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Lebenshilfe aktuell Nr. 92.pmd - Lebenshilfe Viersen eV

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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> iersen <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e. V.<br />

In diesem Heft:<br />

Mitgliederversammlung<br />

2005<br />

Seite 4<br />

Doppeldiagnose<br />

Seite 6<br />

Die Gartenstraße 18 in<br />

Brüggen stellt sich vor<br />

Seite 8<br />

10 Minuten für die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

Seite10<br />

Kinder-Osterfreizeit in<br />

Ratingen<br />

Seite14<br />

Neue Zähne - Zahlt die<br />

Kasse?<br />

Seite 19<br />

Sozialpolitik mit<br />

Zukunft<br />

Seite 20<br />

20 Jahre Haus Drabben<br />

Seite 24<br />

Handwerker in Haus<br />

Anrode<br />

Seite 29<br />

Tour de <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Seite 31<br />

<strong>Nr</strong>. 92 Juni 2005<br />

In jedem Menschen steckt ein Künstler,<br />

er muss nur entdeckt werden!<br />

1


Gutes Gutes können können Sie Sie mit mit uns uns tun!!!<br />

tun!!!<br />

STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE IM IM IM IM IM KREIS KREIS KREIS KREIS KREIS VIERSEN VIERSEN VIERSEN VIERSEN VIERSEN<br />

Der Stiftungsgedanke<br />

Stiftungen haben in Deutschland eine lange Tradition; sie verfolgen seit vielen Jahren ein für uns alle notwendiges Ziel:<br />

Die Die Die Die Die Förderung Förderung Förderung Förderung Förderung des des des des des Gemeinwohls.<br />

Gemeinwohls<br />

Gemeinwohls<br />

Gemeinwohls<br />

Gemeinwohls<br />

Besonders in Zeiten des Abbaus vieler öffentlicher Sozialleistungen sind private Initiativen besonders dringend gefordert.<br />

Der Verein <strong>Lebenshilfe</strong> für geistig Behinderte im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. hat mit Stiftungsurkunde vom 17. Oktober 1988<br />

die Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong> ins Leben gerufen. Sie wurde vom Innenminister des Landes Nordrhein -<br />

Westfalen mit Urkunde vom 26. Juni 1989 genehmigt und ist bei der Bezirksregierung in Düsseldorf unter der<br />

Stiftungsnummer 15.2.1 - St.537 registriert.<br />

Stiften als Ausdruck sozialer Verantwortung<br />

Das soziale Engagement der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> ist auf Dauer angelegt und nur möglich, wenn viele Menschen sich<br />

aktiv daran beteiligen. Mit ihrer finanziellen und ideellen Unterstützung entscheiden Sie als Eltern, Angehörige oder<br />

Freunde von Menschen mit einer geistigen Behinderung über das Wohl und die Zukunft vieler Menschen.<br />

Die Die Die Die Die Stiftung Stiftung Stiftung Stiftung Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> im im im im im Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong><br />

hat hat hat hat hat<br />

“Ewigkeitscharakter”.<br />

“Ewigkeitscharakter”.<br />

“Ewigkeitscharakter”.<br />

“Ewigkeitscharakter”.<br />

“Ewigkeitscharakter”.<br />

Um gemeinnützige Ziele nachhaltig und auf Dauer verfolgen zu können, bedarf es einer besonderen Gestaltung.<br />

Dafür ist die Stiftung die geeignete rechtliche Form. Vereine müssen ihre Zuwendungen zeitnah, - also immer möglichst<br />

bald, verwenden -. Eine Stiftung dagegen muss grundsätzlich ihr Vermögen erhalten; die Zustiftungen zum<br />

Stiftungsvermögen bleiben für immer unantastbar, haben somit “Ewigkeitscharakter” und werden von Generation zu<br />

Generation weitergegeben. Der Stiftungszweck dagegen wird durch die Erträge des Stiftungsvermögens auf Dauer<br />

gefördert.<br />

Die ewige Quelle<br />

Eltern und Angehörige haben mit einer Zustiftung eine einzigartige Möglichkeit, für das behinderte Familienmitglied<br />

eine immer währende Hilfe neu zu schaffen. Persönliche Stiftungen lassen es zu, die nächsten Angehörigen in<br />

angemessener Weise zu unterstützen, die Grabpflege sicherzustellen und ihr Andenken in der Stiftung zu bewahren.<br />

Wie arbeitet die Stiftung?<br />

Grundlage allen Handelns sind das Stiftungsrecht, die Satzung und die Beschlüsse des Stiftungskuratoriums.<br />

Als eigenständige juristische Person hat die Stiftung einen dreiköpfigen Vorstand.<br />

Seine Aufgaben sind:<br />

die Leitung der Stiftung, der weitere Aufbau und die Mehrung des Vermögens. Der Stiftungsvorstand schlägt dem<br />

Kuratorium die Verwendung der Stiftungserträge vor. Die staatliche Aufsicht wird vom Finanzamt in Kempen und der<br />

Bezirksregierung in Düsseldorf sichergestellt. Weiterhin berichtet der Vorsitzende des Kuratoriums auf der<br />

Mitgliederversammlung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V..<br />

weiter auf Umschlagseite 3 ����� ����� �����<br />

2 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Vorankündigung der Mitgliederversammlung 2005<br />

Mitgliederversammlung 2005<br />

am Freitag, 16. Sept. 2005 um 18:00 Uhr in der Franziskus-Schule<br />

Liebe Mitglieder,<br />

da die Mitgliederversammlung im<br />

vorigen Jahr in der Franziskus-<br />

Schule an der Josef-Deilmann-<br />

Str. 3 - 5 in 41749 <strong>Viersen</strong> -<br />

Süchteln allen Mitgliedern auch<br />

wegen des gut geeigneten Raumes<br />

gefallen hat, plant der Vorstand<br />

wiederum, die Mitglieder<br />

dorthin einzuladen. Bitte notieren<br />

Sie sich den Termin schon jetzt.<br />

Die Franziskus-Schule ist vielen<br />

unserer Mitglieder von der<br />

Mitgliederversammlung im vorigen<br />

Jahr und auch durch den<br />

Besuch ihrer Kinder bekannt.<br />

Protokoll und Jahresrechnung<br />

Das Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

am 17.09.2004, die<br />

Jahresrechnung 2004 und der<br />

Jahresabschluss sowie der Bericht<br />

über die erfolgte Prüfung liegen<br />

ab dem 02.09.2005 in der<br />

zentralen Verwaltung unseres<br />

Wohnstätten-Verbundes,<br />

Kniebelerstr. 23 in Tönisvorst zur<br />

Einsichtnahme durch Mitglieder in<br />

den üblichen Bürostunden aus.<br />

Bitte rufen Sie vorher kurz an<br />

(Tel. 0 21 56 - 49 40 - 0).<br />

Der Vorstand bittet, folgende<br />

Regeln für die Mitgliederversammlung<br />

zu beachten:<br />

Fragen an den Vorstand, deren<br />

Beantwortung Einsichtnahme in<br />

interne oder externe Unterlagen<br />

erfordert, sollen zwei Wochen vor<br />

der Mitgliederversammlung beim<br />

Vorstand eingereicht werden.<br />

Anträge an die Mitgliederversammlung<br />

mit Beratungs- und<br />

Beschlussbedarf sollen bitte vier<br />

Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />

beim Vorstand eingereicht<br />

werden, damit die Mitglieder<br />

über den Antrag noch<br />

rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung<br />

schriftlich informiert<br />

werden können und wissen,<br />

was beschlossen werden soll.<br />

Da Vorstandswahlen anstehen,<br />

ist die Anwesenheit von Personen,<br />

die nicht Mitglied des Vereins<br />

sind, nicht zweckmäßig und da-<br />

2. Für Mitglieder offene Vorstandssitzung<br />

am Donnerstag, 25. August 2005 um 19.00 Uhr im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus.<br />

Der Vorstand unseres Vereins hat<br />

beschlossen, wie in den letzten<br />

Jahren wieder zu einer für alle<br />

Mitglieder offenen Vorstandssitzung<br />

einzuladen. Sie soll am<br />

Donnerstag, 25. Aug. 2005 um<br />

19,00 Uhr im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus,<br />

Kniebelerstr. 23, Tönisvorst stattfinden,<br />

bei der auch Vereinsmitglieder<br />

willkommen sind .Es ergibt<br />

sich so die Möglichkeit, mit<br />

den Mitgliedern und dem Vorstand<br />

viele Fragen zu erörtern, für<br />

die wegen der umfangreichen<br />

Tagesordnung auf der jährlichen<br />

Migliederversammlung kaum Zeit<br />

bleibt<br />

Es sollen vorzugsweise zwei für<br />

alle Mitglieder wichtige Themen<br />

behandelt werden: Zum einen<br />

möchte der Vorstand mit unserem<br />

Wirtschaftsprüfer, Herrn K.-<br />

H. Linder von der Firma Lindner<br />

und August Treuhandgesellschaft<br />

mbH, Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Kempen und mit den Mitgliedern<br />

den Jahresabschluss<br />

2004 besprechen und Fragen<br />

dazu klären.<br />

Auch möchte der Vorstand sich<br />

von Frau Marianne Philipzig, unserer<br />

pädagogischen Leiterin,<br />

über das für die Arbeit des Vereins<br />

so bedeutungsvoll gewordene<br />

individuelle Hilfeplanverfahren<br />

und dessen Einführung<br />

in unseren Einrichtungen unterrichten<br />

lassen. Auch sie steht für<br />

her diesmal nicht gewünscht. Nur<br />

Mitglieder werden mit besonderem<br />

Schreiben unter Beachtung<br />

der satzungsgemäßen Frist eingeladen.<br />

Der Vorstand bittet um<br />

Verständnis für diese Maßnahme.<br />

Wenn Sie Ihr behinderter Sohn /<br />

die Tochter / der Angehörige an<br />

diesem Abend begleiten möchte,<br />

würden wir uns darüber freuen,<br />

dass wir nicht nur über sie sprechen,<br />

sondern auch mit ihnen.<br />

Sollte ein besonderer Hilfe- und<br />

Betreuungsbedarf vorliegen,<br />

dann werden Mitarbeiter des Bereichs<br />

„Offene Hilfen“ die Betreuung<br />

übernehmen können. In diesem<br />

Fall bitten wir Sie aber herzlich<br />

darum, dass Sie sich bald mit<br />

Frau Berg im <strong>Lebenshilfe</strong>haus<br />

telefonisch unter der Nummer<br />

021 56 - 49 40 - 13 in Verbindung<br />

setzen und mit ihr den notwendigen<br />

Hilfebedarf besprechen.<br />

Die ausführliche Einladung mit<br />

den Anlagen geht Ihnen in gewohnter<br />

Weise rechtzeitig zu.<br />

Rückfragen zur Verfügung.<br />

Diese Vorstandssitzung ist für<br />

alle interessierten Mitglieder des<br />

Vereins offen. Sie sind herzlich<br />

eingeladen, sich zu beiden Themen<br />

ausführlich zu informieren<br />

und sich an der Aussprache<br />

darüber zu beteiligen. Wenn Sie<br />

besondere Fragen haben, die<br />

seitens des Vorstandes einer gewissen<br />

Vorbereitung bedürfen,<br />

dann geben Sie uns diese bitte<br />

rechtzeitig bekannt. Die ausführliche<br />

Einladung wird im nächsten<br />

Heft von <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong><br />

zu lesen sein. ä<br />

Dr. Rainer Lorenz, Vorsitzender<br />

3


Nachdenkliches<br />

Anlässlich des Gleichstellungstages<br />

am 05.05.2005 erörterte die<br />

Aktion Mensch mit den Verbänden<br />

und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbst- hilfe<br />

die Frage, ob und wie man Solidarität<br />

reformieren kann.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> beteiligte<br />

sich am darauf folgenden<br />

Samstag an einer öffentlichkeitswirksamen<br />

Veranstaltung<br />

mehrerer Verbände und Organisationen<br />

der Behindertenselbsthilfe<br />

im Kreis <strong>Viersen</strong> auf<br />

dem Sparkassen Vorplatz in der<br />

<strong>Viersen</strong>er Fußgängerzone<br />

Durch einige Kernaussagen wurde<br />

die Diskussion bundesweit in<br />

Anzeigen, mit Plakaten, einem<br />

Memo-Spiel, einem Puzzle-Spiel,<br />

mit Postkarten, Aufklebern und<br />

Bierdeckeln in der stets gleichen<br />

lindgrünen Farbe bekannt gemacht.<br />

In dieses Heft eingestreut<br />

findet der Leser einige Aussagen,<br />

die ihn in gleicher Weise zum<br />

Nachdenken darüber anregen<br />

mögen, wie man Solidarität reformieren<br />

kann, nicht allein in Anzeigen,<br />

sondern vor allem in den<br />

Köpfen der Menschen.<br />

Sozialpolitik mit Zukunft, eine<br />

Streitschrift gegen die weitere<br />

Aus unserem Programmheft:<br />

Hallo, wir sind Birgit und Barbara,<br />

wir wohnen am Emilie-Horten-<br />

Platz in Kempen. Dieses Jahr<br />

haben wir schon mit viel Spaß und<br />

Freude an zwei Tanzkursen im<br />

Kempener Tanztreff teilgenommen.<br />

Dort haben wir unter anderem<br />

einen Kreistanz erlernt zu der<br />

Musik von Cotton Eye Joe,<br />

Maccarena durfte natürlich auch<br />

nicht fehlen.<br />

Die Tanzlehrerin heißt Jutta und<br />

hat viel Verständnis für uns. Na-<br />

Solidarität reformieren<br />

Entsolidarisierung der Gesellschaft,<br />

mit Beiträgen von<br />

Johannes Rau, Ursula Engelen-<br />

Kefer, Ulrich Schneider, Horst<br />

Seehofer, Herta Däubler-Gmelin<br />

und anderen mehr, herausgegeben<br />

von Joachim Rock im Auftrag<br />

des Deutschen Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes anlässlich<br />

der Vollendung des 65. Geburtstages<br />

ihrer Vorsitzenden, Frau<br />

Barbara Stolterfoht, Staatsministerin<br />

a.D..<br />

VSA-Verlag Hamburg, 196 Seiten<br />

21 x 14 cm,<br />

ISBN3-89965-129-4<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch<br />

und der Verbände und Organisationen<br />

der Behindertenhilfe und<br />

-selbsthilfe<br />

Der Kassierer hat das Wort<br />

Der Jahresbeitrag ist fällig!<br />

Verschiedene Mitglieder haben<br />

bereits den Jahresbeitrag vorzeitig<br />

gezahlt. Ihnen sagen wir „Herzlichen<br />

Dank!“ Sie haben möglicherweise<br />

dazu einen älteren<br />

Zahlschein verwendet. Macht<br />

nichts, das Geld ist angekommen,<br />

wenn wir Ihnen den Eingang<br />

bestätigt haben.<br />

Der Jahres-Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

seit 1996 unverändert<br />

mindestens 75 DM, das sind jetzt<br />

38.35 Euro. Er ist bis zum 30.<br />

Juni eines jeden Jahres zu zahlen.<br />

Wir fügen diesem Heft einen<br />

vorbereiteten Zahlschein bei. Auf<br />

der Rückseite der Durchschrift<br />

Nach vorne, nach hinten und dann nach rechts<br />

türlich sind aber auch Betreuer<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> dabei und auch<br />

Frau Philipzig.<br />

Auch Rollifahrer können beim<br />

Tanzkurs mitmachen und bekommen<br />

die Hilfe, die sie brauchen.<br />

Der Tanzkurs findet an acht Abenden<br />

statt und dauert immer eine<br />

Stunde. Es gibt auch immer eine<br />

Pause, in der wir etwas trinken<br />

können.<br />

Wie bei jedem Tanzkurs gibt es<br />

sind die Daten des letzten Bescheides<br />

des Finanzamtes abgedruckt.<br />

Heben Sie diese<br />

Durchschrift bitte für Ihre Steuererklärung<br />

auf. Für Zahlungen ab<br />

100 Euro stellen wir stets eine<br />

Spendenquittung aus und<br />

darunter immer dann, wenn Sie<br />

dies ausdrücklich wünschen.<br />

Alles das braucht Sie nicht zu interessieren,<br />

wenn Sie Ihrer Bank<br />

/ Sparkasse einen Dauerauftrag<br />

erteilen / erteilt haben. Dann brauchen<br />

Sie auch nicht mehr an den<br />

Termin im nächsten Jahr zu denken<br />

und es liegt immer noch an<br />

Ihnen zu handeln.<br />

Frank Sauer<br />

natürlich auch bei uns zum Ende<br />

einen Abschlussball.<br />

Zum Abschlussball kann jeder<br />

Teilnehmer Freunde, Verwandte<br />

oder auch Bekannte mitbringen.<br />

Für uns steht fest, dass wir beim<br />

nächsten Tanzkurs wieder mit<br />

dabei sind. Neue Leute sind natürlich<br />

willkommen.<br />

Vielleicht bis zum nächsten Tanzkurs.<br />

Birgit Hellmann & Barbara Crott<br />

4 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />

In der letzten Ausgabe berichtete<br />

ich über den Tanzkurs, an dem<br />

wir seit dem 18. Januar 2005 im<br />

„Kempener Tanztreff“ teilnahmen<br />

Am Samstag, dem 19. März feierten<br />

wir unseren Abschlussball<br />

gemeinsam mit unseren Freunden.<br />

Anhand der Bilder können<br />

Sie nun selbst beurteilen, dass<br />

wir ganz viel gelernt haben und<br />

viel Vergnügen dabei hatten.<br />

Marianne Philipzig<br />

Der 2. Tanzkurs läuft seit dem 18.<br />

April bis zum 10. Juni 2005.<br />

Danach werden wir wohl eine<br />

Sommerpause einlegen<br />

Wer Interesse an einem Kurs im<br />

Herbst hat, melde sich bitte bei<br />

Marianne Philipzig<br />

02156 / 49 40 22<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Darf ich bitten....?<br />

5


Doppeldiagnose<br />

Dritte Diskussions- und Informationsveranstaltung<br />

am 13. April 2005 um 19:00 Uhr im Forum des Kreishauses in 41747 <strong>Viersen</strong><br />

