unter anderem bei<br />
meinem späteren Arbeitgeber, der<br />
mich unmittelbar nach meinem<br />
dortigen Praktikum angerufen<br />
Höchste Vorsicht und Konzentration sind die wichtigsten<br />
Attribute beim Schreinern. Hier bearbeitet<br />
Sabrina Schmid Holz an einer Hobelbank.<br />
und gefragt hat, ob ich nach meinem<br />
Qualifizierten Hauptschulabschluss<br />
anfangen möchte. Ich war<br />
begeistert, sagte zu und habe so<br />
die Lehrstellensuche abgeschlossen,<br />
ohne auch nur eine einzige<br />
Bewerbung zu schreiben.<br />
Wie hat Dein Umfeld damals reagiert?<br />
Mama war im ersten Moment<br />
nicht so begeistert, weil man natürlich<br />
schwer heben muss im<br />
Schreinerberuf. Papa und Opa dagegen<br />
fan<strong>den</strong> es auf Anhieb richtig<br />
gut. Letztlich stan<strong>den</strong> aber alle<br />
voll dahinter. Auch meine Freunde,<br />
<strong>den</strong>en immer schon klar war,<br />
dass ein klassischer Bürojob nichts<br />
<strong>für</strong> mich ist.<br />
Wo hast Du Deine Lehre absolviert?<br />
Bei der Firma Sieber<br />
Holzmanufaktur in<br />
Prem, unter anderem<br />
bekannt <strong>für</strong> hausgemachte<br />
Fußbö<strong>den</strong> aus<br />
Landhausdielen, wo ich<br />
auch nach wie vor angestellt<br />
bin.<br />
Wie lange hat Deine<br />
Ausbildung damals gedauert?<br />
Insgesamt drei Jahre.<br />
Im ersten galt es ein Berufsgrundschuljahr<br />
zu<br />
absolvieren. <strong>Das</strong> zweite<br />
und dritte Lehrjahr lief<br />
dagegen ganz klassisch<br />
ab: Einmal die Woche<br />
Berufsschule in Weilheim.<br />
Ansonsten learning<br />
by doing im Meisterbetrieb in<br />
Prem. Oder wir absolvierten Maschinenkurse<br />
in <strong>den</strong> Lehrwerkstätten<br />
der Handwerkskammer, die<br />
sich gegenüber der Weilheimer<br />
Berufsschule befin<strong>den</strong>.<br />
Was musstest Du im Rahmen der<br />
Gesellenprüfung schaffen?<br />
Es gab eine Zwischen- und eine<br />
Abschlussprüfung, beide Male in<br />
Theorie und Praxis. Hauptaufgabe<br />
war letztlich das Fertigen eines<br />
Gesellenstücks. Da<strong>für</strong> hatten wir<br />
80 Stun<strong>den</strong> Zeit, mussten von der<br />
Planung über <strong>den</strong> Entwurf bis hin<br />
zur Fertigung alles eigenhändig<br />
machen. In meinem Falle einen<br />
Couchtisch aus Eiche, der sogar<br />
eine Auszeichnung bekommen<br />
hat, in der Kategorie „Die gute<br />
Form“ <strong>den</strong> zweiten Platz erreichte.<br />
46 | <strong>altlandkreis</strong>
Glückwunsch. Inzwischen hast Du<br />
reichlich Berufserfahrung gesammelt,<br />
bist im siebten Gesellenjahr.<br />
Was macht am wenigsten Spaß?<br />
(lacht) Sockelleisten montieren.<br />
Und dass man tatsächlich immer<br />
wieder körperlich schwer heben<br />
muss – eine Holztreppe wiegt nun<br />
mal was. Aber Tage, die nicht so<br />
leicht sind, gibt’s schließlich in jedem<br />
Beruf.<br />
Welche Ausrüstung begleitet Dich<br />
durch <strong>den</strong> Tag?<br />
Sicherheitsschuhe, Meterstab,<br />
Bleistift und Schieblehre sind immer<br />
am Körper. Seit Corona natürlich<br />
auch eine Schutzmaske.<br />
Und an welchen Maschinen arbeitest<br />
Du regelmäßig?<br />
Kreissäge, Hobelmaschine, Fräsmaschine.<br />
In unserem Falle manuell.<br />
Was höchste Vorsicht voraussetzt?<br />
Ja. Zwei meiner Finger sind leider<br />
schon etwas kürzer. Hobelmaschine.<br />
Ging extrem schnell.<br />
Arbeitest Du mehr in der Werkstätte,<br />
oder draußen auf Baustellen?<br />
Je nach Auftrag ganz unterschiedlich.<br />
Mal mehr auf Montage, dann<br />
wieder <strong>für</strong> längere Zeit in unserer<br />
Werkstätte.<br />
<strong>Das</strong> bislang schwierigste Schreinerstück,<br />
das Du je gemacht hast?<br />
Der Renner schlechthin sind momentan<br />
stumpf einschlagende<br />
Türen, die eben mit der Verkleidung<br />
sind und entsprechend auf<br />
<strong>den</strong> Millimeter genau eingepasst<br />
wer<strong>den</strong> müssen. <strong>Das</strong> ist echt nicht<br />
leicht.<br />
Apropos: Wie schwer ist es als einzige<br />
Frau in der Werkstatt?<br />
Von insgesamt 30 Mitarbeitern arbeiten<br />
bei uns zehn Schreiner, wovon<br />
tatsächlich drei weiblich sind.<br />
Insofern bin ich nicht die Einzige.<br />
Vorbildlich in Sachen Frauenquote.<br />
Was schätzt Du generell an Deinem<br />
Beruf?<br />
Den Werkstoff Holz, der sich beim<br />
Anfassen nie kalt und unangenehm<br />
anfühlt, schön aussieht, und<br />
aus dem man so viele tolle Sachen<br />
machen kann.<br />
Dein Lieblingsholz?<br />
Wir arbeiten nahezu ausschließlich<br />
mit Eiche und Althölzern verschie<strong>den</strong>er<br />
Art.<br />
Ist Altholz im Trend?<br />
Seit Jahren der absolute Renner.<br />
Zimmertüren, Wandverkleidung,<br />
Bö<strong>den</strong>, Theken.<br />
Was machst Du zum Ausgleich Deiner<br />
körperlich schweren Arbeit?<br />
Berggehen und Mountainbiken ist<br />
<strong>für</strong> mich extrem wichtig, um <strong>den</strong><br />
Kopf frei zubekommen.<br />
Auch im Winter, mit Ski?<br />
Normalerweise schon. Nur momentan<br />
fehlt da<strong>für</strong> die Zeit. Mein<br />
Freund und ich bauen gerade ein<br />
Haus. Insofern ist es aktuell besonders<br />
anstrengend. Allerdings mit<br />
dem großen Vorteil, dass ich endlich<br />
auch mal persönlich was von<br />
meiner Arbeit habe, nicht immer<br />
nur die Kun<strong>den</strong>.<br />
js<br />
Ohne Kraft und Ausdauer<br />
geht nix. Sabrina Schmid<br />
wusste früh, dass ein klassischer<br />
Bürojob nicht in<br />
Frage kommt.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 47
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40<br />
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Altlandkreis | Manche haben das<br />
Alte geschätzt, es gepflegt und<br />
mit viel Herzblut aufrechterhalten.<br />
Andere konnten wenig damit<br />
anfangen, ließen es <strong>für</strong> Neues rigoros<br />
weichen. Bei bayerischen<br />
Parlamentariern löste letzteres<br />
zunehmend ein bedrückendes<br />
Gefühl des Verlustes aus. Der Gedanke,<br />
alte Gebäude, die Kriege<br />
sowie Naturkatastrophen überlebt<br />
haben und <strong>den</strong> Freistaat historisch,<br />
kulturell und landschaftlich<br />
als festverankerte Zeugen der Zeit<br />
auszeichnen, staatlich zu schützen,<br />
reifte infolgedessen immer<br />
stärker heran. Im Jahre 1973 war<br />
es schließlich soweit: Der Erlass<br />
des Denkmalschutzgesetzes. Heute<br />
stehen deutschlandweit 1,3<br />
Millionen Gebäude unter Denkmalschutz.<br />
Bayernweit sind es<br />
109 000. Im Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis derzeit 998, was einem<br />
Anteil von knapp einem Prozent<br />
aller Denkmäler in Bayern entspricht.<br />
„Damit ist der <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
eine vergleichsweise starke<br />
Region, was das Thema Bau<strong>den</strong>kmäler<br />
betrifft“, sagt Dr. Thomas<br />
Hermann, Oberkonservator am<br />
Bayerischen Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />
in München, der unter<br />
anderem auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />
Weilheim-Schongau als Gebietsreferent<br />
zuständig ist. Und somit<br />
auch ganz genau weiß, unter welchen<br />
Voraussetzungen Gebäude in<br />
die Liste bayerischer Denkmäler<br />
aufgenommen wer<strong>den</strong>. „Es müssen<br />
in jedem Falle von Menschen<br />
gemachte „Sachen“ sein, die aus<br />
einer bereits abgeschlossenen<br />
Eine Luftbildaufnahme von Schongau um das Jahr 1900: In diesem Falle<br />
gilt die komplette Altstadt als <strong>den</strong>kmalgeschützter Bereich, der in Fachkreisen<br />
klangvoll als Ensemble bezeichnet wird.<br />
Epoche stammen.“ Darüber hinaus<br />
mindestens eines der folgen<strong>den</strong><br />
fünf Kriterien erfüllen: In<br />
besonderer Weise künstlerisch,<br />
geschichtlich, städtebaulich, wissenschaftlich<br />
oder volkskundlich<br />
wertvoll sein.<br />
Die Ermittlung von<br />
Bau<strong>den</strong>kmälern<br />
Als historisch wertvolle Kunst gilt<br />
zum Beispiel die aufwändige Innengestaltung<br />
einer barocken<br />
Klosterkirche. Geschichte schreibt<br />
ein Gebäude über die Jahrzehnte<br />
hinweg logischerweise von selbst.<br />
Städtebaulich interessant sind Gebäude,<br />
die ein Ortsbild aufgrund<br />
Alter, Bauweise oder Lage nachhaltig<br />
prägen. „Zum Beispiel ein<br />
sehr großes, altes Bauernhaus<br />
mit einem aufwändig gestalteten<br />
Giebel, das direkt neben der<br />
Kirche in einem Ortskern steht.“<br />
Von wissenschaftlicher Bedeutung<br />
sind beispielsweise Schulen, Universitäten,<br />
aber auch alte Bauernhäuser,<br />
an <strong>den</strong>en die Wissenschaft<br />
forscht und aus ihnen historisch<br />
wertvolle Erkenntnisse zieht. Dagegen<br />
volkskundlich wertvoll sind<br />
alte Gebäude, die bis heute zeigen,<br />
wie Menschen früher gelebt<br />
haben. Die meisten dieser fünf<br />
Merkmale greifen eng ineinander<br />
– selten wird ein Gebäude aus<br />
nur einem dieser Gründe unter<br />
Denkmalschutz gestellt. Doch wie<br />
wer<strong>den</strong> Gebäude mit Denkmalschutzpotential<br />
ermittelt? „Viele<br />
Bürger leben mit dem Irrglauben,
Luftbild (li.) von Schongau um 1900, sowie ein Panorama<br />
aus 1932. Die komplette Altstadt, gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> Weilheim (re.), ist als Ensemble <strong>den</strong>kmalgeschützt.<br />
dass wir vom Amt durch die Gegend<br />
fahren, nach potentiellen<br />
Bau<strong>den</strong>kmälern suchen und diese<br />
dann als solche bestimmen –<br />
so ist es natürlich nicht“, sagt Dr.<br />
Thomas Hermann. <strong>Das</strong> Verfahren<br />
kommt oft aus ganz unterschiedlichen<br />
Grün<strong>den</strong> zustande: Auf<br />
Wunsch des Eigentümers. Nach<br />
Hinweisen von Gemein<strong>den</strong>, einzelnen<br />
Bürgern oder Vereinen.<br />
Oder aber nach Feststellung des<br />
Landesamtes <strong>für</strong> Denkmalpflege.<br />
Ist ein Gebäude der Behörde bekannt,<br />
und erfüllt mindestens eines<br />
der oben genannten Kriterien,<br />
wird es jedoch immer (!) aufgenommen<br />
in die Liste der Bayerischen<br />
Bau<strong>den</strong>kmäler – auch dann,<br />
wenn der jeweilige Eigentümer<br />
wenig begeistert<br />
davon ist. Nur so<br />
kann gewährleistet<br />
wer<strong>den</strong>, dass<br />
