Lebenshilfe aktuell Nr. 92.pmd - Lebenshilfe Viersen eV
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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Viersen</strong> iersen <strong>aktuell</strong><br />
<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e. V.<br />
In diesem Heft:<br />
Mitgliederversammlung<br />
2005<br />
Seite 4<br />
Doppeldiagnose<br />
Seite 6<br />
Die Gartenstraße 18 in<br />
Brüggen stellt sich vor<br />
Seite 8<br />
10 Minuten für die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Seite10<br />
Kinder-Osterfreizeit in<br />
Ratingen<br />
Seite14<br />
Neue Zähne - Zahlt die<br />
Kasse?<br />
Seite 19<br />
Sozialpolitik mit<br />
Zukunft<br />
Seite 20<br />
20 Jahre Haus Drabben<br />
Seite 24<br />
Handwerker in Haus<br />
Anrode<br />
Seite 29<br />
Tour de <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Seite 31<br />
<strong>Nr</strong>. 92 Juni 2005<br />
In jedem Menschen steckt ein Künstler,<br />
er muss nur entdeckt werden!<br />
1
Gutes Gutes können können Sie Sie mit mit uns uns tun!!!<br />
tun!!!<br />
STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG STIFTUNG LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE LEBENSHILFE IM IM IM IM IM KREIS KREIS KREIS KREIS KREIS VIERSEN VIERSEN VIERSEN VIERSEN VIERSEN<br />
Der Stiftungsgedanke<br />
Stiftungen haben in Deutschland eine lange Tradition; sie verfolgen seit vielen Jahren ein für uns alle notwendiges Ziel:<br />
Die Die Die Die Die Förderung Förderung Förderung Förderung Förderung des des des des des Gemeinwohls.<br />
Gemeinwohls<br />
Gemeinwohls<br />
Gemeinwohls<br />
Gemeinwohls<br />
Besonders in Zeiten des Abbaus vieler öffentlicher Sozialleistungen sind private Initiativen besonders dringend gefordert.<br />
Der Verein <strong>Lebenshilfe</strong> für geistig Behinderte im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. hat mit Stiftungsurkunde vom 17. Oktober 1988<br />
die Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong> ins Leben gerufen. Sie wurde vom Innenminister des Landes Nordrhein -<br />
Westfalen mit Urkunde vom 26. Juni 1989 genehmigt und ist bei der Bezirksregierung in Düsseldorf unter der<br />
Stiftungsnummer 15.2.1 - St.537 registriert.<br />
Stiften als Ausdruck sozialer Verantwortung<br />
Das soziale Engagement der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> ist auf Dauer angelegt und nur möglich, wenn viele Menschen sich<br />
aktiv daran beteiligen. Mit ihrer finanziellen und ideellen Unterstützung entscheiden Sie als Eltern, Angehörige oder<br />
Freunde von Menschen mit einer geistigen Behinderung über das Wohl und die Zukunft vieler Menschen.<br />
Die Die Die Die Die Stiftung Stiftung Stiftung Stiftung Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> im im im im im Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>Viersen</strong><br />
hat hat hat hat hat<br />
“Ewigkeitscharakter”.<br />
“Ewigkeitscharakter”.<br />
“Ewigkeitscharakter”.<br />
“Ewigkeitscharakter”.<br />
“Ewigkeitscharakter”.<br />
Um gemeinnützige Ziele nachhaltig und auf Dauer verfolgen zu können, bedarf es einer besonderen Gestaltung.<br />
Dafür ist die Stiftung die geeignete rechtliche Form. Vereine müssen ihre Zuwendungen zeitnah, - also immer möglichst<br />
bald, verwenden -. Eine Stiftung dagegen muss grundsätzlich ihr Vermögen erhalten; die Zustiftungen zum<br />
Stiftungsvermögen bleiben für immer unantastbar, haben somit “Ewigkeitscharakter” und werden von Generation zu<br />
Generation weitergegeben. Der Stiftungszweck dagegen wird durch die Erträge des Stiftungsvermögens auf Dauer<br />
gefördert.<br />
Die ewige Quelle<br />
Eltern und Angehörige haben mit einer Zustiftung eine einzigartige Möglichkeit, für das behinderte Familienmitglied<br />
eine immer währende Hilfe neu zu schaffen. Persönliche Stiftungen lassen es zu, die nächsten Angehörigen in<br />
angemessener Weise zu unterstützen, die Grabpflege sicherzustellen und ihr Andenken in der Stiftung zu bewahren.<br />
Wie arbeitet die Stiftung?<br />
Grundlage allen Handelns sind das Stiftungsrecht, die Satzung und die Beschlüsse des Stiftungskuratoriums.<br />
Als eigenständige juristische Person hat die Stiftung einen dreiköpfigen Vorstand.<br />
Seine Aufgaben sind:<br />
die Leitung der Stiftung, der weitere Aufbau und die Mehrung des Vermögens. Der Stiftungsvorstand schlägt dem<br />
Kuratorium die Verwendung der Stiftungserträge vor. Die staatliche Aufsicht wird vom Finanzamt in Kempen und der<br />
Bezirksregierung in Düsseldorf sichergestellt. Weiterhin berichtet der Vorsitzende des Kuratoriums auf der<br />
Mitgliederversammlung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V..<br />
weiter auf Umschlagseite 3 ����� ����� �����<br />
2 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Vorankündigung der Mitgliederversammlung 2005<br />
Mitgliederversammlung 2005<br />
am Freitag, 16. Sept. 2005 um 18:00 Uhr in der Franziskus-Schule<br />
Liebe Mitglieder,<br />
da die Mitgliederversammlung im<br />
vorigen Jahr in der Franziskus-<br />
Schule an der Josef-Deilmann-<br />
Str. 3 - 5 in 41749 <strong>Viersen</strong> -<br />
Süchteln allen Mitgliedern auch<br />
wegen des gut geeigneten Raumes<br />
gefallen hat, plant der Vorstand<br />
wiederum, die Mitglieder<br />
dorthin einzuladen. Bitte notieren<br />
Sie sich den Termin schon jetzt.<br />
Die Franziskus-Schule ist vielen<br />
unserer Mitglieder von der<br />
Mitgliederversammlung im vorigen<br />
Jahr und auch durch den<br />
Besuch ihrer Kinder bekannt.<br />
Protokoll und Jahresrechnung<br />
Das Protokoll der Mitgliederversammlung<br />
am 17.09.2004, die<br />
Jahresrechnung 2004 und der<br />
Jahresabschluss sowie der Bericht<br />
über die erfolgte Prüfung liegen<br />
ab dem 02.09.2005 in der<br />
zentralen Verwaltung unseres<br />
Wohnstätten-Verbundes,<br />
Kniebelerstr. 23 in Tönisvorst zur<br />
Einsichtnahme durch Mitglieder in<br />
den üblichen Bürostunden aus.<br />
Bitte rufen Sie vorher kurz an<br />
(Tel. 0 21 56 - 49 40 - 0).<br />
Der Vorstand bittet, folgende<br />
Regeln für die Mitgliederversammlung<br />
zu beachten:<br />
Fragen an den Vorstand, deren<br />
Beantwortung Einsichtnahme in<br />
interne oder externe Unterlagen<br />
erfordert, sollen zwei Wochen vor<br />
der Mitgliederversammlung beim<br />
Vorstand eingereicht werden.<br />
Anträge an die Mitgliederversammlung<br />
mit Beratungs- und<br />
Beschlussbedarf sollen bitte vier<br />
Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />
beim Vorstand eingereicht<br />
werden, damit die Mitglieder<br />
über den Antrag noch<br />
rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung<br />
schriftlich informiert<br />
werden können und wissen,<br />
was beschlossen werden soll.<br />
Da Vorstandswahlen anstehen,<br />
ist die Anwesenheit von Personen,<br />
die nicht Mitglied des Vereins<br />
sind, nicht zweckmäßig und da-<br />
2. Für Mitglieder offene Vorstandssitzung<br />
am Donnerstag, 25. August 2005 um 19.00 Uhr im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus.<br />
Der Vorstand unseres Vereins hat<br />
beschlossen, wie in den letzten<br />
Jahren wieder zu einer für alle<br />
Mitglieder offenen Vorstandssitzung<br />
einzuladen. Sie soll am<br />
Donnerstag, 25. Aug. 2005 um<br />
19,00 Uhr im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus,<br />
Kniebelerstr. 23, Tönisvorst stattfinden,<br />
bei der auch Vereinsmitglieder<br />
willkommen sind .Es ergibt<br />
sich so die Möglichkeit, mit<br />
den Mitgliedern und dem Vorstand<br />
viele Fragen zu erörtern, für<br />
die wegen der umfangreichen<br />
Tagesordnung auf der jährlichen<br />
Migliederversammlung kaum Zeit<br />
bleibt<br />
Es sollen vorzugsweise zwei für<br />
alle Mitglieder wichtige Themen<br />
behandelt werden: Zum einen<br />
möchte der Vorstand mit unserem<br />
Wirtschaftsprüfer, Herrn K.-<br />
H. Linder von der Firma Lindner<br />
und August Treuhandgesellschaft<br />
mbH, Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Kempen und mit den Mitgliedern<br />
den Jahresabschluss<br />
2004 besprechen und Fragen<br />
dazu klären.<br />
Auch möchte der Vorstand sich<br />
von Frau Marianne Philipzig, unserer<br />
pädagogischen Leiterin,<br />
über das für die Arbeit des Vereins<br />
so bedeutungsvoll gewordene<br />
individuelle Hilfeplanverfahren<br />
und dessen Einführung<br />
in unseren Einrichtungen unterrichten<br />
lassen. Auch sie steht für<br />
her diesmal nicht gewünscht. Nur<br />
Mitglieder werden mit besonderem<br />
Schreiben unter Beachtung<br />
der satzungsgemäßen Frist eingeladen.<br />
Der Vorstand bittet um<br />
Verständnis für diese Maßnahme.<br />
Wenn Sie Ihr behinderter Sohn /<br />
die Tochter / der Angehörige an<br />
diesem Abend begleiten möchte,<br />
würden wir uns darüber freuen,<br />
dass wir nicht nur über sie sprechen,<br />
sondern auch mit ihnen.<br />
Sollte ein besonderer Hilfe- und<br />
Betreuungsbedarf vorliegen,<br />
dann werden Mitarbeiter des Bereichs<br />
„Offene Hilfen“ die Betreuung<br />
übernehmen können. In diesem<br />
Fall bitten wir Sie aber herzlich<br />
darum, dass Sie sich bald mit<br />
Frau Berg im <strong>Lebenshilfe</strong>haus<br />
telefonisch unter der Nummer<br />
021 56 - 49 40 - 13 in Verbindung<br />
setzen und mit ihr den notwendigen<br />
Hilfebedarf besprechen.<br />
Die ausführliche Einladung mit<br />
den Anlagen geht Ihnen in gewohnter<br />
Weise rechtzeitig zu.<br />
Rückfragen zur Verfügung.<br />
Diese Vorstandssitzung ist für<br />
alle interessierten Mitglieder des<br />
Vereins offen. Sie sind herzlich<br />
eingeladen, sich zu beiden Themen<br />
ausführlich zu informieren<br />
und sich an der Aussprache<br />
darüber zu beteiligen. Wenn Sie<br />
besondere Fragen haben, die<br />
seitens des Vorstandes einer gewissen<br />
Vorbereitung bedürfen,<br />
dann geben Sie uns diese bitte<br />
rechtzeitig bekannt. Die ausführliche<br />
Einladung wird im nächsten<br />
Heft von <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong><br />
zu lesen sein. ä<br />
Dr. Rainer Lorenz, Vorsitzender<br />
3
Nachdenkliches<br />
Anlässlich des Gleichstellungstages<br />
am 05.05.2005 erörterte die<br />
Aktion Mensch mit den Verbänden<br />
und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbst- hilfe<br />
die Frage, ob und wie man Solidarität<br />
reformieren kann.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> beteiligte<br />
sich am darauf folgenden<br />
Samstag an einer öffentlichkeitswirksamen<br />
Veranstaltung<br />
mehrerer Verbände und Organisationen<br />
der Behindertenselbsthilfe<br />
im Kreis <strong>Viersen</strong> auf<br />
dem Sparkassen Vorplatz in der<br />
<strong>Viersen</strong>er Fußgängerzone<br />
Durch einige Kernaussagen wurde<br />
die Diskussion bundesweit in<br />
Anzeigen, mit Plakaten, einem<br />
Memo-Spiel, einem Puzzle-Spiel,<br />
mit Postkarten, Aufklebern und<br />
Bierdeckeln in der stets gleichen<br />
lindgrünen Farbe bekannt gemacht.<br />
In dieses Heft eingestreut<br />
findet der Leser einige Aussagen,<br />
die ihn in gleicher Weise zum<br />
Nachdenken darüber anregen<br />
mögen, wie man Solidarität reformieren<br />
kann, nicht allein in Anzeigen,<br />
sondern vor allem in den<br />
Köpfen der Menschen.<br />
Sozialpolitik mit Zukunft, eine<br />
Streitschrift gegen die weitere<br />
Aus unserem Programmheft:<br />
Hallo, wir sind Birgit und Barbara,<br />
wir wohnen am Emilie-Horten-<br />
Platz in Kempen. Dieses Jahr<br />
haben wir schon mit viel Spaß und<br />
Freude an zwei Tanzkursen im<br />
Kempener Tanztreff teilgenommen.<br />
Dort haben wir unter anderem<br />
einen Kreistanz erlernt zu der<br />
Musik von Cotton Eye Joe,<br />
Maccarena durfte natürlich auch<br />
nicht fehlen.<br />
Die Tanzlehrerin heißt Jutta und<br />
hat viel Verständnis für uns. Na-<br />
Solidarität reformieren<br />
Entsolidarisierung der Gesellschaft,<br />
mit Beiträgen von<br />
Johannes Rau, Ursula Engelen-<br />
Kefer, Ulrich Schneider, Horst<br />
Seehofer, Herta Däubler-Gmelin<br />
und anderen mehr, herausgegeben<br />
von Joachim Rock im Auftrag<br />
des Deutschen Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes anlässlich<br />
der Vollendung des 65. Geburtstages<br />
ihrer Vorsitzenden, Frau<br />
Barbara Stolterfoht, Staatsministerin<br />
a.D..<br />
VSA-Verlag Hamburg, 196 Seiten<br />
21 x 14 cm,<br />
ISBN3-89965-129-4<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch<br />
und der Verbände und Organisationen<br />
der Behindertenhilfe und<br />
-selbsthilfe<br />
Der Kassierer hat das Wort<br />
Der Jahresbeitrag ist fällig!<br />
Verschiedene Mitglieder haben<br />
bereits den Jahresbeitrag vorzeitig<br />
gezahlt. Ihnen sagen wir „Herzlichen<br />
Dank!“ Sie haben möglicherweise<br />
dazu einen älteren<br />
Zahlschein verwendet. Macht<br />
nichts, das Geld ist angekommen,<br />
wenn wir Ihnen den Eingang<br />
bestätigt haben.<br />
Der Jahres-Mitgliedsbeitrag beträgt<br />
seit 1996 unverändert<br />
mindestens 75 DM, das sind jetzt<br />
38.35 Euro. Er ist bis zum 30.<br />
Juni eines jeden Jahres zu zahlen.<br />
Wir fügen diesem Heft einen<br />
vorbereiteten Zahlschein bei. Auf<br />
der Rückseite der Durchschrift<br />
Nach vorne, nach hinten und dann nach rechts<br />
türlich sind aber auch Betreuer<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> dabei und auch<br />
Frau Philipzig.<br />
Auch Rollifahrer können beim<br />
Tanzkurs mitmachen und bekommen<br />
die Hilfe, die sie brauchen.<br />
Der Tanzkurs findet an acht Abenden<br />
statt und dauert immer eine<br />
Stunde. Es gibt auch immer eine<br />
Pause, in der wir etwas trinken<br />
können.<br />
Wie bei jedem Tanzkurs gibt es<br />
sind die Daten des letzten Bescheides<br />
des Finanzamtes abgedruckt.<br />
Heben Sie diese<br />
Durchschrift bitte für Ihre Steuererklärung<br />
auf. Für Zahlungen ab<br />
100 Euro stellen wir stets eine<br />
Spendenquittung aus und<br />
darunter immer dann, wenn Sie<br />
dies ausdrücklich wünschen.<br />
Alles das braucht Sie nicht zu interessieren,<br />
wenn Sie Ihrer Bank<br />
/ Sparkasse einen Dauerauftrag<br />
erteilen / erteilt haben. Dann brauchen<br />
Sie auch nicht mehr an den<br />
Termin im nächsten Jahr zu denken<br />