Eingeladen hatte die <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. zusammen<br />

mit der <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung e.V. Krefeld, dem Verein für Körper-<br />

und Mehrfachbehinderte Krefeld e.V., der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

e.V. Mönchengladbach und dem Heilpädagogischen<br />

Zentrum Krefeld-<strong>Viersen</strong> gGmbH.<br />

Thema der Veranstaltung war:<br />

“Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und zusätzlichen psychischen Störungen oder<br />

psychosozialen Auffälligkeiten“<br />

Bereits im Jahr 2000 und 2002 hatten wir zu einer<br />

Diskussionsveranstaltung mit dem oben genannten<br />

Thema eingeladen.<br />

In dieser 3. Veranstaltung wurde weiterhin den<br />

Fragen nachgegangen:<br />

Welche Hilfen sind bereits umgesetzt?<br />

Welche Hilfen sind in Planung?<br />

Eingeladen waren die politischen Vertreter der<br />

Region Krefeld, Mönchengladbach und Kreis<br />

<strong>Viersen</strong> in der Landschaftsversammlung, Vertreter<br />

des Landschaftsverbandes, die Sozialdezernenten<br />

der Städte und des Kreises, Vertreter der<br />

umliegenden psychiatrischen Kliniken, Vertreter der<br />

Fachverbände, Vertreter der verschiedenen<br />

Einrichtungen für geistig behinderte Menschen,<br />

sowie betroffene Eltern und Freunde behinderter<br />

Menschen.<br />

Insgesamt waren 98 Personen der Einladung<br />

gefolgt.<br />

Werner Schieß, Leiter des Sozialamtes des Kreises<br />

<strong>Viersen</strong>, moderierte die Veranstaltung.<br />

Er begrüßte als Podiumsgäste:<br />

Michael van Brederode, Leiter des Amtes für Planung<br />

und Förderung beim Landschaftsverband<br />

Rheinland, Dezernat 8, Referent zu dem Thema:<br />

„Behandlung geistig behinderter Menschen mit psychischen<br />

Störungen im Rheinland – Rahmenkonzeption<br />

und Umsetzungsschritte“.<br />

Lothar Flemming, Leiter des medizinisch psychosozialen<br />

Fachdienstes beim Landschaftsverband<br />

Rheinland, Dezernat 7, Referent zu dem Thema:<br />

„Individuelle Hilfeplanung bei „unlösbaren Problemen“.<br />

Verantwortliche aus der Politik, Vertreter der entsprechenden<br />

Abteilungen des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland, Vertreter der Behindertenhilfe<br />

sowie betroffene Angehörige befassten sich bei<br />

dem ersten Treffen mit der katastrophalen<br />

Versorgungssituation von Menschen mit dieser doppelten<br />

Diagnose.<br />

Bei der zweiten Veranstaltung wurde avisiert, dass<br />

der Landschaftsverband Rheinland eine Fachtagung<br />

zu dem Thema: „Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und Verhaltensauffälligkeiten“ ausrichten<br />

wird, um sich mit Lösungsansätzen zu beschäftigen.<br />

Die Fachtagung fand dann auch am 3. September<br />

2002 statt. Außerdem wurde eine erste Veränderung<br />

in der Versorgungslandschaft vorgestellt:<br />

„Das <strong>Viersen</strong>er Modell“.<br />

Marianne Philipzig, Pädagogische Leitung der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V., Referentin des<br />

Konzeptes des Trägers <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> zu „<br />

tagesstrukturierenden Maßnahmen für Menschen<br />

mit psychosozialen Auffälligkeiten“.<br />

Michael van Brederode zeigte die momentane<br />

defizitäre Situation auf und stellte in Aussicht, dass<br />

der Landschaftsverband Rheinland folgende Hilfen<br />

unterstützen wird:<br />

• Öffnung der Nutzungsmöglichkeit der<br />

Consulententeams des HPH auch für Extern<br />

• Schwerpunktstationen in Kliniken:<br />

o für bis zu 18 Jährige in der Jugendpsychiatrie<br />

<strong>Viersen</strong><br />

o Rheinische Landesklinik Bedburg-Hau<br />

o Rheinische Landesklinik Langenfeld<br />

o ein weiteres Zentrum wäre im Süden des Lan<br />

des NRW<br />

• Ambulante Unterstützung der zuständigen Klini<br />

ken vor Ort<br />

o für bis zu 18 Jährige von der Jugendpsychiatrie<br />

<strong>Viersen</strong><br />

o ein Angebot der Landesklinik <strong>Viersen</strong>, das<br />

„<strong>Viersen</strong>er Modell“<br />

Adäquate Hilfeangebote sollten in die Krankenhausplanung<br />

des Landes aufgenommen werden. Für<br />

Schwerpunktzentren wäre ein Versorgungsgebiet<br />

von 150 000 bis 200 000 Menschen angemessen,<br />

die ambulante Vor- und Nachsorge ist Aufgabe der<br />

zuständigen Kliniken.<br />

6 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Herr Flemming führte aus, dass über die individuelle<br />

Hilfeplanung für den Menschen mit einer Behinderung<br />

eine angemessene Hilfe organisiert werden<br />

soll.<br />

Dazu können alle Angebote genutzt werden.<br />

• Medizinisch psychosozialer Fachdienst<br />

• KoKoBe‘s für geistig behinderte Menschen<br />

• Individuelle Hilfeplanung<br />

• Fallmanagement beim LVR<br />

• Leistungen nach Fachleistungsstundensystem<br />

• Hilfeplankonferenzen<br />

• Regionalkonferenzen<br />

• Sozialpsychiatrische Zentren<br />

Diese Hilfen müssten aus seiner Sicht ergänzt<br />

werden durch:<br />

• Regionale Expertenpools<br />

• Consulentenarbeit<br />

• Kompetenzzentren<br />

• Einzelfallhilfen<br />

Es schließt sich eine Diskussion darüber an, ob es<br />

neben der „Werkstatt für behinderte Menschen“ eine<br />

tagesstrukturierende Hilfe geben sollte oder ob die<br />

Werkstatt in die Lage versetzt werden muss eine<br />

individuell angepasste Hilfe zu geben.<br />

Marianne Philipzig stellte die „Tagesstrukturierende<br />

Maßnahme für Menschen mit psychosozialen<br />

Auffälligkeiten“ der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> vor.<br />

Derzeit wird das Angebot von acht Bewohnern des<br />

Wohnverbundes in Anspruch genommen.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Struktur: an drei Werktagen in der Zeit von 10:00<br />

Uhr bis 12:00 Uhr, Mitarbeiterpräsenzschlüssel 1<br />

zu 2, Begleitung durch einen Psychologen,<br />

Teilnahme zeitlich begrenzt. (siehe weiterer Artikel<br />

in diesem Heft)<br />

Frau Philipzig stellt dar, dass es aus der Sicht der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> ein solches Angebot geben<br />

muss, um Menschen, die mit dem äußeren Rahmen<br />

der WfbM´s, der “Arbeit” bedeutet, nicht zurecht<br />

kommen, eine Unterstützung zu geben als<br />

Trainigsraum für eine Wiedereingliederung. Ob dies<br />

unter dem Dach einer WfbM oder eines<br />

Wohnverbunds geschieht, ist aus ihrer Sicht<br />

zweitrangig. Wichtig ist, dass ein<br />

Finanzierungsmodell gefunden werden muss.<br />

Herr Schieß resümiert, dass wir weiterhin auf einer<br />

Baustelle stehen und die im Jahr 2000 begonnene<br />

Diskussion noch nicht zu Ende ist:<br />

• regionale Versorgung soll Vorrang haben<br />

• die Schaffung von Kompetenzzentren ist<br />

notwendig<br />

• das “<strong>Viersen</strong>er Modell” ist dazu eine Ergänzung<br />

• tagesstrukturierende Modelle als Ergänzung zur<br />

WfbM<br />

• Weitere Schritte müssen noch getan werden.<br />

Er bedankt sich für die rege Diskussion und schließt<br />

gegen 21:00 Uhr die Veranstaltung.<br />

Tönisvorst, 24. Mai 2005<br />

M. Philipzig<br />

Mein Name ist Markus Hendriks. Ich bin 31 Jahre alt und wohne in<br />

41379 Brüggen-Bracht auf der Gartenstraße 18. Ich habe kurz schwarze<br />

Haare, bin ca. 182 cm groß und wiege 60 Kg. Ich habe leider keine<br />

feste Freundin, es ist für mich auch sehr schwer eine zu finden.<br />

Manchmal traue ich mich nicht Frauen an zu sprechen, weil ich sehr<br />

schüchtern bin. Sie sollte ungefähr so alt sein wie ich, aber nicht älter<br />

wie 40 Jahre. Sie sollte einfach eine nette Frau sein, mit der man viel<br />

gemeinsam erleben kann. Hauptsache man kann sich gut leiden.<br />

Längere blonde Haare wären schön, aber es kommt mir nicht drauf<br />

an. Sie sollte nicht so weit weg wohnen. Ich sehe gerne zum Fußball<br />

im Fernsehen. Im Stadion war ich auch schon. Ich fahre sehr gerne<br />

mit dem Bus in der Gegend herum, meine Lieblingsziele sind Dülken,<br />

Süchteln und Mönchengladbach. Ich gehe sehr gerne einkaufen. Es<br />

wäre schön wenn Du die gleichen Interessen hättest, denn dann würden<br />

wir uns gut verstehen.<br />

7


Ralf Kurzweg<br />

Wohnstättenleiter<br />

Beate Schmitz<br />

Gruppenleiterin<br />

Gabriele-Janßen-Iwuchukwu<br />

Gruppe 1<br />

Elke Weymar<br />

Gruppenleiterin<br />

Saskia Vortriede<br />

Gruppe 2<br />

Die Mitarbeiter der Wohnstätte<br />

Gartenstr. 18 in Brüggen<br />

stellen sich<br />

vor:<br />

Nicole Imkamp<br />

Gruppe 1<br />

Annika Dülks<br />

Gruppe 1<br />

Uwe Thoneick<br />

Gruppe 2<br />

Nina Kahnwald<br />

Gruppe 2<br />

Martina Szameitat<br />

Tagesbetreuung<br />

Sandra Fleischer<br />

Gruppe 1<br />

Stefanie Bex<br />

Gruppe 1<br />

Bernd Benger<br />

Gruppe 2<br />

Michaela Wolf<br />

Gruppe 2<br />

8 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Alexandra Scarlata<br />

Gruppe 3<br />

Mariusz Gwosdz<br />

Gruppe 3<br />

Meike Wolters<br />

Nachtwachen<br />

Gaby-Dörper-Bialek<br />

Hauswirtschaftsleiterin<br />

Sozialpolitik mit Zukunft,<br />

eine Streitschrift gegen die<br />

weitere Entsolisarisierung<br />

der Gesellschaft, mit Beiträgen<br />

von Johannes Rau,<br />

Ursula Engelen-Kefer, Ulrich<br />

Schneider, Horst Seehofer,<br />

Herta Däubler-Gmelin und<br />

Andreas Malcharczyk<br />

Gruppenleiter<br />

Claudia Och<br />

Gruppe 3<br />

Birgit Etzold<br />

Nachtwachen<br />

Susanne Heyer<br />

Hauswirtschaft<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

anderen mehr, herausgegeben<br />

von Joachim Rock im<br />

Auftrag des Deutschen ParitätischenWohlfahrtsverbandes<br />

anlässlich der Vollendung<br />

des 65. Geburtstages<br />

ihrer Vorsitzenden, Frau<br />

Barbara Stolterfoht, Staats-<br />

Sylvia Kath<br />

Gruppe 3<br />

Barbara Becker<br />

Gruppe 3<br />

Bettina-Kuppels-Wichelo<br />

Nachtwachen<br />

Waltraud Rettig<br />

Hauswirtschaft<br />

ministerin a.D..<br />

VSA-Verlag Hamburg,<br />

196 Seiten 21 x 14 cm,<br />

ISBN3-89965-129-4<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und<br />

der Verbände und Organisationen<br />

der Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

9


10 Minuten für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Teil 3 der Ergebnisse der Mitgliederbefragung für den Bereich Wohnen:<br />

Wie Sie wissen bestand der Fragebogen<br />

aus mehreren Teilen. 201 ausgefüllte Fragebögen<br />

zum Bereich Wohnen gingen<br />

in der Folge dieser Befragung bei uns<br />

ein.<br />

Wir haben diese Fragebögen ausgewertet<br />

und berichten Ihnen von den Ergebnissen<br />

dieser Befragung:<br />

a) Ziel der Befragung war es zu erfahren<br />

wie die derzeitige Wohnsituation der betroffenen<br />

Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung aussieht.<br />

Die derzeitige Wohnform stellt sich in den verschiedenen Altersklassen aber durchaus sehr unterschiedlich<br />

dar:<br />

Familie<br />

Wohnstätte LH<br />

andere Wohneinrichtung<br />

eigene Wohnung<br />

Gewünschte zukünftige Wohnform für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung, die noch in der Familie leben<br />

LH Wohnstätte<br />

oder andere<br />

11%<br />

abs. 18<br />

Andere<br />

Anbieter 13%<br />

abs. 15<br />

< 20<br />

48<br />

3<br />

1<br />

0<br />

20-30<br />

13<br />

10<br />

4<br />

0<br />

Keine<br />

Änderung<br />

16%<br />

abs. 18<br />

LH -<br />

Wohnstätte<br />

60%<br />

abs. 68<br />

Wohnstätte LH<br />

30%<br />

abs. 54<br />

andere Wohneinrichtung<br />

7%<br />

abs. 13<br />

30-40<br />

20<br />

21<br />

6<br />

3<br />

Wichtig<br />

20%<br />

abs. 40<br />

Derzeitige Wohnform<br />

40-50<br />

23<br />

14<br />

2<br />

2<br />

Bewertung Wohnortnähe<br />

Weniger wichtig<br />

1%<br />

abs. 2<br />

eigene<br />

Wohnung<br />

3%<br />

abs. 5<br />

Sehr wichtig<br />

57%<br />

abs. 114<br />

Unwichtig<br />

0%<br />

abs. 1<br />

Familie<br />

60%<br />

abs .107<br />

Keine Angaben<br />

22%<br />

abs. 44<br />

10 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

>50<br />

3<br />

6<br />

0<br />

0<br />

b) Für die weitere Auswahl<br />

von möglichen Standorten<br />

neuer Wohnstätten war auch<br />

die Frage nach der Bedeutung<br />

einer wohnortnahen<br />

Versorgung.<br />

Nach den Umfrageergebnissen<br />

zu urteilen, war den Befragten<br />

eine wohnortnahe Versorgung<br />

wichtig bzw. sehr wichtig.<br />

Summe<br />

107<br />

54<br />

13<br />

5<br />

Interessant sind auch die Angaben der Eltern und Angehörigen zur gewünschten zukünftigen Wohnform.<br />

Das Umfrageergebnis ergab, dass über 60 % der Eltern und Angehörigen kurz-, mittel- oder<br />

langfristig einen Wohnstättenplatz bei der <strong>Lebenshilfe</strong> suchen.<br />

Sinn dieser Umfrage war es<br />

auch herauszufinden, in<br />

welchen Zeiträumen Wohnstättenplätze<br />

benötigt werden.<br />

Die Ergebnisse lassen<br />

zumindest Tendenzen für<br />

unser zukünftiges Handeln<br />

erkennen.


10 Minuten für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Auch hier unterstreicht diese Umfrage, dass die von der Politik ausgegebene Losung „kein weiterer<br />

Wohnstättenplatzbau“ falsch ist. Da nicht alle Mitglieder an der Befragung teilgenommen haben und<br />

es auch noch einem erheblichen Bedarf bei Menschen gibt, die bisher nicht Vereinsmitglieder sind,<br />

werden die in der vorgenannten Grafik dargestellten Zahlen um ein Vielfaches höher sein. Bereits<br />

die in der oben dargestellten Grafik ausgewerteten Zahlen sind nicht im Rahmen der Ausdehnung<br />

ambulanter Betreuungen zu decken.<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Lage der Häuser<br />

Flächenaufteilung<br />

der Räumlichkeit<br />

Behindertengerechte<br />

Ausstattung<br />

Nahrungsmittelversorgung<br />

Sauberkeit / Hygiene<br />

Freizeitangebot<br />

Qualität Betreuung<br />

Beteiligung der Eltern<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Stationärer Wohnstättenbedarf Gesamt<br />

20<br />

27<br />

35<br />

25<br />

107<br />

< 3 Jahren 4 - 9 Jahre > 10 Jahre keine Angabe gesamt<br />

c) Wir wollten mit der Umfrage nicht nur zukünftige Bedarfe abfragen, sondern auch einen Überblick<br />

erhalten, wie die Eltern und Angehörigen die Arbeit in unseren Wohnstätten beurteilen. Die Umfrage<br />

kam zu folgenden Ergebnissen:<br />

Gesamt<br />

54<br />

54<br />

54<br />

54<br />

54<br />

54<br />

54<br />

54<br />

Keine<br />

Angaben<br />

0<br />

1<br />

1<br />

3<br />

1<br />

5<br />

1<br />

11<br />

Note<br />

1<br />

20<br />

15<br />

12<br />

13<br />

10<br />

10<br />

10<br />

5<br />

Wir freuen uns über die guten Noten, die Sie verteilt haben und sehen die Ergebnisse als Motivation<br />

für unsere Arbeit an. Wir haben uns auch über die vielen positiven Anmerkungen und Erlebnisse, die<br />

uns mit den Fragebögen mitgeteilt wurden, gefreut. Die von Ihnen vorgeschlagenen Verbesserungen<br />

werden wir in die tägliche Arbeit einbeziehen und wir versuchen, die Qualität trotz des bereits<br />

hohen Niveaus weiter zu steigern.<br />

M. Behrendt<br />

Note<br />

2<br />

31<br />

30<br />

34<br />

29<br />

29<br />

24<br />

40<br />

22<br />

Note<br />

3<br />

2<br />

5<br />

5<br />

7<br />

12<br />

11<br />

3<br />

9<br />

Note<br />

4<br />

0<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

0<br />

5<br />

Note<br />

5<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

Note<br />

6<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

∅<br />

∅<br />

Note<br />

1,74<br />

1,94<br />

2,13<br />

1,96<br />

2,11<br />

2,20<br />

1,87<br />

2,49<br />

11


Internet Marktplatz: www.kaufen-mit-herz.de<br />

Im Internet einkaufen und damit die <strong>Lebenshilfe</strong>-Arbeit unterstützen!<br />

Die Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

bittet uns, ihren Dank<br />

all denen zu übermitteln, die<br />

über den virtuellen Marktplatz<br />

www.kaufen-mit-herz.de eingekauft<br />

und damit die Arbeit<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> unterstützt haben.<br />

Die dadurch ausgelösten<br />

Provisionen gehen bei der<br />

Bundesvereinigung ein und<br />

kommen direkt der Arbeit der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> zugute.<br />

Über folgende Anbieter wurden<br />

die meisten Provisionen erzielt:<br />

Amazon, Otto, Tchibo, bon<br />

prix, Baur sowie des Spezialversenders<br />

Weinbau W. Hilger.<br />

Neu im Marktplatz sind<br />

beispielsweise die Shops<br />

Neckermann-Versand, e-Sixt<br />

und L´tur. Über www.kaufenmit-herz.de<br />

kommen Internet-<br />

User zu rund 400 unabhängi-<br />

gen Online-Anbietern. Für jede<br />

Bestellung erhält die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

durchschnittlich drei Prozent<br />

des jeweiligen Kaufpreises.<br />

Sie zahlen deswegen aber<br />

nicht einen Cent mehr. Sie<br />

brauchen nur eines zu tun: Beim<br />

Online-Kauf einfach immer den<br />

Weg über www.kaufen-mitherz.de<br />

gehen.<br />

Der Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> bittet Sie, die Gelegenheit<br />

weiter zu nutzen, über diesen<br />

Marktplatz einzukaufen. Er<br />

würde sich auch sehr freuen,<br />

wenn Sie in Ihrem Umfeld auf<br />

diese bequeme und einfache<br />

Möglichkeit, die <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />

unterstützen, hinweisen könnten!<br />

� Nutzen Sie - privat oder als<br />

Unternehmen - das Ein-<br />

Hallo, ich bin Bernd Meis und bin auf der Suche nach einer Freundin. Du solltest<br />

