Stahlmarkt 01/2021
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Handel & Service<br />
Deutschland<br />
Foto: Nordwest Handel AG<br />
Wie schätzen Sie den Markt in den<br />
kommenden Monaten ein?<br />
Filipczak: Mit der weiteren Bewältigung<br />
der Pandemie werden hiermit<br />
einhergehend auch Belebungen<br />
in den Märkten stattfinden,<br />
wir sehen dies heute schon in bestimmten<br />
Branchen und Ländern.<br />
Die Herausforderungen werden die<br />
nötigen, hohen Investitionen in Vertrieb<br />
und Logistik sein – bei gleichzeitiger<br />
Kompensation der täglichen<br />
Aufgaben. Für unsere Branche sehe<br />
ich mittelfristig bereits wieder genügend<br />
Potenzial, dieses kann durch<br />
Konsolidierungen und Reduzierungen<br />
für die aktiven Marktteilnehmer<br />
sogar eine zusätzliche Dynamik ergeben.<br />
Was sind Ihre Pläne für <strong>2021</strong>?<br />
Filipczak: BEPRO ist als europäischer<br />
Stahldistributor ohnehin weltweit<br />
agierend, wir haben unsere Vertriebsaktivität<br />
in Europa erweitert<br />
und werden – soweit es die politischen<br />
und strukturellen Rahmenbedingungen<br />
zulassen – weiterhin die<br />
Möglichkeiten des gesamten Marktes<br />
nutzen. Wir werden zudem die<br />
Bodenhaftung nicht verlieren und<br />
für unsere Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
berechenbar und<br />
planbar bleiben.<br />
Jörg Simon<br />
Vorstand<br />
Haus technik/<br />
Stahl/Finanzen<br />
NORDWEST<br />
Handel AG,<br />
Dortmund<br />
Welches sind aus Ihrer Sicht<br />
die jüngsten Entwicklungen im<br />
Stahlhandel?<br />
Jörg Simon: Die Digitalisierung erfährt,<br />
auch durch Corona, in der Branche<br />
eine immer stärkere Bedeutung,<br />
was gut ist und sicher viele Prozesse<br />
vereinfachen und beschleunigen<br />
wird. Das kommt allen Stakeholdern<br />
zugute.<br />
Was ist Ihr persönliches »learning«<br />
aus der Corona-Krise?<br />
Simon: Überspitzt formuliert, dass<br />
man sich in der Not zu helfen weiß.<br />
Sämtliche Sitzungen unter anderem<br />
unserer Produktkreise haben wir als<br />
Online-Meetings durchgeführt. Ja,<br />
das persönliche Gespräch von Angesicht<br />
zu Angesicht ist damit nicht zu<br />
ersetzen. Aber wir haben trotzdem<br />
viele Vorteile feststellen können, wie<br />
zum Beispiel eine Zeit- und Kostenersparnis.<br />
Zudem kann man sich des<br />
Öfteren und spontaner austauschen,<br />
was vielen Themen mehr Tempo verleiht.<br />
Der Brexit und die<br />
weiteren Veränderungen<br />
durch Corona sind zwei<br />
Themen, die die gesamte<br />
Branche betreffen und Auswirkungen<br />
unter anderem<br />
auf Preise und Lieferströme<br />
haben werden.<br />
Jörg Simon, NORDWEST<br />
Welche Themen bewegen Sie<br />
zurzeit besonders?<br />
Simon: Wenn wir einen Blick auf unsere<br />
Zahlen werfen, sind wir sehr zufrieden<br />
mit dem, was wir trotz der<br />
schwierigen Umstände in den vergangenen<br />
Monaten erreicht haben.<br />
Wir sind dankbar für das Vertrauen,<br />
das uns unsere Handels- und Lieferantenpartner<br />
entgegen bringen.<br />
Aber natürlich gibt es Themen, die<br />
wir beobachten. Zum einen ist es die<br />
vermehrte Konzentration auf Seite<br />
der Lieferanten. Zum anderen ist es<br />
die Veränderung der Lieferströme<br />
unter anderem durch den Brexit und<br />
durch die Corona-Situation. Zudem<br />
Foto: rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />
hat uns die dramatische Lage in Italien,<br />
bei unseren Stahlproduzenten,<br />
die über die Jahre weit mehr als nur<br />
Geschäftspartner geworden sind,<br />
sehr bewegt.<br />
Wie schätzen Sie den Markt in<br />
den kommenden Monaten ein?<br />
Simon: Die aktuellen Preisbewegungen<br />
beziehungsweise -erhöhungen<br />
sehen wir unter anderem als<br />
Herausforderung. Zudem müssen wir<br />
abwarten, welche weiteren Veränderungen<br />
durch Corona und den Brexit<br />
entstehen. Das sind zwei Themen, die<br />
die gesamte Branche betreffen und<br />
Auswirkungen unter anderem auf<br />
Preise und Lieferströme haben werden.<br />
Was sind Ihre Pläne für <strong>2021</strong>?<br />
Simon: Wichtig ist uns, weiterhin Nutzen<br />
für unsere Fachhandelspartner zu<br />
stiften, zum Beispiel durch neue Bonusvereinbarungen<br />
und weiteren intensiven<br />
Austausch untereinander –<br />
das ist insbesondere in Zeiten wie<br />
diesen wichtig. Wachstum ist ebenfalls<br />
ein Thema: sei es durch Akquisen<br />
neuer Fachhandelspartner, sei es mit<br />
neuen Lieferpartnern. Ebenso streben<br />
wir den Ausbau und das Wachstum<br />
unserer einzelnen Produktfelder und<br />
Wachstum durch Digitalisierung an.<br />
Zudem freuen wir uns, unsere Partner<br />
endlich wieder persönlich zu treffen,<br />
sobald es sich guten Gewissens umsetzen<br />
lässt.<br />
Michael Allexi<br />
Geschäftsführer,<br />
rff Rohr<br />
Flansch Fitting<br />
Handels GmbH<br />
Welches sind aus Ihrer Sicht<br />
die jüngsten Entwicklungen im<br />
Stahlhandel?<br />
Michael Allexi: Bereits seit geraumer<br />
Zeit beobachten wir einen Trend hin<br />
14 www.stahleisen.de<br />
<strong>01</strong> | <strong>2021</strong>