historisch wertvolle<br />
Altbauten –<br />
und damit ein hohes Gut an bayerischem<br />
Kulturgut – tatsächlich<br />
nicht verloren gehen.<br />
Finanzielle Zuschüsse<br />
und steuerliche Vorteile<br />
Steht ebenfalls unter Denkmalschutz: Der<br />
Weilheimer Marienplatz. Diese Aufnahme in<br />
schwarz-weiß stammt aus dem Jahre 1932.<br />
Sobald ein Gebäude unter Denkmalschutz<br />
steht, ändert sich <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Eigentümer zunächst wenig<br />
bis nichts, da kleinere Pflegemaßnahmen<br />
und Instandhaltungen,<br />
die auch ohne Status anfallen<br />
wür<strong>den</strong>, in der Regel nicht teurer<br />
sind als Arbeiten in Gebäu<strong>den</strong><br />
ohne Denkmalschutz. Kostspieliger<br />
könnte es <strong>für</strong> Bau<strong>den</strong>kmal-Besitzer<br />
erst wer<strong>den</strong>, sobald größere<br />
Umbauten geplant, oder Sanierungen<br />
notwendig sind. Die müssen<br />
immer mit der Unteren Denkmalschutzbehörde<br />
des jeweils<br />
zuständigen Landratsamtes abgesprochen<br />
wer<strong>den</strong> – ohne deren<br />
Erlaubnis geht sozusagen nichts.<br />
<strong>Das</strong> Gute dabei aber ist: <strong>Das</strong> Bayerische<br />
Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />
hat eine ganze Reihe<br />
Als <strong>den</strong>kmalgeschütztes Highlight<br />
<strong>für</strong> Urlauber und Einheimische<br />
gilt die massive Mauer<br />
der Schongauer Altstadt.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 49
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an der Hand, die in solchen Fällen<br />
vollumgänglich fachliche Unterstützung<br />
geben. „Im Idealfall trifft<br />
sich der Eigentümer mit einem<br />
Fachmann von der Denkmalpflege<br />
und einem Architekten, um die<br />
jeweiligen Pläne Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
im Rahmen eines Vor-Ort-Termins<br />
durchzugehen.“ Viele Eigentümer<br />
glauben nämlich oft, dass alles so<br />
bleiben muss, wie es immer schon<br />
war. „Ein großes Missverständnis“,<br />
sagt Dr. Thomas Hermann.<br />
„Die bemalte Stube sicherlich,<br />
die in die Jahre gekommene Toilette<br />
natürlich nicht.“ Heißt: Ein<br />
Teil einer Bau<strong>den</strong>kmal-Sanierung<br />
kann meistens ohne Schutzauflagen<br />
erfolgen, kostet somit nicht<br />
mehr als eine Sanierung „normaler“<br />
Gebäude. Für Arbeiten, die<br />
sehr wohl dem Denkmalschutz<br />
unterliegen, und damit auch mit<br />
einem höheren Arbeits- und Kostenaufwand<br />
verbun<strong>den</strong> sind, hilft<br />
der Staat dagegen auch finanziell.<br />
Einerseits kann der Eigentümer<br />
die Maßnahmen von der Steuer<br />
absetzen. Andererseits bekommt<br />
er Zuschüsse vom Freistaat. Wie<br />
hoch die sind? „Im Grunde geht es<br />
uns immer darum, <strong>den</strong> <strong>den</strong>kmalpflegerischen<br />
Mehraufwand an<br />
Kosten zu reduzieren.“<br />
Wie beliebt <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />
Gebäude bei Eigentümern, Nachbarn<br />
und Urlaubern sind? „Ähnlich<br />
wie auch schon vor 1973 – ganz<br />
unterschiedlich“, sagt Dr. Thomas<br />
Hermann. Die einen können nichts<br />
damit anfangen, die anderen<br />
wür<strong>den</strong> nie etwas anderes wollen.<br />
Wieder andere suchen sogar<br />
gezielt nach <strong>den</strong>kmalgeschützten<br />
Gebäu<strong>den</strong>. „Ich bekomme oft Anrufe<br />
von Leuten, die sich nach zum<br />
Verkauf stehen<strong>den</strong> Bau<strong>den</strong>kmälern<br />
erkundigen, die beispielsweise<br />
in ein altes Bauernhaus ziehen<br />
und es <strong>für</strong> sich, aber auch Urlauber<br />
originell herrichten möchten.“<br />
Allein die Tatsache, dass Altbauten<br />
komplett aus chemiefreien Materialien<br />
errichtet wur<strong>den</strong>, spricht <strong>für</strong><br />
sich. Aber auch die Langlebigkeit<br />
dieser Gebäude beeindruckt und<br />
zeugt von immensem Fachwissen<br />
und handwerklichem Können<br />
damaliger Zimmerer, Maurer,<br />
Schreiner, Tischler, Schlosser, Stuckateure.<br />
Aussagen mangelnder<br />
Wertschätzung wie „alts Glump“<br />
bekommt Dr. Thomas Hermann<br />
trotzdem immer wieder zu hören.<br />
„Was ich überhaupt nicht nachvollziehen<br />
kann.“ Ganz im Gegenteil<br />
sogar. „Ich bin mir ziemlich<br />
sicher, dass die meisten Häuser,<br />
die heute gebaut wer<strong>den</strong>, keine<br />
250 Jahre oder älter wer<strong>den</strong>.“ Allein<br />
deshalb, weil die Auswahl des<br />
Baumaterials damals viel gezielter<br />
getroffen wurde. „Bäume <strong>für</strong> Bauholz<br />
fällte man bewusst in hohen<br />
Gebirgslagen, die dort langsamer<br />
gewachsen waren, dadurch stabiler<br />
und langlebiger sind.“<br />
Viele Bau<strong>den</strong>kmäler aus Weilheim-Schongau<br />
stammen aus<br />
dem hohen Mittelalter. Zum Beispiel<br />
die Altstädte von Schongau
und Weilheim, die aus mehreren,<br />
aneinandergereihten Gebäu<strong>den</strong><br />
bestehen, somit als „Ensembles“<br />
bezeichnet wer<strong>den</strong>. Oder die Basilika<br />
in Altenstadt. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />
die zahlreichen Klöster und deren<br />
Kirchen, die – in der Barockzeit<br />
überformt – <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
bis heute kulturell stark prägen:<br />
Polling, Rottenbuch, Steinga<strong>den</strong>,<br />
Wessobrunn, sowie das barocke<br />
UNESCO Weltkultur-Erbe, die<br />
Wieskirche, <strong>für</strong> die der alljährliche,<br />
touristische Andrang fast zu<br />
viel des Guten ist, „weil sie ein<br />
sehr fragiles, konstruktiv schlankes<br />
Bauwerk mit<br />
reicher Stuck- und Fassa<strong>den</strong>ausstattung<br />
ist“. Aber auch einige aus<br />
dem Bergbau stammende Fabrikund<br />
Siedlungsgebäude in Penzberg,<br />
Peißenberg und Peiting sind<br />
als Bau<strong>den</strong>kmäler gelistet.<br />
Beispiele hiesiger<br />
Bau<strong>den</strong>kmäler<br />
<strong>Das</strong> derzeit jüngste Bau<strong>den</strong>kmal<br />
steht allerdings in Raisting, derzeit<br />
entblößt von der Kraft der<br />
Natur: <strong>Das</strong> Radom. Wieder älter<br />
ist die Altenstadter Kaserne, die<br />
in der Zeit des Nationalsozialismus<br />
entstan<strong>den</strong> ist. Und natürlich<br />
jede Menge Bauernhäuser, die<br />
250 Jahre, oder deutlich älter sind.<br />
Zum Beispiel ein Bauernhaus in<br />
Antdorf, dessen Baujahr dank<br />
Holzaltersbestimmung – Analyse<br />
der Jahresringe – auf 1560 zurückzuführen<br />
ist. Oder der Meierhof<br />
(beim „Moar“) Nähe Bernbeuren,<br />
entstan<strong>den</strong> um 1575 und bis zur<br />
Säkularisation in Besitz des Klosters<br />
Steinga<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> älteste Bauernhaus<br />
in Weilheim-Schongau,<br />
das je auf der Bau<strong>den</strong>kmalliste zu<br />
fin<strong>den</strong> war, ist „leider Gottes“ vor<br />
rund drei Jahren abgebrannt. Es<br />
war ein Blockbau in Rudersau bei<br />
Rottenbuch, gebaut um 1430. js<br />
Haustechnik<br />
Reißmann<br />
Der Meierhof bei Bernbeuren gehörte früher (oben links) zum Kloster Steinga<strong>den</strong>, ist seit der Säkularisation<br />
in Privatbesitz, steht unter Denkmalschutz und wurde im Jahre 1981 freigelegt und frisch bemalt (unten).<br />
Stubentüre und Schrank (oben rechts) sind so alt wie der Hof selbst, stammen aus dem Jahre 1575.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 51<br />
Heiztechnik<br />
Wärmepumpen<br />
Lüftungstechnik<br />
Sanitärtechnik<br />
Solarsysteme<br />
Schwabbrucker Str. 10, Schongau<br />
08861-90249, baywa-haustechnik.de
WECHNER Wärmepumpen GmbH an neuem Standort<br />
Umweltfreundliches<br />
Heizsystem<br />
Peiting | In Zeiten von<br />
Corona ist das mindestens<br />
so brisante Thema<br />
„Klimawandel“ ein<br />
wenig in Vergessenheit<br />
geraten. Noch weniger<br />
präsent in <strong>den</strong> Köpfen<br />
der Bürger: Rund<br />
30 Prozent aller CO2-<br />
Emmissionen entfallen<br />
Seit 2015 Inhaber: Max Barnickel mit Ehefrau Anna vor<br />
dem neuen Betriebsgebäude in Peiting.<br />
deutschlandweit auf<br />
Gebäude. Dabei gibt es<br />
neben Gas- und Öl-Heizungen<br />
eine seit vielen<br />
Jahren ausgereifte, wesentlich<br />
umweltfreundlichere<br />
Alternative: ein<br />
Heizsystem mit Wärmepumpe,<br />
das komplett ohne<br />
fossile Brennstoffe als Energieträger<br />
auskommt. Ansprechpartner<br />
Nummer eins in dieser Sache: Die<br />
Firma WECHNER. Gründer Jürgen<br />
Wechner ärgerte sich bereits im<br />
Jahre 1973 über umweltbelastende<br />
Ölheizungen. Gemeinsam mit einem<br />
befreundeten Kältetechniker<br />
entwickelte er deshalb eine erste<br />
Wärmepumpe, erzielte auf Anhieb<br />
effektive Heizwerte und sorgte so<br />
in der Region <strong>für</strong> Aufmerksamkeit<br />
– heizen mit kaltem Wasser<br />
machte Land und Leute neugierig.<br />
Über die Jahre hinweg wurde diese<br />
Technik optimiert, der Betrieb<br />
immer größer. Aus seiner Privat-<br />
Garage im Peitinger Bachfeld zog<br />
Jürgen Wechner schon bald ins<br />
Schongauer Gewerbegebiet an<br />
der Dießener Straße, stellte immer<br />
mehr Mitarbeiter ein. Seither hat<br />
sich erneut viel getan. 2015 übergab<br />
Jürgen Wechner seinen Betrieb<br />
an Max Barnickel, ebenfalls<br />
Peitinger, studierter Maschinenbauingenieur,<br />
technisch wie kaufmännisch<br />
sehr bewandert. Und<br />
der wiederum hat sich wenige<br />
Jahre darauf <strong>für</strong> einen Standortwechsel<br />
entschie<strong>den</strong>. „Der Mietvertrag<br />
im Gewerbegebiet an der<br />
Dießener Straße ist ausgelaufen<br />
und wir mussten uns entschei<strong>den</strong>:<br />
Entweder <strong>den</strong> Vertrag verlängern,<br />
das Gebäude kaufen oder<br />
wo anders neu bauen.“ Barnickel<br />
entschied sich <strong>für</strong> letzteres. Seit<br />
genau einem Jahr befindet sich<br />
die WECHNER GmbH nun an der<br />
Klammspitzstraße 11 in Peiting –<br />
das neuere Gewerbegebiet im<br />
Südosten der Marktgemeinde.<br />
Wärmeenergie aus<br />
natürlichen Quellen<br />
Insofern blicken Max Barnickel,<br />
seine ebenfalls im Betrieb aktive<br />
Ehefrau Anna und<br />
die zwölf Mitarbeiter,<br />
darunter zwei Azubis,<br />
auf ein turbulentes<br />
Jahr zurück. „Wir haben<br />
viel Eigenleistung<br />
in <strong>den</strong> Neubau gesteckt,<br />
