Stahlreport 2021.01/02
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76. Jahrgang | Januar/Februar 2<strong>02</strong>1<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
1/2<br />
21<br />
Kurz, knackig & online | S. 40<br />
BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 – Digitalisierung im Fokus<br />
Erstmals wieder im Plus | S. 52<br />
Auftragseingang im Maschinenbau<br />
Ab sofort auch kaltgefertigt | S. 8<br />
Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment
gegründet 1969<br />
Es kommen wieder<br />
bessere Zeiten ...<br />
...wir bleiben für Sie da!<br />
Wir danken für Ihre Verbundenheit. Auch in 2<strong>02</strong>1 bleiben<br />
wir Ihr verlässlicher Partner in der Stahldistribution.<br />
Bitte bleiben Sie gesund!<br />
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />
info@bepro.de, www.bepro.de
EDITORIAL<br />
„Stahlhandel 2<strong>02</strong>1 –<br />
jetzt erst recht!“<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
zu Beginn des neuen Jahres wende ich mich als Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates<br />
direkt an Sie. Wir befinden uns in aufregenden Zeiten: In den letzten Wochen haben<br />
die Stahlerzeuger die Stahlprodukte preislich in schwindelerregende Höhen gebracht.<br />
Begründet wird dies mit einer erst langsam anlaufenden Hochfahrkurve der Produktions -<br />
kapazitäten und mit steigenden Preisen bei den Rohstoffen.<br />
Dass die Stahldistribution gezwungen ist, hier mitzugehen, damit wir bei der Wieder -<br />
beschaffung unserer Funktion als Lagerhalter für unsere Kundenbranchen nachkommen,<br />
versteht sich von selbst. Nur so kann es uns gelingen, unserer unverzichtbaren Funktion<br />
gerecht zu werden. Denn ohne lagerhaltende Vollsortimenter, Biegebetriebe, Stahl-Service-<br />
Center, Anarbeitungsprofis, Nischenspezialisten und Trader würde unser industriell<br />
unersetzbares Produkt nicht seinen Weg in die stahlverarbeitenden Industrien finden.<br />
Dranbleiben lautet jetzt das Motto bei voller Liefer- und Leistungsbereitschaft. Wir haben<br />
es oft genug erlebt, dass die berühmt-berüchtigte „Reise rückwärts“ manchmal schneller<br />
kam, als wir es uns ausrechnen konnten. Wir haben die große Chance, aus dem zweiten<br />
Pandemie-Jahr hintereinander ein erfolgreiches Jahr zu machen.<br />
Dranbleiben lautet auch die Devise beim BDS, der trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
einen sehr guten Job macht. Wir kommen mit den E-Learning-Modulen für die Auszubildenden<br />
gut voran, und die ersten Anmeldungen für den neuen Jahrgang des BDS-Fernstudiums<br />
ab dem 1. Juli liegen bereits vor. Leider bereitet uns die Planung der vielen verbandlichen<br />
Treffen, wie die Arbeits- und Regionalkreise oder auch der Stahlhandelstag, in der aktuellen<br />
Situation einige Schwierigkeiten. Manche Veranstaltungen konnten wir erfreulicherweise<br />
auf Online-Formate übertragen. Der soeben mit großem Erfolg durchgeführte „BDS-DigiDay“<br />
mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ein echter Höhepunkt auf dem<br />
Veranstaltungskalender gewesen.<br />
Die Stahldistribution ist, genauso wie sein BDS, in voller Bewegung und im Vorwärtsgang.<br />
Das tut uns gut und bestätigt unser Geschäftsmodell!<br />
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />
Eberhard Frick,<br />
Vorsitzender des BDS-Vorstandsrats<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 01|<strong>02</strong> 2<strong>02</strong>1<br />
40<br />
BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
Kurz, knackig und online<br />
15 Minuten pro Vortrag, zehn Vorträge insgesamt, dazu drei kurze<br />
Diskussionsrunden mit Teilnehmer-Input. Das war das Setting des<br />
BDS-DigiDays im Januar. Die corona-bedingt online durchgeführte<br />
Veranstaltung hat ins Schwarze getroffen: Über 300 Teilnehmer haben<br />
sich dabei über die aktuellen Digitalisierungstrends informiert (ab S. 40).<br />
8<br />
Ab sofort auch kaltgefertigt<br />
Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment<br />
Für Kunden bietet es handfeste Vorteile, alles<br />
aus einer Hand zu beziehen. Seit Januar können<br />
Kunden der Duisburger Stahlrohr GmbH dort<br />
neben warm- nun auch kaltgefertigte<br />
Stahlbauhohlprofile beziehen – und damit das<br />
gesamte Rohrspektrum aus einer Hand (S. 8).<br />
Leichter Aufwind<br />
Positiver Trend bei<br />
Maschinen-Bestellungen<br />
52<br />
Erstmals seit Januar 2<strong>02</strong>0 meldet der<br />
Maschinenbau im November wieder insgesamt<br />
ein Plus bei den Auftragseingängen. Sowohl<br />
Inlandsorder wie Bestellungen aus dem Ausland<br />
sind laut VDMA wieder gestiegen (S. 52).<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
8 Stahlrohr – Ab sofort auch kaltgefertigt<br />
10 Hoberg & Driesch baut Rohrbearbeitung weiter aus<br />
12 Throm & Progress – Erst der Umzug, dann der Erfolg<br />
16 Schäfer Lochbleche – Speziallochbleche für IT-Racks<br />
17 Weinmann Aach – Investition in Alu-Anarbeitung<br />
STAHLVERARBEITUNG<br />
18 RUD – Werkzeuge schneller öffnen<br />
20 Heinrich Georg – Walzen ultrapräzise schleifen<br />
22 Voith – Zufriedenstellendes 2<strong>02</strong>0<br />
24 Studer – Robust in der Krise<br />
STAHLPRODUKTION<br />
26 Studie zur Stahlindustrie: Unterstützen ist besser als belasten<br />
28 Interview: Stahl im Auto – hochfest und leicht<br />
30 Saarstahl – Neuer Hubbalkenofen reduziert Energieverbrauch<br />
32 Ilsenburger Grobblech – Neue Wärmebehandlung erfolgreich gestartet<br />
12<br />
In die Zukunft<br />
investiert<br />
Throm Baustahl<br />
setzt auf Progress-<br />
Biegetechnologie<br />
Der junge Biegebetrieb<br />
Throm Baustahl hat sich mit<br />
Geschäftsführer Dawid Widera<br />
schon in den ersten beiden<br />
Jahren seit der Gründung 2018<br />
hervorragend im Markt etabliert<br />
– auch Dank der Biege tech -<br />
nologie von Progress (S. 12).<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
34 Rösler – Strahlanlagen-Retrofit optimiert Performace<br />
36 WSB – Investition in mehr Wertschöpfung<br />
BDS-RESEARCH<br />
38 Rasante Jahresendrallye<br />
BDS-KOMMUNIKATION<br />
40 Kurz, knackig & online: BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
BDS-BERUFSBILDUNG<br />
47 Arbeitskreis – Lieber online Lernen als ganz abgemeldet<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
48 Termine<br />
49 Messekalender<br />
50 VDW – METAV im März komplett digital<br />
52 VDMA – Leichter Aufwind für Maschinenbau<br />
54 PwC-Maschinenbau-Barometer – Licht am Ende des Tunnels<br />
56 Euler Hermes-Studie – Mittelständische Zulieferer meist gut aufgestellt<br />
WISSENSWERTES<br />
58 Kasto – Lager- und Bearbeitungstechnologien für den Stahlhandel<br />
LIFESTEEL<br />
62 Windstrom – Produktionsrekord in 2<strong>02</strong>0<br />
62 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Bild: Vattenfall<br />
Vattenfall<br />
Anna-Karin Stenberg<br />
ist seit 1. Januar 2<strong>02</strong>1 neue Senior Vice President<br />
und Head of Business Area Markets<br />
und Mitglied von Vattenfalls Executive<br />
Group Management<br />
(EGM). Sie hat diese<br />
Position bereits seit<br />
Ende März letzten<br />
Jahres kommissarisch<br />
ausgefüllt,<br />
zusätzlich zu ihrer<br />
Rolle als Head of<br />
Controlling for Business<br />
Area Markets.<br />
Outokumpu<br />
Jan Hofmann<br />
Chief Strategy Officer, hat das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch hin verlassen um<br />
sich einer neuen beruflichen Herausforderung<br />
zu stellen. CEO Heikki Malinen: „Wir<br />
danken Jan aufrichtig für seine Leistungen<br />
in den letzten acht Jahren und seinen großen<br />
Beitrag zur erfolgreichen Transformation<br />
von Outokumpu und wünschen ihm für<br />
seine Zukunft alles Gute.<br />
Dillinger<br />
Dr. Andreas Liessem<br />
wird zum 1. April 2<strong>02</strong>1 Mitglied der<br />
Geschäftsführung von Steelwind Nordenham<br />
(SWN), einer 100%-igen Tochtergesellschaft<br />
der AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger).<br />
Am 1. Juli 2<strong>02</strong>1 tritt er die Nachfolge von Dr.<br />
Ralf Hubo an, der in den Ruhestand geht.<br />
Dr. Liessem ist Ingenieur der Metallurgie<br />
und Werkstofftechnik/Schwerpunkt Werkstoffwissenschaften<br />
und begann seine<br />
berufliche Laufbahn 1989 als Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Eisenhüttenkunde<br />
RWTH Aachen bevor er 1995<br />
seine Tätigkeit bei Europipe GmbH, einer<br />
gemeinsamen Tochter von Dillinger und<br />
Salzgitter AG, aufnahm. Er ist dort seit 2014<br />
Geschäftsführer<br />
Technik/Industrial<br />
und verfügt über<br />
profunde Kenntnisse<br />
des internationalen<br />
Stahl- und Energiemarktes<br />
und über<br />
eine jahrelange<br />
Erfahrung im<br />
Bereich der Weiter-<br />
Bild: Dillinger<br />
verarbeitung von Grobblechen und Herstellung<br />
von geschweißten Großrohren.<br />
Swiss Steel Group<br />
Frank Koch<br />
wird zum 1. Januar 2<strong>02</strong>2 neuer Chief Executive<br />
Officer (CEO) der Swiss Steel Group. Der<br />
amtierende CEO Clemens Iller habe sich entschieden,<br />
das Unternehmen nach Erreichen<br />
wesentlicher Etappenziele der Neuausrichtung<br />
der Swiss Steel Group zu verlassen und<br />
einen personellen Neuanfang zu ermöglichen,<br />
teilte das Unternehmen mit.<br />
Frank Koch hat seine berufliche Laufbahn<br />
1991 mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
in der Stahlsparte bei thyssenkrupp<br />
begonnen und arbeitete unter anderem<br />
für die italienische Danieli und die<br />
Deutschen Edelstahlwerke. In den letzten<br />
drei Jahren hat er als CEO den traditionsreichen<br />
deutschen Stahlproduzenten GMH<br />
Group (Georgsmarienhütte) erfolgreich<br />
geführt und restrukturiert, nachdem er dort<br />
bereits ab 2008 als CSO/Logistics und<br />
COO Mitglied der Konzernleitung verantwortlich<br />
war.<br />
Kerschgens<br />
Manfred Kerschgens<br />
hat am 17. Januar 2<strong>02</strong>1 seinen 80. Geburtstag<br />
gefeiert. Der Name Kerschgens ist im<br />
Großraum Aachen ein Begriff. Viele Menschen<br />
in der Region kennen das markante<br />
Logo mit dem Elefanten von den rund 30<br />
Lkw der „grünen Flotte“ des gleichnamigen<br />
Unternehmens. Täglich beliefern sie vom<br />
Stammsitz in Stolberg und den drei weiteren<br />
Standorten in Würselen, Bitburg und Trier aus rund 300 Kunden.<br />
Manfred Kerschgens, der gebürtige Stolberger, hat die Entwicklung<br />
des Familienunternehmens mehr als 50 Jahre lang als<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter aktiv mitgestaltet.<br />
1876 in Stolberg gegründet, hat sich Kerschgens von einem kleinen<br />
Stahlhändler zu einem international bekannten Unternehmen<br />
entwickelt. Kerschgens Werkstoffe & Mehr ist heute der Dienstleister<br />
rund um Stahl, Edelstahl, NE-Metalle (Nicht-Eisen-Metalle)<br />
und Lochbleche. An den vier Standorten sind ca. 210 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Die Verantwortung für diese Menschen und ihre Familien<br />
hat für Manfred Kerschgens bei seinen unternehmerischen<br />
Entscheidungen immer eine wichtige Rolle gespielt.<br />
Bild: Kerschgens<br />
Auch außerhalb des Unternehmens engagierte und engagiert sich<br />
Manfred Kerschgens für die Region und die Gesellschaft. Ob<br />
durch Mitarbeit in und Kooperationen mit Verbänden und Innungen<br />
– über Jahrzente war Manfred Kerschgens unter anderem Mitglied<br />
im BDS-Vorstandsrat –, als langjähriges Mitglied des Prüfungsausschusses<br />
der IHK oder mit der Unterstützung sozialer, karitativer<br />
und sonstiger gemeinnütziger Einrichtungen an den Standorten.<br />
„Die Verantwortung für die Entscheidungen eines Unternehmers<br />
geht über die persönliche Wirkungszeit im Unternehmen hinaus“,<br />
sagt er. Mit dieser Weitsicht hat er frühzeitig die Weichen für die<br />
Weiterführung des Unterneh mens gestellt. Im vergangenen Jahr<br />
wurde auch die gesellschafterseitige Verantwortung für die Weiterführung<br />
des Familienunternehmens mehrheitlich auf den langjährigen<br />
Geschäftsführer Heinz Herbort und dessen Sohn Felix übertragen<br />
und so der Fortbestand der Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />
GmbH als inhabergeführtes Familienunternehmen sichergestellt –<br />
eine Herzensangelegenheit für Manfred Kerschgens.<br />
„Felix Herbort wird in diesem Jahr in die Geschäftsleitung des<br />
Unternehmens eintreten und es zusammen mit seinem Vater und<br />
Pierre Schlüper – ebenfalls seit über 30 Jahren bei Kerschgens und<br />
seit 2017 in der Geschäftsführung – in die Zukunft führen,“ freut<br />
sich Manfred Kerschgens. „Auch wenn ich mich aus dem Tagesgeschäft<br />
weitestgehend zurückgezogen habe, ist es schön, dass<br />
mein Rat bei wichtigen strategischen Entscheidungen nach wie vor<br />
gefragt ist und ich das Führungsteam und die Geschäftsführung<br />
mit meiner unternehmerischen Erfahrung immer noch unterstützen<br />
kann.“ Das Unternehmen gehöre nach wie vor zu seinem Leben. Er<br />
fühle sich den Menschen und der Region tief verbunden.<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
VVWL<br />
Dr. Christoph Kösters<br />
feierte am 16. Dezember 2<strong>02</strong>0 seinen 60.<br />
Geburtstag. Er ist Hauptgeschäftsführer des<br />
Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik<br />
Nordrhein-Westfalen (VVWL) e. V. und<br />
Manager des Kompetenznetzes<br />
Logistik.NRW.<br />
Seine berufliche Laufbahn führte ihn unter<br />
anderem ins Ministerium für Mittelstand,<br />
Wohnen und Verkehr,<br />
zur Kienbaum<br />
Unternehmensberatung<br />
GmbH und zur<br />
Duisburg-Ruhr-<br />
Häfen AG. Seit 1999<br />
war er in verschiedenen<br />
Verbänden z.B.<br />
Landesverband<br />
TransportLogistik<br />
und Entsorgung, Bildungswerk<br />
Verkehr Wirtschaft Logistik<br />
Nordrhein-Westfalen e.V. (BVWL) in leitenden<br />
Positionen tätig.<br />
VVWL<br />
Jürgen Schultz<br />
Leiter der Abteilung ArbeitsrechtService im<br />
Verband Verkehrswirtschaft und Logistik<br />
NRW (VVWL) ist zum Ende des Jahres 2<strong>02</strong>0<br />
in den Ruhestand gegangen.<br />
Bild: VVWL<br />
Er begann 1987<br />
seine Arbeit für die<br />
Vorgängerorganisation<br />
des heutigen<br />
VVWL, den Verband<br />
des Verkehrsgewerbes<br />
Westfalen-<br />
Lippe, mit dem Aufbau<br />
der Abteilung<br />
Arbeitsrecht. Seit<br />
2008 war er stellvertretender Geschäftsführer<br />
des Arbeitgeberverbandes im fusionierten<br />
VVWL, ab 2014 zusammen mit Rechtsanwalt<br />
Christopher Missling.<br />
Bild: VVWL<br />
Mannesmann Stainless Tubes<br />
Michael Bellinghausen<br />
ist nach 15 Jahren als Geschäftsführer der<br />
Mannesmann Stainless Tubes-Gruppe in<br />
den Ruhestand gegangen. Dies meldete<br />
Stainless Steel World im Dezember 2<strong>02</strong>0.<br />
Nachfolger ist Tobias Wetzel, der das Unternehmen<br />
gemeinsam mit Christophe Le Rigoleur<br />
künftig führen wird. Wetzel hat mehr als<br />
zwanzig Jahre Managementerfahrung in verschiedenen<br />
Positionen innerhalb des Salzgitter-Konzerns,<br />
davon fünf Jahre bei Mannesmann<br />
Stainless Tubes.<br />
ZwickRoell<br />
Klaus Cierocki<br />
ist zum Anfang 2<strong>02</strong>1 als neuer CEO in die<br />
ZwickRoell-Gruppe eingetreten. Er hat bisher<br />
den Unternehmensbereich Engine Systems<br />
beim Automobilzulieferer Schaeffler<br />
geleitet. Zum 1.<br />
April folgt er dem<br />
bisherigen CEO Dr.<br />
Jan Stefan Roell des<br />
international tätigen<br />
Prüfmaschinenherstellers<br />
nach. Dr.<br />
Roell wechselt in<br />
den Aufsichtsrat von<br />
ZwickRoell.<br />
ZINQ<br />
Tim Schroll<br />
ist als bundesweit bester Auszubildender im<br />
Fach „Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik“<br />
ausgezeichnet worden. Ausbildungsbetrieb<br />
war das Gelsenkirchener Oberflächentechnikunternehmen<br />
ZINQ. Die<br />
Auszeichnung der<br />
bundesweit insgesamt<br />
207 Spitzen-<br />
Azubis in 203 Ausbildungsberufen<br />
fand<br />
online als „Digital<br />
Experience“ statt.<br />
Neben vielen Promis<br />
gratulierte unter<br />
anderem auch die<br />
Bundeskanzlerin. Der<br />
nächste Schritt für Tim Schroll ist nun die<br />
Weiterbildung zum Industriemeister Metall.<br />
Bild: Pöhnert IHK Bild: ZwickRoell<br />
VDW<br />
Forscherteam ausgezeichnet<br />
Das Stuttgarter Forschertrio Caren Dripke,<br />
Tonja Heinemann und Christian von Arnim<br />
ist vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. (VDW) für das „Projekt des<br />
Jahres“ ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung,<br />
die ursprünglich bereits auf der<br />
METAV 2<strong>02</strong>0 stattfinden sollte, wurde 2<strong>02</strong>0<br />
vor Weihnachten in kleinem Rahmen nachgeholt.<br />
Die Auszeichnung „Projekt des Jahres“<br />
wird jährlich vom VDW-Forschungsinstitut<br />
vergeben. Das Projekt „Konnektivität<br />
für Industrie 4.0“ von Caren Dripke, Gruppenleiterin<br />
Industrielle Steuerungstechnik<br />
am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen<br />
und Fertigungseinrichtungen<br />
(ISW) der Universität Stuttgart, und ihre<br />
Mitarbeiter Tonja Heinemann und Christian<br />
von Arnim, haben wesentliche Voraussetzungen<br />
für die Vorstellung des Maschinenschnittstellen-Standards<br />
umati (universal<br />
machine technology interface) und den<br />
Erfolg des Showcases auf der EMO Hannover<br />
2019 geschaffen, hieß es in der Begründung.<br />
Bauindustrie<br />
Björn Kass<br />
von der Stump-Franki Spezialtiefbau GmbH<br />
ist als Vorsitzender des Vorstands des Ausschusses<br />
für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
(AfAuG) der Bauindustrie wiedergewählt<br />
worden. Ebenfalls im Amt<br />
bestätigt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Dipl.-Ing. Matthias Eli (Ed. Züblin<br />
AG), Dipl.-Ing. Herbert Hinrichs (Ludwig<br />
Freytag GmbH & Co. KG), Dipl.-Ing. Thomas<br />
Kurr (LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG)<br />
und Dipl.-Ing. Dirk Lenhardt (Bonava<br />
Deutschland GmbH).<br />
BME<br />
Gundula Ullah<br />
ist als neue Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und<br />
Logistik e.V. (BME) im Januar gewählt worden.<br />
Gundula Ullah (Bereichsleitung Einkauf der<br />
Funke Mediengruppe, Essen) folgt auf Horst<br />
Wiedmann, der sich nach zwei Amtsperioden<br />
nicht erneut zur Wahl<br />
gestellt hat. Wiedmann<br />
war seit 2012<br />
Vorsitzender. Zum<br />
stellvertretenden Vorstandsvorsitzender<br />
wurde Christian<br />
Staab (BorgWarner<br />
Transmission,<br />
Ketsch, Germany) bei<br />
der erstmals digital<br />
durchgeführten Delegiertenversammlung<br />
gewählt, Martin Müller-Raidt (KfW-Bankengruppe,<br />
Frankfurt) wurde Schatzmeister. Als<br />
weiteres Mitglied wurde Christian Satzek<br />
(Lenze, Hameln) in den geschäftsführenden<br />
Bundesvorstand gewählt. Gemeinsam bilden<br />
sie und Gundulla Ullah mit BME-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Silvius Grobosch den<br />
geschäftsführenden Bundesvorstand.<br />
Bild: Funke Mediengruppe<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Haben das Stahlrohr-Sortiment mit kaltgefertigten Stahlbauhohlprofilen erweitert: Jörg Breiksch (Geschäftsführer),<br />
Michael Mutz (Geschäftsführender Gesellschafter) und Daniel Rödling (Prokurist und Vertriebsleiter).<br />
Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment<br />
Ab sofort auch kaltgefertigt<br />
Seit Jahresbeginn bietet die Duisburger Stahlrohr GmbH zusätzlich zum gewohnten Lieferprogramm auch<br />
kaltgefertigte Stahlbauhohlprofile (SHP) an. Damit kommt der Rohrexperte dem vielfach geäußerten<br />
Kundenwunsch entgegen, neben geschweißten und nahtlosen Rundrohren sein bestehendes Sortiment<br />
warmgefertigter Quadrat- und Rechteckrohre um die kaltgefertigten SHP zu erweitern. Kunden eröffnet dies<br />
die Möglichkeit, das gesamte Rohrspektrum aus einer Hand zu beziehen.<br />
[Kontakt]<br />
Stahlrohr GmbH<br />
Gesellschaft für<br />
Stahl- und Rohrhandel<br />
Am Blumenkampshof 67<br />
47059 Duisburg<br />
+49 203 28916-0<br />
www.stahlrohr.eu<br />
Mit einem Lagervolumen von<br />
rund 3.500 t hat die Stahlrohr GmbH<br />
ihr Sortiment um kaltgefertigte SHP<br />
erweitert. Dabei legt das Unternehmen<br />
wie bei der Einführung von<br />
nahtlosen Rohren in 2012 und warmgefertigten<br />
SHP in 2017 auch diesmal<br />
Wert auf ein umfangreiches<br />
Abmessungsspektrum: Bei quadratischen<br />
Abmessungen reicht das<br />
Spektrum – bei Wanddicken bis<br />
12,5 mm – von 30 bis 400 mm Seitenlänge,<br />
bei den rechteckigen Produkten<br />
von 40 x 20 mm bis 400 x<br />
200 mm. Alle Artikel sind nach EN<br />
1<strong>02</strong>19 in den Werkstoffen S355 J2H<br />
und S235 JRH gelagert.<br />
Kunden bekommen<br />
allesaus einer Hand<br />
Um die Logistik zuverlässig und reibungslos<br />
abzuwickeln hat der Rohr-<br />
händler eigens weitere Lagerflächen<br />
in Hilden angemietet. In dem rund<br />
5.000 m 2 großem Lager werden die<br />
Rohre gepuffert. Die interne Logistik<br />
ist so aufgebaut, dass die gleichen<br />
Abholzeiten wie für das übrige Produktsortiment<br />
bei den kaltgefertigten<br />
SHP gewährleistet werden können.<br />
Im Duisburger Lager erfolgt die<br />
Kommissionierung und Konfektionierung,<br />
womit auch hier die Vorzüge<br />
des vollautomatisierten Hochregallagers<br />
genutzt werden. Das<br />
bestellte Material laden Kunden einheitlich<br />
am Duisburger Standort.<br />
„Kunden profitieren durch die Erweiterung<br />
davon, das gesamte Spektrum<br />
an Rohrprodukten bei uns aus einer<br />
Hand zu bekommen. Lange Wege<br />
durch mehrfache Ladestellen werden<br />
somit vermieden“, sagt Michael<br />
Mutz, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Stahlrohr GmbH. Die<br />
gesamte Palette kaltgefertigter SHP<br />
wird dabei im Werkstoff S355 J2H<br />
vorgehalten. „Besonders im kleinen<br />
Abmessungsbereich heben wir uns<br />
damit vom Markt ab. Denn für kleine<br />
Abmessungen ist die Anzahl der<br />
Lagerhalter mit einem kompletten<br />
Sortiment in diesem Werkstoff limitiert“,<br />
sagt Daniel Rödling, Vertriebsleiter<br />
und Prokurist bei Stahlrohr.<br />
Häufiger nachgefragte Abmessungen,<br />
die s.g. Schnelldreher, werden<br />
zusätzlich auch als S235 JRH gelagert.<br />
Weiterhin sichert der Rohrhändler<br />
für alle kaltgefertigten Profile<br />
die Verzinkungsklasse 1 oder 3<br />
zu. Technische Einschränkungen<br />
wie beim Kohlenstoffäquivalent mit<br />
einem CEV von max. 0,43 % wurden<br />
ebenfalls bei der Beschaffung<br />
berücksichtigt.<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
„Für viele Kunden ist das heute ein<br />
vorgegebener Standard und wir<br />
erfüllen hiermit die entsprechenden<br />
Kundenanforderungen beim Materialeinkauf“,<br />
sagt Jörg Breiksch,<br />
Geschäftsführer der Stahlrohr<br />
GmbH. Alle Produkte sind zudem<br />
mit einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1<br />
belegt. „Insbesondere bei kleinen<br />
Abmessungen unterscheiden wir<br />
uns hier deutlich, zum sonst üblichen<br />
Werkszeugnis 2.2“, betont<br />
Breiksch.<br />
Strategisch auf Kunden gehört<br />
Die aktuelle Sortimentserweiterung<br />
ist sowohl eine Reaktion auf aktuelle<br />
Kundenanforderungen als auch ein<br />
weiterer Schritt einer langfristig<br />
angelegten Strategie. Bereits 2012<br />
und 2017 hatte die Stahlrohr GmbH<br />
das bestehende Produktportfolio von<br />
Längs- und Spiralnahtgeschweißten<br />
Stahlrohren erweitert. Mit Erfolg:<br />
„Wir haben uns als Lieferant für nahtlose<br />
Dickwandrohre und warmgefertigte<br />
Stahlbauhohlprofile etabliert.<br />
Dies hat uns erlaubt unsere Marktposition<br />
und den Kundenstamm auszubauen“,<br />
sagt Michael Mutz. „Wir<br />
können auf eine erfolgreiche Einführung<br />
von warmgefertigten Stahlbauhohlprofilen<br />
zurückblicken“, bestätigt<br />
Jörg Breiksch. Immer wieder habe<br />
es jedoch auch Anfragen gegeben,<br />
kaltgefertigte Profile zu liefern. „Mit<br />
dem neuen Produkt sprechen wir<br />
nun diesen Kundenkreis an. Das ist<br />
ein echtes Add-On, denn unsere Kunden<br />
können jetzt auf die gesamte<br />
Palette an Rohren zugreifen“, so<br />
Breiksch weiter.<br />
Fokus auf Qualität<br />
auch bei Beschaffung<br />
Um in allen Produktfragen voll auf<br />
der Höhe zu sein, hat sich Stahlrohr<br />
für die kaltgefertigten SHP zusätzliches<br />
Experten-Knowhow ins Haus<br />
geholt. Damit sorgt das Rohrhandelsunternehmen<br />
für sichere Abläufe rund<br />
um das neue Produkt. Auf Lieferantenseite<br />
sind die kaltgefertigten Profile<br />
dagegen kein Neuland für das Unternehmen.<br />
Mit dem überwiegenden Teil<br />
der Lieferwerke bestehen bereits langjährige<br />
Partnerschaften. „Unser Fokus<br />
liegt auch bei der Beschaffung auf der<br />
Qualität der Produkte. Einen Großteil<br />
der Lagererstausstattung beziehen<br />
wir von europäischen Lieferwerken“,<br />
sagt Michael Mutz. Mit dem gut ausgebauten<br />
Sägepark – der erst 2018<br />
um zwei vollautomatisierte Bandsägen<br />
mit integriertem Roboter ergänzt<br />
wurde – können auch Fixlängenaufträge<br />
für kleine und mittlere Serien<br />
schnell und zuverlässig umgesetzt<br />
