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Bildrausch Filmfest Basel 1, Katalog 2011

Bildrausch Filmfest Basel, Katalog 2011

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BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

27.05 —0 5 . 0 6 .11<br />

BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

27.05 —0 5 . 0 6 .11


PROGRAMMÜBERSICHT 2<br />

EDITORIAL 4<br />

CUTTING 7<br />

EDGE<br />

INTERNATIONALER<br />

WETTBEWERB<br />

JUNG UND 40<br />

HEFTIG<br />

NEUES KINO AUS<br />

GRIECHENLAND<br />

AN DEN GRENZEN<br />

HOMMAGE 54<br />

DUŠAN<br />

MAK AVEJEV<br />

DIE FRÖHLICHE VOLKSWISSENSCHAFT<br />

SPECIAL 70<br />

SCREENINGS<br />

TALKS, PODIEN, WORKSHOPS 74<br />

RUND UM BILDRAUSCH 76<br />

ZOOM 78<br />

DANK 91<br />

FESTIVALINFORMATION 94<br />

IMPRESSUM 96


Bar<br />

∙ DJ Tom Best<br />

22:00—01:00<br />

Symbol<br />

∙ Hitoshi<br />

Matsumoto<br />

– [S. 35]<br />

21:30<br />

Apéro Riche<br />

∙ Am Akkordeon<br />

Jürg Luchsinger<br />

20:15<br />

Attenberg<br />

∙ Athina Rachel<br />

Tsangari<br />

– [S. 9]<br />

<strong>Bildrausch</strong>-<br />

Party<br />

∙ ab 23:00<br />

Bar, DJ Gent<br />

∙ 01:00<br />

biancaDISCO<br />

23:00–03:00<br />

Singapore<br />

Sling<br />

∙ Nikos<br />

Nikolaidis<br />

– [S. 51]<br />

22:30<br />

WR: Mysteries<br />

of the<br />

Organism<br />

∙ Dušan Makavejev<br />

– [S. 69]<br />

20:30<br />

Wasted Youth<br />

∙ Argyris Papadimitropoulos/<br />

Jan Vogel<br />

– [S. 39]<br />

18:00<br />

Podium<br />

Neues<br />

griechisches<br />

Kino<br />

– [S. 75]<br />

16:00–17:30<br />

Karma<br />

∙ Prasanna<br />

Jayakody<br />

– [S. 21]<br />

Bar<br />

∙ DJ<br />

Bernd<br />

Brehmer<br />

22:00–01:00<br />

O Barão<br />

∙ 94 Min.<br />

– [S. 31]<br />

22:00<br />

Life<br />

During<br />

Wartime<br />

∙ Todd<br />

Solondz<br />

– [S. 25]<br />

20:00<br />

Gravity<br />

was Everywhere<br />

Back Then<br />

∙ Brent Green<br />

– [S.19]<br />

18:00<br />

Podium<br />

Dušan<br />

Makavejev<br />

– [S. 74]<br />

16:15–17:30<br />

Love<br />

Affair<br />

∙ Dušan<br />

Makavejev<br />

– [S. 63]<br />

14:30<br />

Knifer<br />

∙ Yannis<br />

Ekonomides<br />

– [S. 23]<br />

18:00 14:00 12:00<br />

Bar<br />

∙ DJ Jürgen<br />

Pohl<br />

23:00–01:00<br />

With a Head<br />

Full of<br />

Dying Crows<br />

∙ Special Screening<br />

– [S. 71]<br />

22:00<br />

Lollipop<br />

Monster<br />

∙ Ziska<br />

Riemann<br />

– [S. 27]<br />

19:30<br />

Innocence<br />

Unprotected<br />

∙ Dušan Makavejev<br />

– [S. 61]<br />

Internationaler Wettbewerb<br />

Neues Kino aus Griechenland<br />

Dušan Makavejev<br />

ZOOM<br />

Special Screenings<br />

Unterhaltung<br />

Bar<br />

∙ DJ Fish<br />

and Chips<br />

22:00–01:00<br />

Brownian<br />

Movement<br />

∙ Nanouk Leopold<br />

– [S.11]<br />

20:30<br />

Strella<br />

∙ Panos H. Koutras<br />

– [S. 53]<br />

17:30 18:00<br />

Bar<br />

∙ DJ Rocco RaÚl<br />

22:00–01:00<br />

Finisterrae<br />

∙ Sergio Caballero<br />

– [S.17]<br />

22:15<br />

Zoom<br />

Block 1<br />

ca. 100 Min.<br />

– [S. 79]<br />

20:00<br />

Fr<br />

27.<br />

MAI<br />

SA<br />

28.<br />

MAI<br />

Meek’s Cutoff<br />

∙ Kelly Reichardt<br />

– [S. 29]<br />

so<br />

29.<br />

MAI<br />

Bar<br />

. DJane<br />

Los Lobos<br />

22:00–01:00<br />

Road to<br />

Nowhere<br />

∙ Monte<br />

Hellman<br />

– [S. 33]<br />

22:00<br />

mo<br />

30.<br />

MAI<br />

di<br />

31.<br />

MAI<br />

Zoom<br />

∙ Block 3<br />

ca. 110 Min.<br />

– [S. 79]<br />

19:45<br />

Zoom<br />

∙ Block 2<br />

ca. 100 Min.<br />

– [S. 79]<br />

17:30<br />

Villalobos<br />

∙ Romuald<br />

Karmakar<br />

– [S. 37]<br />

Bar<br />

∙ DJ Ice Cream Man<br />

22:00–01:00<br />

Zoom<br />

Block 5<br />

ca. 70 Min.<br />

– [S. 79]<br />

22:00<br />

Zoom<br />

Block 4<br />

ca. 100 Min.<br />

– [S. 79]<br />

20:00<br />

Dogtooth<br />

∙ Giorgos<br />

Lanthimos<br />

– [S. 47]<br />

mi<br />

01.<br />

JUNI<br />

do<br />

02.<br />

Juni<br />

fr<br />

03.<br />

Juni<br />

sa<br />

04.<br />

JUNI<br />

so<br />

05.<br />

JUNI<br />

18:00<br />

Essential<br />

Killing<br />

∙ Jerzy<br />

Skolimowski<br />

– [S.15]<br />

Bar<br />

∙ DJanes<br />

Frau Tietze<br />

& Simsalabella<br />

22:00–01:00<br />

Manifesto<br />

∙ Dušan<br />

Makavejev<br />

– [S. 65]<br />

22:00<br />

From the Edge<br />

of the City<br />

∙ Konstantinos<br />

Giannaris<br />

– [S. 49]<br />

20:00<br />

Preisverleihung<br />

an der 2. Basler<br />

Filmnacht<br />

19:30<br />

El Premio<br />

∙ Paula<br />

Markovitch<br />

– [S.13]<br />

17:30<br />

Zoom<br />

Block 6<br />

ca. 100 Min.<br />

– [S. 79]<br />

Sweet Movie<br />

∙ Dušan Makavejev<br />

– [S. 67]<br />

21:00<br />

Carlos<br />

∙ Olivier Assayas<br />

(Pause: 17:45–18:15)<br />

– [S. 73]<br />

18:00 15:00 16:00 15:00 14:00–20:00


<strong>Bildrausch</strong><br />

<strong>Basel</strong> –<br />

ein Fest für<br />

den Film<br />

Ende Mai feiern wir in <strong>Basel</strong> zum ersten Mal <strong>Bildrausch</strong>,<br />

ein Fest für den Film. Während neun Tagen<br />

zeigen wir Filme von kompromisslosen AutorInnen,<br />

Filme, die ein Thema aus ungewohnten Perspektiven<br />

betrachten und sich durch narrative Risikobereitschaft<br />

und ungezähmte Lust am Visuellen auszeichnen. Viele<br />

dieser Filme sorgen an internationalen Festivals für<br />

Aufsehen, sie begeistern Publikum und Kritik und<br />

werden kontrovers diskutiert. Obwohl sie von Festival<br />

zu Festival gereicht werden, sind sie in unseren<br />

heimischen Kinos aber kaum je zu sehen. Dort, wo<br />

sich das Kino erneuert, ist es sicher am spannendsten,<br />

reichlich Kasseneinnahmen verspricht es jedoch nicht.<br />

Das Medium Film wird in erster Linie noch immer<br />

als Unterhaltung wahrgenommen. Irritieren, herausfordern<br />

oder gar anstrengen soll es nicht: Mehr als<br />

100 Jahre nach seinem Entstehen kämpft das Kino also<br />

noch immer um seine Anerkennung als Kunstform.<br />

Die Filme, die <strong>Bildrausch</strong> zeigen will, brauchen daher<br />

einen besonderen Rahmen, ein Fest, das signalisiert,<br />

dass man sich, ähnlich wie bei einem Theater- oder<br />

Museumsbesuch, auf etwas Einmaliges, Bereicherndes<br />

freuen darf. <strong>Bildrausch</strong> will diesen Rahmen bieten!<br />

Das Wettbewerbsprogramm Cutting Edge versammelt<br />

16 herausragende Filme, die wir an internationalen<br />

Festivals entdeckt haben. Sie bilden den<br />

Kern der <strong>Bildrausch</strong>-Idee, inhaltlich und formal aussergewöhnliche<br />

