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Lebenshilfe aktuell Nr. 92.pmd - Lebenshilfe Viersen eV

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Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />

Im nachfolgenden Artikel beschreibt die Mutter einer 30-jährigen geistig behinderten Tochter ihre Erfahrungen<br />

mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz (PfleG § 45 SGB XI). Wie bereits mehrfach in unserer<br />

Zeitung berichtet ist der F u D, Familienunterstützende Dienst der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong>, als Anbieter bei<br />

den gesetzlichen Pflegekassen anerkannt.<br />

Pflegeleistungsergänzungsgesetz - PfleG<br />

Hilfen für Pflegebedürftige mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz<br />

und erheblichem allgemeinen<br />

Betreuungsbedarf.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />

vielen Mitgliedern das Gesetz unbekannt<br />

ist oder eine gewisse Abneigung<br />

bezüglich des Antragsverfahrens<br />

besteht. Mit den<br />

„neuen Leistungen der Pflegeversicherung“<br />

habe ich mich intensiv<br />

auseinander gesetzt und<br />

möchte Ihnen diese kurz erläutern.<br />

Gleichfalls möchte ich allen<br />

Eltern Mut machen, nicht vor einer<br />

Antragsstellung zurück zu<br />

schrecken und Leistungen, die<br />

Ihrem Kind zustehen, nicht in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Bereits seit April 2002 gibt es das<br />

Pflegeleistungsergänzungsgesetz.<br />

Dies ist eine zusätzliche<br />

finanzielle Hilfe bei Betreuungsleistungen<br />

in Höhe von 460 Euro<br />

im Kalenderjahr. Die Leistungen<br />

können Pflegebedürftige in Anspruch<br />

nehmen, die im häuslichen<br />

Bereich betreut werden und<br />

auf Dauer regelmäßig einen erheblichen<br />

Bedarf an allgemeiner<br />

Beaufsichtigung und Betreuung<br />

haben. Ein erheblicher Bedarf<br />

liegt vor, wenn mindestens 2 von<br />

13 genannten Einschränkungen<br />

(bei Antrag im Fragebogen) dauerhaft<br />

vorhanden sind. Auch hier<br />

hat die Erfahrung gezeigt, dass<br />

bei fast allen Antragsstellern mit<br />

geistiger Behinderung die Vorraussetzungen<br />

zutreffen. Ob ein<br />

tatsächlicher Bedarf vorliegt, prüft<br />

der MDK (med. Dienst). Dieser<br />

kann aber auch nach Aktenlage<br />

entscheiden.<br />

Wird der Betrag von 460 Euro in<br />

einem Jahr nicht ausgeschöpft,<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

kann das nicht verbrauchte Geld<br />

in das Folgejahr übertragen werden.<br />

(Persönliche Anmerkung: in<br />

diesen Genuss von 920 Euro ist<br />

meine Tochter im Jahr 2004 gekommen.)<br />

Die 460 Euro können eingesetzt<br />

werden bei Tages-, Nacht- und<br />

Kurzzeitpflege, bei Leistungen<br />

durch zugelassene Pflegedienste<br />

und bei anerkannten niedrigschwelligenBetreuungsangeboten.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />

ist befähigt, niedrigschwellige<br />

Betreuungsangebote durchzuführen.<br />

Dies sind z.B. Angebote, die<br />

der FuD in seinen Programmheften<br />

anbietet. Aber auch<br />

Einzelbetreuungen stellt der FuD<br />

zur Verfügung.<br />

Bei Inanspruchnahme des FuD<br />

erfolgt eine Aufrechnung nach geleisteten<br />

Stunden<br />

(1 Std. 10,23 Euro), die dann mit<br />

der Pflegekasse abgerechnet<br />

werden muss.<br />

Zum Schluss möchte ich noch<br />

kurz schildern, wie wir die zusätzlichen<br />

Kassenleistungen nutzen.<br />

Bereits seit über einem Jahr<br />

nimmt meine Tochter Alexandra<br />

eine Einzelbetreuung in Anspruch.<br />

Auf Anfrage stellte uns Frau Berg<br />

eine Studentin der Sonderpädagogik<br />

vor, die Lust und Freude für<br />

diese Aufgabe zeigte. Nach dem<br />

ersten gemeinsamen Stadtbummel<br />

stand fest, dass beide gut<br />

zueinander passten und künftige<br />

Treffen zu einer festen Einrichtung<br />

werden sollten. Da Alexandra<br />

mobil, aktiv und leicht motivierbar<br />

ist, fehlte es den beiden nicht an<br />

Ideen. Schnell wurden Pläne geschmiedet<br />

und Alexandras Wünsche<br />

in Aktivitäten umgesetzt. So<br />

gehen beide öfter ins Kino und<br />

zum Schwimmen. Mit Begeisterung<br />

macht Alexandra einen<br />

Stadtbummel. Dabei stöbert sie<br />

in alles Ruhe in Spielwaren- und<br />

Büchergeschäften herum.<br />

Manchmal geht es auch nur zum<br />

Eisessen nach Kempen oder in<br />

den Freizeitpark nach Moers. Ab<br />

und zu ist auch mal ein Friseurbesuch<br />

fällig. Etwas besonderes<br />

war der Besuch der diesjährigen<br />

Frühjahrskirmes in Krefeld. Na,<br />

und dann wird noch gemeinsam<br />

gebastelt, gespielt, Musik gehört<br />

und Videos angeschaut.<br />

Dann genieße ich die freien Stunden<br />

und freue mich, dass meine<br />

Tochter sich ein bisschen vom<br />

Elternhaus löst.<br />

Waltraud Hülsewig<br />

Noch eine Anmerkung am<br />

Schluß:<br />

Sollten Sie Interesse an einer<br />

Einzelbetreuung bzw. Assistenz<br />

haben, dann rufen Sie uns rechtzeitig<br />

an. Ein geeigneter Betreuer/Assistent<br />

muss gesucht und<br />

gefunden werden.<br />

Sollte Ihnen das Gruppenangebot<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus-Programm<br />

nicht ausreichen und Sie noch<br />

Ideen oder Bedarf an neuen<br />

Gruppen haben, lassen Sie es<br />

uns wissen. Nur wenn Sie uns<br />

eine Rückmeldung geben, können<br />

wir ein für Sie und vor allem<br />

für Ihr Kind / Ihren Angehörigen<br />

ein entsprechendes Programm<br />

erstellen und anbieten.<br />

Sie erreichen uns telefonisch unter:<br />

0 21 56 / 49 40 12 / - 13<br />

oder per E-Mail: ä<br />

offenehilfen@lebenshilfeviersen.de<br />

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