und es liegt immer noch an<br />
Ihnen zu handeln.<br />
Frank Sauer<br />
natürlich auch bei uns zum Ende<br />
einen Abschlussball.<br />
Zum Abschlussball kann jeder<br />
Teilnehmer Freunde, Verwandte<br />
oder auch Bekannte mitbringen.<br />
Für uns steht fest, dass wir beim<br />
nächsten Tanzkurs wieder mit<br />
dabei sind. Neue Leute sind natürlich<br />
willkommen.<br />
Vielleicht bis zum nächsten Tanzkurs.<br />
Birgit Hellmann & Barbara Crott<br />
4 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />
In der letzten Ausgabe berichtete<br />
ich über den Tanzkurs, an dem<br />
wir seit dem 18. Januar 2005 im<br />
„Kempener Tanztreff“ teilnahmen<br />
Am Samstag, dem 19. März feierten<br />
wir unseren Abschlussball<br />
gemeinsam mit unseren Freunden.<br />
Anhand der Bilder können<br />
Sie nun selbst beurteilen, dass<br />
wir ganz viel gelernt haben und<br />
viel Vergnügen dabei hatten.<br />
Marianne Philipzig<br />
Der 2. Tanzkurs läuft seit dem 18.<br />
April bis zum 10. Juni 2005.<br />
Danach werden wir wohl eine<br />
Sommerpause einlegen<br />
Wer Interesse an einem Kurs im<br />
Herbst hat, melde sich bitte bei<br />
Marianne Philipzig<br />
02156 / 49 40 22<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Darf ich bitten....?<br />
5
Doppeldiagnose<br />
Dritte Diskussions- und Informationsveranstaltung<br />
am 13. April 2005 um 19:00 Uhr im Forum des Kreishauses in 41747 <strong>Viersen</strong><br />
Eingeladen hatte die <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. zusammen<br />
mit der <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung e.V. Krefeld, dem Verein für Körper-<br />
und Mehrfachbehinderte Krefeld e.V., der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
e.V. Mönchengladbach und dem Heilpädagogischen<br />
Zentrum Krefeld-<strong>Viersen</strong> gGmbH.<br />
Thema der Veranstaltung war:<br />
“Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und zusätzlichen psychischen Störungen oder<br />
psychosozialen Auffälligkeiten“<br />
Bereits im Jahr 2000 und 2002 hatten wir zu einer<br />
Diskussionsveranstaltung mit dem oben genannten<br />
Thema eingeladen.<br />
In dieser 3. Veranstaltung wurde weiterhin den<br />
Fragen nachgegangen:<br />
Welche Hilfen sind bereits umgesetzt?<br />
Welche Hilfen sind in Planung?<br />
Eingeladen waren die politischen Vertreter der<br />
Region Krefeld, Mönchengladbach und Kreis<br />
<strong>Viersen</strong> in der Landschaftsversammlung, Vertreter<br />
des Landschaftsverbandes, die Sozialdezernenten<br />
der Städte und des Kreises, Vertreter der<br />
umliegenden psychiatrischen Kliniken, Vertreter der<br />
Fachverbände, Vertreter der verschiedenen<br />
Einrichtungen für geistig behinderte Menschen,<br />
sowie betroffene Eltern und Freunde behinderter<br />
Menschen.<br />
Insgesamt waren 98 Personen der Einladung<br />
gefolgt.<br />
Werner Schieß, Leiter des Sozialamtes des Kreises<br />
<strong>Viersen</strong>, moderierte die Veranstaltung.<br />
Er begrüßte als Podiumsgäste:<br />
Michael van Brederode, Leiter des Amtes für Planung<br />
und Förderung beim Landschaftsverband<br />
Rheinland, Dezernat 8, Referent zu dem Thema:<br />
„Behandlung geistig behinderter Menschen mit psychischen<br />
Störungen im Rheinland – Rahmenkonzeption<br />
und Umsetzungsschritte“.<br />
Lothar Flemming, Leiter des medizinisch psychosozialen<br />
Fachdienstes beim Landschaftsverband<br />
Rheinland, Dezernat 7, Referent zu dem Thema:<br />
„Individuelle Hilfeplanung bei „unlösbaren Problemen“.<br />
Verantwortliche aus der Politik, Vertreter der entsprechenden<br />
Abteilungen des Landschaftsverbandes<br />
Rheinland, Vertreter der Behindertenhilfe<br />
sowie betroffene Angehörige befassten sich bei<br />
dem ersten Treffen mit der katastrophalen<br />
Versorgungssituation von Menschen mit dieser doppelten<br />
Diagnose.<br />
Bei der zweiten Veranstaltung wurde avisiert, dass<br />
der Landschaftsverband Rheinland eine Fachtagung<br />
zu dem Thema: „Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und Verhaltensauffälligkeiten“ ausrichten<br />
wird, um sich mit Lösungsansätzen zu beschäftigen.<br />
Die Fachtagung fand dann auch am 3. September<br />
2002 statt. Außerdem wurde eine erste Veränderung<br />
in der Versorgungslandschaft vorgestellt:<br />
„Das <strong>Viersen</strong>er Modell“.<br />
Marianne Philipzig, Pädagogische Leitung der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V., Referentin des<br />
Konzeptes des Trägers <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> zu „<br />
tagesstrukturierenden Maßnahmen für Menschen<br />
mit psychosozialen Auffälligkeiten“.<br />
Michael van Brederode zeigte die momentane<br />
defizitäre Situation auf und stellte in Aussicht, dass<br />
der Landschaftsverband Rheinland folgende Hilfen<br />
unterstützen wird:<br />
• Öffnung der Nutzungsmöglichkeit der<br />
Consulententeams des HPH auch für Extern<br />
• Schwerpunktstationen in Kliniken:<br />
o für bis zu 18 Jährige in der Jugendpsychiatrie<br />
<strong>Viersen</strong><br />
o Rheinische Landesklinik Bedburg-Hau<br />
o Rheinische Landesklinik Langenfeld<br />
o ein weiteres Zentrum wäre im Süden des Lan<br />
des NRW<br />
• Ambulante Unterstützung der zuständigen Klini<br />
ken vor Ort<br />
o für bis zu 18 Jährige von der Jugendpsychiatrie<br />
<strong>Viersen</strong><br />
o ein Angebot der Landesklinik <strong>Viersen</strong>, das<br />
„<strong>Viersen</strong>er Modell“<br />
Adäquate Hilfeangebote sollten in die Krankenhausplanung<br />
des Landes aufgenommen werden. Für<br />
Schwerpunktzentren wäre ein Versorgungsgebiet<br />
von 150 000 bis 200 000 Menschen angemessen,<br />
die ambulante Vor- und Nachsorge ist Aufgabe der<br />
zuständigen Kliniken.<br />
6 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Herr Flemming führte aus, dass über die individuelle<br />
Hilfeplanung für den Menschen mit einer Behinderung<br />
eine angemessene Hilfe organisiert werden<br />
soll.<br />
Dazu können alle Angebote genutzt werden.<br />
• Medizinisch psychosozialer Fachdienst<br />
• KoKoBe‘s für geistig behinderte Menschen<br />
• Individuelle Hilfeplanung<br />
• Fallmanagement beim LVR<br />
• Leistungen nach Fachleistungsstundensystem<br />
• Hilfeplankonferenzen<br />
• Regionalkonferenzen<br />
• Sozialpsychiatrische Zentren<br />
Diese Hilfen müssten aus seiner Sicht ergänzt<br />
werden durch:<br />
• Regionale Expertenpools<br />
• Consulentenarbeit<br />
• Kompetenzzentren<br />
• Einzelfallhilfen<br />
Es schließt sich eine Diskussion darüber an, ob es<br />
neben der „Werkstatt für behinderte Menschen“ eine<br />
tagesstrukturierende Hilfe geben sollte oder ob die<br />
Werkstatt in die Lage versetzt werden muss eine<br />
individuell angepasste Hilfe zu geben.<br />
Marianne Philipzig stellte die „Tagesstrukturierende<br />
Maßnahme für Menschen mit psychosozialen<br />
Auffälligkeiten“ der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> vor.<br />
Derzeit wird das Angebot von acht Bewohnern des<br />
Wohnverbundes in Anspruch genommen.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Struktur: an drei Werktagen in der Zeit von 10:00<br />
Uhr bis 12:00 Uhr, Mitarbeiterpräsenzschlüssel 1<br />
zu 2, Begleitung durch einen Psychologen,<br />
Teilnahme zeitlich begrenzt. (siehe weiterer Artikel<br />
in diesem Heft)<br />
Frau Philipzig stellt dar, dass es aus der Sicht der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> ein solches Angebot geben<br />
muss, um Menschen, die mit dem äußeren Rahmen<br />
der WfbM´s, der “Arbeit” bedeutet, nicht zurecht<br />
kommen, eine Unterstützung zu geben als<br />
Trainigsraum für eine Wiedereingliederung. Ob dies<br />
unter dem Dach einer WfbM oder eines<br />
Wohnverbunds geschieht, ist aus ihrer Sicht<br />
zweitrangig. Wichtig ist, dass ein<br />
Finanzierungsmodell gefunden werden muss.<br />
Herr Schieß resümiert, dass wir weiterhin auf einer<br />
Baustelle stehen und die im Jahr 2000 begonnene<br />
Diskussion noch nicht zu Ende ist:<br />
• regionale Versorgung soll Vorrang haben<br />
• die Schaffung von Kompetenzzentren ist<br />
notwendig<br />
• das “<strong>Viersen</strong>er Modell” ist dazu eine Ergänzung<br />
• tagesstrukturierende Modelle als Ergänzung zur<br />
WfbM<br />
• Weitere Schritte müssen noch getan werden.<br />
Er bedankt sich für die rege Diskussion und schließt<br />
gegen 21:00 Uhr die Veranstaltung.<br />
Tönisvorst, 24. Mai 2005<br />
M. Philipzig<br />
Mein Name ist Markus Hendriks. Ich bin 31 Jahre alt und wohne in<br />
41379 Brüggen-Bracht auf der Gartenstraße 18. Ich habe kurz schwarze<br />
Haare, bin ca. 182 cm groß und wiege 60 Kg. Ich habe leider keine<br />
feste Freundin, es ist für mich auch sehr schwer eine zu finden.<br />
Manchmal traue ich mich nicht Frauen an zu sprechen, weil ich sehr<br />
schüchtern bin. Sie sollte ungefähr so alt sein wie ich, aber nicht älter<br />
wie 40 Jahre. Sie sollte einfach eine nette Frau sein, mit der man viel<br />
gemeinsam erleben kann. Hauptsache man kann sich gut leiden.<br />
Längere blonde Haare wären schön, aber es kommt mir nicht drauf<br />
an. Sie sollte nicht so weit weg wohnen. Ich sehe gerne zum Fußball<br />
im Fernsehen. Im Stadion war ich auch schon. Ich fahre sehr gerne<br />
mit dem Bus in der Gegend herum, meine Lieblingsziele sind Dülken,<br />
Süchteln und Mönchengladbach. Ich gehe sehr gerne einkaufen. Es<br />
wäre schön wenn Du die gleichen Interessen hättest, denn dann würden<br />
wir uns gut verstehen.<br />
7
Ralf Kurzweg<br />
Wohnstättenleiter<br />
Beate Schmitz<br />
Gruppenleiterin<br />
Gabriele-Janßen-Iwuchukwu<br />
Gruppe 1<br />
Elke Weymar<br />
Gruppenleiterin<br />
Saskia Vortriede<br />
Gruppe 2<br />
Die Mitarbeiter der Wohnstätte<br />
Gartenstr. 18 in Brüggen<br />
stellen sich<br />
vor:<br />
Nicole Imkamp<br />
Gruppe 1<br />
Annika Dülks<br />
Gruppe 1<br />
Uwe Thoneick<br />
Gruppe 2<br />
Nina Kahnwald<br />
Gruppe 2<br />
Martina Szameitat<br />
Tagesbetreuung<br />
Sandra Fleischer<br />
Gruppe 1<br />
Stefanie Bex<br />
Gruppe 1<br />
Bernd Benger<br />
Gruppe 2<br />
Michaela Wolf<br />
Gruppe 2<br />
8 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Alexandra Scarlata<br />
Gruppe 3<br />
Mariusz Gwosdz<br />
Gruppe 3<br />
Meike Wolters<br />
Nachtwachen<br />
Gaby-Dörper-Bialek<br />
Hauswirtschaftsleiterin<br />
Sozialpolitik mit Zukunft,<br />
eine Streitschrift gegen die<br />
weitere Entsolisarisierung<br />
der Gesellschaft, mit Beiträgen<br />
von Johannes Rau,<br />
Ursula Engelen-Kefer, Ulrich<br />
Schneider, Horst Seehofer,<br />
Herta Däubler-Gmelin und<br />
Andreas Malcharczyk<br />
Gruppenleiter<br />
Claudia Och<br />
Gruppe 3<br />
Birgit Etzold<br />
Nachtwachen<br />
Susanne Heyer<br />
Hauswirtschaft<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
anderen mehr, herausgegeben<br />
von Joachim Rock im<br />
Auftrag des Deutschen ParitätischenWohlfahrtsverbandes<br />
anlässlich der Vollendung<br />
des 65. Geburtstages<br />
ihrer Vorsitzenden, Frau<br />
Barbara Stolterfoht, Staats-<br />
Sylvia Kath<br />
Gruppe 3<br />
Barbara Becker<br />
Gruppe 3<br />
Bettina-Kuppels-Wichelo<br />
Nachtwachen<br />
Waltraud Rettig<br />
Hauswirtschaft<br />
ministerin a.D..<br />
VSA-Verlag Hamburg,<br />
196 Seiten 21 x 14 cm,<br />
ISBN3-89965-129-4<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und<br />
der Verbände und Organisationen<br />
der Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
9
10 Minuten für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Teil 3 der Ergebnisse der Mitgliederbefragung für den Bereich Wohnen:<br />
Wie Sie wissen bestand der Fragebogen<br />
aus mehreren Teilen. 201 ausgefüllte Fragebögen<br />
zum Bereich Wohnen gingen<br />
in der Folge dieser Befragung bei uns<br />
ein.<br />
Wir haben diese Fragebögen ausgewertet<br />
und berichten Ihnen von den Ergebnissen<br />
dieser Befragung:<br />
a) Ziel der Befragung war es zu erfahren<br />
wie die derzeitige Wohnsituation der betroffenen<br />
Menschen mit einer geistigen<br />
Behinderung aussieht.<br />
Die derzeitige Wohnform stellt sich in den verschiedenen Altersklassen aber durchaus sehr unterschiedlich<br />
dar:<br />
Familie<br />
Wohnstätte LH<br />
andere Wohneinrichtung<br />
eigene Wohnung<br />
Gewünschte zukünftige Wohnform für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung, die noch in der Familie leben<br />
LH Wohnstätte<br />
oder andere<br />
11%<br />
abs. 18<br />
Andere<br />
Anbieter 13%<br />
abs. 15<br />
< 20<br />
48<br />
3<br />
1<br />
0<br />
20-30<br />
13<br />
10<br />
4<br />
0<br />
Keine<br />
Änderung<br />
16%<br />
abs. 18<br />
LH -<br />
Wohnstätte<br />
60%<br />
abs. 68<br />
Wohnstätte LH<br />
30%<br />
abs. 54<br />
andere Wohneinrichtung<br />
7%<br />
abs. 13<br />
30-40<br />
20<br />
21<br />
6<br />
3<br />
Wichtig<br />
20%<br />
abs. 40<br />
Derzeitige Wohnform<br />
40-50<br />
23<br />
14<br />
2<br />
2<br />
Bewertung Wohnortnähe<br />
Weniger wichtig<br />
1%<br />
abs. 2<br />
eigene<br />
Wohnung<br />
3%<br />
abs. 5<br />
Sehr wichtig<br />
57%<br />
abs. 114<br />
Unwichtig<br />
0%<br />
abs. 1<br />
Familie<br />
60%<br />
abs .107<br />
Keine Angaben<br />
22%<br />
abs. 44<br />
10 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
>50<br />
3<br />
6<br />
0<br />
0<br />
b) Für die weitere Auswahl<br />
von möglichen Standorten<br />
neuer Wohnstätten war auch<br />
die Frage nach der Bedeutung<br />
einer wohnortnahen<br />
Versorgung.<br />
Nach den Umfrageergebnissen<br />
zu urteilen, war den Befragten<br />
eine wohnortnahe Versorgung<br />
wichtig bzw. sehr wichtig.<br />
Summe<br />
107<br />
54<br />
13<br />
5<br />
Interessant sind auch die Angaben der Eltern und Angehörigen zur gewünschten zukünftigen Wohnform.<br />
Das Umfrageergebnis ergab, dass über 60 % der Eltern und Angehörigen kurz-, mittel- oder<br />
langfristig einen Wohnstättenplatz bei der <strong>Lebenshilfe</strong> suchen.<br />
Sinn dieser Umfrage war es<br />
auch herauszufinden, in<br />
welchen Zeiträumen Wohnstättenplätze<br />
benötigt werden.<br />
Die Ergebnisse lassen<br />
zumindest Tendenzen für<br />
unser zukünftiges Handeln<br />
erkennen.
