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Die Neue Hochschule Heft 1-2021

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Nach dem Bachelor: Perspektiven in Beruf und Studium

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Foto: Shao-Chun Wang/123rf.com<br />

„Bei den großen Unternehmen ist<br />

der Anteil der Unternehmen, der<br />

Bachelorabsolventen beschäftigt, größer<br />

als der Anteil an Absolventen mit<br />

traditionellen Hochschulabschlüssen.“<br />

und entsprechenden Opportunitätskosten möglich,<br />

die bei hoher Unsicherheit und entsprechendem<br />

Diskontfaktor auch einen negativen Kapitalwert<br />

einnehmen konnte. Mit den gestuften Studiengängen<br />

kann jedoch auch eine „kleine Investition“ in<br />

Form eines Bachelorstudienganges gewählt werden.<br />

Nach dieser Investition bestehen Optionen darin,<br />

den Masterstudiengang zu wählen, einen Masterstudiengang<br />

mit anderem Schwerpunkt aufzunehmen<br />

oder den entsprechenden Zugang zeitlich zu<br />

verschieben oder zu unterlassen. Der Optionswert<br />

ist umso höher, je unsicherer die zu prognostizierenden<br />

Werte der künftigen Arbeitsmarktverwertbarkeit<br />

sind (Plünnecke 2003).<br />

Zu den ersten Untersuchungen zu den Karrierechancen<br />

von Bachelorabsolventen zählten zwei<br />

Befragungen in den Jahren 2010 und 2014 (Konegen-Grenier<br />

et al. 2015). In beiden Befragungen<br />

zeigte sich, dass die Leistungsmotivation sowie die<br />

Identifikation mit den Zielen des Unternehmens<br />

die wichtigsten Kriterien aus Sicht der Unternehmen<br />

waren. Auch eine hohe Bedeutung aus Sicht<br />

der meisten Unternehmen hatte die Kommunikationsfähigkeit<br />

und die Fähigkeit, andere zu motivieren,<br />

sowie die Bewährung im Unternehmen. <strong>Die</strong> Art<br />

des Hochschulabschlusses (Fachhochschule oder<br />

Universität; Bachelor oder Master) spielte hingegen<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Aktuelle Einschätzung zur Situation der Bachelorabsolventen<br />

Auch eine aktuelle Befragung aus dem Jahr 2019 zeigt,<br />

dass traditionelle Hochschulabschlüsse wie Diplom,<br />

Magister oder Staatsexamen in den deutschen Unternehmen<br />

immer noch am weitesten verbreitet sind.<br />

Nahezu sechs von zehn Unternehmen beschäftigen<br />

mindestens einen Absolventen mit einem dieser<br />

Abschlüsse (Abbildung 3).<br />

Knapp 40 Prozent der Unternehmen haben bereits<br />

Bachelorabsolventen eingestellt, für Masterabsolventen<br />

gilt dies für jedes dritte Unternehmen (Konegen-Grenier/Placke<br />

2020). Mit steigender Mitarbeiterzahl nimmt<br />

wenig überraschend auch der Anteil der Unternehmen<br />

zu, die Akademiker beschäftigen. Bei den mittleren<br />

Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten haben gut<br />

82 Prozent Absolventen mit einem traditionellen Hochschulabschluss<br />

eingestellt, für Bachelorabsolventen trifft<br />

dies auf rund 73 Prozent der mittleren Unternehmen zu,<br />

bei Masterabsolventen sind es rund 59 Prozent. Bei den<br />

großen Unternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten ist<br />

Quelle: Röttger et al., 2020 (eigene Grafik)<br />

Abbildung 2:<br />

Qualifikationsspezifische<br />

Arbeitslosenquote in Deutschland<br />

DNH 01 | <strong>2021</strong>

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