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smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
SMARTLIVING. HEFT 7<br />
DEZEMBER <strong>2020</strong> – 4,90 €<br />
IMMOBILIEN Bestellerprinzip gilt auch bei Kaufimmobilien<br />
ARCHITEKTUR Porsche Design Tower – exklusive Hintergrundgespräche<br />
FINANZIERUNG Expertenumfrage zur Zinsentwicklung<br />
WOHNEN & LEBEN Küchenplanung – zehn goldene Regeln
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ZEIT ZUM INNEHALTEN, ZEIT ZUM UMDENKEN<br />
BEI UNS GIBTS<br />
DIE KÜCHE DAZU.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
uns alle, ja die ganze Welt hat es kalt erwischt.<br />
Zwar hatten führende Wissenschaftler vor einem<br />
Pandemie-Szenario wie diesem schon lange gewarnt,<br />
aber wohl keiner von uns ahnte Anfang<br />
des Jahres, welches Ausmaß dieses mysteriöse<br />
Corona-Virus, wohl ausgehend vom chinesischen<br />
Wuhan, nehmen und welch schlimme<br />
Folgen es für das Leben und die Gesundheit<br />
unzähliger Menschen, die Gesellschaft und die<br />
globale Wirtschaft haben würde.<br />
Grenzen wurden geschlossen, die nationale<br />
Reise- und Bewegungsfreiheit eingeschränkt,<br />
die Arbeit wurde ins Homeoffice verbannt,<br />
Schulen und Kitas machten dicht und Menschen<br />
durften sich nicht mehr versammeln – kein<br />
Wunder, dass für die meisten von uns das<br />
Gewohnte völlig aus den Fugen geraten ist.<br />
Neun Monate nach Ausbruch suchen wir einen<br />
Weg aus dieser Krise, die die Welt verändern<br />
wird. Medizinisch kann das durch die verschiedenen<br />
und angeblich hoch wirksamen Impfstoffe,<br />
die in Rekordzeit entwickelt wurden, und<br />
die kurz vor dem Einsatz stehen, zeitnah gelingen.<br />
Ökonomisch dagegen werden die Folgen<br />
noch lange und über Generationen hinweg zu<br />
spüren sein, denn die Bundesregierung rechnet<br />
damit, dass die Bewältigung der Corona-Krise<br />
die öffentlichen Kassen allein in den Jahren<br />
<strong>2020</strong> und 2021 insgesamt 1,446 Billionen Euro<br />
kosten wird. Eine aberwitzig hohe Summe,<br />
die sicherlich zur Stützung der Konjunktur<br />
und des Gesundheitssystems, für internationale<br />
Hilfszahlungen, wegbrechende Einnahmen und<br />
höhere <strong>Ausgabe</strong>n der Sozialkassen sowie staatliche<br />
Garantien in Form von Bürgschaften,<br />
richtig war, die aber in hohem Maße wieder<br />
zurückbezahlt werden muss, das darf nicht vergessen<br />
werden.<br />
Auch das kollektive Miteinander muss vor dem<br />
Hintergrund unseres bisherigen Lebensmodells,<br />
ausgerichtet am stetigen Höher-schneller-weiter,<br />
welches zu einer zunehmenden Spaltung der<br />
Gesellschaft und in die ökologische Sackgasse<br />
geführt hat, neu gedacht werden.<br />
Hoffentlich bietet die stille Zeit, die vor uns<br />
liegt, auch jedem Einzelnen von uns etwas Zeit<br />
und Muße zum Innehalten und zur Reflexion.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und<br />
vor allem gesundes neues Jahr!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr<br />
Armin Gross<br />
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3
INHALT<br />
DEZEMBER <strong>2020</strong><br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
IMMOBILIEN<br />
73<br />
Altbausanierung sorgfältig planen<br />
06<br />
Das Bestellerprinzip gilt auch für Kaufimmobilien<br />
76<br />
Sicher durch den Winter<br />
10<br />
Marktwert vs. Verkehrswert<br />
WOHNEN & LEBEN<br />
14<br />
Neues Grundsteuer-Modell für Baden-Württemberg<br />
78<br />
Trends 2021 – mehr Pep ins Bad<br />
16<br />
18<br />
19<br />
Unternehmergespräch mit dem Immobilienmakler<br />
Julian Tolias<br />
Neues vom Markt<br />
Aktuelle Immobilienangebote<br />
84<br />
90<br />
96<br />
98<br />
Zehn goldene Regeln für die Küchenplanung<br />
Marktplatz<br />
Auslagestellen,Termine und Veranstaltungen<br />
Vorschau und Impressum64<br />
ARCHITEKTUR<br />
20<br />
Porsche Design Tower und das Porsche Zentrum –<br />
Hintergrundgespräch mit Alexander Pollich, CEO<br />
Porsche Deutschland, und Dr. Jan Becker, CEO<br />
Porsche Design Group<br />
26<br />
Architektenhaus vs. Musterhaus<br />
PLANEN & BAUEN<br />
30<br />
Massivhaus vs. Fertighaus<br />
36<br />
42<br />
Für angehende Bauherr*innen – die Bauplanung und<br />
ihre Phasen<br />
Mangel erkannt – und schnell gebannt<br />
20<br />
44<br />
54<br />
56<br />
FINANZIERUNG<br />
Expertenumfrage zur Zinsentwicklung<br />
Kindergeld sinnvoll einsetzen<br />
Gleicher Preis bei Vorvkaufsrecht<br />
58<br />
60<br />
62<br />
64<br />
66<br />
72<br />
VERSICHERUNG & RECHT<br />
Das Hausrecht auf der Baustelle<br />
Neue Verbraucherrechte am Bau<br />
Wie Mieter beim Auszug Ärger vermeiden<br />
Interessantes Urteil<br />
SANIERUNG & ENERGIE<br />
Welche Heizung ist die richtige – ein Vergleich<br />
Kein Verbot von Ölheizungen<br />
SMARTLIVING. HEFT 7<br />
DEZEMBER <strong>2020</strong> – 4,90 €<br />
78<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
IMMOBILIEN Bestellerprinzip gilt auch bei Kaufimmobilien<br />
ARCHITEKTUR Porsche Design Tower – exklusive Hintergrundgespräche<br />
FINANZIERUNG Expertenumfrage zur Zinsentwicklung<br />
WOHNEN & LEBEN Küchenplanung – zehn goldene Regeln<br />
UNSER COVER<br />
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4 Visualisierung: Porsche Design Group – moka-studio; Foto: Villeroy & Boch AG<br />
5
Immobilien<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
MAKLERVERTRÄGE:<br />
VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT<br />
In Sachen Maklerprovision bzw. Maklercourtage gab es bislang<br />
je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen. In einigen<br />
Bundesländern war die Teilung der Provision zwischen<br />
Verkäufer und Käufer marktüblich. Andererseits zahlten die<br />
Käufer die Maklerprovision komplett oder legten individuelle<br />
Regelungen im Maklervertrag fest – z.B. die Höhe des Anteils,<br />
die der Käufer zu tragen hatte.<br />
AB 23.12.<strong>2020</strong> GILT<br />
DAS BESTELLERPRINZIP<br />
BEI KAUFIMMOBILIEN<br />
Künftig gilt der Halbteilungsgrundsatz, der besagt: Wer einen<br />
Makler beauftragt, muss bei einem Verkauf an privat mindestens<br />
die Hälfte der Maklerprovision selbst tragen. Beauftragen<br />
beide Parteien den Makler, schreibt das neue Gesetz eine hälftige<br />
Teilung der Kosten zwischen den Vertragsparteien zwingend<br />
vor. Die neuen Vorschriften gelten für geschlossene<br />
Kaufverträge ab dem 23. Dezember <strong>2020</strong>.<br />
Für Käufer einer Immobilie bedeutet die Höhe der Maklerkosten<br />
oftmals eine finanzielle Hürde, denn diese Kosten werden<br />
nicht durch die Bank finanziert, sondern müssen über das Eigenkapital<br />
abgedeckt werden. Hierdurch steigen entsprechend<br />
auch die Kaufnebenkosten. Durch den neuen Halbteilungsgrundsatz,<br />
also die hälftige Teilung, werden künftig diese<br />
Kosten gerecht auf beide Vertragsparteien verteilt. Das führt<br />
insbesondere dazu, dass künftige Käufer in Metropolregionen<br />
finanziell deutlich entlastet werden.<br />
SO FUNKTIONIERT DIE GETEILTE PROVISION<br />
Der Bundestag hat am 14.05.<strong>2020</strong> in zweiter und dritter<br />
Lesung das Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten<br />
bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen<br />
und Einfamilienhäuser beschlossen. Käufer von Wohnimmobilien<br />
dürfen von daher künftig nicht mehr dazu verpflichtet<br />
werden, mehr als die Hälfte der Maklerprovision zu<br />
übernehmen. Das Problem in der Vergangenheit: da in den<br />
meisten Fällen die Initiative zur Einschaltung eines Maklers<br />
vom Verkäufer selbst ausging, hatte dieser keine rechtliche<br />
Möglichkeit, sich gegen eine Übernahme der anteiligen bzw.<br />
der vollständigen Maklerprovision erfolgreich zu wehren.<br />
Wer sich gegen die Kostenübernahme weigerte, schied automatisch<br />
aus dem Kreis der Bewerber aus. Und dies, obwohl<br />
Wohnraum dringend benötigt wird. Dies führte zwangsläufig<br />
zu einer Ausnutzung der Zwangslage. Künftig ist daher eine<br />
Vereinbarung zur Übernahme der Maklerprovision nur noch<br />
dann wirksam, wenn die Partei, die den Makler beauftragt,<br />
sich zur Zahlung der Provision mindestens in gleicher Höhe<br />
verpflichtet. Zudem muss der Makler seinen Anteil auch erst<br />
dann zahlen, wenn der künftige Erwerber einer Immobilie<br />
(also der Auftraggeber) seiner Zahlungspflicht nachgekommen<br />
ist.<br />
Sofern der Makler von beiden Parteien einen Auftrag erhält<br />
und deshalb sowohl die Interessen des Verkäufers als auch<br />
des Käufers wahrnimmt, kann zukünftig nur noch mit beiden<br />
Parteien eine Provision in gleicher Höhe vereinbart werden.<br />
Beide Parteien tragen dann im Ergebnis jeweils die Hälfte<br />
der gesamten Provision. Vereinbarungen über unterschiedliche<br />
Provisionshöhen können von daher künftig nicht<br />
mehr wirksam geschlossen werden.<br />
Zudem wurde eine Textformerfordernis für Maklerverträge<br />
über die Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen<br />
und Einfamilienhäuser eingeführt. Ausreichend für den<br />
Abschluss eines Maklervertrags ist dann etwa eine E-Mail.<br />
Auf diese Weise sollen Unklarheiten über in der Praxis häufig<br />
strittige Fragen hinsichtlich des Inhalts eines Maklervertrags<br />
vermieden werden.<br />
Diese Neuregelung zur Maklerprovision gilt allerdings nur<br />
für Verbraucher. Denn neben der Beschränkung auf den<br />
Verkauf von Einfamilienhäusern und Wohnungen enthält<br />
die Neuregelung auch eine Einschränkung in persönlicher<br />
Hinsicht: nur wenn der Käufer der Immobilie als Verbraucher<br />
handelt, gelten die neuen Regeln. Handelt der Erwerber<br />
hingegen im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit,<br />
kann die Verteilung der Maklerkosten auch weiterhin anderweitig<br />
vereinbart werden.<br />
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7
Immobilien<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
8<br />
Denn trotz Corona ist die Nachfrage nach Wohneigentum<br />
nach wie vor ungebrochen, ein Kauf vielerorts zudem noch<br />
erschwinglich. Zudem profitieren künftige Käufer von den<br />
niedrigen Bauzinsen. Dennoch stellen sich immer mehr Käufer<br />
in spe die Frage: benötige ich überhaupt einen Makler<br />
oder lassen sich diese Kosten auch einsparen?<br />
DER HAUSVERKAUF ÜBER EINEN MAKLER<br />
Ein professioneller Makler kann viele Vorteile bieten, die ein<br />
Käufer in spe selbst oftmals nicht einschätzen kann. Denn ein<br />
Makler kennt nicht nur den Markt und das Verhältnis von<br />
Angebot und Nachfrage in der Region, er führt selbst auch<br />
eine professionelle Markteinschätzung durch. Und: er stimmt<br />
nicht nur die entsprechende Vermarktungsstrategie mit dem<br />
künftigen Käufer ab, er erstellt neben hochwertigen Fotos<br />
und Grundrissen auch ein professionelles Exposé, vielfach in<br />
einem virtuellen 360-Grad-Rundgang.<br />
Hinzu kommt die optimale Entlastung des Käufers, denn ein<br />
Makler übernimmt neben der vollständigen Organisation<br />
(von Besichtigungen bis hin zum Notartermin) auch die Unterstützung<br />
bei der Entscheidung, wenn es einem Verkäufer<br />
schwer fällt, aus emotionalen Gründen seine Immobilie zu<br />
verkaufen.<br />
KEINE REGELUNG OHNE<br />
ENTSPRECHENDE AUSNAHMEN<br />
Das Gesetz, das am 23.12.<strong>2020</strong> in Kraft tritt, beinhaltet zwar<br />
die rechtliche Grundlage, dass es künftig nicht mehr möglich<br />
ist, dass Immobilienmakler für den Käufer einer Immobilie<br />
bzw. einer Eigentumswohnung unentgeltlich tätig sind, in<br />
dem sie ihre Maklerprovision vollständig auf den Auftraggeber<br />
übertragen. Zwar sollen sich nach dem neuen Gesetz beide<br />
Parteien diese Provision teilen, aber auch andere Varianten<br />
sind zukünftig zulässig. Denn neben der Maklerprovision<br />
sind auch künftig sowohl eine Innen- als auch eine Außenprovision<br />
zulässig.<br />
Innenprovision bedeutet, dass ein Verkäufer einer Immobilie<br />
die Maklerprovision vollständig übernimmt. Eine Außenprovision<br />
ist hingegen dann zulässig, wenn der Käufer einer<br />
Immobilie einem Makler einen entsprechenden Suchauftrag<br />
erteilt, dieser aber zu diesem Zeitpunkt das spätere Kaufobjekt<br />
noch nicht akquiriert (also gefunden) hat.<br />
Weiterhin möglich ist nach § 656 c BGB auch eine Doppelprovision.<br />
Hierdurch wird es einem Makler auch weiterhin<br />
ermöglicht, mit beiden Parteien einen Maklervertrag abzuschließen<br />
(d. h. der Makler kann sowohl für den Verkäufer<br />
als auch für den Käufer provisionspflichtig tätig werden). Allerdings<br />
darf für diesen Fall ein Makler von seinem Käufer<br />
nur so viel Provision verlangen, wie er es auch mit dem Verkäufer<br />
vereinbart hat. Und dies bedeutet nach der neuen Gesetzeslage:<br />
ein Makler kann die Parteien künftig nur in gleicher<br />
Höhe zu Provisionszahlungen verpflichten.<br />
Eine solche Doppelprovision bringt juristisch aber auch Probleme<br />
mit sich, da ein Makler für diesen Fall beide Parteien<br />
vertreten muss. Und das kann zum Beispiel dazu führen, dass<br />
sich die Interessen beider Parteien widersprechen, bspw.<br />
wenn der Verkäufer für seine Immobilie einen Kaufpreis von<br />
290.000 Euro fordert, der Käufer aber nur bereit ist, dafür<br />
240.000 Euro zu bezahlen. Es käme dann zu einer Zuwiderhandlung<br />
des Maklers, wenn dieser nur einseitig den Verkäufer<br />
hinsichtlich eines möglichst hohen Verkaufspreises beraten<br />
würde.<br />
Ausnahme: der Makler lässt sich von beiden Parteien (Käufer<br />
und Verkäufer) schriftlich zusichern, dass er selbst auch an<br />
den jeweiligen Kaufpreisverhandlungen teilnehmen soll. Für<br />
diesen Fall wäre eine weitergehende Tätigkeit als Makler zulässig.<br />
In allen anderen Fällen (z. B. bei einer Immobilienbewertung)<br />
ist der Makler verpflichtet, nicht nur die Interessen<br />
des Verkäufers (der ja einen möglichst hohen Verkaufswert<br />
erzielen will) zu berücksichtigen, sondern auch die des künftigen<br />
Käufers.<br />
Ein Makler ist daher zukünftig angehalten, sowohl Verkäufer<br />
als auch Käufer darüber aufzuklären, dass er auch die Interessen<br />
der jeweils anderen Partei vertritt. Für diesen Fall vereinbart<br />
der Makler innerhalb seines Exposés einen Alleinauftrag<br />
mit dem Verkäufer. Gleichzeitig lässt sich der Makler von der<br />
jeweiligen Partei schriftlich bestätigen, dass diese sowohl mit<br />
Wissen als auch mit Einverständnis über die Kaufpreisverhandlungen<br />
informiert wurde.<br />
WEITERE AUSNAHME: DIE SOG.<br />
ABWÄLZUNGSVARIANTE NACH § 656 D BGB<br />
Die Abwälzungsvariante ist rechtlich so geregelt, dass ein<br />
Makler ausschließlich mit seinem Verkäufer einen Vertrag<br />
abschließt. Der Verkäufer verpflichtet sich, gegenüber dem<br />
Makler eine Provisionszahlung zu leisten. Hat der Makler einen<br />
entsprechenden Käufer für die Immobilie gefunden,<br />
kann der Verkäufer maximal bis zur Hälfte der zu zahlenden<br />
Provision freigehalten werden (sog. selbständiges Provisionsversprechen<br />
nach § 328 BGB, welches im Kaufvertrag aufzunehmen<br />
ist).<br />
Der Makler vertritt bei dieser Variante also nur die Interessen<br />
des Verkäufers und wälzt entsprechend die Hälfte der zu entrichtenden<br />
Provision auf den Käufer ab. Der Käufer selbst ist<br />
erst zu dem Zeitpunkt verpflichtet, diese Kosten zu tragen,<br />
wenn der Verkäufer seinen Anteil beglichen und den Zahlungsnachweis<br />
gegenüber dem Käufer erbracht hat. Allerdings<br />
kann diese teilweise Übernahme der Provisionsschuld<br />
für den Käufer zu einer Erhöhung der Grunderwerbsteuer<br />
(Gegenleistung nach § 9 Grunderwerbsteuer-Gesetz), der<br />
Grundbuch- und der Notarkosten führen. Auf diese Mehrkosten<br />
muss sich der Käufer also entsprechend einlassen.<br />
Dies wird künftig dazu führen, dass Makler zwar weiterhin<br />
eine Doppelprovision vereinbaren, andererseits eine Provision<br />
nur noch vom Verkäufer verlangen, da es hierbei zu einer<br />
vollständigen einseitigen Interessenvertretung kommt. Dies<br />
wiederum führt entsprechend zu Interessenvorteilen für den<br />
Verkäufer.<br />
MAKLERVERTRÄGE SIND KÜNFTIG<br />
NUR NOCH IN TEXTFORM ZULÄSSIG<br />
Wie in der Vergangenheit schließen Makler mit ihren Verkäufern<br />
einen sog. Alleinauftrag ab. Ein solcher Vertrag kann<br />
entweder per E-Mail, per Fax oder per SMS geschlossen werden.<br />
Künftig ist jedoch die Textform durch den Makler zu<br />
beachten. War es bislang möglich, mit dem Käufer telefonisch<br />
eine provisionspflichtige Tätigkeit zu vereinbaren, ist<br />
dies künftig nicht mehr möglich. Vielmehr muss der Provisionsvertrag<br />
mit dem Käufer per E-Mail, Fax oder SMS geschlossen<br />
werden. Diese Regelung gilt künftig auch für Immobilienportale.<br />
Ein solcher Vertrag ist somit eine Voraussetzung<br />
für den Provisionsanspruch des Maklers.<br />
Innerhalb dieses Vertrages finden sich Regelungen über Beginn,<br />
der Laufzeit sowie Möglichkeiten zur Kündigung und<br />
Verlängerung. Ebenfalls die Höhe der zu zahlenden Maklerprovision<br />
beim Abschluss des notariellen Kaufvertrages.<br />
Handelt es sich um einen Alleinauftrag, sollte der Ausschluss<br />
von anderen Maklern festgeschrieben werden. Alternativ ist<br />
Esslingen-Sulzgries<br />
Solides 8-Familienhaus zur rentablen Kapitalanlage<br />
es aber auch zulässig, dass innerhalb des Vertrages die Option<br />
von mehreren, zeitlich nebeneinander bestehenden Maklerverträgen<br />
aufgenommen wird.<br />
Allerdings muss ein Alleinauftrag zeitlich befristet werden<br />
und darf nicht länger als ein Jahr dauern. Danach muss ein<br />
neuer Vertrag geschlossen werden. Zudem kann ein qualifizierter<br />
Alleinauftrag ausschließlich individuell vereinbart<br />
werden, so dass ein reiner Formularvertrag künftig nicht<br />
mehr zulässig ist.<br />
FAZIT<br />
Wird ein Makler aufgrund zweier Maklerverträge sowohl für<br />
den Käufer als auch den Verkäufer tätig, kann er eine Vergütung<br />
künftig nur von beiden Parteien zu gleichen Teilen verlangen.<br />
Wenn der Makler mit einer Partei vereinbart hat, für<br />
diese unentgeltlich tätig zu sein, kann er auch von der anderen<br />
Partei keine Vergütung beanspruchen.<br />
Hat dagegen nur eine Partei den Makler beauftragt, muss diese<br />
die Maklervergütung zahlen. Vereinbarungen mit dem<br />
Ziel, die Kosten an die andere Partei weiterzureichen, sind<br />
nur wirksam, wenn die weitergereichten Kosten maximal 50<br />
Prozent der insgesamt zu zahlenden Courtage ausmachen.<br />
Zudem muss der Auftraggeber des Maklers zunächst nachweisen,<br />
dass er die Courtage gezahlt hat, bevor er von der<br />
anderen Vertragspartei deren Anteil verlangen kann. <br />
Das solide und gepflegte 8-Familienhaus befindet sich am östlichen Stadtrand von<br />
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© Autor: Dietmar Kern<br />
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MARKTWERT VS.<br />
VERKEHRSWERT?<br />
WIE EXPERTEN DEN RICHTIGEN VERKEHRSWERT ERMITTELN<br />
Der Immobilienmarkt ist auch in Zeiten<br />
von Corona in Bewegung, von<br />
daher wollen immer mehr Eigentümer<br />
wissen, wie sich der Wert ihrer Immobilie<br />
entwickelt hat. Viele Internetportale<br />
bieten von daher Onlinebewertungen<br />
an – vielfach auf der Basis von reinen<br />
statistischen Angebotspreisen und ohne<br />
Vorortbesichtigung. Eine korrekte Wertermittlung<br />
ist auf diese Weise leider<br />
nicht möglich, weil Onlineportale die<br />
Immobilie meist zu hoch bewerten, nur<br />
um einen Verkaufsauftrag zu erhalten.<br />
Denn entscheidend für eine korrekte<br />
Wertermittlung ist die richtige Anwendung<br />
des Sach-, Ertrags- oder Vergleichswertverfahrens.<br />
Dabei gilt zum<br />
einen die Objektbezogenheit, d. h. der<br />
Verkehrswert orientiert sich stets an einer<br />
Immobilie oder einem Grundstück.<br />
Ziel der Ermittlung muss stets der Wert<br />
der jeweiligen Immobilie sein. Hinzu<br />
kommt der Stichtag, denn der ermittelte<br />
Verkehrswert muss sich stets auf den<br />
Stichtag beziehen, an dem das Gutachten<br />
ausgestellt wurde.<br />
Ein Wertgutachten wird erstellt, um<br />
den Wert einer Immobilie oder einem<br />
Grundstück so exakt wie möglich zu<br />
bestimmen. Doch nicht jedes Verfahren<br />
eignet sich für jede Immobilie gleich,<br />
vielfach werden auch zwei Verfahren<br />
gleichzeitig eingesetzt, um ein möglichst<br />
genaues Ergebnis zu erzielen. Dabei wird<br />
das Vergleichswertverfahren hauptsächlich<br />
für Immobilien und Grundstücke<br />
benutzt, die vom Käufer selbst genutzt<br />
werden. Bei der Ermittlung des Verkehrswertes<br />
werden ähnliche Immobilien<br />
oder Grundstücke herangezogen, die<br />
in einer ähnlichen Lage liegen, um daraus<br />
einen direkten Vergleich zu erzielen.<br />
Das Ertragswertverfahren wird angewendet,<br />
wenn es sich um eine Immobilie<br />
oder ein Grundstück handelt, das<br />
weitervermietet werden soll. Dazu zählt<br />
auch die Immobilienbewertung von<br />
Gewerbeimmobilien. Bei diesem Verfahren<br />
werden der Bodenwert und der<br />
Gebäudeertrag getrennt berechnet. Dieses<br />
Vorgehen ist nötig, da der Wert des<br />
Bodens sich nicht verändert, der des<br />
Gebäudes aber schon. Besonders wichtig<br />
sind der Rohertrag und die Bewirtschaftungskosten.<br />
Bewirtschaftungskosten sind alle Kosten,<br />
die nötig sind, um das Haus instand zu<br />
halten. Darunter fallen Abschreibungen,<br />
Mietausfallwagnis sowie Instandhaltung.<br />
Der Rohertrag wird zusammengesetzt<br />
aus allen Erträgen, die die Immobilie mit<br />
sich zieht, wie z. B. die Miete. Wichtig ist,<br />
dass hier nicht die Ist-Mietpreise zählen,<br />
sondern die ortsüblichen Mietpreise.<br />
Beim Sachwertverfahren wird der Wert<br />
einer Immobilie anhand des Bodenwertes<br />
und des Gebäudesachwerts ermittelt.<br />
Mit Hilfe des Bodenrichtwerts lässt sich<br />
der Bodenwert bestimmen und durch<br />
die Gebäudeherstellungskosten lässt sich<br />
der Gebäudesachwert ermitteln. Bei dem<br />
Verfahren muss der Restgebäudewert<br />
in Betracht gezogen werden. Um den<br />
Restgebäudewert anzugeben, wird eine<br />
Baujahr bedingte Alterswertminderung<br />
abgezogen. Das Sachwertverfahren gibt<br />
die Herstellungskosten für die Immobilie<br />
an, deswegen ist es für Banken besonders<br />
sicher.<br />
SO BERECHNEN SIE<br />
DEN WERT EINES HAUSES<br />
Wertgutachten für Immobilien müssen<br />
nach einem genau festgelegten Muster<br />
von anerkannten Gutachtern oder Maklern<br />
aufgestellt werden. Mit der marktgerechten<br />
Bewertung eines Hauses oder<br />
einer Eigentumswohnung steht und<br />
fällt der Verkaufserfolg – und genau hier<br />
scheitert es bei vielen. Käufer bzw. Verkäufer<br />
müssen sich klar darüber werden,<br />
was ihr Haus wirklich wert ist, und müssen<br />
sich bewusst sein: auch wenn es im<br />
ersten Moment weh tut, der Wert eines<br />
Objektes liegt immer genau dort, wo sich<br />
Angebot und Nachfrage treffen.<br />
Für Käufer und Verkäufer ist es aber<br />
wichtig zu wissen, zu welchem Preis<br />
vergleichbare Objekte verkauft werden.<br />
Dabei können miteinander jedoch<br />
nicht einfach „Äpfel und Birnen“ verglichen<br />
werden, bei der richtigen Bewertung<br />
hilft vielmehr nur eine detaillierte<br />
Marktanalyse.<br />
So ist es bspw. denkbar, dass ein Haus<br />
oder eine Eigentumswohnung im selben<br />
Stadtteil ohne Weiteres 15.000 Euro mehr<br />
oder weniger kosten kann – und das, obwohl<br />
beide Häuser gleichwertig in Größe<br />
und Ausstattung sind – sie können sich<br />
jedoch durch ihr Umfeld unterscheiden.<br />
Diese Kriterien, die sich deutlich auf<br />
den Preis auswirken können, sind bspw.<br />
Südlage/Nordlage, Wohnstraße/Durchgangsstraße<br />
oder freier Blick bzw. der<br />
Blick auf vorgelagerte Bebauung.<br />
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Bewertung<br />
der Mitangebote. Dabei sind<br />
Kaufpreis, Wohnfläche, Grundstücksgröße,<br />
Bauweise, Ausstattungsmerkmale<br />
(d. h. Keller- und Dachgeschossausbau<br />
bei Häusern oder die Anzahl<br />
der Wohneinheiten in einem Objekt bei<br />
Eigentumswohnungen), Garagen oder<br />
Stellplatz und nicht zuletzt die Einschätzung<br />
der direkten Wohnlage von enormer<br />
Bedeutung. Nicht zu vergessen, dass<br />
das Wichtigste beim Immobilienverkauf<br />
die Lage und immer wieder die Lage ist.<br />
Bedenken Sie, dass ein schöner Teppichboden,<br />
die neue Tapete an der Wand<br />
oder der mühsam von Ihnen ausgebaute<br />
Hobbyraum in aller Regel nicht kaufentscheidend<br />
sind.<br />
DIE LAGE MACHT´S<br />
Nach landläufiger Meinung sind für den<br />
Wert und die künftige Wertentwicklung<br />
einer Immobilie drei Faktoren ausschlaggebend:<br />
die Lage, die Lage, die Lage!<br />
Es macht schon einen Unterschied, ob<br />
das Eigenheim in einem reinen Wohnoder<br />
einem so genannten Mischgebiet<br />
liegt. Dort stehen nämlich nicht nur<br />
Wohnhäuser, sondern oft auch Gewerbebauten.<br />
Bereiten Sie sich deshalb auf die Besichtigung<br />
und das Verkaufsgespräch in<br />
aller Ruhe vor. Führen Sie sich dabei<br />
die Situation eines abgehetzten Verkäufers<br />
in einem Warenhaus vor Augen,<br />
Sie werden sicherlich nur das Nötigste<br />
bei ihm einkaufen. Haben Sie vor allem<br />
immer das klare Ziel vor den Augen: Ihr<br />
Haus oder Ihre Eigentumswohnung an<br />
den Nachfrager zu verkaufen. Seien Sie<br />
sich darüber im Klaren, wie Sie das Gespräch<br />
führen.<br />
Bei der Gesprächseröffnung ist es wichtig,<br />
ob es sich bei dem Kontakt um das<br />
erste Kennenlernen oder um einen Folgetermin<br />
handelt. Denn beim Erstkontakt<br />
wird die Gesprächseröffnung einen<br />
weit breiteren Teil in Anspruch nehmen<br />
als bei einem Wiederholungstreffen.<br />
Denken Sie daran: über Sympathie und<br />
Vertrauen entscheiden die ersten Minuten<br />
des Zusammentreffens. Vermeiden<br />
Sie aber auch den Fehler, diesen Part<br />
des Gesprächs über Gebühr zu strapazieren.<br />
Es sollte auch nicht Ihr Ziel sein,<br />
beim vertrauten „Du“ mit dem Besucher<br />
den Weinkeller durchzuprobieren – Sie<br />
sollen Ihr Haus verkaufen.<br />
Kommen Sie deshalb nach der Gesprächseröffnung<br />
gleich zu den Fakten. Geben<br />
Sie dem Interessenten dabei alle Informationen,<br />
die er haben will; versuchen<br />
Sie nicht, klare Fakten zu beschönigen<br />
oder gar zu vertuschen. Die geringste<br />
Unaufrichtigkeit, die der Käufer merkt,<br />
kann das Verkaufsgespräch beenden lassen.<br />
Anhand des nachfolgenden Fragebogens<br />
können Sie Haus oder Wohnung<br />
mit Sicherheit überschlägig berechnen.<br />
Tragen Sie Ihre Punkte ein, Sie dürfen<br />
dabei auch Zwischenwerte einsetzen, jedoch<br />
keine Minuspunkte geben. Die genaue<br />
Wertermittlung sollte man jedoch<br />
den Experten überlassen.<br />
Für viele Laien ist jedoch eine Werteinschätzung<br />
ein Brief mit sieben Siegeln.<br />
Damit Sie jedoch selbst eine grobe Wertermittlung<br />
vornehmen können, einfach<br />
und ohne viel Zeitaufwand, helfen die<br />
nachfolgenden Auflistungen. <br />
10<br />
Foto: Adobe Stock – Song_about_summer<br />
11
Immobilien<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
SO BERECHNEN SICH DIE WERTE<br />
I. GRUNDSTÜCKSWERT<br />
1. Lage, Ortsbereich<br />
Großstadt (über 500.000 Einwohner): 80 Pkte<br />
Mittelstadt (bis 100.000 Einwohner): 45 Pkte<br />
Stadtrand: .......................................... 30 Pkte<br />
Dorf: ................................................... 5 Pkte<br />
(gilt Ihre Wohnlage als außergewöhnlich gut<br />
[z. B. Villenviertel oder „gute Adresse“],<br />
geben Sie zusätzlich 50 bis 200 Punkte)<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
2. Erschließung (Verkehr)<br />
Straße und Gehweg befestigt:<br />
keine Straßen- und Wegebefestigung<br />
15 Pkte<br />
5 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
3. Erschließung (Leistungen)<br />
Ver- und Entsorgungsleitungen<br />
(Kanal, Wasser) vorhanden: 30 Pkte<br />
keine Ver- u. Entsorgungsleitungen 5 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
4. Verkehrsverbindungen (Bus und Bahn)<br />
gut:<br />
30 Pkte<br />
mittelmäßig:<br />
15 Pkte<br />
schlecht:<br />
0 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
5. Schulen, Kindergärten<br />
Alle Schulen am Ort:<br />
Grundschule am Ort:<br />
Keine Schule am Ort:<br />
10 Pkte<br />
3 Pkte<br />
0 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
6. Arbeitsplatz-Situation vor Ort<br />
gut:<br />
mittel:<br />
ungünstig:<br />
25 Pkte<br />
15 Pkte<br />
5 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
7. Störungen in der Umgebung<br />
(Industrie, Gewerbe, Sport-Stadien)<br />
keine Belästigungen:<br />
15 Pkte<br />
wesentliche Belästigungen: 0 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
Die Summe der Punkte 1 bis 7 multiplizieren<br />
Sie jetzt mit Ihrer Grundstücksgröße<br />
..... Pkte x ..... m² = Grundstückswert: ...... EUR<br />
8. Besondere Ausstattung der Räume<br />
Edelholz an Wänden und Decken:<br />
Besonders teurer Teppichboden:<br />
6 Pkte<br />
10 Pkte<br />
Marmor oder besonders teure Fliesen: 10 Pkte<br />
Kamin/Kachelofen etc:<br />
8 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
9. Dachgeschossfläche<br />
Fläche: ............ m²<br />
Fläche multipliziert mit 2,5<br />
10. Ausgebaute Fläche Dachgeschoss<br />
Ausgebaute Fläche: .......... m²<br />
Fläche multipliziert mit 3,5<br />
11. Wohnfläche Erdgeschoss<br />
Wohnfläche Erdgeschoss: ........ m²<br />
(bei mehrgeschossigen Bauten alle<br />
Vollgeschosse)<br />
.......... Pkte<br />
........... Pkte<br />
Gesamtfläche multipliziert mit 6,7 ........... Pkte<br />
12. Keller-Größe<br />
Größe des Kellers: .......... m²<br />
Fläche multipliziert mit 2,6<br />
Zwischensumme (1–7)<br />
Summe (8–12)<br />
........... Pkte<br />
........... Pkte<br />
........... Pkte<br />
........................... x ..........................<br />
Zwischensumme multipliziert mit Summe<br />
= Gebäudewert: ................. EUR<br />
II. GEBÄUDEWERT<br />
1. Alter des Hauses<br />
Alter des Gebäudes (in Jahren)<br />
von 100 abziehen, das ergibt: ......... Pkte<br />
2. Unterkellerung des Hauses<br />
Vollkeller:<br />
0 Pkte<br />
Teilkeller:<br />
12 Pkte<br />
Kein Keller:<br />
25 Pkte<br />
(kein Druckfehler – die Punkte sind Kehrwerte!)<br />
Ermittelte Punkte: ..................<br />
3. Wärmedämmung (Dach- u. Außenwände)<br />
gut:<br />
30 Pkte<br />
mittel:<br />
16 Pkte<br />
schlecht:<br />
5 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ..................<br />
4. Fenster-Ausführung<br />
Einfachglas:<br />
5 Pkte<br />
Isolierglas oder Doppelfenster: 20 Pkte<br />
Spezial-Dämmglas:<br />
26 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ..................<br />
5.Heizungs-Art<br />
Einzelöfen:<br />
5 Pkte<br />
Zentralheizung:<br />
20 Pkte<br />
Fußbodenheizung:<br />
30 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
6. Bad- und WC-Ausstattung<br />
einfach (WC, Waschbecken,<br />
Wanne):<br />
10 Pkte<br />
normal (2 WC, 2 Waschbecken,<br />
Dusche, Wanne):<br />
20 Pkte<br />
aufwendig (Wandhängende WCs,<br />
2 Bäder, Bidet, Thermobatterien: 40 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ...................<br />
7. Küchenausstattung:<br />
Herd, Spüle, Kühlschrank als<br />
Einzelgeräte:<br />
5 Pkte<br />
Einbauküche:<br />
10 Pkte<br />
Einbauküche mit Komfort (z. B.<br />
Geschirrspüler, Mikrowellenherd: 26 Pkte<br />
Ermittelte Punkte: ..................<br />
Addieren Sie jetzt alle Punkte zum Gebäudewert<br />
(1 bis 7) zu einer Zwischensumme:<br />
Zwischensumme: ...................<br />
III. Ertragswert<br />
Höhe der monatlichen Miete<br />
Welche monatliche Miete können Sie für Ihr Haus<br />
erzielen? (vergleichen Sie die Mietpreise in der<br />
Umgebung, im Zweifelsfall Makler fragen)<br />
............................................... € Monatsmiete x 225<br />
= Ertragswert: .................. EUR<br />
IV. Verkehrswert<br />
Der Verkehrswert ist jetzt für Sie der interessanteste<br />
Wert und das Ergebnis dieser Berechnung. Aus den<br />
bisherigen Summen wird er wie folgt ermittelt:<br />
Grundstückswert:<br />
........................ EUR<br />
+ Gebäudewert: ........................ EUR<br />
= Sachwert: ........................ EUR<br />
Berechnung des Verkehrswertes<br />
2 x Sachwert: ........................ EUR<br />
+ Ertragswert: ........................ EUR<br />
= Summe: ........................ EUR<br />
Dieses Ergebnis geteilt durch 3 ergibt den<br />
Verkehrswert:<br />
........................ EUR<br />
(Dieser Verkehrswert wird zurzeit üblicherweise mit<br />
