Lebenshilfe aktuell Nr. 92.pmd - Lebenshilfe Viersen eV

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Doppeldiagnose Dritte Diskussions- und Informationsveranstaltung am 13. April 2005 um 19:00 Uhr im Forum des Kreishauses in 41747 Viersen Eingeladen hatte die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Viersen e.V. zusammen mit der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. Krefeld, dem Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte Krefeld e.V., der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. Mönchengladbach und dem Heilpädagogischen Zentrum Krefeld-Viersen gGmbH. Thema der Veranstaltung war: “Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen psychischen Störungen oder psychosozialen Auffälligkeiten“ Bereits im Jahr 2000 und 2002 hatten wir zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem oben genannten Thema eingeladen. In dieser 3. Veranstaltung wurde weiterhin den Fragen nachgegangen: Welche Hilfen sind bereits umgesetzt? Welche Hilfen sind in Planung? Eingeladen waren die politischen Vertreter der Region Krefeld, Mönchengladbach und Kreis Viersen in der Landschaftsversammlung, Vertreter des Landschaftsverbandes, die Sozialdezernenten der Städte und des Kreises, Vertreter der umliegenden psychiatrischen Kliniken, Vertreter der Fachverbände, Vertreter der verschiedenen Einrichtungen für geistig behinderte Menschen, sowie betroffene Eltern und Freunde behinderter Menschen. Insgesamt waren 98 Personen der Einladung gefolgt. Werner Schieß, Leiter des Sozialamtes des Kreises Viersen, moderierte die Veranstaltung. Er begrüßte als Podiumsgäste: Michael van Brederode, Leiter des Amtes für Planung und Förderung beim Landschaftsverband Rheinland, Dezernat 8, Referent zu dem Thema: „Behandlung geistig behinderter Menschen mit psychischen Störungen im Rheinland – Rahmenkonzeption und Umsetzungsschritte“. Lothar Flemming, Leiter des medizinisch psychosozialen Fachdienstes beim Landschaftsverband Rheinland, Dezernat 7, Referent zu dem Thema: „Individuelle Hilfeplanung bei „unlösbaren Problemen“. Verantwortliche aus der Politik, Vertreter der entsprechenden Abteilungen des Landschaftsverbandes Rheinland, Vertreter der Behindertenhilfe sowie betroffene Angehörige befassten sich bei dem ersten Treffen mit der katastrophalen Versorgungssituation von Menschen mit dieser doppelten Diagnose. Bei der zweiten Veranstaltung wurde avisiert, dass der Landschaftsverband Rheinland eine Fachtagung zu dem Thema: „Menschen mit geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten“ ausrichten wird, um sich mit Lösungsansätzen zu beschäftigen. Die Fachtagung fand dann auch am 3. September 2002 statt. Außerdem wurde eine erste Veränderung in der Versorgungslandschaft vorgestellt: „Das Viersener Modell“. Marianne Philipzig, Pädagogische Leitung der Lebenshilfe Viersen e.V., Referentin des Konzeptes des Trägers Lebenshilfe Viersen zu „ tagesstrukturierenden Maßnahmen für Menschen mit psychosozialen Auffälligkeiten“. Michael van Brederode zeigte die momentane defizitäre Situation auf und stellte in Aussicht, dass der Landschaftsverband Rheinland folgende Hilfen unterstützen wird: • Öffnung der Nutzungsmöglichkeit der Consulententeams des HPH auch für Extern • Schwerpunktstationen in Kliniken: o für bis zu 18 Jährige in der Jugendpsychiatrie Viersen o Rheinische Landesklinik Bedburg-Hau o Rheinische Landesklinik Langenfeld o ein weiteres Zentrum wäre im Süden des Lan des NRW • Ambulante Unterstützung der zuständigen Klini ken vor Ort o für bis zu 18 Jährige von der Jugendpsychiatrie Viersen o ein Angebot der Landesklinik Viersen, das „Viersener Modell“ Adäquate Hilfeangebote sollten in die Krankenhausplanung des Landes aufgenommen werden. Für Schwerpunktzentren wäre ein Versorgungsgebiet von 150 000 bis 200 000 Menschen angemessen, die ambulante Vor- und Nachsorge ist Aufgabe der zuständigen Kliniken. 6 Lebenshilfe Viersen aktuell Nr. 92 - Juni 2005