10 Minuten für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Auch hier unterstreicht diese Umfrage, dass die von der Politik ausgegebene Losung „kein weiterer<br />
Wohnstättenplatzbau“ falsch ist. Da nicht alle Mitglieder an der Befragung teilgenommen haben und<br />
es auch noch einem erheblichen Bedarf bei Menschen gibt, die bisher nicht Vereinsmitglieder sind,<br />
werden die in der vorgenannten Grafik dargestellten Zahlen um ein Vielfaches höher sein. Bereits<br />
die in der oben dargestellten Grafik ausgewerteten Zahlen sind nicht im Rahmen der Ausdehnung<br />
ambulanter Betreuungen zu decken.<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Lage der Häuser<br />
Flächenaufteilung<br />
der Räumlichkeit<br />
Behindertengerechte<br />
Ausstattung<br />
Nahrungsmittelversorgung<br />
Sauberkeit / Hygiene<br />
Freizeitangebot<br />
Qualität Betreuung<br />
Beteiligung der Eltern<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Stationärer Wohnstättenbedarf Gesamt<br />
20<br />
27<br />
35<br />
25<br />
107<br />
< 3 Jahren 4 - 9 Jahre > 10 Jahre keine Angabe gesamt<br />
c) Wir wollten mit der Umfrage nicht nur zukünftige Bedarfe abfragen, sondern auch einen Überblick<br />
erhalten, wie die Eltern und Angehörigen die Arbeit in unseren Wohnstätten beurteilen. Die Umfrage<br />
kam zu folgenden Ergebnissen:<br />
Gesamt<br />
54<br />
54<br />
54<br />
54<br />
54<br />
54<br />
54<br />
54<br />
Keine<br />
Angaben<br />
0<br />
1<br />
1<br />
3<br />
1<br />
5<br />
1<br />
11<br />
Note<br />
1<br />
20<br />
15<br />
12<br />
13<br />
10<br />
10<br />
10<br />
5<br />
Wir freuen uns über die guten Noten, die Sie verteilt haben und sehen die Ergebnisse als Motivation<br />
für unsere Arbeit an. Wir haben uns auch über die vielen positiven Anmerkungen und Erlebnisse, die<br />
uns mit den Fragebögen mitgeteilt wurden, gefreut. Die von Ihnen vorgeschlagenen Verbesserungen<br />
werden wir in die tägliche Arbeit einbeziehen und wir versuchen, die Qualität trotz des bereits<br />
hohen Niveaus weiter zu steigern.<br />
M. Behrendt<br />
Note<br />
2<br />
31<br />
30<br />
34<br />
29<br />
29<br />
24<br />
40<br />
22<br />
Note<br />
3<br />
2<br />
5<br />
5<br />
7<br />
12<br />
11<br />
3<br />
9<br />
Note<br />
4<br />
0<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
0<br />
5<br />
Note<br />
5<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
Note<br />
6<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
∅<br />
∅<br />
Note<br />
1,74<br />
1,94<br />
2,13<br />
1,96<br />
2,11<br />
2,20<br />
1,87<br />
2,49<br />
11
Internet Marktplatz: www.kaufen-mit-herz.de<br />
Im Internet einkaufen und damit die <strong>Lebenshilfe</strong>-Arbeit unterstützen!<br />
Die Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
bittet uns, ihren Dank<br />
all denen zu übermitteln, die<br />
über den virtuellen Marktplatz<br />
www.kaufen-mit-herz.de eingekauft<br />
und damit die Arbeit<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> unterstützt haben.<br />
Die dadurch ausgelösten<br />
Provisionen gehen bei der<br />
Bundesvereinigung ein und<br />
kommen direkt der Arbeit der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> zugute.<br />
Über folgende Anbieter wurden<br />
die meisten Provisionen erzielt:<br />
Amazon, Otto, Tchibo, bon<br />
prix, Baur sowie des Spezialversenders<br />
Weinbau W. Hilger.<br />
Neu im Marktplatz sind<br />
beispielsweise die Shops<br />
Neckermann-Versand, e-Sixt<br />
und L´tur. Über www.kaufenmit-herz.de<br />
kommen Internet-<br />
User zu rund 400 unabhängi-<br />
gen Online-Anbietern. Für jede<br />
Bestellung erhält die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
durchschnittlich drei Prozent<br />
des jeweiligen Kaufpreises.<br />
Sie zahlen deswegen aber<br />
nicht einen Cent mehr. Sie<br />
brauchen nur eines zu tun: Beim<br />
Online-Kauf einfach immer den<br />
Weg über www.kaufen-mitherz.de<br />
gehen.<br />
Der Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Viersen</strong> bittet Sie, die Gelegenheit<br />
weiter zu nutzen, über diesen<br />
Marktplatz einzukaufen. Er<br />
würde sich auch sehr freuen,<br />
wenn Sie in Ihrem Umfeld auf<br />
diese bequeme und einfache<br />
Möglichkeit, die <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />
unterstützen, hinweisen könnten!<br />
� Nutzen Sie - privat oder als<br />
Unternehmen - das Ein-<br />
Hallo, ich bin Bernd Meis und bin auf der Suche nach einer Freundin. Du solltest<br />
Lust haben, viel zu unternehmen. Ich bin sportlich und lasse kein Stadt- oder<br />
Schützenfest aus. Nur leider fahre ich da zur Zeit meist alleine hin. Und deswegen<br />
suche ich Dich. Wenn Du dich angesprochen fühlest, melde Dich bei mir.<br />
Bernd Meis<br />
De - Veuster - Straße 2<br />
47906 Kempen<br />
02152 / 5 06 45<br />
Noch ein paar Angaben zu mir: Ich bin 41 Jahre Alt, arbeitet im HPZ Hochbend,<br />
bin groß und sportlich.<br />
kaufsportal der Bundesvereinigung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>!<br />
� Nutzen Sie Ihr Schwarzes<br />
Brett, Rundschreiben, Presse-Mitteilungen<br />
und den eigenen<br />
Internet-Auftritt dazu,<br />
auf „kaufen-mit-herz“ hinzuweisen.<br />
� Oder legen Sie doch einfach<br />
einen Link von Ihrem<br />
eigenen Internet-Angebot<br />
auf die Zieladresse http://<br />
www.shoptosupport.org/<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Für evtl. Rückfragen steht Ihnen<br />
Herr Jochen Nussbaum unter<br />
marketing@lebenshilfe.de<br />
oder Tel. 064 21 - 491 - 199<br />
zur Verfügung.<br />
Horst Bessel<br />
Mein Name ist Hannelore Zass, ich bin 61 Jahre alt und 1,59 cm groß, ich habe<br />
dunkelbraune Haare. Gerne höre ich Musik, gehe viel spazieren und wenn sich<br />
die Gelegenheit ergibt, tanze ich auch sehr gerne.<br />
Ich suche einen lieben, zuverlässigen Freund, der mit mir die Freizeit teilt. Dabei<br />
spielt das Alter keine große Rolle.<br />
Es wäre schön, wenn sich jemand finden würde, der zu mir passt.<br />
Meine Adresse:<br />
Hannelore Zass, Damer Str. 67, 41372 Niederkrüchten, Tel. 021 63 - 8 38 11<br />
12 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
MITGLIED<br />
IM ISCHEN<br />
WOHLFAHRTS-<br />
VERBAND<br />
Barrierefreier Urlaub war in diesem<br />
Jahr unser Thema zum Tag<br />
der Gleichstellung Behinderter.<br />
Hierzu hatte der Arbeitskreis für<br />
Behinderte unter anderem ein<br />
Reiseunternehmen für Senioren<br />
und Quer Tours (Reisen für Geistig<br />
Behinderte ) eingeladen. Zur<br />
Unterhaltung trug die Blitz-Band<br />
aus Mönchengladbach bei. Trotz<br />
des trüben Wetters konnten die<br />
teilnehmenden Vereine mit dem<br />
Verlauf der Veranstaltung zufrieden<br />
sein.<br />
Es waren beteiligt: MS-Gruppe,<br />
ASB-Gemeinsam die BIS, Freiwilligen-Zentrale,<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>eV</strong>.,<br />
Rollstuhlfahrer, Blinden- und<br />
Sehbehinderte, Paritätischer<br />
Wohlfahrtsverband<br />
R. Küppers<br />
Zwei sind<br />
zu wenig !!!<br />
Wer hätte Zeit und Interesse,<br />
uns im Ausschuß Öffentlichkeit<br />
Arbeit zu unterstützen?<br />
Die Aufgaben sind unter anderem<br />
Mitglieder- und Spenden-Werbung.<br />
Pflege des Internets, Pressearbeit<br />
und Teilnahme an verschiedenen<br />
Veranstaltungen.<br />
Wer möchte, melde sich<br />
bitte bei:<br />
Wolfgang Reinsch<br />
Tel. 0 21 52 - 66 08<br />
Regina Küppers<br />
Tel. 0 21 62 -8 19 18 03<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Aktion Grundgesetz 07.05.05,<br />
(Gleichstellung Behinderter)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Am gemeinsamen Stand der drei Selbsthilfegruppen zeigten Solidarität:<br />
MS-Gruppe II , <strong>Lebenshilfe</strong> und Gemeinsam e.V. (alle <strong>Viersen</strong>)<br />
vertreten durch (v.l.) Ursula Tenten, Regina Küppers und Ingeborg<br />
Rodeland.<br />
Aus unserem Programmheft:<br />
Malen mit Pastellkreide<br />
In jedem Menschen steckt ein Künstler,<br />
er muss nur entdeckt werden!<br />
Zu unseren Titelbildern<br />
Kurs mit Monika Kliem und<br />
Nicola Prinz<br />
Das Schöne beim Malen mit<br />
Pastellkreide ist, dass man<br />
keinerlei Hilfsmittel benötigt, nur<br />
seine Hände.<br />
Und diese wurden fleißig eingesetzt.<br />
Die fünf Teilnehmer waren mit<br />
großem Eifer dabei. Um sich mit<br />
dem Material vertraut zu machen,<br />
wurde unter Anleitung von Monika<br />
und Nicola eine Gemeinschaftsbild<br />
gemalt.<br />
Anschließend wurden in Einzelarbeiten<br />
Äpfel gemalt, die so gut<br />
gelangen, dass sie von Nicola<br />
sofort gerahmt wurden.<br />
Auch der kommende Muttertag<br />
wurde aufgegriffen und Barbara,<br />
Jürgen und Monika gestalteten<br />
Bilder mit Herzen.<br />
Alles in allem war es für alle<br />
Beteiligten ein schöner und<br />
gelungener Nachmittag.<br />
Für den nächsten Malkurs im<br />
Herbst wollen alle wiederkommen.<br />
Wer Interesse hat, an einem<br />
kommenden Malkurs teil zu<br />
nehmen, melde sich bitte bei:<br />
Monika Kliem unter Wohngemeinschaft<br />
„Emilie-Horten-Platz“<br />
02152/ 89 28 90 11<br />
13
Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />
Kinder-Osterfreizeit in die<br />
Jugendherberge Ratingen<br />
Wie auch in den Jahren zuvor,<br />
ging unsere diesjährige Osterfreizeit<br />
in die Jugendherberge<br />
nach Ratingen.<br />
Wir, das sind 9 Betreuer und 17<br />
Kinder, hatten dort einen Aufenthaltsraum,<br />
einen Kellerraum<br />
mit Kickerspiel und genügend<br />
Schlafzimmer zur Verfügung.<br />
Da wir in diesem Jahr eine sehr<br />
große Gruppe waren, nutzten wir<br />
oft die Möglichkeit, uns in Kleingruppen<br />
zu unterteilen. Dadurch<br />
konnten wir sehr viele verschiedene<br />
Ausflüge starten und den<br />
Kindern auch im Haus und der<br />
Umgebung viele schöne<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
bieten.<br />
Das Wetter war voll und ganz auf<br />
unserer Seite, sodass wir viele<br />
Ball- und Fangspiele spielen oder<br />
uns anderweitig auf dem Außengelände<br />
der Jugendherberge beschäftigen<br />
konnten. Auch lange<br />
Spaziergänge durch den Wald,<br />
Märsche auf dem „Trimm-Dich“-<br />
Pfad, Stadtbummel,Spielplatzbesuche<br />
und Eisessen boten<br />
sich aufgrund des Sonnenscheins<br />
an.<br />
Für die kreativen Köpfe unter uns<br />
gab es ein reichhaltiges Bastelund<br />
Malangebot: Mandalas und<br />
eigene Bilder wurden farbig gestaltet,<br />
wir experimentierten mit<br />
Fingerfarbe und bereiteten uns<br />
mit Osterkörbchenbasteln und<br />
Formen von Eierbechern aus<br />
Modelliermasse auf das anstehende<br />
Osterfest vor.<br />
Das nahegelegene Schwimmbad<br />
Ratingens war für unsere „Wasserratten“<br />
ein tolles Ziel.<br />
Wobei wir nun auch schon bei<br />
unseren Ausflügen wären:<br />
Der Flughafen Düsseldorf bot uns<br />
spannende Eindrücke des Starts<br />
und der Landung von Passagierflugzeugen.<br />
Unser Ausflug nach<br />
Kaiserswerth an den Rhein mit<br />
integrierter Fährentour war für<br />
manche von uns die erste Fahrt<br />
zum und über den großen Fluss<br />
und daher sehr aufregend und<br />
schön.<br />
Auch das Kindermuseum Atlantis<br />
stand wieder auf unserem Programm.<br />
Hier konnten die Kinder<br />
selber „werkeln“ und vieles ausprobieren.<br />
Das absolute Highlight<br />
der Woche war unser letzter<br />
Abend – der Abend in der Pizzeria.<br />
Schon nachmittags machten<br />
wir uns alle fein zurecht, um richtig<br />
chic essen zu gehen. Wie jedes<br />
Jahr war es wieder sehr lecker!<br />
Zu guter Letzt ist noch zu sagen:<br />
Sowohl den Kindern, als auch den<br />
Betreuern hat die Woche in<br />
Ratingen und das dort Erlebte<br />
sehr viel Spaß gemacht und alle<br />
sind gesund und zufrieden zurück<br />
nach Hause gekommen – ein erfolgreicher<br />
Urlaub!<br />
Carmen Beckers<br />
Jahrespraktikantin im FuD<br />
14 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Sex ist für viele die schönste Sache<br />
der Welt. Andere verbinden<br />
damit eher Gefahren. Das neue<br />
Magazin für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung, die Beilage zur<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung, zeigt, was<br />
beim Sex besonders wichtig und<br />
schön ist. Dazu gehört die Verantwortung<br />
der Partner füreinander.<br />
Der <strong>Nr</strong>. 1/2005 der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung<br />
lag diesmal<br />
das Magazin nicht bei. Sie können<br />
es stattdessen kostenlos<br />
bestellen.<br />
„Ja zur Partnerschaft und Sexualität“<br />
lautet die Überschrift über<br />
einem - lesenswerten! - Kapitel<br />
im Grundsatzprogramm der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Menschen mit geistiger<br />
Behinderung soll es danach ermöglicht<br />
werden, „ihre individuelle<br />
Form der Geschlechtlichkeit zu<br />
finden und sie als natürlich und<br />
bereichernd zu erleben. Dabei<br />
sind alle Formen zu akzeptieren,<br />
die mit der Menschenwürde übereinstimmen!“<br />
Ein Grund für das Magazin zum<br />
Thema „Lust und Liebe“: Auch 15<br />
Jahre nach der Verabschiedung<br />
des Grundsatzprogrammes steht<br />
das Recht geistig behinderter<br />
Menschen auf Sexualität oft nur<br />
auf dem Papier. In Frauen- und<br />
Männerseminaren zum Beispiel<br />
zeigt sich, wie noch den Erwachsenen<br />
oft einfache Informationen<br />
und Wertungen fehlen: Was bedeutet<br />
eigentlich „Sex?“ Ist das<br />
auch etwas für mich? Oder muss<br />
ich davor Angst haben?<br />
Aber nicht nur die Aufklärung wird<br />
vermisst. Viele haben kaum Möglichkeiten,<br />
ihre Beziehung zu leben,<br />
beispielsweise den Partner<br />
ungestört im eigenen Zimmer zu<br />
treffen. Ein Gefühl für den eigenen<br />
Körper und die eigenen Bedürfnisse<br />
zu entwickeln, ist Voraussetzung<br />
dafür, sein Recht auf<br />
sexuelle Selbstbestimmung<br />
Das Magazin diesmal zu bestellen, kostenlos!<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
wahrzunehmen. Dabei geht es<br />
vor allem um positives Erleben.<br />
Informiert sein dient aber ebenso<br />
dem Schutz vor Missbrauch oder<br />
vor ungewollter Elternschaft. (In<br />
Marburg wurde kürzlich ein Student<br />
wegen - ungeschützten -<br />
Verkehrs mit einer geistig behinderten<br />
jungen Frau verurteilt. Sie<br />
selbst war gerne bei dem Mann.<br />
„Vergewaltigung“ sagte ihr nichts.<br />
In der Familie war nie über solche<br />
Themen gesprochen worden.)<br />
Dass ihre behinderte Tochter, ihr<br />
behinderter Sohn, Mutter oder<br />
Vater werden könnten, ist für die<br />
meisten Eltern eine erschreckende<br />
Vorstellung. Früher suchten<br />
sich viele durch eine Sterilisation<br />
abzusichern. Dieser Weg ist heute<br />
nur noch in sehr engen Grenzen<br />
zulässig - das macht Aufklärung<br />
und offene Gespräche über<br />
den Kinderwunsch und denkbare<br />
Alternativen umso wichtiger.<br />
Die März-Ausgabe des Magazins<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung zum Thema<br />
„Lust und Liebe“ sagt vom<br />
Sex: „Das ist ein Geschenk der<br />
Natur, das wir genießen dürfen!“<br />
Wann ist Sex besonders schön?<br />
„Wenn beide dasselbe wollen,<br />
wenn sie miteinander Geduld haben<br />
und sich nicht unter Druck<br />
setzen; wenn sie achtsam<br />
miteinander umgehen und an den<br />
anderen genauso denken wie an<br />
sich selbst!“ So lauten einige<br />
Beispiele aus der Aufzählung.<br />
Unter der Überschrift „Verantwortung<br />
ernst nehmen!“ gibt es Hinweise<br />
für den Schutz vor ansteckenden<br />
Krankheiten wie Aids<br />
und die Verhütung von Schwangerschaft.<br />
Wie immer ist das Magazin wegen<br />
der besseren Verständlichkeit<br />
in einfacher Sprache formuliert.<br />
Das bedeutet ein möglichst<br />
Lust und Liebe<br />
großes Maß an Klarheit und Eindeutigkeit<br />
in Text und Bild. Also<br />
kommt man nun auch bei den<br />
Zeichnungen nicht um die Darstellung<br />
„nackter Tatsachen“ herum.<br />
Ist dies akzeptabel, wenn es nicht<br />
um eine solche erkennbare Aufklärungsbroschüre<br />
geht, sondern<br />
um eine Zeitungsbeilage, die jedes<br />
Mitglied unaufgefordert erhält?<br />
Könnte sich sogar jemand<br />
belästigt fühlen? Frühere Leseraktionen<br />