70 Prozent beliehen – vorausgesetzt, Haus und<br />
Grundstück sind unbelastet)<br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
12<br />
Foto: Adobe Stock –Song_about_summer<br />
13
Immobilien<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg<br />
NEUES GRUNDSTEUER-MODELL<br />
FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Viele politische Themen führen zu Corona-Zeiten ein Schattendasein. Dennoch kommt die Landesregierung<br />
und das Landesparlament ihren anderen Aufgaben nach. So hat im Oktober Finanzministerin Edith Sitzmann<br />
den Entwurf des Landesgrundsteuergesetzes in den Landtag eingebracht. Das sogenannte Bodenwertmodell<br />
basiert dabei im Wesentlichen auf zwei Kriterien: der Grundstücksfläche und dem Bodenrichtwert<br />
(Grundstückswert). Immobilienverbände äußerten sich dazu kritisch.<br />
Steuermesszahl angewandt. Um überwiegend<br />
zu Wohnzwecken genutzte<br />
Grundstücke in Zeiten angespannter<br />
Wohnungsmärkte nicht zu verteuern,<br />
ist ein Abschlag von 30 Prozent eingeplant.<br />
„Bei unserem Modell zählt nur der<br />
Wert des Grundstücks. Damit werden<br />
unbebaute Grundstücke stärker belastet<br />
und sollen für die Wohnbebauung genutzt<br />
werden“, so Sitzmann. „Dadurch<br />
erreichen wir eine möglichst zielgenaue<br />
Förderung ohne großen bürokratischen<br />
Aufwand.“<br />
ZUSTIMMUNG DER KOMMUNEN<br />
Das baden-württembergische Grundsteuermodell<br />
findet auch die Zustimmung<br />
der kommunalen Landesverbände.<br />
Diese hatten im Anhörungsverfahren<br />
Gelegenheit, Stellung zum Entwurf zu<br />
nehmen. „Die Einnahmen der Grundsteuer<br />
sind für die Kommunen wichtig,<br />
da sie konjunkturunabhängig sind – im<br />
Gegensatz zu den Gewerbesteuern oder<br />
den Schlüsselzuweisungen.“<br />
Die Kommunen legen mit den Hebesätzen<br />
die konkrete Höhe der Grundsteuer<br />
fest. Sie haben es damit auch in der<br />
Hand, ob die Reform aufkommensneutral<br />
umgesetzt wird. Der Hauptfeststellungszeitpunkt<br />
für die Wertverhältnisse<br />
wurde auf den 1. Januar 2022 festgelegt.<br />
Im Laufe des Jahres 2022 werden die<br />
Bürgerinnen und Bürger aufgefordert,<br />
eine Erklärung für ihren Grundbesitz<br />
bei den Finanzämtern in Baden-Württemberg<br />
möglichst digital einzureichen.<br />
Diese führen dann die Bewertung durch<br />
und legen den Steuermessbetrag fest. Die<br />
eigentliche Erhebung der Steuer erfolgt<br />
dann durch die Kommunen vor Ort, in<br />
denen sich der jeweilige Grundbesitz befindet.<br />
Allein im Südwesten müssen den Angaben<br />
zufolge nun 5,6 Millionen Objekte<br />
neu bewertet werden. Die Kommunen<br />
im Land nehmen aus der Steuer jährlich<br />
1,8 Milliarden Euro ein. Da der kommunale<br />
Hebesatz nach der Reform der<br />
Grundsteuer nicht so bleibt, wie er heute<br />
ist, sondern überprüft und angepasst<br />
werden wird, sind Modellrechnungen<br />
derzeit nicht möglich. Das wird erst der<br />
Fall sein, wenn bis zum 1. Januar 2022<br />
die Bodenrichtwerte festgestellt sind.<br />
Dann gilt die Berechnung, wie es im<br />
Gesetzentwurf steht: Bodenrichtwert<br />
mal Grundstücksfläche multipliziert mit<br />
einer Steuermesszahl – 1,3 Promille. Für<br />
bestimmte Zwecke gibt es Abschläge: für<br />
sozialen Wohnungsbau 25 %, für Kulturdenkmäler<br />
10 % und für Wohnzwecke<br />
insgesamt 30 %.<br />
KRITIK VON VERBÄNDEN<br />
Der Bund der Steuerzahler warnte unlängst<br />
vor höheren Belastungen und<br />
sozialen Verwerfungen. Das sieht man<br />
auch beim ZIA (Zentraler Immobilien<br />
Ausschuss) so: „Dass für die grundsteuerliche<br />
Belastung unerheblich sein soll,<br />
ob es sich um ein bebautes oder ein unbebautes<br />
Grundstück handelt, ist einerseits<br />
mit Blick auf den Gleichheitsgrundsatz<br />
kritisch zu bewerten und könnte<br />
andererseits zu erheblichen sozialen<br />
Verwerfungen führen.“<br />
Und die Arbeitsgemeinschaft Haus &<br />
Grund Baden-Württemberg hält dieses<br />
Modell „zum einen für verfassungswidrig<br />
und zum anderen für grob unbillig.“<br />
Die Besteuerung erfolge ausschließlich<br />
anhand der Grundstücksfläche ohne<br />
jegliche Berücksichtigung der Fläche<br />
der Bebauung. Bei bloßer Bezugnahme<br />
auf die Grundstücksfläche werden insbesondere<br />
die Eigentümer von Gebäuden<br />
aus den 1950er- bis 1970er-Jahren,<br />
die – wie damals üblich – auf großen<br />
Grundstücken errichtet wurden, finanziell<br />
im Verhältnis deutlich mehr belastet<br />
als die Eigentümer eines flächengleichen<br />
Grundstücks, das ab den 1980er-<br />
Jahren großflächig bebaut wurde. Der<br />
Gesetzentwurf benachteilige daher die<br />
Eigentümer kleinerer Gebäude mit großen<br />
Grundstücken, während Grundstücke,<br />
die baulich großflächig ausgenutzt<br />
werden konnten, steuerlich bevorzugt<br />
würden.<br />
<br />
© Autor: Lothar Frank<br />
Zum Hintergrund: Im April 2018<br />
hatte das Bundesverfassungsgericht<br />
die bisherige Einheitsbewertung bei<br />
der Grundsteuer für verfassungswidrig<br />
erklärt. Dem Gesetzgeber wurde eine<br />
Frist bis 31. Dezember 2019 eingeräumt,<br />
um eine Neuregelung zu treffen. Daran<br />
schließt sich eine Umsetzungsfrist bis<br />
Ende 2024 an. Ab dem 1. Januar 2025<br />
muss die Grundsteuer nach neuem Recht<br />
erhoben werden. Der ersten Frist ist der<br />
Bundesgesetzgeber mit dem Grundsteuerreformgesetz<br />
Ende letzten Jahres nachgekommen.<br />
In die Berechnung der Grundsteuer<br />
nach dem Bundesmodell fließen der<br />
Bodenrichtwert, die Grundstücksfläche,<br />
der Gebäudetyp, die Gebäudefläche<br />
und das Gebäudealter mit ein. Mit<br />
dem Gesetzespaket zur Grundsteuer<br />
wurde auch das Grundgesetz geändert<br />
und dadurch den Ländern die Möglichkeit<br />
gegeben, vom Bundesrecht abzuweichen<br />
und eigene Landesgrundsteuergesetze<br />
zu beschließen. Diese<br />
Möglichkeit hat Baden-Württemberg<br />
mit dem Landesgrundsteuergesetz jetzt<br />
wahrgenommen.<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG-MODELL<br />
BASIERT AUF ZWEI KRITERIEN<br />
Das Modell für Baden-Württemberg<br />
basiert im Wesentlichen auf zwei Kriterien:<br />
der Grundstücksfläche und dem<br />
Bodenrichtwert. „Das vorliegende Landesgrundsteuermodell<br />
ist mutig, innovativ,<br />
einfach, gerecht und transparent“, so<br />
die Ministerin „Und es ist nach Aussage<br />
von Experten verfassungskonform.“ Das<br />
Verfahren sieht vor, dass Grundstücksfläche<br />
und Bodenrichtwert miteinander<br />
multipliziert werden. Im zweiten Schritt<br />
wird darauf die im Gesetz festgelegte<br />
„Das vorliegende<br />
Landesgrundsteuermodell<br />
ist mutig,<br />
innovativ, einfach,<br />
gerecht und transparent“,<br />
so Edith Sitzmann,<br />
Ministerin für Finanzen<br />
14<br />
Fotos: Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg – Simon Sommer, Reiner Pfisterer<br />
15
Immobilien<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
„ DAS NEUE GESETZ<br />
SORGT WIEDER FÜR<br />
MEHR QUALITÄT<br />
IN UNSERER<br />
BERUFSGRUPPE<br />
DER MAKLER“<br />
INTERVIEW MIT JULIAN TOLIAS,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER DER TOLIAS<br />
IMMOBILIEN GMBH<br />
Das Corona-Jahr, das neue Gesetz zum Bestellerprinzip, beziehungsweise der Provisionsteilung beim<br />
Immobilienverkauf, oder der kommende Marktbericht 2021: es gibt derzeit viele spannende Themen<br />
in der Immobilienwirtschaft. Wir sprachen darüber mit Julian Tolias, Geschäftsführer der TOLIAS Immobilien<br />
GmbH in Stuttgart.<br />
Herr Tolias, die Immobilienbranche kannte in den vergangenen<br />
Jahren, was Nachfrage und Preisniveau anbelangt, nur eine<br />
Richtung: nach oben. Dann kam Corona. Wie sieht es damit in<br />
Pandemie-Zeiten aus?<br />
Ja, in ganz Deutschland ging es nun jahrelang mit der Nachfrage<br />
und Preisniveau für Immobilien nur in eine Richtung. Als<br />
regionaler Immobilienmakler sind wir im Großraum Stuttgart<br />
tätig und vermarkten hier Wohn- und Gewerbeimmobilien. In<br />
dieser Region kennen wir den Markt bestens und analysieren<br />
regelmäßig Daten und Fakten aus unserem Tagesgeschäft.<br />
Seit März betrachten wir die unterschiedlichen Teilmärkte im<br />
Großraum Stuttgart noch genauer und die Entwicklungen sind<br />
nach wie vor einheitlich: Im wohnwirtschaftlichen Bereich ist<br />
die Nachfrage ungebremst und die Preise weiter steigend.<br />
Bei Gewerbeimmobilien sind die verschiedenen Segmente<br />
differenziert zu betrachten. Hier gibt es sowohl Gewinner als<br />
auch Verlierer. Zu den Gewinnern mit stark steigender Nachfrage<br />
und gleichzeitig steigenden Preisen gehören aktuell<br />
Logistikimmobilien. Sie gewinnen vor allem durch die Zunahme<br />
vom Online-Versandhandel an Attraktivität.<br />
Das Segment Büroimmobilien leidet hingegen etwas unter<br />
der Pandemie und der starken Zunahme von Home-Office-<br />
Regelungen großer Unternehmen. Hier halten sich Investoren<br />
aktuell etwas zurück.<br />
Im Bereich Gastronomie können wir aktuell noch keine<br />
negativen Marktentwicklungen erkennen.<br />
Manche sprechen von 20 Prozent Preisrückgang bei Immobilien<br />
in nächster Zeit. Wie sehen Sie das?<br />
Hierzu habe ich eine klare Meinung. Ich sehe keine Preisrückgänge<br />
in unserer wirtschaftlich starken Region, in der die<br />
Wohnungsnachfrage das Angebot deutlich übersteigt.<br />
Sowohl während Corona als auch dann, wenn sich die Situation<br />
rund um die Pandemie wieder etwas beruhigt hat, wird die<br />
Nachfrage nach Immobilien in Stuttgart größer sein als das Angebot.<br />
Darum werden die Preise nicht sinken.<br />
Wir gehen davon aus, dass die Preissteigerungen etwas geringer<br />
ausfallen können als in den letzten Jahren – diese basieren aber<br />
auch auf dem deutlich höheren Preisniveau als noch vor<br />
einigen Jahren. Das bedeutet, dass die Zeiten von rasant ansteigenden<br />
Preisen, wie wir es von den vergangenen Jahren<br />
gewohnt waren, vorerst ein Ende haben könnten. Lediglich<br />
in ländlichen Gebieten von Deutschland kann es unserer<br />
Meinung nach temporär zu Preisrückgängen kommen.<br />
Um Ihnen ein Gefühl zu geben: Die Preise in Stuttgart haben<br />
sich seit 2010 ungefähr verdoppelt. Gemäß dem Grundstücksmarktbericht<br />
der Stadt Stuttgart kostete eine Neubauwohnung<br />
im Jahr 2010 rund 3.240 € pro Quadratmeter Wohnfläche, in<br />
2018 rund 6.412 €. Gleichermaßen stiegen die Preise für bestehende<br />
Wohnungen seit 2010 von 1.840 € pro Quadratmeter auf<br />
3.662 € in 2018.<br />
Einfach gesagt: Haben Sie 2010 eine Immobilie für 250.000 €<br />
gekauft, ist diese heute rund 500.000 € wert.<br />
Wird es verstärkt Notverkäufe geben?<br />
Ja, es ist damit zu rechnen, dass es zu Notverkäufen kommen<br />
wird. Vor allem Angestellte und Unternehmer aus Branchen,<br />
die sehr stark unter der Pandemie leiden und ihre Immobilienfinanzierung<br />
etwas zu knapp kalkuliert haben, werden in finanzielle<br />
Schieflage geraten.<br />
Die Verkäufe erhöhen das Angebot, doch werden die Angebote<br />
die Nachfrage bei Weitem nicht stillen können. Die Kaufkraft<br />
in Stuttgart wird weiterhin überdurchschnittlich gut bleiben<br />
und dies sorgt für Stabilität.<br />
Für unsere Kunden und Geschäftspartner haben wir bereits im<br />
April einen ausführlichen Blogbeitrag zum Thema Corona und<br />
Immobilien in Stuttgart auf unserer Website veröffentlicht.<br />
Neben unseren Erfahrungen aus dem Tagesgeschäft haben wir<br />
auch häufig gestellte Fragen unserer Kunden beantwortet, z. B.<br />
ob man als Käufer aktuell eine Finanzierung bei der Bank erhält,<br />
ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Immobilienverkauf<br />
ist oder wie man als Eigentümer am besten vorgeht, wenn<br />
der Mieter aufgrund von Corona seinen Mietzahlungen nicht<br />
mehr nachkommen kann.<br />
Wer bestellt, bezahlt – dieses Prinzip in der Gesetzgebung galt<br />
bisher nicht bei Kaufimmobilien. Wer einen Makler bestellte,<br />
kam ohne Kosten davon. Das wird sich ändern: Ab dem<br />
23. Dezember gilt nun auch hier zumindest in Teilen das<br />
Bestellerprinzip. Künftig soll die Maklerprovision zwischen<br />
Verkäufer und Käufer geteilt werden. Was halten Sie als<br />
Makler davon?<br />
Ich persönlich halte sehr viel vom neuen Gesetz zur Provisionsteilung.<br />
Ein Qualitätsmakler ist bei einem Immobilienverkauf<br />
sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer tätig. Darum<br />
sollte es selbstverständlich sein, dass beide Parteien den Makler<br />
bezahlen.<br />
Für unser Team von TOLIAS Immobilien ändert sich mit dem<br />
neuen Gesetz eigentlich kaum etwas, da wir bei Immobilienverkäufen<br />
immer sowohl für den Verkäufer als auch für den<br />
Käufer tätig sind und wir von beiden Vertragspartnern für unsere<br />
Dienstleistung honoriert werden.<br />
Es ist ja so: Die Aufteilung der Provision zwischen Käufer<br />
und Verkäufer ist aktuell in jedem Bundesland unterschiedlich<br />
und es gibt keine einheitliche Regelung. In Berlin trägt bisher<br />
der Käufer die gesamten Maklerkosten. Diese betragen<br />
7,14 Prozent vom Kaufpreis. Jedoch ist der Makler nicht alleine<br />
für den Käufer, sondern großteils auch für den Verkäufer tätig.<br />
Der Käufer hat jedoch keine Wahl, wenn er die Immobilie<br />
gerne kaufen möchte und muss die gesamten Kosten tragen.<br />
Das ist meiner Meinung nach nicht richtig und dies ist auch<br />
der initiale Grund des neuen Gesetzes.<br />
Gemäß der Verbraucherschutzzentrale gilt in Baden-Württemberg<br />
die hälftige Teilung der Maklerprovision in Höhe von<br />
3,57 Prozent jeweils für Käufer und Verkäufer bereits seit Jahrzehnten.<br />
Aufgrund des aktuell herrschenden Verkäufermarktes<br />
hat sich in der Praxis allerdings eine Käuferprovision in Höhe<br />
von 4,76 Prozent eingestellt.<br />
Leider nutzen unzählige „Discount-Makler“ diese Situation<br />
aus und bieten eine sehr vereinfachte Dienstleistung an. Wenig<br />
Qualität ist allerdings für beide Seiten gefährlich, denn ein Immobilienverkauf<br />
ist sehr komplex. Beginnend mit Behördengängen<br />
und einer umfangreichen Prüfung aller verkaufsrelevanten<br />
Unterlagen (Grundbuch, Teilungserklärung, Baulastenverzeichnis<br />
etc.), über eine fachgerechte Kaufpreisermittlung<br />
bis hin zu Bonitätsprüfungen und einem sorgfältigen Kaufvertragsmanagement,<br />
um nur ein paar Schritte zu erwähnen. Auch<br />
gilt es, versteckte Risiken bzw. wertmindernde Faktoren, wie<br />
eingetragene Nießbräuche, Bauschäden, offene Zahlungen des<br />
Voreigentümers, u.v.m., im Vorfeld zu identifizieren und für<br />
alle Beteiligten transparent zu klären. Schließlich geht es hier<br />
meist um sehr viel Geld.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass das neue Gesetz wieder für mehr<br />
Qualität in unserer Berufsgruppe der Makler sorgen und sowohl<br />
Immobilienkäufer und -verkäufer vor Risiken schützen<br />
wird.<br />
WOHNUNGEN BESTAND KAUFPREISE<br />
Grafik: www.tolias-immobilien.de/marktbericht-stuttgart<br />
Ein Wort noch zum Marktbericht 2021. Was ist zu erwarten?<br />
Unser jährlicher Immobilienmarktbericht Stuttgart wird auch<br />
für 2021 wie gewohnt die aktuellsten Preisentwicklungen -<br />
sowohl Miete als auch Kauf – für Neubau- und Bestandsimmobilien<br />
aufzeigen. Übersichtliche Preiskarten, Schaubilder<br />
und Tabellen liefern Informationen über alle 23 Stadtbezirke<br />
von Stuttgart. Erhältlich ist er ab Ende Januar auf unserer Website<br />
zum kostenlosen Download oder als Magazin in unserer<br />
Immobilienboutique am Wilhelmsplatz in Stuttgart-Mitte.<br />
Kurz gesagt: Wertvolle Marktdaten für jeden Immobilieneigentümer,<br />
für Kaufinteressierte, Bauträger, Banken, Gutachter und<br />
Sachverständige und Investoren.<br />
Herr Tolias, vielen Dank für das Gespräch.<br />
16<br />
Foto: Tolias Immobilien<br />
17
Immobilien<br />
NEUES VOM MARKT<br />
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FEHLENDES BAULAND: HAUS & GRUND<br />
FÜR KOMMUNALE PLANUNGSPFLICHT<br />
Verbandsklagerecht zur Durchsetzung notwendig<br />
Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland forderte<br />
heute in Berlin eine Planungspflicht für Kommunen,<br />
die nicht ausreichend Bauland bereitstellen. „Nur mit<br />
ausreichend Bauland kann die hohe Nachfrage nach<br />
Wohnraum befriedigt werden. Wenn Kommunen ihrer Aufgabe<br />
nicht nachkommen, muss es Mieter- und Eigentümerverbänden<br />
möglich gemacht werden, die Planungspflicht gerichtlich<br />
durchzusetzen“, erläuterte Haus & Grund-Präsident<br />
Kai Warnecke den Vorschlag.<br />
Bereits heute sind Kommunen zur Baulandplanung verpflichtet.<br />
Allerdings fehlt es bislang an Möglichkeiten, diese Pflicht<br />
auch durchzusetzen, wenn die Kommune nicht von sich aus<br />
handelt. „Die heutige Planungspflicht ist ein stumpfes Schwert.<br />
In der entscheidenden Frage der Durchsetzbarkeit gibt es eine<br />
Gesetzeslücke, die dringend geschlossen werden muss“,<br />
forderte Warnecke.<br />
Statt das Baulandangebot auszuweiten, verwalten laut Haus &<br />
Grund die Kommunen vielerorts den Mangel durch überbordende<br />
Einschränkungen des Wohnungsmarktes. Zudem<br />
stoße neues Bauland regelmäßig auf politischen Widerstand,<br />
der für kommunale Entscheidungsträger eine erhebliche Hürde<br />
darstelle, auch im überörtlichen Interesse zu handeln.<br />
„Hier muss der Bundestag endlich gegensteuern. Die Planungspflicht<br />
plus Verbandsklagerecht müssen in das Baugesetzbuch<br />
aufgenommen werden, damit endlich der Ursache<br />
steigender Immobilienpreise – der hohen Nachfrage – begegnet<br />
werden kann“, fasste Warnecke zusammen. <br />
Quelle: Zentralverband Haus & Grund Deutschland<br />
CORONA LÄSST IMMOBILIENMARKT<br />
KALT. HÄUSER UND WOHNUNGEN<br />
WERDEN TROTZ KRISE IMMER TEURER<br />
Schon Jahre vor der Corona-Krise begann in Deutschland<br />
ein Boom am Immobilienmarkt, der die Preise für Wohnungen<br />
und Häuser in die Höhe trieb. Inzwischen ist klar: Die<br />
Corona-Krise hat diese Entwicklung bislang nicht gestoppt.<br />
Zumindest am Markt für Wohnimmobilien scheint die Corona-Krise<br />
bislang keine negativen Auswirkungen mit sich zu<br />
bringen: Die Preise sind in den vergangenen Monaten<br />
deutschlandweit weiter gestiegen. Im dritten Quartal waren<br />
Wohnimmobilien im Durchschnitt um 7,8 Prozent teurer als<br />
ein Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische<br />
Bundesamt in einer ersten Schätzung, die die Wiesbadener<br />
Behörde am Mittwoch veröffentlichte.<br />
Der Preisanstieg sei der stärkste seit dem vierten Quartal 2016<br />
mit damals durchschnittlich 8,4 Prozent. Gegenüber dem<br />
Vorquartal hat sich der Preisanstieg damit noch einmal beschleunigt.<br />
In den Monaten April bis Juni <strong>2020</strong> waren die<br />
Preise im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um<br />
6,6 Prozent gestiegen, wie das Bundesamt im September mitgeteilt<br />
hatte. Im Vergleich zum zweiten Quartal des laufenden<br />
Jahres kletterten die Preise für Häuser und Wohnungen in<br />
Deutschland laut Statistischem Bundesamt letztlich im Schnitt<br />
um 2,6 Prozent.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum ist vor allem in Ballungsräumen<br />
groß. Weil dort die Preise in der Regel höher sind als auf<br />
dem Land, weichen Kaufinteressenten auch auf ländliche Regionen<br />
aus. Niedrige Bauzinsen heizen den Immobilienmarkt<br />
zusätzlich an.<br />
<br />
Quelle: Manager Magazin<br />
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19
Architektur<br />
DER<br />
PORSCHE<br />
DESIGN<br />
TOWER<br />
UND DAS<br />
PORSCHE<br />
ZENTRUM<br />
STUTTGART<br />
DAS NEUE HIGHLIGHT DER<br />
STUTTGARTER AUTOMEILE<br />
Grundsteinlegung am 20.10.<strong>2020</strong> (von links nach rechts):<br />
Alexander Pollich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH;<br />
Franko Dorow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Niederlassung Stuttgart<br />
GmbH; Detlev von Platen, Mitglied des Vorstandes der Porsche AG – Vertrieb und<br />
Marketing; Horst Bülow, Vorstandsvorsitzender der Bülow AG; Lutz Meschke, stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und Beiratsvorsitzender der Porsche Design<br />
Group; Selcuk Ulu, Vorstand der Bülow AG; Dr. Jan Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Porsche Design Group<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Am 20.10. war Grundsteinlegung des Porsche Design Towers<br />
und Porsche Zentrum Stuttgart auf dem Pragsattel. Mit dem<br />
90 Meter in die Höhe ragenden Tower setzt Porsche nicht<br />
nur ein neues architektonisches (Wahr-)Zeichen in der Landeshauptstadt,<br />
es ist zugleich auch ein Bekenntnis zum Standort<br />
Stuttgart. Über die Architektur, das Design und wie Porsche<br />
seine Zukunft in der Stadt und generell in der sich verändernden<br />
Mobilität sieht, darüber und Weiteres sprach smartLiving<br />
mit Alexander Pollich, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Porsche Deutschland GmbH, und Dr. Jan Becker, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Porsche Design Group<br />
Herr Pollich: Die Wahl des Standorts<br />
für das Porsche Zentrum zusammen<br />
mit dem Porsche Design Tower in exponierter<br />
Lage am Pragsattel, dem zentralen<br />
Verkehrsknotenpunkt des nördlichen<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Stadtgebiets, ist dies<br />
zugleich ein Zeichen und Bekenntnis<br />
zum Standort Stuttgart?<br />
Absolut – die Standortwahl ist ein<br />
klares Bekenntnis zu Stuttgart. Gemeinsam<br />
mit der Porsche AG, der<br />
Porsche Design Group und der Bülow<br />
AG setzen wir mit dem Projekt ein Zeichen<br />
für die Heimat der Unternehmen<br />
und die Wiege der Marke Porsche.<br />
Der Pragsattel ist einer der wichtigsten<br />
Verkehrsknotenpunkte im nördlichen<br />
Stadtgebiet Stuttgarts und bildet gewissermaßen<br />
„das Tor zur Stadt“. Diese<br />
zentrale und exponierte Lage bietet<br />
eine ideale Verkehrsanbindung für<br />
Kunden, Fans und Besucher – sowohl<br />
für die Anreise mit dem Auto als auch<br />
mit dem öffentlichen Nahverkehr. Bei<br />
der Entscheidung für den Standort<br />
war zudem auch die Nähe zu unserem<br />
Alexander Pollich,<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der<br />
Porsche Deutschland<br />
GmbH<br />
Dr. Jan Becker,<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der<br />
Porsche Design Group<br />
Stammsitz entscheidend. So können<br />
unsere Kunden nach dem Besuch des<br />
Porsche Zentrums direkt an jenen Ort,<br />
an dem unsere Sportwagen vom Band<br />
laufen – darunter der vollelektrische<br />
Taycan. Ein Dinner und eine Übernachtung<br />
im exklusiven 4*-Radisson<br />
Blu Hotel des Porsche Design Towers<br />
bieten sich für einen gelungenen Ausklang<br />
des Tages an.<br />
Herr Pollich: Mit 90 Meter Höhe wird<br />
der Porsche Design Tower Stuttgart zu<br />
den höchsten Büro- und Wohngebäuden<br />
in Stuttgart gehören und zu einem<br />
neuen Wahrzeichen für Stuttgart<br />
werden. Damit zeigt Porsche auch gegenüber<br />
der anderen Automarke aus<br />
Untertürkheim Flagge, die bislang im<br />
Stadtbild präsenter waren. Mit dem<br />
Cayenne und dem Panamera hat sich<br />
Porsche ja schon lange von dem Image<br />
des reinen Sportwagenherstellers frei<br />
gefahren. Sieht Porsche sich in Zukunft<br />
im Luxuswagensegment mehr als Konkurrent<br />
zu Daimler als bisher?<br />
Zunächst einmal sind für uns alle<br />
Porsche-Fahrzeuge Sportwagen, inklusive<br />
der Sport Utility Vehicles<br />
(SUV). Auch Cayenne, Macan und die<br />
Sportlimousine Panamera haben die<br />
Porsche-typische Sportlichkeit, Effizienz<br />
und Performance. Wir entwickeln<br />
Produkte und Services, die sich durch<br />
höchste Leistung, beste Qualität und<br />
das Porsche-typische Design auszeichnen<br />
– so wie unsere Kunden es<br />
von uns erwarten.<br />
Dabei haben wir eine klare Vision:<br />
Porsche wird Porsche bleiben – der<br />
führende Anbieter für exklusive, sportliche<br />
und emotionale Premium-Sportwagen.<br />
Im Vertrieb wollen wir mit dem<br />
neuen Retail-Konzept Orte schaffen,<br />
an denen unsere Community zusammenkommt<br />
und die Produkte hautnah<br />
erleben kann – so auch am <strong>Stuttgarter</strong><br />
Pragsattel. Die Verbindung der neuen<br />
Niederlassung mit einem Porsche<br />
Design Tower ist weltweit einzigartig<br />
und schafft eine ganz besondere Anlaufstelle.<br />
Herr Dr. Becker: Worin drückt sich<br />
die Design-Philosophie von Porsche<br />
Design am Design Tower Stuttgart am<br />
deutlichsten aus?<br />
In Verbindung mit dem neuen Porsche<br />
Zentrum entsteht ein markantes Highlight<br />
am Pragsattel. Das architektonische<br />
Ensemble besticht durch exklusive<br />
Materialien und eine moderne Glasfassade<br />
mit bodentiefen Fenstern. Die<br />
waagrechten Lamellen des Porsche<br />
Zentrums werden in die Architektur<br />
des Hochhauses überführt, wodurch<br />
die einzelnen Stockwerke kontrastreich<br />
betont werden. Die große Dachterrasse<br />
eröffnet einen spektakulären Ausblick<br />
auf die <strong>Stuttgarter</strong> Innenstadt und den<br />
Killesberg.<br />
Herr Dr. Becker: „Design must be<br />
honest”, war das Credo von F. A.<br />
Porsche. Worin besteht das Ehrliche<br />
in der Architektur des <strong>Stuttgarter</strong><br />
Porsche Design Towers?<br />
Die Porsche Design DNA basiert auf<br />
einer zeitlosen, puristischen und funktionalen<br />
Gestaltung mit klaren Linien<br />
und hochwertigen Materialien. Diese<br />
spiegelt sich im Porsche Design Tower<br />
Stuttgart in seiner schlichten und zugleich<br />
markanten Form wider, die dem<br />
Tower eine rundum ikonische Gesamterscheinung<br />
verleiht.<br />
Das neue „Destination Porsche“-Retail-Konzept/Visualisierung<br />
20<br />
Visualisierungen: Porsche Design Group – moka-studio; Fotos: Porsche Deutschland GmbH<br />
21
Architektur<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Herr Pollich: Im neuen Porsche Zentrum<br />
wird sich das neue Retail-Konzept<br />
„Destination Porsche“ präsentieren.<br />
Das Porsche Zentrum als Erlebniswelt<br />
für Kunden und Fans: Wie muss sich<br />
der Besucher das vorstellen?<br />
Mit dem neuen Retail-Konzept werden<br />
unsere Porsche Zentren verstärkt zu einem<br />
Treffpunkt für Kunden und Fans<br />
der Marke. „Destination Porsche“<br />
rückt den Menschen noch stärker in<br />
den Mittelpunkt. In den neu gestalteten<br />
Porsche Zentren wandelt sich die Ausstellungsfläche<br />
von einer vorwiegend<br />
produktzentrierten Ausrichtung hin zu<br />
einem kundenzentrierten Markenerlebnis.<br />
Der Kunde soll sich als Gast<br />
fühlen und das Porsche Zentrum als<br />
einen Ort der Begegnung mit anderen<br />
Porsche-Enthusiasten erleben, an dem<br />
er sich gern aufhält. Die Marke präsentiert<br />
sich nahbar und aufgeschlossen.<br />
Der Innenraum kann flexibel gestaltet<br />
werden und bezieht digitale Medien<br />
zur individuellen Ansprache ein. Es<br />
wird verschiedene, flexibel umsetzbare<br />
Themenmodule wie das „Highlight-Fahrzeug“,<br />
„E-Performance“ und<br />
„Fitting-Lounge“ geben. Virtual- und<br />
Augmented-Reality-Anwendungen ermöglichen<br />
zusätzlich das interaktive<br />
Erleben der verschiedenen Porsche-<br />
Modelle und lassen so die Grenzen<br />
zwischen physischem Raum und digitaler<br />
Welt verschmelzen. Das neue<br />
Konzept legt sehr viel Wert auf Kommunikation<br />
– wir möchten unseren<br />
Besuchern Raum für gute Gespräche<br />
bieten. Hierfür ist beispielsweise ein<br />
neuer Lounge-Bereich und eine mobile<br />
Lösung für die Beratungssoftware vorgesehen.<br />
Herr Dr. Becker: Der Porsche Design<br />
Tower Stuttgart ist anders als der in<br />
Miami und Frankfurt ohne Wohnungen<br />
konzipiert. War dies von Anfang<br />
an so gedacht und was gab den Ausschlag<br />
zu der Entscheidung?<br />
Da wir bei jedem Projekt die regionalen<br />
Anforderungen sehr genau in<br />
die Planungen mit einbeziehen,<br />
wurde diese Entscheidung schon sehr<br />
Fitting-Lounge im neuen „Destination Porsche“-Retail-Konzept/Visualisierung<br />
früh getroffen. Für den Standort am<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Pragsattel, mit seiner ausgezeichneten<br />
Verkehrsanbindung in die<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Innenstadt und der Nähe<br />
zur Autobahn A81 sowie dem angrenzenden<br />
Porsche Zentrum, passt<br />
eine rein gewerbliche Nutzung mit<br />
Büro- und Hotelflächen perfekt zu diesem<br />
Objekt.<br />
Herr Dr. Becker: Beim Porsche Design<br />
Tower in Miami hat das Studio F. A.<br />
Porsche die öffentlichen Räume entworfen,<br />
nicht die Wohnräume. Wurden<br />
diesmal alle Räume von Ihnen konzipiert<br />
und gestaltet?<br />
Bereits bei unserem ersten Projekt war<br />
uns klar, dass der Bereich Architektur<br />
eine ideale Plattform für unseren Ansatz<br />
und unsere Herangehensweise bietet.<br />
Bei der Planung und insbesondere<br />
bei der Realisierung des Porsche Design<br />
Towers Miami haben wir die Werte<br />
und die Design-Philosophie von<br />
Porsche Design erfolgreich auf den Bereich<br />
Architektur übertragen.<br />
So haben wir in Miami alle öffentlichen<br />
Bereiche gestaltet, die Einrichtung der<br />
Appartements obliegt den Käufern.<br />
Um ein hochwertiges und komplexes<br />
Bauprojekt wie den Porsche Design Tower<br />
Stuttgart realisieren zu können, ist<br />
ein starker Partner aus dem Bereich<br />
Real Estate, der dieselben Werte und<br />
Ansprüche teilt, unerlässlich. Mit der<br />
Bülow AG aus Stuttgart haben wir einen<br />
kompetenten Partner gefunden.<br />
Das Unternehmen ist tief verwurzelt<br />
im <strong>Stuttgarter</strong> Immobilienmarkt und<br />
ein erfolgreicher Projektentwickler, der<br />
seit Jahren große Bauprojekte auf<br />
höchstem Qualitätsniveau umsetzt. In<br />
Stuttgart sind wir ebenfalls an der Gestaltung<br />
einiger öffentlicher Bereiche<br />
beteiligt. Das geplante Radisson Blu<br />
Hotel wird jedoch selbstverständlich<br />
von der Radisson Hotel Group verantwortet.<br />
Herr Pollich: Die Marke Porsche wird<br />
zum Erlebnis, die Navigation wird zum<br />
IoT. Das Auto der Zukunft vernetzt<br />
sich mit dem Zuhause über Smart-Home-Apps,<br />
autonomes Fahren ist die<br />
nahe Zukunft. Wird das Auto immer<br />
mehr zum Arbeits- und Erlebnisraum,<br />
zur Erweiterung des Wohnungsraums?<br />
Wir sind uns sicher: Das Auto der Zukunft<br />
wird digital vernetzt und intelligent<br />
sein. Es kommuniziert mit anderen<br />
Fahrzeugen, dem Fahrer und der<br />
Umwelt. Ich kann mir auch gut vorstellen,<br />
dass viele Autos der Zukunft weitgehend<br />
autonom unterwegs sein werden.<br />
Das gilt für Porsche allerdings<br />
nicht in dem Maße – das Fahren macht<br />
mit unseren Autos einfach zu viel Spaß.<br />
Deswegen wird ein Porsche auch immer<br />
ein Lenkrad haben, das der Fahrer<br />
aktiv nutzen kann. Trotzdem gibt es<br />
natürlich Aspekte des automatisierten<br />
Lounge im neuen „Destination Porsche“-Design: Mit dem neuen Konzept will Porsche<br />
Orte schaffen, an denen ihre Community zusammenkommt/Visualisierung<br />
Fahrens, die auch für uns interessant<br />
sind. Beispielsweise Stauassistenten<br />
oder automatisches Einparken.<br />
Herr Dr. Becker: Smart Home ist bei<br />
Privatwohnungen ganz wichtig, die<br />
digitale Vernetzung von Wohnen und<br />
Mobilität. Wie verhält es sich mit<br />
Smart Office im Porsche Design Tower<br />
Stuttgart, können sich die Mitarbeiter<br />
von Porsche oder die Hotelgäste diesbezüglich<br />
auf positive Überraschungen<br />
gefasst machen?<br />
Porsche Design ist eine exklusive Lifestyle-Marke<br />
mit einem hohen Anspruch<br />
an Qualität, Funktionalität und<br />
Design. Wir beschäftigen uns derzeit<br />
sehr intensiv mit dem Thema der digitalen<br />
Vernetzung in allen Lebensbereichen.<br />
Hierzu laufen aktuell auch bereits<br />
erste Projekte, die innovative Lösungen<br />
vorsehen werden.<br />
Herr Pollich: Ein Konzept wie „Destination<br />
Porsche“ lebt auch von einem<br />
urbanen Umfeld.<br />
Wie denken Sie, inwieweit wird die<br />
Wahl des Standortes das nördliche<br />
Stadtgebiet verändern und das Stadtgebiet<br />
langfristig aufwerten? Und zum<br />
anderen: Rückt Porsche mit dem<br />
Standort Pragsattel bewusst näher an<br />
die neu entstehenden urbanen Stadtquartiere<br />
rund um Stuttgart 21?<br />
Mit unserem Neubau und der bisher<br />
einzigartigen Kombination aus Porsche<br />
Design Tower und Porsche Zentrum<br />
schaffen wir ein neues Wahrzeichen<br />
für die Stadt. Die Gebäude stehen<br />
künftig an einer der wichtigsten<br />
Zufahrtstraßen in den „<strong>Stuttgarter</strong><br />