werden. Insgesamt stehen heute acht<br />
Sägeanlagen zur Verfügung. Externe<br />
Anarbeit wie Strahlen, Primern oder<br />
auch Laserschneiden sind übliches<br />
Tagesgeschäft.<br />
Augen auf die Zukunft<br />
im Corona-Jahr<br />
Dass die Corona-Pandemie der seit<br />
2019 geplanten Sortimentserweiterung<br />
keinen Strich durch die Rechnung<br />
gemacht hat, liegt auch an der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung des<br />
Unternehmens der vergangenen<br />
Jahre. „Trotz der Pandemie ist es uns<br />
in 2<strong>02</strong>0 weitestgehend gelungen<br />
unsere selbst gesteckten Ziele zu<br />
erreichen.“, so Mutz. „Mit der Aufnahme<br />
kaltgefertigter Profile in<br />
unser Lieferprogramm gehen wir<br />
nun einen weiteren wichtigen Schritt<br />
in Richtung Zukunft.“, freut sich der<br />
Geschäftsführende Gesellschafter .<br />
2<br />
Vorrätige Abmessungen<br />
z quadratisch: 30 bis 400 mm Seitenlänge<br />
z rechteckig: 40 x 20 mm bis 400 x 200 mm<br />
z Wanddicke: bis 12,5 mm<br />
Die gesamte Produktpalette kaltgefertigter Profile – auch kleinere Abmessungen – werden in S355<br />
vorgehalten, Schnelldreher zusätzlich in S235.<br />
Kunden können bei Stahlrohr seit Januar 2<strong>02</strong>1 auf rund 3.500 t Lagervorrat kalter SHP zugreifen.<br />
Bilder: Stahlrohr<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
9
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Aus RSC Röhrenhandel wird Hoberg & Driesch Processing<br />
Hoberg & Driesch baut<br />
Rohrbearbeitung weiter aus<br />
Hoberg & Driesch baut seine Aktivitäten bei der Rohranarbeitung und Rohrweiterverarbeitung<br />
aus: Der nächste zentrale Schritt dafür wurde jetzt mit der Umfirmierung der RSC Röhrenhandel<br />
GmbH in Hoberg & Driesch Processing GmbH gemacht. Ziel ist es, den Marktanteil als einer der<br />
führenden Anbieter im Bereich der Rohrbearbeitung noch weiter zu erhöhen. Hoberg & Driesch<br />
Processing bietet Kunden ein Komplettprogramm für das Outsourcing der individuellen<br />
Bearbeitung von geschweißten, gezogenen und nahtlosen Präzisionsstahlrohren.<br />
Hoberg & Driesch<br />
baut seine Aktivitäten<br />
bei der Rohranarbeitung<br />
und -weiterverarbeitung<br />
aus.<br />
Das gab Hanns-Jörg<br />
Westendorf,<br />
Geschäftsführer der<br />
Hoberg & Driesch<br />
Unternehmensgruppe<br />
(rechts), jetzt<br />
gemeinsam mit Thomas<br />
Horstmann<br />
(links) und Brandolf<br />
Schneider, den<br />
Geschäftsführern<br />
der neuen Hoberg &<br />
Driesch Processing<br />
GmbH, bekannt.<br />
Bild: Hoberg & Driesch<br />
[Kontakt]<br />
Hoberg & Driesch<br />
Processing GmbH<br />
Theodorstraße 101<br />
40472 Düsseldorf<br />
+49 211 52063-0<br />
www.hobergdriesch.de<br />
Hoberg & Driesch ist eines der<br />
führenden europäischen Großhandelshäuser<br />
für Stahlrohre. Als Teil<br />
einer 2015 angestoßenen langfristigen<br />
Diversifizierungsstrategie<br />
erweitert die Unternehmensgruppe<br />
kontinuierlich ihre Marktanteile im<br />
Bereich der Rohrweiterverarbeitung.<br />
„Mit der 2018 erfolgten Akquisition<br />
der RSC Röhrenhandel GmbH und<br />
ihrer nun abgeschlossenen Umfirmierung<br />
in Hoberg & Driesch Processing<br />
wollen wir unsere Aktivitäten<br />
im Bereich der Anarbeitung<br />
ausbauen, sie sichtbar machen und<br />
so unsere Marktposition noch weiter<br />
stärken“, sagt Hanns-Jörg Westendorf,<br />
Geschäftsführer der Hoberg &<br />
Driesch-Unternehmensgruppe.<br />
Full-Service-Dienstleister für<br />
die Rohrbearbeitung<br />
Die neue Marke Hoberg & Driesch<br />
Processing entstammt dem Unternehmen<br />
RSC Röhrenhandel, einem<br />
„Wir verstehen uns als<br />
Full-Service-Dienst -<br />
leister, wenn es um<br />
Rohrprodukte geht.“<br />
Thomas Horstmann und<br />
Brandolf Schneider, Geschäftsführung<br />
Hoberg & Driesch Processing GmbH<br />
1987 in Wesseling gegründeten und<br />
im Markt etablierten Anbieter von<br />
Rohren und Fixlängen. „Durch die<br />
Erweiterung des Fokus auf die Rohr -<br />
anarbeitung und -weiterverarbeitung<br />
wollen wir sukzessive die Wertschöpfung<br />
und damit den Mehrwert<br />
für unsere Kunden erhöhen“, erklärt<br />
Brandolf Schneider, der gemeinsam<br />
mit Thomas Horstmann die<br />
Geschäftsführung von Hoberg &<br />
Driesch Processing übernommen<br />
hat.<br />
„Wir verstehen uns als Full-Service-Dienstleister,<br />
wenn es um Rohrprodukte<br />
geht. Mit unserer One-Stop-<br />
Shopping-Philosophie orientieren<br />
wir uns komplett an den Bedürfnissen<br />
unserer Kunden – und das ohne<br />
Einschränkungen durch unser Herstellungsprogramm<br />
oder durch festgelegte<br />
Prozesse.“<br />
Hoberg & Driesch Processing<br />
begleitet seine Kunden von der ersten<br />
Entwicklungsidee über die Herstellbarkeitsprüfung<br />
bis hin zur Definition<br />
von kosteneffizienten<br />
Lieferketten für die Just-in-time-Serienproduktion.<br />
Zum Anarbeitungsportfolio<br />
zählen unter anderem das<br />
Sägen, Fasen, Strahlen, Biegen, Prägen<br />
und Stanzen. Darüber hinaus<br />
bietet Hoberg & Driesch Processing<br />
auch die Endenumformung sowie<br />
die Fertigung von ganzen Baugruppen<br />
mit einem hohen Maß an Automatisierung.<br />
2<br />
Weitere Informationen zu Hoberg &<br />
Driesch Processing gibt’s ab sofort<br />
auf der neuen Internetpräsenz des Unternehmens<br />
unter www.hd-processing.com.<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Exklusivmarke bei Männer-Nationalmannschaft präsent<br />
Nordwest setzt Handball-Partnerschaft fort<br />
delphis, die Nordwest-Haustechnik-<br />
Exklusivmarke, ist ab sofort bei den Spielen<br />
der deutschen Handball-Nationalmannschaft<br />
am Start. Nordwest verlängert damit<br />
die exklusive Partnerschaft mit dem Deutschen<br />
Handballbund (DHB). Damit schreibe<br />
man eine Erfolgsgeschichte fort, so die Verbundgruppe.<br />
Gestartet ist die Zusammenarbeit bereits<br />
vor drei Jahren. Damals stand die Exklusivmarke<br />
PROMAT im Fokus der Werbemaßnahmen.<br />
Nun geht die Partnerschaft für drei<br />
weitere Jahre in die Verlängerung. „Unsere<br />
Kooperation mit dem DHB war extrem<br />
medienwirksam und hat für ein unglaublich<br />
positives Feedback gesorgt“, sagt Michael<br />
Rolf, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />
Handwerk, Industrie & Marketing. „Daran<br />
knüpfen wir jetzt gemeinsam an und sehen<br />
einer starken Zusammenarbeit und vielen<br />
spannenden und temporeichen Spielen entgegen.“<br />
Dass delphis im Fokus steht, gefällt auch<br />
Mario Tröck, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />
Haustechnik: „Wir haben delphis als<br />
Marke für unsere Fachhandelspartner weiterentwickelt<br />
und in diesem Rahmen<br />
zusätzliche Werbeaktivitäten angekündigt.<br />
Dem lassen wir jetzt Taten folgen. Wir<br />
freuen uns auf den frischen Wind, von dem<br />
unsere Fachhandelspartner immens profitieren<br />
werden.“<br />
Ab sofort gehört delphis bei den Spielen der<br />
Handball- Nationalmannschaft die große<br />
Bühne. Bereits am 10. Januar 2<strong>02</strong>1 zum<br />
EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich war<br />
es soweit, mit Banden- und Flächenwerbung<br />
war die Nordwest-Exklusivmarke bei dem<br />
Kanter-Sieg gegen die österreichische<br />
Nationalmannschaft prominent positioniert<br />
– live übertragen von der ARD.<br />
www.nordwest.com<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
Verträge gehen auf Naumann Stahl GmbH & Co. KG über<br />
Naumann-Gruppe verschmilzt<br />
Die Artur Naumann Stahl AG<br />
(AG) sowie die Artur Naumann Stahl<br />
GmbH (GmbH) sind seit November<br />
2<strong>02</strong>0 mit der Naumann Stahl GmbH<br />
& Co. KG (KG) verschmolzen. Die<br />
notarielle Beurkundung zur Verschmelzung<br />
wurde rückwirkend zum<br />
01.01.2<strong>02</strong>0 im Handelsregister eingetragen<br />
und ist damit rechtskräftig.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten wurden<br />
alle Aktien der AG von der KG gehalten.<br />
Zusätzlich hielt die KG sämtliche<br />
Anteile der in Stuttgart ansässigen<br />
GmbH. In dieser Konstellation hat die KG die konzernweiten Richtlinien festgelegt und als<br />
leitende Konzernholding fungiert. Mit der Verschmelzung sind alle Vereinbarungen und Verträge<br />
der AG sowie der GmbH im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge und unter Anerkennung<br />
der bisherigen Inhalte und Laufzeiten auf die KG übergegangen, teilte das Unternehmen<br />
mit. Die gewohnten Ansprechpartner, Telefonnummern und Mailadressen<br />
verändern sich nicht.<br />
Das vollständige Schreiben der Geschäftsführung dazu finden Sie unter<br />
www.naumann-stahl.de/aktuelles<br />
Bild: Naumann Stahl<br />
Haben die Unternehmen der Naumann-Gruppe zusammengeführt:<br />
Jost Salzmann (links) und Michael Halm,<br />
Geschäftsführer der Naumann Stahl GmbH & Co. KG.<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
Duett- / Quintettbleche<br />
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
droesser.de/belagbleche<br />
KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 221 6789-241<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
11<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Ackerstraße 144 // 51065 Köln<br />
www.droesser.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
11
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Throm Baustahl GmbH in Bad Vilbel<br />
Bilder: Progress<br />
Throm Baustahl geht neue Wege mit Progress<br />
Erst der Umzug, dann der Erfolg<br />
Bis zur Gründung der Throm Baustahl GmbH im Jahr 2018 war der Baustahl-Bereich eine in die Throm<br />
GmbH eingegliederte Abteilung. Mit seiner Abnabelung vom Traditionsunternehmen, welche der<br />
Geschäftsführer der Throm GmbH, Jörg Throm, unterstützte, konnte der Geschäftsführer Dawid<br />
Widera am Standort Bad Vilbel einen eigenständigen Biegebetrieb aufbauen. Beim Maschinenpark<br />
setzt das Unternehmen ganz auf Biegeanlagen der Progress Maschinen & Automation AG, ein<br />
Unternehmen der Progress Group.<br />
[Kontakt]<br />
Throm Baustahl GmbH<br />
Weitzesweg 3-5<br />
61118 Bad Vilbel<br />
+49 6042 9607-0<br />
www.throm-baustahl.com<br />
info@throm-online.com<br />
progress Maschinen &<br />
Automation AG<br />
Julius-Durst-Straße 100<br />
39042 Brixen, Italien<br />
+39 0472 979100<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
Der reine Biegebetrieb, der<br />
vor allem im Objektgeschäft für den<br />
Wohnbau tätig ist, hat es in zwei<br />
Jahren geschafft von 20 auf 50 Mitarbeiter<br />
aufzustocken sowie seine<br />
Lager- und Produktionsfläche auf<br />
fast 7000m² zu vergrößern. Das<br />
Team und die Kunden stehen für<br />
das Unternehmen absolut im Vordergrund<br />
und danach richtet sich<br />
auch die mitarbeiterzentrierte Philosophie.<br />
Auch kleinere Stammkunden<br />
werden bei Throm Baustahl für<br />
ihre Treue mit gutem Service und<br />
hoher Qualität belohnt.<br />
Investition in<br />
neuen Maschinenpark<br />
Durch den Umzug und die Firmengründung<br />
kamen natürlich große<br />
Investitionen und Herausforderungen<br />
auf den jungen Geschäftsführer<br />
Widera zu. So musste die Throm<br />
Baustahl GmbH zusätzlich größere<br />
Summen in die Elektrik investieren,<br />
da die vorgefundenen Voraussetzungen<br />
für die geplanten Maschinen<br />
nicht ausreichend waren.<br />
Bei der Suche nach dem geeigneten<br />
Maschinenlieferanten fiel die<br />
Wahl auf die in Brixen/Südtirol<br />
ansässige Progress Maschinen &<br />
Automation AG. Die Empfehlung zur<br />
Zusammenarbeit kam von einem<br />
befreundeten Unternehmen, welches<br />
ausschließlich Maschinen des Brixner<br />
Unternehmens nutzt. Throm<br />
Baustahl GmbH entschied sich erst<br />
für die Installation eines vollautomatischen<br />
Bügelbiegeautomaten Typ<br />
EBA S 16 3D sowie aufgrund des<br />
schnell eintretenden Erfolgs an -<br />
schließend zum Kauf einer Multirotor-Richtmaschine<br />
vom Typ MSR 20<br />
2BK. Kurz darauf folgte dann noch<br />
ein Bügelbiegeautoamt EBA S 16 3D,<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Die MSR 20 2BK alias „King Kong“ verfügt über einen 14 m langen Auslauf mit Logistiksystem (Querverschiebebühne mit zwei<br />
Paletten) und nahm Anfang 2<strong>02</strong>0 die Produktion auf.<br />
Mehr Drahtstärken verarbeiten<br />
MSR-Richtmaschinen richten,<br />
schneiden und biegen Bewehrungsdraht<br />
direkt vom Coil und optimieren<br />
so den Produktionsfluss. Durch<br />
geringe Lagerhaltungskosten und<br />
ein erleichtertes Materialhandling<br />
tragen sie zu einer sehr kosteneffizienten<br />
Produktion bei.<br />
Throm Baustahl GmbH hat<br />
durch den Erwerb der MSR 20 mit<br />
sechs separaten Rotoren die Bandbreite<br />
des verarbeiteten Stahls ver-<br />
q<br />
der wie der erste mit einer 3D-Biegevorrichtung<br />
zur Fertigung von<br />
dreidimensionalen Bügeln ausgestattet<br />
ist.<br />
In Wettbewerbsvorteil<br />
investiert<br />
Dawid Widera betont, dass sich vor<br />
allem die Zusatz-Investition in die<br />
3D-Biegeeinheit in Zukunft auszahlen<br />
wird und ihm einen Vorteil<br />
gegenüber anderen Betrieben<br />
sichert: „Die Formen, die sich die<br />
Statiker einfallen lassen, werden<br />
immer individueller und ausgefallener.<br />
Mit dem 3D-Feature bin ich<br />
für die Zukunft gewappnet. Es zahlt<br />
sich aus und wird sich immer mehr<br />
auszahlen.“<br />
Deutlich weniger Umrüstkosten<br />
Den vollelektrischen Bügelbiegeautomat<br />
EBA S 16 3D zeichnen hohe<br />
Leistungen und die Genauigkeit der<br />
integrierten hochwertigen Steuerung<br />
aus. Ein schnelles System zum<br />
Drahtwechsel, der automatische<br />
Wechsel, die einfache Bedienung,<br />
die automatische Richtsatzverstellung<br />
und die robusten Biegevorrichtungen<br />
führen zu einer hohen Produktivität.<br />
2018 wurde die erste EBA S 16<br />
montiert, welche dann auf 5 t Haspeln<br />
und Coils aufgestockt wurde.<br />
Somit wurden die Umrüstungskosten<br />
bzw. die Coilwechsel inklusive<br />
Personalkosten deutlich verringert.<br />
Im Januar 2<strong>02</strong>1 ging die zweite EBA<br />
S 16 3D in Betrieb.<br />
„Wer sich mit seinen Zahlen auskennt<br />
und den Markt kennt, der weiß,<br />
dass der Trend zur Automatisierung<br />
nicht mehr aufzuhalten ist.“<br />
Dawid Widera, vom Auszubildenden bei der<br />
Throm GmbH zum Geschäftsführer von<br />
Throm Baustahl GmbH in nur zehn Jahren.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
13
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
q größert und kann nun sechs Drahtstärken<br />
bis zu 20 mm vom Coil verarbeiten<br />
– einen Rotor pro Drahtdurchmesser.<br />
Die Einweihung der MSR 20<br />
wurde wie eine Bootstaufe zelebriert:<br />
mit Prosecco-Dusche und Namensgebung.<br />
Aus den Vorschlägen der Mitarbeiter<br />
wählte die Tochter des<br />
Geschäftsführers den Namen der<br />
neuen MSR 20: „King Kong“. Die<br />
größte Einzelinvestition seit Bestehen<br />
der Firma wurde also gebührend<br />
begrüßt und an ihrem neuen Standort<br />
willkommen geheißen. In zwei Schichten<br />
werden im neuen Maschinenpark<br />
bis zu 90 t Baustahl am Tag bearbeitet.<br />
Nachhaltige Zusammenarbeit<br />
In Zeiten, in denen das Marktgeschehen<br />
undurchsichtig ist und es sich<br />
nicht so einfach planen lässt, freut<br />
sich Throm Baustahl GmbH mit Progress<br />
einen Partner an seiner Seite<br />
zu haben, der ebenso viel Wert auf<br />
Nachhaltigkeit legt wie sie selbst.<br />
„Nachhaltigkeit bedeutet für uns<br />
auch eine gute und langfristige<br />
Zusammenarbeit und natürlich einwandfrei<br />
funktionierende Maschinen<br />
für Jahre, denn der Nutzen und Wert<br />
solcher Maschinen ist enorm“, betont<br />
Widera und ergänzt: „Drei Maschinen<br />
in zwei Jahren spricht eigentlich für<br />
sich bzw. für die Zufriedenheit von<br />
Throm Baustahl GmbH mit dem Service,<br />
der Beratung und der guten<br />
Beziehung mit Progress Maschinen<br />
& Automation.“ 2<br />
Die MSR 20 wurde feierlich mit Prosecco auf den Namen „King Kong“ getauft (vor Corona).<br />
Mit der MSR 20 kann Throm Baustahl nun sechs Drahtstärken bis zu 20 mm vom Coil verarbeiten.<br />
2018 ging die erste EBA S 16 + ARW 3D in Betrieb und im Januar 2<strong>02</strong>1 folgte die zweite.<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Klöckner & Co im Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0<br />
Operatives Ergebnis deutlich über Erwartungen<br />
Im Verlauf des vierten Quartals 2<strong>02</strong>0 hat sich die Erholung<br />
der Stahlnachfrage stärker als zuvor erwartet fortgesetzt, meldete<br />
der Stahl- und Metalldistributionskonzern Klöckner & Co SE.<br />
Gleichzeitig habe sich das verbesserte Preisniveau bereits positiv<br />
auf das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />
des Konzerns ausgewirkt.<br />
Von diesen positiven Marktentwicklungen konnte Klöckner & Co<br />
auch durch das fortgeschrittene Transformationsprojekt „Surtsey“<br />
überproportional profitieren, so der Konzern weiter. Die Klöckner<br />
& Co SE rechnet daher für das Gesamtjahr 2<strong>02</strong>0 entgegen der bisherigen<br />
Erwartung eines EBITDA in Höhe von 75 bis 95 Mio. € nun<br />
mit einem EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 105 bis<br />
115 Mio. € und weiterhin mit einem deutlich positiven Cashflow<br />
aus betrieblicher Tätigkeit.<br />
Darüber hinaus wird erwartet, dass die Markterholung sich auch<br />
mit Beginn des neuen Jahres 2<strong>02</strong>1 fortsetzen und in Verbindung<br />
mit stark zunehmenden Digitalisierungs- und Restrukturierungseffekten<br />
aus dem Projekt „Surtsey“ zu einem im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />
deutlich verbesserten operativen Ergebnis vor<br />
wesentlichen Sondereffekten im ersten Quartal 2<strong>02</strong>1 führen wird.<br />
Standort Magdeburg an Ottostahl veräußert<br />
Knauf Interfer schließt Konzentrationsprozess ab<br />
Knauf Interfer hat im Zuge einer strategischen Desinvestition<br />
den Standort Magdeburg der Interfer Stahl GmbH im November<br />
2<strong>02</strong>0 an die Ottostahl GmbH veräußert. Das Unternehmen hat<br />
den Standort mit sämtlichen Aktivitäten und den an diesem<br />
Standort beschäftigten Mitarbeiter übernommen.<br />
Mit der Veräußerung des Magdeburger Standortes schließt Knauf<br />
Interfer die Fokussierung auf das Flachstahlsegment in den Bereichen<br />
Stahl-Service-Center, Kaltwalzen und Automotive Blanks ab.<br />
Die strategische Trennung von der Anarbeitung und dem Handel<br />
im Grobblechbereich sowie bei Langprodukten und als Vollsortimenter<br />
bei Stahlrohren, also dem ursprünglichen Kern der<br />
Gruppe, wurde in nur fünf Jahren vollzogen.<br />
Die Ottostahl GmbH ist Teil der UnionStahl-Gruppe. Diese hat als<br />
Vollsortimenter im Grobblechbereich ihr Sortiment seit der Gründung<br />
20<strong>02</strong> kontinuierlich erweitert und zählt heute zu den führenden<br />
Unternehmen im europäischen Grobblechmarkt. Die neuen<br />
Aktivitäten in Magdeburg sind eine Ergänzung des Geschäftes der<br />
gesamten UnionStahl-Firmengruppe.<br />
Bild: BDS<br />
Chronik zu 140 Jahren Sülzle<br />
Die Wurzeln des Erfolgs<br />
Noch pünktlich im Jubiläumsjahr 2<strong>02</strong>0 hat die Sülzle-<br />
Gruppe anlässlich des 140jährigen Bestehens eine sehenswerte<br />
Unternehmens-Chronik herausgegeben. „Die Wurzeln unseres<br />
Erfolgs“ gibt auf 140 Seiten einen faszinierenden Einblick in den<br />
Werdegang der baden-württembergischen familiengeführten<br />
Unternehmensgruppe – von der Werkzeugschmiede, mit der die<br />
Erfolgsgeschichte 1880 am Kleinen Heuberg in Rosenfeld begann,<br />
bis zum Hidden Champion, zum dem sich die heutige Unternehmensgruppe<br />
entwickelt hat.<br />
140 Jahre Sülzle: Chronik<br />
„Die Wurzeln unseres Erfolgs“<br />
Mit vielen historischen Fotos, Interviews und Hintergrundinformationen<br />
wird die Geschichte lebendig und spannend nachgezeichnet.<br />
„Sülzle wäre nicht da, wo es heute ist, ohne den Fleiß, den festen<br />
Glauben und den starken<br />
familiären Zusammenhalt,<br />
den Generationen vor uns<br />
vorgelebt haben“ – so<br />
beschreibt Heinrich Sülzle,<br />
gemeinsam mit Bruder<br />
Andreas Sülzle Geschäftsführer<br />
der Sülzle Holding GmbH<br />
& Co. KG zu Beginn der Chronik<br />
das Band, das die Gegenwart<br />
der Unternehmensgruppe<br />
mit der Historie<br />
verbindet.<br />
P ART<br />
NERARTIKEL<br />
Das Beste e von<br />
unseren Partnern.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir Europas<br />
größtes Angebot<br />
an Langprodukten im Bereich Stahl<br />
und Metall für den täglichen Bedarf.<br />
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Einfaches Bestellen – schnelles Liefern.<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
15
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
IT-Racks mit perforierten<br />
Blechen von<br />
Schäfer Lochbleche<br />
Bild: Schäfer Werke<br />
Schäfer Lochbleche: Fertigungspräzision für die Informationstechnik<br />
Speziallochbleche für IT-Racks<br />
Hersteller von IT-Racks benötigen Lochbleche mit „offenen Flächen“ von über 80 %. Anders<br />
gesagt: Ein Quadratmeter Lochblech besteht aus weniger als 20 % Metall. Dafür bedarf es in der<br />
Fertigung besonderer Stanzwerkzeuge mit hoher Präzision. Schäfer Lochbleche setzt dafür auf<br />
individuell gefertigte Werkzeuge aus dem werkseigenen Werkzeugbau.<br />
[Kontakt]<br />
Schäfer Lochbleche<br />
GmbH & Co. KG<br />
Pfannenbergstraße 1<br />
57290 Neunkirchen<br />
+49 2735 787-05<br />
www.schaeferlochbleche.de<br />
Weil die Nachfrage nach IT-Leistung permanent<br />
steigt, steigen auch die Anforderungen an die Kühlung<br />
der Komponenten. Für diese Aufgabe sind Lochbleche<br />
in der Informationstechnik unentbehrlich geworden.<br />
Die Vorgaben an die Zugriffssicherheit und den Berührungsschutz<br />
erschweren diese Aufgabe allerdings.<br />
Extreme Verhältnisse<br />
Die Lösung sind Lochbleche mit einem extremen Verhältnis<br />
von Metall und offener Fläche von 20:80. Das<br />
Verhältnis von Lochgröße (6 mm), Materialstärke (1,25<br />
mm) und Stegbreite (0,7 mm) ist in der Herstellung<br />
dieses Lochbildes eine Herausforderung. Die 0,7 mm<br />
feinen Stege dürfen bei der Produktion nicht reißen.<br />
Ebenso müssen sie nach der Produktion der Lochbleche<br />
mechanisch stabil bleiben, sowohl bei der Weiterverarbeitung<br />
zum Endprodukt als auch im anschließenden<br />
Einsatz.<br />
Umso größer der freie Querschnitt eines Lochbildes,<br />
desto größer sind auch die beim Stanzvorgang eingebrachten<br />
Spannungen. Die mechanische Spannung darf<br />
einen individuell definierten Schwellenwert nicht übersteigen,<br />
ansonsten kommt es im Werkstück zur Rissbildung.<br />
Eine wellenförmige Verformung des gestanzten<br />
Halbzeugs ist jedoch unvermeidbar. Aufgrund dessen<br />
wird das perforierte Blech bei Schäfer in einem weiteren<br />
Bearbeitungsschritt mit einer Feinrichtanlage plangerichtet.<br />
Erst jetzt ist eine vollautomatische Weiterverarbeitung<br />
des Lochblechs möglich.<br />
Individuelle Lochblech-Lösungen<br />
„Das Verarbeiten von kaltgewalztem und feuerverzinktem<br />
Stahlblech, Edelstahl sowie Aluminium gehört zu<br />
den Kernkompetenzen von Schäfer Lochbleche. Die<br />
individuell angearbeiteten Lochblech-Lösungen binden<br />
wir exakt in den Workflow unserer Kunden ein“, erklärt<br />
Alexander Tumasjan, Bereichsleiter Vertrieb Schäfer<br />
Lochbleche.<br />
Speziallochbleche zur Herstellung von Rack-, Server-<br />
und Schaltschranksystemen werden von Schäfer<br />
Lochbleche unter anderem für die zur Schäfer Werke-<br />
Gruppe gehörenden Schäfer IT-Systems produziert. 2<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Bilder: Weinmann Aach<br />
Kontinuierlich wachsendes Serviceangebot bei Weinmann Aach<br />
Investition in Alu-Anarbeitung<br />
Mit der Einführung eines neuen ERP-Systems machte die Weinmann Aach-Gruppe Anfang 2<strong>02</strong>0<br />
einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und Vollvernetzung. Nach einem Jahr mit dem<br />
neuen System zieht das Metallhandelsunternehmen aus Dornstetten nun ein positives Fazit –<br />
und investiert weiter, diesmal in das Anarbeitungsangebot.<br />
Mit der neuen Aluminiumprofilsäge<br />
aus dem Hause Briganto<br />
baut Weinmann Aach auf innovative<br />
Technologie, die hinsichtlich Effizienz<br />
und Nachhaltigkeit Maßstäbe<br />
setze, so das Unternehmen. Kunden<br />
erhielten Aluminiumzuschnitte in<br />
bester Schnittqualität und in einer<br />
großen Variantenzahl.<br />
Die neue Aluminiumprofilsäge<br />
bietet in mehrfacher Hinsicht Vorteile.<br />
So bietet die Maschine eine<br />
große Bandbreite und ermöglicht<br />
die Bearbeitung sowohl kleinster<br />
Aluminiumrohre als auch großvolumiger<br />
Rohre und Profile bis zu<br />
einem Querschnitt von 250 mm –<br />
für Kunden oft ein entscheidendes<br />
Argument.<br />
Präzise, indivduell einstellbar,<br />
nachhaltig<br />
Für gute Schnittqualität sorgen<br />
gleich mehrere Features der Säge.<br />
Zum einen lässt sich der Positionierwagen<br />
bis auf den Zehntelmillimeter<br />
genau positionieren, zum<br />