parallel dazu<br />
<strong>den</strong> Normalbetrieb<br />
komplett aufrechterhalten.“<br />
Mit rund 50<br />
verbauten Wärmepumpen<br />
jährlich zählte<br />
die Firma WECHNER<br />
GmbH, gemessen an<br />
der Betriebsgröße,<br />
auch 2020 wieder zu<br />
<strong>den</strong> Spitzenreitern in<br />
ganz Deutschland. Einzelne Kun<strong>den</strong><br />
leben sogar in Ulm, am Gardasee<br />
oder in Großbritannien.<br />
<strong>Das</strong> schwerpunktmäßige Einzugsgebiet<br />
erstreckt sich jedoch bis<br />
52 | <strong>altlandkreis</strong>
nach München, Augsburg, Kempten<br />
und Garmisch-Partenkirchen,<br />
allen voran entlang der Grenzen<br />
des Schongauer Altlandkreises.<br />
Wie genau das immer beliebter<br />
wer<strong>den</strong>de Heizsystem mit Wärmpumpen<br />
funktioniert? Die wohl<br />
einfachste Erklärung: Wie ein<br />
Kühlschrank, mit dem entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Unterschied, dass nicht<br />
Kälte, sondern Wärme erzeugt<br />
wird. Und zwar mit Wärmeenergie<br />
aus <strong>den</strong> natürlichen Quellen Luft,<br />
Erdreich und Grundwasser. Dazu<br />
notwendig: Technik, die diese<br />
Wärmeenergie aus der Umwelt in<br />
ein geschlossenes Kreislauf-System<br />
transportiert. Mit Hilfe eines<br />
Kältemittels wird die aus der Natur<br />
gewonnene Wärmeenergie dann<br />
verdampft, komprimiert, verflüssigt<br />
und wieder „entspannt“. Ein<br />
immer wiederkehrender Prozess,<br />
mit dem aus dieser sanft gewonnen,<br />
natürlichen Wärmeenergie<br />
eine enorme Heizleistung erzielt<br />
wird. Dies gelingt durch diesen<br />
Verdichtungsprozess, <strong>für</strong> <strong>den</strong> zwar<br />
zusätzliche Energie, also Strom,<br />
hinzugeführt wer<strong>den</strong> muss. Wer<br />
diesen jedoch über eine Photovoltaikanlage<br />
erzeugt, kann sein<br />
komplettes Gebäude zu fast 100<br />
Prozent umweltfreundlich und<br />
autark beheizen. Und an heißen<br />
Sommertagen sogar umweltfreundlich<br />
kühlen. „Auch das<br />
funktioniert mit einem Wärmepumpen-Heizsystem“,<br />
sagt Max<br />
Barnickel. Wichtig sei nur, das<br />
Gebäude mit Fußbo<strong>den</strong>-, Wandoder<br />
Deckenheizung auszustatten.<br />
Auch <strong>für</strong> Altbausanierungen<br />
geeignet<br />
Insofern ist die Firma WECHNER<br />
nicht nur auf Beratung, Planung,<br />
Montage und Service von Wärmepumpen-Heizsystemen<br />
spezialisiert,<br />
sondern auch auf klassische<br />
Arbeiten im Bereich Sanitär und<br />
Heizung, Wohnraumlüftung und<br />
Klimaanlagen. „Die Vorlaufzeit<br />
<strong>für</strong> Neukun<strong>den</strong>, die sich <strong>für</strong> ein<br />
Wärmepumpen-Heizsystem interessieren,<br />
beträgt derzeit drei bis<br />
vier Wochen“, sagt Max Barnickel,<br />
der damit ganz bewusst zwei Zielgruppen<br />
anspricht: Diejenigen, die<br />
neu bauen. Aber auch diejenigen,<br />
die eine umfangreiche Altbau-<br />
Sanierung geplant haben. Auf<br />
bei<strong>den</strong> Baustellen setzt die WECH-<br />
NER GmbH auf ein kompetentes,<br />
erfahrenes Team, „das wir gerne<br />
mit neuen, jungen, motivierten<br />
und zuverlässigen Leuten verstärken<br />
wür<strong>den</strong>“. Gesucht sind Facharbeiter<br />
aus dem Sanitär- und<br />
Mehr Platz, mehr Aufmerksamkeit: <strong>Das</strong> neue Firmenareal der WECHNER<br />
Wärmepumpen GmbH an der Klammspitzstraße in Peiting.<br />
Kun<strong>den</strong>nr: 1350259<br />
Kun<strong>den</strong>nr: 1350259<br />
Heizungsbereich ebenso wie Elektriker,<br />
handwerklich interessierte<br />
Quereinsteiger sowie an einer<br />
Ausbildung interessierte Schulabgänger,<br />
die sich jederzeit unter<br />
www.wechner.de informieren und<br />
sich beim Geschäftsführer mel<strong>den</strong><br />
dürfen.<br />
Wie viel ein Wärmepumpen-Heizsystem<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> kostet, hängt<br />
letztlich sehr stark von der Größe<br />
des jeweiligen Gebäudes ab – es<br />
ist sowohl <strong>für</strong> kleine Einfamilienhäuser<br />
als auch größere Mehrparteienhäuser<br />
sowie Firmengebäude<br />
ideal geeignet. Als Kostenbeispiel<br />
<strong>für</strong> ein komplettes System mit<br />
Fußbo<strong>den</strong>heizung, Pufferspeicher,<br />
Frischwasserspeicher und Wärmepumpe<br />
nennt Anna Barnickel<br />
35 000 Euro, bezogen auf ein Einfamilienhaus<br />
mit 240 Quadratmetern<br />
zu beheizender Wohnfläche.<br />
Wobei diese Summe dank Förderung<br />
vom Staat deutlich nach<br />
unten gedrückt wer<strong>den</strong> kann. Wer<br />
sein Haus energieeffizient baut<br />
oder saniert, bekommt eine Förderung<br />
in Höhe von bis zu 45 (!)<br />
Prozent. <strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> die Installation<br />
und Inbetriebnahme eines<br />
Wärmepumpen-Heizsystems Auftrag: – 6031142, Motiv: 001<br />
die umweltfreundlichste Variante<br />
Stand:<br />
Auftrag:<br />
03.02.<strong>2021</strong> 6031142,<br />
um Motiv:<br />
14:40:02<br />
001<br />
<strong>für</strong> ein warmes Wohnzimmer oder<br />
Art:<br />
Stand:<br />
UNB, 03.02.<strong>2021</strong><br />
Farben: um<br />
Black 14:40:02<br />
Cyan Magenta Yellow<br />
eine heiße Dusche.<br />
js<br />
Art: UNB, Farben: Black Cyan Magenta Yellow<br />
Dieser graue Rahmen gehoert nicht zur Anzeige<br />
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• Velux u. Roto<br />
• Dachfenster<br />
Velux u. Roto<br />
Dachfenster<br />
• Dachfenster Rollla<strong>den</strong><br />
• Dachfenster Rollla<strong>den</strong><br />
• Hitzeschutz Markisen<br />
• Hitzeschutz Markisen<br />
• Verdunkelungsrollos<br />
• <strong>für</strong> Verdunkelungsrollos<br />
innen und außen<br />
<strong>für</strong> innen und außen<br />
• Motor + Funk + So-<br />
• larvarianten Motor + Funk möglich<br />
+ Solarvarianten<br />
möglich<br />
*1350259-6031142-0<br />
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Klausenweg 1 b · 86971 Peiting Tel. 0 88 61 / 9 30 73 63<br />
Fax Klausenweg 9 30 73 64 1· b www.sforstmann.de · 86971 Peiting Tel. · 0info@sforstmann.de<br />
88 61 / 9 30 73 63<br />
Fax 9 30 73 64 · www.sforstmann.de · info@sforstmann.de<br />
Fenster · Markisen · Haustüren · Tore · Rolllä<strong>den</strong><br />
Fenster · Markisen · Haustüren · Tore · Rolllä<strong>den</strong><br />
märz / april <strong>2021</strong> | 53
Tiefe Einblicke von oben – der BayernAtlas<br />
<strong>Das</strong> bayerische Google Maps<br />
Duschen Kunstverglasung Reparaturen<br />
Siliconfugen Küchenrückwände Spiegel<br />
lnh. Andreas Fischer<br />
Trahtweg 14, 82435 Bad Bayersoien<br />
e-mail: info@glaserei-andreasfischer.de<br />
telefon: 0163 / 914 88 08<br />
www.glaserei-andreasfischer.de<br />
Altlandkreis | Schon mal vom Geodaten-Portal<br />
„BayernAtlas“ gehört?<br />
„Den könnte man durchaus<br />
als das Google Maps <strong>für</strong> Bayern<br />
bezeichnen“, sagt Angelika Jais,<br />
Leiterin des Amtes <strong>für</strong> Digitalisierung,<br />
Breitband und Vermessung<br />
in Weilheim. Sie und ihre 34 Mitarbeiter<br />
arbeiten nicht nur mit diesem<br />
facettenreichen „Tool“, sondern<br />
liefern auch immer wieder<br />
wichtige Vermessungs-Daten aus<br />
der Region, die schließlich bei <strong>den</strong><br />
BayernAtlas-Machern am Landesamt<br />
<strong>für</strong> Digitalisierung, Breitband<br />
und Vermessung in München eingepflegt<br />
wer<strong>den</strong>. So ist das Landkarten-Portal<br />
des Freistaats stets<br />
auf aktuellstem Stand, gespickt mit<br />
einer Vielzahl an interessanten Daten,<br />
auf die rund um die Uhr über<br />
Smartphone, Tablet, Laptop oder<br />
PC unter www.bayernatlas.de zugegriffen<br />
wer<strong>den</strong> kann. Und zwar<br />
kostenlos. Einzige Voraussetzung<br />
neben eben erwähnter Hardware:<br />
Eine stabile Internetverbindung,<br />
um die verschie<strong>den</strong>en Landkarten-<br />
Modelle störungsfrei aufrufen zu<br />
können: Web-Karte, Web-Karte<br />
in schwarz-weiß, Topographische<br />
Karte, Luftbild-Karte, Historische<br />
Karte. Alle fünf zeigen Bayern auf<br />
einen Blick. Oder, dank Such- und<br />
Zoomfunktion, einzelne Orte sowie<br />
Ortsteile oder Viertel bis ins kleinste<br />
Detail, stets gepaart mit dazu<br />
passen<strong>den</strong> Zusatzinformationen.<br />
Wer sich beispielsweise in die<br />
Tiefe der topographischen Karte<br />
hineinzoomt, findet nicht nur<br />
das komplette Straßennetz samt<br />
Straßennamen sowie Flurstückabgrenzungen<br />
aller bayerischen<br />
Grundstücke inklusive Hausnummern.<br />
Auch die exakte Meereshöhe<br />
hiesiger Viertel, Wälder, Felder,<br />
Straßen und Wege kann mit nur<br />
einem Mausklick punktuell aufgerufen<br />
wer<strong>den</strong>. Noch spannender<br />
wird’s beim Blick auf die Historische<br />
Karte. Die zeigt Bayern, wie<br />
es zwischen 1804 und 1864 ausgesehen<br />
hat. Dünn besiedelt, frei von<br />
asphaltierten Straßen, landwirtschaftlich<br />
wesentlich stärker geprägt.<br />
Wer an dieser Stelle „Schongau“<br />
in die Suchleiste eintippt und<br />
auf „Enter“ drückt, entdeckt zwar<br />
die historische Altstadt in – bis<br />
heute – vergleichbaren Umrissen.<br />
Wohnsiedlungen drumherum fin<strong>den</strong><br />
sich aus anno dazumal jedoch<br />
vergeblich. Gab’s schlichtweg noch<br />
nicht. An dieser Stelle kommt eine<br />
weitere, tolle Funktion im Bayern-<br />
Atlas zum Tragen: Der „Vergleich“.<br />
Damit können zum Beispiel die<br />
aktuelle Luftbild-Karte sowie diese<br />
Historische Karte gleichzeitig geöffnet,<br />
und dank eines „Schiebers“<br />
beliebig überlappt sowie wieder<br />
voneinander getrennt wer<strong>den</strong>. Eine<br />
nette „Spielerei“, die eindrucksvoll<br />
auf einen Blick demonstriert, wie<br />
stark der Häuserbestand zwischen<br />
1804 und <strong>2021</strong> angewachsen ist in<br />
Bayern – heute ist nicht die Altstadt<br />
das dominante Gesicht Schongaus,<br />
es sind die Wohn- und Gewerbegebiete<br />
drumherum.<br />
Professionelle<br />
Luftbildflüge<br />
Eine historische Vergleichskarte<br />
hat Google Maps übrigens nicht zu<br />
bieten. Und auch die Luftbildaufnahmen<br />
sind andere. Google Maps<br />
greift <strong>für</strong> seine Karten zwar neben<br />
Satellitenbildern auch auf Luftbilder<br />
zurück, die jedoch in <strong>den</strong> seltensten<br />
Fällen senkrecht, sondern<br />