Herr Flemming führte aus, dass über die individuelle Hilfeplanung für den Menschen mit einer Behinderung eine angemessene Hilfe organisiert werden soll. Dazu können alle Angebote genutzt werden. • Medizinisch psychosozialer Fachdienst • KoKoBe‘s für geistig behinderte Menschen • Individuelle Hilfeplanung • Fallmanagement beim LVR • Leistungen nach Fachleistungsstundensystem • Hilfeplankonferenzen • Regionalkonferenzen • Sozialpsychiatrische Zentren Diese Hilfen müssten aus seiner Sicht ergänzt werden durch: • Regionale Expertenpools • Consulentenarbeit • Kompetenzzentren • Einzelfallhilfen Es schließt sich eine Diskussion darüber an, ob es neben der „Werkstatt für behinderte Menschen“ eine tagesstrukturierende Hilfe geben sollte oder ob die Werkstatt in die Lage versetzt werden muss eine individuell angepasste Hilfe zu geben. Marianne Philipzig stellte die „Tagesstrukturierende Maßnahme für Menschen mit psychosozialen Auffälligkeiten“ der Lebenshilfe Viersen vor. Derzeit wird das Angebot von acht Bewohnern des Wohnverbundes in Anspruch genommen. Lebenshilfe Viersen aktuell Nr. 92 - Juni 2005 Struktur: an drei Werktagen in der Zeit von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr, Mitarbeiterpräsenzschlüssel 1 zu 2, Begleitung durch einen Psychologen, Teilnahme zeitlich begrenzt. (siehe weiterer Artikel in diesem Heft) Frau Philipzig stellt dar, dass es aus der Sicht der Lebenshilfe Viersen ein solches Angebot geben muss, um Menschen, die mit dem äußeren Rahmen der WfbM´s, der “Arbeit” bedeutet, nicht zurecht kommen, eine Unterstützung zu geben als Trainigsraum für eine Wiedereingliederung. Ob dies unter dem Dach einer WfbM oder eines Wohnverbunds geschieht, ist aus ihrer Sicht zweitrangig. Wichtig ist, dass ein Finanzierungsmodell gefunden werden muss. Herr Schieß resümiert, dass wir weiterhin auf einer Baustelle stehen und die im Jahr 2000 begonnene Diskussion noch nicht zu Ende ist: • regionale Versorgung soll Vorrang haben • die Schaffung von Kompetenzzentren ist notwendig • das “Viersener Modell” ist dazu eine Ergänzung • tagesstrukturierende Modelle als Ergänzung zur WfbM • Weitere Schritte müssen noch getan werden. Er bedankt sich für die rege Diskussion und schließt gegen 21:00 Uhr die Veranstaltung. Tönisvorst, 24. Mai 2005 M. Philipzig Mein Name ist Markus Hendriks. Ich bin 31 Jahre alt und wohne in 41379 Brüggen-Bracht auf der Gartenstraße 18. Ich habe kurz schwarze Haare, bin ca. 182 cm groß und wiege 60 Kg. Ich habe leider keine feste Freundin, es ist für mich auch sehr schwer eine zu finden. Manchmal traue ich mich nicht Frauen an zu sprechen, weil ich sehr schüchtern bin. Sie sollte ungefähr so alt sein wie ich, aber nicht älter wie 40 Jahre. Sie sollte einfach eine nette Frau sein, mit der man viel gemeinsam erleben kann. Hauptsache man kann sich gut leiden. Längere blonde Haare wären schön, aber es kommt mir nicht drauf an. Sie sollte nicht so weit weg wohnen. Ich sehe gerne zum Fußball im Fernsehen. Im Stadion war ich auch schon. Ich fahre sehr gerne mit dem Bus in der Gegend herum, meine Lieblingsziele sind Dülken, Süchteln und Mönchengladbach. Ich gehe sehr gerne einkaufen. Es wäre schön wenn Du die gleichen Interessen hättest, denn dann würden wir uns gut verstehen. 7

Doppeldiagnose<br />

Dritte Diskussions- und Informationsveranstaltung<br />

am 13. April 2005 um 19:00 Uhr im Forum des Kreishauses in 41747 <strong>Viersen</strong><br />