Lust haben, viel zu unternehmen. Ich bin sportlich und lasse kein Stadt- oder<br />

Schützenfest aus. Nur leider fahre ich da zur Zeit meist alleine hin. Und deswegen<br />

suche ich Dich. Wenn Du dich angesprochen fühlest, melde Dich bei mir.<br />

Bernd Meis<br />

De - Veuster - Straße 2<br />

47906 Kempen<br />

02152 / 5 06 45<br />

Noch ein paar Angaben zu mir: Ich bin 41 Jahre Alt, arbeitet im HPZ Hochbend,<br />

bin groß und sportlich.<br />

kaufsportal der Bundesvereinigung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>!<br />

� Nutzen Sie Ihr Schwarzes<br />

Brett, Rundschreiben, Presse-Mitteilungen<br />

und den eigenen<br />

Internet-Auftritt dazu,<br />

auf „kaufen-mit-herz“ hinzuweisen.<br />

� Oder legen Sie doch einfach<br />

einen Link von Ihrem<br />

eigenen Internet-Angebot<br />

auf die Zieladresse http://<br />

www.shoptosupport.org/<strong>Lebenshilfe</strong><br />

Für evtl. Rückfragen steht Ihnen<br />

Herr Jochen Nussbaum unter<br />

marketing@lebenshilfe.de<br />

oder Tel. 064 21 - 491 - 199<br />

zur Verfügung.<br />

Horst Bessel<br />

Mein Name ist Hannelore Zass, ich bin 61 Jahre alt und 1,59 cm groß, ich habe<br />

dunkelbraune Haare. Gerne höre ich Musik, gehe viel spazieren und wenn sich<br />

die Gelegenheit ergibt, tanze ich auch sehr gerne.<br />

Ich suche einen lieben, zuverlässigen Freund, der mit mir die Freizeit teilt. Dabei<br />

spielt das Alter keine große Rolle.<br />

Es wäre schön, wenn sich jemand finden würde, der zu mir passt.<br />

Meine Adresse:<br />

Hannelore Zass, Damer Str. 67, 41372 Niederkrüchten, Tel. 021 63 - 8 38 11<br />

12 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


MITGLIED<br />

IM ISCHEN<br />

WOHLFAHRTS-<br />

VERBAND<br />

Barrierefreier Urlaub war in diesem<br />

Jahr unser Thema zum Tag<br />

der Gleichstellung Behinderter.<br />

Hierzu hatte der Arbeitskreis für<br />

Behinderte unter anderem ein<br />

Reiseunternehmen für Senioren<br />

und Quer Tours (Reisen für Geistig<br />

Behinderte ) eingeladen. Zur<br />

Unterhaltung trug die Blitz-Band<br />

aus Mönchengladbach bei. Trotz<br />

des trüben Wetters konnten die<br />

teilnehmenden Vereine mit dem<br />

Verlauf der Veranstaltung zufrieden<br />

sein.<br />

Es waren beteiligt: MS-Gruppe,<br />

ASB-Gemeinsam die BIS, Freiwilligen-Zentrale,<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>eV</strong>.,<br />

Rollstuhlfahrer, Blinden- und<br />

Sehbehinderte, Paritätischer<br />

Wohlfahrtsverband<br />

R. Küppers<br />

Zwei sind<br />

zu wenig !!!<br />

Wer hätte Zeit und Interesse,<br />

uns im Ausschuß Öffentlichkeit<br />

Arbeit zu unterstützen?<br />

Die Aufgaben sind unter anderem<br />

Mitglieder- und Spenden-Werbung.<br />

Pflege des Internets, Pressearbeit<br />

und Teilnahme an verschiedenen<br />

Veranstaltungen.<br />

Wer möchte, melde sich<br />

bitte bei:<br />

Wolfgang Reinsch<br />

Tel. 0 21 52 - 66 08<br />

Regina Küppers<br />

Tel. 0 21 62 -8 19 18 03<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Aktion Grundgesetz 07.05.05,<br />

(Gleichstellung Behinderter)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Am gemeinsamen Stand der drei Selbsthilfegruppen zeigten Solidarität:<br />

MS-Gruppe II , <strong>Lebenshilfe</strong> und Gemeinsam e.V. (alle <strong>Viersen</strong>)<br />

vertreten durch (v.l.) Ursula Tenten, Regina Küppers und Ingeborg<br />

Rodeland.<br />

Aus unserem Programmheft:<br />

Malen mit Pastellkreide<br />

In jedem Menschen steckt ein Künstler,<br />

er muss nur entdeckt werden!<br />

Zu unseren Titelbildern<br />

Kurs mit Monika Kliem und<br />

Nicola Prinz<br />

Das Schöne beim Malen mit<br />

Pastellkreide ist, dass man<br />

keinerlei Hilfsmittel benötigt, nur<br />

seine Hände.<br />

Und diese wurden fleißig eingesetzt.<br />

Die fünf Teilnehmer waren mit<br />

großem Eifer dabei. Um sich mit<br />

dem Material vertraut zu machen,<br />

wurde unter Anleitung von Monika<br />

und Nicola eine Gemeinschaftsbild<br />

gemalt.<br />

Anschließend wurden in Einzelarbeiten<br />

Äpfel gemalt, die so gut<br />

gelangen, dass sie von Nicola<br />

sofort gerahmt wurden.<br />

Auch der kommende Muttertag<br />

wurde aufgegriffen und Barbara,<br />

Jürgen und Monika gestalteten<br />

Bilder mit Herzen.<br />

Alles in allem war es für alle<br />

Beteiligten ein schöner und<br />

gelungener Nachmittag.<br />

Für den nächsten Malkurs im<br />

Herbst wollen alle wiederkommen.<br />

Wer Interesse hat, an einem<br />

kommenden Malkurs teil zu<br />

nehmen, melde sich bitte bei:<br />

Monika Kliem unter Wohngemeinschaft<br />

„Emilie-Horten-Platz“<br />

02152/ 89 28 90 11<br />

13


Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />

Kinder-Osterfreizeit in die<br />

Jugendherberge Ratingen<br />

Wie auch in den Jahren zuvor,<br />

ging unsere diesjährige Osterfreizeit<br />

in die Jugendherberge<br />

nach Ratingen.<br />

Wir, das sind 9 Betreuer und 17<br />

Kinder, hatten dort einen Aufenthaltsraum,<br />

einen Kellerraum<br />

mit Kickerspiel und genügend<br />

Schlafzimmer zur Verfügung.<br />

Da wir in diesem Jahr eine sehr<br />

große Gruppe waren, nutzten wir<br />

oft die Möglichkeit, uns in Kleingruppen<br />

zu unterteilen. Dadurch<br />

konnten wir sehr viele verschiedene<br />

Ausflüge starten und den<br />

Kindern auch im Haus und der<br />

Umgebung viele schöne<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Das Wetter war voll und ganz auf<br />

unserer Seite, sodass wir viele<br />

Ball- und Fangspiele spielen oder<br />

uns anderweitig auf dem Außengelände<br />

der Jugendherberge beschäftigen<br />

konnten. Auch lange<br />

Spaziergänge durch den Wald,<br />

Märsche auf dem „Trimm-Dich“-<br />

Pfad, Stadtbummel,Spielplatzbesuche<br />

und Eisessen boten<br />

sich aufgrund des Sonnenscheins<br />

an.<br />

Für die kreativen Köpfe unter uns<br />

gab es ein reichhaltiges Bastelund<br />

Malangebot: Mandalas und<br />

eigene Bilder wurden farbig gestaltet,<br />

wir experimentierten mit<br />

Fingerfarbe und bereiteten uns<br />

mit Osterkörbchenbasteln und<br />

Formen von Eierbechern aus<br />

Modelliermasse auf das anstehende<br />

Osterfest vor.<br />

Das nahegelegene Schwimmbad<br />

Ratingens war für unsere „Wasserratten“<br />

ein tolles Ziel.<br />

Wobei wir nun auch schon bei<br />

unseren Ausflügen wären:<br />

Der Flughafen Düsseldorf bot uns<br />

spannende Eindrücke des Starts<br />

und der Landung von Passagierflugzeugen.<br />

Unser Ausflug nach<br />

Kaiserswerth an den Rhein mit<br />

integrierter Fährentour war für<br />

manche von uns die erste Fahrt<br />

zum und über den großen Fluss<br />

und daher sehr aufregend und<br />

schön.<br />

Auch das Kindermuseum Atlantis<br />

stand wieder auf unserem Programm.<br />

Hier konnten die Kinder<br />

selber „werkeln“ und vieles ausprobieren.<br />

Das absolute Highlight<br />

der Woche war unser letzter<br />

Abend – der Abend in der Pizzeria.<br />

Schon nachmittags machten<br />

wir uns alle fein zurecht, um richtig<br />

chic essen zu gehen. Wie jedes<br />

Jahr war es wieder sehr lecker!<br />

Zu guter Letzt ist noch zu sagen:<br />

Sowohl den Kindern, als auch den<br />

Betreuern hat die Woche in<br />

Ratingen und das dort Erlebte<br />

sehr viel Spaß gemacht und alle<br />

sind gesund und zufrieden zurück<br />

nach Hause gekommen – ein erfolgreicher<br />

Urlaub!<br />

Carmen Beckers<br />

Jahrespraktikantin im FuD<br />

14 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Sex ist für viele die schönste Sache<br />

der Welt. Andere verbinden<br />

damit eher Gefahren. Das neue<br />

Magazin für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung, die Beilage zur<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung, zeigt, was<br />

beim Sex besonders wichtig und<br />

schön ist. Dazu gehört die Verantwortung<br />

der Partner füreinander.<br />

Der <strong>Nr</strong>. 1/2005 der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung<br />

lag diesmal<br />

das Magazin nicht bei. Sie können<br />

es stattdessen kostenlos<br />

bestellen.<br />

„Ja zur Partnerschaft und Sexualität“<br />

lautet die Überschrift über<br />

einem - lesenswerten! - Kapitel<br />

im Grundsatzprogramm der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Menschen mit geistiger<br />

Behinderung soll es danach ermöglicht<br />

werden, „ihre individuelle<br />

Form der Geschlechtlichkeit zu<br />

finden und sie als natürlich und<br />

bereichernd zu erleben. Dabei<br />

sind alle Formen zu akzeptieren,<br />

die mit der Menschenwürde übereinstimmen!“<br />

Ein Grund für das Magazin zum<br />

Thema „Lust und Liebe“: Auch 15<br />

Jahre nach der Verabschiedung<br />

des Grundsatzprogrammes steht<br />

das Recht geistig behinderter<br />

Menschen auf Sexualität oft nur<br />

auf dem Papier. In Frauen- und<br />

Männerseminaren zum Beispiel<br />

zeigt sich, wie noch den Erwachsenen<br />

oft einfache Informationen<br />

und Wertungen fehlen: Was bedeutet<br />

eigentlich „Sex?“ Ist das<br />

auch etwas für mich? Oder muss<br />

ich davor Angst haben?<br />

Aber nicht nur die Aufklärung wird<br />

vermisst. Viele haben kaum Möglichkeiten,<br />

ihre Beziehung zu leben,<br />

beispielsweise den Partner<br />

ungestört im eigenen Zimmer zu<br />

treffen. Ein Gefühl für den eigenen<br />

Körper und die eigenen Bedürfnisse<br />

zu entwickeln, ist Voraussetzung<br />

dafür, sein Recht auf<br />

sexuelle Selbstbestimmung<br />

Das Magazin diesmal zu bestellen, kostenlos!<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

wahrzunehmen. Dabei geht es<br />

vor allem um positives Erleben.<br />

Informiert sein dient aber ebenso<br />

dem Schutz vor Missbrauch oder<br />

vor ungewollter Elternschaft. (In<br />

Marburg wurde kürzlich ein Student<br />

wegen - ungeschützten -<br />

Verkehrs mit einer geistig behinderten<br />

jungen Frau verurteilt. Sie<br />

selbst war gerne bei dem Mann.<br />

„Vergewaltigung“ sagte ihr nichts.<br />

In der Familie war nie über solche<br />

Themen gesprochen worden.)<br />

Dass ihre behinderte Tochter, ihr<br />

behinderter Sohn, Mutter oder<br />

Vater werden könnten, ist für die<br />

meisten Eltern eine erschreckende<br />

Vorstellung. Früher suchten<br />

sich viele durch eine Sterilisation<br />

abzusichern. Dieser Weg ist heute<br />

nur noch in sehr engen Grenzen<br />

zulässig - das macht Aufklärung<br />

und offene Gespräche über<br />

den Kinderwunsch und denkbare<br />

Alternativen umso wichtiger.<br />

Die März-Ausgabe des Magazins<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung zum Thema<br />

„Lust und Liebe“ sagt vom<br />

Sex: „Das ist ein Geschenk der<br />

Natur, das wir genießen dürfen!“<br />

Wann ist Sex besonders schön?<br />

„Wenn beide dasselbe wollen,<br />

wenn sie miteinander Geduld haben<br />

und sich nicht unter Druck<br />

setzen; wenn sie achtsam<br />

miteinander umgehen und an den<br />

anderen genauso denken wie an<br />

sich selbst!“ So lauten einige<br />

Beispiele aus der Aufzählung.<br />

Unter der Überschrift „Verantwortung<br />

ernst nehmen!“ gibt es Hinweise<br />

für den Schutz vor ansteckenden<br />

Krankheiten wie Aids<br />

und die Verhütung von Schwangerschaft.<br />

Wie immer ist das Magazin wegen<br />

der besseren Verständlichkeit<br />

in einfacher Sprache formuliert.<br />

Das bedeutet ein möglichst<br />

Lust und Liebe<br />

großes Maß an Klarheit und Eindeutigkeit<br />

in Text und Bild. Also<br />

kommt man nun auch bei den<br />

Zeichnungen nicht um die Darstellung<br />

„nackter Tatsachen“ herum.<br />

Ist dies akzeptabel, wenn es nicht<br />

um eine solche erkennbare Aufklärungsbroschüre<br />

geht, sondern<br />

um eine Zeitungsbeilage, die jedes<br />

Mitglied unaufgefordert erhält?<br />

Könnte sich sogar jemand<br />

belästigt fühlen? Frühere Leseraktionen<br />

lassen dies (leider) befürchten.<br />

DAS MAGAZIN BITTE<br />

FORMLOS ANFORDERN!<br />

Diese Überlegungen haben zu<br />

der Entscheidung geführt, das<br />

Magazin „Lust und Liebe“ nicht<br />

als Beilage der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung<br />

zu versenden, sondern nur<br />

auf Anforderung. Wenn Sie sich<br />

dafür interessieren, können Sie<br />

es formlos bestellen. Schon jetzt<br />

steht das Magazin wie üblich im<br />

Internet unter www.lebenshilfeangesagt.de..<br />

Wer möchte, kann<br />

den Text nicht nur lesen, sondern<br />

auch anhören.<br />

Die Redaktion freut sich über viele<br />

Anforderungen des Magazins. Es<br />

wird eine gute Grundlage für Gespräche<br />

über das Thema sein.<br />

Schön wäre es, wenn geistig behinderte<br />

Leser/innen engagierte<br />

Ansprechpartner finden. Dabei<br />

versteht es sich von selbst, dass<br />

die Magazin-Beiträge nur Mosaik-steine<br />

im Rahmen einer Aufklärung<br />

sein können, die über Jahre<br />

Die Verantwortung für<br />

sich selbst ist die Wurzel<br />

jeder Verantwortung<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

15


Lust und Liebe<br />

Und für alle, die mehr<br />

wissen wollen<br />

Eltern sind eingeladen zu<br />

einem Seminar der Bundesvereinigung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> zum<br />

Thema „Sexualität und<br />

Partnerschaft im Leben<br />

von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung“ am<br />

11./12. Juli 2005 in Marburg.<br />

Mehr dazu im Internet unter<br />

www.lebenshilfe.de oder<br />

Telefon 0 64 21 - 491 - 179.<br />

Hilfreich können Materialien zu<br />

dem Thema sein, die zum Teil<br />

von der Bundesvereinigung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> mit herausgegeben<br />

wurden und/oder über deren<br />

Bibliothek auszuleihen<br />

sind. Unter Telefon 0 64 21 -<br />

491 - 116, per E-Mail<br />

christina.fleck@lebenshilfe.de<br />

können sie auch bestellt werden:<br />

Erik Bosch: „Sexualität und<br />

Beziehungen bei Menschen<br />

mit einer geistiger<br />

Behinderung“ Bestell-<strong>Nr</strong>. LFK<br />

028, im Buchhandel 14,80 Euro,<br />

Sonderpreis für <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Mitglieder 13,00 Euro.<br />

Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

(Hrsg.): „Sexualpädagogische<br />

Materialien für die Arbeit mit<br />

geistig behinderten<br />

Menschen“, Bestell-<strong>Nr</strong>. LFK<br />

017, im Buchhandel 24 Euro,<br />

Sonderpreis für Mitglieder der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> 21,00 Euro.<br />

Ilse Achilles: „Was macht Ihr<br />

Sohn denn da? Geistige<br />

Behinderung und Sexualität“,<br />

Reinhardt-Verlag, 14,90<br />

Euro, nur im Buchhandel.<br />

Mehr Titel im Internet unter<br />

www.lebenshilfe.de dort unter<br />

der Rubrik „Publikationen/Medien“<br />

klicken.<br />

hinweg immer wieder zur Sprache<br />

kommt.<br />

Bitte bestellen Sie das Magazin<br />

„Lust und Liebe“ per Post bei der<br />

Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

Raiffeisenstr. 18, 35043 Marburg,<br />

per Mail unter: x<br />

magazin@lebenshilfe.de,<br />

per Fax unter 0 64 21 - 491 - 755<br />

oder telefonisch unter:<br />

0 64 21 - 491 - 116.<br />

Kosten entstehen Ihnen nicht.<br />

Gertrud Genvo, Redakteurin der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung in der LHZ 1/<br />