Kessel“ – sehr viele Menschen werden<br />
künftig jeden Tag auf dem Weg in die<br />
City daran vorbeifahren. Wir gehen<br />
davon aus, dass wir auch aufgrund<br />
der urbanen Lage des Neubaus der<br />
Niederlassung neue Zielgruppen für<br />
die Marke gewinnen können. Das<br />
Grundstück am Pragsattel ist bereits<br />
seit längerem in unserem Besitz. Im<br />
Kontext der benachbarten Autohäuser<br />
ergänzt das künftige Porsche Zentrum<br />
die „Automeile Stuttgarts“ auf hervorragende<br />
Weise.<br />
Herr Dr. Becker: Die Marke Porsche<br />
Design ist vor allem durch ihr ausgezeichnetes<br />
Produkt-Design bekannt.<br />
Woher kam der Impuls, sich auch der<br />
Architektur hinzuwenden?<br />
Die Markenphilosophie von Porsche<br />
Design lässt sich auf viele Bereiche des<br />
täglichen Lebens anwenden. Insofern<br />
ist der Weg vom Porsche 911 zum ersten<br />
matt-schwarzen Chronographen<br />
bis hin zum Porsche Design Tower eine<br />
logische Entwicklung. Logisch in dem<br />
Punkt, dass sich unsere Design-Philosophie<br />
und unsere Werte auch auf Bereiche<br />
außerhalb der Porsche Design<br />
Produktwelt perfekt übertragen lassen.<br />
Wir sehen den Bereich Architektur als<br />
ideale Plattform für unsere Designphilosophie<br />
und Unternehmenswerte. Dadurch<br />
wird unsere Marke noch einmal<br />
ganz neu erlebbar – mit einer Symbiose<br />
aus funktionalem Design und neuester<br />
Technologie. Hier designen wir u. a.<br />
auch den Lebensraum unserer Kunden.<br />
Bei unseren bisherigen Projekten lag<br />
der Fokus auf hochwertigen Wohnimmobilien,<br />
mit Stuttgart entsteht zum<br />
ersten Mal ein Projekt mit Hotel- und<br />
Büroräumen sowie angrenzendem<br />
Porsche Zentrum. Das zeigt, dass wir<br />
für unterschiedlichste Konzepte offen<br />
sind und wir uns auch hier weiterentwickeln.<br />
Und das jeweilige Konzept muss<br />
auch immer den Anforderungen des<br />
Marktes und der Region entsprechen.<br />
Herr Dr. Becker: Der Pragsattel ist ein<br />
hervorragender Standort. Aber nicht<br />
nur als Verkehrsknotenpunkt – auch<br />
topografisch ist es dort oben, so ab<br />
Stockwerk 15, nicht etwas windig?<br />
Musste bezüglich der Windverhältnisse<br />
bei der Statik und in der Architektur<br />
des Gebäudes besonderes Augenmerk<br />
gelegt werden?<br />
Der Porsche Design Tower Stuttgart ist<br />
anderen Windlasten ausgesetzt als ein<br />
flaches Gebäude. Daher wurde von der<br />
Bülow AG ein Windlastgutachten (mit<br />
Modelluntersuchung im Windkanal)<br />
beauftragt, um die erforderlichen Bemessungswerte<br />
für die Tragwerks- und<br />
Fassadenplanung bereitzustellen.<br />
Herr Pollich: Was geschieht mit den<br />
freiwerdenden Flächen und Büroräumen<br />
im Stammwerk am Porscheplatz<br />
in Zuffenhausen?<br />
Der Porsche Taycan wird in Stuttgart-Zuffenhausen<br />
hergestellt. Mit der<br />
Entscheidung für die Fertigung am<br />
Traditionsstandort gingen aufgrund<br />
der herausfordernden Platzverhältnisse<br />
vor Ort umfangreiche Baumaßnahmen<br />
einher. Mit dem Umzug unserer<br />
Niederlassung an den <strong>Stuttgarter</strong> Pragsattel<br />
gewinnen wir am Porscheplatz<br />
wertvolle Fläche; bezüglich der konkreten<br />
Nutzung wurde bisher noch<br />
keine Entscheidung getroffen.<br />
22<br />
Visualisierungen: Porsche Design Group – moka-studio<br />
23
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Porsche Design Tower Stuttgart, Terrasse<br />
Herr Pollich: Mit dem neuen Porsche<br />
Zentrum öffnet sich Porsche hin zum<br />
digitalen Lebensstil und einer erweiterten<br />
Zielgruppe. Welche neuen Wertschöpfungsmodelle<br />
sehen Sie darin?<br />
Wir setzen künftig auf eine Verzahnung<br />
der digitalen Welt mit dem stationären<br />
Handel und kreieren so eine<br />
nahtlose „Customer Journey“ für unsere<br />
Kunden. In unseren Porsche Zentren<br />
finden sie mit „Destination Porsche“<br />
künftig viele digitale, interaktive Elemente.<br />
Dadurch schaffen wir auf der<br />
anderen Seite auch für unsere Händler<br />
neue Möglichkeiten der Fahrzeugpräsentation.<br />
Insbesondere bei den jüngeren<br />
Kunden sehen wir eine ausgeprägte<br />
Affinität für unsere digitalen Anwendungen,<br />
wie die VR-Brillen zur Fahrzeugkonfiguration.<br />
Zusätzlich bieten<br />
wir unseren Händlern mit dem im Oktober<br />
2019 aufgesetzten Online-Vertriebskanal<br />
eine neue Plattform, die<br />
eng mit den Prozessen im Porsche<br />
Zentrum vernetzt ist. So können unsere<br />
Kunden sich vom heimischen Sofa<br />
aus rund um die Uhr über unsere Produkte<br />
informieren, diese direkt online<br />
bestellen oder anschließend zur persönlichen<br />
Beratung ins Porsche<br />
Zentrum kommen. Weiterhin beobachten<br />
wir, dass es insbesondere den<br />
jüngeren Zielgruppen nicht mehr<br />
zwingend darum geht, ein Auto zu<br />
besitzen; sie möchten Mobilität je<br />
nach Lebenssituation und Anlass<br />
flexibel nutzen.<br />
Mit dem Ausbau unserer flexiblen<br />
Mobilitätslösungen unter der Dachmarke<br />
„Porsche Drive“ reagieren wir<br />
hierauf. Die Premiumvermietung<br />
„Porsche Drive Rental“ gibt unseren<br />
Kunden die Möglichkeit, aktuelle<br />
Porsche-Sportwagen für kurze Zeiträume<br />
zu mieten – beispielsweise für<br />
einen Wochenendtrip. Über „Porsche<br />
Drive Abo“ bieten wir unsere Fahrzeuge<br />
für einen Zeitraum ab sechs<br />
Monaten an. Damit erschließen wir<br />
neue Potenziale und Zielgruppen und<br />
stellen so die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Porsche Zentren sicher.<br />
Herr Dr. Becker: Nachhaltigkeit und<br />
Ökologie spielen in der Architektur immer<br />
mehr eine Bedeutung. Inwieweit<br />
sind ökologische, nachhaltige Aspekte<br />
in der Planung beim Porsche Design<br />
Tower Stuttgart mit eingeflossen?<br />
Die Entwicklung des Porsche Design<br />
Tower Stuttgart richtet sich nach den<br />
aktuellsten Erkenntnissen der Deutschen<br />
Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen (kurz DGNB). Angestrebt wird,<br />
eine der höchsten Zertifizierungen<br />
(Gold) im Bereich des nachhaltigen<br />
Bauens zu erreichen. Die Bewertungsgrundlage<br />
basiert hierbei nicht nur auf<br />
ökologischen Aspekten, sondern auf<br />
einer ganzheitlichen Betrachtung des<br />
gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
(Baumaterialien, Fernwärmeanschluss<br />
etc.).<br />
Herr Pollich: Wie sehen Sie die Zukunft<br />
der Mobilität in den urbanen<br />
Zentren und wie ist Porsche dabei aufgestellt?<br />
Wir gehen mal davon aus<br />
„sehr gut“, wenn Porsche so ein starkes<br />
Wahrzeichen in der Stadt errichtet. Es<br />
ist ja auch ein starkes Signal für das<br />
Auto und seine Zukunft in der Mobilität,<br />
richtig?<br />
Das Mobilitätsverhalten der Menschen<br />
verändert sich seit einigen Jahren massiv.<br />
Im urbanen Umfeld ist es heute<br />
nicht mehr überall zwingend notwendig,<br />
ein Auto zu besitzen. Gleichzeitig<br />
wird Mobilität dank neuer Angebote<br />
flexibler, komfortabler und attraktiver.<br />
Fest steht, dass wir auf die neuen<br />
Wünsche eingehen, uns dabei aber als<br />
Marke treu bleiben müssen. Wir setzen<br />
alles daran, dass ein Porsche der Lebenstraum<br />
vieler Menschen bleibt.<br />
Unsere Kunden und Fans möchten wir<br />
mit echten Erlebnissen begeistern und<br />
so eine Begehrlichkeit für das „Gefühl<br />
Porsche“ wecken. Mit flexiblen Mobilitätskonzepten<br />
unter der Dachmarke<br />
„Porsche Drive“, aber auch Markenerlebnisstätten,<br />
wie unsere Porsche Experience<br />
Center, können wir genau<br />
jene Zielgruppen ansprechen, die Teil<br />
der Marke sein wollen, ohne ein eigenes<br />
Auto zu besitzen.<br />
Herr Pollich, Herr Dr. Becker: Wir<br />
danken Ihnen für das Gespräch. <br />
ZAHLEN & FAKTEN<br />
ZUM PORSCHE DESIGN TOWER<br />
UND DEM PORSCHE ZENTRUM<br />
STUTTGART<br />
Key Facts Porsche DesignTower:<br />
• Mixed-Use-Modell – Eine Kombination<br />
aus Hotelbetrieb und Büroflächen<br />
• Gesamtfläche: ca. 15.500 m²<br />
(5.500 m² Büroflächen, 10.000 m² Hotel)<br />
• Anzahl Stockwerke: 23 Stockwerke<br />
(1.–9. Stockwerk) Bürofläche,<br />
10.–23. Hotelfläche)<br />
• Tiefgarage (für beide Gebäude):<br />
Rund 10.800 m², mit einer Gesamtfläche<br />
auf 2 Etagen mit rund 300 Stellplätzen<br />
Key Facts Porsche Zentrum:<br />
• 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
im Innen- und Außenbereich<br />
• Gestaltet nach neuem Retail-Konzept<br />
„Destination Porsche“<br />
• Begrüntes Dach mit Photovoltaik-Anlage<br />
• Schnellladeinfrastruktur im Außenbereich<br />
Zuhause.<br />
Welch Zauber liegt in diesem kleinen Wort.<br />
Unverbindliche Visualisierung. Darstellung kann Sonderwünsche enthalten.<br />
CHARAKTERVOLLES NEUBAU-PROJEKT IN STUTTGART-SILLENBUCH<br />
ARCHITEKTUR: BOTTEGA + EHRHARDT<br />
WOHNUNGSGRÖSSEN AB 5,5 ZIMMER | AB 141 M²<br />
KAUFPREISE AB 1.548.000,- EURO<br />
24<br />
Visualisierung: Porsche Design Group – moka-studio<br />
Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns gerne persönlich: <strong>07</strong>11 – 45 999 630 | vertrieb@wohnbaustudio.de<br />
25
Architektur<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Lakeside Villa, Lab32 architecten, NL<br />
ARCHITEKTENHAUS<br />
Architektenhaus von Kitzlinger<br />
Kitzlingerhaus baut individuelle<br />
Architektenhäuser aus Holz,<br />
die höchsten ökologischen<br />
Standards genügen.<br />
Hinter der Holzfassade mit<br />
Langzeitschutz befindet sich<br />
eine Hinterlüftungsebene als<br />
zusätzlicher Klimapuffer und<br />
zum Schutz der Konstruktion,<br />
die wiederum mit wasserabweisenden<br />
und winddichten<br />
Holzfaserdämmplatten<br />
aufgefüllt wird. Dieses Projekt<br />
in Gurtweil wurde speziell auf<br />
das Grundstück zugeschnitten,<br />
konzipiert und gebaut.<br />
DIE VOR- UND NACHTEILE<br />
Das Architektenhaus punktet rasch bei Individualität und fachkundiger<br />
Beratung. Sind aber Musterhäuser nicht auch von Architekten entworfen<br />
worden und können individuelle Wünsche bei einem Musterhaus bzw.<br />
Fertighaus berücksichtigt werden? Das sind sie – aber nicht für bestimmte<br />
Bauherr*innen, mit deren ganz speziellen Wünschen und Anforderungen,<br />
sondern für einen Bauträger mit wirtschaftlichem Interesse.<br />
vs. MUSTERHAUS<br />
Weberhaus mit innovativer Gebäudehülle „ÖvoNatur Therm“,<br />
die hauptsächlich aus dem Naturbaustoff Holz besteht<br />
Um besser werten zu können, zunächst<br />
eine kurze Differenzierung. Ein<br />
Architektenhaus wird vom Architekten<br />
individuell im Rahmen der geltenden<br />
Bauvorschriften nach den Wünschen<br />
und Anforderungen der Bauherr*innen<br />
geplant und fertiggestellt. Dabei werden<br />
bereits die Lage und topografische Besonderheiten<br />
des Baugrundes berücksichtigt.<br />
Die alltäglichen Bewegungsabläufe und<br />
Verhaltensmuster der Bauherr*innen fließen<br />
mit in den Entwurf und die Planung<br />
ein. Sonderwünsche bezüglich Materialien<br />
und Raumverteilung werden miteinbezogen,<br />
ebenso Möglichkeiten eventueller<br />
Erweiterungen und Veränderungen<br />
in der zukünftigen Nutzung des Wohnraums.<br />
Dies kann die Flexibilität hinsichtlich<br />
der Familienplanung sein, was sein<br />
wird, wenn die Kinder wieder ausziehen.<br />
Hält man sich die Option offen, Räume<br />
zu vermieten, oder denkt daran, die<br />
Großeltern miteinzubeziehen. Auch das<br />
Thema Homeoffice als Perspektive kann<br />
ein Aspekt sein. Der Architekt übernimmt<br />
neben Entwurf und Planung auch die Abwicklung<br />
bei den Baubehörden, holt die<br />
Genehmigungen ein und ist als Bauleiter<br />
vor Ort auf der Baustelle, um die Arbeiten<br />
und das Vorankommen zu überwachen.<br />
Das Musterhaus wird ebenfalls von einem<br />
Architekten entworfen, aber im Sinne<br />
eines Bauträgers, der dieses Haus schlüsselfertig<br />
an die Bauherr*innen verkauft.<br />
In der Regel kauft und erschließt der<br />
Bauträger das Bauland. Der Verkauf<br />
beginnt in der Regel schon bei der Erschließung<br />
des Geländes. Immobilienkäufer*innen<br />
können ihre individuellen<br />
Wünsche durchaus in die Planung miteinbringen.<br />
Dies erhöht den Kaufpreis<br />
natürlich entsprechend und ist auch nur<br />
bis zu einem gewissen Maße möglich, da<br />
Roh- und Massivbau sowie Bautechnik<br />
einer vorhandenen und wirtschaftlich<br />
kalkulierten Produktion und Abwicklung<br />
angepasst sind. Die größten Variationsmöglichkeiten<br />
ergeben sich daher vor<br />
allem im Innenausbau und der Materialauswahl<br />
für Böden und Wände sowie bei<br />
der Badezimmerausstattung.<br />
Beim Fertighaus verhält es sich ähnlich.<br />
Hier bieten die Hersteller auf einer<br />
Ausstellungsfläche ihre Modelle an.<br />
Fertighäuser bestehen – wie der Name<br />
schon sagt – aus vorgefertigten Modulen.<br />
Diese sind aber inzwischen durch die<br />
CAD-gesteuerte Produktion so flexibel,<br />
dass die Grundmodelle der Fertighäuser<br />
eine Vielzahl an Varianten zulassen.<br />
Dazu können auch in ein Fertighaus weitere<br />
individuelle Wünsche mit eingeplant<br />
werden, welche die Grundkosten jedoch<br />
rasch in die Höhe wachsen lassen.<br />
Die Flexibilität ist beim Fertig- und Musterhaus<br />
bei den Installationen für Energie<br />
und Elektrik jedoch eingeschränkt.<br />
Während der Architekt bei seinem Haus<br />
immer bei null anfängt, kann er Anschlüsse<br />
exakt nach den Anforderungen<br />
seiner Bauherr*innen einplanen. Dies<br />
zeigt sich vor allem in der Küchenplanung<br />
sowie bei den Installationen für<br />
Sauna, Whirl- und Swimmingpools und<br />
Smart-Home-Konzepten. Hier müssen<br />
Bauherr*innen bei Fertig- und Musterhäusern<br />
Einschränkungen in Kauf nehmen.<br />
Nicht jede Smart-Home-Lösung<br />
ist auf jedes Fertig- oder Musterhaus<br />
übertragbar. Fertighäuser haben in der<br />
Regel standardisierte Strom- und Wasseranschlüsse.<br />
Auch die Position der Heizkörper<br />
und das verwendete Heizsystem<br />
sind festgelegt. Ein Architektenhaus ist in<br />
Sachen Haustechnik viel flexibler. Schon<br />
in der Planungsphase kann der Architekt<br />
eine Fußbodenheizung oder einen integrierten<br />
Kamin mitplanen. Auch die Drehung<br />
und Winkelung des Daches für eine<br />
26<br />
Fotos: Sky-Frame – René de Wit, Niederlande; Weberhaus<br />
Fotos: Klitzingerhaus GmbH<br />
27
Architektur<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Am Schlössli Krall<br />
in Konstanz, direkt<br />
am See gelegen,<br />
plante der Schweizer<br />
Architekt Zeljko<br />
Berger an eine<br />
vorhandene<br />
historische Bausubstanz<br />
in Konstanz<br />
direkt am See eine<br />
moderne Wohnraum-Erweiterung.<br />
Haus S34, Esslingen-Liebersbronn, msm Schneck Architekten, Deutschland, Hugo Häring Auszeichnung 2017 Bund Deutscher Architekten BDA<br />
Schlössli Krall, Konstanz<br />
Photovoltaikanlage kann er optimal einrichten.<br />
Doch hoch gedämmte Holzbauteile<br />
bei Fertighäusern erreichen in Kombination<br />
mit neuester Haustechnik hohe<br />
Energieeffizienz-Standards, die wiederum<br />
eine spezifische Förderung über die KfW-<br />
Bank ermöglichen (KfW-40 bis KfW-55).<br />
Mittlerweile gibt es alle Haustypen in diesen<br />
Energieeffizienz-Klassen.<br />
Vorteile bietet das Architektenhaus auch<br />
bei vorhandenen Baugrundstücken in besonderer<br />
Hanglage oder extrem schmalem<br />
Zuschnitt. Hier kann der Architekt im<br />
Entwurf auf die topologischen Verhältnisse<br />
eingehen. Bei Fertig- und Musterhaus<br />
ist dies nur begrenzt möglich oder mit<br />
zusätzlich hohen Baukosten.<br />
MUSTER - UND FERTIGHÄUSER<br />
SPAREN ZEIT UND GELD<br />
Grundsätzlich sind Muster- und Fertighäuser<br />
aufgrund ihrer wirtschaftlichen<br />
Vorfertigung günstiger als Architektenhäuser,<br />
welche im Schnitt bei vergleichbarer<br />
Größe um ein Drittel bis doppelt so<br />
teuer sind. Der höhere Preis ergibt sich aus<br />
den individuellen Wünschen, spezieller<br />
Materialien, einer längeren Bauphase und<br />
dem Architektenhonorar, der sich dafür<br />
aber auch regelmäßig um die Bauleitung<br />
kümmert. Architektenleistungen sind bei<br />
Musterhäusern im Preis eingerechnet und<br />
auch hier erfolgt eine Bauleitung, die jedoch<br />
meist weniger intensiv stattfindet als<br />
bei einem Architektenhaus.<br />
Bezüglich der Bauphase punktet das<br />
Fertighaus am meisten. Die einzelnen<br />
Module und Komponenten werden in<br />
wettergeschützten Produktionshallen zum<br />
Transport vorgefertigt. Sobald der Baugrund<br />
erschlossen ist und die technischen<br />
Anschlüsse für die Installationen bereit<br />
sind, werden die einzelnen Hauskomponenten<br />
zur Baustelle transportiert und<br />
dort zusammengebaut.<br />
Der Aufbau des Hauses mit Innenausbau,<br />
Installation und schlüsselfertiger<br />
Übergabe beläuft sich im Schnitt innerhalb<br />
von ein bis drei Tagen, je nach<br />
Hausgröße und Modell. Gerade bei den<br />
Fertighäusern hat die Bautechnik einen<br />
gewaltigen Fortschritt gemacht, vor allem<br />
was Wärmedämmung und Energieeffizienz<br />
betrifft. Hier gibt es bereits Null-<br />
Energiehäuser in Holz- oder Tonbauweise<br />
im Cradle-to-Cradle-System, was<br />
lange Zeit nur den Architektenhäusern<br />
vorbehalten war.<br />
Hinsichtlich des Wiederverkaufs gibt<br />
es unterschiedliche Meinungen. Selbstverständlich<br />
werden Architektenhäuser<br />
im Schnitt mit einer höheren<br />
Immobilienbewertung gehandelt.<br />
Dabei ist aber zu beachten, dass gerade<br />
die individuellen, sehr speziellen Eigenschaften<br />
einer Immobilie, deren Verkauf<br />
auch erschweren können. Dann kann es<br />
sein, dass die Immobilie sogar unter<br />
dem, vom Eigentümer eigentlich erhofften<br />
Wert, vermittelt wird, gerade<br />
wegen dieser, vom Eigentümer so hochgeschätzten<br />
Eigenheiten. Musterhäuser<br />
lassen sich zwar mit einem geringeren<br />
Immobilienwert, dafür aber unkomplizierter<br />
weitervermitteln.<br />
Eine Entscheidung für oder gegen ein<br />
Architektenhaus ist in erster Linie vom<br />
zur Verfügung stehenden Kapital abhängig,<br />
dann vom vorhandenen Baugrund,<br />
vom Wunsch nach Individualität und<br />
langfristiger Flexibilität. Diese richtet<br />
sich nach der Langfristigkeit der Finanzplanung,<br />
auch hinsichtlich der Amortisierung<br />
technischer Anlagen sowie dem<br />
Wunsch nach einer lokalen Ansässigkeit.<br />
FAZIT<br />
Wer sein Traumhaus bei einem Musterhausanbieter<br />
findet und dieses auf einem<br />
unproblematischen Grundstück errichtet,<br />
kommt mit einer Paketlösung besser hin.<br />
Sofern er nicht allzu viele Sonderwünsche<br />
hat, denn sonst wird der Paketpreis sehr<br />
rasch sehr teuer und ein Architektenhaus<br />
könnte dann günstiger sein.<br />
Handelt es sich dagegen um ein vorhandenes<br />
Baugrundstück ohne Bebauungsplan,<br />
ist die Baufläche ungünstig geschnitten<br />
oder befindet sie sich in schwieriger<br />
Hanglage, muss sich der Baustil an die<br />
umgebende Bausubstanz anpassen –<br />
dann ist eher die Planung mit einem<br />
Architekten sinnvoll.<br />
<br />
© Autor: Klaus Bossert<br />
Mit dem Designhaus Waldsicht in Köniz bei Bern setzt Baufritz die Zusammenarbeit mit dem Büro Alfredo Häberli fort. Waldsicht basiert auf Design-<br />
Modulen die variiert werden können. Mit individuellen Design-Details kann so auf Wünsche und Vorgaben von Kunden eingegangen werden.<br />
FlyingSpace-Haus von Schwörer: Das Modulhaus wird fix und fertig angeliefert, mit einem Autokran aufgestellt und von einem Schwörer Montageteam<br />
installiert – ein einzelnes Modul in wenigen Stunden, eine Wohnanlage innerhalb weniger Tage. Je nach Bedarf sind sie vollständig ausgestattet.<br />
Das Designhaus Waldsicht vereint<br />
ökologisches Bauen mit Design-Anspruch.<br />
Waldsicht offenbart im Namen, welches<br />
Element entscheidend für die Entwicklung<br />
des Gebäudes war: der Wald, der unmittelbar<br />
an das Grundstück angrenzt. Die Bauherr*innen<br />
wünschten sich ein freistehendes<br />
Wohnhaus für eine vierköpfige Familie.<br />
28<br />
Fotos: msm Schneck, Architekten; Baufritz<br />
Fotos: SkyFrame – Zeljko Berger; SchwörerHaus<br />
29
Planen & Bauen<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DIE VOR- UND NACHTEILE DIESER BEIDEN<br />
BAUWEISEN FÜR EIN- UND MEHRFAMILIENHÄUSER<br />
Ein eigenes Haus zu bauen, bedeutet auch immer einen Traum zu verwirklichen.<br />
Doch bis es so weit ist, müssen potenzielle Bauherren viel planen<br />
und entscheiden. Unter anderem die Frage, ob es ein Massivhaus oder ein<br />
Fertighaus werden soll. Wohnen lässt es sich in beiden. Massivhäuser sind<br />
die klassische Bauform seit vielen Jahrzehnten. Häuser in Fertigbauweise<br />
allerdings gewinnen in Deutschland seit einigen Jahren immer mehr an<br />
Zuspruch. Wir gehen nun der Frage nach: Massivhaus oder Fertighaus, wo<br />
liegen die Vor- und Nachteile?<br />
FERTIGHAUS:<br />
1. Rohstoff Holz: Das natürliche Baumaterial<br />
wächst nach und ist in der<br />
Ökobilanz CO 2<br />
-neutral.<br />
2. Ein großer Vorteil des Fertighauses<br />
ist die kurze Bauzeit.<br />
Massivhäuser haben einen höheren Wiederverkaufswert<br />
und eine längere Nutzungsdauer<br />
MASSIVHAUS<br />
ODER<br />
FERTIGHAUS?<br />
Fertighäuser besitzen eine gute Wärmedämmung<br />
und sind immer Energiesparhäuser<br />
DAS FERTIGHAUS<br />
ÖKOLOGISCHE VORTEILE<br />
Bei modernen Häusern in Fertigbauweise<br />
wird Holz als Grundgerüst und als ökologische<br />
Gebäudehülle mit sehr gutem<br />
Dämmschutz verwendet, was der Energieeffizienz<br />
zugutekommt. So sind Fertighäuser<br />
immer Energiesparhäuser. Das<br />
natürliche Baumaterial wächst nach und<br />
ist in der Ökobilanz CO 2<br />
-neutral – oft<br />
ein wichtiges Argument für umweltbewusste<br />
Bauherren. Die Herstellung von<br />
Bauprodukten aus Holz erfordert zudem<br />
einen geringeren Energieaufwand als die<br />
vergleichbarer konventioneller Baustoffe.<br />
Gleichzeitig sorgen der natürliche Rohstoff<br />
sowie die schadstoffarmen Materialien,<br />
die bei vielen Herstellern auch im<br />
Innenausbau zum Einsatz kommen, für<br />
ein gesundes Wohn- und Wohlfühlklima<br />
in allen Räumen.<br />
„Anders als nass gemauerte Häuser müssen<br />
Holz-Fertighäuser nicht erst trocken<br />
geheizt werden, ehe sie ein gesundes<br />
Raumklima bieten“, so Christoph Windscheif<br />
vom Bundesverband Deutscher<br />
Fertigbau (BDF). Mehr noch helfe das<br />
Holz sogar dabei, Schwankungen der<br />
Luftfeuchte auszugleichen. Es nimmt<br />
Wasserdampf aus feuchter Luft in seiner<br />
Zellstruktur auf und gibt ihn bei Trockenheit<br />
wieder ab. So trägt der natürliche<br />
Baustoff dazu bei, dass die Luftfeuchtigkeit<br />
in einem Fertighaus über weite Strecken<br />
des Jahres im idealen Bereich zwischen<br />
40 und 60 Prozent liegt.<br />
VIEL PLANUNGSSICHERHEIT<br />
Ein weiterer Vorteil der Fertigbauweise<br />
ist, dass die Wand- und Deckenelemente<br />
in einer Halle vorproduziert werden, das<br />
lange Austrocknen von Mauerwerk, Putz<br />
und Beton entfällt damit. Der Rohbau<br />
einschließlich des geschlossenen Daches<br />
steht nach der Vorfertigung innerhalb<br />
weniger Tage. Dessen Ausbau übernimmt<br />
bei einer schlüsselfertigen Bauausführung<br />
ebenfalls der Hersteller. Das verspricht<br />
Bauherren mehr Planungs- und<br />
Kostensicherheit.<br />
ARCHITEKTONISCHE FREIHEIT<br />
Gleichförmige Fassaden, einheitliches<br />
Design, langweiliger Grundriss: Lange<br />
Zeit galten Fertighäuser im Gegensatz<br />
zu Massivhäusern als einförmig und unflexibel.<br />
Dabei bietet heute der Fertigbau<br />
nicht nur Haustypen für verschiedenste<br />
Bedürfnisse und Geschmäcker an, sondern<br />
auch völlig frei geplante Architektenhäuser.<br />
So können Bauherren ihre<br />
eigenen Stilvorstellungen verwirklichen.<br />
Aber auch Häuser aus Baureihen können<br />
oft individuell auf die persönlichen Wünsche<br />
hin zugeschnitten werden.<br />
| 3<br />
3. Die Wand- und Deckenelemente<br />
werden in einer Halle vorproduziert.<br />
Der Rohbau einschließlich des<br />
geschlossenen Daches steht daher<br />
nach wenigen Tagen.<br />
| 1<br />
| 2<br />
30<br />
Fotos: Fermo Massivhaus; djd/WeberHaus<br />
Fotos: djd/WeberHaus<br />
31
Planen & Bauen<br />
DAS MASSIVHAUS<br />
“Lassen Sie Ihre Träume von den eigenen vier Wänden wahr smartLiving. werden“<br />
Unsere Häuser in beliebten und sonnigen Lagen in und um Stuttgart<br />
S-STAMMHEIM<br />
KÖNGEN<br />
KÖNGEN<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
GÄUFELDEN<br />
INDIVIDUELLE PLANUNG<br />
Massivhaus meint im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
ein Gebäude, das aus Mauerwerk,<br />
Beton oder Stahlbeton besteht. Es<br />
wird in den meisten Fällen Stein auf Stein<br />
vor Ort von Grund auf erstellt. Bevor es<br />
aber so weit ist, erwartet den Bauherrn<br />
einiges an Vorarbeit. Zunächst wird ein<br />
Architekt beauftragt, der das Haus nach<br />
den Vorstellungen des Auftraggebers entwirft.<br />
Diese individuelle Planung ist somit<br />
ziemlich exklusiv. Das bedeutet: kaum ein<br />
Massivhaus gleicht dem anderen. Hier<br />
liegt der Vorteil: das neue Haus ist weitestgehend<br />
auf die Bedürfnisse des Bauherrn<br />
abgestimmt.<br />
STEINE SPEICHERN WÄRME<br />
Auch was das Raumklima anbelangt,<br />
schneidet der Massivbau gut ab: Ob man<br />
nun Porenbetonstein, Ziegelstein oder<br />
Kalksandstein verwendet, diese porösen<br />
Materialien eignen sich dafür, feuchte<br />
Luft aus den Räumen aufzunehmen,<br />
um sie später wieder abzugeben, sobald<br />
die Luftfeuchtigkeit wieder sinkt. Auch<br />
bei der Wärmespeicherung haben diese<br />
Materialien Vorteile. Das senkt die Heizkosten.<br />
Auch große Temperaturschwankungen,<br />
die in Deutschland durchaus von<br />
Belang sind, gleichen Steine besser aus.<br />
In der Regel erzielen Massivhäuser daher<br />
eine bessere Energieeffizenz. Ein weiterer<br />
Vorteil: Steine oder Beton bieten einen<br />
höheren Lärmschutz, da sie Schall besser<br />
schlucken. Zudem bedeuten die robusten<br />
Baustoffe einen höheren Brandschutz.<br />
Nicht zuletzt punktet ein Massivhaus auch<br />
in Sachen Wiederverkaufswert. Ein gemauertes<br />
Haus erlaubt eine längere Nutzungszeit<br />
und ist wertstabiler. Das erhöht<br />
den Wiederverkaufswert.<br />
Gegenüber einem Fertighaus hat das<br />
Massivhaus im Wesentlichen folgende<br />
Nachteile: die längere Bauzeit, eine Wetterabhängigkeit,<br />
höhere Trocknungszeiten<br />
(feuchter Mörtel und Beton) und in<br />
der Regel höhere Baukosten. Trotz dieser<br />
Nachteile werden in Deutschland überwiegend<br />
Massivhäuser gebaut. Rund 80<br />
Prozent aller Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
sind Stein auf Stein gemauert. <br />
djd/kg<br />
,<br />
Ob Porenbetonstein, Ziegelstein oder Kalksandstein,<br />
die porösen Materialien speichern<br />
feuchte Raumluft, um sie später, wenn die<br />
Luftfeuchtigkeit sinkt, wieder abzugeben.<br />
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DIE HYBRIDBAUWEISE<br />
„Wir sind noch nicht am Ziel und wollen uns in Zukunft<br />
dem Thema Recyclingfähigkeit unserer Gebäude<br />
widmen“, erklärt Geschäftsführer Joachim Marquardt.<br />
DER ZERTIFIZIERTE PROJEKTENTWICKLER MARQUARDT IMMOBILIEN AUS HERRENBERG STEHT FÜR<br />
ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND NACHHALTIGKEIT. GESCHÄFTSFÜHRER JOACHIM MARQUARDT SETZT SEIT<br />
ÜBER ZEHN JAHREN AUF DIE HYBRIDBAUWEISE UND HAT HIER IN DER REGION PIONIERARBEIT GELEISTET.<br />
Referenzbeispiele für Wohnungsbau in Hybridbauweise von Marquardt:<br />
Mehrfamilienhaus (oben); Wohn- und Geschäftsgebäude „Marquardts“<br />
und Reihenhäuser „Kaffeehäuser“ in Affstätt am Kaffeeberg (unten).<br />
Bei der Hybridbauweise umschließt eine hochwärmegedämmte<br />
Hülle aus maßgefertigten Holzfassadenelementen<br />
das massive Skelett der Gebäude.<br />
Durch die Symbiose von Tragwerk und Hülle wird<br />
das Raumklima stabilisiert, aber auch bei der CO 2<br />
- Einsparung<br />
punktet die Hybridbauweise.<br />
Vor einem Jahrzehnt stellte Geschäftsführer Joachim<br />
Marquardt bei seinen Bauvorhaben auf diese Bauweise<br />
um. Ein mutiger Schritt, damals aber auch ein<br />
ganz klares Alleinstellungsmerkmal zum Wettbewerb.<br />
Joachim Marquardt entwickelte sein Unternehmen<br />
über die Jahre hinweg immer stärker zu einem Impulsgeber<br />
in Sachen Bauweise: „Wir waren hier in der<br />
Region die ersten, die diesen Weg gegangen sind. Ich<br />
freue mich, dass wir mittlerweile Nachahmer haben,<br />
denn das dient nicht nur der Umwelt, sondern zeigt,<br />
dass wir alles richtig gemacht haben.“<br />
Die Gebäudehülle dient bei der Hybridbauweise<br />
dem Hitzeschutz, die massiven Innenwände sind<br />
Wärmespeicher. Das symbiotische Wechselspiel sorgt<br />
für ein sehr wohltuendes Raumklima und langfristig<br />
kann man sogar Energiekosten einsparen. Die<br />
Holzwände haben bei der Hybridbauweise keine<br />
tragende Funktion, das Skelett aus Betonstützen und<br />
Decken stabilisiert die Konstruktion.<br />
Etwa 70 Prozent der verwendeten Werkstoffe sind<br />
recycelbar und auch die CO 2<br />
-Bilanz der Hybridbauweise<br />
ist richtungsweisend. Heimisches Holz aus<br />
Tanne oder Fichte wird auch für den kompletten<br />
Innenausbau verwendet. Gedämmt wird mit verdichteter<br />
Zellulose, die aus Altpapier gewonnen wird.<br />
„Wir können nahezu komplett auf den Einbau von<br />
Styropor verzichten“, betont Matthias Marquardt,<br />
Technischer Leiter von Marquardt Immobilien. Um<br />
nachhaltig zu bauen und CO 2<br />
zu sparen, werden<br />
bei der Hybridbauweise natürliche, recycelbare und<br />
CO 2<br />
-neutrale Bau- und Dämmstoffe mit guter Umweltverträglichkeit<br />
verwendet. „Ich sehe da die Zukunft:<br />
nachhaltiges Bauen mit naturnahen Materialien.<br />
Das spart auch nach dem Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
Kosten und schont die Umwelt“, so Matthias<br />
Marquardt weiter.<br />
Marquardt Immobilien steht für Nachhaltigkeit und<br />
Qualität – und die ist seit 2012 sogar verbrieft: mit dem<br />
DEKRA Siegel für das Qualitätsmanagement in den Bereichen<br />
Projektentwicklung, Baudienstleistungen, die<br />
Realisierung von Wohn- und Gewerbeobjekten und<br />
den Vertrieb von Immobilien. „Vor ein paar Wochen<br />
konnten wir das Zwischenaudit für die Zertifizierung ein<br />
weiteres Mal erfolgreich abschließen – wir sind auf dem<br />
richtigen Weg“, freut sich Joachim Marquardt.<br />
Weitere Informationen zur Hybridbauweise und zu<br />
Marquardt Immobilien finden Sie auch unter:<br />
www.marquardt-bpi.de.<br />
34<br />
Fotos: Marquardt Immobilien<br />
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Planen & Bauen<br />
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FÜR ANGEHENDE<br />
BAUHERR*INNEN<br />
PLANUNGSPHASE 1:<br />
DIE GRUNDLAGENERMITTLUNG<br />
Innerhalb dieser Phase werden technische und ökonomische<br />
Grundfragen ermittelt, die das Bauvorhaben betreffen<br />
(Standortanalyse, Bestandsaufnahme, Ortsbesichtigung, Inaugenscheinnahme<br />
des Baugrundstücks etc.). Dadurch soll<br />
sichergestellt werden, dass die vom Bauherrn gewünschte<br />
Immobilie hierauf überhaupt erstellt werden kann bzw. darf.<br />
Im Anschluss daran erfolgt die Abklärung von wirtschaftlichen<br />
und technischen Fragen. Die hier ermittelten Ergebnisse<br />
werden in die Phase 2, die Vorplanung, übernommen.<br />
PLANUNGSPHASE 2:<br />
DIE VORPLANUNG<br />
Aufgrund der Ergebnisse aus der Grundlagenermittlung geht<br />
es nun an die Entwicklung eines Planungskonzeptes, in dem<br />
man Erkundigungen über den Baugrund einholt. Im Anschluss<br />
daran erfolgt eine erste Kosteneinschätzung. Bei der<br />
Kosteneinschätzung spielen neben der Struktur und Gestaltung<br />
der Immobilie auch die gewünschten Materialien sowie<br />
das Budget eine wichtige Rolle. Je nachdem, wie das im Anschluss<br />
daran gefertigte Ergebnisprotokoll ausfällt, prüft man<br />
gegebenenfalls auch Alternativen. Nachdem das Ergebnis aus<br />
der Vorplanung feststeht, geht man in Phase 3, die Entwurfsplanung.<br />
PLANUNGSPHASE 3:<br />
DIE ENTWURFSPLANUNG<br />
Die Entwurfsplanung umfasst sowohl die Bereiche Berechnung<br />
als auch die Auslegung der Anlage. Dabei wird das Bauprojekt<br />
konkret beschrieben (Immobilie mit allen Nebengebäuden)<br />
und im Nachhinein eine technische Zeichnung im<br />
Maßstab 1:100 angefertigt. Im Anschluss daran erfolgt nunmehr<br />
die Kostenberechnung nach der Norm DIN 276. Dabei<br />
geht es sowohl um die Bauplanungs- als auch um die Baunebenkosten.<br />
Letztere, die durch die Wertermittlungsverordnung (WertV)<br />
