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Stahlmarkt 01/2021

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Stahlbau<br />

Special<br />

teil. Wir haben kein Ressourcenpro-<br />

Produktzyklen und beschleunigte<br />

blem. Mit den Worten des Architek-<br />

Wertschöpfungsprozesse. Die Studie<br />

ten Professor Werner Sobek gespro-<br />

belegt außerdem, dass Kunden mit<br />

chen: »Selbst bei perfekter<br />

Bewirtschaftung des Waldes lassen<br />

sich pro Jahr weltweit bestenfalls<br />

circa 24 Milliarden Tonnen lufttrockenes<br />

Holz gewinnen. Heute wird<br />

allerdings die Hälfte des geschlagenen<br />

Holzes verbrannt. Erhebliche<br />

Mengen an Holz werden darüber hinaus<br />

zur Herstellung von Papier, Kar-<br />

»Auch in Zukunft<br />

bietet die Digitalisierung<br />

uns enorme Chancen,<br />

Prozesse effizienter zu<br />

gestalten.«<br />

Dr. Rolf Heddrich,<br />

bauforumstahl<br />

digitalen Anforderungen aus den genannten<br />

Gründen in Zukunft verstärkt<br />

auf räumliche Nähe setzen<br />

werden.<br />

Wagen wir abschließend einen<br />

Blick in die Kristallkugel: Welche<br />

weiteren Trends werden den Stahlbau<br />

künftig prägen?<br />

tonage oder Cellulose benötigt. Woll-<br />

Heddrich: In Zukunft stärker beschäf-<br />

ten wir jeden neugeborenen Erden-<br />

tigen wird uns sicherlich das Thema<br />

bürger mit einem baulichen Standard<br />

Verbundbau.<br />

versorgen, wie wir ihn in industriali-<br />

schöpfungsnetzes Stahl« (siehe auch<br />

Mit dieser leichten und belastbaren<br />

sierten Ländern wie Deutschland vor-<br />

Hintergrund: Die Studie »Potentiale<br />

Konstruktionsweise verschieben sich<br />

finden, müssten wir pro Sekunde na-<br />

des digitalen Wertschöpfungsnetzes<br />

die Grenzen der architektonischen<br />

hezu 1 300 Tonnen Baustoffe gewin-<br />

Stahl«, Anm. d. Red.). Dort heißt es:<br />

Möglichkeiten hin zu effizienteren<br />

nen und verbauen.«<br />

Aktuell investieren beinahe alle Un-<br />

und extrem belastbaren Konstrukti-<br />

Das ergibt in der Summe eine Bau-<br />

ternehmen der Stahlindustrie in ihre<br />

onslösungen, die sicherlich in Zukunft<br />

Fotos (2): Shutterstock<br />

stoffgewinnung von rund 41 Milliarden<br />

Tonnen pro Jahr. Das heißt, man<br />

benötigt zwei- bis viermal mehr Holz<br />

als zur Verfügung steht, wenn nur<br />

noch in Holz gebaut wird.<br />

digitale Transformation. Und davon<br />

profitieren natürlich auch die Abnehmer<br />

der Stahlindustrie – durch eine<br />

Erweiterung der Produktportfolios,<br />

mehr Innovationsfähigkeit, verkürzte<br />

immer stärker genutzt werden.<br />

Die Fragen stellte Philipp Isenbart.<br />

https://bauforumstahl.de<br />

•<br />

Der Rohstoff Sand wird knapp. Beton<br />

steht damit vor einem echten<br />

Ressourcenproblem (siehe auch Hintergrund:<br />

Sand – der körnige Rohstoff<br />

geht zur Neige, Anm. d. Red.). Stahl<br />

dagegen ist nahezu unendlich recycelbar.<br />

Deswegen müssen nicht dauernd<br />

neue Rohstoffe abgebaut werden.<br />

Und wenn die Stahlhersteller<br />

dann noch CO 2 -neutral produzieren,<br />

gibt es aus meiner Sicht keine Konkurrenz,<br />

die wir fürchten müssten.<br />

Inwieweit wird die Digitalisierung<br />

den Stahlbau verändern?<br />

Heddrich: Der Stahlbau ist wegen der<br />

industriellen Vorfertigung ein Vorreiter<br />

der Digitalisierung. Auch in Zukunft<br />

bietet die Digitalisierung uns<br />

enorme Chancen, Prozesse effizienter<br />

zu gestalten. Und auch die Kunden<br />

der Stahlbauindustrie fordern dies<br />

ein. Deshalb wird die Automatisierung<br />

in den Unternehmen der Stahlbauindustrie<br />

stark gefördert. Dies<br />

belegt auch eine Studie der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl mit dem Titel<br />

»Potentiale des digitalen Wert-<br />

Die Wüste wächst… Bausand sucht man dort jedoch vergebens. Sonnenuntergang<br />

über den Sanddünen in Death Valley, USA<br />

<strong>01</strong> | <strong>2021</strong> www.stahleisen.de<br />

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