2005<br />

Fachtagung, Wiederholungsveranstaltung<br />

wegen<br />

großer Nachfrage<br />

Fachtagung Sexualität und geistige<br />

Behinderung am 06. Juli 2005<br />

in Wuppertal<br />

Der Landesverband „pro familia<br />

NRW“ veranstaltet am 05.07.2005<br />

erneut eine Fachtagung zum<br />

Thema Sexualität und geistige<br />

Behinderung.<br />

Eingeleitet wird die Tagung mit<br />

dem Vortrag „Es könnte so schön<br />

sein!“, in dem über die Lebensbedingungen<br />

und den Alltag von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

in Deutschland berichtet<br />

wird. Berücksichtigt werden die<br />

institutionellen Rahmenbedingungen,<br />

die rechtliche Situation,<br />

sowie die Wünsche und Bedürfnisse<br />

der behinderten Menschen.<br />

Der Vortrag lädt zur Auseinandersetzung<br />

und zum Perspektivenwechsel<br />

ein mit dem Ziel, die<br />

Liebeslust zu fördern und den<br />

Alltagsfrust zu mindern. In sechs<br />

Foren wird das Thema Sexualität<br />

und (geistige) Behinderung<br />

intensiv von mehreren Seiten beleuchtet.<br />

Die Themen sind<br />

Forum 1: „Wozu schlafende Hunde<br />

wecken?!“ - Körper- und Sexualaufklärung<br />

mit geistig behinderten<br />

Menschen<br />

Forum 2: „Ja, gibt´s denn so<br />

was?“ - Sexualität in Werkstatt<br />

und Wohnheim - Ein Workshop<br />

zur Praxisreflexion.<br />

Forum 3: „Heißes Eisen?!“ - Sexuelle<br />

Hilfestellung und Assistenz<br />

Forum 4: „Ich hab da so ein ungutes<br />

Gefühlt!“ - Sexualisierte<br />

Gewalt wahrnehmen, reflektieren,<br />

handeln<br />

Forum 5: „Ich wünsch mir ein<br />

Baby!“ - Familienplanung und Elternschaft<br />

bei Menschen mit geistiger<br />

Behinderung<br />

Forum 6: „Geschlecht: Behindert?!“<br />

- Geschlechtsidentität und<br />

sexuelle Orientierung<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie bei: pro familia Landesverband<br />

NRW,<br />

Postfach 13 09 01,<br />

42035 Wuppertal,<br />

Tel.02 02 - 245 - 650,<br />

Fax —6530,<br />

Internet: www.profamilia.de<br />

Einladung zum<br />

Sommerfest in<br />

Brüggen<br />

Am 1. August 2004 wurde unsere<br />

neue Wohnstätte in Brüggen,<br />

Leonhard-Jansen-Straße 11, eröffnet.<br />

Unseren ersten Geburtstag<br />

möchten wir, Bewohner und Mitarbeiter,<br />

gerne am Samstag, dem<br />

13. August 2005, in der Zeit von<br />

11 – 18 Uhr, feiern.<br />

Hierzu laden wir neben Eltern,<br />

Angehörigen, Nachbarn und<br />

Vereinsmitglieder, alle herzlich<br />

ein, die Lust haben einen gemütlichen<br />

Nachmittag mit uns zu verbringen.<br />

Wir haben uns bemüht, ein buntes,<br />

unterhaltsames Programm<br />

zusammenzustellen und würden<br />

uns freuen, Sie an diesem Tag in<br />

unserem Haus begrüßen zu dürfen.<br />

Bitte, merken Sie sich diesen Termin<br />

bereits jetzt vor.<br />

Petra Alshut, Wohnstättenleiterin<br />

16 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />

Im nachfolgenden Artikel beschreibt die Mutter einer 30-jährigen geistig behinderten Tochter ihre Erfahrungen<br />

mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz (PfleG § 45 SGB XI). Wie bereits mehrfach in unserer<br />

Zeitung berichtet ist der F u D, Familienunterstützende Dienst der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong>, als Anbieter bei<br />

den gesetzlichen Pflegekassen anerkannt.<br />

Pflegeleistungsergänzungsgesetz - PfleG<br />

Hilfen für Pflegebedürftige mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz<br />

und erheblichem allgemeinen<br />

Betreuungsbedarf.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />

vielen Mitgliedern das Gesetz unbekannt<br />

ist oder eine gewisse Abneigung<br />

bezüglich des Antragsverfahrens<br />

besteht. Mit den<br />

„neuen Leistungen der Pflegeversicherung“<br />

habe ich mich intensiv<br />

auseinander gesetzt und<br />

möchte Ihnen diese kurz erläutern.<br />

Gleichfalls möchte ich allen<br />

Eltern Mut machen, nicht vor einer<br />

Antragsstellung zurück zu<br />

schrecken und Leistungen, die<br />

Ihrem Kind zustehen, nicht in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Bereits seit April 2002 gibt es das<br />

Pflegeleistungsergänzungsgesetz.<br />

Dies ist eine zusätzliche<br />

finanzielle Hilfe bei Betreuungsleistungen<br />

in Höhe von 460 Euro<br />

im Kalenderjahr. Die Leistungen<br />

können Pflegebedürftige in Anspruch<br />

nehmen, die im häuslichen<br />

Bereich betreut werden und<br />

auf Dauer regelmäßig einen erheblichen<br />

Bedarf an allgemeiner<br />

Beaufsichtigung und Betreuung<br />

haben. Ein erheblicher Bedarf<br />

liegt vor, wenn mindestens 2 von<br />

13 genannten Einschränkungen<br />

(bei Antrag im Fragebogen) dauerhaft<br />

vorhanden sind. Auch hier<br />

hat die Erfahrung gezeigt, dass<br />

bei fast allen Antragsstellern mit<br />

geistiger Behinderung die Vorraussetzungen<br />

zutreffen. Ob ein<br />

tatsächlicher Bedarf vorliegt, prüft<br />

der MDK (med. Dienst). Dieser<br />

kann aber auch nach Aktenlage<br />

entscheiden.<br />

Wird der Betrag von 460 Euro in<br />

einem Jahr nicht ausgeschöpft,<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

kann das nicht verbrauchte Geld<br />

in das Folgejahr übertragen werden.<br />

(Persönliche Anmerkung: in<br />

diesen Genuss von 920 Euro ist<br />

meine Tochter im Jahr 2004 gekommen.)<br />

Die 460 Euro können eingesetzt<br />

werden bei Tages-, Nacht- und<br />

Kurzzeitpflege, bei Leistungen<br />

durch zugelassene Pflegedienste<br />

und bei anerkannten niedrigschwelligenBetreuungsangeboten.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />

ist befähigt, niedrigschwellige<br />

Betreuungsangebote durchzuführen.<br />

Dies sind z.B. Angebote, die<br />

der FuD in seinen Programmheften<br />

anbietet. Aber auch<br />

Einzelbetreuungen stellt der FuD<br />

zur Verfügung.<br />

Bei Inanspruchnahme des FuD<br />

erfolgt eine Aufrechnung nach geleisteten<br />

Stunden<br />

(1 Std. 10,23 Euro), die dann mit<br />

der Pflegekasse abgerechnet<br />

werden muss.<br />

Zum Schluss möchte ich noch<br />

kurz schildern, wie wir die zusätzlichen<br />

Kassenleistungen nutzen.<br />

Bereits seit über einem Jahr<br />

nimmt meine Tochter Alexandra<br />

eine Einzelbetreuung in Anspruch.<br />

Auf Anfrage stellte uns Frau Berg<br />

eine Studentin der Sonderpädagogik<br />

vor, die Lust und Freude für<br />

diese Aufgabe zeigte. Nach dem<br />

ersten gemeinsamen Stadtbummel<br />

stand fest, dass beide gut<br />

zueinander passten und künftige<br />

Treffen zu einer festen Einrichtung<br />

werden sollten. Da Alexandra<br />

mobil, aktiv und leicht motivierbar<br />

ist, fehlte es den beiden nicht an<br />

Ideen. Schnell wurden Pläne geschmiedet<br />

und Alexandras Wünsche<br />

in Aktivitäten umgesetzt. So<br />

gehen beide öfter ins Kino und<br />

zum Schwimmen. Mit Begeisterung<br />

macht Alexandra einen<br />

Stadtbummel. Dabei stöbert sie<br />

in alles Ruhe in Spielwaren- und<br />

Büchergeschäften herum.<br />

Manchmal geht es auch nur zum<br />

Eisessen nach Kempen oder in<br />

den Freizeitpark nach Moers. Ab<br />

und zu ist auch mal ein Friseurbesuch<br />

fällig. Etwas besonderes<br />

war der Besuch der diesjährigen<br />

Frühjahrskirmes in Krefeld. Na,<br />

und dann wird noch gemeinsam<br />

gebastelt, gespielt, Musik gehört<br />

und Videos angeschaut.<br />

Dann genieße ich die freien Stunden<br />

und freue mich, dass meine<br />

Tochter sich ein bisschen vom<br />

Elternhaus löst.<br />

Waltraud Hülsewig<br />

Noch eine Anmerkung am<br />

Schluß:<br />

Sollten Sie Interesse an einer<br />

Einzelbetreuung bzw. Assistenz<br />

haben, dann rufen Sie uns rechtzeitig<br />

an. Ein geeigneter Betreuer/Assistent<br />

muss gesucht und<br />

gefunden werden.<br />

Sollte Ihnen das Gruppenangebot<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus-Programm<br />

nicht ausreichen und Sie noch<br />

Ideen oder Bedarf an neuen<br />

Gruppen haben, lassen Sie es<br />

uns wissen. Nur wenn Sie uns<br />

eine Rückmeldung geben, können<br />

wir ein für Sie und vor allem<br />

für Ihr Kind / Ihren Angehörigen<br />

ein entsprechendes Programm<br />

erstellen und anbieten.<br />

Sie erreichen uns telefonisch unter:<br />

0 21 56 / 49 40 12 / - 13<br />

oder per E-Mail: ä<br />

offenehilfen@lebenshilfeviersen.de<br />

17


Recht<br />

Das Kindergeld darf nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen<br />

auf die Leistungen der Grundsicherung angerechnet werden.<br />

Das Oberverwaltungsgericht<br />

Schleswig-Holstein und der<br />

Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />

hatten die Nichtanrechnung<br />

des Kindergeldes auf<br />

die Grundsicherung bestätigt.<br />

Nach Ansicht des VG Augsburg<br />

ist das Kindergeld Einkommen<br />

des Kindergeldberechtigten, also<br />

der Eltern und nicht des Kindes,<br />

das möglicherweise einen Anspruch<br />

auf Leistungen der Grundsicherung<br />

hat. Es werde nur<br />

dann Einkommen des Kindes,<br />

wenn es die Eltern zweckorientiert<br />

durch einen weiteren<br />

Zuwendungsakt an das Kind weiter<br />

gebe. Eine solche zweckorientierte<br />

Leistung liege noch<br />

nicht dann vor, wenn die Eltern<br />

bestätigen, dass das Kindergeld<br />

wie anderes Einkommen der Familie<br />

in eine Haushaltskasse fließe,<br />

aus der in erster Linie alle für<br />

den Lebensunterhalt der Familienangehörigen<br />

erforderliche Aufwendungen<br />

bestritten würden.<br />

Das Kindergeld könne nur dann<br />

als Einkommen des Kindes angerechnet<br />

werden, wenn es als<br />

Geldbetrag an das Kind weitergeleitet<br />

werde, da nur tatsächliche<br />

Zuflüsse angerechnet werden<br />

könnten. Eine Mutter hatte angegeben,<br />

das Kindergeld ihrem<br />

Sohn nicht direkt zuzuwenden,<br />

es aber für ihn zu verwenden. So<br />

wurden Aufwendungen für Besuche<br />

aus dem Kindergeld bestritten.<br />

Diese Verwendung des Kindergelds<br />

entspreche damit dem<br />

Familienlastenausgleich. Nur<br />

wenn die Mutter sich überhaupt<br />

nicht um den Sohn kümmerte<br />

und das Geld ausschließlich für<br />

sich selbst verwende, sei an eine<br />

Auszahlung an das Kind nach §<br />

74 Abs. 1 EStG zu denken. Ob<br />

dies dann rechtmäßig sei, sei von<br />

den Finanzgerichten zu überprüfen.<br />

Zum 01.01.05 sind Leistungen<br />

der Grundsicherung Teil des SGB<br />

XII. Auch nach den dort enthaltenen<br />

Regelungen ist eine Anrechnung<br />

des Kindergelds auf die<br />

Grundsicherung nicht vorgesehen.<br />

Nach § 82 SGB XII ist nur<br />

bei Minderjährigen das Kindergeld<br />

dem jeweiligen Kind als Einkommen<br />

anzurechnen, soweit es bei<br />

diesem zur Deckung des notwendigen<br />

Lebensunterhalts benötigt<br />

wird. Da die Grundsicherung<br />

erst ab Volljährigkeit<br />

gewährt wird, greift diese Regelung<br />

deshalb dort nicht. In den<br />

Rechtsvorschriften über die<br />

Grundsicherung (§ 41 ff) ist in §<br />

43 Abs. 1 SGB XII vorgesehen,<br />

dass die Vermutung der Bedarfsdeckung<br />

im Rahmen der<br />

Haushaltsgemeinschaft (§ 36)<br />

nicht anzuwenden ist. Daraus<br />

folgt, dass das Kindergeld als Einkommen<br />

der Eltern anrechnungsfrei<br />

verbleibt, weil für<br />

sie die Regelung des § 43 Abs. 2<br />

SGB XII gilt. Erst ab einem Elterneinkommen<br />

von mehr als<br />

100.000 Euro gibt es einen<br />

Unterhaltsanspruch gegen die<br />

Eltern.<br />

In Anbetracht dieser (hier gekürzt<br />

wieder gegebenen) Rechtslage<br />

ist davon auszugehen, dass sich<br />

die Tendenz der Rechtsprechung<br />

festigen wird, das Kindergeld bei<br />

der Berechnung der Leistung der<br />

Grundsicherung unberücksichtigt<br />

zu lassen. Bei weiteren Fragen,<br />

wenden Sie sich bitte an Ihren<br />

Steuerberater. Kindergeld ist heute<br />

Steuerrecht!<br />

Beim Bereich Recht der Bundes-<br />

vereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> erhalten<br />

Sie für zwei Euro eine<br />

Rechtsprechungsübersicht mit<br />

den ausführlichen Begründungen<br />

der Urteile der Gerichte zu diesem<br />

Thema (Merkblatt GS 7 c ).<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>, Raiffeisenstr.18,<br />

35043 Marburg,<br />

Tel. 0 64 21 - 491 - 0.<br />

E-Mail: Recht@lebenshilfe.de,<br />

Internet:<br />

http://www.lebenshilfe.de<br />

Horst Bessel<br />

Damit das Mögliche<br />

entsteht, muss immer<br />

wieder das Unmögliche<br />

versucht werden.<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

Reform, die, - , -en (frz.<br />

réformer, reformieren): planmäßige<br />

Neuordnung, Umgestaltung,<br />

Verbesserung des<br />

Bestehenden (ohne Bruch mit<br />

den wesentlichen geistigen und<br />

kulturellen Grundlagen); politische,<br />

soziale -en:<br />

Sozialreform, die: Reform der<br />

gesellschaftlichen Ordnung<br />

zugunsten sozial schwächerer<br />

Schichten.<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

18 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Beim Zahnersatz gilt nach § 56<br />

SGB V unter anderem: Die Krankenkasse<br />

trägt einen „befundbezogenen<br />

Festzuschuss“. Die<br />

Höhe dieses „Festzuschusses“<br />

beträgt mindestens 50 % für<br />

zahnärztliche und zahntechnische<br />

Leistungen, der bei<br />

einem bestimmten Befund nicht<br />

gedeckten „Regelversorgung“.<br />

(Diese „Regelversorgung“ wird<br />

vom „Gemeinsamen Bundesausschuss“<br />

festgelegt (§56 SGB V).<br />

Der Festzuschuss erhöht sich bei<br />

regelmäßig in Anspruch genommener<br />

Vorsorgeuntersuchung.<br />

Wichtig ist aber der Heil- und<br />

Kostenplan, den der Zahnarzt vor<br />

einer Behandlung - kostenfrei -<br />

erstellen muss und der vor dem<br />

Beginn der Behandlung der Krankenkasse<br />

zur Prüfung sowie Genehmigung<br />

vorzulegen ist; darin<br />

müssen der Befund, die Regelversorgung<br />

und die tatsächlich<br />

geplante Versorgung mit Zahnersatz<br />

nach Art, Umfang und Kosten<br />

ausgewiesen werden. Zahnersatz<br />

sind z.B. Einzelzahn-Kronen,<br />

Brücken und Prothesen<br />

(nicht aber z.B. Zahnfüllungen).<br />

Einkommensschwache Personen,<br />

die unterhalb einer bestimmten<br />

(s.u.) Einkommensgrenze liegen,<br />

brauchen beim Zahnersatz<br />

Hypnose ist vielen bekannt aus<br />

Fernsehsendungen oder Disco-<br />

Shows, in denen ein<br />

Showhypnotiseur scheinbar willenlose<br />

Menschen peinliche Befehle<br />

ausführen lässt.<br />

Die medizinische Hypnose dagegen<br />

hilft den Patienten, ihren<br />

Wunsch nach einer angstfreien,<br />

entspannten und schmerzlosen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Neue Zähne - Zahlt die Kasse?<br />

nichts zuzuzahlen, wenn sie sich<br />

für Regelleistungen entscheiden.<br />

Liegt das Einkommen oberhalb<br />

dieser Einkommensgrenze, kann<br />

die Kasse einen Teil des Eigenanteils<br />

übernehmen. Wer eine<br />

aufwändigere Versorgungsform<br />

als die Regelversorgung wählt,<br />

muss die Mehrkosten selbst tragen<br />

(§ 55 Abs. 2 - 5 SGB V).<br />

Ab 01.07.2005 wird ein zusätzlicher<br />

Beitragssatz für Zahnersatz<br />

erhoben (ausgenommen sind<br />

aber mitversicherte Familien-Angehörige<br />

sowie Bezieher von Arbeitslosengeld<br />

II). Ob es sinnvoll<br />

ist, eine eränzende Zahnersatz-<br />

Versicherung abzuschließen,<br />

muss jeder einzelne angesichts<br />

des Leistungsniveaus der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

selbst entscheiden.<br />

Früher waren Versicherte der<br />

Krankenkassen mit niedrigem<br />

Einkommen generell von der Zuzahlung<br />

zu Krankenkassen-Leistungen<br />

befreit. Diese Befreiung<br />

wurde durch die letzte<br />

Gesundheitsreform aufgehoben.<br />

Ausnahme: Beim Zahnersatz<br />

übernimmt die Kasse für Bedürftige<br />

weiter die vollen (!) Kosten<br />

für die Regelversorgung (siehe<br />

Recht<br />

oben). Alle anderen Versicherten<br />

müssen 35 % bis 50 % der Kosten<br />

selbst tragen. An der Regelversorgung<br />

mit Zahnersatz müssen<br />

sich Bezieher von Arbeitslosengeld<br />

II, Leistungen der Grundsicherung,<br />

Sozialhilfe und BaFöG<br />

nicht selbst beteiligen. Auch Familien<br />

und Singles mit niedrigem<br />

Einkommen sind von der Zuzahlung<br />

zur Regelversorgung nach<br />

einer „Härtefallregelung“ befreit.<br />

Nach einem Beitrag in der Rheinischen<br />

Post vom 10.05.05 gilt<br />

dies, wenn das maximale Einkommen<br />

für Alleinstehende nicht<br />

mehr als 966 Euro beträgt. Bei<br />

zwei Personen im Haushalt steigt<br />

diese Grenze auf 1328,25 Euro.<br />

Für jede weitere Person, die mit<br />

im Haushalt lebt, kommen<br />

241,50 Euro hinzu. Wenn diese<br />

Grenze geringfügig überschritten<br />

wird, müssen sich die Patienten<br />

bis zum maximal Dreifachen des<br />

Überschussbetrages beteiligen.<br />

Unser Tipp: Lassen Sie sich den<br />

Heil- und Kostenplan vom Zahnarzt<br />

geben und fragen Sie selbst<br />

Ihre Krankenkasse, bevor Sie den<br />

Zahnarzt einen Zahn ziehen lassen.<br />

Und die beste Vorsorge<br />

bleibt immer noch: putzen, putzen,<br />

putzen.<br />

Horst Bessel<br />

Medizin<br />

Die deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH e.V.) stellt sich vor<br />