anderen sind sämtliche Sägeparameter<br />
wie Sägevorschub, Drehzahl<br />
und Druckbalkendruck einstellbar.<br />
Durch eine optimierte Absaugung<br />
von Spänen mit Druckbalken, Winkelanschlag<br />
und Spänekanal werden<br />
Kratzer vermieden und das Material<br />
bestens geschont. Dem wichtigen<br />
Thema Nachhaltigkeit wird ebenfalls<br />
Rechnung getragen. Durch minimale<br />
Restlängen von ca. 50 mm wird<br />
Material optimal ausgenutzt.<br />
Neben der neuen Aluminium-<br />
Profilsäge steht am Standort Schwäbisch<br />
Gmünd seit Anfang 2<strong>02</strong>0<br />
außerdem ein Alleskönner im<br />
Bereich Aluminium-Plattenzuschnitte<br />
bereit. Die Plattensäge,<br />
ebenfalls aus dem Hause Briganto,<br />
schneidet Material bis zu einer<br />
Dicke von 250 mm und verfügt über<br />
die gleichen innovativen Eigenschaften<br />
wie die Profilsäge. Im Frühjahr<br />
dieses Jahres soll bereits eine zweite<br />
Aluminium-Plattensäge Marke Briganto<br />
dazukommen, um noch flexibler<br />
auf Kundenwünsche eingehen<br />
zu können.<br />
Anarbeitungs-Allrounder<br />
Damit bietet Weinmann Aach inzwischen<br />
für nahezu alle Produkt -<br />
bereiche Services im Bereich Bearbeitung<br />
an. Dazu zählen neben<br />
Profilzuschnitten aus Stahl, Edelstahl<br />
und Aluminium (gerade oder<br />
auf Gehrung) und Plattenzuschnitten<br />
aus Stahl und Aluminium auch<br />
das Zentrieren von Stäben und Sägeabschnitten,<br />
Bohren, Fräsen und<br />
Entgraten. Zudem gewinnt die Veredelung<br />
seit Jahren an Bedeutung.<br />
Mit einer modernen Strahlanlage<br />
werden Form- und Stabstahl, Rohre<br />
und Bleche bis zu einer Breite von<br />
1.500 mm zur besseren Weiterverarbeitung<br />
gestrahlt. Zudem zählt<br />
eine Folieranlage zum Maschinenpark.<br />
In enger Kooperation mit dem<br />
Kunden werden jedoch nicht nur<br />
Bedürfnisse in Sachen Bearbeitung<br />
und Veredelung, sondern auch bei<br />
Verpackung, Lagerung und Just-in-<br />
Time-Lieferung erfüllt. Damit ist die<br />
Weinmann Aach-Gruppe ein echter<br />
Allrounder. Diese Flexibilität und<br />
Kundenorientierung schätzen Kunden<br />
seit Jahrzehnten, so das Unternehmen.<br />
Seit ihrer Gründung vor<br />
70 Jahren hat sich der einstige Händler<br />
für Fahrzeugbauteile zu einem<br />
innovativen mittelständischen<br />
Metallhandelsunternehmen mit<br />
rund 360 Mitarbeitern an acht<br />
Standorten entwickelt. 2<br />
Auf über 50.000 m 2<br />
bietet Weinmann Aach<br />
ein breites Lieferspektrum<br />
– von Blank-,<br />
Werkzeug- und Qualitäts-<br />
und Formstahl<br />
über Rohre, Bleche und<br />
Platten aus Stahl, Edelstahl<br />
und Aluminium<br />
bis hin zu Buntmetallen<br />
wie Messingprofilen<br />
und Kupferblechen.<br />
[Kontakt]<br />
Weinmann Aach AG<br />
Am Eichwald 6<br />
72280 Dornstetten<br />
+49 7443 24<strong>02</strong>-0<br />
www.weinmannaach.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
17
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Meilenstein: neuer Tool Separator von RUD<br />
Werkzeuge schneller und sicherer öffnen<br />
Mit dem neuen Tool Separator von RUD können Spritz-, Stanz- und Umformwerkzeuge in wenigen<br />
Sekunden geöffnet werden. Die Abläufe in der Fertigung, Wartung und Instandhaltung lassen sich<br />
damit deutlich verbessern, so das Unternehmen. Dank der optimierten Prozesse amortisiere sich der<br />
Tool Separator in unter einem Jahr.<br />
Besseres Werkzeughandling:<br />
der neu<br />
entwickelte Tool<br />
Separator von RUD<br />
Bilder: RUD<br />
„Die Anfrage für unsere Neuentwicklung<br />
kam direkt aus dem<br />
Markt. Kein Wunder: Oft werden in<br />
den Betrieben tonnenschwere Werkzeuge<br />
von Hand geöffnet, am Kran<br />
und mit Vorschlaghammer und Montiereisen.<br />
Das kann, je nach Werkzeug,<br />
von einer halben Stunde bis<br />
zu drei Stunden dauern und bis zu<br />
drei Mitarbeiter gleichzeitig in<br />
Anspruch nehmen. Oder es werden<br />
andere Maschinen für das Öffnen<br />
des Werkzeugs belegt und ‚missbraucht‘,<br />
wie Spritzgussmaschinen<br />
oder Tuschierpressen. Das ist vor<br />
allem ineffizient und geht somit richtig<br />
in die Betriebskosten. Da musste<br />
dringend eine Lösung her“, so Anne<br />
Kühling; Produktmanagerin im<br />
Bereich Fördern & Antreiben bei der<br />
RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH<br />
u. Co. KG.<br />
Große Zeitersparnis<br />
Statt drei Stunden und drei Mitarbeiter<br />
braucht der Tool Separator<br />
nach Unternehmensangaben nur<br />
maximal fünf Minuten und eine Person<br />
für den gesamten Prozess. Der<br />
Werkzeugöffner von RUD arbeitet<br />
mit einer Öffnungs- und Schließkraft<br />
von 50 kN (entspricht 5 t). Kontrollierte<br />
Kraft und Geschwindigkeit sorgen<br />
für ein sanftes Öffnen und präzises<br />
Schließen der Werkzeughälften.<br />
Nach dem kontrollierten Öffnen<br />
kann der Mitarbeiter direkt an den<br />
beiden Werkzeughälften auf dem<br />
Tool Separator arbeiten, für kleinere<br />
Reparaturen oder Instandsetzungen.<br />
Das wiederum reduziert Stillstandzeiten<br />
durch Instandsetzungsarbeiten.<br />
Die Sicherheit dabei ist immer<br />
garantiert: Solange sich ein Mensch<br />
zwischen den beiden Werkzeughälften<br />
befindet, lässt sich der Tool Separator<br />
nicht bedienen. 2<br />
[Kontakt]<br />
RUD Ketten Rieger &<br />
Dietz GmbH u. Co. KG<br />
Friedensinsel<br />
73432 Aalen<br />
+49 7361 504-0<br />
www.rud.com<br />
„Der Tool Separator ist ein echter<br />
Meilenstein für sicheres und<br />
effizientes Werkzeughandling“<br />
Anne Kühling, Produktmanagerin im Bereich Fördern &<br />
Antreiben, RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
3D-Bügelbiegeautomaten<br />
Leistungsstark<br />
Energiesparend<br />
Wartungsfreundlich<br />
Die EBA S-Serie bietet zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />
Automatische Richtsatzverstellung und<br />
Draht-Durchmesserwechsel<br />
Schnellwechselsystem<br />
Motorisierte 5t-Haspeln<br />
Drahtauslauf<br />
www.progress-m.com
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachricht<br />
Die ultragrind SG2<br />
bei der Abnahme im<br />
Werk Ranshofen<br />
Heinrich Georg: neues Maschinenkonzept<br />
Walzen ultrapräzise schleifen<br />
Die Heinrich Georg Maschinenfabrik hat bei AMAG in Ranshofen/Österreich die erste<br />
Walzenschleifmaschine mit dem neuem Georg-ultrablock-Maschinenbettdesign in Betrieb<br />
genommen. Es verkürzt die Dauer der Montage beim Kunden deutlich. Gleichzeitig erzielt<br />
die Anlage eine so hohe Präzision beim Schleifen, dass die hohen Anforderungen der AMAG<br />
an die Oberflächenqualität der Bänder erfüllt werden.<br />
[Kontakt]<br />
Heinrich Georg GmbH<br />
Maschinenfabrik<br />
Langenauer Straße 12<br />
57223 Kreuztal<br />
+49 2732 779-0<br />
www.georg.com<br />
Da die Ansprüche an die Oberflächenqualität<br />
der Coils beständig<br />
steigen, plante AMAG die Investition<br />
in eine neue Walzenschleifmaschine.<br />
Beim Schleifen der Arbeitswalzen<br />
für das Kaltwalzen muss deren Oberfläche<br />
extrem gleichmäßig sein: Das<br />
Schleifbild darf keinerlei Schattierungen,<br />
Spiralen, Rattermarken oder<br />
sonstige Spuren des Schleifprozesses<br />
aufweisen. Ebenso muss die Genauigkeit<br />
der Geometrie im Hinblick auf<br />
Profiltreue und Rundheit höchsten<br />
Ansprüchen genügen.<br />
Während einer Testbearbeitung<br />
mit Walzen aus dem Werk Ranshofen<br />
bei Georg in Kreuztal erzielte<br />
die Georg ultragrind SG2 auf Anhieb<br />
die geforderte Qualität, ohne dass<br />
sie an die besonderen Erfordernisse<br />
des Kaltwalzens von Aluminiumcoils<br />
angepasst werden musste. Ein zweiter<br />
ausschlaggebender Aspekt für<br />
Die Technik im Detail<br />
Die Georg ultragrind SG 2 schleift Walzen mit einem maximalen Durchmesser<br />
von 500 mm und einem Gewicht von 5 t. Die Spitzenweite beträgt 5.000 mm.<br />
Außerdem bearbeitet sie unterschiedliche Typen von Kreismessern für die<br />
Längsteilanlagen. Das integrierte Dreipunkt-Messsystem erfasst die<br />
Geometrie und die Lage der Walzen mit höchster Präzision. Softloader<br />
unterstützen den sicheren Betrieb der Maschine und verhindern mögliche<br />
Beschädigungen beim Be- und Entladen.<br />
die Erteilung des Auftrages war, dass<br />
das neue Georg-ultrablock-Design<br />
der Maschine die Dauer der Montage<br />
deutlich verkürzt: Schon sechs<br />
Wochen nach Beginn der Montage<br />
ging die neue Schleifmaschine im<br />
Werk Ranshofen in Betrieb. Im September<br />
2<strong>02</strong>0 erteilte AMAG die<br />
finale Abnahme.<br />
Das neue Ultrablock-Design<br />
Bisher war es bei Walzenschleifmaschinen<br />
üblich, das Maschinenbett<br />
aus je einem Stahl-Gussbett für die<br />
Werkstück- und die Supportseite<br />
herzustellen, welche dann auf einen<br />
gemeinsamen Fundamentblock<br />
montiert wurden. Im Gegensatz dazu<br />
besteht das Maschinenbett der Georg<br />
ultragrind SG2 aus UHPC (ultra high<br />
performance concrete), in den die<br />
Führungsschienen direkt beim Betonieren<br />
eingelassen werden. Das so<br />
entstehende Maschinenbett ist<br />
eigenstabil und ermöglicht höchste<br />
Präzision beim Schleifen. Darüber<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
hinaus verkürzt diese Bauweise die<br />
Montage und Inbetriebnahme der<br />
Maschine deutlich.<br />
Aufgrund ihrer Konstruktion ist<br />
die Maschine extrem wartungsarm:<br />
Die speziellen, selbstreinigenden<br />
Führungsbahnen zum Beispiel<br />
garantieren einen wartungsarmen<br />
Betrieb über viele Jahre hinweg. Die<br />
Verwendung von Direktantrieben<br />
anstelle von Kugelrollspindeln reduziert<br />
die Anzahl wartungsrelevanter<br />
Baugruppen weiter.<br />
„Das Georg-ultrablock-Konzept<br />
kam uns sehr entgegen, denn der<br />
Aufwand für die Fundamentierung<br />
ist deutlich geringer als für andere<br />
Anlagen. Da keinerlei Modifikationen<br />
an der serienmäßigen Maschine<br />
erforderlich waren, haben wir darüber<br />
hinaus von der kurzen Lieferzeit<br />
profitiert“, so Herbert Geier, Projektmanager<br />
bei AMAG. 2<br />
Der Sensor, der von oben auf die Walze aufsetzt, erfasst die Höhenlage der Walze und vereinfacht<br />
so das Ausrichten in der Maschine.<br />
Bilder: Heinrich Georg Maschinenfabrik<br />
Bild: Hentschke Bau<br />
Rüdiger Hackel, erster Vorstand<br />
des Fördervereins der Schul -<br />
sternwarte „Johannes Franz“<br />
(links) und Sven Johne, Marketingleiter<br />
der Hentschke Bau<br />
GmbH (rechts) begutachten die<br />
neuen Projekte und Vorhaben.<br />
Hentschke Bau: 50.000 € für Schulsternwarte in Bautzen<br />
Bauunternehmen fördert Jugendbildung<br />
Das Bautzener Bauunternehmen<br />
Hentschke Bau hat die Schulsternwarte<br />
„Johannes Franz“ mit einer 50.000 €-<br />
Spende unterstützt. Damit wird der Weiterbetrieb<br />
einer der ältesten Schulsternwarten<br />
Deutschlands, die bei Schülern<br />
und Studierenden sehr beliebt ist, ermöglicht.<br />
Das Geld fließt sowohl in Personalkosten<br />
als auch in Sachmittel, die das<br />
pädagogische Konzept der Schulsternwarte<br />
unterstützen. Der Betrag sichert die<br />
Arbeit der astronomischen Institution bis<br />
Ende 2<strong>02</strong>1. In den vergangenen Jahren<br />
hat Hentschke bereits mehrfach hohe<br />
Beträge an die Schulsternwarte in Bautzen<br />
gespendet.<br />
„Wir möchten beitragen zur Attraktivität der<br />
Region, zur Kinder- und Jugendbildung und<br />
zur Vermittlung naturwissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse“, erklärt Jörg Drews,<br />
Geschäftsführer der Hentschke Bau GmbH.<br />
Die Schulsternwarte „Johannes Franz“ gilt<br />
als einer der kulturellen Leuchttürme der<br />
Region und zieht jährlich mehrere tausend<br />
Besucher an.<br />
Jörg Drews sieht in der Unterstützung für<br />
die Schulsternwarte einen wichtigen Baustein<br />
im vielseitigen Engagement seines<br />
Unternehmens. „Alles, was mit Kindern und<br />
Jugendlichen, mit der Region und guten<br />
Lebens- und Lernbedingungen zu tun hat,<br />
liegt uns am Herzen“, so der Bauunternehmer,<br />
der dutzende Vereine und Initiativen in<br />
Bautzen und Ostsachsen unterstützt. „Wir<br />
haben Verantwortung für die Zukunft. Der<br />
wollen wir gerecht werden.“<br />
Weitere Informationen<br />
www.hentschke-bau.de.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
21
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachricht<br />
Hydraulische<br />
Maschinen für die<br />
Wasserkraftnutzung<br />
gehören bei Voith<br />
seit über 100 Jahren<br />
zum Kerngeschäft.<br />
Bild: Irkutskenergo<br />
Zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0<br />
Voith treibt Wachstum voran<br />
Der Voith-Konzern hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0 (zum 30.09.2<strong>02</strong>0) in Anbetracht<br />
der Corona-Pandemie zufriedenstellend entwickelt, teilte die Gruppe mit. Profitiert hat der<br />
Konzern von seiner breiten sektoralen und geografischen Aufstellung, seinen stabilen Lieferketten<br />
sowie seiner sehr soliden Finanzlage. Sowohl Auftragseingang wie Konzernumsatz waren nur<br />
moderat zurückgegangen.<br />
[Kontakt]<br />
Voith GmbH<br />
& Co. KGaA<br />
St. Pöltener Straße 43<br />
89522 Heidenheim<br />
+49 7321 37-0<br />
www.voith.com<br />
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war auch für den<br />
Voith-Konzern, wie für die meisten Unternehmen unserer<br />
Branche, eine Bewährungsprobe. Wir sind dank<br />
unserer diversifizierten Aufstellung und unserer robusten<br />
Finanzlage nicht nur vergleichsweise gut durch die<br />
Krise gekommen, wir haben das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
auch dazu genutzt, unsere Strategie mit Blick auf<br />
die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung<br />
weiter zu schärfen“, sagte Dr. Toralf Haag, Vorsitzender<br />
der Konzerngeschäftsführung. Der Voith-Konzern sei<br />
gut aufgestellt, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen<br />
und sich auch mittel- bis langfristig weiter positiv zu<br />
entwickeln.<br />
Voith verfolgt den Anspruch, sich als Pionier und Leistungsführer<br />
in seinen strategischen Geschäftsbereichen<br />
zu positionieren. Ziel ist, zu den jeweils führenden<br />
Anbietern in den von Voith abgedeckten Industrien zu<br />
gehören.<br />
Zukäufe für weiteres Wachstum<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe der Konzern wichtige<br />
Meilensteine erreicht, um sein Kerngeschäft weiter<br />
zu stärken. Im Mittelpunkt standen dabei zahlreiche<br />
strategische Zukäufe. Insgesamt hat Voith rund<br />
450 Mio. € in den Kauf von Unternehmen investiert,<br />
die das Angebotsportfolio ergänzen und technologisch<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
verstärken. Im Frühjahr 2<strong>02</strong>0 hat Voith etwa 70 % der<br />
Anteile an der österreichischen ELIN Motoren GmbH<br />
übernommen. ELIN ist ein weltweit agierendes Hightech-<br />
Unternehmen für elektrische Motoren und Generatoren<br />
und liefert individuelle Lösungen für Industrieanwendungen.<br />
Trotz Krise hat Voith weiter in die Forschung & Entwicklung<br />
investiert und Innovationen auf den Markt<br />
gebracht: So hat Voith Paper erstmals einen geschlossenen<br />
Wasserkreislauf in der Papierherstellung entwickelt<br />
– ein Meilenstein auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden,<br />
nachhaltigen Papierproduktion. Und<br />
bereits im Geschäftsjahr 2018/2019 hatte Voith eine<br />
Initiative zur Einführung einer modularen Bauweise in<br />
der Wasserkrafttechnologie gestartet.<br />
Fokus Fahrzeugbau: ein variables integriertes Anfahr- und<br />
Bremssystem für Mercedes-Benz-Schwerlastzugmaschinen.<br />
Ausblick: leichte Steigerungen erwartet<br />
Das Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0/21 wird nach Einschätzung<br />
von Voith im Zeichen der anhaltenden Unsicherheiten<br />
über den weiteren Fortgang der Corona-Pandemie ein<br />
Übergangsjahr für den Konzern, bevor eine echte Erholung<br />
einsetzt. So wird der Maschinen- und Anlagenbau<br />
als spätzyklische Branche voraussichtlich auch 2<strong>02</strong>1<br />
mit einer verhaltenen Investitionstätigkeit in vielen<br />
Märkten konfrontiert sein. Voith geht entsprechend<br />
davon aus, dass der Konzern das Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0/21<br />
nur leicht über dem aktuellen Berichtsjahr abschließen<br />
wird. 2<br />
SMS group passt Unternehmensstruktur an<br />
Anlagenbauer reduziert Ausblick<br />
Die Covid-19-Pandemie führt auch im Stahlmarkt zu reduzierten<br />
Prognosen und Auftragseingängen. Nach dem Geschäftsjahr<br />
2019, in dem sowohl das Auftragseingangsvolumen (3,15 Mrd. €) als<br />
auch der Umsatz (2,94 Mrd. €) erneut gestiegen sind, reduziert die<br />
SMS group ihren Ausblick für die kommenden Jahre. Der Weltmarktführer<br />
im metallurgischen Anlagenbau rechnet für 2<strong>02</strong>0 mit einem<br />
Auftragseingang, der circa ein Drittel unter dem ursprünglichen Plan<br />
liegt, bekräftigt jedoch seine Wachstumsstrategie und Neuausrichtung<br />
auf Zukunftsthemen.<br />
Vom aktuellen Rückgang am stärksten betroffen ist dem Konzern<br />
zufolge der Anlagenbau, bei dem ein langfristig reduzierter Auftragseingang<br />
erwartet wird. Das Service- und Digitalisierungsgeschäft<br />
zeige sich dagegen deutlich stabiler und werde weiterhin wachsen.<br />
Neben der Stärkung der Wachstumsfelder Service, Digital und Elektrik/Automation<br />
baut SMS auf eine weltweite Führungsposition bei<br />
der Dekarbonisierung der Industrie.<br />
Zusätzlich zur Einführung neuer Technologien in der Metallindustrie<br />
– wie zum Beispiel 3D-Metall-Druck oder die Rückgewinnung von<br />
Edelmetallen aus Elektroschrott – überträgt SMS group ihre Expertise<br />
auch in andere Industrien – beispielsweise die Produktion von<br />
umweltfreundlichen Synthesegasen zur Herstellung von z. B. Treibstoffen<br />
oder Energie aus Klärschlamm.<br />
Reduzierter Auftragseingang: SMS-group 2<strong>02</strong>0<br />
Um die optimalen Voraussetzungen für eine Steigerung des Markterfolges<br />
zu schaffen, werde SMS group ihre Unternehmensstruktur<br />
zusätzlich anpassen. Zentrale Bestandteile der geplanten neuen<br />
Organisationsstruktur sind eine bereichsübergreifende und internationale<br />
Ausrichtung auf Kundenprojekte. Dazu wird die Projektverantwortung<br />
in Vertrieb und Abwicklung anders als heute zukünftig in<br />
sechs Regionen liegen. Die neue Struktur soll ab Frühjahr 2<strong>02</strong>1 weltweit<br />
umgesetzt werden.<br />
www.sms-group.com<br />
Bild: SMS-group<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
23
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Bild: Studer<br />
Der weltweit agierende Schleifanlagen-Spezialist Studer kommt bisher robust durch die Pandemie-Krise.<br />
Studer – internationale Aufstellung hat sich bewährt<br />
Robust in der Krise<br />
Umsatzrückgänge, Kurzarbeit: Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft mit einer nie vorher<br />
gesehenen Dynamik getroffen. Zahlreiche Branchen melden dramatische Entwicklungen. Wie es<br />
Studer, einer der Weltmarktführer im Rundschleifen aus dem Schweizer Steffisburg, geschafft<br />
hat, bis jetzt einigermaßen robust durch die Krise zu kommen, erläutert Sandro Bottazzo,<br />
Geschäftsführer und als CSO verantwortlich für Vertrieb, Customer Care und Marketing.<br />
Die Pandemie traf auch Studer, als der Aufschwung<br />
bereits wieder einsetzte. „Im Januar und<br />
Februar 2<strong>02</strong>0 hatten wir einen sehr ordentlichen Auftragseingang,<br />
der sogar die Erwartungen übertraf“,<br />
so der CSO. Doch dann kam Corona. Priorität hatte<br />
bei Studer die Gesundheit der Mitarbeiter sowie die<br />
Sicherung des Unternehmens. In der ganzen Firma<br />
versuchte man unter anderem, die physische Präsenz<br />
der über 700 Mitarbeiter an den Standorten entspre-<br />
chend zu reduzieren. Heute tragen alle Mitarbeiter<br />
und auch die Besucher Schutzmasken. „Wir sind mit<br />
unseren Regeln teilweise über das hinausgegangen,<br />
was die Behörden vorgeschrieben haben“, erklärt der<br />
Geschäftsführer.<br />
Neumaschinengeschäft läuft wieder an<br />
Das zweite große Ziel: die Sicherung des Unternehmens.<br />
Studer konnte an den beiden Schweizer Stand-<br />
[Kontakt]<br />
Fritz Studer AG<br />
Thunstraße 15<br />
3612 Steffisburg<br />
Schweiz<br />
+41 33 4391111<br />
www.studer.com<br />
Bild: Studer<br />
„Man kann vieles digital machen,<br />
aber auf der Strecke bleibt dabei<br />
das Zwischenmenschliche,<br />
das Gefühl dafür, was die Menschen in<br />
den Märkten bewegt.“<br />
Sandro Bottazzo, Geschäftsführer Fritz Studer AG<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
orten Thun und Biel die gesamte bisherige Pandemie<br />
durch produzieren. Auch die Versorgung mit Zulieferteilen,<br />
zumeist aus dem europäischen Ausland, hat<br />
tadellos funktioniert. Wann das Neumaschinengeschäft<br />
wieder auf dem Vor-Corona-Stand sein wird, sei noch<br />
nicht abzusehen, meint der Geschäftsführer. In einigen<br />
Märkten wie den USA, China, einigen Ländern Ostwie<br />
auch Nordeuropas und auch Italien laufe das<br />
Geschäft aber allmählich wieder an, der deutsche<br />
Markt etwa sei leider noch eher verhalten.<br />
Beim Kundenservice ging die Nachfrage mit dem<br />
Lockdown zunächst schlagartig zurück, um sich dann<br />
aber sehr schnell wieder zu erholen. Studer konnte<br />
den Customer Care die gesamte Zeit über aufrechterhalten.<br />
„Dabei hat sich unsere breite internationale<br />
Aufstellung großartig bewährt“, so Bottazzo. Studer<br />
ist in allen relevanten internationalen Märkten mit<br />
eigenen Mitarbeitern oder mit Vertretungen präsent.<br />
So konnten die meisten Kundenanforderungen vor<br />
Ort in den Märkten erfüllt werden. Studer hat zusammen<br />
mit den Gruppenniederlassungen in den USA,<br />
China sowie Indien in Summe weltweit weit über 200<br />
Mitarbeiter im Service.<br />
Im Customer Care bewegt sich das Unternehmen<br />
tatsächlich wieder auf Vor-Krisen-Niveau. „Und wir<br />
stellen in dem Bereich auch wieder ein“, sagt Bottazzo.<br />
Digitale Tools im Service haben sich in der Krise sehr<br />
gut bewährt. „Und im Bereich präventiver Wartungsarbeiten<br />
haben wir in den letzten Monaten eine der<br />
höchsten Nachfragen in der Unternehmensgeschichte<br />
verzeichnet.“<br />
Zurück auf Messen<br />
Studer war vom 14. bis 17. Oktober 2<strong>02</strong>0 auf der<br />
BI-MU in Mailand, Italien, und wäre vom 10. bis 13.<br />
November 2<strong>02</strong>0 auch auf der Grindtec in Augsburg,<br />
Deutschland, präsent gewesen. „Unser Grundsatz bei<br />
den großen Messen war in 2<strong>02</strong>0 immer: Wenn die<br />
Messen durchgeführt werden dürfen, sind wir als United<br />
Grindig Group auch da“, erklärt Sandro Bottazzo.<br />
Der Geschäftsführer freut sich auf den Austausch mit<br />
den Kunden.<br />
Als positiver Effekt der Krise bleibe ein großer<br />
Digitalisierungsschub. Vom internen Market Summit<br />
mit den Vertriebsmitarbeitern über Webinare zu<br />
Schleiffragen bis zum Training für Kunden habe Studer<br />
seine Kommunikation sehr erfolgreich ins Digitale<br />
verlegt. „Wir haben gelernt, mit den digitalen Kommunikationsinstrumenten<br />
effizient umzugehen.“ Die<br />
Digitalisierung voranzutreiben und die Prozesse so<br />
effizienter zu gestalten, ist für Bottazzo auch eines<br />
der Ziele für 2<strong>02</strong>1. „Wir wollen unsere Unternehmensprozesse<br />
noch effizienter und, wo sinnvoll, digital<br />
gestalten. Dies, um unseren Kunden noch schneller<br />
und zielgerichteter die eine Antwort und die richtige<br />
Lösung zu bieten. Denn wie bei allen Unternehmensaktivitäten,<br />
gilt auch hier der Anspruch von Studer:<br />
„Wir wollen unsere Kunden noch erfolgreicher<br />
machen.“ 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
25
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
WV Stahl-Studie: Verdrängung der Stahlproduktion schadet Klima und Wirtschaft<br />
Unterstützen ist effizienter als belasten<br />
Eine einseitige Erhöhung der CO 2 -Preise in der Stahlindustrie führt zu einem Rückgang von Produktion<br />
und Beschäftigung, besonders bei der Primärstahlroute. Das hat eine Studie der Prognos AG im<br />
Auftrag der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl analysiert. Mit einer Dekarbonisierung der<br />
Stahlindustrie ausschließlich über den CO 2 -Preis ist ein volkswirtschaftlicher Schaden entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette verbunden, stellt die Studie fest.<br />
Auf dem Weg zur klimaneutralen<br />
Wirtschaft kommt der Stahlindustrie<br />
eine Schlüsselrolle zu. Mit<br />
CO 2 -armen Produktionsverfahren<br />
und nachhaltigen Produkten macht<br />
sich die Branche auf den Weg, um<br />
einen entscheidenden Beitrag zum<br />
Erreichen der Klimaziele zu leisten.<br />
„Die Stahlunternehmen in Deutschland<br />
und Europa stehen gegenwärtig<br />
vor einer massiven Herausforderung.<br />
Sie werden durch immer<br />
ambitioniertere Klimaziele gefordert,<br />
ohne dass der notwendige Förderrahmen<br />
steht. Die einzige Möglichkeit<br />
ihre klimapolitischen Ziele<br />
