Stahlmarkt 01/2021
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Handel & Service<br />
Deutschland<br />
Welche Themen bewegen Sie<br />
zurzeit besonders?<br />
Lauber: Tata Steels europäische Geschäftseinheiten<br />
engagieren sich sehr<br />
intensiv dafür, Logistik als Teil einer<br />
ganzheitlichen Ökobilanz zu sehen<br />
und sie in ein »Life Cycle Assessment«<br />
(Lebenszyklusanalyse, also die Berechnung<br />
der Auswirkungen, die ein Produkt<br />
während des gesamten Lebenswegs<br />
auf die Umwelt hat, Anm. d.<br />
Red.) einzubinden. Unsere ganze Lieferkette<br />
vor diesem Hintergrund zu<br />
optimieren, ist nicht nur für uns, sondern<br />
auch für unsere Kunden ein<br />
wichtiger Faktor: Denn auch deren<br />
Kunden verlangen von ihnen, dass sie<br />
ihren CO 2 -Fußabdruck noch weiter<br />
reduzieren. Daneben sind alle erdenklichen<br />
digitalen Entwicklungen richtungsweisend<br />
für den Stahlhandel,<br />
und das heute wie morgen.<br />
Was ist Ihr persönliches »learning«<br />
aus der Corona-Krise?<br />
Lauber: Was uns in der Corona-Krise<br />
am meisten beeindruckt hat: wie viel<br />
wir dank der digitalen Entwicklung<br />
ohne Reisen und persönliche Kontakte<br />
erreichen können.<br />
Wie schätzen Sie den Markt in den<br />
kommenden Monaten ein?<br />
Lauber: Es gibt eine Reihe von Zukunftsthemen,<br />
auf die wir nur einen<br />
»Was uns in der<br />
Corona-Krise am meisten<br />
beeindruckt hat: wie<br />
viel wir dank der digitalen<br />
Entwicklung ohne Reisen<br />
und persönliche Kontakte<br />
erreichen können.«<br />
Jens Lauber,<br />
Tata Steel Europe<br />
Foto: ArcelorMittal<br />
begrenzten Einfluss haben. Dazu gehören<br />
vor allem Unsicherheiten da rüber,<br />
wie sich die Stahlnachfrage entwickeln<br />
wird – sowohl kurz- als auch langfristig.<br />
Was sind Ihre Pläne für <strong>2021</strong>?<br />
Lauber: Wir sind uns bei Tata Steel in<br />
Europa sicher, dass einer der Schlüsselfaktoren<br />
für unsere erfolgreiche<br />
Entwicklung darin liegen wird, noch<br />
flexibler und agiler zu werden. In diesem<br />
Sinne werden wir noch näher bei<br />
unseren Kunden sein, um im Jahr <strong>2021</strong><br />
gemeinsam mit ihnen die erwartete<br />
Marktdynamik zu bewältigen.<br />
Welches sind aus Ihrer Sicht die<br />
jüngsten Entwicklungen im Stahlhandel?<br />
Patrick Meessen: Die Digitalisierung<br />
des Stahlhandels bleibt ein sehr wichtiges<br />
Thema für uns. Hier hat es in<br />
diesem Jahr weitere Entwicklungen<br />
gegeben, wenn wir zum Beispiel das<br />
Ermöglichen von mobilem Arbeiten<br />
und Home Office anschauen. Da haben<br />
wir deutliche Fortschritte gemacht.<br />
Und für <strong>2021</strong> planen wir verstärkt<br />
den Vertrieb unserer Produkte<br />
übers Internet.<br />
Patrick<br />
Meessen<br />
Head of<br />
Germany and<br />
Switzerland,<br />
ArcelorMittal<br />
Downstream<br />
Solutions<br />
Was ist Ihr persönliches »learning«<br />
aus der Corona-Krise?<br />
Meessen: Die Flexibilität unserer Organisation<br />
und das Engagement unserer<br />
Mitarbeiter ist herausragend in<br />
dieser Krise. Wir haben alle miteinander<br />
gelernt, unsere Arbeitsprozesse<br />
digitaler als vorher zu gestalten,<br />
gleichzeitig ist auch mehr Rücksicht-<br />
nahme aufeinander wichtig geworden.<br />
Als Team konnten wir trotz der<br />
schwierigen Umstände weiter zusammenwachsen.<br />
»Wir bemerken,<br />
dass die Nachfrage<br />
wieder anzieht, was sich<br />
positiv auf die Preisentwicklung<br />
auswirkt.«<br />
Welche Themen bewegen Sie<br />
zurzeit besonders?<br />
Meessen: Wir bemerken, dass die<br />
Nachfrage wieder anzieht, was sich<br />
positiv auf die Preisentwicklung auswirkt.<br />
Es ist wichtig für uns, die Lieferketten<br />
aufrechtzuerhalten – da sind<br />
hohes Engagement und Flexibilität<br />
von allen Beteiligten gefordert.<br />
Wie schätzen Sie den Markt in den<br />
kommenden Monaten ein?<br />
Meessen: Die meisten makroökonomischen<br />
Indikatoren zeigen einen<br />
positiven Trend und signalisieren eine<br />
Erholung des Marktes, aber nicht auf<br />
dem Niveau von vor der Pandemie.<br />
Angesichts einer zweiten Welle des<br />
Corona virus, von der die meisten Länder<br />
in Europa betroffen sind, ist es<br />
sinnvoll, vorsichtig zu bleiben.<br />
Was sind Ihre Pläne für <strong>2021</strong>?<br />
Meessen: Wir fahren bedingt durch<br />
die Pandemie weiter auf Sicht. Im Fokus<br />
steht für uns, dass wir unseren<br />
Kunden weiter einen exzellenten Service<br />
bieten können, außerdem investieren<br />
wir weiter in die Zukunft unserer<br />
Mitarbeiter und in unsere Anlagen<br />
zum Erhalt und Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Patrick Meessen,<br />
ArcelorMittal<br />
16 www.stahleisen.de<br />
<strong>01</strong> | <strong>2021</strong>