Werke vorzustellen. Wir vertiefen<br />

4<br />

diese Perspektive mit zwei weiteren Programmen,<br />

einem Fokus auf neues Kino aus Griechenland und<br />

einer Hommage an den grossen serbischen Regisseur<br />

Dušan Makavejev.<br />

Ausgangspunkt für unser Griechenland-Programm<br />

waren der überwältigende Festivalerfolg der<br />

Filme Attenberg von Athina Rachel Tsangari und<br />

Dogtooth von Giorgos Lanthimos. Ein junges Kino,<br />

das mit erfrischenden, stilisierten und zuweilen verstörenden<br />

Bildern von sexuellem Erwachen und der<br />

Notwendigkeit, sich von seinen Eltern zu lösen,<br />

erzählt. Tsangari und Lanthimos sind die prominentesten<br />

Vertreter einer vielversprechenden und vielgestaltigen<br />

Kinematografie, die in den letzten Jahren<br />

in Griechenland erblüht ist. Unser Programm – laut<br />

Athina Tsangari «The essential pocket guide to new<br />

Greek cinema» – stellt die wichtigsten FilmemacherInnen<br />

dieses neuen griechischen Filmwunders vor<br />

und wirft mit zwei Filmen einen Blick zurück auf<br />

Initialzündung und Vorbilder. Wir freuen uns, dass<br />

Athina Tsangari mit Attenberg <strong>Bildrausch</strong> eröffnet.<br />

Eine umfassende Retrospektive widmet <strong>Bildrausch</strong><br />

in Kooperation mit dem Stadtkino <strong>Basel</strong> dem<br />

Filmemacher und Freigeist Dušan Makavejev. Makavejev<br />

schuf mit beissend anarchischem Humor bildmächtige<br />

Filmcollagen wie Innocence unprotected, WR:<br />

Mysteries of the Organism oder Sweet Movie. Makavejevs<br />

filmisches Universum kreist um die Suche<br />

nach einem menschlicheren Sozialismus, die sexuelle<br />

und politische Befreiung des Menschen und die<br />

Frage, wie viel Struktur für ein freies und kreatives<br />

Leben nötig ist. <strong>Bildrausch</strong> bietet mit fünf Filmen<br />

einen Querschnitt durch Makavejevs einzigartiges<br />

Schaffen. Die integrale Retrospektive ist anschliessend<br />

im Stadtkino <strong>Basel</strong> zu sehen. Dušan Makavejev<br />

ist am Eröffnungswochenende in <strong>Basel</strong> zu Gast.<br />

5<br />

EDITORIAL


Was wäre ein Festival ohne Gäste, inhaltliche<br />

Auseinandersetzung und anregende Gespräche? Wir<br />

freuen uns, dass zahlreiche FilmemacherInnen ihre<br />

Filme in <strong>Basel</strong> persönlich vorstellen. Unsere beiden<br />

Schwerpunktthemen, das neue griechische Kino und<br />

Dušan Makavejevs radikales Werk, werden in hochkarätig<br />

besetzten Podien vertieft. Auch für den filmischen<br />

und cinephilen Nachwuchs ist gesorgt: Athina<br />

Tsangari trifft Studierende der Universitäten <strong>Basel</strong><br />

und Zürich zu einem Werkstattgespräch, und die<br />

Regisseurin Ziska Riemann präsentiert ihren Film<br />

Lollipop Monster in einer Schulvorstellung. Schliesslich<br />

soll auch jener Berufsstand zu Wort kommen,<br />

ohne deren engagierte Arbeit wir oft nicht von der<br />

Existenz aussergewöhnlicher Filme wüssten: JournalistInnen<br />

halten Plädoyers vor Filmen, die sie bei<br />

ihren Festivalbesuchen besonders bewegt und<br />

begeistert haben.<br />

Zeitgleich mit <strong>Bildrausch</strong> findet im Stadtkino<br />

<strong>Basel</strong> die vom Verein Balimage organisierte Basler<br />

Werkschau Zoom statt. Balimage rückt zum dritten<br />

Mal das Basler Filmschaffen in den Fokus der Öffentlichkeit<br />

und zeigt die 20 besten Basler Produktionen<br />

aus dem Jahr 2010. Wir sind glücklich über diesen<br />

Schulterschluss zwischen Zoom und <strong>Bildrausch</strong>, zwischen<br />

regionalem und internationalem Filmschaffen.<br />

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildet<br />

schliesslich die 2. Basler Filmnacht im Schauspielhaus,<br />

an der die Basler Filmpreise und der Preis für den<br />

besten <strong>Bildrausch</strong>-Film verliehen werden.<br />

Wir wünschen Ihnen und uns viele festliche und<br />

inspirierende Momente, und möge die Filmkunst vom<br />

27. Mai bis 5. Juni die Stadt in Rausch versetzen!<br />

Nicole Reinhard und Beat Schneider<br />

cutting<br />

edge<br />

<strong>Bildrausch</strong> zeichnet den besten Film des<br />

Wettbewerbs mit einem Preis von CHF 3000<br />

aus. Mit der Verleihung des Preises wird im<br />

ersten Jahr eine Persönlichkeit betraut, deren<br />

filmisches Werk die Idee des radikal Eigenen<br />

und damit die Idee von <strong>Bildrausch</strong> verkörpert.<br />

Für diese Aufgabe konnte der Schweizer Filmemacher<br />

Peter Liechti gewonnen werden.<br />

Peter Liechti (*1951) hat einmal gesagt,<br />

dass Filmemachen eine Art sei, über das Leben<br />

nachzudenken. Er tut dies mit feinem Humor<br />

und Sinn fürs Absurde (Hans im Glück, 2003).<br />

Wortgewaltig und voller Poesie führt er Dokumentarisches<br />

und Imaginiertes zusammen<br />

(Ausflug ins Gebirg, 1986), weiss er Töne, Bilder<br />

und Texte auf produktive Art in Beziehung zu<br />

setzen. Musik ist Liechti ebenso nahe wie die<br />

bildende Kunst. Das zeigt sich in Arbeiten mit<br />

und über Musiker wie Robert Möslang (Kick<br />

that Habit, 1989) oder den Künstler Roman Signer<br />

(Signers Koffer, 1995). Jeder Film ist für<br />

Liechti ein Experiment, erfordert eine neue<br />

Herangehensweise. Sein jüngstes, Das Summen<br />

der Insekten (2009), ein filmisches Manifest für<br />

das Leben, sieht die Welt mit den Augen eines<br />

Mannes, der sich in den Wald zurückgezogen<br />

hat, um zu sterben. Peter Liechti, der wichtigste<br />

CH-Dokumentarist und filmische Grenzgänger,<br />

hat unzählige nationale und internationale<br />

Auszeichnungen erhalten. Sein neuer<br />

Film, Vaters Garten – Der Untergang des Abendlandes<br />

ist in Vorbereitung. Wir freuen uns darauf.<br />

6 7<br />

INTernationaler<br />

wettbewerb


«Attenberg» ist die merkwürdige Art, wie Marina<br />

den Namen Attenborough ausspricht – in Sir Davids<br />

Tierdokumentationen ist sie nämlich vernarrt, vielleicht,<br />

weil sie lieber ein Gorilla wäre. Doch sie ist<br />

nun mal ein Mensch, weshalb ihr wenig anderes übrig<br />

bleibt, als sich mit den grossen Geheimnissen des<br />

Daseins zu beschäftigen. Gemeinsam mit ihrer besten<br />

Freundin Bella versucht sie, den absurd-faszinierenden<br />

Mysterien des Eros auf den Grund zu gehen. Ein Techtelmechtel<br />

mit einem Durchreisenden, dessen Talente<br />

im Tischfussball seinen Künsten im Bett gleichen, verheisst<br />

irgendwo Antworten. Währenddessen stirbt ihr<br />

Vater – Fragen stellen sich hier keine mehr ... Was für<br />

eine Mischung: Buñuel goes Demy in einem grau-faden<br />

Hafenkaff! So tapsen die Demoiselles denn auch des<br />

Öfteren eck-zackig beschwingt durch so manche Szene.<br />

Und das ist nur eine Facette seines tonalen Reichtums:<br />

Attenberg besticht durch seine verschrobenen Harmonien,<br />

die Lust an überraschenden Volten, seine liebe Freude an<br />

den Darstellern, deren Gegenwart. Da pocht eine seltene<br />

Sehnsucht.<br />

Rachel Athina Tsangari absolvierte ein Literaturstudium<br />

in Thessaloniki und weiterführende Kunstund<br />

Filmstudien in New York und Austin, Texas. Sie ist<br />

Mitbegründerin von Cinematexa. Ihr erster Langfilm<br />

war The Slow Business of Going, 2001.<br />

9<br />

Attenberg<br />

. Griechenland 2010<br />

. 9 5 Min. Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch:<br />

Athina Rachel Tsangari<br />

. Kamera: Thimios Bakatakis<br />

. Schnitt: Sandrine Cheyrol,<br />

Matt Johnson<br />

. Musik: Leandros Ntounis<br />

. Mit Ariane Labed, Vangelis<br />

Mourikis, Evangelia Randou,<br />

Giorgos Lanthimos<br />

. Produzenten: Maria Chatakou,<br />

Giorgos Lanthimos u.a.<br />

. WorldSales:<br />

www.matchfactory.de,<br />

info@matchfactory.ch<br />

Fr 27.5.<br />

18:00<br />

In Anwesenheit<br />

der Regisseurin


Eigentlich ist alles perfekt: Charlotte ist eine erfolgreiche<br />

Medizinerin in einem Spital in Brüssel und<br />

Mutter eines Sohnes. Sie ist mit Max verheiratet, einem<br />

verständnisvollen Mann und Architekten. Doch<br />

Charlotte mietet sich eine zweite eigene Wohnung und<br />

beginnt ein Doppelleben. In dieses verbotene Reich<br />

lädt sie eine Vielzahl von Männern ein. Sie ertastet<br />

ihre unförmigen, behaarten und alten Körper und<br />

lebt mit ihnen geheime Wünsche aus. Als die beiden<br />

Leben zufällig in Kontakt miteinander geraten, verliert<br />

Charlotte den Boden unter den Füssen, und ihre Ehe<br />

gerät in eine Krise. In Indien versucht das Paar einen<br />

Neustart. Die niederländische Regisseurin Nanouk<br />

Leopold erzählt ihre Geschichte, die sie nach dem<br />

Physiker Robert Brown, dem Entdecker molekularer<br />

Zufallsbewegungen, benannt hat, als Triptychon in<br />

streng komponierten Bildern. Sie macht in den drei<br />

Teilen – das Experiment, die Krise und die Aussöhnung<br />

– eine unbedingte Sehnsucht nach körperlicher<br />

Selbstwahrnehmung sichtbar und reflektiert über das<br />

Verhältnis zum Anderen sowie über die Frage, was ein<br />

Paar auf Dauer zusammenhält.<br />

Nanouk Leopold, 1968 in Rotterdam geboren,<br />

studierte an der Niederländischen Film- und Fernsehakademie<br />

und an der Akademie für Visual Arts<br />

in Rotterdam. Sie realisierte u.a. die viel beachteten<br />

Spielfilme Guernsey (2005) und Wolfsbergen (2007).<br />

. Niederlande, Deutschland,<br />

Belgien 2010<br />

. 102 Min. Farbe. HD-CAM. E/F/e<br />

. Regie, Buch:<br />

Nanouk Leopold<br />

. Kamera:<br />

Frank van den Eeden<br />

. Schnitt: Katharina Wartena<br />

. Musik: Harry de Wit<br />

. Mit Sandra Hüller, Dragan<br />

Bakema, Sabine Timoteo, Ryan<br />

Brodie, Frieda Pittoors<br />

. Produzentin:<br />

Stienette Bosklopper<br />

. WorldSales:<br />

www.filmsdistribution.com,<br />

sanam@filmsdistribution.com<br />

11<br />

Di 31. 5.<br />

Brownian Movement<br />

20:30<br />

Plädoyer:<br />

Barbara Wurm


Eine Mutter und eine Tochter spazieren durch eine<br />

Sanddüne am Meer. Das scheinbar idyllische Bild trügt.<br />

Die siebenjährige Cecilia weiss, dass das Leben von<br />

Stillschweigen und Lügen geprägt ist, doch den wahren<br />

Grund, warum sie in einer kargen Strandhütte wohnen<br />

und ihr Vater nicht bei ihnen ist, verheimlicht ihr die<br />

Mutter. Wir befinden uns im Jahr 1979 in Argentinien,<br />

als die Militärdiktatur alle Andersdenkenden brutal<br />

verfolgt. Als die lokal stationierte Armee in der Schule<br />

einen Schreibwettbewerb veranstaltet und Cecilia offenherzig<br />

auf das vorgegebene Thema eingeht, wird es<br />

für Mutter und Tochter gefährlich … Paula Markovitch<br />

schildert die ständige Bedrohung und das unmerkliche<br />

Grauen, das sich unter einer Schreckensherrschaft in<br />

der ganzen Gesellschaft ausbreitet, konsequent aus<br />

dem Blickwinkel des Mädchens. Gefärbt sind ihre<br />

eindringlichen Bilder durch eigene Erfahrungen aus<br />

der Kindheit, in der ihr Vater inhaftiert und gefoltert<br />

wurde, während sie mit acht Jahren genau in jenem<br />

Klassenzimmer sass, in der sie nun die Schulszenen<br />

gedreht hat.<br />

1968 in Buenos Aires geboren, emigrierte Paula<br />

Markovitch 1990 nach Mexiko, studierte Film und<br />

Literatur. Dort lebt sie und arbeitet als Schriftstellerin<br />

und Drehbuchautorin. Sie hat Bücher fürs Fernsehen<br />

und fürs Kino geschrieben (u.a. für Fernando Eimbckes<br />

Temporada de patos, 2004, und Lake Tahoe, 2008).<br />