lassen dies (leider) befürchten.<br />
DAS MAGAZIN BITTE<br />
FORMLOS ANFORDERN!<br />
Diese Überlegungen haben zu<br />
der Entscheidung geführt, das<br />
Magazin „Lust und Liebe“ nicht<br />
als Beilage der <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung<br />
zu versenden, sondern nur<br />
auf Anforderung. Wenn Sie sich<br />
dafür interessieren, können Sie<br />
es formlos bestellen. Schon jetzt<br />
steht das Magazin wie üblich im<br />
Internet unter www.lebenshilfeangesagt.de..<br />
Wer möchte, kann<br />
den Text nicht nur lesen, sondern<br />
auch anhören.<br />
Die Redaktion freut sich über viele<br />
Anforderungen des Magazins. Es<br />
wird eine gute Grundlage für Gespräche<br />
über das Thema sein.<br />
Schön wäre es, wenn geistig behinderte<br />
Leser/innen engagierte<br />
Ansprechpartner finden. Dabei<br />
versteht es sich von selbst, dass<br />
die Magazin-Beiträge nur Mosaik-steine<br />
im Rahmen einer Aufklärung<br />
sein können, die über Jahre<br />
Die Verantwortung für<br />
sich selbst ist die Wurzel<br />
jeder Verantwortung<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
15
Lust und Liebe<br />
Und für alle, die mehr<br />
wissen wollen<br />
Eltern sind eingeladen zu<br />
einem Seminar der Bundesvereinigung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> zum<br />
Thema „Sexualität und<br />
Partnerschaft im Leben<br />
von Menschen mit geistiger<br />
Behinderung“ am<br />
11./12. Juli 2005 in Marburg.<br />
Mehr dazu im Internet unter<br />
www.lebenshilfe.de oder<br />
Telefon 0 64 21 - 491 - 179.<br />
Hilfreich können Materialien zu<br />
dem Thema sein, die zum Teil<br />
von der Bundesvereinigung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> mit herausgegeben<br />
wurden und/oder über deren<br />
Bibliothek auszuleihen<br />
sind. Unter Telefon 0 64 21 -<br />
491 - 116, per E-Mail<br />
christina.fleck@lebenshilfe.de<br />
können sie auch bestellt werden:<br />
Erik Bosch: „Sexualität und<br />
Beziehungen bei Menschen<br />
mit einer geistiger<br />
Behinderung“ Bestell-<strong>Nr</strong>. LFK<br />
028, im Buchhandel 14,80 Euro,<br />
Sonderpreis für <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Mitglieder 13,00 Euro.<br />
Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
(Hrsg.): „Sexualpädagogische<br />
Materialien für die Arbeit mit<br />
geistig behinderten<br />
Menschen“, Bestell-<strong>Nr</strong>. LFK<br />
017, im Buchhandel 24 Euro,<br />
Sonderpreis für Mitglieder der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> 21,00 Euro.<br />
Ilse Achilles: „Was macht Ihr<br />
Sohn denn da? Geistige<br />
Behinderung und Sexualität“,<br />
Reinhardt-Verlag, 14,90<br />
Euro, nur im Buchhandel.<br />
Mehr Titel im Internet unter<br />
www.lebenshilfe.de dort unter<br />
der Rubrik „Publikationen/Medien“<br />
klicken.<br />
hinweg immer wieder zur Sprache<br />
kommt.<br />
Bitte bestellen Sie das Magazin<br />
„Lust und Liebe“ per Post bei der<br />
Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />
Raiffeisenstr. 18, 35043 Marburg,<br />
per Mail unter: x<br />
magazin@lebenshilfe.de,<br />
per Fax unter 0 64 21 - 491 - 755<br />
oder telefonisch unter:<br />
0 64 21 - 491 - 116.<br />
Kosten entstehen Ihnen nicht.<br />
Gertrud Genvo, Redakteurin der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung in der LHZ 1/<br />
2005<br />
Fachtagung, Wiederholungsveranstaltung<br />
wegen<br />
großer Nachfrage<br />
Fachtagung Sexualität und geistige<br />
Behinderung am 06. Juli 2005<br />
in Wuppertal<br />
Der Landesverband „pro familia<br />
NRW“ veranstaltet am 05.07.2005<br />
erneut eine Fachtagung zum<br />
Thema Sexualität und geistige<br />
Behinderung.<br />
Eingeleitet wird die Tagung mit<br />
dem Vortrag „Es könnte so schön<br />
sein!“, in dem über die Lebensbedingungen<br />
und den Alltag von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
in Deutschland berichtet<br />
wird. Berücksichtigt werden die<br />
institutionellen Rahmenbedingungen,<br />
die rechtliche Situation,<br />
sowie die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der behinderten Menschen.<br />
Der Vortrag lädt zur Auseinandersetzung<br />
und zum Perspektivenwechsel<br />
ein mit dem Ziel, die<br />
Liebeslust zu fördern und den<br />
Alltagsfrust zu mindern. In sechs<br />
Foren wird das Thema Sexualität<br />
und (geistige) Behinderung<br />
intensiv von mehreren Seiten beleuchtet.<br />
Die Themen sind<br />
Forum 1: „Wozu schlafende Hunde<br />
wecken?!“ - Körper- und Sexualaufklärung<br />
mit geistig behinderten<br />
Menschen<br />
Forum 2: „Ja, gibt´s denn so<br />
was?“ - Sexualität in Werkstatt<br />
und Wohnheim - Ein Workshop<br />
zur Praxisreflexion.<br />
Forum 3: „Heißes Eisen?!“ - Sexuelle<br />
Hilfestellung und Assistenz<br />
Forum 4: „Ich hab da so ein ungutes<br />
Gefühlt!“ - Sexualisierte<br />
Gewalt wahrnehmen, reflektieren,<br />
handeln<br />
Forum 5: „Ich wünsch mir ein<br />
Baby!“ - Familienplanung und Elternschaft<br />
bei Menschen mit geistiger<br />
Behinderung<br />
Forum 6: „Geschlecht: Behindert?!“<br />
- Geschlechtsidentität und<br />
sexuelle Orientierung<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie bei: pro familia Landesverband<br />
NRW,<br />
Postfach 13 09 01,<br />
42035 Wuppertal,<br />
Tel.02 02 - 245 - 650,<br />
Fax —6530,<br />
Internet: www.profamilia.de<br />
Einladung zum<br />
Sommerfest in<br />
Brüggen<br />
Am 1. August 2004 wurde unsere<br />
neue Wohnstätte in Brüggen,<br />
Leonhard-Jansen-Straße 11, eröffnet.<br />
Unseren ersten Geburtstag<br />
möchten wir, Bewohner und Mitarbeiter,<br />
gerne am Samstag, dem<br />
13. August 2005, in der Zeit von<br />
11 – 18 Uhr, feiern.<br />
Hierzu laden wir neben Eltern,<br />
Angehörigen, Nachbarn und<br />
Vereinsmitglieder, alle herzlich<br />
ein, die Lust haben einen gemütlichen<br />
Nachmittag mit uns zu verbringen.<br />
Wir haben uns bemüht, ein buntes,<br />
unterhaltsames Programm<br />
zusammenzustellen und würden<br />
uns freuen, Sie an diesem Tag in<br />
unserem Haus begrüßen zu dürfen.<br />
Bitte, merken Sie sich diesen Termin<br />
bereits jetzt vor.<br />
Petra Alshut, Wohnstättenleiterin<br />
16 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen – Offene Hilfen<br />
Im nachfolgenden Artikel beschreibt die Mutter einer 30-jährigen geistig behinderten Tochter ihre Erfahrungen<br />
mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz (PfleG § 45 SGB XI). Wie bereits mehrfach in unserer<br />
Zeitung berichtet ist der F u D, Familienunterstützende Dienst der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong>, als Anbieter bei<br />
den gesetzlichen Pflegekassen anerkannt.<br />
Pflegeleistungsergänzungsgesetz - PfleG<br />
Hilfen für Pflegebedürftige mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz<br />
und erheblichem allgemeinen<br />
Betreuungsbedarf.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />
vielen Mitgliedern das Gesetz unbekannt<br />
ist oder eine gewisse Abneigung<br />
bezüglich des Antragsverfahrens<br />
besteht. Mit den<br />
„neuen Leistungen der Pflegeversicherung“<br />
habe ich mich intensiv<br />
auseinander gesetzt und<br />
möchte Ihnen diese kurz erläutern.<br />
Gleichfalls möchte ich allen<br />
Eltern Mut machen, nicht vor einer<br />
Antragsstellung zurück zu<br />
schrecken und Leistungen, die<br />
Ihrem Kind zustehen, nicht in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Bereits seit April 2002 gibt es das<br />
Pflegeleistungsergänzungsgesetz.<br />
Dies ist eine zusätzliche<br />
finanzielle Hilfe bei Betreuungsleistungen<br />
in Höhe von 460 Euro<br />
im Kalenderjahr. Die Leistungen<br />
können Pflegebedürftige in Anspruch<br />
nehmen, die im häuslichen<br />
Bereich betreut werden und<br />
auf Dauer regelmäßig einen erheblichen<br />
Bedarf an allgemeiner<br />
Beaufsichtigung und Betreuung<br />
haben. Ein erheblicher Bedarf<br />
liegt vor, wenn mindestens 2 von<br />
13 genannten Einschränkungen<br />
(bei Antrag im Fragebogen) dauerhaft<br />
vorhanden sind. Auch hier<br />
hat die Erfahrung gezeigt, dass<br />
bei fast allen Antragsstellern mit<br />
geistiger Behinderung die Vorraussetzungen<br />
zutreffen. Ob ein<br />
tatsächlicher Bedarf vorliegt, prüft<br />
der MDK (med. Dienst). Dieser<br />
kann aber auch nach Aktenlage<br />
entscheiden.<br />
Wird der Betrag von 460 Euro in<br />
einem Jahr nicht ausgeschöpft,<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
kann das nicht verbrauchte Geld<br />
in das Folgejahr übertragen werden.<br />
(Persönliche Anmerkung: in<br />
diesen Genuss von 920 Euro ist<br />
meine Tochter im Jahr 2004 gekommen.)<br />
Die 460 Euro können eingesetzt<br />
werden bei Tages-, Nacht- und<br />
Kurzzeitpflege, bei Leistungen<br />
durch zugelassene Pflegedienste<br />
und bei anerkannten niedrigschwelligenBetreuungsangeboten.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />
ist befähigt, niedrigschwellige<br />
Betreuungsangebote durchzuführen.<br />
Dies sind z.B. Angebote, die<br />
der FuD in seinen Programmheften<br />
anbietet. Aber auch<br />
Einzelbetreuungen stellt der FuD<br />
zur Verfügung.<br />
Bei Inanspruchnahme des FuD<br />
erfolgt eine Aufrechnung nach geleisteten<br />
Stunden<br />
(1 Std. 10,23 Euro), die dann mit<br />
der Pflegekasse abgerechnet<br />
werden muss.<br />
Zum Schluss möchte ich noch<br />
kurz schildern, wie wir die zusätzlichen<br />
Kassenleistungen nutzen.<br />
Bereits seit über einem Jahr<br />
nimmt meine Tochter Alexandra<br />
eine Einzelbetreuung in Anspruch.<br />
Auf Anfrage stellte uns Frau Berg<br />
eine Studentin der Sonderpädagogik<br />
vor, die Lust und Freude für<br />
diese Aufgabe zeigte. Nach dem<br />
ersten gemeinsamen Stadtbummel<br />
stand fest, dass beide gut<br />
zueinander passten und künftige<br />
Treffen zu einer festen Einrichtung<br />
werden sollten. Da Alexandra<br />
mobil, aktiv und leicht motivierbar<br />
ist, fehlte es den beiden nicht an<br />
Ideen. Schnell wurden Pläne geschmiedet<br />
und Alexandras Wünsche<br />
in Aktivitäten umgesetzt. So<br />
gehen beide öfter ins Kino und<br />
zum Schwimmen. Mit Begeisterung<br />
macht Alexandra einen<br />
Stadtbummel. Dabei stöbert sie<br />
in alles Ruhe in Spielwaren- und<br />
Büchergeschäften herum.<br />
Manchmal geht es auch nur zum<br />
Eisessen nach Kempen oder in<br />
den Freizeitpark nach Moers. Ab<br />
und zu ist auch mal ein Friseurbesuch<br />
fällig. Etwas besonderes<br />
war der Besuch der diesjährigen<br />
Frühjahrskirmes in Krefeld. Na,<br />
und dann wird noch gemeinsam<br />
gebastelt, gespielt, Musik gehört<br />
und Videos angeschaut.<br />
Dann genieße ich die freien Stunden<br />
und freue mich, dass meine<br />
Tochter sich ein bisschen vom<br />
Elternhaus löst.<br />
Waltraud Hülsewig<br />
Noch eine Anmerkung am<br />
Schluß:<br />
Sollten Sie Interesse an einer<br />
Einzelbetreuung bzw. Assistenz<br />
haben, dann rufen Sie uns rechtzeitig<br />
an. Ein geeigneter Betreuer/Assistent<br />
muss gesucht und<br />
gefunden werden.<br />
Sollte Ihnen das Gruppenangebot<br />
im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus-Programm<br />
nicht ausreichen und Sie noch<br />
Ideen oder Bedarf an neuen<br />
Gruppen haben, lassen Sie es<br />
uns wissen. Nur wenn Sie uns<br />
eine Rückmeldung geben, können<br />
wir ein für Sie und vor allem<br />
für Ihr Kind / Ihren Angehörigen<br />
ein entsprechendes Programm<br />
erstellen und anbieten.<br />
Sie erreichen uns telefonisch unter:<br />
0 21 56 / 49 40 12 / - 13<br />
oder per E-Mail: ä<br />
offenehilfen@lebenshilfeviersen.de<br />
17
Recht<br />
Das Kindergeld darf nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen<br />
auf die Leistungen der Grundsicherung angerechnet werden.<br />
Das Oberverwaltungsgericht<br />
Schleswig-Holstein und der<br />
Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />
hatten die Nichtanrechnung<br />
des Kindergeldes auf<br />
die Grundsicherung bestätigt.<br />
Nach Ansicht des VG Augsburg<br />
ist das Kindergeld Einkommen<br />
des Kindergeldberechtigten, also<br />
der Eltern und nicht des Kindes,<br />
das möglicherweise einen Anspruch<br />
auf Leistungen der Grundsicherung<br />
hat. Es werde nur<br />
dann Einkommen des Kindes,<br />
wenn es die Eltern zweckorientiert<br />
durch einen weiteren<br />
Zuwendungsakt an das Kind weiter<br />
gebe. Eine solche zweckorientierte<br />
Leistung liege noch<br />
nicht dann vor, wenn die Eltern<br />
bestätigen, dass das Kindergeld<br />
wie anderes Einkommen der Familie<br />
in eine Haushaltskasse fließe,<br />
aus der in erster Linie alle für<br />
den Lebensunterhalt der Familienangehörigen<br />
erforderliche Aufwendungen<br />
bestritten würden.<br />
Das Kindergeld könne nur dann<br />
als Einkommen des Kindes angerechnet<br />
werden, wenn es als<br />
Geldbetrag an das Kind weitergeleitet<br />
werde, da nur tatsächliche<br />
Zuflüsse angerechnet werden<br />
könnten. Eine Mutter hatte angegeben,<br />
das Kindergeld ihrem<br />
Sohn nicht direkt zuzuwenden,<br />
es aber für ihn zu verwenden. So<br />
wurden Aufwendungen für Besuche<br />
aus dem Kindergeld bestritten.<br />
Diese Verwendung des Kindergelds<br />
entspreche damit dem<br />
Familienlastenausgleich. Nur<br />
wenn die Mutter sich überhaupt<br />
nicht um den Sohn kümmerte<br />
und das Geld ausschließlich für<br />
sich selbst verwende, sei an eine<br />
Auszahlung an das Kind nach §<br />
74 Abs. 1 EStG zu denken. Ob<br />
dies dann rechtmäßig sei, sei von<br />
den Finanzgerichten zu überprüfen.<br />
Zum 01.01.05 sind Leistungen<br />
der Grundsicherung Teil des SGB<br />
XII. Auch nach den dort enthaltenen<br />
Regelungen ist eine Anrechnung<br />
des Kindergelds auf die<br />
Grundsicherung nicht vorgesehen.<br />
Nach § 82 SGB XII ist nur<br />
bei Minderjährigen das Kindergeld<br />
dem jeweiligen Kind als Einkommen<br />
anzurechnen, soweit es bei<br />
diesem zur Deckung des notwendigen<br />
Lebensunterhalts benötigt<br />
wird. Da die Grundsicherung<br />
erst ab Volljährigkeit<br />
gewährt wird, greift diese Regelung<br />
deshalb dort nicht. In den<br />
Rechtsvorschriften über die<br />
Grundsicherung (§ 41 ff) ist in §<br />
43 Abs. 1 SGB XII vorgesehen,<br />
dass die Vermutung der Bedarfsdeckung<br />
im Rahmen der<br />
Haushaltsgemeinschaft (§ 36)<br />
nicht anzuwenden ist. Daraus<br />
folgt, dass das Kindergeld als Einkommen<br />
der Eltern anrechnungsfrei<br />
verbleibt, weil für<br />
sie die Regelung des § 43 Abs. 2<br />
SGB XII gilt. Erst ab einem Elterneinkommen<br />
von mehr als<br />
100.000 Euro gibt es einen<br />
Unterhaltsanspruch gegen die<br />
Eltern.<br />
In Anbetracht dieser (hier gekürzt<br />
wieder gegebenen) Rechtslage<br />
ist davon auszugehen, dass sich<br />
die Tendenz der Rechtsprechung<br />
festigen wird, das Kindergeld bei<br />
der Berechnung der Leistung der<br />
Grundsicherung unberücksichtigt<br />
zu lassen. Bei weiteren Fragen,<br />
wenden Sie sich bitte an Ihren<br />
Steuerberater. Kindergeld ist heute<br />
Steuerrecht!<br />
Beim Bereich Recht der Bundes-<br />
vereinigung <strong>Lebenshilfe</strong> erhalten<br />
Sie für zwei Euro eine<br />
Rechtsprechungsübersicht mit<br />
den ausführlichen Begründungen<br />
der Urteile der Gerichte zu diesem<br />
Thema (Merkblatt GS 7 c ).<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>, Raiffeisenstr.18,<br />
35043 Marburg,<br />
Tel. 0 64 21 - 491 - 0.<br />
E-Mail: Recht@lebenshilfe.de,<br />
Internet:<br />
http://www.lebenshilfe.de<br />
Horst Bessel<br />
Damit das Mögliche<br />
entsteht, muss immer<br />
wieder das Unmögliche<br />
versucht werden.<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
Reform, die, - , -en (frz.<br />
réformer, reformieren): planmäßige<br />
Neuordnung, Umgestaltung,<br />
Verbesserung des<br />
Bestehenden (ohne Bruch mit<br />
den wesentlichen geistigen und<br />
kulturellen Grundlagen); politische,<br />
soziale -en:<br />
Sozialreform, die: Reform der<br />
gesellschaftlichen Ordnung<br />
zugunsten sozial schwächerer<br />
Schichten.<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
18 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Beim Zahnersatz gilt nach § 56<br />