am Standort Deutschland zu erreichen,<br />
ist die Einführung neuer CO 2 -<br />
armer Produktionsverfahren.<br />
Gelingt diese Transformation nicht,<br />
droht Stahl künftig in anderen<br />
Regionen der Welt mit deutlich<br />
geringeren Klimaschutzauflagen<br />
produziert und anschließend nach<br />
„Die volkswirtschaftlichen Kosten je ins<br />
Ausland verlagerter Tonne CO 2 belaufen<br />
sich auf durchschnittlich 600 €.<br />
Dr. Michael Böhmer, Chief Economist Corporate Solutions, Prognos AG<br />
Bild: Prognos AG/Koroll<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
„Wenn Europa seine weltweite Vorreiterrolle<br />
im Klimaschutz ernst nimmt, müssen nun endlich<br />
die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt<br />
werden, dass sich eine verlässliche Perspektive für<br />
eine CO 2 -arme Stahlerzeugung am Standort bietet“.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl<br />
Bild: WV Stahl<br />
Europa importiert zu werden“,<br />
erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der WV Stahl.<br />
Belastungzenario Carbon Leakage<br />
Es droht ein erheblicher<br />
Produktionsrückgang<br />
Der Studie zufolge ist bei einer<br />
international nicht abgestimmten<br />
Erhöhung des CO 2 -Preises in<br />
Deutschland bis 2035 ein Produktionsrückgang<br />
in der Stahlindustrie<br />
in Höhe von 40 % zu erwarten.<br />
Gesamtwirtschaftlich bedeute dies<br />
einen Verlust von rund 200.000<br />
Arbeitsplätzen und 114 Mrd. €<br />
Wertschöpfung. Hinzu käme ein<br />
Anstieg der globalen CO 2 -Emissionen.<br />
Die im Schnitt 600 € volkswirtschaftlicher<br />
Kosten, die jede ins<br />
Ausland verlagerte Tonne CO 2 verursache,<br />
überstiegen die höheren<br />
Produktionskosten eines wasserstoffbasierten<br />
Verfahrens um ein<br />
Vielfaches, sagt Dr. Michael Böhmer,<br />
Chief Economist Corporate<br />
Solutions bei der Prognos AG.<br />
„Daher ist es ökonomisch effizienter,<br />
wenn die Politik die betroffenen<br />
Stahlunternehmen bei ihrer Transformation<br />
zu CO 2 -armen Produktionsverfahren<br />
unterstützt“, so Dr.<br />
Michael Böhmer weiter. 2<br />
Quell: Studie „Klimapolitische Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland“, Prognos AG<br />
#Klimaschaden<br />
der globalen CO 2 -<br />
Emissionen<br />
40 %<br />
Produktionsverlust in der Stahlindustrie 2<strong>02</strong>0-2035<br />
CO 2<br />
200.000<br />
Anstieg<br />
Arbeitsplätze gehen in<br />
der Volkswirtschaft<br />
verloren<br />
#Arbeitsmarktschaden<br />
#Wirtschaftsschaden<br />
114 Mrd.<br />
Euro Wertschöpfungsverluste<br />
in der gesamten<br />
Wirtschaft<br />
Weitere Infos: Die Studie „Klimapolitische<br />
Herausforderungen der<br />
Stahlindustrie“ und weitere Informationen<br />
sind unter www.stahl-online.de<br />
abrufbar.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
27
Stahlproduktion<br />
Interview<br />
Interview mit Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive von Tata Steel<br />
Stahl im Auto – hochfest und leicht<br />
Tata Steel Europe ist einer der größten Stahlhersteller in Europa. Eine strategisch entscheidende<br />
Branche für den Konzern ist die Automobilindustrie. Angesichts von Klimafragen und der<br />
Notwendigkeit, CO 2 -Emissionen zu verringern, steht die gesamte Produktionskette unter enormen<br />
Handlungsdruck. Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive bei Tata Steel Europe erläutert im<br />
Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>, wie sich Tata Steel Europe für diese Aufgabe aufstellt.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Die Automobilindustrie ist<br />
eine strategisch wichtige Abnehmerbranche,<br />
nicht nur für Tata Steel Europe.<br />
Sie steht jedoch vor großen Herausforderungen.<br />
Wie beurteilen Sie die<br />
Zukunft von Europa als Automobilstandort?<br />
Sander Heinhuis: Es ist richtig, die<br />
Fahrzeughersteller stehen auch in<br />
Europa vor großen Aufgaben. Ein zentrales<br />
Thema ist die Elektrifizierung.<br />
Aus unserer Sicht wird Europa aber<br />
„Mit der Elektromobilität kommen nun<br />
auch die Werkstoffe, die für den Fahrzeugbau<br />
verwendet werden, mehr in<br />
den Blick. Die Bedeutung dekarbonisierter<br />
Stähle wächst.“<br />
Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive<br />
bei Tata Steel Europe<br />
ein wichtiger Automobilstandort bleiben.<br />
Das Automobil ist auch für die<br />
zukünftige Mobilität ein wichtiger Baustein.<br />
Möglicherweise könnte aber der<br />
Export an Bedeutung verlieren. Es gibt<br />
auf den internationalen Märkten viele<br />
starke Wettbewerber, die lokal vor Ort<br />
aktiv sind.<br />
Wie muss sich die Automobilindustrie<br />
in Europa für die Zukunft aufstellen?<br />
Das weiß die Branche selbst am Besten.<br />
Bild: Tata Steel<br />
Wichtig ist aber sicherlich, technologisch<br />
am Ball zu bleiben und sich weiter<br />
zu entwickeln, etwa was die Batterieentwicklung<br />
und Produktion angeht.<br />
Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe<br />
für Fahrzeughersteller. Was<br />
bedeutet die Elektromobilität für Tata<br />
Steel?<br />
Die Automobilindustrie hat sich in den<br />
letzten Jahren vor allem auf die Reduktion<br />
von CO 2 -Emissionen bei der Fahrzeugnutzung<br />
konzentriert. Mit der Elektromobilität<br />
kommen nun auch die<br />
Werkstoffe, die für den Fahrzeugbau<br />
verwendet werden, mehr in den Blick.<br />
Die Bedeutung dekarbonisierter Stähle<br />
wächst. Als einer der größten Stahlhersteller<br />
in Europa treiben wir dieses<br />
Thema aktiv voran und entwickeln viele<br />
Lösungen. Langfristig ist natürlich eine<br />
vollständige Dekarbonisieurung das<br />
Ziel. Wir haben aber auch mittel- und<br />
kurzfristig wirksame Maßnahmen zur<br />
CO 2 -Minderung im Blick.<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
An welchen Projekten zur CO 2 -Minderung<br />
arbeiten Sie?<br />
Wir glauben, dass die konventionelle<br />
Stahlproduktion langfristig, bis 2040,<br />
auf Basis von Wasserstoff komplett<br />
emissionsfrei gemacht werden kann.<br />
Dies erfordert aber enorme Mengen<br />
Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen.<br />
Eines unserer Projekte, die das ermöglichen<br />
sollen, ist Hermes. Dabei untersuchen<br />
wir zusammen mit Kooperationspartnern<br />
die Machbarkeit einer<br />
Wasserelektrolyse-Anlage im Stahlwerk<br />
IJmuiden. Zusammen mit dem Stromnetzbetreiber<br />
Tennet bauen wir in<br />
einem weiteren Projekt die Windenergiegewinnung<br />
aus. Ein drittes Beispiel<br />
ist die Speicherung von 3 Mio. t Hochofengas<br />
pro Jahr aus unserem Werk in<br />
IJmudien in leeren Gasfeldern in der<br />
Nordsee ab 2<strong>02</strong>7.<br />
„Grüner“ Stahl ist sicher ein wichtiger<br />
Baustein bei dem Bestreben, Fahrzeuge<br />
bei der Herstellung und Nutzung emissionsfrei<br />
zu machen. Aber „grüner“<br />
Stahl ist auch teurer in der Produktion.<br />
Werden das die Automobilhersteller<br />
bezahlen?<br />
Aus Sicht der Konstrukteure ist „grüner“<br />
Stahl dasselbe wie die konventionell<br />
hergestellte Variante. Die Werkstoffeigenschaften<br />
sind dieselben, die<br />
Stähle unterscheiden sich in der Verarbeitung<br />
nicht.<br />
Aus gesellschaftlicher Sicht ist „grüner“<br />
Stahl aber ein völlig anderer Werkstoff.<br />
Die emissionsfreie Produktion<br />
verlangt große Investitionen, daher hat<br />
„grüner“ Stahl auch eine andere Kostenstruktur.<br />
Ich glaube, dafür ist bei<br />
den Fahrzeugherstellern Verständnis<br />
vorhanden. Da das Material derzeit aber<br />
noch nicht wirklich am Markt verfügbar<br />
ist, wird diese Diskussion aktuell noch<br />
nicht geführt.<br />
Aus unserer Sicht ist das aber nicht<br />
nur eine Sache des Markts. Es bedarf<br />
auch der Unterstützung der Politik.<br />
Europa, die EU, positioniert sich als<br />
treibende Kraft der Dekarbonisierung.<br />
Ohne flankierende Maßnahmen etwa<br />
durch geeignete Carbon Border-Mechanismen<br />
(Ausgleich für in die EU importieren<br />
Stahl, der aus Regionen mit niedrigeren<br />
oder gar keinen CO 2 -Preisen<br />
stammt, Anm. d. Red.) wird es nicht<br />
gehen.<br />
Eine dekarbonisierte Produktion von<br />
Stahl ist nur ein Baustein in der Transformation<br />
der Fahrzeugindustrie hin<br />
zu Emissionsfreiheit. Die Stahlprodukte<br />
selbst sind damit noch gar nicht im<br />
Blick. Wie stellt sich Tata Steel mit seinen<br />
Produkten auf, um die Elektromobilität<br />
voranzutreiben?<br />
Wir begleiten den Wandel im Automobilsektor<br />
seit vielen Jahren. Im vergangenen<br />
Jahr haben wir uns mit unserer<br />
Kampagne „Automotive Mission“ verpflichtet,<br />
Markttrends aufzugreifen und<br />
uns auf die Herausforderungen des<br />
zukünftigen Mobilitätsmarkts vorzubereiten.<br />
Konkret auf die Produkte bezogen<br />
heißt das, dass wir zum Beispiel<br />
einen Schwerpunkt auf hochfeste Stählen<br />
legen, und zwar nicht nur im Flachbereich,<br />
sondern auch bei Präzisionsrohren.<br />
Wir sind überzeugt, dass Leichtbau<br />
weiterhin wichtig bleiben wird. Fahrzeughersteller<br />
sind sehr kostenbewusst.<br />
Die Elektrifizierung mit ihren hohen<br />
Investitionen wird das nochmal verstärken.<br />
Aber auch für die Reichweite<br />
von Elektrofahrzeugen spielt der Leichtbau<br />
eine große Rolle. Mit unseren hochfesten<br />
Stählen bieten wir den Produzenten<br />
bezahlbare Lösungen. Einen<br />
Trend zum extremen Leichtbau sehen<br />
wir hingegen nicht. Das Geld, das dafür<br />
notwendig wäre, wird sinnvoller in die<br />
Batterieentwicklung gesteckt.<br />
Traditionell stehen Karosserie und<br />
Fahrwerk im Fokus, wenn es um Stahl<br />
im Automobil geht. Nun kommt die<br />
Batterie hinzu. Hier hat Tata Steel<br />
Europe einen speziell beschichteten<br />
Stahl entwickelt, der sich für die Herstellung<br />
zylindrischer Batteriezellen<br />
eignet. Wir sind damit der einzige Stahlhersteller,<br />
der diese spezielle Güte in<br />
Europa und Nordamerika anbietet.<br />
Ein dritter Bereich ist der Elektromotor.<br />
Für die Produktion von Elektromotoren<br />
haben wir eine spezielle Güte<br />
nicht-kornorientierten Elektrostahl entwickelt.<br />
Damit ist das Design von leichten<br />
und verlustarmen Motoren möglich.<br />
Herr Heinhuis, vielen Dank für das<br />
Gespräch. 2<br />
WIR<br />
WIR<br />
INVESTIEREN<br />
IN<br />
IN<br />
IN VE S TIE R E N<br />
Der neue STAR<br />
unter<br />
unseren<br />
Sägen<br />
Mit der neuen Aluminium-Profilsäge fertigen wir Zuschnitte bis zu einem Querschnitt von<br />
250 mm und einer Länge von 7.100 mm. Und das mit engsten Toleranzen und nahezu gratlos.<br />
Dabei gehören Kratzer der Vergangenheit an – Späne werden beim Sägen fast restlos abgesaugt.<br />
Weitere Infos zu unseren Serviceleistungen unter www.weinmann-aach.de
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachricht<br />
Die zehn Röhren des<br />
Speichers an ihrem<br />
Bestimmungsort auf<br />
dem Gelände der<br />
Saarstahl AG in<br />
Neunkirchen.<br />
Bilder: Saarstahl AG/Dirk Martin<br />
Saarstahl: Gasometer-Ersatz spart 2.500.000 kWh pro Jahr<br />
Energieverbrauch für Hubbalkenofen<br />
deutlich reduziert<br />
Der neue Röhrenspeicher auf dem Gelände der Saarstahl AG in Neunkirchen, „Nachfolger“ des<br />
im Juni 2<strong>02</strong>0 rückgebauten Gasometers, spart im Vergleich zu seinem Vorgänger die Energie<br />
von rund 600 Neunkirchener Haushalten pro Jahr, oder in Zahlen: 2.500.000 kWh, ein.<br />
Seit Anfang 2<strong>02</strong>0 werden die<br />
Hubbalkenöfen im Saarstahl-Werk<br />
Neunkirchen mit reinem Erdgas<br />
befeuert. Bei der nun in Betrieb<br />
genommenen Anlage handelt es sich<br />
um einen Zwischenspeicher zur<br />
Abdeckung der Lastspitzen in der<br />
Gasversorgung der beiden Hubbalkenöfen.<br />
Nach Fertigstellung der<br />
Anlage ist von ihr allerdings nichts<br />
mehr zu sehen. Die Röhren des Speichers<br />
befinden sich unter der Oberfläche<br />
des Werksgeländes.<br />
Investition in<br />
nachhaltige Produktion<br />
Mehr als 8 Mio. € hat Saarstahl in<br />
die Umstellung der Öfen auf Erdgasbetrieb<br />
sowie in einen neuen sogenannten<br />
Röhrenspeicher als Ersatz<br />
des Gasometers investiert. Das<br />
Unternehmen hat in den letzten zehn<br />
Jahren mehr als 100 Mio. € in die<br />
Modernisierung des Werkes Neunkirchen<br />
investiert und setzt mit diesem<br />
Schritt den Weg zu einer<br />
umweltfreundlichen und nachhaltigen<br />
Produktion am Standort fort.<br />
„Mit dem neuen Röhrenspeicher<br />
zeigt Saarstahl, dass wir auch in<br />
schwierigen Zeiten Verantwortung<br />
für eine nachhaltige Produktion und<br />
die Zukunftsfähigkeit des Standorts<br />
Neunkirchen übernehmen“, freut<br />
sich Werksleiter Thomas Nikolay<br />
über den Neubau.<br />
Neuer Speicher ist<br />
kleiner und effizienter<br />
Der neue Röhrenspeicher arbeitet<br />
deutlich effizienter und kostengünstiger<br />
als der frühere Scheibengasbehälter<br />
und konnte deutlich kleiner<br />
gebaut werden, da das Brenngas im<br />
verdichteten Zustand gespeichert<br />
wird.<br />
Der Erdgasspeicher besteht aus zehn<br />
nebeneinander und bis zu 4 m unter<br />
der Geländeoberfläche liegenden<br />
Röhren mit einem Gesamtvolumen<br />
von ca. 1.000 m 3 . Die Länge der Speicherröhren<br />
stellte besondere Anforderungen<br />
an die Logistik: Schwerlasttransporter<br />
lieferten die 32,5 m<br />
langen Rohre auf das Werksgelände<br />
und ein 300-t-Kran hievte die Rohre<br />
anschließend in die Baugrube. Hier<br />
wurden jeweils zwei Rohre zu einer<br />
65 m langen Röhre zusammengeschweißt.<br />
2<br />
Maßarbeit: Beim Transport der Röhren ging es um einige enge Kurven.<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Bild: ArcelorMittal/Bernd Geller<br />
5 % weniger CO 2 pro Jahr: ArcelorMittal setzt in Eisenhüttenstadt ab 2<strong>02</strong>1 auf mehr Erdgas statt Kohle im Hochofen.<br />
ArcelorMittal Eisenhüttenstadt und VNG kooperieren<br />
Weniger CO 2 durch Hochofenumstellung<br />
ArcelorMittal und der Erdgaslieferant<br />
VNG Handel & Vertrieb<br />
kooperieren künftig miteinander,<br />
um die Produktion von Stahlerzeugnissen<br />
am Standort Eisenhüttenstadt<br />
nachhaltiger zu gestalten. Bis<br />
2030 will ArcelorMittal als weltweit<br />
größtes Stahl- und Bergbauunternehmen<br />
in Europa 30 % seiner CO 2 -<br />
Emissionen einsparen und bis 2050<br />
klimaneutral produzieren. Arcelor-<br />
Mittal Eisenhüttenstadt plant in diesem<br />
Rahmen zunächst, den CO 2 -<br />
Ausstoß in der Stahlherstellung ab<br />
2<strong>02</strong>1 mit einer Umstellung des<br />
Hochofens um etwa 5 % pro Jahr zu<br />
verringern. Dafür wird im Hochofen<br />
künftig Erdgas eingesetzt, um den<br />
Kohlebedarf zu reduzieren, was<br />
neben der Senkung von CO 2 -Emissionen<br />
außerdem zu niedrigeren<br />
Energiekosten beiträgt. Die Umrüstung<br />
des Ofens soll bis Mitte 2<strong>02</strong>1<br />
abgeschlossen sein, die Kosten für<br />
diese Investitionen belaufen sich<br />
auf rund 4 Mio. €.<br />
Im Rahmen der Klimastrategie des<br />
Konzerns beabsichtigt ArcelorMittal<br />
Eisenhüttenstadt – ebenfalls gemeinsam<br />
mit VNG Handel & Vertrieb – in<br />
einem späteren Schritt die Beimischung<br />
von CO 2 -neutralem Wasserstoff,<br />
sobald dieser in ausreichender<br />
Menge und zu wirtschaftlichen Kosten<br />
zur Verfügung steht.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
31
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Ilsenburger Grobblech: Das erste Blech auf der neuen X-Roll MultiFlex-Quench der SMS group wurde am 23. November 2<strong>02</strong>0 produziert.<br />
Bilder: SMS group<br />
Ilsenburger Grobblech: größeres Produktionsspektrum<br />
Neue Wärmebehandlung erfolgreich gestartet<br />
Die Ilsenburger Grobblech GmbH hat im November 2<strong>02</strong>0 erfolgreich das erste Blech im<br />
Wärmebehandlungsofen 1 erwärmt und auf der neuen X-Roll® MultiFlex-Quench (MFQ) der SMS<br />
group gekühlt. Der Zieltermin für das „erste Blech“ konnte damit durch die eng abgestimmte und<br />
zielgerichtete Zusammenarbeit in der Montage- und Kaltinbetriebnahmephase um acht Tage<br />
unterschritten werden.<br />
[Kontakt]<br />
Ilsenburger<br />
Grobblech GmbH<br />
38871 Ilsenburg<br />
+49 39452 85-0<br />
www.ilsenburgergrobblech.de<br />
SMS group GmbH<br />
4<strong>02</strong>37 Düsseldorf<br />
+49 211 881-0<br />
www.sms-group.com<br />
Die MFQ-Anlage ist Bestandteil<br />
einer neuen, energieeffizienten<br />
Wärmebehandlungslinie, die SMS<br />
an das Tochterunternehmen des<br />
Salzgitter-Konzerns geliefert hat. Mit<br />
der Inbetriebnahme des Aggregats,<br />
das sehr flexible Kühlstrategien<br />
ermöglicht, hat die Ilsenburger Grobblech<br />
GmbH nunmehr die Möglichkeit,<br />
ihr Produktspektrum unter<br />
anderem um besonders anspruchsvolle<br />
Güten zu erweitern.<br />
Breiteres Produktspektrum<br />
SMS hat mit der X-Roll MultiFlex-<br />
Quench eine neue Kühltechnologie<br />
am Markt etabliert, die deutlich mehr<br />
Möglichkeiten als konventionelle<br />
Kühlungen bietet. Mittels umschaltbarer<br />
Druckbereiche können alle<br />
Kühlstrategien von extrem langsamer<br />
Abkühlung bis hin zum<br />
Abschrecken mit frei wählbaren<br />
Kühl-Stopp-Temperaturen realisiert<br />
werden. Im Vergleich zu konventioneller<br />
Technologie ist damit ein deutlich<br />
umfangreicheres Produktportfolio<br />
möglich. Die hydraulische<br />
Klemmung der Bleche durch Rollenführungen<br />
stellt – insbesondere bei<br />
dünnen Blechen – zudem eine optimale<br />
Planheit sicher.<br />
Hochmoderne Rollenherdöfen<br />
Voraussetzung für eine homogene<br />
Abkühlung und optimale Produkteigenschaften<br />
der Bleche ist eine<br />
hohe Temperaturgleichmäßigkeit<br />
sowohl bei der Blecherwärmung als<br />
auch bei dem sich an das Abschrecken<br />
anschließende Anlassen. Hierfür<br />
wurden zwei hochmoderne Rollenherdöfen<br />
von SMS geliefert.<br />
Zudem liefert der Anlagenhersteller<br />
eine neue Richtanlage für die Wärmebehandlungsanlage,<br />
die neben<br />
bewährten Funktionen neue<br />
Maßstäbe im Hinblick auf finale<br />
Planheit und Restspannungsverteilung<br />
im Material setze. Neben der<br />
MFQ, der Richtanlage sowie den beiden<br />
Öfen liefert SMS group eine<br />
Strahl anlage, eine Konservierungslinie<br />
und eine Wasseraufbereitungsanlage.<br />
Breites Werkstoffspektrum<br />
In der neuen Wärmebehandlungslinie<br />
werden jährlich mehr als<br />
200.000 t Grobblech verarbeitet. Sie<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
ist für Bleche mit Dicken zwischen<br />
5 und 175 mm bei Breiten bis zu<br />
3.500 mm ausgelegt. Bei Blechlängen<br />
zwischen 4 und 24 m haben die<br />
Bleche ein Maximalgewicht von 28 t.<br />
Das Werkstoffspektrum umfasst<br />
unter anderem hochfeste Kohlenstoffstähle,<br />
verschleißfeste Stähle,<br />
Stähle für Offshore-Konstruktionen,<br />
Stahlsorten für den Druckbehälterbau<br />
sowie Einsatz- und Vergütungsstähle.<br />
2<br />
Neue Wärmebehandlungslinie: Flexible Abkühlstrategien ermöglichen<br />
ein breites Produktportfolio für aktuelle und zukünftige Werkstoffe.<br />
Globale Rohstahl -<br />
produktion sinkt in 2<strong>02</strong>0<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion für die 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
Bericht erstatten, lag im Jahr 2<strong>02</strong>0 bei<br />
1.829,0 Mio. t, was einem Rückgang von<br />
0,9 % gegenüber 2019 entspricht. Aufgrund<br />
der anhaltenden Schwierigkeiten, die die<br />
COVID-19-Pandemie mit sich bringt, sind<br />
viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />
die mit der Produktionsaktualisierung des<br />
nächsten Monats revidiert werden können.<br />
Rohstahlproduktion in<br />
Deutschland – Jahresbilanz<br />
Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist<br />
2<strong>02</strong>0 im Vergleich zu 2019 um 10 % gefallen.<br />
Damit sank die Rohstahlerzeugung das dritte<br />
Jahr in Folge. Zudem blieb sie mit 35,7 Mio. t<br />
wie schon im Vorjahr erneut unter der 40<br />
Mio.-t-Grenze und erreicht so das niedrigste<br />
Produktionsniveau seit dem Krisenjahr 2009.<br />
Zuletzt zeichnete sich eine Erholung der<br />
Stahlkonjunktur ab. Der Anstieg der Rohstahlerzeugung<br />
um 9 % im vierten Quartal 2<strong>02</strong>0<br />
muss jedoch vor dem Hintergrund gesehen<br />
werden, dass bereits der Vorjahreszeitraum<br />
außerordentlich schwach ausgefallen war.<br />
Produktion nichtrostender<br />
Stähle weiter rückläufig<br />
Das International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF) hat Zahlen für die ersten neun<br />
Monate des Jahres 2<strong>02</strong>0 veröffentlicht, die<br />
zeigen, dass die Schmelzbetriebsproduktion<br />
von Edelstahl im Vergleich zum Vorjahr um<br />
7,8 % auf 36,7 Mio. t gesunken ist.<br />
Rohstahlproduktion weltweit 2<strong>02</strong>0<br />
China 1.053 Mio. t 5,2 %<br />
Japan 83,2 Mio. t -16,2 %<br />
Südkorea 67,1 Mio. t -6,0 %<br />
Deutschland 35,7 Mio. t —10,0 %<br />
EU 138,8 Mio. t -11,8 %<br />
USA 72,7 Mio. t -17,2 %<br />
GUS 101,8 Mio. t 1,5 %<br />
Ukraine 20,6 Mio. t -1,1 %<br />
Türkei 35,8 Mio. t 6,0 %<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland von Januar bis Dezember 2<strong>02</strong>0<br />
Rohstahl gesamt 35.658 -10,0%<br />
Oxygenstahl 24.127 -13,0%<br />
Elektrostahl 11.531 -3,1%<br />
Roheisen 22.459 —12,0%<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 30.946 -9,8%<br />
Januar bis Dezember in Tonnen<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Region Quartal Januar bis Veränderung<br />
I/2<strong>02</strong>0 II/2<strong>02</strong>0 III/2<strong>02</strong>0 September in Prozent<br />
Angaben in 1.000 t 2019 2<strong>02</strong>0<br />
Europa 1.790 1.341 1.414 5.233 4.546 -13,1 %<br />
USA 627 450 499 2.019 1.575 -22,0 %<br />
China 5.989r 7.455r 8.496 22.490 21.941 -2,4 %<br />
Asien ohne China und Korea 1.886 1.080 1.627 5.872 4.593 -21,8 %<br />
Andere 1 1.322 1.215 1.520 4.186 4.057 -3,1 %<br />
Gesamt 11.614* 11.541* 13.557 39.800 36.712 -7,8 %<br />
Quelle: ISSF Quelle: WV Stahl<br />
Quelle: Worldsteel<br />
1 Brasilien, Russland, Südafrika, Südkorea, Indonesien, * überarbeitet<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Mit ihren „Y“-förmigen<br />
Wurfschaufeln<br />
sind mit Gamma-<br />
Turbinen Energieeinsparungen<br />
von bis<br />
zu 25 % möglich<br />
sowie durch die<br />
beidseitige Nutzung<br />
der Wurfschaufeln<br />
eine deutlich längere<br />
Standzeit.<br />
Bilder: Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
Rösler: herstellerneutrales Retrofit optimiert Anlagenperformace<br />
Strahlanlagen-TuneUp<br />
Ob Durchsatz, Oberflächenergebnis, Wartungsaufwand oder Energiebedarf – bestehende<br />
Strahlanlagen können aktuelle Anforderungen häufig nicht mehr erfüllen. Eine Neuanlage ist<br />
trotzdem nicht zwangsläufig erforderlich. Als kostengünstige Alternative bietet TuneUp, die<br />
auf die herstellerunabhängige Modernisierung von Strahlanlagen spezialisierte Marke von<br />
Rösler, ein Retrofit an.<br />
Das auf den individuellen<br />
Bedarf des Betreibers maßgeschneiderte<br />
Technik-Upgrade ermöglicht,<br />
Kapazität, Qualität, Verfügbarkeit<br />
und Energieeffizienz zu erhöhen,<br />
Betriebskosten zu senken sowie die<br />
Anlage an gesetzliche Vorgaben<br />
anzupassen. Eine vorab durchgeführte,<br />
anlagenspezifische und verbindliche<br />
Amortisationsberechnung<br />
sorgt dabei für<br />
hohe Investitionssicherheit.<br />
Mit einer<br />
neuen Strahlanlage<br />
sind erhebliche<br />
Investitionen<br />
verbunden,<br />
weshalb gerade<br />
in wirtschaftlich herausfordernden<br />
Zeiten kostengünstigere Alternativen<br />
gefragt sind. Eine solche Lösung<br />
ist das Retrofit bestehender Anlagen.<br />
„Ein Technik-Upgrade ist natürlich<br />
kein Patentrezept für alle Fälle.<br />
Durch den Austausch und die Veränderung<br />
von Komponenten sowie<br />
Systemerweiterungen bietet es aber<br />
ein großes Potenzial, auch Strahlanlagen,<br />
die zehn Jahre und älter sind,<br />
bedarfsgerecht und kosteneffizient<br />
„Zahlreiche Projekte der letzten Jahre zeigen, dass der<br />
Return on Investment (ROI) beispielsweise bei einem<br />
Turbinentausch aufgrund der erzielten Kosteneinsparungen<br />
bereits nach 12 bis 15 Monaten erreicht wird.“<br />
Michael Motschenbacher, Teamleiter bei TuneUp<br />
auf den aktuellen Stand zu bringen“,<br />
sagt Manfred Kohmann, der als technischer<br />
Projektleiter erster Ansprechpartner<br />
für das Retrofit bei<br />
TuneUp ist.<br />
Amortisation wird<br />
verbindlich berechnet<br />
Ausgangspunkt bei einer Anlagenmodernisierung<br />
sind die individuellen<br />
Anforderungen des Anlagenbetreibers.<br />
Die Retrofit-Spezialisten<br />
erstellen daher<br />
zunächst eine<br />
genaue Zustandsanalyse<br />
der<br />
bestehenden<br />
Strahlanlage,<br />
unabhängig vom<br />
Fabrikat. Zeigt<br />
diese, dass das<br />
gewünschte Modernisierungsergebnis<br />
umsetzbar ist, wird gemeinsam<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
mit dem Engineering, der Konstruktion<br />
und Qualitätssicherung sowie<br />
den Fachabteilungen ein maßgeschneidertes<br />