Zahnbehandlung zu verwirklichen.<br />

Dies ist allerdings nur auf<br />

der Basis der Kooperation möglich,<br />

niemals gegen den Willen<br />

des Patienten. Durch moderne<br />

medizinische Hypnose wird der<br />

Patient in einen entspannten<br />

Trancezustand versetzt, in dem<br />

er sich auf angenehme Vorstellungsbilder<br />

konzentriert. Der<br />

Puls ist ruhig, der Blutdruck niedrig,<br />

die tiefe Bauchatmung sorgt<br />

für Schwere und Wärme des<br />

Körpers, die gesamte Muskulatur<br />

ist entspannt. Dadurch wird<br />

ängstliche Verkrampfung vermieden,<br />

der Zugang zum OP-Gebiet<br />

erleichtert und der Zahnarzt kann<br />

mit einem entspannten Patienten<br />

präzise, zügig und konzentriert<br />

19


Recht<br />

arbeiten. Patienten, die aufgrund<br />

extremer Angst kaum zum Zahnarzt<br />

gehen, ermöglicht die Hypnose<br />

Angstabbau und damit eine<br />

gründliche Zahnsanierung. Menschen,<br />

die mit den Zähnen knirschen<br />

und pressen oder Kiefergelenkbeschwerden<br />

haben, sowie<br />

Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen im Kopfbereich oder<br />

mit Brechreiz kann durch Hypnose<br />

geholfen werden, behauptet<br />

die DGZH. Sie veranstaltet in diesem<br />

Jahr in Berlin ihre 10. Jahrestagung<br />

mit einem Schnupperund<br />

Praxisintegrationsseminar für<br />

interessierte Zahnarzt-Kollegen<br />

und deren Mitarbeiter/-innen.<br />

Prominente Gäste, langjährige<br />

Weggefährten und Weggefährtinnen<br />

und viele Aktive aus den<br />

Reihen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

gaben sich Mitte<br />

März 04 beim Geburtstagsempfang<br />

von Barbara Stolterfoht<br />

und Dr. Eberhard Jüttner ein Stelldichein<br />

im Haus der Parität in<br />

Berlin. Die Vorsitzende des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes<br />

und ihr Stellvertreter wurden im<br />

März beide 65 und betonten unisono:<br />

Ein Grund sich zur Ruhe<br />

zu setzen ist das keinesfalls. Erst<br />

recht nicht nach all den lobenden<br />

Worten, die Festredner und Gratulanten<br />

den beiden Jubilaren widmeten.<br />

Diese seien ihm eine Aufforderung<br />

zum zukünftigen Handeln,<br />

betonte Dr. Eberhard Jüttner, der<br />

sich als Arzt schon früh für die<br />

Förderung behinderter Kinder und<br />

für ältere Menschen einsetzte und<br />

so „Beispiel für einen Paritäter<br />

wurde, als es die Parität in der<br />

DDR noch gar nicht gab“, wie<br />

Festredner Klaus Dörrie, Ex-<br />

Hauptgeschäftsführer des Verbandes,<br />

betonte.<br />

Barbara Stolterfoht will sich weiter<br />

dafür einsetzen, „dass der<br />

Auskünfte in allen Fragen der<br />

zahnärztlichen Hypnose erteilt die<br />

Geschäftsstelle der Deutschen<br />

Gesellschaft für Zahnärztliche<br />

Hypnose (DGZH e.V.), Esslinger<br />

Str. 40, 70182 Stuttgart, Tel. 071<br />

123 606 118, FAX 0711 244 032,<br />

www.dgzh.de.<br />

Wir sind sehr daran interessiert,<br />

von unseren Lesern zu erfahren,<br />

ob und welche Erfahrungen sie<br />

bereits mit Hypnose bei der<br />

zahnmedizinischen Behandlung<br />

von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

gemacht haben. Im<br />

Lauf der Jahre sind mir einige dramatische<br />

Fälle bekannt gewor-<br />

Sozialpolitik mit Zukunft<br />

Traum von einer besseren Welt<br />

ein bisschen näher rückt“, wie sie<br />

unter Bezug auf die Laudatio von<br />

Diakoniepräsident Dr. Jürgen<br />

Gohde betonte. Als Austauschschülerin<br />

in den USA lernte sie<br />

einst das Elend in Slums kennen<br />

und engagiert sich seitdem auf<br />

vielfältige Weise für soziale Gerechtigkeit.<br />

Den 65. Geburtstag Barbara<br />

Stolterfohts haben langjährige Mitstreiter<br />

aus zahlreichen Institutionen<br />

und Verbänden zum Anlass<br />

genommen, mit einer Streitschrift<br />

gegen den weiteren Abbau der<br />

sozialstaatlichen Errungenschaften<br />

in der Bundesrepublik zu intervenieren.<br />

„Sozialpolitik mit Zukunft“<br />

heißt der Titel des im VSA-<br />

Verlag erschienenen Buches.<br />

Autorinnen und Autoren sind:<br />

Johannes Rau, Ulrich Schneider,<br />

Gerald Weiß, Annelie Buntenbach,<br />

Horst Seehofer, Rolf<br />

Rosenbrock, Ursula Engelen-<br />

Kefer, Diether Döring, Eberhard<br />

Jüttner, Manfred Kallenbach, Karl-<br />

Hermann Haack, Edda Müller,<br />

Stefan Etgeton, Renate Schmidt,<br />

Gert G. Wagner, Bernd Schulte,<br />

Herta Däubler-Gmelin, Manfred<br />

Heckenauer und Joachim Rock.<br />

den, bei denen solche Menschen<br />

jeden Alters nicht zahnmedizinisch<br />

versorgt werden konnten<br />

und das Schmerzen der dahin<br />

faulenden Zähne ertragen mussten,<br />

einfach weil sie beim Zahnarzt<br />

nicht den Mund aufgemacht<br />

haben und sich einer Behandlung<br />

widersetzten. Der Beitrag lässt<br />

hoffen, dass es offensichtlich<br />

auch ohne eine Vollnarkose geht.<br />

Wer also irgendwelche Erfahrungen<br />

mit Hypnose beim Zahnarzt<br />

(und deren Kosten) gemacht hat,<br />

möge sich bitte formlos bei mir<br />

oder jedem anderen Vorstandsmitglied<br />

melden.<br />

Horst Bessel<br />

Bücher<br />

Aus deren Beiträgen wird deutlich:<br />

Ob es um Familienpolitik, das<br />

Gesundheitssystem, die Altersund<br />

Pflegeversicherung, Armutspolitik<br />

oder Gleichstellungsfragen,<br />

um die Finanzierungsprobleme<br />

und die transnationale<br />

Einbettung des Sozialstaates<br />

geht - Reformen sind möglich und<br />

notwendig, allzu forschen Ab- und<br />

Umbaumaßnahmen sollte jedoch<br />

Einhalt geboten werden. Vielmehr<br />

sind die Grundprinzipien<br />

von Solidarität und Gerechtigkeit<br />

wieder stärker hervorzuheben<br />

und in konkrete politische Regelungen<br />

umzusetzen, damit der<br />

Sozialstaat tatsächlich zukunftsfähig<br />

gemacht wird.<br />

Das Buch ist ab sofort im Handel<br />

erhältlich:<br />

Urula Engelen-Kefer / Johannes<br />

Rau / Ulrich Schneider u.a.: Sozialpolitik<br />

mit Zukunft, eine Streitschrift<br />

gegen die weitere Entsolidarisierung<br />

der Gesellschaft, 195<br />

Seiten, 14,80 Euro, ISBN 3-<br />

89965-129-4<br />

MITGLIED<br />

IM ISCHEN<br />

WOHLFAHRTS-<br />

VERBAND<br />

20 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Noch nach Redaktionsschluss<br />

hatten wir in die vorige Ausgabe<br />

von „<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong>“<br />

eingerückt, dass es Neues aus<br />

dem Betreuungsrecht zu berichten<br />

gibt.<br />

Die Feststellung, ob weiterhin<br />

eine rechtliche Betreuung notwendig<br />

und erforderlich ist, ist<br />

nach dem Gesetz nun<br />

wenigstens alle sieben Jahre vom<br />

Gericht zu prüfen. In aller Regel<br />

wurde dazu bisher das (teure)<br />

Gutachten eines vom Gericht bestellten<br />

Gutachters eingeholt.<br />

Zweitgutachten<br />

Nach dem neuen § 68 b Abs. 1<br />

kann das Gericht künftig von der<br />

Einholung eines teuren Gutachtens<br />

eines gerichtlich bestellten<br />

Sachverständigen absehen, soweit<br />

durch die Verwendung eines<br />

bestehenden ärztlichen Gutachtens<br />

des medizinischen Dienstes<br />

der Krankenversicherung nach §<br />

18 SGB XI festgestellt werden<br />

kann, inwieweit bei dem Betroffenen<br />

infolge einer psychischen<br />

Krankheit oder einer geistigen<br />

oder seelischen Behinderung die<br />

Voraussetzungen für die Bestellung<br />

eines Betreuers vorliegen.<br />

Das Gericht darf dieses Gutachten<br />

einschließlich dazu vorhandener<br />

Befunde zur Vermeidung weiterer<br />

Gutachten bei der Pflegekasse<br />

anfordern. Das Gericht<br />

kann unter gewissen Voraussetzungen<br />

auf eine Begutachtung<br />

durch einen Sachverständigen<br />

insgesamt verzichten, wenn die<br />

sonstigen Voraussetzungen für<br />

die Bestellung eines Betreuers<br />

zweifellos festgestellt werden<br />

können.<br />

In diesem „Zweitgutachten“<br />

braucht nicht zu stehen, „... bedarf<br />

eines Betreuers für die und<br />

die Angelegenheiten mit/ohne Ein-<br />

Zweites Betreuungsrechts-Änderungsgesetz<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

willigungs-Vorbehalt.“ - Das zu<br />

entscheiden ist Aufgabe des<br />

Richters und die lässt er sich<br />

auch nicht nehmen. Aber wann<br />

und wobei der „Patient“ Hilfe und<br />

Fürsorge braucht und was er gut<br />

selbst kann, das sollte daraus<br />

hervorgehen.<br />

Das wurde durch das zweite<br />

Betreuungsrechts-Änderungs-<br />

Gesetz vom 25.02.05 geregelt,<br />

das am 01.07.05 in Kraft tritt. Die<br />

wesentlichen Änderungen sind für<br />

Berufsbetreuer von Bedeutung<br />

und regeln deren Vergütungen<br />

und Auslagen-Erstattungen. Sie<br />

sind daher kaum für unsere Mitglieder,<br />

die nahezu ausschließlich<br />

ehrenamtliche Betreuer ihres<br />

geistig behinderten Angehörigen<br />

sind, von Bedeutung<br />

Keine zwangsweise Zuführung<br />

zu ambulanter Behandlung<br />

Bereits im Herbst 2004 war als<br />

Ergebnis von Beratungen zum<br />

Entwurf des 2.BtÄndG verlautbart,<br />

dass der vom Bundesrat<br />

unterbreitete Regelungsvorschlag,<br />

der die Befugnis des<br />

Betreuers zur zwangsweisen<br />

Zuführung des Betreuten zu ambulantenBehandlungsmaßnahmen<br />

begründen sollte,<br />

keine Aufnahme in das Gesetz finden<br />

würde. Dies ist zu begrüßen.<br />

Gesetzliche Vertretungsrechte<br />

gestrichen<br />

Die diskutierten Regelungsvorschläge<br />

über die Einführung von<br />

gesetzlichen Vertretungsrechten<br />

für Ehegatten sowie zwischen<br />

Eltern und volljährigen Kindern,<br />

die übrigens von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

scharf kritisiert worden waren,<br />

sind entfallen. Nach Auffassung<br />

des Rechtsausschusses führten<br />

vorgesehene Einschränkungen<br />

und weitere sonstige Sicherun-<br />

Recht<br />

gen nicht weiter, da sie die<br />

ohnehin schon komplizierte Norm<br />

unpraktikabel machten, ohne<br />

wirkliche Sicherheit zu erreichen<br />

und ohne dem Ziel der Vermeidung<br />

von Betreuungen näher zu<br />

kommen. Es sei „vorzugswürdig“,<br />

die Betroffenen auf die<br />

Möglichkeiten der Vorsorge durch<br />

Vollmachten hinzuweisen.<br />

Patientenverfügungen<br />

Schließlich war im Zusammenhang<br />

mit dieser Novelle kontrovers<br />

über die Notwendigkeit der<br />

Änderung der rechtlichen Grundlagen<br />

für Patientenverfügungen<br />

diskutiert worden. Auch hier kam<br />

es zu keinen neuen Regelungen.<br />

Gleichwohl ist zu erkennen, dass<br />

sich die dritte Novelle des<br />

Betreuungsrechts bereits ankündigt.<br />

Literatur-Hinweis<br />

Einen „Leitfaden Betreuungsrecht“<br />

für Betreuer, Angehörige,<br />

Betroffene, Ärzte und Pflegekräfte<br />

unter Berücksichtigung des<br />

2. Betreuungsrechts-Änderungsgesetzes<br />

in vierter (!) Auflage hat<br />

der Bundesanzeiger-Verlag herausgebracht.<br />

Postfach 100 534,<br />

in 50445 Köln. Wir empfehlen diesen<br />

Leitfaden wegen seiner Preises<br />

und wegen seiner klaren und<br />

übersichtlichen Gestaltung unter<br />

weitmöglicher Vermeidung von<br />

„Paragrafen-Deutsch“. Wer diese<br />

lesen möchte, findet die bedeutendsten<br />

Rechtsvorschriften<br />

an Hand der Fußnoten im Anhang,<br />

wie auch ein sehr ausführliches<br />

Stichwort-Verzeichnis.<br />

Taack - Thar, Leitfaden<br />

Betreuungsrecht, 260 Seiten 24<br />

X 16 cm, Preis 17,50 Euro, ISBN<br />

3-89817-402-6, bei Bestellung<br />

beim Verlag zuzüglich 3,00 Euro<br />

Porto und Verpackung<br />

Horst Bessel<br />

21


NP) „Wenn ich an Sie denke,<br />

muss ich immer weinen.“ Dieser<br />

Satz einer Bekannten tröstete<br />

Conny Rapp nicht, er verletzte die<br />

junge Mutter. Warum bemitleidet<br />

diese Frau sie? Weil sie ein Kind<br />

hat, „das ein Chromosom mehr<br />

hat als wir - ein Chromosom, das<br />

für vieles verantwortlich zu sein<br />

scheint - beispielsweise für die<br />

vielen Ängste , Ungewissheit und<br />

Vorurteile in unserer Gesellschaft“,<br />

wie Conny Rapp sagt.<br />

Auch sie war erst einmal geschockt<br />

von der Diagnose<br />

„Down-Syndrom“, die sie nach<br />

der Geburt ihrer Tochter erfuhr.<br />

„Für uns ist damals eine Welt<br />

zusammen gebrochen. Wir waren<br />

überzeugt, nie mehr glücklich<br />

sein zu können. Wir wussten so<br />

gut wie gar nichts über das Down-<br />

Syndrom...“ In einem alten<br />

Pschyrembel (Fachbuch), den<br />

man ihr im Krankenhaus in die<br />

Hand drückte, stand etwas von<br />

mongoloider Idiotie und einer Le-<br />

Der Ratgeber „Die Rechte<br />

behinderter Menschen und ihrer<br />

Angehörigen“ der BAGH hat sich<br />

inzwischen zum Standardwerk<br />

auf diesem Gebiet entwickelt,<br />

nicht zuletzt weil es in gut<br />

lesbarem Deutsch verfasst ist<br />

und Paragrafen nur nennt, wenn<br />

es unvermeidbar ist.<br />

Nun liegt die 32. Ausgabe mit dem<br />

Stand vom Dez. 2004 vor.<br />

Das Buch selbst ist unverkäuflich<br />

und nur gegen Vorauskasse der<br />

Kosten für den Versand, das<br />

Porto und die Verpackung in Höhe<br />

von 4,80 Euro erhältlich.<br />

Falls Sie es bestellen möchten,<br />

haben Sie drei Möglichkeiten:<br />

Außergewöhnlich....<br />

benserwartung zwischen 25 und<br />

40 Jahren. Rapp: „Was ich<br />

damals dringend gebraucht hätte,<br />

waren <strong>aktuell</strong>e, medizinische<br />

Informationen, und was ich sonst<br />

gerne gesehen hätte, waren<br />

schöne Bilder von Kindern mit<br />

Down-Syndrom, die meine alten<br />

Klischee-Bilder ersetzen mussten.“.<br />

Conny Rapp hat sie gemacht,<br />

die schönen Bilder, die für<br />

sich sprechen: von 15 Kindern mit<br />

Down-Syndrom und ihren Müttern.<br />

Diese haben zu den Bildern<br />

jeweils ein Essay geschrieben.<br />

Geschichten voller Freude, Stolz,<br />

Glück und Zuversicht, die auch<br />

Schattenseiten und schwierige<br />

Situationen nicht verhehlen, aber<br />

zeigen: Unsere Kinder sind ganz<br />

außergewöhnliche Kindern, sie<br />

bereichern unser Leben um so<br />

vieles...<br />

Herausgekommen ist ein wunderbares<br />

Buch, das hilft,<br />

Berührungsängste abzubauen,<br />

Ratgeber<br />

1. Sie überweisen diesen Betrag<br />

an die BAGH, Düsseldorf,<br />

Konto 80 30 107, Bankleitzahl<br />

370.205.00 bei der<br />

Sozialbank in Köln unter<br />

Angabe des Stichwortes<br />

„RECHTE“ und Ihrer<br />

vollständigen Anschrift (!) im<br />

Feld Verwendungszweck.<br />

2. Sie senden einen Scheck<br />

über diesen Betrag an die<br />

BAGH, Kirchfeldstr. 149 in<br />

40215 Düsseldorf. Bitte<br />

vergessen Sie Ihre eigene<br />

Anschrift nicht. Sie erleichtern<br />

den Mitarbeitern die Arbeit,<br />

wenn Sie gleich einen<br />

Adressaufkleber beilegen.<br />

3. Sie können das Bargeld in<br />

einem Brief an die Adresse<br />

Bücher<br />

das aufklärt und Mut macht. Nähere<br />

Infos über Conny Rapp gibt<br />

es im Internet unter www.connyrapp.com/aussergewöhnlich<br />

Das Buch Außergewöhnlich, Edition<br />

Jakob von Hodis, Paranus-<br />

Verlag, 128 Seiten, gebunden,<br />

15,80 Euro, ISBN3-926200-89-8.<br />

Die Aktion Mensch hat sich an der<br />

Herausgabe mit einem erheblichen<br />

Betrag beteiligt.<br />

Der Arbeitskreis Down-Syndrom<br />

e.V., in dessen Schriftenreihe „Da<br />

sein, wo alle sind!“ das Buch erschienen<br />

ist, entstand 1977 als<br />

Initiative mehrerer Eltern von Kindern<br />

mit Down-Syndrom in<br />

Bielefeld. heute hat er bundesweit<br />

mehr als 1.800 Mitglieder. Er will<br />

die Öffentlichkeit über Menschen<br />

mit Down-Syndrom informieren,<br />

Vorurteile abbauen und dazu beitragen,<br />

dass Betroffene die Hilfen<br />

bekommen, die sie benötigen.<br />

Kontakt: AK Down-Syndrom,<br />

Gadderbaumer Str. 28, 33602<br />

Bielefeld.<br />

der BAGH, Kirchfeldstr. 149 in<br />

40215 Düsseldorf. Münzen<br />

bitte auf einen Karton<br />

aufkleben! Auch hierbei<br />

vergessen Sie bitte nicht, Ihre<br />

vollständige Anschrift anzugeben.<br />

BAGH, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

„Hilfe für Behinderte“,<br />

Kirchfeldstr. 149,<br />

40215 Düsseldorf.<br />

Tel. 0211 - 31 00 60<br />

Sich bewegen<br />

bewegt etwas!<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

22 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Broschüren im Format DIN A 5 :<br />