SGB V unter anderem: Die Krankenkasse<br />
trägt einen „befundbezogenen<br />
Festzuschuss“. Die<br />
Höhe dieses „Festzuschusses“<br />
beträgt mindestens 50 % für<br />
zahnärztliche und zahntechnische<br />
Leistungen, der bei<br />
einem bestimmten Befund nicht<br />
gedeckten „Regelversorgung“.<br />
(Diese „Regelversorgung“ wird<br />
vom „Gemeinsamen Bundesausschuss“<br />
festgelegt (§56 SGB V).<br />
Der Festzuschuss erhöht sich bei<br />
regelmäßig in Anspruch genommener<br />
Vorsorgeuntersuchung.<br />
Wichtig ist aber der Heil- und<br />
Kostenplan, den der Zahnarzt vor<br />
einer Behandlung - kostenfrei -<br />
erstellen muss und der vor dem<br />
Beginn der Behandlung der Krankenkasse<br />
zur Prüfung sowie Genehmigung<br />
vorzulegen ist; darin<br />
müssen der Befund, die Regelversorgung<br />
und die tatsächlich<br />
geplante Versorgung mit Zahnersatz<br />
nach Art, Umfang und Kosten<br />
ausgewiesen werden. Zahnersatz<br />
sind z.B. Einzelzahn-Kronen,<br />
Brücken und Prothesen<br />
(nicht aber z.B. Zahnfüllungen).<br />
Einkommensschwache Personen,<br />
die unterhalb einer bestimmten<br />
(s.u.) Einkommensgrenze liegen,<br />
brauchen beim Zahnersatz<br />
Hypnose ist vielen bekannt aus<br />
Fernsehsendungen oder Disco-<br />
Shows, in denen ein<br />
Showhypnotiseur scheinbar willenlose<br />
Menschen peinliche Befehle<br />
ausführen lässt.<br />
Die medizinische Hypnose dagegen<br />
hilft den Patienten, ihren<br />
Wunsch nach einer angstfreien,<br />
entspannten und schmerzlosen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Neue Zähne - Zahlt die Kasse?<br />
nichts zuzuzahlen, wenn sie sich<br />
für Regelleistungen entscheiden.<br />
Liegt das Einkommen oberhalb<br />
dieser Einkommensgrenze, kann<br />
die Kasse einen Teil des Eigenanteils<br />
übernehmen. Wer eine<br />
aufwändigere Versorgungsform<br />
als die Regelversorgung wählt,<br />
muss die Mehrkosten selbst tragen<br />
(§ 55 Abs. 2 - 5 SGB V).<br />
Ab 01.07.2005 wird ein zusätzlicher<br />
Beitragssatz für Zahnersatz<br />
erhoben (ausgenommen sind<br />
aber mitversicherte Familien-Angehörige<br />
sowie Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II). Ob es sinnvoll<br />
ist, eine eränzende Zahnersatz-<br />
Versicherung abzuschließen,<br />
muss jeder einzelne angesichts<br />
des Leistungsniveaus der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
selbst entscheiden.<br />
Früher waren Versicherte der<br />
Krankenkassen mit niedrigem<br />
Einkommen generell von der Zuzahlung<br />
zu Krankenkassen-Leistungen<br />
befreit. Diese Befreiung<br />
wurde durch die letzte<br />
Gesundheitsreform aufgehoben.<br />
Ausnahme: Beim Zahnersatz<br />
übernimmt die Kasse für Bedürftige<br />
weiter die vollen (!) Kosten<br />
für die Regelversorgung (siehe<br />
Recht<br />
oben). Alle anderen Versicherten<br />
müssen 35 % bis 50 % der Kosten<br />
selbst tragen. An der Regelversorgung<br />
mit Zahnersatz müssen<br />
sich Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II, Leistungen der Grundsicherung,<br />
Sozialhilfe und BaFöG<br />
nicht selbst beteiligen. Auch Familien<br />
und Singles mit niedrigem<br />
Einkommen sind von der Zuzahlung<br />
zur Regelversorgung nach<br />
einer „Härtefallregelung“ befreit.<br />
Nach einem Beitrag in der Rheinischen<br />
Post vom 10.05.05 gilt<br />
dies, wenn das maximale Einkommen<br />
für Alleinstehende nicht<br />
mehr als 966 Euro beträgt. Bei<br />
zwei Personen im Haushalt steigt<br />
diese Grenze auf 1328,25 Euro.<br />
Für jede weitere Person, die mit<br />
im Haushalt lebt, kommen<br />
241,50 Euro hinzu. Wenn diese<br />
Grenze geringfügig überschritten<br />
wird, müssen sich die Patienten<br />
bis zum maximal Dreifachen des<br />
Überschussbetrages beteiligen.<br />
Unser Tipp: Lassen Sie sich den<br />
Heil- und Kostenplan vom Zahnarzt<br />
geben und fragen Sie selbst<br />
Ihre Krankenkasse, bevor Sie den<br />
Zahnarzt einen Zahn ziehen lassen.<br />
Und die beste Vorsorge<br />
bleibt immer noch: putzen, putzen,<br />
putzen.<br />
Horst Bessel<br />
Medizin<br />
Die deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH e.V.) stellt sich vor<br />
Zahnbehandlung zu verwirklichen.<br />
Dies ist allerdings nur auf<br />
der Basis der Kooperation möglich,<br />
niemals gegen den Willen<br />
des Patienten. Durch moderne<br />
medizinische Hypnose wird der<br />
Patient in einen entspannten<br />
Trancezustand versetzt, in dem<br />
er sich auf angenehme Vorstellungsbilder<br />
konzentriert. Der<br />
Puls ist ruhig, der Blutdruck niedrig,<br />
die tiefe Bauchatmung sorgt<br />
für Schwere und Wärme des<br />
Körpers, die gesamte Muskulatur<br />
ist entspannt. Dadurch wird<br />
ängstliche Verkrampfung vermieden,<br />
der Zugang zum OP-Gebiet<br />
erleichtert und der Zahnarzt kann<br />
mit einem entspannten Patienten<br />
präzise, zügig und konzentriert<br />
19
Recht<br />
arbeiten. Patienten, die aufgrund<br />
extremer Angst kaum zum Zahnarzt<br />
gehen, ermöglicht die Hypnose<br />
Angstabbau und damit eine<br />
gründliche Zahnsanierung. Menschen,<br />
die mit den Zähnen knirschen<br />
und pressen oder Kiefergelenkbeschwerden<br />
haben, sowie<br />
Patienten mit chronischen<br />
Schmerzen im Kopfbereich oder<br />
mit Brechreiz kann durch Hypnose<br />
geholfen werden, behauptet<br />
die DGZH. Sie veranstaltet in diesem<br />
Jahr in Berlin ihre 10. Jahrestagung<br />
mit einem Schnupperund<br />
Praxisintegrationsseminar für<br />
interessierte Zahnarzt-Kollegen<br />
und deren Mitarbeiter/-innen.<br />
Prominente Gäste, langjährige<br />
Weggefährten und Weggefährtinnen<br />
und viele Aktive aus den<br />
Reihen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
gaben sich Mitte<br />
März 04 beim Geburtstagsempfang<br />
von Barbara Stolterfoht<br />
und Dr. Eberhard Jüttner ein Stelldichein<br />
im Haus der Parität in<br />
Berlin. Die Vorsitzende des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
und ihr Stellvertreter wurden im<br />
März beide 65 und betonten unisono:<br />
Ein Grund sich zur Ruhe<br />
zu setzen ist das keinesfalls. Erst<br />
recht nicht nach all den lobenden<br />
Worten, die Festredner und Gratulanten<br />
den beiden Jubilaren widmeten.<br />
Diese seien ihm eine Aufforderung<br />
zum zukünftigen Handeln,<br />
betonte Dr. Eberhard Jüttner, der<br />
sich als Arzt schon früh für die<br />
Förderung behinderter Kinder und<br />
für ältere Menschen einsetzte und<br />
so „Beispiel für einen Paritäter<br />
wurde, als es die Parität in der<br />
DDR noch gar nicht gab“, wie<br />
Festredner Klaus Dörrie, Ex-<br />
Hauptgeschäftsführer des Verbandes,<br />
betonte.<br />
Barbara Stolterfoht will sich weiter<br />
dafür einsetzen, „dass der<br />
Auskünfte in allen Fragen der<br />
zahnärztlichen Hypnose erteilt die<br />
Geschäftsstelle der Deutschen<br />
Gesellschaft für Zahnärztliche<br />
Hypnose (DGZH e.V.), Esslinger<br />
Str. 40, 70182 Stuttgart, Tel. 071<br />
123 606 118, FAX 0711 244 032,<br />
www.dgzh.de.<br />
Wir sind sehr daran interessiert,<br />
von unseren Lesern zu erfahren,<br />
ob und welche Erfahrungen sie<br />
bereits mit Hypnose bei der<br />
zahnmedizinischen Behandlung<br />
von Menschen mit geistiger Behinderung<br />
gemacht haben. Im<br />
Lauf der Jahre sind mir einige dramatische<br />
Fälle bekannt gewor-<br />
Sozialpolitik mit Zukunft<br />
Traum von einer besseren Welt<br />
ein bisschen näher rückt“, wie sie<br />
unter Bezug auf die Laudatio von<br />
Diakoniepräsident Dr. Jürgen<br />
Gohde betonte. Als Austauschschülerin<br />
in den USA lernte sie<br />
einst das Elend in Slums kennen<br />
und engagiert sich seitdem auf<br />
vielfältige Weise für soziale Gerechtigkeit.<br />
Den 65. Geburtstag Barbara<br />
Stolterfohts haben langjährige Mitstreiter<br />
aus zahlreichen Institutionen<br />
und Verbänden zum Anlass<br />
genommen, mit einer Streitschrift<br />
gegen den weiteren Abbau der<br />
sozialstaatlichen Errungenschaften<br />
in der Bundesrepublik zu intervenieren.<br />
„Sozialpolitik mit Zukunft“<br />
heißt der Titel des im VSA-<br />
Verlag erschienenen Buches.<br />
Autorinnen und Autoren sind:<br />
Johannes Rau, Ulrich Schneider,<br />
Gerald Weiß, Annelie Buntenbach,<br />
Horst Seehofer, Rolf<br />
Rosenbrock, Ursula Engelen-<br />
Kefer, Diether Döring, Eberhard<br />
Jüttner, Manfred Kallenbach, Karl-<br />
Hermann Haack, Edda Müller,<br />
Stefan Etgeton, Renate Schmidt,<br />
Gert G. Wagner, Bernd Schulte,<br />
Herta Däubler-Gmelin, Manfred<br />
Heckenauer und Joachim Rock.<br />
den, bei denen solche Menschen<br />
jeden Alters nicht zahnmedizinisch<br />
versorgt werden konnten<br />
und das Schmerzen der dahin<br />
faulenden Zähne ertragen mussten,<br />
einfach weil sie beim Zahnarzt<br />
nicht den Mund aufgemacht<br />
haben und sich einer Behandlung<br />
widersetzten. Der Beitrag lässt<br />
hoffen, dass es offensichtlich<br />
auch ohne eine Vollnarkose geht.<br />
Wer also irgendwelche Erfahrungen<br />
mit Hypnose beim Zahnarzt<br />
(und deren Kosten) gemacht hat,<br />
möge sich bitte formlos bei mir<br />
oder jedem anderen Vorstandsmitglied<br />
melden.<br />
Horst Bessel<br />
Bücher<br />
Aus deren Beiträgen wird deutlich:<br />
Ob es um Familienpolitik, das<br />
Gesundheitssystem, die Altersund<br />
Pflegeversicherung, Armutspolitik<br />
oder Gleichstellungsfragen,<br />
um die Finanzierungsprobleme<br />
und die transnationale<br />
Einbettung des Sozialstaates<br />
geht - Reformen sind möglich und<br />
notwendig, allzu forschen Ab- und<br />
Umbaumaßnahmen sollte jedoch<br />
Einhalt geboten werden. Vielmehr<br />
sind die Grundprinzipien<br />
von Solidarität und Gerechtigkeit<br />
wieder stärker hervorzuheben<br />
und in konkrete politische Regelungen<br />
umzusetzen, damit der<br />
Sozialstaat tatsächlich zukunftsfähig<br />
gemacht wird.<br />
Das Buch ist ab sofort im Handel<br />
erhältlich:<br />
Urula Engelen-Kefer / Johannes<br />
Rau / Ulrich Schneider u.a.: Sozialpolitik<br />
mit Zukunft, eine Streitschrift<br />
gegen die weitere Entsolidarisierung<br />
der Gesellschaft, 195<br />
Seiten, 14,80 Euro, ISBN 3-<br />
89965-129-4<br />
MITGLIED<br />
IM ISCHEN<br />
WOHLFAHRTS-<br />
VERBAND<br />
20 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Noch nach Redaktionsschluss<br />
hatten wir in die vorige Ausgabe<br />
von „<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong>“<br />
eingerückt, dass es Neues aus<br />
dem Betreuungsrecht zu berichten<br />
gibt.<br />
Die Feststellung, ob weiterhin<br />
eine rechtliche Betreuung notwendig<br />
und erforderlich ist, ist<br />
nach dem Gesetz nun<br />
wenigstens alle sieben Jahre vom<br />
Gericht zu prüfen. In aller Regel<br />
wurde dazu bisher das (teure)<br />
Gutachten eines vom Gericht bestellten<br />
Gutachters eingeholt.<br />
Zweitgutachten<br />
Nach dem neuen § 68 b Abs. 1<br />
kann das Gericht künftig von der<br />
Einholung eines teuren Gutachtens<br />
eines gerichtlich bestellten<br />
Sachverständigen absehen, soweit<br />
durch die Verwendung eines<br />
bestehenden ärztlichen Gutachtens<br />
des medizinischen Dienstes<br />
der Krankenversicherung nach §<br />
18 SGB XI festgestellt werden<br />
kann, inwieweit bei dem Betroffenen<br />
infolge einer psychischen<br />
Krankheit oder einer geistigen<br />
oder seelischen Behinderung die<br />
Voraussetzungen für die Bestellung<br />
eines Betreuers vorliegen.<br />
Das Gericht darf dieses Gutachten<br />
einschließlich dazu vorhandener<br />
Befunde zur Vermeidung weiterer<br />
Gutachten bei der Pflegekasse<br />
anfordern. Das Gericht<br />
kann unter gewissen Voraussetzungen<br />
auf eine Begutachtung<br />
durch einen Sachverständigen<br />
insgesamt verzichten, wenn die<br />
sonstigen Voraussetzungen für<br />
die Bestellung eines Betreuers<br />
zweifellos festgestellt werden<br />
können.<br />
In diesem „Zweitgutachten“<br />
braucht nicht zu stehen, „... bedarf<br />
eines Betreuers für die und<br />
die Angelegenheiten mit/ohne Ein-<br />
Zweites Betreuungsrechts-Änderungsgesetz<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
willigungs-Vorbehalt.“ - Das zu<br />
entscheiden ist Aufgabe des<br />
Richters und die lässt er sich<br />
auch nicht nehmen. Aber wann<br />
und wobei der „Patient“ Hilfe und<br />
Fürsorge braucht und was er gut<br />
selbst kann, das sollte daraus<br />
hervorgehen.<br />
Das wurde durch das zweite<br />
Betreuungsrechts-Änderungs-<br />
Gesetz vom 25.02.05 geregelt,<br />
das am 01.07.05 in Kraft tritt. Die<br />
wesentlichen Änderungen sind für<br />
Berufsbetreuer von Bedeutung<br />
und regeln deren Vergütungen<br />
und Auslagen-Erstattungen. Sie<br />
sind daher kaum für unsere Mitglieder,<br />
die nahezu ausschließlich<br />
ehrenamtliche Betreuer ihres<br />
geistig behinderten Angehörigen<br />
sind, von Bedeutung<br />
Keine zwangsweise Zuführung<br />
zu ambulanter Behandlung<br />
Bereits im Herbst 2004 war als<br />
Ergebnis von Beratungen zum<br />
Entwurf des 2.BtÄndG verlautbart,<br />
dass der vom Bundesrat<br />
unterbreitete Regelungsvorschlag,<br />
der die Befugnis des<br />
Betreuers zur zwangsweisen<br />
Zuführung des Betreuten zu ambulantenBehandlungsmaßnahmen<br />
begründen sollte,<br />
keine Aufnahme in das Gesetz finden<br />
würde. Dies ist zu begrüßen.<br />
Gesetzliche Vertretungsrechte<br />
gestrichen<br />
Die diskutierten Regelungsvorschläge<br />
über die Einführung von<br />
gesetzlichen Vertretungsrechten<br />
für Ehegatten sowie zwischen<br />
Eltern und volljährigen Kindern,<br />
die übrigens von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
scharf kritisiert worden waren,<br />
sind entfallen. Nach Auffassung<br />
des Rechtsausschusses führten<br />
vorgesehene Einschränkungen<br />
und weitere sonstige Sicherun-<br />
Recht<br />
gen nicht weiter, da sie die<br />
ohnehin schon komplizierte Norm<br />
unpraktikabel machten, ohne<br />
wirkliche Sicherheit zu erreichen<br />
und ohne dem Ziel der Vermeidung<br />
von Betreuungen näher zu<br />
kommen. Es sei „vorzugswürdig“,<br />
die Betroffenen auf die<br />
Möglichkeiten der Vorsorge durch<br />
Vollmachten hinzuweisen.<br />
Patientenverfügungen<br />
Schließlich war im Zusammenhang<br />
mit dieser Novelle kontrovers<br />
über die Notwendigkeit der<br />
Änderung der rechtlichen Grundlagen<br />
für Patientenverfügungen<br />
diskutiert worden. Auch hier kam<br />
es zu keinen neuen Regelungen.<br />
Gleichwohl ist zu erkennen, dass<br />
sich die dritte Novelle des<br />
Betreuungsrechts bereits ankündigt.<br />
Literatur-Hinweis<br />
Einen „Leitfaden Betreuungsrecht“<br />
für Betreuer, Angehörige,<br />
Betroffene, Ärzte und Pflegekräfte<br />
unter Berücksichtigung des<br />
2. Betreuungsrechts-Änderungsgesetzes<br />
in vierter (!) Auflage hat<br />
der Bundesanzeiger-Verlag herausgebracht.<br />
Postfach 100 534,<br />
in 50445 Köln. Wir empfehlen diesen<br />
Leitfaden wegen seiner Preises<br />
und wegen seiner klaren und<br />
übersichtlichen Gestaltung unter<br />
weitmöglicher Vermeidung von<br />
„Paragrafen-Deutsch“. Wer diese<br />
lesen möchte, findet die bedeutendsten<br />
Rechtsvorschriften<br />
an Hand der Fußnoten im Anhang,<br />
wie auch ein sehr ausführliches<br />
Stichwort-Verzeichnis.<br />
Taack - Thar, Leitfaden<br />
Betreuungsrecht, 260 Seiten 24<br />
X 16 cm, Preis 17,50 Euro, ISBN<br />
3-89817-402-6, bei Bestellung<br />
beim Verlag zuzüglich 3,00 Euro<br />
Porto und Verpackung<br />
Horst Bessel<br />
21
NP) „Wenn ich an Sie denke,<br />
muss ich immer weinen.“ Dieser<br />
Satz einer Bekannten tröstete<br />
Conny Rapp nicht, er verletzte die<br />
junge Mutter. Warum bemitleidet<br />
diese Frau sie? Weil sie ein Kind<br />
hat, „das ein Chromosom mehr<br />
hat als wir - ein Chromosom, das<br />
für vieles verantwortlich zu sein<br />
scheint - beispielsweise für die<br />
vielen Ängste , Ungewissheit und<br />
Vorurteile in unserer Gesellschaft“,<br />
wie Conny Rapp sagt.<br />
Auch sie war erst einmal geschockt<br />
von der Diagnose<br />
„Down-Syndrom“, die sie nach<br />
der Geburt ihrer Tochter erfuhr.<br />
„Für uns ist damals eine Welt<br />
zusammen gebrochen. Wir waren<br />
überzeugt, nie mehr glücklich<br />