eher schräg von oben geknipst<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> führt beim Blick auf<br />
die Google-Maps-Luftbild-Karte<br />
oft zu Überlappungen, Verzerrungen<br />
und somit ungleichmäßigen<br />
Draufsichten. Die Luftbildaufnahmen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> BayernAtlas dagegen<br />
wer<strong>den</strong> ausschließlich im Rahmen<br />
von Spezial-Luftbildflügen aufgenommen.<br />
Hier<strong>für</strong> fliegt ein ausgebildeter<br />
Pilot mittels Motorflieger<br />
und hochwertiger Kameraausstattung<br />
jährlich halb Bayern ab – in<br />
einem Jahr Südbayern, im darauffolgen<strong>den</strong><br />
Nordbayern. Und zwar<br />
immer in einem streng vorgegebenen<br />
Muster, womit eine senkrechte<br />
Bildaufnahme gewährleistet wird.<br />
Ein gutes Beispiel, um diesen Unterschied<br />
sichtbar zu machen: Der<br />
Blick auf <strong>den</strong> berühmten Turm des<br />
BMW-Werks in München, der im<br />
BayernAtlas vollständig senkrecht,<br />
in Google Maps dagegen leicht<br />
verkippt zu sehen ist. Insofern investiert<br />
der Freistaat Bayern immer<br />
wieder Geld, Zeit und Personal in<br />
die Aktualisierung des BayernAtlas.<br />
In Sachen Arbeitsaufwand spricht<br />
auch die Digitalisierung dieser<br />
Historischen Karte <strong>für</strong> sich. Hier<strong>für</strong><br />
wur<strong>den</strong> rund 20000 alte Papierkarten<br />
aus <strong>den</strong> Archiven der Landesvermessung<br />
eingescannt und<br />
über spezielle PC-Programme wie<br />
ein Puzzle zu ganz Bayern maßstabsgetreu<br />
zusammengeführt.<br />
Virtueller Rundflug<br />
dank 3D-Funktion<br />
Beim Blick auf die Startseite des<br />
BayernAtlas findet der Nutzer am<br />
rechten Seitenrand ein weiteres<br />
54 | <strong>altlandkreis</strong>
Vergleichs-Funktion: Die Stadt Schongau damals und heute.<br />
Highlight – die Leiste „3D“. Die<br />
ermöglicht einen virtuellen Rundgang<br />
durch, oder einen virtuellen<br />
Flug über ganz Bayern. Über <strong>den</strong><br />
Reiter „Menü“, der sich auf der<br />
Startseite links oben befindet,<br />
gelangt der Nutzer zu zahlreichen<br />
„Werkzeugen“ sowie Zusatzinformationen<br />
aus <strong>den</strong> Themenbereichen<br />
Freizeit, Geobasisdaten,<br />
Planen und Bauen, Infrastruktur,<br />
Umwelt, Naturgefahren, Schulatlas,<br />
Zeitreise, Heimat sowie<br />
Verwaltungsatlas. Eltern künftiger<br />
Schüler können beispielweise<br />
herausfin<strong>den</strong>, welche staatliche<br />
(Grund)Schule ihrem Wohngebiet<br />
zugeteilt ist. Internet-Nutzer sehen<br />
auf einen Blick, wie weit der<br />
Breitbandausbau in ihrer jeweiligen<br />
Gemeinde vorangeschritten<br />
ist – Förderverfahren beantragt,<br />
im Förderverfahren, in der Umsetzung,<br />
Breitbandausbau abgeschlossen.<br />
Vorzeigebeispiel beim<br />
Thema Breitband-Ausbau im<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
ist an dieser Stelle die Gemeinde<br />
Schwabbruck, die als einzige<br />
sowohl innerorts als auch alle<br />
umliegen<strong>den</strong> Weiler und Einsiedlerhöfe<br />
direkt mit Glasfaser angeschlossen<br />
hat. Mit wenigen Klicks<br />
erreicht man die Projektbeschreibung<br />
über <strong>den</strong> jeweils durchgeführten<br />
Breitbandausbau – auf<br />
der dazu passen<strong>den</strong> Karte sind<br />
die verlegten Glasfaserleitungen<br />
mit blauen Linien gekennzeichnet.<br />
Aber auch von der Natur ausgehende<br />
Gefahren sind im Bayern-<br />
Atlas grafisch hinterlegt: Wo in der<br />
Region existiert eine Hangrutschgefahr?<br />
Wo liegen Hochwasser-<br />
Risiko-Gebiete? Wo herrscht im<br />
Winter Lawinengefahr? Ebenso ersichtlich,<br />
und somit interessant <strong>für</strong><br />
junge Paare, die ein eigenes Haus<br />
bauen möchten: grafisch hinterlegte,<br />
bereits von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
ausgewiesene Bebauungspläne.<br />
Bezahlversion<br />
mit Infrarot-Luftbild<br />
Regelmäßig genutzt wird der BayernAtlas<br />
insbesondere von Behör<strong>den</strong>.<br />
Aber auch von Grundstücksoder<br />
Baugutachtern, die sich vor<br />
einem geplanten Vor-Ort-Termin<br />
bereits ein Bild der (geographischen)<br />
Lage des bevorstehen<strong>den</strong><br />
Auftrags machen möchten. Journalisten<br />
greifen ebenfalls immer<br />
wieder auf dieses facettenreiche<br />
„Tool“ zurück. Und<br />
natürlich Privatpersonen, die<br />
über ihre und die benachbarte<br />
Heimat Interessantes<br />
in Erfahrung bringen möchten,<br />
ohne da<strong>für</strong> komplexere<br />
Recherche-Wege einschlagen<br />
zu müssen. Im Jahr 2020 wurde<br />
der BayernAtlas mehr als<br />
25 Millionen Mal aufgerufen,<br />
was rund 70000 Aufrufen am<br />
Tag entspricht!<br />
Für Gewerbetreibende, die<br />
<strong>den</strong> BayernAtlas noch akribischer<br />
nutzen möchten, gibt es<br />
auch eine BayernAtlas-plus-<br />
Version. Die kostet monatlich<br />
zwar 40 Euro, ermöglicht da<strong>für</strong><br />
aber <strong>den</strong> Zugriff auf noch<br />
mehr Daten. Zum Beispiel ist<br />
über diese Bezahlversion eine<br />
Flurkarte aufzurufen, die neben<br />
Grenzlinien und Adressen sogar<br />
Flurnummern und im Bo<strong>den</strong><br />
verankerte Grenzmarkierungen<br />
anzeigt. Oder eine Infrarot-Luftbild-Karte,<br />
auf der beispielsweise<br />
Experten aus der Land- und Forstwirtschaft<br />
erkennen, wie trocken<br />
oder feucht Wald- und Ackerflächen<br />
hierzulande sind. Wer sich<br />
<strong>den</strong> BayernAtlas <strong>für</strong> weniger fachgebun<strong>den</strong>e<br />
Zwecke anschauen<br />
möchte, ist mit der kostenlosen<br />
Version jedoch bestens aufgestellt –<br />
und bei Unklarheiten bestens aufgehoben.<br />
Neben der „Hilfe“ auf<br />
der Internetseite des „BayernAtlas“<br />
selbst, beantworten auch die<br />
Mitarbeiter des Weilheimer Amtes<br />
<strong>für</strong> Digitalisierung, Bereitband und<br />
Vermessung (0881/ 9860; E-Mail:<br />
poststelle@adbv-wm.bayern.de)<br />
jederzeit Fragen zur Funktion dieses<br />
ziemlich einzigartigen Geo-<br />
Portals. „Die Bürger dürfen uns<br />
jederzeit anrufen oder eine E-Mail<br />
schreiben“, sagt Angelika Jais, die<br />
sich auch über neue, interessante<br />
Infos aus der Region sehr freut.<br />
„Da ist in einigen Bereichen noch<br />
Luft nach oben.“ Allein was die<br />
Eintragung hiesiger Sehenswürdigkeiten<br />
betrifft.<br />
js<br />
Wir lieben Holz<br />
deshalb bauen wir<br />
Massivholzhäuser<br />
Unser Gesamtkonzept <strong>für</strong> gesundes Bauen und Wohnen: HOLZPUR<br />
Steinwies 27 - 86984 Prem<br />
Tel. 08862 82 92<br />
WWW.HOLZBAU-JOERG.COM<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 55
Fachgeschäft <strong>für</strong> Haushaltswaren<br />
<strong>Das</strong> letzte seiner Art<br />
Baustoffgroßhandel – Baubetrieb – Erd- und Tiefbau –<br />
Baustoffgroßhandel – Baubetrieb – Erd- und Tiefbau –<br />
Abbruch – Kehrmaschinen – Baukräne – Bautransporte<br />
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info@kirchner-thaining.de<br />
www.kirchner-thaining.de<br />
info@kirchner-thaining.de<br />
86943 Thaining Mühlweg 34<br />
Peiting | Es handelt sich um das<br />
letztverbliebene seiner Art, ist<br />
somit einzigartig im Schongauer<br />
Altlandkreis und darüber hinaus:<br />
<strong>Das</strong> Haushaltswarengeschäft<br />
Sailer im Zentrum der Peitinger<br />
Marktgemeinde. Die Tradition des<br />
Fachgeschäftes reicht bis ins Jahr<br />
1890 zurück. Eine Schmiede samt<br />
Verkaufsla<strong>den</strong> befand sich damals<br />
noch im kleineren Haus direkt<br />
gegenüber des Rathauses, worin<br />
sich heute ein Fachgeschäft <strong>für</strong><br />
Internet und Mobilfunk befindet.<br />
„Am alten Standort wurde irgendwann<br />
alles zu eng, woraufhin sich<br />
mein Vater <strong>für</strong> einen Neubau auf<br />
der anderen Seite der Peitnach<br />
entschie<strong>den</strong> hatte“, sagt Franz<br />
Sailer, der das 1960 eröffnete,<br />
wesentlich geräumigere La<strong>den</strong>geschäft<br />
mit Frau Marianne bis heute<br />
führt. Haushaltswaren, Geschenkund<br />
Dekoartikel sowie ausgewählte<br />
Spielwaren namhafter Marken<br />
zeichnen das facettenreiche Sortiment<br />
seither aus. „Es war immer<br />
schon unser eigener Anspruch,<br />
nur qualitativ hochwertige Ware<br />
anzubieten. Produkte, von <strong>den</strong>en<br />
wir selbst überzeugt sind.“ Und<br />
die gibt es im Fachgeschäft an der<br />
Ammergauer Straße 1 zu Hauf. In<br />
der Ecke links hinten befindet sich<br />
zum Beispiel die Porzellan-Abteilung<br />
mit Tassen, Tellern, Schüsseln<br />
und Kannen <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Anlass –<br />
vom Sonntagsgeschirr mit edlem<br />
Blumenmuster bis hin zu praktischem,<br />
einfarbigem Geschirr <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> täglichen Gebrauch. Gleiches<br />
gilt <strong>für</strong> die angrenzende Abteilung<br />
mit Gläsern und Glasgefäßen aller<br />
Art, oder explizit ausgewählten<br />
Dekoartikeln, die aufgrund Form,<br />
Funktion und Farbe oft beim ersten<br />
Anblick einen Wow-Effekt<br />
beim Kun<strong>den</strong> auslösen. „An dieser<br />
Stelle darf man ruhig mal sagen,<br />
dass meine Frau ein wirklich geniales<br />
Auge <strong>für</strong> Dekoration und<br />
Produktauswahl hat“, sagt Franz<br />
Sailer. In der Tat erkennt selbst<br />
der Laie auf <strong>den</strong> ersten Blick, dass<br />
beim Gang durch die Sailer-Regale<br />
nicht nur das Sortiment an sich<br />
Hand und Fuß hat, sondern auch<br />
das Gesamtbild des La<strong>den</strong>s in sich<br />
stimmig ist – eine gesunde Mischung<br />
aus Qualität, Schlichtheit<br />
und Moderne.<br />
Kompetente<br />
Produktberatung<br />
Besonders gefragt sind im Hause<br />
Sailer Pfannen, Kochtöpfe und<br />
Backformen sowie dazu passendes<br />
Zubehör. „Vor allem seit Ausbruch<br />
von Corona“, sagt Franz Sailer.<br />
In der Tat backen und kochen<br />
die Altlandkreis-Bürger in Zeiten<br />
Tel. (08194) 253 Fax (08194) 8455<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Einzigartig in der Region: <strong>Das</strong> Haushaltwarengeschäft Sailer, das sich im Ortszentrum der Peitinger Marktgemeinde<br />
befindet, und bekannt ist <strong>für</strong> qualitativ hochwertige Produkte sowie fachkompetente Beratung.