Retrofit-Konzept ausgearbeitet.<br />
Ein wesentliches Leistungskriterium<br />
bei einer Strahlanlage ist die<br />
Turbine, die das Strahlmittel abwirft.<br />
Rösler biete hier eine große Variantenvielfalt.<br />
Eine modernisierte Turbine<br />
zum Beispiel der Gamma-Technologie<br />
erhöhe die Strahlleistung<br />
signifikant und verringere die Bearbeitungszeiten.<br />
In der Praxis sparten<br />
Unternehmen damit oft eine komplette<br />
Schicht.<br />
„Das Einsparpotenzial macht<br />
eine Turbinenmodernisierung unter<br />
anderem auch für neuere Strahlanlagen<br />
interessant, um eine Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 50001 für<br />
ein systematisches Energiemanagement<br />
zu verlängern oder zu erreichen“,<br />
bemerkt Michael Motschenbacher.<br />
Die Anlagenmodernisierung<br />
könne gegebenenfalls durch Energieeffizienz-Förderprogramme<br />
unterstützt<br />
werden.<br />
Lösungen für unterschiedlichste<br />
Retrofit-Aufgaben<br />
Für die Anlagenmodernisierung<br />
steht außerdem ein breites Spektrum<br />
an Systemlösungen zur Verfügung.<br />
„Geht es beispielsweise darum, ein<br />
konstantes Strahlergebnis zu<br />
gewährleisten, kann dies häufig<br />
durch die Integration einer automatischen<br />
Strahlmittelnachdosierung<br />
erreicht werden“, erklärt Manfred<br />
Kohmann.<br />
Zu den Anlagenbereichen, die<br />
durch ein Retrofit angepasst werden<br />
können, zählen auch die Fördertechnik<br />
und der Werkstücktransport.<br />
Die Modernisierung einer bestehenden<br />
Anlage empfiehlt Rösler als eine<br />
häufig kosteneffizientere Alternative<br />
zum Neukauf einer Strahlanlage.<br />
Strahlanlagen werden aufgrund der<br />
aktuellen Situation häufig nur eingeschränkt<br />
betrieben, so das Unternehmen.<br />
Es sei daher gerade ein<br />
guter Zeitpunkt, sich unverbindlich<br />
über die Möglichkeiten einer Modernisierung<br />
zu informieren. 2<br />
[Kontakt]<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
TuneUp<br />
Manfred Kohmann<br />
Technischer Projektleiter<br />
+49 9533 924-795<br />
m.kohmann@rosler.com<br />
www.rosler.com<br />
TuneUp ist die<br />
Rösler-Marke für<br />
das herstellerunabhängige<br />
Retrofit<br />
von Strahlanlagen.<br />
Trumpf und Jungheinrich vereinbaren Partnerschaft<br />
Besserer Materialfluss in der vernetzten Fertigung<br />
Das Maschinenbauunternehmen<br />
TRUMPF und der global agierende Automatisierungsexperte<br />
Jungheinrich arbeiten<br />
künftig bei Intralogistiklösungen für die vernetzte<br />
Blechfertigung zusammen. Eine entsprechende<br />
Vereinbarung haben die beiden<br />
Unternehmen im Dezember bekanntgegeben.<br />
Jungheinrich liefert dafür autonom<br />
agierende Fahrzeuge, die Blechteile zwischen<br />
den verschiedenen Werkzeugmaschinen<br />
und Lagerpositionen selbstständig<br />
transportieren.<br />
In der Smart Factory von Trumpf transportieren<br />
Flurförderzeuge von Jungheinrich fahrerlos<br />
Teile zu den verschiedenen Maschinen.<br />
Trumpf sorgt mit der Fertigungssteuerung<br />
TruTops Fab für effizientere Logistikabläufe<br />
in der Fertigung und unterstützt Kunden<br />
durch individuelle Beratung, Inbetriebnahme<br />
sowie Schulungen und Serviceleistungen<br />
bei der Einbindung der autonomen<br />
Transportsysteme. „Mit der Partnerschaft<br />
bringen wir unsere Logistiklösungen weltweit<br />
direkt in die Produktionshallen der verarbeitenden<br />
Industrie. Die Blechfertiger<br />
müssen nicht mehr zwischen verschiedenen<br />
Technologiesystemen wechseln, sondern<br />
erhalten einen ganzheitlichen<br />
Lösungsansatz aus einer Hand“, sagt Markus<br />
Heinecker, Vice President Corporate<br />
Automated Systems AGV der Jungheinrich<br />
Logistiksysteme GmbH.<br />
www.trumpf.com<br />
www.jungheinrich.com<br />
Bild: Trumpf<br />
Aus Voigt & Schweitzer<br />
wird ZINQ<br />
Seit dem 1. Januar 2<strong>02</strong>1 firmieren<br />
alle Standorte und Verwaltungsfirmen der<br />
Unternehmensgruppe Voigt & Schweitzer<br />
unter dem Dach der Marke ZINQ. Im<br />
Laufe des Kalenderjahres 2<strong>02</strong>1 folgen die<br />
belgischen, französischen und niederländischen<br />
Standorte, teilte das Unternehmen<br />
mit. Man reagiere damit auf vermehrte<br />
Anfragen aus der Kundschaft<br />
nach einer einheitlichen Firmierung. Mit<br />
der Umfirmierung werde nicht nur die<br />
Kommunikation in Richtung Kundschaft<br />
und Markt vereinfacht; sie schließe auch<br />
den vor 20 Jahren begonnenen Prozess<br />
der Markenentwicklung ab.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bit.ly/umfirmierung-zinq<br />
Bild: ZINQ<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
35
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Hochleistungs-Kreissäge ExactCut MAC 75 A im Einsatz bei der WSB GmbH in Herdecke.<br />
Fotos: give4pr<br />
Westfälisches Schäl- und Blankstahlzentrum setzt auf ExactCut-Sägen<br />
Kontinuierlich in Wertschöpfung investiert<br />
Konsequent baut die WSB GmbH – Westfälisches Schäl- und Blankstahlzentrum – ihren<br />
Maschinenpark seit 2012 aus. Neben den Schäl-, Richt- und Polieranlagen für die Bearbeitung von<br />
Rundstählen gehören auch leistungsstarke Sägen mit hoher Lebensdauer zur Ausrüstung. Man<br />
entschied sich 2013 und 2014 zur Anschaffung von zwei ExactCut-Hochleistungs-Kreissägen.<br />
2017 kam noch eine Fasanlage vom gleichen Werkzeugmaschinenhersteller hinzu. Damit hat das<br />
Unternehmen seine Wertschöpfung deutlich gesteigert.<br />
[Kontakt]<br />
Westfälisches<br />
Schäl- & Blankstahlzentrum<br />
GmbH<br />
58313 Herdecke<br />
+49 2330 91656-0<br />
www.wsb-gmbh.eu<br />
ExactCut spol. s r.o.<br />
62700 Brno<br />
Tschechische<br />
Republik<br />
+420 533 426 109<br />
www.exactcut.cz<br />
BOMAR<br />
Germany GmbH<br />
58452 Witten<br />
+49 23<strong>02</strong> 98407-41<br />
www.bomargermany.de<br />
Unter der Firmierung Westfälisches Schäl- und<br />
Blankstahlzentrum wurde 2011 die WSB GmbH aus<br />
Herdecke gegründet, das Unternehmen spezialisierte<br />
sich im Stahlhandel auf den Zuschnitt, das Schälen und<br />
Richtpolieren von Rundmaterialien. Im Programm hat<br />
der Blankstahlspezialist rostfreie Stähle, Werkzeugstähle<br />
und diverse Stahllegierungen, die als Automaten-, Bau-,<br />
Einsatz- und Vergütungsstähle zur Verwendung kommen.<br />
WSB beliefert Kunden in der Automobilindustrie,<br />
dem Getriebe- und Windkraftanlagenbau sowie Produzenten<br />
von Schrauben, Federn und Ketten.<br />
WSB ordert bedarfsgerecht bei unterschiedlichen<br />
Stahlwerken unbearbeitetes Rohmaterial. Das Rohmaterial<br />
wird mit einem umlaufenden Messerkopf geschält,<br />
anschließend auf einer 2-Walzen-Richtanlage druckrichtpoliert.<br />
Dies geschieht mit einer hohen Maßgenauigkeit,<br />
sodass die Halbfabrikate keiner weiteren Oberflächenbearbeitung<br />
bedürfen. Die ausgelieferten<br />
Rundstangen verfügen mit einer Geradheit bis zu<br />
± 0,2 mm/m über Qualitätsstufen von h11, h10 und h9<br />
und liegen mit ihren Außendurchmessern in Größenordnungen<br />
von 15 bis 80 mm. „Viele unserer Auftraggeber<br />
bestellen die Materialien bereits richtpoliert auf<br />
Außenmaß und sparen auf diese Weise bei ihren Bearbeitungsprozessen<br />
wertvolle Maschinenzeiten“, berichtet<br />
Norbert Lehmann, Betriebsleiter der WSB GmbH.<br />
Hochleistungs-Kreissäge für Vollmaterial<br />
Mitte 2012 beschloss die Geschäftsleitung, den bestehenden<br />
Maschinenpark mit den drei Schälmaschinen<br />
und den Richtpolieranlagen um eine vollautomatische<br />
Hochleistungskreissäge mit kundenspezifischer Anpassung<br />
zu erweitern. Den geforderten Kriterien wie hohe<br />
Maschinenperformance, Umsetzung der individuellen<br />
Anforderungen und optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
entsprach die vollautomatische Hochleistungskreissäge<br />
ExactCut MAC 75 A der ExactCut s.r.o., einer Tochtergesellschaft<br />
des tschechischen Sägenherstellers Bomar.<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Breites Lagersortiment der WSB GmbH in Herdecke<br />
Die ExactCut-Hochleistungskreissägen von Typ MAC<br />
zeichnen sich durch wirtschaftliches und schnelles Produzieren<br />
von sehr präzisen Sägeschnitten aus, so das<br />
Unternehmen. Die MAC-Sägeanlagen wurden speziell<br />
zur Trennung von Profilen und Vollmaterial diverser<br />
Stahlsorten und NE-Metallen in der Serienfertigung konzipiert.<br />
Durch den im Verhältnis zum Sägeblatt großen<br />
Sägeblattflansch werden eine hohe Steifigkeit bzw. Rechtwinkligkeit<br />
erreicht. Dies führt zu exakten Schnitten<br />
und hohen Standzeiten der Sägeblätter. Außerdem tragen<br />
das Schnellladen, hohe Fördergeschwindigkeiten, kurze<br />
Nebenzeiten zu einer Produktivitätssteigerung bei.<br />
Steigerung der Angebotsmöglichkeiten<br />
„Um dem zunehmenden Auftragsvolumen und auch<br />
insbesondere der verstärkten Anfrage unserer Kunden<br />
nach Halbfabrikaten mit Längen bis 6.300 mm gerecht<br />
zu werden, fiel Ende 2013 die Entscheidung, in eine<br />
weitere Hochleistungskreissäge zu investieren“, erklärt<br />
Norbert Lehmann. „So lag es nahe, dass wir uns für<br />
einen entsprechend größeren Sägeautomaten von Exact-<br />
Cut interessierten.“ Man entschied sich für die ExactCut<br />
MAC 105 V. Sie bietet im Prinzip die gleichen Features<br />
wie die MAC 75 und vermag auch Materialien mit Durchmessern<br />
von 20 bis 105 mm ebenso präzise zu trennen.<br />
Wichtig war für WSB, dass die Handlingsysteme<br />
der neuen Anlage bei der Materialzufuhr für Längen<br />
bis zu 10 m ausgelegt sind. Dabei handelt es sich nicht<br />
um handelsübliche Längen, sondern um kostengünstige<br />
Ausfallchargen der Stahlwerke.<br />
Grafik: ExactCut<br />
Enden werden gleichzeitig gefast<br />
„Um die Wertschöpfungskette in unserem Betrieb nochmals<br />
deutlich zu steigern, haben wir uns 2017 entschlossen,<br />
den Maschinenpark um eine spezifische Fasanlage<br />
zu erweitern“, berichtet Norbert Lehmann. „Denn<br />
die Enden-Bearbeitung der in Längen von 1.100 bis<br />
6.300 mm getrennten Halbfabrikate sieht für beide<br />
Enden ein gleichzeitiges Fasen der Schnittkanten mit<br />
45° vor“. Hierzu hat ebenfalls die Firma ExactCut eine<br />
eigens für WSB entwickelte Enden-Bearbeitungsanlage<br />
EM 105.6300 geliefert. Je nach Materiallänge werden<br />
dabei die entsprechenden Maschinenparameter automatisch<br />
angepasst.<br />
„Die von ExactCut gelieferten Hochleistungskreissägen<br />
sowie die Fas-Anlage haben sich in unserem<br />
Zwei-Schichtenbetrieb bestens bewährt. Sie sind kontinuierlich<br />
im Einsatz und weisen keine Störanfälligkeit<br />
auf. Vielmehr zeichnen sie sich durch ihre Prozesssicherheit<br />
als sehr stabil aus“, resümiert Norbert Lehmann.<br />
2<br />
3D-Profil der<br />
ExactCut MAC 75 A<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
37
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Rasante Jahresendrallye<br />
Das Stahljahr 2<strong>02</strong>0 war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Der Start verlief recht ordentlich. Die Stimmung in der<br />
Wirtschaft hatte sich etwas aufgehellt, doch dann kam „Corona“. Immerhin war der Stahlhandel weitaus weniger<br />
negativ betroffen als andere Wirtschaftszweige. Gegen Jahresende konnten gute Lagerabsätze sowie eine in dieser<br />
Form selten gesehene Preisrallye beobachtet werden. Auch die gebeutelte Automobilindustrie konnte merkliche<br />
Produktionszuwächse verzeichnen.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
November 2<strong>02</strong>0 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahl -<br />
handel (BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Der Jahresauftakt 2<strong>02</strong>0 verlief für die<br />
Branche recht dynamisch: Im Januar<br />
wurden 975.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Dies entspricht<br />
einem Plus von 2,4 % im Vergleich zum<br />
Januar 2019. Auch der Februar lag mit<br />
knapp 937.000 t 3,1 % über dem Vorjahresmonat.<br />
Ursächlich war hierfür unter anderem<br />
die niedrige Bestandslage in Händler-<br />
und Verarbeiterlagern zum Jahreswechsel.<br />
Noch dynamischer liefen die<br />
Geschäfte im März, und dies trotz der<br />
sich mit Wucht entfaltenden Corona-<br />
Pandemie samt eingeleiteter Maßnahmen<br />
zur Monatsmitte. Es wurden fast<br />
1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt.<br />
Da schon größere Teile der stahlverarbeitenden<br />
Industriezweige, allen<br />
voran der Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />
Einbrüche im Auftragseingang<br />
verzeichnet und Kurzarbeit angemeldet<br />
hatten, ist anzunehmen, dass viele Kunden<br />
aus Gründen der Versorgungssicherheit<br />
über ihren aktuellen Bedarf<br />
bestellt haben.<br />
Im April und Mai traf dann<br />
„Corona“ auch die deutsche Stahldistribution<br />
mit erheblicher Wucht. Die<br />
Absatzrückgänge lagen in diesen beiden<br />
Monaten im Vergleich zu den Vorjahresmonaten<br />
um durchschnittlich<br />
zwischen 20 und 30 %.<br />
Dieser Negativtrend konnte im Juni<br />
gestoppt werden. Auch der Juli verlief<br />
recht ordentlich. Enttäuschend hingegen<br />
zeigte sich der August mit einem<br />
Lagerabsatz von 815.000 t. Allenthalben<br />
wurde berichtet, dass sich die Urlaubszeit<br />
mehr als gewöhnlich bemerkbar<br />
machte. Die Gegenbewegung erfolgte<br />
im September. An 22 Arbeitstagen wurden<br />
in Summe 931.000 t verbucht. Der<br />
Oktober und November zeigten sich<br />
sogar ausgesprochen stark. Mit jeweils<br />
knapp 980.000 t Lagerabsatz wurden<br />
die Vorjahrestonnagen deutlich übertroffen.<br />
Besonders erfreulich waren in<br />
beiden Monaten die Entwicklungen bei<br />
Bandblech, Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem<br />
Blech.<br />
Betrachtet man das Gesamtjahr, ist<br />
festzuhalten, dass sich die Auftragslage<br />
je nach Abnehmerbranche deutlich<br />
unterschieden hat. Die Bauwirtschaft<br />
war das Zugpferd der Konjunktur, der<br />
Automobil- und Maschinenbau hingen<br />
über weite Strecken zurück, konnten<br />
gegen Jahresende aber spürbar zulegen.<br />
Lagerbestand<br />
Ende Dezember 2019 wurden 2,03 Mio. t<br />
Lagerbestand gemeldet – der niedrigste<br />
Jahresendbestand seit 1996. Im Januar<br />
erfolgte dann ein moderater Aufbau,<br />
der bei allen Produktgruppen zu beobachten<br />
war. Ungewöhnlicherweise reduzierte<br />
sich im Februar der Bestand wieder<br />
ein wenig. Die Monate März, April<br />
und Mai zeigten krisenbedingt nicht<br />
den saisonal üblichen Aufbau der<br />
Bestände. Auch zwischen Juni und Oktober<br />
veränderten sich die Läger kaum.<br />
Getrieben unter anderem durch gute<br />
Lagerabsätze verringerten sich die<br />
Bestände im November noch einmal<br />
signifikant. Am 30. November 2<strong>02</strong>0 lag<br />
der Bestand mit 1,98 Mio. t rund 7 %<br />
niedriger als im November 2019.<br />
Lagerreichweite<br />
Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag im<br />
Jahr 2019 bei 2,7 Monaten bzw. 81<br />
Tagen. Damit bewegte sie sich in etwa<br />
auf dem Niveau des Vorjahres. Im<br />
Januar und Februar 2<strong>02</strong>0 lag die Lagerreichweite<br />
bei guten Absätzen und weiterhin<br />
sehr geringen Beständen bei<br />
niedrigen 2,2 Monaten bzw. 66 Tagen.<br />
Im März war sie aufgrund des hohen<br />
Lagerabsatzes sogar noch etwas niedriger<br />
und belief sich auf 2,1 Monate.<br />
Die starken Rückgänge der Lagerabsätze<br />
im April und Mai ließen die<br />
Lagerreichweiten in die Höhe schnellen.<br />
Im Laufe des Sommers nahmen sie wieder<br />
die gewohnten Dimensionen an.<br />
Im November lag die Reichweite vor<br />
dem Hintergrund guter Absätze und<br />
sehr niedriger Bestände bei 2,0 Monaten.<br />
Dies entspricht 60 Tagen (vgl. Abbildung<br />
1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />
zufolge gaben die Preise in den meisten<br />
Monaten des Jahres 2019 bei nahezu<br />
allen Produkten nach. Diese Rückgänge<br />
waren bei Rohren und den meisten<br />
Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />
Langprodukten. Gegen Ende des Jahres<br />
konnten vereinzelt auch wieder leichte<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Diese Tendenz setzte sich am<br />
Anfang des Jahres 2<strong>02</strong>0 fort. Gerade<br />
im Februar und März konnte ein teilweise<br />
spürbarer Preisaufbau festgestellt<br />
werden, der sich, unterschiedlich ausgeprägt,<br />
über alle Produktgruppen<br />
erstreckte.<br />
Der April zeigte sich hingegen<br />
uneinheitlich. Teilweise wurden leichte<br />
Preisrückgänge festgestellt. Dies war<br />
auch im Mai der Fall. Im Juni wurden<br />
bei allen Produktgruppen sinkende<br />
Verkaufspreise beobachtet. Dieser<br />
Trend setzte sich mit einigen Ausnahmen<br />
im Juli und August fort. Im September<br />
und Oktober legten die Verkaufspreise<br />
bei fast allen Produkten<br />
zu. Diese Entwicklung setzte sich im<br />
November sehr dynamisch fort. Allen<br />
voran bei Flachprodukten kam es zu<br />
starken Preiserhöhungen (vgl. Abbildungen<br />
2 und 3). 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
90<br />
Ø<br />
2016<br />
97<br />
Ø<br />
2017<br />
94<br />
Ø<br />
2018<br />
90<br />
Ø<br />
2019<br />
89<br />
78 75 81 81 72<br />
Ø<br />
2<strong>02</strong>0<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
98 100<br />
89<br />
94<br />
89 93<br />
98 98<br />
140<br />
82 82<br />
74<br />
120<br />
68<br />
54<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
72 114 66 66 63 87 96 78 72 78 69 66 60<br />
20<br />
0<br />
Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov.<br />
2019 2019 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
3. Q. 2019<br />
4. Q. 2019<br />
1. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
2. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
3. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
4. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
3. Q. 2019<br />
4. Q. 2019<br />
1. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
2. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
3. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
4. Q. 2<strong>02</strong>0<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
Quelle: BDS<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
39
BDS<br />
DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
eCommerce, ERP-Systeme, digitaler Einkauf – die digitale Transformation des Stahlhandels verändert die<br />
Branche in vielen Bereichen grundlegend und mit hoher Geschwindigkeit. Einen exklusiven Blick auf die<br />
aktuellen Entwicklungen hat der coronabedingt online durchgeführte DigiDay 2<strong>02</strong>1 am 28. Januar des<br />
Bundesverbands Deutscher Stahlhandel (BDS) mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegeben.<br />
Ein knappes Jahr nach dem<br />
Beginn der Corona-Pandemie sind<br />
Online-Veranstaltungen mittlerweile<br />
zu einem gewohnten Veranstaltungsformat<br />
geworden. In die Reihe<br />
erfolgreich durchgeführter Fach- und<br />
Branchentreffs hat sich nun auch<br />
der BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 eingereiht,<br />
zu dem der Verband am 28. Januar<br />
eingeladen hatte. Rund 300 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer haben<br />
sich dabei in zehn kurzen Online-<br />
Expertenbeiträgen über die aktuelle<br />
Entwicklung bei der digitalen Transformation<br />
der Stahlhandelsbranche<br />
informiert, miteinander diskutiert<br />
und wertvolle Learnings in den<br />
Betriebsalltag mitgenommen.<br />
Alle Vorträge und Statements<br />
des BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 sind<br />
online kostenlos abrufbar unter<br />
www.stahlhandel.com/digiday2<strong>02</strong>1<br />
Auf dem Programm standen in 15-<br />
min-Vorträgen renommierter Experten<br />
alle für den Stahlhandel relevanten<br />
Digitalisierungsthemen – vom ERP-<br />
System über digitales Marketing und<br />
digitale Beschaffung bis hin zu Standardisierungsfragen,<br />
Lager- und<br />
Maschinenanbindung sowie eine juristische<br />
Einordnung aktueller Digitalisierungstrends.<br />
Mit einer kurzen Mittagspause<br />
lief das Programm von 10<br />
bis 14 h, Teilnehmer hatten die Möglichkeit,<br />
sich zu den einzelnen Themen<br />
mit Fragen an die Referenten einzubringen<br />
und in der Diskussionsrunde<br />
nach jedem der drei Inhaltsblöcke mitzudiskutieren.<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Wir leben in einer VUCA-Welt<br />
„Aufgrund der Schnelllebigkeit<br />
des Tagesgeschäfts können Mitarbeiter<br />
nur schwer alle relevanten<br />
Faktoren bei der Kundenbeobachtung<br />
im Blick behalten.“<br />
Bernd Rech, Nissen & Velten<br />
Die unternehmerische Welt ist unsicher,<br />
in der modernen Welt verändern sich<br />
nicht nur die Rahmenbedinungen zusehends<br />
schneller, auch der aktuelle Digitalisierungsschub<br />
sorgt für steigende Anforderungen<br />
an die Unternehmensführung,<br />
sagte Bernd Rech, von ERP-Anbieter Nissen<br />
& Velten. Auf diese VUCA-Welt (siehe Infokasten)<br />
ist „enVenta ERP“, das ERP-Produkt<br />
des Stockacher Softwarehauses, ausgerichtet.<br />
Aus dem umfangreichen Baukasten der<br />
Softwarelösung hob der IT-Experte zwei<br />
Themen besonders hervor: E-Commerce<br />
und Künstliche Intelligenz. Die aktuelle<br />
Entwicklung zeige, so Rech, dass die Integration<br />
des Außendienstes in die eigene<br />
eCommerce-Lösung immer stärker in den<br />
Fokus gerate. Um die Akzeptanz der Shop-<br />
Lösung im Unternehmen zu erhöhen, ist<br />
es notwendig, den Außendienst in sämtliche<br />
Schritte bei der Auftragsanbahnung und -<br />
annahme einzubeziehen. Das leistet das<br />
Tool „enVenta-KI-Analytics“ von Nissen &<br />
Velten. Es hilft dem Vertrieb im Stahlhandel,<br />
das sich ständig verändernde Kundenverhalten<br />
bei den Bedarfen im Tagesgeschäft<br />
zu verfolgen. Zusätzlich können im Rahmen<br />
einer Kundenbewertung jetzt auch das<br />
Risiko und die Rentabilität des Kunden für<br />
den Stahlhändler bewertet werden, so Rech.<br />
Dabei ist das Ende der Fahnenstange noch<br />
längst nicht erreicht: Rund um die Themen<br />
Produkte und Preise seien die Möglichkeiten<br />
durch enVenta-KI-Analytics für den Stahlhandel<br />
umfangreich erweiterbar.<br />
Was ist VUCA? Das aus dem US-Militär<br />
übernommene Akronym VUCA steht für Volatility<br />
(Volatilität), Uncertainty (Unsicherheit),<br />
Complexitiy (Komplexität) und Ambiguity<br />
(Mehrdeutigkeit) und bezeichnet die Hindernisse<br />
in der modernen Lebenswelt sichere<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Innerhalb von zwei Wochen startklar<br />
„Unsere Unitrade-Shop-Lösung<br />
können Sie innerhalb von zwei<br />
Wochen startklar einführen.“<br />
Maximilian Kleibrink, SE Padersoft<br />
Auf die digitalen Prozesse im Stahlhandel<br />
ging Maximilian Kleibrink, SE<br />
Padersoft, anhand der integrierten Unitrade-Handelssoftware<br />
seines Unternehmens<br />
ein. Die ERP-Lösung bildet sämtliche<br />
Prozesse, wie die Abwicklung der Belegketten,<br />
der Zugriff auf Stammdaten, das<br />
Monitoring und das prozessbezogene Aufgabensystem,<br />
digital ab. Der Unitrade-Webshop<br />
arbeitet mit voller Datenintigrität, er<br />
kann daher sowohl im B2B-Bereich als<br />
auch als Tool für den eigenen Außendienst<br />
genutzt werden. Dabei ist das ERP-System<br />
auch speziell auf den Stahlhandel ausgerichtet,<br />
die Branche wird mit allen relevanten<br />
Funktionen komplett abgebildet.<br />
Ein starkes Argument für Unitrade sieht<br />
Kleibrink in der kurzen Einführungsphase<br />
der Software bei Unternehmen. Innerhalb<br />
von nur zwei Wochen könne SE Padersoft<br />
das ERP-System startklar einführen.<br />
Voraussetzung dafür seien unter anderem<br />
vollständige und gut gepflegte „Artikelinformationen“.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
41
BDS<br />
DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
Die Digitalisierung von Unternehmensprozessen<br />
einer Branche ist eine komplexe<br />
Aufgabe. SHCware Stahl von SHComputersysteme<br />
kommt den Anforderungen<br />
an eine spezifische Branchenlösung mit<br />
vielen Features nach und bietet eine volle<br />
Releasefähigkeit, praxisorientierte Neuerungen<br />
in Abstimmung mit den Anwendern<br />
„Digitalisierung ist kein Projekt,<br />
sondern eine langfristige<br />
Unternehmensphilosophie.“<br />
Peter Uhl, SHComputersysteme<br />
Digitalisierung fängt von oben an<br />
sowie die Zusammenarbeit mit Spezialisten<br />
in den jeweiligen Software-Modulen. Auch<br />
für zukünftige Digitalisierungsaufgaben<br />
sei SHCware Stahl gut aufgestellt und biete<br />
die Archivierung, Rechnungslegung, Zeugnisverwaltung,<br />
Anbindung an den Außendienst,<br />
die Lager-Einbindung sowie Datenexport-Möglichkeiten.<br />
Kunden- wie<br />
lieferantenseitig steigen aufgrund der Digitalisierung<br />
die Anforderungen an ERP-<br />
Lösungen stetig, so Uhl weiter. Unternehmensintern<br />
sei personalseitig etwa ein<br />
immer stärkerer Bedarf an Social-Media-<br />
Lösungen zu beobachten.<br />
Kritisch sah Uhl in seinem Vortrag,<br />
Digitalisierungsprojekte durch eine IT-<br />
