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Stahlmarkt 01/2021

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Special<br />

China<br />

Ein Gürtel, eine Straße: Die Neue Seidenstraße erstreckt sich von China über Zentral- und Westasien bis nach Europa. Zudem<br />

gibt es eine maritime Verbindung, die durch das Südchinesische Meer, den Indischen Ozean und das Mittelmeer läuft.<br />

allerdings das entscheidende Quäntchen dazu beitragen.<br />

Denn in den kommenden Jahren fallen dadurch alle Zölle<br />

für die teilnehmenden Staaten (siehe Hintergrund: »Das<br />

RCEP-Abkommen«). Der chinesische Markt öffnet sich der<br />

Konkurrenz aus Japan und Südkorea, die bisher von Zöllen<br />

in Höhe von bis zu 40 Prozent abgehalten wurden. Damit<br />

gibt es mehr Wettbewerbsdruck und somit weiter sinkende<br />

Margen – der Abbau von Überkapazitäten und die<br />

Beseitigung von Ineffizienzen mittels Fusionen und Übernahmen<br />

werden dadurch fast unausweichlich.<br />

Umweltschutz hat Priorität<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt der chinesischen Stahlindustrie<br />

ist die Umweltbelastung. Chinas Präsident Xi hat den<br />

Kampf gegen die Umweltverschmutzung als einen der<br />

»kritischen Kämpfe« eingestuft. In der Folge wurden die<br />

Regularien deutlich verschärft. Besonders davon betroffen<br />

sind die Stahlwerke. Bis zum Jahr 2025 müssen sie ihre<br />

Emissionen, ausgehend vom Niveau des Jahres 2<strong>01</strong>5, um<br />

80% reduzieren. Auch hat China inzwischen ein Programm<br />

für den Handel mit Emissionszertifikaten implementiert.<br />

Hintergrund<br />

Das RCEP-Abkommen<br />

Mit der Unterzeichnung der Regional<br />

Comprehensive Economic Partnership<br />

(RCEP) haben 15 Staaten<br />

aus der Region Asien-Pazifik die<br />

größte Freihandelszone der Welt<br />

ins Leben gerufen. Zu den Teilnehmerstaaten<br />

zählen die ASE-<br />

AN-Staaten (Brunei, Indonesien,<br />

Kambodscha, Laos, Malaysia,<br />

Myanmar, Philippinen, Singapur,<br />

Thailand und Vietnam), China,<br />

Australien, Japan, Südkorea und<br />

Neuseeland.<br />

Die RCEP umfasst Staaten mit insgesamt<br />

rund 2,2 Milliarden Menschen<br />

und damit fast 30 Prozent<br />

der Weltbevölkerung. Die Teilnehmerländer<br />

des Freihandelsabkommens<br />

erbringen zusammen 30 Prozent<br />

der globalen Wirtschaftsleistung<br />

und 28 Prozent des<br />

Welthandels. Der Schwerpunkt der<br />

RCEP liegt auf dem Abbau von Zöllen<br />

sowie nichttarifären Handelshemmnissen<br />

in den nächsten 20<br />

Jahren. Es ist das erste Abkommen,<br />

in dem sich westliche Alliierte<br />

wie Japan und Südkorea mit<br />

China verbündet haben. phi<br />

54 www.stahleisen.de<br />

<strong>01</strong> | <strong>2021</strong>

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