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Stahlmarkt 01/2021

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Baubranche<br />

Anwender<br />

Treuhand (DAT)« untersucht. »Das<br />

Ergebnis widerlegt die oft formulierte<br />

These, wonach den Menschen<br />

das eigene Auto weniger wichtig<br />

sei«, teilt der VDA mit. Das Gegenteil<br />

sei der Fall. Die Untersuchung<br />

habe ergeben, dass für 92<br />

Prozent aller Fahrzeugbesitzer<br />

der Wagen immer in einwandfreiem<br />

technischem Zustand sein<br />

müsse. Vier von zehn Befragten ließen<br />

kleinere Roststellen und Kratzer<br />

sofort beseitigen. Und gut jeder Vierte<br />

(28 Prozent) habe seinen Pkw so<br />

liebgewonnen, dass eine Reparatur<br />

sogar dann in Erwägung gezogen<br />

werde, wenn sich diese wirtschaftlich<br />

eigentlich nicht rechne. Das sei ein<br />

Indiz für die hohe emotionale Bindung<br />

an das eigene Auto.<br />

Auch der »Mobility Consumer Index«<br />

der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young (EY) für das vergangene<br />

Jahr kommt in einer Befragung<br />

von mehr als 3 300 Konsumenten<br />

in neun Ländern (China, Deutschland,<br />

Indien, Italien, Singapore, Süd-Korea,<br />

Schweden, Großbritannien und USA)<br />

zu dem Ergebnis, dass das eigene<br />

Auto der neue Trend ist. Fast ein Drittel<br />

derjenigen, die kein eigenes Auto<br />

besitzen, beabsichtigt demzufolge<br />

den Autokauf in den nächsten sechs<br />

Monaten. Und von diesen würden<br />

sich wiederum fast 30 Prozent für ein<br />

Elektroauto (Elektroauto mit Batterie<br />

oder Hybrid) entscheiden. Als Haupt-<br />

»Der weiterhin sehr<br />

starke Wunsch nach dem<br />

eigenen Auto wird auch<br />

durch die Pkw-Neuzulassungszahlen<br />

in Deutschland<br />

bestätigt.«<br />

Hildegard Müller, Präsidentin<br />

des Verbandes der<br />

Automobilindustrie (VDA)<br />

gründe für die Kaufbereitschaft gäben<br />

die Menschen die Folgen der CO-<br />

VID-19 Pandemie an, heißt es.<br />

Millenials sorgen für hohe<br />

Nachfrage<br />

Die EY-Studie kommt zu dem Schluss,<br />

dass insbesondere die Millennials-Generation,<br />

also die 24- bis 39-Jährigen,<br />

in den nächsten sechs Monaten weltweit<br />

für eine hohe Pkw-Nachfrage<br />

sorgen werden. 45 Prozent aller<br />

Erstautokäufer werden der Umfrage<br />

zufolge der jüngeren Generation angehören.<br />

»Die Ergebnisse aller<br />

Studien beweisen, dass wir<br />

eine Diskussion zur Mobilität<br />

der Zukunft brauchen, die sich<br />

an den Lebenswirklichkeiten<br />

und den Bedarfen der Menschen<br />

orientiert.«<br />

Hildegard Müller, Präsidentin<br />

des Verbandes der<br />

Automobilindustrie (VDA)<br />

Auch die Corona-Pandemie und<br />

ihre Folgen verändern das Mobilitätsverhalten<br />

der Menschen und verstärken<br />

das Interesse am eigenen Auto.<br />

Einer Umfrage des Unternehmensberaters<br />

McKinsey zufolge halten nur 12<br />

Prozent der Deutschen die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel derzeit für ein<br />

sicheres Umfeld. Das eigene Auto<br />

liegt mit 80 Prozent mit großem Vorsprung<br />

an der Spitze.<br />

Sicherstes Verkehrsmittel in<br />

Pandemiezeiten<br />

Zu einem ähnlichen Ergebnis<br />

kommt AutoScout24: Vier von fünf<br />

Deutschen (82 Prozent) würden<br />

aufgrund von Corona derzeit sogar<br />

unter keinen Umständen auf das eigene<br />

Auto verzichten wollen – die<br />

Mehrheit möchte es derzeit noch<br />

nicht einmal verleihen. Dies geht aus<br />

einer großangelegten Umfrage unter<br />

knapp 6 000 Nutzern von Auto-<br />

Scout24 in Deutschland, Österreich,<br />

Italien, Belgien und den Niederlanden<br />

hervor. Demnach wird das<br />

eigene Auto aufgrund der Pandemie<br />

als das sicherste Verkehrsmittel<br />

erachtet, um sich vor einer<br />

Infektion zu schützen – ein europaweiter<br />

Trend also, heißt es.<br />

Die oben erwähnte McKinsey-<br />

Studie beschränkt sich nicht nur auf<br />

Deutschland, sondern ist international<br />

angelegt: Sie umfasst die USA, China,<br />

Japan, Großbritannien, Deutschland,<br />

Italien und Frankreich. Das Ergebnis<br />

insgesamt: 80 Prozent der Befragten<br />

setzen auf das Auto, lediglich 8 Prozent<br />

auf »Public Transport«. Der Trend<br />

ist offenbar weltweit zu beobachten.<br />

Klarer Trend hin zum Auto<br />

Ähnlich wie McKinsey sieht auch EY<br />

einen klaren Trend hin zum Auto: So<br />

sagen mehr als drei Viertel (78 Prozent)<br />

der Befragten, dass sie in einer<br />

Post-Corona-Zeit das Auto noch stärker<br />

für Reisen nutzen werden. Und<br />

von dieser Gruppe sind gut die Hälfte<br />

(52 Prozent) »Millennials«. Die steigende<br />

Nachfrage wird laut EY vor allem<br />

von China und Indien getrieben:<br />

90 Prozent der Befragten in China<br />

wollen ihr Auto stärker nutzen, in Indien<br />

sind es 85 Prozent. Deutschland<br />

folgt mit 81 Prozent dicht dahinter.<br />

Hildegard Müller unterstreicht:<br />

»Die Ergebnisse aller Studien beweisen,<br />

dass wir eine Diskussion zur Mobilität<br />

der Zukunft brauchen, die sich<br />

an den Lebenswirklichkeiten und den<br />

Bedarfen der Menschen orientiert. In<br />

Städten gilt dies genauso wie in den<br />

ländlichen Räumen. Die Konzepte für<br />

eine Mobilität der Zukunft müssen<br />

die verschiedenen Interessen und<br />

Perspektiven berücksichtigen − nur<br />

so lässt sich auch ein Erfolg bei der<br />

Erfüllung der Klimaschutzziele erreichen.«<br />

•<br />

www.vda.de<br />

<strong>01</strong> | <strong>2021</strong> www.stahleisen.de<br />

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