Abteilung im Unternehmen „erledigen“ zu<br />
lassen. Mit Blick auf eine Studie des Fraunhofer<br />
IPA Instituts, Stuttgart, von 2019,<br />
die festgestellt hatte, dass die Führungsebenen<br />
im Stahlhandel das Thema Industrie<br />
4.0 annehmen, die Mitarbeiter jedoch nicht,<br />
sei die Digitalisierung Chefsache, so Uhl.<br />
„Die Digitalisierung geht über die Anbindung<br />
von Maschinen weit hinaus“, sagte<br />
der IT-Fachmann. 2<br />
Digitaler Einkauf – Chancen nutzen,<br />
Effizienz steigern<br />
Neue digitale Möglichkeiten im Stahleinkauf<br />
stellte Tim Milde von XOM vor.<br />
XOM bietet schon seit geraumer Zeit einen<br />
Marktplatz für metallspezifische Webshoplösungen.<br />
Dabei ist das Berliner Unternehmen<br />
nicht nur auf dem europäischen Markt<br />
tätig, sondern auch zum Beispiel in den<br />
USA. Ein neues Modul der Plattform richte<br />
sich nun explizit an Stahlhändler und soll<br />
deren Einkaufsprozesse optimieren. Anstatt<br />
wie sonst üblich Angebote der verschiedenen<br />
Lieferanten anhand von Excel-Tabellen<br />
zu vergleichen, bietet sie ein standardisiertes<br />
System aus einer Hand an, so Milde.<br />
Sämtliche Parameter, wie Qualitäten, Konditionen,<br />
Lieferzeiten und andere Rahmenbedingungen<br />
können so abgebildet werden.<br />
Dies verhindere unnötige administrative<br />
Arbeiten und mindere mögliche Erfassungsfehler.<br />
Auch im After Sales-Bereich bietet<br />
das Tool Möglichkeiten, etwa bei der Nachverfolgung<br />
des Lieferstatus und der Reklamationsbearbeitung.<br />
Zusätzlich wird die<br />
Logistik unterstützt, wenn es darum geht,<br />
Lkw mit bestellter Ware optimal auszulasten.<br />
Das System bietet außerdem umfassende<br />
Möglichkeiten zur Dokumentenverwaltung<br />
und Kundenanalysetools.<br />
„Mit unserem neuen Tool sind<br />
für Stahlhändler umfangreiche<br />
Effizienzsteigerungen beim Einkauf<br />
von Stahl möglich.“<br />
Tim Milde, XOM Materials<br />
Stimmen zum DigiDay<br />
„Wenn wir das Thema Digitalisierung<br />
nicht selber als Stahlhandel vorantreiben,<br />
dann werden andere<br />
uns treiben. Das sollten wir nicht<br />
zulassen. Ich bin dem BDS daher<br />
dankbar, dass er wieder einen<br />
DigiDay veranstalt hat.“<br />
Gisbert Rühl, CEO Klöckner & Co SE<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Digitalisierung im Vertrieb –<br />
ein Überblick<br />
Eine Plattform für den digitalen<br />
Handel mit Stahlprodukten<br />
– dafür sah Thorsten Studemund<br />
von Voß Edelstahlhandel für sein<br />
Unternehmen keinen Bedarf.<br />
„Dafür ist die Branche einfach<br />
schon analog zu gut vernetzt“,<br />
so Studemund. Gleichwohl sei<br />
die Stahl- und Metallbranche keineswegs<br />
alt und verstaubt, wie<br />
immer wieder mal zu hören sei.<br />
Die Digitalisierung sei vielmehr<br />
ein wichtiges Instrument, um<br />
Prozesse zu optimieren.<br />
Voß Edelstahlhandel, das ausschließlich<br />
im Händler-Händler-<br />
Geschäft tätig ist, bietet Kunden<br />
drei verschiedene Möglichkeiten<br />
der digitalen Kommunikation:<br />
einen Webshop, Vernetzung der<br />
Warenwirtschaftssysteme und<br />
den digitalen Austausch von<br />
Dokumenten, wie Prüfbescheinigungen,<br />
Rechnungen oder Gutschriften.<br />
Da jeder Kunde unterschiedliche<br />
Bedürfnisse habe,<br />
bekommt auch jeder Kunde bei<br />
Voß seinen eigenen individuell<br />
konfigurierten Online-Shop, er -<br />
läuterte Studemund.<br />
Für Kunden, die über einen<br />
eigenen Webshop verfügen,<br />
besteht die Möglichkeit, diesen<br />
direkt mit Voß-Daten zu speisen.<br />
Besonders effizient sei die Datenanbindung<br />
der europaweiten Kunden<br />
über EDI. Dadurch habe sich<br />
die Telefonaktivität im Hause Voß<br />
nahezu halbiert. Als neuestes<br />
Angebot stellte Studemund die<br />
Partnerartikel vor. So können Partnerhändler<br />
ihre B- und C-Artikel<br />
europaweit über das Voß-Distributionsnetz<br />
vertreiben, und das<br />
sowohl digital als auch analog über<br />
die hauseigene Logistik und Spedition.<br />
MASCHINE<br />
BOOSTER-<br />
BOX<br />
„Es gibt eine entscheidende Frage<br />
bei der Digitalisierung:<br />
Können wir Mehrwert schaffen?“<br />
Thorsten Studemund, Voß Edelstahlhandel<br />
2<strong>02</strong>1:<br />
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BDS<br />
DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
Kundennutzen Digitalisierung<br />
Aus Sicht des Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandels schilderte Sebastian<br />
Merhofe die Entwicklung der digitalen<br />
Angebote der letzten sechs Jahre. Auch im<br />
„Kundenbefragungen haben<br />
gezeigt, dass der digitale Zugriff<br />
auf das volle Sortiment die tägliche<br />
Arbeit erleichtert.“<br />
Sebastian Mehrhofe, Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel<br />
Mittelstand ist demnach die Bereitschaft<br />
gestiegen, digitale Angebote zu nutzen, so<br />
Mehrhofe. Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />
habe dabei größten Wert darauf<br />
gelegt, die Angebote einfach zu halten, um<br />
Kunden einen klaren Mehrwert zu ermöglichen.<br />
Um das Angebot zu optimieren,<br />
werden etwa regelmäßig Kundenbefragungen<br />
durchgeführt. Nach dem im Jahr 2015<br />
gestarteten Digital-Service e-Connect, bei<br />
dem EDI-Schnittstellen zum Kunden<br />
geschaffen wurden, konnten die Kunden<br />
schon bald darauf auf den etwas schlanker<br />
gestalteten e-Shop zugreifen – und Material<br />
mittlerweile auch über die Plattform e-<br />
Auction ersteigern. Mit diesen Angeboten<br />
werden Effizienzsteigerungen geschaffen,<br />
die zu einer klassischen Win-Win-Situation<br />
sowohl für Lieferanten als auch Kunden<br />
führten, sagte Mehrhofe.<br />
Stimmen zum DigiDay<br />
„In den kommenden zwei Jahren werden wir die Prozesse in der Logistik<br />
vollständig digital abbilden. Damit schaffen wir eine bessere Prozessübersicht,<br />
eine geringere Fehlerquote und sind für Kunden aussagefähiger, wo sein<br />
Auftrag bei uns gerade steht. Das sind Dinge die in Zukunft zählen.“<br />
Hans-Christian vom Kolke, Geschäftsführender Gesellschafter, Elsinghorst Stahl und Technik<br />
IPD-Code – mehr als<br />
nur eine Artikelnummer<br />
„Der Kunde kann Nachbestellungen<br />
sehr einfach per IPD-Code auslösen.“<br />
Ralf Niemeier, VisiTrans<br />
Ralf Niemeier von VisiTrans, einer<br />
B2B-Plattform für die Transportbranche,<br />
stellte den neuesten Stand der Stahlplattform<br />
stahl.online vor. stahl.online bietet<br />
Händlern die Möglichkeit, sich unkompliziert<br />
eine individuell gestalte Plattform<br />
zum digitalen Vertrieb von Stahlprodukten<br />
zu schaffen. Die Lösung bietet eine Reihe<br />
von Features. So kann unter anderem das<br />
Liefergebiet eingrenzt, die Zielkundschaft<br />
anhand ihrer Branchenzugehörigkeit definiert<br />
und das zur Verfügung stehende Lieferprogramm<br />
abgesteckt werden. Kunden<br />
können Anfragen vollständig eingeben. Da<br />
Informationen zum Beispiel zu Verpackung,<br />
Transport, Entlademöglichkeiten<br />
und benötigte Zertifikate einmalig in den<br />
Grundeinstellungen hinterlegt werden können,<br />
dauert der reine Anfragevorgang bestenfalls<br />
gerade einmal 20 Sekunden, so<br />
Niemeier.<br />
Abgebildet werden zudem die verschiedensten<br />
Anarbeitungsleistungen. Hochgeladen<br />
werden können beispielsweise Zeichnungen,<br />
die fertige Bestellung geht dann<br />
beim Stahlhändler wahlweise als PDF-Dokument<br />
mit dem Logo des bestellenden Kunden<br />
oder über die elektronische Schnittstelle<br />
ein. Neu ist ein mitgelieferter IPD-Code,<br />
der nicht nur das individuelle Produkt, sondern<br />
auch sämtliche Zusatzeingaben abbildet.<br />
IPD-Codes können genutzt werden, um<br />
zukünftig Preisanfragen oder Nachbestellungen<br />
der gleichen Ware per Smartphone<br />
abzusetzen.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
„Bei unseren Lösungen berücksichtigen<br />
wir nicht nur den Materialfluss,<br />
sondern auch den Informationsfluss.“<br />
Armin Stolzer, KASTO Maschinenbau<br />
Ratio durch Digitalisierung in<br />
Lagerlogistik und Anarbeitung<br />
Der Stahlhandel ist vielen Herausforderungen<br />
ausgesetzt, auf die auch die Ausrüster und Lieferanten<br />
der Branche reagieren müssen. Für Säge- und Lagertechnik-Hersteller<br />
Kasto ist die dezentrale und autonome<br />
Organisation im Rahmen von Digitalisierung und Industrie<br />
4.0 dabei längst gelebte Realität, sagte Armin Stolzer.<br />
Das Herzstück der Lagerverwaltung, das Warehousemanagement-System<br />
KASTOlogic, biete umfangreiche Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Die heutige Materialverwaltung<br />
erziele im Vergleich zur früheren Kassettenverwaltung<br />
eine deutlich höhere Ausbringungsleistung. Mit dieser<br />
Technologie seien mittlerweile auch Hochleistungsdistributionszentren<br />
mit gesteigerten Möglichkeiten umgesetzt<br />
worden.<br />
Die Steuerung kann mit KASTOlogicmobile um eine<br />
„smarte“ Variante erweitert werden, umfangreiche Funktionen<br />
stehen jetzt auch auf mobilen Endgeräten zur<br />
Verfügung. „Durch die digitale Abbildung der gesamten<br />
Prozesskette vom ERP-System über Lager bis zu den<br />
Sägen können jetzt auch die Folgeschritte eingebunden<br />
werden. Dies betrifft das Sortieren, Entgraten und Etikettieren<br />
bis hin zum Transport mittels führerloser Transportsysteme“,<br />
sagte Stolzer. Auch das Stapeln und Kommissionieren<br />
ließen sich bei Bedarf problemlos<br />
integrieren. Über die hauseigene „Visual Assistance“<br />
sind alle unterstützenden Services im Remote-Verfahren<br />
vorhanden. Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit werde<br />
durch pragmatische Automatisierung und zielgerichtete<br />
Digitalisierung erst möglich, schloss Stolzer.<br />
Stimmen zum DigiDay<br />
„Die Digitalisierung hat durch Corona einen<br />
deutlichen Schub bekommen. Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel hat die Zeit genutzt, um die digitale<br />
Kommunikation zu Kunden voranzutreiben.“<br />
Jan Nowak, Mitglied der Geschäftsführung, Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
45
BDS<br />
DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />
Die Webseite jedes Unternehmens<br />
mit einem vollständigen Impressum und<br />
den Hinweispflichten zu versehen, stieg<br />
Dr. Thorsten Hauröder von Henseler & Partner<br />
direkt ein. Beim Versand von Online-<br />
Newslettern sei zudem darauf zu achten,<br />
Art und Umfang der gespeicherten Empfängerdaten<br />
bekannt zu geben und eine<br />
„In vielen Bereichen des Vertragsrechts<br />
ist der Gesetzgeber inzwischen<br />
auf Augenhöhe mit dem aktuellen<br />
Stand der Digitalisierung.“<br />
Dr. Thorsten Hauröder, Henseler & Partner<br />
Rechtliche Aspekte der Digitalisierung<br />
Möglichkeit zur Abbestellung einzupflegen.<br />
Auch der inzwischen obligatorische Cookie-Banner<br />
dürfe nicht fehlen, mahnt der<br />
Jurist. Ebenfalls solle eine Datenschutzerklärung,<br />
sowohl auf der Webseite als auch<br />
als Link in der E-Mail-Signatur vorhanden<br />
sein. „Generell gilt beim Datenschutz, möglichst<br />
wenig persönliche Kundendaten zu<br />
verarbeiten“, sagte Hauröder. Im Zeitalter<br />
der Digitalisierung werde zudem auf standardisierte<br />
Vertragserklärungen, die Einhaltung<br />
der Formvorschriften und auf die<br />
Beweisbarkeit geachtet. „Insbesondere sollten<br />
sämtliche Dokumente und die dazu<br />
gehörige Korrespondenz rund um den Vertrag<br />
nachvollziehbar hinterlegt sein“, so<br />
Hauröder weiter. Explizit erwähnte der<br />
Rechtsanwalt die IT-Sicherheit: Es sei inzwischen<br />
unerlässlich, Vorkehrungen zur<br />
Datensicherheit, zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />
und für den Fall von IT-Ausfällen<br />
zu treffen.<br />
Stimmen zum DigiDay<br />
„Wir werden die Digitalisierung massiv vorantreiben. Ziel ist, den Mitarbeitern<br />
mehr Raum dafür zu geben, sich um unsere Kunden zu kümmern. Das gilt auch<br />
für das Lager. Online für Kunden erreichbar zu sein, ist gerade in Coronazeiten<br />
sehr wichtig. Damit stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Markt.“<br />
Claus-Joachim Harder, Geschäftsführer Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH<br />
Getestet, gebenchmarkt,<br />
garantiert 30 % und mehr<br />
Es ist ein Leistungsversprechen, das<br />
Valentin Kaltenbach gleich zu Beginn seines<br />
Vortrags gibt: Durch die Nutzung der<br />
Maschinenanalyse-Lösung von KALTEN-<br />
BACH.SOLUTIONS könne der Anlagenbetreiber<br />
zwischen 50.000 und 100.000 € pro<br />
Jahr einsparen. Bei dieser Einschätzung<br />
handele es nicht um aus der Luft gegriffene<br />
Zahlen. Die individuelle Situation beruhe<br />
vielmehr immer auf messbaren Ergebnissen,<br />
mit einer eingerechneten Amortisationsdauer<br />
zwischen drei und sechs Monaten.<br />
Das Ziel definiere dabei der Kunde selbst.<br />
Mit KALTENBACH.SOLUTIONS optimieren<br />
der Maschinenbauexperte Valentin Kaltenbach<br />
und sein Team die Rüstzeiten, die Fertigung<br />
sowie die Ausrüstung von Anlagen<br />
– mit Auswirkungen auf die Materialsteuerung<br />
ein. Im Leistungsumfang enthalten<br />
ist ein „Full-Service“, alle erforderlichen<br />
Voraussetzungen einer erfolgreichen Installation<br />
werden – von der Expertise über die<br />
Messtechnik bis zum Projektmanagement<br />
– mitgeliefert. Das operative Vorgehen<br />
umfasst fünf Schritte: Digitalisieren, Messen,<br />
Modulieren, Planen und Umsetzen.<br />
Die Gesamtlaufzeit eines einzelnen Projekts<br />
„Wir versprechen Ihnen eine<br />
realisierbare Einsparung von<br />
1.000 bis 2.000 € pro Woche für<br />
jede Ihrer Maschinen“.<br />
Valentin Kaltenbach, Kaltenbach Solutions<br />
beträgt dabei zwischen 20 und 25 Wochen,<br />
so Kaltenbach.<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
BDS<br />
Berufsbildung<br />
Schauspielerisches Talent in die Waagschale<br />
geworfen, um das Interesse der<br />
Arbeitskreis-Teilnehmer hochzuhalten:<br />
Kaum zu erkennen sind Jörg Feger, BDS,<br />
und Ralf Winterfeld, EHV (r.).<br />
Arbeitskreis junger Stahlhändler geht neue Wege<br />
Lieber online Lernen als ganz abgemeldet<br />
Schon seit vielen Jahrzehnten bietet der Arbeitskreis junger Stahlhändler unternehmensübergreifende<br />
Weiterbildungsangebote für Auszubildende des Stahlhandels im westlichen Ruhrgebiet an. Sehr zum<br />
Leidwesen aller Beteiligten musste erstmals im Frühjahr 2<strong>02</strong>0 ein Semester ausfallen. Dafür haben die<br />
Organisatoren den Sommer genutzt, um sich technisch und inhaltlich neu auszurichten.<br />
„Die Zeit, von jetzt auf gleich<br />
komplett auf ein corona-konformes<br />
Programm umzustellen war kurz vor<br />
dem geplanten Start der Veranstaltungsreihe<br />
zu knapp“, sagt Jörg Feger,<br />
Bereichsleiter Research im BDS und<br />
Mit-Organisator des Arbeitskreises junger<br />
Stahlhändler.<br />
Auf Online umgestellt<br />
Betriebsbesichtigungen waren aus verständlichen<br />
Gründen keine Option und<br />
so hat man sich schweren Herzens entschieden,<br />
im Herbstsemester 2<strong>02</strong>0 ausschließlich<br />
Workshops anzubieten. Um<br />
das Corona-Ansteckungsrisiko weiter<br />
zu minimieren, wurden zudem keine<br />
Präsenzveranstaltungen, sondern ausschließlich<br />
Webinare angeboten – was<br />
für alle Beteiligten eine gewisse Umstellung<br />
bedeutete. „Besonders die Referenten<br />
waren noch mehr als sonst<br />
gefordert, die Inhalte mundgerecht zu<br />
servieren, das Interesse der Teilnehmer<br />
hochzuhalten und sie in die Workshops<br />
mit einzubinden“, stellt Jörg Feger fest.<br />
Inhaltlich lag der Fokus auf den<br />
Produktgruppen Edelstähle und NE-<br />
Metalle. Mit Marketing im Stahlhandel<br />
und der Bedeutung von Compliance<br />
im Geschäftsleben wurden zudem Themen<br />
außerhalb des Werkstoffbereichs<br />
angeboten.<br />
“Das Ganze hat unerwartet gut<br />
funktioniert. Die Technik hat bis auf<br />
wenige Kleinigkeiten mitgespielt und<br />
das Programm wurde von den Auszubildenden<br />
als gleichermaßen lehrreich<br />
wie unterhaltsam bewertet“, bilanziert<br />
Feger. Bewährt habe sich, dass viele<br />
Workshops nicht von einem Referenten<br />
alleine, sondern gleich von mehreren<br />
Akteuren gestaltet wurden. „Das macht<br />
eine Veranstaltung in der Regel etwas<br />
lebhafter“, so Jörg Feger weiter. Dies<br />
gipfelte darin, dass zwei Referenten<br />
im Rahmen von Rollenspielen sogar<br />
ein gewisses schauspielerisches Talent<br />
unter Beweis stellen konnten. Oder<br />
auch nicht. Aber das liegt wie so vieles<br />
im Auge des Betrachters (siehe Abbildung).<br />
Auch Frühjahr komplett online<br />
Das Frühjahrssemester 2<strong>02</strong>1 soll nun<br />
ebenfalls komplett online stattfinden.<br />
„Die Hoffnung bleibt, dass im Herbst,<br />
spätestens aber im Jahr 2<strong>02</strong>2 auch wieder<br />
Betriebsbesichtigungen stattfinden<br />
können“, so Jörg Feger. Trotz aller Vorzüge<br />
der digitalen Medien seien sich<br />
alle Beteiligten einig, dass nichts den<br />
Besuch vor Ort bei einem stahlverarbeitenden<br />
oder -produzierenden Unternehmen<br />
samt der damit verbundenen<br />
sozialen Interaktion ersetzen kann.2<br />
Jahresprogramm 2<strong>02</strong>1 des Ausbilderkreises vorgestellt<br />
Jede Menge Angebote rund um die Ausbildung<br />
Der Ausbilderkreis e.V. hat Ende des vergangenen Jahres sein<br />
Programm für 2<strong>02</strong>1 vorgestellt. Es richtet sich an Fach- und Führungskräfte,<br />
die in Unternehmen mit der Ausbildung junger Menschen<br />
betraut sind oder sich dafür interessieren. Herausgekommen<br />
ist ein bunter Mix aus den verschiedensten Veranstaltungen rund<br />
um die Förderung der betrieblichen Aus- und Weiterbildung, der Personalentwicklung<br />
sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern, Führungskräften<br />
und Selbstständigen. Diese Veranstaltungen finden<br />
situationsbedingt entweder vor Ort, hybrid oder komplett digital<br />
statt. Für Vertreter der mehr als 100 Mitgliedsunternehmen der verschiedensten<br />
Branchen sowie zahlreiche private Mitglieder sind sie<br />
kostenfrei.<br />
Informationen zu Programm und Mitgliedschaft unter<br />
www.derausbilderkreis.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
47
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
XXXXX TermineBezeichnung A XXXXX | XXXXX<br />
12. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf<br />
und Logistik (BME) lädt am 18. und 19.<br />
Mai 2<strong>02</strong>1 zu den 12. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />
ein. Erstmals findet die Veranstaltung im<br />
Düsseldorfer Areal Böhler unter dem Motto<br />
„Die Krise als Innovationsbeschleuniger<br />
nutzen“ statt. Man habe das Motto gewählt,<br />
um die Potenziale aufzuzeigen, die im Einkauf<br />
nach wie vor vorhanden seien, teilte<br />
der Verband mit. Während in der operativen<br />
Beschaffung digitale Tools mittlerweile<br />
intensiv genutzt würden, setze man im strategischen<br />
Einkauf häufig noch auf analoge<br />
Prozesse. Die geringe Kompatibilität unterschiedlicher<br />
IT-Programme und Systeme<br />
sowie das fehlende Budget und die mangelnde<br />
Bereitschaft für einen Wandel seien<br />
laut Verband die Hauptgründe für den<br />
immer noch zögerlichen Einsatz neuer eLösungen<br />
in den Unternehmen. Aber gerade<br />
im Lieferanten- und Risikomanagement<br />
seien eTools und Cloud-Modelle jetzt von<br />
entscheidender Bedeutung, um auch künftig<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Anmeldung und Veranstaltungsinfos:<br />
www.bme.de/2<strong>02</strong>1/bme-eloesungstage/<br />
DGM-Semninar „Einführung in die Gefügeanalyse“<br />
Vom 23. bis 25. März 2<strong>02</strong>1 findet die Online-Fortbildung „Einführung in die modernen Methoden<br />
der Gefügeanalyse“ der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM) statt. Die<br />
Weiterbildung richtet sich an alle Anwender der Gefügeanalyse in Qualitätskontrolle und Werkstoffentwicklung.<br />
Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse der Werkstoffkunde. Alle methodischen<br />
Grundlagen der Gefügeanalyse werden erarbeitet und praxisorientiert vermittelt.<br />
Anmeldung und weitere Infos unter www.dgm.de<br />
Podcast-Serie „Planning4Futures“<br />
In Kooperation mit dem Softwarehaus Kinaxis hat die Bundesvereinigung Logistik (BVL) die<br />
Podcast-Sonderserie Planning4Futures veröffentlicht. In drei Episoden wird ausführlich<br />
beleuchtet, wie Lieferketten in volatilen Zeiten funktionieren, was Concurrent Planning ist<br />
und welche Art von Change Management Unternehmen in der heutigen Zeit verfolgen sollten.<br />
Abrufbar sind folgende drei Episoden kostenlos auf allen gängigen Podcast-Plattformen:<br />
z Lieferkettenplanung in volatilen Zeit – Kai Althoff, CEO 4flow<br />
z Supply Chain Planung in Echtzeit – Martin Bilstein, Regional Vice President Europe Kinaxis<br />
z Wie Ford Motor Company die Lieferkettenplanung neu gedacht hat – David Thomas Former,<br />
Director of Global Capacity Planning Ford Motor Company<br />
Weitere Informationen: https://bvl-digital.de/podcast/<br />
Web-Seminare zur<br />
zerstörungsfreien Prüfung<br />
In fast allen Industriezweigen ist die Zerstörungsfreie<br />
Prüfung (ZfP) zum festen<br />
Bestandteil für die Qualitätskontrolle und<br />
Qualitätssicherung geworden. Mit der Einführung<br />
der DIN EN 1090-2 hat die ZfP<br />
einen neuen Stellenwert im Stahlbau<br />
bekommen. Die Web-Seminar-Reihe „Zerstörungsfreie<br />
Prüfung (ZfP) im Stahlbau“<br />
vom bauforumstahl informiert ausführlich<br />
über die Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten<br />
im Stahlbau. Teil 2 der Reihe<br />
befasst sich mit dem Thema „Innere Unregelmäßigkeiten“.<br />
z Hierzu findet am 18. Februar 2<strong>02</strong>1 von<br />
14:00 bis 15:30 h das Webinar „Qualitätskontrolle<br />
vor Ort – Ultraschallprüfung“<br />
statt. Das Seminar beantwortet Fragen,<br />
wie „Welche Rolle spielt die Ultraschallprüfung<br />
im Stahlbau? Wie ist die praktische<br />
Umsetzung?“<br />
z Am 2. März 2<strong>02</strong>1 von 14:00 bis 15:30 h<br />
Uhr findet das Webinar „Qualitätskontrolle<br />
vor Ort – Durchstrahlungsprüfung“ statt.<br />
Als bildgebendes Verfahren eignet sich die<br />
Durchstrahlungsprüfung, auch Röntgenprüfung<br />
genannt, hervorragend zur Identifikation<br />
von Volumenfehlern. Das Web-<br />
Seminar informiert ausführlich über die<br />
Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten<br />
in der Stahlbaupraxis.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.bauforumstahl.de/veranstaltungen<br />
Schwer zerspanbare<br />
Werkstoffe<br />
Die Tagung „Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />
in der industriellen Praxis“ des Hanser<br />
Verlags findet am 2. und 3. März 2<strong>02</strong>1<br />
als digitales Event statt. Sie fokussiert die<br />
wirtschaftliche Zerspanung metallischer<br />
Hochleistungswerkstoffe wie Titan, hochfeste<br />
Stähle oder Nickel-Basis-Legierungen.<br />
Neben Fachvorträgen erwarten die<br />
Teilnehmer eine Expertendiskussion und<br />
Zerspanung live bei GF Machining Solutions<br />
in Schorndorf. Weietere Themen sind<br />
Simulation von Verarbeitungsverfahren<br />
sowie moderne Schneidstoff- und<br />
Beschichtungsentwicklung.<br />
www.hanser-tagungen.de/<br />
schwerzerspanbare-werkstoffe<br />
Fellbacher Schleiftagung<br />
Am 9. und 10. Februar 2<strong>02</strong>1 findet die<br />
Fellbacher Schleiftagung, diesmal als<br />
komplett digitales Event mit Simultanübersetzung<br />
in Deutsch/Englisch und<br />
Englisch/Deutsch statt. Die Fellbacher<br />
Schleiftagung ist seit 18 Jahren für<br />
Schleifexperten und Brancheninsidern<br />
sowie für alle, die es werden wollen eine<br />
wichtige Informations- und Diskussionsplattform.<br />
Im Fokus der Fachtagung 2<strong>02</strong>1<br />
stehen Flach- und Profilschleifen, Werkzeugschleifen<br />
und Vorträge entlang der<br />
Prozesskette-Metall.<br />
Link zur Tagung und zum Programm:<br />
www.hanser-tagungen.de/schleiftagung<br />
ROBOTICS KONGRESS<br />
Am 10. Februar 2<strong>02</strong>1 findet der 10. Robotics<br />
Kongress als online-Veranstaltung<br />
statt. Die Schwerpunkte der Veranstaltung<br />
liegen auf den Themenfeldern Künstliche<br />
Intelligenz, Hightech trifft auf einfache<br />
Bedienung und Programmierung,<br />
Machine Learning und Mensch-Roboter-<br />
Kollaboration & Safety. Die Fachvorträge<br />
zeigen auf, welche technischen Voraussetzungen<br />
für den optimalen Einsatz von<br />
Robotern in der smarten Fertigung der<br />
Zukunft gegeben sein müssen. Folgende<br />
Themen stehen auf dem Programm:<br />
z Künstliche Intelligenz<br />
z Machine Learning<br />
z Sensorik & Vision<br />
z MRK & Safety<br />
Weitere Informationen finden Sie hier:<br />
ww.industrieanzeiger.industrie.de/<br />
robotics-kongress-2<strong>02</strong>1/<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
2.-05.03.2<strong>02</strong>1 INTEC, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
online<br />
www.messe-intec.de<br />
2.-5.03.2<strong>02</strong>1 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien online www.zuliefermesse.de<br />