geregelt sind, umfassen die Planungskosten (Leistungen, die<br />
durch Architekt, Statiker, Ingenieur und Sachverständige erbracht<br />
wurden), die Gebühren (für Baugenehmigungen<br />
durch die Behörden) sowie Nebenkosten (Telefonate, Kopien<br />
etc.). Die gesamten Baunebenkosten betragen in etwa 15 bis<br />
20 Prozent der Baukosten.<br />
Was oftmals verwechselt wird: Baunebenkosten mit Kaufnebenkosten.<br />
Letztere umfassen nämlich die Grunderwerbsteuer,<br />
Gebühren für den Notar und die Grundbucheintragung<br />
sowie die Maklerprovision. Zusammen betragen sie<br />
ca. fünf bis 13 Prozent der Erwerbskosten.<br />
Die aus der Entwurfsplanung ermittelten Ergebnisse werden<br />
in einem erneuten Ergebnisprotokoll (sog. Ergebnisdarstellung)<br />
festgehalten. Jetzt findet ein Übergang mit den entsprechenden<br />
Daten in die Phase 4, der Genehmigungsplanung,<br />
statt.<br />
PLANUNGSPHASE 4:<br />
DIE GENEHMIGUNGSPLANUNG<br />
Aufgrund der Entwurfsplanung erfolgt nunmehr die Genehmigungsplanung,<br />
die dazu dient, Zustimmungen und Ge-<br />
DIE BAUPLANUNG UND IHRE PHASEN<br />
Nur eine wohldurchdachte Bauplanung, bei der viele<br />
Faktoren eine Rolle spielen, ermöglicht eine Umsetzbarkeit<br />
des Bauvorhabens durch einzelne Teilabschnitte und ist<br />
in Deutschland zudem Voraussetzung für die Baugenehmigung.<br />
Angefangen von den ersten gedanklichen Überlegungen<br />
bis zur Einreichung der entsprechenden Unterlagen beim<br />
Bauamt werden durch den Architekten bzw. Bauzeichner alle<br />
Vorhaben in einer Bauzeichnung festgehalten.<br />
Die Bauplanung selbst beinhaltet sowohl rechtliche als auch<br />
technische Bestimmungen und ist damit erst mit der Fertigstellung<br />
einer Immobilie abgeschlossen. Den rechtlichen<br />
Rahmen bilden das Baugesetzbuch (BauGB), die Bauordnung<br />
(BauO) sowie das Bauplanungsrecht. Unter die „Anerkannten<br />
Regeln der Technik (ART)“, die sicherstellt, dass die<br />
Gebrauchsfähigkeit eines Bauprojektes gewährleistet ist, fallen<br />
die technischen Bestimmungen.<br />
Das Baugesetzbuch definiert die stadtplanerischen Instrumente,<br />
die (Landes-)Bauordnung regelt die Anforderungen,<br />
die bei einem Bauvorhaben zu beachten sind. Das Bauplanungsrecht<br />
regelt die flächenbezogenen Anforderungen an<br />
ein Bauvorhaben (z. B. die Festlegung der rechtlichen Qualität<br />
des Bodens sowie seiner Nutzbarkeit). Bei der Bauplanung<br />
geht es hauptsächlich um die Gebäudenutzung (Gestaltung,<br />
Wirtschaftlichkeit, Konstruktion sowie die technische Einrichtung).<br />
Um im Vorfeld festzustellen, ob die gewünschte Immobilie<br />
überhaupt mit den regionalen Vorgaben vereinbar ist, beginnt<br />
alles mit der Planungsphase 1: innerhalb dieser wird<br />
erst einmal eine Grundlagenermittlung durchgeführt.<br />
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Foto: Adobe Stock – Westend61<br />
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Planen & Bauen<br />
nehmigungen bei den zuständigen Behörden über das geplante<br />
Bauvorhaben einzuholen. Hierzu werden Vorlagen<br />
und ein sog. Einreichplan erstellt. Letzterer dient als Verhandlungsbasis<br />
bei den entsprechenden Behörden. Der Einreichplan<br />
umfasst dabei folgende Unterpunkte: die Baubeschreibung,<br />
den Grundriss, einen statistischen Erhebungsbogen,<br />
einen Nachweis über den Wärmeschutz, Sicherheitsnachweise<br />
über die Statik, den amtlichen Lageplan sowie das<br />
Bauantragsformular.<br />
Hat alles seine Ordnung, wird das Bauvorhaben durch die<br />
Baubehörde bewilligt. Die Genehmigungsplanung darf dabei<br />
nur von einem Bauvorlagenberechtigten erstellt werden. Im<br />
Anschluss an die Bewilligung durch die Baubehörde erfolgt<br />
nunmehr Phase 5, die Ausführungsplanung.<br />
PLANUNGSPHASE 5:<br />
DIE AUSFÜHRUNGSPLANUNG<br />
Nunmehr ist es Aufgabe des Planers, sog. Ausführungspläne<br />
im Maßstab 1:50 zu erstellen. Die Ausführungspläne beinhalten<br />
dabei detaillierte Zeichnungen in den Maßstäben 1:1 bis<br />
1:20 (dient als Grundlage für die Baufirmen). Im Anschluss<br />
daran erfolgt eine detaillierte Beschreibung des Bauvorhabens.<br />
Diese dient als Grundlage für die jeweiligen Ausführungsabschnitte.<br />
In diesem Zusammenhang müssen jetzt auch wichtige Detailfragen<br />
geklärt werden: bspw. Optimierungen, das zu verwendende<br />
Material, deren Beschaffenheit, die Verarbeitungsmethode<br />
sowie zulässige Toleranzen. Alle Planungsarbeiten<br />
werden dabei von einem Architekten oder Bauingenieur<br />
erstellt. Die Ergebnisse im Ausführungsplan werden anschließend<br />
in einer schriftlichen Anweisung festgehalten.<br />
Die Ergebnisse aus der Phase 5 fließen nunmehr nahtlos in<br />
die Phase 6, die Vergabeplanung, ein.<br />
PLANUNGSPHASE 6:<br />
DIE VERGABEPLANUNG<br />
Die Vorbereitung der Vergabe dient dazu, Leistungsbeschreibungen<br />
sowie Mengenangaben (sog. Leistungsverzeichnisse)<br />
zu erstellen. Aufgrund dieser Verzeichnisse können im Anschluss<br />
daran entsprechende (Vergleichs-)Angebote eingeholt<br />
werden, die der Ausführung der Bauarbeiten dienen und<br />
gleichzeitig eine Kostenermittlung ermöglichen.<br />
Hierzu dienen die vorhergehenden Kostenberechnungen,<br />
die nunmehr eine „exakte“ Kostenkontrolle ermöglichen<br />
(fachliche Gliederung aller zusammengehörigen Einzelbestandteile<br />
zur Vergleichbarkeit der Angebote). Ein weiterer<br />
Teilbereich innerhalb der Vergabeplanung ist auch das Erstellen<br />
eines Vergabe-Terminplans. Auch diese Planungsunterlagen<br />
sind von einem Architekten oder einem Bauingenieur<br />
zu erstellen.<br />
AUSWERTUNGSPHASE 7:<br />
ANGEBOTSAUSWERTUNG<br />
Jetzt geht es darum, alle vorliegenden bzw. eingegangenen<br />
Angebote zu prüfen und abschließend auszuwerten. Die Auswertung<br />
erfolgt durch einen sog. Preisspiegel. Die Phase 7<br />
wird auch als sog. Mitwirkungsphase verstanden, denn der<br />
Architekt berät den Bauherren über eine Vielzahl von Entscheidungen.<br />
Gleichzeitig stellt er die Vertragsunterlagen für<br />
sämtliche Leistungs- bzw. Teilleistungsbereiche zusammen.<br />
Bei Unklarheiten ist es auch Aufgabe des Architekten, entsprechende<br />
klärende Gespräche mit den (mitbietenden)<br />
Handwerksbetrieben zu führen.<br />
Kommt es zu Änderungen bezüglich der bisher getroffenen<br />
Vereinbarungen (bspw. bei der fachlichen Ausführung oder<br />
beim Preis), müssen diese Änderungen in die Unterlagen<br />
eingearbeitet werden. Dies kann entsprechende Auswirkungen<br />
auf die Gesamtkosten haben, die mit dem Bauherrn besprochen<br />
werden müssen. Die Angebotsauswertung endet in<br />
einem sog. Vergabeverfahren, das nachvollziehbar dokumentiert<br />
werden muss. Nach der Anfertigung aller (Teil-)Leistungsbereiche<br />
erfolgt nunmehr die endgültige Entscheidung<br />
darüber, welche Handwerksbetriebe mit den einzelnen Leistungen<br />
beauftragt werden sollen. Die endgültige Entscheidung<br />
liegt dabei beim Bauherrn selbst.<br />
Nachdem der Architekt alle notwendigen Leistungsverzeichnisse,<br />
allgemeine und besondere Vertragsbedingungen sowie<br />
technische Vorbemerkungen und die Terminpläne erstellt<br />
hat, erfolgt nunmehr Phase 8: die Bauüberwachung.<br />
ÜBERWACHUNGSPHASE 8:<br />
DIE BAUÜBERWACHUNG<br />
Innerhalb der Bauüberwachung muss auch zu und nach Beginn<br />
stetig neu geprüft werden, ob die Gesamtumsetzung mit<br />
der Bauplanung und den daraus resultierenden Leistungsverzeichnissen<br />
exakt übereinstimmt (dass bspw. die geplanten<br />
Materialien auch eingesetzt wurden). Hierzu wird nicht nur<br />
ein Zeitplan für die Ausführung erstellt, der Bauleiter muss<br />
sich auch um dessen Einhaltung kümmern. Zu den weiteren<br />
Aufgaben des Bauleiters gehört das Prüfen von Aufmaßen<br />
sowie der Rechnungen der Handwerksunternehmen, die mit<br />
den Ausführungen beauftragt wurden.<br />
Die fachkompetente und fachtechnische Prüfung umfasst zudem<br />
die Gewährleistung, dass alle Arbeiten mit den anerkannten<br />
Regeln der Technik übereinstimmen. Dabei festgestellte<br />
Mängel müssen unverzüglich beseitigt werden. Neben<br />
einer ständigen Kostenkontrolle durch den Architekten ist<br />
auch eine Kostenfortschreibung zwingend vorzunehmen, damit<br />
das Budget des Bauherrn nicht überschritten wird. Handelt<br />
es sich um komplexere Vorhaben, wird der Bauleiter<br />
selbst auch noch durch einen Fachbauleiter unterstützt. <br />
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Die direkte Baubegleitung und Bauprüfung<br />
der einzelnen Gewerke durch den<br />
Bauexperten trage dazu bei, eine hohe<br />
Ausführungsqualität zu gewährleisten<br />
und Nachlässigkeiten von Handwerkern<br />
aufzudecken.<br />
Auf der Baustelle kann es immer<br />
wieder mal Probleme geben. Deshalb<br />
sollte der Bauherr sein Vorhaben<br />
kontinuierlich im Blick behalten.<br />
MANGEL ERKANNT –<br />
UND SCHNELL GEBANNT<br />
Je nach Umfang des Bauvorhabens gibt<br />
es üblicherweise zwischen drei und fünf<br />
Begehungen. Mehr Informationen findet<br />
man unter www.finanzierungsschutz.de.<br />
Die Schutzgemeinschaft hat auf ihrer<br />
Website zahlreiche Tipps und Checklisten<br />
für Menschen zusammengestellt,<br />
die sich den Traum von den eigenen<br />
vier Wänden erfüllen wollen. Dies betrifft<br />
den gesamten Bauprozess – von der<br />
Grundstückssuche bis zum Einzug. <br />
djd<br />
Läuft alles nach Plan?<br />
Der Bauherr sollte stets einen<br />
kritischen Blick auf den Fortschritt<br />
bei seinem Vorhaben werfen.<br />
RATGEBER BAUEN: DARUM SOLLTEN FEHLER MÖGLICHST RASCH BEHOBEN WERDEN<br />
Foto: djd/Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende/thx<br />
„Schon während der Bauzeit sollten versteckte<br />
Baumängel entdeckt und umgehend<br />
durch die verantwortlichen Handwerker<br />
behoben werden“, rät Experte Florian Haas.<br />
Die Coronakrise hat die Arbeiten auf<br />
Deutschlands Baustellen kaum beeinträchtigt,<br />
die Auftragsbücher der Firmen<br />
sind voll. Dank anhaltend niedriger<br />
Bauzinsen können sich viele Menschen<br />
den Traum von den eigenen vier Wänden<br />
erfüllen. Die Kehrseite der Medaille:<br />
Angesichts des Auftragsbooms bei<br />
den Bauunternehmen leidet häufig die<br />
Sorgfalt. Richtig teuer wird schlampige<br />
Arbeit für den Bauherrn, wenn ein Fehler<br />
sehr spät oder womöglich erst nach<br />
Fertigstellung des Hauses bemerkt wird.<br />
HAT DER BAULEITER<br />
DIE BAUSTELLE IM GRIFF?<br />
Nachdem der Bau begonnen hat, sollte<br />
man sich also keineswegs bis zur Abnahme<br />
bequem zurücklehnen. Im Gegenteil:<br />
Besser ist es, den Ablauf kontinuierlich<br />
zu verfolgen. Zum Baubeginn sollte man<br />
sich beispielsweise die Kontaktdaten des<br />
Bauleiters geben lassen, er ist für die<br />
Bauzeit der wichtigste Ansprechpartner<br />
und beantwortet alle Fragen nach dem<br />
Stand der Dinge. Entscheidend aber ist<br />
der Eindruck, den der Bauherr selbst von<br />
der Baustelle hat: Hat der Bauleiter sie<br />
im Griff? Hat sie ein gutes und sauberes<br />
Erscheinungsbild? Wie ist die Stimmung<br />
unter den Handwerkern? Wird der Zeitplan<br />
eingehalten?<br />
„Wenn einem Dinge seltsam vorkommen,<br />
sollte man den Bauleiter ansprechen“,<br />
rät Florian Haas, Finanzexperte<br />
und Vorstand der Schutzgemeinschaft<br />
für Baufinanzierende. „Halten Handwerker<br />
Termine nicht ein oder erscheinen<br />
nicht auf der Baustelle, kann dies möglicherweise<br />
auf wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />
hindeuten.“ Zudem könne es<br />
sinnvoll sein, einen unabhängigen Baubegleiter<br />
zur Qualitätskontrolle einzuschalten:<br />
„Die Mehrausgaben belaufen<br />
sich im Verhältnis zur Gesamtinvestition<br />
nur auf einen kleinen Prozentbetrag.“<br />
QUALITÄTSKONTROLLE<br />
DECKT NACHLÄSSIGKEITEN<br />
VON HANDWERKERN AUF<br />
Bei der Qualitätskontrolle wird die Baustelle<br />
in verschiedenen Bauphasen von<br />
einem Bausachverständigen im Rahmen<br />
einer Begehung vor Ort auf Mängel und<br />
Ausführungsfehler überprüft. „Schon<br />
während der Bauzeit können versteckte<br />
Baumängel entdeckt und umgehend<br />
durch die verantwortlichen Handwerker<br />
behoben werden“, so Florian Haas.<br />
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FINANZ- UMFRAGE<br />
FINANZ-UMFRAGE<br />
Wie werden sich die Zinsen für Annuitätendarlehen<br />
binnen der nächsten 12 bis 18 Monate verändern?<br />
„Die EZB hat ihr geldpolitisches<br />
Gaspedal voll durchgedrückt.“<br />
Der Wunsch nach Wohneigentum ist auch zu Pandemie-Zeiten<br />
ungebrochen hoch. Die in den vergangenen<br />
Jahren stark gestiegenen Immobilienpreise schrecken<br />
dabei die wenigsten Interessenten zurück. Der Grund:<br />
parallel dazu sanken die Zinsen für Annuitätendarlehen.<br />
Solche Darlehen werden vor allem bei Immobilienfinanzierungen<br />
angewandt. Es ist ein Tilgungsdarlehen mit konstanten<br />
Rückzahlungsbeträgen, die sich aus einem Zins- und<br />
Tilgungsanteil zusammensetzen. Je niedriger der Zinsanteil,<br />
desto höher also die Tilgungsrate – und entsprechend<br />
niedriger ist die monatliche Belastung beziehungsweise<br />
desto früher ist der Kredit abbezahlt.<br />
Die Zinsen für Immobilienkredite befinden sich derzeit auf<br />
einem besonders niedrigen Niveau. Die Weltkonjunktur<br />
tendiert dazu, schwächer zu werden. Daher gingen die Zinsen<br />
in Deutschland in jüngster Vergangenheit sogar wieder<br />
in Richtung des Allzeit-Tiefs von 2016 zurück.<br />
Was beeinflusst die Entwicklung der Zinsen? Bauzinsen<br />
orientieren sich am Zinsniveau von Bundesanleihen und<br />
Pfandbriefen. Die wiederum stehen unter dem Einfluss<br />
der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).<br />
Daher ist für die Zinsentwicklung von Bedeutung, was in<br />
Frankfurt am Main, dem Sitz der EZB, passiert.<br />
Seit der Rezession im Jahr 2008 verfolgt die EZB eine Niedrigzinspolitik.<br />
Die Zinssätze, zu denen sich die Geschäftsbanken<br />
bei der EZB refinanzieren können, wurden danach<br />
sukzessive bis hin zur Nullprozentgrenze gesenkt. Inzwischen<br />
– exakt im November vergangenen Jahres – hat die<br />
Französin Christine Lagarde den Vorsitz der EZB übernommen.<br />
Sie gab zwar das Ziel aus, die Niedrigzinspolitik ihres<br />
Vorgängers Mario Draghi zunächst fortzusetzen, aber auf<br />
Sicht bei der Notenbank eine große Strategieüberprüfung<br />
anzustoßen. „Doch dann fuhr ihr die Corona-Pandemie in<br />
die Parade und die dadurch ausgelöste Jahrhundertrezession“,<br />
wie die Internet-Plattform Börse Online unlängst<br />
feststellte. Im Moment ist also noch unklar, wohin die<br />
EZB-Reise geht.<br />
Doch nicht nur die Geldpolitik der EZB hat einen großen<br />
Einfluss auf die Zinsentwicklung. Es gibt noch weitere<br />
Faktoren, die das Online-Marketing-Unternehmen Hypochart<br />
wie folgt zusammenfasst:<br />
• die noch nicht absehbaren Folgen der Corona-Pandemie<br />
auf die Wirtschaftsentwicklung und auf die Reaktionen von<br />
Staaten, Unternehmen und Verbrauchern – einschließlich<br />
sowohl kurzfristiger als auch möglicherweise langfristiger<br />
Verhaltensänderungen,<br />
• der (nach bisherigen Planungen zum Jahresende 2021)<br />
umzusetzende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen<br />
Union sowie die Unsicherheiten, die aus den noch<br />
nicht geregelten Handelsbeziehungen zwischen der EU und<br />
Großbritannien erwachsen,<br />
• aktuelle oder latente Finanz- und Wirtschaftskrisen (zum<br />
Beispiel in der Türkei und in Italien, der drittgrößten Volkswirtschaft<br />
der Europäischen Union),<br />
• die instabile Situation im Nahen und Mittleren Osten<br />
(Syrien, Irak, Iran), im ebenfalls ölreichen Nordafrika<br />
(insbesondere Libyen) und in der Ostukraine,<br />
• die Unberechenbarkeit der Politik der US-Administration<br />
unter Donald Trump, was Voraussagen zur globalen<br />
Konjunktur- und Zinsentwicklung erschwert,<br />
• die von US-Präsident Trump ausgelösten und trotz<br />
Coronakrise fortgesetzten weltweiten Handelsstreitigkeiten,<br />
• die von Präsident Trump gegen den Iran verhängten Wirtschaftssanktionen.<br />
Es gibt also eine Menge an Faktoren und Einflüssen, denen die<br />
Zinsentwicklung unterliegt und die eine Prognose entsprechend<br />
schwierig machen. Lesen Sie nun bitte im Folgenden,<br />
was die von der smartLiving-Redaktion befragten Experten<br />
dazu meinen.<br />
EZB-Chefin Christine Lagarde erklärte unlängst,<br />
dass die Erholung nach der Corona-Rezession<br />
verhaltener ausfallen dürfte als sonst nach<br />
Rezessionen üblich. Sie betonte zudem, dass nicht<br />
nur das Ausmaß, sondern auch die Dauer der<br />
geldpolitischen Unterstützung entscheidend sei.<br />
Trotz einer gewissen Konjunkturerholung gehen wir daher für Immobilienfinanzierungen<br />
nur von einem geringfügigen Zinsanstieg aus. Eine Größenordnung<br />
von einem viertel Prozentpunkt halten wir für 10-jährige Darlehen<br />
auf Sicht von einem Jahr für realistisch.<br />
Markus Linha<br />
Leiter des Bereichs Geschäftskunden<br />
und Freie Berufe der BW-Bank<br />
„Die Immobilienmärkte<br />
haben sich nach einem<br />
kurzen Einbruch infolge<br />
der Corona-Krise wieder<br />
berappelt.“<br />
Die Immobilienpreise sind das achte Jahr in Folge<br />
gestiegen – an diesem Trend wird sich 2021 nur<br />
wenig ändern. So sieht es auch bei den Immobilienzinsen<br />
aus: Am seit Jahren niedrigen Niveau dürfte sich angesichts der noch<br />
lange äußerst expansiven Geldpolitik der EZB ebenfalls nur wenig ändern,<br />
auch wenn wir eine leicht steigende Tendenz erwarten.<br />
Johannes Kube<br />
Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden<br />
Commerzbank Stuttgart<br />
44 Fotos: Adobe Stock – alswart<br />
Fotos: BW-Bank; Commerzbank AG; Adobe Stock – m.mphoto<br />
45
Finanzierung<br />
smartLiving.<br />
smart<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. WOHNEN. ARCHITEKTUR. LIFESTYLE.<br />
IMMOBILIEN.<br />
FINANZ-UMFRAGE<br />
„Die geldpolitischen<br />
Maßnahmen in der Pandemie<br />
sprechen für Negativ- und<br />
Nullzinsen auf absehbare Zeit.“<br />
Damit dürften auch zehnjährige Bundrenditen<br />
kaum Potenzial nach oben besitzen. Die durchschnittlichen<br />
Hypothekenzinsen für Darlehen<br />
mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung lagen im<br />
September bei 1,12 Prozent und werden sich zunächst wohl weiter auf diesem<br />
Niveau bewegen.<br />
Angesichts kaum veränderter Hypothekenzinsen und einer schwachen Einkommensentwicklung<br />
bei vermutlich steigenden Hauspreisen dürfte sich die<br />
Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien <strong>2020</strong> leicht verschlechtern, im langjährigen<br />
Vergleich aber hoch bleiben.<br />
Eva Grunwald<br />
Leiterin Immobiliengeschäft für Privat- und Firmenkunden in Deutschland<br />
Deutsche Bank<br />
Dabei türmt sich ein Berg von Problemen auf.<br />
Denn die Staatsschulden von heute sind die Steuern<br />
von morgen und eine Wachstumsbremse. Doch<br />
die Vergangenheit hat gezeigt, dass Staatsschulden<br />
selten getilgt werden. Durch eine Kombination<br />
aus Inflation, Wirtschaftswachstum und <strong>Ausgabe</strong>nkonsolidierung wird die<br />
Schuldentragfähigkeit erhöht. Solange die Zinsen niedriger bleiben als das<br />
BIP-Trendwachstum, ist ein Abbau der Schulden machbar. Vor diesem Hintergrund<br />
gehen wir davon aus, dass die Zinsen in den nächsten 18 Monaten<br />
auf aktuellem Niveau bleiben.<br />
Stefanie Jachmich<br />
Leiterin Kredit Markt<br />
BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER AG<br />
„Zur Eindämmung der Pandemie-<br />
Folgen wurde Geld für gigantische<br />
Stützungsmaßnahmen bereitgestellt.“<br />
„Immobilienkäufer werden<br />
wahrscheinlich auch weiterhin<br />
von günstigen Bauzinsen<br />
profitieren.“<br />
Ich gehe davon aus, dass das Zinsniveau in den<br />
nächsten 12 bis 18 Monaten niedrig bleibt. Das geringe<br />
Aufwärtspotenzial lässt sich an den aktuellen<br />
Konditionen längerer Zinsbindungen ablesen: Selbst<br />
Darlehen mit 20-jähriger Zinsfestschreibung werden<br />
teilweise zu Konditionen von unter einem Prozent<br />
vergeben. Das ist ein Anzeichen dafür, dass der Markt einen langen Zeitraum<br />
niedriger Zinsen erwartet. Für eine belastbare Prognose gibt es allerdings zu<br />
viele Unbekannte – vor allem in Bezug auf die Pandemie.<br />
Roland Lenz<br />
Spezialist für Baufinanzierung<br />
Dr. Klein, Stuttgart<br />
„Die wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
der zweiten Corona-Welle und die<br />
lockere Geldpolitik der Notenbanken<br />
halten die Bauzinsen niedrig.“<br />
Sie liegen bei unter einem Prozent für zehnjährige<br />
Darlehen. Die Nachrichten zum Impfstoff nähren nun<br />
Hoffnungen, auch für die Konjunktur. Ob sich daraus ein<br />
nachhaltiger Trend hin zu steigenden Zinsen entwickeln<br />
wird, hängt auch davon ab, wie schnell sich die Hoffnungen<br />
bewahrheiten. Wir erwarten in diesem Kontext auf Jahressicht leicht steigende<br />
Zinsen, wobei das Zinsniveau im historischen Vergleich noch günstig bleiben wird.<br />
Kathrin Alldieck<br />
Leiterin der Interhyp-Niederlassung Stuttgart<br />
46 Fotos: Deutsche Bank AG; Dr. Klein, Stuttgart; Adobe Stock – m.mphoto<br />
Fotos: Bankhaus Ellwanger & Geiger AG; Interhyp AG; Adobe Stock – m.mphoto<br />
47
Finanzierung<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
„Bei einer massiv gestiegenen<br />
internationalen Verschuldung und<br />
Inflationsraten zwischen 0 –1%, haben<br />
wir japanische Verhältnisse erreicht.“<br />
Trotz stark gestiegener Geldmengen, kämpfen Notenbanken und<br />
Regierungen seit über 10 Jahren gegen eine Deflation und nicht, wie<br />
viele vermuten, gegen eine Inflation. In Folge dessen, müssen die<br />
Zinsen von Annuitätendarlehen über viele Jahre niedrig bleiben. 20-Jahres-Konditionen unterhalb<br />
von 1% werden bei guten Banken die Regel bleiben. Ein Paradies für Immobilienfinanzierer<br />
und eine Absicherung gegen fallende Immobilienpreise.<br />
Tilmann Speck<br />
Geschäftsführer<br />
PLAN F Finanzdienstleistungen GmbH<br />
„Auch wenn sich die Bauzinsen wieder<br />
leicht von ihrem historischen Tief<br />
entfernt haben, sind momentan für<br />
uns keine Anzeichen einer Trendwende<br />
zu erkennen.“<br />
Zurzeit gibt es zahlreiche Faktoren, die zu kurzfristigen Schwankungen<br />
führen können, darunter z. B. die Corona-Krise oder der Brexit. Finanzierungen<br />
sind zurzeit besonders günstig. Der ideale Zeitpunkt für ein<br />
Baudarlehen sollte jedoch nicht nur vom Zinssatz abhängig gemacht werden. Wichtig ist die<br />
richtige Kombination aus Laufzeit und Ratenhöhe und vor allem, dass der Immobilienerwerb<br />
in die aktuelle Lebensphase passt.<br />
Stefan Bender<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
PSD Bank RheinNeckarSaar eG<br />
48<br />
Fotos: Plan F Finanzdienstleistungen GmbH; PSD Bank RheinNeckarSaar eG; Adobe Stock – m.mphoto<br />
49
Finanzierung<br />
smartLiving.<br />
smart<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. WOHNEN. ARCHITEKTUR. LIFESTYLE.<br />
IMMOBILIEN.<br />
FINANZ-UMFRAGE<br />
Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus politischer Perspektive<br />
lässt sich auf Basis der relevanten Parameter ableiten, dass es auf<br />
absehbare Zeit nahezu keine Spielräume für eine Erhöhung der<br />
Zinsen gibt. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich auch im<br />
Baufinanzierungsbereich die Zinsen in den nächsten 1–2 Jahren nur<br />
geringfügig ändern werden. Wir rechnen mit einer Schwankungsbreite von 20– 40 Basispunkten<br />
je nach Zinsbindungsdauer und in Abhängigkeit der Entwicklung der Risikoprämien.<br />
Axel Kamilli<br />
Prokurist Leitung Marktbereich Mitte<br />
Sparda-Bank Baden-Württemberg eG<br />
„Wir stehen am Anfang<br />
eines Jahrzehnts mit historisch<br />
niedrigen Zinsen.“<br />
Ein Grund für die erwartete Seitwärtsbewegung liegt auch<br />
in der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden<br />
wirtschaftlichen Eintrübung. Die Europäische Zentralbank<br />
hat bereits signalisiert, dass sie weiterhin versuchen wird,<br />
die Wirtschaft zu stimulieren, indem sie ihre lockere Geldpolitik fortsetzt. Damit bleibt<br />
das Zinsumfeld für Immobilienkäufer weiterhin attraktiv, auch wenn die Immobilienpreise<br />
bereits kräftig gestiegen und weiterhin im Aufwärtstrend sind.<br />
Jürgen Schäfer<br />
Bereichsleiter Bauen und Wohnen<br />
Volksbank Stuttgart<br />
„Bei der Volksbank Stuttgart gehen<br />
wir davon aus, dass die Zinsen<br />
auch in den nächsten Monaten<br />
auf dem historisch niedrigen Niveau<br />
verharren werden.“<br />
Foto: Volksbank Stuttgart<br />
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„Seit einiger Zeit ist<br />
die Inflation sehr niedrig.“<br />
Damit gibt es keinen inflationären Druck, der zu steigenden<br />
Zinsen führt. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
aktuell ist von einem Rückgang des BIP um rund 5 % gekennzeichnet<br />
– auch hier keinerlei Preisdruck. Die EZB<br />
belässt den Leitzins bei 0 %, die Negativzinsen für Einlagen<br />
von Banken liegen stabil bei –0,5 %. Anleihekaufprogramme<br />
sollen sogar erhöht werden. Mehr Geldmittel<br />
im Umlauf bewirken ebenfalls keinen Zinsdruck.<br />
Trotz Corona-Krise erkennen wir keinen Preisrückgang bei Wohnimmobilien.<br />
Die Kreditzinsen für Wohnimmobilien verharren auf einem historisch niedrigen<br />
Niveau. Somit rechnen wir mittel- bis langfristig nicht mit einer Trendwende bei<br />
den Zinsen für Darlehen.<br />
Von Grund auf richtig beraten: Unser Team freut sich auf Sie!<br />
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Praxis und umfassendes Know-how.<br />
Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf<br />
Ihre Kontaktaufnahme.<br />
Jürgen Sautter<br />
Filialleiter der Südwestbank in Bietigheim-Bissingen<br />
sowie Finanzierungs- und Anlagespezialist<br />
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Fotos: Sparda-Bank Baden-Württemberg eG; Südwestbank; Adobe Stock – m.mphoto<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DIE ZUKUNFT<br />
FEST IM BLICK<br />
tieren. Es zeichnet sich zudem ab, dass ein Ende der<br />
Pandemie keinesfalls das Ende der Tiefzinsphase markieren<br />
wird. Selbst wenn die Inflation wieder ansteigen<br />
sollte, werden wir in Zukunft deutliche Auswirkungen<br />
spüren. Auch sollten sich Anleger auf einen schwächeren<br />
US-Dollar einstellen: Reduzierte Wachstums- und Zinsdifferenzen<br />
der USA zum Rest der Welt sowie ein<br />
größeres Augenmerk von Investoren auf das US-<br />
Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit, könnten zukünftig<br />
zu einem weniger überbewerteten US-Dollar führen.<br />
Als weltweit führender Vermögensverwalter mit Niederlassungen in Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Berlin und München ist es die oberste Priorität der UBS, das Vermögen ihrer Kunden langfristig<br />
zu schützen – nicht nur, aber vor allem in herausfordernden Zeiten. Christian Funke, Leiter der UBS-Niederlassung<br />
in Stuttgart, nimmt das kommende Jahr ins Visier und erklärt, was Anleger in der Welt von morgen<br />
erwarten können.<br />
INTERVIEW MIT CHRISTIAN FUNKE, NIEDERLASSUNGSLEITER VON UBS IN STUTTGART<br />
Christian Funke,<br />
Niederlassungsleiter UBS Stuttgart<br />
Herr Funke, was für eine Welt erwartet Anleger in den<br />
nächsten Jahren?<br />
Die Frage lässt sich natürlich nur unzureichend beantworten,<br />
da wir leider nicht in die Kristallkugel schauen können.<br />
Ich wage es dennoch eine Prognose abzugeben: Mit Blick<br />
auf das kommende Jahrzehnt werden sich Anleger auf<br />
eine Welt einstellen müssen, die höher verschuldet,<br />
digitaler und weniger global sein wird. Trotz der krisengeschüttelten<br />
letzten Monate könnte das jedoch auch zahlreiche<br />
Opportunitäten schaffen. Für mittel- bis längerfristig<br />
orientierte Anleger glauben wir beispielsweise, dass<br />
vor allem solche Unternehmen Chancen bieten, welche<br />
die Digitalisierung der Finanz- und Gesundheitsbranche<br />
vorantreiben, vom Ausbau des 5G Mobilfunkstandards<br />
profitieren oder durch ihre Innovationen die EU und China<br />
in ihrem Streben nach Klimaneutralität unterstützen.<br />
Anleger sollten sich dabei nicht nur auf die traditionellen<br />
Kapitalmärkte konzentrieren, sondern auch Chancen an<br />
Privatmärkten in Betracht ziehen. Wer uns kennenlernen<br />
möchte, kann einfach einen Termin vereinbaren und sich<br />
unverbindlich beraten lassen.<br />
Herr Funke, vielen Dank für das Gespräch!<br />
Herr Funke, 2021 steht vor der Tür:<br />
Womit haben wir zu rechnen?<br />
Vor uns liegt definitiv ein Jahr der Erneuerung. Während es<br />
in den vergangenen Monaten primär darum ging, auf Widerstandsfähigkeit,<br />
Größe und die USA zu setzen, lautet<br />
das Motto für 2021 vielmehr „zyklisch, klein und global“.<br />
Wir gehen zwar davon aus, dass die Wirtschaftsleistung<br />
und die Unternehmensgewinne in fast allen Regionen der<br />
Welt auf die Niveaus vor der Pandemie zurückkehren,<br />
gleichzeitig wird die Tiefzinsphase jedoch weiterhin<br />
bestehen bleiben. Das sollte man auf jeden Fall im<br />
Hinterkopf behalten.<br />
Welche Chancen ergeben sich hierbei für Anleger?<br />
Laut Basisszenario unseres UBS Chief Investment Office,<br />
dürfte im neuen Jahr eine Kombination aus fortschreiten-<br />
der Wirtschaftserholung, enormen unterstützenden fiskalund<br />
geldpolitischen Maßnahmen und der Einführung von<br />
Impfstoffen in einigen Bereichen zu überdurchschnittlichen<br />
Aktienmarktrenditen führen. Potenzielle Chancen sehen<br />
wir dabei vor allem bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen,<br />
ausgewählten Finanz- und Energieaktien sowie<br />
Industrie- und konjunktursensiblen Konsumgüterunternehmen.<br />
Chief Investment Office?<br />
Nicht jedem ist der Ausdruck ein Begriff!<br />
Pardon, damit sind unsere Investmentexperten gemeint.<br />
Sie behalten rund um die Uhr sämtliche Finanzmärkte im<br />
Blick und verantworten beispielsweise unseren kürzlich<br />
erschienenen Jahresausblick Year Ahead 2021. Vielen ist<br />
nicht bewusst, dass mein 15-köpfiges Team und ich zwar<br />
regional unsere Kunden bedienen und dabei als direkter<br />
Ansprechpartner fungieren, jedoch auch im engen Austausch<br />
mit einer Vielzahl internationaler Kollegen stehen:<br />
UBS beschäftigt weltweit 69.000 Mitarbeiter und circa 900<br />
Analysten, die in nahezu allen Finanzmärkten präsent sind.<br />
Dank dieses dichten Netzwerks und Geschäftsstellen in<br />
über 50 Ländern können wir unseren Kunden oftmals einen<br />
wertvollen Informationsvorsprung anbieten, UBS vereint<br />
die Qualitäten eines globalen Finanzdienstleisters mit<br />
der persönlichen Note einer Privatbank.<br />
Stichwort „Informationsvorsprung“: Was sollte man bei<br />
der Vermögensplanung jetzt bedenken?<br />
Unseres Erachtens könnte der deutsche Aktienmarkt –<br />
mit seiner prozyklischen und internationalen Ausrichtung<br />
– von den eingangs beschriebenen Entwicklungen profi-<br />
UBS Stuttgart<br />
Lautenschlagerstraße 23, 70173 Stuttgart<br />
Telefon: <strong>07</strong>11 22 29 99 111<br />
E-Mail: christian.funke@ubs.com<br />
Weitere Informationen unter ubs.com/ de<br />
52<br />
Fotos: UBS<br />
53
Finanzierung<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
BAUGELDVERGLEICH DER<br />
FMH-FINANZBERATUNG<br />
Zinsvergleiche zum Thema Baufinanzierung haben<br />
eine lange Tradition bei der FMH-Finanzberatung:<br />
Bereits seit 1986 werden hier Daten erhoben, gespeichert<br />
und aufbereitet. Aktuell befinden sich 64 Anbieter<br />
mit 257 Angebotsvarianten in der Datenbank.<br />
Wer den Zinsvergleich auf der FMH-Seite (www.fmh.<br />
de/hypo) nutzt, kann zudem sicher sein, dass alle<br />
KAUFPREIS 400.000 EURO; DARLEHEN<br />
280.000 EURO (70 % FINANZIERUNG);<br />
TILGUNG 2,5 %<br />
wichtigen Zinsaufschläge oder Rabatte in der Zinsnennung<br />
berücksichtigt werden, z.B. unterschiedliche<br />
Beleihungsauschläge, Rabatte für schnellere Tilgung<br />
oder größere Darlehensbeträge, Sondertilgungsoptionen<br />
und Tilgungsveränderungen. Auch regionale<br />
Angebote sind berücksichtigt.<br />
© Autor: FMH-Finanzberatung<br />
KINDERGELD<br />
SINNVOLL EINSETZEN<br />
LASTENZUSCHUSS HILFT BEI VORÜBERGEHENDEN FINANZPROBLEMEN<br />
Viele Menschen haben in der Corona-Krise<br />
Angst, ihre Immobilie zu<br />
verlieren. Denn was passiert, wenn das<br />
Einkommen ganz oder zeitweise wegbricht,<br />
Zinsen und Tilgung aber weiter<br />
jeden Monat bezahlt werden müssen?<br />
Neben vielen Hilfsangeboten, die jetzt<br />
erst noch auf den Weg gebracht werden<br />
müssen, sollten die bereits existierenden<br />