Passt zur Philosophie: Franz Sailer mit einem Schweizer Taschenmesser,<br />
das ebenfalls aus einem familiengeführten Qualitäts-Betrieb kommt.<br />
von Kurzarbeit und Homeoffice<br />
fleißiger – und haben dabei offensichtlich<br />
auch <strong>den</strong> einen oder<br />
anderen Ausstattungs- und Qualitätsmangel<br />
in ihrer Küche festgestellt.<br />
„Wobei die teuerste Pfanne<br />
nichts bringt, wenn man nicht<br />
richtig damit umgehen kann“, so<br />
Franz Sailer über die sicherlich<br />
größte Stärke von ihm und seiner<br />
Frau: Fachkompetente Kun<strong>den</strong>beratung.<br />
Jedes einzelne Produkt<br />
im Hause Sailer kann von <strong>den</strong> Inhabern<br />
bis ins kleinste Detail erklärt<br />
wer<strong>den</strong>. Entweder, weil sie<br />
selbst ihren Alltag damit bestreiten.<br />
Oder dank jahrzehntelangem<br />
Direktkontakt zu Produktherstellern<br />
alle wichtigen Informationen<br />
stets aus erster Hand erfahren.<br />
„Beschichtete Pfannen sollte man<br />
nie auf höchster Stufe erhitzen“,<br />
sagt Marianne Sailer in dieser<br />
Sekunde am schnurlosen Telefon.<br />
„Gusseiserne sind dagegen immer<br />
richtig heiß.“ Weil an diesem Mittwochvormittag<br />
noch immer die<br />
Lockdown-Maßnahmen über <strong>den</strong><br />
(kleinen) Einzelhandel herrschen,<br />
ist der La<strong>den</strong> <strong>für</strong> Kun<strong>den</strong>verkehr<br />
geschlossen. „Dabei könnten wir<br />
unter Einhaltung der Hygiene-<br />
Maßnahmen ohne Weiteres bis<br />
zu 20 Menschen in unser Geschäft<br />
lassen.“ Franz Sailer ist maßlos<br />
enttäuscht über die einseitige Regelung<br />
der Politik. „In Supermärkten<br />
darf Haushaltsware uneingeschränkt<br />
weiterverkauft wer<strong>den</strong>,<br />
während wir zusperren müssen.“<br />
Bis Eintritt der Pandemie kamen<br />
die Kun<strong>den</strong> bis aus Starnberg,<br />
Herrsching, Tutzing, Weilheim<br />
und Peißenberg, aus Kohlgrub,<br />
Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald<br />
sowie aus Denklingen,<br />
Landsberg und Augsburg. Seither<br />
rufen sie an, bestellen telefonisch<br />
und dürfen die Ware über die<br />
Fahrradwerkstätte von Franz Sailer<br />
auf der Rückseite des Gebäudes<br />
abholen.<br />
Karriere <strong>für</strong> Familie<br />
aufgegeben<br />
Jammern kommt <strong>für</strong> Familie Sailer<br />
trotzdem nicht in Frage. „Da haben<br />
wir schon ganz andere Hür<strong>den</strong><br />
gemeistert.“ In der Tat war<br />
der Start mit dem La<strong>den</strong>geschäft<br />
im neuen Gebäude von Beginn<br />
an schwer. Die ersten Jahre haben<br />
zwar nahezu alle Mitbewerber in<br />
der Region ihr La<strong>den</strong>geschäft aufgegeben,<br />
jedoch stets verbun<strong>den</strong><br />
mit rabattstarken Räumungsverkäufen,<br />
„weshalb die Kun<strong>den</strong> natürlich<br />
auf Schnäppchenjagd aus<br />
waren und nicht zu uns gekommen<br />
sind.“ Es folgte der rasant<br />
wachsende Online-Handel sowie<br />
die Niederlassungen immer größerer<br />
Supermärkte, die zum Teil<br />
ähnliche Produkte zu oft extrem<br />
niedrigen Preisen anbieten. Aber<br />
eben ohne kompetente Fachberatung.<br />
Und genau darauf legen<br />
die Kun<strong>den</strong> inzwischen wieder<br />
mehr Wert. „Dieser Trend ist seit<br />
gut zwei Jahren deutlich zu spüren“,<br />
sagt Franz Sailer, der bei <strong>den</strong><br />
Leuten ein Um<strong>den</strong>ken feststellt.<br />
„Nachhaltigkeit sowie Qualität<br />
statt Quantität gewinnt wieder an<br />
Wert.“ Ob sich deshalb das letztverbliebende<br />
Fachgeschäft <strong>für</strong><br />
Haushaltswaren auch die kommen<strong>den</strong><br />
Jahre und Jahrzehnte halten<br />
kann, steht Stand jetzt trotzdem<br />
in <strong>den</strong> Sternen. Franz Sailer<br />
ist 66, Marianne Sailer 60. Insofern<br />
möchten die bei<strong>den</strong> in jedem Falle<br />
noch sieben Jahre weitermachen –<br />
und bis dahin eine mögliche<br />
Nachfolge geklärt haben. Ihre drei<br />
Kinder haben je<strong>den</strong>falls anderweitig<br />
Karriere gemacht, arbeiten<br />
in München und Innsbruck in der<br />
Forschung, Medizin und im Bankenwesen<br />
– und erinnern ihren<br />
Vater Franz Sailer an seinen eigenen,<br />
hauptberuflichen Weg zurück:<br />
Produktentwickler und Ausbilder<br />
bei Siemens in München,<br />
der von der Konzernleitung sogar<br />
auserwählt wurde, um in allen<br />
ausländischen Siemens-Werken<br />
Ausbildungszentren aufzubauen.<br />
Obendrein war er oberstes Mitglied<br />
im IHK-Prüfungsausschuss<br />
<strong>für</strong> ganz Bayern. Aufgrund einer<br />
Erkrankung seines Vaters kehrte<br />
er allerdings vorzeitig zurück nach<br />
Peiting und übernahm das La<strong>den</strong>geschäft<br />
samt Fahrradwerkstatt,<br />
brachte es optisch wie wirtschaftlich<br />
auf Vordermann und kann<br />
heute mit Stolz auf ein gut funktionierendes<br />
Geschäft blicken, das im<br />
Jahre <strong>2021</strong> definitiv einzigartig ist<br />
in der Region.<br />
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Weiß wirklich alles über Töpfe und Pfannen: Marianne Sailer, die hier<br />
einen hochwertigen Schnellkochtopf in ihren Hän<strong>den</strong> hält.<br />
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Lifestyle-Spezialistin aus Bernbeuren<br />
Im Wohnzimmer<br />
der Bayern-Stars<br />
Bernbeuren / München | Konkrete<br />
Namen darf Cordula Moser aus<br />
Diskretionsgrün<strong>den</strong> nicht nennen,<br />
das Privatleben von Prominenten<br />
gehöre nicht an die Öffentlichkeit.<br />
Die 29-jährige Lifestyle-<br />
Spezialistin aus Bernbeuren hat<br />
sie trotzdem schon gesehen – die<br />
intimsten Räumlichkeiten namhafter<br />
Männer und Frauen von<br />
Welt. Fußballprofis des FC Bayern<br />
München, international bekannte<br />
Schauspieler, Moderatoren,<br />
Musiker, Topmanager und reiche<br />
Unternehmer. Sie alle sind Kun<strong>den</strong><br />
bei „Kare“, einem exquisiten<br />
Möbelhaus mit rund 100 Filialen<br />
in aller Welt. <strong>Das</strong> Prunkstück der<br />
Firma, der Flagshipstore namens<br />
„Kare Kraftwerk“ samt sechsstöckigem<br />
Bürogebäude, befindet sich<br />
in München-Obersendling. Genau<br />
dort hat auch Cordula Moser seit<br />
sechs Jahren ihren Arbeitsplatz.<br />
Über die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau<br />
in einem regional<br />
bekannten Möbelhaus ist sie auf<br />
das Unternehmen in der Landeshauptstadt<br />
erstmals aufmerksam<br />
gewor<strong>den</strong>. Auf Anhieb fasziniert<br />
von diesem extravaganten, topmodernen<br />
wie einzigartigen Style, hat<br />
sie sich dort beworben und wurde<br />
zu ihrer großen Freude auch<br />
gleich eingestellt. In erster Linie<br />
als Verkäuferin <strong>für</strong> die dort riesige<br />
Ausstellungshalle, die vor allem an<br />
Samstagen im Herbst sprichwörtlich<br />
aus allen Nähten platzt. „Der<br />
Kun<strong>den</strong>andrang ist dann riesig.“<br />
Zur großen Stärke von Cordula<br />
Moser zählt jedoch nicht nur der<br />
Face-to-Face-Kun<strong>den</strong>kontakt im<br />
Geht voll auf in ihrem Job: Cordula Moser aus Bernbeuren arbeitet seit<br />
sechs Jahren als Lifestyle-Spezialistin <strong>für</strong> Kare in München.<br />
La<strong>den</strong>geschäft. Bereits im Kindesalter<br />
gab es kaum einen Tag,<br />
an dem sie nicht <strong>den</strong> Drang zum<br />
Malen oder Basteln verspürte. „Ich<br />
wollte mich immer schon kreativ<br />
betätigen.“ Diese Begabung hat<br />
sich über die Jahre hinweg manifestiert<br />
– und kommt ihr nun in<br />
diesem außergewöhnlichen Job<br />
als Lifestyle-Spezialistin zugute.<br />
Rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit<br />
verbringt sie mittlerweile am großen<br />
Bildschirm, Telefon oder direkt<br />
bei Kare-Kun<strong>den</strong> zuhause. Immer<br />
mit dem Ziel, die <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong><br />
ideale Wohnungseinrichtung zu<br />
fin<strong>den</strong>.<br />
Hipp, ausgefallen und<br />
topmodern<br />
Am liebsten sind ihr Kun<strong>den</strong>, die<br />
kurz anrufen und sagen: „Mach<br />
mal, Geld spielt keine Rolle.“ Eine<br />
Situation, die bei vielen sicherlich<br />
Gefühle von Druck und Nervosität<br />
auslösen wür<strong>den</strong>. Doch genau<br />
dann blüht Cordula Moser so richtig<br />
auf. Manche Kun<strong>den</strong> schicken<br />
der Lifestyle-Expertin dann <strong>den</strong><br />
Umrissplan ihrer kompletten Wohnung<br />
oder Villa per E-Mail. Über<br />
ein spezielles Zeichen- und Gestaltungsprogramm<br />
designt Cordula<br />
Moser zunächst ein sogenanntes<br />
Moodboard in 3D, womit die Kun<strong>den</strong><br />
schon mal virtuell tief eintauchen<br />
können in ihr zukünftiges<br />
Wohn- oder Schlafzimmer. Urige,<br />
traditionell bayerische Einrichtungsformen<br />
wie beispielsweise<br />
aus Echtholz ausgekleidete Stuben<br />
fin<strong>den</strong> sich auf Mosers Rechner<br />
jedoch vergeblich. Kare ist hipp,<br />
ausgefallen, topmodern, definitiv<br />
anders als alle anderen. <strong>Das</strong> zeigt<br />
bereits die Ausstellungshalle des<br />
Flagshipstores. Während in <strong>den</strong><br />
58 | <strong>altlandkreis</strong>
Ausgeflippt, aber <strong>den</strong>noch in sich stimmig: Diese rosa, pinke, lilane und<br />
gol<strong>den</strong>e Wohnungseinrichtung steht exemplarisch <strong>für</strong> Kare.<br />
meisten Möbelhäusern dieser Welt<br />
streng nach Produkten sortiert<br />
ausgestellt wird, betritt der Kare-<br />
Kunde ein stylisches Zimmer nach<br />
dem anderen. Dabei auffallend:<br />
Viele verschie<strong>den</strong>e Farben, jede<br />
Menge Glitzer und Glamour sowie<br />
ausgefallene Accessoires, aber als<br />
Gesamtbild trotzdem in sich stimmig.<br />
Eine Einrichtungs-Kunst, die<br />
Cordula Moser offensichtlich im<br />
Blut liegt. Und sie immer wieder<br />
hinausführt aus dem Büro im Firmengebäude,<br />
hinein in die private<br />
Welt der Promis. Einen ehemaligen<br />
Champions League-Sieger des<br />
FC Bayern München begleitet sie<br />
beispielsweise seit vielen Jahren.<br />
„Der ist sozusagen mein persönlicher<br />
Stammkunde.“ Aber auch<br />
nichtprivate Aufträge gehören zu<br />
Mosers Aufgabenspektrum. Ein<br />
Großprojekt an der Ostsee, wo<br />
sie vor Ort 30 Ferienwohnungen<br />
einrichtete, die Gestaltung einer<br />
VIP-Lounge in der Allianz Arena,<br />
die Einrichtung einer Lounge<br />
im Haupthaus der Süddeutschen<br />
Zeitung sowie die Einrichtung der<br />
bekannten Münchner Promi-Diskothek<br />
P1 sind nur vier Beispiele.<br />
200 Autokilometer<br />
täglich<br />
Die Frage, warum sie nicht nach<br />
München gezogen ist, „bekomme<br />
ich immer wieder gestellt“,<br />
sagt Cordula Moser. Wobei „die<br />
Liebe“, „der Freundeskreis“ und<br />
„die ländliche Ruhe zum Krafttanken“<br />
gute Gründe <strong>für</strong> das in Kauf<br />
nehmen langer Autofahrten sind.<br />
Von Montag bis Donnerstag sowie<br />
je<strong>den</strong> Samstag pendelt sie zwischen<br />
Bernbeuren und München,<br />
braucht <strong>für</strong> diese 99,6 Kilometer<br />
(einfach) rund eine Stunde und 20<br />
Minuten. Ihr Dienst beginnt um 9<br />
Uhr, endet gegen 20 oder 21 Uhr,<br />
„weshalb ich recht zügig durchkomme,<br />
weil die Hauptverkehrsbelastungen<br />
schon wieder vorbei<br />
sind“. Dennoch: Cordula Moser<br />
lebt <strong>für</strong> ihre Arbeit. Und trotzdem<br />
schaut sie nach einem stressigen<br />
Tag noch vorbei auf Geburtstagsfeiern<br />
von Freun<strong>den</strong>, wo<strong>für</strong> sie<br />