- Steuertipps für alle Steuerzahler,<br />

56 Seiten<br />

- Steuertipps für Menschen<br />

mit Behinderung und für Menschen<br />

im Ruhestand 24 Seiten<br />

- Steuertipps zur Erbschaftsund<br />

Schenkungssteuer 32 Seiten<br />

- Steuertipps für Denkmaleigentümer<br />

40 Seiten<br />

und andere mehr gibt es bei<br />

CALL-NRW, Tel. 01 803 100 110<br />

(montags bis freitags von 8,00<br />

bis 18,00 Uhr, 0,09 Euro im Festnetz<br />

der Telekom)<br />

Auf Vorläufigkeitsvermerk achten!<br />

Mit dem BMF-Schreiben vom<br />

19.07.2004 hat das Bundesfinanzministerium<br />

beschlossen,<br />

die Einkommenssteuer, soweit<br />

sie die Behinderten-Pauschbeträge<br />

betrifft, ab sofort nur noch<br />

vorläufig festzusetzen.<br />

Beim Bundesverfassungsgericht<br />

ist seit dem 03.08.03 ein Verfahren<br />

anhängig, in dem die Antragsteller<br />

die Höhe der derzeitigen<br />

Behinderten-Pauschbeträge als<br />

Am 1. August 2004 wurde unsere<br />

neue Wohnstätte in Brüggen,<br />

Leonhard-Jansen-Straße 11, eröffnet.<br />

Unseren ersten Geburtstag<br />

möchten wir, Bewohner und Mitarbeiter,<br />

gerne am Samstag, dem<br />

13. August 2005, in der Zeit von<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Infos für Steuerzahler<br />

Dort können Sie auch die kostenlose<br />

CD-ROM mit der elektronischen<br />

Steuererklärung ELSTER<br />

bekommen. Teilweise finden Sie<br />

die Schriften auch im Eingangsbereich<br />

Ihres Finanzamtes, auf<br />

jeden Fall eine kleine Broschüre<br />

mit einer Auflistung aller verfügbaren<br />

Titel.<br />

Im Internet finden Sie die<br />

Broschürenstelle, die elektronischen<br />

Formulare und die Live-<br />

Chat-Hotline call-nrw.de. Sie können<br />

auch bei der Experten-Hotline<br />

jeden Freitag von 9,00 Uhr bis<br />

14,00 Uhr unter 01 803 100 210<br />

Steuern<br />

(Preis 0,09 Euro pro Minute) anrufen<br />

und um Beantwortung Ihrer<br />

speziellen Fragen bitten.<br />

Call-NRW ist als Bürger- und<br />

Service-Center der Landesregierung<br />

grundsätzlich für alle<br />

Bürgerfragen zuständig. Vom Kindergeld<br />

über allgemeine Steuerfragen<br />

bis hin zu Orientierungshillfen<br />

bei Behördengängen - vielen<br />

Menschen kann hier schnell<br />

und direkt geholfen werden. (Das<br />

behaupten die!)<br />

Horst Bessel<br />

Höhe des Pauschal-Beträge für Behinderte<br />

nicht verfassungsgemäß reklamiert<br />

haben (AZ: 2 BvR 1059/03).<br />

Diese Beträge sind seit 28 Jahren<br />

nicht mehr den tatsächlichen<br />

wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

angepasst. Sie unterstellen, dass<br />

die Aufendungen, die jemand heute<br />

aufgrund seiner Behinderung<br />

aufbringen muss, denen des Jahres<br />

1975 entsprechen..<br />

WICHTIG: Steuerpflichtige sollten<br />

darauf achten, dass der Vorläufigkeitsvermerk<br />

auch tatsächlich<br />

auf dem Einkommens-<br />

steuerbescheid enthalten ist. Der<br />

Steuerbescheid kann derzeit<br />

maximal fünf maschinelle Vorläufigkeitsvermerke<br />

enthalten,<br />

wobei einer die Höhe der Behinderten-Pauschbeträge<br />

betrifft.<br />

Fehlt der Vermerk auf dem Steuerbescheid,<br />

sollten Betroffene<br />

Einspruch gegen den Steuerbescheid<br />

einlegen und das Ruhen<br />

des Verfahrens beantragen oder<br />

um Aufnahme in den Vorläufigkeitskatalog<br />

bitten.<br />

Horst Bessel<br />

Einladung zum Sommerfest in Brüggen<br />

11 – 18 Uhr, feiern.<br />

Hierzu laden wir neben Eltern,<br />

Angehörigen, Nachbarn und<br />

Vereinsmitglieder, alle herzlich<br />

ein, die Lust haben einen gemütlichen<br />

Nachmittag mit uns zu verbringen.<br />

Wir haben uns bemüht, ein bun-<br />

tes, unterhaltsames Programm<br />

zusammenzustellen und würden<br />

uns freuen, Sie an diesem Tag in<br />

unserem Haus begrüßen zu dürfen.<br />

Bitte, merken Sie sich diesen Termin<br />

bereits jetzt vor.<br />

Petra Alshut, Wohnstättenleiterin<br />

23


Aus dem Wohnverbund<br />

Wie war es denn so am Anfang.......?<br />

Die Damen der Hauswirtschaft<br />

blicken auf ihren Beginn in “Haus<br />

Drabben am Zanger“ zurück.<br />

Frau Kern: Nicht nur die Bewohner,<br />

auch wir mussten uns die<br />

ersten Tage „zusammenraufen“.<br />

Jeder hatte seinen eigenen Arbeitstakt.<br />

Hinzu kam, dass wir<br />

keine Erfahrung mit Menschen<br />

mit geistigerBehinderung hatten.<br />

Es war eine spannende Zeit.<br />

Schön ist, dass wir schnell mit<br />

allen Bewohnern gut klar gekommen<br />

sind.<br />

Fr. Wesche: Am Anfang fing für<br />

uns die Arbeit mit der Grund-<br />

reinigung des Hauses an. Danach<br />

sind die Bewohner nach und<br />

nach eingezogen. Alle Tage sind<br />

ein neues Grüppchen von Bewohnern<br />

hinzugekommen. Man merkte,<br />

dass die Trennung den Eltern<br />

und auch den Bewohnern schwer<br />

fiel. Es flossen Tränen und auch<br />

mir ging das sehr zu Herzen. Es<br />

war eine recht turbulente Zeit.<br />

Anfangs standen jeden Tag Taschen,<br />

Koffer und Einrichtungsgegenstände<br />

auf den Fluren.<br />

Traurig war, wenn Bewohner gestorben<br />

sind. Das ist uns immer<br />

schwergefallen.<br />

Fr. Genneper: Ich habe einen<br />

Monat, bevor die Bewohner eingezogen<br />

sind, in “Haus Drabben<br />

am Zanger“ schon gearbeitet.<br />

Dabei ging es in erster Linie um<br />

20 Jahre Haus Drabben am Zanger<br />

den Aufbau und die Einrichtung<br />

der Küche. Eine kleine Erinnerung<br />

an die Zeit: Es sollte als kleines<br />

Dankeschön ein Kuchen für die<br />

Monteure gebacken werden. Es<br />

gab aber noch nicht alle<br />

Haushaltsgeräte, so dass ganz<br />

nach alter Tradition der Teig mit<br />

der Hand gerührt werden musste.<br />

Der Kuchen hat allen lecker<br />

geschmeckt! Auch ich hatte nur<br />

Am 01. Dezember 1987 kam ich<br />

als Zivildienstleistender nach<br />

„Haus Drabben am Zanger“ in<br />

Kempen/St. Hubert.<br />

Diese zwanzig Monate waren<br />

eine so prägende Zeit für mich,<br />

dass ich mich einige Zeit später<br />

dazu entschied, eine Ausbildung<br />

im sozialen Bereich machen.<br />

Während dieser Zeit arbeitete ich<br />

als Nachtwache in „Haus<br />

Drabben am Zanger“, so dass<br />

ich schon viel von den Belangen<br />

der Menschen, die dort leben,<br />

mitbekam. Besonders gefiel mir<br />

der „familiäre Zusammenhalt“ auf<br />

den Gruppen.<br />

In der Einrichtung war zu der damaligen<br />

Zeit noch die Verwaltung<br />

mit untergebracht. Was klein begann,<br />

ist heute zu einem großen<br />

Unternehmen gewachsen.<br />

bedingt Erfahrungen mit Menschen<br />

mit geistiger Behinderung.<br />

Aber die Offenheit auf beiden Seiten<br />

hat Unsicherheiten erst gar<br />

nicht aufkommen lassen. Am Anfang<br />

haben wir auch schon mal<br />

Bewohner beim essen geholfen.<br />

In den zwanzig Jahren hat es für<br />

mich immer ein gutes Arbeitsklima<br />

gegeben.<br />

Die Veränderung der Bewohner<br />

gestalten unseren Arbeitsbereich<br />

immer wieder neu. Da sind Menschen<br />

die gefördert werden müssen,<br />

die voller Elan sind und Menschen<br />

die ihren Rentenalltag genießen<br />

wollen. Auf die Frage an<br />

einen Rentner, wie er sich den<br />

Alltag als Rentner vorstellen würde,<br />

antwortete er: “Draußen auf<br />

der Terrasse sitzen, Kaffee trinken,<br />

Kuchen essen und Rasen<br />

mähen“. Wichtig ist immer, dass<br />

das Wohl der Bewohner für uns<br />

im Vordergrund steht<br />

Ich erinnere mich gerne an die<br />

ersten Jahre bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

und freue mich, die Bewohner<br />

auch zukünftig ein Stück ihres<br />

Weges zu begleiten.<br />

Axel Pötters<br />

24 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Interview mit Doris Wehlan<br />

und Silke Leymann<br />

? Wie war dein ersten Tag hier in<br />

Haus Drabben am Zanger?<br />

Doris: Für mich war es fremd, ich<br />

musste mich an alles erst mal<br />

gewöhnen, weil alles sehr neu<br />

war. Ich musste auch alle Bewohner<br />

kennen lernen und Freunde<br />

finden.<br />

Silke: Es war sehr ungewohnt von<br />

meinen Eltern hierher zu ziehen.<br />

Zuhause habe ich mit meinen Eltern<br />

zusammen gewohnt, aber<br />

hier wohnen alle auf einer Gruppe<br />

zusammen.<br />

? Auf welcher Gruppe hast du<br />

gewohnt?<br />

Doris: Ich habe vorher auf Gruppe<br />

V gewohnt, in dem Zimmer<br />

von Peter Lehnen.<br />

Silke: Ich habe zuerst auf Gruppe<br />

II gewohnt. Bin dann mit<br />

Brigitte Fensterseifer ins Appartement<br />

gezogen. Brigitte ist dann<br />

in eine Außenwohngruppe gezogen.<br />

Dann ist Doris mit ins Appartement<br />

gezogen. Ich und Doris ins<br />

Zimmer von Eva. Udo Küppers<br />

zog runter, sodass ich und Doris<br />

Interview mit Eberhard Beyer<br />

?Erinnerst du dich noch an deinen<br />

ersten Tag?<br />

· Ja, eingezogen bin ich am<br />

25.08.1985. Mit Mutter und<br />

Schwester bin ich mit der Taxe<br />

hierher gefahren. Ulrike Lux-<br />

Pauly hat mich empfangen. Ich<br />

bekam das Eckzimmer, wo jetzt<br />

Gisela Doemges wohnt und<br />

vorher Hans-Peter drin war. Die<br />

anderen Betreuerinnen heißen<br />

Anette Scheler und Dorothee<br />

Wasseige.<br />

?Hast du dich gut eingelebt?<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