nicht vergessen werden, erinnert<br />
der Verband Privater Bauherren (VPB):<br />
Ebenso wie Mieter haben auch Immobilieneigentümer<br />
unter bestimmten Bedingungen<br />
Anspruch auf Wohngeld. Es<br />
heißt in diesem Fall „Lastenzuschuss“.<br />
Der Zuschuss wird in der Regel für ein<br />
Jahr bewilligt, danach ist ein neuer<br />
Antrag erforderlich. Antragsformulare<br />
gibt es bei der zuständigen örtlichen<br />
Wohngeldstelle bei Kreis oder Kommune.<br />
Ob jemand im Falle eines Falles<br />
zum Kreis der Berechtigten gehört und<br />
wie viel Geld er bekommt, das hängt<br />
von drei Faktoren ab: der Anzahl der<br />
Haushaltsmitglieder, dem Gesamteinkommen<br />
und der Belastung vor allem<br />
durch den Baukredit.<br />
ZUSCHUSS AUCH FÜR<br />
INSTANDHALTUNGSKOSTEN<br />
Bei der Belastung mit berücksichtigt<br />
werden auch eine Bewirtschaftungspauschale<br />
für Instandhaltungs- und Betriebskosten<br />
in Höhe von 36 Euro je<br />
Quadratmeter und Jahr, die zu zahlende<br />
Grundsteuer und auch Verwaltungskosten.<br />
Keine Rolle spielt dagegen die<br />
Größe des Wohnraums; selbstgenutztes<br />
Wohneigentum wird beim Wohngeld<br />
nicht als Vermögen betrachtet. Die<br />
Größe des Wohnraums kann sogar über<br />
die Bewirtschaftungspauschale die Förderung<br />
erhöhen.<br />
Antragsberechtigt sind nicht nur private<br />
Bauherren, sondern unter anderem<br />
auch Inhaber von Genossenschaftsoder<br />
Stiftswohnungen, ebenso Eigentümer<br />
von Eigentumswohnungen, auch<br />
Erbbauberechtigte oder Menschen mit<br />
Wohn- und Nießbrauchrechten. Beziehen<br />
die Eigentümer allerdings bereits<br />
andere staatliche Leistungen, in denen<br />
die Kosten einer angemessenen Unterkunft<br />
bereits enthalten sind, wie Sozialhilfe<br />
oder Grundsicherung, können sie<br />
keinen Lastenzuschuss erhalten. Das<br />
gilt aber nur für die Eigentümer selbst.<br />
Beziehen im Haushalt lebende Angehörige<br />
solche staatlichen Zuschüsse,<br />
können die Eigentümer dennoch den<br />
Lastenzuschuss beantragen.<br />
HILFREICH IN DER KRISE:<br />
DAS BAUKINDERGELD<br />
Hilfreich für Bauherren in der Krise ist<br />
auch das Baukindergeld. Vorausgesetzt,<br />
es wird sinnvoll eingesetzt. Da sich das<br />
Baukindergeld nach der Anzahl der<br />
Kinder berechnet und nicht nach der<br />
Wohnfläche, sollten junge Familien, die<br />
jetzt in der Planungsphase sind, versuchen,<br />
möglichst flächensparend zu planen.<br />
Je kleiner die zukünftige Wohnfläche,<br />
umso preiswerter werden Hausbau<br />
und spätere Unterhaltung. Dabei geht<br />
der Verzicht auf Wohnfläche bei guter<br />
Planung nicht zu Lasten des Komforts.<br />
Angehende Bauherren sollten sich bei<br />
der Entscheidung für Grundrisse, Baustoffe<br />
und Ausstattung von ihrem<br />
VPB-Sachverständigen beraten lassen.<br />
Firmen- und produktneutrale Beratung<br />
helfen auch beim Sparen.<br />
<br />
vpb/red<br />
Effektivzinsen in % für 5 JAHRE 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre<br />
Baufi24 0,36 0,41 0,60 0,99<br />
DTW-Immobilienfinanzierung 0,36 0,41 0,60 0,99<br />
Enderlein 0,36 0,41 0,68 0,99<br />
Interhyp 0,36 0,41 0,68 0,99<br />
PlanetHome 0,36 0,41 0,68 0,99<br />
Degussa Bank 0,36 0,41 0,82 1,<strong>07</strong><br />
Santander 0,56 0,51 0,77 -<br />
ING 0,56 0,58 0,87 1,06<br />
1822direkt 0,69 0,68 0,95 -<br />
BBBank eG 0,89 0,54 0,94 -<br />
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Der Effektivzins<br />
beinhaltet Kosten der<br />
Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz<br />
nach Zinsbindung.<br />
Die Tabelle ist unterteilt<br />
in Angebote von Vermittlern,<br />
bundesweite<br />
und regionale Angebote.<br />
Stand: 04. Dezember <strong>2020</strong><br />
Quelle:<br />
FMH-Finanzberatung<br />
www.fmh.de/hypo<br />
54<br />
Foto: Getty Images – pixelfit<br />
55
Finanzierung<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
GLEICHER PREIS BEI VORKAUFSRECHT<br />
PREISE DÜRFEN IM NACHHINEIN NICHT ANGEHOBEN WERDEN<br />
Jeder Mieter hat das Recht, sein Vorvkaufsrecht<br />
auszuüben, wenn dessen<br />
Wohnung verkauft wird. Er kann sich<br />
vielmehr dagegen wehren, in dem er dieses<br />
Vorkaufsrecht nicht akzeptiert, mehr<br />
zahlen zu müssen als dritte Personen.<br />
Denn nach einer aktuellen Entscheidung<br />
des Landgerichts Düsseldorf (Az. 5 O<br />
124/15) ist es unzulässig, dass der Vermieter<br />
im Nachhinein einfach seinen<br />
Preis anhebt.<br />
Das Problem: Käufer, die ihr Traumhaus<br />
gefunden haben und die selbst keine<br />
Probleme bei der Finanzierung haben,<br />
werden schnell einig mit dem Verkäufer.<br />
Es wird ein Kaufvertrag abgeschlossen,<br />
der Käufer fühlt sich auf der sicheren<br />
Seite. Doch schnell kann es passieren,<br />
dass eben dieser Käufer plötzlich ohne<br />
seine Wunschimmobilie dasteht und ein<br />
anderer – ein Dritter – in das Grundbuch<br />
eingetragen wird. Wie ist so etwas<br />
möglich?<br />
Das sog. Vorkaufsrecht ermöglicht es<br />
jedem Vorkaufsberechtigten, sich völlig<br />
legal beim Immobilienkauf an die erste<br />
Stelle vorzudrängeln. Was letztlich<br />
bedeutet: trotz der Unterschrift unter<br />
dem Kaufvertrag (!) kann kein Immobilienkäufer<br />
sicher sein, dass er seine<br />
Immobilie oder sein Grundstück auch<br />
tatsächlich erhält. Denn die rechtliche<br />
Grundlage basiert darauf, dass jede Person<br />
bzw. auch die Gemeinde ein Vorkaufsrecht<br />
besitzt. Denn ein solches ist<br />
nicht nur dinglich oder schuldrechtlich,<br />
sondern auch öffentlich rechtlich.<br />
Doch was von vielen falsch verstanden<br />
wird und weshalb viele Maklerklauseln<br />
im Kaufvertrag juristisch unzulässig<br />
sind, erfahren Sie in den nachfolgenden<br />
Darstellungen. Denn kein Verkäufer einer<br />
Immobilie darf nachträglich ohne<br />
Weiteres den zu zahlenden Kaufpreis einer<br />
Immobilie nur deshalb erhöhen, weil<br />
der Mieter ein Vorkaufsrecht ausüben<br />
will.<br />
SCHADENSERSATZ BEI UM-<br />
GEHUNG DES VORKAUFSRECHTS<br />
Besteht für eine Immobilie oder für ein<br />
Grundstück ein Vorkaufsrecht, ist der<br />
Verkäufer beim Abschluss eines Kaufvertrags<br />
mit dem Käufer verpflichtet,<br />
diesen Vertrag zeitnah dem Verkaufsbegünstigten<br />
vorzulegen. Übt dieser dann<br />
entsprechend sein Vorkaufsrecht aus,<br />
darf dieser den Kaufvertrag – anstelle<br />
des ursprünglichen Käufers – übernehmen.<br />
Und zwar einschließlich aller bereits<br />
vereinbarten Konditionen mit dem<br />
ursprünglichen Käufer. Doch ein solches<br />
juristisches Zusammenspiel ist an Bedingungen<br />
geknüpft.<br />
Beispiel: ein Eigentümer eines Mehrfamilienhauses<br />
wandelt seine Wohnungen<br />
in seinem Haus in Eigentum um. Für<br />
den Verkauf wird ein Makler beauftragt.<br />
Eine Wohnung wird zu einem Betrag in<br />
Höhe von 225.000 Euro verkauft. Doch<br />
die langjährige Mieterin entschließt sich,<br />
von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu<br />
machen. Daraufhin ändern sowohl der<br />
Eigentümer als auch der ursprüngliche<br />
Käufer ihren Vertrag und nehmen<br />
die sog. Maklerklausel auf. Durch diese<br />
Klausel steigt der Preis nachträglich auf<br />
245.000 Euro. Doch eine solche nachträgliche<br />
Vertragsänderung ist juristisch<br />
nicht rechtens.<br />
Zwar wurde durch die Ausübung des<br />
Vorkaufsrechts ein selbstständiger Kaufvertrag<br />
neu gegründet. Aber: es müssen<br />
innerhalb eines solchen Vertrages dieselben<br />
Bedingungen (!) festgelegt werden<br />
wie bei dem ursprünglichen Vertrag zugrunde<br />
gelegt wurden. Und dies bedeutet<br />
nach Auffassung der Gerichte einen<br />
klaren Nachteil für die Mieterin.<br />
RECHTLICH GILT ES, ZWISCHEN<br />
DREI VERSCHIEDENEN FORMEN<br />
DES VORKAUFSRECHTS ZU<br />
UNTERSCHEIDEN<br />
Ein dingliches Vorkaufsrecht gilt ausschließlich<br />
für Grundstücke, nicht aber<br />
für darauf stehende Gebäude (§§ 1094 bis<br />
1104 BGB) und wird direkt im Grundbuch<br />
vermerkt (sog. Vormerkung). Damit<br />
hat der Vorkaufsberechtigte das<br />
Recht, die Übertragung des Grundstückes<br />
zu verlangen, wenn der Erstkäufer<br />
bereits im Grundbuch eingetragen wurde.<br />
Zudem ist das dingliche Vorkaufsrecht<br />
nicht vererbbar (§ 473 BGB), es<br />
sei denn, die Vererbbarkeit wurde auf<br />
Wunsch im Grundbuch vermerkt.<br />
Das schuldrechtliche Vorkaufsrecht (§§<br />
463 bis 473 BGB) gilt sowohl für bewegliche<br />
als auch unbewegliche Sachen.<br />
Unter unbeweglichen Sachen werden<br />
Grundstücke verstanden, beweglich hingegen<br />
ist alles, was kein Grundstück ist<br />
(bspw. ein Anteil eines Grundstückes<br />
oder an einer Immobilie). Beim schuldrechtlichen<br />
Vorkaufsrecht erfolgt jedoch<br />
kein Eintrag ins Grundbuch (wird also<br />
nur vertraglich zugesichert). Wird beim<br />
schuldrechtlichen Vorkaufsrecht der<br />
Vorkaufsberechtigte übergangen und der<br />
Erstkäufer ins Grundbuch eingetragen,<br />
dann bleibt die Immobilie in dessen Eigentum.<br />
Der Vorkaufsberechtigte kann<br />
jedoch Schadensersatz vom Verkäufer<br />
fordern.<br />
Beim öffentlich-rechtlichen Vorkaufsrecht<br />
besitzt die Gemeinde ein Vorkaufsrecht<br />
(Baugesetzbuch, §§ 24 bis 28<br />
BauGB). Als Grundlage für das öffentlich-rechtliche<br />
Vorkaufsrecht dienen<br />
aber auch das Naturschutz-, das Denkmalschutz-,<br />
das Reichssiedlungs- oder<br />
Eisenbahngesetz sowie das Wasserrecht<br />
(bspw. Flächen, die im Bebauungsplan<br />
der Kommune für öffentliche Zwecke<br />
markiert sind). Für die Inanspruchnahme<br />
eines solchen Rechts braucht die Gemeinde<br />
allerdings einen triftigen Grund<br />
(bspw. muss das Ausüben des Vorkaufsrechts<br />
der Allgemeinheit dienen).<br />
Was bedeutet: will jemand eine solche<br />
Fläche kaufen, kann die Eigentumsübertragung<br />
nur dann im Grundbuch<br />
vorgenommen werden, wenn die zuständige<br />
Gemeinde ihr Vorkaufsrecht<br />
nicht ausüben will. Einzige Ausnahme:<br />
der Kaufinteressent ist ein Verwandter<br />
des Verkäufers.<br />
RECHTLICHE AUSSCHLÜSSE<br />
DER AUSÜBUNG DES<br />
VORKAUFSRECHTS<br />
Das Vorkaufsrecht kommt nur dann<br />
zum Zuge, wenn tatsächlich ein Verkauf<br />
ansteht. Schenkungen, Tauschgeschäfte,<br />
Übertragungen von Gesellschaftsanteilen<br />
einer Gesellschaft und Erbschaftsauseinandersetzungen<br />
sind von einem<br />
Vorkaufsrecht daher ausgeschlossen.<br />
Ebenso kommt das Vorkaufsrecht nicht<br />
zum Tragen, wenn es sich um eine<br />
Zwangsvollstreckung handelt.<br />
Was bedeutet: ein Vorkaufsrecht kann<br />
ein Vorkaufsberechtigter nur dann erlangen,<br />
wenn dies durch ein Rechtsgeschäft<br />
begründet – also vertraglich festgelegt<br />
wurde oder aber dieses Recht gesetzlich<br />
verankert ist. Beispiel: ein Mieter,<br />
dessen von ihm bewohnte Wohnung in<br />
eine Eigentumswohnung umgewandelt<br />
und verkauft werden soll (§ 577 BGB).<br />
Ausnahme: der Wohnraum soll an Familienangehörige<br />
des Vermieters verkauft<br />
werden, dann hat der Mieter kein Vorkaufsrecht<br />
(gilt auch für Miterben, wenn<br />
innerhalb einer Erbengemeinschaft ein<br />
Erbe entscheidet, seinen Anteil zu veräußern).<br />
Mit einem sog. Vorkaufsrechts-Vertrag<br />
können Eigentümer eine beliebige Person<br />
aus beliebigen Gründen mit dem<br />
Vorkaufsrecht ausstatten. Wichtig: der<br />
Abschluss des Vertrags muss von einem<br />
Notar beurkundet werden. Mit diesem<br />
Nachweis sichert sich der Vorkaufsberechtigte<br />
den Anspruch auf Schadenersatz<br />
für den Fall, dass er beim Verkauf<br />
der Immobilie übergangen wird. Will<br />
sich der Vorkaufsbegünstigte auf ganz sicherer<br />
Seite wissen, sollte er auf ein dingliches<br />
Vorkaufsrecht bestehen, da dieses<br />
ins Grundbuch eingetragen wird. <br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
56<br />
Foto: Adobe Stock – contrastwerkstatt<br />
57
Versicherung & Recht<br />
smartLiving.<br />
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DAS HAUSRECHT<br />
AUF DER BAUSTELLE<br />
BAUHERREN SOLLTEN SICHERHEITSVORSCHRIFTEN ERNST NEHMEN<br />
Wer auf seinem eigenen Grund ein rechtlich gesehen darf diesem nicht die<br />
Haus bauen möchte, muss sämtliche<br />
Chance genommen werden, den Baufort-<br />
Arbeiten an ein Bauunternehmen schritt zu verfolgen bzw. bei Mängeln<br />
übertragen. Dies kann zu erheblichen Teilzahlungen zurückzubehalten.<br />
Nachteilen führen. Daher sollten Bauherren<br />
Ratsam ist es deshalb, Bauunternehmen<br />
bereits vor Vertragsabschluss da-<br />
höchstens ein zeitlich befristetes und ein-<br />
rauf achten, dass sie ihr Hausrecht auf geschränktes Hausrecht einzuräumen.<br />
ihrem Grund nicht vollständig abgeben. Zudem sollten Bauherren darauf Wert<br />
Auch wenn Bauherren die Sicherheitsvorschriften<br />
legen, dass sie selbst sowie von ihnen be-<br />
– insbesondere in Coronazeiten nannte Personen sowohl über das Betre-<br />
– sehr ernst nehmen müssen, verlieren tungsrecht als auch über einen Schlüssel<br />
sie schnell den Zugang zu ihrem eigenen zu ihrer Immobilie verfügen.<br />
Grundstück und haben von daher keine<br />
Möglichkeit mehr, den Baufortschritt in<br />
regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.<br />
BAUHERREN SOLLTEN SICH<br />
DEN ZUGANG ZUR EIGENEN<br />
BAUSTELLE NICHT<br />
VERWEHREN LASSEN<br />
Bauherren, die ihr Hausrecht auf ihrem<br />
Grund vollständig abgeben, laufen Gefahr,<br />
dass bauliche Mängel unter Umständen<br />
unentdeckt bleiben, bis die Gewährleistungsfrist<br />
verstrichen ist. Denn<br />
grundsätzlich muss die Möglichkeit bestehen<br />
bleiben, dass der Bauherr stichpunktartig<br />
prüfen kann, ob z. B. die Sicherheitsvorschriften<br />
eingehalten werden.<br />
Von daher sollten Bauherren ihren Bauvertrag<br />
vorab überprüfen lassen, denn<br />
viele Bestimmungen sind vielfach unwirksam.<br />
Sieht ein Vertrag z. B. Abschlagszahlungen<br />
vor, kann einem Bauherrn das<br />
Hausrecht nicht verwehrt werden. Denn<br />
WER AUF SEINEM EIGENEN<br />
GRUNDSTÜCK BAUT, IST BAUHERR<br />
UND FÜR HAUS UND GRUND<br />
VERANTWORTLICH<br />
Bauherren, die sich z. B. für ein Schlüsselfertigobjekt<br />
entscheiden, delegieren ihren<br />
Hausbau an einen Generalunternehmer/<br />
Generalübernehmer oder sie erwerben<br />
ein Objekt vom Bauträger. Dabei versteht<br />
sich der Generalübernehmer lediglich als<br />
Koordinator und beauftragt Dritte mit<br />
den eigentlichen Bauleistungen, der Generalunternehmer<br />
hingegen übernimmt<br />
den Rohbau selbst. Somit erbringen beide<br />
ihre Leistungen auf dem Grundstück des<br />
Bauherren.<br />
Der Bauträger baut dagegen stets auf seinem<br />
eigenen Grund. Was im Einzelnen<br />
gebaut wird und wie, welche Abschlagszahlungen<br />
wann fällig werden, das regeln<br />
Bauherren und Schlüsselfertiganbieter<br />
vorab in einem Bauvertrag/Bauträgervertrag<br />
entsprechend dem geltenden Bauvertragsrecht.<br />
Um ihre vertraglichen Verpflichtungen<br />
erfüllen zu können, müssen<br />
also Generalübernehmer und Generalunternehmer<br />
Zutritt zum Grundstück des<br />
Bauherren haben.<br />
Zudem ist der Bauunternehmer dazu<br />
verpflichtet, seine eigene Leistung vor<br />
Vandalismus, Diebstahl und anderen Gefahren<br />
zu schützen. Um dies zu erreichen,<br />
benötigt er ein eingeschränktes Hausrecht.<br />
Doch in diesem Punkt schießen einige<br />
Baufirmen über das eigentliche Ziel<br />
hinaus: sie hindern nicht nur ungebetene<br />
Gäste am Betreten der Baustelle, sondern<br />
auch den Bauherren selbst. Aktuell<br />
sind sogar Fälle bekannt, in denen sich<br />
die Baufirmen über ihre Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen (AGB) vertraglich<br />
das Hausrecht auf dem Grundstück<br />
des Bauherren für die gesamte Dauer der<br />
Bauzeit einräumen lassen.<br />
Eine solche AGB ist grundsätzlich unwirksam,<br />
weil sie dem Bauherren keine<br />
Möglichkeit lassen, den Baufortschritt<br />
an seinem eigenen Haus zu prüfen bzw.<br />
die Baustelle regelmäßig zu besichtigen.<br />
Das Fatale: wenn nicht kontrolliert wird,<br />
bleiben bauliche Mängel unentdeckt. Sie<br />
verschwinden zunächst unter Putz und<br />
Estrich. Bis sie zutage treten, ist meist die<br />
Gewährleistungsfrist verstrichen und der<br />
Bauherr bleibt auf den Schäden sitzen.<br />
Zudem ist ein Bauherr dafür verantwortlich,<br />
den Generalunternehmer/Generalübernehmer<br />
auf Einhaltung der Verkehrssicherungspflichten<br />
stichpunktartig<br />
zu überwachen. Auch das bedingt ein<br />
Betretungsrecht. Von daher sollten Bauherren<br />
ihren Bauvertrag vor der Unterschrift<br />
von einem unabhängigen Sachverständigen<br />
prüfen lassen. Dabei fallen<br />
nicht nur fehlende Aussagen zu Baukonstruktion<br />
und Ausstattung oder eine<br />
fehlende Brandschutzplanung auf, sondern<br />
auch, wenn die Baufirma versucht,<br />
sich das Hausrecht zu sichern und damit<br />
den Bauherren den Zutritt zum eigenen<br />
Grundstück verwehren will.<br />
Anders liegt der Fall beim Bauträger,<br />
denn hier benötigt der Bauherr ein eingeschränktes<br />
Betretensrecht, denn er begibt<br />
sich auf fremden Boden. Zwar ist bei<br />
Abschlägen ein Betretens- und Kontrollrecht<br />
im Bauträgervertrag ohne ausdrückliche<br />
Regelung zwingend anzunehmen.<br />
Um Streitereien im Rahmen von<br />
Abschlagszahlungen vorzubeugen, sollte<br />
hier aber eine ausdrückliche Regelung<br />
in den notariell beurkundeten Vertrag<br />
aufgenommen werden.<br />
Service für die Immobilienund<br />
Hausverwaltung<br />
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in der Region Stuttgart.<br />
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als Tochterunternehmen des <strong>Stuttgarter</strong><br />
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BAUSTELLENBESICHTIGUNG<br />
AUFGRUND VON CORONA?<br />
Viele Bauherren fragen sich aktuell, wie<br />
sie in Zeiten von Kontaktbeschränkungen<br />
trotzdem ihre laufende Baustelle im Blick<br />
behalten können. Baubegehungen und<br />
Bauabnahmen sind jederzeit möglich. In<br />
Zeiten von Corona sind lediglich übliche<br />
Hygienestandards wie der Mindestabstand<br />
zwischen den beteiligten Personen<br />
zu beachten.<br />
Wer nicht mit Bauträger, sondern mit<br />
einem Schlüsselfertig-Unternehmer baut,<br />
besitzt als Grundstückseigentümer das<br />
Hausrecht. Der Zugang zur Baustelle<br />
darf ihm daher nicht verwehrt werden.<br />
Wenn der Bauherr wegen Corona unter<br />
Quarantäne steht, darf er sein aktuelles<br />
Zuhause nicht verlassen. Er kann<br />
in diesem Fall aber z. B. einen unabhängigen<br />
Bauherrenberater beauftragen,<br />
eine baubegleitende Qualitätskontrolle<br />
durchzuführen. Diese ist auch unter normalen<br />
Umständen anzuraten, da ein unabhängiger<br />
Sachverständiger Baumängel<br />
frühzeitig feststellen kann.<br />
Wer einer Risikogruppe angehört oder<br />
wegen des Infektionsrisikos nicht zu einer<br />
vereinbarten Bauabnahme erscheinen<br />
kann, sollte sich mit dem Bauunternehmen<br />
auf eine alternative Vorgehensweise<br />
einigen. Wichtig ist, dass diese Einigung<br />
nachweisbar erfolgt (bspw. schriftlich oder<br />
per E-Mail). Zudem kann der Bauherr<br />
die Abnahme ausschließlich in Begleitung<br />
eines Bauherrenberaters durchführen und<br />
das Ergebnis anschließend an das Bauunternehmen<br />
übermitteln (sog. einseitige<br />
Willenserklärung des Bauherrn). Weigert<br />
sich der Vertragspartner, vom vereinbarten<br />
Prozedere abzuweichen, sollte<br />
man juristischen Rat einholen. Einfach<br />
darauf zu verzichten, kann riskant sein.<br />
Denn wird das Haus bereits bezogen,<br />
ohne dass der Bauherr die Abnahme erklärt<br />
oder bestehende Mängel gerügt hat,<br />
kann der Unternehmer dies als „stillschweigende<br />
Abnahme“ deuten. Die<br />
Rechtsfolge: Nachbesserungen können<br />
dann nicht mehr verlangt werden. <br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
MIETHAUSVERWALTUNG<br />
FÜR IHRE IMMOBILIE<br />
58<br />
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NEUE VERBRAUCHERRECHTE AM BAU<br />
LAUT EINER STUDIE KENNEN DIE MEISTEN BAUHERREN IHRE RECHTE NICHT<br />
Hilfe dieser Unterlagen können sie beispielsweise<br />
überprüfen lassen, ob sie die<br />
statische Konstruktion und energetische<br />
Bauausführung bekommen, für die sie<br />
Fördergelder erhalten oder die gesetzlich<br />
verlangt ist und für die sie ganz persönlich<br />
am Ende des Tages auch mit ihrem<br />
Vermögen haften.<br />
Gerade einmal 19 Prozent der Bauherren<br />
kennen ihren Anspruch auf die<br />
eigenen Bauunterlagen. Ohne Nachfrage<br />
bekommen nur 22 Prozent der Bauherren<br />
die Statik ausgehändigt, 33 Prozent den<br />
Wärmeschutznachweis, 17 Prozent das<br />
Lüftungskonzept und gerade einmal acht<br />
Prozent der Bauherren bekommen so<br />
die Brandschutzplanung für ihr Eigenheim<br />
in die Hand. Selbst den Energieausweis,<br />
den jede Baufirma automatisch nach<br />
Fertigstellung eines Hauses übergeben<br />
muss, bekommen ohne Nachfrage nur 43<br />
Prozent der Bauherren ausgehändigt. „Das<br />
ist nicht einmal die Hälfte, und dabei handelt<br />
es sich um eine gesetzliche Verpflichtung“,<br />
kritisiert Corinna Merzyn.<br />
BAUFIRMEN MÜSSEN FERTIG-<br />
STELLUNGSTERMIN NENNEN<br />
Neben den Kosten interessieren sich<br />
Bauherren immer auch für die Fertigstellung<br />
des Hauses: Wann können sie<br />
einziehen? Alle Baubeschreibungen<br />
müssen seit 2018 einen konkreten Einzugstermin<br />
oder zumindest einen Fertigstellungszeitpunkt<br />
nennen. Lediglich 48<br />
Prozent erfüllen diese Vorgabe. Davon<br />
wiederum halten sich satte 70 Prozent<br />
noch ein Hintertürchen offen, indem sie<br />
sich durch entsprechende Klauseln eine<br />
Bauzeitverlängerung vorbehalten.<br />
„Auch die zweite Studie zum Bauvertragsrecht<br />
ist also alles andere als erfreulich<br />
für Verbraucher“, resümiert VPB-Hauptgeschäftsführerin<br />
Merzyn. „Und das,<br />
obwohl das neue Bauvertragsrecht vor<br />
allem geschaffen wurde, um den Schutz<br />
für private Bauherren zu verbessern.“ Das<br />
Fazit der Studie: Leichte Verbesserungen<br />
seit 2018, aber immer noch müssen sich<br />
Bauherren selbst um die Wahrung ihrer<br />
Verbraucherrechte kümmern, sonst bleiben<br />
sie auf der Strecke.<br />
Die aktuelle Studie „Das neue Bauvertragsrecht<br />
– Schlüsselfertigbau für Verbraucherbauherren<br />
– Untersuchung zur<br />
Umsetzung im Zeitraum 2019“ kann<br />
ab sofort im VPB-Shop bestellt werden<br />
unter www.vpb.de. Sie kostet zehn Euro<br />
zuzüglich Versandkosten.<br />
Da viele private Bauherren ihre neuen<br />
Rechte noch gar nicht kennen, hat der<br />
VPB außerdem mit Unterstützung des<br />
Bundesjustizministeriums die Broschüre<br />
„Neues Bauvertragsrecht - Informationen<br />
für Verbraucherbauherren“ herausgegeben.<br />
Sie informiert umfassend über die<br />
neuen Verbraucherrechte. Bauherren<br />
können sie gratis herunterladen unter:<br />
www.vpb.de/download/Bauvertragsrecht_Information-fuer-Verbraucherbauherren.pdf.<br />
<br />
vpb/red<br />
Das neue Bauvertragsrecht, bereits<br />
seit 1. Januar 2018 in Kraft, ist nach<br />
wie vor den meisten Bauherren unbekannt.<br />
Das geht aus der Studie „Das neue<br />
Bauvertragsrecht – Schlüsselfertigbau für<br />
Verbraucherbauherren – Untersuchung<br />
zur Umsetzung im Zeitraum 2019“ hervor,<br />
die das Institut Privater Bauherren<br />
jetzt veröffentlicht hat. Die Studie ist die<br />
Fortsetzung der letztjährigen Untersuchung<br />
und dient dazu, die Verbreitung<br />
der neuen Verbraucherrechte am Bau<br />
zu analysieren. Auch die zweite Studie<br />
basiert wieder auf der Auswertung von<br />
Bauvorhaben aus den Regionalbüros des<br />
Verbands Privater Bauherren (VPB), in<br />
denen bundesweit private Bauherren<br />
durch neutrale Experten beraten und<br />
betreut werden.<br />
„Die Ergebnisse sind zwar etwas besser<br />
geworden. Mehr Bauherren kennen<br />
inzwischen das neue Bauvertragsrecht,<br />
aber es sind immer noch ernüchternd<br />
wenige“, konstatiert Dipl.-Ing. Corinna<br />
Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des<br />
Verbands Privater Bauherren (VPB).<br />
„So kennen beispielsweise nur 33 Prozent<br />
der Bauherren das Widerrufsrecht<br />
für Bauverträge. Zwei Drittel wissen<br />
nichts darüber und sind von den Informationen<br />
der Bauunternehmer dazu<br />
abhängig.“<br />
NEU: BAUFIRMA MUSS<br />
WESENTLICHE PLANUNGS-<br />
UNTERLAGEN ÜBERGEBEN<br />
Zu den Verbesserungen des neuen Bauvertragsrechts<br />
zählen das Recht der Verbraucherbauherren<br />
auf eine ordentliche<br />
Baubeschreibung sowie das Recht auf die<br />
Herstellung und Übergabe wesentlicher<br />
Planungsunterlagen. Die Baubeschreibung<br />
brauchen angehende Bauherren,<br />
um das Angebot der Baufirma prüfen<br />
und mit anderen vergleichen zu können.<br />
Allerdings wissen 65 Prozent der Bauherren<br />
gar nichts über ihr neues Recht.<br />
„Das ist schlecht, denn die Baufirmen<br />
kommen ihrer Pflicht zur Übergabe einer<br />
Baubeschreibung nach unseren Beobachtungen<br />
nur sehr zögerlich nach“,<br />
kritisiert Corinna Merzyn. „Hier sind<br />
die Zahlen gegenüber dem Vorjahr sogar<br />
rückläufig: Nur noch 61 Prozent der geschlossenen<br />
Schlüsselfertigbauverträge<br />
lag eine vorvertraglich übergebene Baubeschreibung<br />
zugrunde.“<br />
Immerhin nutzen 23 Prozent der informierten<br />
Bauherren ihre neuen Rechte<br />
und ließen sich von mehreren Baufirmen<br />
Vergleichsangebote machen, aus<br />
denen sie dann wählten. „Aber auch das<br />
sind noch viel zu wenige“, konstatiert<br />
die VPB-Hauptgeschäftsführerin. „Alle<br />
Bauherren sollten diese Möglichkeit nutzen<br />
und mehrere Angebote vergleichen.<br />
Was man beim Kauf einer Waschmaschine<br />
oder eines Autos selbstverständlich<br />
macht, sollte man bei einer großen Investition<br />
wie dem Immobilienkauf nicht<br />
unterlassen!“<br />
Ein weiteres wichtiges Verbraucherrecht<br />
ist der sogenannte Unterlagenherausgabeanspruch:<br />
Bauherren haben ein Recht<br />
auf alle relevanten Pläne und Berechnungen<br />
ihres zukünftigen Hauses. Nur mit<br />
Wir suchen in der Region Stuttgart zum Eigenankauf<br />
Mehrfamilienhäuser (aller Baujahre),<br />
Altbauten, denkmalgeschützte Gebäude und mehr.<br />
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WIE MIETER BEIM AUS-<br />
ZUG ÄRGER VERMEIDEN<br />
Schönheitsreparatur stattgefunden hat. Doch eine solche<br />
Klausel im Mietvertrag ist stets unwirksam!<br />
Allerdings sollten Mieter – trotz Unwirksamkeit dieser Klausel<br />
– einen wichtigen Punkt beachten: erneuert ein Mieter zum Beispiel<br />
wegen einer wirksam vereinbarten Endrenovierungsklausel,<br />
dann ist er dazu verpflichtet, bspw. Wandfarben auszuwählen,<br />
die von möglichst vielen Mietinteressenten auch akzeptiert<br />
werden. Hierzu ein Urteil des BGH (Az. VIII ZR 224/<strong>07</strong>): eine<br />
vertragliche Beschränkung auf „helle“, „neutrale“ oder „dezente“<br />
Farben oder „dezente und neutrale Mustertapeten“ ist zwar<br />
grundsätzlich zulässig, eine Beschränkung auf die Farbe „Weiß“<br />
allerdings nicht.<br />
LANGJÄHRIGE WOHNUNGSNUTZUNG DARF NICHT<br />
ZUM NACHTEIL DES MIETERS UMGELEGT WERDEN<br />
Halten sich Gebrauchsspuren und Abnutzungen im Rahmen<br />
des vertragsmäßigen Gebrauchs, ist dies durch die Miete selbst<br />
abgegolten! Ausnahme: sind bspw. im Teppich Brandlöcher zu<br />
erkennen, kann der Mieter zur Beseitigung oder gar zu Schadenersatz<br />
verpflichtet sein.<br />
Allerdings stehen einem Mieter insoweit verschiedene Beweismittel<br />
zur Verfügung. So kann er bei Mietbeginn darauf hinwirken,<br />
dass ein gemeinsames Übergabeprotokoll gefertigt wird; daran<br />
wird regelmäßig auch der Vermieter Interesse haben. Des Weiteren<br />
kann der Mieter den Zustand der Wohnung bei Mietbeginn fotografisch<br />
festhalten. Beweiswert kommt auch Belegen zu, welche die<br />
Renovierungskosten des Mieters dokumentierten. Schließlich können<br />
etwaige Helfer aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis oder<br />
beauftragte Handwerker als Zeugen für den Zustand der Wohnung<br />
bei Mietbeginn benannt werden.<br />
Fazit: Mieter müssen nur renovieren und die Kosten für Schönheitsreparaturen<br />
übernehmen, wenn sie in eine renovierte Wohnung<br />
gezogen sind, bzw. einen angemessen Geldausgleich für den unrenovierten<br />
Zustand vom Vermieter erhalten haben und im Mietvertrag<br />
eine wirksame Schönheitsreparaturklausel vereinbart ist.<br />
Allerdings sind hier unzählige Vertragsklauseln unwirksam mit<br />
der Folge, dass Mieter – trotz Einzugs in eine renovierte Wohnung<br />
– später nicht renovieren müssen. <br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
Bauherren_88x120_4c+Stoerer_<strong>2020</strong>.qxp_Layout 1 08.10.20 09:05 Seite 1<br />
STARRE FRISTEN BEIM TAPEZIEREN SIND TABU<br />
Mieter, die von ihrem Vermieter eine Wohnung unrenoviert<br />
übernommen haben, stellen sich immer wieder die Frage:<br />
muss ich nach dem Mietvertrag in regelmäßigen Zeitabständen<br />
selbst renovieren, obwohl diese Verpflichtung nach der aktuellen<br />
Rechtsprechung des BGH (Bundesgerichtshof) unzulässig ist?<br />
Wie gründlich Mieter reinigen müssen und was der Vermieter<br />
verlangen darf, entscheidet sich vielfach an kleinen rechtlichen<br />
Formulierungen.<br />
„BESENREIN“ LAUT MIETVERTRAG – WAS STECKT<br />
HINTER DIESER KLAUSEL?<br />
Vielfach wird in Mietverträgen festgelegt, dass die Wohnung<br />
beim Auszug „besenrein“ übergeben werden muss. Diese Klausel<br />
bedeutet jedoch nichts anderes als: dass die Räume frei von groben<br />
Verschmutzungen sein müssen. Der Mieter hat dabei Spinnweben<br />
zu entfernen, die Böden innerhalb der Wohnung müssen<br />
sauber sein, der Teppich sollte staubgesaugt sein.<br />
Von daher sollten Mieter und Vermieter bereits vor dem Übergabetermin<br />
der Wohnung klären, was zu tun ist, damit die<br />
Wohnung ohne Probleme übergeben werden kann. Anschließend<br />
bleibt immer noch genügend Zeit für Nachbesserungen.<br />
Zudem ist es stets ratsam, vor der Übergabe Fotos von der Wohnung<br />
zu machen, um den Zustand anschließend auch zu dokumentieren.<br />
Im Anschluss daran sollte ein Übergabe-Protokoll erstellt werden.<br />
Dieses ist zwar nicht vorgeschrieben, kann aber im Nachhinein<br />
Streit vermeiden. Denn ein ganz wichtiger Punkt darf<br />
nicht übersehen werden: der Wert des mietfreien Wohnens<br />
muss den Kosten der Schönheitsreparaturen entsprechen. Und:<br />
„Mietfreies Wohnen“ meint nicht „mietfreies Renovieren“.<br />
BAUHERRENBERATUNG<br />
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Dienstag - Freitag<br />
7.30 - 12.00 Uhr<br />
13.00 - 17.00 Uhr<br />
Samstag<br />
7.30 - 13.00 Uhr<br />
Mietvertraglich wird heutzutage meist festgesetzt, dass der Mieter<br />
seine Wohnung bei Auszug in einen „ordnungsgemäßen Zustand“<br />
versetzen muss. Was bedeutet: grobe Mängel und Schäden<br />
sind zu beseitigen, die innerhalb der Mietzeit aufgrund von<br />
Fahrlässigkeit entstanden sind. Allerdings ist juristisch davon zu<br />
unterscheiden: die Wohnungsrückgabe in einem „vertragsmäßigen<br />
Zustand“.<br />
Was bedeutet: der Mieter ist verpflichtet, den ursprünglichen<br />
Zustand der Wohnung wiederherzustellen. Hat ein Mieter zum<br />
Beispiel eine Einbauküche installiert, muss er diese ausbauen und<br />
die ursprüngliche Küchenzeile wieder anbringen.<br />
Vielfach geht es auch um die Frage, ob vor dem Auszug neu tapeziert<br />
werden muss. Dabei hilft nicht immer ein Blick in den<br />
Mietvertrag, denn grundsätzlich gehört das Tapezieren zu den<br />
Schönheitsreparaturen und deshalb nach der Rechtsprechung zu<br />
den Instandhaltungspflichten des Vermieters! Zwar besteht die<br />
Möglichkeit, im Mietvertrag festzulegen, dass der Mieter für die<br />
Schönheitsreparaturen aufzukommen hat.<br />
Allerdings bedeutet dies rechtlich nur, dass der Mieter die<br />
Räume bei Vertragsende renoviert zurückgeben muss – und zwar<br />
unabhängig vom Zustand der Wohnung bzw. wann die letzte<br />
MIETER HABEN DAS<br />
GESETZ AUF IHRER SEITE<br />
Um vorvertragliche Abnutzungs- und Gebrauchsspuren zu beseitigen<br />
und damit eine „renovierte“ Wohnung zu übergeben,<br />
muss der Vermieter die Mieträume bei Vertragsbeginn nicht<br />
stets komplett frisch renovieren. Im Einzelfall kann die Vornahme<br />
geringer Auffrischungsarbeiten genügen. Nach dem<br />
Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB) bleiben überdies<br />
Abnutzungs- und Gebrauchsspuren außer Acht, die so unerheblich<br />
sind, dass sie bei lebensnaher Betrachtung nicht ins<br />
Gewicht fallen.<br />
Kostenlos und ganz unverbindlich.<br />