im Bekanntenkreis sehr geschätzt<br />
wird. „Die jammert nie“, heißt es<br />
immer wieder. Und hat obendrein<br />
<strong>den</strong> einen oder anderen wertvollen<br />
Einrichtungstipp natürlich<br />
gratis mit im Gepäck. „Mut zur<br />
Farbe, einfach mal ausprobieren<br />
und sich was trauen“ seien in<br />
Mosers Augen die mit wichtigsten<br />
Kriterien <strong>für</strong> eine ebenso stylische<br />
wie gemütliche Wohnungseinrichtung.<br />
„Die nicht immer teuer<br />
sein muss.“ Derzeit voll im Trend:<br />
Samt, Seide sowie alte, gebrauchte<br />
und somit auch nachhaltige<br />
Möbel, die gut und gerne eigenhändig<br />
mit brandaktuellen Farben<br />
bemalt wer<strong>den</strong> können. Senfgelb,<br />
Okka und Mint-Grün seien angesagt.<br />
Und sicherlich auch in <strong>den</strong><br />
luxuriösen Wohnungen und Villen<br />
zahlreicher Promis zu sehen.<br />
Vorgeschlagen von einer Lifestyle-<br />
Spezialistin aus dem beschaulichen<br />
Bernbeuren.<br />
js<br />
Seltene Ausnahme: Im Zuge des zweiten Lockdowns hat Cordula Moser<br />
ab und an von Zuhause in Bernbeuren gearbeitet. Am PC-Bildschirm<br />
zeigt sie eine von ihr designte Wohnungseinrichtung in 3D.<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 59
Schreinerarbeiten von „El Carpintero“<br />
Altes zu neuem<br />
Leben erwecken<br />
Steinga<strong>den</strong> | Wer Christian Brei<strong>den</strong>bach<br />
ein altes Brett aus Holz,<br />
einen eisernen Türbeschlag oder<br />
ein ausgebautes Fenster von anno<br />
dazumal in die Hand drückt, entfacht<br />
in ihm ein Feuer der Begeisterung.<br />
„Faszinierend, wie gut<br />
erhalten dieser Jahrhunderte alte<br />
Rahmen noch ist, wie filigran die<br />
damals gearbeitet haben müssen,<br />
obwohl sie ja kaum Werkzeuge<br />
und Maschinen hatten.“ Andere<br />
Schreiner wür<strong>den</strong> in diesem Moment<br />
wahrscheinlich sagen: „Was<br />
willsch n mit dem alta Glump, so<br />
dünn und lapprig – weg damit!“<br />
Doch Brei<strong>den</strong>bachs Philosophie<br />
ist schon immer eine andere gewesen:<br />
Diesen historisch wertvollen<br />
Fensterrahmen nicht in<br />
<strong>den</strong> Sperrmüllcontainer werfen,<br />
sondern zu neuem Leben erwecken.<br />
Und zwar so, dass die ursprüngliche<br />
Optik des Fensters<br />
vollständig erhalten bleibt, trotzdem<br />
ein moderner, zeitgemäßer<br />
Wohnkomfort gewährleistet wird –<br />
mit guten Dämm- und Wetterschutzeigenschaften.<br />
Da<strong>für</strong> notwendig:<br />
Handwerkliches Geschick,<br />
viel Fachwissen in Materialkunde,<br />
konventionelle Maschinen aus<br />
<strong>den</strong> 1980ern, zum Beispiel Bandschleifer,<br />
Fräse und Hobelbank,<br />
obendrein ein hohes Maß an<br />
Kreativität, jede Menge klassische<br />
Schreinerwerkzeuge wie Stemmeisen,<br />
Fitscheneisen, Handsägen<br />
und Schleifpapier, sowie ein ausgeprägtes<br />
Faible <strong>für</strong> Altes. Genau<br />
das besitzt der 52-jährige Gründer<br />
und Inhaber von „El Carpintero“,<br />
zu Deutsch „Der Schreiner“.<br />
Bereits im Jahre 1996 machte sich<br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach als Möbel-<br />
Restaurator mit diesem ausgefallenen,<br />
aus seiner Südamerikareise<br />
mitgebrachten Firmennamen<br />
selbstständig. „Zu Beginn eine<br />
nicht immer leichte Zeit in der<br />
ehemaligen Schlosserwerkstätte<br />
meines Vaters, die mitten in einem<br />
Peitinger Wohngebiet ziemlich<br />
versteckt lag, ein wenig unter<br />
dem Radar potentieller Kun<strong>den</strong><br />
existierte.“ Trotzdem wuchs sein<br />
60 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf diesem uralten Bauernhof im österreichischen Alpbachtal waren<br />
Christian und Cornelia Brei<strong>den</strong>bach bereits als Jugendliche.<br />
Gewerbe schrittweise an – und erlangte<br />
spätestens mit dem Umzug<br />
nach Steinga<strong>den</strong> einen Bekanntheitsgrad,<br />
der weit über die Grenzen<br />
des Schongauer Altlandkreises<br />
hinausreicht.<br />
Großauftrag weckt<br />
Jugenderinnerungen<br />
Dort an der Ammergauer Straße 7<br />
ist selbst zu Corona-Zeiten viel<br />
Verkehr. „Weil es die südlichste<br />
Queralpenstraße im Oberland ist.“<br />
Touristen befahren sie auf dem<br />
Weg zur Wieskirche. Einheimische,<br />
um aus der Garmischer in<br />
die Schwangauer Gegend zu kommen.<br />
Die gleiche Strecke befuhr<br />
vor vier Jahren auch ein Österreicher,<br />
der ihnen <strong>den</strong> mit größten<br />
und schönsten Arbeitsauftrag bescheren<br />
sollte. Die Rede ist von der<br />
Restaurierung eines 500 Jahre alten<br />
Bauernhofes, der einsam und<br />
alleine in der Tiefe des Alpbachtals<br />
im Tiroler Bezirk Kufstein<br />
steht – ausgerechnet der Hof, <strong>den</strong><br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach und seine<br />
Ehefrau Cornelia bereits zu Schulzeiten<br />
mit ihren jeweiligen Klassen<br />
<strong>für</strong> Schullandheimaufenthalte<br />
besucht hatten. Nach Jahrzehnten<br />
an diesen Ort zurückzukehren, aus<br />
purem Zufall, „war <strong>für</strong> uns wirklich<br />
unglaublich“, jedoch mit ein<br />
wenig Unmut beginnend. „Weil es<br />
schon frech war, uns am Sonntagmorgen<br />
aus unserem Privathaus<br />
zu klingeln – normalerweise machen<br />
wir da gar nicht auf“, sagt<br />
Cornelia Brei<strong>den</strong>bach, die werktags<br />
das Büro von „El Carpintero“<br />
schmeißt. An diesem Sonntag je<strong>den</strong>falls<br />
herrschte besonders viel<br />
Verkehr, der sich vom Abzweig der<br />
Steinga<strong>den</strong>er Tankstelle zurückstaute.<br />
In einem dieser stehen<strong>den</strong><br />
Autos saß auch dieser Österreicher,<br />
der beim Blick aus dem seitlichen<br />
Fenster die große Glasfassade<br />
des Ausstellungsraums von<br />
„El Carpintero“ sah, darin auch<br />
antike Fensterformen entdeckte<br />
und sofort neugierig wurde. Denn<br />
die Prototypen aller sechs österreichischen<br />
Schreiner-Betriebe,<br />
die er <strong>für</strong> dieses Großprojekt exquisit<br />
anfertigen ließ, passten<br />
dem Bauherrn nicht. Er wollte<br />
dieses Haus nämlich in seiner<br />
ursprünglichsten Form erhalten.<br />
Was er bei Christian Brei<strong>den</strong>bach<br />
an diesem Sonntag entdeckte, war<br />
<strong>für</strong> ihn endlich genau das, wonach<br />
er suchte.<br />
Ausstellung mit<br />
Museumscharakter<br />
Obwohl Christian Brei<strong>den</strong>bach<br />
und seine inzwischen sechs Mitarbeiter<br />
mit der Restauration alter<br />
Möbel angefangen haben, stehen<br />
seit vielen Jahren Altbau-Sanierungen<br />
im Mittelpunkt ihres Tuns.<br />
Genaugenommen was die Bereiche<br />
Fenster, Haustüren und Wohnungstüren<br />
betrifft. Brandstatthof<br />
südlich von Steinga<strong>den</strong>, Rathaus<br />
Kinsau oder Barbara-Kapelle<br />
Imposanter Treppenaufgang zum Materiallager: Links hängen gut erhaltene<br />
Beschläge, rechts massive Stahlschlösser an der Wand.<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 61
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in Peiting-Hohenbrand sind drei<br />
tolle Referenz-Beispiele aus der<br />
Region. Großaufträge in Bad Wörishofen,<br />
dieser im Alpbachtal<br />
oder – <strong>für</strong> dieses Jahr geplant – in<br />
Holzgau, einer kleinen Gemeinde<br />
im österreichischen Lechtal, zählen<br />
zu entfernten Kun<strong>den</strong>, wo<strong>für</strong><br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach und seine<br />
Mitarbeiter auch immer wieder<br />
mal <strong>für</strong> mehrere Tage von Zuhause<br />
wegmüssen. Angefangen <strong>für</strong> die<br />
Begutachtung der Gebäude, anhand<br />
derer ermittelt wer<strong>den</strong> muss:<br />
Können Fenster und Türen im Originalzustand<br />
erhalten bleiben und<br />
individuell hergerichtet wer<strong>den</strong>?<br />
Gilt es komplett neue Fenster und<br />
Türen zu fertigen, die ebenfalls aus<br />
natürlichen Materialien bestehen<br />
und optisch zu Hundertprozent an<br />
die damalige Zeit zurückerinnern<br />
und die Anforderungen des Denkmalschutzes<br />
erfüllen? „Oft ist es<br />
eine Mischung aus Herrichten und<br />
Neuanfertigungen“, sagt Christian<br />
Brei<strong>den</strong>bach, der sich über die<br />
Jahre hinweg ein riesiges Materiallager<br />
aufgebaut hat, in dem er<br />
von geplanten Gebäudeabbrüchen<br />
Wind bekam und rechtzeitig zuschlug.<br />
1 000 Türen, 250 Fenster,<br />
zahlreiche Treppen, stapelweise<br />
Dielen antiker Bö<strong>den</strong>, Türschlösser,<br />
Beschläge und Schlüssel in<br />
allen Größen und Variationen,<br />
die zwischen 100 und 350 Jahre<br />
alt sind – Menschen, die <strong>für</strong> Altes<br />
etwas übrighaben, wer<strong>den</strong> beim<br />
Gang durch Ausstellungsraum und<br />
Lager von „El Carpintero“ aus dem<br />
Staunen nicht herauskommen.<br />
„Hat sicherlich Museumscharakter“,<br />
sagt Christian Brei<strong>den</strong>bach,<br />
der in Zeiten vor Corona auch<br />
immer wieder Besuch von neugierigen<br />
Touristen bekam. „Wenn<br />
das Wetter schlecht war, sind sie<br />
zu uns gekommen – und wollten<br />
oft gar nicht mehr gehen“, sagt<br />
er und grinst. Vor allem deshalb,<br />
weil hinter jedem Schrank, hinter<br />
jedem Stück Holz, hinter jedem<br />
Eisenschloss, Schlüssel und Beschlag<br />
nicht nur ein materieller,<br />
sondern auch ideeller Wert steckt.<br />
„Eine Geschichte, die uns und unsere<br />
Kultur geprägt und geformt<br />
hat.“<br />
Blutendes Herz<br />
trotz Denkmalschutz<br />
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Umso stärker blutet Christian Brei<strong>den</strong>bach<br />
das Herz, „wenn mal<br />
wieder ein uraltes, architektonisch<br />
äußerst wertvolles Haus in<br />
oft sehr gutem Zustand von heu-<br />
Benedikt Klöck Heiztechnik<br />
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Dieses historisch wertvolle Fenster behält seinen alten Charakter bei,<br />
wird punktuell erneuert und <strong>für</strong> bessere Dämmung aufgedoppelt.<br />
62 | <strong>altlandkreis</strong>
Hat das Auge <strong>für</strong> Details und liebt <strong>den</strong> Erhalt uralter Fenster und Türen:<br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach, hier im Austellungsraum, zeigt mit seinem Meterstab<br />
auf einen filigranen Fensterbeschlag aus anno dazumal.<br />
te auf morgen abgerissen wird“.<br />
Trotz Denkmalschutzauflagen?<br />
„Ich wundere mich ehrlich gesagt<br />
immer wieder, wie viele Bauten<br />
in Deutschland, Bayern und<br />
auch unserer Region nicht in die<br />
Denkmalschutzliste aufgenommen<br />
wur<strong>den</strong>, obwohl mehrere Voraussetzungen<br />
da<strong>für</strong> eindeutig erfüllt<br />
wären.“ Brei<strong>den</strong>bach kritisiert,<br />
dass Theorie und praktische Umsetzung<br />
beim Denkmalschutz in<br />
Bayern „weit auseinanderliegen“,<br />
und würde sich dahingehend zwei<br />
Dinge wünschen: „<strong>Das</strong>s einerseits<br />
mehr historisch wertvolle Altbauten<br />
in die Denkmalliste aufgenommen<br />
wer<strong>den</strong>. Andererseits<br />
die bei Sanierungen anfallen<strong>den</strong><br />
Mehrkosten auch wirklich erstattet<br />
wer<strong>den</strong> – und zwar zeitnah.“ Als<br />
Vorbild diene in seinen Augen der<br />
Denkmalschutz in Österreich, der<br />
Bauherrn unmittelbar darüber informiert,<br />
<strong>für</strong> welche Arbeiten sie<br />
welche Fördersumme bekommen.<br />
Wobei Geld bei der Arbeit von<br />
Christian Brei<strong>den</strong>bach und seinen<br />
handwerklich geschickten Mitarbeitern,<br />
darunter ein Schreinermeister,<br />