. Mexiko, Frankreich, Polen,<br />

Deutschland <strong>2011</strong><br />

. 100 Min. Farbe. 35mm. SP/e<br />

. Regie, Buch: Paula Markovitch<br />

. Kamera: Wojciech Staron<br />

. Schnitt: Lorena Moriconi<br />

. Musik: Sergio Gurrola<br />

. Ton: Alexis Stavropoulos<br />

. Mit Laura Agorreca,<br />

Paula Galinelli Hertzog,<br />

Viviana Suraniti,<br />

Sharon Herrera, Uriel Iasillo<br />

. Produzenten:<br />

Juan Pablo Gugliotta,<br />

Izrael Moreno,<br />

Alberto Muffelmann<br />

. World Sales:<br />

Urban Distribution International,<br />

margherita@urbandistrib.com<br />

13<br />

Sa 4.6.<br />

El premio<br />

17:30<br />

Plädoyer:<br />

Brigitte Häring


In einer Wüstengegend im Fernen Osten wird ein<br />

Terrorist gefangen und im Verhör übel zugerichtet. Für<br />

weitere Befragungen soll er in ein Geheimgefängnis<br />

nach Europa überführt werden. Auf dem Weg dorthin<br />

gelingt ihm jedoch die Flucht. Als gejagtes Freiwild<br />

kämpft er nun statt in der Wüste in verschneiten<br />

Wäldern ums Überleben. Jerzy Skolimowskis Thriller<br />

wurde bei seiner Uraufführung in Venedig kontrovers<br />

diskutiert. Auch seine Auszeichnung mit dem Spezialpreis<br />

der Jury wurde kritisiert – der Darstellerpreis<br />

an Vincent Gallo für seinen stummen physischen<br />

Kraftakt war dagegen unbestritten. In Interviews<br />

betonte Skolimowski stets, dass er weniger an einer<br />

politischen denn an einer poetischen Aussage interessiert<br />

sei. Und so kann die «imposante Bilderwucht» (Jan<br />

Schulz-Ojala, Die Zeit) des Werkes als Wiederaufleben<br />

der metaphorischen Filmsprache der Sechzigerjahre<br />

interpretiert werden.<br />

Drehbuchautor, Filmemacher, Schauspieler und<br />

Maler Jerzy Skolimowski, geboren 1938, schrieb für<br />

Andrzej Wajda und Roman Polanski. Mit Le Départ<br />

(1967) gewann er in Berlin den Goldenen Bären.<br />

Nach seinem in Polen verbotenen Hände hoch! (Rece<br />

do góry, 1981) arbeitete er in Frankreich, der BRD<br />

und in den USA. Nach einem Unterbruch von 20 Jahren,<br />

in denen er vor allem malte und als Schauspieler<br />

tätig war, realisierte er 2008 Four Nights With Anna<br />

(Cztery noce z Anna).<br />

. Polen/Norwegen/<br />

Ungarn/Irland 2010<br />

. 83 Min. Farbe. HDCam. E/-<br />

. Regie: Jerzy Skolimovski<br />

. Buch: Ewa Piaskowska,<br />

Jerzy Skolimowski<br />

. Kamera: Adam Sikora<br />

. Schnitt: Réka Lemhényi<br />

. Musik: Pawel Mykietyn<br />

. Ton: Robert Flanagan<br />

. Mit Vincent Gallo,<br />

Emmanuelle Seigner,<br />

Stig Frode Henriksen,<br />

Nicolai Cleve Broch<br />

. Produzenten:<br />

Ewa Piaskowska,<br />

Jerzy Skolimowski<br />

. WorldSales:<br />

Ascot-Elite, Zürich<br />

15<br />

Fr 3.6.<br />

Essential Killing<br />

16:00<br />

Plädoyer:<br />

Barbara Wurm


Zwei frisch Verstorbene haben keine Lust auf<br />

ihr Dasein im Land der Schatten. Sie hoffen über den<br />

Jakobsweg ans Ende ihres Universums zu gelangen,<br />

um von dort einen Zugang in die Welt der Lebenden<br />

zu finden. Auf ihrer Wanderung durch unwirtliche<br />

Landstriche, mal auf dem Rücken eines Pferdes, mal im<br />

Rollstuhl, begegnen sie eigenartigen Wesen, Bäumen<br />

mit Ohren oder sprechenden Tieren. Es ist ein Weg<br />

der Selbstprüfung, auf dem die beiden munter über<br />

das Sein philosophieren. Wer sich erst einmal auf die<br />

ungewöhnliche Ausgangssituation eingelassen hat, wird<br />

schnell von den atmosphärisch-expressiven Roadmovie-<br />

Landschaftsbildern von Kameramann Eduard Grau (A<br />

Single Man) in Bann gezogen. Aber auch die Ironie und<br />

der surreale Humor machen die Magie dieses unorthodoxen<br />

Films aus, dessen Geschichte mit Dialogen<br />

in russischer Sprache erst im Schneideraum entstand.<br />

Sergio Caballero, 1966 geboren, ist Co-Leiter<br />

des Sónar-Festivals für neue Musik und Multimedia-<br />

Kunst. Er bewegt sich in verschiedenen Kunstgattungen<br />

von der Skulptur bis zu konzeptueller Kunst und<br />

elektronischer Musik. Zusammen mit Pedro Alcalde<br />

entstanden sechs Kompositionen für die National<br />

Dance Company. Sein Erstling Finisterrae wurde am<br />

<strong>Filmfest</strong>ival Rotterdam mit dem Tiger Award ausgezeichnet.<br />

. Spanien 2010<br />

. 80 Min. Farbe. HDCam. Russ/e<br />

. Regie, Buch: Sergio Caballero<br />

. Kamera: Eduard Grau<br />

. Schnitt: Martí Roca<br />

. Musik: Jimi Tenor, Sergio Caballero<br />

. Ton: Jonathan Darch,<br />

Jordi Juncadella<br />

. Mit Pau Nubiola (Stimme: Pavel<br />

Lukiyanov), Santí Serra (Yuri<br />

Mykhaylychenko), Claudia<br />

Schneider, Catherine Allard,<br />

Jordi Picazos<br />

. Produzenten: Ventura Barba and<br />

Luís Miñarro<br />

WorldSales: www.eddiesaeta.com,<br />

montse@eddiesaeta.com<br />

17<br />

Mi 1.6.<br />

22:15<br />

Finisterrae


Ein Autounfall bringt Leonardt und Mary<br />

für immer zusammen. Er hängt vor seinem selbst<br />

gezimmerten Haus Sonne, Mond und Sterne auf,<br />

lässt Blumen für sie wachsen. Doch dann wird<br />

bei Mary eine Krebserkrankung diagnostiziert.<br />

Leonardt will seine Frau nicht verlieren und<br />

unternimmt voller Hoffnung auf ein Wunder<br />

einen verzweifelten Versuch: Mit seinen eigenen<br />

Händen baut der Tüftler und Handwerker sein<br />

Haus zu einer Heilungsmaschine um. Fasziniert<br />

von der wahren Geschichte seines Nachbars Leonardt<br />

Wood, hat Brent Green Leonardts Haus,<br />

nachdem es abgerissen worden war, im eigenen<br />

Hinterhof nachgebaut und Gravity was Everywhere<br />

Back Then darin gedreht. Eine betörende Vision<br />

aus Live Action und Stop Motion, eine Ode an<br />

die Leuchtkraft der Liebe, den Glauben und die<br />

Kunst – Frank Capra ohne Happy End.<br />

Brent Green, 1978 geboren, ist bildender<br />

Künstler und lebt und arbeitet in Cressona, Pennsylvania.<br />

Die Kurzfilme des Animations-Autodidakten<br />

wurden an zahlreichen <strong>Filmfest</strong>ivals<br />

(z.B. am Sundance Film Festival, 2006–2009) gezeigt<br />

und liefen in bedeutenden Museen (MoMA,<br />

Getty Center, Warhol Museum u.a.).<br />

. USA 2010<br />

. 75 Min. Farbe. Blu-Ray. E/d<br />

. Regie/Animation: Brent Green<br />

. Buch: Brent Green, Donna Kozloskie,<br />

Michael McGinley<br />

. Kamera: Brent Green, Jem Cohen,<br />

Pete Sillen, Jake Sillen, Holli Hopkins,<br />

Donna Kozloskie<br />

. Schnitt: Brent Green<br />

. Musik: Brent Green, Jim Becker,<br />

Michael McGinley, Donna Kozloskie,<br />

The Alabama<br />

Sacred Heart Singers<br />

. Mit Michael McGinley, Donna K.<br />

. Produzent: Brent Green<br />

. WorldSales: Cinemad Presents,<br />

cinemadpresents@gmail.com<br />

19<br />

So 29.5.<br />

Gravity was EVERY -<br />

where Back Then<br />

18:00<br />

In Anwesenheit<br />

des Regisseurs


Ein lichtdurchfluteter Raum, schweres Atmen –<br />

die Mutter von Piyal liegt im Sterben. Schuldgefühle<br />

und der tiefe Verlust nach ihrem Tod treiben den jungen<br />

Mann in die Stadt, wo er ein einfaches Zimmer<br />

bezieht. Angezogen von der Stimme einer Nachbarin,<br />

belauscht er die junge Frau und deren Freund heimlich<br />

in intimen Momenten. Nach anfänglichen Fantasien<br />

erhascht er Blicke von Amanda und kommt ihr in<br />

kurzen Gesprächen näher … Die Bilder von Prasanna<br />

Jayakody, eines wichtigen Vertreters des Kinos in Südostasien,<br />

und seines Kameramanns Palitha Perera sind<br />

von einer expressiven Schönheit. Ihre Inszenierung<br />

von Raumoberflächen und Licht versinnbildlichen<br />

die Stimmungen der Hauptfigur, und werden so zu<br />

meditativen Erkundungen über den Schmerz, die<br />

Leidenschaft, sexuelle Begierde, Schuld und Tod.<br />

Prasanna Jayakody wurde1968 als Sohn eines<br />

Schriftstellers geboren und wuchs in einem buddhistischen<br />

Umfeld auf, das ihn auch künstlerisch beeinflusste.<br />

Mit seinem Erstling Sankara gelang Jayakody<br />

2005 ein internationaler Kritikererfolg. Anschliessend<br />

drehte er Fernsehdramen für ein breites Publikum.<br />

Mit Karma hat er seinen zweiten Kinofilm realisiert.<br />

Karma<br />

. Sri Lanka 2010<br />

. 88 Min. Farbe. 35mm. OV/e<br />

. Regie: Prasanna Jayakody<br />

. Buch: Prasanna Jayakody,<br />

Jagath Manuwarna<br />

. Kamera: Palitha Perera<br />

. Schnitt: Bathgiya Dunusinghe,<br />

Rangana Singharage,<br />

Sudesh Kumarasinghe<br />

. Musik: Nadeeka Guruge,<br />

Sumudu Guruge<br />

. Ton: Lionel Gunarathne<br />

. Mit Jagath Manuwarna,<br />

Michelle Herft, Nadeeka Guruge<br />

. Produzent: Rasitha Jinasena<br />

. WorldSales: www.karma.lk,<br />

www.ew-sky.com<br />

21<br />

Sa 28.5.<br />

14:00


Nikos ist eigentlich alles egal – bis sein Vater stirbt<br />

und er mit einem Mal auf sich allein gestellt ist. Sein<br />

Onkel holt ihn zu sich in die Kapitale, was für Nikos<br />

mindestens so aufregend wie verstörend ist. Dort bekommt<br />

er denn auch einen Job, der gut zu ihm passt:<br />

Nikos soll auf zwei reinrassige Hunde aufpassen – die<br />

Nachbarn haben’s auf sie abgesehen ... Kriegsgebiet<br />

Stadtrand. Hauptfeind: die bucklige Verwandschaft. Bevorzugte<br />

Waffe: Schreiattacken und schiere Heimtücke.<br />

Diesen brutal-niederen Grundton kultiviert Yannis Ekonomides<br />

schon seit seinem Matchbox (Spirtokouto, 2002).<br />

Im Griechenland des gebürtigen Zyprioten beharken<br />

sich alle gegenseitig. Neu für Ekonomides ist in Knifer<br />

(Macherovgaltis) diese ganz eigen-klare visuelle Pracht<br />

wie Ruhe im Rhythmus, die sich doch erst arg beisst<br />

mit der Heftigkeit der Geschichte. Verwiesen wird so<br />

auf eine Moral, die älter und grösser ist als das, was sich<br />

da in den Köpfen dieser fleissigen Erbauer eigener Höllen<br />

abspielt. Schönheit ist, und zwar manchmal gegen<br />

jede Chance.<br />

Yannis Ekonomides wurde 1967 geboren. Er studierte<br />

Regie in Athen und realisierte Kurzfilme (u. a.<br />

Stadiaki veltiosi tou kerou, 1992; Just Feeling the Jasmine Scent<br />

(Mono myrizontas giasemi, 1994). Sein erster Langfilm war<br />

Matchbox (Spirtokouto, 2002).<br />

Knifer<br />

. Griechenland 2010<br />

. 108 Min. sw. 35 mm. OV/e<br />

. Regie: Yannis Ekonomides<br />

. Buch: Doris Avgerinopoulos,<br />

Yannis Ekonomides<br />

. Kamera: Dimitris Katsaitis<br />

. Schnitt: Yannis Chalkiadakis<br />

. Musik: Akis Kapranos<br />

. Mit Stathis Stamoulakatos,<br />

Vangelis Mourikis, Maria<br />

Kallimani, Yannis Voulgarakis,<br />

Yannis Anastasakis, Nikol Drizi<br />

. Produzent:<br />

Christos Konstantakopoulos,<br />

Panos Papachatzis<br />

. World Sales:<br />

Urban Distribution International,<br />

margherita@urbandistrib.com<br />

23<br />

So 29.5.<br />

12:00<br />

In Anwesenheit<br />

des Regisseurs


Die drei Schwestern Trish, Joy und Helen suchen<br />

in ihren sehr unterschiedlichen Leben ihr je eigenes<br />

Glück. Dieses scheint für Trish in greifbarer Nähe: Sie<br />

hat sich von ihrer Scheidung von Bill, der wegen angeblicher<br />

Vergewaltigung eines Jungen im Gefängnis sitzt,<br />

erholt und sich frisch verliebt – nicht mal ihrem jüngsten<br />

Sohn kann sie ihre neu erblühte sexuelle Erregung<br />

verbergen. Joy dagegen ist zur Mutter in eine Gated<br />

Community gezogen und führt Zwiegespräche mit ihrem<br />

verstorbenen Geliebten, während die erfolgreiche<br />

Drehbuchautorin Helen keine freie Minute mehr hat.<br />