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62<br />
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§Interessante Urteile<br />
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EIN ARCHITEKT MUSS AUCH<br />
DIE MANGELBESEITIGUNG<br />
ÜBERWACHEN<br />
64<br />
TRITT WÄHREND DER BAUARBEITEN EIN MAN-<br />
GEL AUF, MUSS DER ARCHITEKT DAFÜR SOR-<br />
GEN, DASS ER BESEITIGT WIRD. ES GENÜGT<br />
NICHT, DAS AUSFÜHRENDE UNTERNEHMEN ZUR<br />
MANGELBESEITIGUNG AUFZUFORDERN.<br />
DER FALL<br />
Ein Architekt war beim Bau eines Einfamilienhauses mit der<br />
Planung und Objektüberwachung beauftragt. In seiner Leistungsbeschreibung<br />
gab es keine Angaben darüber, wie die<br />
Bitumendickbeschichtung ausgeführt werden sollte, mit der<br />
der Keller abgedichtet wird. Die Regeln der Technik sehen<br />
eine Mindestschichtdicke von 3 bis 4 mm vor. Schon während<br />
des Baus zeigt sich Feuchtigkeit an den Kelleraußenwänden.<br />
Der Architekt stoppt die Arbeiten und der Mangel wird beseitigt.<br />
Nach dem Bezug des Hauses kommt es zu einem Feuchtigkeitsschaden<br />
im Keller. Bei einer Überprüfung zeigt sich,<br />
dass die Beschichtung nur 1,5 mm dick aufgebracht wurde.<br />
Der Bauherr will, dass der Architekt die Mangelbeseitigung<br />
bezahlt.<br />
DIE FOLGEN<br />
Zu Recht, denn der Architekt haftet auf Schadenersatz, weil<br />
schon seine Planung fehlerhaft ist: Die Materialbeschreibung<br />
im Leistungsverzeichnis ist nicht ausreichend, und auch bei<br />
der Objektüberwachung wurden Fehler gemacht. Der Architekt<br />
ist verpflichtet, an der mangelfreien Erstellung des Werkes<br />
mitzuwirken. Im Rahmen seiner Bauaufsichtspflicht muss er<br />
wichtige Arbeiten – dazu gehören vor allem Abdichtungsarbeiten<br />
– eng und intensiv überwachen, damit diese mangelfrei<br />
ausgeführt werden. Tritt ein Mangel auf, muss der Architekt<br />
dafür sorgen, dass er beseitigt wird. Hier hat sich schon vor<br />
der Abnahme herausgestellt, dass die Abdichtung mangelhaft<br />
ist. Dann muss der Architekt nicht nur den ausführenden<br />
Handwerker zur Mangelbeseitigung auffordern, sondern die<br />
Arbeiten auch besonders intensiv überwachen. Wie die Überprüfung<br />
zeigte, gab es keine intensive Überwachung. Hätte<br />
der Architekt die Arbeiten bzw. die Mangelbeseitigungsarbeiten<br />
ordnungsgemäß überwacht, wäre der Mangel nicht aufgetreten.<br />
Deshalb haftet er auf die Mangelbeseitigungskosten.<br />
WAS IST ZU TUN?<br />
Der Architektenvertrag ist im neuen Bauvertragsrecht neu geregelt<br />
(§§ 650 p ff. BGB), doch es bleibt dabei: Der Architekt<br />
schuldet dem Bauherrn einen Erfolg. Dieser Erfolg tritt im<br />
Rahmen der Überwachung nicht bereits dann ein, wenn ein<br />
Mangel entdeckt und Abhilfe eingeleitet wird, sondern erst<br />
dann, wenn der Schaden nachhaltig beseitigt ist. Gerade bei<br />
der Überwachung muss der Architekt ein hohes Maß an<br />
Aufmerksamkeit an den Tag legen. Das steigert sich mit der<br />
Wichtigkeit der Arbeiten und dem Mängelrisiko. Bei handwerklichen<br />
Selbstverständlichkeiten kann eine Kontrolle am<br />
Ende reichen, bei üblichen Arbeiten sind stichprobenartige<br />
Kontrollen erforderlich. Bei wichtigen Arbeiten muss der<br />
Architekt aber „daneben stehen“, wenn sie ausgeführt<br />
werden. Andernfalls haftet er dafür, wenn Mängel in der Ausführung<br />
auftreten.<br />
Anja Hall<br />
OLG Celle, Urteil vom 18. September 2019, Az. 14 U 30/19<br />
Quelle: RA Loschelder<br />
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WELCHE HEIZUNG IST DIE<br />
RICHTIGE?<br />
EIN VERGLEICH<br />
Eine Vielzahl von Gesetzesänderungen<br />
(bspw. das Inkrafttreten der<br />
Energieeinsparverordnung) stellen Vermieter<br />
und Bauherren vor die Frage:<br />
welche Heizung ist für mich die richtige?<br />
Da jede Heizung spezifische Vorund<br />
Nachteile besitzt, lässt sich diese<br />
Frage nicht generell beantworten.<br />
Denn es geht hier nicht nur um<br />
die Kosten, die für Anschaffung und<br />
Unterhalt anfallen – und entsprechend<br />
auch variieren. Es geht um die Vielfalt<br />
der Energieträger, deren Bedingungen<br />
und Anforderungen bei jeder Immobilie<br />
unterschiedlich ausfallen können.<br />
Denken wir zum Beispiel an eine Ölheizung.<br />
Für die Anschaffung benötigt<br />
der Bauherr oder Vermieter einen<br />
Tank. Wer sich für Gas entscheidet,<br />
muss prüfen, ob eine Gasleitung vorhanden<br />
ist. Solarenergie auf dem Dach<br />
benötigt nicht nur die entsprechende<br />
Sonneneinstrahlung (Südausrichtung<br />
von Dachflächen), sie unterliegt auch<br />
vielseitigen Genehmigungspflichten.<br />
Wärmepumpen hingegen benötigen<br />
viel Platz im Haus, wer sich für Pellets<br />
(Holz) entscheidet, der benötigt eine<br />
große Lagerfläche.<br />
Eine schnelle Entscheidung zu treffen,<br />
fällt daher nicht leicht, Fachleute sind<br />
hier gefragt, die einen sorgfältigen Heizungsvergleich<br />
mit ihrem Kunden treffen<br />
müssen. Denn wer bauen oder modernisieren<br />
möchte, will sich letztlich<br />
auch den Traum von einem komfortablen<br />
und energieeffizienten Zuhause<br />
erfüllen.<br />
HEIZUNG UND<br />
WARMWASSER-ERZEUGUNG:<br />
WELCHE MÖGLICHKEITEN<br />
STEHEN ZUR AUSWAHL?<br />
Die Beantwortung dieser Frage hängt<br />
nicht nur von den individuellen Ansprüchen<br />
ab, sondern ebenso von der<br />
benötigten Leistung sowie vom verfügbaren<br />
Energieträger. Nachfolgende Beschreibungen<br />
führen die entsprechenden<br />
Details auf.<br />
Heizungsart 1:<br />
Brennwerttechnik Gas<br />
Aspekte: aktuelle Technologie zur Nutzung<br />
von Erd-, Flüssig- und Bio-Gas.<br />
Vorteile gegenüber der Heizwerttechnik<br />
von Konstant- und Niedrigtemperaturkesseln:<br />
Brennwerttechnik nutzt<br />
nicht nur die bei der Verbrennung entstehende<br />
Wärmemenge, sondern auch<br />
die im Wasserdampf enthaltenen Abgase.<br />
Diese entweichen bei der Heizwerttechnik<br />
ungenutzt über den Schornstein.<br />
Im Endergebnis führt diese moderne<br />
Heizungsart nicht nur zu einer<br />
zusätzlichen Wärmeenergieausbeute<br />
von bis zu 15 Prozent, sondern auch zu<br />
deutlich geringeren Energiekosten und<br />
Emissionen.<br />
Auf diese Weise lassen sich alte Heizungen<br />
durch ein Gerät mit modernster<br />
Brennwerttechnik relativ preisgünstig<br />
modernisieren. Allerdings besteht<br />
nicht immer die Möglichkeit, sein Haus<br />
an das öffentliche Gasnetz anzuschließen.<br />
Für diesen Fall benötigen Bauherren<br />
und Sanierer einen Flüssiggastank.<br />
Doch Flüssiggas ist in den meisten Fällen<br />
deutlich teurer als Erdgas. Hinzu<br />
kommt, dass die Rohstoffpreise sehr<br />
stark schwanken. So liegen die Kosten<br />
bei Erdgas aktuell zwischen vier und<br />
sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh)<br />
– im Vergleich zu Heizöl: zwischen<br />
40 und 50 Cent pro Liter.<br />
Geht man hier von einer Wohnung<br />
mit 150 Quadratmetern und einem<br />
Vier-Personen-Haushalt aus, dann liegt<br />
diese Familie bei einem normalen Verbrauchswert<br />
zwischen 18.000 und<br />
25.000 kWh bei 650 bzw. 1.280 Euro<br />
pro Jahr. Hinzu kommen die Anschaffungskosten<br />
für ein hochwertiges<br />
Brennwertgerät. Diese liegen bei einem<br />
Einfamilienhaus zwischen 5.000 und<br />
12.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten<br />
für die Heiztechnik: Gasanschluss<br />
inklusive Installation und Warmwasserspeicher<br />
zwischen 10.000 und<br />
30.000 Euro. Für einen Austausch der<br />
Therme fallen noch einmal Kosten in<br />
Höhe von 3.000 bis 5.000 Euro an.<br />
Trotz dieser steigenden Investitionskosten<br />
sinken entsprechend die Heizkosten<br />
(ca. 6 Cent pro Kilowattstunde)<br />
auf der anderen Seite. Zudem gilt Gas<br />
als besonders sauberer Rohstoff, da keine<br />
Rückstände bei der Verbrennung<br />
anfallen (CO ²<br />
-Ausstoß bei ca. 200 g pro<br />
kWh). Um diese Werte allerdings zu<br />
erreichen, hängt die Effizienz (d. h. eine<br />
hohe Ausbeute an Kondensationswärme)<br />
nicht nur vom Kessel ab, sondern<br />
vielmehr von der Auslegung des<br />
Heizsystems. Denn damit der im Abgas<br />
enthaltene Wasserdampf überhaupt<br />
kondensieren kann, sind Abgastemperaturen<br />
von unter 58 Grad Celsius<br />
erforderlich.<br />
Um diese zusätzliche Kondensationswärme<br />
zum Heizen nutzen zu können,<br />
benötigt man entweder groß ausgelegte<br />
Heizkörper oder eine Flächenheizung.<br />
Gas erfordert daher eine gut geplante<br />
Auslegung der Heizflächen, zudem<br />
sind Thermostatventile sowie ein<br />
hydraulischer Abgleich von großer<br />
Wichtigkeit.<br />
Durch das am 01.01.<strong>2020</strong> beschlossene<br />
Klimapaket erhalten Interessenten<br />
komplett neue Förderbedingungen.<br />
Ausgegeben werden diese Mittel vom<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA). Bisher wurde<br />
der Austausch alter Gasheizungen gegen<br />
neuere Modelle mit Brennwerttechnik<br />
gefördert. Künftig muss derjenige,<br />
der sich eine Gasheizung anschafft,<br />
auch einen Teil der Wärme aus regenerativen<br />
Energien beziehen. Nur dann ist<br />
diese Variante auch förderfähig.<br />
Möglich machen dies sog. Gas-Hybridheizungen.<br />
Hierunter versteht man die<br />
Kombination von Gasheizung mit einer<br />
Wärmepumpe. Für einen solchen<br />
Heizungsaustausch erhalten Interessierte<br />
bis zu 30 Prozent ihrer Kosten<br />
zurückerstattet. Weitere Möglichkeit:<br />
man baut eine neue Gasheizung ein<br />
und bereitet diese auf die Einbindung<br />
der neuen und umweltfreundlichen<br />
„Renewable Ready-Technik“ vor. Hier<br />
erhalten Interessenten dann 20 Prozent<br />
der förderfähigen Kosten zurück.<br />
Heizungsart 2:<br />
Brennwerttechnik Öl<br />
Aspekte: sparsame Technologie durch<br />
Niedertemperatur- und Brennwertgeräte.<br />
Vorteile gegenüber der Heizwerttechnik:<br />
da die Kessel neuer Geräte mit<br />
50 Grad Vorlauftemperatur auskommen<br />
(bei alten Geräten lag diese zwischen<br />
70 und 90 Grad), sind bei einem<br />
Umstieg bis zu 45 Prozent Ersparnis<br />
möglich. Zudem verbrauchen die neuen<br />
Niedrigtemperaturgeräte zwischen<br />
20 und 30 Prozent weniger Brennstoff<br />
als die früheren Konstant-Temperaturkessel.<br />
Lediglich die Heizkörper müssen<br />
heute größer ausgerichtet sein.<br />
Auch Heizungen mit dieser Brennwerttechnik<br />
nutzen zusätzlich den Wasserdampf,<br />
der durch die Verbrennung mit<br />
Öl entsteht, um das zurückgelaufene<br />
Wasser zu heizen. Bei den alten Niedrigtemperaturgeräten<br />
zogen die Abgase<br />
von bis zu 200 Grad ungenutzt durch<br />
den Kamin. Weiterer Vorteil: frühere<br />
Niedrigtemperaturanlagen lassen sich<br />
heute problemlos in Brennwertanlagen<br />
umwandeln, in dem man die Geräte<br />
mit einem Wärmetauscher ausstattet.<br />
Da sich Öl zudem durch den günstigen<br />
Erwerb im Sommer in Tanks auf Vorrat<br />
anlegen lässt, sind die Betreiber weitgehend<br />
unabhängig vom öffentlichen<br />
Versorgungsnetz.<br />
Nachteilig wirken sich immer noch der<br />
hohe Ausstoß und die steigenden Rohstoff-Kosten<br />
aus, auch wenn moderne<br />
Geräte die Umwelt deutlich weniger<br />
belasten. Zudem ist das Ölvorkommen<br />
auf der Erde zu 50 Prozent ausgeschöpft.<br />
Daher muss künftig mit gestiegenen<br />
Förderkosten bei der Preisentwicklung<br />
gerechnet werden.<br />
Heizungsart 3:<br />
Heizen mit Erdwärme<br />
Aspekte: sparsame Technologie durch<br />
Luft und Sole. Vorteile: heutige<br />
(Wasser-)Wärmepumpen nutzen bis<br />
zu 75 Prozent an Umweltwärme sowie<br />
Strom zur Wärmegewinnung. Umweltwärme<br />
kann in der Luft, aus der Erde<br />
oder im Grundwasser gewonnen<br />
werden. Hierdurch lassen sich bis zu<br />
75 Prozent an fossiler Energie und bis<br />
zu 50 Prozent an Emissionen einsparen.<br />
Daher wird die neue Anschaffung<br />
66<br />
Foto: Adobe Stock – Westend61<br />
67
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Der Austausch alter Gasheizungen wird gefördert.<br />
entsprechend mit einer umfassenden<br />
Förderung belohnt.<br />
Weiterer entscheidender Vorteil: mit<br />
einer modernen Wärmepumpe lässt<br />
sich nicht nur Wohnwärme erzeugen,<br />
sondern optional auch Warmwasser<br />
sowie Wohnraumkühlung. Da<br />
der Wartungsbedarf von Wärmepumpen<br />
äußerst gering ist, verursachen<br />
die Geräte entsprechend auch<br />
weniger Kosten.<br />
Wärmepumpen entziehen ihrer Umgebung<br />
Wärme und geben diese als Heizenergie<br />
wieder an das Gebäude ab.<br />
Dabei fließen durch Sonden und<br />
Kollektoren sog. Kältemittel, die die<br />
Wärme besonders gut aufnehmen.<br />
Innerhalb der Wärmepumpe wird dieses<br />
Kältemittel dann verdichtet und<br />
auf ein bestimmtes Temperaturniveau<br />
gebracht. Die hierdurch gewonnene<br />
Wärme wird im Anschluss daran gespeichert<br />
und im Haus verteilt. Voraussetzung<br />
ist dabei ein stabiler<br />
Grundwasserspiegel.<br />
Wärmepumpen benötigen allerdings<br />
einen entsprechenden Platzbedarf,<br />
hinzu kommen die Installationskosten.<br />
Von daher muss die Wirtschaftlichkeit<br />
für jede Immobilie entsprechend individuell<br />
erfolgen. Der Verdampfer selbst<br />
Erdwärmetechnologien werden umfassend gefördert<br />
kann sowohl außerhalb des Gebäudes<br />
oder in einem unbeheizten Kellerraum<br />
aufgestellt werden. Ausnahme: handelt<br />
es sich um ein Trinkwasserschutzgebiet,<br />
darf eine Wasserwärmepumpe<br />
nicht aufgestellt werden.<br />
Die Anschaffungskosten einer Luftwärmepumpe<br />
liegen inklusive Wärmespeicher<br />
bei ca. 17.000 Euro, die laufenden<br />
Kosten (Strombedarf und Wartungskosten)<br />
liegen zwischen 1.300<br />
und 1.500 Euro. Nachteilig ist die kurze<br />
Lebensdauer aufgrund der Witterungseinflüsse<br />
auf die Geräte im Freien bzw.<br />
Eisenablagerungen, die bestimmte<br />
Teile der Anlage verstopfen oder beschädigen<br />
können.<br />
Gebäudesanierer müssen sich zudem<br />
entscheiden, welche Variante sie wählen.<br />
Erdwärmeheizungen können mit<br />
Sonden und Kollektoren verbunden<br />
werden. Da die Kollektorfläche auf<br />
dem Dach angebracht wird, ist die Lebensdauer<br />
hier entsprechend hoch.<br />
Nachteilig wirkt sich aus, wenn ganze<br />
Nachbarschaften Erdkollektoren verwenden.<br />
Dann nämlich sinkt die Temperatur<br />
des Erdreichs auf Dauer.<br />
Flachkollektoren benötigen viel Platz<br />
in der Breite, bei 150 Quadratmeter<br />
Wohnfläche benötigen die Wärmekollektoren<br />
ca. 300 Quadratmeter Platz.<br />
Zudem ist eine Anbringung genehmigungspflichtig.<br />
Die Kosten liegen zwischen<br />
12.000 und 16.000 Euro. Eine<br />
Platz sparende Variante stellen Spiralkollektoren<br />
dar, die sowohl flach in<br />
Gräben als auch senkrecht in Körben<br />
verlegt werden können. Die Kosten für<br />
diese Variante liegen zwischen 13.000<br />
und 17.000 Euro.<br />
Den geringsten Platz benötigen Erdwärmesonden<br />
(sog. Tiefensonden),<br />
weil sie tief in die Erde versenkt werden<br />
können. Die hierfür auszuführenden<br />
Erdbohrungen sind genehmigungspflichtig.<br />
Bis zu 100 Meter ist die Untere<br />
Wasserbehörde zuständig, tiefere<br />
Bohrungen müssen beim Landesbergamt<br />
gemeldet werden. Da einer Erdbohrung<br />
Bodenuntersuchungen vorausgehen<br />
müssen, müssen Sanierer mit<br />
Kosten bis zu 25.000 Euro rechnen.<br />
Heizungsart 4:<br />
Heizen mit Solarthermie<br />
Aspekte: Sanierer profitieren von der<br />
kostenlosen Sonnenenergie. Vorteile:<br />
Sonnenkollektoren auf dem Dach absorbieren<br />
Wärme aus den Sonnenstrahlen,<br />
so dass das System von der<br />
Sonneneinstrahlung abhängig ist. Auf<br />
diese Weise kann die gesamte Energie<br />
für Heizung und Warmwasser durch<br />
die Sonne bezogen werden. Nachteilig<br />
sind die hohen Anschaffungskosten<br />
(Wartungsarbeiten, Reparaturen an der<br />
solarthermischen Anlage) und die nötige<br />
große Dachfläche.<br />
Die Kollektor-Kosten für einen Vierpersonenhaushalt<br />
belaufen sich auf<br />
ca. 4.500 Euro. Damit kann das Brauchwasser<br />
erwärmt werden. Muss auch in<br />
der Übergangszeit die Heizung unterstützt<br />
werden, benötigt man hierfür sogenannte<br />
Vakuumkollektoren. Hierfür<br />
fallen dann Kosten in Höhe von ca.<br />
11.500 Euro an. Da die Sonneneinstrahlung<br />
im Winter relativ gering ist,<br />
sollte diese Variante lediglich als Zusatz<br />
gewählt werden.<br />
Heizungsart 5:<br />
Heizen mit Strom<br />
Aspekte: Sanierer profitieren von der<br />
Flexibilität der zentralen Systeme,<br />
denn der Strom kommt aus der Steckdose.<br />
Zudem sind die einzelnen Heizmodule<br />
relativ günstig zu erwerben.<br />
Nachteile: da die Heizkosten vom<br />
Strompreis abhängig sind, fällt der Gesamtwirkungsgrad<br />
von Stromheizungen<br />
eher schlecht aus. Zudem ist<br />
bei Neubauten ein erhöhter Dämmaufwand<br />
nötig, um die Energieeinsparverordnung<br />
einzuhalten. Diese Variante<br />
ist wartungsarm, zudem können<br />
Ökotarife gewählt werden.<br />
Die Anschaffungskosten liegen je<br />
Heizkörper zwischen 100 und 500<br />
Euro. Hinzu kommt der teure Strom<br />
für das Heizen (ca. 2.500 Euro für einen<br />
Vierpersonenhaushalt) und ist abhängig<br />
vom jeweiligen Nutzungsverhalten.<br />
Eine günstigere Variante stellen<br />
Infrarotheizungen dar. Allerdings sollte<br />
die Immobilie hierfür gut gedämmt<br />
sein. Weiterer Vorteil: der Design-Aspekt,<br />
denn Infrarotheizkörper können<br />
in Spiegeln oder Kunstdruck untergebracht<br />
werden. Für eher selten genutzte<br />
Räume eignen sich mobile elektronische<br />
Heizkörper.<br />
Elektro-Heizgeräte, die mit Konvektionswärme<br />
arbeiten, eignen sich optimal<br />
für Niedrigenergie- und Passivhäuser<br />
oder gut gedämmte Altbauten.<br />
Zudem lässt sich der Energiebedarf<br />
durch die Nutzung von Photovoltaik<br />
deutlich verringern. Denn auf diese<br />
Weise lässt sich der benötigte Strom<br />
kostenfrei erzeugen. Wer nur für<br />
Warmwasser (bspw. in Küche, Bad,<br />
Dusche oder WC) sorgen möchte,<br />
erreicht dies mit einem sog. Durchlauferhitzer.<br />
Auch hier gibt es wieder<br />
eine Vielzahl an Varianten, angefangen<br />
von Elektro-Wandspeichern bis zu<br />
Kochendwasser-Geräten.<br />
Heizungsart 6:<br />
Heizen mit Holz<br />
Aspekte: Pellet-, Hackschnitzelheizungen<br />
oder Holzvergaser stellen eine zeitgemäße<br />
Möglichkeit zum Heizen dar.<br />
Allerdings benötigt man für Pellets und<br />
Hackschnitzel ein entsprechend großes<br />
Lager. Holzvergaser benötigen hingegen<br />
klassisches Kaminholz (also Holzscheite).<br />
Vorteile: hoher Wirkungsgrad<br />
und zugleich CO ²<br />
-freundlich. Nachteilig<br />
ist die Technik, die sich relativ teuer<br />
gestaltet. Die Anschaffungskosten einer<br />
Pelletheizung liegen zwischen 20.000<br />
und 25.000 Euro, hinzu kommen die<br />
Kosten für eine Jahresladung Holzpellets<br />
(ca. 600 bis 800 Euro).<br />
Eine weitere Variante stellen Kamine<br />
und Öfen dar, die sich im Wohnzimmer<br />
oder in der Küche aufstellen lassen.<br />
Kamine und Öfen lassen sich neben<br />
Holz zudem auch mit Gas oder<br />
Bioethanol betreiben. Je nach Raumgröße<br />
sind Kamine oder Öfen allerdings<br />
nur bedingt nutzbar, da sie zu<br />
wenig Wärme erzeugen. Die Kosten<br />
für einen Raummeter Kaminholz liegen<br />
zwischen 60 und 120 Euro (je<br />
nach Holzart). Ein Wasser führender<br />
Kaminofen (lediglich als Ergänzung<br />
zu anderen Heizungen) kostet zwischen<br />
1.000 und 5.000 Euro, Wohnzimmer-Kamine<br />
gibt es bereits für<br />
7.000 Euro.<br />
Kamine eignen sich daher oftmals nur<br />
als Ergänzung, um die gesamten Heizkosten<br />
zu senken. Mit einem Wasser<br />
führenden Kaminofen kann der Warmwasserbedarf<br />
eines Vierpersonenhaushaltes<br />
gedeckt werden. Zudem sollte<br />
darauf geachtet werden, dass die Geräte<br />
Raumluft-unabhängig arbeiten (d. h.<br />
der Sauerstoffgehalt in der Atemluft<br />
darf nicht zu weit absinken).<br />
Heizungsart 7:<br />
Kraft-Wärme-Koppelung<br />
durch ein Blockheizkraftwerk<br />
Aspekte: mit einem Mini- oder Nano-<br />
Blockheizkraftwerk lassen sich nicht<br />
Kamine sind gemütlich, eigenen sich aber oft nur als Ergänzung.<br />
68<br />
Fotos: Getty Images –Milos Dimic, BanksPhotos<br />
Foto: Getty Images –georgeclerk<br />
69
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nur Brennstoffe verheizen, man kann<br />
damit auch gleichzeitig Strom und<br />
Wärme erzeugen. Diese Variante eignet<br />
sich deshalb besonders für Einfamilienhäuser<br />
oder für Wohnanlagen mit<br />
Gemeinschaftsbetrieb, denn je mehr<br />
Wohneinheiten oder Haushalte von der<br />
Anlage profitieren, desto wirtschaftlicher<br />
wird die Anschaffung.<br />
Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten,<br />
die zwischen 15.000 und<br />
22.000 Euro liegen können. Hinzu<br />
kommen die laufenden Kosten für<br />
Wartung und Brennstoffe. Da die Anlage<br />
jedoch neben Wärme auch noch<br />
Strom erzeugt, muss dieser nicht durch<br />
einen anderen Anbieter zusätzlich bezogen<br />
werden. In Abhängigkeit vom<br />
jeweiligen Brennstoff ist zudem entweder<br />
ein Lager oder ein Tank notwendig.<br />
Um Wärme und Strom zu erzeugen,<br />
wird ein Verbrennungsmotor mit Erdgas,<br />
Heizöl, Rapsöl, Diesel oder Holz<br />
betrieben.<br />
Blockheizkraftwerke gibt es in unterschiedlichen<br />
Größen und Leistung. Die<br />
Anschaffungskosten liegen zwischen<br />
10.000 und 30.000 Euro. Zusätzliche<br />
Kosten fallen für die Installation, den<br />
Pufferspeicher und dessen Integration<br />
in die Haustechnik an. Je nach Modell<br />
fallen nach rund 3.000 Betriebsstunden<br />
auch noch Wartungskosten in Höhe<br />
von ca. 380 Euro an. Hinzu kommen<br />
die Kosten für die jeweiligen Brennstoffe.<br />
Allerdings ist ein Blockheizkraftwerk<br />
auch mit Kosteneinsparungen<br />
verbunden, denn private Kraftwerksbetreiber<br />
haben die Möglichkeit, den zuviel<br />
produzierten Strom in das öffentliche<br />
Netz einzuspeisen. Hierfür erhält<br />
der Betreiber eine Vergütung pro Kilowattstunde<br />
(zwischen 8 und 10 Cent).<br />
Fördermöglichkeiten finden Interessierte<br />
auf den Internetseiten der KfW<br />
bzw. der BAFA.<br />
Heizungsart 8:<br />
Heizen mit Fernwärme<br />
Aspekte: ist der Stadtteil, in dem die<br />
Immobilie steht, bereits voll erschlossen,<br />
bieten zahlreiche Energieversorger<br />
Fernwärme an. Damit fällt die eigene<br />
Heizung bzw. Heizungsanlage weg. Die<br />
Wärme wird dabei in einem Rohrsystem<br />
direkt ins Haus geliefert, die Versorgung<br />
wird durch eine Übergabestelle<br />
gesichert. Es handelt sich dabei um<br />
überschüssige Wärme, die in Fabriken<br />
oder Kernkraftwerken erzeugt wird.<br />
Nachteilig wirkt sich vielerorts der Anschlusszwang<br />
aus, denn in bestimmten<br />
Gebieten darf ausschließlich Fernwärme<br />
bezogen werden. Andere Heizungsanlagen<br />
innerhalb eines Hauses sind<br />
Die Solarthermie hat hohe Anschaffungskosten – die Sonnenenergie ist dafür kostenlos<br />
damit nicht erlaubt. Da unter den Anbietern<br />
kein wirklicher Wettbewerb<br />
herrscht, werden die Preise oftmals<br />
durch einen Anbieter vor Ort bestimmt.<br />
Zudem müssen oftmals sehr<br />
lange Vertragslaufzeiten in Kauf genommen<br />
werden.<br />
Für ein Einfamilienhaus liegen die<br />
Kosten bei ca. 4.500 Euro, hinzu kommen<br />
– je nach Anbieter – die laufenden<br />
Kosten, die zwischen 750 und 1.500<br />
Euro pro Jahr liegen können.<br />
Zuschüsse für ein moderne Heizungssystem gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
DIE NEUE<br />
HEIZUNGSFÖRDERUNG<br />
Höhere Fördergelder für energetisches<br />
Bauen und Sanieren: durch das neue<br />
Klimapaket vom 01.01.<strong>2020</strong>, das den<br />
CO ²<br />
-Ausstoß im Gebäudesektor senken<br />
soll, zahlt der Staat deutlich höhere<br />
Fördergelder als bislang für eine<br />
neue, umweltfreundliche Heizungsanlage.<br />
Förderfähige Einzelmaßnahmen<br />
werden zum Beispiel durch die Bundesanstalt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) subventioniert. Erstattet<br />
werden 30 Prozent der Netto-Investitionskosten,<br />
die Gelder erhalten<br />
Sanierer als Zuschuss, der nicht<br />
zurückbezahlt werden muss.<br />
Voraussetzung ist jedoch, dass die Heizungsanlage<br />
mindestens zwei Jahre installiert<br />
ist und eine Einzelrechnung für<br />
den hydraulischen Abgleich* vorliegt.<br />
Die Förderung muss vor Beginn der<br />
Maßnahme online beantragt werden.<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) hingegen gewährt ihre Zuschüsse<br />
über die Förderprogramme 152 bzw.<br />
430. Dabei wird zwischen der Heizungsoptimierung<br />
als Einzelmaßnahme<br />
und der Heizungsmodernisierung<br />
unterschieden. Für die reine Optimierung<br />
gibt es einen Zuschuss in Höhe<br />
von 10 Prozent der Kosten (mindestens<br />
3.000 Euro) bzw. ein zinsgünstiges Darlehen<br />
mit einem Tilgungszuschuss in<br />
Höhe von 7,5 Prozent. Letzterer ist abhängig<br />
von der jeweiligen Investitionssumme.<br />
Für eine Heizungsmodernisierung<br />
(einschließlich dem hydraulischen Abgleich*)<br />
gibt es einen Zuschuss in Höhe<br />
von 15 Prozent der anfallenden Kosten<br />
bzw. ein zinsgünstiges Darlehen mit einem<br />
Tilgungszuschuss von 15 Prozent<br />
der anfallenden Kosten. Zuschüsse erhält<br />
jedoch nur derjenige, der seine alte<br />
Heizung mit fossiler Energie außer Betrieb<br />
nimmt. Zudem darf die alte Heizung<br />
nicht von den Nachrüstverpflichtungen<br />
der Energie-Einsparverordnung<br />
(EnEV) betroffen sein.<br />
Um diese KfW-Fördermittel zu erhalten,<br />
müssen Sie Ersterwerber eines Einbzw.<br />
Zweifamilienhauses mit maximal<br />
zwei Wohneinheiten oder einer Wohnung<br />
sein. Das gilt auch für Privatpersonen<br />
aus einer Wohnungs-Eigentümergemeinschaft.<br />
FAZIT<br />
Faktoren, die die Wahl von Heizungsvarianten<br />
beeinflussen können, sind<br />
neben dem eigenen Anspruch auch die<br />
Anschaffungskosten sowie der vorhandene<br />
Platz. Eine umweltschonende<br />
Heiztechnik stellt dabei die Wärmepumpe<br />
in Kombination mit Photovoltaik<br />
und Solarthermie dar. Nachteilig<br />
wiederum sind die deutlich höheren<br />
Kosten gegenüber den konventionellen<br />
Lösungen.<br />
Gas-Brennwertkessel zählen zu den<br />
günstigsten Heizsystemen, hier liegt der<br />
Anschaffungspreis deutlich unter den<br />
Kosten für eine Wärmepumpe. Dieser<br />
hohe Investitionsaufwand für eine<br />
Wärmepumpe ist jedoch förderfähig.<br />
Wer in seinem Haus nur einen geringen<br />
Platz zur Verfügung hat, ist mit einer<br />
Gasheizung gut versorgt. Da der<br />
Brennstoff aus einer Leitung kommt,<br />
muss dieser nicht in Kellerräumen gelagert<br />
werden. Wer im Haus hingegen<br />
viel Platz zur Verfügung hat, der liegt<br />
mit einer Pelletheizung richtig. Denn<br />
die Pellets benötigen einen eigenen<br />
Raum zur Lagerung, der zudem völlig<br />
trocken sein muss.<br />
<br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
* Bei einem hydraulischen Abgleich wird für jeden<br />
Raum eine Heizlastberechnung, eine Heizflächenauslegung<br />
sowie eine Rohrnetzberechnung durch<br />
einen Energieberater (Heizungsfachmann) erstellt.<br />
Findet der Berater hierdurch eine ungeregelte Heizungspumpe,<br />
nicht voreinstellbare Thermostatventile<br />
oder falsch dimensionierte Heizkörper, müssen<br />
diese ausgetauscht werden.<br />
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Foto: Adobe Stock – mmphoto<br />
Foto: Adobe Stock – rh2010<br />
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Sanierung & Energie<br />
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KEIN VERBOT<br />
VON ÖLHEIZUNGEN<br />
ALTBAUSANIERUNG SORGFÄLTIG PLANEN<br />
Hausbesitzer, die auf<br />
moderne Öl-Brennwerttechnik<br />
setzen und damit ihre Heizung<br />
modernisieren, sparen anschließend<br />
Brennstoff<br />
und damit Heizkosten ein.<br />
NEUES GEBÄUDEENERGIEGESETZ: DAS SOLLTEN HAUSEIGENTÜMER WISSEN<br />
IM HOHEN ALTBAUBESTAND IN DEUTSCHLAND STECKT VIEL SANIERUNGSPOTENZIAL –<br />
ENERGETISCHE SANIERUNG STEHT AN ERSTER STELLE<br />
Für Häuser mit einer Ölheizung gibt es<br />
seit diesen November neue Bestimmungen:<br />
Das neue Gebäudeenergiegesetz<br />
(GEG) ist in Kraft getreten. Ein wichtiger<br />
Punkt ist, dass bestehende Ölheizungen<br />
weiter betrieben und modernisiert werden<br />
dürfen. „Es gibt kein Ölheizungsverbot,<br />
sondern nur eine Zusammenführung<br />
bestehender und neuer Auflagen, die<br />
Eigentümer zu berücksichtigen haben“,<br />
so Adrian Willig, Geschäftsführer des<br />
Institut für Wärme und Mobilität e. V.<br />
(IWO). Bis einschließlich 2025 könnten<br />
bestehende Heizkessel auch ohne weitere<br />
Maßnahmen gegen moderne Öl-Brennwertgeräte<br />
ausgetauscht werden. Nur<br />
für Hausbesitzer in Baden-Württemberg<br />
gelten die Vorgaben des landesspezifischen<br />
Erneuerbare-Wärme-Gesetzes<br />
(EWärmeG). In Hamburg zum Beispiel<br />
ist die Gültigkeit landeseigener Bestimmungen<br />
derzeit noch unklar.<br />
ÖLHEIZUNGEN: EINBAU<br />
AUCH NACH 2025 MÖGLICH<br />
Auch nach 2025 dürfen Ölheizungen<br />
weiterhin eingebaut werden, wenn sie<br />
erneuerbare Energien mit einbinden.<br />
Das könnten etwa Solarthermie- oder<br />
Photovoltaikanlagen sein. Der Einbau<br />
einer Ölheizung allein ist auch erlaubt,<br />
wenn kein Gas- oder Fernwärmenetz<br />
vorhanden ist und keine erneuerbaren<br />
Energien anteilig eingebunden werden<br />
können. „Hat jemand bereits seine Ölheizung<br />
mit einer solarthermischen Anlage<br />
kombiniert, kann er jederzeit einen<br />
Kesseltausch durchführen, da das Gebäude<br />
bereits anteilig mit erneuerbaren<br />
Energien versorgt wird“, erklärt Willig.<br />
Bezüglich der maximalen Betriebszeit<br />
älterer Öl- und Gasheizungsanlagen gelten<br />
auch künftig die bislang durch die<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgegebenen<br />
Bestimmungen. Das bedeutet<br />
im Regelfall eine maximale Laufzeit von<br />
30 Jahren.<br />
MODERNISIERUNG LOHNT SICH<br />
Grundsätzlich sollten Eigentümer mit<br />
älteren Heizungen jedoch über eine<br />
Modernisierung nachdenken. „Für Gebäude<br />
mit einer Ölheizung ist dabei der<br />
Einbau eines Öl-Brennwertgeräts oft die<br />
günstigste Option“, so Adrian Willig. Der<br />
Heizölbedarf könne so gegenüber einem<br />
alten Kessel deutlich reduziert werden.<br />
Die direkte Einbindung erneuerbarer<br />
Energien, etwa in Form einer Solaranlage,<br />
helfe dabei, die CO 2<br />
-Emissionen des<br />
Eigenheims weiter zu verringern.<br />
Der Einbau neuer Öl-Hybridanlagen<br />
wird vom Staat weiterhin unterstützt,<br />
er übernimmt 30 Prozent der Investitionskosten<br />
der erneuerbaren Komponenten.<br />
Zusätzlich gibt es immer wieder<br />
nicht staatliche Förderaktionen, etwa<br />
von Heizgeräteherstellern. Erneuerbare<br />
Energien können auch unabhängig von<br />
der eigentlichen Heizungsmodernisierung<br />
in einem zweiten Schritt integriert<br />
werden. Mit Hochdruck wird zudem an<br />
alternativen CO 2<br />
-armen beziehungsweise<br />
CO 2<br />
-neutralen flüssigen Brennstoffen,<br />
sogenannten Future Fuels, gearbeitet.<br />
Mehr dazu erfährt man unter www.zukunftsheizen.de.<br />
<br />
djd<br />
Der Altbaubestand ist hoch in<br />
Deutschland. Und im Bestand<br />
steckt viel Sanierungspotenzial. Die umfassende<br />
Modernisierung eines Altbaus<br />
lohnt sich vor allem für Erben und Käufer,<br />
die ein Haus übernehmen und an<br />
ihre Bedürfnisse anpassen, und für ältere<br />
Eigentümer, die ihre Immobilie rechtzeitig<br />
vor dem Ruhestand noch einmal<br />
technisch auf Vordermann bringen und<br />
Barrieren reduzieren möchten.<br />
„Das A und O jeder Sanierung ist die<br />
sorgfältige Planung im Vorfeld“, erklärt<br />
Dipl.-Ing. Katrin Voigtländer-Kirstädter,<br />
Sachverständige beim Verband Privater<br />
Bauherren (VPB). „Am Anfang<br />
sollten Hauseigentümer klären, was sie<br />
erledigen möchten und wie viel Geld<br />
zur Verfügung steht, also Bedarf und<br />
Finanzierung. Für die meisten Bauherren<br />
steht die energetische Sanierung an<br />
erster Stelle.“ Wer ein Haus neu übernimmt,<br />
muss in jedem Fall die sogenannten<br />
Nachrüstpflichten erfüllen:<br />
viele Heizkessel sind nach 30 Jahren<br />
auszutauschen, meist eine Dämmung<br />
der obersten Geschossdecke gegenüber<br />
dem unbeheizten Dach und Dämmung<br />
aller zugänglichen warmwasserführenden<br />
Leitungen in unbeheizten Räumen<br />
nötig.<br />
„Bei einer umfassenden energetischen<br />
Sanierung bauen die nötigen Maßnahmen<br />
technisch sinnvoll aufeinander<br />