sein zu können. Wir wussten so<br />
gut wie gar nichts über das Down-<br />
Syndrom...“ In einem alten<br />
Pschyrembel (Fachbuch), den<br />
man ihr im Krankenhaus in die<br />
Hand drückte, stand etwas von<br />
mongoloider Idiotie und einer Le-<br />
Der Ratgeber „Die Rechte<br />
behinderter Menschen und ihrer<br />
Angehörigen“ der BAGH hat sich<br />
inzwischen zum Standardwerk<br />
auf diesem Gebiet entwickelt,<br />
nicht zuletzt weil es in gut<br />
lesbarem Deutsch verfasst ist<br />
und Paragrafen nur nennt, wenn<br />
es unvermeidbar ist.<br />
Nun liegt die 32. Ausgabe mit dem<br />
Stand vom Dez. 2004 vor.<br />
Das Buch selbst ist unverkäuflich<br />
und nur gegen Vorauskasse der<br />
Kosten für den Versand, das<br />
Porto und die Verpackung in Höhe<br />
von 4,80 Euro erhältlich.<br />
Falls Sie es bestellen möchten,<br />
haben Sie drei Möglichkeiten:<br />
Außergewöhnlich....<br />
benserwartung zwischen 25 und<br />
40 Jahren. Rapp: „Was ich<br />
damals dringend gebraucht hätte,<br />
waren <strong>aktuell</strong>e, medizinische<br />
Informationen, und was ich sonst<br />
gerne gesehen hätte, waren<br />
schöne Bilder von Kindern mit<br />
Down-Syndrom, die meine alten<br />
Klischee-Bilder ersetzen mussten.“.<br />
Conny Rapp hat sie gemacht,<br />
die schönen Bilder, die für<br />
sich sprechen: von 15 Kindern mit<br />
Down-Syndrom und ihren Müttern.<br />
Diese haben zu den Bildern<br />
jeweils ein Essay geschrieben.<br />
Geschichten voller Freude, Stolz,<br />
Glück und Zuversicht, die auch<br />
Schattenseiten und schwierige<br />
Situationen nicht verhehlen, aber<br />
zeigen: Unsere Kinder sind ganz<br />
außergewöhnliche Kindern, sie<br />
bereichern unser Leben um so<br />
vieles...<br />
Herausgekommen ist ein wunderbares<br />
Buch, das hilft,<br />
Berührungsängste abzubauen,<br />
Ratgeber<br />
1. Sie überweisen diesen Betrag<br />
an die BAGH, Düsseldorf,<br />
Konto 80 30 107, Bankleitzahl<br />
370.205.00 bei der<br />
Sozialbank in Köln unter<br />
Angabe des Stichwortes<br />
„RECHTE“ und Ihrer<br />
vollständigen Anschrift (!) im<br />
Feld Verwendungszweck.<br />
2. Sie senden einen Scheck<br />
über diesen Betrag an die<br />
BAGH, Kirchfeldstr. 149 in<br />
40215 Düsseldorf. Bitte<br />
vergessen Sie Ihre eigene<br />
Anschrift nicht. Sie erleichtern<br />
den Mitarbeitern die Arbeit,<br />
wenn Sie gleich einen<br />
Adressaufkleber beilegen.<br />
3. Sie können das Bargeld in<br />
einem Brief an die Adresse<br />
Bücher<br />
das aufklärt und Mut macht. Nähere<br />
Infos über Conny Rapp gibt<br />
es im Internet unter www.connyrapp.com/aussergewöhnlich<br />
Das Buch Außergewöhnlich, Edition<br />
Jakob von Hodis, Paranus-<br />
Verlag, 128 Seiten, gebunden,<br />
15,80 Euro, ISBN3-926200-89-8.<br />
Die Aktion Mensch hat sich an der<br />
Herausgabe mit einem erheblichen<br />
Betrag beteiligt.<br />
Der Arbeitskreis Down-Syndrom<br />
e.V., in dessen Schriftenreihe „Da<br />
sein, wo alle sind!“ das Buch erschienen<br />
ist, entstand 1977 als<br />
Initiative mehrerer Eltern von Kindern<br />
mit Down-Syndrom in<br />
Bielefeld. heute hat er bundesweit<br />
mehr als 1.800 Mitglieder. Er will<br />
die Öffentlichkeit über Menschen<br />
mit Down-Syndrom informieren,<br />
Vorurteile abbauen und dazu beitragen,<br />
dass Betroffene die Hilfen<br />
bekommen, die sie benötigen.<br />
Kontakt: AK Down-Syndrom,<br />
Gadderbaumer Str. 28, 33602<br />
Bielefeld.<br />
der BAGH, Kirchfeldstr. 149 in<br />
40215 Düsseldorf. Münzen<br />
bitte auf einen Karton<br />
aufkleben! Auch hierbei<br />
vergessen Sie bitte nicht, Ihre<br />
vollständige Anschrift anzugeben.<br />
BAGH, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
„Hilfe für Behinderte“,<br />
Kirchfeldstr. 149,<br />
40215 Düsseldorf.<br />
Tel. 0211 - 31 00 60<br />
Sich bewegen<br />
bewegt etwas!<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
22 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Broschüren im Format DIN A 5 :<br />
- Steuertipps für alle Steuerzahler,<br />
56 Seiten<br />
- Steuertipps für Menschen<br />
mit Behinderung und für Menschen<br />
im Ruhestand 24 Seiten<br />
- Steuertipps zur Erbschaftsund<br />
Schenkungssteuer 32 Seiten<br />
- Steuertipps für Denkmaleigentümer<br />
40 Seiten<br />
und andere mehr gibt es bei<br />
CALL-NRW, Tel. 01 803 100 110<br />
(montags bis freitags von 8,00<br />
bis 18,00 Uhr, 0,09 Euro im Festnetz<br />
der Telekom)<br />
Auf Vorläufigkeitsvermerk achten!<br />
Mit dem BMF-Schreiben vom<br />
19.07.2004 hat das Bundesfinanzministerium<br />
beschlossen,<br />
die Einkommenssteuer, soweit<br />
sie die Behinderten-Pauschbeträge<br />
betrifft, ab sofort nur noch<br />
vorläufig festzusetzen.<br />
Beim Bundesverfassungsgericht<br />
ist seit dem 03.08.03 ein Verfahren<br />
anhängig, in dem die Antragsteller<br />
die Höhe der derzeitigen<br />
Behinderten-Pauschbeträge als<br />
Am 1. August 2004 wurde unsere<br />
neue Wohnstätte in Brüggen,<br />
Leonhard-Jansen-Straße 11, eröffnet.<br />
Unseren ersten Geburtstag<br />
möchten wir, Bewohner und Mitarbeiter,<br />
gerne am Samstag, dem<br />
13. August 2005, in der Zeit von<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Infos für Steuerzahler<br />
Dort können Sie auch die kostenlose<br />
CD-ROM mit der elektronischen<br />
Steuererklärung ELSTER<br />
bekommen. Teilweise finden Sie<br />
die Schriften auch im Eingangsbereich<br />
Ihres Finanzamtes, auf<br />
jeden Fall eine kleine Broschüre<br />
mit einer Auflistung aller verfügbaren<br />
Titel.<br />
Im Internet finden Sie die<br />
Broschürenstelle, die elektronischen<br />
Formulare und die Live-<br />
Chat-Hotline call-nrw.de. Sie können<br />
auch bei der Experten-Hotline<br />
jeden Freitag von 9,00 Uhr bis<br />
14,00 Uhr unter 01 803 100 210<br />
Steuern<br />
(Preis 0,09 Euro pro Minute) anrufen<br />
und um Beantwortung Ihrer<br />
speziellen Fragen bitten.<br />
Call-NRW ist als Bürger- und<br />
Service-Center der Landesregierung<br />
grundsätzlich für alle<br />
Bürgerfragen zuständig. Vom Kindergeld<br />
über allgemeine Steuerfragen<br />
bis hin zu Orientierungshillfen<br />
bei Behördengängen - vielen<br />
Menschen kann hier schnell<br />
und direkt geholfen werden. (Das<br />
behaupten die!)<br />
Horst Bessel<br />
Höhe des Pauschal-Beträge für Behinderte<br />
nicht verfassungsgemäß reklamiert<br />
haben (AZ: 2 BvR 1059/03).<br />
Diese Beträge sind seit 28 Jahren<br />
nicht mehr den tatsächlichen<br />
wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
angepasst. Sie unterstellen, dass<br />
die Aufendungen, die jemand heute<br />
aufgrund seiner Behinderung<br />
aufbringen muss, denen des Jahres<br />
1975 entsprechen..<br />
WICHTIG: Steuerpflichtige sollten<br />
darauf achten, dass der Vorläufigkeitsvermerk<br />
auch tatsächlich<br />
auf dem Einkommens-<br />
steuerbescheid enthalten ist. Der<br />
Steuerbescheid kann derzeit<br />
maximal fünf maschinelle Vorläufigkeitsvermerke<br />
enthalten,<br />
wobei einer die Höhe der Behinderten-Pauschbeträge<br />
betrifft.<br />
Fehlt der Vermerk auf dem Steuerbescheid,<br />
sollten Betroffene<br />
Einspruch gegen den Steuerbescheid<br />
einlegen und das Ruhen<br />
des Verfahrens beantragen oder<br />
um Aufnahme in den Vorläufigkeitskatalog<br />
bitten.<br />
Horst Bessel<br />
Einladung zum Sommerfest in Brüggen<br />
11 – 18 Uhr, feiern.<br />
Hierzu laden wir neben Eltern,<br />
Angehörigen, Nachbarn und<br />
Vereinsmitglieder, alle herzlich<br />
ein, die Lust haben einen gemütlichen<br />
Nachmittag mit uns zu verbringen.<br />
Wir haben uns bemüht, ein bun-<br />
tes, unterhaltsames Programm<br />
zusammenzustellen und würden<br />
uns freuen, Sie an diesem Tag in<br />
unserem Haus begrüßen zu dürfen.<br />
Bitte, merken Sie sich diesen Termin<br />
bereits jetzt vor.<br />
Petra Alshut, Wohnstättenleiterin<br />
23
Aus dem Wohnverbund<br />
Wie war es denn so am Anfang.......?<br />
Die Damen der Hauswirtschaft<br />
blicken auf ihren Beginn in “Haus<br />
Drabben am Zanger“ zurück.<br />
Frau Kern: Nicht nur die Bewohner,<br />
auch wir mussten uns die<br />
ersten Tage „zusammenraufen“.<br />
Jeder hatte seinen eigenen Arbeitstakt.<br />
Hinzu kam, dass wir<br />
keine Erfahrung mit Menschen<br />
mit geistigerBehinderung hatten.<br />
Es war eine spannende Zeit.<br />
Schön ist, dass wir schnell mit<br />
allen Bewohnern gut klar gekommen<br />
sind.<br />
Fr. Wesche: Am Anfang fing für<br />
uns die Arbeit mit der Grund-<br />
reinigung des Hauses an. Danach<br />
sind die Bewohner nach und<br />
nach eingezogen. Alle Tage sind<br />
ein neues Grüppchen von Bewohnern<br />
hinzugekommen. Man merkte,<br />
dass die Trennung den Eltern<br />
und auch den Bewohnern schwer<br />
fiel. Es flossen Tränen und auch<br />
mir ging das sehr zu Herzen. Es<br />
war eine recht turbulente Zeit.<br />
Anfangs standen jeden Tag Taschen,<br />
Koffer und Einrichtungsgegenstände<br />
auf den Fluren.<br />
Traurig war, wenn Bewohner gestorben<br />
sind. Das ist uns immer<br />
schwergefallen.<br />
Fr. Genneper: Ich habe einen<br />
Monat, bevor die Bewohner eingezogen<br />
sind, in “Haus Drabben<br />
am Zanger“ schon gearbeitet.<br />
Dabei ging es in erster Linie um<br />
20 Jahre Haus Drabben am Zanger<br />
den Aufbau und die Einrichtung<br />
der Küche. Eine kleine Erinnerung<br />
an die Zeit: Es sollte als kleines<br />
Dankeschön ein Kuchen für die<br />
Monteure gebacken werden. Es<br />
gab aber noch nicht alle<br />
Haushaltsgeräte, so dass ganz<br />
nach alter Tradition der Teig mit<br />
der Hand gerührt werden musste.<br />
Der Kuchen hat allen lecker<br />
geschmeckt! Auch ich hatte nur<br />
Am 01. Dezember 1987 kam ich<br />
als Zivildienstleistender nach<br />
„Haus Drabben am Zanger“ in<br />
Kempen/St. Hubert.<br />
Diese zwanzig Monate waren<br />
eine so prägende Zeit für mich,<br />
dass ich mich einige Zeit später<br />
dazu entschied, eine Ausbildung<br />
im sozialen Bereich machen.<br />
Während dieser Zeit arbeitete ich<br />
als Nachtwache in „Haus<br />
Drabben am Zanger“, so dass<br />
ich schon viel von den Belangen<br />
der Menschen, die dort leben,<br />
mitbekam. Besonders gefiel mir<br />
der „familiäre Zusammenhalt“ auf<br />
den Gruppen.<br />
In der Einrichtung war zu der damaligen<br />
Zeit noch die Verwaltung<br />
mit untergebracht. Was klein begann,<br />
ist heute zu einem großen<br />
Unternehmen gewachsen.<br />
bedingt Erfahrungen mit Menschen<br />
mit geistiger Behinderung.<br />
Aber die Offenheit auf beiden Seiten<br />
hat Unsicherheiten erst gar<br />
nicht aufkommen lassen. Am Anfang<br />
haben wir auch schon mal<br />
Bewohner beim essen geholfen.<br />
In den zwanzig Jahren hat es für<br />
mich immer ein gutes Arbeitsklima<br />
gegeben.<br />
Die Veränderung der Bewohner<br />
gestalten unseren Arbeitsbereich<br />
immer wieder neu. Da sind Menschen<br />
die gefördert werden müssen,<br />
die voller Elan sind und Menschen<br />
die ihren Rentenalltag genießen<br />
wollen. Auf die Frage an<br />
einen Rentner, wie er sich den<br />
Alltag als Rentner vorstellen würde,<br />
antwortete er: “Draußen auf<br />
der Terrasse sitzen, Kaffee trinken,<br />
Kuchen essen und Rasen<br />
mähen“. Wichtig ist immer, dass<br />
das Wohl der Bewohner für uns<br />
im Vordergrund steht<br />
Ich erinnere mich gerne an die<br />
ersten Jahre bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
und freue mich, die Bewohner<br />
auch zukünftig ein Stück ihres<br />
Weges zu begleiten.<br />
Axel Pötters<br />
24 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Interview mit Doris Wehlan<br />
und Silke Leymann<br />
? Wie war dein ersten Tag hier in<br />
Haus Drabben am Zanger?<br />
Doris: Für mich war es fremd, ich<br />
musste mich an alles erst mal<br />
gewöhnen, weil alles sehr neu<br />
war. Ich musste auch alle Bewohner<br />
kennen lernen und Freunde<br />
finden.<br />
Silke: Es war sehr ungewohnt von<br />
meinen Eltern hierher zu ziehen.<br />
Zuhause habe ich mit meinen Eltern<br />
zusammen gewohnt, aber<br />
hier wohnen alle auf einer Gruppe<br />
zusammen.<br />
? Auf welcher Gruppe hast du<br />
gewohnt?<br />
Doris: Ich habe vorher auf Gruppe<br />
V gewohnt, in dem Zimmer<br />
von Peter Lehnen.<br />
Silke: Ich habe zuerst auf Gruppe<br />
II gewohnt. Bin dann mit<br />
Brigitte Fensterseifer ins Appartement<br />
gezogen. Brigitte ist dann<br />
in eine Außenwohngruppe gezogen.<br />
Dann ist Doris mit ins Appartement<br />
gezogen. Ich und Doris ins<br />
Zimmer von Eva. Udo Küppers<br />
zog runter, sodass ich und Doris<br />
Interview mit Eberhard Beyer<br />
?Erinnerst du dich noch an deinen<br />
ersten Tag?<br />
· Ja, eingezogen bin ich am<br />
25.08.1985. Mit Mutter und<br />
Schwester bin ich mit der Taxe<br />
hierher gefahren. Ulrike Lux-<br />
Pauly hat mich empfangen. Ich<br />
bekam das Eckzimmer, wo jetzt<br />
Gisela Doemges wohnt und<br />
vorher Hans-Peter drin war. Die<br />
anderen Betreuerinnen heißen<br />
Anette Scheler und Dorothee<br />
Wasseige.<br />
?Hast du dich gut eingelebt?<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
20 Jahre Haus Drabben am Zanger<br />
ins Zimmer von Udo gezogen<br />
sind, da Eva wieder in ihr Zimmer<br />
gezogen ist. Das hört sich nach<br />
einem Durcheinander an. Doch<br />
seitdem wohne ich auf Gruppe IV<br />
mit Doris in einem Zimmer.<br />
? Welche Betreuer haben auf<br />
Deiner Gruppe gearbeitet?<br />
Doris: Kann mich leider nicht<br />
mehr daran erinnern.<br />
Silke: Leider kann ich mich nicht<br />
erinnern welche Betreuer auf<br />
meiner Gruppe gearbeitet haben.<br />
? Was war dein erstes Essen auf<br />
der Gruppe?<br />
Doris: Mein erstes Essen war das<br />
Mittagessen. Wir hatten gekochte<br />
Kartoffeln mit einer Soße und<br />
Fleisch. Es war sehr lecker.<br />
Silke: Ich wurde Nachmittags von<br />
meinen Eltern gebracht. Da habe<br />
ich mit der Gruppe zusammen<br />
Kaffee getrunken. Jeder Bewohner<br />
stellte sich dabei vor.<br />
? Wohin ging dein erster Urlaub?<br />
Doris: Mein erster Urlaub war in<br />
Luxemburg. Es waren zwei Betreuer<br />
dabei und noch andere<br />
Bewohner. Wir hatten uns dann<br />
· Anfangs nicht, ich war ja<br />
Einzelkind, immer allein. Auf<br />
einmal waren da noch zehn andere,<br />
das war schwer. Meine Mutter<br />
kam jeden Freitag und brachte<br />
mir Zeitungen, dann gingen wir<br />
in den „Drei Linden“ essen und<br />
meine Mutter fuhr mit dem Taxi<br />
zurück. Jeden Samstag bin ich<br />
mit der Altenhilfe Kempen zur<br />
Mutter gefahren und Sonntag mit<br />
Geisters gegen 19.30 Uhr zurück<br />
gefahren. Die Rückzugsmöglichkeiten<br />
in meinem Zimmer ha-<br />
Aus dem Wohnverbund<br />
auch Suppen aus Dosen warm<br />
gemacht und gegessen. Geschlafen<br />
haben wir in Zelten und<br />
wir waren auch Kanu fahren.<br />
Silke: Ich war Zelten in Luxemburg<br />
mit Reinhold Heik und Thomas.<br />
Die Bewohner, die dabei waren<br />
und an die ich mich noch erinnern<br />
kann, sind: Günter Geister, Doris<br />
Wehlan, Rose und Günter Sommer.<br />
Wir haben in Zelten gewohnt,<br />
die wie Iglus aussahen. Beim<br />
Abendessen haben wir dann<br />
Dosensuppen warm gemacht<br />
und an einem großen Tisch zusammen<br />
gegessen. Wir sind<br />
auch mal Kanu gefahren, es war<br />
richtig gutes Wetter, doch dann<br />
hat es angefangen zu regnen. Wir<br />
sind alle pitsche nass geworden.<br />
Reinhold musste dann den Bus<br />
holen und uns zum Zeltplatz bringen,<br />
weil wir so durchnässt waren.<br />
Doch es hat Spass gemacht.<br />
? Wie findest Du es jetzt hier?<br />
Doris: Ich finde es schön, hier zu<br />
wohnen, die so sind wie ich.<br />
Silke: Ich finde es hier besser, da<br />
es hier mehr Bewohner gibt, mit<br />
denen man sich unterhalten und<br />
treffen kann.<br />
ben mir geholfen bei der Eingewöhnung.<br />
?Erinnerst du dich an die erste<br />
Ferienfreizeit?<br />
· Ja, da ging es nach Lemmer in<br />
Holland mit Volker Fritz. Wir<br />
machten eine Bootsfahrt auf dem<br />
Ijsselmeer. Helmut Stocks hat Regenwürmer<br />
ausgegraben und Fische<br />
geangelt. Helmut Peukert ist<br />
abgehauen. Er wurde lange gesucht<br />
und dann wieder gefunden.<br />
?Was weißt du vom Gruppenalltag<br />