Doch mit der Haftentlassung von Bill holt Trish die<br />

Vergangenheit wieder ein, und ihr Leben nimmt einen<br />

neuen Lauf … Todd Solondz knüpft mit seiner moralischen<br />

Tragikomödie an seinen bisher erfolgreichsten<br />

Film Happiness (1998) an, verlegt die Geschichte jedoch<br />

von New Jersey in ein lichtes pastellfarbenes Florida. In<br />

präzisen Tableaus und in gewohnter Ambivalenz lässt er<br />

hier ein «sonnig-buntes Wunderland der gescheiterten<br />

Träume» (Felicitas Kleiner, Filmdienst) auferstehen, in<br />

dem sich einem Fragen nach Glück, Schuld, Vergessen<br />

und Vergeben aufdrängen.<br />

Der 1959 in New Jersey geborene Drehbuchautor<br />

und Filmemacher Todd Solondz hat sich mit<br />

Filmen wie Welcome to the Dollhouse (1995), Happiness<br />

(1998), Storytelling (2001) und Palindromes (2004) einen<br />

Namen für düster-intelligente Satiren gemacht.<br />

. USA 2009<br />

. 98 Min. Farbe. 35 mm. E/d<br />

. Regie, Buch: Todd Solondz<br />

. Kamera: Edward Lachman<br />

. Schnitt: Kevin Messman<br />

. Musik: Doug Bernheim<br />

. Mit Shirley Henderson,<br />

Michael K. Williams,<br />

Roslyn Ruff, Allison Janny,<br />

Dylan Riley Snyder,<br />

Paul Reubens, Emma Hinz,<br />

Charlotte Rampling<br />

. Produzent: Derrick Tseng,<br />

Christine K. Walker<br />

. WorldSales:<br />

www.fortissimofilms.com,<br />

Laura@fortissimo.nl<br />

25<br />

So 29.5.<br />

20:00<br />

Life During Wartime


«Wir fühlen alles, uns machst du nichts vor, wir<br />

sind Trieb, Lust und Instinkt ...», singt die Lieblingsband<br />

der beiden Mädchen Ari und Oona, die vom Ausbruch<br />

in die Freiheit träumen. Doch bei ihnen zu Hause wird<br />

nicht gefühlt, sondern geschwiegen. Aris Mutter hat<br />

nicht bemerkt, dass ihre Kinder gross geworden sind,<br />

und ihr Bruder tyrannisiert die Familie in der bunten,<br />

oberflächlichen Designerwelt. Die lolitahafte Ari holt<br />

sich die fehlende Zuneigung beim Sex mit erwachsenen<br />

Männern und buhlt um die Aufmerksamkeit der<br />

mysteriösen, schwarzgekleideten Oona. Überwältigt<br />

von einem schweren Schicksalsschlag, ist Oona vorerst<br />

jedoch noch nicht bereit für die Freundschaft mit<br />

Ari … Konsequent nimmt Ziska Riemann in ihrem<br />

grellen Comic-Pop-Drama die Perspektive der beiden<br />

Teenager ein und dringt in einer wilden Mischung aus<br />

Live Action, animierten Kohlezeichnungen, Musikvideo,<br />

Tanzperformances und Super-8-Sequenzen in<br />

ihre jugendliche Gefühlswelt vor.<br />

Die 1973 geborene Ziska Riemann ist Comiczeichnerin,<br />

sie arbeitete ab 1991 mit Gerhard Seyfried<br />

und gab 1997 ihren ersten eigenen Comic heraus<br />

(«Rascal & Lucille»). Sie schreibt Kurzgeschichten<br />

– ihr Drehbuch «Die Hunde sind schuld» wurde<br />

2000 fürs Fernsehen verfilmt. 2004 gründete sie ein<br />

Plattenlabel, in dem auch ihr eigenes Soloalbum herauskam.<br />

Nach mehreren Kurzfilm realisierte Riemann<br />

mit Lollipop Monster ihren ersten Langfilm.<br />

. Deutschland <strong>2011</strong><br />

. 96 Min. Farbe. 35 mm. D/e<br />

. Regie: Ziska Riemann<br />

. Buch: Ziska Riemann,<br />

Luci van Org<br />

. Kamera: Hannes Hubach<br />

. Schnitt: Dirk Grau<br />

. Musik: Ingo Ludwig Frenzel<br />

mit Songs von Alexander<br />

Hacke, Khan,<br />

The Assassinations<br />

. Mit Jella Haase, Sarah<br />

Horváth, Nicolette Krebitz,<br />

Thomas Wodianka, Sandra<br />

Borgmann, Rainer Sellien<br />

. Produzent: Andi Wecker<br />

. WorldSales:<br />

www.networkmovie.de,<br />

contact@networkmovie.de<br />

27<br />

Mo 30. 5.<br />

Lollipop Monster<br />

19:30<br />

In Anwesenheit<br />

der Regisseurin


Drei Siedlerfamilien kämpfen sich bei flirrender<br />

Hitze mit ihren Planwagen und einer Handvoll Vieh<br />

durch die steinige Weite Oregons, einem fernen Ziel<br />

entgegen. Längst hat sie ihr Scout Stephen Meek in<br />

die Ausweglosigkeit geführt, in der es an Wasser<br />

fehlt. Doch nur die junge Emily begehrt gegen das<br />

drohende Schicksal und gegen Meek auf: Sie wagt<br />

es, sich einem gefangenen Indianer anzunähern, und<br />

sie spielt auch die entscheidende Rolle im «wohl ungewöhnlichsten<br />

Showdown der Westerngeschichte»<br />

(J. Schulz-Ojala, Tagesspiegel). Kelly Reicharts Kunst<br />

liegt in der Reduktion. Sie konzentriert sich auf ihre<br />

eigene Vision des Weste(r)ns, und auf die unscheinbaren<br />

Veränderungen in den Beziehungen zwischen<br />

den Familienmitgliedern. Eine herausragende Rolle<br />

spielt dabei die Landschaft: als Klangkörper, «in<br />

dem Gefühle widerhallen und verstärkt werden»<br />

(A. Seitz) und als Metapher für eine existenzielle Reise.<br />

Drehbuchautorin und Regisseurin Kelly Reichardt,<br />

1964 in Florida geboren, lebt in New York. Sie<br />

hat für verschiedene Projekte eng mit Todd Haynes<br />

und mit dem Schriftsteller Jon Raymond zusammengearbeitet.<br />

Zu ihren wichtigsten Arbeiten zählen<br />

bisher: River of Grass (1994), Ode (1999), Old Joy (2006)<br />

und Wendy and Lucy (2008).<br />

. USA 2010<br />

. 104 Min. Farbe. 35mm. OV/d<br />

. Regie: Kelly Reichardt<br />

. Buch: Jonathan Raymond<br />

. Kamera: Chris Blauvelt<br />

. Schnitt: Kelly Reichardt<br />

. Musik: Jeff Grace<br />

. Ton: Leslie Schatz<br />

. Mit Michelle Williams,<br />

Bruce Greenwood, Paul Dano,<br />

Shirley Henderson, Neal Huff,<br />

Zoe Kazan, Tommy Nelson,<br />

Will Patton<br />

. Produzent: Elizabeth Cuthrell,<br />

Neil Cropp, Anish Savjani,<br />

David Urrutia<br />

. WorldSales:<br />

www.independentfilmcompany.com,<br />

Karina@independentfilmcompany.com<br />

29<br />

Mi 1. 6.<br />

18:00<br />

Meek’s Cutoff


Ein Schulinspektor reist in eine abgeschiedene<br />

Gegend, um einen Bericht über einen heidnischen<br />

Lehrer zu schreiben. Er wird vom arroganten Baron,<br />

der über die Ortschaft herrscht, aufs Schloss eingeladen.<br />

Während eines gespenstischen Mahls legt ihm<br />

der Baron seine Ansichten über Frauen, Pferde und<br />

Politik dar. Er weiss seinen unbescholtenen Gast einzuschüchtern<br />

und gleichzeitig für sich zu gewinnen.<br />

Bedient werden die beiden von Idalina, einer schönen<br />

mysteriösen Frau, von der sich der Inspektor angezogen<br />

fühlt … Edgar Pêra nimmt sich laut Vorspann eines<br />

Stoffes an, der bereits während des Zweiten Weltkriegs<br />

verfilmt worden war, dessen Material das damalige<br />

repressive Regime jedoch zerstört hatte. Seine höchst<br />

stilisierte Verfilmung der kaf kaesken Novelle «O Barão»<br />

(The Baron) von Branquinho da Fonseca mit Tanzchoreografien<br />

zu orchestralen Klängen lädt zum Eintauchen<br />

in eine imaginierte Welt. Und ist eine Hommage<br />

an den deutschen Expressionismus und an die Horror-<br />

Stummfilm-Ästhetik.<br />

Der portugiesische Filmemacher Edgar Pêra (geboren<br />

1960) absolvierte die Filmschule des Conservatório<br />

Nacional mit Spezialgebiet Schnitt und Montage.<br />

Seit Anfang der 1990er-Jahre realisierte er diverse<br />

Experimental- und Dokumentarfilme. Zudem gibt er<br />

als Zeichner verschiedene Comic-Bücher heraus.<br />

. Portugal <strong>2011</strong><br />

. 94 Min. sw/Farbe. HD CAM. OV/e<br />

. Regie: Edgar Pêra<br />

. Buch: Edgar Pêra, Luísa Costa<br />

Gomes, nach dem Roman von<br />

Branquinho da Fonseca<br />

. Kamera: Luís Branquinho<br />

. Schnitt: Edgar Pêra, Tiago Antunes,<br />

João Gomes<br />

. Musik: Vozes da Rádio<br />

. Ton: Tiago Raposinho<br />

. Mit Nuno Melo, Marcos Barbosa,<br />

Leonor Keil, Marina Albuquerque,<br />

Vitor Correia, Miguel Sermão<br />

. Produzentin: Ana Costa<br />

. WorldSales: Cinemate,<br />

anaritanunes.cinemate@gmail.com<br />

31<br />

So 29. 5.<br />

O Barão<br />

22:00<br />

In Anwesenheit<br />

des Regisseurs


Bereits im Vorspann blättert Monte Hellman seinen<br />

Film auf: Er zeigt einen Mann und eine Frau, die<br />

sich auf einem Laptop eine Sequenz aus einem Film<br />

anschauen. Und er eröffnet mit der Frau im Film, die<br />

sich ihre Fingernägel lackiert, gleich eine zusätzliche<br />

Erzählebene. Der Mann ist Regisseur und will einen<br />

Thriller drehen, der auf einem realen Kriminalfall<br />

basiert. Als für die Rolle der Femme fatale eine Darstellerin<br />

gecastet wird, die in die echten Vorgänge verwickelt<br />

war, beginnen sich die verschiedenen Ebenen<br />

miteinander zu vermengen. Die Art der Verschachtelung<br />

mag an David Lynch erinnern, geht aber weit<br />

über die reine Filmerzählung hinaus. Monte Hellman<br />

verwickelt die Zuschauer unmittelbar in seine spielerische<br />

Reflektion über die Liebe zum Kino, die Liebe<br />

zum Filmemachen und die Liebe als solche.<br />

Geboren wurde Monte Hellman 1932 in New<br />

York. Ende der 1950er-Jahre begann er für Roger<br />

Corman zu arbeiten. Seine erste Regie führte er im<br />

Monstermovie Beast from Haunted Cave (1959). Zu<br />

Hellmans wichtigsten Werken zählen die beiden<br />

Western Ride in the Whirlwind (1966), The Shooting<br />

(1966), Two-Lane Blacktop (1971) und Cockfighter<br />

(1974). Er arbeitete zudem als Cutter für verschiedene<br />

Regisseure, produzierte Quentin Tarantinos<br />

Erstling und drehte 2010 nach einer schöpferischen<br />

Pause Road to Nowhere.<br />

. USA 2010<br />

. 121 Min. Farbe. HDCam. E/d<br />

. Regie: Monte Hellman<br />

. Buch: Steven Gaydos<br />

. Kamera: Josep M. Civit<br />

. Schnitt: Celine Ameslon<br />

. Musik: Tom Russell<br />

. Mit Shannyn Sossamon,<br />

Dominique Swain,<br />

Tygh Runyan, Cliff de Young,<br />

Waylon Payne<br />

. Produzenten: Steven Gaydos,<br />

Melissa Hellman, Monte<br />

Hellman u.a.<br />

. WorldSales: E1 Entertainment<br />

Internationals,<br />

festivals@rogers.com<br />

33<br />

Do 2.6.<br />

Road to Nowhere<br />

22:00<br />

Plädoyer:<br />

Matthias Wittmann


Eine Nonne brettert in ihrem Jeep durch eine<br />

flirrend-staubige Gegend irgendwo in Mexiko. Hier<br />

bereitet sich auch der Wrestler und «Luchador»<br />

Escargot Man im heruntergekommenen Heim und<br />

im Kreise seiner Familie auf einen wichtigen Kampf<br />

vor. Derweil erwacht ein Japaner im buntgepunkteten<br />

Pyjama in einem absurden Setting: Er ist in<br />

einem weissen Raum ohne Türen und Fenster eingeschlossen.<br />

Allerdings ragen nackte Kindsengel aus<br />

den Wänden hervor, die auf die Berührung ihrer<br />

Penisse auf wundersame Weise reagieren … Matsumoto<br />

Hitoshi gelingt es in Symbol (Shinboru), mit<br />

einem metaphysisch-philosophischen Ende die beiden<br />

ästhetisch und inhaltlich scheinbar unvereinbaren<br />

Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen.<br />

Bis dahin verfolgt man gespannt, verwundert und<br />

beglückt die Vorbereitungen des Schneckenmannes<br />

auf seinen aussichtslosen Kampf sowie die höchst<br />

komischen Versuche des Japaners, das Rätsel um die<br />

Reaktionen der Putten-Engel zu entschlüsseln und<br />

dem Gefängnis so zu entrinnen.<br />

Der 1963 geborene Matsumoto Hitoshi tritt in<br />

Japan seit den 1980er-Jahren als Teil eines Komikerduos<br />

auf und ist ein gefeierter Star. Hitoshi führte<br />

Regie bei zahlreichen TV-Serien. Sein Erstling Big<br />

Man Japan (Dai-Nihonjin) lief 2007 an den <strong>Filmfest</strong>spielen<br />

in Cannes.<br />

. Japan 2009<br />

. 93 Min. Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie: Hitoshi Matsumoto<br />