auf “, erläutert die Fachfrau. Das spart<br />
Zeit, reduziert Schmutz und verhindert<br />
vor allen Dingen bauphysikalische Folgeschäden.<br />
Die Sanierung muss aber<br />
koordiniert und überwacht werden, weil<br />
oft mehrere Firmen im Haus arbeiten.<br />
NEUE HEIZUNG, FENSTERTAUSCH<br />
UND FASSADENRENOVIERUNG<br />
„Auslöser für die Sanierung ist oft die<br />
Heizungssanierung“, beobachtet Katrin<br />
Voigtländer-Kirstädter. „In vielen Altbauten<br />
müssen die Anlagen ohnehin<br />
ausgetauscht werden. Das bietet auch<br />
die Chance, auf klimafreundliche Heizsysteme<br />
umzusteigen.“<br />
Weitere Sanierungsmaßnahmen sind<br />
der Fenstertausch, der Dachausbau und<br />
die Fassadenrenovierung. „Oft ist bei<br />
diesem Sanierungsumfang dann eine<br />
Fassadendämmung notwendig“, weiß<br />
die Expertin.<br />
Wie hoch die Kosten für die umfassende<br />
Sanierung sind, hängt von Größe und<br />
Zustand des Gebäudes ab, aber auch<br />
von den verwendeten Materialien. „Die<br />
Preise für ein Wärmedämmverbundsystem<br />
(WDVS) liegen beispielsweise zwischen<br />
90 bis 150 Euro je Quadratmeter<br />
Fassadenfläche. Das ist abhängig vom<br />
Fabrikat des WDVS-Systems, der Gebäudeform<br />
und der Dicke der Wärmedämmung“,<br />
erklärt Expertin Voigtländer-Kirstädter.<br />
SANIERUNGSKOSTEN<br />
LIEGEN BEI BIS ZU 2.000 EURO<br />
JE QUADRATMETER<br />
Häufig renovieren Hauseigentümer<br />
auch ihre Innenräume, sie bauen das<br />
Dach aus und sanieren Küchen und<br />
Bäder. Auch hier richten sich die Kosten<br />
nach den Ansprüchen. „Um ein gebrauchtes<br />
Haus auf den aktuellen Stan-<br />
72<br />
Foto: Adobe Stock – Gina Sanders<br />
Foto: Getty Images – hanohiki<br />
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Sanierung & Energie<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
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dard zu bringen, muss man mit 1.500 bis<br />
2.000 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche<br />
netto rechnen“, resümiert Katrin<br />
Voigtländer-Kirstädter und empfiehlt:<br />
„Hauseigentümer sollten zunächst mit<br />
ihrer Bank die Finanzierung klären<br />
und dann die Arbeiten planen. Dann<br />
können sie realistisch kalkulieren<br />
und frühzeitig klären, ob sie Zuschüsse<br />
beantragen können.“ Je detaillierter<br />
und strukturierter geplant wird, umso<br />
zügiger und auch preiswerter können<br />
Eigentümer später umbauen.<br />
Meist bedeutet eine umfassende Sanierung<br />
Schmutz! „Manche Arbeiten lassen<br />
sich erledigen, während die Besitzer im<br />
Haus wohnen. Bei anderen, wie etwa der<br />
Erneuerung der Elektroleitungen, der<br />
Heizungs- und Wasserrohre, empfiehlt<br />
sich der vorübergehende Auszug“, rät<br />
Katrin Voigtländer-Kirstädter. „Danach<br />
haben die Bewohner dann ja viele Jahrzehnte<br />
Ruhe.“<br />
„Die energetische Sanierung ist ein umfangreiches<br />
Projekt, das Hauseigentümer<br />
unbedingt mit einem unabhängigen<br />
Berater planen sollten, der auch wirklich<br />
das gesamte Gebäude qualifiziert beurteilen<br />
kann. Nur so können sie sicher<br />
sein, aus der Vielfalt des Angebots auch<br />
wirklich das für sie Passende zu bekommen<br />
und die Anforderungen der Gesetzgebung<br />
zu erfüllen“, erläutert die VPB-<br />
Expertin. Genauso wichtig ist dann auch<br />
die Bau- und Qualitätskontrolle, damit<br />
auch das ausgeführt wird, was bestellt<br />
und bezahlt wird.<br />
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Die Sanierung beginnt oft<br />
bei der Heizung. In vielen<br />
Altbauten müssen die Anlagen<br />
aus umwelttechnischen<br />
Gründen erneuert werden.<br />
Damit bietet sich die Chance,<br />
auf klimafreundliche Heizsysteme<br />
umzusteigen.<br />
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74<br />
Fotos: Getty Images – Visivasnc, percds<br />
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Sanierung & Energie<br />
smartLiving.<br />
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SICHER DURCH DEN WINTER<br />
Winterwetter setzt Immobilien<br />
zu. Nässe, Eis und Dauerfrost<br />
schaden der Substanz und können zu<br />
enormen Folgeschäden führen. Hausbesitzer<br />
sollten deshalb in der kalten<br />
Jahreszeit besonders sorgfältig auf ihre<br />
Immobilie achten. Die wichtigste Regel:<br />
ausreichend heizen!<br />
RICHTIG HEIZEN<br />
Energiesparen ist zwar sinnvoll und<br />
richtig, darf aber nicht zu Schäden am<br />
Haus führen. Fachleute raten, Wohnräume<br />
mit mindestens 20 Grad zu beheizen.<br />
Grundverkehrt ist es auch, die<br />
Heizung in einzelnen Räumen oder<br />
gar insgesamt nachts ganz abzustellen.<br />
Dann sinkt die Temperatur stark ab<br />
und es kann zu Kondensfeuchtigkeit<br />
auf Außenbauteilen und in der Folge<br />
zu Schimmelbildung kommen. Selbst<br />
isolierte Leitungen im Keller oder<br />
Dachgeschoss können einfrieren.<br />
Das Abstellen der Heizung bringt in<br />
massiven Häusern auch keine Ersparnis,<br />
denn die ausgekühlten Bauteile<br />
müssen morgens mit der vermeintlich<br />
eingesparten Energie auch wieder<br />
aufgeheizt werden. In leicht gebauten<br />
sowie luftbeheizten Häusern kann das<br />
anders sein. Dazu sollten Hausbesitzer<br />
sich kompetent beraten lassen, zum<br />
Beispiel vom VPB-Sachverständigen.<br />
Wer verreist, der sollte die Heizung<br />
auf keinen Fall zu weit herunterdrehen<br />
und die Raumtemperatur auch während<br />
der Abwesenheit im Urlaub im<br />
Schnitt auf 17 Grad halten. Das entspricht<br />
bei modernen Heizungsregelungen<br />
dem Symbol „Nacht“ und lässt<br />
sich daher einfach ein- und abschalten.<br />
Außerdem sollten gerade in der<br />
kalten Jahreszeit regelmäßig Nachbarn<br />
oder Angehörige in der leer stehenden<br />
Wohnung nach dem Rechten sehen<br />
und kräftig durchlüften.<br />
AUF KELLERRÄUME ACHTEN<br />
Achten müssen Hausbesitzer bei Frost<br />
auch auf ihre Kellerräume. Häufig<br />
steht in der Waschküche ganzjährig<br />
das Fenster auf, damit Feuchtigkeit<br />
und Dunstschwaden abziehen können.<br />
Auch hier müssen Eigentümer regelmäßig<br />
kontrollieren. Sinkt die Temperatur<br />
nämlich unter den Gefrierpunkt,<br />
können Wasserrohre platzen.<br />
Ist die Wasserleitung oder ein Heizungsrohr<br />
doch einmal eingefroren,<br />
dann sollten es die Hausherren unbedingt<br />
vom Fachmann auftauen lassen.<br />
Er muss den Schaden dann auch<br />
möglichst sofort reparieren, sonst läuft<br />
Wasser aus. Das kann zu Feuchteschäden<br />
in Wänden und Böden führen.<br />
Und an feuchten Stellen siedelt bevorzugt<br />
der Schimmel. Keinesfalls sollten<br />
die Hausbesitzer mit Lötlampen oder<br />
gar dem Schweißgerät ans Auftauen<br />
gehen. Offenes Feuer ist einfach zu gefährlich!<br />
WASSERLEITUNGEN<br />
IM GARTEN ABSTELLEN<br />
Je länger es friert, umso tiefer dringt<br />
der Frost in den Boden vor. Dann<br />
können auch Wasserleitungen in den<br />
Hauswänden oder im Erdreich zufrieren.<br />
Vor allem Leitungen, die Gartenfreunde<br />
selbst verlegt haben, und die<br />
Gartenhütten oder Garagen versorgen,<br />
liegen oft nicht ausreichend tief. Bei<br />
Dauerfrost können sie platzen. Deshalb:<br />
Sinkt die Temperatur unter null,<br />
unbedingt alle Gartenwasserleitungen<br />
abstellen und entleeren.<br />
AUF SAUERSTOFFZUFUHR FÜR<br />
DEN KAMIN ACHTEN<br />
Wer einen Kamin oder Kachelofen hat,<br />
der muss beim Heizen immer auch an<br />
die Sauerstoffzufuhr denken! Sie darf<br />
nicht unterbrochen werden. Kaminund<br />
Ofenbesitzer sollten sich immer<br />
strikt an die Gebrauchsanweisungen<br />
des Schornsteinfegers halten. Bei manchen<br />
Kaminen wird der Sauerstoff aus<br />
dem Keller zugeführt, dort eventuell<br />
sogar durch ein offenes Fenster. Ist das<br />
der Fall, dann darf das Fenster nicht<br />
einfach geschlossen werden.<br />
STOSS- STATT DAUERLÜFTEN<br />
Lüften ist ohnehin unentbehrlich im<br />
Winter. Auch an extrem eisigen Tagen<br />
muss Frischluft ins Haus, damit alte,<br />
feuchte Luft entweichen kann. Statt<br />
Dauerlüften mit gekipptem Fenster,<br />
empfehlen Fachleute mehrmals täglich<br />
Stoßlüften. Und zwar immer fünf<br />
bis zehn Minuten lang, am besten auf<br />
Durchzug. Das entsorgt die Feuchtigkeit<br />
und optimiert die Energieausbeute,<br />
denn nur frische, trockene Luft erwärmt<br />
sich schnell. Bleibt die warme,<br />
nasse Luft dagegen im Haus, bilden<br />
sich feuchte Stellen. Schimmel ist die<br />
regelmäßige Folge.<br />
Zu Schimmelbildung kann übrigens<br />
auch das Dauerlüften bei gekipptem<br />
Fenster führen: Beim gekippten Fenster<br />
gibt es nämlich keinen Luftaustausch.<br />
Stattdessen kühlen die Leibungsflächen<br />
am Fenster stark aus.<br />
Und an den kalten Stellen kann sich<br />
dann wiederum Schimmel bilden.<br />
AUF EISZAPFEN ACHTEN<br />
Eiszapfen sehen romantisch aus, sind<br />
aber gefährlich, wenn sie vom Dach<br />
stürzen. Deshalb sollten sie nach Möglichkeit<br />
abgeschlagen werden. Wachsen<br />
sie unerreichbar hoch, etwa an der<br />
Kaminabdeckung, dann sollten Hausbesitzer<br />
vorsichtshalber den Bereich<br />
darunter absperren. Das ist wichtig,<br />
denn Hausbesitzer haben die sogenannte<br />
Verkehrssicherungspflicht. Sie<br />
müssen dafür sorgen, dass durch ihre<br />
Immobilie oder auf ihrem Grundstück<br />
andere nicht zu Schaden kommen.<br />
KONTROLLGÄNGE UMS HAUS<br />
Hausbesitzer sollten während der<br />
Frostperiode immer wieder Kontrollgänge<br />
ums Haus machen und dabei<br />
auch Schneeverwehungen an Hausecken<br />
und Terrassen- sowie Balkontüren<br />
beseitigen. Beginnt es nämlich<br />
zu tauen, dann läuft das Tauwasser oft<br />
durch die Türen ins Haus oder durchfeuchtet<br />
das Mauerwerk.<br />
TAUWASSER SUCHT<br />
WEG INS HAUS<br />
Schwieriger ist es, Schneeverwehungen<br />
auf dem Dach zu beseitigen. Aber<br />
auch das ist wichtig, denn durch Tauwasser<br />
können Schäden entstehen.<br />
Beispielsweise, wenn auf der Südseite<br />
der Schnee direkt auf der Dachfläche,<br />
aber noch unter der geschlossenen<br />
Schneeschicht zu tauen beginnt. Das<br />
Wasser kann dann nicht ablaufen und<br />
sucht sich seinen Weg über die Ziegel<br />
ins Haus.<br />
Oft passiert das auch an Kamineinfassungen<br />
oder Dachflächenfenstern.<br />
Liegt der Schnee höher als die Dichtung<br />
reicht, dringt oft Tauwasser ins<br />
Haus. Solche Feuchteschäden sollten<br />
Hausbesitzer umgehend beseitigen<br />
lassen, denn die durchfeuchtete Wärmedämmung<br />
schimmelt schnell und<br />
dämmt auch nicht mehr.<br />
ACHTUNG SCHNEELAST!<br />
Auch wenn es einmal kräftiger schneit,<br />
müssen sich Hausbesitzer in der Regel<br />
um ihre Dächer kaum Sorgen machen.<br />
Ein neueres, vorschriftsmäßig geplantes<br />
und gebautes Haus ist für die in<br />
Deutschland herrschenden Schneelasten<br />
normalerweise ausgelegt. Anders<br />
verhält es sich unter Umständen mit<br />
älteren Häusern, vor allem aber mit<br />
Carports, Gartenlauben und Garagen.<br />
Auch selbstgebaute Überdachungen<br />
sind mitunter zu schwach dimensioniert.<br />
Fachleute raten deshalb: Den<br />
Schnee regelmäßig vom gefährdeten<br />
Dach holen – und im Zweifel lieber<br />
den Sachverständigen fragen, ob das<br />
Dach die Schneelast trägt.<br />
STREU- UND RÄUMPFLICHT<br />
Rechtzeitig informieren: Streu- und<br />
Räumpflichten sind sehr unterschiedlich<br />
geregelt. Manche Kommunen<br />
übernehmen den Service, andere<br />
nicht. Wenn Stadt oder Gemeinde die<br />
Gehwege nicht räumen, dann muss<br />
dies der Eigentümer erledigen. Angesichts<br />
klammer Kassen gehen immer<br />
mehr Städte dazu über, das Schneeräumen<br />
auf ihre Bürger zu übertragen.<br />
Grundstücksbesitzer sollten sich deshalb<br />
regelmäßig informieren, wie es<br />
ihre Kommune hält. Letzten Endes ist<br />
aber immer der Grundstücksbesitzer<br />
verantwortlich. Selbst wenn er seine<br />
Verkehrssicherungspflichten auf Mieter<br />
oder Dienstleister überträgt, ist er<br />
nicht aus dem Obligo. Dann muss er<br />
sich regelmäßig vergewissern, ob die<br />
Beauftragten auch tatsächlich ordentlich<br />
streuen und räumen. <br />
djd<br />
CHECKLISTE: BRINGEN SIE IHR<br />
HAUS SICHER ÜBER DEN WINTER!<br />
Richtig heizen:<br />
- Immer heizen<br />
- Alle Räume auf mindestens 20 Grad halten<br />
- Nachts Heizung nicht abschalten, durchlaufen<br />
lassen, auch nicht benutzte Räume<br />
in der Wohnung leicht heizen<br />
- Keller und Nebengebäude frostfrei halten<br />
- Wasserleitungen im Keller schützen<br />
- Kellerfenster bei Dauerfrost schließen<br />
- Auch während des Urlaubs: heizen und<br />
Nachbarn um Kontrollgänge bitten<br />
- Eventuell zugefrorene Leitungen nicht mit<br />
offenem Feuer selbst auftauen<br />
Regelmäßig lüften:<br />
- 5 bis 10 Minuten mehrmals täglich Stoßlüften<br />
und quer lüften<br />
- Nicht mit gekipptem Fenster dauerlüften<br />
- Bei Kaminen und Öfen auf Sauerstoffzufuhr<br />
achten<br />
Täglich kontrollieren:<br />
- Kontrollgänge ums Haus machen<br />
- Schneeverwehungen an Hausecken,<br />
Terrassen- und Balkontüren entfernen<br />
- Schneeüberhänge am Dach entfernen<br />
- Vordächer vom Schnee befreien<br />
- Dächer von Nebengebäuden vom<br />
Schnee entlasten<br />
- Eiszapfen entfernen<br />
- Dachentwässerung freihalten<br />
- Fallrohre nach Möglichkeit eisfrei halten<br />
- Dachrinnen (an Gauben) eisfrei halten<br />
- Schnee von Carports, Lauben und Überdachungen<br />
entfernen<br />
Rund ums Haus:<br />
- Gartenwasserleitungen absperren und<br />
entleeren<br />
- Umwälzpumpen im Teich eisfrei halten<br />
- Verkehrsicherungspflicht nicht vergessen<br />
- Wege räumen und fegen<br />
- Außentreppen vom Schnee befreien<br />
- Zufahrtswege für Notfälle und Müllabfuhr<br />
freihalten<br />
- Wege streuen, ideal sind Sand und Asche<br />
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Foto: Getty Images – cmannphoto<br />
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Wohnen & Leben<br />
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Das Bad wird immer mehr zum Zweitwohnzimmer.<br />
Die Ansprüche an die Einrichtung und<br />
Möblierung sind stark gestiegen.<br />
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Wohlfühloase statt Nasszelle: Die<br />
Zeit, die wir durchschnittlich im<br />
Bad verbringen, ist kontinuierlich<br />
gestiegen – und damit haben sich<br />
auch die Ansprüche an die Einrichtung<br />
und Farbgestaltung erhöht.<br />
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WOHNLICHKEIT<br />
Schnell mal die Zähne putzen und<br />
etwas kaltes Wasser ins Gesicht<br />
spritzen – mit solch einer Katzenwäsche<br />
kommen heutzutage die wenigsten aus.<br />
Aus der raschen Körperpflege wird immer<br />
mehr ein privates Wellnessprogramm,<br />
um frische Kräfte zum Start in<br />
den Tag zu tanken oder abends Entspannung<br />
zu finden. In jedem Fall hat<br />
sich bei vielen die Aufenthaltszeit im<br />
Badezimmer deutlich verlängert. Damit<br />
wachsen die Ansprüche an die Möblierung.<br />
Die private Wellnessoase avanciert<br />
zum Zweitwohnzimmer, mit einer<br />
funktionalen, aber auch optisch ansprechenden<br />
Einrichtung.<br />
Der Stellenwert des Badezimmers als<br />
privater Rückzugsort soll sich selbstverständlich<br />
auch in der Einrichtung<br />
widerspiegeln. Hochwertige Materialien<br />
und trendige Oberflächen zum Beispiel<br />
in Holz- oder in warmen Erdtönen verleihen<br />
dem Badezimmer das gewünschte<br />
Maß an Wohnlichkeit und Behaglichkeit.<br />
Gleichzeitig zählt natürlich auch<br />
die Funktionalität, mit möglichst viel<br />
Stauraum für Pflegeprodukte, Kosmetik<br />
& Co. Langlebigkeit lautet ein weiterer<br />
Anspruch an die Einrichtung des<br />
Bades, schließlich will man nicht alle<br />
paar Jahre die Möbel erneuern. Für<br />
Orientierung in Sachen Qualität sorgen<br />
Label wie das neue Herkunftszeichen<br />
nach RAL-RG 0191 „Möbel made in<br />
Germany“. Dies kennzeichnet Möbelsysteme<br />
aus Deutschland, die nachweislich<br />
streng definierte Kriterien beachten.<br />
Verbraucher können sich mit der neuen<br />
Kennzeichnung auf hohe Qualitätsstandards<br />
für Wohnlichkeit verlassen, auch<br />
im Bad. Es gibt Systeme, die regelrecht<br />
mit der Wand verschmelzen können<br />
oder ganz an ihre Stelle treten. Individuelle<br />
Pläne lassen sich damit kreativ<br />
verwirklichen – zum Beispiel ein Bad<br />
nur für die Eltern, wo vorher keines<br />
war, eine homogene Wand mit integriertem<br />
Waschbecken und Kleiderschränke,<br />
an deren Rückwand sich eine<br />
Badewanne schmiegt. Handwerker aus<br />
dem örtlichen Sanitärhandwerk können<br />
zu allen Möglichkeiten beraten.<br />
Auch für alle, die schlichte Eleganz<br />
mögen, gibt es Badmöbelprogramme.<br />
Klare, geometrische Formen sorgen für<br />
eine aufgeräumte und elegante Optik.<br />
Alle Bestandteile von hohen und halbhohen<br />
Schrankelementen für die Wandmontage<br />
bis zu einem Waschtischunterschrank<br />
in vier Breiten sind optisch aus<br />
einem Guss gestaltet.<br />
VON HOLZOPTIK BIS BETON-<br />
LOOK: IM BAD IST ERLAUBT,<br />
WAS GEFÄLLT<br />
Weiß war lange Zeit die dominierende<br />
Farbe im Bad. Der neutrale Look passt<br />
Bäderausstellung Ottenbruch<br />
Schurwaldstraße 19 · 73765 Neuhausen/Filder<br />
Telefon: <strong>07</strong>158 16-0 · info@ottenbruch.de<br />
Digitale Ausstellung: www.ottenbruch.de<br />
78<br />
Fotos: djd/Burgbad<br />
Duschbereich in einer<br />
Containerwohnung<br />
79
Wohnen & Leben<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Form und Funktion im Einklang.<br />
Neben dem ansprechenden Design<br />
zählen bei Badmöbeln auch<br />
praktische Aspekte wie extrabreite<br />
Auszüge und viel Stauraum.<br />
2<br />
3<br />
zu vielerlei Accessoires und Badausstattungen,<br />
kann aber auch kühl und langweilig<br />
wirken. Das aktuelle Baddesign<br />
setzt deshalb auf individuelle Gestaltungsansätze.<br />
In Kombination mit der<br />
neuen Lust auf Farbe und dekorativen<br />
Elementen finden Bauherr*innen und<br />
Renovierer in den aktuellen Fliesenkollektionen<br />
einen riesigen Fundus für<br />
eine architektonisch ansprechende,<br />
individuelle Badgestaltung.<br />
COOL UND GROSSSTÄDTISCH:<br />
PURISMUS IM BETON- UND<br />
ZEMENT-LOOK<br />
Fliesen in Beton- oder Zementoptik stehen<br />
für urbanes Wohngefühl und schaffen<br />
eine coole Loftatmosphäre im Bad.<br />
Dabei erzielen Groß- oder Megaformate<br />
eine puristische, großzügige Raumwirkung.<br />
Zugleich gliedert das Fugenraster<br />
Flächen und schafft damit einen lebendigen<br />
Eindruck. So können mit den Fugen<br />
auch Raumproportionen beeinflusst<br />
werden, während völlig glatte Wandgestaltungen<br />
wie Spachtelwände oder<br />
Estrichböden dem Auge keinen Halt<br />
Links: Marmor ist neuer Liebling des<br />
Baddesigns – und bietet in keramischer<br />
Ausführung optische Opulenz in Verbindung<br />
mit der bewährten, robusten und<br />
pflegeleichten Oberfläche einer Badfliese.<br />
Unten: Spannende Kontraste im Bad bietet<br />
das Wechselspiel von XXL-Fliesenformaten<br />
und dezenten, Ton-in-Ton auf die Grundfliese<br />
abgestimmten Dekorfliesen.<br />
bieten und im ungünstigsten Fall einen<br />
tristen „Rohbau-Charme“ versprühen.<br />
Spannend ist es, Fliesen in Betonoptik<br />
mit wohnlichen Materialien zu kombinieren,<br />
zum Beispiel mit Badmöbeln<br />
aus Holz, Leder-Accessoires oder Armaturen<br />
in Kupfer- oder Messingoptik.<br />
WARM UND WOHNLICH:<br />
NATURNAHES BAD IN<br />
SKANDINAVISCHEM STIL<br />
Die warme, wohnliche Atmosphäre von<br />
Naturmaterialien lässt das Bad gemütlich<br />
wirken – und lässt sich ideal mit<br />
Holzdekorfliesen umsetzen. Mit dreidimensionalen<br />
Oberflächenmaserungen<br />
wirkt der keramische Dielen- oder Parkettlook<br />
nicht nur optisch authentisch,<br />
sondern fühlt sich auch an wie echtes<br />
Holz. Doch gerade im Bad punktet<br />
Keramik, die auf Dauer feuchtigkeitsbeständig<br />
und pflegeleicht ist – ohne<br />
sich zu verformen.<br />
Unter www.deutsche-fliese.de gibt es<br />
eine Vielzahl von Inspirationen und<br />
Tipps für die Badgestaltung mit Fliesen.<br />
ZEITLOSE ELEGANZ: NATUR-<br />
STEINLOOK UND MARMOR-CHIC<br />
Naturstein in vielfältigen Farben, Schattierungen<br />
und Strukturen ist ein Klassiker<br />
des Baddesigns. Allerdings vertragen<br />
kalkhaltige Steinsorten keine säurehaltigen<br />
Badreiniger – sie werden fleckig<br />
oder lösen sich auf. Eine zeitlos schöne<br />
und unkomplizierte Alternative sind<br />
deshalb Fliesen mit authentischen Natursteindekoren,<br />
die wie das Original<br />
aussehen, aber dank keramischer Oberfläche<br />
robust und pflegeleicht sind.<br />
DIE NEUE LUST AUF DEKORE<br />
Ob Shabby Chic, Vintage-Dekore oder<br />
der Look marokkanischer Zementfliesen:<br />
Die Kollektionen deutscher<br />
Fliesenhersteller bieten zahlreiche Dekorfliesen<br />
oder die Neuauflage historischer<br />
Muster – die als Steingut-Wandfliese<br />
oder Feinsteinzeug-Bodenfliese<br />
den bewährten, unkomplizierten Nutzungskomfort<br />
bieten, für die Fliesen<br />
schon immer berühmt waren.<br />
Fliesen in Holzdekoren passen nicht nur auf den Boden: In diesem Bad fungiert<br />
ein im Fischgrätmuster verlegtes Riegelformat als Hingucker an der Wand.<br />
Das digitale Duschsystem RainTunes vernetzt Wasser, Licht, Ton und Duft zu einem<br />
ganzheitlichen Wassererlebnis für alle Sinne.<br />
80<br />
Fotos: djd/Burgbad; djd/Deutsche-Fliese.de/<br />
Grohn/Steuler/Agrob Buchtal; Hansgrohe SE<br />
81
Wohnen & Leben<br />
smartLiving.<br />
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2<br />
1<br />
BODENGLEICHE DUSCHE<br />
Das Internetportal Wohnglueck.de hat<br />
kürzlich einige interessante Fakten zum<br />
Thema Badezimmer zusammengestellt.<br />
So nutzen die Menschen in Deutschland<br />
ihr Bad 30 bis 47 Minuten am Tag.<br />
Die Zahl variiert je nach Erhebung –<br />
eine halbe Stunde ist es jedoch mindestens.<br />
Dabei halten sich Frauen im<br />
Schnitt 12 bis 15 Minuten länger im Bad<br />
auf als Männer. Die Website errechnete<br />
daraus, dass der Mensch durchschnittlich<br />
rund 1,5 Jahre seines Lebens im<br />
Badezimmer verbringt. Umso wichtiger<br />
ist es, dass dieser Raum so komfortabel<br />
wie möglich gestaltet wird. Eine Hauptrolle<br />
spielt dabei eine bodengleiche<br />
Dusche: In einer von Wohnglueck.de<br />
zitierten Umfrage steht sie bei den<br />
Wünschen fürs Traumbad mit 75 Prozent<br />
mit Abstand an erster Stelle.<br />
INDIVIDUELLES DESIGN<br />
DER DUSCHFLÄCHE<br />
Dank ihres ebenerdigen Einstiegs bietet<br />
eine bodengleiche Dusche größtmög-<br />
3<br />
1. Eine bodengleiche Dusche ist das Herzstück<br />
eines generationengerechten Badezimmers.<br />
2. Klicken statt Bohren: Die Badaccessoires werden<br />
flexibel genau dort befestigt, wo man sie benötigt.<br />
3. Elegante Ablageflächen, die zur Rinnenabdeckung<br />
passen, bieten praktischen Stauraum an<br />
gefliesten Wänden.<br />
lichen Komfort für alle Nutzergenerationen.<br />
Zudem lässt sie den Raum<br />
großzügiger und offener wirken. Für<br />
die Duschrinne gibt es elegante<br />
Designabdeckungen, Belagträger, die<br />
den Fliesenbelag aufgreifen, oder<br />
gravierbare Abdeckungen aus Edelstahl.<br />
Die Duschrinnen können zudem<br />
mit einer Vielzahl anderer Lösungen<br />
für das Bad kombiniert werden.<br />
Küche von Leicht, Detail<br />
BADACCESSOIRES FLEXIBEL<br />
PLANEN UND BEFESTIGEN<br />
Ein Badezimmer benötigt viel Staufläche,<br />
Bauherr*innen sollten dies von<br />
vornherein einplanen. Elegante Ablagen<br />
in verschiedenen Designs und<br />
Oberflächen- und Farbvarianten sorgen<br />
für praktische Stauflächen, die<br />
Ablagen sind schnell und einfach eingebaut.<br />
Zudem ist im Badezimmer<br />
Flexibilität bei der Gestaltung mit<br />
Accessoires wie Handtuch- oder<br />
Rollenhalter angesagt: Sie können<br />
nach dem Motto „Klicken statt<br />
Bohren“ in ein Trägerprofil eingehängt<br />
werden. So lassen sie sich nicht<br />
nur genau da positionieren, wo sie gebraucht<br />
werden. Auch beschädigen sie<br />
weder Fliesenbelag noch Abdichtung.<br />
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Badezimmer sollen nicht nur komfortabel<br />
und funktional sein, sondern<br />
auch technische Sicherheit bieten. Alle<br />
Komponenten sollten deshalb die Anforderungen<br />
an die gültige DIN-Norm<br />
für die Innenraumabdichtung erfüllen.<br />
Mit dem robusten Verlegeuntergrund<br />
für Wandbereiche lassen sich befliesbare<br />
Waschtische anfertigen, die auch<br />
mit einem Rollstuhl unterfahrbar sind.<br />
Vorgefertigte Sets aus diesem Material<br />
ermöglichen zudem den einfachen<br />
und schnellen Bau von Nischen in gefliesten<br />
Wänden, optional inklusive<br />
LED-Akzentbeleuchtung. <br />
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Black Edition – gestalten Sie Ihr Bad<br />
modern und individuell<br />
Individualität und Eleganz in Schwarz sind momentan hoch im Kurs. Modern, edel<br />
und elegant - der Einsatz schwarzer Bestandteile im Badezimmer gilt weiterhin<br />
als ein „klares Statement von Individualität“. Ob schwarze Armaturen, Möbel oder<br />
Dekorationselemente - die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt.<br />
Schwarze Elemente bedeuten jedoch nicht direkt, dass in Ihrem Badezimmer eine<br />
kühle Stimmung eintritt - mit den richtigen Lichtakzenten und der Kombination<br />
mehrerer Töne verleihen Sie Ihrem Badezimmer eine kraftvolle und samtige Optik.<br />
Erleben Sie den Kontrast zum Alltag und entspannen Sie sich in einer eleganten<br />
und gemütlichen Umgebung.<br />
Lotter bietet dem Kunden eine umfangreiche Beratung und plant präzise und<br />
zielorientiert. Die jahrelang erprobte Zusammenarbeit mit den regionalen Handwerksbetrieben<br />
funktioniert reibungslos, wodurch sich eine perfekte Planung der<br />
Badmöglichkeiten ergibt. Bei Lotter können Sie das Bad der Zukunft erleben!<br />
Mit Lotter Lebensräume<br />
gestalten<br />
Bad und Küche, Bodenbeläge, Türen, Öfen und Energieberatung auf<br />
2.000 Quadratmetern<br />
Diese Erlebnisausstellung sucht ihresgleichen: Auf 2.000 Quadratmetern<br />
kann der Kunde sich rund ums Bauen und Renovieren inspirieren und<br />
umfassend informieren lassen. Bei Lotter in Ludwigsburg legt man großen<br />
Wert auf Freundlichkeit und professionelle Beratung. Außerdem gibt es<br />
an jedem ersten Sonntag im Monat die Möglichkeit, sich in aller Ruhe<br />
umzuschauen. Wer Wert auf Aktualität, hochwertige Produktqualität und<br />
erstklassigen Service von der Beratung bis zum Einbau legt, ist bei Lotter<br />
richtig.<br />
Bauen und Wohnen:<br />
die Trends<br />
Wer Lotter kennt, weiß, dass die Ausstellung immer auf dem neuesten<br />
Stand ist. Das innovative Familienunternehmen gehört zu den führenden<br />
Großhändlern in Baden-Württemberg: In der Bädergalerie, dem Energiesparzentrum<br />
und der Küchen-, Heizungs-, Ofen- und Bodenbelagsausstellung<br />
werden auf insgesamt 2.000 Quadratmetern neben den neuesten<br />
Trends auch topaktuelle Gestaltungsideen präsentiert.<br />
82<br />
Fotos: djd/Schlüter-Systems<br />
Gebr. Lotter KG | Waldäcker 15 | 71636 Ludwigsburg<br />
83
Wohnen & Leben<br />
SO WIRD<br />
DIE KÜCHE<br />
ZUM GENUSS<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
10<br />
GOLDENE REGELN<br />
ZUR KÜCHENPLANUNG<br />
Küche von bulthaupt<br />
Die Küche ist eine der am meisten<br />
bewusst genutzten Räume einer<br />
Wohnung. Damit aus Küchenarbeit<br />
Kochgenuss wird, sollte die Küche die<br />
individuellen Anforderungen an Geschmack<br />
und Funktionalität erfüllen.<br />
Das ist und bleibt das Grundkriterium<br />
für jede Küchenplanung.<br />
Durchschnittlich plant ein Haushalt in<br />
der Bundesrepublik zwei- bis dreimal<br />
eine komplett neue Küche, die dann<br />
10 bis 15 Jahre Status Quo bleibt. Grund<br />
genug, sich vorab Gedanken zu machen,<br />
was es zu beachten gibt, um den<br />
Küchenkauf im Nachhinein nicht zu<br />
bereuen.<br />
1. DIE ANFORDERUNGEN<br />
AN DIE KÜCHE DEFINIEREN<br />
Überlegen Sie ganz genau und realistisch,<br />
wie Sie die Küche nutzen wollen<br />
und für wie viel Personen. Eine Familien-<br />
oder Mehrgenerationenküche hat<br />
einen anderen Planungsbedarf als eine<br />
Singleküche. Soll die Küche besonders<br />
kinderfreundlich sein oder seniorengerecht?<br />
Kochen Sie lieber allein oder<br />
zusammen mit Gästen? Ist die Küche<br />
nur Mittel zum Zweck oder zentraler<br />
Ort des Familienlebens? Kochen Sie<br />
eher minimalistisch und mit viel vorgefertigten<br />
Produkten, die kühlgelagert<br />
werden müssen? Oder lieben Sie es<br />
opulent zu kochen, mit vielen Vorbereitungsstufen<br />
und Komponenten, was<br />
viel Arbeitsfläche erfordert. Und seien<br />
Sie ehrlich zu sich, was das Putzverhalten<br />
in der Familie oder als Single anbelangt:<br />
überlegen Sie dann genau,<br />
wie viel Ecken und offenen Stauraum<br />
dies wirklich zulässt.<br />
2. DAS BUDGET FESTLEGEN<br />
Die Ausführung und Beschaffenheit der<br />
Küche hängen stark vom Budget ab.<br />
Wer ohne Budgetrahmen ins Küchenstudio<br />
geht, hinterlässt in der Regel<br />
einen überforderten Küchenplaner.<br />
Dabei können Sie das Budget flexibel<br />
gestalten, indem Sie Voll- und Teilfinanzierungen<br />
einplanen. 10.000 Euro<br />
sollten Minimum eingeplant werden.<br />
Die hochwertige Durchschnittsküche<br />
liegt bei 20.000–30.000 Euro. Mit 50.000<br />
Euro und aufwärts befinden Sie sich im<br />
exquisiten Bereich. Einer der größten<br />
Kostenfaktoren sind die Einbaugeräte.<br />
Überlegen Sie genau, welche Anforderungen<br />
die Geräte erfüllen sollen.<br />
Nicht immer muss es das allerbeste<br />
Gerät sein. Achten Sie unbedingt auf<br />
die Effizienzklassen der Geräte. Hier<br />
können Sie durch die Wahl sparsamer<br />
Geräte langfristig einen guten Teil der<br />
Betriebskosten einsparen.<br />
3. DEN ZUR VERFÜGUNG<br />
STEHENDEN RAUM VERMESSEN<br />
UND ANALYSIEREN<br />
Vermessen Sie den Küchenraum, der<br />
zur Verfügung steht möglichst selbst<br />
und genau. Wichtig ist es auch darauf<br />
zu achten, wo bereits Anschlüsse vorhanden<br />
sind und wo welche eingeplant<br />
werden, damit der Raum effizient und<br />
sinnvoll genutzt werden kann. Dazu gehört<br />
auch, dass Sie im Vorfeld bereits<br />
die Geräteausstattung festlegen. Was<br />
wiederum mit der Kochgewohnheit zusammenhängt.<br />
Jemand, der Wert auf<br />
frische Waren legt und opulent kocht,<br />
Die Adresse für<br />
anspruchsvolle Kunden.<br />
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Fotos: bulthaupt<br />
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85
Wohnen & Leben<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
braucht mehr Arbeitsfläche und Stauraum<br />
für Waren und Küchengeräte, die<br />
in Greifnähe sein sollten. Planen Sie Ihr<br />
Kaufverhalten ein: Gehen Sie öfters<br />
Einkaufen oder machen Sie einen großen<br />
Wocheneinkauf – dann benötigen<br />
Sie mehr Platz für Kühl- bzw. Gefriergeräte.<br />
Wer viel backt, sollte den Ofen<br />
eher auf Augenhöhe planen, und wer<br />
gerne aufwendige Gerichte mit vielen<br />
Töpfen und Pfannen kredenzt, sollte<br />
sich überlegen, die Kochfelder vielleicht<br />
parallel anzuordnen. Soll die Küche bereits<br />
beim Kochen aufgeräumt werden,<br />
darf die Spülmaschine nicht allzu fern<br />
vom Kochfeld sein.<br />
4. DIE KÜCHENFORM WÄHLEN<br />
Eine der elementaren Entscheidungen<br />
ist die Frage nach der Küchenform.<br />
Grundsätzlich stehen die L-U-G-Formen<br />
zur Auswahl – oder soll es eine<br />
ein- bzw. zweizeilige Küche werden?<br />
Für Singles und alle, die gerne allein in<br />
der Küche arbeiten, eignen sich einzeilige<br />
Küchen und solche in L-Form.<br />
Für Familien und Haushalte, bei denen<br />
in der Regel sich mehrere Personen in<br />
der Küche aufhalten, empfiehlt sich zumindest<br />
eine zweizeilige Küche oder,<br />
sofern der Raum es zulässt, eine u-<br />
förmige-Küche. Der g-förmigen Küche<br />
wird ein „Tresen“ U-Form angedockt.<br />
Diese Variante eignet sich für Grundrisse,<br />
bei denen Wohn-und Kochbereich<br />
in-einander übergehen sowie für<br />
Familien, in denen die Küche ein zentraler<br />
Ort des Familienlebens ist. Haben<br />
Sie gerne Gäste bei sich und schätzen<br />
Sie das Kochen als gemeinsames Erlebnis?<br />
Dafür eignet sich eine Insel als Lösung.<br />
Hier können sich mehrere Personen<br />
rund um Arbeitsfläche und Kochfeld<br />
am Geschehen beteiligen.<br />
5. DEN PERSÖNLICHEN<br />
STIL FINDEN<br />
Küchen gibt es in einer Vielzahl an<br />
Designvarianten. Beginnen Sie beim<br />
Material. Soll es eine Holzküche sein<br />