20 Jahre Haus Drabben am Zanger<br />

ins Zimmer von Udo gezogen<br />

sind, da Eva wieder in ihr Zimmer<br />

gezogen ist. Das hört sich nach<br />

einem Durcheinander an. Doch<br />

seitdem wohne ich auf Gruppe IV<br />

mit Doris in einem Zimmer.<br />

? Welche Betreuer haben auf<br />

Deiner Gruppe gearbeitet?<br />

Doris: Kann mich leider nicht<br />

mehr daran erinnern.<br />

Silke: Leider kann ich mich nicht<br />

erinnern welche Betreuer auf<br />

meiner Gruppe gearbeitet haben.<br />

? Was war dein erstes Essen auf<br />

der Gruppe?<br />

Doris: Mein erstes Essen war das<br />

Mittagessen. Wir hatten gekochte<br />

Kartoffeln mit einer Soße und<br />

Fleisch. Es war sehr lecker.<br />

Silke: Ich wurde Nachmittags von<br />

meinen Eltern gebracht. Da habe<br />

ich mit der Gruppe zusammen<br />

Kaffee getrunken. Jeder Bewohner<br />

stellte sich dabei vor.<br />

? Wohin ging dein erster Urlaub?<br />

Doris: Mein erster Urlaub war in<br />

Luxemburg. Es waren zwei Betreuer<br />

dabei und noch andere<br />

Bewohner. Wir hatten uns dann<br />

· Anfangs nicht, ich war ja<br />

Einzelkind, immer allein. Auf<br />

einmal waren da noch zehn andere,<br />

das war schwer. Meine Mutter<br />

kam jeden Freitag und brachte<br />

mir Zeitungen, dann gingen wir<br />

in den „Drei Linden“ essen und<br />

meine Mutter fuhr mit dem Taxi<br />

zurück. Jeden Samstag bin ich<br />

mit der Altenhilfe Kempen zur<br />

Mutter gefahren und Sonntag mit<br />

Geisters gegen 19.30 Uhr zurück<br />

gefahren. Die Rückzugsmöglichkeiten<br />

in meinem Zimmer ha-<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

auch Suppen aus Dosen warm<br />

gemacht und gegessen. Geschlafen<br />

haben wir in Zelten und<br />

wir waren auch Kanu fahren.<br />

Silke: Ich war Zelten in Luxemburg<br />

mit Reinhold Heik und Thomas.<br />

Die Bewohner, die dabei waren<br />

und an die ich mich noch erinnern<br />

kann, sind: Günter Geister, Doris<br />

Wehlan, Rose und Günter Sommer.<br />

Wir haben in Zelten gewohnt,<br />

die wie Iglus aussahen. Beim<br />

Abendessen haben wir dann<br />

Dosensuppen warm gemacht<br />

und an einem großen Tisch zusammen<br />

gegessen. Wir sind<br />

auch mal Kanu gefahren, es war<br />

richtig gutes Wetter, doch dann<br />

hat es angefangen zu regnen. Wir<br />

sind alle pitsche nass geworden.<br />

Reinhold musste dann den Bus<br />

holen und uns zum Zeltplatz bringen,<br />

weil wir so durchnässt waren.<br />

Doch es hat Spass gemacht.<br />

? Wie findest Du es jetzt hier?<br />

Doris: Ich finde es schön, hier zu<br />

wohnen, die so sind wie ich.<br />

Silke: Ich finde es hier besser, da<br />

es hier mehr Bewohner gibt, mit<br />

denen man sich unterhalten und<br />

treffen kann.<br />

ben mir geholfen bei der Eingewöhnung.<br />

?Erinnerst du dich an die erste<br />

Ferienfreizeit?<br />

· Ja, da ging es nach Lemmer in<br />

Holland mit Volker Fritz. Wir<br />

machten eine Bootsfahrt auf dem<br />

Ijsselmeer. Helmut Stocks hat Regenwürmer<br />

ausgegraben und Fische<br />

geangelt. Helmut Peukert ist<br />

abgehauen. Er wurde lange gesucht<br />

und dann wieder gefunden.<br />

?Was weißt du vom Gruppenalltag<br />

damals?<br />

25


Aus dem Wohnverbund<br />

· Weil mein Zimmer klein<br />

war, habe ich es getauscht mit<br />

Hans-Peter. Das war gut. Aber die<br />

Schiebetüren von dem Kleiderschrank<br />

klemmten immer, die<br />

wurden dann durch andere Türen<br />

ersetzt. Wunderbar war der erste<br />

Fernseher und Computer. Später<br />

noch die Stereoanlage und das<br />

Sichtgerät. Ich habe guten Kontakt<br />

mit meiner Schwester.<br />

?Hast du bei dir eine Veränderung<br />

1991<br />

Der Anfang war im Januar<br />

Da war auch schon die Sarah da<br />

Zusammen zogen sie in die neue<br />

Wohnung ein<br />

Vorher war es die Scheune fürs<br />

Schwein<br />

Die Wohnung die es gab war groß<br />

und fein<br />

Zu dritt zogen sie ins neue Leben<br />

ein.<br />

1995<br />

Sarah entwickelte sich und<br />

wuchs stetig heran<br />

Sie wechselte den Kindergarten,<br />

dann und wann<br />

Elke arbeitete nur halbe Tage<br />

Und kümmerte sich um Sarah:<br />

„Welche Plage!“<br />

Heinz brachte den Hauptgewinn<br />

nach Haus<br />

Aber die Frauen legten es fleißig<br />

aus.<br />

im Laufe der Jahre festgestellt?<br />

· Ja, ich bin kräftiger, geschickter,<br />

ruhiger und selbstbewusster<br />

geworden.<br />

?Fällt dir noch was ein?<br />

· Das Essen ist wie im 5-Sterne-<br />

Hotel. Von 18.30 – 19.30 Uhr mache<br />

ich meine Entspannungsübungen.<br />

Seit 2000 bin ich Rentner<br />

und gehe in die Tabe. Das ist<br />

das Beste, was mir passieren<br />

konnte, ich habe ein angenehmes<br />

Escheln und seine Geschichte<br />

1998<br />

Mutter sein ist gar nicht so<br />

schlecht<br />

Doch eine neue Freundin war ihr<br />

ganz recht<br />

So kam ein neues Doppelpack<br />

Elke half beim Einzug: Rapp,<br />

Zapp<br />

Roswitha und Nora, da war was<br />

los<br />

Ein neuer Mitarbeiter kam, das<br />

war famos.<br />

2001<br />

Heike und Michael, ein Paar auf<br />

Eheverdacht<br />

Lebten auch in Escheln: Leider<br />

verkracht!!!“<br />

Familie Feldbusch wollte größer<br />

wohnen<br />

Der Umzug innerhalb Escheln‘s,<br />

würde sich lohnen<br />

Yvonne half fleißig beim Rein und<br />

Raus<br />

So stellte sie ihren Fuß ins Haus.<br />

Leben. 1995 starb meine Mutter<br />

an Thrombose. Ich fuhr mit<br />

Marion Heim nach Zwickau und<br />

trug sie zu Grabe. Jetzt hole ich<br />

jeden Freitag mit einem Bewohner<br />

meine Zeitungen und hole mir<br />

bei Aldi einen Energie-Joghurt-<br />

Drink. Jeden Montag werde ich<br />

entweder zum Gedächtnistraining<br />

oder zur Sitzgymnastik<br />

zum Rudolph-Haus gebracht.<br />

Das macht mir großen Spaß.<br />

26 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

2005<br />

Nicht alles ist geblieben, wie es<br />

damals war<br />

Der AB und PB war als Überraschung<br />

da<br />

Inzwischen ist Sarah schon konfirmiert<br />

Roswitha, Nora und Elke sind voll<br />

integriert<br />

Wir wissen nicht was die Zukunft<br />

uns bringt<br />

Die Zeit ist geflogen mit Mutter<br />

und Kind.<br />

Wir hoffen noch lange in Escheln<br />

zu sein<br />

In unserem „Paradies“, klein und<br />

fein!<br />

17-05-2005<br />

Elke Fongern<br />

Roswitha Feldbusch<br />

Sarah Fongern<br />

Nora Feldbusch<br />

Elisabeth Müllers-Heymer<br />

Yvonne Röhrhoff<br />

Bürgerrechte sind<br />

Teilnahmerechte !<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe


Geht es Ihnen auch so?<br />

Manchmal bin ich nicht ganz<br />

zufrieden mit einer Dienstleistung,<br />

einem Angebot, weiß<br />

aber nicht, wem ich das sagen<br />

soll oder bin mir nicht ganz sicher,<br />

wie meine „Beschwerde“ aufgefasst<br />

wird.<br />

Im Wohnverbund und in den<br />

Offenen Hilfen unserer <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ist es jetzt ganz einfach<br />

geworden.<br />

In Sinne eines lebendigen<br />

Qualitätsmanagements betrachten<br />

wir eine Beschwerde als eine<br />

Möglichkeit der Überprüfung<br />

unseres Dienstleistungsangebots.<br />

Aus diesem Grund sind wir<br />

sehr daran interessiert, dass<br />

Beschwerden auch bearbeitet<br />

und ausgewertet werden, um auf<br />

Dauer einen Nutzen für die<br />

Qualität unseres Angebotes<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Umgang mit einer Beschwerde<br />

daraus zu ziehen.<br />

Jede Beschwerde, die ein Nutzer<br />

unseres Angebots, ein Bewohner,<br />

Angehöriger oder rechtlichen<br />

Betreuer an uns richtet, wird<br />

aufgenommen und in einem<br />

festgelegten Verfahren bearbeitet.<br />

Um ein wenig Ordnung in das<br />

System zu bringen, haben wir ein<br />

Formular entwickelt, welches der<br />

Mitarbeiter ausfüllt und immer an<br />

die Hausleitung weiterreicht.<br />

Auch der Heimbeirat und der<br />

Elternbeirat können das System<br />

sehr schön nutzen, um Beschwerden<br />

oder Anregungen, die<br />

an sie heran getragen werden,<br />

weiter zu leiten.<br />

Jeder Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> nimmt eine Beschwerde<br />

oder Anregung an, er bearbeitet<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

sie entweder sofort oder, wenn er<br />

das nicht kann, leitet er sie weiter.<br />

Damit soll die Beschwerde oder<br />

Anregung aber nicht weg sein,<br />

„aus den Augen aus dem Sinn“.<br />

Sie ist immer der Hausleitung zu<br />

melden. Diese sorgt dafür, dass<br />

sie bearbeitet wird.<br />

Es kann sein, dass die Beschwerde<br />

oder Anregung nur<br />

durch die Geschäftsleitung bearbeitet<br />

werden kann. Dann übernimmt<br />

diese die Verantwortung.<br />

Der Beschwerdeführer erhält<br />

spätestens nach 5 Tagen einen<br />

Bescheid.<br />

Die Hausleitung wertet die<br />

eingegangenen Beschwerden<br />

und Anregungen einmal im Jahr<br />

mit der Geschäftsführung aus.<br />

Marianne Philipzig<br />

Tagesstrukturierende Maßnahme LT 24: Was ist denn das ?<br />

Eva Rittershaus, eine Teilnehmerin,<br />

weiß die Antwort: LT 24 ist<br />

für Leute, die nicht im HPZ sind.<br />

Die arbeiten hier. Ich häkle gerne<br />

! Ihre Freundin Christina Martin,<br />

die sie dort kennen gelernt hat,<br />

gefallen besonders gut die Holzarbeiten,<br />

das Kochen, mit dem<br />

dazugehörigen Einkauf und Spaziergänge.<br />

Auch Cordula Steeg kommt gerne<br />

ins LT 24 und findet es gut, dass<br />

sie auch nein sagen kann. Klaus<br />

Schäfer und Thomas Knolle aus<br />

„Haus Drabben am Zanger“ sind<br />

sehr zufrieden und gehen gerne.<br />

Jasmin Brosch, Christoph<br />

Gierschmann und Daniel<br />

Rohbeck nutzen die Zeit zur Vorbereitung<br />

und zum Training, um<br />

bald wieder im HPZ arbeiten zu<br />

können.<br />

Allen, auch den Betreuern, macht<br />

es Freude, im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus<br />

gemeinsam neue Fähigkeiten<br />

und Interessen zu entdecken.<br />

Eva Linnarz-Peters, Doreen<br />

Knick, Uwe Thonneik<br />

27


Aus dem Wohnverbund<br />

Die Mehrzahl der von uns Betreuten<br />

besucht tagsüber eine Werkstatt<br />

für behinderte Menschen.<br />

Leider zeigte sich in den Jahren<br />

seit 1977, der Eröffnung unserer<br />

ersten Wohnstätte, dass manche<br />

Bewohner vorübergehend oder<br />

auf Dauer aufgrund von psychischer<br />

Erkrankung und / oder<br />

Verhaltensproblemen, nicht in der<br />

Lage waren, die Werkstatt zu besuchen.<br />

Zum Teil sind sie in der Lage, ihre<br />

Not sprachlich auszudrücken und<br />

verweigern den Werkstattbesuch.<br />

Andere „trödeln“ morgens,<br />

schaffen es nicht den Bus<br />

zu bekommen, klagen über<br />

Bauchschmerzen und anderes<br />

Unwohlsein. Wieder andere<br />

schlagen Mitarbeiter der Werkstatt<br />

oder nachmittags den Taxifahrer.<br />

Auch die Mitarbeiter der Werkstatt<br />

beschreiben einige Bewohner als<br />

nicht arbeitsfähig oder –willig, da<br />

sie sich nicht in den Arbeitsrhythmus<br />

einpassen können oder<br />

wollen. Einige der Menschen ziehen<br />

sie sich häufig in den Ruheraum<br />

zurück, lenken ab, streiten<br />

mit den Kollegen oder verweigern<br />

die Arbeit. Auch aggressive Handlungen<br />

wie: Werfen von Gegenständen<br />

und Schlagen der Mitarbeiter<br />

sind Zeichen dafür, dass einige<br />

Bewohner unseres Wohnverbundes,<br />

warum auch immer,<br />

nicht in der Lage sind eine Werkstatt<br />

für behinderte Menschen zu<br />

besuchen.<br />

Für derzeit acht Bewohner bieten<br />

wir im Rahmen eines Projektes<br />

seit Ende 2004 in unserem „<strong>Lebenshilfe</strong>-Haus“Tagesstrukturierende<br />

Maßnahme für Menschen<br />

mit psychosozialen Auffälligkeiten<br />

an.<br />

Für die Maßnahme wird vom Träger<br />

aus einem Zuschuss der „Stiftung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>“ insgesamt eine<br />

Tagesstrukturierende Maßnahme<br />

Planstelle zur Verfügung gestellt.<br />

Diese wird aufgeteilt in vier Mitarbeiter<br />

mit jeweils 0,25 Prozent<br />

Stellenanteil, den sie neben ihrer<br />

Beschäftigung im Wohnverbund<br />

leisten. Begleitet wird die Maßnahme<br />

von einem Psychologen<br />

Das Angebot findet zunächst an<br />

drei Werktagen in der Zeit von<br />

10:00 Uhr bis 12:00 Uhr statt.<br />

Danach nehmen die Teilnehmer<br />

an der Mittagsverpflegung der<br />

Nachbarwohnstätte teil.<br />

An den anderen Tagen und im<br />

Anschluss an die Maßnahme,<br />

werden die Bewohner des Wohnverbundes<br />

in ihren jeweiligen<br />

Wohnstätten betreut.<br />

Das Beschäftigungsangebot findet<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus statt.<br />

Wir gehen davon aus, dass die<br />

Maßnahme auf Dauer über den<br />

Landschaftsverband Rheinland finanziert<br />

wird.<br />

In diesem Tagesangebot haben<br />

die Gefühle Vorrang oder die Probleme<br />

des Einzelnen. Ausdrücklich<br />

erhalten die Teilnehmer im<br />

Schonraum der Gruppe zunächst<br />

die Möglichkeit ihre Wertigkeit als<br />

Person erfahren dürfen. Sie werden<br />

darin unterstützt über Kommunikation<br />

in Beziehung zu treten.<br />

Die Teilnehmer lernen ihre<br />

Bedürfnisse zu formulieren. Im<br />

Weiteren besteht das Angebot,<br />

dass jeder bei einer sinnvollen<br />

Beschäftigung erfährt wie man in<br />

einer Gemeinschaft arbeitet, Leistung<br />

erbringt. Die Gruppe erfährt<br />

keinen Leistungsdruck, es muss<br />

nichts produziert werden. Diejenigen,<br />

die in absehbarer Zeit<br />

wieder in die WfbM gehen möchten,<br />

erhalten die Möglichkeit, dort<br />

geforderte Fähigkeiten zu erlernen.<br />

In Begleitungsgesprächen wird<br />

mit jedem Einzelnen seine persönliche<br />

Zielsetzung erarbeitet.<br />

Folgende Angebote sind auf<br />

Wunsch der Teilnehmer zustande<br />

gekommen: Kochgruppe, Malen,<br />

Basteln,Tonarbeit, Holzarbeit,<br />

sowie Arbeiten am Computer.<br />

Diese Beschäftigmöglichkeiten<br />

werden wöchentlich in verschiedenen<br />

Gruppengrößen angeboten.<br />

Die Angebote werden abgerundet<br />

durch Spaziergänge,<br />

Gesprächsrunden sowie Auflockerungsübungen,Eintspannungsübungen,Wahrnehmungsübungen<br />

verschiedenster<br />

Art.<br />

Bei der Umsetzung der Angebote<br />

wird der Stimmungslage der<br />

Teilnehmer Rechnung getragen.<br />

Sie haben die Möglichkeit den<br />

Rhytmus ihrer Tätigkeit selbst zu<br />

bestimmen. Es ist alles eher Prozess<br />

denn Ergebnis orientiert.<br />

Damit dabei das persönliche Ziel<br />

jeder Einzelne nicht aus den Augen<br />

verliert, hat jeder Teilnehmer<br />

einen Arbeitsbegleiter der ihn<br />

darin unterstützt die persönlichen<br />

Ziele hinsichtlich persönlicher<br />

Arbeitsgestaltung zu erreichen.<br />

Der gesamte Prozess wird von<br />

einem Prozessbegleiter begleitet.<br />

Der Teilnehmer führt mit dem<br />

Arbeitsbegleiter und mit dem<br />

Prozessbegleiter jeweils in einem<br />

3-wöchigen Rhythmus Einzelgespräche<br />

durch, um eine<br />

individulle Angebotsstruktur zu<br />

gewährleisten und dem Teilnehmer<br />

die Sicherheit zu geben sein<br />

persöniches Zeil zu erreichen.<br />

Ausdrückliches Ziel der Maßnahme<br />

ist es, mit den Menschen zu<br />

erreichen, dass sie in der Lage<br />

sind oder wieder in der Lage sind,<br />

eine Werkstatt für behinderte<br />

Menschen zu besuchen. Damit<br />

einher geht die Annahme, dass<br />

die Teilnahme an der Maßnahme<br />

nur vorübergehend ist.<br />

Tönisvorst, 21. April 2005<br />

Marianne Philipzig<br />

28 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Sollten sie diese in der nächsten<br />

Zeit in unserem Hause antreffen,<br />

so hat dieses seinen guten<br />

Grund. Endlich ist es so weit!<br />

Lange Zeit haben wir uns in Geduld<br />

geübt und unsere Wünsche<br />

nach etwas mehr Raumangebot<br />

für Tagesbetreuung, Freizeit und<br />

auch für den hauswirtschaftlichen<br />

Bereich zurückgestellt. Nun ist es<br />

soweit, dass unsere „Träume“<br />

Wirklichkeit werden sollen. Unsere<br />

Ideen und Vorstellungen haben<br />

wir, d.h. die Bewohner und Mitarbeiter<br />

zusammengetragen und<br />

an die Architektin Angelika Feller<br />

weitergegeben. Diese hat für uns<br />

gezeichnet und zu Papier gebracht<br />

wie unser Keller bzw. unsere<br />

„Küche“ für die Hauswirtschaft<br />

aussehen könnte. Über<br />

den Keller und die „Profi – Küche“<br />

im Erdgeschoss hinaus, sind<br />

auch nach über zehn Jahren die<br />

beiden Küchen im 1. OG und im<br />

DG sanierungs- bzw. renovierungsbedürftig.<br />

Hier sollen<br />

ebenfalls jeweils eine neue Küche<br />

und eine den Gruppen angemessenere<br />

Aufteilung und Nutzung<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Die Küche für die Hauswirtschaft<br />

im Erdgeschoss wird um den<br />

kleinen Raum, in dem bisher das<br />

Büro der Gruppe 2 war, erweitert.<br />

Dieses ermöglicht zum einen einige<br />

Wünsche der Hauswirtschaft<br />

z.B. nach einer großen<br />

Kippbratpfanne oder einer<br />

Industriespülmaschine zu erfüllen,<br />

aber auch die Umsetzung von<br />

gesetzlichen Hygienevorschriften<br />

zu berücksichtigen. Insgesamt<br />

sollen damit die Hauswirtschaftskräfte<br />

entlastet werden, da fast<br />

täglich für ca. 50 Personen gekocht<br />

werden muss und nicht<br />

selten mehrere unterschiedliche<br />

Diäten ebenfalls berücksichtigt<br />

werden müssen. Ganz neu wird<br />

sein, dass im Rahmen dieser<br />

Küchengestaltung die Gruppen 1<br />

und 2 eigene Küchen im Wohn-<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Handwerker in Haus Anrode<br />

raum der Gruppe zur<br />

individuelleren Nutzung bekommen<br />

werden. Besonders die Bewohner<br />

von der Gruppe 2 fiebern<br />

den neuen „Möglichkeiten“ schon<br />

entgegen und können nur<br />

schlecht die Zeit abwarten. Da<br />

war es jetzt zumindest ein kleiner<br />

Trost, dass ein neues Büro<br />

für die Mitarbeiter bereits renoviert<br />

und auch schon bezogen worden<br />

ist.<br />

Insgesamt erhoffen wir uns von<br />

der räumlichen Umgestaltung im<br />

Erdgeschoss, dass besonders in<br />

der Gruppe 2 etwas mehr Ruhe<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

einkehrt und der Publikumsverkehr<br />

deutlich eingeschränkt<br />

werden kann. Auch Lieferanten<br />

können zukünftig direkt im<br />

Küchenbereich anrufen oder dort<br />

klingeln, ohne die Gruppe zu stören.<br />

Im Kellerbereich findet der umfassendere<br />

Teil der Ausbauarbeit<br />

statt:<br />

Für die Hauswirtschaft soll hier<br />

noch zusätzlich eine begehbare<br />

Kühlzelle eingebaut werden, damit<br />

zukünftig Tiefkühlkost vorteilhafter<br />

gelagert werden kann als<br />

bisher in den vorhandenen, ei-<br />

29


Aus dem Wohnverbund<br />

gentlich zu kleinen Tiefkühlschränken,<br />

die sich ebenfalls<br />

im Kellerbereich befinden. Der<br />

Raum für das Lebensmitteltrockenlager<br />

wird getauscht, damit<br />

die Räume der Hauswirtschaft<br />

nebeneinander liegen und<br />

lange Wege entfallen.<br />

Der weitaus größere Teil des Kellers<br />

soll dem Allgemeinwohl zur<br />

Nutzung dienen.<br />

Da mittlerweile etwa 30 Bewohner<br />

in unterschiedlicher Weise ein<br />

Angebot der Tagesbetreuung erhalten,<br />

ist es unbedingt erforderlich,<br />

das Raumangebot über den<br />

bisher einzigen vorhandenen<br />

Raum hinaus zu erweitern. Wir<br />

haben vier Mitarbeiter mit vielfältigen<br />

kreativen Schwerpunkten in<br />

ihrer Arbeit in diesem Bereich<br />

beschäftigt. Auf Dauer macht es<br />

Sinn auch einmal ungestört mit<br />

einzelnen Bewohnern oder mit<br />

einer kleinen Gruppe parallel in<br />

verschiedenen Räumlichkeiten zu<br />

unterschiedlichen Themen arbeiten<br />

zu können. Ein kleiner Bereich<br />

dieses zweiten Raumes soll mit<br />

Snoezel- Elementen ausgestattet<br />

werden, um auch Bewohnern mit<br />

schwereren Behinderungen eine<br />

angenehme Erfahrung zu ermöglichen<br />

bzw. allen eine Möglichkeit<br />

der Entspannung zu bieten.<br />

Ein weiterer Raum soll zunächst<br />

keiner festgelegten Bestimmung<br />

zugeführt werden. Unser<br />

Wunsch ist es diesen für<br />

Bewegungsspiele oder Turn- und<br />

Gymnastikübungen zu nutzen.<br />

Da wir auch gerne jede Gelegenheit<br />

zum Feiern wahrnehmen,<br />

möchten wir diesen ebenfalls<br />

gerne als Disco oder für andere<br />

Tanzvergnügen und Parties nutzen.<br />

Was natürlich auch nicht fehlen<br />

darf ist ein Besprechungsraum<br />

für Mitarbeiter. Es können dann<br />

auch Teamgespräche, Elternabende,<br />

Fortbildungen oder auch<br />

Gespräche in ungestörter Atmosphäre<br />

stattfinden.<br />

Nicht zu vergessen sind Abstellräume,<br />

die den Gruppen zugeordnet<br />

sind, die auch weiterhin<br />

erhalten werden. Zusätzlich<br />

muss noch Arbeitsmaterial wie<br />

Putzmittelwagen, Hygieneartikel<br />

und Pflegemittel untergebracht<br />

werden.<br />

Ganz wichtig ist auch ein Werkzeug-<br />

und Ersatzteillager für den<br />

Hausmeister, ebenso wie eine<br />

kleine Werkstatt, in der<br />

Reparaturarbeiten durchgeführt<br />

werden können.<br />

Insgesamt soll die Möglichkeit von<br />

weiteren Räumen im Kellerbereich<br />

den Wohnbereich entlasten.<br />

Alleine zu Anlässen von Öffentlichkeitsarbeit<br />

wie dem alljährlichen<br />

Osterbasar ist es dann<br />

nicht mehr nötig, dass eine Gruppe<br />

ihren Wohnraum über einen<br />

ganzen Tag zur Verfügung stellen<br />

muss.<br />

Nun kann sich sicher jeder vorstellen,<br />

dass hier bei uns in Anrath<br />

in der nächsten Zeit mächtig viel<br />

Staub aufgewirbelt wird und<br />

sicherlich auch einiges etwas<br />

durcheinander gerät. Wir hoffen<br />

aber, dass es im Rahmen des<br />

erträglichen bleibt.<br />

Obwohl wir noch nicht einmal<br />

begonnen haben, werden schon<br />

jetzt die ersten Stimmen laut,<br />

dass es ja auf jeden Fall eine<br />

„Einweihungsparty“ geben müsste<br />

…...<br />

Lieselotte Hödtke<br />

Wohnstättenleiterin<br />

30 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


Die diesjährige Radtour der<br />

Wohnstätten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> zum <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus in<br />