. Buch: Matsumoto Hitoshi,<br />

Takasu Mitsuyoshi<br />

. Kamera: Tohyama Yasuyuki<br />

. Schnitt: Honda Yoshitaka<br />

. Musik: Shimizu Yasuaki<br />

. Ton: Kunio Ando<br />

. Mit Matsumoto Hitoshi,<br />

David Quintero, Luis Accinelli,<br />

Lilian Tapia, Adriana Fricke,<br />

Carlos C. Torres<br />

. Produzenten:<br />

Akihiko Okamoto,<br />

Hisaya Shiraiwa u.a.<br />

. WorldSales: www.umedia.fr,<br />

contact@umedia.fr<br />

35<br />

Fr 27.5.<br />

21:30<br />

Symbol


Wie denkt und hört Ricardo Villalobos, einer<br />

der wichtigsten DJs der elektronischen Musik? Wie<br />

kommen Herbert von Karajan und die Hörner von<br />

Mussorgsky in das Studio des chilenischen Musikers<br />

aus Darmstadt? Was passiert mit seinen Modulen und<br />

Maschinen, wenn sie abgeschaltet sind? Wie reagieren<br />

die Tanzenden auf seine Kunst? Was wollen die Menschen<br />

auf den internationalen Bühnen von Ibiza für<br />

ihr Geld? Haben wir eigentlich mehr Sex als unsere<br />

Eltern? Und wie gehen wir um mit der Macht unseres<br />

Glücks? Auf der Spur zu Antworten auf diese Fragen<br />

erforscht Romuald Karmakar die Dramaturgie eines<br />

DJ-Sets oder zeigt Villalobos, wie er mittels seiner<br />

modularen Tonanlage neue Techno-Sounds hervorzaubert.<br />

Dieses Eindringen in den Schaffensprozess des<br />

Künstlers macht das Porträt zu einem «energetischen,<br />

affektiven Sinnesrausch» (Maximilian Linz, Cargo).<br />

Romuald Karmakar wurde 1965 mit französisch-iranischen<br />

Wurzeln in Wiesbaden geboren.<br />

Seine Filmografie umfasst 23 Filmtitel, die er ab 1994<br />

mit der eigenen Produktionsfirma Pantera Film realisierte,<br />

wie Der Totmacher (1995), Die Nacht singt ihre<br />

Lieder (2004) oder Hamburger Lektionen (2006). Villalobos<br />

ist nach 196 BPM (2003) und Between the Devil and<br />

the Wide Blue Sea (2005) der dritte Teil einer Trilogie<br />

über elektronische Musik und Klubkultur.<br />

. Deutschland 2009<br />

. 110 Min. Farbe. HDCam. OV/e<br />

. Regie, Buch: Romuald Karmakar<br />

. Kamera: Benedict Neuenfels,<br />

Romuald Karmakar,<br />

Katja Sambeth<br />

. Schnitt: Robert Thomann,<br />

Karin Nowarra<br />

. Ton: Marco Krüger,<br />

Frank Hellwig, Katrin Berk<br />

. Mit Ricardo Villalobos<br />

. Produzent: Romuald Karmakar<br />

. WorldSales: Pantera Film,<br />

villalobos@romuald-karmakar.de<br />

37<br />

Do 2.6.<br />

15:00<br />

Villalobos


Ein ganz gewöhnlicher Tag in Athen. Haris, ein<br />

Teenager, hat die Nacht bei einer Freundin seiner<br />

Mutter verbracht. Die Mutter selbst liegt im Krankenhaus,<br />

wo es ihn nicht so recht hinzieht; mit dem<br />

Vater streitet er sich nur. Für gewöhnlich verbringt er<br />

die Tage mit seinen Freunden. Vasilis, wiederum, ist<br />

irgendwo Ende 30, Anfang 40. Er hat eine Frau, eine<br />

Tochter, die Mutter wohnt ebenfalls bei ihnen. Vasilis<br />

arbeitet nachts und wirkt nicht so, als sei er mit dem<br />

Leben zufrieden – zu einem Ausbruch kann er sich<br />

allerdings auch nicht durchringen. Am frühen Morgen<br />

des folgenden Tages kreuzen sich ihre Wege ... Wasted<br />

Youth charakterisiert ein ästhetisch irritierendes Nebeneinander:<br />

Lokale Eigenwilligkeit trifft auf cool-szenige<br />

Weltläufigkeit. Wenig passiert, das aber mit gutem Zug<br />

und Schwung. Sichtbar werden dabei: die unüberwindbaren<br />

Klassenantagonismen eines korrupt-bankrotten<br />

Staates. Am Ende plötzlich eine Gewalteskalation. Dann<br />

rast der Film noch einmal rückwärts durchs Gedächtnis,<br />

alles sieht anders aus – nur noch Risse sind da.<br />

Argyris Papadimitropoulos, 1976 in Athen geboren,<br />

studierte Media und Film in Athen und realisierte nach<br />

verschieden Kurzfilmen seinen erfolgreichen Erstling<br />

Bank Bang (2008). Jan Vogel, 1973 in Ecuador geboren,<br />

wuchs in Hamburg auf. Er arbeitet als Kameramann<br />

und Filmemacher in Berlin.<br />

. Griechenland <strong>2011</strong><br />

. 98 Min. Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch: Argyris<br />

Papadimitropoulos, Jan Vogel<br />

. Kamera: Manou Tilinski,<br />

Jan Vogel<br />

. Musik: Fabrika, St. Konstadinidis,<br />

D. Papaioannou, N. Sopilis<br />

. Schnitt: Yannis Chalkiadakis<br />

. Ton: Leandros Ntounis<br />

. Mit Charis Markou,<br />

Ieronymos Kaletsanos,<br />

Arthouros Kivillov, Jason Wastor,<br />

Yannis Ekonomides<br />

. Produzenten: Federico Pietra,<br />

Giorgos Karnavas, Konstantinos<br />

Kontovrakis<br />

. World Sales:<br />

Konstantinos Kontovrakis,<br />

kkontovrakis@hotmail.com<br />

39<br />

Sa 28.5.<br />

Wasted Youth<br />

18:00<br />

In Anwesenheit<br />

der Regisseure


40<br />

AN DEN<br />

GRENZEN<br />

Griechenland hat sich zum jüngsten Wunderland<br />

des Weltkinos entwickelt: Giorgos Lanthimos<br />

feierte 2009 mit Dogtooth (Kynodontas) in Cannes<br />

Erfolge, Athina Rachel Tsangari im Jahr darauf in<br />

Venedig mit Attenberg, derweil heuer die Eröffnungshonneurs<br />

des <strong>Filmfest</strong>ivals in Rotterdam an<br />

Argyris Papadimitropoulos’ und Jan Vogels Wasted<br />

Youth gingen.<br />

Dabei präsentiert sich diese Kinematografie der<br />

Ränder und Grenzen vielgestaltiger als die meisten<br />

anderen nationalen Filmkulturen, die in den letzten<br />

Jahren Aufsehen erregten: Welten liegen zwischen<br />

der grell-trashig-extrovertierten Poesie von Panos<br />

Koutras (Strella, 2009) und der spröd-hintersinnigen<br />

Komik von Tsangari, den gellenden Gewaltausbrüchen<br />

in den Filmen von Yannis Ekonomides (The<br />

Knifer (Macherovgaltis), 2010) und den surreal-schleichenden<br />

Ritualzyklen von Lanthimos. Einerseits.<br />

Andererseits erzählen die Filme alle mal mehr,<br />

mal weniger direkt von denselben Problemen: Das<br />

Land ist wirtschaftlich tot, seine Politik ein einziges<br />

Miasma; Massen dümpeln arbeitslos durch die<br />

Tage; die Gewaltbereitschaft ist ungeheuer hoch –<br />

die Fussballstadien des Landes liefern nahezu jedes<br />

Wochenende Stoff für ein bis zwei Kurzmeldungen<br />

in der hiesigen Presse. Dazu kommt eine Xenophobie,<br />

die selbst in der Festung Europa monströs<br />

wirkt. Und schliesslich die Geschichte: die langen<br />

Schatten der Militärdiktatur, die Kultur der Sprachlosigkeit,<br />

die alltägliche Gegenwart willentlich<br />

weisser Flecken in den Leben aller Menschen. Die<br />

Leichen im Keller liegen gestapelt. Frontal thematisiert<br />

wird das kaum mehr von jüngeren FilmemacherInnen<br />

– allgegenwärtig aber ist es z.B. im<br />

skeptischen Umgang mit Sprache, der so viele<br />

aktuelle griechische Filme charakterisiert,<br />

etwa wenn in Dogtooth die Worte etwas anderes<br />

bezeichnen, als sie bedeuten. Das 20. Jahrhundert<br />

war zwar kurz, hat Griechenland<br />

aber gründlich verwüstet. Und das sieht man<br />

in den Filmen.<br />

Wer hätte je erwartet, dass Griechenland<br />

einmal so im Mittelpunkt cinephiler Interessen<br />

stehen würde, wo es doch so lange den<br />

zweifelhaften Ruch hatte, die (höflich gesagt)<br />

«uninspirierteste» Kinematografie Europas zu<br />

sein? In Wirklichkeit war sie höchstens die<br />

«unpassendste», im Sinne von: Sie liess sich in<br />

keines der weltfilmkulturell zirkulierenden<br />

Klischees pressen.<br />

Griechenland liegt zwar im Balkan,<br />

gehörte während des Kalten Krieges jedoch –<br />

als einzige Nation der Region – nicht zum<br />

sogenannten Ostblock. Mit den Kulturen<br />

diesseits des Eisernen Vorhangs hatte es allerdings<br />

nichts gemein, das spürte man. Kein<br />

Vulgärtopos griff, kein politisches Schlagwort<br />

traf. Entsprechend fremd war einem auch die<br />

sehr spezielle, so krass haptische wie allegorienmächtige<br />

Ästhetik des griechischen Films:<br />

Mit den hiesigen Diskursen liess sich dieses<br />

Sehen, Gestalten, Denken und Empfinden<br />

nicht erklären.<br />

Am Ende kürte und kultivierte man stets<br />

einen symbolischen Auteur – für die Nachkriegszeit<br />

den Hollywood-affinen Michael<br />

Cacoyannis, für die Post-68er den gut modern<br />

lesbaren Theo Angelopoulos –, brachte gelegentlich<br />

dem einen oder anderen Werk dieses<br />

oder jenes Regisseurs ein gewisses höfliches<br />

41<br />

jung und heftig<br />

neues kino aus griechenland


Interesse entgegen und liess die Sache ansonsten<br />

auf sich beruhen. Wobei man nicht so tun sollte, als<br />

seien allein das Ausland und dessen Sicht der Dinge<br />

das Problem, denn: Die griechische Filmindustrie<br />

hat seit den 60ern schon allerhand dafür getan, dass<br />

fast alle Ausnahmetalente eher erratische Karrieren<br />

hatten, wenn überhaupt. Tatsächlich konnten seit<br />

den 1960ern – neben Angelopoulos – bislang gerade<br />

mal zwei Regisseure von Genie wie Talent vergleichsweise<br />

stabile Karrieren etablieren: Nikos<br />

Panagiotopoulos und Nikos Nikolaidis’ – Letzterer<br />

als offizielles Enfant terrible, was auch eine Art<br />

Nische ist. Nikolaidis’ brachial barockes, Pulp-existenzialistisches,<br />

vom Film noir besessenes, mit<br />

Underground-, Splatter- und Soap-Topoi wild um<br />

sich schmeissendes Kino der Exzesse wurde jenseits<br />

des eigenen Landes kaum wahrgenommen, hinterliess<br />

aber in so unterschiedlichen Πuvres wie denen<br />

von Koutras und Lanthimos unübersehbare Spuren<br />

– bei Ersterem ists die laute Schönheit von Flitter<br />

und Tand, bei Letzterem der Sinn fürs Groteske.<br />

Schwer zu sagen, wann der Knoten platzte.<br />

Athina Rachel Tsangari erzählte, dass sie nach<br />

Ansicht von Yannis Ekonomides’ vielbeachtetem<br />

Spielfilmdebüt Matchbox (Spirtokouto, 2002) Giorgos<br />

Lanthimos an-, dann ausrief: «Die Zeit ist gekommen,<br />

wir können endlich daheim Filme machen!» –<br />

wobei Tsangari auch sagt, dass sie sich nirgends<br />

heimisch fühle, im tiefsten Inneren immer auf der<br />

Durchreise sei, ähnlich der Protagonistin ihres ersten<br />

Spielfilms, The Slow Business of Going (2001), den<br />

sie hier und dort auf der Welt gedreht und in ihrem<br />

damaligen Wohnort Austin, Texas vollendet hatte.<br />

Für andere fiel der Startschuss schon früher:<br />

Für sie ist Konstantinos Giannaris’ From the Edge of<br />

the City (Apo tin akri tis polis, 1998) der Beginn dieses<br />

Auf bruchs. Wobei man auch in Giannaris’ Schaffen<br />

einen Zug zum Transitorischen, zu Grenzsituationen<br />

und Un-Orten spürt: Sein aktueller<br />

Film, Man at Sea (<strong>2011</strong>), spielt auf einem abgehalfterten<br />

Frachtschiff, unter Billigstlohnarbeitern<br />

und Flüchtlingen, die alle nur gebrochen<br />

oder zumindest heftig akzentuiertes<br />

Englisch sprechen, wenn überhaupt ...<br />

Matchbox und From the Edge of the City nun<br />

könnten kaum gegensätzlicher sein. Ekonomides<br />

erzählt in diesem wie in all seinen folgenden<br />

Werken von der schweigenden Mehrheit<br />

der Bevölkerung, deren Zorn. Jeder kann<br />

sehen, dass die Gesellschaft, deren Bild man<br />

rund um die Uhr im Vulgär-TV vorgehalten<br />

bekommt, nichts gemein hat mit dem, was<br />

man sieht, wenn man einfach aus dem Fenster<br />

schaut. Tosender Hass pocht, doch wohin<br />

damit? Sprechen hat keinen Sinn, weil es<br />

nichts mehr zu reden gibt, weil alles gesagt<br />

wurde und sich trotzdem nichts verändert<br />

hat; weshalb man nicht mehr an eine Gesellschaft<br />

glaubt, in der man durch Diskussionen<br />

zu anwendbaren Lösungen kommt. So wird<br />

die Sprache nur noch als Waffe verwendet, als<br />

stumpfer Gegenstand, mit dem man auf seinen<br />

Nächsten eindreschen kann. Am Ende<br />

fällt man übereinander her oder macht gleich<br />

Front gegen die Schwächeren. Die Aussichtslosigkeit<br />

ist schier grenzenlos. Die meisten<br />

Griechen schätzen Ekonomides, auch wenn<br />

die Filme wehtun in ihrem Vollkontakt-Realismus<br />

– nämlich genau, weil sie wehtun. Sein<br />

Kino ist ihr Spiegel.<br />

42 43<br />

Giannaris wiederum zeigt in From the<br />

Edge of the City Szenen aus dem Leben derjenigen,<br />

an denen Ekonomides’ Protagonisten<br />

mit am liebsten ihr Mütchen kühlen: die Grejung<br />

und heftig<br />

neues kino aus griechenland


korussen, Mainstream-Griechenlands zweitverhassteste<br />

Minderheit. From the Edge of the City<br />

besticht durch eine Ästhetik der Widersprüche,<br />

Widerstände: Einerseits zieht es Giannaris so dicht,<br />

wie’s nur geht, an deren Realität (gedreht wurde<br />

denn auch mit lokalen Laien), andererseits fährt er<br />

ein ganzes Arsenal von Verfremdungsstrategien auf<br />

(Mehrfachbelichtungen, Filter, Bleichungen etc).<br />

Oder ist es nicht doch vor allem eine Ästhetik des<br />

Allumfassenden? Sicher ist, dass Giannaris’ totales,<br />

so rasend-rauschhaftes wie hellsichtig-analytisches<br />

Kino sich querstellt zu allen Konventionen des Filmemachens<br />

– damit auch zu einer Gesellschaft, die<br />

sich immer stärker durch Teilungen, Ab- und Ausgrenzungen<br />

definiert.<br />

Dogtooth schildert den Extremfall als minimalistisches<br />

Dramolett: Bilder aus dem Alltag der<br />

Selbstverpferchten, jenen Zeitgenossen, die es sich<br />

gemütlich gemacht haben im Belagerungszustand.<br />

Vater und Mutter halten ihre Kinder in einem grossen<br />

Haus mit weitem Garten gefangen; sie erzählen<br />

ihnen Geschichten über die feindliche Welt hinter<br />

der Mauer, die das Grundstück umfriedet; sie<br />

schreiten mit ihnen merkwürdige Ritualzyklen ab;<br />

da die Kinder so wenig kennen, wirken die Dinge<br />

um sie herum offenbar durchdringender, intensiver<br />

– ein fein-fahler Schimmer scheint über allem zu<br />

liegen; am Ende bringt eine VHS von Rocky (1976)<br />

das absurde, lustig-repressive Idyll durcheinander.<br />

Auch wenn Attenberg und Dogtooth, Strella und<br />

From the Edge of the City von Zwangsverhältnissen,<br />

Abhängigkeiten, Gefangenschaft, Gewalt und Tod<br />

erzählen, erinnert man sich an jeden von ihnen mit<br />

einem Bauch voller Schmetterlinge, Libellen und<br />

Marienkäfer: Da sind die Choreografien von<br />

Marina und Bella, Sätze wie «Darf ich deine Tastatur<br />

lecken?», die verliebten Blicke von Giorgos und<br />

44<br />

Strella (die aussieht wie eine Kreuzung aus<br />

Maria Callas, Cher und Ovidie), die Bilder<br />

von den Burschen, die im Auto stadteinwärts<br />

fahren gegen den Wind; da ist dieses unendlich<br />

befriedigende Gefühl von Filigranarbeit<br />

bei Lanthimos und Tsangari, und diese<br />

Ahnung bei Koutras und Giannaris, dass in<br />

jedem Augenblick alles ästhetisch möglich<br />

ist; da ist die Vorfreude auf alle ihre kommenden<br />

Werke.<br />

Olaf Möller<br />

Die folgenden drei Filme sind sowohl Teil<br />

des Griechenland-Fokus’ wie auch des internationalen<br />

Wettbewerbs; sie werden in der<br />

Wettbewerbssektion vorgestellt:<br />

Attenberg<br />

. Athina Rachel Tsangari<br />

. Griechenland 2010 (S. 9)<br />

Knifer<br />

. Yannis Ekonomides<br />

. Griechenland 2010 (S. 23)<br />

Wasted Youth<br />

. Argyris Papadimitropoulos, Jan Vogel<br />

. Griechenland <strong>2011</strong> (S. 39)<br />

45<br />

jung und heftig<br />

neues kino aus griechenland


Ein Ehepaar mit drei Kindern, zwei Töchter<br />

und ein Sohn, lebt in einer Villa mit Freiluftschwimmbecken<br />

und weiten Rasenflächen; um das<br />

Gelände herum verläuft eine hohe Mauer. Die Kinder<br />

waren noch nie jenseits der Mauer – dorthin<br />

dürfen sie erst, sagen ihnen die Eltern, wenn sie<br />

einen Hundezahn verloren haben. Sie sprechen miteinander<br />

Griechisch, doch bezeichnen die Wörter<br />

stets etwas anderes: Zombie meint ein gelbes Blümchen,<br />

Tastatur das weibliche Geschlecht etc. Der<br />

einzige Mensch aus der Welt jenseits der Mauer,<br />

den die Kinder zu sehen bekommen, ist Christina,<br />

die eigentlich als Objektschützerin in der Firma des<br />

Vaters arbeitet, daneben aber auch den Lendendruck<br />

des Sohns abbaut. Die Dinge werden kompliziert,<br />

als sich Christina mit der älteren Tochter einlässt<br />

und sich diese dafür zwei Videos, Jaws (1975; R:<br />

Steven Spielberg) und Rocky (1976; R: John G. Avildsen)<br />

geben lässt – Letzterer macht mächtig Eindruck<br />

auf sie ... An Marco Ferreri (La grande bouffe,<br />

1973) fühlt man sich erinnert ob des so perfekt<br />

durchgehaltenen grotesken Tons, dito an Nikos<br />

Nikolaidis, dessen Faszination für absurde Rituale,<br />

die meist in einer huis clos-Situation ausagiert werden.<br />

Entscheidend ist: dass sich der Bahnbrecher<br />

von Giorgos Lanthimos dabei anschaut und -fühlt<br />

wie kein Film je zuvor.<br />

. Griechenland 2009<br />

. 94 Min. Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie: Giorgos Lanthimos<br />

. Buch: Efthymis Filippou,<br />

Giorgos Lanthimos<br />

. Kamera: Thimios Bakatakis<br />

. Schnitt: Giorgos Mavropsaridis<br />

. Ton: Leandros Ntounis<br />

. Mit Christos Stergioglou,<br />

Michele Valley, Angeliki<br />

Papoulia, Mary Tsoni, Christos<br />

Passalis, Anna Kalaitzidou<br />

. Produzenten:<br />

Giorgos Tsourgiannis,<br />

Giorgos Lanthimos,<br />

Iraklis Mavroidis,<br />

Athina Rachel Tsangari<br />

. World Sales: www.mk2.com,<br />

saadia.karim@mk2.com<br />

47<br />

Fr 3.6.<br />

Dogtooth<br />

18:00<br />

Plädoyer:<br />

Michael Sennhauser


Pontoi nennt man die Grekorussen, von denen<br />

viele in Menidi, einem erbärmlichen Stadtteil am<br />

Westrand Athens, leben. Ursprünglich stammen sie<br />

aus der Schwarzmeerregion, doch sie wurden während<br />

der Stalin-Zeit über die Enden des Imperiums<br />

verstreut. Saša z.B. kommt aus Kasachstan. Er ist 17,<br />

hat einen Körper wie eine antike Statue, lebt vom<br />

Strichern. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Panagiotis<br />

ist Saša jedoch nicht schwul, nur «flexibel».<br />

Seine freien Stunden verbringt er oft mit Nataša,<br />

einer Nutte, die etwas älter ist als er – unter den<br />

wachsamen Augen ihres Zuhälters, Giorgos ... From<br />

the Edge of the City ist ein so aufwühlender wie fetziger<br />

Hybrid. Ursprünglich wollte Konstantinos<br />

Giannaris eine Dokumentation drehen, entschied<br />

sich dann aber doch für einen fiktionalisierenden<br />

Zugang; besetzt wurde der Film mit Laien, Fragmente<br />

eines Gesprächs zwischen Regisseur und<br />

Hauptdarsteller forcieren weiter das veristische<br />

Moment. Die Inszenierung der Spielszenen hingegen<br />

bricht mit allen Klischees des Realismus –<br />

Giannaris zeigt, dass seine Wurzeln im Musikvideo<br />

(u. a. für Bronski Beat) und im Avantgardefilm liegen<br />

(Trojans, 1989; Mia thessi ston ilio, 1995). Da reibt<br />

sich etwas haltlos aneinander, klare Perspektiven<br />

werden verweigert, (Selbst-)Bilder beständig hinterfragt.<br />

Am Ende ist die Bewegung das Entscheidende<br />

– die Suche, Energie.<br />

. Griechenland 1998<br />

. 94 Min. Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch:<br />

Konstantinos Giannaris<br />

. Kamera:<br />

Giorgos Argyroiliopoulos<br />

. Schnitt: Ioanna Spiliopoulou<br />

. Musik: Akis Daoutis<br />

. Mit Stathis Papadopoulos,<br />

Kostas Kotsianidis,<br />

Panagiotis Chartomatzidis,<br />

Dimitris Papoulidis,<br />

Theodora Tzimou<br />

. Produzenten: Maria Powell,<br />

Dionysis Samiotis,<br />

Anastasios Vasiliou<br />

. Verleih: www.salzgeber.de<br />

49<br />

Sa 4.6.<br />

20:00<br />

From the Edge of the City


Auf der Suche nach einer vermissten jungen<br />

Frau namens Laura kommt der angeschossene<br />

Detektiv Singapore Sling zu einer abgelegenen<br />

Villa irgendwo im Nirgendwo. Es öffnet ihm die<br />

Tochter des Hauses, er bricht erst einmal zusammen.<br />

Der Zuschauer weiss da schon, wem er in die<br />

Hände gefallen ist: einem perversen Mutter-Tochter-Gespann,<br />

das wie wild vor sich hin metzelt und<br />

einen Garten voller Gräber hat. Wenn die beiden<br />

gerade niemanden ermorden, ergehen sie sich<br />

gemeinsam in Sadomaso-Exzessen. Sling wird bald<br />

klar, dass seine Suche hier wohl ein Ende haben<br />

wird ... Das narrative Grundgerüst erkennt der<br />

Cinephile sofort: Otto Premingers Laura (1944) –<br />

nur dass dessen Detektiv dachte, die Dame sei tot<br />

und deshalb umso überraschter ist, als sie ihm leibhaftig<br />

erscheint. Bei Nikos Nikolaidis (1939–2007)<br />

hingegen weiss man nie, ob die Lebenden nicht<br />

eigentlich schon tot sind: Von seinem Langfilmerstling<br />

Evridiki BA 2037 (1975) bis hin zu seinem letzten<br />

Werk, The Zero Years (2005), wirken seine existenzialistischen<br />

Genre-Pastiches wie von manisch<br />

träumenden Untoten bevölkert. Singapore Sling ist<br />

sein exzessivstes wie faszinierendstes Werk: Die<br />

Kunst-Camp-Ästhetik hat einen entrückten Alt-<br />

Porn-Charme, die Handlung eine beträchtliche<br />

Splatterfilm-Poesie. Eine genuin verstörende Féerie.<br />

. Griechenland 1990<br />

. 111 Min. sw. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch: Nikos Nikolaidis<br />