damals?<br />
25
Aus dem Wohnverbund<br />
· Weil mein Zimmer klein<br />
war, habe ich es getauscht mit<br />
Hans-Peter. Das war gut. Aber die<br />
Schiebetüren von dem Kleiderschrank<br />
klemmten immer, die<br />
wurden dann durch andere Türen<br />
ersetzt. Wunderbar war der erste<br />
Fernseher und Computer. Später<br />
noch die Stereoanlage und das<br />
Sichtgerät. Ich habe guten Kontakt<br />
mit meiner Schwester.<br />
?Hast du bei dir eine Veränderung<br />
1991<br />
Der Anfang war im Januar<br />
Da war auch schon die Sarah da<br />
Zusammen zogen sie in die neue<br />
Wohnung ein<br />
Vorher war es die Scheune fürs<br />
Schwein<br />
Die Wohnung die es gab war groß<br />
und fein<br />
Zu dritt zogen sie ins neue Leben<br />
ein.<br />
1995<br />
Sarah entwickelte sich und<br />
wuchs stetig heran<br />
Sie wechselte den Kindergarten,<br />
dann und wann<br />
Elke arbeitete nur halbe Tage<br />
Und kümmerte sich um Sarah:<br />
„Welche Plage!“<br />
Heinz brachte den Hauptgewinn<br />
nach Haus<br />
Aber die Frauen legten es fleißig<br />
aus.<br />
im Laufe der Jahre festgestellt?<br />
· Ja, ich bin kräftiger, geschickter,<br />
ruhiger und selbstbewusster<br />
geworden.<br />
?Fällt dir noch was ein?<br />
· Das Essen ist wie im 5-Sterne-<br />
Hotel. Von 18.30 – 19.30 Uhr mache<br />
ich meine Entspannungsübungen.<br />
Seit 2000 bin ich Rentner<br />
und gehe in die Tabe. Das ist<br />
das Beste, was mir passieren<br />
konnte, ich habe ein angenehmes<br />
Escheln und seine Geschichte<br />
1998<br />
Mutter sein ist gar nicht so<br />
schlecht<br />
Doch eine neue Freundin war ihr<br />
ganz recht<br />
So kam ein neues Doppelpack<br />
Elke half beim Einzug: Rapp,<br />
Zapp<br />
Roswitha und Nora, da war was<br />
los<br />
Ein neuer Mitarbeiter kam, das<br />
war famos.<br />
2001<br />
Heike und Michael, ein Paar auf<br />
Eheverdacht<br />
Lebten auch in Escheln: Leider<br />
verkracht!!!“<br />
Familie Feldbusch wollte größer<br />
wohnen<br />
Der Umzug innerhalb Escheln‘s,<br />
würde sich lohnen<br />
Yvonne half fleißig beim Rein und<br />
Raus<br />
So stellte sie ihren Fuß ins Haus.<br />
Leben. 1995 starb meine Mutter<br />
an Thrombose. Ich fuhr mit<br />
Marion Heim nach Zwickau und<br />
trug sie zu Grabe. Jetzt hole ich<br />
jeden Freitag mit einem Bewohner<br />
meine Zeitungen und hole mir<br />
bei Aldi einen Energie-Joghurt-<br />
Drink. Jeden Montag werde ich<br />
entweder zum Gedächtnistraining<br />
oder zur Sitzgymnastik<br />
zum Rudolph-Haus gebracht.<br />
Das macht mir großen Spaß.<br />
26 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
2005<br />
Nicht alles ist geblieben, wie es<br />
damals war<br />
Der AB und PB war als Überraschung<br />
da<br />
Inzwischen ist Sarah schon konfirmiert<br />
Roswitha, Nora und Elke sind voll<br />
integriert<br />
Wir wissen nicht was die Zukunft<br />
uns bringt<br />
Die Zeit ist geflogen mit Mutter<br />
und Kind.<br />
Wir hoffen noch lange in Escheln<br />
zu sein<br />
In unserem „Paradies“, klein und<br />
fein!<br />
17-05-2005<br />
Elke Fongern<br />
Roswitha Feldbusch<br />
Sarah Fongern<br />
Nora Feldbusch<br />
Elisabeth Müllers-Heymer<br />
Yvonne Röhrhoff<br />
Bürgerrechte sind<br />
Teilnahmerechte !<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe
Geht es Ihnen auch so?<br />
Manchmal bin ich nicht ganz<br />
zufrieden mit einer Dienstleistung,<br />
einem Angebot, weiß<br />
aber nicht, wem ich das sagen<br />
soll oder bin mir nicht ganz sicher,<br />
wie meine „Beschwerde“ aufgefasst<br />
wird.<br />
Im Wohnverbund und in den<br />
Offenen Hilfen unserer <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ist es jetzt ganz einfach<br />
geworden.<br />
In Sinne eines lebendigen<br />
Qualitätsmanagements betrachten<br />
wir eine Beschwerde als eine<br />
Möglichkeit der Überprüfung<br />
unseres Dienstleistungsangebots.<br />
Aus diesem Grund sind wir<br />
sehr daran interessiert, dass<br />
Beschwerden auch bearbeitet<br />
und ausgewertet werden, um auf<br />
Dauer einen Nutzen für die<br />
Qualität unseres Angebotes<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Umgang mit einer Beschwerde<br />
daraus zu ziehen.<br />
Jede Beschwerde, die ein Nutzer<br />
unseres Angebots, ein Bewohner,<br />
Angehöriger oder rechtlichen<br />
Betreuer an uns richtet, wird<br />
aufgenommen und in einem<br />
festgelegten Verfahren bearbeitet.<br />
Um ein wenig Ordnung in das<br />
System zu bringen, haben wir ein<br />
Formular entwickelt, welches der<br />
Mitarbeiter ausfüllt und immer an<br />
die Hausleitung weiterreicht.<br />
Auch der Heimbeirat und der<br />
Elternbeirat können das System<br />
sehr schön nutzen, um Beschwerden<br />
oder Anregungen, die<br />
an sie heran getragen werden,<br />
weiter zu leiten.<br />
Jeder Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Viersen</strong> nimmt eine Beschwerde<br />
oder Anregung an, er bearbeitet<br />
Aus dem Wohnverbund<br />
sie entweder sofort oder, wenn er<br />
das nicht kann, leitet er sie weiter.<br />
Damit soll die Beschwerde oder<br />
Anregung aber nicht weg sein,<br />
„aus den Augen aus dem Sinn“.<br />
Sie ist immer der Hausleitung zu<br />
melden. Diese sorgt dafür, dass<br />
sie bearbeitet wird.<br />
Es kann sein, dass die Beschwerde<br />
oder Anregung nur<br />
durch die Geschäftsleitung bearbeitet<br />
werden kann. Dann übernimmt<br />
diese die Verantwortung.<br />
Der Beschwerdeführer erhält<br />
spätestens nach 5 Tagen einen<br />
Bescheid.<br />
Die Hausleitung wertet die<br />
eingegangenen Beschwerden<br />
und Anregungen einmal im Jahr<br />
mit der Geschäftsführung aus.<br />
Marianne Philipzig<br />
Tagesstrukturierende Maßnahme LT 24: Was ist denn das ?<br />
Eva Rittershaus, eine Teilnehmerin,<br />
weiß die Antwort: LT 24 ist<br />
für Leute, die nicht im HPZ sind.<br />
Die arbeiten hier. Ich häkle gerne<br />
! Ihre Freundin Christina Martin,<br />
die sie dort kennen gelernt hat,<br />
gefallen besonders gut die Holzarbeiten,<br />
das Kochen, mit dem<br />
dazugehörigen Einkauf und Spaziergänge.<br />
Auch Cordula Steeg kommt gerne<br />
ins LT 24 und findet es gut, dass<br />
sie auch nein sagen kann. Klaus<br />
Schäfer und Thomas Knolle aus<br />
„Haus Drabben am Zanger“ sind<br />
sehr zufrieden und gehen gerne.<br />
Jasmin Brosch, Christoph<br />
Gierschmann und Daniel<br />
Rohbeck nutzen die Zeit zur Vorbereitung<br />
und zum Training, um<br />
bald wieder im HPZ arbeiten zu<br />
können.<br />
Allen, auch den Betreuern, macht<br />
es Freude, im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus<br />
gemeinsam neue Fähigkeiten<br />
und Interessen zu entdecken.<br />
Eva Linnarz-Peters, Doreen<br />
Knick, Uwe Thonneik<br />
27
Aus dem Wohnverbund<br />
Die Mehrzahl der von uns Betreuten<br />
besucht tagsüber eine Werkstatt<br />
für behinderte Menschen.<br />
Leider zeigte sich in den Jahren<br />
seit 1977, der Eröffnung unserer<br />
ersten Wohnstätte, dass manche<br />
Bewohner vorübergehend oder<br />
auf Dauer aufgrund von psychischer<br />
Erkrankung und / oder<br />
Verhaltensproblemen, nicht in der<br />
Lage waren, die Werkstatt zu besuchen.<br />
Zum Teil sind sie in der Lage, ihre<br />
Not sprachlich auszudrücken und<br />
verweigern den Werkstattbesuch.<br />
Andere „trödeln“ morgens,<br />
schaffen es nicht den Bus<br />
zu bekommen, klagen über<br />
Bauchschmerzen und anderes<br />
Unwohlsein. Wieder andere<br />
schlagen Mitarbeiter der Werkstatt<br />
oder nachmittags den Taxifahrer.<br />
Auch die Mitarbeiter der Werkstatt<br />
beschreiben einige Bewohner als<br />
nicht arbeitsfähig oder –willig, da<br />
sie sich nicht in den Arbeitsrhythmus<br />
einpassen können oder<br />
wollen. Einige der Menschen ziehen<br />
sie sich häufig in den Ruheraum<br />
zurück, lenken ab, streiten<br />
mit den Kollegen oder verweigern<br />
die Arbeit. Auch aggressive Handlungen<br />
wie: Werfen von Gegenständen<br />
und Schlagen der Mitarbeiter<br />
sind Zeichen dafür, dass einige<br />
Bewohner unseres Wohnverbundes,<br />
warum auch immer,<br />
nicht in der Lage sind eine Werkstatt<br />
für behinderte Menschen zu<br />
besuchen.<br />
Für derzeit acht Bewohner bieten<br />
wir im Rahmen eines Projektes<br />
seit Ende 2004 in unserem „<strong>Lebenshilfe</strong>-Haus“Tagesstrukturierende<br />
Maßnahme für Menschen<br />
mit psychosozialen Auffälligkeiten<br />
an.<br />
Für die Maßnahme wird vom Träger<br />
aus einem Zuschuss der „Stiftung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>“ insgesamt eine<br />
Tagesstrukturierende Maßnahme<br />
Planstelle zur Verfügung gestellt.<br />
Diese wird aufgeteilt in vier Mitarbeiter<br />
mit jeweils 0,25 Prozent<br />
Stellenanteil, den sie neben ihrer<br />
Beschäftigung im Wohnverbund<br />
leisten. Begleitet wird die Maßnahme<br />
von einem Psychologen<br />
Das Angebot findet zunächst an<br />
drei Werktagen in der Zeit von<br />
10:00 Uhr bis 12:00 Uhr statt.<br />
Danach nehmen die Teilnehmer<br />
an der Mittagsverpflegung der<br />
Nachbarwohnstätte teil.<br />
An den anderen Tagen und im<br />
Anschluss an die Maßnahme,<br />
werden die Bewohner des Wohnverbundes<br />
in ihren jeweiligen<br />
Wohnstätten betreut.<br />
Das Beschäftigungsangebot findet<br />
im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus statt.<br />
Wir gehen davon aus, dass die<br />
Maßnahme auf Dauer über den<br />
Landschaftsverband Rheinland finanziert<br />
wird.<br />
In diesem Tagesangebot haben<br />
die Gefühle Vorrang oder die Probleme<br />
des Einzelnen. Ausdrücklich<br />
erhalten die Teilnehmer im<br />
Schonraum der Gruppe zunächst<br />
die Möglichkeit ihre Wertigkeit als<br />
Person erfahren dürfen. Sie werden<br />
darin unterstützt über Kommunikation<br />
in Beziehung zu treten.<br />
Die Teilnehmer lernen ihre<br />
Bedürfnisse zu formulieren. Im<br />
Weiteren besteht das Angebot,<br />
dass jeder bei einer sinnvollen<br />
Beschäftigung erfährt wie man in<br />
einer Gemeinschaft arbeitet, Leistung<br />
erbringt. Die Gruppe erfährt<br />
keinen Leistungsdruck, es muss<br />
nichts produziert werden. Diejenigen,<br />
die in absehbarer Zeit<br />
wieder in die WfbM gehen möchten,<br />
erhalten die Möglichkeit, dort<br />
geforderte Fähigkeiten zu erlernen.<br />
In Begleitungsgesprächen wird<br />
mit jedem Einzelnen seine persönliche<br />
Zielsetzung erarbeitet.<br />
Folgende Angebote sind auf<br />
Wunsch der Teilnehmer zustande<br />
gekommen: Kochgruppe, Malen,<br />
Basteln,Tonarbeit, Holzarbeit,<br />
sowie Arbeiten am Computer.<br />
Diese Beschäftigmöglichkeiten<br />
werden wöchentlich in verschiedenen<br />
Gruppengrößen angeboten.<br />
Die Angebote werden abgerundet<br />
durch Spaziergänge,<br />
Gesprächsrunden sowie Auflockerungsübungen,Eintspannungsübungen,Wahrnehmungsübungen<br />
verschiedenster<br />
Art.<br />
Bei der Umsetzung der Angebote<br />
wird der Stimmungslage der<br />
Teilnehmer Rechnung getragen.<br />
Sie haben die Möglichkeit den<br />
Rhytmus ihrer Tätigkeit selbst zu<br />
bestimmen. Es ist alles eher Prozess<br />
denn Ergebnis orientiert.<br />
Damit dabei das persönliche Ziel<br />
jeder Einzelne nicht aus den Augen<br />
verliert, hat jeder Teilnehmer<br />
einen Arbeitsbegleiter der ihn<br />
darin unterstützt die persönlichen<br />
Ziele hinsichtlich persönlicher<br />
Arbeitsgestaltung zu erreichen.<br />
Der gesamte Prozess wird von<br />
einem Prozessbegleiter begleitet.<br />
Der Teilnehmer führt mit dem<br />
Arbeitsbegleiter und mit dem<br />
Prozessbegleiter jeweils in einem<br />
3-wöchigen Rhythmus Einzelgespräche<br />
durch, um eine<br />
individulle Angebotsstruktur zu<br />
gewährleisten und dem Teilnehmer<br />
die Sicherheit zu geben sein<br />
persöniches Zeil zu erreichen.<br />
Ausdrückliches Ziel der Maßnahme<br />
ist es, mit den Menschen zu<br />
erreichen, dass sie in der Lage<br />
sind oder wieder in der Lage sind,<br />
eine Werkstatt für behinderte<br />
Menschen zu besuchen. Damit<br />
einher geht die Annahme, dass<br />
die Teilnahme an der Maßnahme<br />
nur vorübergehend ist.<br />
Tönisvorst, 21. April 2005<br />
Marianne Philipzig<br />
28 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Sollten sie diese in der nächsten<br />
Zeit in unserem Hause antreffen,<br />
so hat dieses seinen guten<br />
Grund. Endlich ist es so weit!<br />
Lange Zeit haben wir uns in Geduld<br />
geübt und unsere Wünsche<br />
nach etwas mehr Raumangebot<br />
für Tagesbetreuung, Freizeit und<br />
auch für den hauswirtschaftlichen<br />
Bereich zurückgestellt. Nun ist es<br />
soweit, dass unsere „Träume“<br />
Wirklichkeit werden sollen. Unsere<br />
Ideen und Vorstellungen haben<br />
wir, d.h. die Bewohner und Mitarbeiter<br />
zusammengetragen und<br />
an die Architektin Angelika Feller<br />
weitergegeben. Diese hat für uns<br />
gezeichnet und zu Papier gebracht<br />
wie unser Keller bzw. unsere<br />
„Küche“ für die Hauswirtschaft<br />
aussehen könnte. Über<br />
den Keller und die „Profi – Küche“<br />
im Erdgeschoss hinaus, sind<br />
auch nach über zehn Jahren die<br />
beiden Küchen im 1. OG und im<br />
DG sanierungs- bzw. renovierungsbedürftig.<br />
Hier sollen<br />
ebenfalls jeweils eine neue Küche<br />
und eine den Gruppen angemessenere<br />
Aufteilung und Nutzung<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Die Küche für die Hauswirtschaft<br />
im Erdgeschoss wird um den<br />
kleinen Raum, in dem bisher das<br />
Büro der Gruppe 2 war, erweitert.<br />
Dieses ermöglicht zum einen einige<br />
Wünsche der Hauswirtschaft<br />
z.B. nach einer großen<br />
Kippbratpfanne oder einer<br />
Industriespülmaschine zu erfüllen,<br />
aber auch die Umsetzung von<br />
gesetzlichen Hygienevorschriften<br />
zu berücksichtigen. Insgesamt<br />
sollen damit die Hauswirtschaftskräfte<br />
entlastet werden, da fast<br />
täglich für ca. 50 Personen gekocht<br />
werden muss und nicht<br />
selten mehrere unterschiedliche<br />
Diäten ebenfalls berücksichtigt<br />
werden müssen. Ganz neu wird<br />
sein, dass im Rahmen dieser<br />
Küchengestaltung die Gruppen 1<br />
und 2 eigene Küchen im Wohn-<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Handwerker in Haus Anrode<br />
raum der Gruppe zur<br />
individuelleren Nutzung bekommen<br />
werden. Besonders die Bewohner<br />
von der Gruppe 2 fiebern<br />
den neuen „Möglichkeiten“ schon<br />
entgegen und können nur<br />
schlecht die Zeit abwarten. Da<br />
war es jetzt zumindest ein kleiner<br />
Trost, dass ein neues Büro<br />
für die Mitarbeiter bereits renoviert<br />
und auch schon bezogen worden<br />
ist.<br />
Insgesamt erhoffen wir uns von<br />
der räumlichen Umgestaltung im<br />
Erdgeschoss, dass besonders in<br />
der Gruppe 2 etwas mehr Ruhe<br />
Aus dem Wohnverbund<br />
einkehrt und der Publikumsverkehr<br />
deutlich eingeschränkt<br />
werden kann. Auch Lieferanten<br />
können zukünftig direkt im<br />
Küchenbereich anrufen oder dort<br />
klingeln, ohne die Gruppe zu stören.<br />
Im Kellerbereich findet der umfassendere<br />
Teil der Ausbauarbeit<br />
statt:<br />
Für die Hauswirtschaft soll hier<br />
noch zusätzlich eine begehbare<br />
Kühlzelle eingebaut werden, damit<br />
zukünftig Tiefkühlkost vorteilhafter<br />
gelagert werden kann als<br />
bisher in den vorhandenen, ei-<br />
29
Aus dem Wohnverbund<br />
gentlich zu kleinen Tiefkühlschränken,<br />
die sich ebenfalls<br />
im Kellerbereich befinden. Der<br />
Raum für das Lebensmitteltrockenlager<br />
wird getauscht, damit<br />
die Räume der Hauswirtschaft<br />
nebeneinander liegen und<br />
lange Wege entfallen.<br />
Der weitaus größere Teil des Kellers<br />
soll dem Allgemeinwohl zur<br />
Nutzung dienen.<br />
Da mittlerweile etwa 30 Bewohner<br />
in unterschiedlicher Weise ein<br />
Angebot der Tagesbetreuung erhalten,<br />
ist es unbedingt erforderlich,<br />
das Raumangebot über den<br />
bisher einzigen vorhandenen<br />
Raum hinaus zu erweitern. Wir<br />
haben vier Mitarbeiter mit vielfältigen<br />
kreativen Schwerpunkten in<br />
ihrer Arbeit in diesem Bereich<br />
beschäftigt. Auf Dauer macht es<br />
Sinn auch einmal ungestört mit<br />
einzelnen Bewohnern oder mit<br />
einer kleinen Gruppe parallel in<br />