17.-18.03.2<strong>02</strong>1 Titan und Titanlegierungen online www.dgm.de<br />
23.-26.03.2<strong>02</strong>1 METAV, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung online www.metav.de<br />
12.-16.04.2<strong>02</strong>1 CeMAT 2<strong>02</strong>1 Hannover www.hannovermesse.de<br />
12.-16.04.2<strong>02</strong>1 Hannover Messe 2<strong>02</strong>1 Hannover www.hannovermesse.de<br />
4.-6.05.2<strong>02</strong>1 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
4.-7.05.2<strong>02</strong>1 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
18.-20.05.2<strong>02</strong>1 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
26.-28.05.2<strong>02</strong>1 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />
26.-29.05.2<strong>02</strong>1 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
8.-10.06.2<strong>02</strong>1 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
8.-11.06.2<strong>02</strong>1 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo<br />
22.-24.06.2<strong>02</strong>1 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
7.-12.09.2<strong>02</strong>1 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />
13.-17.09.2<strong>02</strong>1 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
15.-16.09.2<strong>02</strong>1 Stainless 2<strong>02</strong>1 Brünn www.stainless2<strong>02</strong>1.com<br />
4.-9.10.2<strong>02</strong>1 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />
5.-7.10.2<strong>02</strong>1 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
5.-7.10.2<strong>02</strong>1 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />
5.-8.10.2<strong>02</strong>1 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
12.-14.10.2<strong>02</strong>1 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
20.-22.10.2<strong>02</strong>1 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />
Schwenningen<br />
26.-29.10.2<strong>02</strong>1 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
8.-10.11.2012 56. Symposium Einkauf und Logistik Berlin www.bme.de<br />
09.-11.11.2<strong>02</strong>1 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />
30.11.-2.12.2<strong>02</strong>1 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />
18.-21.01.2<strong>02</strong>2 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />
25.-28.01.2<strong>02</strong>2 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
15.-17.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>2 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
06.-09.03.2<strong>02</strong>2 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
4.-8.04.2<strong>02</strong>2 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
26.-29.04.2<strong>02</strong>2 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
26.-29.04.2<strong>02</strong>2 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
3.-6.05.2<strong>02</strong>2 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
9-13.05.2<strong>02</strong> wire und Tube 2<strong>02</strong>2, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
21.-23.06.2<strong>02</strong>2 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
13.-17.09.2<strong>02</strong>2 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.-17.09.2<strong>02</strong>2 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
Freiräumen<br />
4.-7.10.2<strong>02</strong>2 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
25.-28.10.2<strong>02</strong>2 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
04.-10.05.2<strong>02</strong>3 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 221 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
49
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded wird METAV digital<br />
VDW stellt neues Messekonzept vor<br />
Eigentlich sollte die METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded als Präsenzmesse im kommenden März stattfinden. Nun wird<br />
die 22. Internationale Fachmesse für Technologien der Metallbearbeitung als METAV digital jedoch vom<br />
23. bis 26. März 2<strong>02</strong>1 komplett online stattfinden. Dies sei die einzig vertretbare Entscheidung gewesen,<br />
sagte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW anlässlich der Vorstellung des neuen Konzepts.<br />
„Aus Fürsorge für unsere Aussteller,<br />
die so früh wie möglich Planungssicherheit<br />
benötigen, und im<br />
Hinblick auf die Gesundheit aller<br />
Beteiligten haben wir uns entschlossen,<br />
die METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded als<br />
Präsenzveranstaltung abzusagen und<br />
nunmehr als reine Digitalveranstaltung<br />
zu präsentieren“, begründet<br />
Schäfer die Neukonzeption. Nach den<br />
unverändert hohen Infektionszahlen<br />
auf der Grundlage des Robert-Koch-<br />
Instituts und der Absage aller Veranstaltungen<br />
im ersten Quartal 2<strong>02</strong>1<br />
seitens der Messe Düsseldorf sei dies<br />
der einzige vertretbare Schritt.<br />
Networking einfach – METAV<br />
digital mit drei Säulen<br />
Die METAV digital ist Teil eines dreistufigen<br />
Konzeptes des VDW hin zu<br />
virtuellen Veranstaltungen. Dazu<br />
zählt neben den bereits seit Juni 2<strong>02</strong>0<br />
monatlich stattfindenden Web-Sessions<br />
auch die Preview. Die virtuelle<br />
„Wenn diese schwierige<br />
Zeit etwas Gutes hat,<br />
dann ist es, dass sie die<br />
Kreativität anregt.“<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />
des VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken)<br />
Bild: VDW<br />
METAV im März basiert ebenfalls auf<br />
drei Säulen: die Virtual Exhibition,<br />
intelligentes Matchmaking und Web-<br />
Sessions.<br />
In der Virtual Exhibition können<br />
Aussteller ihren digitalen dreidimensionalen<br />
Messestand in unterschiedlichen<br />
Größen und Varianten für ihren<br />
Onlineauftritt im eigenen Layout<br />
gestalten und mit digitalen Inhalten<br />
(z.B. Dokumentendownload für die<br />
Bereitstellung von Produktinformationen,<br />
Produktpräsentationen mit<br />
bewegten Produktbildern und 3D-<br />
Modellen) füllen.<br />
Für die passgenaue Vermittlung<br />
von Ausstellern und Besuchern wurde<br />
das intelligente Matchmaking entwickelt.<br />
Über persönliche Profile können<br />
Interessen gematcht, Kontakte hergestellt,<br />
Termine vereinbart und Visitenkarten<br />
getauscht werden. Für die<br />
genaue Abstimmung sorgt der sogenannte<br />
Matchingscore ® , eine Prozentangabe,<br />
die die Interessenübereinstimmung<br />
zweier Profile beschreibt.<br />
Das dritte Element, die Web-Sessions,<br />
sind bereits bekannt. Sie erreichen<br />
ihr Publikum online, live und<br />
weltweit. In 20-minütigen Vorträgen<br />
stellen die Aussteller ihre Produktinnovationen<br />
und interessante<br />
Anwendungsbeispiele mit multimedialer<br />
Unterstützung durch Animationen,<br />
Videos oder eingespielte<br />
Audiobeiträge vor. Stets angeschlossen<br />
ist eine Diskussionsrunde für den<br />
Austausch mit dem weltweiten Publikum.<br />
In Zukunft hybride METAV<br />
„Die METAV digital bietet nach<br />
unserer Einschätzung große Chancen<br />
vor dem Hintergrund der Marktbedürfnisse<br />
und der aktuellen Situation<br />
vieler Firmen, die jetzt sehr<br />
gut überlegen müssen, wie sie ihre<br />
Marketingbudgets mit dem größten<br />
Nutzen einsetzen“, betont Schäfer<br />
und kündigt an: „Hybride Messekonzepte<br />
sind die Zukunft. Die<br />
METAV digital wird uns auch in<br />
Zukunft als Ergänzung erhalten<br />
bleiben.“ Umgesetzt werden soll<br />
das Hybridkonzept bereits auf der<br />
METAV 2<strong>02</strong>2, die vom 8. bis 12.<br />
März 2<strong>02</strong>2 mit der Messe Düsseldorf<br />
veranstaltet wird. 2<br />
Weitere Infos zur METAV auf<br />
www.metav.de<br />
http://twitter.com/METAVonline<br />
http://facebook.com/METAV.fanpage<br />
www.youtube.com/metaltradefair<br />
https://de.industryarena.com/metav<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Bau-Verband zur Konjunktur 2<strong>02</strong>0<br />
Bau stützt Ge samt wirt schaft<br />
Fachverband Metall<br />
Umsatzrückgang im Metallhandwerk<br />
Für das Jahr 2<strong>02</strong>0 verzeichnet das<br />
nordrhein-westfälische Metallhandwerk insgesamt<br />
einen Umsatzrückgang von rund 6 %.<br />
Das teilte der Fachverband Metall Nordrhein-<br />
Westfalen im Januar mit. Insbesondere die<br />
feinwerkmechanischen Unternehmen mussten<br />
im abgelaufenen Jahr sinkende Umsätze<br />
hinnehnmen, so der Verband. Mit durchschnittlich<br />
18 % Umsatzrückgang in diesem<br />
Segment sei das eine echte Herausforderung<br />
für die Unternehmen. Doch auch das Metallbauerhandwerk<br />
hat im Jahr 2<strong>02</strong>0 seinen Aufwärtstrend<br />
nicht fortsetzen können. Zwar<br />
konnten mehr als 43 % der Unternehmen ihre<br />
Umsätze noch leicht steigern, demgegenüber<br />
stehen jedoch 39 % der Unternehmen mit<br />
zum Teil deutlichen Umsatzeinbußen.<br />
Die Entwicklung aus dem „Coronajahr“<br />
spiegelt sich auch in der Einschätzung der<br />
aktuellen wirtschaftlichen Situation wider:<br />
Mehr als jedes dritte feinwerkmechanische<br />
Unternehmen beurteilte zum Jahreswechsel<br />
seine wirtschaftliche Lage als mangelhaft<br />
oder schlechter und nur eines von zehn als<br />
gut oder besser. Nahezu spiegelbildlich<br />
allerdings die Einschätzungen der Metallbauer:<br />
45 % schätzen ihre Lage als gut ein<br />
und nur knapp jedes zehnte Unternehmen<br />
als mangelhaft oder schlechter.<br />
Die Aussichten auf das Jahr 2<strong>02</strong>1 sind<br />
zwiespältig. Fast 36 % der baunahen Unternehmen<br />
befürchten dem Verband zufolge<br />
eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen<br />
Situation. Dazu korrespondieren<br />
die niedrige Investitionsneigung von<br />
unter 45 % und der geplante Beschäftigungsabbau<br />
bei mehr als jedem zehnten<br />
Unternehmen. Angesichts der guten Auslastungen<br />
in der Vergangenheit ist die Einschätzung<br />
von knapp 60 % der Unternehmen<br />
auf eine unveränderte wirtschaftliche<br />
Entwicklung positiv zu bewerten. Nochmals<br />
deutlich zurückhaltender sind die Feinwerkmechaniker:<br />
Mehr als jeder Fünfte erwartet<br />
einen weiteren Rückgang im Umsatz und<br />
den Erträgen, fast jedes dritte Unternehmen<br />
plant einen Personalabbau und 60 %<br />
planen im Jahr 2<strong>02</strong>1 keine größeren Investitionen.<br />
www.metallhandwerk-nrw.de<br />
„Ohne die Bauwirtschaft wäre die<br />
Gesamtwirtschaft 2<strong>02</strong>0 ungefähr so stark<br />
eingebrochen wie zur Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
2009.“ Mit diesen Worten kommentierte<br />
der Vizepräsident Wirtschaft des<br />
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />
Tim Lorenz, die vorläufigen Zahlen der<br />
volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />
2<strong>02</strong>0 des Statistischen Bundesamts. „Die<br />
Bauunternehmen haben mit ihrem Engagement<br />
wesentlich dazu beigetragen, dass die<br />
Bauinvestitionen im vergangenen Jahr nominal<br />
um 3,2 % gestiegen sind und das trotz<br />
diverser corona-bedingter Einschränkungen,<br />
wie vereinzelter Stilllegung von Baustellen,<br />
partiellem Ausfall ausländischer Fachkräfte<br />
durch Grenzschließungen oder fehlender<br />
Materiallieferungen und Auftragsstornierungen.<br />
Preisbereinigt bleibt zwar nur ein<br />
Wachstum von 1,5 %, ohne dieses wäre das<br />
reale Bruttoinlandsprodukt aber um 5,7 %<br />
zurückgegangen und nicht – wie vom Bundesamt<br />
berechnet – um 5 %.“<br />
Dabei sind nicht alle Bausparten 2<strong>02</strong>0<br />
gleichermaßen gut durch die Krise gekommen.<br />
Insbesondere der Wirtschaftsbau sei<br />
von der Investitionsbremse der Unternehmen<br />
des verarbeitenden Gewerbes und<br />
der Dienstleistungsbranche betroffen<br />
gewesen. Die Bauinvestitionen gingen im<br />
Wirtschaftsbau preisbereinigt um 0,7 %<br />
zurück. „Wir befürchten, dass sich dieser<br />
Rückgang auch 2<strong>02</strong>1 fortsetzen wird“,<br />
sagt Lorenz. Beim Wohnungsbau ist<br />
Lorenz für 2<strong>02</strong>1 aber optimistisch, dass<br />
sich der Anstieg der Bauinvestitionen<br />
2<strong>02</strong>0 (real: +2,1 %) – aufgrund der nach<br />
wie vor hohen Nachfrage nach Wohnraum<br />
– fortsetzen wird.<br />
www.bauindustrie.de<br />
Niedrigere Wachstumsprognose für Gesamtkonjunktur<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erwartet für 2<strong>02</strong>1 ein Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) von plus 3,0 %. Damit prognostiziert das Ministerium ein geringeres<br />
Wachstum als die bislang erwartetn 4,4 %. Die Wachstumsaussichten hätten sich zu Jahresbeginn<br />
unter anderem durch den verlängerten und verschärften Lockdown wieder eingetrübt,<br />
so das BMWi. 2<strong>02</strong>0 ist das BIP laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts<br />
um 5,0 % eingebrochen nach einem Plus von 0,6 % im Jahr zuvor.<br />
Tim Lorenz, Vizepräsident des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie<br />
Bild: Bauindustrie<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
51
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
VDMA-Konjunkturbulletin 2<strong>02</strong>1<br />
Maschinenbau erstmals wieder im Plus<br />
Zum ersten Mal seit Januar 2<strong>02</strong>0 ist der Auftragseingang im Maschinenbau insgesamt wieder im Plus. Das teilte der<br />
VDMA in seinem Konjunkturbulletin 2<strong>02</strong>1 mit. Das positive Ergebnis gilt sowohl für die Bestellungen aus dem Inland als<br />
auch für jene aus dem Ausland. Zum Ergebnis habe allerdings auch die niedrige Vorjahresbasis beigetragen. Auch müsse<br />
sich noch zeigen, ob sich der positive Trend nahtlos fortsetzen könne.<br />
Im Oktober 2<strong>02</strong>0 sind die<br />
Maschinenexporte aus Deutschland<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat um<br />
11,7 % gesunken. Im bisherigen Jahresverlauf<br />
summiert sich das Minus<br />
auf 13,1 % gegenüber dem gleichen<br />
Vorjahreszeitraum. Die Maschinenexporte<br />
aus Deutschland in die EU-27<br />
verzeichneten in den Berichtsmonaten<br />
August bis Oktober einen Rückgang<br />
in Höhe von 15,4 %. Der Rückgang<br />
nach Ostasien lag im gleichen Zeitraum<br />
dagegen nur noch bei -3,9 %.<br />
Die Ausfuhren nach Australien-Ozeanien<br />
konnten sogar um 19,1 % im<br />
Vorjahresvergleich zulegen. Sowohl<br />
Australien und Neuseeland als auch<br />
Länder aus der Region Ostasien<br />
haben das Coronavirus vergleichsweise<br />
gut in den Griff bekommen.<br />
Das schlägt sich unmittelbar auf<br />
deren Einfuhr von Maschinen und<br />
Anlagen nieder.<br />
Deutsche Maschinenausfuhr nach Regionen<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
Region (Bedeutung*)<br />
Jan. - Oktober 2<strong>02</strong>0 August - Oktober 2<strong>02</strong>0<br />
Australien-Ozeanien (1,4)<br />
Ostasien (15,7)<br />
Sonstiges Europa (14,7)<br />
Afrika (2,3)<br />
Nordamerika (12,3)<br />
Südostasien (2,8)<br />
Naher,Mittlerer Osten (2,5)<br />
EU-27 (42,9)<br />
Ø Jan. - Oktober 2<strong>02</strong>0:<br />
-13,1% (real -13,9%)<br />
Lateinamerika (3,4)<br />
Zentral- u. Südasien (2,1)<br />
-30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25<br />
*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />
52 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
In den ersten elf Monaten des Jahres<br />
2<strong>02</strong>0 verfehlte die Produktion ihr<br />
Vorjahresniveau nach vorläufigen<br />
Berechnungen um 12,4 %. Das decke<br />
sich vorbehaltlich des noch ausstehenden<br />
Ergebnisses des Dezembers<br />
recht gut mit der Prognose für das<br />
gesamte Jahr 2<strong>02</strong>0 von minus 14 %.<br />
Damit erlebte der Maschinenbau<br />
2<strong>02</strong>0 seinen stärksten Produktionsrückgang<br />
seit der Finanzkrise<br />
(minus 24,7 % im Jahr 2009). Für<br />
das laufende Jahr rechnen die<br />
VDMA-Volkswirte mit der naheliegenden<br />
Einschränkung, dass aktuell<br />
jede Prognose mit ungewöhnlich großen<br />
Unsicherheiten einhergeht, mit<br />
einem Plus in Höhe von 4 %.<br />
Kapazitätsauslastung im deutschen Maschinenbau<br />
Preisbereinigter Index, Basis 2015 = 100<br />
Gleitender 12-Monats-Durchschnitt Originalindizes<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />
In den Monaten September bis<br />
November 2<strong>02</strong>0 wiesen zehn der<br />
insgesamt 27 ausgewerteten Fachzweige<br />
im Vorjahresvergleich ein<br />
Plus auf, 16 Fachzweige ein Minus.<br />
Vier Fachzweige erzielten Zuwachsraten<br />
von 20 % und mehr: Kunststoff-<br />
und Gummimaschinen, Landtechnik,<br />
Fluidtechnik und<br />
Fördertechnik. Textile Care, fabric<br />
and leather technologies, Verfahrenstechnische<br />
Maschinen und<br />
Apparate und Bergbaumaschinen<br />
mussten dagegen Orderrückgänge<br />
von 30 % und mehr hinnehmen.<br />
Auftragseingang in Deutschland für ausgewählte Fachzweige<br />
Reale Veränderungen in Prozent z. Vj., September – November 2<strong>02</strong>0<br />
Kunststoff- u.Gummimasch.<br />
Landtechnik<br />
Fluidtechnik<br />
Fördertechnik<br />
Antriebstechnik<br />
Baumaschinen u. Baustoffanlagen<br />
Nahrungsm.u.Verpm.<br />
Armaturen<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
Allgemeine Luftttechnik<br />
Robotik u. Automation<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Druck- und Papiertechnik<br />
Verfahrenstechnik<br />
Ø Maschinenbau -2%<br />
-40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der<br />
ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember<br />
deutlich gestiegen. Die Einschätzungen<br />
zur aktuellen Lage verbesserten<br />
sich auf den höchsten Wert<br />
seit Januar. Auch der Optimismus<br />
mit Blick auf die kommenden<br />
Monate nahm merklich zu. Insbesondere<br />
die Chemische Industrie<br />
und der Maschinenbau trugen zu<br />
dieser Entwicklung bei. 2<br />
Lagebeurteilung und Geschäftserwartungen Verarbeitendes Gewerbe Deutschlands<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
Lagebeurteilung Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
www.vdma.org<br />
Quellen: VDMA<br />
-40<br />
-60<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
53
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
PwC-Maschinenbau-Barometer 2<strong>02</strong>1<br />
Licht am Ende des Tunnels<br />
Auf 2<strong>02</strong>1 blicken die Entscheider in der Branche mit einer Mischung aus Zurückhaltung und leichtem Optimismus.<br />
Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewater -<br />
houseCoopers (PwC) hervor. Deutlich wird dabei: Die Corona-Pandemie trifft zwar alle, aber nicht alle gleich.<br />
Während mehr als die Hälfte der Unternehmen<br />
nur leicht von den Folgen der Pandemie betroffen seien,<br />
prognostizieren ebenso viele Corona bedingte Umsatzverluste<br />
im Schnitt von über 20 %, stellt PwC fest. „Im<br />
Großen und Ganzen hat der Maschinenbau die Talsohle<br />
durchschritten. Dennoch bleiben die Sorgen bei vielen<br />
Betrieben, gerade in der Automobilzulieferung groß.<br />
Jeder vierte Entscheider rechnet auch im kommenden<br />
Jahr mit einer negativen Umsatzentwicklung“, sagte<br />
Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries<br />
& Innovation bei PwC Deutschland.<br />
„Die Folgen von Pandemie bedingten Stornierungen,<br />
Lieferengpässen bei Vorprodukten und zwischenzeitlichen<br />
Shut-Down-Maßnahmen zeigen sich bei der Auslastung<br />
am deutlichsten. Daher steuern die Entscheider<br />
gerade im Hinblick auf ihre Wertschöpfung um, wollen<br />
digitaler und zugleich grüner werden“, so Gushurst<br />
weiter. Die Flexibilität des Maschinenbaus sei nach<br />
„einem wahren Seuchenjahr“ gefragter denn je. „Die<br />
Transformation der Unternehmen ist in vollem Gange“,<br />
so Gushurst.<br />
Über das PwC Maschinenbau-Barometer<br />
Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis<br />
einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften<br />
des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung spiegelt die Studie die Unternehmenserwartungen<br />
hinsichtlich zentraler Kennzahlen<br />
wie Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem<br />
werden in jeder Ausgabe wechselnde Themen vertieft.2<br />
Die Studie ist kostenlos erhältlich unter<br />
bit.ly/pwc-maschbau-barometer<br />
PwC-Maschinenbau-Barometer, Q4 2<strong>02</strong>0<br />
4 von 10<br />
1,3%<br />
77,5%<br />
6 von 10<br />
73%<br />
-21,9%<br />
Entscheidern blicken<br />
offen pessimistisch<br />
auf die deutsche<br />
Konjunkturentwicklung.<br />
Die Skepsis<br />
gegenüber der<br />
Entwicklung im Jahr<br />
2<strong>02</strong>1 bleibt stark in<br />
der Branche. Es gibt<br />
keine Veränderung<br />
der Stimmungslage<br />
zum Vorquartal.<br />
durchschnittliches<br />
Umsatzwachstum<br />
erwarten die deutschen<br />
Maschinenbauer im Jahr<br />
2<strong>02</strong>1 für ihre eigenes<br />
Unternehmen.<br />
Diese Prognose zeigt<br />
sich deutlich erholt<br />
(-11,6% im Vorquartal)<br />
und könnte vorsichtig als<br />
Hinweis auf eine<br />
Trendwende gesehen<br />
werden.<br />
beträgt derzeit laut<br />
Befragung die<br />
durchschnittliche<br />
Kapazitätsauslastung<br />
der Unternehmen im<br />
deutschen<br />
Maschinenbau.<br />
Rund ein Drittel der<br />
Maschinenbauer arbeitet<br />
mit über 90% Auslastung<br />
– normalerweise liegt ihr<br />
Anteil bei über 60%.<br />
befragten Entscheidern<br />
fühlen sich von der<br />
Corona- Pandemie leicht<br />
oder nur teilweise<br />
betroffen. Damit hat es<br />
den Maschinenbau<br />
wesentlich weniger hart<br />
getroffen als viele andere<br />
Branchen.<br />
der Entscheider<br />
reagieren auf die Corona-<br />
Pandemie mit der<br />
Stärkung bzw. Sicherung<br />
ihrer Lieferketten. Dies<br />
hatte ganz zu Beginn der<br />
Pandemie kein Befragter<br />
angegeben und in der<br />
Phase des Lockdowns<br />
lediglich 58% auf dem<br />
Schirm. Das Bewusstsein<br />
für die Anfälligkeit der<br />
Materialströme ist<br />
erheblich gewachsen.<br />
beträgt der erwartete<br />
Umsatzverlust im<br />
Rahmen der Corona-<br />
Krise.<br />
Allerdings ist der Anteil<br />
der Unternehmen, die<br />
überhaupt keine<br />
negativen Auswirkungen<br />
befürchten, von 23% auf<br />
44% gestiegen. Ein<br />
positives Signal für die<br />
Branche im Jahr 2<strong>02</strong>1.<br />
54 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Quelle: ArGeZ<br />
ArGeZ-Geschäftsklima<br />
Deutsche Zulieferer mit leicht positiven Signalen<br />
Erstmals seit August 2019 liegt der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage<br />
der deutschen Zulieferer wieder im positiven Bereich. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (ArGeZ) im Dezember mit. Nachdem der entsprechende saisonbereinigte<br />
Wert in den vergangenen Monaten von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend<br />
jeweils um zehn und mehr Punkte gestiegen sei, ließ die Geschwindigkeit im Dezember<br />
jedoch deutlich nach. Mit einem vergleichsweisen geringen Anstieg um 1,5 Saldenpunkte<br />
auf einen Wert von 1,9 ist der Dezember jedoch der sechste aufeinanderfolgende Monat, in<br />
dem der Wert zulegen kann.<br />
Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate konnten im Dezember zulegen. Durch den<br />
Anstieg um 4,2 Saldenpunkte lagen die Erwartungen der deutschen Zulieferer bei einem<br />
saisonbereinigten Wert von 9,6 Punkten.<br />
An die dynamische Erholung der vergangenen Monate konnten die deutschen Zulieferer<br />
jedoch nicht anknüpfen, so die ArGeZ. Die zweite Welle der Pandemie habe Deutschland in<br />
den vergangenen Wochen voll erfasst. Wenngleich der Aufholprozess dadurch an Fahrt verliere,<br />
signalisierten die steigenden Erwartungen der deutschen Zulieferer, dass die Kontaktbeschränkungen<br />
im Dezember und der baldige Start der Impfungen vielversprechend sind.<br />
Das Geschäftsklima Zulieferindustrie wird regelmäßig zum Monatswechsel von der ArGeZ<br />
veröffentlicht. Der Frühindikator wurde exklusiv vom Ifo Institut für Wirtschaftsforschung<br />
e.V., München, für die ArGeZ entwickelt. Er beruht auf der Befragung von 600 Unternehmen<br />
und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen<br />
Branchen ab.<br />
www.argez.de<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Aktuelle Lage<br />
Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
-70<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />
WSM meldet<br />
Versorgungsschwierigkeiten<br />
Stahl wird knapper<br />
Immer mehr Stahlverarbeiter<br />
berichten von massiven Versorgungsschwierigkeiten<br />
beim Stahlbezug. Das<br />
teilte der WSM Wirtschaftsverband Stahlund<br />
Metallverarbeitung e.V. zu Ende<br />
Dezember mit. Nicht nur die Beschaffung<br />
von Zusatzmengen ist demnach bei Lieferzeiten<br />
von mehreren Monaten extrem<br />
herausfordernd. Auch bei schon<br />
geschlossenen Rahmenverträgen komme<br />
es zu Verzögerungen und Minderzuteilungen<br />
mit entsprechenden Folgen für die<br />
Beschaffungskosten, die zuletzt stark<br />
gestiegen sind. Während zunächst vor<br />
allem Flachstahl betroffen gewesen sei,<br />
breite sich das Problem nun auch auf<br />