. Kamera: Aris Stavrou<br />

. Schnitt: Andreas Andreadakis<br />

. Ton: Argyris Lazaridis<br />

. Mit Meredyth Herold,<br />

Panos Thanassoulis,<br />

Michele Valley<br />

. Produzentin: Marie-Louise<br />

Bartholomew<br />

. World Sales: Theodora Valenti,<br />

teoal@ath.forthnet.gr<br />

51<br />

Sa 28.5.<br />

Singapore Sling<br />

22:30<br />

Einführung:<br />

Athina R. Tsangari


Nach rund eineinhalb Dekaden Knast kommt<br />

Giorgos wieder auf freien Fuss. Er hat niemanden –<br />

ausser einem Sohn, von dem er schon seit Ewigkeiten<br />

nichts mehr gehört hat und den er nun suchen<br />

will. In einer Absteige lernt er Strella kennen, eine<br />

transsexuelle Nachtklubchanteuse. Strella hat eine<br />

arme Schar Verstossener um sich versammelt, darunter<br />

eine krebskranke Drag Queen; auch den<br />

mächtig gut gebauten Giorgos adoptiert sie bald –<br />

love is in the air. Das junge Paar könnte sich nun<br />

gut seiner Liebe hingeben – doch da ist noch der<br />

verlorene Sohn ... Die Ästhetik von Panos Koutras<br />

ist, gelinde gesagt, eine sehr eigene: Die Camp-inspirierte<br />

Hochmoderne der 60er und 70er (Werner<br />

Schroeter, Kuchar Brothers ...) wird lustig kurzgeschlossen<br />

mit der Trash-getriebenen Vulgär-Postmoderne<br />

der 80er (Lloyd Kaufman, Randal Kleiser,<br />

die Dark Brothers ...), was ein bisschen an den frühen<br />

Almodòvar erinnert, aber viel knalliger, rauer,<br />

dreckiger ist. Mit Strella, dieser Verfilmung eines<br />

griechischen Mythos, an dem sich schon Pier Paolo<br />

Pasolini erfolgreich versuchte, eröffnete sich Koutras’<br />

Kino eine neue Dimension: Waren die ersten<br />

Arbeiten wie etwa sein Langfilmdebüt The Attack of<br />

the Giant Moussaka (1999) vor allem bizarr, so ist<br />

diese nun genuin berührend, gefühlsmächtig. Eine<br />

der grossen Offenbarungen der letzten Jahren.<br />

. Griechenland 2009<br />

. 111 Min. Farbe. HD-CAM. OV/e,d<br />

. Regie: Panos H. Koutras<br />

. Buch: Panagiotis Evangelidis,<br />

Panos H. Koutras<br />

. Kamera: Olympia Mytilinaiou<br />

. Schnitt: Yannis Chalkiadakis<br />

. Musik: Michalis Delta<br />

. Mit Mina Orfanou,<br />

Yannis Kokiasmenos,<br />

Minos Theocharis<br />

. Produzenten: Panos H. Koutras,<br />

Eleni Kossyfidou<br />

. World Sales:<br />

www.filmsdistribution.com,<br />

sanam@filmsdistribution.com<br />

53<br />

Di 31.5.<br />

18:00<br />

Strella


DIE FRÖHLICHE<br />

VOLKS-<br />

WISSENSCHAFT<br />

In den 1960er-Jahren war die Sozialistisch-Föderative<br />

Republik Jugoslawien (SFRJ) eine der erstaunlichsten<br />

Kinematografien der Welt: Das Land schien zu<br />

bersten vor Talenten dank der liberalsten Kulturpolitik<br />

des gesamten staatskommunistischen Europas. Der<br />

Staat war mittlerweile so stark in sich gefestigt, dass<br />

man die eigene Gegenwart wie Geschichte auch etwas<br />

kritischer betrachten konnte – klar, knurrten die<br />

Kettenhunde der Nomenklatura, dennoch: Unendlich<br />

viel schien möglich und machbar.<br />

Eine Idee davon, wie sich diese SFRJ damals in<br />

ihren besten Momenten wohl angefühlt hat,<br />

bekommt man bei der Betrachtung von Karpo<br />

Godinas I Miss Sonja Henie (Manjka mi Sonja Henie)<br />

(1972), einem exzentrischen Cadavre-Exquis-Experiment,<br />

geschaffen aus Material, das während des<br />

dritten Belgrader FEST aufgenommen wurde. Sieben<br />

Regisseure und ein Auteur-Gespann, Festivalgäste<br />

allesamt, bekamen jeweils eine Rolle 35mm-<br />

Rohfilm sowie folgendes Regelwerk an die Hand:<br />

Das Bild – Set, Ausschnitt, Optik – war für alle<br />

gleich und durfte nicht verändert werden; irgendwann<br />

während der drei Minuten musste irgendwer<br />

im Bild den von Snoopy geläufigen Satz «I miss<br />

Sonja Henie» von sich geben; ansonsten konnten<br />

alle machen, was sie wollten. Und das taten sie<br />

auch: Die anarchische Energie der Collage, die<br />

Godina aus diesen Einzelimprovisationen am<br />

Schneidetisch wob, deren Verspieltheit und diese so<br />

offensichtliche Lust aller Beteiligten daran, einfach<br />

ins Blaue zu spintisieren, verpflichtet allein einem<br />

54<br />

Gefühl des Augenblicks – das war die SFRJ-<br />

60s-Schönheit. I Miss Sonja Henie ist eines der<br />

letzten Beispiele davon, ein Nachsatz eigentlich:<br />

Im politisch brisanten Jahr 1971 wurde<br />

Lazar Stojanovićs Plastični Isus (1971) verboten,<br />

sein Macher ins Gefängnis gesteckt, dessen<br />

Mentor an der Filmakademie, Aleksandar<br />

Petrović, seines Postens enthoben; aus der<br />

Neuen Welle war im offiziellen Sprachgebrauch<br />

mittlerweile eine Schwarze geworden.<br />

Das Erste, was man in I Miss Sonja Henie<br />

zu sehen bekommt, als eine Art Vorspiel, ist<br />

der Beitrag von Dušan Makavejev: Ein Paar<br />

ergeht sich, wild in die Kamera linsend, aufs<br />

Ekstatischste in einem Zungenschlag. In dieser<br />

einen Einstellung steckt schon, höchstverdichtet,<br />

das ganze Makavejev’sche Genie: dieser<br />

Gusto an der Provokation, am Bizarr-Grotesken,<br />

wie dieser Zug zum Fleisch, die<br />

Freude an dessen asozial-klassensprengendem<br />

Potenzial. Makavejev war und ist ein<br />

Freigeist, unbedingt in seiner Verachtung für<br />

Verbote, dabei ein Überlebenskünstler, der<br />

weiss, wie man seinen Ideen in jeder Zwangslage<br />

einen gerechten Ausdruck verleihen<br />

kann. Und eins ist sicher: Ob in der SFRJ oder<br />

im Rest der Welt, den Atem des Hausmeisters<br />

spürte er stets im Nacken.<br />

1971 war auch ein Schlüsseljahr in der<br />

Karriere von Dušan Makavejev: WR: Mysteries<br />

of the Organism (W.R. – Misterije organizma),<br />

jenes Meisterwerk, auf dem sein Ruf als Revolutionär<br />

des modernen Kinos fusst, wurde<br />

international zum Ereignis und daheim zum<br />

Skandal. Als man Makavejev dann auch noch<br />

mit einer Gefängnisstrafe drohte, war klar,<br />

dass er der SFRJ besser den Rücken kehren<br />

sollte, was er 1973 auch tat. Er sagte immer,<br />

55<br />

HOMMAGE<br />

Dušan Makavejev


man habe ihn zu «Zwangsarbeit im Ausland» verurteilt<br />

– was u.a. zu einer unangemessenen Unterschätzung<br />

seines erzählerisch konventionsnäheren<br />

internationalen Schaffens in den 80er-Jahren<br />

führte.<br />

Dušan Makavejev – gebürtiger Belgrader<br />

(13.10.1932); frühreifer Cinephiler (erste Projektions-Ekstasen<br />

mit sieben); studierter Psychologe<br />

(Abschluss 1955) und Theatermann (Abschluss<br />

1959) – war von seinen Amateurfilmen an ein Skandalon<br />

des SFRJ-Kinos: Scharmützel, manchmal<br />

auch ausufernde Schlachten mit Zensoren gehörten<br />

seit spätestens Spomenicima ne treba verovati (1958) zu<br />

seinem künstlerischen Alltag. Wie die meisten<br />

Grossen seiner Generation erlangte auch er bereits<br />

durch seine Kurzfilme eine gewisse Berühmtheit:<br />

Pečat (1955), Osmeh 61 (1961), Parada, Dole plotovi und<br />

Ljepotica 62 (alle 1962), Satiren allesamt auf die offiziöse<br />

Ritualkultur, animiert sein so subtiler wie<br />

satirisch-bissiger Geist; Prokleti praznik und Slikovnica<br />

pčelara (beide 1958) wiederum sind schöne Beispiele<br />

für seine Freude am Populären, die Liebe zu Volkskulturen.<br />

Im Vergleich mit den besten seiner kürzeren<br />

Werke wirkt Man is Not a Bird (Človek ni ptica) (1965),<br />

Makavejevs visuell atemberaubendes Langfilmdebut,<br />

erst einmal frappierend konventionstreu:<br />

Die gehemmte Liebesgeschichte zwischen Jan, dem<br />

so brillanten wie vorbildlichen Ingenieur, und<br />

Rajka, der Schönheit aus dem Kaff, in das man<br />

ihn schickte, wird recht gradlinig-poetisch erzählt.<br />

Das hätte so oder so ähnlich z.B. auch Aleksandar<br />

Petrović inszenieren können. Makavejev hielt sich,<br />

scheint es, erst einmal zurück, seinen recht eigenen<br />

Humor, dito den Willen zur Brechung der Kunstkinofassade,<br />

liess er hier nur angelegentlich auf blitzen<br />

– diverse Nebenfiguren wie der Hypnotiseur<br />

oder der Schlangenschlucker sorgen für Momente<br />

56<br />

einer so freundlichen wie grimmigen Irritation;<br />

der rustikale Charme dieser Prachtexemplare<br />

einer alten, sensationslustigen Vulgär-Unterhaltungskultur<br />

nimmt sich fast<br />

heimelig aus neben den Seelenqualen des sozrealen<br />

Protagonisten.<br />

In Man is Not a Bird wurden bloss ein paar<br />

Kratzer in den Spiegel geritzt – über die<br />

nächsten drei Werke, Love Affair, or the Case of<br />

the Missing Switchboard Operator (Ljubavni slučaj ili<br />

tragedija službenice P.T.T., 1967), Innocence Unprotected<br />

(Nevinost bez zaštite, 1968) und schliesslich<br />

WR: Mysteries of the Organism wurde das<br />

Spiegelzerschmettern zum Basisakt der<br />

Makavejev’schen Kinokunstpraxis. In Love<br />

Affair wird die «eigentliche» Moritat von<br />

Begehren und Tod durch Flash Forwards desillusionierend<br />

zerschnitten, zudem durch<br />

Vorträge diverser Wissenschaftler, eine<br />

Dokumentation über Ungezieferausrottung,<br />

einen Belle-Époque-Porno etc. auch noch<br />

ständig kommentiert. Innocence Unprotected ist<br />

ein Détournement-durch-exzessive-Annotationen:<br />

Makavejev gestaltete den gleichnamigen,<br />

1943 uraufgeführten, seit ’45 «unerwünschten»<br />

Film des Sensationsdarstellers<br />

Dragoljub Aleksić neu für seine Zeit, indem<br />

er ihn erst kürzte und dann durch historisches<br />

Dokumentarmaterial sowie aktuelle<br />

Spielszenen mit dem gealterten Aleksić<br />

anreicherte – am Ende war da mehr Randnotiz<br />

als Haupttext. Mit WR: Mysteries of the<br />

Organism sprengte Makavejev schliesslich<br />

sämtliche Genregrenzen – eine Filmcollage<br />

um Wesen und Wirken Wilhelm Reichs<br />

beschreibt diese irrlichternde, polymorph<br />

perverse Mixtur aus Dokumentation, brechtisch-volksstückhaften<br />

Spielszenen, polit-<br />

57<br />

HOMMAGE<br />

Dušan Makavejev


historischen Essay(ein)schüben und Aufklärungsfilm<br />

noch am neutral-sachlichsten. Das ist es denn<br />

auch, was man bis heute mit dem Namen Makavejev<br />

verbindet: dieses subversive, der Sinnes-, Wolwie<br />

Theorielust huldigende Kino der Collage.<br />

Mit Sweet Movie (Sladki film) beginnt die internationale<br />

Periode Makavejevs, auch wenn der Film<br />

noch nach den Prinzipien seiner letzten SFRJ-<br />

Werke funktioniert: Zwei sich wie eine Doppelhelix<br />

umwindende Grotesken – die Passion(en) der<br />

Miss World 1984 und die wirren Wege der Revolutionärin<br />

Anna Planeta – liefern das narrative Gerüst,<br />

dazwischen immer wieder, als unheimlicher Hallraum,<br />

Katyń, die Massengräber, gefilmt von den<br />

Nazis. Eigenartig schwerelos fühlt sich Sweet Movie<br />

an: Hier geht wirklich alles, inklusive Porno – was<br />

dem Ganzen etwas so bezaubernd wie verstörend<br />

Abstraktes verleiht. Sweet Movie ist Makavejevs freiester<br />

wie verstiegenster Film – darin aber auch sein<br />

einsam-verlassenster.<br />

Mit Montenegro, or Pigs and Pearls (1981), The Coca-<br />

Cola Kid (1985) und Manifesto (1988) realisierte Makavejev<br />

drei vergleichsweise gradlinig erzählte, dabei<br />

überkandidelt-kirre, bodenständig-surrealistische<br />

Satiren. Alle drei sind formal Parodien des dominanten<br />

Kinos ihrer jeweiligen Herstellungsländer<br />

(was im Fall der Cannon-Produktion Manifesto<br />

bedeutet: des internationalen Arthouse-Films in<br />

seiner ganzen Unbehaustheit). Allesamt haben sie<br />

etwas erotisch Räudig-Struppiges wie politisch<br />

Unversöhntes. Und was vielleicht am wichtigsten<br />

ist: Sie sind durch und durch geprägt von Makavejevs<br />

hell-bilderstürmerischem Geist.<br />

Mit Gorilla Bathes at Noon (Gorila se kopa opoldne)<br />

nahm Makavejev Abschied vom Kino, wie überhaupt<br />

jener Welt, von der er stets erzählte: das<br />

kurze 20. Jahrhundert. Sicher, er wollte danach<br />

noch weitere Werke schaffen, realisierte ja auch für<br />

58<br />

die BBC den autobiografischen Einstünder<br />

A Hole in the Soul (Luknja v duši,1995), aber<br />

eigentlich war Schluss für ihn mit dem Mauerfall,<br />

von dessen Folgen für einen «vergessenen»<br />

Rotarmisten Gorilla Bathes at Noon<br />

er zählt. Makavejev kehrt noch einmal zurück<br />

zur Collage, weiss z.B. Michail Čiaurelis<br />

künstlerisches Dokument Padenie Berlina (1949)<br />

ironisch in Einklang zu bringen mit seinen<br />

eigenen armen Improvisationen im neuerlich<br />

«befreiten» Berlin – wobei man spürt, dass<br />

hier einer auf etwas zurückgreift, Rückschau<br />

hält; wenn er hier, wie zuvor schon in WR:<br />

Mysteries of the Organism, auf Čiaureli rekurriert,<br />

dann hat das etwas von einer Wiederbegegnung<br />

mit einem alten Bekannten – «Hello,<br />

darkness, my old friend».<br />

Vorwärts hingegen ging danach nichts<br />

mehr in der Welt, was des heiter-kritischen<br />

Genies eines Dušan Makavejev würdig gewesen<br />

wäre.<br />

Olaf Möller<br />

<strong>Bildrausch</strong> widmet Dušan Makavejev<br />

eine Hommage. Eine umfassende Retrospektive<br />

aller verfügbaren Filme des Altmeisters<br />

wird anschliessend an <strong>Bildrausch</strong> im<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong> gezeigt.<br />

Die Retrospektive ist eine Kooperation<br />

zwischen der Slovenska Kinoteka, dem Filmmuseum<br />

Österreich und <strong>Bildrausch</strong> | Stadtkino<br />

<strong>Basel</strong>. Wir danken Jurij Meden und<br />

Regina Schlagnitweit ganz herzlich.<br />

59<br />

HOMMAGE<br />

Dušan Makavejev


Belgrad 1943: Einer der wenigen lokalen Filme,<br />

Nevinost bez zaštite, hat seine Uraufführung. Realisiert<br />

wurde diese wunderbar krude Mixtur aus<br />

Melodramolett und Sensationskino von seinem<br />

Star, Dragoljub Aleksić, seines Zeichens Eisenverbieger<br />

und Artist. Handwerklich geholfen hatte<br />

ihm der Kameramann und Dokumentarist Stevan<br />

Mišković. Nach der Befreiung verschwand der Film<br />

– wegen Kollaborationsverdacht ... Makavejev buddelt<br />

diese lokale Legende wieder aus und macht sie<br />

zum Zentrum seines Films, für den er Aleksićs<br />

Werk einerseits strafft, andererseits anreichert<br />

durch historisches Material und neu gedrehte Szenen<br />

mit dem gut gealterten Muskelmann. Das<br />

Ergebnis ist vielleicht Makavejevs grösstes Werk,<br />

sicherlich sein am wenigsten einzuordnendes – mal<br />

ist Innocence Unprotected (Nevinost bez zaštite) eine<br />

schillernde Montage-Exerzitie, mal eine raffiniert<br />

gebaute allegorische Erzählung über Tito, mal ein<br />

verrücktes Stück Filmgeschichtsschreibung. Ein<br />

Monument.<br />

. Jugoslawien 1968<br />

. 79 Min. sw/Farbe. 35 mm.OV/e<br />

. Regie, Buch: Dušan Makavejev<br />

. Kamera: Branko Perak, Stevan Mišković<br />

. Schnitt: Ljubica Nešić<br />

. Musik: Vojislav Kostić<br />

. Mit Dragoljub Aleksić, Ana Milosavljević,<br />

Vera Jovanović, BratoljubGligorijević,<br />

Branko Vučićević<br />

61<br />

Mo 30.5.<br />

Innocence Unprotected<br />

17:30


In Love Affair, or the Case of the Missing Switchboard<br />

Operator (Ljubavni slučaj ili tragedija službenice P.T.T.)<br />

verliebt sich Ahmed, der ernste Kammerjäger, in<br />

die lebenslustige Telefonistin Isabelle. Als sich Isabelle<br />

nach längerer Abwesenheit Ahmeds als<br />

schwanger erweist und sein freudiges Heiratsangebot<br />

ausschlägt, ist das bittere Ende schon abzusehen.<br />

Makavejevs erster Essay in Sachen Geschichtssprengung:<br />

Die ohnehin schon von dräuenden<br />

Flash Forwards zerrupfte Erzählung von Sex und<br />

Tod wird mal sardonisch, mal ironisch kommentiert<br />

durch Momente aus Ėsfir Šubs Der Fall des Hauses<br />

Romanov (1927) bzw. Dziga Vertovs Ėntuziazm<br />

(1930); einen Vortrag des Sexualwissenschaftlers<br />

Aleksandar Kostić über heidnische Phallusrituale;<br />

eine (von Makavejev gefälschte) Dokumentation<br />

über Rattenvernichtung; einen Vortrag des Kriminologen<br />

Živojin Aleksić sowie ein pikantes Stück<br />

Erotica aus der guten, ganz, ganz alten Zeit.<br />

. Jugoslawien 1967<br />

. 68 Min. sw. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch: Dušan Makavejev<br />

