Lebenshilfe aktuell Nr. 92.pmd - Lebenshilfe Viersen eV
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Beim Zahnersatz gilt nach § 56<br />
SGB V unter anderem: Die Krankenkasse<br />
trägt einen „befundbezogenen<br />
Festzuschuss“. Die<br />
Höhe dieses „Festzuschusses“<br />
beträgt mindestens 50 % für<br />
zahnärztliche und zahntechnische<br />
Leistungen, der bei<br />
einem bestimmten Befund nicht<br />
gedeckten „Regelversorgung“.<br />
(Diese „Regelversorgung“ wird<br />
vom „Gemeinsamen Bundesausschuss“<br />
festgelegt (§56 SGB V).<br />
Der Festzuschuss erhöht sich bei<br />
regelmäßig in Anspruch genommener<br />
Vorsorgeuntersuchung.<br />
Wichtig ist aber der Heil- und<br />
Kostenplan, den der Zahnarzt vor<br />
einer Behandlung - kostenfrei -<br />
erstellen muss und der vor dem<br />
Beginn der Behandlung der Krankenkasse<br />
zur Prüfung sowie Genehmigung<br />
vorzulegen ist; darin<br />
müssen der Befund, die Regelversorgung<br />
und die tatsächlich<br />
geplante Versorgung mit Zahnersatz<br />
nach Art, Umfang und Kosten<br />
ausgewiesen werden. Zahnersatz<br />
sind z.B. Einzelzahn-Kronen,<br />
Brücken und Prothesen<br />
(nicht aber z.B. Zahnfüllungen).<br />
Einkommensschwache Personen,<br />
die unterhalb einer bestimmten<br />
(s.u.) Einkommensgrenze liegen,<br />
brauchen beim Zahnersatz<br />
Hypnose ist vielen bekannt aus<br />
Fernsehsendungen oder Disco-<br />
Shows, in denen ein<br />
Showhypnotiseur scheinbar willenlose<br />
Menschen peinliche Befehle<br />
ausführen lässt.<br />
Die medizinische Hypnose dagegen<br />
hilft den Patienten, ihren<br />
Wunsch nach einer angstfreien,<br />
entspannten und schmerzlosen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Neue Zähne - Zahlt die Kasse?<br />
nichts zuzuzahlen, wenn sie sich<br />
für Regelleistungen entscheiden.<br />
Liegt das Einkommen oberhalb<br />
dieser Einkommensgrenze, kann<br />
die Kasse einen Teil des Eigenanteils<br />
übernehmen. Wer eine<br />
aufwändigere Versorgungsform<br />
als die Regelversorgung wählt,<br />
muss die Mehrkosten selbst tragen<br />
(§ 55 Abs. 2 - 5 SGB V).<br />
Ab 01.07.2005 wird ein zusätzlicher<br />
Beitragssatz für Zahnersatz<br />
erhoben (ausgenommen sind<br />
aber mitversicherte Familien-Angehörige<br />
sowie Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II). Ob es sinnvoll<br />
ist, eine eränzende Zahnersatz-<br />
Versicherung abzuschließen,<br />
muss jeder einzelne angesichts<br />
des Leistungsniveaus der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
selbst entscheiden.<br />
Früher waren Versicherte der<br />
Krankenkassen mit niedrigem<br />
Einkommen generell von der Zuzahlung<br />
zu Krankenkassen-Leistungen<br />
befreit. Diese Befreiung<br />
wurde durch die letzte<br />
Gesundheitsreform aufgehoben.<br />
Ausnahme: Beim Zahnersatz<br />
übernimmt die Kasse für Bedürftige<br />
weiter die vollen (!) Kosten<br />
für die Regelversorgung (siehe<br />
Recht<br />
oben). Alle anderen Versicherten<br />
müssen 35 % bis 50 % der Kosten<br />
selbst tragen. An der Regelversorgung<br />
mit Zahnersatz müssen<br />
sich Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II, Leistungen der Grundsicherung,<br />
Sozialhilfe und BaFöG<br />
nicht selbst beteiligen. Auch Familien<br />
und Singles mit niedrigem<br />
Einkommen sind von der Zuzahlung<br />
zur Regelversorgung nach<br />
einer „Härtefallregelung“ befreit.<br />
Nach einem Beitrag in der Rheinischen<br />
Post vom 10.05.05 gilt<br />
dies, wenn das maximale Einkommen<br />
für Alleinstehende nicht<br />
mehr als 966 Euro beträgt. Bei<br />
zwei Personen im Haushalt steigt<br />
diese Grenze auf 1328,25 Euro.<br />
Für jede weitere Person, die mit<br />
im Haushalt lebt, kommen<br />
241,50 Euro hinzu. Wenn diese<br />
Grenze geringfügig überschritten<br />
wird, müssen sich die Patienten<br />
bis zum maximal Dreifachen des<br />
Überschussbetrages beteiligen.<br />
Unser Tipp: Lassen Sie sich den<br />
Heil- und Kostenplan vom Zahnarzt<br />
geben und fragen Sie selbst<br />
Ihre Krankenkasse, bevor Sie den<br />
Zahnarzt einen Zahn ziehen lassen.<br />
Und die beste Vorsorge<br />
bleibt immer noch: putzen, putzen,<br />
putzen.<br />
Horst Bessel<br />
Medizin<br />
Die deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH e.V.) stellt sich vor<br />
Zahnbehandlung zu verwirklichen.<br />
Dies ist allerdings nur auf<br />
der Basis der Kooperation möglich,<br />
niemals gegen den Willen<br />
des Patienten. Durch moderne<br />
medizinische Hypnose wird der<br />
Patient in einen entspannten<br />
Trancezustand versetzt, in dem<br />
er sich auf angenehme Vorstellungsbilder<br />
konzentriert. Der<br />
Puls ist ruhig, der Blutdruck niedrig,<br />
die tiefe Bauchatmung sorgt<br />
für Schwere und Wärme des<br />
Körpers, die gesamte Muskulatur<br />
ist entspannt. Dadurch wird<br />
ängstliche Verkrampfung vermieden,<br />
der Zugang zum OP-Gebiet<br />
erleichtert und der Zahnarzt kann<br />
mit einem entspannten Patienten<br />
präzise, zügig und konzentriert<br />
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