oder bevorzugen Sie mehr Edelstahlund<br />
Metallflächen? Soll die Küche eher<br />
traditionell „gemütlich“ sein oder doch<br />
Küche von Leicht<br />
moderner und „cool“ wirken? Viele<br />
Küchenplaner bieten heute computergenerierte<br />
Visualisierungen an, um dem<br />
Kunden eine klare Vorstellung von<br />
dessen Traumküche zu vermitteln. Mit<br />
Hilfe von Augmented Reality lassen<br />
sich Küchenräume begehbar simulieren.<br />
Doch vergessen Sie bei aller Optik<br />
nie die Ergonomie. Machen Sie sich<br />
Gedanken darüber, was Ihre üblichen<br />
Laufwege in der Küche sind. Diese<br />
sollten so kurz wie möglich sein. Wird<br />
die Küche von Personen mit unterschiedlicher<br />
Körpergröße genutzt, kann<br />
eine Arbeitsfläche mit flexibel einstellbarer<br />
Höhe sinnvoll sein, ebenso<br />
höhenverstellbare Stauräume.<br />
6. OFT UNTERSCHÄTZT,<br />
ABER ENORM WICHTIG:<br />
DIE BELEUCHTUNG<br />
Wie fast alle Räume benötigt die Küche<br />
differenzierte Lichtquellen für unterschiedliche<br />
Aufgaben. Die Arbeitsfläche<br />
braucht ein klares, helles Licht,<br />
möglichst blendfrei und mit wenig<br />
irritierendem Schattenwurf, denn nur<br />
so wird eine saubere und sichere<br />
Küchenarbeit gewährleistet. Helles,<br />
neutrales Licht hilft Ihnen die Qualität<br />
und Frische von Nahrungsmittel einzuschätzen.<br />
Oft ist ein präzises Hantieren<br />
beim Kochen Voraussetzung für ein<br />
gutes Gelingen der Speise, auf jeden Fall<br />
erleichtert es die Arbeit und verbessert<br />
den Schutz hinsichtlich unnötiger<br />
Verletzungen. Dient die Küche aber<br />
nicht nur als Mittel zum Zweck der<br />
Nahrungszubereitung, sondern soll darüber<br />
hinaus auch ein Ort des Genusses<br />
und der Sinnlichkeit sein, kann die Beleuchtung<br />
dazu beitragen, die Küche<br />
zum Kocherlebnisraum werden zu lassen.<br />
Ein Aspekt, der gerne bei Singlehaushalten<br />
oft vernachlässigt wird.<br />
Auch bei offenen Wohn- und Kochbereichen<br />
spielt das Küchenlicht nach<br />
dem eigentlichen Kochvorgang eine<br />
wesentliche Rolle was die Raumstimmung<br />
betrifft. Lassen Sie das nicht<br />
außer Acht.<br />
7. EINE KÜCHE HAT<br />
AUCH EIN OBEN UND UNTEN<br />
Wie wohl Sie sich in Ihrer neuen Küche<br />
fühlen, liegt nicht allein an den Einbauelementen<br />
und Geräten. Eine Küche<br />
hat wie alle Räume Decke, Boden und<br />
Wände. Auch die müssen gestaltet werden.<br />
Auch hier ist Basis aller Entscheidung<br />
Ihr Geschmack. Man kann auf<br />
Trends eingehen – muss es aber nicht.<br />
Übertreiben Sie es nicht mit einem<br />
Material. Achten Sie lieber auf eine angenehme<br />
und ausbalancierte Materialauswahl.<br />
Wer sich für eine im Trend<br />
liegende Holzküche entscheidet, sollte<br />
bei der Wahl des Deckenmaterials eher<br />
zu Putz tendieren als erneut zu<br />
Holz. Im Moment sehr beliebt sind<br />
feuchtigkeitsresistente Designertapeten<br />
mit spannungsvollen Motiven. Weiße<br />
Fliesen im Spritzbereich des Kochfeldes<br />
und des Wasserbeckens sind nach<br />
wie vor ein Klassiker. Ein paar farbige<br />
Nuancen können dabei eine Prise<br />
Lebendigkeit mit einbringen.<br />
Im Trend sind Küchen im Beton-Look.<br />
Glatt poliert am Küchenmobiliar oder<br />
an der Wand sägerau belassen, beide<br />
Varianten sind beliebt.<br />
Wer Holz- und Parkettböden liebt,<br />
sollte auf jeden Fall Massivholz verwenden.<br />
Furniertes Parkett verträgt<br />
sich nicht mit Wasser und neigt rasch<br />
dazu, an feuchten Stellen aufzuquellen.<br />
Massivholz hingegen nimmt Wasserdampf<br />
– der in der Küche sehr oft vorhanden<br />
ist – gerne und gut auf und gibt<br />
ihn in trockenen Raumphasen ebenso<br />
VIELFALT LIEBEN.<br />
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87
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Küche von bulthaupt<br />
Küche von Leicht, Details<br />
gerne wieder ab, weshalb Massiv- und<br />
Naturholz für ein gutes Raumklima<br />
sorgen. Um eine Langlebigkeit beim<br />
Holzboden zu gewährleisten, sollte<br />
dieser geschützt werden. Dabei empfehlen<br />
Experten inzwischen geöltes<br />
Holz zu verwenden. Geölte Holzoberflächen<br />
sind gerade gegenüber Flüssigkeiten<br />
und Putzmitteln resistenter als<br />
versiegelte. Vorsicht ist auch mit Steinböden<br />
aus Kalk gegeben. Dazu gehört<br />
vor allem der Marmor. Säurehaltige<br />
Flüssigkeiten können die Oberflächen<br />
dieser Böden beschädigen. Dies können<br />
Reinigungsflüssigkeiten sein, aber<br />
schon Essigsäure kann leichte Flecken<br />
verursachen.<br />
Neben Material und den Köch*innen<br />
bestimmen die Farben die Stimmung in<br />
der Küche. Weiß ist der Klassiker, es<br />
steht für Reinheit und Sauberkeit, dazu<br />
konkurrieren graue und anthrazitfarbene<br />
Töne. Die Trend-Wohnfarbe<br />
des Jahres – <strong>2020</strong> Pantone 19-4052<br />
Classic Blue – hat jedoch den Eingang<br />
zur Küche verpasst. Dafür sind Magnolia,<br />
Lindgrün, Weißmatt und Platingrau<br />
zu Lieblingen avanciert. Wer dunkle<br />
Töne oder Holz bei den Küchenmöbeln<br />
bevorzugt, sollte sich an Decke und<br />
Wand den hellen Farben zuwenden,<br />
denn die haben eines gemeinsam:<br />
Sie verleihen dem Küchenraum eine gewisse<br />
Leichtigkeit und Harmonie, die es<br />
beim Kochen immer braucht.<br />
8. MÖGLICHST LANGE<br />
FLEXIBEL BLEIBEN<br />
Verplanen Sie sich nicht bereits im<br />
Vorfeld. Halten Sie sich möglichst<br />
viele Optionen, was die Anschlüsse für<br />
technische Geräte und für das Licht<br />
anbelangt, so lange wie möglich offen.<br />
Jede vorherige Entscheidung schränkt<br />
den Küchenplaner in seiner Kreativität<br />
und Effizienz ein.<br />
9. LASSEN SIE SICH<br />
MIT VIEL ZEIT BERATEN<br />
Nehmen Sie sich viel Zeit bei der Ausgestaltung<br />
Ihrer Küche. Denn sooft<br />
werden Sie es nicht tun. Manche Einrichtungshäuser<br />
haben ihr Sortiment<br />
mit einer bestimmten Vorstellung von<br />
Küchenplanung bestückt. Lassen Sie<br />
sich von einem professionellen Küchenplaner<br />
beraten. Eine Traumküche ist<br />
immer auch eine individuelle Küche<br />
und keine von der „Stange“. Eine seriöse<br />
Küchenplanung wird sich daher immer<br />
an Ihren konkreten Anforderungen<br />
ausrichten. Kommunizieren Sie<br />
daher möglichst genau Ihr Kochverhalten<br />
und die räumliche Situation nicht<br />
nur der Küche, sondern auch der angrenzenden<br />
Räume.<br />
10. FEEL IT –<br />
EINE FRAGE DER QUALITÄT<br />
Trotz computerunterstützten Präsentationshilfen,<br />
am Ende sollten Sie sich vor<br />
dem Kauf die einzelnen Komponenten<br />
im Küchenstudio vorführen lassen.<br />
Qualität zeigt sich immer im Detail.<br />
Wie fühlen sich die Materialien und<br />
Beschläge an? Lassen sich Schubladen,<br />
Schränke sanft öffnen und schließen?<br />
Türen sollten sich bis zu 150° öffnen lassen.<br />
Wie sind die Kanten und Schnittstellen<br />
verarbeitet, sind scharfe Kanten<br />
oder Grate vorhanden? Ein Grat kann<br />
darauf hinweisen, dass Folien mitverarbeitet<br />
sind. All dies lässt sich nur sinnlich<br />
wahrnehmen. Weitere Qualitätsmerkmale<br />
sind durch Zertifikate gekennzeichnet<br />
und verifiziert.<br />
Ein Tipp zum Schluss: Machen Sie sich<br />
eine umfassende Checkliste und legen<br />
Sie sich eine Timeline an. Aber halten<br />
Sie sich beim Kücheneinbau am Ende<br />
möglichst fern vom Geschehen. <br />
© Autor: Klaus Bossert<br />
Fotos: bulthaupt; Leicht<br />
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sowie Flächen.<br />
Der Hocker [chamfer] bietet mit seiner sanften und doch selbstbewussten Erscheinung<br />
grenzenlose Anwendungen und eignet sich für eine Vielzahl von öffentlichen und privaten<br />
Umgebungen, im Außenbereich sowie im Raum. Er lässt sich wie ein Werkzeug einsetzen<br />
und kann gleichzeitig Sitzgelegenheit, Ablage, Beistelltisch oder Trittleiter sein. Ein<br />
vielseitiges Möbelstück, das dem Bedürfnis nach Funktionalität und Ästhetik gerecht wird.<br />
wye-design.com<br />
FENNOBED steht für zeitloses skandinavisches<br />
Design und hohen Schlafkomfort. Die<br />
Herstellung in familieneigener Manufaktur mit<br />
hochwertigen, zertifizierten Materialien macht<br />
die Boxspring-Betten besonders langlebig und<br />
komfortabel: für traumhaft guten Schlaf.<br />
FENNOBED Stuttgart<br />
Rosensteinstraße 9 · 70191 Stuttgart<br />
Tel. <strong>07</strong>11 - 504255<strong>07</strong> · stuttgart@fennobed.de<br />
www.fennobed.de<br />
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91<br />
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Marktplatz<br />
WINTER-TIPP 20/21:<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
BADTRÄUME AUS SAND:<br />
WASCHBECKEN ABSEITS<br />
VON STANDARDS<br />
Aus dem natürlichen Rohstoff<br />
Quarzsand wird im 3D-Drucker<br />
ein individuelles Waschbecken<br />
Das patentierte Herstellungsverfahren<br />
beginnt mit der 3D-Modellierung.<br />
Unter Berücksichtigung der individuellen<br />
Kundenwünsche wird eine<br />
druckfähige 3D-Datei erstellt. Ein<br />
hochmoderner 3D-Industriedrucker<br />
fertigt danach Schicht für Schicht das<br />
Traumwaschbecken.<br />
Zwei Körner Quarzsand werden pro<br />
Schicht aufeinandergelegt, partiell<br />
wird ein Binder aufgetragen und<br />
schichtweise stabil verklebt. Auf den<br />
Einsatz hoher Temperaturen wird verzichtet.<br />
Zum Schluss wird der Druckrohling<br />
mit Luftdruck gesäubert. Ein<br />
speziell entwickeltes Beschichtungsverfahren<br />
gibt dem Waschbecken seinen<br />
letzten Schliff. Damit man lange<br />
Freude an seinem 3D-Waschbecken<br />
hat, erhält es anschließend auf der<br />
Innenseite eine widerstandsfähige,<br />
kratzfeste und gegen chemische Reinigungsmittel<br />
resistente Oberfläche.<br />
Der Hersteller hält eine Auswahl an<br />
Waschbecken-Designs bereit, mal<br />
elegant, mal funktional. Auf Wunsch<br />
können auch ausgefallene Designwünsche<br />
erfüllt werden. Diese Badprodukte<br />
sind vom TÜV geprüft, so<br />
kann eine gleichbleibend hohe,<br />
normgerechte Qualität gewährleistet<br />
werden.<br />
Wer das Außergewöhnliche sucht:<br />
Individuelle Waschbecken aus dem<br />
3D-Drucker gibt es bei Bäderausstellung<br />
Ottenbruch in Neuhausen<br />
a. d. Fildern.<br />
www.ottenbruch.de<br />
TISCHGL<br />
STATT<br />
ISCHGL.<br />
z.B.: Esstisch Mikado von Ethnicraft<br />
SPRING von result objects<br />
„We love purism”, so das Motto von result objects. Die zeitlose<br />
Garderobe von heute benötigt lediglich einen Stab, Haltebügel und<br />
Schrauben. Durch den Klemmmechanismus ist es kinderleicht, die<br />
Garderobenstange zu befestigen. Und keine Sorge: Die Stange<br />
kann bis zu 15 kg an Klamotten tragen. Super einfach und superschön.<br />
Mit dieser Garderobe kann endlich Leichtigkeit in die vier<br />
Wände einziehen.<br />
de.resultobjects.com<br />
Freuen Sie sich auf einen komplett<br />
umgestalteten Albert Grimm, ein<br />
erweitertes Möbel-Sortiment,<br />
einen großen, neuen Accessoires-<br />
Bereich und viele interessante<br />
Angebote darüber hinaus.<br />
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Albert Grimm Einrichtungen Mittlere Karlstraße 93 - 97 73033 Göppingen T +49 (0) 71 61 / 96 33 70<br />
Öffnungszeiten Mo - Fr 10.00 - 19.00 Uhr Sa von 10.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung www.albertgrimm.de<br />
Unser Haus bietet viel Platz, sodass jederzeit mehr als genug Abstand zu anderen Kunden gewährleistet ist.<br />
93
Marktplatz<br />
smartLiving.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
ILAIK-TISCH TOJO-RUND (400/450/500)<br />
Tojo-rund besteht jeweils aus fünf Teilen: einer Tischplatte,<br />
drei Beinen und einem Spannelement. Im zerlegten Zustand<br />
ist sein Packmaß gering und kompakt. Die nötige Stabilität<br />
ergibt sich durch das Prinzip des Verspannens. Die Beine<br />
werden in die aus der Tischplatte gefrästen Löcher eingesetzt,<br />
das Spannelement greift durch Eindrehen in die Nut,<br />
fixiert die Beine und drückt diese gleichzeitig nach außen.<br />
www.tojo.de<br />
Material: Birke Multiplex beschichtet<br />
Farbe: weiß<br />
Tojo-rund 400 40 x 40 x 40 cm<br />
139,00 €<br />
Tojo-rund 450 45 x 45 x 45 cm<br />
149,00 €<br />
Tojo-rund 500 50 x 50 x 50 cm<br />
159,00 €<br />
Designer: T. Schlüter & T. Herth<br />
iLAIK-Tisch stufenlos ausziehbar:<br />
rund (abgerundete Tischkanten,<br />
runde Tischfüße)<br />
eckig (eckige Tischkanten<br />
und Tischfüße)<br />
in 6 Farben lackiert und in Eiche<br />
(nur Tischfüße in Eiche,<br />
Tischplatte immer in Farbe)<br />
T 80/120 x 80 x 76 cm<br />
T 80/120 x 80 x 76 cm<br />
T 120/180 x 80 x 76 cm<br />
T 160/240 x 80 x 76 cm<br />
Dieser Designertisch hat das, was sonst keiner hat.<br />
Dank seiner patentierten Lamellenstruktur zieht<br />
man ihn in einer Bewegung einfach um die Hälfte<br />
aus. Und schon ist Platz.<br />
Für alles, was der Tag so bringt. Ohne Einlegeplatte.<br />
Ohne Klappmechanismus.<br />
Einfach genial und zudem auch nach Ihren eigenen<br />
Wünschen konfigurierbar.<br />
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BRING DEIN BILD<br />
AUF DIE PLATTE.<br />
BRING BEWEGUNG<br />
IN DEINEN ALLTAG.<br />
DEIN HÖHENVERSTELLBARER TISCH<br />
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Auslagestellen<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Verkaufsstellen<br />
AUSZUG UNSERER AUSLAGESTELLEN<br />
STUTTGART<br />
Stuttgart<br />
AAW Guse & Compagnie GmbH<br />
ABTART GmbH<br />
Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
ASB BW e.V. Region Stuttgart<br />
Bankhaus Bauer Privatbank<br />
Bauer Sanitär GmbH<br />
BBT Aktiengesellschaft<br />
Biffar GmbH & Co. KG<br />
BoConcept Stuttgart<br />
Bowling Arena Stuttgart<br />
BPD Immobilienentwicklung GmbH<br />
Bretz Store Stuttgart<br />
Business Club Stuttgart Schloss Solitude<br />
Bürk Fenster, Türen, Sonnenschutz<br />
Café Herbert´z<br />
CIP GmbH<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Commerzbank AG<br />
Da Maria<br />
Designhotel Restaurant Der Zauberlehrling<br />
Deutsche Immobilien Württemberg<br />
Die Weinstube Schellenturm<br />
Dr. Frentz & Kollegen, Zahnärzte<br />
Dr. Klein Privatkunden AG<br />
DUXIANA Stuttgart<br />
Flughafen Stuttgart GmbH<br />
Hut-Hanne 1866<br />
E&G Private Immobilien GmbH<br />
E + H Meyer GmbH<br />
EMO Fenster- und Türenbau GmbH<br />
Engel & Völkers<br />
Energie Beratungszentrum Stuttgart e.V.<br />
Fennobed Stuttgart GmbH<br />
Fresko Café & Restaurant<br />
Garant Immobilien AG<br />
Ginkgo - Wertschöpfung<br />
gut Immobilien GmbH<br />
Heslacher Waldheim<br />
Hofmeister City Küchen Stuttgart<br />
Holzmöblerei<br />
Immobilienvermittlung BW GmbH<br />
Interhyp AG<br />
IVD Süd e.V.<br />
IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart e.V.<br />
Juwelier Kutter<br />
Karl Körner GmbH<br />
Küchenstudio Wagner<br />
Lambert Flagship Store<br />
Landesbank Baden-Wfürtemberg<br />
Lechler Immobilien-Management<br />
ligne roset<br />
Louis Lenz 1823<br />
Mayer + Soehne OHG<br />
Merz & Benzing<br />
Miele Center Hausgerätewelt GmbH<br />
Milano Design + Leuchten GmbH<br />
modernbau Stuttgart<br />
Nagel Auktionen GmbH & Co. KG<br />
OBI-Markt<br />
Pink Immobilien<br />
PLAN F Finanzdienstleistungen GmbH<br />
Prime Estate Partners<br />
PSD Bank RheinNeckarSaar eG<br />
Raumlicht Dahler-Ehrle GmbH<br />
Restaurant Fellini<br />
Rolladen-Bauer GmbH<br />
Schmucker Immobilien<br />
Schuh Wolf OHG<br />
Schwäbische BauWerk GmbH<br />
smow S GmbH<br />
SenerTec Center Stuttgart GmbH<br />
Speisemeisterei<br />
Steffen Böck Immobilien<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Haus- und Grundbesitzerverein e.V.<br />
Südwestbank AG<br />
SV Sparkassen Versicherung<br />
team 7 Stuttgart<br />
Tolias Immobilien<br />
Tritschler GmbH & Cie. KG<br />
Sprecher Küchenarchitektur<br />
vitra by Store<br />
Volksbank am Württemberg eG<br />
Volksbank Stuttgart Immobilien GmbH<br />
Volkswagen Automobile Stuttgart<br />
Von Herzen<br />
von Poll Immobilien Stuttgart<br />
Wellendorf-Boutique Stuttgart<br />
Werner Sobek Stuttgart AG<br />
Weissenhofmuseum Stuttgart<br />
wohnbauStudio<br />
Würth Family Store<br />
LANDKREIS LUDWIGSBURG<br />
art aqua GmbH & Co. KG<br />
Blankenburg Hotel<br />
bonjour Tagungshotel Stuttgart-Gerlingen<br />
Commerzbank AG<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Danz Küchenplanung<br />
Bolzstraße 8, 70173 Stuttgart<br />
Königstraße 36, 70173 Stuttgart<br />
Rembrandstraße 18, 70567 Stuttgart<br />
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart<br />
Mauserstraße 20, 70469 Stuttgart<br />
Lautenschlagerstraße 2, 70173 Stuttgart<br />
Ulmer Straße 319, 70327 Stuttgart<br />
Breitlingstraße 35, 70184 Stuttgart<br />
Augustenstraße 17, 70178 Stuttgart<br />
Calwer Straße 19, 70173 Stuttgart<br />
Am Sportplatz 9, 70469 Stuttgart<br />
Silcherstraße 1, 70176 Stuttgart<br />
Königstraße 26, 70173 Stuttgart<br />
Solitude 2 (Schloss Solitude), 70197 Stuttgart<br />
Bauernwaldstraße 1, 70195 Stuttgart-Botnang<br />
Immenhoferstraße 13, 70180 Stuttagrt<br />
Mörikestarße 9, 70178 Stuttgart<br />
Motorstraße 26, 70499 Stuttgart<br />
Königstraße 11 - 15, 70173 Stuttgart<br />
Helferichstraße 2, 70192 Stuttgart<br />
Rosenstraße 38, 70182 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 37, 70174 Stuttgart<br />
Weberstraße 72, 70182 Stuttgart<br />
Königstraße 2, 70173 Stuttgart<br />
Eberhardstraße 1, 70173 Stuttgart<br />
Rotebühlstraße 44, 70178 Stuttgart<br />
Flughafenstraße 32, 70629 Stuttgart<br />
Eberhardstraße 31, 70173 Stuttgart<br />
Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart<br />
Kleine Königstraße 1, 70182 Stuttgart<br />
Heiligenwiesen 8, 70327 Stuttgart<br />
Eberhardstraße 2, 70173 Stuttgart<br />
Gutenbergstraße 76, 70176 Stuttgart<br />
Rosensteinstraße 9, 70191 Stuttgart<br />
Konrad-Adenauer-Str. 28, 70173 Stuttgart<br />
Wilhelmstraße 5, 70182 Stuttgart<br />
Gerokstraße 15, 70185 Stuttgart<br />
Große Falterstraße 101, 70597 Stuttgart<br />
Dachswaldweg 180, 70569 Stuttgart<br />
Paulinenstraße 53, 70178 Stuttgart<br />
Königsstraße 80, 70173 Stuttgart<br />
Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 Stuttgart<br />
Rosensteinstraße 9, 70191 Stuttgart<br />
Calwer Straße 11, 70173 Stuttgart<br />
Sophienstraße 40, 70178 Stuttgart<br />
Königstraße 46, 70173 Stuttgart<br />
Ossietzkystraße 4, 70174 Stuttgart<br />
Silberburgstraße 171, 70178 Stuttgart<br />
Kronprinzstraße 06, 70173 Stuttgart<br />
Am Hauptbahnhof 2, 70144 Stuttgart<br />
Gänsheidestraße 36, 70184 Stuttgart<br />
Paulinenstraße 41, 70178 Stuttgart<br />
Alte Poststraße 4, 70173 Stuttgart<br />
Dietbachstraße 36, 70327 Stuttgart<br />
Dorotheenstraße 4, 70173 Stuttgart<br />
Schmidener Straße 231, 70374 Stuttgart<br />
Reinsburgstraße 4, 70178 Stuttgart<br />
Hasenbergsteige 24, 70197 Stuttgart<br />
Neckarstraße 189 - 191, 70190 Stuttgart<br />
Am Stellwerk 4, 70197 Stuttgart<br />
Staufeneckstraße 15, 70469 Stuttgart<br />
Albstraße 14, 70597 Stuttgart<br />
Richard-Wagner-Straße 12, 70184 Stuttgart<br />
Deckerstraße 37 - 39, 70372 Stuttgart<br />
Große Falterstraße 3, 70597 Stuttgart<br />
Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 Stuttgart<br />
Zuckerfabrik 26, 70379 Stuttgart<br />
Sonnenbergstraße 55, 70184 Stuttgart<br />
Filderbahnstraße 44, 70567 Stuttgart<br />
Leuschnerstraße 40, 70176 Stuttgart<br />
Sophienstraße 17, 70178 Stuttgart<br />
Gutenbergstraße 76, 70176 Stuttgart<br />
Schloss Hohenheim 18, 70599 Stuttgart<br />
Wernhaldenstraße 87, 70184 Stuttgart<br />
Gerokstraße 3, 70188 Stuttgart<br />
Rotebühlstraße 125, 70178 Stuttgart<br />
Heustraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 16, 70174 Stuttgart<br />
Wilhelmsplatz 7, 70182 Stuttgart<br />
Marktplatz 7, 70173 Stuttgart<br />
Kronenstraße 20, 70173 Stuttgart<br />
Charlottenstraße 29-31, 70182 Stuttgart<br />
Arlbergstraße 21, 70327 Stuttgart<br />
König-Karl-Straße 43, 70372 Stuttgart<br />
Heilbronner Straße 392, 70469 Stuttgart<br />
Schwabstraße 185, 70193 Stuttgart<br />
Mörikestraße 15, 70178 Stuttgart<br />
Kirchstraße 6, 70173 Stuttgart<br />
Albstraße 14, 70597 Stuttgart<br />
Rathenaustraße 1, 701i91 Stuttgart<br />
Kirchheimer Straße 45, 70619 Stuttgart<br />
Königstraße 3, 70173 Stuttgart<br />
Prinz-Eugen-Straße 11, 74321 Bietigheim-B.<br />
Gerlinger Straße 27, 71254 Ditzingen<br />
Weilimdorfer Straße 70, 70839 Gerlingen<br />
Solitudestraße 20, 71638 Ludwigsburg<br />
Metzgerwiesen 10, 71686 Remseck-Hochdorf<br />
Regenbogenweg 1, 71254 Leonberg<br />
DAN NATURA<br />
Das Schauwerk GmbH<br />
Golfclub Neckartal e.V.<br />
Häusler Raumausstattung<br />
Heiko Müller Wohnbau GmbH<br />
Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />
Hotel & Restaurant Goldener Pflug<br />
Komfort Hotel Ludwigsburg<br />
Negele Küchenprofi<br />
NH Hotel Ludwigsburg<br />
Pflugfelder Immobilien Treuhand GmbH<br />
Rossknecht am Reithausplatz<br />
Stadt Ludwigsburg<br />
Strohgäu Hotel<br />
Uhl Schöner Leben<br />
Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH<br />
Wüstenrot & Württembergische AG<br />
LANDKREIS REMS-MURR<br />
AMICA Parfümerie Schäfer<br />
BauGeno Baugenossenschaft Stuttgart<br />
caelum cosmetic<br />
Das Wintergarten-Zentrum<br />
Designmöbelhaus Schneider<br />
Di Carlo Parkett- und Fussbodentechnik<br />
Ebner Wohnkultur<br />
Fellbacher Metall- und Holzbau GmbH<br />
Fermo-Massivhaus AG<br />
Feucht Baustoffe-Fliesen GmbH<br />
IHK Bildungshaus<br />
KONZ Fliesen- & Natursteinverlegung GmbH<br />
Manufaktur B26 GmbH<br />
METZGER Kunststoff-Technik GmbH<br />
PLANA Küchenland Weinstadt<br />
Restaurant Mang<br />
Restaurant Bachofer<br />
Restaurant Brunnenstuben<br />
RIANI GmbH<br />
Ristorante Divino<br />
RIVA GmbH Engineering<br />
sas Bauträger GmbH<br />
SCHATZ Immobilien GmbH<br />
SCHLOTT Feuerschutz Arbeitsschutz GbR<br />
Tennisclub Winnenden<br />
TobiDU - Dein IndoorSpielplatz<br />
Traub Immobilien + Baumanagement<br />
Volksbank Stuttgart Immobilien GmbH<br />
LANDKREIS ESSLINGEN<br />
Brändle Baustoff- Fachhandel und Baumarkt<br />
Egon Müller GmbH<br />
Deko and More<br />
Deutsche Bank AG<br />
Golfanlage KWW GmbH + Co<br />
Hoffmann Immobilienpräsentationen<br />
Holzland Filderstadt<br />
Hyla Germany GmbH<br />
immprove<br />
Jendrass Gartenmöbel GmbH & Co. KG<br />
Klamt Immobilienbewertung<br />
Lauterterassen GmbH & Co. KG<br />
Meistermax GmbH & Co. KG<br />
OBI-Markt<br />
Ottenbruch, Bäderausstellung und Sanitär<br />
Profil Einrichtungen<br />
repabad GmbH<br />
Restaurant Adler (Gemeindehalle Jesingen)<br />
Restaurant Goldener Ochse<br />
Ristorante Adesso<br />
Robert Wolf GmbH<br />
Tobien e.K.<br />
Verband Garten- und Landschaftsbau<br />
Wegmann Einrichtungsstudio<br />
Wohnwerk Esslingen GmbH<br />
xilobis Deutschland GmbH<br />
LANDKREIS GÖPPINGEN / KIRCHHEIM<br />
Badplanung Barbara Blum<br />
Holzmanufaktur Ballert e.K.<br />
LANDKREIS REUTLINGEN / TÜBINGEN<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Deutsche Immobilien Württemberg<br />
Wurster Bauunternehmung GmbH<br />
LANDKREIS BÖBLINGEN/SINDELFINGEN<br />
Autohaus Gohm<br />
Bannasch Immobilien<br />
BoConcept Sindelfingen<br />
Dongus Architekten<br />
Fischer`s Lagerhaus<br />
Golfclub Schönbuch e.V.<br />
Wolfgang Henne Immobilien<br />
Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />
Keller GmbH & Co. KG<br />
Markus Döttling-Tresore u. Einbruchschutz<br />
Möbelhaus Mornhinweg GmbH<br />
MR Immobilien<br />
OBI-Markt<br />
RauMagie<br />
RW RealWerte GmbH<br />
Schaal Bad + Design<br />
Schloss Höfingen<br />
V8 Hotel<br />
VPB Regionalbüro Stuttgart<br />
Porschestraße 8, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Steinbeisstr. 8-10, 71691 Freiberg a.N.<br />
Aldinger Straße 975, 70806 Kornwestheim<br />
Leintalstraße 14a, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Schorndorfer Str. 42/2, 71638 Ludwigsburg<br />
Kirchheimer Str. 5, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Dorfstraße 2 - 6, 71636 Ludwigsburg<br />
Schillerstraße 19, 71638 Ludwigsburg<br />
Alleenstraße 2, 71679 Asperg<br />
Pflugfelder Straße 36, 71636 Ludwigsburg<br />
Solitudestraße 49, 71638 Ludwigsburg<br />
Reithausplatz 21, 71634 Ludwigsburg<br />
Wilhelmstraße 11, 71638 Ludwigsburg<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Straße 60, 70825 Korntal-Münch.<br />
Schwieberdinger Straße 74, 71636 Ludwigsburg<br />
Hohenzollernstraße 12 - 14, 71638 Ludwigsburg<br />
Wüstenrotstraße 1, 71638 Ludwigsburg<br />
Gottlieb-Daimler-Straße 10, 73614 Schorndorf<br />
Röntgenstraße 40, 71522 Backnang<br />
Schulstraße 22, 73614 Schorndorf<br />
Waiblinger Straße 124, 70324 Fellbach<br />
Daimlerstraße 22, 7<strong>07</strong>36 Fellblach-Oeffingen<br />
Mühlwiesen 16, 73660 Urbach<br />
Ulrichstraße 41, 71384 Weinstadt<br />
Senefelderstraße 3, 7<strong>07</strong>36 Fellbach-Schmiden<br />
Gottlieb-Daimler-Straße 68, 71711 Murr<br />
Bertha-Benz-Str. 1, 71522 Backnang<br />
Goethestraße 31, 73630 Remshalden<br />
Schüttelgrabenring 14, 71332 Waiblingen<br />
Becherlehenstraße 26, 73527 Schwäbisch Gmünd<br />
Erwin-Bahnmüller-Straße 20, 71394 Kernen<br />
Mercedesstraße 35, 71384 Weinstadt<br />
Bahnhofstraße 19, 71332 Waiblingen<br />
Marktplatz 6, 71332 Waiblingen<br />
Quellenstraße 14, 71334 Waiblingen-Beinstein<br />
Riani Platz 1, 73614 Schorndorf<br />
Neue Rommelshauser Str. 15, 71332 Waiblingen<br />
Manfred-von-Ardenne-Allee 33, 71522 Backnang<br />
Galgenberg 21, 71334 Waiblingen<br />
Ziegelgraben 26, 73614 Schorndorf<br />
Allmersbacher Straße 50, 71546 Aspach<br />
Albertviller Straße 38, 71364 Winnenden<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Straße 106, 7<strong>07</strong>36 Fellbach<br />
Brunnhölzleweg 16, 71364 Winnenden<br />
Bahnhofstraße 2, 71332 Waiblingen<br />
Heinrich-Otto-Str. 3-5, 73240 Wendlingen<br />
Weinbergweg 16, 72654 Neckartenzlingen<br />
Untere Straße 3, 73730 Esslingen<br />
Am Hafenmarkt, 73728 Esslingen<br />
Schulerberg 1, 73230 Kirchheim u.Teck<br />
Gaiernweg 17, 73669 Lichtenwald<br />
Reichenbachstraße.8, 7<strong>07</strong>94 Filderstadt<br />
Hornbergstraße 35, 7<strong>07</strong>94 Filderstadt<br />
Einwaldweg 36, 7<strong>07</strong>94 Filderstadt<br />
Herrenlandweg 6, 73779 Deizisau<br />
Boschstraße 10, 73734 Esslingen<br />
Beurener Straße 31, 72636 Frickenhausen<br />
Metzinger Straße 47, 72622 Nürtingen<br />
Nikolaus-Otto-Str. 20, 7<strong>07</strong>71 Leifelden-Echterd.<br />
Schurwaldstraße 19, 73765 Neuhausen/Filder<br />
Zwerchstraße 12, Esslingen<br />
Bosslerstraße 13 - 15, 73240 Wendlingen<br />
Im Oberhof 42, 73230 Kirchheim u. Teck<br />
Schlachthausstraße 13, 73728 Esslingen<br />
Hauptstr. 57, 7<strong>07</strong>71 Leinfelden-Echterdingen<br />
Esslinger Straße 7, 7<strong>07</strong>71Leinfelden-Echterdingen<br />
Tübinger Straße 33, 7<strong>07</strong>71 Leinfelden-Echterd.<br />
Filderstr. 109/111, 7<strong>07</strong>71 Leinfelden-Echterd.<br />
Zeppelinstraße 17, 73760 Ostfildern-Kemnat<br />
Kanalstraße 55, 73728 Esslingen<br />
Heilbronner Str. 1, 7<strong>07</strong>71 Leinfelden-Echterd.<br />
Dettinger Straße 37, 73230 Kirchheim/Teck<br />
Schlosserstraße 21, 73257 Köngen<br />
Max-Plank-Straße 11, 72555 Metzingen<br />
Goethestraße 11, 72827 Wannweil<br />
Nürtinger Straße 31, 72661 Grafienberg<br />
Graf-Zeppelin-Platz 4, 71034 Böblingen<br />
Marktplatz 6, 71229 Leonberg<br />
Hanns-Martin-Schl.-Str. 4, 71063 Sindelfingen<br />
Seestraße 13, 71229 Leonberg<br />
Mahdentalstraße 84, 71065 Sindelfingen<br />
Schaichhof, 71088 Holzgerlingen<br />
Hildrizhauserstr. 2, 71155 Altdorf<br />
Eschenbrünnlestraße 12, 71065 Sindelfingen<br />
Sindelfinger Straße 28, 71032 Böblingen<br />
Laurentiusstraße 18, 71069 Sindelfingen<br />
Grabenstraße 12-18, 71063 Sindelfingen<br />
Binsenwiesenstraße 2, 71711 Steinheim<br />
Mahdentalstraße 78, 71065 Sindelfingen<br />
Poststraße 53, 71032 Böblingen<br />
Burghaldenstraße 2, 71065 Sindelfingen<br />
Brennerstraße 49, 71229Leonberg<br />
Am Schloßberg 17, 71229 Leonberg<br />
Graf-Zeppelin-Platz 1, 71034 Böblingen<br />
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STUTTGARTER STR. 1, KIRCHHEIM<br />
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INDUSTRIESTR. 58, VAIHINGEN<br />
TABAKHAUS SCHALL<br />
MARKTSTR. 54, KIRCHHEIM<br />
Tankstelle SIEGFRIED FASTNER<br />
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Aktuelle Veranstaltungen & Termine<br />
Wenn Sie auf Ihre<br />
Veranstaltung im smartLiving<br />
Magazin hinweisen wollen, dann<br />
schreiben Sie uns gerne bitte an<br />
verlag@smartliving-magazin.de<br />
96 INFO<br />
97<br />
Aktuell 276<br />
Wenn Sie auch das smartLiving-Magazin auslegen wollen, dann schreiben Sie uns an unter verlag@smartliving-magazin.de (7.500 Exemplare)<br />
DATUM* VERANSTALTER/THEMA ORT INFORMATION/ANMELDUNG<br />
Bis 10. 01 2021 München: Architekturmaschine?! München www.architekturmuseum.de<br />
25. 01. 2021–26. 01. 2021<br />
16. 03. 2021<br />
LESEZIRKEL<br />
Verteilung über Lesezirkel<br />
Im Großraum Stuttgart, in einer Gesamtauflage von<br />
bis zu 5.300 Exemplaren pro <strong>Ausgabe</strong>. Ein Exemplar<br />
hat einen Lesekontakt von ca. 60 Personen, was in der<br />
Summe ca. 314.400 Leser ausmacht.<br />
Im Bodensee-Raum erfolgt die Verteilung in einer<br />
Gesamtauflage von 2.100 Exemplaren pro <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Somit beträgt der Lesekontakt hier ca. 72.000.<br />
Bau- und Immobilienfinanzierung/Seminar<br />
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Lesekontakt gesamt:<br />
386.000 pro <strong>Ausgabe</strong><br />
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vertreten und generieren schon jetzt fast 6.000<br />
zusätzliche Leser pro <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Online haben wir 2019 mit unseren<br />
e-Papern insgesamt 6.905 weitere<br />
Leser erreicht.<br />
<strong>2020</strong> sind bis jetzt 1.685 weitere Leser<br />
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21.09.–24.09.2021 Interbad Stuttgart www.messe-stuttgart.de<br />
* Alle Veranstaltungshinweise sind unter Vorbehalt der aktuellen gesetzlichen Corona-Bestimmungen.<br />
Stand ist zum Redaktionsschluss <strong>07</strong>. Dezember <strong>2020</strong>.<br />
AUSZUG UNSERER VERKAUFSSTELLEN<br />
REICHWEITE<br />
AKTUELLE VERANSTALTUNGEN & TERMINE
THEMENVORSCHAU<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des smartLiving-Magazins<br />
erscheint ab dem 09.02.2021.<br />
Folgende Schwerpunktthemen sind geplant:<br />
Immobilien<br />
Ausblick: Was bringt das Immobilienjahr 2021?<br />
<strong>Stuttgarter</strong> Wohnungspolitik – welche Akzente<br />
setzt Dr. Frank Nopper, der neue Oberbürgermeister?<br />
Architektur<br />
Innenarchitektur-Trends: Die schönsten Inspirationen<br />
für das kommende Jahr<br />
Hausbau: Diese Leistungen erbringt Ihr Architekt<br />
Planen & Bauen<br />
Die Zukunft des Bauens: Ein Nachbericht der<br />
Weltleitmesse „Bau 2021 Online“<br />
Nachhaltiger Erfolg als Immobilieninvestor –<br />
die richtige Strategie<br />
Finanzierung<br />
Stuttgart-Gänsheide: Hauskauf Einzigartige, herrschaftliche per Zwangsversteigerung: Jahrhundertwende-Villa, Ablauf Top-Originalzustand.<br />
Bestlage<br />
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Herausgeber:<br />
Armin Gross, Robert Reisch (v.i.S.d.P.)<br />
Verlag:<br />
TFV Technischer Fachverlag GmbH<br />
Ein Unternehmen der Gentner Verlagsgruppe<br />
Postfach 10 48 36, 70042 Stuttgart<br />
Forststraße 131, 70193 Stuttgart<br />
Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-0<br />
Telefax: +49 (0) 711/ 6 36 72-747<br />
verlag@smartliving-magazin.de<br />
Redaktion:<br />
Klaus Bossert, Lothar Frank, Dietmar Kern, Gastautoren<br />
Gesamtleitung Media Sales:<br />
Oliver Scheel (verantwortlich)<br />
Telefon (<strong>07</strong>11) 63672-837<br />
Telefax (<strong>07</strong>11) 63672-760<br />
scheel@smartliving-magazin.de<br />
Media Sales, Verlagsvertretung:<br />
Sabine Dittrich<br />
Telefon (<strong>07</strong>472) 9625399<br />
Mobil (01520) 8561675<br />
dittrich@smartliving-magazin.de<br />
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werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung<br />
des Widerrufs. Mit der Unterschrift zu meiner Bestellung bestätige<br />
ich auch die Kenntnisnahme des Widerrufsrechts.<br />
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Postfach 10 48 36, 70042 Stuttgart<br />
Forststraße 131, 70193 Stuttgart<br />
Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-413<br />
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enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
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benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte<br />
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