Vorst fand am Sonntag, dem<br />

1. Mai, statt.<br />

Am Freitag standen wir, Nancy<br />

Albert, Brigitte Zerressen, Helga<br />

Klerxs, Olaf Neuhausmann und<br />

der Verfasser im Büro und hatten<br />

schon größte Befürchtungen,<br />

da es so stark regnete, dass der<br />

Rasen im Garten der Wohnstätte<br />

Haus am Stegsgen nicht gemäht<br />

werden konnte. Doch der Wetterbericht<br />

verkündete an diesem Tag<br />

bereits für Sonntag den ersten<br />

Sommertag des Jahres mit Temperaturen<br />

von bis zu 30 Grad.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Tour de <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Fast zu heiß für eine Fahrradtour.<br />

Heinz Cremers, einer unserer<br />

Hausmeister, legte dann auch am<br />

Samstag eine Sonderschicht ein,<br />

damit der Rasen für das Treffen<br />

am Sonntag frisch geschnitten<br />

war.<br />

Tatsächlich hatte der Wetterbericht<br />

Wort gehalten. Am Sonntag<br />

Morgen konnten wir bereits bei<br />

angenehmen Temperaturen auf<br />

der Terrasse frühstücken. Nach<br />

dem Frühstück ging es ab zur<br />

Wohnstätte Bergstraße in <strong>Viersen</strong><br />

Süchteln.<br />

Dort angekommen wurden wir<br />

schon sehnsüchtig erwartet, da<br />

bereits Iris Kochem und<br />

Bernhard Zahr mit der Betreuerin<br />

Martina Zameitat aus der Wohnstätte<br />

in Bracht und Elmar<br />

Pastoors von der Bergstraße auf<br />

uns warteten.<br />

Elmar Pastoors war so nett und<br />

hat bei allen Fahrrädern nochmals<br />

den Reifendruck geprüft. So<br />

konnte nichts schief gehen.<br />

Wir haben uns von allen in der<br />

Bergstraße verabschiedet. Heinrich<br />

Lidschun verfolgte unseren<br />

Weg in seinem Rollstuhl sitzend<br />

und die ersten Sommersonnenstrahlen<br />

genießend.<br />

Aus unserem Programmheft:<br />

Auf halben Weg nach Vorst haben<br />

wir an der Brücke über die<br />

Niers eine Pause eingelegt und<br />

unseren Flüssigkeitshaushalt<br />

aufgefüllt. Nach einer guten Stunde<br />

kamen wir in Vorst am <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus<br />

an. Wir waren die<br />

Ersten. Elmar Pastoors besuchte<br />

gleich seine Freundin Johanna<br />

Kerbel im „Haus am Stegsgen“.<br />

Sie feierte nämlich an diesem<br />

Tag ihren Geburtstag.<br />

Nach und nach kamen die fleißigen<br />

Fahrradfahrer aus den anderen<br />

Wohnstätten. Einen Zielsprint<br />

leisteten sich Frank Steffens aus<br />

der Wohnstätte Mühlenstraße<br />

und Daniel Schröder von der<br />

31


Aus unserem Programmheft:<br />

Wohnstätte am Emilie-Horten-<br />

Platz. Besonders eifrig waren die<br />

Brüggener und einige aus Bracht.<br />

Sie legten die Strecke von 30 Kilometern<br />

angeführt von Petra Alshut<br />

mit Ehemann und Sohn zum<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>haus zurück.<br />

Nach dem Mittagessen, welches<br />

Volker Fritz aus St. Hubert mitbrachte,<br />

entschieden sich die<br />

Brüggener auch den langen Weg<br />

wieder zurück zu fahren.<br />

Die Lobbericher kamen unterstützt<br />

von Karl Mevissen und seinem<br />

Sohn Tim als letzte an. Anton<br />

Stamsen aus der Wohnstätte in<br />

In unserer Wohnstätte<br />

„Eremitenstraße“<br />

Eremitenstraße 12<br />

41334 Nettetal<br />

Frank Zillessen 0 21 53 / 37 57<br />

oder 0 21 53 / 10 19<br />

ist ein Einzelzimmer frei.<br />

der Friedhofstraße berichtete,<br />

dass sie sehr viele Pannen hatten.<br />

Um 14.00 Uhr machten wir uns<br />

dann wieder in Richtung Süchteln<br />

auf den Rückweg.<br />

Elmar Pastoors blieb bei seiner<br />

Freundin, da er sie zum Eisessen<br />

in Vorst einladen wollte.<br />

Mit vollem Bauch war der Rückweg<br />

etwas anstrengender als der<br />

Hinweg. In der Bergstraße wurden<br />

wir dann aber für die Mühen<br />

an diesem Tage belohnt.<br />

Roland Rödiger gab uns Maibowle<br />

und für alle Kinder und „Autofahrer“<br />

Wasser und Saft aus. Am Abend stellte ich dann fest,<br />

dass meine Arme gerötet waren,<br />

der Wetterbericht hatte also doch<br />

Recht behalten; der erste Sommertag<br />

in diesem Jahr.<br />

Wir haben ein Zimmer frei!<br />

Wer Interesse daran hat,<br />

kann sich direkt in der<br />

Wohnstätte melden oder<br />

bei Monika Sering:<br />

0 21 56 / 49 40 12<br />

Marianne Philipzig<br />

Päd. Leiterin<br />

Michael Behrendt<br />

Damit das Mögliche<br />

entsteht, muss immer<br />

wieder das Unmögliche<br />

versucht werden.<br />

A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />

Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />

Verbände und Organisationen der<br />

Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />

32 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

Wohnstätte Brüggen: Wir haben den Heimbeirat gewählt!<br />

Seit August des letzten Jahres<br />

wohnen die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner nun schon in der<br />

neuen Wohnstätte in Brüggen,<br />

Leonhard-Jansen-Straße 11 und<br />

nach 7 Monaten hatten sich alle<br />

so weit eingelebt und kennen gelernt,<br />

dass der Heimbeirat gewählt<br />

werden konnte.<br />

Da viele der Bewohner direkt von<br />

zu hause aus in die Wohnstätte<br />

gezogen sind, wussten sie<br />

zunächst einmal nicht, was ein<br />

Heimbeirat ist und welche Aufgaben<br />

er hat. Manches konnten die<br />

‘alten Hasen´, (BewohnerInnen,<br />

die aus anderen Häusern zu uns<br />

gezogen sind) erklären, vieles<br />

wurde auf Gruppenabenden, von<br />

Daniela Pape und Gisela<br />

Schmidt, zwei Mitarbeiterinnen,<br />

die auch später die Begleitung des<br />

Heimbeirates übernehmen wollten,<br />

erläutert.<br />

In den Wochen danach wurde die<br />

Wahl vorbereitet und es machte<br />

sich eine gewisse Aufregung<br />

breit.<br />

Zunächst einmal wurde der Wahlausschuss<br />

gebildet. Ina Lenzen,<br />

Ralf Schröer und Simone Amend<br />

waren bereit, an den Vorbereitungen<br />

für die Wahl mitzuarbeiten<br />

und trafen sich in der Folgezeit,<br />

gemeinsam mit Daniela Pape und<br />

Gisela Schmidt, um den genauen<br />

Ablauf festzulegen, Briefe an die<br />

Eltern zu verschicken, schließlich<br />

sollten diese auch die Möglichkeit<br />

haben, sich wählen zu lassen,<br />

und Vorstellungsblätter und Wahlzettel<br />

zu entwerfen.<br />

Damit die gesamte Vorbereitung<br />

für alle etwas übersichtlicher wurde<br />

und jeder Bescheid wusste,<br />

wer für die Vorbereitungen verantwortlich<br />

ist, erstellte die Gruppe<br />

einen Terminplan und hängte<br />

Photos des Wahlausschusses<br />

an das schwarze Brett im Eingangsbereich<br />

der Wohnstätte.<br />

Auch Kandidaten für die Wahl des<br />

Heimbeirates waren relativ<br />

schnell gefunden.<br />

Aus der Reihe der Bewohner<br />

stellten sich Clarissa Barhoumi,<br />

Marco Nelißen<br />

Marianne Kuypers zur Wahl, aus<br />

den Reihen der Eltern kandidierte<br />

Herr Ernst Nelißen.<br />

Der Termin der Wahl wurde auf<br />

den 23. März 2005 festgesetzt,<br />

als Wahllokal wurde der Mehrzweckraum<br />

der Wohnstätte<br />

Brüggen ausgesucht.<br />

Die Wahl war gerade für die Kandidaten<br />

eine aufregende Sache.<br />

Clarissa Barhoumi erzählt, wie es<br />

ihr so ergangen ist:<br />

Die Heimbeiratswahl war sehr<br />

aufregend für mich und sie war<br />

eine neue Herausforderung<br />

für mich.<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnstätte<br />

Leonhard-Jansen-Straße haben gewählt:<br />

Clarissa Barhoumi<br />

10 Stimmen<br />

Der Heimbeirat:<br />

Marco Nelißen<br />

8 Stimmen<br />

Das Aufregendste war, dass wir<br />

allein in unseren Mehrzweckraum<br />

gehen mussten. Nur Daniela<br />

Pape war drin, aber sie durfte mir<br />

nicht helfen und sie durfte nicht<br />

sehen, wen ich gewählt habe.<br />

Die, die sich aufstellen lassen<br />

haben waren Marianne Kuypers,<br />

Marco Nelißen und ich, von den<br />

Bewohnern und von den Eltern<br />

hat Ernst Nelißen sich aufstellen<br />

lassen.<br />

Wir drei Bewohner haben nachher<br />

die Wahl gewonnen. Ich habe<br />

aber am nächsten Tag nicht so<br />

schnell schalten können wo Dannie<br />

(Daniela Pape) mir ‘Herzlichen<br />

Glückwunsch´ gesagt hat. Sie hat<br />

mir gesagt, dass ich gewählt worden<br />

bin und ich habe mich gefreut.<br />

Ich werde versuchen, alles in den<br />

Augen der Mitbewohner richtig zu<br />

machen und ich bin froh, dass ich<br />

nicht alleine bin, sondern Hilfe<br />

habe von 2 anderen Bewohnern,<br />

die auch gewählt wurden.<br />

Marianne Kuypers<br />

10 Stimmen<br />

33


Im zurückliegenden Jahr 2004<br />

konnten die Bewohner der Häuser<br />

De-Veuster-Str. und Emilie-<br />

Horten Platz einige bemerkenswerte<br />

Erfolge vorweisen.<br />

José Mariano lief beim Marathon<br />

„Rund um den Baldeney See“ in<br />

Essen 3:57 Stunden und belegte,<br />

unter 1000 Teilnehmern, den<br />

240. Platz.<br />

Im November belegte er bei einem<br />

Wettbewerb in Süchteln,<br />

über 10 km, den 14. Platz. Die<br />

Zeit hierzu war 55:01 Minuten.<br />

An seinem Geburtstag errang er<br />

beim Sylvesterlauf im Krefelder<br />

Forstwald, über die 1,4 km Strecke,<br />

den 26. Platz.<br />

Beim, leider zum letzten mal,<br />

ausgetragenen Kempener<br />

Herbstlauf belegte Bernd Meis in<br />

seiner Altersklasse den 8. Platz<br />

und Timothy Khaled den 67. Platz.<br />

Auch an den Läufen in Süchteln<br />

Am 30. Mai 2005 verstarb<br />

Sportlich, sportlich ...<br />

und im Krefelder Forstwald nahmen<br />

sie mit Erfolg teil.<br />

Christian Bilitz ist der Schwimmer<br />

unserer Gruppe. Er nimmt nicht<br />

nur am Behindertensport teil, sondern<br />

stellt sich auch den nichtbehinderten<br />

Athleten. So startet er<br />

beim 24 Stunden Schwimmen in<br />

Grefrath. Um 9.00 Uhr ging er in´s<br />

Wasser. Sodann schwamm er<br />

den ganzen Tag und in der anschließenden<br />

Nacht, so dass er<br />

Nachruf<br />

Herr Johannes Massoth<br />

Stadtoberamtsrat i.R.<br />

LEBENSHILFE VIERSEN E. V.<br />

der Vorstand: Dr. Rainer Lorenz, Horst Bessel<br />

auf insgesamt 20 km kam, was<br />

800 Bahnen entspricht. Mit seinem<br />

1. Platz ist er nun stolzer<br />

Besitzer einer Medaille.<br />

Auch in diesem Jahr haben sich<br />

diese vier Sportler einiges vorgenommen<br />

und werden wohl so<br />

manche Urkunde überreicht bekommen.<br />

Erster Start ist Sonntag,<br />

den 30. Januar 2005, in<br />

Straelen.<br />

Nicola Prinz<br />

im Alter von 89 Jahren. Als Leiter des Sozialamtes der Stadt <strong>Viersen</strong> und als Vater gehörte er zu den Initiatoren<br />

unseres Vorvereins, der „<strong>Lebenshilfe</strong> für das geistig behinderte Kind, Ortsvereinigung <strong>Viersen</strong> e.V.“ Er leitete 1967<br />

die Gründungsversammlung und war anschließend Vorsitzender des Vereins.<br />

Nach dem Zusammenschluss mit der Kreisvereinigung Kempen-Krefeld gehörte er der daraus hervorgegangenen<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V.“ als Vorstandsmitglied bis 1983 an.<br />

Er war an der Errichtung unserer ersten Wohnstätte wesentlich beteiligt und übernahm die dazugehörenden<br />

Verwaltungsaufgaben. Er setzte wesentliche Marksteine bei der Entwicklung der <strong>Lebenshilfe</strong> zur stärksten<br />

Vereinigung der Behinderten-Selbsthilfe im Kreis <strong>Viersen</strong>.<br />

Mit seiner Familie trauern wir um ihn. Er hat sich um uns verdient gemacht. Wir werden Ihn dankbar in Erinnerung<br />

behalten.<br />

34 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005


� � � � � � � � � � � � � � � Fortsetzung von Umschlagseite 2<br />

Wesentliche Bausteine der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong> sind:<br />

� Kapital sammeln und im Wert erhalten<br />

� Erträge erwirtschaften<br />

� Spenden einwerben<br />

� Beratung von Eltern, Angehörigen und Freunde von Menschen mit einer geistigen Behinderung<br />

in Angelegenheiten der Altersvorsorge, z.B. Vertrag zu Gunsten Dritter oder Vermächtnisse,<br />

Spendendarlehen sowie weitere erbrechtliche Aspekte<br />

� Testamentsvollstreckungen übernehmen<br />

� Einrichtungsbezogene Zuschüsse gewähren<br />

� für „Familienunterstützender Dienst“<br />

zur ambulanten Betreuung von Familien, die ihren behinderten Angehörigen zuhause<br />

pflegen<br />

� für PKW & Kleinbusse<br />

um die Beweglichkeit bei Einkauf, Arztbesuchen, Freizeitgestaltung und in den<br />

Ferien zu gewährleisten<br />

� zur Einrichtung der Wohnstätten für die Anschaffung von Inventar<br />

� zur Freizeitgestaltung<br />

� für Ferienmaßnahmen und Reiseveranstaltungen in den Ferien<br />

� für Therapiemaßnahmen, psychologische Beratung, Spezialbehandlung bei<br />

Verhaltensproblemen<br />

� für Bauvorhaben<br />

z.B. für neue Wohnstätten, Umbaumaßnahmen in bestehenden Einrichtungen<br />

� für Personal<br />

zur Verstärkung der Betreuungs- und Pflegequalität in den Wohnstätten<br />

Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind und unsere Arbeit unterstützen möchten, wenden<br />

Sie sich bitte an uns:<br />

Ihre Ansprechpartner sind:<br />

Heinrich Eden Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung<br />

Kniebelerstraße 23, 47918 Tönisvorst - Vorst<br />

Telefon (0 21 56) 49 40 21<br />

Telefax (0 21 56) 49 40 29<br />

Christian G. Andreae Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung<br />

Am Schönblick 7, 41749 <strong>Viersen</strong> - Süchteln<br />

Telefon und Telefax (0 21 62) 61 51<br />

Bankverbindungen der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> (nicht Verein <strong>Lebenshilfe</strong>!):<br />

Volksbank Kempen-Grefrath eG BLZ 320 614 14 Konto 509 209 014<br />

Sparkasse Krefeld BLZ 320 500 00 Konto 59 105 106<br />

Gemeinsam können wir eine Menge schaffen!!!<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />

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