Langprodukte wie Walzdraht und auf Spezialstähle<br />
aus. „Mittlerweile machen sich<br />
Verarbeiter in allen Segmenten große<br />
Sorgen um ihre Lieferfähigkeit in den<br />
kommenden Monaten, weil der benötigte<br />
Stahl so knapp ist“, so Christian Vietmeyer,<br />
Hauptgeschäftsführer des WSM.<br />
„Die Sicherung der Materialversorgung<br />
ist das dominierende Thema in den Einkaufsabteilungen<br />
der Unternehmen.“<br />
Am Markt werden dem WSM zufolge verschiedene<br />
Gründe für die Situation<br />
genannt. Während die Produktion vieler<br />
Stahlverarbeiter seit dem Sommer unerwartet<br />
kräftig zugelegt habe, ziehe die<br />
Stahlerzeugung nur zögerlich nach. Die<br />
entlang der Supply Chain zur Jahresmitte<br />
stark reduzierten Lagerbestände wirkten<br />
verschärfend. Erschwerend komme<br />
hinzu, dass die Einfuhr von Stahl aus<br />
Drittländern von der EU kontingentiert<br />
bzw. mit Einführzöllen belegt ist. Das<br />
heize das Problem zusätzlich an.<br />
www.wsm-net.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
55
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachricht<br />
Euler Hermes: Studie Automobilbranche<br />
Mittelständische Automobilzulieferer<br />
überwiegend gut aufgestellt<br />
Der Weg zurück in die Erfolgsspur wird trotz des jüngsten Siegeszugs der Elektroautos für die<br />
deutsche Automobilbranche lang und holprig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des<br />
Warenkreditversicherers Euler Hermes. Die Aussichten für Elektrofahrzeuge seien zwar weiterhin<br />
gut. Dies werde aber die Einbußen in anderen Segmenten nicht ausgleichen können. Gefährdet<br />
seien vor allem Autohändler und Automobilzulieferer.<br />
[Kontakt]<br />
Euler Hermes<br />
Deutschland<br />
22761 Hamburg<br />
+49 40 8834-0<br />
www.eulerhermes.com<br />
Trotz der insgesamt deutlich<br />
rückläufigen Insolvenzzahlen häuften<br />
sich gerade in der Autoindustrie<br />
sowie im eng vernetzten Metallsektor<br />
in den ersten neun Monaten 2<strong>02</strong>0<br />
große Pleiten. „In den ersten neun<br />
Monaten des Jahres haben wir in<br />
der Automobilindustrie mit zehn<br />
großen Insolvenzen mehr als doppelt<br />
so viele Fälle gezählt wie im Vorjahreszeitraum<br />
mit vier Groß-Pleiten“,<br />
sagt Ron van het Hof, CEO von Euler<br />
Hermes in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz.<br />
Der Motor bei den Automobilzulieferern<br />
stottere derzeit merklich.<br />
Insgesamt sind die mehr als 1.000<br />
Zuliefer-Unternehmen mit einem<br />
kumulierten Umsatz von 90 Mrd. €<br />
und 300.000 Beschäftigten für 75 %<br />
der Wertschöpfung des Automobilsektors<br />
verantwortlich.<br />
Viele Mittelständische<br />
Zulieferfirmen sind gefährdet<br />
„Etwa 18 % der kleinen und mittelständischen<br />
Zuliefer-Unternehmen<br />
in Deutschland sind nach unserer<br />
Einschätzung aktuell gefährdet“,<br />
sagt van het Hof. „Das sind deutlich<br />
mehr als bei den Automobilherstellern<br />
(etwa 12 %) oder als in anderen<br />
Branchen. Im Umkehrschluss bedeutet<br />
das aber auch, dass 82 % der<br />
Unternehmen relativ gut aufgestellt<br />
ist. Das ist in der aktuellen Krise<br />
eine positive Nachricht.“<br />
Besonders in der Schusslinie<br />
sieht die Euler Hermes Tier-2- und<br />
Tier-3-Zulieferer – insbesondere diejenigen,<br />
die nicht in der Elektromobilität<br />
tätig sind – sowie die kleineren<br />
Unternehmen, vor allem in Süddeutschland.<br />
„Sie sind nach wie vor<br />
stark von herkömmlichen Antriebsarten<br />
abhängig und verfügen nicht<br />
über genügend finanzielle Mittel,<br />
um eine Neuausrichtung mit wettbewerbsfähigen<br />
Produkten in der<br />
neuen Welt der Elektrofahrzeuge zu<br />
bewältigen“, sagt Maxime Lemerle,<br />
Automobilexperte und Leiter der<br />
Branchenrisikoanalyse bei der Euler<br />
Hermes-Gruppe.<br />
„Die Tier-1-Zulieferer sind im<br />
Durchschnitt finanziell stärker aufgestellt,<br />
um den Wandel vom Verbrennungs-<br />
zum Elektroantrieb zu<br />
meistern. Allerdings erwarten wir<br />
einen höheren Druck seitens der<br />
Autohersteller und die Notwendigkeit<br />
einer globalen Präsenz. Die Autohersteller<br />
selbst sind ebenfalls nicht<br />
immun: Unternehmen wären dann<br />
gefährdet, wenn sich ihre Abhängigkeit<br />
von den asiatischen Batterien<br />
verstärken würde, oder allgemeiner<br />
56 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
gesprochen, wenn sie ihre Geschäftsmodelle<br />
nicht an die neuen Trends<br />
anpassen.“<br />
Keine Rückkehr zum<br />
Vorkrisenniveau in Sicht<br />
Der deutsche Markt, der größte in<br />
Europa, hat 2<strong>02</strong>0 mit einem Rückgang<br />
der Neuzulassungen von Personenkraftwagen<br />
und Nutzfahrzeugen<br />
um -19,1 % auf rund 3,5 Mio.<br />
Einheiten pro Jahr abgeschlossen.<br />
Dabei erreichten E-Fahrzeuge bereits<br />
im September einen Rekordmarktanteil<br />
von 15,6 %. Die für 2<strong>02</strong>1 erwartete<br />
Erholung des deutschen Markts<br />
(+14 % im Vergleich zum Vorjahr)<br />
könnte den Abschwung von 2<strong>02</strong>0<br />
nur teilweise kompensieren und<br />
wäre nur von kurzer Dauer, so Euler<br />
Hermes weiter: Der Markt dürfte das<br />
Rekordniveau von vor der Krise nicht<br />
wieder erreichen und in den kommenden<br />
Jahren unter 3,6 Mio. Einheiten<br />
pro Jahr bleiben, so die Prognose.<br />
Lichtblick chinesischer Markt<br />
Für die Automobilhersteller und -zulieferer<br />
ist neben dem Heimatmarkt vor<br />
allem die Entwicklung der Exportmärkte<br />
von entscheidender Bedeutung:<br />
Der Exportanteil der deutschen Automobilindustrie<br />
lag zwischen 2015 und<br />
2019 bei durchschnittlich 64,5 %.<br />
„In Europa und den USA erwarten<br />
wir weiterhin einen hart geführten<br />
ANTEIL DER GEFÄHRDETEN KMU & MIDCAPS*<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
14%<br />
13%<br />
20%<br />
16%<br />
18%<br />
15%<br />
(Preis-)Wettbewerb, da beide im laufenden<br />
Jahr schrumpfen und auch<br />
mit dem erwarteten Wachstum im<br />
kommenden Jahr das Vorkrisenniveau<br />
deutlich verfehlen dürften“, sagte<br />
Lemerle Mitte Dezember 2<strong>02</strong>0. „Günstiger<br />
sind die Aussichten in China.<br />
Zum einen sind Mobilitätseinschränkungen<br />
dort früher aufgehoben worden<br />
und zum anderen gibt es viele<br />
Erstkäufer, die im Zuge der Pandemie<br />
von öffentlichen Verkehrsmitteln oder<br />
gemeinsam genutzter Mobilität auf<br />
ein eigenes Auto umgestiegen sind.“<br />
17%<br />
17%<br />
22%<br />
15%<br />
13% 15% 18%<br />
11%<br />
Automobilhersteller<br />
Automotive manufacturers<br />
Automobilzulieferer<br />
Automotive suppliers<br />
Alle sectors Sektoren<br />
11%<br />
12%<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018<br />
Der chinesische Markt verzeichnete<br />
von April bis November 2<strong>02</strong>0 acht<br />
aufeinander folgende Monate der<br />
Erholung und dürfte das Jahr 2<strong>02</strong>0<br />
mit einem Rückgang von -2 %<br />
abschließen, bevor er 2<strong>02</strong>1 um +12 %<br />
auf 28,3 Mio. verkaufte Einheiten<br />
ansteigen dürfte, erwartet Euler Hermes.<br />
2<br />
Die vollständige Studie ist kostenlos<br />
erhältlich unter bit.ly/<br />
eulerhermes-autostudie<br />
Grafik: Euler Hermes<br />
KMU = Kleine und<br />
mittlere Unternehmen,<br />
Midcaps = mittelgroße<br />
Unternehmen,<br />
die weder den<br />
Konzernen noch den<br />
KMU zuzuordnen<br />
sind<br />
Warenkreditversicherung: Absicherung bis 30. Juni 2<strong>02</strong>1<br />
Schutzschirm verlängert<br />
Der Schutzschirm für Warenkreditversicherungen<br />
wird bis Ende Juni 2<strong>02</strong>1 verlängert<br />
– darauf haben sich Bundesregierung<br />
und Kreditversicherer im Dezember geeinigt.<br />
„Die Verlängerung des Schutzschirms bei der<br />
Warenkreditversicherung ist ein wichtiges<br />
Signal für die Unternehmen des Groß- und<br />
Außenhandels. Nun haben die Unternehmen<br />
eine verlässliche und planbare Grundlage für<br />
die Absicherung ihrer Lieferketten bis zur<br />
Jahresmitte 2<strong>02</strong>1. Bundesregierung und<br />
Warenkreditversicherer ermöglichen damit in<br />
einer weiter schwierigen wirtschaftlichen Zeit<br />
eine weitestgehend sichere Beschaffung und<br />
störungsfreie Versorgung von Betrieben und<br />
Bürgern.“ Diese Bewertung zog Dr. Dirk Jandura,<br />
Vorsitzender des Ausschusses Steuern<br />
und Finanzen und Mitglied des Präsidiums<br />
des BGA, anlässlich der Verständigung des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />
und der Warenkreditversicherer vom 4.<br />
Dezember 2<strong>02</strong>0 über eine Verlängerung des<br />
Schutzschirms bis zum 30. Juni 2<strong>02</strong>1.<br />
Damit übernimmt der Bund weiterhin eine<br />
Garantie für Entschädigungszahlungen der<br />
Kreditversicherer von bis zu 30 Mrd. €. Mit<br />
dieser Garantie können die Kreditversicherer<br />
Kreditlinien im bestehenden Umfang von<br />
über 400 Mrd. € absichern. Dabei verpflichten<br />
sich die Kreditversicherer, ihre bestehenden<br />
Kreditlimits weitestgehend aufrecht<br />
zu erhalten und sich an den Schadenzahlungen<br />
mit 10 % zu beteiligen. Zudem überlassen<br />
sie dem Bund knapp 60 % der Prämieneinnahmen<br />
für das erste Halbjahr 2<strong>02</strong>1.<br />
Auch die über die Garantie des Bundes<br />
hinausgehenden Ausfallrisiken tragen die<br />
Kreditversicherer.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
57
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
Kasto – Lager- und Bearbeitungstechnik für den Stahlhandel<br />
Jederzeit bereit zu liefern<br />
Mit einem Anteil von rund 40 % des gesamten Absatzes ist der Stahlhandel die mit Abstand<br />
wichtigste Kundengruppe von KASTO – sowohl in Deutschland als auch in Europa sowie weltweit. Die<br />
Anforderungen und Aufgaben der Branche haben sich mit den Jahrzehnten stark verändert – genau wie<br />
die Produkte und Lösungen, mit denen Kasto Stahlhändler seit vielen Jahrzehnten unterstützt.<br />
[Kontakt]<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
+49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
Der Stahlhandel ist so alt wie<br />
die Stahlproduktion selbst: Als Bindeglied<br />
zwischen Stahlwerken und<br />
Verarbeitern spielt er eine zentrale<br />
Rolle für sämtliche Branchen, in<br />
denen der Werkstoff genutzt wird<br />
– von der Bauindustrie über die<br />
Automobil- und Zulieferbranche<br />
bis zum Maschinen- und Anlagenbau<br />
und der Luft- und Raumfahrt.<br />
Denn viele Unternehmen benötigen<br />
Stahl nur in relativ kleinen Mengen,<br />
dafür aber in vielen unterschiedlichen<br />
Abmessungen, Güten,<br />
Geometrien oder Legierungen.<br />
Komplette Bunde direkt vom Hersteller<br />
zu beziehen ist für die meisten<br />
von ihnen nicht wirtschaftlich.<br />
Neben den geringen Losgrößen der<br />
Liefermengen stellen die Stahlhandelsunternehmen<br />
auch die weitläufigen<br />
Liefergebiete und die oft<br />
entlegenen Standorte ihrer Kunden<br />
vor eine logistische Herausforderung.<br />
Leistungsfähige Lagertechnik<br />
ist entscheidend<br />
Um diese zu bewältigen, ist die entsprechende<br />
Lager- und Bearbeitungstechnik<br />
unverzichtbar. Lange<br />
Zeit waren manuell bediente<br />
Boden- oder Kragarmlager das<br />
dominierende Bild in den Hallen<br />
der Händler. Dies änderte sich<br />
allerdings gegen Ende der 1970er-<br />
Jahre, als in der Branche die ersten<br />
Ansätze zur Automatisierung<br />
erkennbar wurden. Besonders fortschrittlich<br />
war damals Japan: Dort<br />
nämlich übernahm der Stahlhandel<br />
schon früh auch den Zuschnitt der<br />
bestellten Materialien für die verarbeitende<br />
Industrie. Zur gleichen<br />
Zeit stellte Kasto seine ersten vollautomatischen<br />
Lagersysteme vor.<br />
Diese ermöglichten nicht nur einen<br />
mannlosen Ein- und Auslagervorgang,<br />
sondern auch die selbstständige<br />
Versorgung daran angeschlossener<br />
Sägemaschinen.<br />
Bereits zu Zeiten der ersten<br />
Bügelsägen waren diese im Stahlhandel<br />
anzutreffen, häufig in Verbindung<br />
mit Zu- und Abfuhrrollenbahnen.<br />
Die Kombination von<br />
Lager- und Sägetechnik wurde in<br />
den 1980er- und 1990er-Jahren<br />
auch in anderen Ländern wichtiger,<br />
unter anderem in Deutschland.<br />
Denn auch hier gaben immer mehr<br />
produzierende Unternehmen Anarbeitungsschritte<br />
wie das Sägen an<br />
ihre Zulieferer ab. Kasto griff diesen<br />
Trend auf und entwickelte für<br />
die Stahlhändler sowohl leistungsfähige<br />
Hochregal-Lagersysteme als<br />
auch Sägemaschinen mit automatisierter<br />
Zu- und Abfuhrperipherie.<br />
58 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Große Stahldistributeure versuchen,<br />
sich mit weniger und dafür großen<br />
Lagern aufzustellen, um viele Schritte<br />
gleichzeitig abzudecken und somit<br />
effizienter zu werden.<br />
Ende der 1970er-Jahre stellte Kasto seine ersten vollautomatischen Lagersysteme vor.<br />
Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Kombiniert wurden diese beiden<br />
Geschäftsbereiche in Form von<br />
integrierten Sägezentren, in denen<br />
vom Einlagern des Rohmaterials<br />
bis zur Kommissionierung der fertig<br />
gesägten Abschnitte sämtliche<br />
Prozesse automatisch ablaufen.<br />
Erfolgsmodell automatisches<br />
Wabenlager<br />
Besonders beliebt bei den Kunden<br />
waren dem Unternehmen zufolge<br />
zunächst große Überfahrlager mit<br />
Unterfahrwagen, die das benötigte<br />
Material schnell und leistungsfähig<br />
nach dem Prinzip „Ware zum<br />
Mann“ bereitstellen. Mitte der<br />
1990er-Jahre stellte Kasto dann die<br />
ersten automatischen Wabenlager<br />
vor: Diese sind im Vergleich platzsparender<br />
und benötigen keine<br />
Grube für den Wagen. Bis heute<br />
ist dieser Lagertyp im Stahlhandel<br />
äußerst erfolgreich, so Kasto. Bei<br />
den Sägen setzen die Unternehmen<br />
auf variabel einsetzbare Hochleistungsmaschinen<br />
wie die Bandsäge-<br />
Baureihe KASTOtec oder die Kreissäge<br />
KASTOvariospeed. Beide<br />
erzielen mit ihrer Ausbringleistung<br />
und der entsprechenden Peripherie<br />
einen hohen, mannlosen Durchsatz<br />
und sorgen so für eine wirtschaftliche<br />
Produktion. Speziell für die<br />
Bearbeitung von Rohren steht<br />
zudem mit der KASTOwin tube<br />
eine eigene Lösung zur Verfügung.<br />
Gerad- und Gehrungsschnitte an<br />
Stahlträgern lassen sich mit der<br />
KASTOmiwin-Reihe sehr gut vornehmen.<br />
Mittlerweile hat sich der Stahlhandel<br />
oft weiter zum Komplettdienstleister<br />
entwickelt, der sowohl<br />
ein immer größeres Materialspektrum<br />
und zusätzliche Anarbeitungsschritte<br />
anbietet als auch<br />
zunehmend größere Liefergebiete<br />
bedienen muss. Vor 50 Jahren lieferte<br />
der Stahlhandel mit rund<br />
2.200 Standorten nahezu dasselbe<br />
Mengenvolumen aus wie heute mit<br />
rund 600 Standorten. Eine solche<br />
Konzentration und Konsolidierung<br />
funktioniert nur, wenn die verbliebenen<br />
Betriebe flexibler und leistungsfähiger<br />
werden. Ein Schlüssel<br />
dazu ist die Automatisierung und<br />
Digitalisierung von Prozessen.<br />
Digitale Lösungen im Programm<br />
Kasto hat diese Entwicklung schon<br />
früh erkannt und setzt bereits seit<br />
geraumer Zeit auf digitale und automatisierte<br />
Lösungen. Dazu zählt<br />
etwa das eigene Warehouse<br />
Management System KASTOlogic,<br />
das sämtliche Prozesse rund um<br />
das Lagern und Sägen selbststän- q<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />
59
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bei der Sägetechnik setzen Stahlhändler auf variabel einsetzbare Hochleistungsmaschinen und Roboter-Anbindung.<br />
q dig steuert und verwaltet. Die Software<br />
lässt sich über eigens geschaffene<br />
Schnittstellen auch nahtlos<br />
an ERP-Systeme unterschiedlicher<br />
Anbieter anbinden.<br />
Die mobile Lösung KASTOlogic<br />
mobile ermöglicht es, das gesamte<br />
Lager – auch Bestände außerhalb<br />
eines Automatiklagers – flexibel<br />
per Smartphone oder Tablet zu ver-<br />
walten. Um Zustandsdaten und<br />
Fehlermeldungen angeschlossener<br />
Maschinen übersichtlich auf mobilen<br />
Endgeräten anzuzeigen, hat<br />
Kasto die KASTOapp entwickelt.<br />
Weitere Beispiele sind das intelligente<br />
Tourenverteilsystem KAS-<br />
TOrail, das Kommissionierbunde<br />
effizient und ergonomisch für den<br />
Versand bereitstellt, die Integration<br />
von Industrierobotern für nachgelagerte<br />
Handlings- und Bearbeitungsschritte<br />
oder die interaktive<br />
Fernwartung mithilfe von Apps<br />
und Smart Glasses. Auch für die<br />
Zukunft habe man zahlreiche Innovationen<br />
in der Pipeline, mit denen<br />
die tägliche Arbeit im Stahlhandel<br />
flexibler und effizienter, aber auch<br />
einfacher wird, so Kasto. 2<br />
In modernen Sägezentren laufen vom Einlagern des Rohmaterials bis zur<br />
Kommissionierung der fertig gesägten Abschnitte sämtliche Prozesse automatisch ab.<br />
60 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21
Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2<strong>02</strong>1<br />
Faszinierende Bauprojekte „Made in Germany“<br />
Die neue Ausgabe des Jahrbuchs<br />
„Ingenieurbaukunst“ präsentiert wieder<br />
eine Auswahl der spektakulärsten aktuellen<br />
Bauprojekte „Made in Germany“. Herausgegeben<br />
von der Bundesingenieurkammer,<br />
ist das Werk die zentrale Leistungsschau<br />
des deutschen Bauingenieurwesens.<br />
Die von einem wissenschaftlichen Beirat<br />
ausgewählten Bauwerke werden von den<br />
beteiligten Ingenieuren beschrieben,<br />
sodass die jeweils spezifischen Herausforderungen<br />
und die Lösungswege in Planung<br />
und Ausführung aufgezeigt werden. Somit<br />
stellt das Jahrbuch erneut einerseits eine<br />
Galerie der Spitzenleistungen deutscher<br />
Bauingenieure dar und fungiert andererseits<br />
als Reflexionsfläche der aktuellen<br />
Debatten im Bauingenieurwesen.<br />
Das Kompendium beruht auf der Buchreihe<br />
Ingenieurbaukunst, die seit 2001 von der<br />
Bundesingenieurkammer herausgegeben<br />
wird. Ihre Mitglieder sind die sechzehn Länderingenieurkammern,<br />
welche damit rund<br />
45.000 Ingenieurinnen und Ingenieure in<br />
Beiträge zur Technikgeschichte<br />
Geschichte der Metall-Schleifmittel<br />
lm vierten Band der Reihe „Beiträge zur Technikgeschichte“<br />
des Verlags Librum Publishers & Editors<br />
geht es um die Geschichte von Schleif- und<br />
Polierwerkstoffen für die Metallbearbeitung. Seit der<br />
Mensch seine Werkzeuge und Jagdwaffen herstellen<br />
kann, hat er sie auch geschliffen. Nach den ersten<br />
Werkstoffen Knochen, Geweih und Holz stellten später<br />
die Metalle besondere Anforderungen.<br />
Rohgüsse von Schmuck und Geräten sowie geschmiedete<br />
Werkzeuge und Waffen mussten überschliffen,<br />
Schneiden und Klingen geschärft und Oberflächen aus<br />
ästhetischen Gründen auch poliert werden. Welche<br />
Schleif- und Poliermittel die Handwerker der Antike<br />
hierfür verwendeten, ist kaum bekannt; die schriftlichen<br />
Quellen sind rar, und archäologische Befunde<br />
schwer zu erkennen und zu dokumentieren. Dieses<br />
Buch stellt zusammen, welche Abrasivmaterialien frühem<br />
Handwerk zur Verfügung standen, wo die Rohstoffe<br />
zu finden und wie die Materialien aufzubereiten<br />
Bundesingenieurkammer (Hrsg.): Ingenieurbaukunst<br />
2<strong>02</strong>1, Made in Germany, Ernst & Sohn<br />
November 2<strong>02</strong>0, 190 S., 130 Abbildungen, Softcover,<br />
ISBN 978-3-433-03321-0 € 39,90<br />
der Bundesrepublik Deutschland repräsentieren.<br />
Weitere Informationen & Online-Bestellung<br />
unter bit.ly/jahrbuch-baukunst<br />
Alex R. Furger (Autor), Abrasiva –<br />
Schleif- und Poliermittel der Metallverarbeitung<br />
in Geschichte, Archäologie<br />
und Experiment, Dezember<br />
2<strong>02</strong>0, 120 S., 115 Abbildungen,<br />
Hardcover, Format 21 × 29,7 cm,<br />
45 €, ISBN: 978-3-906897-37-0.<br />
Erhältlich im Buchhandel oder direkt<br />
beim Verlagswebshop<br />
librumstore.com<br />
waren. Die antiken Autoren, die diese Materialien erwähnten, werden zitiert, und mit experimenteller<br />
Archäologie hat der Autor die Tauglichkeit und Effizienz aller Schleifgeräte,<br />
Schleifmittel und Polierstoffe getestet. Publiziert als „Open Access“-Veröffentlichung ist<br />
das Buch als Printausgabe erwerbar, kann aber auch kostenlos als Digital-Ausgabe genutzt<br />
werden.<br />
Bild: Ernst und Sohn<br />
Bild: Librum Publishers & Editors<br />
Statusbericht der deutschen<br />
Kreislaufwirtschaft vorgestellt<br />
Recyclingbranche gut gerüstet<br />
Zwei Jahre nach der letzten<br />
Bestandsaufnahme haben 15 Verbände,<br />
Vereine und Unternehmen in Zusammenarbeit<br />
mit der Prognos AG und der INFA<br />
GmbH im November 2<strong>02</strong>0 den Statusbericht<br />
der deutschen Kreislaufwirtschaft<br />
vor gestellt. Fazit: die<br />
Branche ist gut aufgestellt,<br />
hat im Hinblick<br />
auf das Ziel der Klimaneutralität<br />
2050<br />
aber noch große<br />
Anstrengungen vor<br />
sich.<br />
Im Jahr 2017 lag das<br />
Gesamtaufkommen<br />
von Abfällen in<br />
Deutschland bei insgesamt<br />
409 Mio. t. Dies war eine leichte<br />
Steigerung zu den Vorjahren. Mehr als die<br />
Hälfte davon entfällt auf Bau- und<br />
Abbruchabfälle, der Anteil der privaten<br />
Haushalte ist mit 38 Mio. t, dies entspricht<br />
462 kg je Einwohner, eher gering.<br />
Knapp 300.000 Mitarbeiter in 10.700<br />
Unternehmen erwirtschafteten einen<br />
Umsatz von 84 Mill. €.<br />
Auch aus ökologischer Sicht steht die<br />
Kreislaufwirtschaft in Deutschland im Vergleich<br />
zu anderen Ländern demnach gut<br />
da. So wurden im Jahr 2015 in rund 300<br />
Anlagen gut 48 Mio. t an Abfällen thermisch<br />
verwertet und dabei 62 TWh<br />
Wärme und 25 TWh Strom produziert. Die<br />
Stromproduktion aus der thermischen<br />
Verwertung entspricht dem Verbrauch<br />
von ca. 8,5 Mio. Haushalten.<br />
Für die Produktion von Stahl ist eine funktionierende<br />
Kreislaufwirtschaft von großer<br />
Bedeutung. Hier ist die Transformation zu<br />
klimafreundlicher Produktion eine Aufgabe,<br />
die enorme Investitionen erfordert.<br />
Bei der Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />
stellt neben dem Einsatz von Wasserstoff<br />
als Reduktionsmittel in der Hochofenroute<br />
der verstärkte Einsatz von Stahlschrott<br />
eine technisch ausgereifte und<br />
mit vergleichsweise geringen Investitionen<br />
umsetzbare Maßnahme dar.<br />
www.statusberichtkreislaufwirtschaft.de<br />
Bild: BDE
Lifesteel<br />
XXXXX Nachricht A XXXXX<br />
Bild: Rodopi Marine GmbH<br />
Windstrom-Produktion überschreitet 2<strong>02</strong>0 Vorjahresrekord<br />
Windstrom-Rekord<br />
Im Jahr 2<strong>02</strong>0 hat die Stromproduktion aus Windenergie in Deutschland<br />
einen weiteren Rekord erreicht. Nach den Daten der Übertragungsnetzbetreiber<br />
(ÜNB) wurden allein bis kurz vor Weihnachten bereits rd. 124 Mrd.<br />
kWh in die deutschen Stromnetze eingespeist. Das war mehr als im ganzen<br />
Jahr 2019, als die Windstromeinspeisung 123,79 Mrd. kWh erreichte.<br />
Der Zuwachs an Windstromeinspeisung in die Stromnetze entfällt nach vorläufigen<br />
Zahlen mengenmäßig – mit je rd. 2 Mrd. kWh – gleichmäßig auf die<br />
Onshore- und Offshore Windenergie. Prozentual konnte die Stromerzeugung<br />
aus Offshore-Windenergie wegen des geringeren Basisniveaus allerdings<br />
deutlich stärker zulegen.<br />
Bei einer der für die Weiterleitung des von den Windparks erzeugten Stroms<br />
bis zum Land zuständigen Konverterplattformen übernimmt aktuell der Oberflächenspezialist<br />
Rodopi Marine GmbH die Korrosionsschutzarbeiten. Im<br />
Laufe der nächsten sechs Monate werden kleinere Schäden repariert, die<br />
durch Schleifprozesse entstanden. Nach der Reparatur werden die Plattformen<br />
neu beschichtet, damit die Konstruktion wieder für die nächsten Jahre<br />
gestärkt wird.<br />
„Die größte Herausforderung spielt dabei die Zeit, da die Arbeiten an gute<br />
Wetterbedingungen gebunden sind“, erklärt Erdal Kara Osman, Geschäftsführer<br />
der Rodopi Marine GmbH. „Täglich müssen unsere Mitarbeiter auf die<br />
ausdrückliche Erlaubnis warten, die Plattform betreten zu dürfen. Erst dann<br />
erfolgt die Instruktion der jeweiligen Kräfte und die anschließende Vorbereitung<br />
des Materials.“<br />
www.rodopi.de<br />
Zuverlässiger Korrosionsschutz für Offshore-Windparks ist Voraussetzung für eine stabile<br />
Energieversorung.<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon+49 211 86497-21<br />
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />
Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />
auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />
eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME) bei.<br />
62 <strong>Stahlreport</strong> 11|20
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />
Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />
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Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
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