. Kamera: Aleksandar Petković<br />

. Schnitt: Katarina Stojanović<br />

. Musik: Petar Bergamo<br />

. Mit Eva Ras, Ružica Sokić,<br />

Slobodan Aligrudić,<br />

Miodrag Andrić-Moljac,<br />

Živojin Pavlović<br />

63<br />

So 29.5.<br />

Love Affair<br />

14:30<br />

In Anwesenheit<br />

des Regisseurs


Das Jahr: 1920; der Ort: Waldheim, gelegen in<br />

einem geheimnisvollen Königreich irgendwo in<br />

Mitteleuropa; die Stimmung: mörderisch wie überall<br />

nach dem Grossen Krieg. Der König dieses kollabierenden<br />

Arkadiens plant, besagtes Städtchen<br />

durch seinen Besuch zu beehren, die Geheimpolizei<br />

soll dafür sorgen, dass alles sicher über die<br />

Bühne geht. Denn: Die Revolutionäre schlafen<br />

nicht ... allein. Das wohl rarste Werk Makavejevs:<br />

Seinerzeit tat man es mit einem irritierten Kopfschütteln<br />

ab, seither ward es kaum mehr gesehen.<br />

Dabei ist das einzige Problem des Films sein historisches<br />

Timing: Manifesto kam zu früh – in ihrer<br />

grandios-dadaesken Mixtur aus Operettenaffekten<br />

und Slapstick-Routinen ist diese absurde, altersweise<br />

Farce ein Abgesang auf eine Welt, die zu diesem<br />

Zeitpunkt noch gar nicht vergangen war. Eine<br />

Wiederentdeckung, ganz entschieden.<br />

. USA 1988<br />

. 96 Min. Farbe. 35 mm. E/-<br />

. Regie: Dušan Makavejev<br />

. Buch: Dušan Makavejev,<br />

nach einem Roman von Émile Zola<br />

. Kamera: Tomislav Pinter<br />

. Schnitt: Tony Lawson<br />

. Musik: Nicola Piovani<br />

. Mit Camilla Søeberg, Alfred Molina,<br />

Simon Callow, Eric Stoltz,<br />

Lindsay Duncan<br />

65<br />

Sa 4.6.<br />

22:00<br />

Manifesto


Miss World 1984, die den Preis ihrem perfekt<br />

geformten Jungfernhäutchen verdankt, wird mit<br />

dem texanischen Milliardär Aristoteles Aplanalpe<br />

vermählt, welcher in der Hochzeitsnacht erst auf<br />

sie pinkelt und dann fürs Grobe an seinen schwarzen<br />

Hengst Jeremiah Muscle weiterreicht. Während<br />

die total traumatisierte Miss World 1984 ihr<br />

Glück bei Schnulzenbarde El Macho nicht finden<br />

darf und in Otto Muehls Kommune nicht finden<br />

kann, versucht die politisch radikale Hure Anna<br />

Planeta noch zu retten, was von der Revolution zu<br />

retten ist – Potemkin forever! Dazwischen immer<br />

wieder: Katyn, die Massengräber, gefilmt von den<br />

Nazis. Sweet Movie (Sladki film) ist Makavejevs steilgeil-grellstes<br />

Werk: eine melancholische Groteske,<br />

teils Cartoon mit Euro-Kunstkino- und Underground-Stars,<br />

teils sexualkundlich durchtriebenes<br />

Polit-Traktat, teils Meditation der morbiden Geduld<br />

des Fleisches, teils Porno zur bestvulgären Schaulustbefriedigung.<br />

Schiere, sich nach allen Seiten<br />

Bahn brechende pantheistische Gewaltigkeit.<br />

. Kanada/Frankreich/BRD 1974<br />

. 96 Min. Farbe. 35 mm. E/-<br />

. Regie, Buch: Dušan Makavejev<br />

. Kamera: Pierre Lhomme<br />

. Schnitt: Yann Dedet<br />

. Musik: Manos Hadjidakis<br />

. Mit Carole Laure,Pierre Clémenti,<br />

Anna Prucnal,Sami Frey,<br />

Jane Mallet<br />

67<br />

So 5.6.<br />

21:00<br />

Sweet Movie


Ein Science-Fiction-Film über Milena, die<br />

jugoslawisch-marxistisch-reichianische Kosmetikerin,<br />

die sich in den sowjetischen Eiskunstlaufmeister<br />

Vladimir Ilyich verliebt und<br />

darüber buchstäblich wie bildlich den Kopf<br />

verliert. Es könnte sich auch um eine Groteske<br />

handeln. Oder um einen AV-Reformzirkus.<br />

Wahrscheinlich ist Makavejevs Montage-<br />

Monument WR (W.R. – Misterije organizma)<br />

alles zugleich sowie auch ein Dokumentarfilm,<br />

ein Trivial Pursuit für fortgeschrittene<br />

Wilhelm-Reich-Verehrer, ein kulturkritischer<br />

Essay, ein Porno. Und wer weiss, was noch:<br />

Wenn Material aus einem Nazi-Wissenschaftsfilm<br />

über Psychiatrie und Euthanasie<br />

als Ersatz für entsprechende Bilder und Töne<br />

Stalin-sowjetischer Provenienz herangezogen<br />

wird, ist schlichtweg alles möglich. Genauer:<br />

Bei einem Werk, das derart frei und froh die<br />

Grenzen des Kinos auflöst und aus reiner Lust<br />

am Paradox auch die Freiräume sprengt, muss<br />

alles möglich sein.<br />

. Jugoslawien/BRD 1971<br />

. 86 Min. sw./Farbe. 35 mm. OV/e<br />

. Regie, Buch: Dušan Makavejev<br />

. Kamera: Predrag Popović,<br />

Aleksandar Petković<br />

. Schnitt: Ivanka Vukasović<br />

. Musik: Tuli Kupferberg, The Fugs<br />

. Mit Milena Dravić, Jagoda Kaloper,<br />

Ivica Vidović, Zoran Radmilović,<br />

Tuli Kupferberg<br />

69<br />

Sa 28.5.<br />

WR: Mysteries of<br />

the Organism<br />

20:30<br />

In Anwesenheit<br />

des Regisseurs


Brent Greens Kurzfilmuniversum ist<br />

bevölkert von merkwürdigen Figuren: Da<br />

gibt es ein Mädchen mit einem Feuerwehrauto<br />

im Gehirn, blinde Hasen und Santa<br />

Claus, der mit sterbenden Krähen im Kopf<br />

Weihnachten erfindet. Viele seiner Protagonisten<br />

kannte Brent persönlich: etwa die<br />

Nachbarin, eine religiöse Fanatikern, die sich<br />

umbringt, um ihren bösartigen kleinen Sohn<br />

aus der Hölle zu holen. Oder Tante Carlin, die<br />

ins Hause von Brents Eltern zog, als er ein<br />

kleiner Junge war. Carlin hat Diabetes, verliert<br />

ihre Glieder und möchte eigentlich sterben.<br />

Brent Green ist bildender Künstler, die<br />

Stop-Motion-Technik, mit der er seine Filme<br />

animiert, hat er autodidaktisch erlernt. Seine<br />

Filme sind fragile, skurrile, im besten Sinn<br />

gebastelte Kunstwerke, liebevoll inszeniert<br />

und berstend vor Ideen. Sie erzählen zwar oft<br />

von Schmerz und Leid, aber da ist auch<br />

immer viel Schönheit, Humor und eine Liebe,<br />

die glaubt, den Tod besiegen zu können.<br />

Brent Green vertont seine Kurzfilme live,<br />

begleitet von einer grandiosen Band: Singer-<br />

Songwriter Howe Gelb (Giant Sand), Schlagzeuger<br />

Jim White (The Dirty Three, Nick<br />

Cave) und Geräuschemacherin Donna K.<br />

With a Head Full of Dying Crows verspricht eine<br />

einzigartige Mischung aus Gesang, Geschichtenerzählen,<br />

Musik und Film zu werden.<br />

. Kurzfilme von<br />

Brent Green<br />

Live erzählt,<br />

musikalisch<br />

begleitet und vertont<br />

von Brent Green<br />

(Erzähler und Gitarre),<br />

Howe Gelb<br />

(Gesang, Piano),<br />

Jim White<br />

(Schlagzeug),<br />

Donna K.<br />

(Geräusche)<br />

71<br />

MO 30.5.<br />

. In Kooperation mit<br />

der Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

speciAl screening With<br />

a Head Full of Dying crows<br />

22:00


Die Geschichte von Aufstieg und Fall des<br />

1949 in Caracas, Venezuela, geborenen Revolutionärs,<br />

Terroristen, Söldners und Killers<br />

Ilich Ramirez Sanchez. Unter dem nom de<br />

guerre «Carlos» operierte er in den 1970er-Jahren<br />

im Dienst der Volksfront für die Befreiung<br />

Palästinas (PFLP) – 1975 überfiel er spektakulär<br />

die Jahrestagung der Öl-Minister der<br />

OPEC-Staaten in Wien – und agierte in den<br />

1980ern als Chef einer weltweit arbeitenden<br />

terroristischen Organisation. In seinem gewaltigen<br />

Biopic, das eigentlich ein Geschichtspanorama<br />

ist, zeichnet Assayas nicht nur das<br />

psychologische Profil eines jederzeit gewaltbereiten<br />

Alphatiers. Er analysiert auch Entstehung,<br />

Förderung und Funktionalisierung des<br />

modernen Terrorismus durch die internationalen<br />

Geheimdienste zu Zeiten des Kalten<br />

Krieges und des Nahostkonflikts. Fulminant<br />

in der Rolle des Berufsrevolutionärs: Edgar<br />

Ramírez. Er spielt den Terroristen als Dandy.<br />

Und Arschloch. Und Abenteurer. Und Biedermann.<br />

Als triebgesteuerten Macho, dem die<br />

Waffe so viel Lust bringt wie der Schwanz.<br />

Und als Adrenalin-Junkie, der den Kick der<br />

Gewalt braucht und dem ein Menschenleben<br />

nichts wert ist. Eine zwingende Darstellung<br />

in einem imponierenden Werk. (A. Seitz)<br />

. Frankreich/Deutschland 2010<br />

. 330 Min. Farbe. BluRay. OV/d<br />

. Regie: Olivier Assayas<br />

. Buch: Olivier Assayas,<br />

Dan Franck, Daniel Leconte<br />

. Kamera: Yorick Le Saux,<br />

Denis Lenoir<br />

. Schnitt: Marion Monnier,<br />

Luc Barnier<br />

. Ton: Nicolas Cantin<br />

. Darsteller: Edgar Ramírez,<br />

Alexander Scheer,<br />

Nora von Walstätten,<br />

Christoph Bach,<br />

Ahmad Kaabour, J<br />

ulia Hummer<br />

. Produzenten: Jens Meurer,<br />

Daniel Leconte<br />

73<br />

SPECIAL SCREENING<br />

carlos<br />

SO 5.6.<br />

14:00<br />

(Pause 17:45–18:15)


<strong>Bildrausch</strong> vertieft die Themen des <strong>Filmfest</strong>s<br />

mit diversen öffentlichen und geschlossenen Veranstaltungen.<br />

An zwei hochkarätig besetzten Podien<br />

diskutieren anwesende RegisseurInnen mit Experten.<br />

Zudem sollen auch FilmkritikerInnen und FilmwissenschafterInnen<br />

zu Wort kommen: Vor Filmen,<br />

die sie bei ihren Festivalbesuchen besonders bewegt<br />

und begeistert haben, halten sie kurze Plädoyers.<br />

Sa 28.05., 11.00 (auf Anmeldung)<br />

Sa 28.05., 16.00–17.30<br />

Werkstattgespräch<br />

mit Athina Rachel Tsangari<br />

Die Filmemacherin und Produzentin Athina<br />

Tsangari (Attenberg, Dogtooth) zeigt Ausschnitte<br />

aus ihren Filmen und stellt im zweistündigen<br />

Workshop ihre Arbeiten vor. Das Werkstattgespräch<br />

richtet sich an Studierende und angehende<br />

FilmemacherInnen der Universitäten<br />

<strong>Basel</strong> und Zürich sowie der Hochschulen der<br />

Künste Luzern und Zürich. (In Kooperation mit<br />

dem Institut für Medienwissenschaften der Universität<br />

<strong>Basel</strong> und dem Seminar für Filmwissenschaft<br />

der Universität Zürich.)<br />

Podium:<br />

Neues griechisches Kino<br />

Ein junges, erfrischendes griechisches Kino<br />

mit stilisierten und zuweilen verstörenden Bildern<br />

hat in den letzten Jahren auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Im Podiumsgespräch (in englischer<br />

Sprache) geht der Autor und Kurator Olaf<br />

Möller mit den RegisseurInnen Athina Rachel<br />

Tsangari (Attenberg), Yannis Ekonomides (Knifer),<br />

Argyris Papadimitropoulos und Jan Vogel (Wasted<br />

Youth) den Ursprüngen und Ausdrucksformen<br />

dieses Filmwunders nach.<br />

74<br />

So 29.05., 16.15–17.30<br />

Di 31.05., 10.15<br />

(nicht öffentlich)<br />

Podium: Dušan Mak avejev<br />

im Gespräch mit Jurij Meden<br />

Der slowenische Kurator und Filmkritiker<br />

Jurij Meden (Slovenska Kinoteka) spricht mit<br />

dem Visionär und Filmemacher Dušan Makavejev<br />

über sein bildgewaltiges Werk sowie über<br />

seine verschiedenen Schaffensperioden im ehemaligen<br />

Jugoslawien und während der Emigration<br />

in Europa und in Kanada.<br />

Schulvorstellung<br />

mit Zisk a Riemann<br />

In einer Schulvorstellung zeigt <strong>Bildrausch</strong><br />

GymnasiastInnen den grell-bunten Film Lollipop<br />

Monster von Ziska Riemann. Im Anschluss<br />

haben die SchülerInnen Gelegenheit, mit der<br />

Filmemacherin, Comiczeichnerin und Sängerin<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Plädoyers<br />