zwei Schreinergesellen,<br />
ein Schreiner-Lehrling sowie zwei<br />
Hilfskräfte in Teilzeit, ohnehin eine<br />
untergeordnete Rolle spielt. Sie<br />
Teilen alle die gleiche Lei<strong>den</strong>schaft:<br />
„Alte Werte erhalten und<br />
mit alten, natürlichen Baumaterialien<br />
und deren unvergleichlichem<br />
Charme eine lebenspositive<br />
Atmosphäre schaffen – auch in<br />
neuen Wohnräumen.“ Treffender<br />
könnte die Firmenphilosophie von<br />
„El Carpintero“ nicht beschrieben<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
js<br />
Kun<strong>den</strong>nr: 1705692<br />
Auftrag: 5009267, Motiv: 001<br />
*1705692-5009267-0<br />
Stand: 11.03.2015 um 21:00:01<br />
Art: G, Farben: Black Cyan Magenta Yellow<br />
Dieser graue Rahmen gehoert nicht zur Anzeige<br />
El Carpintereo in Steinga<strong>den</strong>: Links befindet sich das Wohnaus von Christian und Cornelia Brei<strong>den</strong>bach, in<br />
der Mitte die Werkstätte samt Lager und rechts der verglaste Ausstellungsraum mit Museumscharakter.<br />
Schleich<br />
INNEN- UND AUSSENPUTZ<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 63
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Lieblingsbaustoff Lehm<br />
Peiting-Birkland | Seit mehr<br />
als 25 Jahren arbeitet Klaus<br />
Achtzehner mit Lehm. Und<br />
schwärmt bis heute: „Es ist<br />
nach wie vor faszinierend <strong>für</strong><br />
mich, wie man im Grunde<br />
aus Dreck, der weltweit auf<br />
oder unter der Erdoberfläche<br />
liegt, die tollsten Sachen<br />
bauen kann.“ Als er angefangen<br />
hat, sich auf diesen<br />
natürlichen Baustoff zu spezialisieren,<br />
war er hierzulande<br />
ein Exot. Heute spricht er<br />
von einer „Hand voll Mitbewerber<br />
im Oberland“. Doch<br />
Konkurrenz belebt bekanntlich<br />
das Geschäft, und ist an<br />
dieser Stelle ein wichtiger Indikator<br />
<strong>für</strong> seinen Lieblings-<br />
Baustoff: Der Trend zu Bauten<br />
mit Lehm nimmt nämlich<br />
zu. Warum? „Weil Lehm an<br />
optischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eine unschlagbare Vielfalt zu<br />
bieten hat – das spricht sich herum.“<br />
Vor allem aber sind es seine<br />
Klaus Achtzehner hat sich vor vielen Jahren<br />
auf <strong>den</strong> Naturbaustoff Lehm spezialisiert.<br />
hervorragen<strong>den</strong> Eigenschaften:<br />
Lehm reguliert die Feuchtigkeit im<br />
Raum, was <strong>für</strong> ein angenehmes,<br />
gesundes Raumklima sorgt, obendrein<br />
bleiben Wände, Bö<strong>den</strong> und<br />
Decken trocken, somit langlebig<br />
und frei von Schimmelbefall. Er<br />
gilt aber auch als guter Wärmespeicher.<br />
Und bindet Gerüche. „In<br />
einem Lehm-Bau stinkt’s nicht“,<br />
sagt Achtzehner. Darüber hinaus<br />
wirke Lehm antistatisch, bindet<br />
somit keinen Staub und eignet<br />
sich deshalb <strong>für</strong> Allergiker. <strong>Das</strong> allerbeste<br />
aber ist: Er zählt zu <strong>den</strong><br />
saubersten Baustoffen überhaupt,<br />
kommt komplett ohne chemische<br />
Zusatz- und Bindemittel aus.<br />
Klaus Achtzehner kann diese tollen<br />
Eigenschaften anhand zahlreicher<br />
Praxisbeispiele belegen.<br />
Nur eines davon: „Ein bekannter<br />
von mir hatte ein Wirtshaus, dessen<br />
Innenwände wir mit Lehm<br />
verputzt hatten. Obwohl damals<br />
noch im Inneren geraucht wurde,<br />
war die Luft am nächsten Morgen<br />
immer rein.“ Seinem Nachfolger<br />
gefiel die braune Farbe an <strong>den</strong><br />
Wän<strong>den</strong> jedoch nicht, strich sie<br />
daraufhin blau an. Die Folge: Gestank<br />
nach Rauch und Küchenfett<br />
rund um die Uhr.<br />
Ein idealer<br />
Ergänzungsbaustoff<br />
Neben Holz gilt Lehm als ältester<br />
Baustoff in der Geschichte<br />
der Menschheit, der bis heute in<br />
zwei Dritteln aller Häuser weltweit<br />
verbaut ist. Überwiegend in<br />
Afrika, Indien, im Nahen Osten<br />
sowie China. Klaus Achtzehner ist<br />
auf diesen Natur-Baustoff<br />
jedoch nicht im Rahmen einer<br />
Weltreise aufmerksam<br />
gewor<strong>den</strong>. Ihm stieß das<br />
zunehmende Verbauen von<br />
chemischen Zusatzstoffen<br />
sauer auf, woraufhin er nach<br />
umweltfreundlichen Alternativen<br />
suchte. Parallel dazu<br />
entwickelte sich ein Trend<br />
hin zu ökologischem Bauen<br />
mit Holz. „Und hier<strong>für</strong> eignet<br />
sich Lehm als idealer Ergänzungsbaustoff.“<br />
Paradebeispiel:<br />
Alte, <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />
Fachwerkhäuser wur<strong>den</strong><br />
oftmals mit konventionellen<br />
Baustoffen saniert. <strong>Das</strong> darin<br />
verbaute, bis zu 300 Jahre alte<br />
Holz, verrottete plötzlich nach<br />
nur wenigen Jahren völlig.<br />
Baugutachter zogen daraus<br />
folgen<strong>den</strong> Schluss: Die Langlebigkeit<br />
dieser alten Häuser ist<br />
einzig und allein auf Lehmausfachungen<br />
zurückzuführen, da diese<br />
das Holz konservieren und trocken<br />
halten. Seither wird wieder mit<br />
natürlichen Stoffen wie eben Lehm<br />
saniert, wodurch diese prachtvollen<br />
Denkmalbauten so stabil und<br />
langlebig bleiben, wie es Jahrhunderte<br />
zuvor der Fall war. <strong>Das</strong> trifft<br />
auch auf Altbau-Sanierungen im<br />
Schongauer Altlandkreis zu, obwohl<br />
sich „hier in direkter Umgebung<br />
größere Lehmbau-Aufträge<br />
eher in Grenzen halten“. Klaus<br />
Achtzehner berichtet von aktuellen<br />
Projekten in Asch (Fuchstal) und<br />
Gimmenhausen (Reichling). Ansonsten<br />
aber kämen die meisten<br />
seiner Aufträge aus der Gegend<br />
rund um Ammersee und Starnberger<br />
See sowie Richtung Augsburg,<br />
Garmisch-Partenkirchen und Füssen.<br />
„In München war ich früher
Art: UNB, Farben: Black Cyan Magenta Yellow<br />
Blick auf Wohnhaus und Firmengebäude: In diesem alten Bauernhaus<br />
lebt und arbeitet Klaus Achtzehner. Die Fassa<strong>den</strong> sind aus Lehm.<br />
sehr viel, lehne ich aber aus Altersgrün<strong>den</strong><br />
inzwischen ab.“ Klaus<br />
Achtzehner wird 60, fuhr noch nie<br />
gerne Auto und arbeitet auch deshalb<br />
viel als Berater, Bausachverständiger<br />
und Händler <strong>für</strong> Lehm<br />
und Naturkalkbaustoffe, die er<br />
direkt vom Hersteller vertreibt,<br />
oder aus seinem umfangreichen<br />
Lager zuhause in Birkland-Hofen<br />
verkauft. Mittlere bis kleinere Bauprojekte<br />
im Umkreis von bis zu 50<br />
Kilometern dürfen trotzdem nicht<br />
fehlen. Die meistert er entweder<br />
in enger Zusammenarbeit mit ihm<br />
bekannten Fachbetrieben aus der<br />
Region. Oder komplett eigenhändig.<br />
147 verschie<strong>den</strong>e<br />
Farbtöne<br />
Besonders gefragt sind inzwischen<br />
Design-Projekte aus Lehm.<br />
„Speziell was das Verputzen und<br />
Gestalten von Innenwän<strong>den</strong> betrifft“,<br />
sagt Achtzehner, der von<br />
Lehmdesignputzen in sechs verschie<strong>den</strong>en<br />
Farben spricht (Weiß,<br />
Rot, Grün, Gelb, Schwarz und<br />
Braun), aus <strong>den</strong>en er wiederum<br />
147 (!) verschie<strong>den</strong>e Farbtöne mischen<br />
kann. „Die Auswahl in Sachen<br />
optischer Gestaltung ist mittlerweile<br />
fast schon zu groß.“ Legt<br />
er Kun<strong>den</strong> die Farbmuster-Palette<br />
vor, beginnt meist das große Hin<br />
und Her. „Die meisten können sich<br />
am Ende nicht mehr entschei<strong>den</strong>.“<br />
Dabei ist die Auswahl der perfekten<br />
Farbe noch längst nicht alles.<br />
Soll der Lehmdesignputz glatt, gerieben<br />
oder rau aufgetragen wer<strong>den</strong>?<br />
Obendrein mit Zuschlägen<br />
aus Stroh, Perlmutt (gemahlene<br />
Muschelschalen), rotem Granitsand,<br />
verschie<strong>den</strong>e Planzenfasern<br />
oder schwarzem Glimmer? „Es<br />
sind über 1 000 Varianten möglich.“<br />
Umso wertvoller, dass es<br />
fachlich wie handwerklich begabte<br />
Experten gibt, die einem diese<br />
Entscheidung abnehmen. Klaus<br />
Achtzehner trägt nämlich auch<br />
eine ausgeprägte, künstlerische<br />
Ader in sich, hat also Auge und<br />
Gespür <strong>für</strong> harmonische Farb- und<br />
Musterabstimmungen.<br />
Lehm in seiner natürlichsten Art<br />
gibt’s je<strong>den</strong>falls nicht nur in seinem<br />
eigenen Haus sowie auf<br />
seinen Baustellen zu entdecken.<br />
Im Schongauer Altlandkreis findet<br />
sich der älteste Naturbaustoff<br />
in der Geschichte der Menschheit<br />
nahezu überall. Zum Beispiel an<br />
Uferbereichen von Ammer und<br />
Lech. Oder bei Ausgrabungen auf<br />
Feldern und Gärten. „Bei uns in<br />
Birkland-Hofen müsste man nur<br />
wenige Meter tief graben, um<br />
auf eine Lehmschicht mit einer<br />
Dicke von zehn bis zwölf Metern<br />
zu stoßen.“ Damit arbeitet Klaus<br />
Achtzehner natürlich nicht. Entgegen<br />
seiner Anfangszeiten vor<br />
gut 25 Jahren gibt’s Ton und Sand<br />
inzwischen feinsäuberlich vorgemischt<br />
und in Säcken oder Eimern<br />
abgefüllt zu kaufen. Wie viel Wasser<br />
letztlich zum Verrühren des<br />
perfekten Lehmputzes dazugegeben<br />
wird? „<strong>Das</strong> Anmischen und<br />
Aufbringen des Lehmmörtels ist<br />
vergleichbar mit konventionellem<br />
Putz aus Kalk oder Zement, nur<br />
das Lehm ausschließlich auf natürliche<br />
Art trocknet und dadurch<br />
etwas mehr Zeit in Anspruch<br />
nimmt", sagt Klaus Achtzehner,<br />
der trotz seiner bald 60 Jahren<br />
seinen vielseitigen Beruf nach wie<br />
vor über alles liebt. In erster Linie<br />
deshalb, weil er mit der Natur,<br />
nicht gegen sie arbeitet.<br />
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märz / april <strong>2021</strong> | 65
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Veranstaltungskalender<br />
MO 01.03.<br />
SCHONGAU<br />
ganztags<br />
Schongauer Ausbildungsmarkt<br />
„SAM<strong>2021</strong>“. Weitere Infos unter<br />
www.schongauer-ausbildungsmarkt.de,<br />
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DI 02.03.<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DEL PFALZ<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
MI 03.03.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
SCHONGAU<br />
DO 04.03.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
FR 05.03.<br />
Stand 12.02.<strong>2021</strong> – kurzfristige Absagen, Änderungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich!<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Gemeindehaus der<br />
Evangelischen Kirche<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
Für Sie geöffnet:<br />
Mi 15-19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />
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Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />
Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />
Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauern- / Frühlingsmarkt am<br />
oberen Hauptplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
SO 07.03.<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
eöffnet:<br />
Do 14-18 Uhr<br />
andelpfalz.de<br />
tr. 7 • Schongau<br />
-Drogeriemarkt<br />
(Inh.: Uwe Wieland)<br />
MO 08.03.<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ im Feuerwehrhaus.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
DI 09.03.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ in der Bücherei. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
MI 10.03.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ in der Bücherei. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
DO 11.03.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Nachhaltigkeit – Mode –<br />
ein Widerspruch?“ mit Yvonne<br />