Eingeladen hatte die <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. zusammen<br />

mit der <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung e.V. Krefeld, dem Verein für Körper-<br />

und Mehrfachbehinderte Krefeld e.V., der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

e.V. Mönchengladbach und dem Heilpädagogischen<br />

Zentrum Krefeld-<strong>Viersen</strong> gGmbH.<br />

Thema der Veranstaltung war:<br />

“Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und zusätzlichen psychischen Störungen oder<br />

psychosozialen Auffälligkeiten“<br />

Bereits im Jahr 2000 und 2002 hatten wir zu einer<br />

Diskussionsveranstaltung mit dem oben genannten<br />

Thema eingeladen.<br />

In dieser 3. Veranstaltung wurde weiterhin den<br />

Fragen nachgegangen:<br />

Welche Hilfen sind bereits umgesetzt?<br />

Welche Hilfen sind in Planung?<br />

Eingeladen waren die politischen Vertreter der<br />

Region Krefeld, Mönchengladbach und Kreis<br />

<strong>Viersen</strong> in der Landschaftsversammlung, Vertreter<br />

des Landschaftsverbandes, die Sozialdezernenten<br />

der Städte und des Kreises, Vertreter der<br />

umliegenden psychiatrischen Kliniken, Vertreter der<br />

Fachverbände, Vertreter der verschiedenen<br />

Einrichtungen für geistig behinderte Menschen,<br />

sowie betroffene Eltern und Freunde behinderter<br />

Menschen.<br />

Insgesamt waren 98 Personen der Einladung<br />

gefolgt.<br />

Werner Schieß, Leiter des Sozialamtes des Kreises<br />

<strong>Viersen</strong>, moderierte die Veranstaltung.<br />

Er begrüßte als Podiumsgäste:<br />

Michael van Brederode, Leiter des Amtes für Planung<br />

und Förderung beim Landschaftsverband<br />

Rheinland, Dezernat 8, Referent zu dem Thema:<br />

„Behandlung geistig behinderter Menschen mit psychischen<br />

Störungen im Rheinland – Rahmenkonzeption<br />

und Umsetzungsschritte“.<br />

Lothar Flemming, Leiter des medizinisch psychosozialen<br />

Fachdienstes beim Landschaftsverband<br />

Rheinland, Dezernat 7, Referent zu dem Thema:<br />

„Individuelle Hilfeplanung bei „unlösbaren Problemen“.<br />

Verantwortliche aus der Politik, Vertreter der entsprechenden<br />

Abteilungen des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland, Vertreter der Behindertenhilfe<br />

sowie betroffene Angehörige befassten sich bei<br />

dem ersten Treffen mit der katastrophalen<br />

Versorgungssituation von Menschen mit dieser doppelten<br />

Diagnose.<br />

Bei der zweiten Veranstaltung wurde avisiert, dass<br />

der Landschaftsverband Rheinland eine Fachtagung<br />

zu dem Thema: „Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und Verhaltensauffälligkeiten“ ausrichten<br />

wird, um sich mit Lösungsansätzen zu beschäftigen.<br />

Die Fachtagung fand dann auch am 3. September<br />

2002 statt. Außerdem wurde eine erste Veränderung<br />

in der Versorgungslandschaft vorgestellt:<br />

„Das <strong>Viersen</strong>er Modell“.<br />

Marianne Philipzig, Pädagogische Leitung der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V., Referentin des<br />

Konzeptes des Trägers <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> zu „<br />

tagesstrukturierenden Maßnahmen für Menschen<br />

mit psychosozialen Auffälligkeiten“.<br />

Michael van Brederode zeigte die momentane<br />

defizitäre Situation auf und stellte in Aussicht, dass<br />

der Landschaftsverband Rheinland folgende Hilfen<br />

unterstützen wird:<br />

• Öffnung der Nutzungsmöglichkeit der<br />

Consulententeams des HPH auch für Extern<br />

• Schwerpunktstationen in Kliniken:<br />

o für bis zu 18 Jährige in der Jugendpsychiatrie<br />

<strong>Viersen</strong><br />

o Rheinische Landesklinik Bedburg-Hau<br />

o Rheinische Landesklinik Langenfeld<br />

o ein weiteres Zentrum wäre im Süden des Lan<br />

des NRW<br />

• Ambulante Unterstützung der zuständigen Klini<br />

ken vor Ort<br />

o für bis zu 18 Jährige von der Jugendpsychiatrie<br />

<strong>Viersen</strong><br />

o ein Angebot der Landesklinik <strong>Viersen</strong>, das<br />

„<strong>Viersen</strong>er Modell“<br />

Adäquate Hilfeangebote sollten in die Krankenhausplanung<br />

des Landes aufgenommen werden. Für<br />

Schwerpunktzentren wäre ein Versorgungsgebiet<br />

von 150 000 bis 200 000 Menschen angemessen,<br />

die ambulante Vor- und Nachsorge ist Aufgabe der<br />

zuständigen Kliniken.<br />

6 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005

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