. Michael Sennhauser<br />

Schweizer Radio DRS (Dogtooth, Fr 03.06., 18:00)<br />

. Brigitte Häring<br />

Schweizer Radio DRS (El Premio, Sa 04.06., 17.30)<br />

. Barbara Wurm<br />

Slavisches Seminar der Universität <strong>Basel</strong><br />

(Brownian Movement, Di 31.05., 20:30 und<br />

Essential Killing, Fr 03.06., 16:00)<br />

. Matthias Wittmann<br />

Institut für Medienwissenschaften der Universität<br />

<strong>Basel</strong> (Road to Nowhere, Do 02.06., 22:00)<br />

75<br />

TALKS, PODIEN, workshop


Die Festivalbar öffnet jeweils eine halbe Stunde<br />

vor dem ersten Screening und bleibt bis um 01:00<br />

Uhr offen. Für Drinks, Snacks und Gespräche steht<br />

bei schönem Wetter auch die lauschige Piazza vor<br />

dem Kino zur Verfügung. Ab 22 Uhr sorgen Live-<br />

DJs für anregende Bar-Atmosphäre – dafür wechseln<br />

auch einige Filmfachleute ins DJ-Fach. Auch<br />

für das leibliche Wohl ist gesorgt: Indische Spezialitäten<br />

gibt es den ganzen Tag an der Bar, abends ist<br />

der Wurstgrill in Betrieb. Für den grossen Hunger<br />

empfiehlt sich das benachbarte Restaurant Kunsthalle.<br />

Eröffnung, Party, Live-Performance und<br />

Preisverleihung setzen festliche Akzente.<br />

FR 27.05., 18.00<br />

SA 28.05., 23.00<br />

Eröffnung<br />

Feierliche Eröffnung des <strong>Filmfest</strong>s mit dem<br />

Film Attenberg in Anwesenheit der Regisseurin<br />

Athina Rachel Tsangari. Den anschliessenden<br />

Apéro Riche begleitet der Solist und Kammermusiker<br />

Jürg Luchsinger am Akkordeon mit<br />

Musettes und Klängen aus Griechenland und<br />

dem Balkan. Der zweite Spielfilm des Abends ist<br />

Hitoshi Matsumotos Symbol. Ab 22 Uhr laden<br />

Bar und Piazza zum Verweilen ein, bespielt mit<br />

der swingenden Musik von DJ Tom Best.<br />

<strong>Bildrausch</strong>-Party<br />

Bereits während des letzten Screenings<br />

stimmt ab 23:00 Uhr DJ Gent in der Festivalbar<br />

mit ElektroFunkJazz auf die Party ein. In der<br />

ans Kino angrenzenden Werkstatt der Kunsthalle<br />

<strong>Basel</strong> kommt zum <strong>Bildrausch</strong> später das<br />

Tanzfieber hinzu: biancaDISCO ist das DJ-Team<br />

der renommierten Basler Band The bianca<br />

Story, die seit 2008 als Grenzgänger zwischen<br />

Musik- und Kunstszene für Aufsehen sorgt.<br />

76<br />

Sa 04.06, ab 19.30<br />

(19:00 Türöffnung)<br />

SO 29.05 bis SA 04.06., 22.00 –01:00<br />

Basler Filmnacht<br />

An der 2. Basler Filmnacht werden im<br />

benachbarten Theater <strong>Basel</strong> die Filmpreise für<br />

die besten Basler Produktionen des Jahres<br />

2010 verliehen. In diesem feierlichen Rahmen<br />

wird auch der Preis für den besten <strong>Bildrausch</strong>-<br />

Film vergeben. Für die Wahl des Siegerfilms<br />

und Übergabe der Auszeichnung konnte der<br />

Schweizer Filmemacher Peter Liechti gewonnen<br />

werden (S. 7). Im Anschluss Apéro.<br />

DJs in der Festivalbar<br />

. So 29. 05. am Plattenteller: Bernd Brehmer<br />

(<strong>Filmfest</strong>ival Underdox und<br />

Werkstattkino, München)<br />

. Mo 30. 05. am Plattenteller: Jürgen Pohl<br />

(Edition Salzgeber, Filmverleih<br />

und Produktion Berlin)<br />

. Di 31. 05. DJ Fish and Chips, blue eyed sound<br />

. Mi 01. 06. DJ Rocco Raúl, Spaghettisurf<br />

. Do 02. 06. am Plattenteller: DJane Los Lobos<br />

(SUBS Subtitling, Hamburg)<br />

. Fr 03. 06. DJ Ice Cream Man,<br />

mellow melodies<br />

. Sa 04.06. DJanes Frau Tietze & Simsalabella,<br />

easy funky beats<br />

77<br />

rund um bildrausch


ZOOM –<br />

BASLER FILME<br />

IM FOKUS<br />

Wie vielseitig und erfolgreich ihr Schaffen ist,<br />

hat die Basler Filmszene in den letzten Jahren wiederholt<br />

unter Beweis gestellt. Filme von Basler FilmemacherInnen<br />

sorgen regelmässig für Aufsehen<br />

an internationalen Festivals und werden sowohl<br />

dort wie auch beim Schweizer Filmpreis und an<br />

regionalen Werkschauen mit Preisen auszgezeichnet.<br />

Im Rahmen von «ZOOM – Basler Filme im<br />

Fokus» bietet der Verein balimage den besten Basler<br />

Filmen des vergangenen Jahres eine Plattform und<br />

damit dem interessierten Publikum Einblick in<br />

die Entwicklung der regionalen Filmszene. Vom<br />

01.– 04. Juni <strong>2011</strong> werden die für den Basler Filmpreis<br />

nominierten Werke in Anwesenheit der RegisseurInnen<br />

im Stadtkino gezeigt. Das Publikum<br />

erhält so die Gelegenheit, mit den Filmschaffenden<br />

ins Gespräch zu kommen und in die lebendige<br />

Filmszene der Stadt einzutauchen.<br />

«ZOOM – Basler Filme im Fokus» findet seinen krönenden<br />

Abschluss in der grossen Basler Filmnacht<br />

am 04. Juni <strong>2011</strong> im Schauspielhaus, an der die<br />

GewinnerInnen der verschiedenen Kategorien ausgezeichnet<br />

werden.<br />

Filminteressierten und allen, die neugierig auf<br />

das regionale Schaffen sind, bietet Zoom eine Fülle<br />

an sehenswerten Werken. Weitere Informationen<br />

finden sich auf www.zoom.balimage.ch.<br />

balimage, Verein für Film- und Medienkunst<br />

Block 1<br />

TAFS – Hasenimbiz<br />

. Rafael Dietschy,<br />

Stevie Fiedler<br />

. Spots&Clips, 3' 43"<br />

Montalpina<br />

Kugellager AG<br />

. Bela Böke<br />

. Auftragsfilm, 2' 15"<br />

Die singende Stadt<br />

. Vadim Jendreyko<br />

. Langfilm, 90'<br />

Block 3<br />

Hochformat<br />

. Silvia Bergmann<br />

. Spots&Clips, 0' 20"<br />

Heavy on the way<br />

. Michael Koch<br />

. Kunstfilm, 6'<br />

Bilder der<br />

Erinnerung<br />

. Alex Hagmann<br />

. Langfilm, 100'<br />

Block 5<br />

Einsiedler<br />

. Jannik Giger,<br />

Patrick Meury<br />

. Kurzfilm, 18'<br />

Das Gespenst des<br />

Glücks<br />

. Max Philipp Schmid<br />

. Kunstfilm, 10' 22"<br />

Stick Climbing<br />

. Daniel Zimmermann<br />

. Kurzfilm, 14'<br />

Mir fehlen<br />

manchmal die Worte<br />

. Edgar Hagen<br />

. Auftragsfilm, 28'<br />

78 79<br />

MI 01.06., 20.00<br />

Fr 03.06., 22:00 Do 02.06., 19:45<br />

Do 02.06., 17:30<br />

Fr 03.06., 20:00<br />

Sa 04.06., 15:00<br />

Block 2<br />

School of<br />

Business FHNW<br />

. Matthias Affolter<br />

. Auftragsfilm, 9' 35"<br />

Störfaktor<br />

. Manuel Wiedemann<br />

. Kurzfilm, 9' 17"<br />

Chongqing<br />

. Esther Hunziker<br />

. Kunstfilm, 16' 50"<br />

Heimspiel<br />

. Stefan Laur<br />

. Auftragsfilm, 55'<br />

Block 4<br />

Auf und davon<br />

. Milan Büttner<br />

. Spots&Clips, 3' 5"<br />

16× in 24 Stunden<br />

. Hildegard Spielhofer<br />

. Kunstfilm, 6' 45"<br />

The house in<br />

the park<br />

. Hercli Bundi<br />

. Langfilm, 86'<br />

Block 6<br />

Eingangssequenz<br />

kult.kino <strong>Basel</strong><br />

. Matthias Indermaur<br />

. Spots&Clips, 1' 30"<br />

L’ombre fidèle<br />

. Moïra Scheidegger<br />

. Kurzfilm, 4' 58"<br />

Manipulation<br />

. Pascal Verdosci<br />

. Langfilm, 90'<br />

zoom


11<br />

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Leisten Sie sich eine eigene Meinung.<br />

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von Samstag bis Dienstag<br />

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Reservationen 071 245 80 72 | kinok@kinok.ch | www.kinok.ch<br />

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Gärtnerstrasse 50, CH-4057 <strong>Basel</strong><br />

Telefon +41 61 386 98 28<br />

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Gelebtes Wissen<br />

Bachelor und Master in Life Sciences<br />

Bachelor-Studiengänge<br />

Vertiefungen: Chemie, Biomedizinische Informatik,<br />

Medizinaltechnologie, Molekulare Bioanalytik,<br />

Pharmatechnologie, Umwelttechnologie<br />

Master-Studiengänge<br />

– Master of Science in Life Sciences<br />

– Master of Advanced Studies in Umwelttechnik<br />

und -managment<br />

Infoveranstaltungen Bachelor:<br />

24. Mai und 14. Juni <strong>2011</strong><br />

Onlineanmeldung:<br />

www.fhnw.ch/lifesciences/bachelor<br />

Kontakt/Informationen:<br />

Hochschule für Life Sciences FHNW<br />

Gründenstrasse 40, CH-4132 Muttenz<br />

info.lifesciences@fhnw.ch<br />

www.fhnw.ch/lifesciences<br />

86 87


im<br />

stattkino<br />

findet<br />

Kino statt<br />

XeniX-Mitglieder<br />

haben Mehr voM Kino<br />

www.xenix.ch > Xenix-Karte<br />

Löwenplatz 11, Luzern | www.stattkino.ch<br />

Hommage an Elizabeth Taylor<br />

16. Mai – 30. Juni <strong>2011</strong><br />

88 89<br />

www.filmpodium.ch


90<br />

91<br />

Unterstützung<br />

<strong>Bildrausch</strong> dankt herzlich für die wertvolle<br />

Unterstützung folgender Stiftungen, Institutionen<br />

und Firmen sowie weiteren Donatoren, die nicht<br />

genannt sein wollen:<br />

. Dreyfus Söhne & Cie<br />

. Ernst Göhner Stiftung<br />

. L. + Th. La Roche-Stiftung<br />

. kulturelles.bl<br />

. Hotel Krafft <strong>Basel</strong><br />

. Druckerei Gremper AG<br />

. Tweaklab AG | tools for media & art<br />

. Burckhardt+Partner AG<br />

. SUBS Subtitling<br />

. Bechtle <strong>Basel</strong><br />

. Cava Hispania<br />

. Aesop<br />

. M&R MultimediaProductions<br />

. Kulturbox<br />

. Buchbinderei Grollimund AG, Reinach<br />

DANK


DANK<br />

<strong>Bildrausch</strong> dankt den folgenden Personen und<br />

Institutionen für ihren Beitrag zum <strong>Filmfest</strong>:<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong> (Angela Knor, René Müller).<br />

Balimage, <strong>Basel</strong> (Pascal Trächslin, Philipp Wesselmann).<br />

Kunsthalle <strong>Basel</strong> (Adam Szymczyk, Beatrice<br />

Hatebur, Klaus Haenisch, Annette Amberg, Sandra<br />

De Cecco, Elena Gerosa, Herbert Rehbein, Uwe<br />

Walther).<br />

Medienwissenschaftliches Seminar der Universität<br />

<strong>Basel</strong> (Ute Holl, Hansmartin Siegrist, Matthias<br />

Wittmann). Slavisches Seminar und Osteuropa-Studien<br />

der Universität <strong>Basel</strong> (Tatjana Simeunovic).<br />

Filmwissenschaftliches Seminar der Universität<br />

Zürich (Margrit Tröhler, Jörg Schweinitz). Hochschule<br />

Luzern, Design & Kunst (Edith Flückiger,<br />

Fred Truniger). Zürcher Hochschule der Künste<br />

(Christian Iseli). Gymnasium Liestal (Urs Blindenbacher).<br />

El Lokal, Zürich ( Jeana Hadley), Natascha<br />

Gikas (Deutsches Filminstitut), Olaf Möller (Köln),<br />

Maya Rikli (<strong>Basel</strong>), Alfred Schlienger (<strong>Basel</strong>), Anna<br />

Chiquet, Isabel Frey, Beatrice Leonhardt, Regula<br />

Menzi, Sibylle Ryser (Grill-Team <strong>Basel</strong>).<br />

Argonauts Productions S.A., Athen (Ioanna<br />

Bolomyti), Arsenal, Berlin (Markus Gehann), Ascot-<br />

Elite, Zürich (Roman Güttinger), British Film Institute,<br />

London (George Watson, Sue Jones), Cinemate,<br />

Lissabon (Ana Rita Nunes), Cinémathèque Suisse,<br />

Lausanne (André Schäublin), Cinémathèque de la<br />

Ville de Luxembourg (Claude Bertemes), Cinetic<br />

Media, New York (Zoe Tobier), Compound Managment,<br />

Tucson, Arizona (Nicola Freegard), Eddie<br />

Saeta, Barcelona (Montse Pedrós), Entone Group,<br />

Los Angeles (Cameron Moneo), Filmdistributions,<br />

Paris (Sanam Madjedi), Fortissimo, Amsterdam<br />

(Laura Talsma), Frenetic, Zürich (Annick Mahnert),<br />

Griechisches Filmzentrum, Athen (Iliana Zakopoulou),<br />

Hanway Film, London (Svnpil), Independent<br />

Filmcompany, London (Karina Gechtman), Kinoteka<br />

Slovenska, Ljubljana (Jurij Meden), Dušan und<br />

Bojana Makavejev, Marni Films (Theodora Valentis),<br />

Match Factory, Köln (David Bauduin), MK2, Paris<br />

(Saadia Karim), Nervous Films (Brent Green), Network<br />

Movie, Hamburg (Andi Wecker), Österreichisches<br />

Filmmuseum, Wien (Regina Schlagnitweit),<br />

Pantera Film GmbH, Berlin (Romuald Karmakar,<br />

Robert Thomann), Rapid Eye Movies, Köln (Thorsten<br />

Peters), Salzgeber & Co. Medien GmbH, Berlin<br />

(Jürgen Pohl), Sky Entertainers (pvt) Ltd, Colombo<br />

(Rasitha Jlnasena), Stefi Production, Halandri (Giorgos<br />

Karnavas), SUBS, Hamburg (Jeannette Wolf),<br />

The Festival Agency, London (Leslie Vuchot), Umedia,<br />

Paris (Keiko Funato), Urban Distribution International,<br />

Paris (Margherita Mangione), Xenix Filmdistribution,<br />

Zürich (Cyril Thurston).<br />

Partnerschaft<br />

<strong>Bildrausch</strong> dankt allen Partnern:<br />

. Zoom Basler Filme im Fokus<br />

. Verein balimage<br />

. Institut für Medienwissenschaften der<br />

Universität <strong>Basel</strong><br />

. Seminar für Filmwissenschaft der<br />

Universität Zürich<br />

. WOZ Die Wochenzeitung (Medienpartnerschaft)<br />

. Kunstverein <strong>Basel</strong>, Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

. Restaurant Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

. El Lokal, Zürich<br />

92 93<br />

DANK


94<br />

95<br />

Festivalzentrum<br />

. <strong>Bildrausch</strong> findet in seinem ersten Jahr exklusiv<br />

im Stadtkino <strong>Basel</strong> statt.<br />

. Stadtkino <strong>Basel</strong>, Klostergasse 5, 4051 <strong>Basel</strong><br />

Das Stadtkino liegt direkt am Theaterplatz,<br />

zwischen Restaurant Kunsthalle und<br />

Theater <strong>Basel</strong>.<br />

. Einzeleintritt CHF 14 ⁄ 12 *⁄ 8**<br />

. Tagespass CHF 40 ⁄ 30 *⁄ **<br />

. Festivalpass CHF 70 ⁄ 60 *⁄ **<br />

. Special Screening 30.05. CHF 25<br />

. Special Screening 05.06. CHF 20 ⁄ 16 *⁄ **<br />

. <strong>Bildrausch</strong>-Party Freier Eintritt<br />

. Preisverleihung CHF 20<br />

* ermässigter Eintritt:<br />

Studierende, AHV, balimage-Mitglieder<br />

** Stadtkinomitglieder mit Super8-Karte<br />

Preise<br />

. Stadtkinomitglieder mit Passepartout haben<br />

freien Eintritt zu <strong>Bildrausch</strong><br />

. Die Plätze sind unnummeriert, es gilt bei allen<br />

Vorstellungen freie Sitzplatzwahl.<br />

Ticketverk auf<br />

. Tickets sind erhältlich an der Kinokasse,<br />

Vorverkauf im Stadtkino <strong>Basel</strong> ab 16.05.<strong>2011</strong>.<br />

Telefon: 061 272 66 88<br />

Öffnungszeiten<br />

. Kasse und Bar öffnen jeweils eine halbe Stunde<br />

vor der ersten Vorstellung.<br />

. Die Bar ist bis 01:00 Uhr geöffnet,<br />

am Sa 28.05. bis 03:00 Uhr.<br />

Ab Bahnhof <strong>Basel</strong> SBB:<br />

. in 7 Minuten zu Fuss oder mit Tram 2, 8, 10, 11 bis<br />

Haltestelle Bankverein<br />

Ab Badischem Bahnhof:<br />

. Tram 2 bis Haltestelle Bankverein oder Tram 6 bis<br />

Haltestelle Barfüsserplatz<br />

Parkhäuser:<br />

. Elisabethen, Steinen, Bahnhof.<br />

FESTVALZENTRUM:<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong>, Klostergasse 5<br />

< BARFÜSSERPLATZ<br />

THEATERSTRASSE<br />

TINGUELY<br />

BRUNNEN<br />

THEATER-<br />

PLATZ<br />

THEATER<br />

BASEL<br />

klosterberg<br />

STEINENBERG<br />

KLOSTERGASSE<br />

KUNSTHALLE<br />

elisabethen-<br />

KIRCHE<br />

ELISABETHENSTRASSE<br />

HENRIC PETRI-<br />

STRASSE<br />

festivalinformation


96<br />

BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

27.05. — 05.06.<strong>2011</strong><br />

<strong>Bildrausch</strong> ist eine Initiative des Vereins<br />

Le Bon Film, der das Stadtkino <strong>Basel</strong>, das Landkino<br />

und die Kinemathek Le Bon Film betreibt.<br />

STADTKINO BASEL<br />

. Kino: Klostergasse 5, 4051 <strong>Basel</strong><br />

Telefon: 061 272 66 88<br />

. Büro: Theaterstrasse 22, 4051 <strong>Basel</strong><br />

Telefon 061 205 98 80<br />

www.stadtkinobasel.ch, www.bildrausch-basel.ch<br />

FILMFEST<br />

. Leitung: Nicole Reinhard, Beat Schneider<br />

. Mitarbeit Schwerpunkt Griechenland/<br />

Dušan Makavejev: Olaf Möller<br />

. Medienarbeit: Sibylle Ryser<br />

. AutorInnen: Olaf Möller, Nicole Reinhard,<br />

Beat Schneider<br />

. Redaktion: Sibylle Ryser<br />

. Korrektorat: Dominik Süess<br />

. Produktionsleitung/Technik: Simon Koenig<br />

. Backoffice: Kathrin Röthlisberger<br />

. <strong>Filmfest</strong>-Team: Rita Hägeli, Diana Baumann,<br />

Isabel Frey<br />

Lea Hofmann, Karen Feelizitas Petermann,<br />

Misha Andris, Luzius Hafner, Claudia Gruntz,<br />

Sandro Mazzoni, Tobias Voss<br />

. Grafischer Auftritt: Ludovic Balland Typography<br />

Cabinet; Ludovic Balland, Peter Ruch<br />

. Website: Gestaltung Angela Reinhard,<br />

Programmierung Bruno Bütler<br />

. Prepress und Druck: Gremper AG


BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

27.05 —0 5 . 0 6 .11<br />

BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

27.05 —0 5 . 0 6 .11

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