Ley im Ballenhaus. Anmeldung<br />
bei der VHS unter 08861 / 214-191.<br />
Eintritt: 7 €<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“. Örtlichkeit wird im<br />
Mitteilungsblatt Wildsteig noch<br />
bekanntgegeben. Für Kinder ab 6<br />
Jahren. Eintritt: 1 €<br />
FR 12.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ im Haus der Vereine.<br />
ür Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
SA 13.03.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ im Haus der Vereine.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
SO 14.03.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />
Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten<br />
in der Deckerhalle<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Do, 25. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peißenberg, Mittelschule<br />
Mo, 29. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 67
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
Kokosnuss“ im Kulze. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
MO 15.03.<br />
WEILHEIM<br />
ganztags<br />
Online-Messe „Berufsbildungsforum<br />
– Ausbildung & Studium“.<br />
Weitere Infos unter www.berufsbildungsforum.de.<br />
Siehe Seite 43 und<br />
Anzeige Seite 38<br />
DI 16.03.<br />
PEITING<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Mit Hurtigruten rund<br />
um Spitzbergen ... ein arktisches<br />
Abenteuer – das es in sich hat.“<br />
mit Windfried Kröner in der<br />
ehemaligen Mädchenschule.<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 599-62. Kosten: 5 €<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
MI 17.03.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
68 | <strong>altlandkreis</strong><br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
- Einlagen nach Maß<br />
- Schuhreparatur<br />
- Schuhverkauf<br />
- Flip-Flops und Hausschuhe nach Maß<br />
Schuhe<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Werkstä(e <strong>für</strong> Fußgesundheit<br />
Benjamin Schwarz<br />
Brandsta( 18<br />
82435 Bad Bayersoien<br />
08845/9146<br />
www.orthopaedieschwarz.de<br />
DO 18.03.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
FR 19.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
19.00 Uhr<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Märchen und Musik „Märchen an<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
besonderen Plätzen“ im Ballenhaus.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
unter 08845 / 8784<br />
ROTTENBUCH<br />
DO 25.03.<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
SCHONGAU<br />
unter 08867 / 489<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
SA 20.03.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 Uhr<br />
Seminar zum Gesundheitstag<br />
mit Inge Böhm im Turmsaal des<br />
Münzgebäudes. Anmeldung bei<br />
der VHS unter 08861 / 214-191.<br />
Eintritt: 35 €<br />
SO 21.03.<br />
PEITING<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt am Hauptplatz.<br />
Einzelhandel geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
DI 23.03.<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
SCHONGAU<br />
MI 24.03.<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer<br />
MÄRZ/<br />
im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Der untergegangene<br />
wilde Lech zwischen Burggener<br />
Alm und Papierfabrik“ mit Werner<br />
Schmitt im Ballenhaus. Anmeldung<br />
bei der VHS unter 08861 / 214-<br />
191. Eintritt: 7 €<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
PEISSENBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Mittelschule<br />
FR 26.03.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
PEITING<br />
18.00 Uhr<br />
10. Museumsnacht mit Bewirtung<br />
und Rahmenprogramm im Museum<br />
im Klösterle. Eintritt frei<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit „Unterbiberger<br />
Hofmusik“ im Rainer-Endisch-<br />
Saal. Einlass: 19 Uhr, AK: 14 €, VVK:<br />
7 € unter 08861 / 219-228
SA 27.03.<br />
DI 30.03.<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
unter 08867 / 489<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
MINDELHEIM<br />
MI 31.03.<br />
ganztags<br />
Anmeldeschluss an der Fachschule<br />
<strong>für</strong> Maschinenbautechnik <strong>für</strong><br />
SCHONGAU<br />
das Schuljahr <strong>2021</strong> / 2022. Siehe 15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Anzeige Seite 37<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
PEISSENBERG<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
10.00 Uhr<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
Kinderkino „Der kleine Drache<br />
unter 08845 / 8784<br />
Kokosnuss“ in der Bücherei. Für<br />
FR 02.04.<br />
Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
Karfreitag<br />
DO 01.04.<br />
SCHONGAU<br />
SO 28.03.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
im Gemeindehaus der<br />
Evangelischen Kirche<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
PEITING<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
12.00 bis 14.00 Uhr<br />
PEITING<br />
Steckerlfischessen im Vereinsheim<br />
des Kleingartenvereins „Tiefenlachen<br />
e.V.“. Anmeldung unter<br />
MO 29.03. 8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Gründonnerstag<br />
08861 / 258635 oder 0152 / 04833573<br />
LECHBRUCK<br />
mit Ostergebäck und -dekosachen<br />
am oberen Hauptplatz<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
SO 04.04.<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Lechhalle<br />
LECHBRUCK<br />
Ostersonntag<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
ALTENSTADT<br />
ADG_anz_AL_2018_221x35 02.05.2018 12:04 Uhr Seite5.00 2 Uhr<br />
Osterfeuer vor der Basilika<br />
DI 06.04.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Trauercafé im Bürgerzentrum<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
MI 07.04.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
DO 08.04.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
FR 09.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 Uhr<br />
Happy Painting! „die Malmethode,<br />
die glücklich macht“ in der<br />
Münzstraße 9. Infos und Anmeldung<br />
unter www.zeichenblog.de<br />
oder 0151 / 21263859. Kosten: 49 €<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
SCHONGAU<br />
SA 10.04.<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
SO 11.04.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />
Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten<br />
in der Deckerhalle<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
www.boeglmueller.com<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 08862-98 77-50 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
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(Full Swing) und Indoor-Putting-Grün<br />
• 18 Golf-Carts<br />
Golf-Indoor-Anlage<br />
Golfen mit besten Aussichten...<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 69
MO 12.04.<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Galapagos & Ecuador“<br />
mit Harald Mielke in der ehemaligen<br />
Mädchenschule. Anmeldung<br />
bei der VHS unter<br />
08861 / 59962. Kosten: 7 €<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
im Feuerwehrhaus. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
DI 13.04.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Vortrag „Leinöl – Wie lässt es sich<br />
<strong>für</strong> unsere Gesundheit nutzen?“<br />
mit Dr. Reinhard Lauterbacher im<br />
Ballenhaus. Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
in der Bücherei. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren. Eintritt: 1 €<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
MI 14.04.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
in der Bücherei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
DO 15.04.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Der Handelsweg nach<br />
Italien und die Rottflößerei“ mit<br />
Helmut Schmidbauer im Ballenhaus.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Räuber Hotzenplotz“.<br />
Örtlichkeit wird im<br />
Mitteilungsblatt Wildsteig noch<br />
bekanntgegeben. Für Kinder ab 6<br />
Jahren. Eintritt: 1 €<br />
FR 16.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
SCHONGAU<br />
SA 17.04.<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
PEITING<br />
12.00 bis 21.00 Uhr<br />
Stockschützenturnier TSV Peiting I<br />
gegen EC Altwasser Windorf<br />
SO 18.04.<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
MO 19.04.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Nachhaltigkeitsziele –<br />
was kann ich als Bürger beitragen?“<br />
im Ballenhaus. Anm. bei der<br />
VHS unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
SCHONGAU<br />
DI 20.04.<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Vitamin D – Mangel oder<br />
Mode?“ mit Dr. Reinhard Lauterbacher<br />
im Turmsaal des Münzgebäudes.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
LECHBRUCK<br />
MÄRZ/<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
MI 21.04.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet. Anmeldung<br />
unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Vortrag / Besichtigung am Biofhof<br />
Jocher. Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 5 €<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
DO 22.04.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
SCHONGAU<br />
FR 23.04.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Diavortrag „Der Sudan – Land<br />
zwischen Niltal, Sahara und Rotem<br />
Meer“ mit Harald Mielke im Ballenhaus.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
70 | <strong>altlandkreis</strong>
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
SA 24.04.<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Wie vererbe ich richtig? –<br />
Was geschieht, wenn ich nichts tue<br />
und wie hoch ist der Pflichtteil?<br />
Auch im Hinblick auf Landwirtschaftliche<br />
Betriebe“ von Caroline<br />
Kistler im Dachs Bräustüberl.<br />
Eintritt frei, siehe Anzeige links oben<br />
MI 28.04.<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />
Köhlerstadl geöffnet.<br />
Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag „Vorsorgevollmacht und<br />
Patientenverfügung“ mit Maximilian<br />
Maar in der Mittelschule.<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 214-191. Eintritt: 7 €<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
SO 25.04. Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784<br />
LECHBRUCK<br />
REICHLING<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
15.00 Uhr<br />
ROTTENBUCH<br />
Kinderkino „Quatsch und die<br />
Nasenbärenbande“ im Pfarrheim.<br />
DI 27.04.<br />
Eintritt: 1 €<br />
SCHONGAU<br />
DO 29.04.<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Vortrag „Wohnen ohne Elektrosmog“<br />
im Ballenhaus. Anmeldung<br />
SCHONGAU<br />
bei der VHS unter 08861 / 214-191. 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Eintritt: 7 €<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Straße 7 geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
SCHONGAU<br />
FR 30.04.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Märchen und Musik „Märchen an<br />
besonderen Plätzen“ im Turmsaal<br />
des Münzgebäudes. Anmeldung<br />
bei der VHS unter 08861 / 214-191.<br />
Eintritt: 7 €<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Stand 12.02.<strong>2021</strong> – kurzfristige<br />
Absagen, Änderungen und<br />
Einschränkungen aufgrund der<br />
Corona-Pandemie sind möglich!<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 27.<br />
märz / april <strong>2021</strong> | 71
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