verschiedenen Räumlichkeiten zu<br />
unterschiedlichen Themen arbeiten<br />
zu können. Ein kleiner Bereich<br />
dieses zweiten Raumes soll mit<br />
Snoezel- Elementen ausgestattet<br />
werden, um auch Bewohnern mit<br />
schwereren Behinderungen eine<br />
angenehme Erfahrung zu ermöglichen<br />
bzw. allen eine Möglichkeit<br />
der Entspannung zu bieten.<br />
Ein weiterer Raum soll zunächst<br />
keiner festgelegten Bestimmung<br />
zugeführt werden. Unser<br />
Wunsch ist es diesen für<br />
Bewegungsspiele oder Turn- und<br />
Gymnastikübungen zu nutzen.<br />
Da wir auch gerne jede Gelegenheit<br />
zum Feiern wahrnehmen,<br />
möchten wir diesen ebenfalls<br />
gerne als Disco oder für andere<br />
Tanzvergnügen und Parties nutzen.<br />
Was natürlich auch nicht fehlen<br />
darf ist ein Besprechungsraum<br />
für Mitarbeiter. Es können dann<br />
auch Teamgespräche, Elternabende,<br />
Fortbildungen oder auch<br />
Gespräche in ungestörter Atmosphäre<br />
stattfinden.<br />
Nicht zu vergessen sind Abstellräume,<br />
die den Gruppen zugeordnet<br />
sind, die auch weiterhin<br />
erhalten werden. Zusätzlich<br />
muss noch Arbeitsmaterial wie<br />
Putzmittelwagen, Hygieneartikel<br />
und Pflegemittel untergebracht<br />
werden.<br />
Ganz wichtig ist auch ein Werkzeug-<br />
und Ersatzteillager für den<br />
Hausmeister, ebenso wie eine<br />
kleine Werkstatt, in der<br />
Reparaturarbeiten durchgeführt<br />
werden können.<br />
Insgesamt soll die Möglichkeit von<br />
weiteren Räumen im Kellerbereich<br />
den Wohnbereich entlasten.<br />
Alleine zu Anlässen von Öffentlichkeitsarbeit<br />
wie dem alljährlichen<br />
Osterbasar ist es dann<br />
nicht mehr nötig, dass eine Gruppe<br />
ihren Wohnraum über einen<br />
ganzen Tag zur Verfügung stellen<br />
muss.<br />
Nun kann sich sicher jeder vorstellen,<br />
dass hier bei uns in Anrath<br />
in der nächsten Zeit mächtig viel<br />
Staub aufgewirbelt wird und<br />
sicherlich auch einiges etwas<br />
durcheinander gerät. Wir hoffen<br />
aber, dass es im Rahmen des<br />
erträglichen bleibt.<br />
Obwohl wir noch nicht einmal<br />
begonnen haben, werden schon<br />
jetzt die ersten Stimmen laut,<br />
dass es ja auf jeden Fall eine<br />
„Einweihungsparty“ geben müsste<br />
…...<br />
Lieselotte Hödtke<br />
Wohnstättenleiterin<br />
30 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
Die diesjährige Radtour der<br />
Wohnstätten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Viersen</strong> zum <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus in<br />
Vorst fand am Sonntag, dem<br />
1. Mai, statt.<br />
Am Freitag standen wir, Nancy<br />
Albert, Brigitte Zerressen, Helga<br />
Klerxs, Olaf Neuhausmann und<br />
der Verfasser im Büro und hatten<br />
schon größte Befürchtungen,<br />
da es so stark regnete, dass der<br />
Rasen im Garten der Wohnstätte<br />
Haus am Stegsgen nicht gemäht<br />
werden konnte. Doch der Wetterbericht<br />
verkündete an diesem Tag<br />
bereits für Sonntag den ersten<br />
Sommertag des Jahres mit Temperaturen<br />
von bis zu 30 Grad.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Tour de <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Fast zu heiß für eine Fahrradtour.<br />
Heinz Cremers, einer unserer<br />
Hausmeister, legte dann auch am<br />
Samstag eine Sonderschicht ein,<br />
damit der Rasen für das Treffen<br />
am Sonntag frisch geschnitten<br />
war.<br />
Tatsächlich hatte der Wetterbericht<br />
Wort gehalten. Am Sonntag<br />
Morgen konnten wir bereits bei<br />
angenehmen Temperaturen auf<br />
der Terrasse frühstücken. Nach<br />
dem Frühstück ging es ab zur<br />
Wohnstätte Bergstraße in <strong>Viersen</strong><br />
Süchteln.<br />
Dort angekommen wurden wir<br />
schon sehnsüchtig erwartet, da<br />
bereits Iris Kochem und<br />
Bernhard Zahr mit der Betreuerin<br />
Martina Zameitat aus der Wohnstätte<br />
in Bracht und Elmar<br />
Pastoors von der Bergstraße auf<br />
uns warteten.<br />
Elmar Pastoors war so nett und<br />
hat bei allen Fahrrädern nochmals<br />
den Reifendruck geprüft. So<br />
konnte nichts schief gehen.<br />
Wir haben uns von allen in der<br />
Bergstraße verabschiedet. Heinrich<br />
Lidschun verfolgte unseren<br />
Weg in seinem Rollstuhl sitzend<br />
und die ersten Sommersonnenstrahlen<br />
genießend.<br />
Aus unserem Programmheft:<br />
Auf halben Weg nach Vorst haben<br />
wir an der Brücke über die<br />
Niers eine Pause eingelegt und<br />
unseren Flüssigkeitshaushalt<br />
aufgefüllt. Nach einer guten Stunde<br />
kamen wir in Vorst am <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus<br />
an. Wir waren die<br />
Ersten. Elmar Pastoors besuchte<br />
gleich seine Freundin Johanna<br />
Kerbel im „Haus am Stegsgen“.<br />
Sie feierte nämlich an diesem<br />
Tag ihren Geburtstag.<br />
Nach und nach kamen die fleißigen<br />
Fahrradfahrer aus den anderen<br />
Wohnstätten. Einen Zielsprint<br />
leisteten sich Frank Steffens aus<br />
der Wohnstätte Mühlenstraße<br />
und Daniel Schröder von der<br />
31
Aus unserem Programmheft:<br />
Wohnstätte am Emilie-Horten-<br />
Platz. Besonders eifrig waren die<br />
Brüggener und einige aus Bracht.<br />
Sie legten die Strecke von 30 Kilometern<br />
angeführt von Petra Alshut<br />
mit Ehemann und Sohn zum<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>haus zurück.<br />
Nach dem Mittagessen, welches<br />
Volker Fritz aus St. Hubert mitbrachte,<br />
entschieden sich die<br />
Brüggener auch den langen Weg<br />
wieder zurück zu fahren.<br />
Die Lobbericher kamen unterstützt<br />
von Karl Mevissen und seinem<br />
Sohn Tim als letzte an. Anton<br />
Stamsen aus der Wohnstätte in<br />
In unserer Wohnstätte<br />
„Eremitenstraße“<br />
Eremitenstraße 12<br />
41334 Nettetal<br />
Frank Zillessen 0 21 53 / 37 57<br />
oder 0 21 53 / 10 19<br />
ist ein Einzelzimmer frei.<br />
der Friedhofstraße berichtete,<br />
dass sie sehr viele Pannen hatten.<br />
Um 14.00 Uhr machten wir uns<br />
dann wieder in Richtung Süchteln<br />
auf den Rückweg.<br />
Elmar Pastoors blieb bei seiner<br />
Freundin, da er sie zum Eisessen<br />
in Vorst einladen wollte.<br />
Mit vollem Bauch war der Rückweg<br />
etwas anstrengender als der<br />
Hinweg. In der Bergstraße wurden<br />
wir dann aber für die Mühen<br />
an diesem Tage belohnt.<br />
Roland Rödiger gab uns Maibowle<br />
und für alle Kinder und „Autofahrer“<br />
Wasser und Saft aus. Am Abend stellte ich dann fest,<br />
dass meine Arme gerötet waren,<br />
der Wetterbericht hatte also doch<br />
Recht behalten; der erste Sommertag<br />
in diesem Jahr.<br />
Wir haben ein Zimmer frei!<br />
Wer Interesse daran hat,<br />
kann sich direkt in der<br />
Wohnstätte melden oder<br />
bei Monika Sering:<br />
0 21 56 / 49 40 12<br />
Marianne Philipzig<br />
Päd. Leiterin<br />
Michael Behrendt<br />
Damit das Mögliche<br />
entsteht, muss immer<br />
wieder das Unmögliche<br />
versucht werden.<br />
A K T I O N G R U N D G E S E T Z<br />
Eine Initiative der Aktion Mensch und der<br />
Verbände und Organisationen der<br />
Behindertenhilfe und -selbsthilfe<br />
32 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
Aus dem Wohnverbund<br />
Wohnstätte Brüggen: Wir haben den Heimbeirat gewählt!<br />
Seit August des letzten Jahres<br />
wohnen die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner nun schon in der<br />
neuen Wohnstätte in Brüggen,<br />
Leonhard-Jansen-Straße 11 und<br />
nach 7 Monaten hatten sich alle<br />
so weit eingelebt und kennen gelernt,<br />
dass der Heimbeirat gewählt<br />
werden konnte.<br />
Da viele der Bewohner direkt von<br />
zu hause aus in die Wohnstätte<br />
gezogen sind, wussten sie<br />
zunächst einmal nicht, was ein<br />
Heimbeirat ist und welche Aufgaben<br />
er hat. Manches konnten die<br />
‘alten Hasen´, (BewohnerInnen,<br />
die aus anderen Häusern zu uns<br />
gezogen sind) erklären, vieles<br />
wurde auf Gruppenabenden, von<br />
Daniela Pape und Gisela<br />
Schmidt, zwei Mitarbeiterinnen,<br />
die auch später die Begleitung des<br />
Heimbeirates übernehmen wollten,<br />
erläutert.<br />
In den Wochen danach wurde die<br />
Wahl vorbereitet und es machte<br />
sich eine gewisse Aufregung<br />
breit.<br />
Zunächst einmal wurde der Wahlausschuss<br />
gebildet. Ina Lenzen,<br />
Ralf Schröer und Simone Amend<br />
waren bereit, an den Vorbereitungen<br />
für die Wahl mitzuarbeiten<br />
und trafen sich in der Folgezeit,<br />
gemeinsam mit Daniela Pape und<br />
Gisela Schmidt, um den genauen<br />
Ablauf festzulegen, Briefe an die<br />
Eltern zu verschicken, schließlich<br />
sollten diese auch die Möglichkeit<br />
haben, sich wählen zu lassen,<br />
und Vorstellungsblätter und Wahlzettel<br />
zu entwerfen.<br />
Damit die gesamte Vorbereitung<br />
für alle etwas übersichtlicher wurde<br />
und jeder Bescheid wusste,<br />
wer für die Vorbereitungen verantwortlich<br />
ist, erstellte die Gruppe<br />
einen Terminplan und hängte<br />
Photos des Wahlausschusses<br />
an das schwarze Brett im Eingangsbereich<br />
der Wohnstätte.<br />
Auch Kandidaten für die Wahl des<br />
Heimbeirates waren relativ<br />
schnell gefunden.<br />
Aus der Reihe der Bewohner<br />
stellten sich Clarissa Barhoumi,<br />
Marco Nelißen<br />
Marianne Kuypers zur Wahl, aus<br />
den Reihen der Eltern kandidierte<br />
Herr Ernst Nelißen.<br />
Der Termin der Wahl wurde auf<br />
den 23. März 2005 festgesetzt,<br />
als Wahllokal wurde der Mehrzweckraum<br />
der Wohnstätte<br />
Brüggen ausgesucht.<br />
Die Wahl war gerade für die Kandidaten<br />
eine aufregende Sache.<br />
Clarissa Barhoumi erzählt, wie es<br />
ihr so ergangen ist:<br />
Die Heimbeiratswahl war sehr<br />
aufregend für mich und sie war<br />
eine neue Herausforderung<br />
für mich.<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnstätte<br />
Leonhard-Jansen-Straße haben gewählt:<br />
Clarissa Barhoumi<br />
10 Stimmen<br />
Der Heimbeirat:<br />
Marco Nelißen<br />
8 Stimmen<br />
Das Aufregendste war, dass wir<br />
allein in unseren Mehrzweckraum<br />
gehen mussten. Nur Daniela<br />
Pape war drin, aber sie durfte mir<br />
nicht helfen und sie durfte nicht<br />
sehen, wen ich gewählt habe.<br />
Die, die sich aufstellen lassen<br />
haben waren Marianne Kuypers,<br />
Marco Nelißen und ich, von den<br />
Bewohnern und von den Eltern<br />
hat Ernst Nelißen sich aufstellen<br />
lassen.<br />
Wir drei Bewohner haben nachher<br />
die Wahl gewonnen. Ich habe<br />
aber am nächsten Tag nicht so<br />
schnell schalten können wo Dannie<br />
(Daniela Pape) mir ‘Herzlichen<br />
Glückwunsch´ gesagt hat. Sie hat<br />
mir gesagt, dass ich gewählt worden<br />
bin und ich habe mich gefreut.<br />
Ich werde versuchen, alles in den<br />
Augen der Mitbewohner richtig zu<br />
machen und ich bin froh, dass ich<br />
nicht alleine bin, sondern Hilfe<br />
habe von 2 anderen Bewohnern,<br />
die auch gewählt wurden.<br />
Marianne Kuypers<br />
10 Stimmen<br />
33
Im zurückliegenden Jahr 2004<br />
konnten die Bewohner der Häuser<br />
De-Veuster-Str. und Emilie-<br />
Horten Platz einige bemerkenswerte<br />
Erfolge vorweisen.<br />
José Mariano lief beim Marathon<br />
„Rund um den Baldeney See“ in<br />
Essen 3:57 Stunden und belegte,<br />
unter 1000 Teilnehmern, den<br />
240. Platz.<br />
Im November belegte er bei einem<br />
Wettbewerb in Süchteln,<br />
über 10 km, den 14. Platz. Die<br />
Zeit hierzu war 55:01 Minuten.<br />
An seinem Geburtstag errang er<br />
beim Sylvesterlauf im Krefelder<br />
Forstwald, über die 1,4 km Strecke,<br />
den 26. Platz.<br />
Beim, leider zum letzten mal,<br />
ausgetragenen Kempener<br />
Herbstlauf belegte Bernd Meis in<br />
seiner Altersklasse den 8. Platz<br />
und Timothy Khaled den 67. Platz.<br />
Auch an den Läufen in Süchteln<br />
Am 30. Mai 2005 verstarb<br />
Sportlich, sportlich ...<br />
und im Krefelder Forstwald nahmen<br />
sie mit Erfolg teil.<br />
Christian Bilitz ist der Schwimmer<br />
unserer Gruppe. Er nimmt nicht<br />
nur am Behindertensport teil, sondern<br />
stellt sich auch den nichtbehinderten<br />
Athleten. So startet er<br />
beim 24 Stunden Schwimmen in<br />
Grefrath. Um 9.00 Uhr ging er in´s<br />
Wasser. Sodann schwamm er<br />
den ganzen Tag und in der anschließenden<br />
Nacht, so dass er<br />
Nachruf<br />
Herr Johannes Massoth<br />
Stadtoberamtsrat i.R.<br />
LEBENSHILFE VIERSEN E. V.<br />
der Vorstand: Dr. Rainer Lorenz, Horst Bessel<br />
auf insgesamt 20 km kam, was<br />
800 Bahnen entspricht. Mit seinem<br />
1. Platz ist er nun stolzer<br />
Besitzer einer Medaille.<br />
Auch in diesem Jahr haben sich<br />
diese vier Sportler einiges vorgenommen<br />
und werden wohl so<br />
manche Urkunde überreicht bekommen.<br />
Erster Start ist Sonntag,<br />
den 30. Januar 2005, in<br />
Straelen.<br />
Nicola Prinz<br />
im Alter von 89 Jahren. Als Leiter des Sozialamtes der Stadt <strong>Viersen</strong> und als Vater gehörte er zu den Initiatoren<br />
unseres Vorvereins, der „<strong>Lebenshilfe</strong> für das geistig behinderte Kind, Ortsvereinigung <strong>Viersen</strong> e.V.“ Er leitete 1967<br />
die Gründungsversammlung und war anschließend Vorsitzender des Vereins.<br />
Nach dem Zusammenschluss mit der Kreisvereinigung Kempen-Krefeld gehörte er der daraus hervorgegangenen<br />
„<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V.“ als Vorstandsmitglied bis 1983 an.<br />
Er war an der Errichtung unserer ersten Wohnstätte wesentlich beteiligt und übernahm die dazugehörenden<br />
Verwaltungsaufgaben. Er setzte wesentliche Marksteine bei der Entwicklung der <strong>Lebenshilfe</strong> zur stärksten<br />
Vereinigung der Behinderten-Selbsthilfe im Kreis <strong>Viersen</strong>.<br />
Mit seiner Familie trauern wir um ihn. Er hat sich um uns verdient gemacht. Wir werden Ihn dankbar in Erinnerung<br />
behalten.<br />
34 <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005
� � � � � � � � � � � � � � � Fortsetzung von Umschlagseite 2<br />
Wesentliche Bausteine der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong> sind:<br />
� Kapital sammeln und im Wert erhalten<br />
� Erträge erwirtschaften<br />
� Spenden einwerben<br />
� Beratung von Eltern, Angehörigen und Freunde von Menschen mit einer geistigen Behinderung<br />
in Angelegenheiten der Altersvorsorge, z.B. Vertrag zu Gunsten Dritter oder Vermächtnisse,<br />
Spendendarlehen sowie weitere erbrechtliche Aspekte<br />
� Testamentsvollstreckungen übernehmen<br />
� Einrichtungsbezogene Zuschüsse gewähren<br />
� für „Familienunterstützender Dienst“<br />
zur ambulanten Betreuung von Familien, die ihren behinderten Angehörigen zuhause<br />
pflegen<br />
� für PKW & Kleinbusse<br />
um die Beweglichkeit bei Einkauf, Arztbesuchen, Freizeitgestaltung und in den<br />
Ferien zu gewährleisten<br />
� zur Einrichtung der Wohnstätten für die Anschaffung von Inventar<br />
� zur Freizeitgestaltung<br />
� für Ferienmaßnahmen und Reiseveranstaltungen in den Ferien<br />
� für Therapiemaßnahmen, psychologische Beratung, Spezialbehandlung bei<br />
Verhaltensproblemen<br />
� für Bauvorhaben<br />
z.B. für neue Wohnstätten, Umbaumaßnahmen in bestehenden Einrichtungen<br />
� für Personal<br />
zur Verstärkung der Betreuungs- und Pflegequalität in den Wohnstätten<br />
Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind und unsere Arbeit unterstützen möchten, wenden<br />
Sie sich bitte an uns:<br />
Ihre Ansprechpartner sind:<br />
Heinrich Eden Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung<br />
Kniebelerstraße 23, 47918 Tönisvorst - Vorst<br />
Telefon (0 21 56) 49 40 21<br />
Telefax (0 21 56) 49 40 29<br />
Christian G. Andreae Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung<br />
Am Schönblick 7, 41749 <strong>Viersen</strong> - Süchteln<br />
Telefon und Telefax (0 21 62) 61 51<br />
Bankverbindungen der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> (nicht Verein <strong>Lebenshilfe</strong>!):<br />
Volksbank Kempen-Grefrath eG BLZ 320 614 14 Konto 509 209 014<br />
Sparkasse Krefeld BLZ 320 500 00 Konto 59 105 106<br />
Gemeinsam können wir eine Menge schaffen!!!<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Nr</strong>. 92 - Juni 2005<br />
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